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Lenzing AG

Annual Report Mar 22, 2017

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht 2016 Lenzing Gruppe

lenzing.com

Inhalt

Lagebericht 2016 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 6
Geschäftsentwicklung der Segmente 8
Investitionen 12
Forschung und Entwicklung 12
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 13
Risikobericht 15
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) 18
Aktionärsstruktur und Angaben zum Kapital 19
Ausblick 20
Beilage Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen 22
Corporate Governance Bericht 2016 26
Bericht des Aufsichtsrates 32
Konzernabschluss 2016 34
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 36
Konzern-Bilanz 37
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 38
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)
Allgemeine Erläuterungen
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern
Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des
Konzern-Eigenkapitals
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Erläuterungen zum Risikomanagement
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und
Personen sowie zu den Organen
Sonstige Erläuterungen
Bestätigungsvermerk
Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe
Finanzkalender 2017
Einzelabschluss
Lagebericht 2016
Jahresabschluss 2016
Bestätigungsvermerk
Konzern-Kapitalflussrechnung 40
41
41
54
58
88
89
107
109
112
116
120
121
122
123
143
174
Erklärung des Vorstandes 177

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft1 war im Jahr 2016 – von wenigen Ausnahmen abgesehen – durch eine gedämpfte Entwicklung gekennzeichnet. Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum bei 3,1 Prozent nach 3,2 Prozent ein Jahr zuvor und entspricht damit der geringsten Zunahme seit dem konjunkturellen Abschwung im Jahr 2009. In den Schwellen- und Entwicklungsländern blieb das Wachstum mit 4,1 Prozent stabil, während jenes der Industriestaaten auf 1,6 Prozent (2015: 2,1 Prozent) zurückging.

In China sank das Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent auf 6,7 Prozent. Brasilien blieb mit minus 3,5 Prozent (2015: minus 3,8 Prozent) weiterhin in der Rezession. Die negative Konjunkturentwicklung in Russland verbesserte sich hingegen etwas von minus 3,7 Prozent auf minus 0,6 Prozent. Indien verzeichnete eine spürbare Abschwächung von 7,6 Prozent auf 6,6 Prozent. In den USA legte das Bruttoinlandsprodukt 2016 um 1,6 Prozent zu und entwickelte sich damit deutlich schwächer als ein Jahr zuvor (2015: 2,6 Prozent). Die Eurozone erreichte 2016 ein Plus von 1,7 Prozent, das ist ebenfalls ein Rückgang gegenüber dem Zuwachs von 2 Prozent im Jahr davor.

Weltfasermarkt

Weltfaserproduktion deutlich gestiegen, Verbrauchswachstum verlangsamt2

Nach einem Rückgang im Jahr 2015 legte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2016 wieder um 3,6 Prozent auf 97,8 Mio. Tonnen zu. Der Verbrauchsanstieg hat sich hingegen verlangsamt. Die Nachfrage stieg nach vorläufigen Berechnungen um 1,5 Prozent (nach plus 3,7 Prozent im Jahr 2015) auf 99 Mio. Tonnen.

Hauptursache für den geringeren Zuwachs beim Verbrauch war die Abschwächung des privaten Konsums in den Industrieländern. Diesen Rückgang konnte auch das anhaltend gute Verbrauchswachstum in Asien nicht kompensieren. Trotz des Produktionswachstums lag die Produktionsmenge nun das zweite Jahr in Folge unter dem Verbrauch, da der Markt weiterhin von überaus hohen Baumwolllagerbeständen, insbesondere in China, und Überkapazitäten bei den synthetischen Fasern geprägt war.

Getragen wurde das Produktionswachstum des Gesamtmarktes im Berichtsjahr primär von Baumwolle, bei der es – nach einem historischen Einbruch der Produktion von etwa 20 Prozent im Jahr 2015 – zu einer technischen Reaktion und einem Produktionsplus von mehr als 8 Prozent auf 22,8 Mio. Tonnen im Jahr 2016 kam. Damit wurde erstmals seit 2011 wieder mehr Baumwolle im Jahresvergleich produziert.

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Ein weiterer wesentlicher Wachstumstreiber waren einmal mehr auch holzbasierte Cellulosefasern. Eine Produktionsmenge in Höhe von 6,5 Mio. Tonnen weltweit bedeutet eine Steigerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit lag das Wachstum holzbasierter Cellulosefasern nicht nur über dem des Gesamtmarktes. Der Markt wuchs auch beinahe doppelt so schnell wie jener der synthetischen Chemiefasern. Die Produktion des gemessen am Marktanteil größten Fasersegmentes legte im Geschäftsjahr 2016 lediglich um 2,2 Prozent auf 62,1 Mio. Tonnen zu. Die Produktion der sonstigen Naturfasern (Eiweiß) stagnierte hingegen bei 5,2 Mio. Tonnen.

Weltweiter Faserverbrauch 2016 Faserarten in Prozent (Basis = 99 Mio. Tonnen)*

1) Quelle: IWF, World Economic Outlook, 16. Jänner 2017

2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2015 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO). *Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

Baumwollnachfrage höher als Produktion, Lagerbestände trotz Rückgang weiterhin hoch3

Die aktuelle Saison 2016/17 in der Baumwollproduktion wird erneut von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Bei einem nahezu gleichbleibenden Verbrauch von Baumwolle in der Höhe von 24,1 Mio. Tonnen und einer Steigerung der Produktion um 8 Prozent auf 22,8 Mio. Tonnen wird eine weitere Reduktion der Lagerbestände erwartet. Die Lagerbestände sollten mit knapp 18 Mio. Tonnen auf den niedrigsten Stand der vergangenen 5 Jahre fallen, decken damit aber immer noch gut 75 Prozent des Jahresbedarfs von Baumwolle.

Die Produktion wird derzeit in 4 der 5 führenden Anbaunationen – Indien, China, USA, Pakistan und Brasilien – ausgeweitet. Die einzige Ausnahme stellt China dar. Hier setzt sich der langfristige Rückgang fort und die Erntemenge wird auf den niedrigsten Stand seit gut 15 Jahren fallen. Trotzdem wird der Marktanteil dieser Gruppe auf über 75 Prozent der globalen Produktion ansteigen.

Der durchschnittliche Preis für Baumwolle gemessen am Cotlook-A-Index belief sich 2016 auf USD 74,3 Cent pro Pfund und lag damit 5,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Potenzial für Preissteigerungen bei Baumwolle bleibt jedoch aufgrund der weiterhin überproportional hohen Lagerbestände begrenzt.

Viscosefasern erneut mit positivem Preisverlauf 2016

Die Preise für Viscose haben sich im Jahresdurchschnitt des Vorjahres um 7 Prozent verbessert. Damit konnte das Preisniveau wie bereits im Jahr 2015 angehoben werden. Erstmals nach zweijährigem Rückgang stieg auch das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle, nämlich um gut 5 Prozent, die Polyesterpreise hingegen gaben im Jahresdurchschnitt das fünfte Jahr in Folge nach. Der Rückgang im Jahr 2016 betrug fast 9 Prozent. Aufgrund der Ölpreisentwicklung ist mit keinem signifikanten Potenzial für Preissteigerungen bei Synthesefasern zu rechnen. Bestätigt hat sich im Jahr 2016 erneut der langjährige Trend eines Premiumpreises von Viscose gegenüber Baumwolle.

Stapelfaserpreise – Entwicklung in China*

USD/kg (inkl. USt.)

3) Quelle: ICAC Jänner 2017

* Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 eine ausgezeichnete Entwicklung und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr bei allen wesentlichen betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen verbessern. Entscheidend dafür waren neben einer leichten Steigerung der verkauften Mengen vor allem die deutlich höheren Verkaufspreise für alle LenzingTM Fasern.

Für den Anstieg der Umsatzerlöse von EUR 1,98 Mrd. im Jahr 2015 um EUR 157,3 Mio. oder 8 Prozent auf EUR 2,13 Mrd. im Geschäftsjahr 2016 waren vor allem höhere Faserverkaufspreise sowie die leicht höhere Verkaufsmenge verantwortlich. Die positive Auswirkung dieser Preisentwicklung zeigt sich auch bei den Ergebniskennzahlen: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verbesserte sich um 47,6 Prozent auf EUR 428,3 Mio. Die EBITDA-Marge stieg von 14,7 Prozent im Geschäftsjahr 2015 auf 20,1 Prozent der Umsatzerlöse im Berichtsjahr. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* verdoppelte sich im Jahresvergleich beinahe von EUR 151,1 Mio. auf EUR 296,3 Mio. Die EBIT-Marge* verbesserte sich dementsprechend auf 13,9 Prozent (2015: 7,6 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit EUR 229,1 Mio. um 78,9 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 128,1 Mio.

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2016 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1
EUR
Mio.
Veränderung
2016 20152 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.134,1 1.976,8 157,3 8,0%
Bestandsveränderungen, aktivierte
Eigenleistungen und sonstige
betriebliche Erträge
73,8 67,7 6,1 9,1%
Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
-1.223,8 -1.218,3 -5,5 0,5%
Personalaufwand -319,2 -300,2 -19,0 6,3%
Sonstige betriebliche Aufwendungen -236,6 -235,9 -0,7 0,3%
EBITDA 428,3 290,1 138,2 47,6%
Abschreibungen -135,1 -142,2 7,2 -5,0%
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
3,1 3,2 -0,1 -3,6%
EBIT 296,3 151,1 145,2 96,1%
Finanzerfolg 3,1 -3,5 6,6 -188,0%
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
-4,8 -0,2 -4,6 2.332,3%
EBT 294,6 147,4 147,2 99,9%
Ertragsteueraufwand -65,5 -19,3 -46,2 239,5%
Jahresüberschuss 229,1 128,1 101,0 78,9%

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt. 2) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe am Ende des Konzern Lageberichts

Das Kernsegment Fasern steuerte mit EUR 2,12 Mrd. den Löwenanteil zum Konzernumsatz bei, auf das Segment Lenzing Technik entfielen EUR 14 Mio. des Konzernumsatzes, auf das Segment Sonstige EUR 2 Mio. (nur externe Umsätze).

Bei den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen wirkten sich die gestiegenen Zellstoffpreise – diese legten parallel zu den Faserpreisen zu – negativ aus. Durch langfristige Verträge mit Lieferanten und den hohen Eigenversorgungsgrad mit Zellstoff konnten die Preissteigerungen jedoch begrenzt werden und die Aufwendungen für Material legten bloß um 0,5 Prozent auf EUR 1,22 Mrd. Euro zu. Ebenfalls aufwandsmindernd wirkten sich der Entfall des Rohstoffeinkaufes der im Vorjahr abgegebenen Einheiten Dolan GmbH, European Carbon Fiber GmbH sowie einiger technischer Unternehmenseinheiten aus. Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen insgesamt 57,3 Prozent der Konzernumsatzerlöse (nach 61,6 Prozent im Geschäftsjahr 2015).

Der Anstieg des Personalaufwandes war hauptsächlich auf die kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich sowie Gehaltserhöhungen an anderen Standorten und höheren Bonusrückstellungen für alle Mitarbeiter/innen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Der Anteil des Personalaufwandes an den Konzernumsatzerlösen verringerte sich dennoch leicht von 15,2 Prozent auf 15 Prozent im Geschäftsjahr 2016.

Der Rückgang der Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen war vor allem darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2015 außerplanmäßige Wertminderungen in Höhe von EUR 8,7 Mio. enthalten waren.

Der Finanzerfolg wurde geprägt durch den teilweisen Verkauf einer Beteiligung. Verbessert wurde er durch die niedrigeren Finanzierungskosten aufgrund von Schuldentilgungen und das niedrige Zinsumfeld.

Dementsprechend weist die Lenzing Gruppe für 2016 ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern (EBT)4 von EUR 294,6 Mio. aus. 2015 waren es EUR 147,45 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 65,5 Mio. an (2015: EUR 19,3 Mio.5 ). Die Steuerquote6 betrug im Berichtsjahr somit 22,2 Prozent. Der deutliche Anstieg ist auf eine Steuergutschrift im Ausland zurückzuführen, die im Jahr 2015 wirksam wurde und zu einer relativ niedrigeren Steuerbelastung geführt hatte. Unter dem Strich ergibt sich durch die gute Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2016 ein Jahresüberschuss von EUR 229,1 Mio. (2015: 128,1 Mio.5 ). Das entspricht einer Steigerung von EUR 101 Mio. oder 78,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie7 lag somit bei EUR 8,48 (2015: EUR 4,785 ).

Verbesserte Kapitalrentabilität

Durch die positive Ertragsentwicklung verbesserte sich auch die Kapitalrentabilität der Lenzing Gruppe. So stieg das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* im Geschäftsjahr 2016 auf 15,1 Prozent, 2015 waren es 8,1 Prozent gewesen. Verbessert haben sich auch die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* von 13 Prozent auf 22,6 Prozent im Geschäftsjahr 2016 und die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns stieg von 6,3 Prozent auf 11,8 Prozent.

Entschuldung vorangetrieben

Die sehr gute Geschäftsentwicklung und das anhaltend günstige Zinsumfeld nutzte Lenzing 2016 zu einer weiteren Optimierung seiner Bilanzstruktur. Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg zum Stichtag 31. Dezember 2016 im Jahresvergleich um 8,9 Prozent auf EUR 2,63 Mrd. (Ende 2015: EUR 2,41 Mrd.5 ). Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich um 14,1 Prozent auf EUR 1,39 Mrd. nach EUR 1,22 Mrd.5 Die bereinigte Eigenkapitalquote* verbesserte sich demnach auf 53 Prozent (Ende 2015: 50,6 Prozent5 ).

Die Lenzing Gruppe hat im Vorjahr den Schuldenstand weiter gesenkt. Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* verringerte sich beinahe auf Null und lag Ende 2016 nur noch bei EUR 7,2 Mio. (Ende 2015: EUR 327,9 Mio.). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* sank damit von 1,1 Ende 2015 auf Null per Ende 2016. Das Net Gearing* ist mit 0,5 Prozent ebenfalls dem Nullpunkt nahe und ist somit deutlich niedriger als die 26,9 Prozent per Ende 2015. Durch weitere Optimierungsmaßnahmen, insbesondere durch verbesserte Zahlungsziele mit Lieferanten, wurde das Trading Working Capital um 15,2 Prozent auf EUR 379,6 Mio. gesenkt. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* sank auf 17,1 Prozent (Ende 2015: 21,6 Prozent).

Cashflow weiter verbessert

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* konnte im Jahr 2016 von EUR 215,6 Mio. auf EUR 473,4 Mio. mehr als verdoppelt werden. Diese positive Entwicklung ist sowohl auf die gestiegenen Preise und leicht gestiegenen Verkaufsmengen als auch auf die Verbesserung des Working Capital zurückzuführen. Gleichzeitig ist der ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen)* im Berichtsjahr mit EUR 107,2 Mio. zwar wieder deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 70,9 Mio., liegt damit aber immer noch unter dem Niveau der Abschreibungen.

Der Liquiditätsbestand8 der Lenzing Gruppe hat sich aufgrund der guten Geschäftsentwicklung deutlich verbessert und lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bei EUR 570,4 Mio., das entspricht einem Zuwachs von 60,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 355,3 Mio. Zu Jahresende 2016 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 217,7 Mio. zur Verfügung (Ende 2015: EUR 190,9 Mio.).

4) EBT (Ergebnis vor Steuern) = Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-GuV ersichtlich. 5) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

6) Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (EBT).

7) Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 17 im Konzern-Anhang ersichtlich.

8) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe am Ende des Konzern Lageberichts

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2016 waren die Erschließung sowie der Ausbau der Marktpräsenz in attraktiven Anwendungsgebieten und die weitere Optimierung der Produktionsabläufe sowie der Start von Investitionen in neue Produktionslinien. Dank guter Nachfrage nach LenzingTM Fasern war das gesamte Jahr über die Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion sehr hoch.

Holz

Das Holzangebot wurde 2016 von klimabedingten und geopolitischen Faktoren unterschiedlich beeinflusst. Ein sehr milder und schneearmer Winter sorgte einmal mehr für einen geringen Bedarf an Brennholz im Westen Europas. Das Ende 2015 beschlossene Exportverbot von Rundholz in der Ukraine verknappte unterdessen das Angebot im Osten.

Für das Werk in Paskov (Tschechien) hatte diese Verzerrung in weiten Teilen des osteuropäischen Raumes aber keinerlei Auswirkungen, da das Angebot an Nadelholz weiterhin auf hohem Niveau lag. Insbesondere in Nordmähren mussten die Forstbetriebe aufgrund der anhaltend schwierigen Situation mit Schädlingen weit über Zuwachs schlägern. Ein erhöhter Ankauf von "Käferholz" sorgte hier für ein günstiges Preisniveau.

Die Versorgung mit Buchenholz für das Werk in Lenzing (Österreich) war weniger von Überangebot geprägt, da die Forstbetriebe der Aufarbeitung des käferbefallenen Fichtenholzes Vorrang einräumten. Auch aufgrund der Exportsperre in der Ukraine verschärfte sich die Nachfragesituation bei Buche. Dem gegenüber stand ein erhöhtes Angebot wegen der geringen Brennholznachfrage im Westen, allen voran in Deutschland.

Aufgrund dieser unterschiedlichen Marktsituation wurde die Strategie im Holzeinkauf angepasst und Mengen von Osten nach Westen verschoben. Auf diese Weise gelang es, das Lager im November und Dezember wieder ausreichend für den Winter zu befüllen.

Im Berichtsjahr wurde nun außerdem auch dem Standort Lenzing das FSC-Zertifikat bescheinigt. Damit können sowohl das Werk in Paskov als auch das Werk in Lenzing nachweisen, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern alles eingesetzte Holz aus PEFC- und FSC-zertifizierten bzw. kontrollierten Quellen stammt. Umstrittene Holzquellen können sicher ausgeschlossen werden.

Bioraffinerie

Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff. Sie betreibt an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) eigene Faserzellstoffwerke und deckt damit rund 56 Prozent ihres Zellstoffeinsatzes ab. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. Faserzellstoff ist der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung der botanischen Fasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2016 insgesamt 554.000 Tonnen Faserzellstoff produziert, 299.000 Tonnen davon in Lenzing und 255.000 Tonnen in Paskov. Der leichte Rückgang in Paskov ist auf einen längeren, geplanten Stillstand für Instandhaltungsmaßnahmen zurückzuführen. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff ging im Vorjahr bis Anfang März zurück, um dann aufgrund hoher Nachfrage parallel mit den Viscosefaser-Preisen stark anzusteigen. Nach einem Jahreshöchststand im Oktober gab der Preis für Faserzellstoff bis Ende Dezember wieder nach. Der durchschnittliche Marktpreis über das Jahr gerechnet betrug USD 888/Tonne nach USD 845/Tonne im Geschäftsjahr 2015.

Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten im Volumen von EUR 100 Mio. in beiden Werken ist bereits angelaufen. Erste Investitionen wurden im Berichtsjahr getätigt.

Biochemikalien

Die Märkte für Biochemikalien haben sich im Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Von der Xylose wurde etwas mehr produziert. Bei Essigsäure blieben die Mengen unverändert, der Preis ging im Laufe des Jahres leicht zurück, hat aber gegen Jahresende einen Teil davon wieder aufgeholt. Die Preise für Soda und für Furfural kamen etwas unter Druck.

Energie

Der Bereich Energie sichert die optimale Versorgung mit Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstätten der Lenzing Gruppe weltweit. Der sorgsame Umgang mit Energie hat in der Lenzing Gruppe aus ökonomischen und ökologischen Gründen lange Tradition. Da die Zellstoff- und die Faserproduktion sehr energieintensive Prozesse sind, kommt dem Bereich Energie eine zentrale Rolle bei der Kostenoptimierung und Sicherstellung der Produktion zu. Bei der Beschaffung kam es im Berichtsjahr zu einer Strategieänderung. Während in der Vergangenheit ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt beschafft wurde, basiert die neue Einkaufsstrategie jetzt nur mehr auf Spotpreisen.

Der europäische Strommarkt war im Jahr 2016 von einem volatilen Verlauf gekennzeichnet. Nach teils hohen Abschlägen im ersten Quartal setzten zuerst die Terminmarktpreise und in weiterer Folge die Spotpreise zu einer Gegenbewegung an. Gegen Jahresende kam es unter anderem wegen des hohen Einsatzes von konventionellen Kraftwerken in ganz Europa und steigender Kohlepreise zu einem massiven Preisanstieg am Spotmarkt.

Eine ähnliche Entwicklung war am Erdgasmarkt feststellbar, jedoch war die Volatilität nicht so ausgeprägt wie am Strommarkt.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2016 weitgehend im Normalbetrieb mit sehr niedrigen Stillstandszeiten. Am Standort Lenzing (Österreich) sind erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag im Geschäftsjahr 2016 bei 17,2 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Energieerzeugungs- und -verteilungsanlagen sowie der Energieverbraucher wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt. Unter anderem wurde zur Vergleichmäßigung der Dampfabnahme eine Dampfspeicheranlage in Betrieb gesetzt.

Der Standort Paskov (Tschechien) war auch im Jahr 2016 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert. Die Preissteigerungen des staatsnahen Stromversorgers haben sich etwas abgeschwächt. Der stark gestiegene Kohlepreis in ganz Asien zum Jahresende hin bewirkte aber auch für den Standort Purwakarta – sowie für den Standort Nanjing (China) – höhere Kosten. In Nanjing wurden zudem die Dampfkessel nach Maßgabe der neuen Emissionsverordnung der chinesischen Zentralregierung umgebaut.

Weitere Rohstoffe

Die Chemikalienpreise verhielten sich 2016 großteils volatil. In Europa führte der im Vergleich zu 2015 konstante Euro-USD-Kurs zu wenigen Preisschwankungen in den Rohstoffmärkten. Die fallenden Erdöl- und Energiepreise gerade zu Jahresbeginn 2016 führten jedoch im Gesamtjahr zu deutlichen Preisreduktionen für Rohstoffe. In Asien gestalteten sich die Rohstoffpreise durchaus volatiler. Hauptausschlaggebend dafür war das schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Im ersten Halbjahr 2016 konnte speziell in China ein deutlicher Rückgang des Preisniveaus diverser Chemikalien festgestellt werden. Diese Entwicklung erfuhr jedoch im vierten Quartal 2016 eine deutliche Korrektur nach oben.

Natronlauge

Natronlauge ist ein wichtiges Vorprodukt für die Viscosefaserproduktion und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Im Geschäftsjahr 2016 stieg der Preis für Natronlauge in Europa kontinuierlich leicht an. In Asien fielen im ersten Halbjahr 2016 die Preise deutlich. Zu Mitte des Jahres fand eine Trendumkehr statt, die zuletzt zu Preisanstiegen auf Vorjahresniveau führte.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Produktion von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure für die Viscosefaserproduktion. Der seit dem zweiten Quartal 2015 zu beobachtende Preisrückgang bei Schwefel setzte sich auch im Jahr 2016 stetig fort. Ausschlaggebend dafür war ein deutliches Überangebot an Schwefel am Weltmarkt. Speziell in Europa gaben die Preise ab dem zweiten Quartal 2016 nochmals deutlich nach. Analog zu Natronlauge stiegen im asiatischen Markt die Preise für Schwefel zuletzt wieder deutlich an.

Fasern

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern stiegen im Jahr 2016 auf EUR 2,12 Mrd., ein Zuwachs von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 1,92 Mrd. (nur externe Umsatzerlöse). Das Segmentergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 49,6 Prozent auf EUR 428,5 Mio. (nach EUR 286,5 Mio.). Das Segment-EBIT legte um über 90 Prozent im Geschäftsjahr 2016 von EUR 154 Mio. auf EUR 293,7 Mio zu.

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,9 Mrd. entfielen 71 Prozent auf den textilen Bereich und 29 Prozent auf Vlies-Anwendungen. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asien, Naher Osten und Afrika) sowie Europe & Americas.

Faserumsatz nach Bereichen in Prozent

Die Gesamtfaserverkaufsmenge legte im Jahr 2016 um 1,4 Prozent auf rund 978.000 Tonnen (2015: 965.000 Tonnen) zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz legte auf 42 Prozent zu nach 40,5 Prozent im Vorjahr, der Anteil der Standardfasern blieb unverändert bei 47 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder hat sich von 12,5 Prozent auf 11 Prozent verringert.

Anteil der Spezialfasern am Konzernumsatz in Prozent

Fasern für Textilien

Die Lenzing Gruppe setzt mit ihrer neuen Konzernstrategie sCore TEN konsequent auf hochwertige Spezialfasern. Dieses Konzept hat sich im Geschäftsjahr 2016 klar bewährt, die führende Marktposition von Lenzing konnte weiter ausgebaut werden. Durch den Ausbau der Produktionskapazitäten für TENCEL® Fasern in Europa und den USA wird sich diese Entwicklung in Zukunft noch verstärken. Im Geschäftsjahr 2016 war bei allen drei Fasergruppen – TENCEL® Fasern, Lenzing Modal® sowie Lenzing Viscose® – die Nachfrage groß.

Bekleidung

Im Bereich Bekleidung, dem größten Bereich der Lenzing Gruppe, erhöhten sich im Berichtsjahr die Umsätze mit Spezialfasern weiter. Dies war primär auf den gesteigerten Einsatz von TENCEL® Fasern in hochwertigen Anwendungen zurückzuführen. Entscheidend dafür war der verstärkte Fokus auf gezielte Vermarktung sowie die noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken direkt.

In der Vermarktung strukturiert die Lenzing Gruppe ihre Aktivitäten entlang von drei Subsegmenten: Denim (Jeans), Innerwear (Unterwäsche und Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) sowie Outerwear (Sportswear, Hemden, Kleider etc.). Diese global ausgerichteten Bereiche werden aus jenen Regionen geleitet, die für die entsprechende Produktgruppe am bedeutendsten sind.

Im Bereich Denim setzte sich das starke Wachstum fort. Zudem gab es Zuwächse bei hochwertigen TENCEL® Spezialfasern bei Innerwear und Outerwear. Bei Innerwear erfreute sich die Lenzing Modal® Faser aufgrund ihrer Weichheit weiterhin steigender Beliebtheit. Im Outerwear-Geschäft stieg das Interesse von Erzeugern von Funktionskleidung.

Einen weiteren Meilenstein in ihrer Innovationsgeschichte hat die Lenzing Gruppe mit der RefibraTM Faser gesetzt: Mit dieser neuen Generation der TENCEL® Faser, welche Holz und Baumwollzuschnittabfälle als Rohmaterialien in der Zellstoffproduktion vereint, eröffnet Lenzing der Modebranche einen innovativen Weg in die Kreislaufwirtschaft. Die Textilindustrie setzt zunehmend auf Recycling der 150 Milliarden Kleidungsstücke, die jährlich weltweit produziert und nach Gebrauch zu einem großen Teil weggeworfen werden. In einer strategischen Kooperation ist der weltweit größte Modehändler Inditex mit seiner Marke Zara der erste Partner, der Bekleidung aus dieser Faser getestet hat.

Ziel von Lenzing ist es, weitere strategische Kooperationen und somit langfristige Partnerschaften mit großen Textilketten abzuschließen, um die Wahrnehmung der Fasern TENCEL®, Lenzing Modal® und RefibraTM als umweltfreundlichste Textilfasern weltweit und als Premiumprodukte zu festigen.

Die High-Performance-Faser LenzingTM FR war im Vorjahr erneut stark nachgefragt. So hat Lenzing die zentralen Ausschreibungen der italienischen Feuerwehr für die Sommer- und die Winteruniformen gewonnen. Denn LenzingTM FR Fasern eignen sich aufgrund ihrer Feuerbeständigkeit und ihres Komforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und helfen, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. Ein Durchbruch ist Lenzing gelungen, indem jetzt auch diese Fasern schon bei der Herstellung spinngefärbt werden können. Damit entfällt ein Verarbeitungsschritt im Laufe der Wertschöpfungskette, was den Partnern hilft, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Heimtextilien & Innenausstattung

Der Einsatz von Faserspezialitäten im Markt für Heimtextilien & Innenausstattung konnte 2016 weiter ausgebaut werden. Bettwäsche aus TENCEL® Fasern wird schon seit vielen Jahren aufgrund ihrer Seidig- und Hautfreundlichkeit vom Konsumenten geschätzt. Als winterliche Ergänzung von kommerziell erhältlichen Produkten wurde nun warme, flanellartige TENCEL® Bettwäsche weltweit auf Messen vorgestellt und von Retailern in die nächsten Winterkollektionen aufgenommen. Äußerst vielversprechend für TENCEL® Fasern ist das Segment Teppich. Die Präsentation von kommerziell erhältlichen Artikeln erzeugte Interesse bei namhaften Teppichherstellern und entsprechende Nachfrage nach den eigens entwickelten TENCEL® Teppichfasern.

Technische Anwendungen

Fasern der Lenzing Gruppe eignen sich aufgrund ihrer Festigkeit sehr gut für technische Anwendungen. Dieser Bereich wurde im Vorjahr vor allem mit Lenzing Modal® Fasern und TENCEL® Fasern weiter ausgebaut. Ein Beispiel dafür sind technische Gewebe, beispielsweise als Festigkeitsträger in Gummiartikeln. Zuwächse gab es auch bei den Netzen für Bio-Obst und Bio-Gemüse und bei den Bindegarnen für die Landwirtschaft. Neu auf den Markt gebracht wurden Tragetaschen aus der TENCEL® Faser – als Ersatz für synthetische Fasern. Bei diesen Anwendungen ist neben der Festigkeit die biologische Abbaubarkeit ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der LenzingTM Fasern. Fortgesetzt wurde zudem die Produktion des im Jahr davor präsentierten "botanischen Schuhs".

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 ein stabiles Wachstum. Die Nachfrage in diesem Bereich war generell hoch. Mit Blick auf die verschiedenen Faserarten gab es im Vorjahr eine leichte Verschiebung hin zu Viscose.

Auch TENCEL® Fasern wiesen erneut gute Verkaufszahlen aus. Aufgrund ihrer hohen Nassfestigkeit, Hautfreundlichkeit und Geruchsneutralität eignen sich TENCEL® Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltfreundliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern. Mit TENCEL® Fasern als Kurzschnitt-Type ("Shortcut") bietet Lenzing zudem den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Flushability" wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.

In Asien gewinnen vor allem Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, wenngleich Europa und die USA hier nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Ein wichtiger Wachstumstreiber ist auch feuchtes Toilettenpapier. Hier steigt die Marktdurchdringung, hat aber noch Potenzial nach oben.

Weiter ausgebaut werden auch die technischen Anwendungen. Ein Fokus richtet sich dabei auf Spezialpapiere für Separatoren in Batterien z.B. für E-Fahrzeuge.

Co-Produkt der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Lenzing Viscose® Fasern oder Lenzing Modal® Fasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln, sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt. Das Vorjahr war durch ein Überangebot von Natriumsulfat gekennzeichnet, was entsprechenden Druck auf die Preise ausübte. Die Lagerbestände waren dementsprechend höher als im Jahr davor.

Global Technical Customer Service

Im Geschäftsjahr 2016 wurden die regionalen Kundendienst-Teams des Global Technical Customer Service (GTCS) gestärkt und damit die Kundennähe der Lenzing Gruppe weiter erhöht. In Asien wurde die Präsenz der Lenzing Gruppe mit dem Ausbau des Technical Customer Service Centers in Indonesien sowie dem Ausbau eines neuen Centers in Hongkong erhöht. Hauptaugenmerk der neuen Lenzing Customer Service Centers liegt auf den Bereichen technische Beratung, Schulung und Ausbildung, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement sowie Gewebezertifzierung für das Lizenzprogramm für Fasermarken von Lenzing.

Operational Excellence (OPEX)

Unter dem Stichwort "Operational Excellence" (OPEX) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 ein gruppenweites Programm zur fortlaufenden Optimierung innerbetrieblicher Prozesse ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen.

Ein Kernelement von OPEX ist das strukturierte Programm zur kontinuierlichen Verbesserung auf allen Unternehmensebenen: das sogenannte "World Class Operations Management" (WCOM). Ein zentraler Programmpunkt ist hierbei das Lernen voneinander, innerhalb der Lenzing Gruppe. 2016 wurde das WCOM-Programm auf die Bereiche Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, Qualitätsmanagement und Human Resources ausgeweitet.

Segment Lenzing Technik

Die strategische Neustrukturierung der Lenzing Technik wurde im Jahr 2016 abgeschlossen, indem im April Teile der Lenzing Technik Fertigung, konkret die Bereiche Rohrleger, Kunststoffschlosser und Korrosionsschutz, veräußert wurden. Lenzing Technik tritt jetzt in den Bereichen Zellstofftechnologie sowie die Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Darüber hinaus verfügt Lenzing Technik über eine mechanische Fertigung, welche als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.

Im Geschäftsjahr 2016 verzeichnete Lenzing Technik bedingt durch die Teilverkäufe sowie aufgrund niedriger Investitionen einen entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf EUR 35,9 Mio. nach EUR 70,6 Mio. im Geschäftsjahr 2015. Davon entfielen EUR 14 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 29,6 Mio.). Maßgeblich für diesen Rückgang war die stärkere Fokussierung auf Tätigkeiten für die Lenzing Gruppe selbst. Das EBITDA betrug EUR minus 0,5 Mio. nach plus EUR 0,07 Mio. Der Personalstand der Lenzing Technik sank zum 31. Dezember 2016 inklusive Lehrlinge auf 208 (Ende 2015: 294).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. In diesem Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 weiter fortgeführt werden. Durch die konsequente Umsetzung der Bereichs- und Konzernstrategie stiegen sowohl Markenwahrnehmung als auch Bekanntheitsgrad. Zusätzlich zu den erfolgreichen Applikationen in unterschiedlichsten Branchen und Industrien konnten etliche Projekte bei namhaften deutschen Automobilherstellern realisiert werden. Derzeit wird das Produktportfolio erweitert und das Vertriebsnetz weiter ausgebaut.

Zellstofftechnologie

Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten, dabei wird die gesamte Bandbreite der Engineering-Dienstleistungen, beispielsweise Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices, sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Dabei werden sowohl die Kunden im Lenzing Konzern als auch weltweit externe Kunden bedient. Mit diesem Ansatz wurden auch 2016 wieder – intern und extern – bedeutende Projekte realisiert.

Mechanische Fertigung

Im Bereich der mechanischen Fertigung wird Equipment für die Zellstofftechnologie und für die Filtrations- und Separationstechnik sowie know-how-kritische Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Durch Fokussierung auf die Kerntätigkeiten wurde eine zusätzliche Effizienzsteigerung erzielt. Ab Mitte des Jahres 2016 lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in Heiligenkreuz.

Investitionen

Im Berichtsjahr lag der ausgabenrelevante CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen)9 mit EUR 107,2 Mio. zwar wieder um 51,2 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 70,9 Mio., blieb damit aber immer noch unter dem Niveau der Abschreibungen. Gleichzeitig wurde im Jahr 2016 eine Reihe von zukunftsweisenden Großinvestitionen beschlossen, die jedoch in den Investitionen im Berichtsjahr noch kaum sichtbar sind, sondern erst in den kommenden Jahren zu einem Anstieg der Investitionen führen werden.

Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß der neuen Konzernstrategie sCore TEN den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern, und der Anteil der Eigenversorgung mit Zellstoff soll sich auf rund 75 Prozent erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden im Jahr 2016 drei wesentliche Investitionsentscheidungen getroffen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) soll in den kommenden zweieinhalb Jahren die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Am Standort Lenzing werden rund EUR 60 Mio. und in Paskov knapp EUR 40 Mio. investiert.

Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2016 zwei Investitionsentscheidungen für den Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern beschlossen – und bereits zum Teil umgesetzt: Im August 2016 wurde der weitere Ausbau der Kapazitäten für Spezialfasern um 35.000 Tonnen bis Mitte des Jahres 2018 bekannt gegeben. Die Investitionssumme dafür beträgt insgesamt mehr als EUR 100 Mio. Das Investitionsvolumen verteilt sich auf rund EUR 70 Mio. am Standort Heiligenkreuz (Österreich), rund EUR 30 Mio. werden am Standort Lenzing investiert und ein kleinerer Teil fließt in den britischen Standort Grimsby.

Zudem wurde im Jahr 2016 auch eine Entscheidung für den Neubau eines TENCEL® Faserwerks getroffen. Dieses Werk wird eine Produktionskapazität von 90.000 Tonnen haben und soll im ersten Quartal 2019 den Betrieb aufnehmen. Die Entscheidung ist dabei auf den bestehenden Lenzing-Standort in Mobile, Alabama (USA) gefallen. Neben der natürlichen Währungsabsicherung durch Ausgaben in USD für den Bau des Werkes, um die Schwankungen der fast ausschließlich in USD erzielten Einnahmen etwas abzufedern, waren die gute Infrastruktur durch das bereits bestehende Werk sowie attraktive Energiekosten ausschlaggebend für die Standortentscheidung. Das geplante Investitionsvolumen beträgt USD 293 Mio. (derzeit EUR 275 Mio.).

Forschung und Entwicklung

Die Aktivitäten für Forschung & Entwicklung (F&E) sind am Standort Lenzing (Österreich) in der zentralen Abteilung "Global R&D" gebündelt, welche direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die zentrale Forschung ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales eng vernetzt.

Per Ende 2016 forschte in Lenzing ein Expertenteam von 176 Mitarbeiter/innen. Welche Leistungen die Mitarbeiter/innen der F&E erbringen, zeigt sich unter anderem an den rund 1.140 Patenten und Patentanmeldungen (aus 189 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 50 Ländern hält.

Im Geschäftsjahr 2016 betrugen die Ausgaben für F&E, berechnet nach Frascati, EUR 46,4 Mio. (nach EUR 29,8 Mio. im Jahr 2015). Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Um die Innovationsführerschaft in der Produktion botanischer Cellulosefasern langfristig abzusichern und auszubauen, wird Lenzing diese Anstrengungen in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen.

Schwerpunkte 2016

Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung). Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Verwertung des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Biochemikalien gearbeitet (Stichwort "Bioraffinerie"). Auch bei den geplanten Kapazitätserweiterungen ist der Bereich F&E maßgeblich eingebunden und arbeitet an neuen Technologien.

Im Bereich Fasern stand die Weiterentwicklung der Lyocelltechnologie zur Produktion von TENCEL® Fasern im Vordergrund und dabei insbesondere die Entwicklung der neuen RefibraTM Faser, die Zuschnittabfälle aus der Produktion von Baumwollkleidung als Rohstoff verwendet. Mit dieser Faser untermauert die Lenzing Gruppe ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter. Für dieses Produkt wurde der gesamte Wertschöpfungsprozess vom Zellstoff bis zur Faser neu entwickelt. Darüber hinaus wird an neuen Lyocelltechnologien gearbeitet und gemeinsam mit einem externen Partner Komfort-Innovationen entwickelt – etwa eine Methode zur Bestimmung der Weichheit über Geräuschmessung ("Sound of Softness").

9) Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern-Lageberichts.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften gehören zu den strategischen Grundwerten von Lenzing, daher wurde Nachhaltigkeit als einer der Kern-Werte in der sCore TEN-Strategie von Lenzing verankert und in der Folge im Jahr 2016 die systematische Verankerung von Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen vorangetrieben.

Die Strategie für Nachhaltigkeit definiert vier Hauptbereiche, in denen die Lenzing Gruppe einen positiven Impact oder Beitrag leisten kann: Holzeinkauf, Wassermanagement, Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen. Holz ist der wertvollste Rohstoff für Lenzing, der Fokus liegt hier auf einem gesicherten nachhaltigen Einkauf durch Zertifizierungen und eine besonders effiziente Verwertung des Rohstoffes durch das Bioraffinerie-Konzept. Lenzing-Fasern zeichnen sich im Vergleich zu anderen Fasern zudem durch einen besonders niedrigen Wasserverbrauch aus und sind biologisch abbaubar. Sie tragen somit nicht zur Verschmutzung der Meere bei. Der Herstellungsprozess von Zellstoff und von Cellulosefasern ist energieintensiv, daher setzt die Lenzing Gruppe Maßnahmen zur Reduktion der spezifischen CO2 -Emissionen durch Erhöhung der Energieeffizienz. Innovationen für mehr Nachhaltigkeit entwickelt Lenzing gemeinsam mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette, um mit neuen, nachhaltigen Produktlösungen alte, ressourcenintensive Produkte zu ersetzen. Darüber hinaus stehen Mitarbeiter/ innen, Partner, Nachbarn und andere Interessensgruppen rund um Lenzing im Mittelpunkt der neuen Nachhaltigkeitsstrategie und werden gezielt mit einzelnen Maßnahmen adressiert.

Schwerpunkte 2016

Im Jahr 2016 wurden eine neue Nachhaltigkeits-Regelung sowie ein Globaler Verhaltenskodex verabschiedet, der regelt wie Lenzing weltweit geschäftlich tätig ist. Darüber hinaus wurde ein Verhaltenskodex für Lieferanten, der die ethischen Standards von Lenzing auch für die Lieferkette regelt, veröffentlicht. Im Zusammenhang mit der Lieferkette wurde auch das Evaluations-Tool Ecovadis eingeführt, das beginnend mit dem Jahr 2017 für die Beurteilung der Nachhaltigkeitsperformance von Lieferanten eingesetzt wird.

Lenzing engagiert sich auch für eine nachhaltige Forstwirtschaft und ist laut einer Bewertung der Canopy Planet Society das weltweit führende Unternehmen in der Faserbranche in Bezug auf Holzbeschaffung. Die Canopy Planet Society ist eine kanadische Non-Profit-Umweltorganisation, die mit vielen Handelsketten im Textilbereich kooperiert und sich für Nachhaltigkeit in der Beschaffungskette einsetzt. Canopy lobte Lenzing für seine neue RefibraTM Faser. Ebenfalls eine führende Position nimmt Lenzing in einem Ranking der Sustainable Apparel Coalition ein, eine Multi-Stakeholder-Initiative, die 40 Prozent der gesamten Textilwirtschaft umfasst. Alle Lenzing-Fasern zählen laut diesem Ranking zu den nachhaltigsten der Branche. TENCEL® Fasern sind laut der globalen Non-Profit-Organisation Textile Exchange zudem eine bevorzugte Faser, wenn es um die Minimierung von Umweltauswirkungen geht. Zudem führt die Non-Profit-Organisation Fairtrade LenzingTM Fasern als nachhaltige Fasern im Rahmen des neuen Fairtrade-Textilsiegels an.

Im Jahr 2016 wurde zudem die Zertifizierung des Standortes Lenzing (Österreich) mit dem FSC®-Gütezeichen für nachhaltige Forstwirtschaft abgeschlossen. Alle Lenzing Standorte sind zudem zertifiziert in Bezug auf Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Sicherheit.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing, Österreich
Heiligenkreuz, Österreich
Grimsby, Großbritannien
Mobile, USA
Purwakarta, Indonesien
Nanjing, China
Paskov, Tschechien

Mitarbeiter/innen

Per 31. Dezember 2016 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.218 Mitarbeiter/innen (nach 6.127 Ende 2015), davon waren 175 Lehrlinge (Ende 2015: 182). Am Hauptsitz in Lenzing (Österreich) waren zum Stichtag per Ende 2016 innerhalb der Lenzing AG in Summe 2.460 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.332 per Ende 2015), davon 121 Lehrlinge (Ende 2015: 117).

Mitarbeiter/innen nach Ländern

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter/ innen. Die Lenzing Gruppe fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Das erstmals im Jahr 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit insgesamt 24 Teilnehmer/innen wurde im März 2016 erfolgreich abgeschlossen. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit.

Im August 2016 wurde zudem eine eigene "Commercial Academy" als Plattform für Mitarbeiter/innen im kaufmännischen Bereich gestartet, die im Jahr 2017 flächendeckend ausgerollt werden soll. In der Pilotphase lag der Fokus der Weiterbildungsmaßnahmen auf Fähigkeiten wie Verhandlungstechnik, technisches Know-how und rechtliche Kenntnisse.

Diversität

Gemäß ihrer sCore TEN Strategie setzt die Lenzing Gruppe auf Diversität ihrer Mitarbeiter/innen. Die 27 neuen Kollegen, die im Vorjahr auf Management-Positionen besetzt wurden, stammen aus 15 unterschiedlichen Nationen. Ein Drittel davon sind Frauen.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2016 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.

Sicherheit

Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren.

Im Berichtsjahr wurde zu diesem Zweck eine Richtlinie (Policy) für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt neu herausgegeben. Sie entstand auf Basis der Strategie sCore TEN und dem daraus abgeleiteten "Heartbeat for Safety" Programm, dessen Umsetzung im Geschäftsjahr 2015 unter dem Leitsatz "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause" begonnen wurde und 2016 ihre Fortsetzung fand. Die neue Policy verkörpert die Philosophie der Lenzing Gruppe in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Umwelt und dient der besseren Entscheidungsfindung auf allen Ebenen der Organisation. Alle Führungskräfte und Mitarbeiter/innen müssen sicherstellen, dass ihre Entscheidungen im Einklang mit dieser stehen.

Außerdem wurden an mehreren Standorten "Safety pillars" eingerichtet. Darunter sind bereichsübergreifende Kooperationen (cross-functional teams) im Sinne des Sicherheitsgedankens zu verstehen. In Heiligenkreuz und Lenzing (beide Österreich) werden derzeit Pilotprojekte durchgeführt, auf globaler Ebene ist das Projekt im Aufbau.

Wie im Geschäftsjahr 2015 konnte die Unfallrate auch 2016 wieder verringert werden.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Die Lenzing Gruppe verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung und ausgewogene Ernährung in den Betriebsküchen bis hin zu Fitnesskursen, insbesondere ein Programm zur Stärkung der Wirbelsäule mit ärztlicher Begleitung und sportlichen Veranstaltungen.

Am Standort Purwakarta (Indonesien) bietet die Lenzing Gruppe allen Mitarbeiter/innen sowie ihren Angehörigen eine medizinische Basisversorgung an. In drei Ordinationen, zwei davon befinden sich am Werksgelände, werden pro Woche durchschnittlich 500 Personen behandelt. Eine Modernisierungsinitiative aller 3 Ordinationen wurde 2016 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Initiative wurden die Ordinations- und Warteräume komplett neu eingerichtet, medizinische Gerätschaften erneuert und ergänzt und ein neues Rettungsauto angeschafft. Zudem werden pro 100 Mitarbeiter/innen jährlich elf Ersthelfer aus- und weitergebildet. Am Standort Mobile (USA) wurde 2016 das Programm "iHealthy Wellness" weiter ausgebaut. Es zielt vor allem auf Prävention ab und beinhaltet unter anderem jährliche Gesundheitsuntersuchungen mit dem Ziel, bestehende Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen bzw. potenziellen Risiken durch Förderung eines gesünderen Lebensstils vorzubeugen.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Die anhaltend hohen Preise gepaart mit einem starken USD stellen aktuell ein sehr positives Marktumfeld für Lenzing dar. Die weltweiten Baumwollbestände sind zwar etwas rückläufig, befinden sich jedoch nach wie vor auf einem hohen Niveau, vor allem in China. Das Preisschwankungsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird deshalb geringer bewertet. Ab 2018 werden jedoch zusätzliche Kapazitäten von Mitbewerbern in Indonesien und China erwartet.

Die derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, wie der Brexit und die Veränderungen in den USA, stellen einen hohen globalen Unsicherheitsfaktor dar, der bei einer negativen Entwicklung auch Einfluss auf Lenzing haben würde.

Durch den Ausbau der eigenen Zellstoffkapazitäten in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) sowie der guten Verfügbarkeit am Weltmarkt gilt die Versorgung mit Zellstoff für 2017 als gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken USD gegenüber EUR. Liquiditätsrisiken werden für 2017 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung als sehr gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umweltund Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2016 keine wesentlichen Schadensfälle.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®10 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt. Zusätzlich werden die Risiken gegen das EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen ermittelt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt auf Basis der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Website der Lenzing AG (www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/evaluierung.html) hinterlegt.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Bilanz und GuV nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

10) Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Vliesfasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren LenzingTM Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von LenzingTM Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen. Ziel ist bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Zwei zusätzliche Kompetenzzentren für Applikationsentwicklung und Produktinnovationen sollen in den nächsten Jahren aufgebaut werden, um die Kundennähe zu vertiefen.

Das Substitutionsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als gering gesehen.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von botanischen Fasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die holzbasierte Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Mit der neuen sCore TEN Strategie wurde auch die Rückwärtsintegration durch den Ausbau von konzerneigenen Zellstoffproduktionsmengen beschlossen.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten im Lenzing Konzern sind zu 41,2 Prozent variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als sehr gering eingestuft.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken

Qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/ innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten, ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstruktur wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Tax für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein Internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Global Accounting unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und insbesondere der Zahlungsverkehr sind aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Der Bereich Global Tax ist für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal, IP & Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal, IP & Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des weiteren werden compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter/innen geschult, Hilfestellung bei Compliance Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Codex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet direkt dem Chief Financial Officer. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleistet das Funktionieren des Internen Kontroll-Systems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C-Gruppe hat im September 2016 ihren Anteil der Stimmrechte von 67,6 auf 62,6 Prozent reduziert. Sie bleibt damit weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank hat ihren Anteil ebenfalls im September 2016 von 5 auf 4,2 Prozent reduziert. Dadurch erhöhte sich der Streubesitz ('Free Float') von 27,4 Prozent auf 33,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Die Hauptversammlung vom 20. April 2016 fasste außerdem den Beschluss, das genehmigte Kapital gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 zum 2. Tagesordnungspunkt aufzuheben. Das bezeichnete genehmigte Kapital war mit 10. Dezember 2015 abgelaufen. Im Sinne der Rechtsklarheit und zur Löschung des seinerzeit nach wie vor im Firmenbuch zu Vollzug Nr. 69 eingetragenen genehmigten Kapitals gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 war die Aufhebung des entsprechenden seinerzeitigen Hauptversammlungsbeschlusses vom 10. Dezember 2010 erforderlich.

Weiters wurde der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates von der Hauptversammlung am 20. April 2016 ermächtigt, das bedingte Kapital gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 (Bedingte Kapitalerhöhung gemäß § 159 Absatz 2 Ziffer 1 AktG um bis zu EUR 13.358.625 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen) zum 3. Punkt der Tagesordnung im Sinne der Rechtsklarheit aufzuheben. Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: http://www.lenzing.com/ investoren/hauptversammlung/2016/information-ueber-die-aktionaersrechte.html.

Die 73. Ordentliche Hauptversammlung findet am 25. April 2017 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. In Finanzierungsvereinbarungen gibt es "Change-of-Control"- Klauseln. Darüber hinaus ist die Gesellschaft keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmer/innen im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für

2017 mit einem leichten Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,4 Prozent. Erhöhte Unsicherheit resultiert allerdings aus dem politischen Umfeld. An den Fasermärkten ist mit einer etwas positiveren, allerdings nach wie vor volatilen Entwicklung zu rechnen. Die Baumwolllagerbestände werden weiter abgebaut werden und lasten nach wie vor auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt.

Im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich weiterhin eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2017 sehr gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auf der Angebotsseite dürften 2017 keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

In diesem Umfeld ist Lenzing sehr gut aufgestellt. Wir fokussieren uns im Jahr 2017 weiterhin auf die disziplinierte Umsetzung der Konzernstrategie sCore TEN, konkret auf Spezialisierung und auf nachhaltigkeitsgetriebene Innovationen. Essentiell wird die Intensivierung unserer Markenpflege sein, um die Alleinstellungsmerkmale unserer Fasern bei den Konsumenten stärker zu betonen.

In den ersten Wochen des Jahres 2017 konnte die Lenzing Gruppe eine starke Nachfrage nach ihren Fasern feststellen. Dies ermöglichte eine weiterhin hohe Auslastung bei allen Produktgruppen. Der Marktpreisindex für Viscosefasern lag deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016.

Der Vorstand

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Beilage Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR
Mio.
2016 2015 2014 2013 2012
Betriebsergebnis vor Abschrei
bungen (EBITDA)
428,3 290,1 240,3 225,4 352,4
/ Umsatzerlöse 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4
EBITDA-Marge 20,1% 14,7% 12,9% 11,8% 16,9%
EUR
Mio.
2016 2015 2014 2013 2012
Betriebsergebnis (EBIT) 296,3 151,1 21,9 86,4 231,5
/ Umsatzerlöse 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4
EBIT-Marge 13,9% 7,6% 1,2% 4,5% 11,1%

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen - verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR
Mio.
2016 2015 2014 2013 2012
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 473,4 215,6 218,8 82,3 209,4
- Cashflow aus der Investitions
tätigkeit
-103,6 -56,5 -102,8 -152,2 -281,8
- Netto-Zufluss aus der
Veräußerung und dem Abgang
von Tochterunternehmen und
sonstigen Unternehmenseinheiten
-1,4 -13,4 0,0 -61,7 0,0
+ Erwerb von finanziellen
Vermögenswerten und
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
3,5 4,9 2,3 8,3 4,3
- Erlöse aus der Veräußerung/
Tilgung von finanziellen Vermö
genswerten
-5,6 -5,6 -3,5 -40,7 -41,0
Free Cashflow 366,3 145,0 114,8 -163,9 -109,1

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR
Mio. per 31.12.
2016 2015 2014 2013 2012
Zahlungsmittel und Zahlungsmit
teläquivalente
559,6 347,3 271,8 287,9 481,7
+ Liquide Wechsel (in den For
derungen aus Lieferungen und
Leistungen)
10,8 8,1 8,5 8,1 8,5
+ Liquide Wertpapiere (in den
Finanzanlagen)
0,0 0,0 0,0 0,0 38,6
Liquiditätsbestand 570,4 355,3 280,3 296,0 528,8

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR
Mio. per 31.12.
2016 2015 2014 2013 2012
Vorräte 329,4 338,5 344,1 311,5 299,6
+ Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
277,4 258,9 232,8 258,8 264,5
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
-227,2 -150,0 -181,1 -176,6 -200,3
Trading Working Capital 379,6 447,4 395,7 393,7 363,8
EUR
Mio.
2016 2015 2014 2013 2012
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals
Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils
4. Quartal)
555,7 518,0 506,5 461,9 522,9
x 4 (= annualisierte Konzern
Umsatzerlöse)
2.222,9 2.071,8 2.026,0 1.847,5 2.091,5

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Eigenkapital 1.368,5 1.198,9 1.034,5 1.089,5 1.130,7
+ Langfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
17,0 17,8 22,0 23,0 24,5
+ Kurzfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
11,9 8,0 4,6 3,0 4,5
- Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
-7,0 -6,1 -6,1 -5,9 -6,5
Bereinigtes Eigenkapital 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
/ Bilanzsumme 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
Bereinigte Eigenkapitalquote 53,0% 50,6% 44,7% 45,5% 43,8%

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/ EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR
Mio. per 31.12.
2016 2015 2014 2013 2012
Kurzfristige Finanzverbindlich
keiten
249,2 172,3 192,7 191,1 173,6
+ Langfristige Finanzverbindlich
keiten
328,3 510,9 537,0 609,6 701,6
- Liquiditätsbestand -570,4 -355,3 -280,3 -296,0 -528,8
Nettofinanzverschuldung 7,2 327,9 449,5 504,7 346,3
/ Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
428,3 290,1 240,3 225,4 352,4
Nettofinanzverschuldung/
EBITDA
0,0 1,1 1,9 2,2 1,0
EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Nettofinanzverschuldung 7,2 327,9 449,5 504,7 346,3
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
Net Gearing 0,5% 26,9% 42,6% 45,5% 30,0%

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR
Mio. per 31.12.
2016 2015 2014 2013 2012
Nettofinanzverschuldung 7,2 327,9 449,5 504,7 346,3
+ Rückstellungen für Abfertigun
gen und Pensionen
108,6 96,5 102,9 77,4 99,2
Nettoverschuldung 115,8 424,5 552,5 582,0 445,5

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Betriebsergebnis (EBIT) 296,3 151,1 21,9 86,4 231,5
- Anteiliger laufender Ertragsteuer
aufwand (auf das EBIT)
-64,1 -23,8 -23,4 -26,3 -39,0
Betriebsergebnis (EBIT) ab
züglich anteiligem laufendem
Ertragsteueraufwand (NOPAT)
232,2 127,4 -1,5 60,1 192,5
/ Durchschnittliches Capital
Employed
1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1 1.409,2
ROCE (Ergebnis auf das einge
setzte Kapital)
15,1% 8,1% -0,1% 3,7% 13,7%
Anteiliger laufender Ertragsteuer
aufwand (auf das EBIT)
-64,1 -23,8 -23,4 -26,3 -39,0
Anteiliger sonstiger laufender
Steueraufwand
3,0 3,4 2,7 5,6 -0,8
Laufender Ertragsteueraufwand -61,1 -20,3 -20,7 -20,7 -39,8
EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Bilanzsumme 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
- Verbindlichkeiten aus Lieferun
gen und Leistungen
-227,2 -150,0 -181,1 -176,6 -200,3
- Langfristige kündbare nicht
beherrschende Anteile
-13,0 -8,3 -7,6 -19,5 -29,0
- Langfristige sonstige Verbind
lichkeiten
-3,7 -3,1 -7,6 -2,3 -1,7
- Kurzfristige sonstige Verbind
lichkeiten
-92,5 -85,3 -90,5 -35,5 -41,9
- Verbindlichkeiten für laufende
Steuern
-25,7 -10,6 -25,2 -14,8 -43,7
- Steuerabgrenzung (passive
latente Steuern)
-52,9 -52,9 -44,8 -41,8 -41,0
- Anteilige latente Steuern auf Zu
schüsse aus öffentlichen Mitteln
-7,0 -6,1 -6,1 -5,9 -6,5
- Kurzfristige Rückstellungen -97,2 -69,9 -81,4 -126,4 -81,6
- Langfristige Rückstellungen -138,1 -122,7 -130,0 -106,8 -140,0
+ Rückstellungen für Abfertigun
gen und Pensionen (Sozialkapital)
108,6 96,5 102,9 77,4 99,2
- Zahlungsmittel und Zahlungsmit
teläquivalente
-559,6 -347,3 -271,8 -287,9 -481,7
- Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
-12,7 -25,6 -38,0 -39,1 -35,8
- Finanzanlagen -25,1 -22,8 -23,2 -23,2 -56,1
Stand 31.12. 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5 1.572,7
Stand 01.01. 1.602,7 1.554,7 1.637,5 1.572,7 1.245,8
Durchschnittliches Capital
Employed
1.541,0 1.578,7 1.596,1 1.605,1 1.409,2
EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Bilanzsumme 31.12. 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
Bilanzsumme 01.01. 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7 2.340,5
Durchschnittliche Bilanzsumme 2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3 2.486,6

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR
Mio.
2016 20151 20141 2013 2012
Betriebsergebnis (EBIT) 296,3 151,1 21,9 86,4 231,5
/ Durchschnittliche Bilanzsumme
per 31.12.
2.518,0 2.384,9 2.399,5 2.536,3 2.486,6
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 11,8% 6,3% 0,9% 3,4% 9,3%

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR
Mio. per 31.12.
2016 20151 20141 2013 2012
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1 1.048,1
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4 1.100,6

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

EUR
Mio.
2016 20151 20141 2013 2012
Ergebnis vor Steuern (EBT) 294,6 147,4 12,0 68,1 236,0
/ Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital per 31.12.
1.304,5 1.136,8 1.082,3 1.131,4 1.100,6
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 22,6% 13,0% 1,1% 6,0% 21,4%

Corporate Governance Bericht 2016

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2015) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. Der Corporate Governance Bericht der Lenzing Aktiengesellschaft entspricht auch dem konsolidierten Corporate Governance Bericht der Lenzing Gruppe.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Website der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). (http://www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/berichte.html).

Organe der Lenzing Aktiengesellschaft

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2016 stellt sich wie folgt dar:

Vorstand

  • • Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967) Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015 Ende laufende Funktionsperiode 31.05.2018 Aufgabenbereiche: Regional Area AMEA, Regional Area North Asia, Global Pulp & Wood, Global Operations, Global HR, Global R&D, Strategy & Projects, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Emerging Business Areas, Corporate Secretary Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Economic Development Board, Singapur Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: PT. South Pacific Viscose
  • • Robert van de Kerkhof, MBA (1964) Mitglied des Vorstandes, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2019 (Mandat wurde

per 01.01.2017 um 3 Jahre verlängert) Aufgabenbereiche: Regional Area Europe and Americas, Global Business Management Textiles and Nonwovens, Global Sustainability, Global Brand Management, Global Supply Chain, Technical Customer Service & Quality Management, Strategic Price Management, Market Intelligence, Global Logistics Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

• Mag. Thomas Obendrauf MBA (1970) Mitglied des Vorstandes, Chief Financial Officer Erstbestellung 01.03.2016 Ende laufende Funktionsperiode 28.02.2019 Aufgabenbereiche: Global Accounting & Tax Management, Global Controlling, Global Treasury, Finance AMEA, Finance North Asia, Finance Europe and Americas, Global Purchasing, Finance Pulp & Wood, Global Process & Information Technology, Internal Audit & Risk Management Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Biocel Paskov a.s.

In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing Aktiengesellschaft vom 12. Dezember 2016 wurde Herr Dr. Heiko Arnold per 1. Juli 2017 (oder einem noch zu vereinbarenden früheren Zeitpunkt) zum Mitglied des Vorstandes (Chief Technology Officer) bestellt. Die Zuteilung von Aufgabenbereichen erfolgt vor dem Zeitpunkt des Dienstantrittes mittels Beschluss des Aufsichtsrates über die Änderung der Geschäftsordnung des Vorstandes.

Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß eines der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

Aufsichtsrat

Zusammensetzung

  • • Dr. Hanno M. Bästlein (1963) Seit 22.04.2015 Vorsitzender Erstbestellung 28.04.2014 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH
  • • Dr. Veit Sorger (1942) Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit Aktiengesellschaft Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

  • • Dr. Felix Strohbichler (1974) Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 22.04.2015 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding
  • • Mag. Helmut Bernkopf (1967) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Oesterreichische Entwicklungsbank AG (Vorsitzender) seit 21.09.2016, OeKB CSD GmbH (Stellvertreter Vorsitzender) seit 07.09.2016, "Österreichischer Exportfonds" GmbH (Vorsitzender) seit 27.06.2016. Bis März 2016: Schoellerbank Aktiengesellschaft (Stellvertretender Vorsitzender), Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, BWA Beteiligungs- und Verwaltungs-Aktiengesellschaft. Bis Juni 2016: Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft. Bis Juli 2016: card complete Service Bank AG (Vorsitzender)
  • • Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959) Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG
  • • Dr. Josef Krenner (1952) Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)
  • • Mag. Patrick Prügger (1975) Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, AMAG Austria Metall AG
  • • Mag. Andreas Schmidradner (1961) Erstbestellung 12.06.2008 Mag. Andreas Schmidradner ist mit 01.03.2016 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, VAMED Aktiengesellschaft
  • • Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953) Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte

  • • Helmut Kirchmair (1968), Erstbestellung 2015
  • • Georg Liftinger (1961), Erstbestellung 2008
  • • Ing. Daniela Födinger (1964), Erstbestellung 2014
  • • Johann Schernberger (1964), Erstbestellung 2001
  • • Franz Berlanda (1961), Erstbestellung 2014 (ausgeschieden am 01.03.2016)

Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Dr. Astrid Skala-Kuhmann erklärt, im Geschäftsjahr 2016 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10 Prozent gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

Arbeitsweise des Aufsichtsrates

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2016 aus seiner Mitte fünf Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Jahresabschluss zu prüfen und die Feststellung vorzubereiten, sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung, den Lagebericht und den Corporate Governance Bericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers und überprüft dessen Unabhängigkeit. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Erteilung von Empfehlungen oder Vorschlägen zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit, der Überwachung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2016 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten, in denen insbesondere die Bereiche interne Kontrollsysteme und Forensik sowie Änderungen der Regelungen über die Pflicht der externen Rotation des Abschlussprüfers und die Genehmigungspflicht von Nichtprüfungsleistungen durch den Abschlussprüfer behandelt wurden.

Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Vorsitzender, Finanzexperte), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler, Mag. Andreas Schmidradner (ausgeschieden am 01.03.2016), Johann Schernberger, Georg Liftinger

Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2016 hat der Ausschuss die Wiederbestellung von Herrn van de Kerkhof und die Bestellung von Herrn Arnold vorbereitet. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2016 haben fünf Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler, Dr. Veit Sorger, Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Mag. Andreas Schmidradner (ausgeschieden am 01.03.2016), Johann Schernberger, Georg Liftinger

Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen der Vorstandsmitglieder, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2016 haben drei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2016, sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler, Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner (ausgeschieden am 01.03.2016)

Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2016 hat der Vorstand strategische Optionen für den Ausbau der Zellstoff- und Faserproduktionskapazitäten erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert sowie über die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Aktiengesellschaft berichtet. Im Geschäftsjahr 2016 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler, Mag. Patrick Prügger, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Ausschuss für dringliche Angelegenheiten

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet. Dieser ist in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Im Geschäftsjahr 2016 haben zwei Sitzungen stattgefunden, in denen ein rechtliches Verfahren mit einem Energielieferanten sowie die Veräußerung einer Beteiligung behandelt wurden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler, Johann Schernberger

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns, sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2016 die im 4. Quartal 2015 durchgeführte Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, im Plenum diskutiert und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrates aufgegriffen. Die nächste Selbstevaluierung soll im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2017 mit Unterstützung eines externen Beraters durchgeführt werden.

Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen weitgehend vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2016 setzt sich aus einem laufenden fixen Bezug, einem laufenden variablen (erfolgsabhängigen) Anteil sowie zusätzlich einem langfristigen Bonusanteil zusammen. Die variablen Vergütungsteile knüpfen insbesondere an folgende Leistungskriterien an.

• Laufender variabler (erfolgsabhängiger) Anteil:

Der laufende variable (erfolgsabhängige) Anteil des Vorstandes richtet sich für den gesamten Vorstand nach den Kriterien ROCE sowie individuellen qualitativen Zielen.

• Langfristiger Bonusanteil:

Seit dem Geschäftsjahr 2015 gilt für Herrn Doboczky bzw. seit dem Geschäftsjahr 2016 für Herrn Obendrauf die langfristige Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Equity Values des Lenzing Konzerns über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum als Zielgröße für den langfristigen Bonus. Die Auszahlung erfolgt zum Ende der Vertragslaufzeit (Doboczky 2018, Obendrauf 2019) und ist vom Überschreiten eines Schwellenwertes sowie der Verlängerung des Vorstandsvertrages abhängig. Der Bonus wird im Falle von Herrn Doboczky zu 50 Prozent in Form einer Geldleistung und zu 50 Prozent in Aktien der Lenzing Aktiengesellschaft erfüllt. Für die erste Hälfte der Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr, für die zweite Hälfte von zumindest zwei Jahren ab Erwerb. Im Falle von Herrn Obendrauf wird der Bonus gänzlich in Form einer Geldleistung erfüllt.

Für Herrn van de Kerkhof gelten zu 50 Prozent mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen und zu 50 Prozent die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt für Herrn van de Kerkhof jährlich zu einem Drittel des angesammelten Bonusanspruches. Ein nach dem Ende der laufenden Funktionsperiode verbleibender Bonusanspruch gelangt im darauffolgenden Jahr zur Auszahlung. Die Angleichung des Vergütungsmodells an jenes der anderen Vorstandsmitglieder ist für die Funktionsperiode beginnend ab 01.01.2017 vorgesehen.

  • • Der Maximalbonus in Höhe von 292 Prozent für Herrn Doboczky bzw. 90 Prozent für Herrn van de Kerkhof und 65 Prozent für Herrn Obendrauf berechnet sich aus dem maximalen laufenden variablen Anteil plus dem anteiligen maximalen langfristigen Bonusanteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.
  • • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2016 TEUR 115 (2015: TEUR 159) betrug. Davon entfallen TEUR 66 auf Herrn Doboczky, TEUR 32 auf Herrn van de Kerkhof und TEUR 17 auf Herrn Obendrauf.
  • • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.
  • • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.
  • • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine "Directors and Officers" (D&O)-Versicherung, eine Unfallversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2016 von insgesamt TEUR 2.837 (2015: TEUR 5.470) betreffen mit insgesamt TEUR 2.837 (2015: TEUR 2.644) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 0 (2015: TEUR 2.826) Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet):

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der
aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR
Dr. Stefan Doboczky,
MBA1
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA2
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Laufende
Bezüge fix
651 412 437 453 347 0
Laufende Be
züge variabel
783 644 392 209 227 0
Abschlags
zahlungen
0 0 0 0 0 0
Summe 1.434 1.056 829 662 574 0
Dr. Thomas Riegler3 Mag. Dr. Peter
Untersperger4
Summe
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Laufende
Bezüge fix
0 457 0 244 1.435 1.566
Laufende Be
züge variabel
0 0 0 225 1.402 1.077
Abschlagszah
lungen
0 874 0 1.953 0 2.826
Summe 0 1.330 0 2.422 2.837 5.470

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Juni 2015.

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016.

3) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2015.

4) Mitglied des Vorstandes bis 31. Mai 2015.

Für die Abgeltung von Ansprüchen von ausgeschiedenen Vorständen wurden weitere TEUR 0 (2015: TEUR 40) aufgewendet.

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2016 um TEUR 1.116 erhöht (2015: TEUR 731 erhöht) sowie wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 143 (2015: TEUR 273) für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die aufgewendeten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2016 TEUR 987 (2015: TEUR 973).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Website der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 20. April 2016 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2015 betrug:

  • • für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates: EUR 50.000
  • • für die stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates: EUR 35.000
  • • für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrates: EUR 20.000
  • • für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des

TEUR

Strategieausschusses, sowie für den Finanzexperten, soweit dieser nicht Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist: EUR 25.000

  • • für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses, sowie des excelLENZ-Ausschusses: EUR 15.000
  • • für jedes Mitglied des Prüfungsausschusses und Strategieausschusses: EUR 10.000
  • • für jedes Mitglied des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses sowie des excelLENZ-Ausschusses: EUR 7.500

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.000 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 1.000 für jede Ausschusssitzung, sofern diese nicht am selben Tag wie eine Aufsichtsratssitzung stattfand.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrates nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 551.900), die im Geschäftsjahr 2016 ausbezahlt wurden:

Dr. Hanno M. Bästlein EUR 140.500
Dr. Veit Sorger EUR 78.500
Dr. Felix Strohbichler EUR 60.667
Mag. Helmut Bernkopf EUR 24.000
Dr. Josef Krenner EUR 28.000
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 27.000
Mag. Patrick Prügger EUR 50.000
Mag. Andreas Schmidradner (ausgeschieden 01.03.2016) EUR 59.500
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 39.000
MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden 22.4.2015) EUR 39.333
Georg Liftinger EUR 1.650
Helmut Kirchmair EUR 1.200
Johann Schernberger EUR 1.350
Ing. Daniela Födinger EUR 1.200

Die Vergütungspolitik für das globale Top-Management im Konzern, Geschäftsführer von Tochtergesellschaften sowie "Region Managers" setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Die fixe Vergütung umfasst dabei ein attraktives marktkonformes Einkommen. Der variable Vergütungsanteil richtet sich einerseits nach der Erreichung festgelegter Finanzziele des Konzerns, andererseits auch nach der Erfüllung vereinbarter persönlicher Ziele der Führungskraft.

Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus werden – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

Compliance

Die Stabsstelle "Group Compliance" überarbeitete den 2012 in Kraft getretenen Verhaltenskodex (Code of Business Conduct) der Lenzing Gruppe. 2016 wurde dieses gruppeninterne Regelwerk bezüglich verbindlicher Direktiven und anderer Policies und Guidelines revidiert und ein modifizierter Prozess zur Aktualisierung, Dokumentierung und Schulung initiiert, der in den kommenden Jahren finalisiert wird. Das gruppenweite Compliance Management System (CMS) wurde umfangreich weiterentwickelt. So gab es zu den im Jahr 2015 ausgerollten Direktiven zu den Themen Kartellrecht und Verhinderung von Bestechung und Korruption Livetrainings für mehr als 400 Angestellte weltweit in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Chinesisch). Zur Vorbereitung auf das Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018 nahmen im Dezember 2016 32 Schlüsselkräfte an intensiven Präsenztrainings teil. Das CMS umfasst neben einer Hilfeplattform und verschiedensten Informationssystemen auch die Möglichkeit, Regelverstöße mittels eines ebenfalls neu einzuführenden Hinweisgebersystems direkt und anonym an den Group Compliance Officer zu melden. Darüber hinaus wurde die Emittenten-Compliance Direktive aufgrund der EU-Marktmissbrauchsverordnung geändert und gruppenweit ausgerollt. Zum Thema Emittenten-Compliance wurden ebenfalls Schulungsvideos aufgezeichnet, die die Grundlage für ein gruppenweites E-Learning bilden.

Über die Complianceaktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß C-Regel 18a ÖCGK zwei Mal jährlich berichtet.

Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß den geltenden Rechtsvorschriften (Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung (VERORDNUNG (EU) Nr. 596/2014). Aktienkäufe bzw. -verkäufe ab dem 03. Juli 2016 werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.

Risikomanagement und Internal Audit

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement in den Prüfungsausschusssitzungen über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Internal Audit berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter Internal Audit in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.

Externe Evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre, eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2016 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Website www.lenzing. com einsehbar.

Lenzing, am 8. März 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Bericht des Aufsichtsrates

An die 73. ordentliche Hauptversammlung

Sehr geehrte Aktionäre/innen,

im Jahr 2016 wurden die Grenzen des Vorstellbaren neu gezeichnet. Anhaltende kriegerische Auseinandersetzungen, politische Konflikte, das Brexit-Votum und andere politische Wahlen zeigen, dass sich die zunehmend digitalisierte und globalisierte Welt in einem umfassenden strukturellen Wandel befindet. Individuen und Bevölkerungsgruppen, die sich von diesen rasanten Entwicklungen benachteiligt fühlen, sowie Gesellschaften und Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen. Global agierende Unternehmen in Branchen mit weitverzweigten Wertschöpfungsketten und weltweiten Absatzmärkten müssen die neuen Herausforderungen adäquat adressieren und Entwicklungen, die vor wenigen Jahren noch als unwahrscheinlich galten, zunehmend in ihre strategischen Entscheidungen als mögliche Alternativen mit einbeziehen. Dieser Wandel manifestiert sich auch bei der Lenzing AG, die sich von einem österreichischen Unternehmen mit Auslandsbeteiligungen hin zu einem globalen Unternehmen mit österreichischen Wurzeln und österreichischer Identität entwickelt.

Das vergangene Jahr war von verhaltenem Wachstum der großen Volkswirtschaften sowie von höheren Faserpreisen geprägt. Nachdem das vorangegangene Jahr 2015 überwiegend noch von Reorganisationen bestimmt war, lag der Schwerpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der konsequenten Umsetzung unserer darauf aufbauenden Strategie sCore TEN. Mit einem umfassenden Investitionsprogramm an den österreichischen Standorten und dem Startschuss für die deutliche Erweiterung der Produktion von TENCEL® Fasern wurden die Weichen für das langfristige Wachstum mit Spezialfasern gestellt. Mit der zukünftigen Schaffung des Bereiches Technologie im Vorstand, der Verstärkung des Teams durch internationale Spezialisten und umfassenden Personalentwicklungsmaßnahmen wurden die Voraussetzungen im Unternehmen für die Umsetzung dieser Unternehmensentwicklung und künftiger Investitionsprojekte geschaffen.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt und das Unternehmen mit Rat begleitet. Dazu hat sich der Aufsichtsrat der Lenzing AG im Jahr 2016 in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Im Einzelnen hat der Aufsichtsrat die Evaluierung der im Rahmen des Strategieprojekts sCore TEN geplanten Maßnahmen für die Sicherung der Zellstoffversorgung, den Ausbau von Faserproduktionskapazitäten, die Entwicklung neuer Technologien, die Intensivierung der Kundennähe und die Erschließung neuer Geschäftsfelder begleitet.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand ausführlicher schriftlicher Berichte über die Ertrags-, Finanzund Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates regelmäßig Bericht erstattet.

Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Vergütungsausschuss befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 des Österreichischen Corporate Governance Kodex und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2016 haben drei Sitzungen stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen für 2016 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben. Zudem hat der Vergütungsausschuss die Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing AG abgeschlossen.

Der eingerichtete Nominierungsausschuss, welcher sich mit der Besetzung von Vorstandsmandaten, Fragen der Nachfolgeplanung und der Besetzung von Aufsichtsratsmandaten beschäftigt, hat im Geschäftsjahr 2016 fünfmal getagt und insbesondere die Wiederbestellung von Robert van de Kerkhof und die Bestellung von Heiko Arnold vorbereitet.

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. Im Geschäftsjahr 2016 haben drei Sitzungen stattgefunden, in denen Maßnahmen für den Ausbau der Zellstoff- und Faserproduktionskapazitäten und weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Zukunftsprogramm sCore TEN erörtert wurden.

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet, der in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt ist, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Der Ausschuss für dringende Fälle hat zweimal getagt und den Vorstand bei einem rechtlichen Verfahren mit einem Energielieferanten und der Teilveräußerung einer Beteiligung begleitet.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat einen Prüfungsausschuss eingerichtet. Dieser tagte drei Mal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme sowie den Änderungen der Reglungen über die Pflicht der externen Rotation des Abschlussprüfers und der Genehmigungspflicht von Nichtprüfungsleistungen durch den Abschlussprüfer.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2016 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Corporate Governance Bericht befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung nach der Durchführung eines qualifizierten Auswahlverfahrens Ende 2016 vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2016, der damit gemäß § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gemäß § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an.

Der Aufsichtsrat folgt dieser Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 73. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 zu bestellen.

Interessenskonflikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiter/innen, der Belegschaftsvertretung, dem Management und dem Vorstand für das nachhaltige Engagement und die erzielten Erfolge im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Wien, 15. März 2017

Dr. Hanno Bästlein

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Konzernabschluss 2016

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 36
Konzern-Bilanz 37
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 38
Konzern-Kapitalflussrechnung 40
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 41
Allgemeine Erläuterungen
Note 1. Grundlagen
Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden
Note 3. Konsolidierung
Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens
werte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen
sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
Note 5. Segmentbericht
41
41
42
46
48
49
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung 54
Note 6. Umsatzerlöse 54
Note 7. Sonstige betriebliche Erträge 54
Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen 54
Note 9. Personalaufwand 54
Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
55
und Sachanlagen 55
Note 12. Honorare des Abschlussprüfers 56
Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden 56
Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten 56
Note 15. Finanzierungskosten 56
Note 16. Ertragsteueraufwand 57
Note 17. Ergebnis je Aktie 57
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern
Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung
des Konzern-Eigenkapitals 58
Note 18. Immaterielle Anlagen 58
Note 19. Sachanlagen 64
Note 20. Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden 66
Note 21. Finanzanlagen 68
Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte 68
Note 23. Vorräte 68
Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 69
Note 25. Fertigungsaufträge 69

Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 69 Note 27. Eigenkapital 70 Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 73 Note 29. Finanzverbindlichkeiten 74

Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente
Steuern) und laufende Steuern 76
Note 31. Rückstellungen 78
Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen 87
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 88
Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 88
Erläuterungen zum Risikomanagement 89
Note 34. Kapitalrisikomanagement 89
Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten 90
Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis 96
Note 37. Finanzrisikomanagement 97
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen 107
Note 38. Finanzierungsleasing 107
Note 39. Operating Leasing 108
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen
und Personen sowie zu den Organen 109
Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen 109
Note 41. Organe der Gesellschaft 111
Sonstige Erläuterungen 112
Note 42. Finanzielle Garantieverträge, Eventual
forderungen und -verbindlichkeiten und sonstige
finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken 112
Note 43. Konzernunternehmen 113
Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses
115
115

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

TEUR
Note 2016 20151
Umsatzerlöse (6) 2.134.075 1.976.806
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 6.439 -7.298
Andere aktivierte Eigenleistungen 21.816 29.230
Sonstige betriebliche Erträge (7) 45.547 45.727
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (8) -1.223.781 -1.218.260
Personalaufwand (9) -319.233 -300.207
Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) -236.574 -235.885
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
2
428.288 290.114
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -135.093 -142.248
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.118 3.236
Betriebsergebnis (EBIT)2 296.313 151.102
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (13) 17.113 17.726
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (14) 5.136 5.652
Finanzierungskosten (15) -19.140 -26.913
Finanzerfolg 3.110 -3.535
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile -4.809 -198
Ergebnis vor Steuern (EBT)2 294.614 147.369
Ertragsteueraufwand (16) -65.523 -19.302
Jahresüberschuss 229.091 128.068
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 225.019 126.980
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 4.072 1.087
Ergebnis je Aktie (17) EUR EUR
Verwässert = unverwässert 8,48 4,78

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

2) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

TEUR
Note 2016 20151
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 229.091 128.068
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (31) -11.364 5.2342
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) 2.903 -1.360
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(20) -419 -302
-8.880 3.844
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während
der Berichtsperiode eingetreten sind
(27) 4.478 40.8032
Ausländische Geschäftsbetriebe - Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des
Verlusts der Beherrschung
0 -164
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - während der Berichts
periode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(27) 1.330 163
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - Umgliederung von
Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen
finanziellen Vermögenswerten
(27) -141 0
Cashflow Hedges - effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value
Änderungen
(27) -9.717 -38.9572
Cashflow Hedges - Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (27) 5.101 62.7582
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) 730 -5.709
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(27) 117 82
1.898 58.903
Sonstiges Ergebnis - netto -6.982 62.747
Gesamtergebnis 222.109 190.814
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 216.883 187.131
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 5.225 3.683

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

2) Die Vorjahresbeträge wurden auf Grund der Änderung des IAS 1 (nunmehr verpflichtender separater Ausweis des Ergebnisanteils von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden) angepasst (siehe Note 2).

Konzern-Bilanz

zum 31. Dezember 2016

TEUR
Vermögenswerte
Note
31.12.2016 31.12.20151 01.01.20151
Immaterielle Anlagen
(18)
18.298 18.234 21.931
Sachanlagen
(19)
1.278.907 1.294.451 1.322.490
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(20)
12.737 25.568 37.956
Finanzanlagen
(21)
25.068 22.847 23.194
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern)
(30)
4.067 6.077 5.656
Forderungen aus laufenden Steuern
(30)
4.415 9.335 6.865
Sonstige langfristige Vermögenswerte
(22)
9.587 5.369 9.003
Langfristige Vermögenswerte 1.353.079 1.381.881 1.427.097
Vorräte
(23)
329.430 338.464 344.092
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(24, 25)
277.407 258.939 232.769
Forderungen aus laufenden Steuern
(30)
721 251 13.785
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(26)
105.053 83.846 69.640
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 559.599 347.254 271.791
Kurzfristige Vermögenswerte 1.272.210 1.028.753 932.076
Bilanzsumme 2.625.288 2.410.634 2.359.174
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Note
31.12.2016 31.12.20151 01.01.20151
Grundkapital 27.574 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919 133.919
Andere Rücklagen 23.504 30.275 -30.283
Gewinnrücklagen 1.151.143 979.848 879.391
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.336.141 1.171.616 1.010.602
Anteile anderer Gesellschafter 32.395 27.255 23.919
Eigenkapital
(27)
1.368.535 1.198.871 1.034.520
Finanzverbindlichkeiten
(29)
328.266 510.910 537.033
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(28)
16.970 17.807 21.994
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern)
(30)
52.929 52.934 44.830
Rückstellungen
(31)
138.135 122.653 130.007
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12.970 8.334 7.647
Sonstige Verbindlichkeiten
(32)
3.664 3.075 7.640
Langfristige Verbindlichkeiten 552.933 715.712 749.151
Finanzverbindlichkeiten
(29)
249.247 172.337 192.745
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(32)
227.208 149.987 181.130
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(28)
11.935 7.995 4.565
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 25.679 10.571 25.186
Rückstellungen
(31)
97.230 69.895 81.382
Sonstige Verbindlichkeiten
(32)
92.519 85.266 90.493
Kurzfristige Verbindlichkeiten 703.820 496.051 575.502
Bilanzsumme 2.625.288 2.410.634 2.359.174

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnugsrücklage
Stand zum 01.01.2015 (bisher) 27.574 133.919 26.909
Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (2) 0 0 -129
Stand zum 01.01.2015 (korrigiert) 27.574 133.919 26.780
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (korrigiert gemäß IAS 8) (2) 0 0 0
Sonstiges Ergebnis - netto (korrigiert gemäß IAS 8) (2) 0 0 37.780
Gesamtergebnis 0 0 37.780
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im
Konsolidierungskreis
(3, 27) 0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen (40) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0 0 0
Stand zum 31.12.2015 = 01.01.2016 (korrigiert) 27.574 133.919 64.560
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis - netto 0 0 3.382
Gesamtergebnis 0 0 3.382
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im
Konsolidierungskreis
(3, 27) 0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen (40) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0 0 0
Stand zum 31.12.2016 (27) 27.574 133.919 67.942
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre
der Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungsmathe
matische Gewinne /
Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.045.634 23.919 1.021.716 890.376 -37.505 -20.987 1.429
-11.114 0 -11.114 -10.985 0 0 0
1.034.520 23.919 1.010.602 879.391 -37.505 -20.987 1.429
128.068 1.087 126.980 126.980 0 0 0
62.747 2.596 60.151 0 3.885 18.363 123
190.814 3.683 187.131 126.980 3.885 18.363 123
-222 -222 0 0 0 0 0
433 0 433 433 0 0 0
-26.675 -125 -26.550 -26.550 0 0 0
0 0 0 -407 407 0 0
1.198.871 27.255 1.171.616 979.848 -33.212 -2.624 1.552
229.091 4.072 225.019 225.019 0 0 0
-6.982 1.154 -8.136 0 -8.813 -3.597 892
222.109
0
5.225
2
216.883
-2
225.019
-2
-8.813
0
-3.597
0
892
0
743 0 743 743 0 0 0
-53.188
0
-88 -53.100 -53.100 0 0 0
0 0 -1.365 1.365 0 0
1.368.535 32.395 1.336.141 1.151.143 -40.661 -6.221 2.444

Andere Rücklagen TEUR

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

TEUR
Note 2016 20151
Jahresüberschuss 229.091 128.068
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) 135.093 142.248
- Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen -3.118 -3.236
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen 6.562 -2.029
- Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern 4.471 -1.017
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 19.361 2.160
+/- Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (33) -17.113 12.366
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen (33) 11.556 5.902
Brutto Cashflow 385.903 284.463
+/- Veränderung Vorräte 431 8.956
+/- Veränderung Forderungen -14.555 -27.690
+/- Veränderung Verbindlichkeiten 101.595 -50.149
Veränderung des Working Capital 87.471 -68.883
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 473.374 215.580
- Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) -107.239 -70.914
- Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-3.530 -4.938
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 155 320
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten 5.563 5.604
+ Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und
sonstigen Unternehmenseinheiten (4) 1.440 13.385
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -103.611 -56.543
- Ausschüttungen an Gesellschafter -53.188 -26.675
+ Investitionszuschüsse 1.146 1.033
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -16.098 -21.408
+ Zuflüsse aus Schuldscheindarlehen (29) 0 150.000
- Rückzahlungen von Schuldscheindarlehen (29) -40.500 -89.500
+ Zuflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten 6.551 43.083
- Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten -55.213 -147.630
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -157.302 -91.098
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 212.461 67.939
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 347.254 271.791
Währungsdifferenz auf liquide Mittel -115 7.523
Liquide Mittel zum Jahresende 559.599 347.254
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1.861 1.428
Zinsauszahlungen 18.369 21.131
Gezahlte Ertragsteuern 42.953 17.654
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
0 30.093

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)

zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2016 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 62,60 Prozent (31. Dezember 2015: 67,60 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Industrieholding GmbH, Wien. Deren Mehrheitsgesellschafterin ist wiederum die B&C Holding Österreich GmbH, Wien, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe und somit auch der Lenzing AG ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2016 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bewertungsgrundlagen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:

  • • Rückstellungen werden zum Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrags bewertet.
  • • Latente Steueransprüche und -schulden werden mit dem Nominalwert angesetzt und auf Basis der bestehenden temporären Differenzen zum Bilanzstichtag und des Steuersatzes zum Zeitpunkt der erwarteten Realisierung der bestehenden Differenzen ermittelt.
  • • Derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Annahmen und Schätzungen

Bei den folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten besteht in der Lenzing Gruppe ein beträchtliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – insbesondere der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden – innerhalb der nächsten Berichtsperiode führen können:

  • • Firmenwerte (siehe Note 18) und Sachanlagen (siehe Note 19): Ermittlung des erzielbaren Betrags im Rahmen von Werthaltigkeitstests im Sinne des IAS 36.
  • • Rückstellungen (siehe Note 31): Ermittlung des erwarteten Erfüllungsbetrags und der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne.
  • • Latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern (siehe Note 30): Beurteilung der Verwertbarkeit latenter Steuererstattungsansprüche (insbesondere aus Verlustvorträgen) und Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus laufenden Steuern.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.

Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

  • • Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 35): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39.
  • • Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 32): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39.
  • • Vollkonsolidierung und Equity-Methode (siehe Note 3 und Note 43): Beurteilung des Vorliegens von Kontrolle über Tochterunternehmen und Beurteilung des Vorliegens von gemeinschaftlicher Führung bzw. maßgeblichem Einfluss.
  • • Veräußerung von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (siehe Note 20): Beurteilung und Bewertung der Teilveräußerung der Beteiligungen.
  • • Anhaltspunkte für Wertminderung (siehe Note 18): Beurteilung des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Beurteilung des Eintritts von wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2016 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2016 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung
durch das
IASB
Anwen
dungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2016
IAS 19 Leistungsorientierte Pläne:
Arbeitnehmerbeiträge
(Anwendungspflicht nach
der EU-Kommission ab
01.02.2015)
21.11.2013 01.07.2014 ja
Diverse Änderung einer Reihe
von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungs
prozesses 2010-2012
(Anwendungspflicht nach
der EU-Kommission ab
01.02.2015)
12.12.2013 01.07.2014 ja
IFRS 11 Gemeinsame Verein
barungen: Bilanzierung
von Erwerben von Anteilen
an gemeinschaftlichen
Tätigkeiten
06.05.2014 01.01.2016 ja
IAS 16,
38
Sachanlagen, Immate
rielle Vermögenswerte:
Klarstellung zu zulässigen
Abschreibungsmethoden
12.05.2014 01.01.2016 ja
IAS 16,
41
Sachanlagen, Landwirt
schaft: Bilanzierung frucht
tragender Gewächse
30.06.2014 01.01.2016 ja
IAS 27 Einzelabschlüsse:
Equity-Methode in
Einzelabschlüssen
12.08.2014 01.01.2016 ja
Diverse Änderung einer Reihe von
IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses
2012-2014
25.09.2014 01.01.2016 ja
IFRS 10,
12,
IAS 28
Investmentgesellschaften:
Anwendung der Konsoli
dierungsausnahme
18.12.2014 01.01.2016 ja
IAS 1 Darstellung des
Abschlusses: Angaben
initiative
18.12.2014 01.01.2016 ja

Auf Grund der Änderung des IAS 1 (Darstellung des Abschlusses: Angabeninitative) wurde die Struktur des Abschlusses angepasst. Insbesondere wurden unwesentliche Bereiche gekürzt bzw. weggelassen. Außerdem wurde der Ausweis des Ergebnisanteils von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, im sonstigen Ergebnis angepasst (siehe dazu unten).

Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2016 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2016 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung
durch das
IASB
Anwen
dungs
pflicht laut
IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die
EU zum
31.12.2016
IFRS 14 Regulatorische
Abgrenzungsposten
30.01.2014 01.01.2016 nein1
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
28.05.2014 01.01.2018 ja
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.07.2014 01.01.2018 ja
IFRS 10,
IAS 28
Veräußerung oder
Einbringung von Vermö
genswerten zwischen
einem Investor und einem
assoziierten Unternehmen
oder Joint Venture
11.09.2014 unbekannt2 nein
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 nein
IAS 12 Ertragsteuern: Ansatz
latenter Steueransprüche
für unrealisierte Verluste
19.01.2016 01.01.2017 nein
IAS 7 Kapitalflussrechnung:
Angabeninitiative
29.01.2016 01.01.2017 nein
IFRS 15 Klarstellung von IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
12.04.2016 01.01.2018 nein
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütun
gen: Klarstellung der Klas
sifizierung und Bewertung
von Geschäftsvorfällen mit
anteilsbasierter Vergütung
20.06.2016 01.01.2018 nein
IFRS 4 Anwendung von IFRS
9 Finanzinstrumente
gemeinsam mit IFRS 4
Versicherungsverträge
12.09.2016 01.01.2018 nein
Diverse Änderung einer Reihe von
IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses
2014-2016
08.12.2016 01.01.2017
01.01.20183
nein
IFRIC 22 Währungsumrechnung bei
Anzahlungen
08.12.2016 01.01.2018 nein
IAS 40 Immobilien: Klassifizierung
noch nicht fertiggestellter
Immobilien
08.12.2016 01.01.2018 nein

1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.

2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

3) Anwendungsbeginn für die Änderungen an IFRS 12 ab 1. Jänner 2017.

Anwendungsbeginn für die Änderungen an IFRS 1 und IAS 28 ab 1. Jänner 2018

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet, sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

• IFRS 9 (und IFRS 7): Der IFRS 9 (Finanzinstrumente) sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Bisher wurden die nachfolgenden Auswirkungen des IFRS 9 auf die Lenzing Gruppe festgestellt: In der Lenzing Gruppe ergeben sich keine wesentlichen Änderungen aufgrund der neuen Kategorien von Finanzinstrumenten. Die Überprüfung des Geschäftsmodells hat ergeben, dass die finanziellen Vermögenswerte weitgehend jenen Kategorien entsprechen, wie sie bereits unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) gültig waren. Auf Basis der derzeitigen Analysen wird nach IFRS 9 ein untergeordneter Expected Credit Loss auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als zusätzliche Wertberichtigung ergebniswirksam erfasst werden. Die Anwendung für Hedge-Accounting wird erleichtert. Der im Zuge des IFRS 9 überarbeitete IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) wird zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben speziell bei den Forderungsausfällen, beim Hedge Accounting und bei den Darstellungen zu den Finanzinstrumente-Kategorien führen. Die Lenzing Gruppe wird den Standard voraussichtlich ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt retrospektiv anwenden.

  • • IFRS 15: Der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) schreibt nach einem prinzipienbasierten Modell vor, wann und in welcher Höhe Erlöse zu erfassen sind, und fordert Anhangangaben zur Erlösrealisierung aus Verträgen mit Kunden. Die Erstanalyse der Änderungen für die Lenzing Gruppe ist zum Stichtag 31. Dezember 2016 abgeschlossen. Diese Analyse zeigt, dass es keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen aufgrund des neuen Standards gibt. Die Umsätze der Lenzing Gruppe bestehen überwiegend aus Produktlieferungen. Umsätze aus Dienstleistungen werden nur im sehr geringen Ausmaß erzielt. Bei der Analyse wurden keine wesentlichen variablen Gegenleistungen identifiziert, ein Großteil der Kundenverträge beinhaltet überhaupt keine variablen Erlösbestandteile. Es werden aber geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Erlösrealisierung zu erfüllen sein. Die Lenzing Gruppe wird den neuen Standard voraussichtlich ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt retrospektiv anwenden.
  • • IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus einem Leasingverhältnis ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Es gibt Erleichterungen für Laufzeiten unter 12 Monaten und für geringwertige Vermögenswerte. Die Bilanzierung beim Leasinggeber bleibt nahezu unverändert. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, welche Änderungen sich durch IFRS 16 ergeben. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 16 insbesondere zur verstärkten Aktivierung von Nutzungsrechten (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und von Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen führen wird, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmerin auftritt. Die bisherige Analyse hat ergeben, dass aufgrund des neuen Leasingstandards eine unwesentliche Erhöhung der Bilanzsumme erwartet wird. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch

eine Abschreibung des Nutzungsrechts und Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBITDA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern. Die Lenzing Gruppe wird den Standard voraussichtlich ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt modifiziert retrospektiv anwenden.

  • • IAS 7: Aufgrund der Änderungen des IAS 7 (Kapitalflussrechnung) wird die Lenzing Gruppe insbesondere zusätzliche Angaben über die Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten im Konzern-Anhang aufnehmen.
  • • Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Im Zuge einer Stichprobenprüfung der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) wurden der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 sowie die Halbjahresfinanzberichte zum 30. Juni 2014 und 30. Juni 2015 der Lenzing Gruppe ausgewählt und einer Prüfung gemäß § 2 Abs. 1 Z. 2 Rechnungslegungs-Kontrollgesetz (Prüfung ohne besonderen Anlass) unterzogen.

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 waren aktivierte latente Steuerforderungsüberhänge eines chinesischen Produktionsstandortes von TEUR 15.877, davon TEUR 4.763 auf Verlustvorträge enthalten, welche nicht zu aktivieren gewesen wären (dies entspricht ca. 0,7 Prozent der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014; das EBIT und EBITDA im Geschäftsjahr 2014 sind nicht davon betroffen). Die gemäß IAS 12.29(a) iVm. IAS 12.35 geforderte Wahrscheinlichkeit des ausreichenden zu versteuernden Ergebnisses sowie die überzeugenden substanziellen Hinweise für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 konnten nicht belegt werden. Daher liegt ein Fehler nach IAS 8 (Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler) vor.

Fehler aus früheren Perioden werden rückwirkend angepasst. Die rückwirkende Anpassung hatte keine Auswirkung auf die Information in der Bilanz zu Beginn der vorangegangenen Periode (1. Jänner 2014). Die Auswirkungen dieser rückwirkenden Anpassung auf die einzelnen Positionen werden in den folgenden Tabellen dargestellt:

Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung TEUR

2014 Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Betriebsergebnis (EBIT) 21.926 21.926
Finanzerfolg -23.439 -23.439
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
8.818 4.708 13.525
Ergebnis vor Steuern (EBT) 7.305 4.708 12.013
Ertragsteueraufwand -21.466 -15.693 -37.158
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -14.160 -10.985 -25.145
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-13.478 -10.985 -24.463
Anteil anderer Gesellschafter von
Tochterunternehmen der Lenzing AG
-682 -682
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert -0,51 -0,41 -0,92

Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung TEUR

2015 Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Betriebsergebnis (EBIT) 151.102 151.102
Finanzerfolg -3.535 -3.535
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
1.531 -1.728 -198
Ergebnis vor Steuern (EBT) 149.098 -1.728 147.369
Ertragsteueraufwand -25.064 5.762 -19.302
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124.034 4.033 128.068
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
122.947 4.033 126.980
Anteil anderer Gesellschafter von
Tochterunternehmen der Lenzing AG
1.087 1.087
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 4,63 0,15 4,78
Konzernabsc
hluss 2016
45
Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Gesamt
ergebnisrechnung TEUR
2014 Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut
Konzern-Gewinn- und Verlust
rechnung
-14.160 -10.985 -25.145
Posten, die nicht in die Gewinn
und Verlustrechnung umgegliedert
werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
-14.614 0 -14.614
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
3.496 0 3.496
-11.118 0 -11.118
Posten, die in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert
werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe -
Kursdifferenzen aus der Umrechnung,
die während der Berichtsperiode
eingetreten sind
48.618 -129 48.489
Zur Veräußerung verfügbare finanziel
le Vermögenswerte - während der Be
richtsperiode erfasster Nettogewinn/-
verlust aus der Neubewertung
790 0 790
Cashflow Hedges - effektiver Teil der
in der Berichtsperiode erfassten Fair
Value-Änderungen
-35.107 0 -35.107
Cashflow Hedges - Umgliederung in
die Gewinn- und Verlustrechnung
7.653 0 7.653
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
6.057 0 6.057
28.012 -129 27.882
Sonstiges Ergebnis - netto 16.893 -129 16.764
Gesamtergebnis 2.734 -11.114 -8.381
Fehlerkorrektur bzw. Anpassung gemäß IAS 8 in der Konzern
Gesamtergebnisrechnung TEUR
2015 Zuvor Fehler
korrektur
An passung1 Angepasst
Jahresüberschuss laut
Konzern-Gewinn- und Ver
lustrechnung
124.034 4.033 0 128.067
Posten, die nicht in die
Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld
aus leistungsorientierten Plänen
5.204 0 30 5.234
Ergebnisanteil von Beteiligun
gen, die nach der Equity-Me
thode bilanziert werden
0 0 -30 -30
Auf diese Bestandteile des
sonstigen Ergebnisses entfal
lende Ertragsteuern
-1.360 0 0 -1.360
3.844 0 0 3.844
Posten, die in die Gewinn
und Verlustrechnung umge
gliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetrie
be - Kursdifferenzen aus der
Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind
41.548 -742 -3 40.803
Ausländische Geschäftsbe
triebe - Umgliederung von
Kursdifferenzen aufgrund des
Verlusts der Beherrschung
-164 0 0 -164
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte -
während der Berichtsperiode
erfasster Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
163 0 0 163
Cashflow Hedges - effektiver
Teil der in der Berichtsperiode
erfassten Fair Value-Änderungen
-38.956 0 -1 -38.957
Cashflow Hedges - Umglie
derung in die Gewinn- und
Verlustrechnung
62.762 0 -4 62.758
Ergebnisanteil von Beteiligun
gen, die nach der Equity-Me
thode bilanziert werden
0 0 8 8
Auf diese Bestandteile des
sonstigen Ergebnisses entfal
lende Ertragsteuern
-5.709 0 0 -5.709
59.645 -742 0 58.903
Sonstiges Ergebnis - netto 63.489 -742 0 62.747
Gesamtergebnis 187.523 3.291 0 190.814

1) Die Beträge in der Spalte Anpassung in der obigen Tabelle Fehlerkorrektur bzw. Anpassung in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung betreffen die Änderung des IAS 1 (Darstellung des Abschlusses), der nunmehr den verpflichtenden separaten Ausweis des Ergebnisanteils von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, vorschreibt.

Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Bilanz TEUR
--------------------------------------------------- ------
31.12.2014 = 01.01.2015
Vermögenswerte Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Steuerabgrenzung (aktive latente
Steuern)
21.534 -15.877 5.656
Übrige langfristige Vermögenswerte 1.421.441 1.421.441
Langfristige Vermögenswerte 1.442.975 -15.877 1.427.097
Kurzfristige Vermögenswerte 932.076 932.076
Bilanzsumme 2.375.051 -15.877 2.359.174
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen -30.153 -129 -30.283
Gewinnrücklagen 890.376 -10.985 879.391
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.021.716 -11.114 1.010.602
Anteile anderer Gesellschafter 23.919 23.919
Eigenkapital 1.045.634 -11.114 1.034.520
Kündbare nicht beherrschende Anteile 12.410 -4.763 7.647
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 741.504 741.504
Langfristige Verbindlichkeiten 753.914 -4.763 749.151
Kurzfristige Verbindlichkeiten 575.502 575.502
Bilanzsumme 2.375.051 -15.877 2.359.174
Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Bilanz TEUR
31.12.2015 = 01.01.2016
Vermögenswerte Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Steuerabgrenzung (aktive latente
Steuern)
17.253 -11.176 6.077
Übrige langfristige Vermögenswerte 1.375.804 1.375.804
Langfristige Vermögenswerte 1.393.057 -11.176 1.381.881
Kurzfristige Vermögenswerte 1.028.753 1.028.753
Bilanzsumme 2.421.810 -11.176 2.410.634
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen 31.147 -871 30.275
Gewinnrücklagen 986.799 -6.952 979.848
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.179.439 -7.823 1.171.616
Anteile anderer Gesellschafter 27.255 27.255
Eigenkapital 1.206.694 -7.823 1.198.871
Kündbare nicht beherrschende Anteile 11.686 -3.353 8.334
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 707.379 707.379
Langfristige Verbindlichkeiten 719.065 -3.353 715.712
Kurzfristige Verbindlichkeiten 496.051 496.051
Bilanzsumme 2.421.810 -11.176 2.410.634

Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 in der Konzern-Kapitalflussrechnung TEUR

2015 Zuvor Fehler
korrektur
Angepasst
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124.034 4.033 128.068
- Ertrag/+ Aufwand aus latenten
Steuern
4.745 -5.762 -1.017
- Sonstige unbare Erträge/+ Aufwen
dungen
4.174 1.728 5.902
+/- Übrige 151.510 151.510
Brutto Cashflow 284.463 0 284.463

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Es gab im Geschäftsjahr 2016 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

Note 3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2016 einbezogen. Soweit die Geschäftsjahre einbezogener Tochterunternehmen nicht am Abschlussstichtag der Lenzing AG am 31. Dezember enden, wurden für Zwecke der Konsolidierung Zwischenabschlüsse aufgestellt. Dies betraf zum 31. Dezember 2015 ein Tochterunternehmen, das aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen einen abweichenden Abschlussstichtag hatte (siehe Note 43).

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl
konsolidierter Unternehmen
(inkl. Mutterunternehmen)
2016 2015
Voll- Equity- Voll- Equity
konsolidierung konsolidierung
Stand zum 01.01. 29 8 33 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 2 0 0 0
Im Berichtsjahr verschmolzen -3 0 0 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert -1 0 -4 0
Stand zum 31.12. 27 8 29 8
Davon in Österreich 10 4 13 4
Davon im Ausland 17 4 16 4

Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2016 findet sich in Note 43. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.

Im April 2015 fand das Closing zum Verkauf der beiden bisherigen vollkonsolidierten Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, und European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 4 ersichtlich.

Im Juli 2015 fand das Closing zum Verkauf des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens LENO Electronics GmbH, Schörfling statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 4 ersichtlich.

Im Dezember 2015 wurde das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China endkonsolidiert, da seine Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Details dazu sind in Note 4 ersichtlich.

Im Juli 2016 wurden die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und im November 2016 die Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Beteiligung an der LP Automotive GmbH, Lenzing in die Lenzing Technik GmbH, Lenzing verschmolzen. Die Beteiligungen an der Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz und der Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing wurden auf die Pulp Trading GmbH, Lenzing verschmolzen.

Im Dezember 2016 wurde das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Tencel Holding Ltd, Manchester, Großbritannien endkonsolidiert, da seine Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse wichtiger
Währungen
2016 2015
Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR USD US-Dollar 1,0541 1,1066 1,0926 1,1018
1 EUR GBP Britisches
Pfund
0,8562 0,8189 0,7380 0,7205
1 EUR CZK Tschechi
sche Krone
27,0210 27,0343 27,0290 27,1917
1 EUR CNY Renminbi
Yuan
7,3202 7,3496 7,0910 6,9353
1 EUR HKD Hongkong
Dollar
8,1751 8,5900 8,4685 8,5415
1 EUR INR Indische
Rupie
71,5935 74,3553 72,5350 71,1453
1 EUR KRW Koreani
sche Won
1,2694 1,2846 - -

Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2016

Im April 2016 wurden einzelne Teilbereiche der Lenzing Technik Fertigung verkauft. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang dieser Unternehmenseinheiten. Dabei sind langfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 394, Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 1.601, Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.178 und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 323 abgegangen. Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Vermögenswerte und Schulden beträgt insgesamt TEUR 341. Es ergibt sich insgesamt ein negatives Abgangsergebnis in Höhe von TEUR 154, das unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen ist. Der Netto-Zufluss aus dieser Veräußerung in Höhe von TEUR minus 1.260 ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen und setzt sich aus dem in Zahlungsmitteln erhaltenen Entgelt in Höhe von TEUR 341 abzüglich dem veräußerten Bestand an Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 1.601 zusammen.

Im Geschäftsjahr 2016 kam es in Zusammenhang mit den verkauften Unternehmenseinheiten und ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Erträgen in Höhe von insgesamt TEUR 4.743 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 197. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR 4.546. Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 2.700. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Geschäftsjahr 2015

Die Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und die European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland waren vollkonsolidierte Tochterunternehmen im Segment Sonstige der Lenzing Gruppe. Im April 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Verkauf dieser beiden Unternehmen geeinigt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zur Endkonsolidierung.

Folgende Nettovermögenswerte wurden aufgrund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:

Endkonsolidierte Nettovermögenswerte TEUR
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 7.760
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18.203
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8.646
Endkonsolidierte Vermögenswerte 34.609
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.424
Rückstellungen 11.114
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 134
Endkonsolidierte Schulden 14.671
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 19.938

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile beträgt insgesamt TEUR 24.864. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn in Höhe von TEUR 5.148, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist.

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und
sonstigen Unternehmenseinheiten
TEUR
In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 22.433
- Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten -8.646
Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und
sonstigen Unternehmenseinheiten
13.787

Aufgrund des Beherrschungsverlusts wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.

Aufgrund der Neustrukturierung der technischen Bereiche hat sich die Lenzing Gruppe im Juni 2015 auf den Verkauf von drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (Mechatronik inkl. dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling, Automation & Robotik und Blechtechnik) geeinigt. Das Closing fand in den Monaten Juli und September 2015 statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang der angeführten Unternehmenseinheiten. Dabei sind langfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 336, kurzfristige Vermögenswerte (ohne Zahlungsmittel) in Höhe von TEUR 2.658, Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 510, Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.648 und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.708 abgegangen. Die angeführten Werte entsprechen den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppen notwendig war. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus den konkreten Kaufangeboten abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 2 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile bzw. der Vermögenswerte und Schulden beträgt insgesamt TEUR 501. Es ergibt sich insgesamt ein negatives Ergebnis in Höhe von TEUR 6.585, das mit TEUR 309 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und mit TEUR 6.894 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen ist. Diese angeführten Werte beinhalten auch die unterjährige Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Im Rahmen der steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen wurden verwertbare Siebentel als aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.329 angesetzt.

Der Netto-Zufluss aus diesen Veräußerungen in Höhe von TEUR minus 54 ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen und setzt sich aus dem in Zahlungsmitteln erhaltenen Entgelt in Höhe von TEUR 456 abzüglich dem veräußerten Bestand an Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 510 zusammen.

Darüber hinaus wurde das bislang vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China, im Dezember 2015 endkonsolidiert, da für diese Gesellschaft im Segment Lenzing Technik die Liquidation eingeleitet wurde und diese wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen ist. Aufgrund der Endkonsolidierung wurde ein Gewinn von TEUR 2 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist. Es gab keine Zahlungsflüsse. Im Zuge der Endkonsolidierung wurden – abgesehen von aufgerechneten konzerninternen Vermögenswerten und Schulden – Vermögenswerte in Höhe von TEUR 387 (davon Zahlungsmittel: TEUR 348) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 572 ausgebucht. Die angeführten Werte entsprechen bereits den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig war. Im Zuge dieser Abwertung wurde ein Aufwand in Höhe von insgesamt TEUR 864 erfasst. Davon wurden TEUR 164 in den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, TEUR 618 in den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und TEUR 82 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus aktuellen Schätzungen der erwarteten Liquidationswerte abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Im Geschäftsjahr 2015 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.691 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 423. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 1.268.

Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2015 nicht zahlungswirksam.

Note 5. Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers

Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive LenzingTM FR) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp & Wood (Zellstoff, Holz und Biochemikalien) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige

Das Restsegment Sonstige umfasste bis April 2015 die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Spezialprodukten aus Kunststoff-Polymeren, insbesondere Acrylfasern) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Vormaterial für Carbonfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung) enthalten.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

2016 bzw. 31.12.2016 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 2.118.114 13.992 1.969 2.134.075 0 2.134.075
Innenumsätze 7.093 21.917 2.156 31.166 -31.166 0
Umsatzerlöse gesamt 2.125.207 35.908 4.125 2.165.241 -31.166 2.134.075
EBITDA (Segmentergebnis) 428.472 -488 785 428.769 -482 428.288
EBIT 293.652 -1.154 737 293.236 3.077 296.313
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 137.935 669 48 138.651 -3.559 135.093
Davon Wertminderungen 2.265 0 0 2.265 0 2.265
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
17.078 0 35 17.113 0 17.113
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 84.107 2.955 102 87.165 0 87.165
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 106.363 839 37 107.239 0 107.239
EBITDA-Marge1 20,2% -1,4% 19,0% 19,8% 20,1%
EBIT-Marge2 13,8% -3,2% 17,9% 13,5% 13,9%
Segmentvermögen 2.033.401 16.169 1.406 2.050.976 574.313 2.625.288
Segmentverbindlichkeiten 561.723 17.569 1.837 581.128 675.625 1.256.753
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 10.876 0 1.861 12.737 0 12.737
Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr)
TEUR
2015 bzw. 31.12.2015 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.924.707 29.620 22.479 1.976.806 0 1.976.806
Innenumsätze 9.892 41.029 1.770 52.691 -52.691 0
Umsatzerlöse gesamt 1.934.599 70.648 24.250 2.029.497 -52.691 1.976.806
EBITDA (Segmentergebnis) 286.467 68 3.978 290.513 -398 290.114
EBIT 153.975 -1.243 3.840 156.572 -5.470 151.102
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 135.724 1.315 137 137.176 5.071 142.248
Davon Wertminderungen 156 0 0 156 8.532 8.688
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
17.646 0 80 17.726 0 17.726
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 52.992 -3.509 2.243 51.727 0 51.727
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 70.403 399 112 70.914 0 70.914
EBITDA-Marge1 14,8% 0,1% 16,4% 14,3% 14,7%
EBIT-Marge2 8,0% -1,8% 15,8% 7,7% 7,6%
Segmentvermögen3 2.007.238 21.873 1.200 2.030.311 380.323 2.410.634
Segmentverbindlichkeiten3 424.694 19.356 1.565 445.615 766.148 1.211.763
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 23.702 0 1.866 25.568 0 25.568

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

3) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

50 Jahresfinanzbericht 2016 lenzing gruppe

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen.

Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Erträge bzw. Aufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie-Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen.

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR

2016 20151
Segmentergebnis (EBITDA) 428.769 290.513
Konsolidierung -1.065 -4.079
Umstrukturierungen 583 3.681
Konzernergebnis (EBITDA) 428.288 290.114
Segmentabschreibungen -138.651 -137.176
Konsolidierung 3.559 3.461
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.118 3.236
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen
0 -8.532
Betriebsergebnis (EBIT) 296.313 151.102
Finanzerfolg 3.110 -3.535
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende
Anteile
-4.809 -198
Ergebnis vor Steuern (EBT) 294.614 147.369

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Die Umstrukturierungen setzen sich wie folgt zusammen:

Umstrukturierungen TEUR
2016 2015
Restrukturierungsmaßnahmen
Sonstige betriebliche Erträge 542 326
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
0 -164
Personalaufwand 165 5.336
Sonstige betriebliche Aufwendungen -124 -6.890
Verkauf von Tochterunternehmen
Sonstige betriebliche Erträge 0 5.148
Liquidation der EPG
Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 -75
Summe 583 3.681

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) TEUR
2016 2015
Segment-EBIT 293.236 156.572
Ergebnis aus Umstrukturierungen und
Wertminderungen
583 -4.851
Konsolidierung 2.494 -619
Betriebsergebnis (EBIT) 296.313 151.102

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernabschreibungen
2016 2015
Segmentabschreibungen 138.651 137.176
Konsolidierung -3.559 -3.461
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und
Sachanlagen
135.093 133.716
Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und
Sachanlagen
0 8.532
Konzernabschreibungen 135.093 142.248

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d. h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2016 31.12.20151
Segmentvermögen 2.050.976 2.030.311
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden
12.737 25.568
Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte
Finanzanlagen 25.068 22.847
Aktive latente Steuern und Forderungen aus
laufenden Steuern
9.202 15.663
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 559.599 347.254
Konsolidierung -32.294 -31.008
Konzernvermögen 2.625.288 2.410.634

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR
31.12.2016 31.12.20151
Segmentverbindlichkeiten 581.128 445.615
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 577.513 683.247
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
78.608 63.504
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 28.905 25.802
Konsolidierung -9.401 -6.406
Konzernverbindlichkeiten 1.256.753 1.211.763

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte. Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und
Dienstleistungen
TEUR
2016 2015
Botanische Cellulosefasern 1.893.472 1.669.979
Natriumsulfat und Schwarzlauge 49.780 52.795
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 181.955 211.825
Segment Fibers 2.125.207 1.934.599
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering
Dienstleistungen - Segment Lenzing Technik
35.908 70.648
Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren 0 20.548
Sonstige und Konsolidierung -27.041 -48.989
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.134.075 1.976.806

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR
Umsatzerlöse Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen CAPE X
2016 2015 31.12.2016 31.12.20151 31.12.2016 31.12.20151 2016 2015
Österreich 117.831 134.030 743.292 751.421 1.020.629 989.146 76.741 51.555
Europa (ohne Österreich, inkl. Türkei) 577.434 522.332 194.078 197.646 264.914 263.405 16.535 8.844
Asien 1.226.310 1.115.989 323.076 341.489 686.449 704.705 10.461 6.884
Amerika 172.047 169.320 50.204 47.855 78.983 73.054 3.502 3.632
Restliche Welt 40.453 35.135 0 0 0 0 0 0
Zwischensumme 2.134.075 1.976.806 1.310.650 1.338.412 2.050.976 2.030.311 107.239 70.914
Überleitung auf Konzernwerte 0 0 42.429 43.469 574.313 380.323 0 0
Konzernsumme 2.134.075 1.976.806 1.353.079 1.381.881 2.625.288 2.410.634 107.239 70.914

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2016 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Note 6. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse TEUR
2016 2015
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von botanischen
Cellulosefasern
1.893.472 1.669.979
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen
Produkten und Dienstleistungen
222.901 289.689
Umsatzerlöse verrechnet 2.116.373 1.959.668
Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 17.702 17.138
Summe 2.134.075 1.976.806

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von botanischen Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Lenzing Technik).

Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird. Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein wesentlicher Teil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu Note 25).

Note 7. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2016 2015
Erträge aus Leistungsverrechnungen, sonstigen
Produkten und Energie
30.469 29.549
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für
Emissionszertifikate sowie aus Förderungen
8.797 5.189
Veräußerungsgewinn aus dem Abgang von Tochter
unternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
0 5.459
Diverse andere Erträge 6.282 5.529
Summe 45.547 45.727

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 20.160 (2015: TEUR 18.726). Die diversen anderen Erträge enthalten insbesondere Mieterträge in Höhe von TEUR 4.406 (2015: TEUR 3.731).

Der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf bzw. der Endkonsolidierung der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, der Lenzing Engineering and Technical Services Co., Ltd, Nanjing, China und der drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 4).

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
TEUR
2016 2015
Material 1.078.102 1.059.205
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 145.679 159.055
Summe 1.223.781 1.218.260

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.

Note 9. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2016 2015
Löhne und Gehälter 243.942 233.160
Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen 5.893 1.096
Aufwendungen für Altersversorgung 7.669 6.089
Gesetzlicher Sozialaufwand 57.230 55.305
Sonstige Sozialaufwendungen 4.499 4.558
Summe 319.233 300.207

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter/innen (Köpfe)

2016 2015
Durchschnittlich 6.173 6.242
Zum 31. Dezember 6.218 6.127

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen in Österreich (Köpfe)

2016 2015
Arbeiter 1.715 1.778
Angestellte 1.119 1.082
Summe 2.833 2.860

Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR
2016 2015
Vertriebsaufwendungen 93.631 97.182
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und
sonstige Fremdleistungen
45.344 43.637
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 19.280 21.486
Versicherungsaufwendungen 8.990 8.904
Reiseaufwendungen 7.300 7.021
Aufwendungen für Abfallentsorgung 7.144 6.383
Veräußerungsverlust aus dem Abgang von Tochterun
ternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
154 6.894
Übrige 54.732 44.377
Summe 236.574 235.885

Die Vertriebsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 71.789 (2015: TEUR 78.459) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 21.842 (2015: TEUR 18.723). Der Veräußerungsverlust aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf der drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 4). Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 11.822 (2015: TEUR 10.982), Gebühren, Beiträge, Spenden und Bankspesen in Höhe von TEUR 6.509 (2015: TEUR 7.090), Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 3.113 (2015: TEUR 276), Vermögenssteuern und ähnliche Steuern in Höhe von TEUR 5.277 (2015: TEUR 3.051), Forderungsverluste in Höhe von TEUR 1.808 (2015: TEUR 1.295), Aufwendungen für Patente und Marken in Höhe von TEUR 4.179 (2015: TEUR 3.617), Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.776 (2015: TEUR 2.554) und Aufwendungen für Kompensation von Handelsvertretern in Höhe von TEUR 6.206 (2015: TEUR 0). Außerdem sind darin Aufwendungen für Emissionszertifikate in Höhe von TEUR 2.089 (2015: TEUR 1.831) sowie Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 353 (2015: TEUR 557) enthalten.

Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen TEUR
2016 2015
Planmäßige Abschreibungen 132.828 133.560
Wertminderungen 2.265 8.688
Summe 135.093 142.248

Im Geschäftsjahr 2016 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 765 (2015: TEUR 169) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel (siehe Note 18) erfasst. Die Wertminderungen betreffen im Wesentlichen Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen im Segment Fibers. Sie werden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig.

Im Geschäftsjahr 2016 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 1.500 (2015: TEUR 8.519) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel (siehe Note 19) erfasst und betreffen im Geschäftsjahr 2016 Technische Anlagen und Maschinen. Die Wertminderungen im Geschäftsjahr 2015 betreffen im Wesentlichen Wertminderungen der immateriellen Anlagen und Sachanlagen eines chinesischen Produktionsstandorts (ein Faserwerk) im Segment Fibers.

In den Wertminderungen sind im Geschäftsjahr 2015 TEUR 618 aus der Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten enthalten (siehe Note 4).

Weitere Details zur Wertminderung werden in den Note 18 erläutert.

Note 12. Honorare des Abschlussprüfers

Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers TEUR
2016 Lenzing AG Österrei
chische
Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl.
Konzernabschluss)
256 0 256
Andere Bestätigungsleistungen 44 47 91
Sonstige Leistungen 5 0 5
Summe 305 47 353
Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR
2015 Lenzing AG Österrei
chische
Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl.
Konzernabschluss)
234 0 234
Andere Bestätigungsleistungen 45 52 96
Sonstige Leistungen 58 0 58
Summe 337 52 389

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses und die Jahresabschlussprüfung von Tochterunternehmen.

Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis in Höhe von TEUR 17.113 (2015: TEUR 17.726) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2016 ist außerdem ein Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland in Höhe von TEUR 14.605 enthalten. Dieser Veräußerungsgewinn beinhaltet auch einen ergebnisabhängigen Bestandteil in Höhe von TEUR 3.724 (siehe auch Note 20). Im Geschäftsjahr 2015 resultiert das Ergebnis teilweise auch aus einer ergebniswirksam zu erfassenden alinearen Ausschüttung in Höhe von TEUR 15.645. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung betrug TEUR 30.000 und war zahlungswirksam. Der alineare Anteil kürzt das der Lenzing AG zustehende anteilige Nettovermögen und den Anteil am assoziierten Unternehmen nicht. Daher wird er erfolgswirksam erfasst.

Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
2016 2015
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen,
Forderungen sowie Erträge aus zur Veräußerung
verfügbaren Wertpapieren
1.644 1.570
Bewertung und Erträge aus dem Abgang von
langfristigen finanziellen Vermögenswerten
4.240 908
Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen
Vermögenswerten
0 5.034
5.883 7.512
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
Bewertung von Ausleihungen -236 -269
Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögens
werten
0 -1.591
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen
Vermögenswerten
-511 0
-747 -1.860
Summe 5.136 5.652

Note 15. Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR
2016 2015
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus
finanziellen Schulden
-380 -3.606
Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen -11.240 -11.312
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und
ähnliche Aufwendungen
-7.520 -11.995
Summe -19.140 -26.913

Note 16. Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
2016 20151
34.605 12.155
26.447 8.163
61.052 20.319
4.471 -1.017
65.523 19.302

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR
2016 20151
Laufender Ertragsteueraufwand
Steueraufwand laufendes Jahr 74.102 30.861
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher
Verluste
-3.064 -6.565
Minderung aufgrund der Nutzung von
Steuergutschriften
-8.824 -3.080
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern -1.162 -897
61.052 20.319
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen -4.797 6.749
Auswirkungen von Steuersatzänderungen 1.271 -116
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge -168 7.598
Veränderung der aktivierten Steuergutschriften 8.824 -14.006
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporä
rer Differenzen früherer Perioden
-95 -825
Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente Steuer
ansprüche (ohne Verlustvorträge)
-563 -417
4.471 -1.017
Summe 65.523 19.302

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Im Geschäftsjahr 2016 wurde eine Steuergutschrift in Tschechien in Höhe von TEUR 8.824 geltend gemacht (2015: TEUR 3.080). 2015 wurde für die zukünftige Steuergutschrift eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 14.006 ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher war.

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2015: 25 Prozent) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR 2016 20151 Ergebnis vor Steuern 294.614 147.369 Errechneter Ertragsteueraufwand (25% des Ergebnisses vor Steuern) 73.654 36.842 Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) -2.793 -1.958 Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellensteuern und ähnliche permanente Differenzen 1.910 4.214 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -2.203 -4.431 Steuersatzunterschiede -1.630 -1.235 Steuersatzänderungen 1.271 -116 Steuerertrag aus Vorperioden -1.258 -1.722 Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung -873 4.126 Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens -3.584 -15.622 Steueranteil kündbarer nicht beherrschender Anteile 1.202 49 Sonstige -173 -845 Effektiver Ertragsteueraufwand 65.523 19.302

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 1.266 (2015: TEUR 1.487) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 40).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2015: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5 Prozent und 38,7 Prozent (31. Dezember 2015 zwischen 16,5 Prozent und 36,1 Prozent).

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2016 Änderungen bei den zur Berechnung der latenten Steuern anzuwendenden Steuersätze in den USA (von 34 Prozent bzw. 36,1 Prozent auf 38,1 Prozent bzw. 38,7 Prozent) und in Großbritannien (von 18 Prozent auf 17 Prozent).

Note 17. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2016 20151
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie ver
wendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss
225.019 126.980
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück 26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 8,48 4,78

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung (siehe dazu Note 40) beinhaltet leistungsabhängige Bedingungen, die zum 31. Dezember 2016 für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie als nicht erfüllt gelten. Daher entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Note 18. Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlangen TEUR
2016 Firmenwerte Konzessionen gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2016 95.549 15.701 14.677 125.927
Währungsdifferenz 2.714 -18 0 2.696
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 0 0 0
Zugänge 0 1.600 756 2.356
Abgänge 0 -13 0 -13
Stand 31.12.2016 98.263 17.270 15.433 130.966
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2016 -81.909 -14.000 -11.783 -107.693
Währungsdifferenz -2.992 16 0 -2.976
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 0 0 0
Planmäßige Abschreibungen 0 -752 -490 -1.242
Wertminderungen 0 0 -765 -765
Abgänge 0 7 0 7
Stand 31.12.2016 -84.901 -14.729 -13.038 -112.668
Buchwert 01.01.2016 13.640 1.701 2.894 18.234
Buchwert 31.12.2016 13.363 2.541 2.395 18.298
2015 Firmenwerte Konzessionen gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2015 86.929 18.640 14.458 120.027
Währungsdifferenz 8.843 45 0 8.888
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
-223 -3.340 -267 -3.829
Zugänge 0 505 485 990
Abgänge 0 -148 0 -148
Stand 31.12.2015 95.549 15.701 14.677 125.927
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2015 -73.597 -13.415 -11.083 -98.095
Währungsdifferenz -8.312 -35 0 -8.347
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 180 19 199
Planmäßige Abschreibungen 0 -830 -563 -1.393
Wertminderungen 0 -13 -156 -169
Abgänge 0 113 0 113
Stand 31.12.2015 -81.909 -14.000 -11.783 -107.693
Buchwert 01.01.2015 13.332 5.225 3.375 21.931
Buchwert 31.12.2015 13.640 1.701 2.894 18.234

Entwicklung der immateriellen Anlangen (Vorjahr) TEUR

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 756 (2015: TEUR 485) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauer für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 20
Aus eigener Entwicklung 7 bis 15

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2016 sind in der Lenzing Gruppe Forschungsund Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 25.520 (2015: TEUR 20.074) angefallen. Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 (Immaterielle Vermögenswerte) erfüllen.

Wertminderungstests für immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Alle immateriellen Anlagen und Sachanlagen sowie alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen und Sachanlagen einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen und Sachanlagen im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Dieser beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten fünf Jahre (Geschäftsjahr 2015: vier Jahre) auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,8 Prozent (2015: 0,6 Prozent bis zu 0,9 Prozent) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/ WACC). Für die Wertminderungstests 2016 wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,2 Prozent und 8,1 Prozent verwendet (2015 zwischen 7,5 Prozent und 8,2 Prozent).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellstoff) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe wie Zellstoff, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Wertminderungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

Im aktuellen Geschäftsjahr liegen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung gemäß IAS 36 bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vor und sind bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr festgestellt worden.

Der im Geschäftsjahr 2015 durchgeführte Wertminderungstest bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Grund des Vorliegens von Anhaltspunkten ergab eine Wertminderung in Höhe von TEUR 7.915 der immateriellen Anlagen und Sachanlagen eines chinesischen Produktionsstandortes (ein Faserwerk) im Segment Fibers und dort im Wesentlichen mit TEUR 2.179 Grundstücke und Bauten und mit TEUR 5.728 Technische Anlagen und Maschinen (insbesondere Faserproduktionsanlagen). Die Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde aus Anlass der Entwicklungen an den chinesischen Finanzmärkten zu Jahresende/ zum Jahreswechsel 2015 überprüft. Die Wertminderungen wurden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft notwendig.

Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) des chinesischen Produktionsstandortes belief sich per 31. Dezember 2015 auf TEUR 96.527. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wurde in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Beim chinesischen Produktionsstandort waren außerdem folgende individuelle Annahmen relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstandes der zukünftigen Entwicklung dar:

Annahmen beim Impairment Test des chinesischen Produktionsstandorts

Geschäfts
jahr 2015
Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. 2,5 %
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0 %
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,9 %

Der Detailplanungszeitraum des chinesischen Produktionsstandortes im Jahr 2015 betrug vier Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum betrug im Detailplanungszeitraum 1,8 Prozent p. a.

Die Buchwerte der wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen des chinesischen Produktionsstandortes betragen zum 31. Dezember 2016 TEUR 56.408 (31. Dezember 2015: TEUR 65.304). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 39.934 (31. Dezember 2015: TEUR 40.767) aus den gesamten bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerieren den Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) zugeordnet:

Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Segment Fibers
CGU Pulp Site Czech Republic 9.774 9.771
Übrige CGUs 3.589 3.869
Summe 13.363 13.640

Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2016 größten firmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests waren relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstandes der zukünftigen Entwicklung dar:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGU

Geschäftsjahr
2016
Geschäftsjahr
2015
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge im Planungs
zeitraum p.a.
21,1 % 19,2 %
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,8 % 0,8 %
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,3 % 7,5 %

Der Detailplanungszeitraum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt fünf Jahre (Geschäftsjahr 2015: vier Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum minus 1,3 Prozent p. a. (2015: 0,8 Prozent p. a.).

Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 59.457 (Geschäftsjahr 2015: TEUR 103.366). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test

Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentli
chen Annahmen, bei der der erzielbare
Betrag gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 21,1% minus 2,3 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,8% minus 3,7 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,3% plus 2,3 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test (Vorjahr)

Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentli
chen Annahmen, bei der der erzielbare
Betrag gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 19,2% minus 4,3 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,8% minus 6,5 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,5% plus 4,1 Prozentpunkte

Note 19. Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR
2016 Grundstücke
und Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2016 524.305 2.437.860 36.901 2.999.065
Währungsdifferenz 1.536 9.328 537 11.402
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 -1.866 0 -1.866
Zugänge 4.111 55.296 57.086 116.493
Abgänge -72 -4.895 -3.606 -8.573
Umbuchungen 1.965 12.855 -14.820 0
Stand 31.12.2016 531.845 2.508.578 76.098 3.116.521
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2016 -244.478 -1.456.356 -3.781 -1.704.615
Währungsdifferenz 698 -6.610 -48 -5.960
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 1.482 0 1.482
Planmäßige Abschreibungen -15.100 -116.486 0 -131.586
Wertminderungen 0 -1.500 0 -1.500
Abgänge 0 4.565 0 4.565
Stand 31.12.2016 -258.880 -1.574.905 -3.829 -1.837.614
Buchwert 01.01.2016 279.827 981.504 33.120 1.294.451
Buchwert 31.12.2016 272.966 933.672 72.269 1.278.907
Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR
2015 Grundstücke
und Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2015 503.530 2.337.904 30.573 2.872.007
Währungsdifferenz 16.154 62.641 1.121 79.916
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
-92 -16.934 -314 -17.340
Zugänge 2.391 48.438 24.560 75.388
Abgänge -15 -10.888 -2 -10.906
Umbuchungen 2.337 16.700 -19.037 0
Stand 31.12.2015 524.305 2.437.860 36.901 2.999.065
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2015 -222.300 -1.323.699 -3.518 -1.549.517
Währungsdifferenz -4.712 -29.621 -263 -34.596
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
42 9.906 0 9.948
Planmäßige Abschreibungen -15.331 -116.836 0 -132.166
Wertminderungen -2.188 -6.331 0 -8.519
Abgänge 11 10.225 0 10.236
Stand 31.12.2015 -244.478 -1.456.356 -3.781 -1.704.615
Buchwert 01.01.2015 281.230 1.014.205 27.056 1.322.490
Buchwert 31.12.2015 279.827 981.504 33.120 1.294.451

Konzernabschluss 2016 65

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (Details siehe Note 18).

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 38). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe (siehe Note 29). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 252.617 (31. Dezember 2015: TEUR 273.107).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2016 werden TEUR 454 (2015: TEUR 550) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,5 Prozent (2015: 2,4 Prozent) verwendet.

Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Note 20. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist, und setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

31.12.2016 31.12.2015
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 7.028 19.972
Übrige assoziierte Unternehmen 5.630 5.523
Gemeinschaftsunternehmen 79 73
Summe 12.737 25.568

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2016 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 01.01. 19.972 5.523 73 25.568
Buchwertabgang anlässlich der teilweisen Veräußerung -12.352 0 0 -12.352
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
-2.646 0 0 -2.646
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
2.472 31 6 2.509
Sonstiges Ergebnis - Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
-419 0 0 -419
Sonstiges Ergebnis - Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während
der Berichtsperiode eingetreten sind
0 117 0 117
Ausschüttungen 0 -40 0 -40
Stand zum 31.12. 7.028 5.630 79 12.737

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR

2015 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 01.01. 32.470 5.422 65 37.956
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
17.528 191 7 17.726
Sonstiges Ergebnis - Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
-30 0 0 -30
Sonstiges Ergebnis - Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während
der Berichtsperiode eingetreten sind
5 2 1 8
Ausschüttungen -30.000 -93 0 -30.093
Stand zum 31.12. 19.972 5.523 73 25.568

Die obigen Werte zum Gesamtergebnis resultieren nur aus fortgeführten Geschäftsbereichen.

Im Dezember 2016 wurde ein Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 14.605 aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH erzielt. In diesem Veräußerungsergebnis ist die Bewertung der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR minus 2.646 enthalten. Der beizulegende Zeitwert ist aus der aktuellen Verkaufstransaktion abgeleitet (Stufe 1). Zur Sicherstellung der ausstehenden Kaufpreisforderungen (TEUR 30.952), die von der künftigen Ertragskraft der Gesellschaft abhängen, besitzt die Lenzing Gruppe ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen. Die Kaufpreisforderungen sind überwiegend kurzfristig; der langfristige Teil ist bankmäßig verzinst. Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2016 20 Prozent (31. Dezember 2015: 45 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 40 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (jeweils 100 Prozent, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltene Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR

31.12.2016 31.12.2015
Langfristige Vermögenswerte 87.195 79.537
Kurzfristige Vermögenswerte 55.916 55.834
Eigenkapital 48.686 44.122
Langfristige Verbindlichkeiten 41.440 21.694
Kurzfristige Verbindlichkeiten 52.986 69.555
2016 2015
Umsatzerlöse 168.441 162.004
Ergebnis vor Steuern (EBT) 7.881 6.306
Gesamtergebnis 4.564 4.128
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
5.494 4.184
Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
-930 -56

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an
der EFB TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Eigenkapital 48.686 44.122
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns (20%; Vorjahr:
45%)
9.737 19.855
Konsolidierungs- und sonstige Effekte -2.709 117
Buchwert 7.028 19.972

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.

Note 21. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Langfristige Wertpapiere 16.167 16.274
Sonstige Beteiligungen 1.562 1.562
Ausleihungen 7.339 5.011
Summe 25.068 22.847

Die langfristigen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
2016 Marktwert
31.12.
Durchschnittliche
Rendite in %1
Ertrag im
Geschäftsjahr
Staatsanleihen 6.128
Sonstige Wertpapiere
und Wertrechte
10.039
Summe 16.167 9,59 260

1) inkl. Wertsteigerungen die erfolgsneutral in der Gesamtergebnisrechnung erfasst werden (siehe Note 27)

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen (Vorjahr) TEUR
2015 Marktwert
31.12.
Durchschnittliche
Rendite in %1
Ertrag im
Geschäftsjahr
Staatsanleihen 6.869
Sonstige Wertpapiere
und Wertrechte
9.405
Summe 16.274 4,37 205

1) inkl. Wertsteigerungen die erfolgsneutral in der Gesamtergebnisrechnung erfasst werden (siehe Note 27)

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 2.021 (31. Dezember 2015: TEUR 2.879) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland und mit TEUR 1.839 (31. Dezember 2015: TEUR 2.110) Staatsanleihen der französischen Republik. Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2016 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 (31. Dezember 2015: TEUR 1.050) ausgewiesen.

Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
(insbesondere aus Derivaten und sonstige finanzielle
Forderungen)
7.659 3.972
Sonstige langfristige Vermögenswerte (nicht finanziell;
insbesondere aus sonstigen Steuern)
1.928 1.397
Summe 9.587 5.369

Note 23. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 211.440 226.103
Unfertige Erzeugnisse 2.445 2.323
Fertige Erzeugnisse und Waren 110.649 104.974
Geleistete Anzahlungen 4.896 5.064
Summe 329.430 338.464

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 8.190 (2015: TEUR 5.036) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 92.211 (31. Dezember 2015: TEUR 122.189). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.078.102 (2015: TEUR 1.059.205). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 100.958 (31. Dezember 2015: TEUR 87.799). Von den Vorräten verbleiben TEUR 26.854 (2015: TEUR 24.506) voraussichtlich länger als ein Jahr im Bestand.

Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 289.416 269.794
Wertberichtigungen -12.008 -10.856
Summe 277.407 258.939

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Factoring") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

Note 25. Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 1.930 7.047
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 341 210
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste -12 -2.212
Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) 2.259 5.044
Abzüglich erhaltene Anzahlungen (gesamt) -5.552 -4.614
Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) -3.293 430
Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo 865 960
(Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)
Davon Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo
(sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten)
-4.158 -530

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Costto-Cost-Methode).

Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte stetzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderung aus Beteiligungsveräußerung 24.699 1.157
Nicht bevorschusster Betrag aus Factoring
Vereinbarungen
8.065 8.019
Debitorische Kreditoren 4.265 2.461
Verrechnung Instandhaltung 4.500 3.700
Forderungen aus Förderzusagen 5.200 0
Übrige 7.852 7.114
Summe 54.580 22.451
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern (insbesondere
Forderungen Finanzamt - Umsatzsteuer)
37.763 49.769
Emissionszertifikate 6.446 6.441
Rechnungsabgrenzungsposten 3.675 3.386
Übrige 2.589 1.799
Summe 50.473 61.395
Summe 105.053 83.846

Note 27. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2016 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2015: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2015: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50 Prozent des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital ist mit 10. Dezember 2015 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrates Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50 Prozent des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Das obige bedingte Kapital wurde nicht ausgenützt und ist am 9. Dezember 2015 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2016 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlusts der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR
2016
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vor
Steuern
Steuer
effekt
Nach
Steuern
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
4.478 8 4.486 40.639 -225 40.415
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
117 0 117 3 0 3
Fremdwährungsum
rechnungsrücklage
4.595 8 4.602 40.642 -225 40.417
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.189 -297 892 163 -41 123
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
-4.617 1.020 -3.597 23.801 -5.443 18.358
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
0 0 0 5 0 5
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
-4.617 1.020 -3.597 23.806 -5.443 18.363
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
-11.364 2.903 -8.461 5.234 -1.360 3.874
Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode
bilanziert werden
-419 0 -419 -30 0 -30
Versicherungsmathe
matische Gewinne/
Verluste
-11.783 2.903 -8.880 5.204 -1.360 3.844
Summe -10.616 3.633 -6.982 69.816 -7.068 62.747

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2016 20151
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/
Aufwendungen aus Cashflow Hedges
Aus Gasswaps -51 -1.184
Aus Devisentermingeschäften -9.666 -37.773
Aus sonstigen Derivaten 0 0
-9.717 -38.957
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow
Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Gasswaps 980 1.876
Aus Devisentermingeschäften 3.935 60.696
Aus sonstigen Derivaten 185 185
5.101 62.758
Summe -4.617 23.801

1) Die Vorjahresbeträge wurden auf Grund der Änderung des IAS 1 (nunmehr verpflichtender separater Ausweis des Ergebnisanteils von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden) angepasst (siehe Note 2).

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2016 31.12.20151
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach österrei
chischem Recht (öUGB)
451.594 393.769
Anteilsbasierte Vergütungen 1.176 433
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem
Recht (öUGB)
111.510 53.100
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen
einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunter
nehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS
586.863 532.545
Summe (ohne andere Rücklagen) 1.151.143 979.848

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte Dividenden
der Lenzing AG
Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2015 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 20.04.2016 beschlos
sene Dividende (Zahlung ab 26.04.2016)
53.100 26.550.000 2,00
Für das Geschäftsjahr 2014 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 22.04.2015 beschlos
sene Dividende (Zahlung ab 29.04.2015)
26.550 26.550.000 1,00

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2016 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2016 TEUR
Das Geschäftsjahr 2016 der Lenzing AG endet mit einem Jahresge
winn nach österreichischem Recht (öUGB) von
157.552
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -46.042
verbleibt ein Bilanzgewinn von 111.510
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor: Aus
schüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von 4,20 EUR
je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43
EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
111.510
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst. Die Dividenden unterliegen ab dem 1. Jänner 2016 in Österreich grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 27,5 Prozent ihrer Höhe (zur Höhe siehe die obige Tabelle). Bis 31. Dezember 2015 betrug der Kapitalertragsteuerabzug grundsätzlich 25 Prozent der Bruttodividenden. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer in Österreich abgegolten (Endbesteuerung). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften stellen die von der Lenzing AG ausgeschütteten Gewinnanteile steuerfreie Beteiligungserträge dar. Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10 Prozent des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer in Österreich befreit. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften, die weniger als 10 Prozent des Grundkapitals halten, kann die einbehaltene Kapitalertragsteuer im Rahmen der Körperschaftsteuerveranlagung angerechnet werden. Halten beschränkt steuerpflichtige ausländische EU-Gesellschaften mindestens 10 Prozent des Grundkapitals seit mindestens ununterbrochen einem Jahr, so kann ein Kapitalertragsteuerabzug bei Erfüllen zusätzlicher Voraussetzungen unterbleiben. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Österreich beim Anteilseigner nicht besteuert. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 43 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2016 mit TEUR 31.878 (31. Dezember 2015: TEUR 26.787) insbesondere an der PT. South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2016 11,92 Prozent (31. Dezember 2015: 11,92 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (jeweils 100 Prozent, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Langfristige Vermögenswerte 259.997 274.066
Kurzfristige Vermögenswerte 209.468 160.462
Eigenkapital 267.429 224.723
Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Eigenkapital
235.552 197.936
Davon Anteil anderer Gesellschafter am Eigen
kapital
31.878 26.787
Langfristige Verbindlichkeiten 69.532 95.481
Kurzfristige Verbindlichkeiten 132.504 114.324
2016 2015
Umsatzerlöse 493.901 463.964
Ergebnis vor Steuern (EBT) 45.055 16.617
Gesamtergebnis 42.706 29.328
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
33.045 7.669
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss
29.106 6.754
Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüber
schuss
3.939 914
Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
9.662 21.659
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonsti
gen Ergebnis
8.510 19.077
Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen
Ergebnis
1.152 2.582
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 78.783 28.638
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -9.945 -3.325
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -23.198 -34.649
Veränderung der liquiden Mittel 45.640 -9.337
An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte
Dividenden
0 0

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren
Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen
2016 2015
Lenzing Modi Fibers India Private Limited
(2016: + 0,1%, 2015: n.a.)
2 0
Erhöhung (+)/Verminderung (-) nicht
beherrschender Anteile im Eigenkapital
2 0

Aufgrund des Verkaufs und des damit verbundenen Beherrschungsverlusts des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteile anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis TEUR
2016 2015
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrech
nung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungs
orientierten Plänen
-88 -55
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern
22 14
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe - Kursdifferenzen
aus der Umrechnung, die während der Berichts
periode eingetreten sind
1.220 2.638
Sonstiges Ergebnis - netto 1.154 2.596

Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 6.841 (2015: TEUR 4.177) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2016 in Höhe von TEUR 4.907 enthalten (31. Dezember 2015: TEUR 5.030). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2016 insgesamt 411.118 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2015: 419.540 Emissionszertifikate).

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Zum 31. Dezember 2016 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 314 (31. Dezember 2015: TEUR 376) vorgesorgt.

Note 29. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2016 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.922 3,9
119.922
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 173.500 173.115 2,5
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.342 1,2
248.457
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti
tuten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 899 899 1,2
Variable Verzinsung EUR 75.453 75.312 1,4
Variable Verzinsung USD 46.667 43.929 3,0
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung USD 17.568 16.648 2,8
Variable Verzinsung CNY 320.000 43.715 4,5
180.504
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 699 699 4,0
Variable Verzinsung EUR 2.056 2.056 2,4
2.756
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.617 6.617 1,0
Teilweise fixe Verzinsung EUR 16.575 16.575 0,8
Variable Verzinsung USD 2.828 2.683 3,7
25.875
Summe 577.513
Davon kurzfristig 249.247
Davon langfristig 328.266

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten.

Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR
31.12.2015 Währung Nominale Buchwert Durchschnittliche
Verzinsung in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.817 3,9
119.817
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 214.000 213.511 2,5
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.310 1,5
288.821
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti
tuten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 2.570 2.570 2,2
Variable Verzinsung EUR 103.364 103.131 1,6
Variable Verzinsung USD 73.333 66.451 2,5
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung USD 21.034 19.262 3,0
Variable Verzinsung CNY 340.000 47.948 5,0
239.361
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 4.299 4.299 4,0
Variable Verzinsung EUR 1.996 1.996 1,5
6.295
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.606 6.606 1,2
Teilweise fixe Verzinsung EUR 19.837 19.837 0,9
Variable Verzinsung USD 2.741 2.509 3,7
28.952
Summe 683.247
Davon kurzfristig 172.337
Davon langfristig 510.910

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten.

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart.

Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 44.272 (31. Dezember 2015: TEUR 68.093) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 10.575 (31. Dezember 2015: TEUR 8.016) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. und für die Finanzierung von Investitionen wurden deren Aktien verpfändet.

Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2016 31.12.20151
Immaterielle Anlagen 8 13
Sachanlagen 9.992 11.984
Finanzanlagen 7.020 7.882
Sonstige Vermögenswerte 7.848 6.112
Rückstellungen 19.132 16.415
Investitionszuschüsse 152 171
Sonstige Verbindlichkeiten 4.607 4.949
Verlustvorträge 6.755 12.352
Steuergutschriften 5.119 13.921
Aktive Steuerlatenz brutto - vor Ansatzkorrektur 60.634 73.800
Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche -20.499 -27.300
Davon auf steuerliche Verlustvorträge -6.579 -12.345
Aktive Steuerlatenz brutto 40.135 46.500
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -36.068 -40.423
Aktive Steuerlatenz netto 4.067 6.077

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Immaterielle Anlagen 306 314
Sachanlagen 76.422 76.494
Finanzanlagen 1.252 1.894
Sonstige Vermögenswerte 2.500 6.069
Steuerliche Sonderabschreibungen 5.709 5.883
Rückstellungen 271 21
Investitionszuschüsse 483 433
Sonstige Verbindlichkeiten 2.053 2.250
Passive Steuerlatenz brutto 88.997 93.357
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -36.068 -40.423
Passive Steuerlatenz netto 52.929 52.934

Zu den Steuergutschriften siehe Note 16.

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 16.092 (31. Dezember 2015: TEUR 17.913) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 2.278 (31. Dezember 2015: TEUR 5.864) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR
2016 20151
Stand 01.01. -46.857 -39.174
Im Gewinn oder Verlust erfasst -4.471 1.017
Im sonstigen Ergebnis erfasst 3.626 -6.844
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von
sonstigen Unternehmenseinheiten
-119 1.009
Währungsdifferenzen -1.041 -2.864
Stand 31.12. -48.862 -46.857

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2016 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 27.892 (31. Dezember 2015: TEUR 53.577). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2016 31.12.20151
Summe 27.892 53.577
Davon aktivierte Verlustvorträge 1.035 45
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 26.856 53.532
Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlust
vorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 29 36
Innerhalb von 2 Jahren 7.934 10.508
Innerhalb von 3 Jahren 16.133 10.376
Innerhalb von 4 Jahren 1.317 16.653
Innerhalb von 5 Jahren oder länger 169 1.573
Unbeschränkt vortragsfähig 1.274 14.387

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Per 31. Dezember 2016 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 4.067 (31. Dezember 2015: TEUR 6.077 angepasst; vorher TEUR 17.253) aktiviert, davon TEUR 168 (31. Dezember 2015: TEUR 3.018 angepasst; vorher TEUR 14.194) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben (siehe Note 2).

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 175 (31. Dezember 2015: TEUR 7 angepasst; vorher TEUR 3.441) TEUR 6.755 (31. Dezember 2015: TEUR 12.352) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 28.095 (31. Dezember 2015: TEUR 32.443) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 2.974 (2015: TEUR 3.475) steuerlich verwertet. Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 381.710 (31. Dezember 2015: TEUR 385.280) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuergutschriften aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrags nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit, sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 18, Abschnitt "Wertminderungstests bei immateriellen Anlagen und Sachanlagen"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Note 31. Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR
Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Pensionen und Abfertigungen 108.633 96.538 4.885 4.421 103.748 92.117
Jubiläumsgelder 14.693 13.432 759 592 13.934 12.840
123.326 109.970 5.644 5.014 117.682 104.957
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 0 983 0 983 0 0
Garantie und Gewährleistung 590 1.824 590 974 0 850
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 15.400 13.919 1.765 3.503 13.635 10.415
Emissionszertifikate 1.852 1.787 1.852 1.787 0 0
Übrige 17.975 8.804 11.975 2.789 6.000 6.015
35.817 27.317 16.183 10.037 19.635 17.280
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 49.913 31.842 49.095 31.425 818 416
Übrige (finanziell) 26.309 23.419 26.309 23.419 0 0
76.222 55.261 75.404 54.844 818 416
Summe 235.365 192.548 97.230 69.895 138.135 122.653

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen)

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalls durch eine Einmalzahlung abgegolten.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

  • • Veranlagungsrisiko: Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen den Abzinsungssatz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihezinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • • Gehalts- und Pensionstrend: Sollte die tatsächliche Entwicklung über den angenommenen zukünftigen Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten liegen, führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • • Langlebigkeitsrisiko: Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert.

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 69 28
Eigenkapitalinstrumente 1.218 1.007
Schuldinstrumente 277 280
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.275 3.407
Stand 4.838 4.721

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 305 (Erträge 2015: TEUR 52). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions
und Abfertigungspläne p. a. in %
31.12.2016 Zinssatz Gehalts
steigerungen
Pensions
steigerungen
Fluktuations
abschläge
Österreich -
Pensionen
1,4 3,0 0,0-3,0 0,0
Österreich -
Abfertigungen
1,5 3,0 N/A 0,0-3,7
Übrige Länder:
Indonesien 8,0 8,0 N/A 1,0-7,5
Hongkong 1,8 3,5-4,5 N/A 0,0
Tschechien 1,4 2,5 N/A 0,9
31.12.2015
Österreich -
Pensionen
2,1 3,0 0,0-3,0 0,0
Österreich -
Abfertigungen
2,2 3,0 N/A 0,0-4,0
Übrige Länder:
Indonesien 9,0 8,0 N/A 1,0-7,5
Hongkong 1,5 4,5 N/A 0,0
Tschechien 1,8 2,5 N/A 1,0

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • • Tschechien: AVÖ 2008-P (Pagler & Pagler)
  • • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) setzen sich wie folgt zusammen:

Entwicklung der leistungsorientierten Pläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR
Barwert der Pensions- und
Abfertigungsverpflichtung
(DBO)
Beizulegender Wert des
Planvermögens
Buchwert der leistungs
orientierten Pläne
2016 2015 2016 2015 2016 2015
Stand zum 01.01.1 101.348 110.417 4.721 4.774 96.626 105.643
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 4.669 3.498 0 0 4.669 3.498
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 7 411 0 0 7 411
Ergebnis aus Planabgeltungen2 0 -30 0 0 0 -30
Nettozinsen 2.861 2.305 86 89 2.774 2.216
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1 1 1
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste ­Aufwendungen
und Erträge für leistungsorientierte Pläne
7.536 6.184 85 88 7.451 6.096
Neubewertung der Periode
Aufgrund demografischer Annahmen 0 841 0 0 0 841
Aufgrund finanzieller Annahmen 6.934 -4.571 0 0 6.934 -4.571
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 4.656 -1.542 0 0 4.656 -1.542
Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den
Zinserträgen enthalten sind
0 0 225 -39 -225 39
Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von
leistungsorientierten Plänen
11.589 -5.273 225 -39 11.364 -5.234
Cashflows
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -283 -282 -283 -282 0 0
Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers -6.506 -6.350 39 37 -6.545 -6.387
Zahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen 0 -1.211 0 0 0 -1.211
Konsolidierungskreisänderung und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
-896 -2.340 0 0 -896 -2.340
Währungsdifferenzen 682 202 50 143 632 58
Sonstige Überleitungspositionen -7.003 -9.981 -194 -102 -6.809 -9.879
Stand zum 31.12. 113.471 101.348 4.838 4.721 108.633 96.626
Davon Pensionen Österreich 27.609 27.140 3.275 3.407 24.334 23.733
Davon Abfertigungen Österreich 68.611 60.795 0 0 68.611 60.795
Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder 17.251 13.324 1.563 1.314 15.688 12.010
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 88 0 0 0 88

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88 (1. Jänner 2015: TEUR 2.699).

2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr ergebnisneutral.

Die Planabgeltungen im Geschäftsjahr 2015 stehen im Zusammenhang mit dem konzernweiten Personalabbau und den daraus resultierenden Zahlungen (siehe dazu weiter unten auch die Erläuterungen zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen).

Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen. Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen

31.12.2016 Veränderungen
der Parameter
Abnahme des Para
meters / Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
Zunahme des Para
meters / Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
%-Punkte TEUR TEUR
Zinssatz 1,0 11.992 -10.245
Gehaltssteigerung 1,0 -7.780 8.901
Pensionssteigerung 1,0 -2.267 2.607

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)

31.12.2015 Veränderungen
der Parameter
Abnahme des Para
meters / Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
Zunahme des Para
meters / Verände
rung des Barwerts
der Verpflichtung
%-Punkte TEUR TEUR
Zinssatz 1,0 10.718 -9.153
Gehaltssteigerung 1,0 -6.781 7.764
Pensionssteigerung 1,0 -2.222 2.555

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorien
tierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren
Jahre
31.12.2016 31.12.2015
Österreich - Pensionen 9 10
Österreich - Abfertigungen 10-15 11-14
Übrige Länder
Indonesien 8 8
Hongkong 7 8
Tschechien 9 9

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge zum Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 36 (2015: TEUR 39) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR
2016 2015
Österreich - Pensionen 1.363 1.387
Österreich - Abfertigungen 1.333 1.276
Übrige Länder 2.210 2.468
Gesamt 4.906 5.132

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Für die österreichischen Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtung für
Jubiläumsgelder p. a. in %
31.12.2016 Zinssatz Gehaltsstei
gerungen
Fluktuations
abschläge
Österreich 1,5 3,0 1,4-5,5
Tschechien
31.12.2015
0,8 2,5 0,9
Österreich 2,1 3,0 1,3-6,7
Tschechien 1,0 2,5 1,0

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder TEUR
2016 2015
Stand zum 01.01. 13.432 13.858
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 726 756
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 4 271
Nettozinsen 270 226
Neubewertung der Periode
Aufgrund demografischer Annahmen 0 -67
Aufgrund finanzieller Annahmen 954 -336
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen -77 -8
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungs
orientierte Pläne
1.877 842
Cashflows
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -438 -787
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von
sonstigen Unternehmenseinheiten
-177 -482
Währungsdifferenzen 0 2
Sonstige Überleitungspositionen -616 -1.268
Stand zum 31.12. 14.693 13.432

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden

2016 Stand 01.01. Währungsum
rechnungsdifferenz
Konsolidierungs
kreisänderungen
und Abgang von
sonstigen Unter
nehmenseinheiten
Sonstige
Umgliederungen
Verbrauch
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 983 0 0 -88 -7001
Garantie und Gewährleistung 1.824 0 0 0 -272
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 13.919 -12 0 0 -1.102
Emissionszertifikate 1.787 0 0 0 -1.647
Übrige 8.804 -4 0 0 -824
27.317 -16 0 -88 -4.544
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 31.842 69 -105 0 -25.469
Übrige (finanziell) 23.419 -200 0 0 -17.537
55.261 -131 -105 0 -43.006
Summe 82.578 -147 -105 -88 -47.550

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr)

2015 Stand 01.01. Währungsum
rechnungsdifferenz
Konsolidierungs
kreisänderungen
und Abgang von
sonstigen Unter
nehmenseinheiten
Sonstige
Umgliederungen
Verbrauch
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 11.243 11 0 -1.434 -3.4151
Garantie und Gewährleistung 2.808 2 -454 0 -164
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 15.384 27 -9 0 -1.437
Emissionszertifikate 1.698 2 0 0 -1.697
Übrige 6.056 55 0 0 0
37.189 96 -463 -1.434 -6.712
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 34.715 498 -861 0 -30.782
Übrige (finanziell) 22.682 1.079 -4.095 0 -13.994
57.397 1.577 -4.956 0 -44.777
Summe 94.587 1.674 -5.419 -1.434 -51.488

1) Im Verbrauch der Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen ist die Auszahlung über TEUR 0 (2015: TEUR 1.211) der gesetzlichen Abfertigung enthalten.

2) Inkl. Umgliederung von Abfertigungs- bzw. Pensionsrückstellungen TEUR 0 (31. Dezember 2015: TEUR 88).

-195
0
0
02
0
-1.008
46
0
590
590
-2.647
5.238
5
15.400
1.765
-141
1.852
0
1.852
1.852
-514
10.513
0
17.975
11.975
-4.505
17.649
5
35.817
16.183
-3.612
47.188
0
49.913
49.095
-3.138
23.765
0
26.309
26.309
-6.750
70.954
0
76.222
75.404
-11.255
88.603
5
112.039
91.587
Davon langfristig Davon kurzfristig Stand 31.12. Aufzinsung Dotierung Auflösung
0
0
13.635
0
6.000
19.635
818
0
818
20.453
-5.433
10
0
9832
983
-983
615
0
1.824
974
-4.556
4.773
-263
13.919
3.503
0
1.784
0
1.787
1.787
0
2.693
0
8.804
2.789
-10.972
9.875
-263
27.317
10.037
-403
28.674
0
31.842
31.425
-1.594
19.341
0
23.419
23.419
-1.996
48.015
0
55.261
54.844
Davon langfristig Davon kurzfristig Stand 31.12. Aufzinsung Dotierung Auflösung
0
850
10.415
0
6.015
17.280
416
0
416
17.697 64.881 82.578 -263 57.891 -12.968

Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Durch die Reorganisation kam es zu einer organisatorischen Neuordnung der gesamten Lenzing Gruppe. Zudem wurde die Organisation noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte ausgerichtet. Die Bereiche Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik wurden reorganisiert, um die Neuordnung der technischen Funktionen sowie der übrigen Bereiche zu unterstützen. Im Rahmen des begleitenden Kostenoptimierungsprogramms waren Einsparungen bei den Material-, Sach-, Overhead- und Personalkosten sowie operative Effizienzsteigerungen geplant bzw. bereits umgesetzt. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2015 Vorsorgen aus der regulären Abfertigungsrückstellung (siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne" weiter oben) in Höhe von TEUR 88 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2016 wurde davon ein nicht verbrauchter Betrag in Höhe von TEUR 88 (2015: TEUR 1.434) in die Abfertigungsrückstellung zurückgegliedert. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 195 der notwendigen Vorsorgen wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgelöst bzw. dotiert (2015: TEUR 5.423; jeweils bereinigt um geringfügige Währungsumrechnungsdifferenzen).

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2015: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeiter/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantieund Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich innerhalb der nächsten 12 Monate erwartet (31. Dezember 2015: bis spätestens 31. Dezember 2020).
  • • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR

31.12.2016 31.12.2015
Im 2. Jahr 1.933 1.763
Im 3. bis 5. Jahr 4.151 3.655
Im 6. bis 10. Jahr 5.431 3.205
Darüber hinaus 2.120 1.794
Summe 13.635 10.415

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.

Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(insbesondere aus Derivaten)
299 285
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (nicht finanziell;
insbesondere aus Verpflichtungen aus Altersteilzeit)
3.365 2.789
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 3.664 3.075
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) 11.354 16.086
Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus
Factoring
27.034 21.261
Verbindlichkeiten aus Wechselregress 0 11.734
Übrige 6.425 7.399
44.813 56.480
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nicht
finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 7.044 6.354
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 6.024 5.764
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 5.426 4.656
Erhaltene Anzahlungen 26.008 9.413
Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige 3.205 2.599
47.706 28.786
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 92.519 85.266

Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring- Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt.

Lieferanten der Lenzing Gruppe finanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2016 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 128.881 (31. Dezember 2015: TEUR 48.679) betroffen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (siehe Note 20) resultiert im Geschäftsjahr 2016 lediglich ein geringer Zahlungsfluss, da der Großteil voraussichtlich erst im Jahr 2017 zahlungswirksam wird. Im Geschäftsjahr 2015 ist im Brutto-Cashflow unter anderem der Zufluss aus einer Ausschüttung einer Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird, in Höhe von TEUR 30.000 enthalten (siehe Note 13). Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2016 die Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR 4.809 (2015: TEUR 198 angepasst; vorher TEUR minus 1.531) und die Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 236 (2015: TEUR 1.860). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen und Vorräten enthalten.

Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 7.740 (2015: TEUR 3.578) und die Zugänge aus Finanzierungsleasing in Höhe von TEUR 3.870 (2015: TEUR 1.969).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 4).

Erläuterungen zum Risikomanagement

Note 34. Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/ Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2016 53,0 Prozent (31. Dezember 2015: 50,6 Prozent).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Eigenkapital 1.368.535 1.198.8711
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 28.905 25.802
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln (-)
-6.967 -6.068
Summe 1.390.473 1.218.6061

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung, da diese Kennzahlen eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken ist. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 328.266 510.910
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 249.247 172.337
Summe 577.513 683.247

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 559.599 347.254
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
10.752 8.057
Summe 570.351 355.311

Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und vor Umstrukturierungen) stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial debt) absolut
31.12.2016 31.12.2015
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 577.513 683.247
Liquiditätsbestand (-) -570.351 -355.311
Summe 7.162 327.936

Nettofinanzverschuldung (Net Financial debt) im Verhältnis zum EBITDA TEUR

31.12.2016 31.12.2015
EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung)
428.288 290.114
Umstrukturierungen (siehe Note 5) -583 -3.681
EBITDA (vor Umstrukturierungen) 427.705 286.433
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (nach
­Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung)
0,0 1,1
Nettofinanzverschuldung / EBITDA (vor
­Umstrukturierungen)
0,0 1,1

Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte, Bewertungskategorien und Bewertungsmethoden

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizu legenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Kategorie nach IAS 39 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum
31.12.2016
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten (Kredite
und Forderungen)
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu
legenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 7.339 7.339 7.339 2
Langfristige Wertpapiere 16.167 16.167 16.167 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1.5621 1.562 1.562 1
Finanzanlagen 7.339 0 17.729 0 0 25.068 25.068
Forderung aus Lieferungen und
Leistungen
277.407 0 0 0 0 277.407 277.407 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
1.603 1.603 1.603 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
730 730 730 Stufe 2
Sonstige 59.907 52.401 112.308 112.308 2
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
59.907 730 0 1.603 52.401 114.640 114.640
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
559.599 0 0 0 0 559.599 559.599 2
Summe 904.252 730 17.729 1.603 52.401 976.714 976.714
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
31.12.2016
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu
legenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow Hedges
Anleihe 119.922 119.922 123.408 Stufe 1
Schuldscheindarlehen 248.457 248.457 261.357 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
180.504 180.504 180.990 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
25.875 25.875 25.862 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 2.756 2.756 2.756 2
Finanzverbindlichkeiten 574.757 0 0 2.756 577.513 594.372
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
227.208 0 0 0 227.208 227.208 2
Rückstellungen (kurzfristig) 26.309 0 0 70.922 97.230 97.230 2
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
12.970 0 0 0 12.970 12.970 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
9.253 9.253 9.253 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
2.399 2.399 2.399 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 154 154 154 Stufe 3
Sonstige 33.307 51.071 84.378 84.378 2
Sonstige Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
33.307 2.553 9.253 51.071 96.183 96.183
Summe 874.551 2.553 9.253 124.749 1.011.105 1.027.964

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum
31.12.2015
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten (Kredite
und Forderungen)
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu
legenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 5.011 5.011 5.011 2
Langfristige Wertpapiere 16.274 16.274 16.274 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1.562 1.562 1.562 1
Finanzanlagen 5.011 0 17.836 0 0 22.847 22.847
Forderung aus Lieferungen und
Leistungen
258.939 0 0 0 0 258.939 258.939 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
2.138 2.138 2.138 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
418 418 418 Stufe 2
Sonstige 23.867 62.792 86.659 86.659 2
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
23.867 418 0 2.138 62.792 89.215 89.215
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
347.254 0 0 0 0 347.254 347.254 2
Summe 635.071 418 17.836 2.138 62.792 718.255 718.255
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
31.12.2015
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Erfolgswirksam
zum beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu
legenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Cashflow Hedges
Anleihe 119.817 119.817 125.964 Stufe 1
Schuldscheindarlehen 288.821 288.821 301.449 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
239.361 239.361 240.385 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
28.952 28.952 28.790 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 6.295 6.295 6.295 2
Finanzverbindlichkeiten 676.952 0 0 6.295 683.247 702.883
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
149.987 0 0 0 149.987 149.987 2
Rückstellungen (kurzfristig) 23.419 0 0 46.476 69.895 69.895 2
Kündbare nicht beherrschende
Anteile3
8.334 0 0 0 8.334 8.334 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
5.263 5.263 5.263 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
11.106 11.106 11.106 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 148 148 148 Stufe 3
Sonstige 40.248 31.576 71.824 71.824 2
Sonstige Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
40.248 11.254 5.263 31.576 88.341 88.341
Summe 898.940 11.254 5.263 84.347 999.804 1.019.440

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

2) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen.

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwands in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab bei Finanzinstrumenten, die bereits am 31. Dezember 2015 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der beizulegenden Zeitwerte-Hierarchie.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe oben), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2015: TEUR 1.050) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Der Fair Value unterliegt aufgrund unzureichend vorliegender Planungsgrundlagen, schwer einzuschätzender Bewertungsabschläge und fehlender Marktgängigkeit einer signifikanten Schwankungsbandbreite und kann daher nicht verlässlich bestimmt werden. Aus diesem Grund wurden keinen Angaben zum beizulegenden Zeitwert gemacht. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen bzw. Rechte zu veräußern bzw. die Verpflichtungen loszuwerden. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen bzw. Rechten bzw. Verpflichtungen keine Bewertungsergebnisse erfasst.

Der beizulegende Zeitwert der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2016 Finanzielle Vermögens
werte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte
(netto)
Effekt von Aufrech
nungsrahmen
vereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 559.599 559.599 0 559.599
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Derivate mit positivem
Marktwert
2.332 2.332 -1.552 781
Summe 561.931 561.931 -1.552 560.380
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2016 Finanzielle Verbindlich
keiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten
(netto)
Effekt von Aufrech
nungsrahmen
vereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 180.504 180.504 0 180.504
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem
Marktwert
11.652 11.652 -1.552 10.100
Summe 192.154 192.154 -1.552 190.602

Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2015 Finanzielle Vermögens
werte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte
(netto)
Effekt von Aufrech
nungsrahmen
vereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 347.254 347.254 0 347.254
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Derivate mit positivem
Marktwert
2.556 2.556 -2.424 132
Summe 349.810 349.810 -2.424 347.385
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2015 Finanzielle Verbindlich
keiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten
(netto)
Effekt von Aufrech
nungsrahmen
vereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 239.361 239.361 0 239.361
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem
Marktwert
16.369 16.369 -2.424 13.945
Summe 255.730 255.730 -2.424 253.306

Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen.

Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing Gruppe eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswir kungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2016 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 88.436 (31. Dezember 2015: TEUR 86.936). Davon betreffen TEUR 4.100 (31: Dezember 2015: TEUR 2.600) die Tranche 1 und TEUR 84.336 (31. Dezember 2015: TEUR 84.336) die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2016 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 83.327 (31. Dezember 2015: TEUR 82.038) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Davon betreffen TEUR 2.718 (31. Dezember 2015: TEUR 1.850) die Tranche 1 und TEUR 80.609 (31. Dezember 2015: TEUR 80.188) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2016 als sonstiger kurzfristiger Vermögens wert (finanziell) in Höhe von TEUR 8.065 (31. Dezember 2015: TEUR 8.019) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den ange gebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kredit risikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaf tung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2016 TEUR 154 (31. Dezember 2015: TEUR 148; siehe dazu auch Note 42). Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2016 sons tige kurzfristige Verbindlichkeiten (finanziell) in Höhe von TEUR 339 (31. Dezember 2015: TEUR 326) erfasst. Im Geschäftsjahr 2016 wurden dafür insgesamt TEUR 14 aufwandswirksam erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung wurden kumuliert TEUR 339 aufwands wirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sons tigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.

Die Banken haben das Recht, Forderungen zum Nominalbetrag an die Lenzing Gruppe zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkung auf die Aufteilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da hierbei keine Rückübertragung des Ausfallrisikos erfolgt. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittel abflüsse würden – wenn überhaupt – kurzfristig, d. h. in 2017 erfolgen. Eine allfällige Inanspruchnahme der Zahlungsausfall garantie würde ebenfalls kurzfristig, d. h. in 2017 erfolgen. Für die am Berichtsstichtag verkauften Forderungen wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR
------------------------------------------------ ------
2016 Aus Zinsertrag Aus Zinsaufwand Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung zum
beizulegenden Zeit
wert erfolgsneutral
Aus Wert
berichtigung
Nettoergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 1.239 0 1.239 0 -2.1281 -889
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
405 0 405 1.189 0 1.594
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
0 -18.760 -18.760 0 0 -18.760
Summe 1.644 -18.760 -17.116 1.189 -2.128 -18.055

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2015 Aus Zinsertrag Aus Zinsaufwand Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung zum
beizulegenden Zeit
wert erfolgsneutral
Aus Wert
berichtigung
Nettoergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 920 0 920 0 -3.0751 -2.155
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
649 0 649 163 0 813
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
0 -23.307 -23.307 0 0 -23.307
Summe 1.570 -23.307 -21.737 163 -3.075 -24.649

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at Equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn und Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.114 (2015: TEUR 2.051) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 3.113 (2015: TEUR minus 276), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR minus 511 (2015: TEUR plus 5.034) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR minus 380 (2015: TEUR minus 3.606) enthalten.

Note 37. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität sollen durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das Interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht wertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der finanziellen Forderungen").

Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Wertberichtigungskonten
TEUR
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum
01.01.2015
2.253 10.501 4.080
Konsolidierungskreisänderung 0 -134 0
Verwendung 0 -1.097 -454
Auflösung -5 -873 0
Zuführung 193 2.169 1.5911
Umrechnungsdifferenzen -17 289 0
Wertberichtigungen zum
31.12.2015 = 01.01.2016
2.423 10.856 5.217
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0
Verwendung 0 -827 0
Auflösung -4 -1.186 -2061
Zuführung 10 3.309 205
Umrechnungsdifferenzen 0 -143 0
Wertberichtigungen zum
31.12.2016
2.429 12.008 5.216

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.000 (2015: TEUR 2.104) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31.12.2016 TEUR
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.429 16.352 5.516
Nach Wertberichtigung 0 4.343 300

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31.12.2015 (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.423 14.493 5.311
Nach Wertberichtigung 0 3.637 94

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur der finanziellen Forderungen
TEUR
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2016 7.339 277.407 62.239
Davon zum Abschlusstichtag
nicht wertgemindert und:
Nicht überfällig 7.339 261.730 61.939
Bis 30 Tage überfällig 0 8.920 0
Zwischen 31 und 90 Tagen
überfällig
0 2.200 0
Zwischen 91 und 365
Tagen überfällig
0 211 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 3 0
Davon wertgemindert 0 4.343 300
Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR
Ausleihungen/
Darlehen
(lang- und
kurzfristig)
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2015 5.011 258.939 26.423
Davon zum Abschlusstichtag
nicht wertgemindert und:
Nicht überfällig 5.011 239.176 26.329
Bis 30 Tage überfällig 0 13.307 0
Zwischen 31 und 90 Tagen
überfällig
0 2.264 0
Zwischen 91 und 365
Tagen überfällig
0 173 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 381 0
Davon wertgemindert 0 3.637 94

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente
(vgl. Note 35)
924.313 655.462
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch
Erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) -138.343 -150.151
Erhaltene Garantien -5.568 -6.710
Summe 780.403 498.602

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 42 ersichtlich.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 570.351 (31. Dezember 2015: TEUR 355.311) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2016 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 217.654 (31. Dezember 2015: TEUR 190.918). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Buchwert
31.12.2016
Cashflows
2017
Cashflows
2018 bis
2021
Cashflows
ab 2022
Anleihe 119.922 124.650 0 0
Schuldscheindarlehen 248.457 5.393 117.611 152.758
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
180.504 127.519 57.929 0
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
25.875 5.881 20.311 210
Leasingverbindlichkeiten 2.756 185 595 6.501
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
227.208 227.208 0 0
Rückstellung (kurzfristig -
finanziell)
26.309 26.309 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
12.970 0 0 12.970
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
33.460 33.460 1 0
Summe 877.461 550.606 196.446 172.440
davon:
Zinsen fix 9.233 13.520 8.170
Zinsen tlw. fix 116 193 0
Zinsen variabel 4.968 4.655 555
Tilgung 536.290 178.078 163.715

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen werden die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen dargestellt. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Buchwert
31.12.2015
Cashflows
2016
Cashflows
2017 bis
2020
Cashflows
ab 2021
Anleihe 119.817 4.650 124.650 0
Schuldscheindarlehen 288.821 46.823 119.955 156.452
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
239.361 128.533 118.647 0
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
28.952 8.210 20.742 704
Leasingverbindlichkeiten 6.295 705 1.816 8.643
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
149.987 149.987 0 0
Rückstellung (kurzfristig -
finanziell)
23.419 23.419 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile2
8.334 0 0 8.334
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
40.396 40.393 3 0
Summe 905.383 402.720 385.813 174.133
davon:
Zinsen fix 10.205 20.344 10.786
Zinsen tlw. fix 149 271 4
Zinsen variabel 6.256 6.605 1.802
Tilgung 386.110 358.594 161.541

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen. 2) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente
TEUR
Buchwert
31.12.2016
Cashflows
2017
Cashflows
2018 bis
2021
Cashflows
ab 2022
Währungsderivate
Derivate mit positivem Markt
wert (Cashflow Hedges)
1.603 641 961
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
730 730 0
Positiver Marktwert 2.332 1.371 961 0
Derivate mit negativem Markt
wert (Cashflow Hedges)
Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
-9.253
-2.399
-8.955
-2.399
-298
0
Negativer Marktwert -11.652 -11.354 -298 0
Summe Währungsderivate -9.319 -9.983 663 0
Gasderivate
Derivate mit negativem Markt
wert (Cashflow Hedges)
0 0 0
Negativer Marktwert =
Summe Gasderivate
0 0 0 0
Summe -9.319 -9.983 663 0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Buchwert
31.12.2015
Cashflows
2016
Cashflows
2017 bis
2020
Cashflows
ab 2021
Währungsderivate
Derivate mit positivem Markt
wert (Cashflow Hedges)
2.138 1.300 838
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
418 418 0
Positiver Marktwert 2.556 1.718 838 0
Derivate mit negativem Markt
wert (Cashflow Hedges)
Derivate mit negativem
-4.267 -3.985 -282
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
-11.106 -11.106 0
Negativer Marktwert -15.373 -15.090 -282 0
Summe Währungsderivate -12.817 -13.373 556 0
Gasderivate
Derivate mit negativem Markt
wert (Cashflow Hedges)
-996 -996 0
Negativer Marktwert =
Summe Gasderivate
-996 -996 0 0
Summe -13.813 -14.369 556 0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Die Lenzing Gruppe betreibt einen Faserproduktionsstandort in Grimsby, Großbritannien. Aus heutiger Sicht wird von der Lenzing Gruppe erwartet, dass die durch den Brexit verursachte GBP-Abwertung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Standort in Grimsby und die übrige Lenzing Gruppe haben, da der Standort Grimsby im Wesentlichen seine Umsätze nicht in GBP fakturiert. Die Aufwände des Standorts in Grimsby sind überwiegend in GBP und haben somit keinen negativen Fremdwährungseffekt. Die weitere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe bleibt abzuwarten.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/ USD war zum 31. Dezember 2016 zu ca. 58 Prozent (31. Dezember 2015: ca. 61 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 0 (2015: TEUR 0).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2016 31.12.2015
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungszeit
raum bis
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungszeit
raum bis
Währungsderivate
CNY-Verkauf /
USD-Kauf
CNY 55.438 194 0 194 06/2018 CNY 0 0 0 0 n/a
CNY/CNH-Verkauf /
EUR-Kauf
CNY/
CNH
532.430 1.078 -26 1.052 08/2018 CNY/
CNH
533.490 1.671 -157 1.514 09/2017
CNY/CNH-Verkauf /
GBP-Kauf
CNY/
CNH
150.730 297 -197 100 06/2018 CNY/
CNH
164.585 79 -148 -69 06/2017
CZK-Kauf / EUR
Verkauf
CZK 0 0 0 0 n/a CZK 48.000 11 -4 7 08/2016
USD-Kauf / EUR
Verkauf
USD 0 0 0 0 n/a USD 176 7 0 7 01/2016
EUR-Verkauf /
GBP-Kauf
EUR 6.290 16 -19 -3 02/2018 EUR 5.890 0 -122 -122 01/2017
USD-Kauf / CNY
Verkauf
USD 17.900 0 -20 -20 11/2017 USD 0 0 0 0 n/a
USD-Verkauf /
CZK-Kauf
USD 90.000 1 -3.248 -3.248 02/2018 USD 70.700 120 -1.332 -1.211 01/2017
USD-Verkauf /
EUR-Kauf
USD 183.770 17 -5.686 -5.670 02/2018 USD 170.620 251 -2.505 -2.253 06/2017
USD-Verkauf /
GBP-Kauf
USD 4.490 1 -56 -55 02/2018 USD 0 0 0 0 n/a
Summe 1.603 -9.253 -7.650 2.138 -4.267 -2.129

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR

31.12.2016 31.12.2015
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Währungsderivate
CNY-Verkauf /
USD-Kauf
CNY 17.800 82 0 82 CNY 0 0 0 0
CNY/CNH-Verkauf /
EUR-Kauf
CNY/
CNH
566.620 643 -275 368 CNY/
CNH
635.600 105 -8.126 -8.021
CNY/CNH-Verkauf /
GBP-Kauf
CNY/
CNH
83.365 0 -1.223 -1.223 CNY/
CNH
61.600 0 -259 -259
CZK-Kauf /
EUR-Verkauf
CZK 0 0 0 0 CZK 16.000 12 0 12
JPY-Verkauf /
GBP-Kauf
JPY 0 0 0 0 JPY 14.000 2 0 2
EUR-Verkauf /
GBP-Kauf
EUR 830 4 -67 -63 EUR 300 0 -1 -1
USD-Kauf /
EUR-Verkauf
USD 0 0 0 0 USD 2.900 253 0 253
USD-Verkauf /
CZK-Kauf
USD 5.300 0 -270 -270 USD 7.000 0 -923 -923
USD-Verkauf /
EUR-Kauf
USD 10.100 0 -564 -564 USD 24.250 45 -1.796 -1.750
Summe 730 -2.399 -1.669 418 -11.106 -10.688

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • • Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und die Risikopostionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

31.12.2016 31.12.2015
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR
um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR
um 10 %
EUR-USD 31.280 3.476 -2.844 77.498 8.611 -7.045
EUR-GBP -3.266 -363 297 -2.170 -241 197
EUR-CNY/CNH 24.129 2.681 -2.194 10.944 1.216 -995
EUR-CZK 13.872 1.541 -1.261 53.939 5.993 -4.904
EUR-HKD -3.304 -367 300 -3.182 -354 289
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
6.968 -5.701 15.225 -12.457
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashflow Hedge-Derivate)
-27.106 22.463 -25.902 23.637
Sensitivität des
Eigenkapitals
-20.138 16.762 -10.677 11.180

Gruppenexposure: + Forderung, - Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw . sonstigen Ergebnisses, - Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD/GBP)
TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Gruppenexposure
in Bezug auf USD/
GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP um
10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf USD/
GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP um
10 %
USD-IDR 69.851 7.761 -6.350 38.439 4.271 -3.494
USD-GBP -164 -18 15 -7.415 -824 674
USD-HKD 165 18 -15 59 7 -5
USD-CNY/CNH 45.010 5.001 -4.092 26.329 2.925 -2.394
USD-CZK -14.453 -1.606 1.314 -15.649 -1.739 1.423
GBP-CNY/CNH -49.361 -5.485 4.487 0 0 0
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
5.672 -4.641 4.640 -3.797
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashflow Hedge-Derivate)
11.285 -8.922 12.006 -14.674
Sensitivität des Eigenkapitals 16.957 -13.563 16.646 -18.471

Gruppenexposure: + Forderung, - Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw . sonstigen Ergebnisses, - Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Bis Herbst 2016 setzte die Gruppe zur Steuerung des Gaspreisrisikos teilweise OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Seit Herbst 2016 wird das Gaspreisrisiko durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos – Cashflow Hedges

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Kontraktwert, Nominale und Sicherungszeitraum von Cash Flow Hedge-Derivaten für Rohstoffpreisrisiken
TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Kontraktwert1
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungszeit
raum bis
Kontraktwert1
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Siche
rungszeit
raum bis
Gasderivate
GBP
0
0 0 0 - GBP
2.403
0 -996 -996 09/2016
Summe 0 0 0 0 -996 -996

1) Entspricht dem Exposure

Marktwert: + = Forderung, - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Rohstoffpreisrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • • Als Basis für die Sensitivität werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • • Das Exposure entspricht dabei den Nominalen der Derivate (ohne Einbeziehung der Grundgeschäfte). Wirtschaftlich gesehen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.

Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2016 um 10 Prozent, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital vor Steuern um TEUR +/- 0 (31. Dezember 2015: TEUR +/- 238).

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR 31.12.2016 Fix verzinst Teilweise fix verzinst Variabel verzinst Nicht verzinst Summe Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 559.599 0 559.599 Finanzanlagen1 1.417 0 0 23.652 25.068 Finanzverbindlichkeiten -301.252 -16.575 -259.686 0 -577.513 Summe -299.836 -16.575 299.913 23.652 7.154

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2015
Fix verzinst Teilweise fix
verzinst
Variabel
verzinst
Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 347.254 0 347.254
Finanzanlagen1 3.754 0 0 19.093 22.847
Finanzverbindlichkeiten -346.803 -19.837 -316.606 0 -683.247
Summe -343.050 -19.837 30.647 19.093 -313.146
  • Forderungen, - Verbindlichkeiten

1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:

  • • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR

31.12.2016 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität bei
Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
559.599 5.596 -5.5962
Finanzanlagen 0 0 0
Finanzverbindlichkeiten -259.686 -2.597 1.8363
Sensitivität des Gewinns
oder Verlusts bzw. Eigen
kapitals
299.913 2.999 -3.760

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2015 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität bei
Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
347.254 3.473 -3.4732
Finanzanlagen 0 0 0
Finanzverbindlichkeiten -316.606 -3.166 2.4013
Sensitivität des Gewinns
oder Verlusts bzw. Eigen
kapitals
30.647 306 -1.071

1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.

2) Annahme, dass Negativzinsen bezahlt werden.

3) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2016 der Lenzing Gruppe enthalten.

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

Note 38. Finanzierungsleasing

Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben. Die Vertragslaufzeit beträgt 99 Jahre.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen
TEUR
2016 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs
und Herstel
lungskosten
668 5.782 0 6.449
Kumulierte Ab
schreibungen
-92 -894 0 -986
Buchwert
31.12.2016
576 4.887 0 5.463
Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR
2015 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs
und Herstel
lungskosten
668 2.145 3.373 6.185
Kumulierte Ab
schreibungen
-85 -549 0 -634
Buchwert
31.12.2015
583 1.596 3.373 5.552

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR
31.12.2016 31.12.2015
< 1Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Summe < 1Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Summe
Summe künftiger Mindestlea
singzahlungen
185 595 6.501 7.282 705 1.816 8.643 11.164
Davon Zinsanteil -16 -43 -4.466 -4.526 -59 -173 -4.636 -4.869
Summe 169 552 2.035 2.756 646 1.643 4.007 6.295

Note 39. Operating Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2016 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 11.822 (2015: TEUR 10.982) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Im Folgejahr 6.934 5.554
In den folgenden 2-5 Jahren 8.608 8.268
Danach 0 12
Summe 15.542 13.834

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 12 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) TEUR
31.12.2016 31.12.2015
Im Folgejahr 3.785 3.678
In den folgenden 2-5 Jahren 8.311 8.282
Danach 10.059 10.003
Summe 22.154 21.963

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 41). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH (siehe dazu Note 30) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2016 eine Steuergutschrift von TEUR 1.266 (2015: TEUR 1.487) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2016 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH von in Summe TEUR 29.187 (2015: TEUR 19.328). Zum 31. Dezember 2016 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 12.036 (31. Dezember 2015: TEUR 6.954) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Im Jahr 2016 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 34.244 (2015: TEUR 11.682) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH ausgewiesen.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft
mbH und deren Tochterunternehmen
(EFB):
Vertrieb von Fasern
Lieferung von Zellstoff
Lenzing Papier GmbH (LPP): Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH
(RVL):
Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage
und Abnahme des erzeugten Dampfes;
Miete eines Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft
m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck
(GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Erwerb von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen
2016 2015 2016 2015
Erbrachte Lieferungen
und Leistungen sowie
sonstige Erträge
65.952 63.372 11.056 10.554
Empfangene Lieferun
gen und Leistungen
sowie sonstige Auf
wendungen
43.108 39.379 11.218 10.723
31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015
Forderungen 11.385 17.973 10 8
Verbindlichkeiten 4.116 5.681 13 40

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 104 Ertrag (2015: TEUR 523 Aufwand) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst. Die European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland, ein nicht konsolidiertes Tochterunternehmen, hat im Geschäftsjahr 2016 Zahlungen für Forderungen im Zusammenhang mit ihrer Liquidation in Höhe von TEUR 950 an die Lenzing AG geleistet. Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet)
TEUR
Dr. Stefan Doboczky,
MBA1
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA2
Dr. Thomas Riegler3 Mag. Dr. Peter
Untersperger4
Summe
2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Laufende Bezüge fix 651 412 437 453 347 0 0 457 0 244 1.435 1.566
Laufende Bezüge variabel 783 644 392 209 227 0 0 0 0 225 1.402 1.077
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 874 0 1.953 0 2.826
Summe 1.434 1.056 829 662 574 0 0 1.330 0 2.422 2.837 5.470

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Juni 2015.

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016.

3) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2015.

4) Mitglied des Vorstandes bis 31. Mai 2015.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2016 von insgesamt TEUR 2.837 (2015: TEUR 5.470) betreffen mit insgesamt TEUR 2.837 kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel; 2015: TEUR 2.644) und mit TEUR 0 Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Abschlagszahlungen; 2015: TEUR 2.826). Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2016 um TEUR 373 aufwandswirksam erhöht (2015: um TEUR 298 erhöht). Außerdem wurde 2015 für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40 aufwandswirksam erfasst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 143 (2015: TEUR 273) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50 Prozent in Zahlungsmittel und zu 50 Prozent in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruchs und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmitteln wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 373 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruchs. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2016 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 743 (2015: TEUR 433) innerhalb des Personalaufwands erfasst, gegenläufig wurden die Gewinnrücklagen um den gleichen Betrag erhöht.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 gilt für Mag. Thomas Obendrauf, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung über eine Laufzeit von drei Jahren mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2019. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Der Bonus wird zur Gänze in Zahlungsmitteln erfüllt. Eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruchs ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Da diese Bedingung bis dato noch nicht erfüllt ist, wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2016 dafür keine Rückstellung gebildet. Für Herrn van de Kerkhof gelten zu 50 Prozent mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen und zu 50 Prozent die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt für Herrn van de Kerkhof jährlich zu 1/3 des angesammelten Bonusanspruches. Ein nach dem Ende der laufenden Funktionsperiode verbleibender Bonusanspruch gelangt im darauffolgenden Jahr zur Auszahlung. Die Angleichung des Vergütungsmodells von Herrn van de Kerkhof an jenes von Herrn Mag. Obendrauf ist für die Funktionsperiode beginnend ab 1. Jänner 2017 vereinbart.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2016 TEUR 855 (2015: TEUR 294).

Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inlusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen
(aufgewendet)
TEUR
2016 2015
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 2.837 2.684
Andere langfristig fällige Leistungen 373 298
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält
nisses
143 273
Anteilsbasierte Vergütungen 743 433
Vergütung (ohne Abschlagszahlungen) 4.095 3.687
Abschlagszahlungen (Leistungen aus Anlass der
Beendigung des Arbeitsverhältnisses)
0 2.826
4.095 6.514
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristig fällige Leistungen 855 294
Summe 4.950 6.807

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance Bericht 2016 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 910 (2015: TEUR 74) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2016 TEUR 7.512 (31. Dezember 2015: TEUR 7.305).

Note 41. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • • Dr. Hanno Bästlein, Wien, Vorsitzender (seit 22. April 2015), Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)
  • • MMag. Dr. Michael Junghans, Wien, Vorsitzender (bis 22. April 2015)
  • • Dr. Felix Strohbichler, Anthering, Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)
  • • Dr. Veit Sorger, Wien, Stellvertretender Vorsitzender
  • • Mag. Helmut Bernkopf, Wien
  • • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
  • • Dr. Josef Krenner, Linz
  • • Mag. Patrick Prügger, Wien
  • • Mag. Andreas Schmidradner, Wien (bis 1. März 2016)
  • • Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Vom Betriebsrat delegiert

  • • Johann Schernberger, Regau (seit 1. September 2015), Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Rudolf Baldinger, Lenzing (bis 1. September 2015), Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Georg Liftinger, Weyregg am Attersee, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
  • • Helmut Kirchmair, Timelkam (seit 1. September 2015), Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee, Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates
  • • Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck (bis 1. März 2016), Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • • Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee, Chief Executive Officer (CEO), Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)
  • • Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee, Chief Commercial Officer (CCO), Mitglied des Vorstandes
  • • Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Salzburg, Chief Financial Officer (CFO), Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)
  • • Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz, Chief Executive Officer (CEO), Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)
  • • Dr. Thomas Riegler, Salzburg, Chief Financial Officer (CFO), Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2015)

Sonstige Erläuterungen

Note 42. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 35) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 27.905 (31. Dezember 2015: TEUR 26.962) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt. Vom angegebenen Betrag entfallen TEUR 7.907 (31. Dezember 2015: TEUR 8.477) auf finanzielle Garantieverträge. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von TEUR 154 sind per 31. Dezember 2016 erfasst (31. Dezember 2015: TEUR 148).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2016 auf TEUR 34.913 (31. Dezember 2015: TEUR 21.084). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2016 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Note 43. Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2016 31.12.2015
Währung Stammkapital Anteil in % Stammkapital Anteil in %
Vollkonsolidierte Gesellschaften
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
BZL - Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz1 EUR - - 72.673 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing1, 2 EUR - - 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Axis, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea KRW 280.000.000 100,00 - -
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 10.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.155.961.090 96,43 1.148.681.290 96,41
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 - -
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
LP Automotive GmbH, Lenzing1 EUR - - 35.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien3 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing4 EUR 0 Mitgliedschaft 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.000.000 45,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing5
EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 200.000 33,34
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland6 EUR 25.000 95,00 25.000 95,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing,
China7
USD 2.100.000 100,00 2.100.000 100,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK8 GBP 1 100,00 1 100,00

Anmerkungen

1) Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Beteiligung an der LP Automotive GmbH, Lenzing in die Lenzing Technik GmbH, Lenzing verschmolzen. Die Beteiligungen an der Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz und der Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing wurden auf die Pulp Trading GmbH, Lenzing verschmolzen. 2) Bilanzstichtag: 30. September, per 31. Dezember 2015 wurde ein Zwischenabschluss erstellt.

3) Anteil: Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent (31. Dezember 2015: 88,08 Prozent). Weitere 11,92 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85 Prozent. 4) Erläuterung: Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden. 5) Erläuterung: Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist

und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.

6) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationsbilanz zum 9. Dezember 2015 TEUR minus 21.789 (zum 9. Dezember 2014: TEUR minus 22.402). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

7) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2015 weitgehend abgeschlossen war. Nach IFRS betragen das Eigenkapital dieser Gesellschaft TEUR 529 per 31. Dezember 2016 (TEUR minus 1.314 per 31. Dezember 2015) und der Jahresüberschuss /-fehlbetrag TEUR 1.795 im Jahr 2016 (TEUR minus 1.553 im Jahr 2015). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

8) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2016 weitgehend abgeschlossen war. Nach IFRS betragen das Eigenkapital dieser Gesellschaft TEUR 0 per 31. Dezember 2016 (per 31. Dezember 2015 TEUR 1.099) und der Jahresgewinn TEUR 6 im Jahr 2016 (TEUR 15 im Jahr 2015). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.

Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 8. März 2017 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015: 9. März 2016) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 8. März 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2016, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2016 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Latente Steuern einschließlich Anpassungen gemäß IAS 8 Sachverhalt und Problemstellung

In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016 werden aktive latente Steuern in Höhe von EUR 4,1 Mio. ausgewiesen, davon EUR 0,2 Mio. auf Verlustvorträge. Deren Verwertungsmöglichkeit ist von den zukünftigen steuerlichen Ergebnissen abhängig und beruht daher in einem hohen Maße auf Einschätzungen und Beurteilungen, die mit Unsicherheiten verbunden sind.

Im Geschäftsjahr 2016 wurde festgestellt, dass im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 aktivierte latente Steuerforderungsüberhänge eines chinesischen Produktionsstandortes in Höhe von EUR 15,9 Mio. nicht zu aktivieren gewesen wären. Der Vorstand hat diese Steuerforderungsüberhänge rückwirkend nach IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler" angepasst.

Zu den entsprechenden Anhangangaben siehe Note 2 und 30.

Prüferisches Vorgehen

Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und abzugsfähige temporäre Differenzen haben wir unter Einbeziehung der vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Planung beurteilt und die Angemessenheit der verwendeten Planungsgrundlagen gewürdigt, insbesondere auch die Überleitungen der Planung auf das steuerliche Ergebnis. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir interne Steuerspezialisten hinzugezogen, um den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuerpositionen zu beurteilen.

Wertminderung von Vermögenswerten eines Produktionsstandortes in China

Sachverhalt und Problemstellung

In Übereinstimmung mit IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" werden Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierende Einheiten bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Aufgrund durchgeführter Werthaltigkeitstests wurden in Vorjahren Wertminderungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen eines chinesischen Produktionsstandortes vorgenommen. Der Buchwert der wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen zum 31. Dezember 2016 beträgt EUR 56,4 Mio, darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen von EUR 39,9 Mio.

Ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind ist in einem hohen Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Zu den entsprechenden Anhangangaben siehe Note 18.

Prüferisches Vorgehen

Im Geschäftsjahr haben wir die Dokumentation der Gesellschaft, ob Anhaltspunkte für eine wesentliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr vorliegen, durchgesehen und mit unternehmensinternen und -externen Daten abgestimmt.

Veräußerung "EQUI-Fibres"

Sachverhalt und Problemstellung

Innerhalb des Ergebnisses aus Beteiligungen, die nach der

Equity-Methode bilanziert werden, wird ein Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland in Höhe von EUR 14,6 Mio. ausgewiesen. Dieser Veräußerungsgewinn beinhaltet auch einen ergebnisabhängigen Bestandteil in Höhe von EUR 3,7 Mio. Der verbleibende Buchwert der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH zum 31. Dezember 2016 beträgt EUR 7,0 Mio.

Das erfasste Veräußerungsergebnis ist aufgrund des enthaltenen ergebnisabhängigen Bestandteils in einem hohen Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Zu den entsprechenden Anhangangaben siehe Note 13 und 20.

Prüferisches Vorgehen

In diesem Zusammenhang haben wir die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich des erwarteten erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteils auf Basis der vorgelegten Planungen und Ergebnisprojektionen plausibilisiert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- und Konzernabschluss, den Lage- und Konzernlagebericht sowie die beiden jeweils zugehörigen Bestätigungsvermerke. Der Geschäftsbericht und der Jahresfinanzbericht werden uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Die Abschlussprüfung umfasst keine Zusicherung des künftigen Fortbestands des geprüften Konzerns oder der Wirtschaftlichkeit oder Wirksamkeit der bisherigen oder zukünftigen Geschäftsführung.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten Internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnach-

weise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im Internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Walter Müller.

Wien, am 08. März 2017

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Walter Müller Mag. Marieluise Krimmel

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen 2016 20151 20141 2013 2012
EUR
Mio.
Umsatzerlöse 2.134,1 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4
EBITDA (Betriebsergebnis vor
Abschreibungen)
428,3 290,1 240,3 225,4 352,4
EBITDA-Marge 20,1% 14,7% 12,9% 11,8% 16,9%
EBIT (Betriebsergebnis) 296,3 151,1 21,9 86,4 231,5
EBIT-Marge 13,9% 7,6% 1,2% 4,5% 11,1%
EBT (Ergebnis vor Steuern) 294,6 147,4 12,0 68,1 236,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 229,1 128,1 -25,1 50,0 180,9
Ergebnis je Aktie in EUR 8,48 4,78 -0,92 1,89 6,61
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte
Kapital)
15,1% 8,1% -0,1% 3,7% 13,7%
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 22,6% 13,0% 1,1% 6,0% 21,4%
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 11,8% 6,3% 0,9% 3,4% 9,3%
Cashflow-Kennzahlen 2016 2015 2014 2013 2012
EUR
Mio.
Brutto-Cashflow 385,9 284,5 230,8 94,6 248,0
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 473,4 215,6 218,8 82,3 209,4
Free Cashflow 366,3 145,0 114,8 -163,9 -109,1
CAPEX 107,2 70,9 104,3 248,7 319,6
Liquiditätsbestand per 31.12. 570,4 355,3 280,3 296,0 528,8
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 217,7 190,9 198,5 296,2 211,2
Bilanzkennzahlen 2016 20151 20141 2013 2012
EUR
Mio. per 31.12.
Bilanzsumme 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 2.632,7
Bereinigtes Eigenkapital 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 1.153,1
Bereinigte Eigenkapitalquote 53,0% 50,6% 44,7% 45,5% 43,8%
Nettofinanzverschuldung 7,2 327,9 449,5 504,7 346,3
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,0 1,1 1,9 2,2 1,0
Nettoverschuldung 115,8 424,5 552,5 582,0 445,5
Net Gearing 0,5% 26,9% 42,6% 45,5% 30,0%
Trading Working Capital 379,6 447,4 395,7 393,7 363,8
Trading Working Capital zu annualisierten
Konzern-Umsatzerlösen
17,1% 21,6% 19,5% 21,3% 17,4%
Börsenkennzahlen 2016 2015 2014 2013 2012
EUR
Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. 3.053,3 1.846,6 1.400,2 1.105,4 1.811,2
Aktienkurs per 31.12. 115,00 69,55 52,74 41,64 68,22
Dividende je Aktie 4,202 2,00 1,00 1,75 2,00
Mitarbeiter/innen 2016 2015 2014 2013 2012
Anzahl (Köpfe) per 31.12. 6.218 6.127 6.356 6.675 7.033

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2).

2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Abschnitten "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Finanzkalender 2017

Veröffentlichung Finanzkalender
(lt. Prime Market regulation)
2017
Bilanzergebnisse 2016 Mi, 22. März
Nachweisstichtag "Hauptversammlung" Sa, 15. April
73. Hauptversammlung Di, 25. April
Ex-Dividendentag Do, 27. April
Nachweisstichtag "Dividenden" Fr, 28. April
Dividenden-Auszahlung Di, 02. Mai
Ergebnisse des 1. Quartals Di, 16. Mai
Halbjahresergebnisse Mi, 23. August
Ergebnisse des 3. Quartals Mi, 15. November

lenzing.com

Lagebericht

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127
128
133
133
135
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Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft1 war im Jahr 2016 – von wenigen Ausnahmen abgesehen – durch eine gedämpfte Entwicklung gekennzeichnet. Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum bei 3,1 Prozent nach 3,2 Prozent ein Jahr zuvor und entspricht damit der geringsten Zunahme seit dem konjunkturellen Abschwung im Jahr 2009. In den Schwellen- und Entwicklungsländern blieb das Wachstum mit 4,1 Prozent stabil, während jenes der Industriestaaten auf 1,6 Prozent (2015: 2,1 Prozent) zurückging.

In China sank das Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent auf 6,7 Prozent. Brasilien blieb mit minus 3,5 Prozent (2015: minus 3,8 Prozent) weiterhin in der Rezession. Die negative Konjunkturentwicklung in Russland verbesserte sich hingegen etwas von minus 3,7 Prozent auf minus 0,6 Prozent. Indien verzeichnete eine spürbare Abschwächung von 7,6 Prozent auf 6,6 Prozent. In den USA legte das Bruttoinlandsprodukt 2016 um 1,6 Prozent zu und entwickelte sich damit deutlich schwächer als ein Jahr zuvor (2015: 2,6 Prozent). Die Eurozone erreichte 2016 ein Plus von 1,7 Prozent, das ist ebenfalls ein Rückgang gegenüber dem Zuwachs von 2 Prozent im Jahr davor.

Weltfasermarkt

Weltfaserproduktion deutlich gestiegen, Verbrauchswachstum verlangsamt2

Nach einem Rückgang im Jahr 2015 legte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2016 wieder um 3,6 Prozent auf 97,8 Mio. Tonnen zu. Der Verbrauchsanstieg hat sich hingegen verlangsamt. Die Nachfrage stieg nach vorläufigen Berechnungen um 1,5 Prozent (nach plus 3,7 Prozent im Jahr 2015) auf 99 Mio. Tonnen.

Hauptursache für den geringeren Zuwachs beim Verbrauch war die Abschwächung des privaten Konsums in den Industrieländern. Diesen Rückgang konnte auch das anhaltend gute Verbrauchswachstum in Asien nicht kompensieren. Trotz des Produktionswachstums lag die Produktionsmenge nun das zweite Jahr in Folge unter dem Verbrauch, da der Markt weiterhin von überaus hohen Baumwolllagerbeständen, insbesondere in China, und Überkapazitäten bei den synthetischen Fasern geprägt war.

Getragen wurde das Produktionswachstum des Gesamtmarktes im Berichtsjahr primär von Baumwolle, bei der es – nach einem historischen Einbruch der Produktion von etwa 20 Prozent im Jahr 2015 – zu einer technischen Reaktion und einem Produktionsplus von mehr als 8 Prozent auf 22,8 Mio. Tonnen im Jahr 2016 kam. Damit wurde erstmals seit 2011 wieder mehr Baumwolle im Jahresvergleich produziert.

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Carbon, Keramik, Glas, Metall

Ein weiterer wesentlicher Wachstumstreiber waren einmal mehr auch holzbasierte Cellulosefasern. Eine Produktionsmenge in Höhe von 6,5 Mio. Tonnen weltweit bedeutet eine Steigerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit lag das Wachstum holzbasierter Cellulosefasern nicht nur über dem des Gesamtmarktes. Der Markt wuchs auch beinahe doppelt so schnell wie jener der synthetischen Chemiefasern. Die Produktion des gemessen am Marktanteil größten Fasersegmentes legte im Geschäftsjahr 2016 lediglich um 2,2 Prozent auf 62,1 Mio. Tonnen zu. Die Produktion der sonstigen Naturfasern (Eiweiß) stagnierte hingegen bei 5,2 Mio. Tonnen.

Baumwollnachfrage höher als Produktion, Lagerbestände trotz Rückgang weiterhin hoch3

Die aktuelle Saison 2016/17 in der Baumwollproduktion wird erneut von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Bei einem nahezu gleichbleibenden Verbrauch von Baumwolle in der Höhe von 24,1 Mio. Tonnen und einer Steigerung der Produktion um 8 Prozent auf 22,8 Mio. Tonnen wird eine weitere Reduktion der Lagerbestände erwartet. Die Lagerbestände sollten mit knapp 18 Mio. Tonnen auf den niedrigsten Stand der vergangenen 5 Jahre fallen, decken damit aber immer noch gut 75 Prozent des Jahresbedarfs von Baumwolle.

Die Produktion wird derzeit in 4 der 5 führenden Anbaunationen – Indien, China, USA, Pakistan und Brasilien – ausgeweitet. Die einzige Ausnahme stellt China dar. Hier setzt sich der langfristige Rückgang fort und die Erntemenge wird auf den niedrigsten Stand seit gut 15 Jahren fallen. Trotzdem wird der Marktanteil dieser Gruppe auf über 75 Prozent der globalen Produktion ansteigen.

1) Quelle: IWF, World Economic Outlook, 16. Jänner 2017

2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2015 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO). 3) Quelle: ICAC Jänner 2017

Der durchschnittliche Preis für Baumwolle gemessen am Cotlook-A-Index belief sich 2016 auf USD 74,3 Cent pro Pfund und lag damit 5,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Potenzial für Preissteigerungen bei Baumwolle bleibt jedoch begrenzt aufgrund der weiterhin überproportional hohen Lagerbestände.

Viscosefasern erneut mit positivem Preisverlauf 2016

Die Preise für Viscose haben sich im Jahresdurchschnitt um 7 Prozent verbessert. Damit konnte das Preisniveau wie bereits im Jahr 2015 angehoben werden. Erstmals nach zweijährigem Rückgang stieg auch das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle, die Polyesterpreise hingegen gaben im Jahresdurchschnitt das fünfte Jahr in Folge nach. Der Rückgang im Jahr 2016 betrug fast 9 Prozent. Aufgrund der Ölpreisentwicklung ist mit keinem signifikanten Potenzial für Preissteigerungen bei Synthesefasern zu rechnen. Bestätigt hat sich im Jahr 2016 erneut der langjährige Trend eines Premiumpreises von Viscose gegenüber Baumwolle.

Stapelfaserpreise – Entwicklung in China

USD/kg (inkl. USt.)

Geschäftsentwicklung der Lenzing AG4

Die Lenzing AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 eine ausgezeichnete Entwicklung und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr bei allen wesentlichen betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen verbessern. Entscheidend dafür waren neben einer leichten Steigerung der verkauften Mengen vor allem die deutlich höheren Verkaufspreise für alle Lenzing Fasern.

Die Umsatzerlöse legten um 15,7 Prozent zu und stiegen von EUR 824,6 Mio. im Geschäftsjahr 2015 auf EUR 954,1 Mio. im Jahr 2016. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Die aktivierten Eigenleistungen stiegen um rund die Hälfte von EUR 6,6 Mio. auf EUR 9,4 Mio. Grund dafür sind zahlreiche kleinere Erweiterungsinvestitionen.

Die Steigerung der Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen um 5,9 Prozent von EUR 426,2 Mio. auf EUR 451,5 Mio. ist auf den Preisanstieg bei Zellstoff und auf die gestiegenen Produktionsmengen zurückzuführen. Auch andere Rohstoffkosten sind leicht gestiegen.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 20,7 Prozent von EUR 178 Mio. auf EUR 214,8 Mio., wobei hier sowohl der Mitarbeiteraufbau, höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde sowie höhere Bonusrückstellungen für alle Mitarbeiter/innen aufgrund der guten

4) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.

Geschäftsentwicklung und Bewertungseffekte für Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Erhöhung beitrugen. Diese höheren bilanziellen Vorsorgen waren vor allem auf die gesunkenen Zinsen zurückzuführen.

Das EBITDA erhöhte sich um 59,7 Prozent auf EUR 172,6 Mio., nach EUR 108,1 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge legte somit von 13,1 Prozent im Jahr 2015 auf 18,1 Prozent im Jahr 2016 zu.

Die Höhe der Abschreibungen liegt mit EUR 58,8 Mio. (2015: EUR 57,9 Mio.) nur geringfügig über dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 6,6 Prozent von EUR 129,2 Mio. im Jahr 2015 auf EUR 137,7 Mio. an. Daraus ergibt sich für 2016 ein mehr als verdoppeltes EBIT von EUR 113,8 Mio. (2015: EUR 50,3 Mio.) und eine EBIT-Marge von 11,9 Prozent (2015: 6,1 Prozent).

Ebenfalls deutlich verbessert hat sich das Finanzergebnis. Dieses verdoppelte sich von EUR 25 Mio. im Vorjahreszeitraum auf EUR 50,6 Mio. im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Buchgewinn aus dem Teilverkauf der Beteiligung am Viscosefaserhersteller EQUI-Fibres in Deutschland zurückzuführen. Der Anteil der Beteiligung wurde von 45 auf 20 Prozent reduziert.

Das Ergebnis vor Steuern legte mit EUR 164,4 Mio. nach EUR 75,2 Mio. im Vorjahreszeitraum um mehr als das Doppelte zu. Der Jahresüberschuss stieg von EUR 66,2 Mio. auf EUR 157,6 Mio. Nach einer Zuweisung zu Gewinnrücklagen in Höhe von EUR 46 Mio., kam der Bilanzgewinn der Lenzing AG bei EUR 111,5 Mio. (2015: EUR 53,1 Mio.) zu liegen.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) stiegen im Jahr 2016 um 30,8 Prozent auf EUR 64,9 Mio. (2015: EUR 49,6 Mio.). Der Zuwachs verteilt sich auf mehrere Ausbauvorhaben, die 2016 beschlossen wurden und angelaufen sind, um die Kapazitäten für die Zellstoff- und Spezialfaserproduktion zu erweitern.

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich deutlich von 12,3 Prozent auf 23,9 Prozent. Aufgrund des höheren EBIT stieg auch die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 3,8 Prozent auf 8,1 Prozent und das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erhöhte sich von 6,3 Prozent auf 13,7 Prozent.

Bilanzstruktur und Liquidität5

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bei EUR 741 Mio. und damit um 17,2 Prozent höher als im Jahr zuvor (EUR 632,2 Mio.). Damit betrug die bereinigte Eigenkapitalquote zu Jahresende 2016 51,1 Prozent der Bilanzsumme (Vorjahreswert: 46,9 Prozent). Die Nettofinanzverschuldung konnte auf EUR 131,8 Mio. weiter stark reduziert werden nach EUR 260,2 Mio. Ende 2015. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA sank damit von 2,4 Ende 2015 auf 0,8 Ende 2016. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen wurden aufgrund planmäßiger Rückzahlungen um EUR 40,5 Mio. von EUR 237,5 Mio. auf EUR 197 Mio. gesenkt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich ebenfalls leicht von EUR 24,9 Mio. auf EUR 19,5 Mio. Das Net Gearing sank daher weiter auf 17,8 Prozent gegenüber 41,2 Prozent Ende 2015.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände legten von EUR 172,4 Mio. Ende 2015 auf EUR 199,4 Mio. zum Bilanzstichtag 2016 zu. Das Trading Working Capital sank erneut leicht von auf EUR 146,8 Mio. auf EUR 139,8 Mio. Ende 2016. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen fiel auf 14,7 Prozent (Ende 2015: 17,8 Prozent).

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit hat sich auf EUR 207,4 Mio. mehr als verdoppelt (2015: EUR 94,6 Mio.), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf minus EUR 27 Mio. (2015: minus EUR 31,5 Mio.) und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug aufgrund der Schuldentilgung und der Auszahlung der Dividende minus EUR 100,1 Mio. (2015: minus EUR 4,1 Mio.). Damit stiegen die Liquiden Mittel – vor allem infolge des deutlich höheren Cashflow aus der Geschäftstätigkeit – auf EUR 281,6 Mio. nach EUR 201,4 Mio. Ende 2015. Zu Jahresende 2016 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 196,5 Mio. zur Verfügung (Ende 2015: EUR 190,9 Mio.).

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2017 gefährden könnten.

5) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.

Kennzahlen der Lenzing AG

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind

weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Kennzahlen

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Umsatzerlöse 954,1 824,6 729,0
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 172,6 108,1 118,0
EBITDA-Marge in % 18,1% 13,1% 16,2%
EBIT (Betriebsergebnis) 113,8 50,3 64,8
EBIT-Marge in % 11,9% 6,1% 8,9%
Ergebnis vor Steuern 164,4 75,2 58,8
Jahresüberschuss 157,6 66,1 44,5
ROE in % 23,9% 12,3% 10,0%
ROI in % 8,1% 3,8% 5,0%
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital in %) 13,7% 6,3% 7,8%
Bilanzkennzahlen 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 741,0 632,2 590,8
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 51,1% 46,9% 45,6%
Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag 131,8 260,2 297,8
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,8 2,4 2,5
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 17,8% 41,2% 50,4%
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 220,8 340,9 383,4
Trading Working Capital 139,8 146,8 147,2
Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 14,7% 17,8% 20,2%
Cashflow-Kennzahlen 2016 2015 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 207,4 94,6 144,2
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -27,0 -31,5 -68,7
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -100,1 -4,1 -70,2
Veränderung der liquiden Mittel 80,2 59,0 5,2
Anfangsbestand liquide Mittel 201,4 142,4 137,1
Endbestand liquide Mittel 281,6 201,4 142,4
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 196,5 190,9 198,0
CAPEX 64,9 49,6 75,5
Börsenkennzahlen 2016 2015 2014
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio. 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung in EUR Mio. 3.053,3 1.846,6 1.400,2
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 115,00 69,55 52,74

Definitionen der Finanzkennzahlen

Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

  • • Bereinigtes Eigenkapital Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand7 abzüglich anteilige Ertragsteuern.
  • • Bereinigte Eigenkapitalquote Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
  • • Bilanzsumme Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern6 bzw. der Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand7 , Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
  • • Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
  • • CAPEX Capital expenditures; entspricht den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Er wird im Cashflow dargestellt.
  • • Capital Employed Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
  • • Cashflow Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
  • • EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.
  • • EBITDA-Marge Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
  • • EBIT (Betriebsergebnis) Earnings before interest and taxes; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
  • • EBIT-Marge %-Verhältnis EBIT zu den Umsatzerlösen.
  • • Finanzergebnis Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
  • • Liquide Mittel Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
  • • Nettofinanzverschuldung Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
  • • Nettofinanzverschuldung / EBITDA Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
  • • Net Gearing %-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
  • • Nettoverschuldung Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
  • • Nicht verzinsliches Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger

Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand7 zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.

  • • NOPAT Net operating profit after tax; (EBIT) Betriebsergebnis abzüglich anteilige laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).
  • • ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) Return on capital employed; %-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
  • • ROE (Eigenkapitalrentabilität) Return on equity; %-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
  • • ROI (Gesamtkapitalrentabilität) Return on investment; %-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
  • • Sozialkapital Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
  • • Trading Working Capital Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
  • • Trading Working Capital zu Umsatzerlösen %-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
  • • Verzinsliches Fremdkapital
  • • Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.

Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen

Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

6) In 2016 sind die aktiven latenten Steuern erstmals enthalten. Durch die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 ist dieser gesonderte Bilanzposten ab 1. Jänner 2016 verpflichtend (Details siehe Anhang).

7) In 2014 sind auch die unversteuerten Rücklagen enthalten. Durch die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 ist dieser gesonderte Bilanzposten ab 31. Dezember 2015 entfallen (Details siehe Anhang).

EBITDA 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EBIT (Betriebsergebnis) 113,8 50,3 64,8
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
59,4 58,3 53,8
- Auflösung Investitionszuschüsse der
öffentlichen Hand
-0,5 -0,4 -0,6
EBITDA 172,6 108,1 118,0
/ Umsatzerlöse 954,1 824,6 729,0
EBITDA-Marge in % 18,1% 13,1% 16,2%
EBIT 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EBIT (Betriebsergebnis) 113,8 50,3 64,8
/ Umsatzerlöse 954,1 824,6 729,0
EBIT-Marge in % 11,9% 6,1% 8,9%

1) Die Vorjahresbeträge sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang).

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.

Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand7 abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

Bereinigtes Eigenkapital 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Eigenkapital 730,5 625,3 573,2
+ Zuschüsse der öffentlichen Hand 14,0 9,3 7,4
+ Unversteuerte Rücklagen 0,0 0,0 16,1
- 25% anteilige Ertragsteuern -3,5 -2,3 -5,9
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanz
stichtag
741,0 632,2 590,8
/ Bilanzsumme 1.449,2 1.348,5 1.296,8
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 51,1% 46,9% 45,6%

1) Die Vorjahresbeträge sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang).

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.

ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital
2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Betriebsergebnis (EBIT) 113,8 50,3 64,8
- Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
EBIT)
-28,1 -11,1 -16,1
NOPAT 85,7 39,1 48,7
/ Durchschnittliches Capital Employed 625,2 616,4 625,8
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
13,7% 6,3% 7,8%
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
EBIT)
-28,1 -11,1 -16,1
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
Finanzergebnis)
-0,5 1,9 1,7
laufende Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
-28,6 -9,2 -14,4
Bilanzsumme 1.449,2 1.348,5 1.296,8
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-42,7 -44,3 -46,0
- Verbindlichkeiten gegenüber verbun
denen Unternehmen (LuL)
-16,4 -11,8 -8,1
- Sonstige Verbindlichkeiten -41,7 -33,4 -29,3
- Anteilige Ertragsteuern auf
Zuschüsse der öffentlichen Hand
-3,5 -2,3 -1,8
- Anteilige Ertragsteuern auf unver
steuerte Rücklagen
0,0 0,0 -4,0
- Rückstellungen -175,7 -152,5 -154,3
+ Rückstellungen für Abfertigungen
und Pensionen (Sozialkapital)
89,0 80,7 85,6
- Passiver Rechnungsabgrenzungs
posten
-0,5 -0,5 -0,2
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-281,6 -201,4 -142,4
- Finanzanlagen -339,1 -369,5 -377,0
Stand 31.12. 637,0 613,5 619,3
Stand 01.01 613,5 619,3 632,2
Durchschnittliches Capital Employed 625,2 616,4 625,8

7) In 2014 sind auch die unversteuerten Rücklagen enthalten. Durch die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 ist dieser gesonderte Bilanzposten ab 31. Dezember 2015 entfallen (Details siehe Anhang).

Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 741,0 632,2 590,8
Bereinigtes Eigenkapital 01.01 632,2 590,8 590,5
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
686,6 611,5 590,6
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Ergebnis vor Steuern 164,4 75,2 58,8
/ Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
686,8 611,5 590,6
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 23,9% 12,3% 10,0%
Durchschnittliche Bilanzsumme 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Bilanzsumme 31.12. 1.449,2 1.348,5 1.296,8
Bilanzsumme 01.01. 1.348,5 1.296,8 1.312,6
Durchschnittliche Bilanzsumme 1.398,9 1.322,6 1.304,7
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EBIT (Betriebsergebnis) 113,8 50,3 64,8
/ Durchschnittliche Bilanzsumme 1.398,9 1.322,6 1.304,7
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 8,1% 3,8% 5,0%

1) Die Vorjahresbeträge sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang).

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBIT-DA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Nettofinanzverschuldung 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Anleihen 120,0 120,0 120,0
+ Verbindlichkeiten aus Schuldschein
darlehen
197,0 237,5 213,5
+ Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
19,5 24,9 65,1
+ Sonstige zinstragende Verbindlich
keiten
24,9 27,2 26,0
+ Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(verzinsliche Darlehen)
52,0 52,0 15,5
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-281,6 -201,4 -142,4
Nettofinanzverschuldung 131,8 260,2 297,8
Nettofinanzverschuldung 131,8 260,2 297,8
/ EBITDA 172,6 108,1 118,0
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,8 2,4 2,5
Nettofinanzverschuldung 131,8 260,2 297,8
/ bereinigtes Eigenkapital 741,0 632,2 590,8
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 17,8% 41,2% 50,4%
Nettoverschuldung 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Nettofinanzverschuldung 131,8 260,2 297,8
+ Rückstellungen für Abfertigungen 61,4 53,5 56,4
+ Rückstellungen für Pensionen 27,6 27,1 29,2
Nettoverschuldung am
Bilanzstichtag
220,8 340,9 383,4

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.

Trading Working Capital 2016 20151 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Vorräte 78,4 82,6 76,6
+ Forderungen aus Lieferungen &
Leistungen
40,2 42,0 31,3
+ Forderungen gegenüber Unter
nehmen, mit denen ein Beteiligungs
verhältnis besteht
4,0 3,0 4,9
+ Forderungen gegenüber verbunde
nen Unternehmen (Lieferungen und
Leistungsverrechnungen)
76,2 75,3 88,5
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-42,7 -44,3 -46,0
- Verbindlichkeiten gegenüber verbun
denen Unternehmen (Lieferungen und
Leistungen)
-16,4 -11,8 -8,1
Trading Working Capital 139,8 146,8 147,2
Umsatzerlöse 954,1 824,6 729,0
Trading Working Capital zu
­Umsatzerlösen
14,7% 17,8% 20,2%

1) Die Vorjahresbeträge sind hinsichtlich der Gliederung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden (Details siehe Anhang).

Cashflow

Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Cashflow 2016 2015 2014
EUR
Mio.
EUR
Mio.
EUR
Mio.
Ergebnis vor Steuern 164,4 75,2 58,8
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
59,4 58,3 53,8
+/- sonstige Überleitungen -16,4 -38,9 31,6
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 207,4 94,6 144,2
- CAPEX -64,9 -49,6 -75,5
- Auszahlungen für Finanzanlagen -5,4 -61,6 -140,1
+ Einzahlungen aus dem Abgang von
Anlagevermögen
43,3 79,7 146,8
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -27,0 -31,5 -68,7
- Dividende -53,1 -26,6 -46,5
+ Investitionszuschüsse 1,1 1,0 0,0
+/- Einzahlungen/Auszahlungen von
verzinslichem Fremdkapital (ohne
Sozialkapital)
-48,2 21,5 -23,7
Cashflow aus der Finanzierungs
tätigkeit
-100,1 -4,1 -70,2
Veränderung der liquiden Mittel 80,2 59,0 5,2
Anfangsbestand der liquiden Mittel 201,4 142,4 137,1
Endbestand der liquiden Mittel 281,6 201,4 142,4

Forschung und Entwicklung

Die Aktivitäten für Forschung & Entwicklung (F&E) sind am Standort Lenzing (Österreich) in der zentralen Abteilung "Global R&D" gebündelt, welche direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die zentrale Forschung ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales eng vernetzt.

Per Ende 2016 forschte in Lenzing ein Expertenteam von 176 Mitarbeiter/innen. Welche Leistungen die Mitarbeiter/innen der F&E erbringen, zeigt sich unter anderem an den rund 1.140 Patenten und Patentanmeldungen (aus 189 Patentfamilien), welche die Lenzing AG weltweit in 50 Ländern hält.

Im Geschäftsjahr 2016 betrugen die Ausgaben für F&E, berechnet nach Frascati, EUR 44,5 Mio. (nach EUR 29,2 Mio. im Jahr 2015). Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Um die Innovationsführerschaft in der Produktion botanischer Cellulosefasern langfristig abzusichern und auszubauen, wird Lenzing diese Anstrengungen in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen.

Schwerpunkte 2016

Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung). Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Verwertung des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Biochemikalien gearbeitet (Stichwort "Bioraffinerie"). Auch bei den geplanten Kapazitätserweiterungen ist der Bereich F&E maßgeblich eingebunden und arbeitet an neuen Technologien.

Im Bereich Fasern stand die Weiterentwicklung der Lyocelltechnologie zur Produktion von TENCEL® Fasern im Vordergrund und dabei insbesondere die Entwicklung der neuen RefibraTM Faser, die Zuschnittabfälle aus der Produktion von Baumwollkleidung als Rohstoff verwendet. Mit dieser Faser untermauert die Lenzing AG ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter. Für dieses Produkt wurde der gesamte Wertschöpfungsprozess vom Zellstoff bis zur Faser neu entwickelt. Darüber hinaus wird an neuen Lyocelltechnologien gearbeitet und es werden gemeinsam mit einem externen Partner Komfort-Innovationen entwickelt – etwa eine Methode zur Bestimmung der Weichheit über Geräuschmessung ("Sound of Softness").

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften gehören zu den strategischen Grundwerten von Lenzing, daher wurde Nachhaltigkeit als einer der Kern-Werte in der sCore TEN-Strategie von Lenzing verankert und in der Folge im Jahr 2016 die systematische Verankerung von Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen vorangetrieben.

Die Strategie für Nachhaltigkeit definiert vier Hauptbereiche, in denen die Lenzing Gruppe einen positiven Impact oder Beitrag leisten kann: Holzeinkauf, Wassermanagement, Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen. Holz ist der wertvollste Rohstoff für Lenzing, der Fokus liegt hier auf einem gesicherten nachhaltigen Einkauf durch Zertifizierungen und eine besonders effiziente Verwertung des Rohstoffes durch das Bioraffinerie-Konzept. Lenzing Fasern zeichnen sich im Vergleich zu anderen Fasern zudem durch einen besonders niedrigen Wasserverbrauch aus und sind biologisch abbaubar. Sie tragen somit nicht zur Verschmutzung der Meere bei. Der Herstellungsprozess von Zellstoff und von Cellulosefasern ist energieintensiv, daher setzt die Lenzing AG Maßnahmen zur Reduktion der spezifischen CO2 -Emissionen durch Erhöhung der Energieeffizienz. Innovationen für mehr Nachhaltigkeit entwickelt Lenzing gemeinsam mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette, um mit neuen, nachhaltigen Produktlösungen alte, ressourcenintensive Produkte zu ersetzen. Darüber hinaus stehen Mitarbeiter/innen, Partner, Nachbarn und andere Interessensgruppen rund um Lenzing im Mittelpunkt der neuen Nachhaltigkeitsstrategie und werden gezielt mit einzelnen Maßnahmen adressiert.

Schwerpunkte 2016

Im Jahr 2016 wurde eine neue Nachhaltigkeits-Regelung sowie ein Globaler Verhaltenskodex verabschiedet, der regelt wie Lenzing weltweit geschäftlich tätig ist. Darüber hinaus wurde ein Verhaltenskodex für Lieferanten, der die ethischen Standards von Lenzing auch für die Lieferkette regelt, veröffentlicht. Im Zusammenhang mit der Lieferkette wurde auch das Evaluations-Tool Ecovadis eingeführt, dass beginnend mit dem Jahr 2017 für die Beurteilung der Nachhaltigkeitsperformance von Lieferanten eingesetzt wird.

Lenzing engagiert sich auch für eine nachhaltige Forstwirtschaft und ist laut einer Bewertung der Canopy Planet Society das weltweit führende Unternehmen in der Faserbranche in Bezug auf Holzbeschaffung. Die Canopy Planet Society ist eine kanadische Non-Profit-Umweltorganisation, die mit vielen Handelsketten im Textilbereich kooperiert und sich für Nachhaltigkeit in der Beschaffungskette einsetzt. Canopy lobte Lenzing für seine neue RefibraTM Faser. Ebenfalls eine führende Position nimmt Lenzing in einem Ranking der Sustainable Apparel Coalition ein, eine Multi-Stakeholder-Initiative, die rund 40 Prozent der gesamten Textilwirtschaft umfasst. Alle Lenzing Fasern zählen laut diesem Ranking zu den nachhaltigsten der Branche. TENCEL® Fasern sind laut der globalen Non-Profit-Organisation Textile Exchange zudem eine bevorzugte Faser, wenn es um die Minimierung von Umweltauswirkungen geht. Zudem führt die Non-Profit-Organisation Fairtrade Lenzing Fasern als nachhaltige Fasern im Rahmen des neuen Fairtrade-Textilsiegels an.

Im Jahr 2016 wurde zudem die Zertifizierung des Standortes Lenzing (Österreich) mit dem FSC®-Gütezeichen für nachhaltige Forstwirtschaft abgeschlossen. Alle Lenzing Standorte sind zudem zertifiziert in Bezug auf Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Sicherheit.

Mitarbeiter/innen

Per 31.12.2016 beschäftigte die Lenzing AG 2.460 Mitarbeiter/ innen (nach 2.332 per Ende 2015), davon 121 Lehrlinge (Ende 2015: 117). Der Anstieg um 138 Beschäftigte erklärt sich vorwiegend durch Neuaufnahmen im Zuge der Kapazitätserweiterungen.

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter/ innen. Die Lenzing AG fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Das erstmals im Jahr 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit insgesamt 24 Teilnehmer/innen wurde im März 2016 erfolgreich abgeschlossen. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit.

Im August 2016 wurde zudem eine eigene "Commercial Academy" als Plattform für Mitarbeiter/innen im kaufmännischen Bereich gestartet, die im Jahr 2017 flächendeckend ausgerollt werden soll. In der Pilotphase lag der Fokus der Weiterbildungsmaßnahmen auf Fähigkeiten wie Verhandlungstechnik, technisches Know-how und rechtliche Kenntnisse.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2016 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.

Sicherheit

Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren.

Im Berichtsjahr wurde zu diesem Zweck eine Richtlinie (Policy) für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt neu herausgegeben. Sie entstand auf Basis der Strategie sCore TEN und dem daraus abgeleiteten "Heartbeat for Safety" Programm, dessen Umsetzung im Geschäftsjahr 2015 unter dem Leitsatz "Gesund von zu Hause, gesund nach Hause" begonnen wurde und 2016 ihre Fortsetzung fand. Die neue Policy verkörpert die Philosophie der Lenzing Gruppe in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Umwelt und dient der besseren Entscheidungsfindung auf allen Ebenen der Organisation. Alle Führungskräfte und Mitarbeiter/innen müssen sicherstellen, dass ihre Entscheidungen im Einklang mit dieser stehen.

Außerdem wurden an mehreren Standorten "Safety pillars" eingerichtet. Darunter sind bereichsübergreifende Kooperationen (cross-functional teams) im Sinne des Sicherheitsgedankens zu verstehen. In Heiligenkreuz und Lenzing (beide Österreich) werden derzeit Pilotprojekte durchgeführt, auf globaler Ebene ist das Projekt im Aufbau.

Wie im Geschäftsjahr 2015 konnte die Unfallrate auch 2016 wieder verringert werden.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing AG siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Die anhaltend hohen Preise gepaart mit einem starken USD stellen aktuell ein sehr positives Marktumfeld für Lenzing dar. Die weltweiten Baumwollbestände sind zwar etwas rückläufig, befinden sich jedoch nach wie vor auf einem hohen Niveau, vor allem in China. Das Preisschwankungsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird deshalb geringer bewertet. Ab 2018 werden jedoch zusätzliche Kapazitäten von Mitbewerbern in Indonesien und China erwartet.

Die derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, wie der Brexit und die Veränderungen in den USA, stellen einen hohen globalen Unsicherheitsfaktor dar, der bei einer negativen Entwicklung auch Einfluss auf Lenzing haben würde.

Durch den Ausbau der eigenen Zellstoffkapazitäten in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) sowie der guten Verfügbarkeit am Weltmarkt gilt die Versorgung mit Zellstoff für 2017 als gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken US-Dollar gegenüber dem Euro. Liquiditätsrisiken werden für 2017 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung als sehr gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umweltund Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2016 keine wesentlichen Schadensfälle.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es 8) Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®8 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt. Zusätzlich werde die Risiken gegen das EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen ermittelt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt auf Basis der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Website der Lenzing AG (http://www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/evaluierung.html) hinterlegt.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Bilanz und GuV nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Vliesfasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen. Ziel ist bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Zwei zusätzliche Kompetenzzentren für Applikationsentwicklung und Produktinnovationen sollen in den nächsten Jahren aufgebaut werden um die Kundennähe zu vertiefen.

Das Substitutionsrisiko für holzbasierte Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als gering gesehen.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von botanischenFasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die holzbasierte Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing AG sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing AG schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Mit der neuen sCore TEN Strategie wurde auch die Rückwärtsintegration durch den Ausbau von konzerneigenen Zellstoffproduktionsmengen beschlossen.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing AG Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Lenzing AG sind zu 26 Prozent variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing AG benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing AG, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als sehr gering eingestuft.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken

Qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/ innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing AG regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing AG bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungs-zuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten, ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing-Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstruktur wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Tax für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von der Abteilung Global Accounting unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen in der Abteilung Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und insbesondere der Zahlungsverkehr sind aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Der Bereich Global Tax ist für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal, IP & Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal, IP & Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal, IP & Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des weiteren werden compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter/innen geschult, Hilfestellung bei Compliance Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Codex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet direkt dem Chief Financial Officer. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleistet das Funktionieren des Internen Kontroll-Systems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. Als eines der zwanzig größten börsenotierten Unternehmen Österreichs ist Lenzing im Leitindex ATX gelistet und außerdem im Wiener Börsenindex WBI sowie seit 2005 durchgehend im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX enthalten.

2016 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei über EUR 4 Mio. Die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo (30. Dezember 2016) erhöhte sich deutlich von EUR 1,9 Mrd. auf EUR 3,1 Mrd. im Vergleich zum Vorjahrestichtag.

Aktienkennzahlen 2016

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Stückumsatz gesamt 11.685.188
Geldumsatz gesamt EUR 1.088.159.495,92
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 4,37 Mio.
Jahreshöchstkurs EUR 122
Jahrestiefstkurs EUR 56,18
Schlusskurs 30.12. EUR 115
Jahresperformance + 65,35%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 3.053.250.000

Aktienperformance

Vor allem drei Ereignisse führten im Jahr 2016 zu zeitweiligen Kursausschlägen an den Weltbörsen: Gleich zu Jahresbeginn bestimmten die Wirtschaftsdaten in China das Börsegeschehen, im Juni war es der Brexit und zum Jahresende sorgten die US-Präsidentschaftswahlen für Volatilität. Insgesamt lagen die Weltbörsen zum Jahresende 2016 im Plus. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Börsenjahr 2016 bei einem Indexstand von 2.618,43 Punkten und damit mit einer Jahresperformance von 9,24 Prozent. Bester ATX-Wert war die Lenzing Aktie mit einem Kursplus von 65,35 Prozent. Der Kapitalmarkt honorierte die erfolgreiche Umsetzung der sCore TEN Strategie und die starke Geschäftsentwicklung. Zum 30. Dezember 2016 betrug der Jahresschlusskurs der Lenzing-Aktie EUR 115. Das Jahrestief lag bei EUR 56,18, das Jahreshoch wurde bei EUR 122 erreicht.

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C-Gruppe hat im September 2016 ihren Anteil der Stimmrechte von 67,6 auf 62,6 Prozent reduziert. Sie bleibt damit weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank hat ihren Anteil ebenfalls im September 2016 von 5 auf 4,2 Prozent reduziert. Dadurch erhöhte sich der Streubesitz ("Free Float") von 27,4 Prozent auf 33,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing AG hält keine eigenen Aktien.

Die geografische Aufteilung des identifizierten Free Float-Aktienbesitzes gliedert sich wie folgt:

Aktienbesitz nach Ländern In Prozent und Mio. Stück per 31.12.2016 (Identifiziert: 22.680.424 Stück)

Investor Relations- & Kommunikations-Aktivitäten

Sowohl das positive Marktumfeld wie die konsequente und erfolgreiche Umsetzung der sCore TEN-Unternehmensstrategie haben das Interesse des Kapitalmarktes an der Lenzing AG im Jahr 2016 weiter erhöht. Die gute Entwicklung des Unternehmens und der transparente Dialog mit den Stakeholdern wurden vom Kapitalmarkt honoriert. Im Rahmen der Jahresveranstaltung des Cercle Investor Relations Austria (C.I.R.A.) wurde der C.I.R.A. Award 2016 für die stärkste Kurssteigerung zwischen Oktober 2015 und Oktober 2016 an die Lenzing AG verliehen.

Zu den Investor Relations-Maßnahmen gehörte die weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades an den internationalen Börsenplätzen. Lenzing war auf zahlreichen Konferenzen und Roadshows in Europa und den USA vertreten.

Neben der Regelpublizität (Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen, Corporate News) nahm Lenzing an Börseninformationstagen teil und führte Betriebsbesichtigungen am Unternehmenssitz durch. Analysten und Investoren erhielten zudem in Conference Calls und Einzeltelefongesprächen regelmäßig einen Überblick über die aktuelle operative und strategische Unternehmensentwicklung. Insgesamt wurde die Anzahl der persönlichen Kontakte auf über 800 im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich erhöht.

Die Lenzing AG baute 2016 auch ihre Presseaktivitäten aus und veranstaltete zur Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse, zur Entscheidung über Investitionen und auf Messen zahlreiche Pressekonferenzen. Zudem wurden viele Presseaussendungen versendet und Interviews geführt. Die Leser der Tageszeitung "Die Presse" haben Lenzing im Vorjahr mit dem ersten Platz der Publikumspreise ausgezeichnet.

Analysten-Coverage

Im Jahr 2016 wurde Lenzing von folgenden Analystenhäusern beobachtet: Baader Helvea, Berenberg Bank, Citigroup (bis Juli 2016), Deutsche Bank, ERSTE Group, Kepler Cheuvreux, Landesbank Baden-Würtemberg (bezahlte Coverage), Raiffeisen Centrobank.

Aktuelle Informationen zum Analystenresearch sind auf der Lenzing Website abrufbar: http://www.lenzing.com/investoren/die-aktie/ analysten-consensus.html

Hauptversammlung 2016 und Dividende

Die 72. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 20. April 2016 in Lenzing (Oberösterreich) statt. Alle zehn Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 90 Prozent Zustimmung. Die Abstimmungsergebnisse sind auf der Webseite der Lenzing AG unter der Rubrik "Hauptversammlung" einsehbar. Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2015 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 2 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 53.100.000.

Für das Geschäftsjahr 2016 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der 73. ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von EUR 3 je Stückaktie vor sowie eine Sonderdividende von EUR 1,2 je Stückaktie.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Konkret wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Die Hauptversammlung vom 20. April 2016 fasste außerdem den Beschluss, das genehmigte Kapital gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 zum 2. Tagesordnungspunkt aufzuheben. Das bezeichnete genehmigte Kapital war mit 10. Dezember 2015 abgelaufen. Im Sinne der Rechtsklarheit und zur Löschung des seinerzeit nach wie vor im Firmenbuch zu Vollzug Nr. 69 eingetragenen genehmigten Kapitals gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 war die Aufhebung des entsprechenden seinerzeitigen Hauptversammlungsbeschlusses vom 10. Dezember 2010 erforderlich. Unverändert aufrecht bleiben die Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 zum 8. Tagesordnungspunkt über ein neues genehmigtes Kapital und die entsprechende Änderung der Satzung in § 4 Abs 3.

Weiters wurde der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates von der Hauptversammlung am 20. April 2016 ermächtigt, das bedingte Kapital gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 (Bedingte Kapitalerhöhung gemäß § 159 Absatz 2 Ziffer 1 AktG um bis zu EUR 13.358.625 durch Ausgabe von bis zu 12.862.500 Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen) zum 3. Punkt der Tagesordnung im Sinne der Rechtsklarheit aufzuheben. Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht. Das in der Hauptversammlung vom 22. April 2015 zum 10. Punkt der Tagesordnung beschlossene neue bedingte Kapital und die entsprechende Änderung der Satzung in § 4 bleiben unverändert aufrecht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: http://www.lenzing.com/ investoren/hauptversammlung/2016/information-ueber-die-aktionaersrechte.html

Die 73. ordentliche Hauptversammlung findet am 25. April 2017 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. In Finanzierungsvereinbarungen gibt es "Change-of-Control"-Klauseln. Darüber hinaus ist die Gesellschaft keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmer/innen im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für

2017 mit einem leichten Anstieg des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,4 Prozent. Erhöhte Unsicherheit resultiert allerdings aus dem politischen Umfeld. An den Fasermärkten ist mit einer etwas positiveren, allerdings nach wie vor volatilen Entwicklung zu rechnen. Die Baumwolllagerbestände werden weiter abgebaut werden und lasten nach wie vor auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt.

Im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich weiterhin eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2017 sehr gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auf der Angebotsseite dürften 2017 keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

In diesem Umfeld ist Lenzing sehr gut aufgestellt. Wir fokussieren uns im Jahr 2017 weiterhin auf die disziplinierte Umsetzung der Konzernstrategie sCore TEN, konkret auf Spezialisierung und auf nachhaltigkeitsgetriebene Innovationen. Essentiell wird die Intensivierung unserer Markenpflege sein, um die Alleinstellungsmerkmale unserer Fasern bei den Konsumenten stärker zu betonen.

In den ersten Wochen des Jahres 2017 konnte die Lenzing Gruppe eine starke Nachfrage nach ihren Fasern feststellen. Dies ermöglichte eine weiterhin hohe Auslastung bei allen Produktgruppen. Der Marktpreisindex für Viscosefasern lag deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016.

Lenzing, am 8. März 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)

Bilanz zum 31. Dezember 2016 145
Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01. Jänner 2016
bis 31. Dezember 2016 147
Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016 149
Allgemeine Angaben 149
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 149
Erläuterungen zur Bilanz 153
Aktiva 153
Passiva 154
Haftungsverhältnisse 159
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 159
Sonstige Angaben 162
Organe der Gesellschaft 169
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 169
Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum
01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016 171
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand für
den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016 173

Bilanz zum 31. Dezember 2016

Aktiva 31.12.2016 31.12.20151
A. Anlagevermögen EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 2.451.519,19 1.810,1
2. Firmenwert 492.131,39 535,5
2.943.650,58 2.345,6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
120.502.082,91 122.079,9
2. Technische Anlagen und Maschinen 349.404.742,24 366.975,2
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 16.474.564,83 13.430,2
4. Anlagen in Bau 36.091.007,15 14.817,7
5. Geleistete Anzahlungen 4.692.230,61 1.263,9
527.164.627,74 518.567,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 261.527.622,47 259.839,9
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 44.862.808,68 84.743,1
3. Beteiligungen 5.593.908,31 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 18.563.319,41 19.235,9
5. Sonstige Ausleihungen 8.518.471,00 603,3
339.066.129,87 369.532,4
869.174.408,19 890.444,9
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 42.448.848,73 46.412,3
2. Unfertige Erzeugnisse 578.260,12 564,5
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 35.163.820,48 35.545,6
4. Geleistete Anzahlungen 253.313,85 71,4
78.444.243,18 82.593,8
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 40.228.738,57 42.043,3
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,00
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 85.823.167,71 82.889,2
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.362.010,76 3.253,10
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteili
gungsverhältnis besteht
3.993.863,95 2.950,8
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,00
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 69.323.264,79 44.496,9
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 5.000,00 392,10
1.367.010,76
199.369.035,02
3.645,20
172.380,2
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 281.644.491,44 201.396,1
559.457.769,64 456.370,0
C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.736.074,16 1.671,3
D. Aktive latente Steuern 17.858.218,93 0,0
1.449.226.470,92 1.348.486,2
Passiva 31.12.2016 31.12.20151
A. Eigenkapital EUR EUR TEUR TEUR
I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital 27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
III. Optionsrücklage 1.176.180,00 433,3
IV. Gewinnrücklagen
Freie 451.594.082,78 405.551,7
V. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 (31.12.2015: TEUR 0,0) 111.510.000,00 53.100,0
730.497.104,95 625.301,9
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 13.972.031,02 9.253,3
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 61.440.332,18 53.517,1
2. Rückstellungen für Pensionen 27.608.731,27 27.140,4
3. Steuerrückstellungen 2.030.333,42 6.060,9
4. Sonstige Rückstellungen 84.655.228,63 65.763,3
175.734.625,50 152.481,6
D. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 120.000.000,00 0,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 197.000.000,00 237.500,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 40.500,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 197.000.000,00 197.000,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 19.492.561,68 24.924,4
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 12.873.111,69 7.741,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 6.619.449,99 17.183,4
4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 24.932.714,54 27.189,6
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 4.565.351,23 6.999,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 20.367.363,31 20.190,6
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.408.926,92 1.587,3
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.408.926,92 1.587,3
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 42.722.294,05 44.271,2
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 42.722.294,05 44.271,2
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 81.262.809,29 72.046,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 27.662.891,02 16.793,6
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 53.599.918,27 55.253,1
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 22,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 22,7
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
9. Sonstige Verbindlichkeiten 41.728.869,15 33.441,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 38.829.841,25 31.215,8
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.899.027,90 2.225,9
davon aus Steuern EUR 360.714,10 (31.12.2015: TEUR
563,2)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 4.251.113,34
(31.12.2015: TEUR 3.545,2)
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 248.062.416,16 528.548.175,63 149.130,6 560.983,5
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 280.485.759,47 411.853,0
E. Rechnungsabgrenzungsposten 474.533,82 465,9
1.449.226.470,92 1.348.486,2

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

2016 20151
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 954.064.440,47 824.607,4
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -368.016,40 -215,9
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 9.439.246,66 6.550,3
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen 25.662,32 29,2
mit Ausnahme der Finanzanlagen
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 4.740.486,44 5.677,4
c) Übrige 8.766.571,63 4.903,8
13.532.720,39 10.610,4
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -388.574.917,73 -364.016,7
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -62.951.909,12 -62.188,9
-451.526.826,85 -426.205,6
6. Personalaufwand
a) Löhne -70.795.824,20 -67.077,9
b) Gehälter -84.651.647,17 -71.541,6
c) soziale Aufwendungen -59.380.865,09 -39.418,0
aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -3.749.544,34 (2015: TEUR -1.283,2)
bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
EUR -12.687.904,70 (2015: TEUR 526,9)
cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge EUR -40.659.014,05 (2015: TEUR -36.282,9)
-214.828.336,46 -178.037,5
7. Abschreibungen
auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -57.936.513,42 -58.322,1
b) Außerplanmäßige Abschreibungen -1.425.000,00 0,0
c) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 532.634,84 444,9
-58.828.878,58 -57.877,2
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -318.640,09 -261,0
b) Übrige -137.377.752,34 -128.907,8
-137.696.392,43 -129.168,9
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 113.787.956,80 50.263,0
2016 20151
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 113.787.956,80 50.263,0
10. Erträge aus Beteiligungen 25.701.697,84 30.468,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 25.661.261,08 (2015: TEUR 376,0)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.453.740,09 2.423,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 839.861,42 (2015: TEUR 2.154,5)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.107.552,92 912,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.493.221,60 (2015: TEUR 758,5)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 32.695.448,42 4.783,1
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 6.333.115,20 (2015: TEUR 4.748,8)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen -519.637,12 -267,0
a) davon Abschreibungen EUR 519.637,12 (2015: TEUR 192,0)
b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 222.285,47 (2015: TEUR 75,0)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.846.634,82 -13.347,7
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 764.566,53 (2015: TEUR 596,1)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 50.592.167,33 24.972,4
17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) 164.380.124,13 75.235,4
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6.827.769,41 -9.081,4
a) davon laufende Steuern EUR -28.613.602,34 (2015: TEUR -9.172,8)
b) davon latente Steuern EUR 21.785.832,93 (2015: TEUR 91,4)
19. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 157.552.354,72 66.154,0
20. Auflösung von Gewinnrücklagen (freie) 0,00 274,2
21. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -46.042.354,72 -13.328,2
22. Bilanzgewinn 111.510.000,00 53.100,0

Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016

Allgemeine Angaben

Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2016.

Die Lenzing AG ist eine börsenotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die bisherige Form der Darstellung wurde grundsätzlich bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten; hinsichtlich der Änderungen durch das Rechnungslegungsänderungsgesetz BGBl. I Nr. 22/2015 (RÄG 2014) wird auf die nachfolgenden Darstellungen verwiesen.

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http:// www.lenzing.com abrufbar. Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2016 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 62,6 Prozent (31.12.2015: 67,6 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundlagen

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.

Die bisherigen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden mit Ausnahme der Änderungen auf Grund der erstmaligen Anwendung des RÄG 2014 beibehalten; diese Änderungen betreffen insbesondere:

  • • Zuschreibungen werden nunmehr generell bei Wegfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung bzw. bei einer Wertaufholung vorgenommen. Es wird maximal auf jenen Wert zugeschrieben, der sich unter Berücksichtigung einer durchgängigen Normalabschreibung als Restbuchwert ergibt. Dabei wurde gemäß § 124b.Z.270 EStG für die bis zum 31. Dezember 2015 zu Recht unterlassenen Zuschreibungen eine steuerliche Zuschreibungsrücklage gebildet, die entsprechend diesen steuerlichen Bestimmungen aufgelöst wird.
  • • Die latenten Steuern werden gemäß den geänderten gesetzlichen Bestimmungen ab 1. Jänner 2016 erfasst. Der zum 1. Jänner 2016 bestehende Saldo an aktiven latenten Steuern wurde zur Gänze erfolgswirksam aktiviert.
  • • Langfristige Rückstellungen werden nunmehr mit dem Erfüllungsbetrag erfasst und mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Diese Änderungen führen aufgrund von Umwertungen zu Beginn des Geschäftsjahres zu folgenden Auswirkungen auf den Jahresabschluss für das laufende Geschäftsjahr:

Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.2016
TEUR
Sonstige Zinsen und Erträge: Abzinsung langfristiger Rückstel
lungen
515,0
Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen: Nachholung
Zuschreibung
2.399,2
Ergebnis vor Steuern 2.914,2
Steuern vom Einkommen und Ertrag: Nachaktivierung aktive
latente Steuern
20.563,0
Ergebnis nach Steuern = Bilanzgewinn 23.477,2
Auswirkungen auf die Bilanz 01.01.2016
TEUR
Finanzanlagen: Nachholung Zuschreibung 2.399,2
Anlagevermögen 2.399,2
Aktive latente Steuern: Nachaktivierung aktive latente Steuern 20.563,0
Aktive latente Steuern 20.563,0
Sonstige Rückstellungen: Abzinsung langfristiger Rückstel
lungen
515,0
Rückstellungen 515,0
Eigenkapital (Erhöhung) 23.477,2

Die Vorjahresbeträge sind hinsichtlich der Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung an die geänderten Vorgaben des RÄG 2014 angepasst worden. Dies betrifft insbesondere:

  • • Die Umgliederung der unversteuerten Rücklagen nach Abzug der darauf lastenden Rückstellungen für latente Steuern in das Eigenkapital sowie die diesbezügliche Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung.
  • • Umgliederungen von sonstigen betrieblichen Erträgen zu den Umsatzerlösen sowie der diesbezüglichen sonstigen

Forderungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Auswirkungen auf die Gewinn- und
Verlustrechnung
31.12.2015
nach RÄG
Umgliede
rung
31.12.2015
vor RÄG
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse: Umgliederung 824.607,4 35.523,9 789.083,5
Sonstige betriebliche Erträge: Umglie
derung
4.903,8 -35.523,9 40.427,7
Ergebnis vor Steuern 75.235,4 0,0 75.235,4
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag: Umgliederung
-9.081,4 91,4 -9.172,8
Ergebnis nach Steuern 66.154,0 91,4 66.062,6
Auflösung unversteuerte Rücklagen:
Umgliederung
0,0 -365,6 365,6
Auflösung von Gewinnrücklagen:
Umgliederung
274,2 274,2 0,0
Rücklagenveränderung -13.054,0 -91,4 -12.962,6
Bilanzgewinn 53.100,0 0,0 53.100,0
Auswirkungen auf die Bilanz
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen: Umgliederung
42.043,3 3.700,0 38.343,3
Sonstige Forderungen und Vermö
gensgegenstände: Umgliederung
44.496,9 -3.700,0 48.196,9
Umlaufvermögen 456.370,0 0,0 456.370,0
Freie Gewinnrücklage: Umgliederung 405.551,7 11.782,8 393.768,9
Eigenkapital 625.301,9 11.782,8 613.519,1
Bewertungsreserve aufgrund von 0,0 -15.710,5 15.710,5
Sonderabschreibungen: Umgliederung
Unversteuerte Rücklagen 0,0 -15.710,5 15.710,5
Steuerrückstellungen: Umgliederung 6.060,9 3.927,6 2.133,3
Rückstellungen 152.481,6 3.927,6 148.554,0
Bilanzsumme 1.348.486,2 0,0 1.348.486,2

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert, um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 3 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 25 50
c) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Zeitwert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.

Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs 2 UGB die Zuschreibung.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AF-RAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2 -Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 815.328 Stück (31.12.2015: 701.231 Stück) hatten zum 31. Dezember 2016 einen Marktwert von TEUR 5.340,4 (31.12.2015: TEUR 5.764,1).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent gebildet. Dabei werden mangels steuerlicher Verlustvorträge keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die sich bei der Umstellung zum 1. Jänner 2016 ergebenden aktiven latenten Steuern sind vollständig erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeldund vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Übersteigen jedoch in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2016 31.12.2015
Stichtagskurs EUR/USD 1,0541 1,0926
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,1317 1,1621
Stichtagskurs EUR/CNY 7,3202 7,0910
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/CNY 7,5829 8,0237
Verbindlichkeiten 31.12.2016 31.12.2015
Stichtagskurs EUR/USD 1,0541 1,0926

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 14,4 (2015: TEUR 916,1) von verbundenen Unternehmen erworben.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 506,9 (31.12.2015: TEUR 734,5) enthalten.

Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Außerplanmäßige Abschreibungen wurden in Höhe von TEUR 1.425,0 (2015: TEUR 0,0) für Technische Anlagen und Maschinen vorgenommen.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:

Unternehmensbereich 2016 2015
TEUR TEUR
Fasern 37.724,0 33.408,4
Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunika
tion, Infrastruktur)
14.500,7 12.296,4
Energie 4.451,9 1.249,7
Zellstoff 8.594,7 4.110,6
Übrige 3.303,9 2.500,8
Gesamt 68.575,2 53.565,9

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 2.557,0 (2015: TEUR 6.046,0) und einen Buchwert von TEUR 17,9 (2015: TEUR 58,1).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 566,4 (31.12.2015: TEUR 573,1).

Finanzanlagen

Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Beteiligungsliste entnommen werden.

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die Gründung der Lenzing Singapore Pte. Ltd., (TEUR 1.000,0) und Zuschüsse an die indirekte Tochtergesellschaft Lenzing (Nanjing) Fibers, Co., Ltd. (TEUR 587,1, 2015: TEUR 5.050,6).

Im Geschäftsjahr 2016 wurde die EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH teilweise verkauft. Die Auswirkungen auf das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2016 sind unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene Un
ternehmen
44.862,8 5.135,5 39.727,3
Vorjahr 84.743,1 56.453,5 28.289,6
Sonstige Ausleihungen 8.518,5 760,5 7.758,0
Vorjahr 603,3 179,8 423,5
Gesamt 53.381,3 5.896,0 47.485,3
Vorjahr 85.346,4 56.633,3 28.713,1

Bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen wurde im Geschäftsjahr 2015 gemäß § 208 Abs. 2 UGB idF vor RÄG 2014 von einer möglichen Zuschreibung in Höhe von TEUR 2.399,2 kein Gebrauch gemacht. Die künftige steuerliche Belastung daraus beträgt TEUR 599,8. Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Zuschreibung in Höhe von TEUR 2.399,2 gemäß RÄG 2014 erfolgswirksam gebucht. Dabei wurde gemäß § 124b Z 270 EStG eine steuerliche Zuschreibungsrücklage gebildet.

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.805,0 (31.12.2015: TEUR 8.887,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.274,6 (31.12.2015: TEUR 3.407,2) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.483,7 (31.12.2015: TEUR 6.941,7).

Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Anteile an der Bahia Specialty Cellulose S.A. (TEUR 0,0) verkauft.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern der Dachmarken Lenzing Viscose® und TENCEL® sowie Faserzellstoff.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen des Factoring verkauften Forderungen TEUR 68.218,7 (31.12.2015: TEUR 69.334,5) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 5.568,0 (31.12.2015: TEUR 6.710,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2016 noch zum 31. Dezember 2015 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 76.232,6 (31.12.2015: TEUR 75.253,2) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 26,3 (31.12.2015: TEUR 15,2) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 9.564,2 (31.12.2015: TEUR 7.620,8).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und Vermögens
gegenstände
31.12.2016 31.12.2015
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 26.239,3 26.945,4
Nicht bevorschusster Betrag aus verkauften
Forderungen
6.742,3 6.615,2
Emissionszertifikate 6.165,7 6.074,7
Abgrenzung von Kostenersätzen 835,5 825,11
An- und Vorauszahlungen 1.030,2 222,5
Übrige 28.310,4 3.813,9
Gesamt 69.323,3 44.496,91

1) Angepasst nach RÄG 2014

In den übrigen sonstigen Forderungen sind Forderungen aus dem Verkauf von Beteiligungen in Höhe von TEUR 22.236,0 enthalten.

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 51.781,2 (31.12.2015: TEUR 25.862,3; angepasst nach RÄG 2014) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:

Stand der temporären Differenzen 31.12.2016 01.01.2016
TEUR TEUR
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegen
stände
16.334,5 16.782,6
Finanzanlagen 19.929,8 21.186,6
Unversteuerte Rücklagen -15.143,2 -15.682,7
Rückstellungen 49.735,7 43.525,3
Verbindlichkeiten 576,1 729,7
Betrag Gesamtdifferenzen 71.432,9 66.541,5
Daraus resultierende aktive latente Steuern per
31.12. (25%)
17.858,2 16.635,4

Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen.

Entwicklung der latenten Steuern 31.12.2016
TEUR
Stand am 31.12.2015 (passive latente Steuern aus
unversteuerten Rücklagen)
-3.927,6
Erfolgswirksame Veränderung aufgrund RÄG-Erstanwendung 2016 20.563,0
Stand am 1.1.2016 (aktive latente Steuern) 16.635,4
Erfolgswirksame Veränderung 1.222,9
Stand am 31.12.2016 (aktive latente Steuern) 17.858,2

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 21.952,5 (31.12.2015: TEUR 23.431,6) im Posten Finanzanlagen enthalten.

Die unversteuerten Rücklagen wurden entsprechend RÄG 2014 in die Gewinnrücklagen umgegliedert. Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2016 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2015: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2015: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50 Prozent des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital ist mit 10. Dezember 2015 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrates Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50 Prozent des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Das obige bedingte Kapital wurde nicht ausgenützt und ist am 9. Dezember 2015 abgelaufen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412,00 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2016 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 20. April 2016 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20 Prozent unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10 Prozent über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2016 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

In 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2016 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 742,9 (2015: TEUR 433,3) innerhalb des Personalaufwandes erfasst. Gegenläufig wurde im Eigenkapital eine Optionsrücklage mit dem gleichen Betrag erhöht. Zu weiterführenden Angaben wird auf den Punkt Organe und Arbeitnehmer verwiesen.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2016 Rückstellungen für Stand 31.12.2015 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2016
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 620,3 -385,0 -146,9 0,0 -88,4 0,0
Drohende Verluste 15.098,6 -929,0 -4.009,4 5.375,2 0,0 15.535,5
Schadensfälle 6.420,0 -317,6 -102,4 350,0 0,0 6.350,0
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/
Leistungen
2.946,4 -2.871,8 -74,6 3.379,5 0,0 3.379,5
Jubiläumsgelder 11.703,3 -437,4 0,0 1.776,3 0,0 13.042,2
Sonderzahlungen 8.988,7 -6.712,7 -2.276,0 23.104,7 0,0 23.104,7
Resturlaube 6.106,9 -6.106,9 0,0 7.058,7 0,0 7.058,7
Sonstige Personalaufwendungen 5.521,4 -4.052,0 -551,6 4.997,0 0,0 5.914,9
Übrige 8.357,7 -5.555,7 -989,7 8.457,4 0,0 10.269,7
Gesamt 65.763,3 -27.368,1 -8.150,5 54.498,9 -88,4 84.655,2
2015 Rückstellungen für Stand 01.01.2015 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2015
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Sozialplan 1.532,4 -989,8 -417,0 0,0 494,7 620,3
Drohende Verluste 16.851,6 -1.555,7 -4.791,6 4.594,3 0,0 15.098,6
Schadensfälle 6.000,0 0,0 0,0 420,0 0,0 6.420,0
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/
Leistungen
3.518,7 -3.369,9 -181,0 2.978,5 0,0 2.946,4
Jubiläumsgelder 10.718,0 -726,4 0,0 1.711,7 0,0 11.703,3
Sonderzahlungen 12.010,7 -12.010,7 0,0 8.988,7 0,0 8.988,7
Resturlaube 5.072,8 -5.072,8 0,0 6.106,9 0,0 6.106,9
Sonstige Personalaufwendungen 4.645,7 -3.942,0 -262,3 5.080,0 0,0 5.521,4
Übrige 3.641,7 -2.638,7 -613,4 7.968,1 0,0 8.357,7
Gesamt 63.991,6 -30.306,0 -6.265,3 37.848,2 494,7 65.763,3

Die Rückstellungen für den Sozialplan betrafen Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0" aus Vorjahren. Zum 31. Dezember 2016 ist das Personalabbauprogramm abgeschlossen.

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge, Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2016 Rückstellungen für Pensionen Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2015 27.140,4 53.517,1 11.703,3
Transfer zwischen Konzerntöchtern 0,0 -222,2 28,0
Periodenaufwand 2.657,9 11.248,3 1.715,7
Auszahlungen -2.189,5 -3.191,2 -404,9
Umgliederung von Sozialplan 0,0 88,4 0,0
Rückstellung zum 31.12.2016 27.608,8 61.440,3 13.042,2
Wert nach § 14 EStG 16.021,8 35.511,3 7.530,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,0 1.961,8 606,5
Zinsaufwand 534,9
1.134,8
235,0
Realisierung versicherungsmathemati
scher Verlust (+) /Gewinn (-)
2.115,0 8.151,7
Periodenaufwand 2.657,9 11.248,3 1.715,7
Annahmen zur Berechnung der
erwarteten leistungsorientierten
Ansprüche zum 31.12.2016:
Diskontierungszinssatz 1,40% 1,50% 1,50%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00%
- -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/
Schwerarbeiter
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
Fluktuationsabschlag - 0,00-3,68% 0,00-5,47%

Im Zuge der Verwendung und Teilauflösung der Rückstellung für den Sozialplan wurden Abfertigungsrückstellungen aus der Rückstellung für den Sozialplan wieder in die Rückstellung für Abfertigungen umgegliedert.

2015 Rückstellungen für Abferti
Pensionen
gungen
Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2014 29.156,3 56.441,7 10.718,0
Lenzing Technik GmbH 0,0 2.826,5 916,1
Periodenaufwand 186,4 -1.713,1 763,8
Auszahlungen -2.202,3 -3.543,3 -694,6
Umgliederung zu Sozialplan 0,0 -494,7 0,0
Rückstellung zum 31.12.2015 27.140,4 53.517,1 11.703,3
Wert nach § 14 EStG 16.441,7 32.594,8 7.062,0
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 10,0 2.057,2 755,5
Zinsaufwand 477,9 950,4 175,9
Realisierung versicherungsmathemati
scher Verlust (+) /Gewinn (-)
-301,5 -4.720,7 -167,6
Periodenaufwand 186,4 -1.713,1 763,8

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2015:

Diskontierungszinssatz 2,05% 2,15% 2,05%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00%
- -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/
Schwerarbeiter
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
58/63/57
Jahre
Fluktuationsabschlag - 0,00-4,01% 0,00-6,75%

Mit Wirkung vom 1. Mai 2015 sind Teilbereiche der "Lenzing Technik Viskose (LTV)", "Lenzing Technik Zellstofftechnik (LTZ)", "Lenzing Technik Fertigung (LTF)", des "Lenzing Technik Hauptlagers" sowie Teilbereiche der "Lenzing Technik Automation (LTA)" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter/innen übernommen (TEUR 3.930,5).

Im Geschäftsjahr 2015 wurde die Lenzing AG von der Lenzing Technik GmbH für Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeiter/innen im Zuge der Veräußerung des Teilbereichs "Lenzing Technik Automation und Robotik" sowie des Teilbereichs "Lenzing Technik Blechtechnik" in Anspruch genommen (TEUR 187,9).

Im Zuge der Dotierung der Rückstellung für den Sozialplan wurden bereits zuvor rückgestellte Abfertigungsrückstellungen verwendet und 2015 in der Rückstellung für den Sozialplan ausgewiesen bzw. verwendet.

Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.

Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.

Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.

Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".

Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeiter/innen des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter/ innen der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:

Verbindlichkeiten 31.12.2016 31.12.2015
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 110.500,0 110.500,0
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 2.162,5 2.594,4
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter
nehmen
38.000,0 38.000,0
Gesamt 150.662,5 151.094,4

In 2010 wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000,0 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500,0 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing AG auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 75.000,0 und einer ursprünglichen Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit variabler Verzinsung wurden gekündigt und neue Schuldscheine samt Volumensaufstockung ausgegeben (TEUR 99.000,0). Die neuen Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen.

Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing AG von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500,0 planmäßig zurückgezahlt.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 44.425,3 (31.12.2015: TEUR 52.114,0) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 16.381,8 (31.12.2015: TEUR 11.776,6) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 321,5 (31.12.2015: TEUR 392,8) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 12.559,6 (31.12.2015: TEUR 7.877,3) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31.12.2015: TEUR 52.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 16.656,4 (31.12.2015: TEUR 14.661,8) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 4.789,4 (31.12.2015: TEUR 3.757,7) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2016 31.12.2015
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für
den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage
1.186,0 2.971,4
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 142.514,7 174.935,2
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 17.717,4 16.732,9
Gesamt 161.418,1 194.639,5

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 6.617,4 (31.12.2015: TEUR 6.482,9) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträge erfüllen können.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zum 31. Dezember 2016 der Lenzing AG zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse nach Märkten 2016 20151
TEUR TEUR
Österreich 145.533,3 148.708,9
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 414.626,0 360.590,0
Asien 317.400,4 248.959,1
Amerika 52.358,2 45.439,2
Sonstige 24.146,6 20.910,2
Gesamt 954.064,4 824.607,4

1) Angepasst nach RÄG 2014

Umsatzerlöse nach Bereichen 2016 20151
TEUR TEUR
Fibers 766.816,1 698.396,7
Pulp, Energy, Sonstige 187.248,4 126.210,7
Gesamt 954.064,4 824.607,4

1) Angepasst nach RÄG 2014

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2016 20151
TEUR TEUR
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 4.169,0 1.876,0
Beiträge des österreichischen Forschungsförderungs
fonds
2.050,4 1.338,5
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 1.483,3 967,2
Übrige 1.063,8 722,1
Gesamt 8.766,6 4.903,8

1) Angepasst nach RÄG 2014

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2016 2015
TEUR TEUR
Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) 1.229,4 1.197,9
Leistungsorientierte Pläne 2.520,1 85,3
Gesamt 3.749,5 1.283,2

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2016 2015
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 114,9 159,4
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 910,3 74,1
Leitende Arbeitnehmer 98,4 106,5
Andere Arbeitnehmer 2.626,1 943,2
Gesamt 3.749,5 1.283,2

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 623,8 (2015: TEUR 614,9) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 150,5 (2015: TEUR 158,5) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen und den Sozialplan) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2016 2015
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 11.558,1 -1.521,2
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.129,8 994,3
Gesamt 12.687,9 -526,9

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2016 2015
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 28,0 114,5
Leitende Arbeitnehmer 322,5 -50,7
Andere Arbeitnehmer 12.337,4 -590,7
Gesamt 12.687,9 -526,9

Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungs-

dotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2016 2015
TEUR TEUR
Löhne 624,4 375,3
Gehälter 1.140,6 188,4
Soziale Aufwendungen -49,3 200,2
Gesamt 1.715,7 763,8

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 57.936,5 (2015: TEUR 58.322,1) und die außerplanmäßigen Abschreibungen von TEUR 1.425,0 (2015: TEUR 0,0).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:

Auflösung der 2016 2015
TEUR TEUR
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 532,6 444,9
Gesamt 532,6 444,9

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2016 2015
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 46.250,8 46.200,8
Instandhaltungen und Fremdleistungen 22.268,0 18.162,8
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 15.107,1 18.175,5
Konzernleistungen 12.065,4 10.814,4
Reise- und Fahrtkosten 4.168,5 3.658,6
Fremdwährungsdifferenzen 3.720,3 2.651,6
Abfallentsorgung 3.592,3 3.634,1
Versicherungsaufwendungen 3.529,3 3.438,3
Schulung der Belegschaft 3.089,2 2.779,7
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 2.819,3 3.007,0
Sonstige Aufwendungen 20.767,5 16.385,0
Gesamt 137.377,8 128.907,8

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 25.398,8 (2015: TEUR 0,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 262,5 (2015: TEUR 375,0). Im Vorjahr waren im Wesentlichen Dividenden der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (TEUR 30.000,0) enthalten.

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 839,9 (2015: TEUR 2.154,5) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus Darlehenszinsen der European Precursor GmbH in Höhe von TEUR 1.700,0 (2015: TEUR 0,0), der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 793,2 (2015: TEUR 758,5) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 105,3 (2015: TEUR 125,4).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten die Erträge aus dem teilweisen Verkauf der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 26.361,8, die Wertaufholung von Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 2.399,2 sowie Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Erträge aus einer Earn Out-Vereinbarung aus dem Verkauf der European Carbon Fiber GmbH im Geschäftsjahr 2015. Im Vorjahr waren im Wesentlichen Gewinne aus dem Verkauf der Anteile an der European Carbon Fiber GmbH sowie Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen enthalten.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Abzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 222,3 (2015: TEUR 0,0) sowie Abschreibungen einer Zinsforderung in Höhe von TEUR 205,4. Im Vorjahr waren im Wesentlichen Risikovorsorgen von TEUR 75,0 sowie Abschreibungen einer sonstigen Ausleihung in Höhe von TEUR 188,8 enthalten.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2016 2015
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 35.509,2 13.168,8
Steuergutschrift vom Gruppenträger B&C Industrie
holding GmbH
-1.265,6 -1.486,9
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -6.917,1 -3.903,4
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 1.172,0 913,6
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 115,1 480,7
Gesamt 28.613,6 9.172,8

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2016 31.12.2015
TEUR TEUR
Im Folgejahr 2.916,1 3.154,4
In den folgenden fünf Jahren 7.714,6 8.621,5

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2016 31.12.2015
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 21.552,5 9.717,5
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.377,8 1.777,3

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. an die Lenzing Fibers Inc. hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2016 TEUR 2.008,4 (31.12.2015: TEUR 3.977,4).

Verkauf von Forderungen / Factoring

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund denen Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen. Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing AG eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2016 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 67.100,0 (31.12.2015: TEUR 65.600,0). Davon betreffen TEUR 4.100,0 (31.12.2015: TEUR 2.600,0) die Tranche 1 und TEUR 63.000,0 (31.12.2015: TEUR 63.000,0) die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2016 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 70.247,2 (31.12.2015: TEUR 68.002,1) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Davon betreffen TEUR 2.718,4 (31.12.2015: TEUR 1.850,0) die Tranche 1 und TEUR 67.528,8 (31.12.2015: TEUR 66.152,1) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2016 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 6.752,9 (31.12.2015: TEUR 6.615,2; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing AG geflossen; das Volumen unterliegt seither keinen wesentlichen Schwankungen.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2016 von TEUR 135,5 (31.12.2015: TEUR 132,3) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 6.617,4 (31.12.2015: TEUR 6.482,9) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem Bilanzstichtag erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2016
Art der derivativen Finanzinstrumente Nominale1 Sicherungs Beizulegender Zeitwert2
zeitraum positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 772.150 08/2018 1.262,8 -201,8 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 128.750 02/2018 8,0 -4.015,9 0,0 -
Summe 1.270,9 -4.217,7 0,0
Nettoposition -2.946,9

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2015
Art der derivativen Finanzinstrumente Nominale1 Sicherungs Beizulegender Zeitwert2
zeitraum positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 64.000 08/2016 23,0 -4,0 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 886.160 09/2017 1.244,4 -6.807,9 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 106.200 06/2017 170,8 -2.129,1 0,0 -
Summe 1.438,2 -8.941,0 0,0
Nettoposition -7.502,8

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten vom Dezember 2015 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2016 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 4.217,7 (31.12.2015: TEUR 8.941,0) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2016 2015
Angestellte 943 845
Arbeiter 1.398 1.342
Gesamt 2.341 2.187

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR
Dr. Stefan Doboczky,
MBA1
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA 2
Dr. Thomas Riegler3 Mag. Dr. Peter
Untersperger4
Summe
2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Laufende Bezüge fix 650,8 412,3 437,2 452,9 347,1 0,0 0,0 456,6 0,0 244,4 1.435,0 1.566,2
Laufende Bezüge variabel 783,2 643,6 392,0 208,7 226,7 0,0 0,0 0,0 0,0 225,0 1.401,8 1.077,4
Abschlagszahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 873,8 0,0 1.952,6 0,0 2.826,4
Summe 1.433,9 1.055,9 829,2 661,7 573,7 0,0 0,0 1.330,4 0,0 2.421,9 2.836,8 5.469,9

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Juni 2015.

2) Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2016.

3) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2015.

4) Mitglied des Vorstandes bis 31. Mai 2015.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2016 von insgesamt TEUR 2.836,8 (2015: TEUR 5.469,9) betreffen mit insgesamt TEUR 2.836,8 kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel; 2015: TEUR 2.643,5) und mit TEUR 0 Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Abschlagszahlungen; 2015: TEUR 2.826,4). Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2016 um TEUR 372,6 aufwandswirksam erhöht (2015: um TEUR 297,6 erhöht). Außerdem wurde 2015 für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40,2 aufwandswirksam erfasst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 142,9 (2015: TEUR 272,8) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des vollen Anspruchs ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmittel und zu 50% in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruchs und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmitteln wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 372,6 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruchs. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2016 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 742,9 (2015: TEUR 433,3) innerhalb des Personalaufwands erfasst, gegenläufig wurde im Eigenkapital die Optionsrücklage um den gleichen Betrag erhöht.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 gilt für Mag. Thomas Obendrauf, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung über eine Laufzeit von drei Jahren mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2019. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Der Bonus wird zur Gänze in Zahlungsmittel erfüllt. Eine weitere Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruchs ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Da diese Bedingung bis dato noch nicht erfüllt ist, wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2016 dafür keine Rückstellung gebildet. Für Herrn van de Kerkhof gelten zu 50% mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen und zu 50% die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt für Herrn van de Kerkhof jährlich zu 1/3 des angesammelten Bonusanspruches. Ein nach dem Ende der laufenden Funktionsperiode verbleibender Bonusanspruch gelangt im darauffolgenden Jahr zur Auszahlung. Die Angleichung des Vergütungsmodells von Herrn van de Kerkhof an jenes von Herrn Mag. Obendrauf ist für die Funktionsperiode beginnend ab 1. Jänner 2017 vereinbart.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2016 TEUR 854,8 (2015: TEUR 293,6).

Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) TEUR
2016 2015
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 2.836,8 2.683,7
Andere langfristig fällige Leistungen 372,6 297,6
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
142,9 272,8
Anteilsbasierte Vergütungen 742,9 433,3
Vergütung (ohne Abschlagszahlungen) 4.095,2 3.687,5
Abschlagszahlungen (Leistungen aus Anlass der
Beendigung des Arbeitsverhältnisses)
0,0 2.826,4
4.095,2 6.513,9
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristig fällige Leistungen 854,8 293,6
Summe 4.950,0 6.807,4

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2016 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 910,3 (2015: TEUR 74,1) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2016 TEUR 7.511,6 (31. Dezember 2015: TEUR 7.305,5).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für den Abschlussprüfer 2016 2015
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl.
Konzernabschluss)
256,2 234,5
Andere Bestätigungsleistungen 44,1 44,6
Sonstige Leistungen 5,2 57,9
Gesamt 305,5 337,0

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Bei nachträglichen Abweichungen des Steuererfordernisses werden die Steuerverrechnungen gegenüben den Gruppenmitgliedern angepasst.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2016 eine Steuergutschrift von TEUR 1.265,6 (2015: TEUR 1.486,9) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2016 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 29.186,9 (2015: TEUR 19.327,8).

Zum 31. Dezember 2016 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 12.036,0 (31.12.2015: TEUR 6.954,0) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2016

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in % Eigenkapital
31.12.2016
Jahresüberschuss
/-fehlbetrag 2016
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 90.724,94 189,54
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 152,74 14,04
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim,
Deutschland
EUR 2.000.000 20,00 1.884,63 -68,83
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 114.329,7 1.190,3
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 3.212,94 285,84
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 12.330,64 7.775,44
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 87,33 17,23
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai,
Indien
INR 1.000 1.155.961 96,42 7.865,44 -163,44
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 242,34 -785,14
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi,
Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 110,11,3 -11,81,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 29.296,24 70,64
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.830,93,5 11,33,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 267.429,14 33.044,54
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 864,3 537,0
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.788,63,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den
Bezirk Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 35.821,31 2.653,41
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 321,84 107,14
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 4.712,35 591,55
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 124.083,4 6.091,2
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 78,0 0,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesell
schaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.827,8 -20,5

1) 2015

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2015. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2015

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in % Eigenkapital
31.12.2015
Jahresüberschuss
/-fehlbetrag 2015
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 89.858,64 158,34
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 138,74 13,04
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim,
Deutschland
EUR 2.000.000 45,00 1.953,43 32.840,43
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 112.552,3 4.959,2
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 2.599,74 232,34
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 4.666,04 5.782,04
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 70,13 18,33
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai,
Indien
INR 1.000 1.148.681 96,39 7.829,84 -178,74
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi,
Istanbul, Türkei
TRY 200.000 33,34 137,21,3 39,41,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.959,24 57,94
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.550,73,5 277,23,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 224.722,94 7.668,54
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 677,3 415,2
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -22.402,23,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den
Bezirk Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 33.626,31 1.847,81
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 200,94 112,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 4.120,85 -876,25
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 143.390,9 25.398,8
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 77,2 1,1
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesell
schaft m.b.H., Wien
EUR 36.336 25,00 2.848,3 -48,4

1) 2014

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2014. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2016

EUR
Das Geschäftsjahr 2016 endet mit einem Jahresüberschuss von 157.552.354,72
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -46.042.354,72
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2015 von 0,00
verbleibt ein Bilanzgewinn von 111.510.000
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des
Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
EUR 4,20 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital
von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
111.510.000

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 2. Mai 2017 bei der

UniCredit Bank Austria AG Schottengasse 6-8 1010 Wien

Die Aktien werden ab 27. April 2017 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • • Dr. Hanno Bästlein, Wien, Vorsitzender (seit 22. April 2015), Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)
  • • MMag. Dr. Michael Junghans, Wien, Vorsitzender (bis 22. April 2015)
  • • Dr. Felix Strohbichler, Anthering, Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)
  • • Dr. Veit Sorger, Wien, Stellvertretender Vorsitzender
  • • Mag. Helmut Bernkopf, Wien
  • • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz
  • • Dr. Josef Krenner, Linz
  • • Mag. Patrick Prügger, Wien
  • • Mag. Andreas Schmidradner, Wien (bis 1. März 2016)
  • • Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Vom Betriebsrat delegiert

  • • Johann Schernberger, Regau (seit 1. September 2015), Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Rudolf Baldinger, Lenzing (bis 1. September 2015), Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Georg Liftinger, Weyregg am Attersee, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates
  • • Helmut Kirchmair, Timelkam (seit 1. September 2015), Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • • Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee, Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates

• Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck (bis 1. März 2016), Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • • Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee, Chief Executive Officer (CEO), Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)
  • • Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee, Chief Commercial Officer (CCO), Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2014)
  • • Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Salzburg, Chief Financial Officer (CFO), Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)
  • • Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz, Chief Executive Officer (CEO), Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)
  • • Dr. Thomas Riegler, Salzburg, Chief Financial Officer (CFO), Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2015)

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Der Vorstand

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Lenzing AG Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

Anschaffungskosten
Anschaffungs
bzw. Herstel
lungskosten
Zugänge Umbuchungen Abgänge Anschaffungs
bzw. Herstel
lungskosten
01.01.2016 2016 2016 2016 31.12.2016
I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR EUR EUR EUR
1. Rechte 56.686.119,62 1.582.214,11 0,00 -10.983,60 58.257.350,13
2. Firmenwert 650.240,60 0,00 0,00 0,00 650.240,60
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 57.336.360,22 1.582.214,11 0,00 -10.983,60 58.907.590,73
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der
Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 917.567,93 0,00 0,00 0,00 917.567,93
Gebäudewert 1.569.434,92 0,00 0,00 0,00 1.569.434,92
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00 0,00 659.676,21
Gebäudewert 235.478.721,70 3.120.678,00 970.614,81 0,00 239.570.014,51
c) Unbebaute Grundstücke 1.700.182,85 0,00 0,00 0,00 1.700.182,85
242.008.706,18 3.120.678,00 970.614,81 0,00 246.099.998,99
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.272.430.051,12 23.921.678,25 6.043.142,01 -892.275,35 1.301.502.596,03
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 62.442.646,56 7.394.323,031 840.922,99 -1.653.766,031 69.024.126,55
4. Anlagen in Bau 14.817.724,37 27.864.027,05 -6.590.744,27 0,00 36.091.007,15
5. Geleistete Anzahlungen 1.263.935,55 4.692.230,61 -1.263.935,54 0,00 4.692.230,61
Summe Sachanlagen 1.592.963.063,78 66.992.936,94 0,00 -2.546.041,38 1.657.409.959,34
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 285.722.926,46 1.687.695,69 0,00 0,00 287.410.622,15
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 86.855.592,19 1.129.055,60 0,00 -41.770.520,06 46.214.127,73
3. Beteiligungen 7.142.928,86 1.349.014,40 0,00 -865.250,00 7.626.693,26
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 20.301.900,47 0,00 0,00 -590.573,81 19.711.326,66
5. Sonstige Ausleihungen 3.030.531,22 8.076.355,88 0,00 -151.765,69 10.955.121,41
Summe Finanzanlagen 403.053.879,20 12.242.121,57 0,00 -43.378.109,56 371.917.891,21
2.053.353.303,20 80.817.272,62 0,00 -45.935.134,54 2.088.235.441,28

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 677.535,45.

kumulierte Abschreibungen Buchwert
Abschreibungen
kumuliert
Abschreibungen Zuschreibungen Abgänge Abschreibungen
kumuliert
Buchwert Buchwert
01.01.2016 2016 2016 2016 31.12.2016 31.12.2016 31.12.2015
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
54.876.013,96 935.179,17 0,00 -5.362,19 55.805.830,94 2.451.519,19 1.810.105,66
114.759,84 43.349,37 0,00 0,00 158.109,21 492.131,39 535.480,76
54.990.773,80 978.528,54 0,00 -5.362,19 55.963.940,15 2.943.650,58 2.345.586,42
0,04 0,00
0,00
0,00 0,04 917.567,89 917.567,89
953.924,76 27.699,13 0,00 0,00 981.623,89 587.811,03 615.510,16
0,00 0,00
0,00
0,00 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57
86.624,20 6.663,40 0,00 0,00 93.287,60 566.388,61 573.052,01
118.888.214,94 5.634.789,61 0,00 0,00 124.523.004,55 115.047.009,96 116.590.506,76
0,00 0,00
0,00
0,00 0,00 1.700.182,85 1.700.182,85
119.928.763,94 5.669.152,14 0,00 0,00 125.597.916,08 120.502.082,91 122.079.942,24
905.454.858,13 47.531.216,94 0,00 -888.221,28 952.097.853,79 349.404.742,24 366.975.192,99
49.012.473,72 5.182.615,801 0,00 -1.645.527,801 52.549.561,72 16.474.564,83 13.430.172,84
0,00 0,00
0,00
0,00 0,00 36.091.007,15 14.817.724,37
0,00 0,00
0,00
0,00 0,00 4.692.230,61 1.263.935,55
1.074.396.095,79 58.382.984,88 0,00 -2.533.749,08 1.130.245.331,59 527.164.627,74 518.566.967,99
25.882.999,68 0,00
0,00
0,00 25.882.999,68 261.527.622,47 259.839.926,78
2.112.477,37 1.638.049,02 -2.399.207,34 0,00 1.351.319,05 44.862.808,68 84.743.114,82
2.032.784,95 0,00
0,00
0,00 2.032.784,95 5.593.908,31 5.110.143,91
1.066.007,25 82.000,00 0,00 0,00 1.148.007,25 18.563.319,41 19.235.893,22
2.427.255,75 9.977,88 -583,22 0,00 2.436.650,41 8.518.471,00 603.275,47
33.521.525,00 1.730.026,90 -2.399.790,56 0,00 32.851.761,34 339.066.129,87 369.532.354,20
1.162.908.394,59 61.091.540,32 -2.399.790,56 -2.539.111,27 1.219.061.033,08 869.174.408,19 890.444.908,61

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand

für den Zeitraum 01. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2016

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am
01.01.2016
Zugang Abgang Auflösung Umbuchung Stand am
31.12.2016
A. Investitionszuschüsse EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
1.546.536,65 65.833,09 0,00 -125.748,62 0,00 1.486.621,12
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.504.931,89 4.932.573,88 0,00 -335.570,15 0,00 7.101.935,62
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 247.338,52 361.941,87 0,00 -71.316,07 0,00 537.964,32
4.298.807,06 5.360.348,84 0,00 -532.634,84 0,00 9.126.521,06
II. Emissionszertifikate 4.954.505,56 1.820.483,80 -446.180,40 -1.483.299,00 0,00 4.845.509,96
9.253.312,62 7.180.832,64 -446.180,40 -2.015.933,84 0,00 13.972.031,02

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2016, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2016 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- und Konzernabschluss, den Lage- und Konzernlagebericht sowie die beiden jeweils zugehörigen Bestätigungsvermerke. Der Geschäftsbericht und der Jahresfinanzbericht werden uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Jahresabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Die Abschlussprüfung umfasst keine Zusicherung des künftigen Fortbestands der geprüften Gesellschaft oder der Wirtschaftlichkeit oder Wirksamkeit der bisherigen oder zukünftigen Geschäftsführung.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten Internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige

Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

• Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im Internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Walter Müller.

Wien, am 08. März 2017

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Walter Müller Mag. Marieluise Krimmel

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 82 (4) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2016 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2016 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 8. März 2017 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Officer Chief Commercial Officer Chief Financial Officer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

m 178 Impressum Eigentümer & Herausgeber Lenzing AG 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com Projektteam Lenzing AG: Mag. Waltraud Kaserer, Mag. Daniel Winkelmeier (beide Corporate Communications & Investor Relations) Konzeption und Projektmanagement: Mag. Peter Schiefer (Kommhaus) und Dr. Ute Greutter (UKcom Finance) Kreativkonzept und Gestaltung: Mag. Anna Schoiswohl (Kommhaus) Foto: Lenzing AG: Elisabeth Grebe, Karl Michalski, Franz Neumayr, Markus Renner; B&C Industrieholding GmbH: Christina Anzenberger-Fink

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