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Lenzing AG

Annual Report Mar 25, 2016

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Annual Report

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fOKus Auf prOFITABLeS WACHSTuM

JAHRESFINANZBERICHT 2015

www.lenzing.com

Inhalt

A. Konzern 1
Inhalt 2
Lagebericht 2015 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Entwicklung der Lenzing Gruppe 7
Segment Fibers 11
Allgemeine Entwicklung 11
Textile Fibers 12
Nonwoven Fibers 13
Global Technical Customer Service 13
Chemikalien 15
Energy 15
Operational Excellence (OPEX) 17
Segment Lenzing Technik 18
Risikobericht 19
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)
26
Bilanzstruktur und Liquidität 28
Forschung und Entwicklung 28
Umwelt und Nachhaltigkeit 30
Human Resources 35
Safety, Health and Environment 38
Corporate Communications 39
Investor Relations 41
Ausblick Lenzing Gruppe 2016 45
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 46
Beilage: Erläuterungen
zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe
47
Corporate Governance Bericht 2015 52
Bericht des Aufsichtsrats 2015 64
Konzernabschluss 2015 66
Inhalt 66
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 67
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 68
Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2015 69
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 70
Konzern-Kapitalflussrechnung 72
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 73
Bestätigungsvermerk 174
Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe 176
Finanzkalender 2016 177
B. Einzelabschluss 178
Inhalt 179
Lagebericht 2015 181
Allgemeines Marktumfeld 181
Entwicklung der Lenzing AG 184
Bilanzstruktur und Liquidität 185
Kennzahlen der Lenzing AG 186
Die Lenzing Aktie 196
Risikobericht 199
Bericht über wesentliche Merkmale des Internen
Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)
206
Forschung und Entwicklung 208
Umwelt und Nachhaltigkeit 209
Mitarbeiter/innen 209
Ausblick 210
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 211
Jahresabschluss 2015 213
Bilanz zum 31. Dezember 2015 215
Gewinn- und Verlustrechnung für den
Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
217
Anhang zum Jahresabschluss
für das Geschäftsjahr 2015
219
Anwendung der unternehmensrechtlichen
Vorschriften und allgemeine Angaben
219
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 220
Erläuterungen zur Bilanz 224
Aktiva 224
Passiva 228
Haftungsverhältnisse 236
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 237
Sonstige Angaben 241
Organe der Gesellschaft 253
Entwicklung des Anlagevermögens für den
Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
255
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand
und der Unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum
01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015
257
Bestätigungsvermerk 259
C. Erklärung des Vorstands 262
Erklärung des Vorstands 262

Lagebericht 2015

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Angesichts der schwächeren Konjunkturentwicklung in den Schwellen- und Entwicklungs ländern wuchs die Weltwirtschaft 2015 langsamer als im Jahr zuvor. Nach den jüngsten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum 2015 bei 3,1%, nach 3,4% im Jahr 2014. Die Industriestaaten setzten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,9% (2014: 1,8%) ihren moderaten Erholungskurs fort, während das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer mit 4,0% im Jahresvergleich deutlich schwächer ausfiel (2014: 4,6%).

Wirtschaftswachstum nach Regionen

2013 2014 2015
Weltweit 3,3% 3,4% 3,1%
Industriestaaten 1,1% 1,8% 1,9%
Eurozone -0,3% 0,9% 1,5%
Schwellen- und Entwicklungsländer 5,0% 4,6% 4,0%

Laut IWF wuchs Chinas Wirtschaft im Jahr 2015 um 6,9%, nach 7,3% im Jahr zuvor. Brasilien und Russland rutschten unterdessen in die Rezession und schrumpften um 3,8% bzw. 3,7%. Unter den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) konnte lediglich Indien mit einem Wirtschaftswachstum von 7,3% das Wachstumsniveau von 2014 (7,3%) halten. Die US-Wirtschaft wuchs 2015 um 2,5% (2014: 2,4%). In der Eurozone erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,5%, nach einem Plus von 0,9% im Jahr 2014.

Weltfasermarkt2

Rückgang der Weltfaserproduktion, Weltfaserverbrauch wächst um 2,7%

Erstmals seit vielen Jahren zeigte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2015 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,9% auf 94,0 Mio Tonnen (nach einem Wachstum von 2,1% im Jahr 2014). Dem stand ein Verbrauchsanstieg um voraussichtlich 2,7% (nach plus 2,8% im Jahr 2014) auf 95,6 Mio Tonnen gegenüber.

Hauptursache für den Produktionsrückgang war ein Einbruch der weltweiten Baumwollproduktion um 14,0% auf 22,5 Mio Tonnen. Der Grund dafür war, dass der Baumwollanbau infolge gesunkener Margen im Vergleich zu anderen Feldprodukten an Attraktivität verloren hat. Auch bei Wolle (minus 0,6% auf 1,2 Mio Tonnen) und sonstigen Naturfasern (minus 3,7% auf 4,9 Mio Tonnen) waren Produktionsrückgänge feststellbar.

1) Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, 19. Jänner 2016 2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2014 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Committee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Fasern
aus Eiweiß aus Cellulose aus
synthetischen
Polymeren
aus
anorganischen
Substanzen
Wolle
Seide
Baumwolle
und
Bastfasern
Holz
basiert
Polyester
Polyamid
Carbon
Keramik
Angora
Kaschmir
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
etc.
Baumwolle
Viscose
Leinen
Modal
Hanf
Lyocell
Jute
Cupro
etc.
Acetat
etc.
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrafluor
ethylen
Glas
Metall

In der Gruppe der Synthesefasern und anorganischen Fasern sowie der holz- und cottonlinter-basierten Cellulosefasern setzte sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre auch 2015 mit einem Plus von 4,8% (nach plus 3,8% im Jahr 2014) auf voraussichtlich 65,5 Mio Tonnen fort. Im Detail stieg die Produktion von Synthesefasern im Vorjahresvergleich um 5,1% an, während bei Cellulosefasern der Produktionszuwachs nach vorläufi gen Schätzungen etwa 1,5% betrug.

Globaler Fasermarkt

1) Holz- und cotton-linter-basierte Cellulosefasern Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

Lagebericht 2015

Baumwollnachfrage übersteigt Produktion, Lagerbestände weiter auf hohem Niveau3

Die aktuelle Baumwollsaison 2015/16 (per Ende Juli) wird nach jüngsten Markteinschätzungen erstmals seit fünf Jahren von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Demnach soll die Baumwollproduktionsmenge deutlich fallen, da Anbauflächen in China, den USA und Pakistan reduziert wurden. Weltweit wird ein Rückgang der Anbauflächen von 8,7% erwartet. Die Nachfrage wird indessen gleichbleibend mit rund 24 Mio Tonnen prognostiziert.

Weiterhin decken die weltweiten Lagerbestände mit über 20 Mio Tonnen gut 80% des aktuellen Jahresbedarfs ab. Mehr als die Hälfte dieser Menge wird in China gehortet, was ein gewisses Maß an Unsicherheit für den Absatzmarkt bedeutet. Die Qualität der gelagerten Mengen ist derzeit ebenso wenig bekannt wie die erzielbaren Verkaufspreise dieser Lagerbestände.

Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index im Kalenderjahr 2015 belief sich auf 70,4 US-Cents/ Pfund und lag damit 15,1% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreisen war so gering wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr.

Viscosefasern mit positivem Preisverlauf 2015

Die Marktpreise für Viscosefasern haben sich im Kalenderjahr 2015 deutlich erholt und konnten im Jahresdurchschnitt um rund 5% zulegen, während Baumwolle und Polyester jeweils im Jahresdurchschnitt um mehr als 20% nachgaben. Erstmals seit 2010 waren Viscosefasern ab Mitte Juli wieder teurer als Baumwolle.

In China wurden im ersten Halbjahr 2015 erhebliche Produktionskapazitäten aufgrund verschärfter Umweltauflagen vorübergehend stillgelegt. Dadurch kam es zu einer Verknappung von Viscosefasern und zu einer kontinuierlichen Preissteigerung am chinesischen Spotmarkt. Nach der langsamen Wiederinbetriebnahme dieser Kapazitäten erfolgte ab Anfang November ein starker Preisabschwung.

Die Preise der Konkurrenzfaser Polyester gingen 2015 aufgrund des stark gesunkenen Rohölpreises hingegen stetig zurück.

Stapelfaserpreise – entwicklung in China

Quelle: CCFG, Cotton Outlook

entwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe konnte 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so gut wie alle relevanten betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen verbessern. Neben der generellen Erholung der Viscosefaserpreise profi tierte die Lenzing Gruppe insbesondere vom wachsenden Anteil hochwertiger Spezialfasern im Produktmix und einer anhaltend starken Nachfrage nach Lenzing Produkten. Vor allem der Absatz der Spezialfaser TENCEL® konnte deutlich gesteigert werden.

Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verbesserte sich um 20,7% auf EUR 290,1 Mio. Die EBITDA-Marge* stieg von 12,9% im Geschäftsjahr 2014 auf 14,7% im Berichtsjahr. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* stieg im Jahresvergleich fast um das Siebenfache auf EUR 151,1 Mio. Die EBIT-Marge* verbesserte sich dementsprechend auf 7,6% (2014: 1,2%) der Umsatzerlöse.

Lagebericht 2015

Die Ertragslage der Lenzing Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2015 gegenüber 2014 zusammenfassend wie folgt entwickelt:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung4 EUR Mio

Veränderung
2015 2014 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 1.976,8 1.864,2 112,6 6,0%
Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
67,7 80,6 -12,9 -16,1%
Aufwendungen für Material und sonstige bezogenen
Herstellungsleistungen
-1.218,3 -1.199,2 -19,0 1,6%
Personalaufwand -300,2 -292,0 -8,2 2,8%
Sonstige betriebliche Aufwendungen -235,9 -213,3 -22,6 10,6%
EBITDA 290,1 240,3 49,8 20,7%
Abschreibungen -142,2 -221,5 79,3 -35,8%
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3,2 3,2 0,1 2,1%
EBIT 151,1 21,9 129,2 589,1%
Finanzerfolg -3,5 -23,4 19,9 -84,9%
Ergebniszuweisung an kündbare nicht
beherrschende Anteile
1,5 8,8 -7,3 -82,6%
EBT 149,1 7,3 141,8 1.940,9%
Steueraufwand -25,1 -21,5 -3,6 16,8%
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124,0 -14,2 138,2 n/a

Für den Anstieg der Umsatzerlöse waren vor allem höhere Faserverkaufspreise, der deutlich verbesserte Produktmix und positive Fremdwährungseffekte verantwortlich. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz betrug 40,5% (2014: 35,0%), der Anteil der Standardfasern 59,5% (2014: 65,0%).

Anteil der Spezialfasern am Konzernumsatz

Die Gesamtfaserverkaufsmenge stieg um 0,4% auf rund 965.000 Tonnen (2014: 960.000 Tonnen). Der Zuwachs gegenüber 2014 war vor allem Folge der ganzjährigen Verfügbarkeit des Produktionsausstoßes des TENCEL® Faserwerkes in Lenzing sowie einer guten Absatzentwicklung bei Lenzing Modal®.

Das Kernsegment Fibers steuerte zu 97,4% zu den Konzernumsatzerlösen bei, auf das Segment Lenzing Technik entfielen 1,5%, auf das Segment Sonstige 1,1% (nur externe Umsatzerlöse).

Bei den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen schlugen sich der höhere Material- und Energieeinsatz der erstmals ganzjährig betriebenen TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing und negative Wechselkurseffekte bei in USD fakturierten Rohstoffen nieder. Effizienzsteigerungen und der Entfall des Rohstoffeinkaufes der abgegebenen Einheiten Dolan GmbH, European Carbon Fiber GmbH sowie einiger technischen Unternehmenseinheiten wirkten aufwandsmindernd.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen insgesamt 61,6% der Konzernumsatzerlöse (nach 64,3% im Geschäftsjahr 2014).

Der Anstieg beim Personalaufwand war hauptsächlich auf die kollektivvertraglichen Gehaltsanpassungen in Österreich zurückzuführen. Demgegenüber standen positive Effekte aus dem nunmehr abgeschlossenen Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ. Der Anteil des Personalaufwands an den Konzernumsatzerlösen verringerte sich geringfügig von 15,7% auf 15,2% im Geschäftsjahr 2015.

Verantwortlich für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren vor allem Aufwendungen aus dem Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen der technischen Bereiche sowie Einmalaufwendungen im Zuge der strukturellen und strategischen Neuausrichtung der Lenzing Gruppe.

Der Rückgang der Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen war vor allem darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2014 außerplanmäßige Abschreibungen der Firmenwerte und Sachanlagen der Tochtergesellschaften PT. South Pacific Viscose (Indonesien) und Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd (China) vorgenommen wurden. Im Geschäftsjahr 2015 wurde für Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd eine im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich geringere Anlagenabschreibung von EUR 7,9 Mio vorgenommen.

Der Finanzerfolg verbesserte sich deutlich infolge einer ergebniswirksamen Dividende einer Beteiligung sowie niedrigerer Finanzierungskosten.

Folglich ergab sich für die Lenzing Gruppe ein deutlich höheres Ergebnis vor Steuern (EBT)5 von EUR 149,1 Mio nach EUR 7,3 Mio im Vorjahreszeitraum. Der Ertragsteueraufwand im Konzern belief sich auf EUR 25,1 Mio (2014: EUR 21,5 Mio). Die Steuerquote6 betrug im Berichtsjahr somit 16,8%. Dieser relativ niedrige Wert war im Wesentlichen auf eine bereits beantragte bzw. zukünftige Steuergutschrift aus dem Ausland zurückzuführen. Damit ergab sich im Geschäftsjahr 2015 ein Jahresüberschuss von EUR 124,0 Mio nach einem Jahresfehlbetrag von EUR 14,2 Mio im Geschäftsjahr 2014. Das Ergebnis je Aktie7 lag somit bei EUR 4,63 (2014: minus EUR 0,51).

5) EBT (Ergebnis vor Steuern) = Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-GuV ersichtlich.

6) Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (EBT).

7) Prozentverhältnis des Anteils der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie); die genaue Ableitung ist aus der Note 18 im Konzern-Anhang ersichtlich.

Lagebericht 2015

Höhere Kapitalrentabilität

Durch die positive Ertragsentwicklung verbesserte sich auch die Kapitalrentabilität der Lenzing Gruppe. So stieg das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* im Berichtsjahr deutlich auf 8,0%, nach minus 0,1% im Vorjahreszeitraum.

Ebenso stieg die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* deutlich von 0,7% auf 13,0% im Geschäftsjahr 2015. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns erhöhte sich auf 6,3% (2014: 0,9%).

Solide Bilanzstruktur

Die gute Geschäftsentwicklung und das günstige Zinsumfeld nutzte Lenzing 2015 zu einer weiteren Optimierung der Bilanzstruktur.

Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg zum Stichtag 31.12.2015 im Jahresvergleich um 2,0% auf EUR 2.421,8 Mio (Ende 2014: EUR 2.375,1 Mio). Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich um 15,0% auf 1.226,4 Mio nach EUR 1.066,1 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote* verbesserte sich folglich auf 50,6% (Ende 2014: 44,9%). Dies ist der höchste Wert seit 2006.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* verringerte sich um 27,0% auf EUR 327,9 Mio (Ende 2014: EUR 449,5 Mio). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* sank damit von 1,9 Ende 2014 auf 1,1 Ende 2015. Das Net Gearing* sank ebenfalls deutlich auf 26,7% nach 42,2% Ende 2014.

Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* erhöhte sich leicht auf 21,6% (Ende 2014: 19,5%).

Cashflow weiter verbessert

Der Free Cashflow* stieg um 26,2% auf EUR 145,0 Mio nach EUR 114,8 Mio im Vorjahreszeitraum. Nach Fertigstellung der TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing wurden die ausgabenrelevanten CAPEX (Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen)* im Berichtsjahr um 32,0% auf EUR 70,9 Mio gesenkt (2014: EUR 104,3 Mio).

Der Liquiditätsbestand8 der Lenzing Gruppe stieg zum Bilanzstichtag 2015 um 26,8% auf EUR 355,3 Mio (Ende 2014: EUR 280,3 Mio). Ursache für diesen Anstieg war unter anderem die Emission eines neuen Schuldscheindarlehens im Mai 2015. Zu Jahresende 2015 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 190,9 Mio zur Verfügung (Ende 2014: EUR 198,5 Mio).

*) Definitions- und Berechnungsdetails siehe Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe im Konzern-Lagebericht (Kapitel 16).

8) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

Segment Fibers

Allgemeine Entwicklung

Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2015 waren die kontinuierliche Erhöhung von Produktion und Absatz höherwertiger Faserprodukte, die Erschließung sowie der Ausbau der Marktpräsenz in attraktiven Anwendungsgebieten und die weitere Optimierung der Produktionsabläufe. Dank guter Nachfrage nach Lenzing Fasern konnte das gesamte Jahr hinweg eine sehr hohe Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion erzielt werden.

Die Umsatzerlöse des Segments Fibers stiegen 2015 auf EUR 1.924,7 Mio, ein Zuwachs von 9,6% gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 1.755,6 Mio (nur externe Umsatzerlöse). Das Segmentergebnis (EBITDA) verbesserte sich auf EUR 286,5 Mio um 28,4% (nach EUR 223,2 Mio). Das Segment-EBIT stieg im Geschäftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 98,5 Mio um 56,3% auf EUR 154,0 Mio.

Vom reinen Faserumsatz von EUR 1.730,9 Mio entfielen 70% auf den textilen Bereich, 30% auf Nonwovens-Anwendungen. Wichtigste Absatzregion der Lenzing Gruppe ist Asien, mit einem Anteil am gesamten Faserumsatz von 63%.

Faserumsatz nach Bereichen

Lagebericht 2015

Textile Fibers

Die Lenzing Gruppe verfolgt zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsfelder eine konsequent kundenorientierte Spezialitätenstrategie. Mit diesem Ansatz wurden auch 2015 beachtliche Fortschritte in bestehenden Anwendungsbereichen erzielt sowie neue Geschäftsfelder erschlossen. Dadurch konnte Lenzing in einem kompetitiven Marktumfeld seine führende Marktposition absichern.

Apparel

Im Bereich Apparel (Bekleidung), dem umsatzstärksten Bereich der Lenzing Gruppe, erhöhte sich im Berichtsjahr das Spezialitätengeschäft wieder deutlich, was primär auf den gesteigerten Einsatz von TENCEL® Fasern zurückzuführen war. Entscheidend waren intensivierte Vermarktungsaktivitäten und die klare Orientierung an den Kundenbedürfnissen.

Bei der Vermarktung im Apparel-Bereich fokussiert die Lenzing Gruppe auf die drei Subsegmente Denim (Jeans), Innerwear (Unter- und Nachtwäsche, T-Shirts und Tops) sowie Outerwear (Sportswear, Hemden, Kleider etc.). Diese global ausgerichteten Bereiche werden aus jenen Regionen geleitet, die für die entsprechende Produktgruppe am bedeutendsten sind.

Im Denim-Bereich verzeichnete TENCEL® im Berichtsjahr substanzielle Zugewinne. Der Anteil der Denim-Hersteller, die TENCEL® in ihrer Kollektion führen, stieg auch 2015 weiter an. TENCEL® Fasern erfreuen sich in diesem Bereich stetig steigender Beliebtheit, vor allem weil sie den Tragekomfort verbessern und einen Beitrag zur umweltfreundlichen Produktion von Denim-Produkten leisten.

Im Bereich Innerwear erreichte die Spezialfaser MicroModal® aufgrund ihrer besonderen Weichheit immer höhere Akzeptanz im sensiblen hautnahen Anwendungsbereich (Lingerie, Wäsche, Socken, Schlafanzüge). Beim Outerwear-Geschäft konnten neue Kunden in den Bereichen Arbeitsbekleidung und Hemden für TENCEL® Fasern gewonnen werden.

Immer mehr Sportartikelhersteller bieten Sport- und Funktionskleidung mit Mischungen aus TENCEL® und Wolle an. Vor allem die am Markt neu eingeführte Microfaser-Variante von TENCEL® A100 eröffnet aussichtsreiche Chancen für Anwendungen in diesen Segmenten.

Darüber hinaus wurde ein Veredelungsprozess entwickelt, mit dem Gestricke glatt und sanft werden und ihre Optik auch nach mehrmaligem Waschen und Tragen behalten.

Home & Interiors

Im Bereich Home & Interiors verzeichnete das Geschäft mit Spezialfasern einen deutlichen Anstieg. Gute Fortschritte erreichte Lenzing im Geschäftsfeld Bettwäsche, wo im Berichtsjahr unter anderem TENCEL® MICRO in den Regionen USA, China und Südostasien verstärkt vermarktet und abgesetzt wurde. Bei Badprodukten – Handtücher und Badematten – aus

Lenzing Modal® und TENCEL® wurden insbesondere bei US-Einzelhandelsketten Absatzerfolge erzielt.

Technical

Bei den technischen Textilanwendungen sorgte Lenzing mit der Präsentation des botanischen Schuh-Konzepts für Aufmerksamkeit. Der "Botanic Shoe" sieht den Einsatz von TENCEL® Fasern für unterschiedliche Komponenten des Schuhs vor. Durch Eigeninitiative, aber auch durch starkes Entwicklungsinteresse von Schuhherstellern wurden bereits zahlreiche Komponenten entwickelt, die in kommerziellen Produkten zum Einsatz kommen. Ziel ist es, einen Schuh auf den Markt zu bringen, der in allen Komponenten TENCEL® enthält.

Nonwoven Fibers

Auch im Geschäftsjahr 2015 wies das Nonwovens-Geschäft wieder attraktive Wachstumsraten auf, die über jenen des Gesamtmarktes für holzbasierten Cellulosefasern lagen.

Vor allem TENCEL® Fasern erfreuten sich einer steigenden Nachfrage. Aufgrund ihrer hohen Nassfestigkeit, Hautfreundlichkeit und Geruchsneutralität eignen sich TENCEL® Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Hinzu kommen Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltfreundliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern.

Mit TENCEL® als Kurzschnitt-Type ("Shortcut") bietet Lenzing zudem den Grundstoff für Hygieneartikel (v.a. Wisch- und Pflegetücher) an, die problemlos über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Flushability" wird für die Nonwovens-Industrie immer wichtiger.

Im kosmetischen Bereich erfreuten sich die pflegenden Gesichtsmasken TENCEL® Skin wachsender Nachfrage, vor allem im asiatischen Raum. Diese Entwicklung wird auf allen Kontinenten intensiv weiter verfolgt werden.

Global Technical Customer Service

Im Geschäftsjahr 2015 wurden die regionalen Kundendienst-Teams des Global Technical Customer Service (GTCS) gestärkt und damit die Kundennähe der Lenzing Gruppe weiter erhöht. In Asien wurde die Präsenz der Lenzing Gruppe mit einem neuen Customer Service Center in Hongkong erhöht. Das Hauptaugenmerk des neuen Lenzing Customer Service Centers liegt in den Bereichen technische Beratung, Schulung und Ausbildung, Produkt- und Prozessentwicklung, Qualitätsmanagement und Gewebezertifizierung für das Lizenzprogramm für Fasermarken von Lenzing.

Lagebericht 2015

Zellstoff

Der Funktionsbereich Pulp Operations (Zellstoff) versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff. Dieser ist der wichtigste Einsatzstoff für die Erzeugung unserer botanischen Cellulosefasern und wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen. Die Lenzing Gruppe betreibt an den Standorten Lenzing (Oberösterreich) und Paskov (Tschechien) Zellstoffwerke. An beiden Standorten wird eine hohe Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Zellstoffproduktion sichergestellt.

Die gesamte Zellstoffproduktionsmenge der Lenzing Gruppe belief sich 2015 auf 560.000 Tonnen9 . Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff erfuhr mit Beginn 2014 im Zuge eines schwachen Viscosefasermarktes einen permanenten Preisverfall, welcher sich bis zum Ende des ersten Quartals 2015 fortsetzte. Ab dem zweiten Quartal 2015 erfolgte mit der wiedererstarkten Nachfrage nach Viscosefasern ein Anstieg des Faserzellstoffpreises. Der durchschnittliche Marktpreis für Faserzellstoff betrug im Geschäftsjahr 2015 USD 845/Tonne (2014: USD 839/ Tonne; 2013: USD 892/Tonne).

Holz

Das Holzangebot stieg 2015 aufgrund außerordentlicher Wetterlagen stark an. Der milde Winter verringerte den Bedarf an Brennholz in ganz Mitteleuropa, eine Reihe von Wetterkapriolen führte in Mitteleuropa zu erheblichen Waldschäden, großen Zusatzmengen und niedrigeren Preisen bei Nadelholz.

Der Lenzing Holzeinkauf reduzierte 2015 die Fernimporte für das Werk Paskov deutlich und unterstützte die Stammlieferanten in Tschechien und der Slowakei durch erhöhte Abnahme von "Käferholz".

Die Versorgung mit Buchenholz für das Werk Lenzing war weniger von Überangebot geprägt, da die Forste der Aufarbeitung des käferbefallenen Fichtenholzes Vorrang einräumten. Trotzdem gelang es, das Lager im November zu füllen und damit die entsprechende Wintervorsorge zu treffen.

Das eingesetzte Holz stammt zur Gänze entweder aus PEFC- oder FSC-zertifizierten bzw. kontrollierten Quellen10. Umstrittene Holzquellen können dadurch sicher ausgeschlossen werden.

Co-Products

Der Bereich Co-Products vertreibt jene Nebenprodukte, die bei der Faser- und Zellstoffproduktion anfallen. Im Einklang mit dem Unternehmensleitbild versteht sich Lenzing als Bio-Raffinerie, in der CO2 und Sonnenlicht zu Hochleistungsmaterialien verwandelt werden. Im Laufe dieses Prozesses werden die hochwertigen Kuppelprodukte ("Co-Products") Essigsäure, Furfural, Natriumsulfat und Soda erzeugt. Sie werden an Abnehmer in der Lebens- und Futtermittelindustrie sowie der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie verkauft.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden bei Essigsäure, Furfural und Soda Ergebnissteigerungen erzielt. Das Geschäft mit Natriumsulfat war vom Preisrückgang an den asiatischen Standorten

Chemikalien

belastet.

Die Chemikalienpreise stiegen 2015 weltweit leicht an. Hauptverantwortlich dafür waren in Europa die Euro-Schwäche im Vergleich zum USD sowie die gestiegene Angebotsmacht der Lieferanten. In Asien sorgten vor allem Stillstände von Produktionsanlagen und die daraus resultierenden Angebotsverknappungen für höhere Preise.

Natronlauge

Natronlauge ist ein wichtiges Vorprodukt für die Viscosefaserproduktion und fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2015 stieg der Preis für Natronlauge in Europa und in Asien und blieb in der zweiten Jahreshälfte auf hohem Niveau.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Eigenproduktion von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure für die Viscosefaserproduktion.

Der in der zweiten Jahreshälfte 2014 begonnene Preisanstieg bei Schwefel setzte sich bis zum Ende des ersten Quartals 2015 fort. Ab dem zweiten Quartal 2015 war der Preis wieder rückläufig und die Preisvolatilität ging deutlich zurück. Haupttreiber für beide Entwicklungen war eine Änderung der Regelungen für Importzölle der chinesischen Regierung. Die Schwefelpreise in Europa entwickelten sich seitwärts.

Energy

Der Bereich Energy sichert die optimale Bereitstellung von Strom, Prozesswasser, Dampf und Kälte an allen Produktionsstätten der Lenzing Gruppe weltweit. Der sorgsame Umgang mit Energie hat in der Lenzing Gruppe aus ökonomischen und ökologischen Gründen lange Tradition. Da die Zellstoff- und Faserproduktion ein sehr energieintensiver Prozess ist, kommt dem Bereich Energy eine zentrale Rolle bei der Kostenoptimierung und Sicherstellung der Produktion zu.

Der europäische Strommarkt war im Jahr 2015 weiterhin von sinkenden Spot- und Terminmarktpreisen gekennzeichnet. Auch beim Erdgas-Spotpreis in Europa gab es im Berichtsjahr teilweise erhebliche Abschläge. Die Lenzing Gruppe beschafft die Erdgas- und Stromzukäufe gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über

Lagebericht 2015

Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt beschafft wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf das Unternehmen.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen 2015 weitgehend im Normalbetrieb mit sehr niedrigen Stillstandszeiten.

Standort Lenzing, Oberösterreich

Am Standort Lenzing sind erneuerbare Brennstoffe dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle. Deren Anteil am gesamten Energieverbrauch lag im Geschäftsjahr 2015 bei 82,9%.

Im Berichtsjahr wurden laufend Projekte zur Verbesserung der Energieversorgung und Energieeffizienz umgesetzt. Der Energieverbrauch wurde dabei merklich gesenkt und somit der erhöhte Energieverbrauch durch die neue TENCEL® Faseranlage weitgehend kompensiert.

Standort Heiligenkreuz, Burgenland

In Heiligenkreuz wurden im Berichtsjahr bei drei Kesselanlagen energetische Optimierungen vorgenommen. So wurden die Prozesswärmeversorgung und die Spitzenlastabdeckung des Produktionsbetriebes auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Standort Paskov, Tschechien

Am Standort Paskov konnte durch weitere Optimierungsarbeiten der Erdgaseinsatz zur Gänze durch das in der eigenen Abwasserreinigungsanlage entstehende Biogas substituiert werden. Somit kommen an diesem Standort während des Normalbetriebes keine fossilen Brennstoffe mehr zum Einsatz.

Standort Purwakarta, Indonesien

Am Standort Purwakarta wurde die Eigenstromerzeugung durch den optimierten Anlagenbetrieb weiter auf hohem Niveau gehalten und so dem erhöhten Strompreis des staatsnahen Energieversorgers entgegengewirkt.

Standort Nanjing, China

In Nanjing wurden Energieeinsparungsprojekte umgesetzt und der spezifische Dampf- und Stromverbrauch im Berichtszeitraum konnte weiter gesenkt werden.

Operational Excellence (OPEX)

Unter dem Stichwort "Operational Excellence" (OPEX) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2014 ein gruppenweites Programm zur fortlaufenden Optimierung innerbetrieblicher Prozesse ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, die Lenzing Gruppe unter Einbindung aller Mitarbeiter/innen verstärkt als kontinuierlich lernendes und optimierendes Unternehmen aufzustellen.

Ein Kernelement von OPEX ist das strukturierte Programm zur kontinuierlichen Verbesserung auf allen Unternehmensebenen: das sogenannte "World Class Operations Management" (WCOM). Dieses wurde 2015 auf weitere Produktionsbereiche ausgerollt und läuft nunmehr an allen Produktionsstandorten. Die wichtigsten Themenbereiche von WCOM sind Sicherheit, Qualität und Effizienz. Ein zentraler Programmpunkt ist hierbei das Lernen voneinander, innerhalb der Lenzing Gruppe. Diesbezüglich wurden erste Schritte mit einer Cross-Learning-Plattform gestartet, die 2016 bei allen Produktionsstandorten eingeführt wird. 2016 wird das WCOM-Programm außerdem auf die Bereiche Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, Qualitätsmanagement und Human Resources ausgeweitet.

Für die Viscosefaser-Produktionsstandorte wurde 2015 das Quality Consistency Programm (QCP) ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist eine stabilere Produktqualität durch verbesserte Prozessführung. Hierfür arbeiten standortübergreifende Teams an der Optimierung aller Prozessschritte und lernen intensiv mit- und voneinander.

Lagebericht 2015

Segment Lenzing Technik

Die 2014 begonnene strategische Neustrukturierung des Segments Lenzing Technik wurde im Geschäftsjahr 2015 weiter vorangetrieben. Eine Reihe von Dienstleistungen und die mit deren Erstellung beschäftigten Mitarbeiter wurden in die Lenzing AG eingegliedert. Die Geschäftsbereiche Mechatronik, Automation und Robotik sowie Blechtechnik wurden verkauft.

Lenzing Technik konzentriert sich daher nun auf die Geschäftsfelder Filtrations- und Separationstechnik, Zellstofftechnologie sowie Mechanische Fertigung und Industrieservice. Diese Geschäftsfelder realisierten für den Lenzing Konzern und für externe Kunden Projekte und Dienstleistungen auf globaler Basis.

Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete die Lenzing Technik strukturbedingt sowie aufgrund der niedrigen Investitionen innerhalb und außerhalb der Lenzing Gruppe einen entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Umsatzerlöse der Lenzing Technik des Jahres 2015 beliefen sich auf EUR 70,6 Mio nach EUR 90,8 Mio im Jahr 2014. Davon entfielen EUR 29,6 Mio auf Umsatzerlöse mit Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 43,6 Mio im Jahr 2014). Das EBITDA nach Segmentberichterstattung betrug EUR 0,07 Mio nach EUR 3,1 Mio im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik sank zum 31.12.2015 inklusive Lehrlinge auf 294 Mitarbeiter/innen (Ende 2014: 646). Dies war bedingt durch den Verkauf der Bereiche Mechatronik, Automation und Robotik sowie der Blechtechnik, und die durch die Umstrukturierung verbundene Eingliederung von Mitarbeitern in die Lenzing AG. Der Einsatz von Leiharbeitskräften wurde darüber hinaus stark reduziert.

Filtrations- und Separationstechnik

Im Bereich Filtrations- und Separationstechnik wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die starke Marktposition weiter gefestigt und erfolgreich das weltweite Vertriebsnetz ausgebaut. Neue Anwendungen der Produkte, wie z.B. in der Erdöl-, Zucker- oder Zellstoffindustrie, unterstreichen das Potenzial dieses Geschäftsfeldes.

Zellstofftechnologie

Der Geschäftsbereich Zellstofftechnologie, das Zellstoffkompetenzzentrum für die Lenzing Gruppe, bietet Leistungen für die globale Zellstoffindustrie an und realisiert Projekte für die konzerneigenen Zellstoffwerke.

Mechanische Fertigung und Industrieservice

Der Bereich Mechanische Fertigung und Industrieservice wurde durch Restrukturierungen und Re-Positionierungen an die gegebenen Erfordernisse am Markt angepasst. Als Ergebnis wurde die Organisationsstruktur verschlankt und die Effizienz der Fertigung erhöht.

Mechanische Fertigung und Industrieservice ist Auftragsfertiger für anspruchsvolle Anwendungen. Im Geschäftsjahr 2015 lag der Vertriebsfokus auf dem externen Markt. In der Lenzing Gruppe trug dieses Geschäftsfeld maßgeblich zum erfolgreichen Neubau der Lenzing Modal® Faserproduktionslinie am Standort Lenzing bei.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Die Erholung der Viscosefaserpreise hat sich im 4. Quartal 2015, ausgehend von China, wieder gegenläufig entwickelt und deshalb werden die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten bei Viscosefaser, in Verbindung mit den niedrigen Preisniveaus für Polyester und Baumwolle, als das höchste Risiko für die Faserpreisentwicklung gesehen.

Die Zellstoffversorgung gilt weiterhin als ausreichend gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken US-Dollar bzw. chinesischen Yuan gegenüber dem Euro. Liquiditätsrisiken werden für 2016 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung sowie des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial darstellen können, gab es auch im Geschäftsjahr 2015 keine wesentlichen Schadensfälle.

Risikomanagement

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und

Lagebericht 2015

konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®11 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (http://www.lenzing.com/en/investors/corporate-governance/evaluation.html) hinterlegt.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Konzernbilanz bzw. der Konzern-GuV nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in vier Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

Marktumfeldrisiken

Markt-/Substitutionsrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der vor allem durch die erstmals volle Jahresproduktion von TENCEL® Fasern am Standort Lenzing weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.

Das Substitutionsrisiko für Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als etwas entschärfter gesehen.

Absatzrisiko

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch

Lagebericht 2015

ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Als weltweit führender Hersteller von botanischen Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Cellulosefasern – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung seiner Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Deshalb verfolgt Lenzing bei Zellstoff und Energie die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Außerdem werden Preisschwankungen durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko

Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Lagebericht 2015

Finanzrisiken

Währungsrisiko

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Lenzing AG sind im Konzern zu 38,2% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als gering eingestuft.

Steuerrisiko

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöhen für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken

Qualifizierte Arbeitskräfte

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Lagebericht 2015

Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzernbilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Controlling für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein Internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich dafür, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei vom Team Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen im Team Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Der Bereich Global Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal Management & Group Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrats, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet per 31.12.2015 direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich

Lagebericht 2015

und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Konzernbilanz und Konzern-GuV

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken außerhalb der Konzernbilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken des Risikoberichts sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Bilanzstruktur und Liquidität

Die Lenzing Gruppe kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaften verfügen über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG als Konzernleitung der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Konzerns im Geschäftsjahr 2016 gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Der Anspruch, Innovationsführer der Branche zu sein, ist zentraler Teil der Strategie der Lenzing Gruppe. Durch seine gezielten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) ist Lenzing seit Jahrzehnten Vorreiter für eine ökologisch verantwortliche und gleichzeitig profitable Cellulosefaserproduktion.

Lenzing deckt mit seiner F&E die gesamte Wertschöpfungskette ab, beginnend beim Rohstoff Holz über Fasern bis hin zu unterschiedlichsten Anwendungen in den Bereichen Bekleidung, Nonwovens, technische Textilien und Chemikalien. Zahlreiche Innovationen werden laufend gemeinsam mit Kunden sowie mit Partnern und externen Forschungsinstituten oder Universitäten entwickelt.

Die F&E-Aktivitäten sind am Standort Lenzing in der zentralen Abteilung "Innovation and Strategic R&D" gebündelt, welche direkt dem Vorstand unterstellt ist. Die zentrale Forschung ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst oder Sales eng vernetzt.

Per Ende 2015 forschte in Lenzing ein Expertenteam von rund 170 Mitarbeiter/innen. Die Leistung der F&E zeigt sich in den rund 1.500 Patentanmeldungen (aus 250 Patentfamilien), die die Lenzing AG weltweit in 63 Ländern hält.

Im Geschäftsjahr 2015 betrugen die Ausgaben für F&E, berechnet nach Frascati, EUR 29,8 Mio (nach EUR 20,6 Mio im Jahr 2014). Sowohl absolut als auch anteilig am Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Um die Innovationsführerschaft in der Cellulosefaserproduktion langfristig abzusichern und auszubauen, wird Lenzing diese Ausgaben in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen.

Schwerpunkte 2015

Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung) an den Zellstoff-Produktionsstandorten Paskov und Lenzing. Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Ausbeute des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Co-Produkte gearbeitet (Stichwort "Bio-Raffinerie").

Bei der Fasertechnologie stand die Weiterentwicklung der gesamten TENCEL® Technologie im Vordergrund. Der Produktionsprozess wurde weiter verbessert.

Im Bereich Nonwovens wurden spezielle Verfahren zur Vliesherstellung getestet und entwickelt. Dazu gehören Nasslegeverfahren oder der Einsatz von speziellen Kurzschnittfasern. Zudem wurden, etwa für Wischtücher, mehrere neue TENCEL® Spezialfasern entwickelt.

Im Berichtsjahr arbeitete "Innovation and Strategic R&D" intensiv an der Entwicklung der neuen Strategie sCore TEN mit. In den kommenden Jahren wird der Fokus der F&E-Aktivitäten vor allem auf der Umsetzung von sCore TEN liegen. Wesentliche Treiber für Innovationen sind dabei Qualitäts- und Technologieführerschaft, Kundenbedürfnisse und Nachhaltigkeit. Die systematische Betrachtung des Themas Nachhaltigkeit beginnt für die F&E schon bevor der Rohstoff das Werkstor erreicht und erfordert einen gesamtheitlichen Ansatz.

LAGeBerICHT 2015

umwelt und nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist für Lenzing ein Grundwert in der strategischen Unternehmensführung und gleichzeitig ein wichtiger Differenzierungsfaktor für die Marke Lenzing. Nachhaltiges Denken und Handeln ist die Basis für Innovationen und damit richtungsweisend für den zukünftigen Erfolg der Lenzing Gruppe. Dabei räumt Lenzing wirtschaftlichem Handeln den gleichen Stellenwert ein wie sozialer Ausgewogenheit und der Sicherung einer ökologischen Lebensgrundlage.

nachhaltigkeitsmodell der Lenzing Gruppe

Der Nachhaltigkeitsgedanke ist ein fest verankerter Grundwert im Unternehmensleitbild der Lenzing Gruppe:

  • Als globales Unternehmen im Bereich Hochleistungsmaterialien verwandelt Lenzing CO2 und Sonnenlicht in hochfunktionale, emotionale und ästhetische Produkte.
  • Lenzing schafft Wert durch innovative ökologische Produkte und Dienstleistungen von hoher Qualität.
  • Lenzing arbeitet auf Basis nachhaltiger Prinzipien und schafft Wert für alle Stakeholder.
  • Lenzing verbessert seinen eigenen ökologischen Fußabdruck und den seiner Partner entlang der Wertschöpfungskette.
  • Lenzing schafft Entwicklungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nachhaltiges Wirtschaften ist bei Lenzing bereits durch die Rohstoffbasis bedingt und wird im gesamten Konzern auf jeder Stufe des Cellulosekreislaufes gelebt. Als global agierendes Unternehmen setzt sich Lenzing konsequent für nachhaltige und transparente Lieferketten entlang der textilen und Nonwovens-Wertschöpfungskette ein. Dementsprechend arbeitet Lenzing eng mit allen Stakeholdern zusammen und begegnet damit den wachsenden Ansprüchen der Konsument/innen bezüglich Nachhaltigkeit und Qualität.

Der hohe Nachhaltigkeitsanspruch der Lenzing Gruppe ist integraler Bestandteil der neuen Konzernstrategie sCore TEN und von zentraler Bedeutung für die Umsetzung strategischer Maßnahmen. Daher arbeitet Lenzing derzeit auch an einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie, die zukünftige Megatrends und Anforderungen der Stakeholder berücksichtigt. Diese aktualisierte Nachhaltigkeitsstrategie wird Nachhaltigkeitsziele und konkrete Umsetzungsmaßnahmen definieren.

Verantwortung für die Menschen

Die Lenzing Gruppe ist global tätig. Prinzipien wie Toleranz, Offenheit und Respekt gegenüber allen Menschen ungeachtet ihrer Herkunft gelten für Lenzing überall gleichermaßen.

Im Berichtsjahr wurden zentrale Werte der Lenzing Gruppe, wie Vielfalt und Wertschätzung für verschiedene Länder und Nationalitäten, verstärkt sichtbar gemacht. Themen der Mitarbeiter wurden über die verschiedenen Mitarbeitermedien kommuniziert und im Rahmen von Aktionstagen, wie beispielsweise zum Indonesischen Nationalfeiertag oder der "United Nations Week", gelebt.

Verantwortung für die Umwelt

Lenzing Fasern sind ein unverzichtbarer Einsatzfaktor in der Textilproduktion, dem Gesundheitswesen sowie dem Hygiene- und Körperpflegebereich. Es ist ein ausdrückliches Ziel der Lenzing Gruppe, zu einer möglichst umweltschonenden Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Endprodukt beizutragen.

Galt die Viscosefaserproduktion in der Vergangenheit noch als umweltbelastend und ressourcenintensiv, so konnte Lenzing in den vergangenen Jahrzehnten beweisen, dass die Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern auch nachhaltig möglich ist. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert setzt Lenzing durch stetige Prozessverbesserungen, die Schließung von Chemikalienkreisläufen und modernste Abwasser- und Abluftbehandlung internationale Standards in der umweltfreundlichen Produktion von Cellulosefasern. Zudem hat sich Lenzing zu einer strikten Einkaufspolitik für Holz und Zellstoff verpflichtet, die sicherstellt, dass kein Holz aus kritischen Quellen zur Zellstoff- und Faserherstellung verwendet wird.

Mit der Aufstellung von konzernweit gültigen Umweltstandards verpflichtete sich die Lenzing Gruppe freiwillig zur Einhaltung bestimmter Umweltkriterien. Die Basis dafür bildete die Orientierung an den strengen Richtlinien verschiedener internationaler Standards, wie beispielsweise dem EU Ecolabel.

Lagebericht 2015

Policy für Holz und Zellstoff

Die Beschaffung von Holz und Zellstoff in der richtigen Qualität und Menge für alle Zellstoffund Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes. Um auch in der Beschaffungspolitik den Grundsätzen der Nachhaltigkeit zu entsprechen, hat sich die Lenzing Gruppe eine klar definierte, konzernweite "Policy für Holz und Zellstoff" auferlegt, die im Berichtsjahr 2015 aktualisiert wurde.

Die "Policy für Holz und Zellstoff" der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, Holz und Zellstoff ausschließlich aus nicht umstrittenen Quellen zu beziehen. Darüber hinaus werden Lieferanten mit anerkannten Forstzertifizierungs-Programmen bevorzugt.

Umstrittene Quellen sind solche, deren Holz:

  • illegal geerntet wird;
  • aus besonders schutzwürdigen Wäldern stammt (mit eingeschlossen Urwälder und gefährdete Wälder bzw. Habitate mit gefährdeten Arten);
  • aus Plantagen stammt, die nach 1994 durch die Umwandlung nennenswerter Flächen von Naturwald entstanden sind bzw. einer nichtforstlichen Nutzung zugeführt wurden;
  • aus Wäldern oder Plantagen stammt, deren Bäume gentechnisch verändert wurden;
  • durch die Verletzung von Bürgerrechten, Rechten der indigenen Bevölkerung oder gesellschaftlichen Rechten gewonnen wird;
  • durch die Verletzung der IAO-Kernarbeitsnormen, wie in der Erklärung der IAO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit definiert, gewonnen wird.

Regelmäßige Risikoeinschätzungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstbewirtschaftung durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung der Policy.

Sollte Lenzing die Herkunft von Holz oder Zellstoff aus umstrittenen Quellen bekannt werden, wird der betreffende Lieferant unter Berücksichtigung einer angemessenen Vorbereitungszeit aus der Lieferkette entfernt.

Lenzing strebt langfristige Partnerschaften mit seinen Holz- und Zellstofflieferanten an und ist bemüht, das Geschäft persönlich bzw. direkt mit den Waldeigentümern bzw. Zellstoffproduzenten abzuwickeln.

EU Ecolabel

Lenzing war weltweit der erste Fasererzeuger, der 2002 mit dem Europäischen Umweltzeichen (EU Ecolabel) ausgezeichnet wurde. Aufgrund der strengen Vergabekriterien, verbunden mit einem hohen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit, ist das EU Ecolabel seither eine wichtige Benchmark für die Lenzing Gruppe.

Im Berichtsjahr wurde auf Basis der neuen, noch strengeren Vergabekriterien mit dem Standort Grimsby (GB) eine weitere Produktionsstätte der Lenzing Gruppe mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet.

USDA Certified Biobased Label

Das US-Landwirtschaftsministerium (United States Department for Agriculture, USDA) vergibt zur Förderung von umweltfreundlichen Produkten das Certified Biobased Product Label. Nach bestandenem Zertifizierungsprozess dürfen seit 2015 alle Fasertypen von Lenzing Modal® und TENCEL® das USDA Biobased Product Label tragen. Damit sind Lenzing Fasern in den USA für Konsument/innen und öffentliche Beschaffungsstellen als biobasierte und umweltfreundliche Produkte gekennzeichnet.

Nachhaltigkeitspreise für Lenzing Produkte

Im Mai 2015 wurden zwei Produkte der Lenzing Gruppe mit Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Eigens entwickelte Schnürsenkel aus 100% TENCEL® wurden mit der CSR-Newcomer-Trophäe von TRIGOS – dem bekanntesten Nachhaltigkeitspreis Österreichs – ausgezeichnet. Prämiert wurden die hervorragende Ökobilanz und die vollkommene Kompostierbarkeit der TENCEL® Schnürsenkel, bei gleichzeitig höchster Produktleistung. Außerdem erhielt Lenzing für die spinngefärbte Cellulosefaser Lenzing Modal® COLOR den renommierten Umweltpreis ENERGY GLOBE Award Austria in der Kategorie Erde. Entscheidend war, dass diese Lenzing Fasern aus Buchenholz die hohe Umweltbelastung beim Färben von Textilien um bis zu 80% reduzieren.

Verantwortung für die Wirtschaft

Lenzing trägt als Arbeitgeber, Kapitalnehmer, Kunde und Lieferant sowie als aktiver Gestalter globaler Wertschöpfungsketten eine große Verantwortung, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Im Berichtsjahr hat Lenzing nach zwei sehr schwierigen Jahren bewiesen, selbst längere Krisenphasen zu bewältigen, ohne die Substanz des Unternehmens und seiner Stakeholder zu gefährden. Mittels rechtzeitig eingeleiteter Maßnahmen sicherte Lenzing seine wirtschaftliche Basis ab und schaffte damit die Voraussetzungen, auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner zu sein.

Lagebericht 2015

Die Lenzing Gruppe kam trotz des extrem angespannten Marktumfelds stets allen finanziellen Verpflichtungen pünktlich nach und verfolgte eine stetige Dividendenpolitik. Die anhaltend hohe Eigenkapitalquote der Lenzing Gruppe belegt die wirtschaftliche Kraft und die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.

Lenzing ist sich als Technologieführer seiner Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bewusst. Vor allem bezüglich der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Produkte in der Textil- und Nonwovens-Industrie versteht sich Lenzing als Impulsgeber für innovative Lösungen. Dazu orientiert sich die Lenzing Gruppe sehr eng an den Kundenbedürfnissen und arbeitet im Rahmen ihrer Push-Pull-Marktstrategie intensiv mit allen Partnern der gesamten Wertschöpfungskette zusammen.

So engagiert sich Lenzing gemeinsam mit Institutionen aus Industrie, Handel und Politik sowie mit NGOs für die Entwicklung globaler Nachhaltigkeitsstandards. Als aktives Mitglied der Sustainable Apparel Coalition (SAC) war Lenzing intensiv an der Entwicklung des globalen Standards Higg Index beteiligt. Dieser Index ermöglicht eine standardisierte Beurteilung der Nachhaltigkeit von Textilprodukten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus beteiligte sich Lenzing im Rahmen der SAC an verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten, wie z.B. der Entwicklung von Recycling-Technologien für Bekleidung.

Als führendes Unternehmen im Bereich Zellstoff und botanischen Cellulosefasern trägt Lenzing außerdem eine besondere Verantwortung bei der Beschaffung von Holz und Zellstoff. In diesem Zusammenhang arbeitet Lenzing gemeinsam mit der kanadischen Non-Profit-Organisation Canopy sowie mit führenden Marken und Händlern an einem Zertifizierungsprozess namens "Man Made Cellulosic Fibre Solution Pathway". Dieser soll sicherstellen, dass nur jene Produkte aus Cellulosefasern in den beteiligten Verkaufsstellen vertrieben werden, die eine transparente und unbedenkliche Lieferkette aufweisen. Damit sollen Produkte ausgesondert werden, die möglicherweise aus Holz bzw. Zellstoff aus Urwäldern oder gefährdeten Wäldern hergestellt wurden.

VÖNIX – Nachhaltigkeitsindex der Wiener Börse

Seit 2005 werden einmal jährlich ca. 60 österreichische Unternehmen mit Börsennotierung anhand von rund 100 Umwelt- und Sozialkriterien beurteilt. Die besten Unternehmen werden für ein Jahr in den VÖNIX (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) aufgenommen. Lenzing wurde im Berichtsjahr zum zehnten Mal in Folge in den VÖNIX-Index aufgenommen und wurde dafür neben acht anderen Unternehmen als "All Time Index Member" geehrt.

Zertifizierungen

Zertifizierungen beleuchten den Status einer Organisation im Hinblick auf Systeme und Produkte. Dies gibt Geschäftspartnern und Kunden die Gewissheit, dass Standards in Bezug auf Qualität, Umwelt und Sicherheit eingehalten werden.

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

ISO 9001 ISO 14001 OHSAS 18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov
(Tschechische Republik)

Human Resources

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing Gruppe fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von globalen und regionalen Personalentwicklungsangeboten.

Nach einem marktbedingt schwierigen Arbeitsumfeld, das von Einsparungen und rückläufigen Geschäftsergebnissen geprägt war, brachte das Geschäftsjahr 2015 deutliche Ergebnisverbesserungen und damit einen positiven Motivationsschub. Dazu trug im Berichtsjahr des Weiteren das Strategiefindungsprojekt für sCore TEN bei. In diesem Projekt kooperierten Teams aus allen Lenzing Standorten hierarchie- und abteilungsübergreifend erfolgreich an der neuen strategischen Ausrichtung der Lenzing Gruppe.

Im Rahmen der Strategiefindung wurde auch eine globale Mitarbeiter/innenbefragung zu Schwerpunktthemen der Arbeitgebermarke Lenzing® durchgeführt ("Employer Branding"), um die Erwartungsbasis der Mitarbeiter/innen aller Standorte gegenüber ihrem Arbeitgeber besser zu verstehen. Die Resultate der Umfrage wurden anschließend in Fokusgruppen qualitativ im lokalen Kulturkontext vertieft. Führungskräfte und HR-Teams tragen nun zur weiteren Bearbeitung der Themen bei.

Die Ergebnisse aus dieser Mitarbeiter/innenbefragung zur Unternehmenskultur werden in die neue Strategie sCore TEN eingearbeitet. Dadurch erhalten Respekt, Vielfalt, professionelle Zusammenarbeit, Stolz auf exzellente Leistungen sowie eine gemeinsame Wertebasis bereits in der Umsetzung von sCore TEN einen prominenten Platz. Insbesondere die Verankerung des neuen Führungsleitbildes, das neben der Umsetzung der Strategie Priorität hat, ist für Lenzing über das Berichtsjahr 2015 hinaus ein Schwerpunktthema.

Lagebericht 2015

Lenzing Leadership Modell

Globale Aus- und Weiterbildung

Die 2014 eingeführte Konferenzreihe "Management Time Out" war auch im Berichtsjahr 2015 wieder eine wichtige Plattform für den gemeinsamen Austausch und zur Ausrichtung des Top-Managements rund um die Themen Strategie, Führung, Kultur und Veränderung. Ziel von "Management Time Out" war es, sich auf oberster Führungsebene abzustimmen, ein gemeinsames Verständnis und Bewusstsein für Mitverantwortung zu erarbeiten und dies alles entsprechend in die Organisation weiterzutragen. Die Konferenz fand quartalsmäßig statt und umfasste über 50 Teilnehmer aus den verschiedenen globalen Standorten der Lenzing Gruppe.

Das ebenfalls 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) mit knapp 30 Teilnehmern aus Asien, USA und Europa, wurde erfolgreich weitergeführt. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit. Der erste Zyklus von Springboard schließt im März 2016 ab, weitere Gruppen sind in den Folgejahren geplant. Seit Juni 2015 besuchten auch einige Springboard-Teilnehmer die Management Time Out-Meetings.

Das Mitarbeiter/innengespräch ist ein wichtiges Führungsinstrument, das schon bisher eingesetzt wurde und künftig jährlich auf breiterer Basis durchgeführt werden soll. Abgeleitet von der Strategie und den Abteilungszielen werden für den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin Leistungsziele vereinbart, Führungs- und Verhaltensweisen im Kontext der neuen Strategie thematisiert sowie der Entwicklungsbedarf für den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin definiert. Des Weiteren werden eine Reflexion und Einschätzung der Leistung vorgenommen sowie Ziele und Maßnahmen für das kommende Jahr festgelegt. Im Berichtsjahr wurde dazu ein globaler Prozess definiert, um die Leistungs- und Feedbackkultur im Unternehmen weiter zu stärken.

Für Lenzing als Expertenorganisation sind der Schutz und die gezielte interne Weitergabe von Know-how erfolgskritisch. Um das Teilen von Wissen im Sinne einer lernenden Organisation voranzutreiben, wurden Pilotprojekte zum Thema "Know-how-Transfer" gestartet. Konkrete Anlassfälle waren zum Beispiel das geplante Ausscheiden eines Mitarbeiters bei Pensionierung, die Übergabe von Vorgängern auf Nachfolger oder auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen. Dafür wurde ein strukturierter Prozess definiert, im Zuge dessen die Übergabegespräche von einem Moderator begleitet werden. Dadurch kann auch das meist wenig dokumentierte implizite Erfahrungswissen weitergegeben werden.

Um die Kompetenz im Vertrieb noch weiter auszubauen, wurden im Berichtsjahr Konzepte für eine neue "Commercial Academy" entwickelt. Dadurch werden die Kompetenzen im Verkauf, das generelle Geschäftsverständnis, Produkt-Know-how, Wertbeiträge in der Wertschöpfungskette sowie rechtliches Wissen vertieft. Der Start des ersten Programmdurchlaufs ist für Frühling 2016 geplant.

Zusätzlich zu den globalen Personalentwicklungsinitiativen findet in den Regionen eine Vielzahl an Programmen und Maßnahmen im Sinne von Personalentwicklung sowie Fach- und Lehrlingsausbildung statt.

Per 31. Dezember 2015 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.127 Mitarbeiter/innen (nach 6.356 Ende 2014), davon 182 Lehrlinge. Der Rückgang um 3,6% entstand hauptsächlich durch den Verkauf von Unternehmensteilen.

Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2015 in den Unternehmen Lenzing AG, Lenzing Technik sowie BZL-Bildungszentrum GmbH insgesamt 2.662 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.739 per Ende 2014), davon 166 Lehrlinge (Ende 2014: 173). Zusätzlich befanden sich im Berichtsjahr an den Standorten Heiligenkreuz (Österreich) und Grimsby (GB) 16 Lehrlinge in Ausbildung.

Lagebericht 2015

Mitarbeiter nach Ländern

*) inkl. Lehrlinge, ohne Leiharbeiter, nach Kopfzahl

Safety, Health and Environment

Das Corporate Center "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) verantwortet in der Lenzing Gruppe die Themen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt.

Sicherheit

Zentrales Ziel von Global SHE ist es, das Bewusstsein der Belegschaft über die Bedeutung des Themas Sicherheit zu schärfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko von Arbeitsunfällen zu minimieren.

Im Berichtsjahr wurde zu diesem Zweck das Programm "Lenzing Heartbeat" gestartet. Es entstand im Rahmen der Strategieentwicklung von sCore TEN und strebt die Förderung der Sicherheitskultur in der Lenzing Gruppe an. In der ersten Phase wurde anhand eines gruppenweiten Umfrage- und Analyseprozesses die Ausgangssituation analysiert. Hierzu wurden Interviews mit globalen Führungskräften und regionalen Management-Teams geführt sowie Anlagen, Systeme und Prozesse untersucht. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme wurden die Top-10-Sicherheitsrisiken innerhalb der Lenzing Gruppe identifiziert und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zur Sicherheitssteigerung herausgearbeitet.

Nach einem Anstieg im Geschäftsjahr 2014 konnte die Unfallrate 2015 wieder reduziert werden. Die Produktionsstandorte Grimsby (GB) und Mobile (USA) blieben im Berichtsjahr unfallfrei, während am Standort Nanjing (China) die Zahl der Unfälle rückläufig war.

Entwicklung der Unfallrate

Gesundheit

Die Lenzing Gruppe verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung und ausgewogene Ernährung in den Betriebsküchen bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Veranstaltungen.

Beispielsweise lieferte das in Mobile (USA) initiierte Programm "iHealthy Wellness" 2015 erste Erfolge. Es zielt vor allem auf Prävention ab und beinhaltet unter anderem jährliche Gesundheitsuntersuchungen mit dem Ziel, bestehende Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen bzw. potenziellen Risiken durch Förderung eines gesünderen Lebensstils vorzubeugen.

Am Standort Purwakarta (Indonesien) wurde im Berichtsjahr eine neue Notfallklinik mit modernster Ausstattung eingerichtet.

Corporate Communications

Transparente und offene Kommunikation nach innen und außen ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur und ein wichtiger Faktor in der Positionierung der Lenzing Gruppe bei allen Stakeholdern.

Das Corporate Center Corporate Communications verantwortet alle Kommunikationsprozesse auf Konzernebene. Ziel ist es, anhand hochqualitativer Öffentlichkeitsarbeit und interner Kommunikation alle Stakeholder der Lenzing Gruppe optimal zu informieren. Die enge Zusammenarbeit mit Investor Relations stellt eine ganzheitliche Kommunikation sicher.

Lagebericht 2015

Public Relations

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die externe Öffentlichkeit und die Lenzing Mitarbeiter/ innen umfassend und zeitnah über die laufende Entwicklung der Lenzing Gruppe sowie über aktuelle Themen rund um das Kerngeschäft Fasern und Zellstoff informiert. Dabei bediente sich Lenzing einer Vielzahl von Informationskanälen.

Die externe Öffentlichkeit wurde unter anderem durch regelmäßige Presseaussendungen, Medienveranstaltungen sowie über eine Vielzahl von persönlichen Kontakte mit Journalisten informiert. Dies geschah mit entsprechender Unterstützung und inhaltlicher Vorbereitung durch den Vorstand persönlich sowie direkt durch Corporate Communications.

Die Website www.lenzing.com wurde im Berichtsjahr einem Relaunch unterzogen und wird laufend weiterentwickelt – auch im Zusammenhang mit den stark produktlastigen Web- und Social-Media-Anwendungen.

Die wichtigsten Informationskanäle wurden zuletzt dem Trend nach mehr digitaler Kommunikation und Reduktion von Print-Ausgaben angepasst. Ansprechend gestaltete Mitarbeiterund Kundenmagazine, digitale Newsletter sowie ein eigenes TV-Format sind die zentralen Informationsplattformen. Mitarbeitermagazine mit lokalem Fokus bieten relevante Informationen für die Belegschaft an den jeweiligen Standorten. Das zweisprachige Online-Magazin "Lenzing Life" (www.lenzinglife.com) informiert Mitarbeiter/innen, Kunden und andere Stakeholder zeitnahe über Neuigkeiten aus der Lenzing Welt.

50 Jahre Lenzing Modal®

Lenzing feierte Ende November 2015 gemeinsam mit langjährigen Lenzing Modal® Kunden 50 Jahre Produktion und Vermarktung der von Lenzing entwickelten Spezialfaser. Weitere Veranstaltungen mit Kunden fanden auf allen folgenden internationalen Textilmessen statt.

Erster Geburtstag der weltgrößten TENCEL® Faseranlage

Im Oktober 2015 feierte die weltweit größte TENCEL® Faseranlage am Standort Lenzing ihr einjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde in Lenzing im Rahmen einer prominent besuchten Feier all jenen gedankt, die an der erfolgreichen Realisierung des Projektes beteiligt waren. Sowohl Mitglieder des Aufsichtsrats als auch Vertreter des Lenzing-Kernaktionärs, der B&C Gruppe, gaben in diesem Rahmen ein klares Bekenntnis zu weiterem Wachstum der Lenzing Gruppe mit TENCEL® ab.

Investor Relations

Die Lenzing Aktie

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. Als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs ist Lenzing im Leitindex ATX gelistet und außerdem im Wiener Börsenindex WBI sowie seit 2005 durchgehend im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX enthalten.

2015 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei knapp EUR 3,0 Mio, die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo (30.12.2015) belief sich auf EUR 1,85 Mrd.

Aktienkennzahlen 2015

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Stückumsatz gesamt 11.782.076
Geldumsatz gesamt EUR 746.252.947,80
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,997 Mio
Jahreshöchstkurs EUR 75,65
Jahrestiefstkurs EUR 52,39
Schlusskurs 30.12. EUR 69,55
Jahresperformance +31,87%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.846.552.500,00

Aktien-Performance

Die Weltbörsen waren 2015 von hohen Kursschwankungen geprägt und entwickelten sich regional sehr unterschiedlich. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Börsenjahr 2015 bei einem Indexstand von 2.396,94 Punkten und einer Jahresperformance von rund 11%. Die Lenzing Aktie erzielte im Berichtsjahr ein Kursplus von fast 32% und zählte damit zu den stärksten Gewinnern im prime market der Wiener Börse. Positiv vom Kapitalmarkt aufgenommen wurden die gute Geschäftsentwicklung, die erfolgreiche Umsetzung des 2013 gestarteten Kostensenkungsprogramms und die im November 2015 vorgestellte neue Strategie sCore TEN. Zum 30. Dezember 2015 betrug der Jahresschlusskurs der Lenzing Aktie EUR 69,55. Das Jahrestief lag im Jänner bei EUR 52,39, das Jahreshoch wurde im November bei EUR 75,65 erreicht.

Lagebericht 2015

Entwicklung der Lenzing Aktie 2015

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Die geografische Aufteilung des identifizierten Free Float-Aktienbesitzes gliedert sich wie folgt:

USA/Kanada 5,1% (1,2 Mio) Deutschland 0,5% (0,1 Mio) United Kingdom 4,7% (1,1 Mio) Österreich 85,8% (19,9 Mio) Rest der Welt 3,6% (0,8 Mio) Frankreich 0,3% (0,1 Mio)

Aktienbesitz nach Ländern

In Prozent und Mio Stück per 31.12.2015 (Identifiziert: 23.129.843 Mio Stück)

Stellung der Aktionäre

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam. Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Investor Relations-Maßnahmen

Angesichts des herausfordernden Marktumfelds war das Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten 2015 die transparente Darstellung der ergriffenen Maßnahmen, wie z. B. das Kostensenkungsprogramm und die forcierte Marktausrichtung auf Faserspezialitäten. Darüber hinaus wurde auch die Steigerung des Bekanntheitsgrades an den internationalen Börsenplätzen weiter verfolgt. Am 17. November 2015 stellte das Management unter Führung des neuen CEO Dr. Stefan Doboczky auf einem Kapitalmarkttag in Lenzing die neue Strategie sCore TEN vor.

Lagebericht 2015

Neben der Regelpublizität (Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen, Corporate News) informierte Lenzing Investoren auf zahlreichen Roadshows und Konferenzen in Europa. Lenzing nahm an Börseninformationstagen teil und führte Betriebsbesichtigungen am Unternehmenssitz durch. Analysten und Investoren erhielten zudem in Conference Calls und Einzeltelefongesprächen regelmäßig einen Überblick über die aktuelle operative und strategische Unternehmensentwicklung. Insgesamt belief sich die Zahl der persönlichen Kontakte im Jahr 2015 auf weit über 600.

Analysten-Coverage

Im Jahr 2015 wurde Lenzing von folgenden Analystenhäusern beobachtet:

  • Kepler Cheuvreux
  • Deutsche Bank
  • Raiffeisen Centrobank
  • ERSTE Group
  • Berenberg Bank
  • Baader Helvea
  • Citigroup

Aktuelle Informationen zum Analystenresearch sind auf der Lenzing Website abrufbar: http://www.lenzing.com/konzern/investor-center/analysten-research.html

Hauptversammlung 2015 und Dividende

Die 71. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 22. April 2015 in Lenzing (Oberösterreich) statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 90% Zustimmung. Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2014 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,00 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 26.550.000,00.

Für das Geschäftsjahr 2015 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der 72. ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von EUR 2,00 je Stückaktie vor.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick Lenzing Gruppe 2016

Für das Geschäftsjahr 2016 ist weiterhin kein konjunktureller Rückenwind zu erwarten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,4% nach 3,1% im Jahr 2015. Während sich in den Industriestaaten vor dem Hintergrund niedriger Rohstoffkosten eine moderate Konjunkturerholung abzeichnet, geht der IWF für China von einer weiteren Abschwächung des Wachstums aus.

Am globalen Fasermarkt ist mit einer anhaltend volatilen Entwicklung zu rechnen. Die hohen Baumwolllagerbestände lasten weiterhin auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, solange die Ölpreise niedrig bleiben, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt ("inter-fiber competition").

Im für Lenzing relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich allerdings eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2016 gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auch auf der Angebotsseite dürften kurzfristig keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

In diesem Umfeld ist Lenzing sehr gut aufgestellt: Im Rahmen der neuen Konzernstrategie sCore TEN strebt Lenzing bis 2020 an, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um rund 10% pro Jahr zu erhöhen und den ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) auf einen Wert von über 10% zu steigern. Zudem wird sich Lenzing noch stärker als Premiumanbieter im attraktiven Spezialfasersegment positionieren, wodurch sich das Unternehmen vom Commodity-Preiszyklus zunehmend abkoppeln wird.

In den ersten Wochen des Jahres 2016 konnte die Lenzing Gruppe eine starke Nachfrage nach ihren Produkten feststellen. Dies ermöglichte eine hohe Auslastung – insbesondere bei Spezialfasern. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2016 eine substanzielle Verbesserung gegenüber 2015.

LAGeBerICHT 2015

ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 09. März 2016

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstands

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstands

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei InvestorInnen, Banken und AnalystInnen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 290,1 240,3 225,4 352,4 480,3
/Umsatzerlöse 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4 2.140,0
EBITDA-Marge 14,7% 12,9% 11,8% 16,9% 22,4%
EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Betriebsergebnis (EBIT) 151,1 21,9 86,4 231,5 364,0
/Umsatzerlöse 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4 2.140,0
EBIT-Marge 7,6% 1,2% 4,5% 11,1% 17,0%

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cash Flow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Lagebericht 2015

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 215,6 218,8 82,3 209,4 309,7
- Cashflow aus der Investitionstätigkeit -56,5 -102,8 -152,2 -281,8 -216,2
- Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen
und sonstigen Unternehmenseinheiten
-13,4 0,0 -61,7 0,0 0,0
+ Erwerb von finanziellen Vermögenswerten 4,9 2,3 8,3 4,3 49,5
- Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten -5,6 -3,5 -40,7 -41,0 -23,8*
Free Cashflow 145,0 114,8 -163,9 -109,1 119,2*

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 347,3 271,8 287,9 481,7 410,5
+ Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 8,1 8,5 8,1 8,5 5,8
+ Liquide Wertpapiere (in den Finanzanlagen) 0,0 0,0 0,0 38,6 76,5
+ Kurzfristige Wertpapiere 0,0 0,0 0,0 0,0 6,7
Liquiditätsbestand 355,3 280,3 296,0 528,8 499,6

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Vorräte 338,5 344,1 311,5 299,6 284,6
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 258,9 232,8 258,8 264,5 236,8
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -150,0 -181,1 -176,6 -200,3 -148,5
Trading Working Capital 447,4 395,7 393,7 363,8 372,8
EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) 518,0 506,5 461,9 522,9 547,8
x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) 2.071,8 2.026,0 1.847,5 2.091,5 2.191,4
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen 21,6% 19,5% 21,3% 17,4% 17,0%

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Eigenkapital 1.206,7 1.045,6 1.089,5 1.130,7 1.023,7
+ Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 17,8 22,0 23,0 24,5 23,1
+ Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 8,0 4,6 3,0 4,5 8,2
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -6,1 -6,1 -5,9 -6,5 -6,8
Bereinigtes Eigenkapital 1.226,4 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1
/Bilanzsumme 2.421,8 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5
Bereinigte Eigenkapitalquote 50,6% 44,9% 45,5% 43,8% 44,8%

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Lagebericht 2015

EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 172,3 192,7 191,1 173,6 134,4
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten 510,9 537,0 609,6 701,6 518,5
- Liquiditätsbestand -355,3 -280,3 -296,0 -528,8 -499,6
Nettofinanzverschuldung 327,9 449,5 504,7 346,3 153,3
/Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 290,1 240,3 225,4 352,4 480,3
Nettofinanzverschuldung/EBITDA 1,1 1,9 2,2 1,0 0,3
EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Nettofinanzverschuldung 327,9 449,5 504,7 346,3 153,3
/Bereinigtes Eigenkapital 1.226,4 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1
Net Gearing 26,7% 42,2% 45,5% 30,0% 14,6%
EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Nettofinanzverschuldung 327,9 449,5 504,7 346,3 153,3
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen 96,5 102,9 77,4 99,2 85,9
Nettoverschuldung 424,5 552,5 582,0 445,5 239,3

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Betriebsergebnis (EBIT) 151,1 21,9 86,4 231,5 364,0
- Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -23,8 -23,4 -26,3 -39,0 -89,6
Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) 127,4 -1,5 60,1 192,5 274,3
/Durchschnittliches Capital Employed per 31.12. 1.588,2 1.601,7 1.605,1 1.409,2 1.193,4*
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 8,0% -0,1% 3,7% 13,7% 23,0%*
Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -23,8 -23,4 -26,3 -39,0 -89,6
Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand 3,4 2,7 5,6 -0,8 3,0
Laufender Ertragsteueraufwand -20,3 -20,7 -20,7 -39,8 -86,7
Bilanzsumme
2.421,8
2.375,1
2.439,9
2.632,7
2.340,5
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-150,0
-181,1
-176,6
-200,3
-148,5
- Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile
-11,7
-12,4
-19,5
-29,0
-32,1
- Kurzfristige kündbare nicht beherrschende Anteile
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,8
- Langfristige sonstige Verbindlichkeiten
-3,1
-7,6
-2,3
-1,7
-19,6
- Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
-85,3
-90,5
-35,5
-41,9
-70,2
- Verbindlichkeiten für laufende Steuern
-10,6
-25,2
-14,8
-43,7
-74,9
- Steuerabgrenzung (passive latente Steuern)
-52,9
-44,8
-41,8
-41,0
-28,2
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
-6,1
-6,1
-5,9
-6,5
-6,8
- Kurzfristige Rückstellungen
-69,9
-81,4
-126,4
-81,6
-144,5
- Langfristige Rückstellungen
-122,7
-130,0
-106,8
-140,0
-112,9
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen (Sozialkapital)
96,5
102,9
77,4
99,2
85,9
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
-347,3
-271,8
-287,9
-481,7
-410,5
- Kurzfristige Wertpapiere
0,0
0,0
0,0
0,0
-6,7
- Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-25,6
-38,0
-39,1
-35,8
-30,3
- Finanzanlagen
-22,8
-23,2
-23,2
-56,1
-93,6
Stand 31.12.
1.610,5
1.565,8
1.637,5
1.572,7
1.245,8
Stand 01.01.
1.565,8
1.637,5
1.572,7
1.245,8
1.141,0
Durchschnittliches Capital Employed
1.588,2
1.601,7
1.605,1
1.409,2
1.193,4

EUR
Mio per 31.12.
2015
2014
2013
2012
2011
Bereinigtes Eigenkapital 31.12.
1.226,4
1.066,1
1.109,6
1.153,1
1.048,1
Bereinigtes Eigenkapital 01.01.
1.066,1
1.109,6
1.153,1
1.048,1
758,8
Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital
1.146,2
1.087,8
1.131,4
1.100,6
903,5
EUR
Mio
2015
2014
2013
2012
2011
Ergebnis vor Steuern (EBT)
149,1
7,3
68,1
236,0
351,9
/Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital per 31.12.
1.146,2
1.087,8
1.131,4
1.100,6
903,5
ROE (Eigenkapitalrentabilität)
13,0%
0,7%
6,0%
21,4%
39,0%
EUR
Mio per 31.12.
2015
2014
2013
2012
2011
Bilanzsumme 31.12.
2.421,8
2.375,1
2.439,9
2.632,7
2.340,5
Bilanzsumme 01.01.
2.375,1
2.439,9
2.632,7
2.340,5
1.963,4
Durchschnittliche Bilanzsumme
2.398,4
2.407,5
2.536,3
2.486,6
2.152,0
EUR
Mio
2015
2014
2013
2012
2011
Betriebsergebnis (EBIT)
151,1
21,9
86,4
231,5
364,0
/Durchschnittliche Bilanzsumme per 31.12.
2.398,4
2.407,5
2.536,3
2.486,6
2.152,0
EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011

ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 6,3% 0,9% 3,4% 9,3% 16,9%

Corporate Governance Bericht 2015

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2015) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). (http://www.lenzing.com/investoren/corporategovernance/berichte.html)

Organe der Lenzing Aktiengesellschaft

Die Aufgabenverteilung des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 stellt sich wie folgt dar:

1) Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967) Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015 Ende laufende Funktionsperiode 31.05.2018 Aufgabenbereiche (bis 10.12.2015): Strategy & Projects, Global Strategy, Global Human Resources, Internal Audit, Corporate Communications, Investor Relations, Legal Management & Compliance, Wood Procurement, Works Council, TENCEL® Fiber Operations, Viscose/Modal Operations, Pulp Operations, Technical Services, Operational Excellence, Site Service Management, Company Secretary

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Economic Development Board, Singapur

Robert van de Kerkhof, MBA (1964)

Mitglied des Vorstands, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014

Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2017

Aufgabenbereiche (bis 10.12.2015): Global Sales, Marketing & Business Development, Technical Customer Service & Quality Management, Innovation & Strategic R&D, Strategic Price Management, Market Intelligence, Global Logistics, Corporate Sustainability, Global Safety, Health & Environment

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Dr. Thomas Riegler (1969)

Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer Erstbestellung 01.06.2014 Aufgabenbereiche (bis 01.12.2015): Global Accounting & Controlling, Global Treasury, Finance Purwakarta, Finance Nanjing, Global Purchasing, Pulp Trading Management, Global IT, Global Risk Management Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Herr Dr. Riegler ist mit 01.12.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden.

Mag. Dr. Peter Untersperger (1960)

Vorstandsvorsitzender Erstbestellung 01.01.1999 Herr Mag. Dr. Untersperger ist mit 31.05.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden.

In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing Aktiengesellschaft vom 10. Dezember 2015 wurde Herr Mag. Thomas Obendrauf, MBA per 1. März 2016 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstands (Chief Financial Officer) bestellt. Die Agenden des Chief Financial Officers werden bis 29. Februar 2016 interimistisch durch Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA wahrgenommen.

Weiters wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 10. Dezember 2015 eine neue Geschäftsverteilung des Vorstands beschlossen, die sich wie folgt darstellt:

Chief Executive Officer: Regional Area AMEA, Regional Area North Asia, Global Pulp & Wood, Global Operations, Global HR, Global R&D, Strategy & Projects, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Emerging Business Areas, Corporate Secretary

Chief Commercial Officer: Regional Area Europe and Americas, Global Business Management Textiles and Nonwovens, Global Sustainability, Global Brand Management, Global S&OP

Chief Financial Officer: Global Accounting, Global Controlling, Global IT & Process Management, Global Purchasing, Global Treasury, Internal Audit, Minority Participations, Risk Management

Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß einem der Geschäftsordnung angegliederten

Corporate Governance Bericht 2015

Geschäftsverteilungsplan. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters hat sich der Vorstand zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

2) Aufsichtsrat

2.1. Zusammensetzung

Dr. Hanno M. Bästlein (1963)

Erstbestellung 28.04.2014: Vorsitzender seit 22.04.2015

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH

Dr. Felix Strohbichler (1974)

Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 22.04.2015 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding

Dr. Veit Sorger (1942)

Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Erstbestellung 04.06.2004 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Semperit Aktiengesellschaft Holding (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Schoellerbank Aktiengesellschaft, Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, card complete Service Bank AG (Vorsitzender), Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, BWA Beteiligungs- und Verwaltungs-Aktiengesellschaft

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2015 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, AMAG Austria Metall AG

Mag. Andreas Schmidradner (1961)

Erstbestellung 12.06.2008 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2016 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, VAMED Aktiengesellschaft

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953)

Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding

MMag. Dr. Michael Junghans (1967)

Erstbestellung 30.04.2010 Ab 29.03.2011: Vorsitzender (bis 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender) Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Stadtwerke Klagenfurt MMag. Dr. Junghans ist mit 22.04.2015 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Corporate Governance Bericht 2015

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

Helmut Kirchmair (1968) Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2015 Erstbestellung 2008

Erstbestellung 2014 Erstbestellung 2001

Franz Berlanda (1961) Erstbestellung 2014

Rudolf Baldinger (1954) Erstbestellung 1998 (ausgeschieden am 01.09.2015)

Ing. Daniela Födinger (1964) Johann Schernberger (1964)

2.2. Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gem. Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Franz Gasselsberger, MBA, und Dr. Astrid Skala-Kuhmann erklärt, im Geschäftsjahr 2015 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10% gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

2.3. Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstands, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden acht Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36).

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2015 aus seiner Mitte sechs Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

2.3.1. Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gem. § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Jahresabschluss zu prüfen und die Feststellung vorzubereiten sowie den Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverteilung und den Lagebericht zu untersuchen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht und erstattet einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. Weiters befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überprüfung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems im Unternehmen. Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2015 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten.

Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Finanzexperte, Vorsitzender ab 22.04.2015), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger

2.3.2. Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2015 hat der Ausschuss die Bestellung von zwei Vorstandsmitgliedern vorbereitet. Überdies unterbreitet er der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Im Geschäftsjahr 2015 haben zwei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger

2.3.3. Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2015 haben sieben Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2015 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss Vereinbarungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015)

2.3.4. Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2015 hat der Vorstand auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse strategische Optionen für die Lenzing Gruppe erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert. Die vom Vorstand vorgeschlagene Strategie "sCore TEN" wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Corporate Governance Bericht 2015

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger

2.3.5. excelLENZ-Ausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen excelLENZ-Ausschuss eingerichtet. Dieser beschäftigte sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weltweiten Einsparungs- und Kostenverbesserungsprogramms "excelLENZ 2.0". Schwerpunkte darin sind unter anderem Einsparungen zur Margenverbesserung, Kostenreduktion sowie zur Cashflow-Optimierung. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden. Der excelLENZ-Ausschuss wurde am 10. Dezember 2015 vom Aufsichtsrat beendet. Das excelLENZ 2.0-Programm wurde vom Vorstand in ein kontinuierliches Verbesserungs-Programm übergeführt. Über das kontinuierliche Verbesserungs-Programm wird regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Dr. Veit Sorger, Mag. Andreas Schmidradner, MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden am 22.04.2015), Rudolf Baldinger (ausgeschieden am 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015), Georg Liftinger

2.3.6. Ausschuss für dringliche Angelegenheiten

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringliche Angelegenheiten eingerichtet. Im Geschäftsjahr 2015 hat keine Sitzung stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Felix Strohbichler (ab 22.04.2015), Johann Schernberger (ab 22.04.2015)

2.3.7. Ausschuss Aktienrückkauf

Der Ausschuss wurde am 22.04.2015 aufgelöst. Im Geschäftsjahr 2015 hat keine Sitzung stattgefunden.

2.4. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

2.5. Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2015 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrats gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstands an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Lenzing Aktiengesellschaft als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Weiters wurden aus den Ergebnissen des Prozesses Maßnahmen abgeleitet, welche eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrats gewährleisten sollen.

3) Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

In den letzten Jahren wurden die Vergütungsmodelle in den Vorstandsverträgen weitgehend vereinheitlicht und die variablen Komponenten in den Verträgen ausgebaut. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2015 setzt sich aus einem laufenden fixen Bezug, einem laufenden variablen (erfolgsabhängigen) Anteil sowie zusätzlich einem langfristigen Bonusanteil zusammen.

Die variablen Vergütungsteile knüpfen insbesondere an folgende Leistungskriterien an.

Laufender variabler (erfolgsabhängiger) Anteil:

Der laufende variable (erfolgsabhängige) Anteil des Vorstands richtet sich nach den Kriterien ROCE (Doboczky, Obendrauf) bzw. Konzernjahresüberschuss und ROCE (van de Kerkhof, Riegler, Untersperger) sowie individuellen qualitativen Zielen.

Langfristiger Bonusanteil:

Ab dem Berichtsjahr gilt für Herrn Doboczky die langfristige Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Equity Values des Lenzing Konzerns über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum als Zielgröße für den langfristigen Bonus. Die Auszahlung erfolgt zum Ende der Vertragslaufzeit (2018) und ist vom Überschreiten eines Schwellenwerts sowie der Verlängerung des Vorstandsvertrages abhängig. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmitteln und zu 50% in Aktien der Lenzing Aktiengesellschaft erfüllt. Für die erste Hälfte der Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr, für die zweite Hälfte von zumindest zwei Jahren.

Für Herrn van de Kerkhof und Herrn Riegler gelten zu 50% bzw. für Herrn Untersperger 2/3 mehrjährige Leistungskriterien des Lenzing Konzerns (Umsatz, EBIT-Marge und Total Shareholder Return) im Vergleich zu einer Peer-Gruppe als Zielgrößen und zu 50% bzw. 1/3 die Erreichung qualitativer Ziele. Eine Auszahlung erfolgt für Herrn van de Kerkhof jährlich zu 1/3.

Der Maximalbonus in Höhe von 314% für Herrn Doboczky bzw. 64% für Herrn van de Kerkhof berechnet sich aus dem laufenden variablen Anteil plus dem langfristigen Bonus-

Corporate Governance Bericht 2015

anteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Die Grundzüge des langfristigen Bonusmodells für Herrn Obendrauf entsprechen jenen für Herrn Doboczky.
  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2015 TEUR 159 (2014: TEUR 118) betrug. Davon entfallen TEUR 38 auf Herrn Doboczky, TEUR 32 auf Herrn van de Kerkhof, TEUR 32 auf Herrn Riegler und TEUR 57 auf Herrn Untersperger.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.
  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine "Directors and Officers" (D&O)-Versicherung, eine Unfallversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.470 (2014: TEUR 2.325) betreffen mit insgesamt TEUR 2.644 (2014: TEUR 2.325) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 2.826 (2014: TEUR 0) Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet):

Dr. Stefan Do
boczky, MBA1
Robert van de
Kerkhof, MBA
Riegler2 Dr. Thomas Untersperger3 Mag. Dr. Peter Dipl.-Ing. Fried
MBA4
rich Weninger, Summe
2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Laufende Bezüge fix 412 0 453 292 457 259 244 585 0 435 1.566 1.571
Laufende Bezüge variabel 644 0 209 133 0 116 225 190 0 315 1.077 754
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 874 0 1.953 0 0 0 2.826 0
Summe 1.056 0 662 425 1.330 376 2.422 774 0 750 5.470 2.325

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

Für die Abgeltung von Ansprüchen von ausgeschiedenen Vorständen wurden weitere TEUR 40 (2014: TEUR 171) aufgewendet. Darin sind auch Ersatzleistungsansprüche für nicht konsumierten Urlaub enthalten.

1) Mitglied des Vorstands seit 01. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstands bis 01. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstands bis 31. Mai 2015. 4) Mitglied des Vorstands bis 31. Dezember 2014.

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 731 erhöht (2014: TEUR 47 verringert). Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2015 TEUR 973 (2014: TEUR 952).

Für Beratungsleistungen vor ihrer Vorstandstätigkeit an Lenzing haben Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 TEUR 0 (2014: TEUR 102) erhalten.

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 22. April 2015 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 betrug:

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 30.000,00
  • b. für die stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 25.000,00
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 20.000,00
  • d. für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategieausschusses sowie für den Finanzexperten: EUR 5.000,00
  • d. für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses sowie für jedes Mitglied eines Ausschusses des Aufsichtsrats: EUR 2.500,00

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.000,00 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 500,00 für jede Ausschusssitzung.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen (in Summe EUR 326.430), die im Geschäftsjahr 2015 ausbezahlt wurden:

Dr. Hanno M. Bästlein EUR 37.170
MMag. Dr. Michael Junghans (ausgeschieden 2015) EUR 55.160
Dr. Veit Sorger EUR 43.830
Mag. Helmut Bernkopf EUR 26.000
Dr. Josef Krenner EUR 26.000
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 25.000
Mag. Martin Payer EUR 8.670
Mag. Patrick Prügger EUR 32.500
Mag. Andreas Schmidradner EUR 34.000
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 30.000

Corporate Governance Bericht 2015

Rudolf Baldinger EUR 900
Georg Liftinger EUR 1.800
Helmut Kirchmair EUR 600
Johann Schernberger EUR 1.950
Ing. Daniela Födinger EUR 1.800
Franz Berlanda EUR 1.050

4) Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Unter anderem gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Darüber hinaus werden – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

5) Compliance

Die Stabsstelle "Group Compliance Office" wurde in die Rechtsabteilung integriert und erarbeitete 2015 wesentliche Compliancerichtlinien, die schon mit über 150 Mitarbeitern in Schulungen trainiert wurden. Der 2012 erarbeitete Verhaltenskodex ist in allen operativen Beteiligungen als verbindliche Verhaltensvorschrift übernommen. Das gruppenweite Compliance Management System (CMS) wurde weiterentwickelt, kommuniziert und im Lenzing Group Portal (Intranet) implementiert. Dieses CMS umfasst neben einer Hilfeplattform und verschiedensten Informationssystemen auch die Möglichkeit, Regelverstöße zu melden. Schwerpunkte der Präsenzschulungen waren das CMS sowie Antikorruptions- und Wettbewerbsrechtsschulungen. Über die Complianceaktivitäten wird dem Prüfungsausschuss gemäß C-Regel 18a ÖCGK jährlich berichtet.

6) Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats erfolgt gemäß dem geltenden Börsegesetz. Ein Link zur Website der Finanzmarktaufsicht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft eingerichtet und wird dem Emittenten-Compliance Officer mitgeteilt.

7) Risikomanagement und Internal Audit

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter Risikomanagement jährlich in einer Prüfungsausschusssitzung über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung Internal Audit berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter Internal Audit in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.

8) Externe Evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2015 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Homepage www.lenzing.com einsehbar.

Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 09. März 2016

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Robert van de Kerkhof, MBA

Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Bericht des Aufsichtsrats

An die 72. ordentliche Hauptversammlung:

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Das Jahr 2015 war wiederum von Volatilität und Unsicherheit geprägt. Nach der Finanzkrise, in deren Strudel etliche Staaten und Finanzinstitute zum Teil unter erheblichen Druck gerieten, drängen sich unter anderem neue Herausforderungen wie die nicht absehbar endenden Flüchtlingsströme, die Digitalisierung, Cyberkriminalität oder fallende Commodity-Preise in den Vordergrund.

Alle diese Themen und ihre Auswirkungen sind auch von der Lenzing AG adäquat zu adressieren. Neben diesen externen Faktoren war das Jahr 2015, wie schon das Jahr zuvor, noch von Restrukturierungen geprägt. Diese konnten planmäßig und weitgehend umgesetzt werden.

Neben der Reorganisation wurde der ebenfalls bereits 2014 begonnene Strategieprozess unter Einbeziehung einer Vielzahl von Mitarbeiter/innen weiter vorangetrieben und mündete 2015 in unser Zukunftsprogramm "sCore TEN". Gleichzeitig konnten wir, der Globalität unseres Geschäftes entsprechend, zusätzliche hochqualifizierte und international geprägte Kolleg/innen gewinnen, um unser Führungs-Team zu verstärken. Angefangen bei unserem neuen Vorstandsvorsitzenden über unseren neuen Finanzvorstand sowie über mehrere leitende Persönlichkeiten verschiedenster Nationalität. In Kombination mit den firmeninternen Personalentwicklungen wächst eine starke Führungsmannschaft, die den Geist des Unternehmens auf die vor uns liegenden Aufgaben ausrichtet und kultiviert. Wir wandeln uns zunehmend von einem österreichischen Unternehmen mit Auslandsaktivitäten zu einem global agierenden Unternehmen mit starken österreichischen Wurzeln. Diese spiegeln sich in dem klaren Bekenntnis zur österreichischen Firmenzentrale, wesentlichen Forschungs- und Entwicklungszentren und Produktionsstätten im Land wider.

Bei all diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt und das Unternehmen mit Rat begleitet. Dazu hat sich der Aufsichtsrat der Lenzing AG im Jahr 2015 in acht Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf berichten lassen sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen erörtert und die erforderlichen Beschlüsse gefasst:

Im Einzelnen hat der Aufsichtsrat das im Juni 2015 vorgelegte Strategieprojekt sCore TEN begleitet und mit der Genehmigung einer Neuausrichtung der Organisation im Dezember 2015 die Basis für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens gelegt. Das im Jahr 2013 zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Lenzing AG aufgesetzte weitreichende Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ 2.0 war ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt in der Aufsichtsratsarbeit 2015. Das excelLENZ 2.0-Programm wurde vom Vorstand in ein kontinuierliches Verbesserungsprogramm übergeführt, über das auch in Zukunft regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet werden wird.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in sämtlichen Sitzungen anhand eines ausführlichen schriftlichen Berichts über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing AG und des Lenzing Konzerns informiert. Darüber hinaus haben sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats und seine Stellvertreter regelmäßig vom Vorstand berichten lassen.

Der Prüfungsausschuss tagte dreimal und beschäftigte sich neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses mit den zusätzlichen Aufgaben gem. § 92 Absatz 4a AktG, insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsysteme.

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2015 haben sieben Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung für 2014 und den Zielvereinbarungen für 2015 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstands beschäftigt haben. Weiteres hat der Vergütungsausschuss Vereinbarungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die Anstellungsverträge für zwei Vorstandsmitglieder verhandelt, genehmigt und für die Lenzing AG abgeschlossen.

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Unternehmensstrategie. 2015 hat der Vorstand auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse strategische Optionen für die Lenzing Gruppe erarbeitet und mit dem Strategieausschuss diskutiert. Die vom Vorstand vorgeschlagene Strategie sCore TEN wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. Im Geschäftsjahr 2015 haben drei Sitzungen stattgefunden.

Der vom Aufsichtsrat im April 2014 eingerichtete "excelLENz-Ausschuss" befasste sich mit der laufenden Begleitung und Kontrolle operativer Maßnahmen des weitreichenden Einsparungs- und Effi zienzsteigerungsprogramms excelLENz 2.0. Der excelLENz-Ausschuss wurde am 10. Dezember 2015, nach insgesamt sechs Sitzungen, davon drei im Geschäftsjahr 2015, vom Aufsichtsrat beendet.

Der nach der von der Hauptversammlung im April 2014 erteilten Bevollmächtigung eingerichtete Ausschuss für Aktienrückkauf tagte im Geschäftsjahr 2015 nicht und wurde am 22. April 2015 aufgelöst.

Weitere Informationen über die zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2015 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von der PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2015) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat den Jahres- und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht, den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Corporate Governance Bericht geprüft. Dabei hat sich der Prüfungsausschuss intensiv mit den Prüfberichten des Abschlussprüfers befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung ist der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers beigetreten. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pfl ichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, wieder zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2015, der damit gem. § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gem. § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Demnach soll eine Dividende in Höhe von EUR 53.100.000 – das sind EUR 2,00 je Stückaktie – ausgeschüttet werden.

Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 72. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 zu bestellen.

Interessenkonfl ikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, allen Mitarbeiter/innen sowie der Belegschaftsvertretung seinen Dank für ihr erneut hohes Engagement und die erzielten Erfolge im abgelaufenen Geschäftsjahr aus.

Wien, 16. März 2016

Dr. Hanno Bästlein Vorsitzender des Aufsichtsrats

Inhalt

Konzernabschluss 2015 66
Inhalt 66
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 67
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 68
Konzern-Bilanz 69
E ntwicklung des Konzern-Eigenkapitals 70
Konzern-Kapitalflussrechnung 72
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) 73
Allgemeine Erläuterungen 73
Note 1. Grundlagen 73
Note 2. Änderungen der Rechnungslegungsmethoden 76
Note 3. Rechnungslegungsmethoden 78
Note 4. Änderungen im Konsolidierungskreis
und Unternehmenstransaktionen
90
Note 5. Z ur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene
Geschäftsbereiche
91
Note 6. Segmentbericht 92
Erläuterungen zur Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung
97
Note 7. Umsatzerlöse 97
Note 8. Sonstige betriebliche Erträge 98
Note 9. Aufwendungen für Material und sonstige
bezogene Herstellungsleistungen
98
Note 10. Personalaufwand 98
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen
99
Note 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 99
Note 13. Honorare des Abschlussprüfers 100
Note 14. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
100
Note 15. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
100
Note 16. Finanzierungskosten 101
Note 17. Ertragsteueraufwand 101
Note 18. Ergebnis je Aktie 102
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz,
zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
103
Note 19. Immaterielle Anlagen 103
Note 20. Sachanlagen 107
Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
109
Note 22. Finanzanlagen 111
Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte 112
Note 24. Vorräte 112
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 113
Note 26. Fertigungsaufträge 113
Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 113
Note 28. Kurzfristige Wertpapiere 113
Note 29. Eigenkapital 114
Note 30. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 118
Note 31. Finanzverbindlichkeiten 119
Note 32. Steuerabgrenzung
(aktive und passive latente Steuern)
120
Note 33. Rückstellungen 123
Note 34. Kündbare nicht beherrschende Anteile 137
Note 35. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
137
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 138
Note 36. Fonds der liquiden Mitte 138
Note 37. Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 138
Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement
und zu den Finanzinstrumenten
139
Note 38. Kapitalrisikomanagement 139
Note 39. Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten 141
Note 40. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis
148
Note 41. Finanzrisikomanagement und
derivative Finanzinstrumente
149
Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen 163
Note 42. Finanzierungsleasing 163
Note 43. Operating Leasing 164
Erläuterungen zu den nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu den Organen
165
Note 44. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden
Unternehmen und Personen 165
Note 45. Organe der Gesellschaft 169
Sonstige Erläuterungen 170
Note 46. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen
und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken
170
Note 47. Konzernunternehmen 171
Note 48. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 173
Note 49. Freigabe des Konzernabschlusses 173

TEUR

Lenzing AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

Note 2015 2014 Umsatzerlöse (7) 1.976.806 1.864.222 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -7.298 -2.561 Andere aktivierte Eigenleistungen 29.230 34.631 Sonstige betriebliche Erträge (8) 45.727 48.530 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (9) -1.218.260 -1.199.241 Personalaufwand (10) -300.207 -292.000 Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -235.885 -213.279 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 290.114 240.302 Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) -142.248 -221.546 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.236 3.170 Betriebsergebnis (EBIT)1 151.102 21.926 Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (14) 17.726 -541 Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (15) 5.652 4.519 Finanzierungskosten (16) -26.913 -27.416 Finanzerfolg -3.535 -23.439 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 1.531 8.818 Ergebnis vor Steuern (EBT)1 149.098 7.305 Ertragsteueraufwand (17) -25.064 -21.466 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124.034 -14.160 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag 122.947 -13.478 Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 1.087 -682 Ergebnis je Aktie (18) EUR EUR Verwässert = unverwässert 4,63 -0,51

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Lenzing AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

TEUR
Note 2015 2014
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 124.034 -14.160
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2015: TEUR -30, 2014: TEUR -718)
(33) 5.204 -14.614
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) -1.360 3.496
3.844 -11.118
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind (davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden: 2015: TEUR 3, 2014: TEUR 178)
(29) 41.548 48.618
Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund
des Verlusts der Beherrschung
-164 0
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der Berichtsperiode erfasster
Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(29) 163 790
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von Beträgen aus der
Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
(29) 0 0
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2015: TEUR 1, 2014: TEUR -23)
(29) -38.956 -35.107
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung
(davon aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden:
2015: TEUR 4, 2014: TEUR 18)
(29) 62.762 7.653
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (29) -5.709 6.057
59.645 28.012
Sonstiges Ergebnis – netto 63.489 16.893
Gesamtergebnis 187.523 2.733
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 183.840 602
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 3.683 2.131

Lenzing AG Konzern-Bilanz

zum 31. Dezember 2015

TEUR
Vermögenswerte Note 31.12.2015 31.12.2014
Immaterielle Anlagen (19) 18.234 21.931
Sachanlagen (20) 1.294.451 1.322.490
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (21) 25.568 37.956
Finanzanlagen (22) 22.847 23.194
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (32) 17.253 21.534
Forderungen aus laufenden Steuern 9.335 6.865
Sonstige langfristige Vermögenswerte (23) 5.369 9.003
Langfristige Vermögenswerte 1.393.057 1.442.975
Vorräte (24) 338.464 344.092
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (25, 26) 258.939 232.769
Forderungen aus laufenden Steuern 251 13.785
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (27) 83.846 69.640
Z
ahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(36) 347.254 271.791
Kurzfristige Vermögenswerte 1.028.753 932.076
Bilanzsumme 2.421.810 2.375.051
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 31.12.2015 31.12.2014
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen 31.147 -30.153
Gewinnrücklagen 986.799 890.376
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.179.439 1.021.716
Anteile anderer Gesellschafter 27.255 23.919
Eigenkapital (29) 1.206.694 1.045.634
Finanzverbindlichkeiten (31) 510.910 537.033
Z
uschüsse aus öffentlichen Mitteln
(30) 17.807 21.994
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (32) 52.934 44.830
Rückstellungen (33) 122.653 130.007
Kündbare nicht beherrschende Anteile (34) 11.686 12.410
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 3.075 7.640
Langfristige Verbindlichkeiten 719.065 753.914
Finanzverbindlichkeiten (31) 172.337 192.745
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (35) 149.987 181.130
Z
uschüsse aus öffentlichen Mitteln
(30) 7.995 4.565
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 10.571 25.186
Rückstellungen (33) 69.895 81.382
Sonstige Verbindlichkeiten (35) 85.266 90.493
Kurzfristige Verbindlichkeiten 496.051 575.502
Bilanzsumme 2.421.810 2.375.051

Lenzing AG

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2014 27.574 133.919 -18.932
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 45.842
Gesamtergebnis 0 0 45.842
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(4, 29) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2014 27.574 133.919 26.909
Stand zum 01.01.2015 27.574 133.919 26.909
Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 38.522
Gesamtergebnis 0 0 38.522
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(4, 29) 0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen (44) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne 0 0 0
Stand zum 31.12.2015 (29) 27.574 133.919 65.431
TEUR Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströ
men (Hedging
Reserve)
Zur Veräußerung
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
1.089.462 21.813 1.067.649 950.390 -26.441 299 840
-14.160 -682 -13.478 -13.478 0 0 0
16.893 2.813 14.080 0 -11.064 -21.286 589
2.733 2.131 602 -13.478 -11.064 -21.286 589
2 75 -73 -73 0 0 0
-46.563 -100 -46.463 -46.463 0 0 0
1.045.634 23.919 1.021.716 890.376 -37.505 -20.987 1.429
1.045.634 23.919 1.021.716 890.376 -37.505 -20.987 1.429
124.034 1.087 122.947 122.947 0 0 0
63.489 2.596 60.893 0 3.885 18.363 123
187.523 3.683 183.840 122.947 3.885 18.363 123
-222 -222 0 0 0 0 0
433 0 433 433 0 0 0
-26.675 -125 -26.550 -26.550 0 0 0
0 0 0 -407 407 0 0
1.206.694 27.255 1.179.439 986.799 -33.212 -2.624 1.552

Lenzing AG

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

TEUR
Note 2015 2014
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124.034 -14.160
+
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11) 142.248 221.546
-
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
-3.236 -3.170
+/- Veränderung langfristiger Rückstellungen -2.029 531
-
Ertrag /+ Aufwand aus latenten Steuern
4.745 783
+/- Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 2.160 20.418
+/- Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (37) 12.366 581
-
Sonstige unbare Erträge/+ Aufwendungen
(37) 4.174 4.277
Brutto Cashflow 284.463 230.806
+/- Veränderung Vorräte 8.956 -18.435
+/- Veränderung Forderungen -27.690 25.887
+/- Veränderung Verbindlichkeiten -50.149 -19.444
Veränderung des Working Capital -68.883 -11.992
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 215.580 218.814
-
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex)
-70.914 -104.311
-
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
-4.938 -2.307
+
Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen
320 337
+
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten
5.604 3.468
+
Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen
und sonstigen Unternehmenseinheiten (5) 13.385 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -56.543 -102.812
-
Ausschüttungen an Gesellschafter
-26.675 -46.563
+
Veräußerung von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter
(4) 0 2
+
Investitionszuschüsse
1.033 1.027
+/- Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -21.408 -3.487
+ Z
uflüsse aus Schuldscheindarlehen
(31) 150.000 0
-
Rückzahlungen von Schuldscheindarlehen
(31) -89.500 0
+ Z
uflüsse aus langfristigen Finanzverbindlichkeiten
43.083 10.721
-
Rückzahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten
-147.630 -100.493
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -91.098 -138.792
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 67.939 -22.791
Liquide Mittel zum Jahresbeginn 271.791 287.882
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 7.523 6.700
Liquide Mittel zum Jahresende (36) 347.254 271.791
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1.428 1.714
Zinsauszahlungen 21.131 23.805
Gezahlte Ertragsteuern 17.654 370
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 30.093 40

Lenzing AG

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)

zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015

Allgemeine Erläuterungen

NOTE 1

Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern") besteht aus der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) und deren konsolidierten Unternehmen. Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 67,60% (31. Dezember 2014: 67,60%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Lenzing Holding GmbH, Wien. Daneben hält auch die B&C Iota GmbH & Co. KG, Wien, Anteile an der Lenzing AG. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C Industrieholding GmbH, Wien. Deren Mehrheitsgesellschafterin ist wiederum die B&C Holding Österreich GmbH, Wien, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Die Lenzing Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Österreich (Lenzing und Heiligenkreuz), Tschechien (Paskov), Großbritannien (Grimsby), den USA (Mobile), Indonesien (Purwakarta) und China (Nanjing). Das Vertriebsnetz umfasst Vertriebsgesellschaften in China (Hongkong und Shanghai) und Vertriebsbüros in Indonesien (Jakarta), Indien (Coimbatore) sowie den USA (New York).

Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Verwendung von Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Bei den folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten besteht in der Lenzing Gruppe ein beträchtliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – insbesondere der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden – innerhalb der nächsten Berichtsperiode führen können:

  • Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Werten – insbesondere Firmenwerten – und Sachanlagen – insbesondere auf Ebene von Cash-Generating-Units – im Rahmen von Wertminderungstests (Impairment Tests) basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge bei den Wertminderungstests werden mehrere Annahmen zu Grunde gelegt. Eine wesentliche Rolle spielen dabei vor allem künftige Cashflows und der Abzinsungssatz (WACC). Es gehen auch weitere Annahmen in die Bewertung ein (etwa im Rahmen der ewigen Rente). Aufgrund der zahlreichen Schätzungsparameter reagieren speziell Firmenwerte und Sachanlagen auf Ebene von Cash-Generating-Units sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 19, 20 und 3 (Abschnitt "Wertminderungen [Impairments]") enthalten.
  • Für die Bewertung der bestehenden leistungsorientierten Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen – System "Abfertigung alt" und vergleichbare Systeme (etwa auch Jubiläumsgelder) – werden unter anderem Annahmen über die versicherungsmathematischen, demografischen und finanziellen Parameter getroffen. Dazu zählen insbesondere der Abzinsungssatz und die künftigen Gehalts- bzw. Pensionssteigerungen. Es gehen auch weitere Annahmen in die Bewertung ein (etwa Fluktuationsabschläge und biometrische Rechengrundlagen). Aufgrund der Komplexität der Bewertung und ihrer Langfristigkeit reagieren diese Verpflichtungen sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 33 und 3 (Abschnitte "Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen" und "Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern") enthalten.
  • Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern unter dem Posten Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) liegt – sofern nicht genügend zu versteuernde temporäre Differenzen vorliegen – die Annahme zu Grunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge, noch nicht genutzte Steuergutschriften bzw.

andere aktive temporäre Differenzen zu verwerten. Bei der Aktivierung von latenten Steuern ist eine wesentliche Schätzung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe der künftigen steuerlichen Ergebnisse notwendig. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 32 und 3 (Abschnitt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung [aktive und passive latente Steuern]") enthalten.

Dem Ansatz von (sonstigen) Rückstellungen liegen Schätzungen über die Eintrittswahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses zu Grunde. Für die Bewertung dieser Posten werden außerdem Annahmen über den voraussichtlichen Betrag zur Erfüllung der Verpflichtungen getroffen. Diese Unsicherheiten betreffen insbesondere Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen – vor allem die Abfertigungen und Abfindungen aufgrund des Personalabbaus (dort etwa die Anzahl der künftig abzubauenden Mitarbeiter/innen sowie die dafür anfallenden künftigen Kosten), Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung (dort etwa das künftige Schlagendwerden der bevorsorgten Risiken und deren Höhe), Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (dort etwa der künftige Umfang von Absatz bzw. Beschaffung und die künftigen Preise bzw. Kosten) und übrige Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, die maßgeblich von der Einschätzung des Prozessausgangs und den dann anfallenden Kosten abhängen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 33 und 3 (Abschnitt "Rückstellungen") enthalten.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt und die Annahmen entsprechend angepasst.

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

Bei der Ausbuchung von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen wird Ermessen über das Vorliegen der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IAS 39 ausgeübt. Ähnliche Überlegungen betreffen auch

Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 39 (Abschnitt "Übertragung von finanziellen Vermögenswerten [Verkauf von Forderungen/Factoring]"), 35 und 3 (Abschnitt "Finanzinstrumente") enthalten.

Bei der Einbeziehung von Konzernunternehmen in den Konsolidierungskreis werden Einschätzungen über die Konsolidierungsart bzw. –methode getroffen, speziell über das Vorliegen eines beherrschenden Einflusses, eines maßgeblichen Einflusses oder eines Gemeinschaftsunternehmens etc. im Sinne des IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28. Weitere Informationen darüber sind ausführlich in den Notes 1 (Abschnitt "Konsolidierungskreis"), 47 (Abschnitt "Anmerkungen" in Verbindung mit der Tabelle "Konzernunternehmen") und 3 (Abschnitte "Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen" und "Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden") enthalten.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2015 einbezogen. Soweit die Geschäftsjahre einbezogener Tochterunternehmen nicht am Abschlussstichtag der Lenzing AG am 31. Dezember enden, wurden für Zwecke der Konsolidierung Zwischenabschlüsse aufgestellt. Dies betrifft ein Tochterunternehmen (31. Dezember 2014: ein Tochterunternehmen), das aufgrund lokaler rechtlicher Anforderungen einen abweichenden Abschlussstichtag hat (siehe Note 47).

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl konsolidierter Unternehmen
(inkl. Mutterunternehmen)
2015 2014
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Voll
konsolidierung
Equity
konsolidierung
Stand zum 1.1. 33 8 32 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 0 0 1 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert -4 0 0 0
Stand zum 31.12. 29 8 33 8
Davon in Österreich 13 4 14 4
Davon im Ausland 16 4 19 4

Die Änderungen im Konsolidierungskreis werden in Note 4 beschrieben. Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2015 findet sich in Note 47. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.

NOTE 2

Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Überblick

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2015 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten. Die Rechnungslegungsmethoden werden im Detail in Note 3 beschrieben.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Ab dem Geschäftsjahr 2015 anzuwendende Standards und Interpretationen

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2015 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffentlichung
durch das IASB
Anwendungspflicht
laut IASB für Ge
schäftsjahre ab
Übernahme
durch die EU zum
31.12.2015
IFRIC 21 Abgaben (Anwendungspflicht nach der EU-Kommission
ab 17. Juni 2014)
20.5.2013 01.01.2014 ja
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses 2011-2013 (Anwendungspflicht
nach der EU-Kommission ab 1. Jänner 2015)
12.12.2013 01.07.2014 ja

Die obigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2015 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben dadurch gegenüber dem letzten Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2014 im Wesentlichen unverändert.

Bereits veröffentlichte Standards und Interpretationen, welche erst ab späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2015 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards / Interpretationen Veröffentlichung
durch das IASB
Anwendungspflicht
laut IASB für Ge
schäftsjahre ab
Übernahme
durch die EU zum
31.12.2015
IAS 19 Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge
(Anwendungspflicht nach der EU-Kommission ab
1. Februar 2015)
21.11.2013 01.07.2014 ja
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses 2010-2012 (Anwendungspflicht
nach der EU-Kommission ab 1. Februar 2015)
12.12.2013 01.07.2014 ja
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 30.01.2014 01.01.2016 nein1
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen: Bilanzierung von Erwerben
von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten
06.05.2014 01.01.2016 ja
IAS 16, 38 Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte:
Klarstellung zu zulässigen Abschreibungsmethoden
12.05.2014 01.01.2016 ja
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 28.05.2014 01.01.2018 nein
IAS 16, 41 Sachanlagen, Landwirtschaft:
Bilanzierung fruchttragender Gewächse
30.06.2014 01.01.2016 ja
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.07.2014 01.01.2018 nein
IAS 27 Einzelabschlüsse: Equity-Methode in Einzelabschlüssen 12.08.2014 01.01.2016 ja
IFRS 10, IAS 28 Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten
zwischen einem Investor und einem assoziierten
Unternehmen oder Joint Venture
11.09.2014 unbekannt2 nein
Diverse Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses 2012-2014
25.09.2014 01.01.2016 ja
IFRS 10, 12, IAS 28 Investmentgesellschaften: Anwendung der
Konsolidierungsausnahme
18.12.2014 01.01.2016 nein
IAS 1 Angabeninitiative 18.12.2014 01.01.2016 ja
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 nein
IAS 12 Ertragsteuern: Ansatz latenter Steueransprüche für
unrealisierte Verluste
19.01.2016 01.01.2017 nein
IAS 7 Kapitalflussrechnung: Angabeninitiative 29.01.2016 01.01.2017 nein

Anmerkungen:

1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.

2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretation wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet, sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

IFRS 9 (und IFRS 7): Der IFRS 9 (Finanzinstrumente) sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Impairment von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 9 vor allem Auswirkungen auf die finanziellen Vermögenswerte (insbesondere deren Kategorisierung und vereinzelt deren Bewertung) haben wird. Durch die Umstellung

auf das einheitliche Expected Credit Loss Model werden Wertberichtigungen auf Finanzinstrumente (insbesondere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) künftig tendenziell früher erfasst werden als bisher. Daneben wird es voraussichtlich zu Vereinfachungen beim Hedge Accounting kommen. Der im Zuge des IFRS 9 überarbeitete IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) wird zu geänderten bzw. erweiterten Anhangangaben speziell bei den Forderungsausfällen, beim Hedge Accounting und bei den Darstellungen zu den Finanzinstrumente-Kategorien führen.

  • IFRS 15: Der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) schreibt nach einem prinzipienbasierten Modell vor, wann und in welcher Höhe Erlöse zu erfassen sind, und fordert Anhangangaben zur Erlösrealisierung aus Verträgen mit Kunden. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, ob sich dadurch Änderungen ergeben werden. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 15 zu keinen signifikanten Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen führen wird. Insbesondere werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Erlösrealisierung zu erfüllen sein.
  • IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus einem Leasingverhältnis ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Es gibt Erleichterungen für Laufzeiten unter 12 Monaten und für geringwertige Vermögenswerte. Die Bilanzierung beim Leasinggeber bleibt nahezu unverändert. Die Lenzing Gruppe analysiert derzeit, welche Änderungen sich durch IFRS 16 ergeben. Aus heutiger Sicht wird in der Lenzing Gruppe erwartet, dass die Anwendung des IFRS 16 insbesondere zur verstärkten Bilanzierung von Nutzungsrechten (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und von Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmerin auftritt, führen wird. Insbesondere werden auch geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zu den Leasingverhältnissen zu erfüllen sein. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBITDA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern.

  • IAS 7: Aufgrund der Änderungen des IAS 7 (Kapitalflussrechnung) wird die Lenzing Gruppe insbesondere zusätzliche Angaben über die Veränderungen von Finanzverbindlichkeiten im Konzern-Anhang aufnehmen.

  • Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Es gab im Geschäftsjahr 2015 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

NOTE 3

Rechnungslegungsmethoden

Darstellung

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist nach der indirekten Methode erstellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung werden gezahlte und erhaltene Zinsen, gezahlte Ertragsteuern und erhaltene Dividenden dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit zugewiesen. Gezahlte Dividenden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Bewertungsgrundlagen

Bei immateriellen Anlagen, Sachanlagen, gewährten Ausleihungen, Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten sind die historischen Anschaffungskosten die grundsätzliche Basis für die Bewertung. Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten ist der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert die Basis für die Bewertung. Das Planvermögen im Rahmen von leistungsorientierten Pensionszusagen wird ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet. Die Vermögenswerte und Schulden aus Unternehmenserwerben werden zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.

Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Ein beherrschender Einfluss wird grundsätzlich vermutet, wenn der Lenzing AG mehr als 50% der Stimmrechte zustehen und keine gegenteiligen Hinweise vorliegen. Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss grundsätzlich im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen.

Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden außerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert. Der Bilanzausweis dieser fremden Kapitalanteile erfolgt auf der Passivseite unter dem Posten "kündbare nicht beherrschende Anteile" bzw. auf der Aktivseite unter dem Posten "sonstige kurzfristige Vermögenswerte". Die erfolgswirksame Veränderung des den fremden Gesellschaftern zurechenbaren Nettovermögens wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit bzw. Forderung einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit bzw. erhöhen die Forderung.

Fremdwährungsumrechnung

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Außer bei der PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das betreffende Tochterunternehmen ansässig ist. Für die PT. South Pacific Viscose ist die funktionale Währung der US-Dollar. Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Wechselkurse wichtiger Währungen 2015 2014
Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
1 EUR USD
US-Dollar
1,0926 1,1018 1,2160 1,3285
1 EUR GBP Britisches Pfund 0,7380 0,7205 0,7823 0,8061
1 EUR CZK
Tschechische Krone
27,0290 27,1917 27,7280 27,5360
1 EUR CNY Renminbi Yuan 7,0910 6,9353 7,5442 8,1857
1 EUR HKD Hongkong Dollar 8,4685 8,5415 9,4340 10,3025
1 EUR INR
Indische Rupie
72,5350 71,1453 77,1686 81,0406

Immaterielle Anlagen

Erworbene immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen, wenn sie über eine begrenzte Nutzungsdauer verfügen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen. Die Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen werden aktiviert, wenn sie die Kriterien des IAS 38 erfüllen. Ansonsten werden die betreffenden Entwicklungskosten im Aufwand erfasst. Forschungskosten werden generell im Aufwand erfasst.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 20
Aus eigener Entwicklung 7 bis 15

Firmenwerte und Markenrechte sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich bis zum Bilanzstichtag kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) sowie bei qualifizierten Vermögenswerten anteilige Fremdkapitalkosten. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" ausgewiesen.

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden auf die Restnutzungsdauer abgeschrieben. Grundstücke werden nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfallens aufwandswirksam erfasst werden.

Leasingverhältnisse

Gehen bei geleasten Vermögenswerten alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über, dann handelt es sich um Finanzierungsleasing. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing eingestuft.

Bei Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasinggegenstände zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer der betroffenen Sachanlage oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Bei Operating Leasing-Verträgen werden die vereinbarten Leasingzahlungen linear über die Laufzeit der Verträge als Aufwendungen (wenn die Lenzing Gruppe Leasingnehmer ist) bzw. Erträge (wenn die Lenzing Gruppe Leasinggeber ist) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wertminderungen (Impairments) für immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und zahlungsmittelgenerierende Einheiten

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden zumindest jährlich bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Die jährlichen Impairmenttests werden im vierten Quartal eines Geschäftsjahres durchgeführt. Alle anderen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dabei entspricht der Nutzungswert dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswerts angepassten Zinssatzes. Die Cashflows werden aus aktuellen Planungen abgeleitet.

Bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung, insbesondere über die Entwicklung der Produktions- und Absatzmengen getroffen, die möglicherweise nicht realisiert werden. Weiters werden Einschätzungen über die Konditionen einer etwaigen Veräußerung dieser Anlagen am Markt getroffen. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert in eine zahlungsmittelgenerierende Einheit einbezogen. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten stellen jene Gruppen von Vermögenswerten auf der niedrigsten Ebene dar, die selbständig Cashflows unabhängig von anderen Vermögenswerten generieren. Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cashflows darstellen. In der Lenzing Gruppe sind dies insbesondere einzelne Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt bei firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, den erzielbaren Betrag zunächst

auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von firmenwerttragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Markenrechten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten vier Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. In begründeten Fällen werden die Cashflow-Prognosen auf bis zu fünf Jahre ausgedehnt. Dies betrifft zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen Investitionen geplant sind, deren Cashflow-Potenzial sich erst nach vier Jahren vollständig in den Cashflows niederschlägt und damit der sogenannte "Gleichgewichtszustand" erreicht wird. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 0,6% bis zu 0,9% (2014: 0,7% bis 1,1%) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Auf Basis des CAPM ermittelt sich der Risikozuschlag durch Multiplikation der Marktrisikoprämie mit dem Beta-Faktor. Die Marktrisikoprämie stellt die Renditedifferenz zwischen einem breit diversifizierten Portfolio ("Marktportfolio") und Renditen risikoloser Wertpapiere dar. Der Beta-Faktor reflektiert das systematische Risiko eines Unternehmens im Verhältnis zum gesamten Aktienmarkt. Der Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Für das 4. Quartal 2015 wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,5% und 8,2% verwendet (2014 zwischen 7,0% und 10,4%).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows (frei verfügbaren Cashflows) basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (Umsatzentwicklung) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital (entspricht den Vorräten zuzüglich den operativen Forderungen abzüglich den operativen Verbindlichkeiten) eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Wertminderungsaufwendungen werden – wie Wertaufholungen (Zuschreibungen) – in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen" erfasst. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Wertaufholung (Zuschreibung) auf den beizulegenden Zeitwert, maximal aber auf den Wert, der sich bei Anwendung des Abschreibungsplanes auf die ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten errechnet.

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Ein maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich bei einem Kapitalanteil zwischen 20% und 50% angenommen. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Finanzanlagen und Wertpapiere

Die Wertpapiere bestehen im Wesentlichen aus Anleihen; daneben sind auch Aktien und Investmentfonds unter den Wertpapieren enthalten. Die Fair Values der Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die Fair Values der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Die Fair Values der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Sämtliche Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (Available-for-Sale) zugeordnet. Die Veränderung der unrealisierten Fair Value-Bewertungen ist daher, abzüglich latenter Steuern, im sonstigen Ergebnis ersichtlich. Die Veräußerung innerhalb der Jahresfrist ist bei den langfristigen Wertpapieren nicht beabsichtigt.

Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstruments unter dessen Anschaffungskosten ist ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Liegt eine Wertminderung vor, so wird diese ergebniswirksam erfasst. Bei einem Eigenkapitalinstrument ist eine Wertaufholung (Zuschreibung) im sonstigen Ergebnis, bei einem Fremdkapitalinstrument im Gewinn oder Verlust zu erfassen.

Beteiligungen an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen sowie sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente werden, wenn sie über keinen Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und ihr Marktpreis, insbesondere mangels verlässlicher zukünftiger Cashflows, nicht verlässlich ermittelt werden kann, oder bei unwesentlicher Bedeutung mit den Anschaffungskosten bewertet und bei Wertminderungen mit den entsprechenden niedrigeren Werten angesetzt.

Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder, wenn eine Wertminderung (Impairment) vorliegt, mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Laufende Steuern und Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die laufenden Steuern und die Steuerabgrenzung für aktive und passive latente Steuern betreffen Ertragsteuern. Die laufenden Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das steuerpflichtige Einkommen der Konzerngesellschaften für das Geschäftsjahr auf Grundlage der im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersätze sowie alle Anpassungen der Steuerschuld hinsichtlich früherer Jahre.

Aktive und passive latente Steuern werden für die jeweiligen Vermögenswerte und Schulden auf Basis von temporären Unterschieden zwischen den Werten im Konzernabschluss und den Werten, die der Steuerberechnung zu Grunde liegen, ermittelt. Zusätzlich ist im Rahmen der Steuerabgrenzung der Steuervorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen und noch nicht genutzten Steuergutschriften zu berücksichtigen, soweit dessen Verwertung wahrscheinlich ist. Wenn die Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern, insbesondere auf Verlustvorträge, wahrscheinlich ist, werden die Werte beibehalten, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Auf permanente Unterschiede werden keine latenten Steuern abgegrenzt. Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen steuerlichen Unternehmensgruppe beziehen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet

werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Wertberichtigungen werden für jene Posten gebildet, die voraussichtlich als uneinbringlich oder nur zum Teil einbringlich angesehen werden. Fremdwährungsforderungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft.

Fertigungsaufträge

Kann das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Der Projektverlauf wird laufend beobachtet. Veränderungen in der vertraglichen Arbeit, den Ansprüchen und den Leistungsprämien sind in dem Ausmaß enthalten, wie ihre Höhe verlässlich bestimmt werden kann und ihr Erhalt als wahrscheinlich angesehen wird. Sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst.

Die Forderungen gegenüber Auftragskunden aus Fertigungsaufträgen werden unter den "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen. Die anteilig ergebniswirksamen Erlöse sind als Umsatzerlöse bilanziert. Wenn ein Anzahlungsüberhang entsteht, so wird dieser unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Vorräte

Die Vorräte werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sowie Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten (Einzel- und Gemeinkosten). Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden zurechenbaren Verkaufskosten sowie allfällig noch anfallenden Fertigstellungskosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist aus dem gleichnamigen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Sie sind mit den jeweiligen Nennwerten bewertet. Im für die Kapitalflussrechnung relevanten Fonds der liquiden Mittel sind, neben Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten enthalten, die geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Emittierte Eigenkapitalinstrumente

Von der Lenzing Gruppe emittierte Finanzinstrumente werden dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert. Unter dem Posten "Eigenkapital" werden die Eigenkapitalinstrumente zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Der auf die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate entfallende Passivposten wird ertragswirksam aufgelöst.

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" ergebniswirksam erfasst. Der Ansatz und die Bewertung der Zuschüsse betreffend Emissionszertifikate werden unter dem Punkt "Emissionszertifikate" erläutert.

Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.

Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen

Die Verpflichtungen aus Pensionen und Abfertigungen an Arbeitnehmer – System "Abfertigung alt" und vergleichbare Systeme – sind nach IFRS als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses anzusehen. Es wird zwischen leistungsorientierten und beitragsorientierten Versorgungsplänen unterschieden.

Bei leistungsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe in der Gewährung der zusagten Leistungen. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko im Wesentlichen von der Lenzing Gruppe getragen. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Zu jedem Bilanzstichtag wird eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden in der Periode, in der sie anfallen, zur Gänze im sonstigen Ergebnis angesetzt. Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen stellen den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar. Davon wird der beizulegende Zeitwert von bestehendem Planvermögen in Abzug gebracht. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste werden, mit Ausnahme der

Neubewertungen der Nettoschuld, ebenfalls im Personalaufwand erfasst. Die Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und nicht im Nettozinsaufwand enthaltene Erträge aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind) sind im sonstigen Ergebnis enthalten.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet. Dabei werden die erwarteten Leistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Die Neubewertungen der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) sowie der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden sofort im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die in der Konzernbilanz erfassten Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern stellen den Barwert der Verpflichtung dar und werden unter den Rückstellungen ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Alle übrigen Gewinne und Verluste, inklusive der Neubewertungen der Nettoschuld (betreffend versicherungsmathematische Gewinne und Verluste), werden ebenfalls im Personalaufwand erfasst.

Die wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern bestehen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehaltssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, wenn ein detaillierter formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt worden ist, dass die Restrukturierung durchgeführt wird.

Die den Rückstellungen zu Grunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Rückstellungsauflösungen werden als Ertrag in jenen Aufwandsposten ausgewiesen, die ursprünglich bei Bildung der Rückstellung mit Aufwand belastet waren.

Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Sie werden, wenn sie Finanzinstrumente darstellen, wie finanzielle Verbindlichkeiten behandelt, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Wenn in äußerst seltenen Fällen eine bestehende Schuld nicht in der Konzernbilanz als Rückstellung angesetzt werden kann, weil keine verlässliche Schätzung der Schuld möglich ist, liegt ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit vor. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Konzernbilanz erfasst, sondern im Konzernanhang angegeben.

Umsatz- und Erlösrealisierung sowie Aufwandsverursachung

Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren. Sie umfassen Erträge aus Produktverkäufen (insbesondere von botanischen Cellulosefasern im Segment Fibers) und erbrachten Dienstleistungen (insbesondere aus Maschinen- und Anlagenbau im Segment Lenzing Technik), vermindert um gewährte bzw. erwartete Preisnachlässe und sonstige Erlösschmälerungen sowie ohne Umsatzsteuer. Andere operative Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Im Segment Fibers werden vorwiegend botanische Cellulosefasern verkauft. Daneben wird unter anderem Natriumsulfat, Schwarzlauge und Zellstoff verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein wesentlicher Teil der Erträge resultiert aus Fertigungsaufträgen. Die Erträge aus Fertigungsaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Costto-Cost-Methode erfasst (siehe dazu weiter oben den Punkt "Fertigungsaufträge").

Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen dient der Neutralisierung von Aufwendungen für Erzeugnisse, die sich zum Bilanzstichtag noch auf Lager befanden. Die anderen aktivierten Eigenleistungen dienen der Neutralisierung von Aufwendungen, die als Teil der Herstellungskosten von langfristigen Vermögenswerten zu aktivieren sind. Operative Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung angesetzt. Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung berücksichtigt. Zins- und andere Finanzaufwendungen bzw. -erträge werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Ergebnisgrößen

Für die Lenzing Gruppe ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen/EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Ab-

schreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen bzw. "earnings before interest, tax, depreciation and amortization"), und insbesondere das EBITDA vor Umstrukturierungen, eine wichtige Kennzahl der Performancemessung. Sondereffekte aus Umstrukturierungen sind einmalige und in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende, wesentliche Erträge bzw. Aufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen, Sonderabschreibungen sowie Restrukturierungs- und ähnlichen Maßnahmen. Das EBITDA (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet. Das EBITDA vor Umstrukturierungen wird als Segmentergebnis im Rahmen des Segmentberichts verwendet (siehe Note 6). Daneben ist das Betriebsergebnis/EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern bzw. "earnings before interest and tax") von besonderem Interesse. Das EBIT (nach Umstrukturierungen) wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen und somit dort im Detail definiert bzw. berechnet.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungsoder Herstellungskosten aktiviert. Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchsoder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto, die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem der den Stammaktionären zustehende Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag) durch die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahres ausstehenden Stammaktien dividiert wird (siehe im Detail Note 18).

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der angefallenen Transaktionskosten. Der erstmalige Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der angefallenen Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten anfallen, werden unmittelbar aufwandswirksam erfasst.

Je nach Klassifizierung bzw. Bewertungskategorie werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Kredite und Forderungen", "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzschulden zum Restbuchwert" eingesetzt. Die Kategorie "Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" wird nur bei den Trading-Derivaten eingesetzt. Von der Fair Value-Option wird derzeit kein Gebrauch gemacht. Die Lenzing Gruppe verfügt über keine bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinvestitionen. Das Bewertungsobjekt ist grundsätzlich jeweils das einzelne Finanzinstrument.

Liegen Anzeichen für eine Wertminderung vor (insbesondere erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht), werden unbesicherte finanzielle Vermögenswerte ergebniswirksam wertberichtigt. Wertberichtigungen werden grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto geführt. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Konzern bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Hierfür wird zunächst untersucht, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird weiter geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt. Die Finanzinstrumente werden bei allen Transaktionen zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie zur Steuerung des Rohstoffpreisrisikos werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. des voraussichtlichen Materialaufwands in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des "Hedge Accounting" gemäß IAS 39 an. Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting ist die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und die regelmäßige Messung der Hedge-Effektivität, die zwischen 80% und 125% liegen muss. Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte mit den periodischen Fair Value-Änderungen der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.

Sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, wird das Ergebnis aus Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente entweder im Gewinn oder Verlust oder im sonstigen Ergebnis erfasst, je nachdem, ob es sich beim Sicherungsgeschäft um einen "Fair Value Hedge" oder einen "Cashflow Hedge" handelt. Bei einem "Fair Value Hedge" werden die Ergebnisse der Marktbewertung der Sicherungsgeschäfte und der dazugehörigen Grundgeschäfte im Ergebnis saldiert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Marktwertänderungen von "Cashflow Hedges" werden zunächst im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und wirken sich auf den Gewinn oder Verlust erst zum Zeitpunkt der Realisierung der zugrunde liegenden Grundgeschäfte aus. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Die Umbuchung aus dem sonstigen Ergebnis in den Gewinn oder Verlust erfolgt bei Realisierung des Umsatzerlöses bzw. der Verursachung des Materialaufwands in Fremdwährung. Ab dem Zeitpunkt der Einbuchung der Fremdwährungsforderungen und –verbindlichkeiten wird die Marktwertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt steht der Marktwertveränderung die Stichtagskursbewertung der Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten aus der Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Ineffektive Teile der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow Hedges und die Bewertung von Derivaten, für die kein Sicherungszusammenhang hergestellt werden kann (Trading-Derivate), werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

In andere Finanzinstrumente oder sonstige Trägerverträge eingebettete Derivate werden als freistehende Derivate behandelt, falls deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind und der gesamte Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse, Rohstoffpreise und Zinssätze) ermittelt. Der beizulegende Wert der Derivate spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die Lenzing Gruppe zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Die Bewertung von Devisenund Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden Bewertungen von Banken und anderen Vertragspartnern sowie eigene Modelle verwendet.

Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch jenes Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde. Aufrechnungsrahmenvereinbarungen werden dabei außer Acht gelassen. Das künftige Exposure wird als konstant bleibend eingeschätzt und die Bonität des Kontrahenten bzw. die eigene Bonität aus historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten abgeleitet. Dabei werden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten verwendet. Aufgrund der erfahrungsgemäß konstant guten Bonität der Kontrahenten bzw. der guten eigenen Bonität und den überwiegend kurzen Restlaufzeiten der Derivate ergaben sich bei den gegebenen Nominalwerten nur betragsmäßig untergeordnete Abschläge.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Positionen gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf abgeschlossen und in diesem Sinn gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge) werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.

NOTE 4

Änderungen im Konsolidierungskreis und Unternehmenstransaktionen

Im Geschäftsjahr 2014 wurden bei der Lenzing Modi Fibers India Private Limited drei nicht verhältniswahrende Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt TEUR 385 durchgeführt, sodass die Anteile der Lenzing Gruppe von 96,31% auf 96,41% gestiegen sind. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 7 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 7.

Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC, Dover, USA, gegründet. Die Beteiligung der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft beträgt 100%. Die Gesellschaft wurde in den Vollkonsolidierungskreis der Lenzing Gruppe einbezogen.

Im Oktober 2014 wurden Anteile an der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, um TEUR 2 verkauft, sodass die Beteiligungshöhe der Lenzing Gruppe an dieser Gesellschaft von 100% auf 91,07% gesunken ist. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind durch diese Transaktion um TEUR 68 gestiegen. Der mit den Gewinnrücklagen verrechnete Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 66.

Im April 2015 fand das Closing zum Verkauf der beiden bisherigen vollkonsolidierten Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, und European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Im Juli 2015 fand das Closing zum Verkauf des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens LENO Electronics GmbH, Schörfling statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung und zur Endkonsolidierung. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Im Dezember 2015 wurde das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China endkonsolidiert, da seine Liquidation wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen war. Details dazu sind in Note 5 ersichtlich.

Ansonsten gab es keine Unternehmenstransaktionen oder Änderungen im Konsolidierungskreis.

NOTE 5

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2015

Die Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland und die European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland waren vollkonsolidierte Tochterunternehmen im Segment Sonstige der Lenzing Gruppe. Im April 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf den Verkauf dieser beiden Unternehmen geeinigt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zur Endkonsolidierung.

Folgende Nettovermögenswerte wurden aufgrund des Beherrschungsverlusts endkonsolidiert:

Endkonsolidierte
Nettovermögenswerte TEUR
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 7.760
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18.203
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 8.646
Endkonsolidierte Vermögenswerte 34.609
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.424
Rückstellungen 11.114
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 134
Endkonsolidierte Schulden 14.671
Endkonsolidierte Nettovermögenswerte 19.938

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile beträgt insgesamt TEUR 24.864. Es ergibt sich ein Veräußerungsgewinn in Höhe von TEUR 5.148, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist.

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und setzt sich wie folgt zusammen:

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten TEUR In Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhaltenes Entgelt 22.433 - Veräußerter Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten -8.646

Netto-Zufluss aus der Veräußerung von Tochterunternehmen 13.787

Aufgrund des Beherrschungsverlusts wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.

Aufgrund der Neustrukturierung der technischen Bereiche hat sich die Lenzing Gruppe im Juni 2015 auf den Verkauf von drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (Mechatronik inkl. dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LENO Electronics GmbH, Schörfling, Automation & Robotik und Blechtechnik) geeinigt. Das Closing fand in den Monaten Juli und September 2015 statt. Dies führte zum Verlust der Beherrschung durch die Lenzing Gruppe und zum Abgang der angeführten Unternehmenseinheiten. Dabei sind langfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 336, kurzfristige Vermögenswerte (ohne Zahlungsmittel) in Höhe von TEUR 2.658, Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 510, Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.648 und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.708 abgegangen. Die angeführten Werte entsprechen den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppen notwendig war. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus den konkreten Kaufangeboten abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 2 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Die erhaltene Gegenleistung aus der Veräußerung der Anteile bzw. der Vermögenswerte und Schulden beträgt insgesamt TEUR 501. Es ergibt sich insgesamt ein negatives Ergebnis in Höhe von TEUR 6.585, das mit TEUR 309 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und mit TEUR 6.894 unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen ist. Diese angeführten Werte beinhalten auch die unterjährige Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos-

ten. Im Rahmen der steuerlichen Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen wurden verwertbaren Siebentel als aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.329 angesetzt.

Der Netto-Zufluss aus diesen Veräußerungen in Höhe von TEUR -54 ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen und setzt sich aus dem in Zahlungsmitteln erhaltenen Entgelt in Höhe von TEUR 456 abzüglich dem veräußerten Bestand an Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 510 zusammen.

Darüber hinaus wurde das bislang vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd, Nanjing, China, im Dezember 2015 endkonsolidiert, da für diese Gesellschaft im Segment Lenzing Technik die Liquidation eingeleitet wurde und diese wirtschaftlich betrachtet weitgehend abgeschlossen ist. Aufgrund der Endkonsolidierung wurde ein Gewinn von TEUR 2 erzielt, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist. Es gab keine Zahlungsflüsse. Im Zuge der Endkonsolidierung wurden – abgesehen von aufgerechneten konzerninternen Vermögenswerten und Schulden – Vermögenswerte in Höhe von TEUR 387 (davon Zahlungsmittel: TEUR 348) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 572 ausgebucht. Die angeführten Werte entsprechen bereits den Buchwerten nach der Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig war. Im Zuge dieser Abwertung wurde ein Aufwand in Höhe von insgesamt TEUR 864 erfasst. Davon wurden TEUR 164 in den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, TEUR 618 in den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und TEUR 82 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde aus aktuellen Schätzungen der erwarteten Liquidationswerte abgeleitet und ist in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet.

Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Im Geschäftsjahr 2015 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.691 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 423. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR -1.268.

Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2015 nicht zahlungswirksam.

Geschäftsjahr 2014

Im Geschäftsjahr 2014 kam es in Zusammenhang mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 878 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 220. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR -659.

Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Alle obigen Beträge sind im Jahr 2014 nicht zahlungswirksam.

NOTE 6

Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers:

Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Dachmarken Lenzing Viscose®, Lenzing Modal® (inklusive Lenzing FR®) und TENCEL® vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise

zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp (Zellstoff und Holz) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik:

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige:

Das Restsegment Sonstige umfasste bis April 2015 die Geschäftstätigkeit der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Spezialprodukten aus Kunststoff-Polymeren, insbesondere Acrylfasern) und der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland (Herstellung von Vormaterial für Carbonfasern). Außerdem ist die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung) enthalten.

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

1-12/2015 bzw. 31.12.2015 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Über
leitung
Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.924.707 29.620 22.479 1.976.806 0 1.976.806
Innenumsätze 9.892 41.029 1.770 52.691 -52.691 0
Umsatzerlöse gesamt 1.934.599 70.648 24.250 2.029.497 -52.691 1.976.806
EBITDA (Segmentergebnis) 286.467 68 3.978 290.513 -398 290.114
EBIT 153.975 -1.243 3.840 156.572 -5.470 151.102
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 135.724 1.315 137 137.176 5.071 142.248
Davon Wertminderungen 156 0 0 156 8.532 8.688
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
17.646 0 80 17.726 0 17.726
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame
Aufwendungen und Erträge
52.992 -3.509 2.243 51.727 0 51.727
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex
)
70.403 399 112 70.914 0 70.914
EBITDA-Marge1 14,8% 0,1% 16,4% 14,3% 14,7%
EBIT-Marge2 8,0% -1,8% 15,8% 7,7% 7,6%
Segmentvermögen 2.007.238 21.873 1.200 2.030.311 391.499 2.421.810
Segmentverbindlichkeiten 428.047 19.356 1.565 448.968 766.148 1.215.116
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 23.702 0 1.866 25.568 0 25.568

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

1-12/2014 bzw. 31.12.2014 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Über
leitung
Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.755.599 43.565 65.058 1.864.222 0 1.864.222
Innenumsätze 8.414 47.218 1.783 57.415 -57.415 0
Umsatzerlöse gesamt 1.764.014 90.782 66.841 1.921.638 -57.415 1.864.222
EBITDA (Segmentergebnis) 223.153 3.083 12.487 238.724 1.578 240.302
EBIT 98.499 1.248 11.542 111.289 -89.363 21.926
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 127.820 1.839 946 130.605 90.941 221.546
Davon Wertminderungen 608 0 0 608 93.956 94.564
Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-580 0 39 -541 0 -541
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame
Aufwendungen und Erträge
40.930 11.479 1.748 54.157 -1.280 52.877
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (Capex
)
102.954 778 578 104.311 0 104.311
EBITDA-Marge1 12,7% 3,4% 18,7% 12,4% 12,9%
EBIT-Marge2 5,6% 1,4% 17,3% 5,8% 1,2%
Segmentvermögen 1.966.051 39.152 27.210 2.032.413 342.638 2.375.051
Segmentverbindlichkeiten 462.390 35.428 11.758 509.576 819.841 1.329.417
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 36.078 0 1.878 37.956 0 37.956

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 angewandt.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA vor Umstrukturierungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen und vor Umstrukturierungen) herangezogen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT)
2015 2014
Segmentergebnis (EBITDA) 290.513 238.724
Konsolidierung -4.079 -452
Umstrukturierungen 3.681 2.030
Konzernergebnis (EBITDA) 290.114 240.302
Segmentabschreibungen -137.176 -130.605
Konsolidierung 3.461 3.015
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 3.236 3.170
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -8.532 -93.956
Betriebsergebnis (EBIT) 151.102 21.926
Finanzerfolg -3.535 -23.439
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 1.531 8.818
Ergebnis vor Steuern (EBT) 149.098 7.305

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Die Überleitungen vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Gewinn/Verlust nach Steuern; Nettogewinn/-verlust) ist aus der Konzern-Gewinn- und

Die Überleitungsrechnung von den Segmentabschreibungen zu den Konzernabschreibungen stellt sich wie folgt dar:

Die Umstrukturierungen setzen sich wie folgt zusammen:

Umstrukturierungen TEUR

Verlustrechnung ersichtlich.

2015 2014
Restrukturierungsmaßnahmen
Sonstige betriebliche Erträge 326 0
Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen -164 0
Personalaufwand 5.336 1.174
Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.890 135
Verkauf von Tochterunternehmen
Sonstige betriebliche Erträge 5.148 0
Liquidation der EPG
Sonstige betriebliche Erträge 0 921
Sonstige betriebliche Aufwendungen -75 -200
Summe 3.681 2.030

Die oben angeführte Zeile "Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" betrifft in 2015 mit TEUR 8.532 (2014: TEUR 93.956) Wertminderungen auf Firmenwerte, übrige immaterielle Anlagen und Sachanlagen.

Die Überleitungsrechnung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) nach Umstrukturierungen stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment-EBIT zum Betriebsergebnis (EBIT) TEUR

___
2015 2014
Segment-EBIT 156.572 111.289
Ergebnis aus Umstrukturierungen
und Wertminderungen
-4.851 -91.926
Konsolidierung -619 2.563
Betriebsergebnis (EBIT) 151.102 21.926

Überleitung von den Segmentzu den Konzernabschreibungen TEUR

2015 2014
Segmentabschreibungen 137.176 130.605
Konsolidierung -3.461 -3.015
Abschreibungen auf immaterielle
Anlagen und Sachanlagen
133.716 127.590
Wertminderungen auf immaterielle
Anlagen und Sachanlagen
8.532 93.956
Konzernabschreibungen 142.248 221.546

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d. h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentzum Konzernvermögen TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Segmentvermögen 2.030.311 2.032.413
Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
25.568 37.956
Den Segmenten nicht zugeordnete
Vermögenswerte
Wertpapiere und andere
Finanzanlagen
22.847 23.194
Aktive latente Steuern und
Forderungen aus laufenden
Steuern
26.839 42.184
Z
ahlungsmittel und
Z
ahlungsmitteläquivalente
347.254 271.791
Konsolidierung -31.008 -32.488
Konzernvermögen 2.421.810 2.375.051

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Segmentverbindlichkeiten 448.968 509.576
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 683.247 729.778
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern 63.504 70.017
Z
uschüsse aus öffentlichen Mitteln
25.802 26.559
Konsolidierung -6.406 -6.514
Konzernverbindlichkeiten 1.215.116 1.329.417

Die oben nicht näher erläuterten Überleitungsrechnungen von den Segmentpositionen auf die Konzernpositionen (Umsatzerlöse und Investitionen) enthalten ausschließlich Konsolidierungseffekte. Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen
2015 2014
Botanische Cellulosefasern 1.669.979 1.504.174
Natriumsulfat und Schwarzlauge 52.795 54.002
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 211.825 205.838
Segment Fibers 1.934.599 1.764.014
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering-Dienstleistungen – Segment Lenzing Technik 70.648 90.782
Spezialprodukte aus Kunststoff-Polymeren 20.548 63.037
Sonstige und Konsolidierung -48.989 -53.611
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1.976.806 1.864.222

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10% zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme), das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über geografische Gebiete TEUR
Umsatzerlöse Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen CAPEX
2015 2014 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014 2015 2014
Österreich 134.030 143.264 751.421 782.941 989.146 982.951 51.555 78.504
Europa (ohne
Österreich inkl. Türkei)
522.332 551.208 197.646 208.996 263.405 292.545 8.844 16.911
Asien 1.115.989 961.751 341.489 347.405 704.705 691.711 6.884 7.366
Amerika 169.320 173.525 47.855 43.399 73.054 65.205 3.632 1.530
Restliche Welt 35.135 34.474 0 0 0 0 0 0
Zwischensumme 1.976.806 1.864.222 1.338.412 1.382.742 2.030.311 2.032.413 70.914 104.311
Überleitung auf
Konzernwerte
0 0 54.645 60.233 391.499 342.638 0 0
Konzernsumme 1.976.806 1.864.222 1.393.057 1.442.975 2.421.810 2.375.051 70.914 104.311

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden, das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

NOTE 7
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
Umsatzerlöse TEUR
2015 2014
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von botanischen Cellulosefasern 1.669.979 1.504.174
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von sonstigen Produkten und Dienstleistungen 289.689 336.389
Umsatzerlöse verrechnet 1.959.668 1.840.563
Umsatzerlöse aus langfristigen Fertigungsaufträgen 17.138 23.660
Summe 1.976.806 1.864.222

Weitere Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 6, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).

NOTE 8

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2015 2014
Erträge aus Leistungsverrechnungen,
sonstigen Produkten und Energie
29.549 30.575
Erträge aus der Auflösung
des Passivpostens für
Emissionszertifikate
sowie aus Förderungen
5.189 6.490
Veräußerungsgewinn aus dem
Abgang von Tochterunternehmen
und sonstigen
Unternehmenseinheiten 5.459 0
Diverse andere Erträge 5.529 11.465
Summe 45.727 48.530

Die Erträge aus Energie enthalten unter anderem Erträge aus Ökostromvergütungen in Höhe von TEUR 18.726 (2014: TEUR 17.837). Der Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmen im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf bzw. der Endkonsolidierung der Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland, der European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland, der Lenzing Engineering and Technical Services Co.,Ltd, Nanjing, China und den drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 5). Die diversen anderen Erträge enthalten unter anderem Mieterträge in Höhe von TEUR 3.731 (2014: TEUR 3.698), Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 172 (2014: TEUR 91), Versicherungsvergütungen von Dritten für Sachanlagen in Höhe von TEUR 253 (2014: TEUR 206) und Fremdwährungskursgewinne in Höhe von TEUR 0 (2014: TEUR 4.676).

NOTE 9

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen TEUR

2015 2014
Material 1.059.205 1.040.050
Sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
159.055 159.191
Summe 1.218.260 1.199.241

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

NOTE 10

Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand
TEUR
2015 2014
Löhne und Gehälter 233.160 223.120
Aufwendungen für Abfertigungen
und Abfindungen
1.096 4.689
Aufwendungen für Altersversorgung 6.089 6.026
Gesetzlicher Sozialaufwand 55.305 54.080
Sonstige Sozialaufwendungen 4.558 4.085
Summe 300.207 292.000

Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie Abfindungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe dazu Note 33).

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter/innen

2015 2014
Durchschnittlich 6.242 6.516
Zum 31. Dezember 6.127 6.356

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen in Österreich

2015 2014
Arbeiter 1.778 1.790
Angestellte 1.082 1.138
Summe 2.860 2.928

NOTE 11

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle

Anlagen und Sachanlagen TEUR
2015 2014
Planmäßige Abschreibungen 133.560 126.982
Wertminderungen 8.688 94.564
Summe 142.248 221.546

In den Wertminderungen sind im Geschäftsjahr 2015 TEUR 618 (2014: TEUR 0) aus der Bewertung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten enthalten (siehe Note 5). Die restlichen Wertminderungen und die Wertaufholungen (Zuschreibungen) werden in den Notes 19 und 20 erläutert.

NOTE 12

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR

2015 2014
Vertriebsaufwendungen 97.182 100.320
Aufwendungen für Instandhaltung,
Wartung und sonstige
Fremdleistungen 43.637 39.325
Rechts-, Prüfungs- und
Beratungskosten
21.486 12.288
Versicherungsaufwendungen 8.904 9.378
Reiseaufwendungen 7.021 5.958
Aufwendungen für Abfallentsorgung 6.383 6.861
Veräußerungsverlust aus dem
Abgang von Tochterunternehmen
und sonstigen
Unternehmenseinheiten 6.894 0
Übrige 44.377 39.148
Summe 235.885 213.279

Die Vertriebsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Ausgangsfrachten in Höhe von TEUR 78.459 (2014: TEUR 83.357) sowie für Provisionen und Werbung in Höhe von TEUR 18.723 (2014: TEUR 16.964). Der Veräußerungsverlust aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten im Jahr 2015 resultiert aus dem Verkauf der drei Unternehmenseinheiten im Segment Lenzing Technik (siehe Note 5). Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten unter anderem Miet- und Leasingaufwendungen in Höhe von TEUR 10.982 (2014: TEUR 7.513), Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 276 (2014: TEUR 0), Vermögenssteuern und ähnliche Steuern in Höhe von TEUR 3.051 (2014: TEUR 4.455), Forderungsverluste in Höhe von TEUR 1.295 (2014: TEUR 4.000), Aufwendungen für Patente und Marken in Höhe von TEUR 3.617 (2014: TEUR 2.736), Aufwendungen für Lebensmittel in Höhe von TEUR 2.554 (2014: TEUR 2.546) sowie Aufwendungen aus Emissionszertifikaten in Höhe von TEUR 1.831 (2014: TEUR 1.590). Außerdem sind darin Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 557 (2014: TEUR 123) enthalten.

NOTE 13

Honorare des Abschlussprüfers

Die aufgewendeten Honorare für Leistungen von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers TEUR

2015 Lenzing
AG
Österrei
chische
Tochterun
ternehmen
Summe
Prüfung des
Jahresabschlusses
(inkl. Konzernabschluss)
234 0 234
Andere
Bestätigungsleistungen
45 52 96
Sonstige Leistungen 58 0 58
Steuerberatung 595 34 629
Summe 932 86 1.018

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR

2014 Lenzing
AG
Österrei
chische
Tochterun
ternehmen
Summe
Prüfung des
Jahresabschlusses (inkl.
Konzernabschluss)
259 0 259
Andere
Bestätigungsleistungen
42 61 103
Sonstige Leistungen 10 0 10
Steuerberatung 294 39 332
Summe 604 99 704

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses und die Jahresabschlussprüfung von Tochterunternehmen.

NOTE 14

Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis in Höhe von TEUR 17.726 (2014: TEUR -541) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie im Geschäftsjahr 2015 aus einer ergebniswirksam zu erfassenden Ausschüttung in Höhe von TEUR 15.645. Der Gesamtbetrag der Ausschüttung betrug TEUR 30.000 und war zahlungswirksam.

NOTE 15

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen

finanziellen Vermögenswerten TEUR
2015 2014
Erträge aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
Z
inserträge aus Bankguthaben,
Ausleihungen, Forderungen sowie Erträge
aus zur Veräußerung verfügbaren
Wertpapieren
1.570 1.924
Bewertung von langfristigen
finanziellen Vermögenswerten
908 0
Netto-Fremdwährungsgewinne
aus finanziellen Vermögenswerten
5.034 4.077
7.512 6.001
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
Bewertung von Ausleihungen -269 -10
Bewertung von langfristigen
finanziellen Vermögenswerten
-1.591 -1.430
Verlust aus dem Abgang von zur
Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
0 -43
-1.860 -1.482
Summe 5.652 4.519

NOTE 16

Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR
2015 2014
Netto-Fremdwährungsgewinne/-
verluste aus finanziellen Schulden
-3.606 -1.556
Zinsaufwand aus Anleihen und
Schuldscheindarlehen
-6.832 -5.892
Zinsaufwand aus Bankkrediten,
sonstige Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
-16.476 -19.969
Summe -26.913 -27.416

NOTE 17

Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ausgewiesen.

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2014
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 12.155 16.276
Ausland 8.163 4.407
20.319 20.683
Ertrag/Aufwand aus Steuerab
grenzung
4.745 783
Summe 25.064 21.466

Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR

2015 2014
Laufender Ertragsteueraufwand
Tatsächlicher Steueraufwand
laufendes Jahr
30.861 23.612
Minderung aufgrund der Nutzung
steuerlicher Verluste
-6.565 -369
Minderung aufgrund der Nutzung
von Steuergutschriften
-3.080 0
Anpassung für periodenfremde
Ertragsteuern
-897 -2.560
20.319 20.683
Ertrag/Aufwand aus Steuerab
grenzung
Entstehung und Umkehrung
temporärer Differenzen
6.749 -1.326
Auswirkungen von
Steuersatzänderungen
-116 -1
Veränderung der aktivierten
Verlustvorträge
9.142 -496
Veränderung der aktivierten
Steuergutschriften
-14.006 0
Auswirkungen bisher nicht
berücksichtigter temporärer
Differenzen früherer Perioden
-825 -137
Veränderung der Wertminderung
latenter Steueransprüche
(ohne Verlustvorträge)
3.801 2.742
4.745 783
Summe 25.064 21.466

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: Im Geschäftsjahr 2015 wurde erstmals eine Steuergutschrift in Tschechien geltend gemacht (TEUR 3.080). Für die zukünftige Steuergutschrift wurde eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 14.006 ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher ist.

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25% (31. Dezember 2014: 25%) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr gab es 2015 eine Änderung des anzuwendenden Steuersatzes in Großbritannien von 21% auf 20%. Ab dem 1. April 2020 ist dort ein Steuersatz von 18% anzuwenden.

Steuerüberleitungsrechnung TEUR
2015 2014
Ergebnis vor Steuern 149.098 7.305
Errechneter Ertragsteueraufwand
(25% des Ergebnisses vor Steuern)
37.275 1.826
Steuerfreie Erträge und
Steuerfreibeträge (insbesondere
Forschungsfreibetrag)
-1.958 -1.056
Abschreibung Firmenwert 0 18.116
Nicht abzugsfähige Aufwendungen,
Quellensteuern
und ähnliche permanente Differenzen
4.214 1.533
Ergebnis aus Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
-4.431 135
Steuersatzunterschiede -1.235 -354
Steuersatzänderungen -116 -1
Steuerertrag aus Vorperioden -1.722 -2.697
Wechselkursdifferenzen aufgrund der
Umrechnung von Steuerposten
von lokaler in funktionale Währung
4.126 2.066
Veränderung des in Bezug auf
Verlustvorträge, Steuergutschriften
und temporäre Differenzen nicht
angesetzten Aktivpostens
-9.871 3.974
Steueranteil kündbarer nicht
beherrschender Anteile
-383 -2.204
Sonstige -834 127
Effektiver
Ertragsteueraufwand
25.064 21.466

In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 1.487 (2014: TEUR 3.000) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Industrieholding GmbH enthalten (siehe dazu auch Note 44). In dem Posten "Abschreibung Firmenwert" ist im Geschäftsjahr 2014 die Wertminderung der CGU Fiber Site Indonesia enthalten (siehe Note 19).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25% (31. Dezember 2014: 25%). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 16,5% und 36,08% (31. Dezember 2014 zwischen 16,5% und 36,08%).

NOTE 18

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2015 2014
In der Berechnung des Ergebnisses
je Aktie verwendeter Anteil
der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
122.947 -13.478
Gewichtete durchschnittliche Anzahl
der Aktien in Stück
26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 4,63 -0,51

Die anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung (siehe dazu Note 44) beinhaltet leistungsabhängige Bedingungen, die zum 31. Dezember 2015 für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie als nicht erfüllt gelten. Daher entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

NOTE 19

Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

2015 Firmenwerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Summe Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2015 86.929 18.640 14.458 120.027 Währungsdifferenz 8.843 45 0 8.888 Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten -223 -3.340 -267 -3.829 Zugänge 0 505 485 990 Abgänge 0 -148 0 -148 Stand 31.12.2015 95.549 15.701 14.677 125.927 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2015 -73.597 -13.415 -11.083 -98.095 Währungsdifferenz -8.312 -35 0 -8.347 Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten 0 180 19 199 Planmäßige Abschreibungen 0 -830 -563 -1.393 Wertminderungen 0 -13 -156 -169 Abgänge 0 113 0 113 Stand 31.12.2015 -81.909 -14.000 -11.783 -107.693 Buchwert 1.1.2015 13.332 5.225 3.375 21.931 Buchwert 31.12.2015 13.640 1.701 2.894 18.234

Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR

Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen und
Selbst erstellte
immaterielle
2014 Firmenwerte ähnliche Rechte Vermögenswerte Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2014 78.255 17.898 13.854 110.007
Währungsdifferenz 8.673 51 0 8.725
Zugänge 0 709 604 1.313
Abgänge 0 -18 0 -18
Stand 31.12.2014 86.929 18.640 14.458 120.027
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2014 -208 -12.535 -9.853 -22.597
Währungsdifferenz -814 -38 0 -852
Planmäßige Abschreibungen 0 -818 -622 -1.440
Wertminderungen -72.574 -29 -608 -73.212
Abgänge 0 5 0 5
Stand 31.12.2014 -73.597 -13.415 -11.083 -98.095
Buchwert 1.1.2014 78.047 5.362 4.001 87.411
Buchwert 31.12.2014 13.332 5.225 3.375 21.931

Die oben angeführten Zugänge bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 485 (2014: TEUR 604) betreffen Zugänge aus unternehmensinterner Entwicklung. Alle übrigen Zugänge betreffen Zugänge aus gesondertem Erwerb.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2015 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 20.074 (2014: TEUR 18.776) angefallen.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen auf immaterielle Anlagen in Höhe von TEUR 169 (2014: TEUR 73.212) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.

Die Wertminderungen auf Firmenwerte betrafen im Geschäftsjahr 2014 mit TEUR 72.574 einen indonesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) der CGU Fiber Site Indonesia im Segment Fibers. Die Wertminderungen waren aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft als Folge der veränderten Erwartungen im Fasermarkt, insbesondere der veränderten mittelfristigen Preiserwartungen, notwendig. Weitere Details dazu sind weiter unten erläutert (siehe Abschnitt "Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer").

Bei den Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, Lizenzen und ähnlichen Rechten gibt es im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen in Höhe von TEUR 13 (2014: TEUR 29). Die Wertminderungen betreffen mit TEUR 8 einen chinesischen Produktionsstandort im Segment Fibers (Details dazu siehe Note 20) und mit TEUR 5 Abwertungen auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung eines chinesischen Tochterunternehmen im Segment Lenzing Technik (Details dazu siehe Note 5) als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig waren. Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Die Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind mit dem Verkauf des Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 abgegangen. Im Jahr 2014 ergab sich aufgrund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf bei den Markenrechten mit unbestimmter Nutzungsdauer.

Bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten gibt es im Geschäftsjahr 2015 TEUR 156 (2014: TEUR 608) Wertminderungen auf Entwicklungskosten im Segment Fibers. Sie werden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig.

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) zugeordnet:

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer nach Segmenten bzw. CGUs TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Segment Fibers
CGU Fiber Site Indonesia 0 0
CGU Pulp Site Czech Republic 9.771 9.525
CGU Fiber Site UK 2.415 2.278
CGU Fiber Site USA 1.454 1.307
13.640 13.109
Segment Sonstige 0 3.313
Summe 13.640 16.422

Die in der obigen Tabelle im Segment Sonstige zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 enthaltenen Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 3.090 und Firmenwerte in Höhe von TEUR 223 sind durch den Verkauf des Tochterunternehmen Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 abgegangen. Wertänderungen wurden bei diesen Markenrechten nicht vorgenommen, daher entsprach der abgehende Buchwert den Anschaffungskosten. Diese Markenrechte waren deshalb mit einer unbestimmten Nutzungsdauer versehen, da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung nicht abzusehen war.

Der erzielbare Betrag für die im Geschäftsjahr 2015 größten firmenwerttragenden CGUs – die CGU Pulp Site Czech Republic, die CGU Fiber Site UK und die CGU Fiber Site USA – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt (siehe dazu ausführlich Note 3, Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)"). Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind.

Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) der im Geschäftsjahr 2014 wertgeminderten CGU Fiber Site Indonesia belief sich auf TEUR 313.517 per 31. Dezember 2014 und wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt.

Bei den CGUs Pulp Site Czech Republic, Fiber Site UK und Fiber Site USA sind bzw. waren außerdem folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Impairmenttests relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen Entwicklung dar. Die individuellen Annahmen der CGU Fiber Site Indonesia im Geschäftsjahr 2014 sind ebenfalls in untenstehender Tabelle dargestellt:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Geschäfts
jahr 2015
Geschäfts
jahr 2014
CGU Fiber Site Indonesia
Durchschnittliche operative Marge
im Planungszeitraum p.a.
n/a 6,5%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
n/a 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern n/a 10,0%
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
19,2% 13,8%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
0,8% 0,9%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,5% 7,9%

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGUs

Geschäfts
jahr 2015
Geschäfts
jahr 2014
CGU Fiber Site UK
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
19,7% 18,9%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
0,6% 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,9% 8,0%
CGU Fiber Site USA
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
13,7% 13,3%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
0,9% 1,0%
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 8,2% 7,8%

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Pulp Site Czech Republic basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Zellstoff sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Holz und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 4 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 0,8% p. a. (2014: -1,4% p. a.).

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGUs Fiber Site UK und Fiber Site USA basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum für beide CGUs beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 4 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum der CGU Fiber Site UK beträgt im Detailplanungszeitraum -0,3% p. a. (2014: 6,8% p. a.) und jenes der CGU Fiber Site USA im Detailplanungszeitraum -1,8% p. a. (2014: 3,7% p. a.).

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der CGU Fiber Site Indonesia basierten im Geschäftsjahr 2014 insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum betrug im Geschäftsjahr 2014 5 Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum betrug 2014 im Detailplanungszeitraum 2,2% p. a.

Durch die im Geschäftsjahr 2014 vorgenommenen Wertminderungen auf den Firmenwert der CGU Fiber Site Indonesia entsprach zum 31. Dezember 2014 deren beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten deren Buchwert. Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 103.366 (Geschäftsjahr 2014: TEUR 57.373). Die Schätzungen werden für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige
Veränderung der
wesentlichen
Annahmen,
bei der der er
zielbare Betrag
gleich dem
Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 100% minus 29,8%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
0,8% minus 6,5
Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach
Steuern
7,5% plus 4,1
Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test (Vorjahr)

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Annahmen
Wertmäßige
Veränderung der
wesentlichen
Annahmen,
bei der der er
zielbare Betrag
gleich dem
Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 100% minus 20,2%
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
0,9% minus 3,0
Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach
Steuern
7,9% plus 2,2
Prozentpunkte

NOTE 20

Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

2015 Grundstücke
und Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2015 503.530 2.337.904 30.573 2.872.007
Währungsdifferenz 16.154 62.641 1.121 79.916
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang
von sonstigen Unternehmenseinheiten
-92 -16.934 -314 -17.340
Zugänge 2.391 48.438 24.560 75.388
Abgänge -15 -10.888 -2 -10.906
Umbuchungen 2.337 16.700 -19.037 0
Stand 31.12.2015 524.305 2.437.860 36.901 2.999.065
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2015 -222.300 -1.323.699 -3.518 -1.549.517
Währungsdifferenz -4.712 -29.621 -263 -34.596
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang
von sonstigen Unternehmenseinheiten
42 9.906 0 9.948
Planmäßige Abschreibungen -15.331 -116.836 0 -132.166
Wertminderungen -2.188 -6.331 0 -8.519
Abgänge 11 10.225 0 10.236
Stand 31.12.2015 -244.478 -1.456.356 -3.781 -1.704.615
Buchwert 1.1.2015 281.230 1.014.205 27.056 1.322.490
Buchwert 31.12.2015 279.827 981.504 33.120 1.294.451

Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR

2014 Grundstücke
und Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2014 428.337 2.071.477 214.455 2.714.269
Währungsdifferenz 15.936 64.308 1.319 81.563
Zugänge 14.559 70.588 13.023 98.169
Abgänge -92 -21.902 0 -21.994
Umbuchungen 44.791 153.432 -198.223 0
Stand 31.12.2014 503.530 2.337.904 30.573 2.872.007
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2014 -197.430 -1.189.078 -3.251 -1.389.760
Währungsdifferenz -4.546 -29.689 -266 -34.501
Planmäßige Abschreibungen -14.714 -110.828 0 -125.542
Wertminderungen -5.625 -15.728 0 -21.353
Abgänge 16 21.623 0 21.639
Stand 31.12.2014 -222.300 -1.323.699 -3.518 -1.549.517
Buchwert 1.1.2014 230.906 882.399 211.204 1.324.509
Buchwert 31.12.2014 281.230 1.014.205 27.056 1.322.490

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 42). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe. Auf die Ausführungen in Note 31 wird verwiesen. Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 273.107 (31. Dezember 2014: TEUR 268.178).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2015 werden TEUR 550 (2014: TEUR 3.025) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 2,4% (2014: 2,8% bis 3,0%) verwendet.

Wertminderungen und Wertaufholungen

Aufgrund der durchgeführten Impairmenttests sind im Geschäftsjahr 2015 Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 8.519 (2014: TEUR 21.353) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und im Anlagenspiegel oben erfasst.

Die Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2015 mit TEUR 7.907 (2014: TEUR 21.353) einen chinesischen Produktionsstandort (ein Faserwerk) im Segment Fibers und dort mit TEUR 2.179 (2014: TEUR 5.625) Grundstücke und Bauten und mit TEUR 5.728 (2014: TEUR 15.728) Technische Anlagen und Maschinen (insbesondere Faserproduktionsanlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Werthaltigkeit der Sachanlagen wurde aus Anlass der Entwicklungen an den chinesischen Finanzmärkten zu Jahresende/zum Jahreswechsel 2015 überprüft. Die Wertminderungen werden aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft notwendig.

Der erzielbare Betrag (vor Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung) des chinesischen Produktionsstandorts beläuft sich auf TEUR 96.527 (31. Dezember 2014: TEUR 105.839). Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt (siehe dazu ausführlich Note 3, Abschnitt "Wertminderungen (Impairments)"). Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Beim chinesischen Produktionsstandort sind außerdem folgende individuelle Annahmen relevant; die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen Entwicklung dar:

Annahmen beim Impairment Test des chinesischen Produktionsstandorts

Geschäfts
jahr 2015
Geschäfts
jahr 2014
Durchschnittliche operative Marge
im Planungszeitraum p.a.
2,5% 0,7% den, setzen sich wie folgt zusammen:
Langfristige Wachstumsrate der
ewigen Rente
1,0% 1,4%
Abzinsungssatz (WACC) nach
Steuern
7,9% 8,6% Buchwerte der Beteiligungen,

Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows des chinesischen Produktionsstandorts basieren insbesondere auf internen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Der Detailplanungszeitraum beträgt 4 Jahre (Geschäftsjahr 2014: 5 Jahre). Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 1,8% p. a. (2014: 3,5% p. a.).

Weitere Wertminderungen auf Sachanlagen betreffen im Geschäftsjahr 2015 mit TEUR 9 Abwertungen von Grundstücken und Bauten und mit TEUR 603 Abwertungen von Technischen Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, die aufgrund der unterjährigen Klassifizierung eines chinesischen Tochterunternehmen im Segment Lenzing Technik (Details dazu siehe Note 5) als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe notwendig waren. Im Zuge des Bewertungsprozesses für die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten wurden die benötigten beobachtbaren Marktdaten erhoben und die nicht beobachtbaren Inputparameter an Hand der intern verfügbaren, aktuellen Informationen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

In beiden dargestellten Perioden gibt es keine Wertaufholungen.

NOTE 21

Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, insbesondere an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:

die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft
mbH (EFB)
19.972 32.470
Übrige assoziierte Unternehmen 5.523 5.422
Gemeinschaftsunternehmen 73 65
Summe 25.568 37.956

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2015 EFB Übrige assoziier
te Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 1.1. 32.470 5.422 65 37.956
Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
17.528 191 7 17.726
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
-25 0 0 -25
Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung,
die während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 2 1 3
Gesamtergebnis 17.503 193 8 17.704
Ausschüttungen -30.000 -93 0 -30.093
Stand zum 31.12. 19.972 5.523 73 25.568

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR

2014 EFB Übrige assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen Summe Stand zum 1.1. 33.755 5.266 62 39.083 Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -562 18 3 -541 Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges -723 0 0 -723 Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 0 178 0 178 Gesamtergebnis -1.285 197 3 -1.086 Ausschüttungen 0 -40 0 -40 Stand zum 31.12. 32.470 5.422 65 37.956

Die obigen Werte zum Gesamtergebnis resultieren nur aus fortgeführten Geschäftsbereichen.

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2015 45% (31. Dezember 2014: 45%) am Kapital und an den Stimmrechten der nicht börsenotierten EFB. Das Kerngeschäft der EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 44 dargestellt. Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltene Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Vermögenswerte 79.537 80.307
Kurzfristige Vermögenswerte 55.834 56.433
Eigenkapital 44.122 71.893
Langfristige Verbindlichkeiten 21.694 21.982
Kurzfristige Verbindlichkeiten 69.555 42.865
2015 2014
Umsatzerlöse 162.004 163.236
Ergebnis vor Steuern (EBT) 6.306 -184
Gesamtergebnis 4.128 -968
Davon Jahresüberschuss
(aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
4.184 638
Davon sonstiges Ergebnis
(aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
-56 -1.607

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB TEUR

.
31.12.2015 31.12.2014
Eigenkapital 44.122 71.893
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns
(45%; Vorjahr: 45%)
19.855 32.352
Konsolidierungs
und sonstige Effekte
117 118
Buchwert 19.972 32.470

NOTE 22

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Wertpapiere 16.274 14.369
Sonstige Beteiligungen 1.562 1.564
Ausleihungen 5.011 7.261
Summe 22.847 23.194

Die langfristigen Wertpapiere sind grundsätzlich zu aktuellen Börsenkursen bzw. anderen Marktpreisen (insbesondere rechnerischen Werten bei Investmentfonds) bewertet und setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR

2015 Marktwert
31.12.
Durch
schnittliche
Rendite in %
Ertrag im
Geschäfts
jahr
Staatsanleihen 6.869
Anleihen anderer
Emittenten
0
Sonstige Wertpapiere
und Wertrechte
9.405
Summe 16.274 4,37 205

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen (Vorjahr) TEUR

2014 Marktwert
31.12.
Durch
schnittliche
Rendite in %
Ertrag im
Geschäfts
jahr
Staatsanleihen 5.944
Anleihen anderer
Emittenten
100
Sonstige Wertpapiere
und Wertrechte
8.325
Summe 14.369 6,61 235

Die wesentlichen Staatsanleihen betreffen mit TEUR 2.879 (31. Dezember 2014: TEUR 2.683) Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland, mit TEUR 2.110 (31. Dezember 2014: TEUR 837) Staatsanleihen der französischen Republik sowie mit TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 358) Bundesanleihen der Republik Österreich. Die Anleihen anderer Emittenten betreffen Bankanleihen und wurden 2015 verkauft (31. Dezember 2014: TEUR 100). Die sonstigen Wertpapiere und Wertrechte betreffen überwiegend Aktien. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2015 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, in Höhe von TEUR 1.050 (31. Dezember 2014: TEUR 1.050) ausgewiesen. Die Ausleihungen in Höhe von TEUR 5.011 (31. Dezember 2014: TEUR 7.261) betreffen zur Gänze Ausleihungen an Dritte.

NOTE 23

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Sonstige langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
838 71
Langfristige Forderungen 3.134 7.112
3.972 7.183
Sonstige langfristige Vermögens
werte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern 1.237 1.457
Rechnungsabgrenzungsposten 159 363
1.397 1.820
Summe 5.369 9.003

NOTE 24

Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 226.103 224.756
Unfertige Erzeugnisse 2.323 3.756
Fertige Erzeugnisse und Waren 104.974 109.101
Geleistete Anzahlungen 5.064 6.478
Summe 338.464 344.092

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 5.036 (2014: TEUR 9.880) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 122.189 (31. Dezember 2014: TEUR 180.112). Die Aufwendungen für Vorräte werden im Wesentlichen im Materialaufwand erfasst. Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.059.205 (2014: TEUR 1.040.050). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 87.799 (31. Dezember 2014: TEUR 93.509). Von den Vorräten verbleiben TEUR 24.506 (2014: TEUR 19.073) voraussichtlich länger als ein Jahr im Bestand.

NOTE 25

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (brutto)
269.794 243.270
Wertberichtigungen -10.856 -10.501
Summe 258.939 232.769

Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten oder sicherheitshalber zedierten Forderungen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 0). Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind den Notes 39 und 41 (Abschnitte "Factoring" und "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

NOTE 26

Fertigungsaufträge

Fertigungsaufträge TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kosten 7.047 3.189
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Gewinne 210 287
Bis zum Bilanzstichtag angefallene Verluste -2.212 -164
Bestand aus der Auftragsfertigung (brutto) 5.044 3.313
Abzüglich erhaltene Anzahlungen (gesamt) -4.614 -3.217
Bestand aus der Auftragsfertigung (netto) 430 96
Davon Fertigungsaufträge mit aktivischem
Saldo (Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen)
960 2.032
Davon Fertigungsaufträge mit passivischem
Saldo (sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten)
-530 -1.936
Darin enthaltene Haftrücklässe 0 0
Drohverlustrückstellungen aus
Fertigungsaufträgen
0 13

Aus Fertigungsaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2015 Erlöse in Höhe von TEUR 17.138 (2014: TEUR 23.660) erzielt.

NOTE 27

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Sonstige kurzfristige
finanzielle Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
1.718 453
Debitorische Kreditoren 2.461 1.845
Verrechnung Instandhaltung 3.700 4.390
Übrige 14.572 14.690
Buchwert 31.12. 22.451 21.377
Sonstige kurzfristige
Vermögenswerte (nicht finanziell)
Forderungen aus sonstigen Steuern
(insbesondere Forderungen
Finanzamt – Umsatzsteuer)
49.769 37.444
Geleistete Anzahlungen 1.774 1.869
Emissionszertifikate 6.441 5.280
Rechnungsabgrenzungsposten 3.386 3.544
Übrige 26 126
Buchwert 31.12. 61.395 48.262
Summe 83.846 69.640

NOTE 28

Kurzfristige Wertpapiere

An beiden dargestellten Bilanzstichtagen gab es keine kurzfristigen Wertpapiere.

NOTE 29

Eigenkapital

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Der Stand und die Veränderungen des Konzern-Eigenkapitals sind in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2014: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2014: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs 3 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlusts der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen. Die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umfasst alle Kursdifferenzen, die aus der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von konsolidierten Tochterunternehmen in die Konzernwährung Euro entstanden sind. In diesem Posten sind auch Umrechnungsdifferenzen aus Forderungen enthalten, die einen Teil der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe darstellt. In der Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind die erfolgsneutralen Bewertungen aus den betroffenen Vermögenswerten, abzüglich latenter Steuern, erfasst. In der Hedging-Reserve wird der effektive Anteil der Sicherungsgeschäfte aus Cashflow Hedge-Beziehungen bis zur Erfolgswirksamkeit der Grundgeschäfte, abzüglich latenter Steuern, ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste enthalten die erfolgsneutralen Effekte aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, abzüglich latenter Steuern.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

2015 2014
Vor Steuern Steuereffekt Nach Steuern Vor Steuern Steuereffekt Nach Steuern
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 41.381 -225 41.157 48.440 87 48.527
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
3 0 3 178 0 178
Fremdwährungsumrechnungsrücklage 41.384 -225 41.159 48.618 87 48.705
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte 163 -41 123 790 -198 593
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 23.801 -5.443 18.358 -27.449 6.168 -21.281
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden 5 0 5 -5 0 -5
Absicherung von Zahlungsströmen
(Hedging Reserve) 23.806 -5.443 18.363 -27.454 6.168 -21.286
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 5.234 -1.360 3.874 -13.896 3.496 -10.400
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden -30 0 -30 -718 0 -718
Versicherungsmathematische Gewinne/
Verluste 5.204 -1.360 3.844 -14.614 3.496 -11.118
Summe 70.557 -7.068 63.489 7.341 9.553 16.893

Sonstiges Ergebnis TEUR

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR

2015 2014
Während der Berichtsperiode erfasste
Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges
Aus Gasswaps -1.184 -3.548
Aus Devisentermingeschäften -37.773 -31.537
Aus sonstigen Derivaten 1 -23
-38.956 -35.107
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow
Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Gasswaps 1.876 2.558
Aus Devisentermingeschäften 60.696 4.892
Aus sonstigen Derivaten 190 203
62.762 7.653
Summe 23.806 -27.454

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps werden im Materialaufwand ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG 393.769 380.441
Anteilsbasierte Vergütungen 433 0
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
53.100 26.550
Einbehaltene Gewinne der
Tochterunternehmen einschließlich
der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen
Vorschriften auf IFRS
539.497 483.385
Summe (ohne andere Rücklagen) 986.799 890.376

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und
gezahlte Dividen
den der Lenzing AG
Gesamt Anzahl
der Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr
2014 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 22.
April 2015 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 29.
April 2015)
26.550 26.550.000 1,00
Für das Geschäftsjahr
2013 in der ordentlichen
Hauptversammlung am 28.
April 2014 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 30.
April 2014)
46.463 26.550.000 1,75

Für die Verteilung des Bilanzgewinns 2015 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2015 TEUR

Das Geschäftsjahr 2015 der Lenzing AG
endet mit einem Jahresgewinn nach österreichischem
Recht (öUGB) von
66.428
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -13.328
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2014 von 0
verbleibt ein Bilanzgewinn von 53.100
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des
Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend
einem Betrag von 2,00 EUR je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von 27.574.071,43
EUR bzw. 26.550.000 Stückaktien
Auf neue Rechnung werden vorgetragen
53.100
0

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst. Die Dividenden unterliegen ab dem 1. Jänner 2016 in Österreich grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 27,5% ihrer Höhe (zur Höhe siehe die obige Tabelle). Bis 31. Dezember 2015 betrug der Kapitalertragsteuerabzug grundsätzlich 25% der Bruttodividenden. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer in Österreich abgegolten (Endbesteuerung). Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften stellen die von der Lenzing AG ausgeschütteten Gewinnanteile steuerfreie Beteiligungserträge dar. Unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer in Österreich befreit. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaften, die weniger als 10% des Grundkapitals halten, kann die einbehaltene Kapitalertragsteuer im Rahmen der Körperschaftsteuerveranlagung angerechnet werden. Halten beschränkt steuerpflichtige ausländische EU-Gesellschaften mindestens 10% des Grundkapitals seit mindestens ununterbrochen einem Jahr, so kann ein Kapitalertragsteuerabzug bei Erfüllen zusätzlicher Voraussetzungen unterbleiben. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Österreich beim Anteilseigner nicht besteuert. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu beachten.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 47 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100% besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind (letzteres betrifft die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China, die dem Segment Fibers zugeordnet ist).

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2015 mit TEUR 26.787 (31. Dezember 2014: TEUR 23.291) insbesondere an der PT. South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2015 11,92% (31. Dezember 2014: 11,92%) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (jeweils 100%, d. h. nicht adaptiert an die von der Lenzing Gruppe gehaltenen Beteiligungsquote und vor konzerninternen Eliminierungen bzw. Anpassungen):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR

31.12.2015 31.12.2014 Langfristige Vermögenswerte 274.066 266.892 Kurzfristige Vermögenswerte 160.462 166.412 Eigenkapital 224.723 195.395 Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Eigenkapital 197.936 172.104 Davon Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital 26.787 23.291 Langfristige Verbindlichkeiten 95.481 106.207 Kurzfristige Verbindlichkeiten 114.324 131.702 2015 2014 Umsatzerlöse 463.964 416.692 Ergebnis vor Steuern (EBT) 16.617 -6.660 Gesamtergebnis 29.328 15.818 Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 7.669 -7.607 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 6.754 -6.700 Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss 914 -907 Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 21.659 23.425 Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis 19.077 20.633 Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis 2.582 2.792 Cashflow aus der Betriebstätigkeit 28.638 41.859 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.325 -4.649 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -34.649 -36.535 Veränderung der liquiden Mittel -9.337 676 An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden 0 0

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen TEUR

2015 2014
European Carbon Fiber GmbH
(2015: n.a., 2014: – 8,93%) 0 68
Lenzing Modi Fibers India Private Limited
(2015: n.a., 2014: + 0,1%) 0 7
Erhöhung (+)/Verminderung (-)
nicht beherrschender Anteile im Eigenkapital
0 75

Aufgrund des Verkaufs und des damit verbundenen Beherrschungsverlusts des bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmens European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland im April 2015 wurden Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 222 ausgebucht.

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteile anderer Gesellschafter

am sonstigen Ergebnis TEUR
2015 2014
Posten, die nicht in die Gewinn
und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
-55 -72
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
14 18
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrech
nung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kurs
differenzen aus der Umrechnung, die während
der Berichtsperiode eingetreten sind
2.638 2.863
Während der Berichtsperiode erfasster
Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie
"zur Veräußerung verfügbar"
0 5
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
0 -1
Sonstiges Ergebnis – netto 2.596 2.813

NOTE 30

Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 4.177 (2014: TEUR 5.599) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2015 in Höhe von TEUR 5.030 enthalten (31. Dezember 2014: TEUR 3.749). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2015 insgesamt 419.540 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2014: 812.851 Emissionszertifikate). Die Emissionszertifikate haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Emissionszertifikate Stück
2015 2014
Stand 1.1. 847.423 313.948
Zuteilung für das Jahr 419.540 812.851
Rückgabe für tatsächliche
Emissionen des Vorjahres
-301.317 -266.261
Netto-Zukäufe und -Verkäufe
während des Jahres
-20.070 -13.115
Stand 31.12. 945.576 847.423

Zum 31. Dezember 2015 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 376 (31. Dezember 2014: TEUR 168) vorgesorgt.

NOTE 31

Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten TEUR
Durch
schnitt
liche Ver
zinsung
31.12.2015 Währung Nominale Buchwert in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.817 3,9
119.817
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 214.000 213.511 2,5
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.310 1,5
288.821
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 2.570 2.570 2,2
Variable Verzinsung EUR 103.364 103.131 1,6
Variable Verzinsung USD 73.333 66.451 2,5
Variable Verzinsung CNY 0 0 n/a
Betriebsmittelkredite1 :
Variable Verzinsung USD 21.034 19.262 3,0
Variable Verzinsung CNY 340.000 47.948 5,0
Variable Verzinsung EUR 0 0 n/a
239.361
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 4.299 4.299 4,0
Variable Verzinsung EUR 1.996 1.996 1,5
6.295
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.606 6.606 1,2
Teilweise fixe
Verzinsung EUR 19.837 19.837 0,9
Variable Verzinsung USD 2.741 2.509 3,7
28.952
Summe 683.247
Davon kurzfristig 172.337
Davon langfristig 510.910
Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR
31.12.2014 Währung Nominale Buch
wert
Durch
schnitt
liche Ver
zinsung
in %
Anleihe
Fixe Verzinsung EUR 120.000 119.713 3,9
119.713
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 139.500 139.128 3,0
Variable Verzinsung EUR 89.500 89.341 1,9
228.468
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 44.668 44.668 3,2
Variable Verzinsung EUR 122.474 122.147 1,8
Variable Verzinsung USD 113.333 92.150 2,4
Variable Verzinsung CNY 50.480 6.691 6,3
Betriebsmittelkredite1 :
Variable Verzinsung USD 26.577 21.612 3,4
Variable Verzinsung CNY 400.000 53.021 6,1
Variable Verzinsung EUR 6.500 6.500 0,9
346.790
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.938 1.938 4,0
Variable Verzinsung EUR 2.544 2.544 2,3
4.482
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 6.149 6.149 1,3
Teilweise fixe
Verzinsung EUR 21.983 21.983 1,2
Variable Verzinsung USD 2.668 2.194 3,6
30.326
Summe 729.778
Davon kurzfristig 192.745
Davon langfristig 537.033

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe ein weiteres Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart.

Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.

Die durchschnittlichen Effektivzinssätze aller Schuldscheindarlehen sind der Tabelle weiter oben zu entnehmen. Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 68.093 (31. Dezember 2014: TEUR 105.452) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 8.016 (31. Dezember 2014: TEUR 7.578) durch Forderungen besichert. Für die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Biocel Paskov a.s. und für die Finanzierung von Investitionen wurden deren Aktien verpfändet.

NOTE 32

Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern)

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Immaterielle Anlagen 13 19
Sachanlagen 11.984 10.749
Finanzanlagen 7.882 7.692
Sonstige Vermögenswerte 6.112 6.455
Rückstellungen 16.415 17.784
Investitionszuschüsse 171 176
Sonstige Verbindlichkeiten 4.949 9.934
Verlustvorträge 12.352 18.605
Steuergutschriften 13.921 0
Aktive Steuerlatenz brutto –
vor Ansatzkorrektur
73.800 71.413
Ansatzkorrektur auf latente
Steueransprüche -16.124 -10.025
Davon auf steuerliche Verlustvorträge -8.911 -6.835
Aktive Steuerlatenz brutto 57.676 61.388
Verrechenbar mit passiver
Steuerlatenz
-40.423 -39.855
Aktive Steuerlatenz netto 17.253 21.534

Passive Steuerlatenz TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Immaterielle Anlagen 314 1.400
Sachanlagen 76.494 68.830
Finanzanlagen 1.894 842
Sonstige Vermögenswerte 6.069 4.609
Steuerliche Sonderabschreibungen 5.883 6.004
Rückstellungen 21 216
Investitionszuschüsse 433 321
Sonstige Verbindlichkeiten 2.250 2.463
Passive Steuerlatenz brutto 93.357 84.685
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -40.423 -39.855
Passive Steuerlatenz netto 52.934 44.830

Zu den Steuergutschriften siehe Note 17.

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 17.913 (31. Dezember 2014: TEUR 21.742) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 5.864 (31. Dezember 2014: TEUR 4.390) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

Stand
1.1.2014
Im
Gewinn
oder
Verlust
erfasst
Im
sonsti
gen Er
gebnis
erfasst
Wäh
rungs
diffe
renzen
Stand
31.12.2014
= 1.1.2015
Im
Gewinn
oder
Verlust
erfasst
Im sons
tigen
Ergebnis
erfasst
Konsolidie
rungskreis
änderungen
und Abgang
von sonstigen
Unterneh
mens
einheiten
Wäh
rungs
diffe
renzen
Stand
31.12.2015
Immaterielle Anlagen -1.537 155 0 1 -1.382 -24 0 1.104 1 -301
Sachanlagen -55.417 213 0 -2.877 -58.081 -3.496 0 314 -3.247 -64.510
Finanzanlagen 9.599 -2.552 -198 0 6.850 -820 -41 0 0 5.988
Sonstige
Vermögenswerte
1.176 -491 960 201 1.846 -1.667 -440 98 206 43
Steuerliche Sonder
abschreibungen
-6.087 83 0 0 -6.004 120 0 0 0 -5.883
Rückstellungen 13.724 -63 3.496 411 17.568 233 -1.359 -416 368 16.395
Investitionszuschüsse -81 -86 0 22 -145 -135 0 0 20 -261
Sonstige
Verbindlichkeiten
-2.379 4.514 5.208 127 7.471 -18 -5.003 -21 271 2.700
Verlustvorträge 15.730 1.571 0 1.304 18.605 -6.478 0 -980 1.206 12.352
Steuergutschriften 0 0 0 0 0 14.006 0 0 -85 13.921
Ansatzkorrektur -5.254 -4.127 0 -644 -10.025 -6.465 0 910 -544 -16.124
Summe -30.526 -783 9.466 -1.454 -23.297 -4.745 -6.844 1.009 -1.804 -35.681

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2015 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 53.577 (31. Dezember 2014: TEUR 80.199). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Summe 53.577 80.199
Davon aktivierte Verlustvorträge 13.780 49.895
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 39.797 30.304
Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 36 36
Innerhalb von 2 Jahren 7.277 35
Innerhalb von 3 Jahren 6.414 9.525
Innerhalb von 4 Jahren 11.684 4.805
Innerhalb von 5 Jahren 0 2.336
Unbeschränkt vortragsfähig 14.387 13.567

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Impairmenttests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 3, Abschnitt "Wertminderungen [Impairments]"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Per 31. Dezember 2015 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 17.253 (31. Dezember 2014: TEUR 21.534) aktiviert, davon TEUR 14.194 (31. Dezember 2014: TEUR 21.512) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. Diese wiederum betreffen mit TEUR 11.176 (31. Dezember 2014: TEUR 15.877) einen chinesischen Produktionsstandort und mit TEUR 3.018 (31. Dezember 2014: TEUR 5.154) einen chinesischen Vertriebsstandort. Beim chinesischen Produktionsstandort liegen Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 24.683 (31. Dezember 2014: TEUR 23.162) vor, die nur teilweise aktiviert worden sind. In der Vergangenheit gab es eine unvorteilhafte lokale Kostenstruktur und Preispolitik, die Verluste verursacht haben. In der Planung wird von einer Verbesserung des Marktumfeldes und der Marktpositionierung ausgegangen (insbesondere eine Verbesserung der Kostenstrukturen sowie der Absatzpreise; weitere Details zu den Planannahmen siehe Note 20). Die geplanten positiven steuerlichen Ergebnisse führen im vortragsfähigen Zeitraum von 5 Jahren (31. Dezember 2014: 5 Jahre) zu einer Verwertung der Verlustvorträge im Ausmaß der aktivierten Beträge. Die darüber hinausgehenden aktiven latenten Steuern sind wertberichtigt. Beim chinesischen Vertriebsstandort konnten die steuerlichen Verlustvorträge 2015 zur Gänze verwertet werden. Die noch bestehenden aktiven latenten Steuern resultieren aus anderen temporären Differenzen.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich gewesen, hätten die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 3.441 (31. Dezember 2014: TEUR 11.769) TEUR 12.352 (31. Dezember 2014: TEUR 18.605) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von TEUR 32.443 (31. Dezember 2014: TEUR 30.781) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 3.475 (2014: TEUR 2.722) steuerlich verwertet.

In Bezug auf Anteile an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, wurden in Bezug auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 218.539 (31. Dezember 2014: TEUR 135.509), die durch Veräußerung realisiert werden können, keine latenten Steuerschulden erfasst. Darüber hinaus wurden keine latenten Steuerschulden für weitere Differenzen angesetzt, deren Umkehrung durch eine Ausschüttung mit Quellensteuer verursacht werden kann; der Konzernanteil am Bilanzgewinn der davon betroffenen Tochtergesellschaften beträgt TEUR 202.456 (2014: TEUR 183.597). In beiden Fällen werden sich die Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen.

NOTE 33

Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR

Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
Pensionen und Abfertigungen 96.538 102.944 4.421 4.472 92.117 98.473
Jubiläumsgelder 13.432 13.858 592 871 12.840 12.987
109.970 116.802 5.014 5.342 104.957 111.460
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 983 11.243 983 11.243 0 0
Garantie und Gewährleistung 1.824 2.808 974 1.208 850 1.600
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 13.919 15.384 3.503 4.437 10.415 10.947
Emissionszertifikate 1.787 1.698 1.787 1.698 0 0
Übrige 8.804 6.056 2.789 56 6.015 6.000
27.317 37.189 10.037 18.642 17.280 18.547
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 31.842 34.715 31.425 34.715 416 0
Übrige (finanziell) 23.419 22.682 23.419 22.682 0 0
55.261 57.397 54.844 57.397 416 0
Summe 192.548 211.389 69.895 81.382 122.653 130.007

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen)

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstan-

den im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10 bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gibt es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wird im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wird alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalls durch eine Einmalzahlung abgegolten.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses.

Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

Veranlagungsrisiko: Der Barwert der Verpflichtungen und der Planvermögen wird unter Anwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, welcher grundsätzlich aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen abgeleitet wird (siehe Note 3). Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen diesen Satz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihezinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgt auf Basis angenommener zukünftiger Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten. Sollte die tatsächliche Entwicklung über den aktuell angenommenen Trend liegen, so führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Für die Bewertung der Verpflichtungen werden dienstzeitabhängige Austrittswahrscheinlichkeiten pro Land ermittelt. Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Die Verpflichtungen werden unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lebenserwartung auf Basis länderspezifischer biometrischer Rechnungsgrundlagen ermittelt. Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. In einem untergeordneten Ausmaß sind auch Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente im Deckungsstock der Versicherung enthalten. Die Versicherung bietet eine garantierte Mindestverzinsung. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung der leistungsorientierten Pläne als Planvermögen in Hongkong investiert mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen soll. Zur Erreichung dieses Ziels wird vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert. Details zur Zusammensetzung des Planvermögens zum Bilanzstichtag sind der Tabelle weiter unten zu entnehmen.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Zinssatz p. a. in % 31.12.2015 31.12.2014
Österreich – Pensionen 2,1 1,7
Österreich – Abfertigungen 2,2 1,8
Übrige Länder:
Deutschland N/A 2,5
Indonesien 9,0 7,8
Hongkong 1,5 1,8
Tschechien 1,8 1,2
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 3,0 3,0
Österreich – Abfertigungen 3,0 3,0
Übrige Länder:
Deutschland N/A 2,3
Indonesien 8,0 8,0
Hongkong 4,5 4,5
Tschechien 2,5 2,5
Pensionssteigerungen p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0-3,0 0,0-3,0
Österreich – Abfertigungen N/A N/A
Übrige Länder:
Deutschland N/A 1,8
Indonesien N/A N/A
Hongkong N/A N/A
Tschechien N/A N/A
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich – Pensionen 0,0 0,0
Österreich – Abfertigungen 0,0-4,0 0,0-4,4
Übrige Länder:
Deutschland N/A 0,0-12,5
Indonesien 1,0-7,5 2,0-10,0
Hongkong 0,0 0,0
Tschechien 1,0 1,0

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine

Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Tschechien: AVÖ 2008-P (Pagler & Pagler)
  • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

31.12.2015 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – brutto
27.140 0 1.790 28.931
Marktwert des Planvermögens -3.407 0 -1.314 -4.721
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – netto
23.733 0 476 24.209
Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten
Verpflichtungen (DBO)
0 60.883 11.534 72.417
In der Bilanz erfasste Werte1 23.733 60.883 12.010 96.626
Davon ausgewiesen unter:
Pensionen und Abfertigungen – langfristig 21.662 59.076 11.378 92.117
Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig 2.071 1.718 632 4.421
Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig 0 88 0 88
Summe 23.733 60.883 12.010 96.626

Buchwerte aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

31.12.2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – brutto 29.156 0 1.469 30.625
Marktwert des Planvermögens -3.531 0 -1.243 -4.774
Barwert der durch Planvermögen gedeckten Verpflichtungen
(DBO) – netto 25.626 0 225 25.851
Barwert der nicht durch Planvermögen gedeckten
Verpflichtungen (DBO) 0 68.197 11.595 79.792
In der Bilanz erfasste Werte2 25.626 68.197 11.821 105.643
Davon ausgewiesen unter:
Pensionen und Abfertigungen – langfristig 23.556 63.588 11.328 98.473
Pensionen und Abfertigungen – kurzfristig 2.070 1.910 492 4.472
Restrukturierungsmaßnahmen – kurzfristig 0 2.699 0 2.699
Summe 25.626 68.197 11.821 105.643

2) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.

Die Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) hat sich wie folgt entwickelt:

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

2015 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1.1 25.626 68.197 11.821 105.643
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 10 2.681 807 3.498
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 411 411
Ergebnis aus Planabgeltung2 0 -30 0 -30
Nettozinsen 413 1.174 628 2.216
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) -396 -5.560 722 -5.234
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 -573 -1.767 -2.340
Cashflows -1.920 -5.006 -672 -7.598
Währungsdifferenzen 0 0 58 58
Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.3 23.733 60.883 12.010 96.626
Davon Pensionen und Abfertigungen 23.733 60.795 12.010 96.538
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 88 0 88

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2015 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.

Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

2014 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Nettoschuld (Rückstellung) zum 1.1.4 23.549 61.196 10.091 94.836
Periodenaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 9 2.528 748 3.285
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 422 422
Ergebnis aus Planabgeltung5 0 1.073 290 1.363
Nettozinsen 679 1.968 780 3.427
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 1 1
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) 3.260 9.936 700 13.896
Cashflows -1.871 -8.505 -2.031 -12.407
Währungsdifferenzen 0 0 820 820
Nettoschuld (Rückstellung) zum 31.12.6 25.626 68.197 11.821 105.643
Davon Pensionen und Abfertigungen 25.626 65.498 11.821 102.944
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 2.699 0 2.699

4) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 5) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 6) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

Die Planabgeltungen im Geschäftsjahr 2015 und 2014 stehen im Zusammenhang mit dem konzernweiten Personalabbau und den daraus resultierenden Zahlungen (siehe dazu weiter unten auch die Erläuterungen zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen).

Die oben dargestellte Nettoschuld (Rückstellung) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne umfasst den Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Bruttoschuld bzw. Defined Benefit Obligation/DBO) abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Diese beiden Bestandteile der Nettoschuld haben sich wie folgt entwickelt:

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) TEUR

2015 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1.1 29.156 68.197 13.064 110.417
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten 0 -573 -1.767 -2.340
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 10 2.681 807 3.498
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 411 411
Ergebnis aus Planabgeltung2 0 -30 0 -30
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 478 1.174 653 2.305
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -282 0 0 -282
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.920 -3.795 -634 -6.350
Z
ahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen
0 -1.211 0 -1.211
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0 841 841
Aufgrund finanzieller Annahmen -905 -2.635 -1.032 -4.571
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 603 -2.926 780 -1.542
Währungsdifferenzen 0 0 202 202
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.3 27.140 60.883 13.324 101.348
Davon Pensionen und Abfertigungen 27.140 60.795 13.324 101.259
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 88 0 88

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2015 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 88.

Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (inkl. enthaltener Restrukturierungsmaßnahmen) (Vorjahr) TEUR

2014 Pensionen Öster
reich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1.1 27.197 61.196 11.127 99.520
Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust):
Laufender Dienstzeitaufwand 9 2.528 748 3.285
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 422 422
Ergebnis aus Planabgeltung2 0 1.073 290 1.363
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 784 1.968 805 3.557
Cashflows:
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -280 0 0 -280
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.871 -1.736 -804 -4.411
Z
ahlungen im Zusammenhang mit Planabgeltungen
0 -6.769 -1.185 -7.953
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis):
Aufgrund demografischer Annahmen 0 0 -158 -158
Aufgrund finanzieller Annahmen 3.338 10.213 1.359 14.910
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen -20 -277 -504 -801
Währungsdifferenzen 0 0 964 964
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12.3 29.156 68.197 13.064 110.417
Davon Pensionen und Abfertigungen 29.156 65.498 13.064 107.718
Davon Restrukturierungsmaßnahmen 0 2.699 0 2.699

Beizulegender Wert des Planvermögens TEUR

2015 Pensionen
Österreich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 3.531 0 1.243 4.774
Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 64 0 25 89
Cashflows:
In den Plan geleistete Zahlungen (Beiträge des Arbeitgebers) 0 0 37 37
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -282 0 0 -282
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1
Neubewertung der Periode auf Grund von Erträgen aus
Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen
enthalten sind (sonstiges Ergebnis) 94 0 -133 -39
Währungsdifferenzen 0 0 143 143
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.407 0 1.314 4.721

1) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 17.472. 2) Der Aufwand aus Planabgeltung ist bereits im Rahmen der sonstigen Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen im Vorjahr aufwandswirksam erfasst worden und daher im Geschäftsjahr 2014 ergebnisneutral. 3) Inkl. sonstige Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen TEUR 2.699.

Beizulegender Wert des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

2014 Pensionen Österreich Abfertigungen Österreich Pensionen und Abfertigungen übrige Länder Gesamt Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 3.648 0 1.036 4.684 Zinserträge (Gewinn oder Verlust) 105 0 25 130 Cashflows: In den Plan geleistete Zahlungen (Beiträge des Arbeitgebers) 0 0 42 42 Aus dem Plan geleistete Zahlungen -280 0 0 -280 Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 -1 -1 Neubewertung der Periode auf Grund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind (sonstiges Ergebnis) 58 0 -3 55 Währungsdifferenzen 0 0 144 144 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.531 0 1.243 4.774

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR

31.12.2015 Pensionen Öster
reich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 28 28
Eigenkapitalinstrumente 0 0 1.007 1.007
Schuldinstrumente 0 0 280 280
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.407 0 0 3.407
Stand 3.407 0 1.314 4.721

Zusammensetzung des Planvermögens (Vorjahr) TEUR

31.12.2014 Pensionen Öster
reich
Abfertigungen
Österreich
Pensionen und
Abfertigungen
übrige Länder
Gesamt
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 98 98
Eigenkapitalinstrumente 0 0 920 920
Schuldinstrumente 0 0 225 225
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 3.531 0 0 3.531
Stand 3.531 0 1.243 4.774

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Die Versicherung veranlagt vorwiegend in Schuldinstrumente und in untergeordnetem Ausmaß in Immobilienwerte und Eigenkapitalinstrumente. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht dem Nominale zum Bilanzstichtag.

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 52 (Erträge 2014: TEUR 186).

Für das Risiko der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter zur Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Dies betrifft die Parameter Zinssatz, Gehaltssteigerung und Pensionssteigerung. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen. Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen

31.12.2015 Veränderung der Parameter
(%-Punkte)
Abnahme des Parameters/
Veränderung des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zunahme des Parameters/
Veränderung des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zinssatz 1,0 10.718 -9.153
Gehaltssteigerung 1,0 -6.781 7.764
Pensionssteigerung 1,0 -2.222 2.555

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)

31.12.2014 Veränderung der Parameter
(%-Punkte)
Abnahme des Parameters/
Veränderung des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zunahme des Parameters/
Veränderung des Barwerts der
Verpflichtung in TEUR
Zinssatz 1,0 12.669 -10.756
Gehaltssteigerung 1,0 -7.747 8.917
Pensionssteigerung 1,0 -2.759 3.169

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren Jahre

31.12.2015 31.12.2014
Österreich – Pensionen 10 10
Österreich – Abfertigungen 11-14 11-16
Übrige Länder
Deutschland N/A 21
Indonesien 8 8
Hongkong 8 9
Tschechien 9 10

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge ins Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 39 (2014: TEUR 44) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich. Der beitragsorientierte Pensionsplan in Österreich basiert auf vertraglichen Verpflichtungen. Er gilt für alle Arbeitnehmer mit Eintritt nach dem 31. Dezember 1999, ausgenommen Lehrlinge, sowie die vor diesem Zeitpunkt eingetretenen Arbeitnehmer, welche sich zum Umstieg vom leistungsorientierten Pensionsplan auf diesen Plan entschieden haben. Vom Arbeitgeber wird ab Dienstantritt bzw. ab einem bestimmten Dienstalter ein bestimmter, vom Bezug des Begünstigten abhängiger Prozentsatz in eine externe Pensionskasse eingezahlt. Jeder Anwartschaftsberechtigte ist berechtigt, einen Eigenbeitrag in maximal der Höhe, die der Arbeitgeber für ihn leistet, zu leisten. Die Unverfallbarkeit der Ansprüche tritt in der Regel nach fünf Jahren ab Beginn der Beitragszahlung des Arbeitgebers ein. Der beitragsorientierte Abfertigungsplan in Österreich basiert auf gesetzlichen Verpflichtungen (System "Abfertigung neu"). Nach diesem Plan muss die Lenzing Gruppe bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, 1,53% des Bruttobezugs in eine Mitarbeitervorsorgekasse einzahlen.

An den meisten ausländischen Standorten der Lenzing Gruppe werden ebenfalls beitragsorientierte Pensionspläne angeboten, welche zum überwiegenden Teil auf vertraglichen Verpflichtungen basieren und nahezu alle Arbeitnehmer der jeweiligen Standorte umfassen. Je nach vertraglicher Vereinbarung wird ein bestimmter Prozentsatz der Bezüge der Begünstigten an einen externen Fonds oder Versicherungsträger bezahlt. Die Ansprüche sind, je nach Vertrag, entweder sofort unverfallbar oder mit Wartezeiten bis zu mehreren Jahren verbunden.

Bei beitragsorientierten Plänen besteht die Verpflichtung der Lenzing Gruppe nur in der Zahlung von vereinbarten Beiträgen in einen Fonds. Dabei werden das versicherungsmathematische Risiko und das Anlagerisiko von den Arbeitnehmern getragen. Rückstellungen oder sonstige Abgrenzungen werden daher nach Zahlung der vereinbarten Beträge nicht gebildet.

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR 2015 2014 Österreich – Pensionen 1.387 1.420 Österreich – Abfertigungen 1.276 1.134

Übrige Länder 2.468 2.174 Gesamt 5.132 4.728

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen zu Jubiläumsgeldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Diese Zahlungen basieren grundsätzlich auf der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums und sind beim Dienstnehmerjubiläum fällig. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder

Zinssatz p. a. in % 31.12.2015 31.12.2014
Österreich 2,1 1,7
Deutschland N/A 1,8
Tschechien 1,0 0,6
Gehaltssteigerungen p. a. in %
Österreich 3,0 3,0
Deutschland N/A 2,3
Tschechien 2,5 N/A
Fluktuationsabschläge p. a. in %
Österreich 1,3-6,7 1,2-7,5
Deutschland N/A 0,0-12,5
Tschechien 1,0 1,0

Für die Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder in Österreich wird in beiden Geschäftsjahren eine dienstzeitabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe beinhaltet. In den übrigen Ländern gibt es landesspezifische Annahmen über die Fluktuationswahrscheinlichkeiten bzw. biometrischen Rechnungsgrundlagen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder TEUR
2015 2014
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 13.858 13.320
Konsolidierungskreisänderungen und Abgang
von sonstigen Unternehmenseinheiten
-482 0
Laufender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) 756 666
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (Gewinn oder Verlust) 271 15
Zinsaufwand (Gewinn oder Verlust) 226 394
Neubewertung der Periode (Gewinn oder Verlust):
Aufgrund demografischer Annahmen -67 -2
Aufgrund finanzieller Annahmen -336 1.774
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen -8 -1.246
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -787 -1.062
Währungsumrechnung 2 -1
Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 13.432 13.858

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Währungs Konsolidierungskreisän
derungen und Abgang von
Umgliederung zur Veräuße
rung gehaltener Verbind
2015 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
sonstigen Unternehmens
einheiten
lichkeiten, Veräußerungs
gruppen und sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 11.243 11 0 -1.434
Garantie und Gewährleistung 2.808 2 -454 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 15.384 27 -9 0
Emissionszertifikate 1.698 2 0 0
Übrige 6.056 55 0 0
37.189 96 -463 -1.434
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 34.715 498 -861 0
Übrige (finanziell) 22.682 1.079 -4.095 0
57.397 1.577 -4.956 0
Summe 94.587 1.674 -5.419 -1.434

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Währungs Konsolidierungskreisän
derungen und Abgang von
Umgliederung zur Veräuße
rung gehaltener Verbind
2014 Stand 1.1. umrechnungs
differenz
sonstigen Unternehmens
einheiten
lichkeiten, Veräußerungs
gruppen und sonstige
Sonstige Rückstellungen
Restrukturierungsmaßnahmen 37.211 220 0 -8.556
Garantie und Gewährleistung 4.266 0 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 25.262 130 0 0
Emissionszertifikate 1.754 0 0 0
Übrige 8.846 81 0 0
77.338 430 0 -8.556
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 37.115 469 0 0
Übrige (finanziell) 28.073 1.393 0 0
65.187 1.863 0 0
Summe 142.526 2.293 0 -8.556

1) Im Verbrauch der Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen ist die Auszahlung über TEUR 1.211 (2014: TEUR 6.769) der gesetzlichen Abfertigung enthalten. 2) Inkl. Umgliederung von Abfertigungs- bzw. Pensionsrückstellungen TEUR 88 (31. Dezember 2014: TEUR 2.699).

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

Dotierung Auflösung Verbrauch Aufzinsung Stand 31.12. Davon kurzfristig Davon langfristig
10 -5.433 -3.4151 0 9832 983 0
615 -983 -164 0 1.824 974 850
4.773 -4.556 -1.437 -263 13.919 3.503 10.415
1.784 0 -1.697 0 1.787 1.787 0
2.693 0 0 0 8.804 2.789 6.015
9.875 -10.972 -6.712 -263 27.317 10.037 17.280
28.674 -403 -30.782 0 31.842 31.425 416
19.341 -1.594 -13.994 0 23.419 23.419
48.015 -1.996 -44.777 0 55.261 54.844 416
57.891 -12.968 -51.488 -263 82.578 64.882 17.697

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

Verbrauch Auflösung Dotierung Aufzinsung Stand 31.12. Davon kurzfristig Davon langfristig
-16.3221 -5.891 4.582 0 11.2432 11.243 0
-267 -1.774 583 0 2.808 1.208 1.600
-7.249 -4.148 550 839 15.384 4.437 10.947
-1.612 0 1.557 0 1.698 1.698 0
-1.544 -1.327 0 0 6.056 56 6.000
-26.993 -13.140 7.271 839 37.189 18.642 18.547
-34.085 -1.182 32.398 0 34.715 34.715 0
-20.265 -6.270 19.750 0 22.682 22.682 0
-54.349 -7.452 52.148 0 57.397 57.397 0
-81.342 -20.592 59.419 839 94.587 76.040 18.547

Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Durch die Reorganisation kam es zu einer organisatorischen Neuordnung der gesamten Lenzing Gruppe. Zudem wurde die Organisation noch fokussierter auf die wichtigsten Fasermärkte ausgerichtet. Die Bereiche Engineering und Instandhaltung sowie Lenzing Technik wurden reorganisiert, um die Neuordnung der technischen Funktionen sowie der übrigen Bereiche zu unterstützen. Im Rahmen des begleitenden Kostenoptimierungsprogramms waren Einsparungen bei den Material-, Sach-, Overhead- und Personalkosten sowie operative Effizienzsteigerungen geplant bzw. bereits umgesetzt. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2014 Vorsorgen aus der regulären Abfertigungsrückstellung (siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne" weiter oben) in Höhe von TEUR 2.699 in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2015 wurde davon ein nicht verbrauchter Betrag in Höhe von TEUR 1.434 in die Abfertigungsrückstellung zurückgegliedert. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 5.423 der notwendigen Vorsorgen wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgelöst (2014: TEUR 1.309; jeweils bereinigt um geringfügige Währungsumrechnungsdifferenzen).

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zu Gunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2014: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich bis spätestens 31. Dezember 2020 erwartet (31. Dezember 2014: bis spätestens 31. Dezember 2020).
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Im 2. Jahr 1.763 2.876
Im 3. bis 5. Jahr 3.655 5.226
Im 6. bis 10. Jahr 3.204 1.685
Darüber hinaus 1.794 1.161
Summe 10.415 10.947

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten 12 Monaten erwartet wird.

NOTE 34

Kündbare nicht beherrschende Anteile

Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entwickeln sich wie folgt:

Entwicklung der Buchwerte kündbarer nicht beherrschender Anteile TEUR

2015 2014
Buchwert 1.1. 12.410 19.534
Anteil am Jahresergebnis -1.531 -8.818
Währungsdifferenzen 807 1.693
Buchwert 31.12. 11.686 12.410
Davon erfasst unter:
Langfristige Verbindlichkeiten 11.686 12.410

NOTE 35

Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Sonstige langfristige
finanzielle Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
282 4.494
Zinsabgrenzungen und Übrige 3 807
285 5.301
Sonstige langfristige
Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Altersteilzeit 2.611 2.240
Rechnungsabgrenzungsposten 178 100
2.789 2.339
Summe sonstige Verbind
lichkeiten langfristig
3.075 7.640
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
16.086 29.514
Noch nicht weitergeleitete
Debitorenzahlungen aus Factoring
21.261 17.211
Verbindlichkeiten aus
Wechselregress 11.734 11.802
Kreditorische Debitoren 1.074 1.350
Übrige 6.325
56.480
4.404
64.282
Sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten (nicht finanziell)
Verbindlichkeiten aus sonstigen
Steuern
6.354 3.773
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 5.764 6.070
Verbindlichkeiten im Rahmen der
sozialen Sicherheit
4.656 4.743
Altersteilzeit 2.197 1.738
Erhaltene Anzahlungen 9.413 9.799
Rechnungsabgrenzungsposten und
Übrige
402 88
28.786 26.212
Summe sonstige Verbind
lichkeiten kurzfristig
85.266 90.493

Ein Lieferant der Lenzing Gruppe finanziert seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen einer Reverse-Factoring-Vereinbarung. Der Lieferant darf dabei seine Bank mit einer vorzeitigen Bezahlung der Forderungen beauftragen. Bei der Vereinbarung kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarung führt aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2015 waren davon potentiell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 48.679 (31. Dezember 2014: TEUR 67.389) betroffen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

NOTE 36

Fonds der liquiden Mittel

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Der Fonds der liquiden Mittel setzt sich wie folgt zusammen:

Fonds der liquiden Mittel TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
347.254 271.791
Summe 347.254 271.791

NOTE 37

Übrige Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital. Das Working Capital umfasst die Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte, kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.

Im Geschäftsjahr 2015 ist im Brutto-Cashflow unter anderem der Zufluss aus einer Ausschüttung einer Beteiligung, die nach der Equity-Methode bilanziert wird in Höhe von TEUR 30.000 enthalten (siehe Note 14). Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2015 Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile in Höhe von TEUR -1.531 (2014: TEUR -8.818) und die Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.860 (2014: TEUR 1.440). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen und Vorräten enthalten.

Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 3.578 (2014: TEUR 7.379) und die Zugänge aus Finanzierungsleasing in Höhe von TEUR 1.969 (2014: TEUR 2.551).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 5).

Beim Verkauf von Anteilen an nicht beherrschende Gesellschafter sind 2014 Zahlungen in Höhe von TEUR 2 an die Lenzing Gruppe geflossen (siehe dazu auch Note 4).

Erläuterungen zum Kapitalrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten

NOTE 38

Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle.

Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Lenzing AG unterliegt den Mindestkapitalanforderungen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht. Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA (Definition und Berechnung siehe weiter unten) sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Dies betrifft insbesondere die Lenzing AG, die PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien, die Pulp Trading GmbH, Lenzing, und die Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Je nach Volumen der betreffenden Finanzverbindlichkeiten und der dann am Markt vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten könnte dies zu einem Refinanzierungs- und somit Liquiditätsrisiko für die Lenzing Gruppe führen. Daneben könnten auch die künftigen Zinsaufwendungen durch höhere zu zahlende Kreditrisikozuschläge steigen. Aus diesem Grund werden die Financial Covenants laufend vom Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt, da die Ausschüttungspotenziale dadurch erheblich eingeschränkt sind bzw. sein können.

Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2015 50,6% (31. Dezember 2014: 44,9%).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Eigenkapital 1.206.694 1.045.634
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 25.802 26.559
Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (-)
-6.068 -6.133
Summe 1.226.429 1.066.061

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen. Sie stellt auf den Nettogewinn der Lenzing Gruppe ab.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Kapitalstruktur und die hinter der Entwicklung stehenden Steuerungsgrö-

ßen, Kennzahlen und Einflussfaktoren. Insbesondere wird auf die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung großes Augenmerk gelegt, da die beiden Kennzahlen Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) und EBITDA ganz wesentliche Schlüssel- und Steuerungsgrößen sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken sind. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 510.910 537.033
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 172.337 192.745
Summe 683.247 729.778

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
347.254 271.791
Liquide Wechsel (in den Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen)
8.057 8.470
Summe 355.311 280.261

Die Finanzinstrumente im Liquiditätsbestand sind täglich fällig oder haben eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (nach Umstrukturierungen bzw. laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und vor Umstrukturierungen) stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung

(Net Financial Debt) absolut TEUR

.
. .
-
$\sim$
31.12.2015 31.12.2014
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 683.247 729.778
Liquiditätsbestand (-) -355.311 -280.261
Summe 327.936 449.517

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) im Verhältnis zum EBITDA TEUR

31.12.2015 31.12.2014
EBITDA (nach Umstrukturierungen
bzw. laut Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung)
290.114 240.302
Umstrukturierungen (siehe Note 6) -3.681 -2.030
EBITDA (vor Umstrukturierungen) 286.433 238.272
Nettofinanzverschuldung/
EBITDA (nach Umstrukturierungen
bzw. laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung)
1,1 1,9
Nettofinanzverschuldung/
EBITDA (vor Umstrukturierungen)
1,1 1,9

NOTE 39

Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten

Buchwerte und Bewertungskategorien

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte (aktivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Vermögenswerte TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2015 31.12.2014 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (vgl. Note 36) 347.254 271.791
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Note 25) 258.939 232.769
Finanzanlagen – Ausleihungen (vgl. Note 22) 5.011 7.261
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – langfristige
Forderungen (vgl. Note 23)
3.134 7.112
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (ohne
Derivate – offene Positionen) (vgl. Note 27)
20.733 20.925
Kredite und Forderungen 635.070 539.858
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 16.274 14.369
Finanzanlagen – sonstige Beteiligungen (vgl. Note 22) 1.562 1.564
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 17.836 15.933
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Notes 23, 27)
2.138 317
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Notes 23, 27)
418 207
Sonstige 2.556 524
Summe 655.462 556.315
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 635.070 539.858
Anschaffungskosten 1.562 1.564
Fair Value – erfolgswirksam 418 207
Fair Value – erfolgsneutral 18.412 14.686
Summe 655.462 556.315

Die Buchwerte und Bewertungskategorien der finanziellen Verbindlichkeiten (passivseitige Finanzinstrumente) setzen sich zum 31. Dezember 2015 bzw. 31. Dezember 2014 wie folgt nach Klassen zusammen:

Buchwerte und Bewertungskategorien nach Klassen finanzieller Verbindlichkeiten TEUR

Buchwert Wertansatz nach IAS 39
31.12.2015 31.12.2014 Fortgeführte
Anschaf
fungskosten
Anschaf
fungs
kosten
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair Value
erfolgs
neutral
Wertan
satz nach
IAS 17
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.817 119.713
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen (vgl. Note 31) 288.821 228.468
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (vgl. Note 31)
239.361 346.790
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31)
28.952 30.326
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 149.987 181.130
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (vgl. Note 35) 3 807
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (ohne
Derivate – offene Positionen und finanzielle Garantieverträge)
(vgl. Notes 35, 46)
40.245 34.609
Rückstellungen – abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell)
(vgl. Note 33)
23.419 22.682
Finanzschulden zum Restbuchwert 890.606 964.524
Finanzverbindlichkeiten – Leasingverbindlichkeiten
(vgl. Note 31)
6.295 4.482
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
5.263 26.522
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
(vgl. Note 35)
11.106 7.485
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46)
148 159
Kündbare nicht beherrschende Anteile (vgl. Note 34) 11.686 12.410
Sonstige 34.499 51.059
Summe 925.105 1.015.583
Davon:
Fortgeführte Anschaffungskosten 890.606 964.524
Fair Value – erfolgswirksam 11.106 7.485
Fair Value – erfolgsneutral 5.263 26.522
Wertansatz nach IAS 17 6.295 4.482
Nicht zuordenbar 11.835 12.569
Summe 925.105 1.015.583

Bewertungshierarchie bzw. Fair Value-Hierarchie

Die folgenden Aufstellungen analysieren die Finanzinstrumente nach der Art der Bewertungsmethode in der Konzernbilanz bzw. im Konzern-Anhang. Das Bewertungsobjekt ist hierbei jeweils das einzelne Finanzinstrument. Dazu wurden drei Stufen von Bewertungsmethoden definiert:

Stufe 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung übernommen)

  • Stufe 2: Inputfaktoren, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (zum Beispiel als Preise) oder indirekt (zum Beispiel abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Stufe 1 fallen
  • Stufe 3: Inputfaktoren für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts auf wiederkehrender Basis in der Konzernbilanz erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (wiederkehrende Bemessung in der Bilanz) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzanlagen – langfristige Wertpapiere (vgl. Note 22) 16.274 16.274 Stufe 1 14.369 14.369 Stufe 1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 16.274 16.274 14.369 14.369
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Notes 23, 27)
2.138 2.138 Stufe 2 317 317 Stufe 2
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Notes 23, 27)
418 418 Stufe 2 207 207 Stufe 2
Sonstige 2.556 2.556 524 524
Summe 18.830 18.830 14.893 14.893
Finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges) (vgl. Note 35)
5.263 5.263 Stufe 2 26.522 26.522 Stufe 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem
Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde) (vgl. Note 35)
11.106 11.106 Stufe 2 7.485 7.485 Stufe 2
Sonstige 16.369 16.369 34.008 34.008
Summe 16.369 16.369 34.008 34.008

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Es gab bei Finanzinstrumenten, die am 31. Dezember 2015 im Bestand waren, keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts nur für die Anhangangaben erfolgt nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in welche die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts einzuordnen ist, zum 31. Dezember 2015 und 31. Dezember 2014:

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Bemessung nur für Anhangangaben) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Fair Value
Hierachie
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Restbuchwert
Finanzverbindlichkeiten – Anleihe (vgl. Note 31) 119.817 125.964 Stufe 1 119.713 126.780 Stufe 1
Finanzverbindlichkeiten – Schuldscheindarlehen
(vgl. Note 31)
288.821 301.449 Stufe 3 228.468 234.249 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (vgl. Note 31)
239.361 240.385 Stufe 3 346.790 347.496 Stufe 3
Finanzverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern (übrige) (vgl. Note 31)
28.952 28.790 Stufe 3 30.326 29.964 Stufe 3
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(finanzielle Garantieverträge) (vgl. Note 46)
148 148 Stufe 3 159 159 Stufe 3
Summe 677.100 696.736 725.456 738.648

Mit Ausnahme der oben gezeigten beizulegenden Zeitwerte geht das Management aus folgenden Gründen davon aus, dass der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:

  • Der Marktwert der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert, da aufgrund der kurzfristigen Restlaufzeit von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value auszugehen ist und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.
  • Der Buchwert der Ausleihungen und langfristigen finanziellen Forderungen entspricht in etwa dem Marktwert, da aufgrund der Höhe der bestehenden Forderungen von keiner wesentlichen Abweichung des Fair Value zum Buchwert ausgegangen wird und dem Ausfallsrisiko durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen wird.

  • Der Marktwert der abgegrenzten Schulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund ihrer Kurzfristigkeit dem Buchwert.

  • Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund des geringen Buchwerts von keiner wesentlichen Abweichung zwischen Buchwert und Fair Value ausgegangen.

Methoden bei der Fair Value-Bewertung

In der Lenzing Gruppe werden insbesondere folgende Finanzinstrumente mit dem Fair Value in der Konzernbilanz bewertet:

  • Lang- und kurzfristige Wertpapiere (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Devisen- und Warentermingeschäfte (Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie)

Die Methoden bei der Fair Value-Bewertung sind in Note 3 für die Wertpapiere (Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere") und die Devisen- und Warentermingeschäfte (Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen") ersichtlich.

Die Beteiligungen und sich darauf beziehende derivative Finanzinstrumente, die mit den Anschaffungskosten bewertet werden (siehe Note 3, Abschnitt "Finanzanlagen und Wertpapiere"), betreffen im Wesentlichen mit TEUR 1.050 (31. Dezember 2014: TEUR 1.050) die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung verpflichtet und eine Option, die die Lenzing Gruppe zum Verkauf dieser Beteiligung berechtigt. Die LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz, ist eine mittelständische österreichische Kapitalgesellschaft. Ein Fair Value kann aufgrund unzureichend vorliegender Planungsgrundlagen nicht verlässlich bestimmt werden. Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, diese Beteiligungen zu veräußern. In der Berichtsperiode wurden bei diesen Beteiligungen keine Ausbuchungen vorgenommen und keine Bewertungsergebnisse erfasst.

In der Lenzing Gruppe wird der Fair Value insbesondere für folgende Finanzinstrumente nur für die Anhangangaben ermittelt:

  • Begebene Anleihe (Stufe 1 der Fair Value-Hierarchie)
  • Übrige Finanzverbindlichkeiten und finanzielle Garantieverträge (Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie)

Der Fair Value der begebenen Anleihe leitet sich vom aktuellen Börsenkurs ab und verändert sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Lenzing AG.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe schließt Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) in Form von International Swaps and Derivatives Association (ISDA) und lokalen Rahmenverträgen ab. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn ein Ausfall eintritt – werden alle ausstehenden Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur Beendigung ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen. Eine Saldierung in der Bilanz der Lenzing Gruppe wird nicht vorgenommen, da es in der Regel nicht zu einem Nettoausgleich mehrerer Transaktionen aus derartigen Rahmenverträgen kommt.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2015 Finanzielle
Vermögens
werte (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermögens
werte (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 347.254 0 347.254 0 347.254
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 2.556 0 2.556 -2.424 132
Summe 349.810 0 349.810 -2.424 347.385
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2015 Finanzielle
Verbindlichkei
ten (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Verbindlich
keiten (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 239.361 0 239.361 0 239.361
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
Devisentermingeschäfte 15.373 0 15.373 -2.424 12.948
Gasswaps 996 0 996 0 996
Summe 255.730 0 255.730 -2.424 253.306

Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2014 Finanzielle
Vermögens
werte (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermögens
werte (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.827 -36 271.791 0 271.791
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
Devisentermingeschäfte 524 0 524 -524 0
Summe 272.351 -36 272.315 -524 271.791
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 Finanzielle
Verbindlichkei
ten (brutto)
Aufgerechnete
bilanzierte
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Verbindlich
keiten (netto)
Effekt von
Aufrechnungs
rahmenverein
barungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 346.826 -36 346.790 0 346.790
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
Devisentermingeschäfte 32.431 0 32.431 -524 31.907
Gasswaps 1.576 0 1.576 0 1.576
Summe 380.834 -36 380.798 -524 380.274

Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen/Factoring)

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen.

Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing Gruppe eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2015 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 86.936 (31. Dezember 2014: TEUR 86.936). Davon betreffen TEUR 2.600 (31: Dezember 2014: TEUR 2.600) die Tranche 1 und TEUR 84.336 (31. Dezember 2014: TEUR 84.336) die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2015 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 82.038 (31. Dezember 2014: TEUR 78.272) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.850 (31. Dezember 2014: TEUR 1.636) die Tranche 1 und TEUR 80.188 (31. Dezember 2014: TEUR 76.636) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2015 als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (finanziell) in Höhe von TEUR 8.019 (31. Dezember 2014: TEUR 7.664) (vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Im Geschäftsjahr 2014 ist der größte Teil der Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing Gruppe geflossen. Im Geschäftsjahr 2015 verteilen sich die Bevorschussungen im Wesentlichen gleichmäßig auf den Berichtszeitraum.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2015 TEUR 148 (31. Dezember 2014: TEUR 159; siehe dazu auch Note 46). Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2015 sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (finanziell) in Höhe von TEUR 326 (31. Dezember 2014: TEUR 316) erfasst. Im Geschäftsjahr 2015 wurden dafür insgesamt TEUR 10 aufwandswirksam erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung im Geschäftsjahr 2014 wurden kumuliert TEUR 326 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen in 2014 wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.

Die Banken haben das Recht, Forderungen zum Nominalbetrag an die Lenzing Gruppe zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkung auf die Aufteilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da hierbei keine Rückübertra-

gung des Ausfallrisikos erfolgt. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittelabflüsse würden – wenn überhaupt – kurzfristig, d. h. in 2016 erfolgen. Eine allfällige Inanspruchnahme der Zahlungsausfallgarantie würde ebenfalls kurzfristig, d. h. in 2016 erfolgen. Für die am Berichtsstichtag verkauften Forderungen wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

NOTE 40

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IAS 39 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR

2015 Aus
Zins
ertrag
Aus
Zins
aufwand
Zins
ergebnis
Aus der Folge
bewertung zum
Fair Value er
folgswirksam
Aus der Folge
bewertung
zum Fair Value
erfolgsneutral
Aus
Wert
berichti
gung
Aus Ab
gangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 920 0 920 0 0 -3.0751 0 -2.155
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
649 0 649 0 163 0 0 813
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 0 0 0 0 0 0 0
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 -23.307 -23.307 0 0 0 0 -23.307
Summe 1.570 -23.307 -21.737 0 163 -3.075 0 -24.649

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2014 Aus
Zins
ertrag
Aus
Zins
aufwand
Zins
ergebnis
Aus der Folge
bewertung zum
Fair Value er
folgswirksam
Aus der Folge
bewertung
zum Fair Value
erfolgsneutral
Aus
Wert
berichti
gung
Aus Ab
gangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 1.691 0 1.691 0 0 -4.6991 0 -3.008
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
233 0 233 0 790 0 -43 980
Erfolgswirksam zum Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
0 0 0 -124 0 0 0 -124
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 -25.861 -25.861 0 0 0 0 -25.861
Summe 1.924 -25.861 -23.937 -124 790 -4.699 -43 -28.012

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und –aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at Equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Fair Value-Bewertung sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus zur Ver-

äußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind die Ergebnisse aus der Neubewertung und der Umgliederung der Neubewertungsergebnisse in den Gewinn und Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen. Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum Fair Value der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ist in der "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.051 (2014: TEUR 2.306) für die Bereitstellung von Krediten erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR -276 (2014: TEUR +4.676), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR +5.034 (2014: TEUR +4.077) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR -3.606 (2014: TEUR -1.556) enthalten.

NOTE 41

Finanzrisikomanagement und derivative Finanzinstrumente

Grundlagen

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden Einzelwertberichtigungen (individuelle Wertminderungen) gebildet, wenn diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Die historischen Ausfallsraten für Forderungen sind aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) untergeordnet. Gruppenweise (kollektive) Wertberichtigungen werden deshalb grundsätzlich nicht gebildet.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht wertgemindert (siehe Tabelle "Altersstruktur der Forderungen").

Die Wertberichtigungskonten haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Wertberichtigungskonten TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang- und
kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01.2014 2.271 7.554 3.580
Konsolidierungskreisänderung 0 0 0
Verwendung 0 -557 -930
Auflösung -6 -124 0
Zuführung 10 3.389 1.4301
Umrechnungsdifferenzen -22 238 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2014 = 01.01.2015 2.253 10.501 4.080
Konsolidierungskreisänderung 0 -134 0
Verwendung 0 -1.097 -454
Auflösung -5 -873 0
Zuführung 193 2.169 1.5911
Umrechnungsdifferenzen -17 289 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2015 2.423 10.856 5.217

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.104 (2014: TEUR 2.134) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2015 TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang- und
kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.423 14.493 5.311
Nach Wertberichtigung 0 3.637 94

Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2014 (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang- und
kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
Vor Wertberichtigung 2.416 20.369 5.765
Nach Wertberichtigung 163 9.868 1.686

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur der finanziellen Forderungen TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang- und
kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2015 5.011 258.939 26.423
Davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und:
Nicht überfällig 5.011 239.176 26.329
Bis 30 Tage überfällig 0 13.307 0
Z
wischen 31 und 90 Tagen überfällig
0 2.264 0
Z
wischen 91 und 365 Tagen überfällig
0 173 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 381 0
Davon wertgemindert 0 3.637 94

Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen/
Darlehen (lang- und
kurzfristig)
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige finanzielle
Forderungen (lang
und kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2014 7.261 232.769 28.560
Davon zum Abschlussstichtag nicht ertgemindert und:
Nicht überfällig 7.098 205.089 26.874
Bis 30 Tage überfällig 0 13.939 0
Z
wischen 31 und 90 Tagen überfällig
0 1.761 0
Z
wischen 91 und 365 Tagen überfällig
0 2.099 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 12 0
Davon wertgemindert 163 9.868 1.686

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 39) 655.462 556.315
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch
Erhaltene Kreditversicherungen (ohne Selbstbehalte) -150.151 -133.629
Erhaltene Garantien -6.710 -3.436
Summe 498.602 419.250

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 46 ersichtlich.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 355.311 (31. Dezember 2014: TEUR 280.261) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 38). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2015 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 190.918 (31. Dezember 2014: TEUR 198.509). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2015
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.817
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 288.821
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 239.361
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 28.952
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 149.987
Kündbare nicht beherrschende Anteile n/a (Sonstige) 11.686
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
(ohne finanzielle Garantieverträge) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 40.248
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge)1 n/a (Sonstige) 148
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 23.419
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 6.295
Summe 908.735

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2014
Buchwert
Anleihe Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 119.713
Schuldscheindarlehen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 228.468
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 346.790
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 30.326
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 181.130
Kündbare nicht beherrschende Anteile n/a (Sonstige) 12.410
Sonstige Verbindlichkeiten – sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
(ohne finanzielle Garantieverträge) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 35.415
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (finanzielle Garantieverträge)1 n/a (Sonstige) 159
Abgegrenzte Schulden – übrige (finanziell) Financial Liabilities at Amortized Cost (FLAC) 22.682
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a (IAS 17) 4.482
Summe 981.575

Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

1) Es werden die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen aus gewährten finanziellen Garantieverträgen dargestellt.

Anleihen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Cashflows 2016 Cashflows 2017 bis 2020 Cashflows ab 2021
Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0
0
4.650 0 0 120.000 0 0 0 0
5.422 0 901
40.500
15.472 0 3.983 100.500 6.150 0 1.802 148.500
22 0 5.263
123.248
4 0 2.530 116.113 0 0 0 0
52 149 92
7.917
43 271 92 20.335 0 4 0 700
0 0 0
149.987
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0
0
0 0 0 0 0 0 0 11.686
0 0 0
40.245
0 0 0 3 0 0 0 0
0 0 0
148
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0
23.419
0 0 0 0 0 0 0 0
59 0 0
646
173 0 0 1.643 4.636 0 0 4.007
10.205 149 6.256
386.110
20.344 271 6.605 358.594 10.786 4 1.802 164.893

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Cashflows 2015 Cashflows 2016 bis 2019 Cashflows ab 2020
Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
4.650 0 0 0 9.300 0 0 120.000 0 0 0 0
4.184 0 1.630 0 13.241 0 3.213 193.000 4.324 0 0 36.000
699 0 7.722 185.117 27 0 5.831 161.673 0 0 0 0
71 171 81 7.184 64 302 81 22.107 1 4 0 1.035
0 0 0 181.130 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 12.410
0 0 0 34.609 0 0 0 807 0 0 0 0
0 0 0 159 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 22.682 0 0 0 0 0 0 0 0
23 0 0 389 60 0 0 2.115 4.623 0 0 1.978
9.628 171 9.432 431.269 22.692 302 9.125 499.702 8.948 4 0 51.423

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR

In die obigen Tabellen wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2015
Währungsderivate Buchwert
Cashflow Hedges n/a 2.138
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 418
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 2.556
Cashflow Hedges n/a -4.267
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a -11.106
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -15.373
Summe Währungsderivate -12.817
Gasderivate
Cashflow Hedges n/a -996
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -996
Summe Gasderivate -996
Summe -13.813

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2014
Währungsderivate Buchwert
Cashflow Hedges n/a 317
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 207
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Positiver Marktwert 524
Cashflow Hedges n/a -24.946
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a -7.485
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -32.431
Summe Währungsderivate -31.907
Gasderivate
Cashflow Hedges n/a -1.576
Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde n/a 0
Trading At Fair Value through Profit or Loss (Trading) 0
Negativer Marktwert -1.576
Summe Gasderivate -1.576
Summe -33.484

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR

Cashflows 2016 Cashflows 2017 bis 2020 Cashflows ab 2021
Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
0 0 0
1.300
0 0 0 838
418 0
0 0
0 0 0
1.718
0 0 0 838 0 0 0 0
-3.985 -282
-11.106 0
0 0
0 0 0
-15.090
0 0 0 -282 0 0 0 0
0 0 0
-13.373
0 0 0 556 0 0 0 0
-996 0
0 0
0 0
0 0 0
-996
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0
-996
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0
-14.369
0 0 0 556 0 0 0 0

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR

31.12.2014 Cashflows 2015 Cashflows 2016 bis 2019 Cashflows ab 2020
Buchwert Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
tlw. fix
Zinsen
variabel
Tilgung
317 0 0 0 246 0 0 0 71
207
0
207 0
0 0
524 0 0 0 453 0 0 0 71 0 0 0
-24.946 -21.103 -3.843
-7.485 -7.485 0
0 0 0
0 0 0 -28.588 0 0 0 -3.843 0 0 0
-32.431
0 0 0 -28.135 0 0 0 -3.772 0 0 0
-926 -651
0 0
0 0
0 0 0 -926 0 0 0 -651 0 0 0
0 0 0 -926 0 0 0 -651 0 0 0

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2015 zu ca. 61% (31. Dezember 2014: ca. 59%) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Umsätzen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Planung der daraus resultierenden Cashflows erfolgt auf monatlicher Basis. Die Summe aus Zahlungsein- bzw. -ausgängen eines Monats wird jeweils zum Monatsultimo abgerechnet. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden. Teilweise setzen Konzernunternehmen Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken ein, die bilanziell keinen Grundgeschäften zugeordnet werden (Trading-Derivate), aber wirtschaftlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken eingesetzt werden. Aus diesem Grund wird Hedge Accounting bei diesen Derivaten nicht angewendet.

Der ineffektive Anteil der Cashflow Hedge-Derivate betrug im Geschäftsjahr TEUR 0 (2014: TEUR 43).

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Nominale
in TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeit
raum
bis
Devisen
termin
geschäfte
CNY/CNH
Verkauf/
EUR-Kauf
CNY/CNH 533.490 1.671 -157 1.514 09/2017 CNY/CNH 1.231.000 0 -6.293 -6.293 06/2016
CNY/CNH
Verkauf/
GBP-Kauf
CNY/CNH 164.585 79 -148 -69 06/2017 CNY/CNH 123.200 0 -445 -445 06/2016
CZK-Kauf/
EUR-Verkauf
CZK 48.000 11 -4 7 08/2016 CZK 202.000 0 -91 -91 01/2016
JPY-Verkauf/
GBP-Kauf
JPY 0 0 0 0 n/a JPY 261.000 106 0 106 01/2016
USD-Kauf/
EUR-Verkauf
USD 176 7 0 7 01/2016 USD 5.000 210 0 210 02/2016
EUR-Verkauf/
GBP-Kauf
EUR 5.890 0 -122 -122 01/2017 EUR 0 0 0 0 n/a
USD-Verkauf/
CZK-Kauf
USD 70.700 120 -1.332 -1.211 01/2017 USD 81.600 0 -5.451 -5.451 01/2016
USD-Verkauf/
EUR-Kauf
USD 170.620 251 -2.505 -2.253 06/2017 USD 213.600 0 -12.088 -12.088 01/2016
USD-Verkauf/
GBP-Kauf
USD 0 0 0 0 n/a USD 9.700 0 -577 -577 08/2015
Summe 2.138 -4.267 -2.129 317 -24.946 -24.629

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde TEUR 31.12.2015 31.12.2014 Nominale in TSD Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Nominale in TSD Marktwert positiv Marktwert negativ Marktwert netto Devisentermingeschäfte CNY/CNH-Verkauf/ EUR-Kauf CNY/CNH 635.600 105 -8.126 -8.021 CNY/CNH 420.050 0 -4.520 -4.520 CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 61.600 0 -259 -259 CNY/CNH 0 0 0 0 CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 16.000 12 0 12 CZK 0 0 0 0 JPY-Verkauf/EUR -Kauf JPY 0 0 0 0 JPY 3.500 2 0 2 JPY-Verkauf/GBP-Kauf JPY 14.000 2 0 2 JPY 49.500 34 0 34 EUR-Verkauf/GBP-Kauf EUR 300 0 -1 -1 EUR 0 0 0 0 USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 2.900 253 0 253 USD 2.143 171 0 171 USD-Verkauf/CZK-Kauf USD 7.000 0 -923 -923 USD 6.900 0 -801 -801 USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 24.250 45 -1.796 -1.750 USD 22.818 0 -1.938 -1.938 USD-Verkauf/GBP-Kauf USD 0 0 0 0 USD 5.500 0 -227 -227 Summe 418 -11.106 -10.688 207 -7.485 -7.278

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken,

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Fremdwährungsrisiken

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Wechselkursen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität des Gewinns oder Verlusts werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, sowie die Trading-Derivate für Fremdwährungsrisiken zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
  • Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des EUR
um 10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des EUR
um 10 %
Gruppen
exposure in
Bezug auf
EUR
Sensitivität
bei Abwer
tung des EUR
um 10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des EUR
um 10 %
EUR-USD 77.498 8.611 -7.045 74.379 8.264 -6.762
EUR-GBP -2.170 -241 197 -2.674 -297 243
EUR-CNY/CNH 10.944 1.216 -995 50.407 5.601 -4.582
EUR-CZK 53.939 5.993 -4.904 90.955 10.106 -8.269
EUR-HKD -3.182 -354 289 -2.536 -282 231
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch
Forderungen und Verbindlichkeiten)
15.225 -12.457 23.392 -19.139
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch
Cashflow Hedge-Derivate)
-25.902 23.637 -35.857 31.473
Sensitivität des Eigenkapitals -10.677 11.180 -12.465 12.333

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des USD
um 10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des USD
um 10 %
Gruppen
exposure in
Bezug auf
USD
Sensitivität
bei Abwer
tung des USD
um 10 %
Sensitivität
bei Aufwer
tung des USD
um 10 %
USD-IDR 38.439 4.271 -3.494 3.328 370 -303
USD-GBP -7.415 -824 674 -6.019 -669 547
USD-HKD 59 7 -5 47 5 -4
USD-CNY/CNH 26.329 2.925 -2.394 30.933 3.437 -2.812
USD-CZK -15.649 -1.739 1.423 -2.463 -274 224
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts (durch
Forderungen und Verbindlichkeiten)
4.640 -3.797 2.870 -2.348
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch
Cashflow Hedge-Derivate)
12.006 -14.674 12.495 -15.271
Sensitivität des Eigenkapitals 16.646 -18.471 15.364 -17.619

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinns bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Im Zuge der Optimierung der Energiekosten wurde der Gaseinkauf in der Lenzing Gruppe weitgehend zentralisiert. Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.

Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Instrumente zur Absicherung des Rohstoffpreisrisikos – Cashflow Hedges

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Kontraktwert, Nominale und Sicherungszeitraum von Cash Flow Hedge-Derivaten für Rohstoffpreisrisiken TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Kontrakt
wert1
in
TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Kontrakt
wert1 in
TSD
Markt
wert
positiv
Markt
wert
negativ
Markt
wert
netto
Siche
rungs
zeitraum
bis
Gasswaps
GBP 2.403 0 -996 -996 03/2016 GBP 5.767 0 -1.576 -1.576 03/2016
Summe 0 -996 -996 0 -1.576 -1.576

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe (jeweils als Nettoposition dargestellt)

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Rohstoffpreisrisiken

Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht dabei den Nominalen der Derivate (ohne Einbeziehung der Grundgeschäfte). Wirtschaftlich gesehen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.

Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2015 um 10%, verändert sich das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital vor Steuern um TEUR +/- 238 (31. Dezember 2014: TEUR +/- 581).

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann der Tabelle "Risikoposition für Zinsrisiken" unten entnommen werden. Maßgeblich für die Steuerung ist hierbei die Auswirkung des Zinsrisikos auf das Ergebnis. Zu den Bilanzstichtagen gibt es keine offenen Zinsderivate.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2015
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 347.254 0 347.254
Finanzanlagen1 3.754 0 0 19.093 22.847
Finanzverbindlichkeiten -346.803 -19.837 -316.606 0 -683.247
Summe -343.050 -19.837 30.647 19.093 -313.146

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2014
Fix verzinst Teilweise
fix verzinst
Variabel
verzinst
Nicht
verzinst
Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 271.791 0 271.791
Finanzanlagen1 3.754 0 1.815 17.626 23.194
Finanzverbindlichkeiten -311.595 -21.983 -396.200 0 -729.778
Summe -307.841 -21.983 -122.594 17.626 -434.793
  • Forderungen, – Verbindlichkeiten

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinsänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken

aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten TEUR

31.12.2015 Exposure
variabel verzinst
Sensitivität bei
Anstieg des
Zinsniveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus um
100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 347.254 3.473 -3.473
Finanzanlagen 0 0 0
Finanzverbindlichkeiten -316.606 -3.166 2.4012
Sensitivität des Gewinns oder Verlusts bzw. Eigenkapitals 30.647 306 -1.071

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken

aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2014 Exposure variabel verzinst Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271.791 2.718 -2.718 Finanzanlagen 1.815 18 -18 Finanzverbindlichkeiten -396.200 -3.962 3.962 Sensitivität des Gewinns oder Verlusts bzw. Eigenkapitals -122.594 -1.226 1.226

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe enthalten (insbesondere im Abschnitt "Verwendung von Finanzinstrumenten").

1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität entsprechend aliquot.

2) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

NOTE 42

Finanzierungsleasing

Die Sachanlagen umfassen Baurechte und andere Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Der Finanzierungsleasingvertrag über die Baurechte betrifft Grundstücke, die gegen Zahlung eines indexgesicherten Leasingentgelts der Lenzing AG zur Nutzung überlassen werden. Nach Vertragsende steht der Lenzing AG das Recht zu, die Grundstücke zum Marktwert zu erwerben. Die Vertragslaufzeit beträgt 99 Jahre.

Die anderen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen TEUR

2015 Grundstücke und
Bauten
Technische Anlagen
und Maschinen,
Betriebs- und Ge
schäftsausstattung
Geleistete Anzah
lungen und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 668 2.145 3.373 6.185
Kumulierte Abschreibungen -85 -549 0 -634
Buchwert 31.12.2015 583 1.596 3.373 5.552

Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR

2014 Grundstücke und
Bauten
Technische Anlagen
und Maschinen,
Betriebs- und Ge
schäftsausstattung
Geleistete Anzah
lungen und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 668 2.145 1.404 4.217
Kumulierte Abschreibungen -78 -339 0 -418
Buchwert 31.12.2014 589 1.805 1.404 3.799

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
< 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Summe < 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Summe
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 705 1.816 8.643 11.164 412 2.176 6.601 9.188
Davon Zinsanteil -59 -173 -4.636 -4.869 -23 -60 -4.623 -4.707
Summe 646 1.643 4.007 6.295 389 2.115 1.978 4.482

Die Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing sind in der Konzernbilanz in den Finanzverbindlichkeiten enthalten (siehe Note 31).

NOTE 43

Operating Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2015 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 10.982 (2014: TEUR 7.513) aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Im Folgejahr 5.554 5.704
In den folgenden 2-5 Jahren 8.268 12.337
Danach 12 1.507
Summe 13.834 19.548

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 3 Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 12 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu 5 Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) TEUR

31.12.2015 31.12.2014
Im Folgejahr 2.959 2.842
In den folgenden 2-5 Jahren 4.694 4.640
Danach 10.003 10.989
Summe 17.656 18.471

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem die Reststoffverwertungsanlage durch die RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

NOTE 44

Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Nahestehende Unternehmen und Personen sind Unternehmen und Personen, die der Lenzing Gruppe im Sinne der IFRS nahestehen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 45). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstands der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag miteinbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (siehe dazu weiterführend die Erläuterungen im Punkt "Laufende Steuern und Steuerabgrenzung" unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Note 3).

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2015 eine Steuergutschrift von TEUR 1.487 (2014: TEUR 3.000) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2015 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH von in Summe TEUR 19.328 (2014: TEUR 9.605).

Zum 31. Dezember 2015 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.954 (31. Dezember 2014:

TEUR 16.591) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten für laufende Steuern" ausgewiesen. Im Jahr 2015 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 11.682 (2014: TEUR 15.852) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH ausgewiesen. Außerdem wurden Kosten in Höhe von TEUR 15 (2014: TEUR 172) von der B&C Industrieholding GmbH an die Lenzing AG verrechnet.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB):
Vertrieb von Fasern
Lieferung von Zellstoff sowie von Maschinen und Anlagen
Lenzing Papier GmbH (LPP
):
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL): Betrieb einer Reststoffverwertungsanlage und Abnahme des er
zeugten Dampfes; Miete eines Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Erwerb von Holz

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden,

und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

Summe
assoziierte
Summe Ge
meinschafts
2015 EFB LPP GSG PGL Unternehmen RVL LWP unternehmen
Umsatzerlöse 51.925 10.445 86 0 62.456 10.525 0 10.525
Sonstige betriebliche Erträge 774 76 66 0 915 0 29 29
Materialaufwand -34.981 -2 0 0 -34.983 0 -154 -154
Bezogene Leistungen -3.605 0 0 0 -3.605 -10.525 0 -10.525
Sonstige betriebliche Aufwendungen -194 -523 -74 0 -791 -43 0 -43
Zinsaufwand 0 0 0 0 0 0 0 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0 0 0 0
31.12.2015
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.890 3.061 22 0 17.973 0 8 8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 3.153 0 0 0 3.153 23 17 40
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 2.509 2.509 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 20 0 0 20 0 0 0

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen (Vorjahr) TEUR

2014 EFB LPP GSG PGL Summe
assoziierte
Unternehmen
RVL LWP Summe Ge
meinschafts
unternehmen
Umsatzerlöse 51.164 11.377 70 0 62.610 11.017 0 11.017
Sonstige betriebliche Erträge 1.074 216 74 0 1.364 0 29 29
Materialaufwand -44.300 -3 0 0 -44.303 0 -154 -154
Bezogene Leistungen -12.497 1 0 0 -12.496 -11.017 0 -11.017
Sonstige betriebliche Aufwendungen -167 -45 -68 0 -280 -15 0 -15
Zinsaufwand 0 0 0 -67 -67 0 0 0
Zinsertrag 0 0 0 0 0 0 0 0
31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.835 4.953 8 0 9.796 0 6 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
4.064 6 0 0 4.070 0 28 28
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0 0 0 2.194 2.194 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 40 0 0 40 0 0 0

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 523 Aufwand (2014: TEUR 24 Aufwand) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst. Mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstands und den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:

Dr. Stefan
Doboczky,
MBA1
Kerkhof, MBA Robert van de Riegler2 Dr. Thomas Mag. Dr. Peter
Untersperger3
Dipl.-Ing.
Friedrich Wenin
ger, MBA4
Summe
2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Laufende Bezüge fix 412 0 453 292 457 259 244 585 0 435 1.566 1.571
Laufende Bezüge variabel 644 0 209 133 0 116 225 190 0 315 1.077 754
Abschlagszahlungen 0 0 0 0 874 0 1.953 0 0 0 2.826 0
Summe 1.056 0 662 425 1.330 376 2.422 774 0 750 5.470 2.325

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

1) Mitglied des Vorstands seit 1. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstands bis 1. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstands bis 31. Mai 2015. 4) Mitglied des Vorstands bis 31. Dezember 2014.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.470 (2014: TEUR 2.325) betreffen mit insgesamt TEUR 2.644 kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel; 2014: TEUR 2.325) und mit TEUR 2.826 Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Abschlagszahlungen; 2014: TEUR 0). Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen

für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstands aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 298 aufwandswirksam erhöht (2014: um TEUR 47 verringert); weitere TEUR 0 (2014: TEUR 309) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40 aufwandswirksam erfasst (2014: TEUR 138 ertragswirksam aufgelöst). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 273 (2014: TEUR 295) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Dotierungen im sonstigen Ergebnis für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmittel und zu 50% in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruchs und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmittel wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 298 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und der Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruchs. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433 (2014: TEUR 0) innerhalb des Personalaufwands erfasst, gegenläufig wurden die Gewinnrücklagen um den gleichen Betrag erhöht.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2015 TEUR 294 (2014: TEUR 436).

Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) TEUR

2015 2014
Vergütung des Vorstands
Kurzfristig fällige Leistungen 2.684 2.186
Andere langfristig fällige Leistungen 298 262
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
273 295
Anteilsbasierte Vergütungen 433 0
Vergütung
(ohne Abschlagszahlungen)
3.687 2.743
Abschlagszahlungen
(Leistungen aus Anlass der
Beendigung des Arbeitsverhältnisses)
2.826 0
6.514 2.743
Vergütung des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 294 436
Summe 6.807 3.180

Mitglieder des Vorstands haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 102 aufgewendet.

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 0 (31. Dezember 2014: TEUR 838).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungssowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstands, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstands und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2015 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 74 (2014: TEUR 1.652) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 7.305 (31. Dezember 2014: TEUR 7.921).

NOTE 45

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrats

Dr. Hanno Bästlein, Wien Vorsitzender (seit 22. April 2015) Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender (bis 22. April 2015)

Dr. Felix Strohbichler, Anthering Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)

Vom Betriebsrat delegiert

Johann Schernberger, Regau

Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)

Rudolf Baldinger, Lenzing (bis 1. September 2015) Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Georg Liftinger, Weyregg am Attersee

Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Helmut Kirchmair, Timelkam (seit 1. September 2015) Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates

Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee

Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck

Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing

Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)

Mitglieder des Vorstands

Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)

Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstands (seit 1. Mai 2014)

Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Graz Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstands (seit 1. März 2016)

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)

Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstands (bis 1. Dezember 2015)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstands (bis 31. Dezember 2014)

Sonstige Erläuterungen

NOTE 46

Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 39) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 26.962 (31. Dezember 2014: TEUR 27.105) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen. Vom angegebenen Betrag entfallen TEUR 8.477 (31. Dezember 2014: TEUR 10.322) auf finanzielle Garantieverträge. Es wird überwiegend als wenig wahrscheinlich angesehen, dass die Gruppe aus diesen finanziellen Garantieverträgen in Anspruch genommen wird. Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Werts der Garantieverträge von TEUR 148 sind per 31. Dezember 2015 erfasst (31. Dezember 2014: TEUR 159).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt und entsprechend ihrer Fristigkeit ausgewiesen.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2015 auf TEUR 21.084 (31. Dezember 2014: TEUR 10.361).

Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz – insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten – gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichts zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die

derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

NOTE 47

Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2015 31.12.2014
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Vollkonsolidierte Gesellschaften: in % in %
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien EUR 36.336 100,00 36.336 100,00
Dolan GmbH, Kelheim, Deutschland EUR - - 1.000.000 100,00
Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz GmbH, Heiligenkreuz EUR 72.673 100,00 72.673 100,00
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR - - 25.000 91,07
LENO Electronics GmbH, Lenzing EUR - - 40.000 100,00
Lenzing Beteiligungs GmbH, Lenzing1 EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Mobile, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 10.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.148.681.290 96,41 1.148.681.290 96,41
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 70,00 64.440.000 70,00
LP Automotive GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Tencel Holding Limited, Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 EUR 0 Mitglied
schaft
0 Mitglied
schaft
Konzernunternehmen 31.12.2015 31.12.2014
Währung Stammkapital Anteil Stammkapital Anteil
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden:
Assoziierte Unternehmen:
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland4 EUR 2.000.000 45,00 2.000.000 45,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing5
EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen:
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 200.000 33,34
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften:
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland6 EUR 25.000 95,00 25.000 95,00
Lenzing Engineering and Technical Services (Nanjing) Co., Ltd., Nanjing, China7 USD 2.100.000 100,00 2.100.000 100,00

Anmerkungen:

  • 1) Bilanzstichtag: 30.09., per 31.12. wird ein Zwischenabschluss erstellt.
  • 2) Anteil: Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08% (31. Dezember 2014: 88,08%). Weitere 11,92% der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85%.
  • 3) Erläuterung: Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft am Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing, beteiligt. Sie verfügt über 50% der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden. Die Aufteilung der im Verband angefallenen Kosten auf dessen Mitglieder erfolgt verursachungsgerecht.
  • 4) Erläuterung: Die Lenzing Gruppe hat das Recht, weitere Anteile und Stimmrechte an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft, Kelheim, Deutschland, zu erwerben. Dieses Recht wird derzeit als nicht substanziell eingestuft, da die Lenzing Gruppe aus juristischer Sicht nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von der Ausübbarkeit dieses Rechts ausgeht. Daher beherrscht die Lenzing Gruppe dieses Unternehmen nicht. Die Lenzing Gruppe übt aber einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik dieses Unternehmens aus. Somit liegt ein assoziiertes Unternehmen vor, das nach der Equity-Methode bilanziert wird.
  • 5) Erläuterung: Die Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing, wird nicht als Tochterunter-

nehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9% der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus. Somit liegt ein assoziiertes Unternehmen vor, das nach der Equity-Methode bilanziert wird.

  • 6) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationsbilanz zum 9. Dezember 2014 TEUR -22.402 (Eigenkapital laut Liquidationseröffnungsbilanz zum 10. Dezember 2013: TEUR -21.056). Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.
  • 7) Erläuterung: Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2015 weitgehend abgeschlossen war. Nach IFRS betragen das Eigenkapital dieser Gesellschaft TEUR -1.314 per 31. Dezember 2015 (TEUR 396 per 31. Dezember 2014) und der Jahresfehlbetrag TEUR -1.553 im Jahr 2015 (TEUR -630 im Jahr 2014). Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

nOTe 48

Wesentliche ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

nOTe 49

Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 9. März 2016 (31. Dezember 2014: 12. März 2015) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 9. März 2016 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Commercial Offi cer Chief Financial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Dr. Stefan Doboczky, MBA robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2015, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung dieses Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB sowie für die internen Kontrollen, die die gesetzlichen Vertreter als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing). Nach diesen Grundsätzen haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist.

Eine Abschlussprüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das für die Aufstellung und die sachgerechte Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses durch den Konzern relevante interne Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2015 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben nach § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 9. März 2016

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen

EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Umsatzerlöse 1.976,8 1.864,2 1.908,9 2.090,4 2.140,0
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 290,1 240,3 225,4 352,4 480,3
EBITDA-Marge 14,7% 12,9% 11,8% 16,9% 22,4%
EBIT (Betriebsergebnis) 151,1 21,9 86,4 231,5 364,0
EBIT-Marge 7,6% 1,2% 4,5% 11,1% 17,0%
EBT (Ergebnis vor Steuern) 149,1 7,3 68,1 236,0 351,9
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 124,0 -14,2 50,0 180,9 267,4
Ergebnis je Aktie in EUR 4,63 -0,51 1,89 6,61 9,88
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 8,0% -0,1% 3,7% 13,7% 23,0%1
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 13,0% 0,7% 6,0% 21,4% 39,0%
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 6,3% 0,9% 3,4% 9,3% 16,9%

Cashflow-Kennzahlen

EUR
Mio
2015 2014 2013 2012 2011
Brutto-Cashflow 284,5 230,8 94,6 248,0 435,3
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 215,6 218,8 82,3 209,4 309,7
Free Cashflow 145,0 114,8 -163,9 -109,1 119,21
CAPEX 70,9 104,3 248,7 319,6 193,4
Liquiditätsbestand per 31.12. 355,3 280,3 296,0 528,8 499,6
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 190,9 198,5 296,2 211,2 250,8

Bilanzkennzahlen

EUR
Mio per 31.12.
2015 2014 2013 2012 2011
Bilanzsumme 2.421,8 2.375,1 2.439,9 2.632,7 2.340,5
Bereinigtes Eigenkapital 1.226,4 1.066,1 1.109,6 1.153,1 1.048,1
Bereinigte Eigenkapitalquote 50,6% 44,9% 45,5% 43,8% 44,8%
Nettofinanzverschuldung 327,9 449,5 504,7 346,3 153,3
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 1,1 1,9 2,2 1,0 0,3
Nettoverschuldung 424,5 552,5 582,0 445,5 239,3
Net Gearing 26,7% 42,2% 45,5% 30,0% 14,6%
Trading Working Capital 447,4 395,7 393,7 363,8 372,8
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
21,6% 19,5% 21,3% 17,4% 17,0%

Börsenkennzahlen

EUR 2015 2014 2013 2012 2011
Börsenkapitalisierung in Mio per 31.12. 1.846,6 1.400,2 1.105,4 1.811,2 1.697,6
Aktienkurs per 31.12. 69,55 52,74 41,64 68,22 63,94
Dividende je Aktie 2,002 1,00 1,75 2,00 2,50

Mitarbeiter/innen

Anzahl (Köpfe) 2015 2014 2013 2012 2011
Mitarbeiter/innen per 31.12. 6.127 6.356 6.675 7.033 6.444

1) Angepasst gegenüber den vorjährigen Geschäftsberichten. 2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Abschnitten "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe.

Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit wurde die Darstellung der Kennzahlen für diesen Geschäftsbericht überarbeitet.

Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe Finanzkalender 2016

Veröffentlichung Finanzkalender (lt. Prime Market regulation) 2016
Bilanzergebnisse Mi, 23. März
Nachweisstichtag "Hauptversammlung" So, 10. April
72. Hauptversammlung Mi, 20. April
Ex-Dividendentag Fr, 22. April
Nachweisstichtag "Dividenden" Mo, 25. April
Dividenden-Auszahlung Di, 26. April
Ergebnisse des 1. Quartals Do, 12. Mai
Halbjahresergebnisse Mi, 24. August
Ergebnisse des 3. Quartals Mi, 16. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

fOKus Auf prOFITABLeS WACHSTuM

GESCHÄFTSBERICHT 2015 Lenzing Ag

www.lenzing.com

Inhalt

Lagebericht 2015 181
1
Allgemeines Marktumfeld
181
1.1 Weltwirtschaft 181
1.2 Weltfasermarkt 181
1.2.1 Rückgang der Weltfaserproduktion, Weltfaserverbrauch wächst um 2,7% 181
1.2.2 Baumwollnachfrage übersteigt Produktion, Lagerbestände weiter auf hohem Niveau 182
1.2.3 Viscosefasern mit positivem Preisverlauf 2015 183
2 E
ntwicklung der Lenzing AG
184
3
Bilanzstruktur und Liquidität
185
4
Kennzahlen der Lenzing AG
186
4.1 Kennzahlen 186
4.2 Definitionen der Finanzkennzahlen 187
4.3 Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen 190
4.3.1 EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge 190
4.3.2 CAPEX 191
4.3.3 Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote 191
4.3.4 Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE) 191
4.3.5 Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und
Nettoverschuldung
193
4.3.6 Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 195
4.3.7 Cashflow 195
5
Die Lenzing Aktie
196
5.1 Aktienperformance 197
5.2 Grundkapital und Aktionärsstruktur 197
5.3 Stellung der Aktionäre 198
5.4 Hauptversammlung 2015 und Dividende 199
5.5 Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB 199
6 R
isikobericht
199
6.1 Aktuelles Risikoumfeld 199
6.2 Risikomanagement 200
6.3 Risikomanagement-Strategie 200
6.3.1 Risikoanalyse (nach COSO® Framework) 200
6.3.2 Risikomitigation 201
6.3.3 Verantwortlichkeit 201
6.3.4 Risikoüberwachung/-kontrolle 201
6.4 Marktumfeldrisiken 201
6.4.1 Markt-/Substitutionsrisiko 201
6.4.2 Absatzrisiko 202
6.4.3 Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko 202
6.4.4 Gesetze und Verordnungen 202
6.5 Operative Risiken 203
6.5.1 Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung) 203
6.5.2 Betriebliche Risiken und Umweltrisiko 203
6.5.3 Produkthaftungsrisiko 204
6.6 Finanzrisiken 204
6.6.1 Währungsrisiko 204
6.6.2 Kontrahentenrisiko 204
6.6.3 Finanzierungsrisiko 205
6.6.4 Steuerrisiko 205
6.6.5 Compliance 205
6.7 Personelle Risiken 205
6.7.1 Qualifizierte Arbeitskräfte 205
7
Bericht über wesentliche Merkmale des
Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG)
206
7.1 Finanzberichterstattung 206
7.2 Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 207
7.3 Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV 208
8
Forschung und Entwicklung
208
8.1 Schwerpunkte 2015 208

10 Mitarbeiter/innen 209 10.1 Aus- und Weiterbildung 210 10.2 Sicherheit und Gesundheit 210

11 Ausblick 210

12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 211

Lagebericht 2015

Allgemeines Marktumfeld 1

Weltwirtschaft1 1.1

Angesichts der schwächeren Konjunkturentwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern wuchs die Weltwirtschaft 2015 langsamer als im Jahr zuvor. Nach den jüngsten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum 2015 bei 3,1%, nach 3,4% im Jahr 2014. Die Industriestaaten setzten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,9% (2014: 1,8%) ihren moderaten Erholungskurs fort, während das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer mit 4,0% im Jahresvergleich deutlich schwächer ausfiel (2014: 4,6%).

Wirtschaftswachstum nach Regionen

2013 2014 2015
Weltweit 3,3% 3,4% 3,1%
Industriestaaten 1,1% 1,8% 1,9%
Eurozone -0,3% 0,9% 1,5%
Schwellen- und Entwicklungsländer 5,0% 4,6% 4,0%

Laut IWF wuchs Chinas Wirtschaft im Jahr 2015 um 6,9%, nach 7,3% im Jahr zuvor. Brasilien und Russland rutschten unterdessen in die Rezession und schrumpften um 3,8% bzw. 3,7%. Unter den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) konnte lediglich Indien mit einem Wirtschaftswachstum von 7,3% das Wachstumsniveau von 2014 (7,3%) halten. Die US-Wirtschaft wuchs 2015 um 2,5% (2014: 2,4%). In der Eurozone erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,5%, nach einem Plus von 0,9% im Jahr 2014.

Weltfasermarkt2 1.2

Rückgang der Weltfaserproduktion, Weltfaserverbrauch wächst um 2,7% 1.2.1

Erstmals seit vielen Jahren zeigte die Weltfaserproduktion nach ersten Schätzungen im Kalenderjahr 2015 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,9% auf 94,0 Mio Tonnen (nach einem Wachstum von 2,1% im Jahr 2014). Dem stand ein Verbrauchsanstieg um voraussichtlich 2,7% (nach plus 2,8% im Jahr 2014) auf 95,6 Mio Tonnen gegenüber.

Hauptursache für den Produktionsrückgang war ein Einbruch der weltweiten Baumwollproduktion um 14,0% auf 22,5 Mio Tonnen. Der Grund dafür war, dass der Baumwollanbau infolge gesunkener Margen im Vergleich zu anderen Feldprodukten an Attraktivität verloren hat. Auch bei Wolle (minus 0,6% auf 1,2 Mio Tonnen) und sonstigen Naturfasern (minus 3,7% auf 4,9 Mio Tonnen) waren Produktionsrückgänge feststellbar.

1) Quelle: IWF, World Economic Outlook Update, 19. Jänner 2016 2) Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2014 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Committee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO).

In der Gruppe der Synthesefasern und anorganischen Fasern sowie der holz- und cottonlinter-basierten Cellulosefasern setzte sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre auch 2015 mit einem Plus von 4,8% (nach plus 3,8% im Jahr 2014) auf voraussichtlich 65,5 Mio Tonnen fort. Im Detail stieg die Produktion von Synthesefasern im Vorjahresvergleich um 5,1% an, während bei Cellulosefasern der Produktionszuwachs nach vorläufi gen Schätzungen etwa 1,5% betrug.

Fasern
aus Eiweiß aus Cellulose aus
synthetischen
Polymeren
aus
anorganischen
Substanzen
Wolle
Seide
Angora
Kaschmir
Kasein
Kollagen
Ardein
Zein
etc.
Baumwolle
und
Bastfasern
Baumwolle
Leinen
Hanf
Jute
etc.
Holz
basiert
Viscose
Modal
Lyocell
Cupro
Acetat
etc.
Polyester
Polyamid
Polypropylen
Polyurethan
(Elastan)
Acryl
Polytetrafluor
ethylen
Carbon
Keramik
Glas
Metall

Überblick der Faserarten am Weltmarkt

Baumwollnachfrage übersteigt produktion, Lagerbestände weiter auf hohem niveau3 1.2.2

Die aktuelle Baumwollsaison 2015/16 (per Ende Juli) wird nach jüngsten Markteinschätzungen erstmals seit fünf Jahren von einem Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Demnach soll die Baumwollproduktionsmenge deutlich fallen, da Anbaufl ächen in China, den USA und Pakistan reduziert wurden. Weltweit wird ein Rückgang der Anbaufl ächen von 8,7% erwartet.

Die Nachfrage wird indessen gleichbleibend mit rund 24 Mio Tonnen prognostiziert.

Weiterhin decken die weltweiten Lagerbestände mit über 20 Mio Tonnen gut 80% des aktuellen Jahresbedarfs ab. Mehr als die Hälfte dieser Menge wird in China gehortet, was ein gewisses Maß an Unsicherheit für den Absatzmarkt bedeutet. Die Qualität der gelagerten Mengen ist derzeit ebenso wenig bekannt wie die erzielbaren Verkaufspreise dieser Lagerbestände.

LAGeBerICHT 2015

Der durchschnittliche Cotton-"A"-Index im Kalenderjahr 2015 belief sich auf 70,4 US-Cents/ Pfund und lag damit 15,1% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreisen war so gering wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr.

Viscosefasern mit positivem preisverlauf 2015 1.2.3

Die Marktpreise für Viscosefasern haben sich im Kalenderjahr 2015 deutlich erholt und konnten im Jahresdurchschnitt um rund 5% zulegen, während Baumwolle und Polyester jeweils im Jahresdurchschnitt um mehr als 20% nachgaben. Erstmals seit 2010 waren Viscosefasern ab Mitte Juli wieder teurer als Baumwolle.

In China wurden im ersten Halbjahr 2015 erhebliche Produktionskapazitäten aufgrund verschärfter Umweltaufl agen vorübergehend stillgelegt. Dadurch kam es zu einer Verknappung von Viscosefasern und zu einer kontinuierlichen Preissteigerung am chinesischen Spotmarkt. Nach der langsamen Wiederinbetriebnahme dieser Kapazitäten erfolgte ab Anfang November ein starker Preisabschwung.

Die Preise der Konkurrenzfaser Polyester gingen 2015 aufgrund des stark gesunkenen Rohölpreises hingegen stetig zurück.

Stapelfaserpreise – entwicklung in China

Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Entwicklung der Lenzing AG4 2

Der Geschäftsverlauf der Lenzing AG 2015 war gegenüber 2014 von einer Erholung der Faserpreise und einer anhaltend starken Nachfrage nach Lenzing Produkten gekennzeichnet. Vor allem der Absatz der hochwertigen Spezialfaser TENCEL® konnte deutlich gesteigert werden, da die im September 2014 in Betrieb gegangene neue TENCEL® Faseranlage 2015 ganzjährig operativ war.

Die Umsatzerlöse stiegen um 8,2% auf EUR 789,1 Mio, nach EUR 729,0 Mio im Geschäftsjahr 2014. Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen blieb im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Die aktivierten Eigenleistungen sanken um 51,5% auf EUR 6,6 Mio gegenüber dem Vorjahr (2014: EUR 13,6 Mio), in dem die TENCEL® Faseranlage fertiggestellt wurde.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen stiegen um 6,2% von EUR 401,5 Mio auf EUR 426,2 Mio. Der Anstieg beruhte vor allem auf dem höheren Material- und Energieeinsatz der ganzjährig betriebenen TENCEL® Faseranlage sowie negativen Wechselkurseffekten bei in USD fakturierten Rohstoffen.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 2,2% auf EUR 178,0 Mio (2014: EUR 174,3 Mio). Einsparungen im Zuge des Kostenoptimierungsprogrammes excelLENZ standen unter anderem höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde sowie die Eingliederung eines Teiles der früheren Lenzing Technik-Mannschaft gegenüber.

Das EBITDA verringerte sich um 8,4% auf EUR 108,1 Mio, nach EUR 118,0 Mio im Vorjahreszeitraum. Das entsprach infolge des deutlich höheren Umsatzes einer niedrigeren EBITDA-Marge von 13,7% (2014: 16,2%).

Der Anstieg der Abschreibungen auf EUR 57,9 Mio (2014: EUR 53,2 Mio) war Folge der nunmehr ganzjährig operativen TENCEL® Faseranlage. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 18,3% von EUR 109,2 Mio im Jahr 2014 auf EUR 129,2 Mio an. In dem Anstieg enthalten sind Einmalaufwendungen im Zuge der strukturellen und strategischen Neuausrichtung sowie Fremdwährungsverluste. Somit ergab sich ein um 22,4% niedrigeres EBIT von EUR 50,3 Mio (2014: EUR 64,8 Mio) und eine EBIT-Marge von 6,4% (2014: 8,9%).

Das Finanzergebnis verbesserte sich hingegen deutlich von minus EUR 5,9 Mio im Geschäftsjahr 2014 auf EUR 25,0 Mio im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die höheren Erträge aus Beteiligungen zurückzuführen, die 2015 EUR 30,5 Mio ausmachten (2014: EUR 0,3 Mio).

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg folglich um 27,9% auf EUR 75,2 Mio, nach EUR 58,8 Mio im Vorjahreszeitraum. Der Jahresüberschuss stieg um 48,5% auf EUR 66,1 Mio (2014: EUR 44,5 Mio). Nach Auflösung unversteuerter Rücklagen und der Zuweisung zu Gewinnrücklagen ergab sich ein Bilanzgewinn der Lenzing AG von EUR 53,1 Mio (nach EUR 26,6 Mio).

4) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.

Lagebericht 2015

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) sanken 2015 um 34,3% auf EUR 49,6 Mio (2014: EUR 75,5 Mio aufgrund der Fertigstellung der TEN-CEL® Faseranlage). Größte Einzelinvestitionen waren u.a. die Erneuerung einer Faserstraße sowie die Beseitigung von Engpässen in der Zellstoffproduktion (Debottlenecking).

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich von 10,0% auf 12,3%. Aufgrund des niedrigeren EBIT verringerte sich hingegen die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 5,0% auf 3,8% und das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank von 7,8% auf 6,3%.

Bilanzstruktur und Liquidität 3

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 bei EUR 632,2 Mio und damit um 7,0% höher als im Jahr zuvor (EUR 590,8 Mio). Damit lag die bereinigte Eigenkapitalquote zu Jahresende 2015 bei 46,9% (zuvor 45,6%) der Bilanzsumme. Die Nettofinanzverschuldung konnte auf EUR 260,2 Mio reduziert werden (nach EUR 297,8 Mio Ende 2014). Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA sank damit von 2,5 Ende 2014 auf 2,4 Ende 2015. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich substanziell von EUR 65,1 Mio auf EUR 24,9 Mio. Das Net Gearing sank ebenfalls deutlich auf 41,2% nach 50,4% Ende 2014.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände verringerten sich von EUR 173,3 Mio Ende 2014 auf EUR 172,4 Mio zum Bilanzstichtag 2015. Das Trading Working Capital sank auf EUR 143,1 Mio nach EUR 147,2 Mio Ende 2014. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen fiel auf 18,1% (Ende 2014: 20,2%).

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sank auf EUR 94,6 Mio (2014: EUR 144,2 Mio), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf minus EUR 31,5 Mio (2014: minus EUR 68,7 Mio) und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug minus EUR 4,1 Mio (2014: minus EUR 70,2 Mio). Damit stiegen die liquiden Mittel vor allem infolge der Aufnahme eines weiteren Schuldscheindarlehens auf EUR 201,4 Mio nach EUR 142,4 Mio Ende 2014. Zu Jahresende 2015 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 190,9 Mio zur Verfügung (Ende 2014: EUR 198,0 Mio).

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2016 gefährden könnten.

Kennzahlen der Lenzing AG 4

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten 4.2 und 4.3 näher definiert und erläutert.

Zur Verbesserung der Aussagekraft bzw. Lesbarkeit wurde die Darstellung der Kennzahlen für diesen Lagebericht überarbeitet. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Kennzahlen 4.1

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen EUR Mio

2015 2014 2013 Umsatzerlöse 789,1 729,0 746,4 EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 108,1 118,0 82,7 EBITDA-Marge in % 13,7% 16,2% 11,1% EBIT (Betriebsergebnis) 50,3 64,8* 25,6* EBIT-Marge in % 6,4% 8,9% 3,4% Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 75,2 58,8 63,8 Jahresüberschuss 66,1 44,5 56,9 ROE in % 12,3% 10,0% 10,8% ROI in % 3,8% 5,0%* 1,9%* ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 6,3% 7,8% 2,9%

Bilanzkennzahlen EUR Mio

2015 2014 2013 Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 632,2 590,8 590,5 Bereinigte Eigenkapitalquote in % 46,9% 45,6% 45,0% Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag 260,2 297,8 326,7* Nettofinanzverschuldung / EBITDA 2,4 2,5 4,0 Net Gearing in % am Bilanzstichtag 41,2% 50,4% 55,3% Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 340,9 383,4* 392,5* Trading Working Capital 143,1 147,2 147,5 Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 18,1% 20,2% 19,8%

Lagebericht 2015

Cashflow-Kennzahlen EUR Mio

2015 2014 2013
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 94,6 144,2 44,8
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -31,5 -68,7 -120,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4,1 -70,2 -69,4
Veränderung der liquiden Mittel 59,0 5,2 -144,8
Anfangsbestand liquide Mittel 142,4 137,1 282,0
Endbestand liquide Mittel 201,4 142,4 137,1
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 190,9 198,0 289,2
CAPEX 49,6 75,5 159,3

Börsenkennzahlen

2015 2014 2013
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung in EUR Mio 1.846,6 1.400,2 1.105,4
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 69,55 52,74 41,64

Definitionen der Finanzkennzahlen 4.2

Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital zuzüglich unversteuerte Rücklagen zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteilige Ertragsteuern.

Bereinigte Eigenkapitalquote

%-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme

Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten bzw. Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, unversteuerte Rücklagen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

CAPEX

Capital expenditures; entspricht den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Er wird im Cashflow dargestellt.

Capital Employed

Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.

Cashflow

Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and taxes; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

EBIT-Marge

%-Verhältnis EBIT zu den Umsatzerlösen.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.

EBITDA-Marge

%-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.

Finanzergebnis

Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

Liquide Mittel

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.

Nettofinanzverschuldung

Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nettofinanzverschuldung / EBITDA

Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.

Net Gearing

%-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Lagebericht 2015

Nettoverschuldung

Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nicht verzinsliches Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln und unversteuerte Rücklagen zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich Passive Rechnungsabgrenzung.

NOPAT

Net operating profit after tax; (EBIT) Betriebsergebnis abzüglich anteilige Steuern vom Einkommen und Ertrag (auf das EBIT).

ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital)

Return on capital employed; %-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROE (Eigenkapitalrentabilität)

Return on equity; %-Verhältnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROI (Gesamtkapitalrentabilität)

Return on investment; %-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.

Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

%-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.

Verzinsliches Fremdkapital

Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.

Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen 4.3

Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investoren, Banken und Analysten).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge 4.3.1

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EBITDA EUR
Mio
2015 2014 2013
EBIT (Betriebsergebnis) 50,3 64,8 25,6
+ Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
58,3 53,8 57,7
- Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand -0,4 -0,6 -0,6
EBITDA 108,1 118,0 82,7
/ Umsatzerlöse 789,1 729,0 746,4
EBITDA-Marge in % 13,7% 16,2% 11,1%
EBIT EUR
Mio
2015 2014 2013
EBIT (Betriebsergebnis) 50,3 64,8 25,6
/ Umsatzerlöse 789,1 729,0 746,4
EBIT-Marge in % 6,4% 8,9% 3,4%

Lagebericht 2015

CAPEX 4.3.2

Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.

Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote 4.3.3

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit, neues Kapital aufzunehmen, verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand und die unversteuerten Rücklagen abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

Bereinigtes Eigenkapital EUR
Mio
2015 2014 2013
Eigenkapital 613,5 573,2 574,9
+ Zuschüsse der öffentlichen Hand 9,3 7,4 4,4
+ Unversteuerte Rücklagen 15,7 16,1 16,4
- 25 % anteilige Ertragsteuern -6,2 -5,9 -5,2
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 632,2 590,8 590,5
/ Bilanzsumme 1.348,5 1.296,8 1.312,7
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 46,9% 45,6% 45,0%

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE) 4.3.4

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.

ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) EUR Mio 2015 2014 2013 Betriebsergebnis (EBIT) 50,3 64,8 25,6 - Anteilige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT) -11,1 -16,1 -9,2 NOPAT 39,1 48,7 16,4 / Durchschnittliches Capital Employed 616,4 625,8 561,4 ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 6,3% 7,8% 2,9% Anteilige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT) -11,1 -16,1 -9,2 Anteilige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das Finanzergebnis) 1,9 1,7 2,2 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -9,2 -14,4 -7,0

+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen
(Sozialkapital) 80,7 85,6 65,7
- Passive Rechnungsabgrenzung -0,5 -0,2 -0,1
- Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten -201,4 -142,4 -137,1
- Finanzanlagen -369,5 -377,0 -361,4
613,5 619,3 632,2
Stand 31.12.

Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital EUR Mio

2015 2014 2013
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 632,2 590,8 590,5
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 590,8 590,5 587,3
Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 611,5 590,6 588,9

Lagebericht 2015

ROE (Eigenkapitalrentabilität) EUR Mio

2015 2014 2013
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 75,2 58,8 63,8
/ Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 611,5 590,6 588,9
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 12,3% 10,0% 10,8%

Durchschnittliche Bilanzsumme EUR Mio

2015 2014 2013 Bilanzsumme 31.12. 1.348,5 1.296,8 1.312,6 Bilanzsumme 01.01. 1.296,8 1.312,6 1.356,5 Durchschnittliche Bilanzsumme 1.322,6 1.304,7 1.334,6

ROI (Gesamtkapitalrentabilität) EUR
Mio
2015 2014 2013
EBIT (Betriebsergebnis) 50,3 64,8 25,6
/ Durchschnittliche Bilanzsumme 1.322,6 1.304,7 1.334,6
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 3,8% 5,0% 1,9%

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung 4.3.5

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wie viele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Nettofinanzverschuldung EUR Mio

2015 2014 2013
Anleihen 120,0 120,0 120,0
+ Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 237,5 213,5 213,5
+ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 24,9 65,1 90,2
+ Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 27,2 26,0 24,7
+ Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen (verzinsliche Darlehen)
52,0 15,5 15,5
- Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten -201,4 -142,4 -137,2
Nettofinanzverschuldung 260,2 297,8 326,7
Nettofinanzverschuldung 260,2 297,8 326,7
/ EBITDA 108,1 118,0 82,7
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 2,4 2,5 4,0
Nettofinanzverschuldung 260,2 297,8 326,7
/ Bereinigtes Eigenkapital 632,2 590,8 590,5
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 41,2% 50,4% 55,3%

Nettoverschuldung EUR Mio

2015 2014 2013
Nettofinanzverschuldung 260,2 297,8 326,7
+ Rückstellungen für Abfertigungen 53,5 56,4 38,5
+ Rückstellungen für Pensionen 27,1 29,2 27,2
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 340,9 383,4 392,5

Lagebericht 2015

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 4.3.6

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.

Trading Working Capital EUR Mio

2015 2014 2013
Vorräte 82,6 76,6 56,4
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38,3 31,3 65,5
+ Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
3,0 4,9 3,1
+ Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungsverrechnungen)
75,3 88,5 82,9
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -44,3 -46,0 -49,9
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen (Lieferungen und Leistungsverrechnungen)
-11,8 -8,1 -10,5
Trading Working Capital 143,1 147,2 147,5
Umsatzerlöse 789,1 729,0 746,4
Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 18,1% 20,2% 19,8%

Cashflow 4.3.7

Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit, Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Cashflow EUR
Mio
2015 2014 2013
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 75,2 58,8 63,8
+ Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
58,3 53,8 57,7
+/- sonstige Überleitungen -38,9 31,6 -76,7
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 94,6 144,2 44,8
- CAPEX -49,6 -75,5 -159,3
- Auszahlungen für Finanzanlagen -61,6 -140,1 -95,8
+ Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen 79,7 146,8 134,8
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -31,5 -68,7 -120,3
- Dividende -26,6 -46,5 -53,1
+ Investitionszuschüsse 1,0 0,0 0,7
+/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem
Fremdkapital (ohne Sozialkapital)
21,5 -23,7 -17,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4,1 -70,2 -69,4
Veränderung der liquiden Mittel 59,0 5,2 -144,8
Anfangsbestand der liquiden Mittel 142,4 137,1 282,0
Endbestand der liquiden Mittel 201,4 142,4 137,1

Die Lenzing Aktie 5

Die Lenzing Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. Als eines der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen Österreichs ist Lenzing im Leitindex ATX gelistet und außerdem im Wiener Börsenindex WBI sowie seit 2005 durchgehend im Nachhaltigkeitsindex VÖNIX enthalten.

2015 lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei knapp EUR 3,0 Mio, die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo (30.12.2015) belief sich auf EUR 1,85 Mrd.

Aktienkennzahlen 2015

ISIN AT 0000644505
Börsenkürzel LNZ
Erstnotiz 19.09.1985
Indizes ATX Prime, VÖNIX, WBI
Anzahl Aktien 26.550.000
Grundkapital EUR 27.574.071,43
Stückumsatz gesamt 11.782.076
Geldumsatz gesamt EUR 746.252.947,80
Durchschnitt Tagesumsatz EUR 2,997 Mio
Jahreshöchstkurs EUR 75,65
Jahrestiefstkurs EUR 52,39
Schlusskurs 30.12. EUR 69,55
Jahresperformance +31,87%
Marktkapitalisierung 30.12. EUR 1.846.552.500,00

Lagebericht 2015

Aktienperformance 5.1

Die Weltbörsen waren 2015 von hohen Kursschwankungen geprägt und entwickelten sich regional sehr unterschiedlich. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Börsenjahr 2015 bei einem Indexstand von 2.396,94 Punkten und einer Jahresperformance von rund 11%. Die Lenzing Aktie erzielte im Berichtsjahr ein Kursplus von fast 32% und zählte damit zu den stärksten Gewinnern im prime market der Wiener Börse. Positiv vom Kapitalmarkt aufgenommen wurden die gute Geschäftsentwicklung, die erfolgreiche Umsetzung des 2013 gestarteten Kostensenkungsprogramms und die im November 2015 vorgestellte neue Strategie sCore TEN. Zum 30. Dezember 2015 betrug der Jahresschlusskurs der Lenzing Aktie EUR 69,55. Das Jahrestief lag im Jänner bei EUR 52,39, das Jahreshoch wurde im November bei EUR 75,65 erreicht.

Entwicklung der Lenzing Aktie 2015

Grundkapital und Aktionärsstruktur 5.2

Das Grundkapital der Lenzing AG beträgt EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist mit 67,6% der Stimmrechte weiterhin Mehrheitseigentümer und versteht sich als langfristig orientierter österreichischer Kernaktionär der Lenzing AG. Weitere rund 5% der Stimmrechte hält die Oberbank AG, eine führende österreichische Regionalbank. Die restlichen Anteile befinden sich zu 27,4% im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien. Die geografische Aufteilung des identifizierten Free Float-Aktienbesitzes gliedert sich folgendermaßen auf:

Aktienbesitz nach Ländern

Stellung der Aktionäre 5.3

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam. Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Lagebericht 2015

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Hauptversammlung 2015 und Dividende 5.4

Die 71. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG fand am 22. April 2015 in Lenzing (Oberösterreich) statt. Alle Beschlussfassungspunkte erhielten mehr als 90% Zustimmung. Die Hauptversammlung beschloss für das Geschäftsjahr 2014 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 1,00 je Stückaktie. Dies entsprach bei 26.550.000 Stückaktien insgesamt EUR 26.550.000,00.

Für das Geschäftsjahr 2015 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der 72. ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von EUR 2,00 je Stückaktie vor.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB 5.5

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Risikobericht 6

Aktuelles Risikoumfeld 6.1

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und der damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing AG siehe Kapitel Allgemeines Marktumfeld.

Die Erholung der Viscosefaserpreise hat sich im 4. Quartal 2015, ausgehend von China, wieder gegenläufig entwickelt und deshalb werden die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten bei Viscosefaser, in Verbindung mit den niedrigen Preisniveaus für Polyester und Baumwolle, als das höchste Risiko für die Faserpreisentwicklung gesehen.

Die Zellstoffversorgung gilt weiterhin als ausreichend gesichert. Es besteht jedoch ein größer werdendes Risiko des Verlusts von Kostenvorteilen durch die Rückwärtsintegration bei Konkurrenten und durch die nach wie vor mögliche Einführung von Importzöllen in China auf Zellstoff aus Europa und Südafrika.

Die Rohstoffpreise für Chemikalien sowie Energiepreise sind konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und es wird kurzfristig nicht mit starken Preiserhöhungen gerechnet.

Auf der Währungsseite profitiert Lenzing nach wie vor von einem starken US-Dollar bzw. chinesischen Yuan gegenüber dem Euro. Liquiditätsrisiken werden für 2016 unter anderem aufgrund der positiven Cashflow-Entwicklung sowie des reduzierten Investitionsprogrammes als gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie bei den Umwelt- und Haftungsrisiken, die ein hohes Schadenspotenzial bergen, gab es auch im Geschäftsjahr 2015 keine wesentlichen Schadensfälle.

Risikomanagement 6.2

Der Vorstand der Lenzing AG übernimmt gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Eine weitere Aufgabe ist es, bei der Abschwächung von Risiken aktiv mitzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Abteilungen umzusetzen oder extern am Versicherungsmarkt entsprechende Deckung zuzukaufen.

Risikomanagement-Strategie 6.3

Lenzing verfolgt bei seiner Risikomanagement-Strategie einen vierstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®5 Framework) 6.3.1

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die Risiken werden dabei gemäß den internationalen COSO®-Standards nach Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkung bewertet. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA berücksichtigt.

Lagebericht 2015

Risikomitigation 6.3.2

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit 6.3.3

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisation.

Risikoüberwachung/-kontrolle 6.3.4

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems (im Folgenden RMS) der Lenzing AG wieder von Deloitte Österreich gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung beurteilt. Die entsprechende Bestätigung ist auf der Homepage der Lenzing AG (http://www.lenzing.com/en/investors/corporate-governance/evaluation.html) hinterlegt.

Hauptziel des unternehmensweiten Risikomanagements ist es, neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse eine Steigerung des Risikobewusstseins zu bewirken und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung zu integrieren. Im RMS stellt Lenzing nur solche wesentliche Risiken dar, welche in der Bilanz und GuV nicht abgebildet sind.

Strategische Marktrisiken werden auf Basis von Marktberichten sowie intern erstellter Marktanalysen in monatlich stattfindenden Gesprächen mit der Verkaufsabteilung gemeinsam mit der internen Marktforschung bewertet.

Insgesamt wurden vom Risikomanagement 29 Risiken identifiziert und in vier Hauptbereiche, wie in weiterer Folge ersichtlich, eingeteilt.

Marktumfeldrisiken 6.4

Markt-/Substitutionsrisiko 6.4.1

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Lenzing einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei textilen Fasern und in geringerem Maße auch bei Nonwovens-Fasern zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und Synthesefasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Erlöse und Mengenbewegungen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt Lenzing durch einen hohen Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio entgegen, der vor allem durch die erstmals volle Jahresproduktion von TENCEL® Fasern am Standort Lenzing weiter erhöht werden konnte. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung

mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich Viscosefasern zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Lenzing setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.

Das Substitutionsrisiko für Cellulosefasern wird durch eine starke Technologiekompetenz und solide Absatzbasis als etwas entschärfter gesehen.

Absatzrisiko 6.4.2

Lenzing erzielt ca. die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei diesen Großkunden oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen Lenzing durch globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko 6.4.3

Als weltweit führender Hersteller von botanischen Cellulosefasern und Technologieführer ist Lenzing dem Risiko ausgesetzt, seine Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn Lenzing nicht in der Lage wäre, seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen der Kunden zurückbliebe.

Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Cellulosefaserindustrie überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produkt-Innovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller von Cellulosefasern – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen 6.4.4

Lenzing ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Lenzing verfügt über eine eigene Abteilung Legal Management und Compliance, die entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Lagebericht 2015

Operative Risiken 6.5

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung) 6.5.1

Zur Herstellung ihrer Cellulosefasern kauft Lenzing große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zu. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken bei der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe fluktuieren können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern (aber mit nur wenigen Kunden) dauerhafte Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus könnte für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können. Dieses Risiko wird dadurch verschärft, dass dem überwiegenden Teil der Konzernumsätze kurzfristige Vertragsbeziehungen mit den Kunden zugrunde liegen.

Deshalb verfolgt Lenzing bei Zellstoff und Energie die Strategie, den Selbstversorgungsgrad möglichst hoch zu halten. Außerdem werden Preisschwankungen durch langfristige Verträge ausgeglichen, dazu gehören unter anderem auch Terminsicherungsgeschäfte für Gas.

Betriebliche Risiken und Umweltrisiko 6.5.2

Zur Herstellung von Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch spezielles, proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden ebenso nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden, welche zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten würde einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.

Produkthaftungsrisiko 6.5.3

Lenzing vertreibt seine Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produkts von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden, und unterliegt, speziell in den USA, einem hohen Haftungsrisiko. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Haftpflichtschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem Haftpflicht-Versicherungsprogramm versichert.

Finanzrisiken 6.6

Währungsrisiko 6.6.1

Aufgrund internationaler Handelsbeziehungen ist die Lenzing Gruppe Währungsrisiken vor allem mit Blick auf den USD, CNY und CZK ausgesetzt. Für die Behandlung finanzieller Risiken bestehen klare, schriftliche Richtlinien, die von der Abteilung Global Treasury laufend überwacht werden. Ziel des Fremdwährungsmanagements ist die Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen der Wechselkurse. Lenzing verwendet dafür Devisentermingeschäfte. Sowohl das Sicherungsgeschäft als auch die Korrelation zwischen dem Risiko und dem Sicherungsinstrument werden laufend beobachtet und berichtet. Translationsrisiken werden grundsätzlich nicht abgesichert, jedoch laufend beobachtet.

Das Ausfallsrisiko in Bezug auf diese derivativen Finanzinstrumente ist im Hinblick auf die gute Bonität der Vertragspartner als relativ gering einzustufen und wird regelmäßig überprüft.

Kontrahentenrisiko 6.6.2

Ausfallsrisiken in Bezug auf originäre Finanzinstrumente (nämlich Ausleihungen, Wertpapiere, Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten) werden durch eine Verteilung der liquiden Mittel auf eine Vielzahl von Banken begrenzt. Zusätzlich hat die Lenzing AG Haftungen für andere Unternehmen übernommen. Das Risiko, subsidiär in Anspruch genommen zu werden, wird als gering eingestuft, da davon ausgegangen werden kann, dass die betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Auch das Marktwertänderungsrisiko in Bezug auf originäre wie derivative Finanzinstrumente wird als relativ gering eingestuft. Bei kurzfristigen Finanzinstrumenten ist bis zur Fälligkeit mit keinen großen Schwankungen zu rechnen. Die langfristigen Verbindlichkeiten der Lenzing AG sind zu 19,3% variabel verzinst.

Ein Liquiditätsrisiko, nämlich ein Risiko derart, dass die zur Erfüllung der aus den derivativen und den originären Finanzinstrumenten resultierenden Verpflichtungen erforderlichen Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, besteht nicht. Die derivativen Finanzinstrumente dienen

Lagebericht 2015

ausschließlich Sicherungszwecken. Die resultierenden Verpflichtungen sind demgemäß durch die gesicherten Geschäfte gedeckt. Die Verpflichtungen aus originären Finanzinstrumenten können mit den vorhandenen liquiden Mitteln und allenfalls zusätzlichen Mitteln aus der Innenfinanzierung gedeckt werden.

Die aus Finanzinstrumenten resultierenden Zahlungsströme können Schwankungen unterliegen. Diese Cashflow-Risiken sind im Wesentlichen auf variabel verzinste Verbindlichkeiten begrenzt.

Finanzierungsrisiko 6.6.3

Die Lenzing Gruppe benötigt finanzielle Mittel, um ihren Business-Plan und ihre Strategie umsetzen zu können. Ein erschwerter Zugang zu den Finanzmärkten könnte Verfügbarkeit, Bedingungen und Kosten der Kapitalbeschaffung negativ beeinträchtigen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, und somit auf die finanzielle Lage und Ergebnisse der Lenzing Gruppe, könnten zusätzlich aus einer geringeren Nachfrage oder sinkenden Preisen resultieren. Aus heutiger Sicht wird das Risiko als gering eingestuft.

Steuerrisiko 6.6.4

Lenzing Produktionsstätten sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance 6.6.5

Die ständige Verschärfung von internationalen Verhaltensrichtlinien und Gesetzen erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen. Lenzing begegnet diesem Risiko mit einer konzernweiten Compliance Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Policy" sowie einer "Antitrust Policy".

Personelle Risiken 6.7

Qualifizierte Arbeitskräfte 6.7.1

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern an allen weltweiten Standorten ergeben. Lenzing hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Bericht über wesentliche Merkmale des Internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 AktG) 7

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen.

Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten ebenso alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschaftsund Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centers Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung 7.1

Mit der zentralen Zuständigkeit von Global Accounting & Controlling für den Bereich der Finanzberichterstattung ist eine klare Struktur und Verantwortlichkeit für diesen Bereich gesichert. Zur Ausübung der Kontrollfunktion in diesem Bereich wurden ein umfassendes Regelwerk und Richtlinien definiert und eingesetzt.

Lenzing verfügt über ein Internes Kontroll- und Risikomanagement für den Rechnungslegungsprozess mit dem Ziel, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der internen Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen.

Lagebericht 2015

Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss von Lenzing einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht lokale Abschlüsse bzw. IFRS-Abschlüsse und sind verantwortlich dafür, dass die bestehenden Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei vom Team Corporate Consolidation unterstützt. Auf Basis der Daten der Konzernunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsbuchungen, Abstimmarbeiten und die Überwachung der inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erfolgen im Team Corporate Consolidation.

Der Bereich Treasury und Zahlungsverkehr ist, aufgrund des direkten Zugriffs auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen.

Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor. Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung Internal Audit.

Der Bereich Global Tax Management zeichnet für die Steuerthemen im Konzern verantwortlich.

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 7.2

Das Rechtsmanagement der Lenzing AG wird von der Abteilung Legal Management & Group Compliance wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für alle Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung Legal Management & Group Compliance ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung Legal Management & Group Compliance untersteht direkt dem CEO. Im Rahmen des CMS werden Compliance-relevante Risiken erfasst und Maßnahmen zur Verminderung derselben getroffen. Des Weiteren werden Compliance-relevante Richtlinien entwickelt und deren Einhaltung überprüft. Schließlich werden Mitarbeiter geschult, Hilfestellung bei Compliance-Themen geleistet, Fehlverhalten adressiert und korrigiert sowie regelmäßig dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss berichtet.

Die Lenzing AG unterwirft sich den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung Internal Audit ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen. Sie untersteht und berichtet per 31.12.2015 direkt dem Vorstandsvorsitzenden. Internal Audit überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich Internal Audit an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des Internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV 7.3

Die Abteilung Risikomanagement bildet die Risiken außerhalb der Bilanz und GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risiken sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Forschung und Entwicklung 8

Im Geschäftsjahr 2015 investierte die Lenzing AG EUR 29,2 Mio (2014: EUR 20,0 Mio) in Forschung und Entwicklung (berechnet nach Frascati). Sowohl absolut als auch anteilig am Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar.

Schwerpunkte 2015 8.1

Im Bereich Zellstoff lag der F&E-Fokus auf Optimierungsmaßnahmen (weitere Kreislaufschließung, Qualitätssteigerung). Darüber hinaus wurde an Konzepten zur weiteren Steigerung der stofflichen Ausbeute des Rohstoffs Holz hinsichtlich bestehender und neuer Co-Produkte gearbeitet (Stichwort "Bio-Raffinerie").

Bei der Fasertechnologie stand die Weiterentwicklung der gesamten TENCEL® Technologie im Vordergrund. Der Produktionsprozess wurde weiter verbessert.

Im Bereich Nonwovens wurden spezielle Verfahren zur Vliesherstellung getestet und entwickelt. Dazu gehören Nasslegeverfahren oder der Einsatz von speziellen Kurzschnittfasern. Zudem wurden, etwa für Wischtücher, mehrere neue TENCEL® Spezialfasern entwickelt.

Im Berichtsjahr arbeitete die F&E der Lenzing AG intensiv an der Entwicklung der neuen Konzernstrategie sCore TEN mit. In den kommenden Jahren wird der Fokus der F&E-Aktivitäten der Lenzing AG vor allem auf der Umsetzung von sCore TEN liegen. Wesentliche Treiber für Innovationen sind dabei Qualitäts- und Technologieführerschaft, Kundenbedürfnisse und Nachhaltigkeit.

Lagebericht 2015

Umwelt und Nachhaltigkeit 9

Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften gehören zu den strategischen Grundwerten von Lenzing. Im Geschäftsjahr 2015 erfüllte das Unternehmen seine sehr hohen Nachhaltigkeitsansprüche und stellte die geringstmögliche Umweltbelastung sicher.

Die Wiederverleihung der Wasserrechte der Lenzing AG und der Betriebe am Standort Lenzing, die 2015 ausgelaufen sind, wurde fristgerecht beantragt. Bis zur Erteilung der relevanten Bescheide bleiben alle Wasserrechte erhalten. Die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden werden im Jahr 2016 stattfinden.

Nach Ablauf des Zertifikats für das Umweltmanagementsystem ISO 14001 wurde im Berichtsjahr ein erfolgreiches Re-Zertifizierungsaudit durchgeführt. Zudem wurden gemäß EU-Vorgaben vier als umweltrelevant eingestufte Anlagen am Standort Lenzing auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und positiv bewertet.

Im Berichtsjahr wurde der Lenzing AG ein neuer Bescheid für die erlaubte Wärmeemission in den Fluss Ager zugestanden. Dieser berücksichtigt die aktuelle Flusstemperatur vor dem Werk in Lenzing sowie die meteorologischen Bedingungen.

Die akkreditierte Prüfstelle Umweltanalytik Lenzing (UAL) stellte im Jahr 2015 erneut ihr hohes Niveau an Laborleistungen in den Bereichen Abwasser- und Abfallanalytik sowie ökotoxikologische Untersuchungen unter Beweis. Das jährliche Überwachungsaudit durch einen externen Gutachter im Auftrag der Akkreditierungsstelle (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft) wurde im Jänner 2016 erfolgreich abgeschlossen.

Mitarbeiter/innen 10

Das Wertvollste einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Organisation sind engagierte, motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter/innen. Die Lenzing AG fördert daher laufend die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen anhand einer breiten Palette von Personalentwicklungsangeboten. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Per 31.12.2015 beschäftigte die Lenzing AG 2.322 Mitarbeiter/innen (nach 2.105 per Ende 2014), davon 117 Lehrlinge (Ende 2014: 129). Der Anstieg erklärt sich vorwiegend durch einen Teilbetriebsübergang der Lenzing Technik zur Lenzing AG, bei dem Mitarbeiter übernommen wurden.

Aus- und Weiterbildung 10.1

Die 2014 eingeführte Konferenzreihe "Management Time Out" war auch im Berichtsjahr 2015 wieder eine wichtige Plattform für den gemeinsamen Austausch und zur Ausrichtung des Top-Managements rund um die Themen Strategie, Führung, Kultur und Veränderung. Ziel von "Management Time Out" ist es, sich auf oberster Führungsebene abzustimmen, ein gemeinsames Verständnis und Bewusstsein für Mitverantwortung zu erarbeiten und dies alles entsprechend in die Organisation weiterzutragen.

Das ebenfalls 2014 begonnene 16-monatige Führungskräfte-Entwicklungsprogramm "Springboard" (zu Deutsch: Sprungbrett) wurde erfolgreich weitergeführt. Springboard setzt die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit. Der erste Zyklus von Springboard schließt im März 2016 ab, weitere Gruppen sind in den Folgejahren geplant.

Sicherheit und Gesundheit 10.2

Im April 2015 fand am Gelände der Lenzing AG gemeinsam mit der BH Vöcklabruck, den Einsatzorganisationen Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei sowie der Betriebsfeuerwehr Lenzing eine koordinierte Notfallübung statt. Die Notfallübung diente zur Überprüfung der im externen Notfallplan festgelegten Alarmierungs- und Meldewege. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte in einer gemeinsamen Einsatzleitung geprobt.

Unter dem Motto "Hände gut – alles gut" fördert die Lenzing AG das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter/innen mit dem Ziel, die Unfallzahlen, insbesondere Handverletzungen, zu senken.

Die Lenzing AG verfügt über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Programme zur Gesundheitsförderung. Das Angebot reicht dabei von Gesundheitsempfehlungen über kostenlose Impfungen, Raucherentwöhnung, ausgewogene Ernährung in der Betriebsküche bis hin zu Fitnesskursen und sportlichen Veranstaltungen.

Ausblick 11

Für das Geschäftsjahr 2016 ist weiterhin kein konjunktureller Rückenwind zu erwarten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums auf 3,4% nach 3,1% im Jahr 2015. Während sich in den Industriestaaten vor dem Hintergrund niedriger Rohstoffkosten eine moderate Konjunkturerholung abzeichnet, geht der IWF für China von einer weiteren Abschwächung des Wachstums aus.

LAGeBerICHT 2015

Am globalen Fasermarkt ist mit einer anhaltend volatilen Entwicklung zu rechnen. Die hohen Baumwolllagerbestände lasten weiterhin auf dem Markt. Die Polyesterfaserpreise werden auf niedrigem Niveau verharren, solange die Ölpreise niedrig bleiben, was auch den Preiswettbewerb der Fasern untereinander verstärkt ("inter-fi ber competition").

Im für Lenzing relevanten Marktsegment der Cellulosefasern deutet sich allerdings eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war zu Jahresbeginn 2016 gut, Viscose und vor allem Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auch auf der Angebotsseite dürften kurzfristig keine nennenswerten neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen.

In den ersten Wochen des Jahres 2016 konnte die Lenzing AG eine starke Nachfrage nach ihren Produkten feststellen. Dies ermöglichte eine hohe Auslastung – insbesondere bei Spezialfasern. Unter der Voraussetzung unveränderter Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen erwartet Lenzing für das angelaufene Geschäftsjahr 2016 eine substanzielle Verbesserung gegenüber 2015.

ereignisse nach dem Bilanzstichtag 12

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 9. März 2016

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Jahresabschluss 2015

Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB)

Geschäftsbericht 2015 . Lenzing AG | 214

Bilanz zum 31. Dezember 2015 215 Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 217 Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 219 1. Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben 219 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 220 3. Erläuterungen zur Bilanz 224 Aktiva 224 Passiva 228 Haftungsverhältnisse 236 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 237 5. Sonstige Angaben 241 Organe der Gesellschaft 253 Entwicklung des Anlagevermögens für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 255 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der Unversteuerten Rücklagen für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015 257

Jahresabschluss 2015

Lenzing AG Bilanz zum 31. Dezember 2015

Aktiva EUR TEUR
31.12.2015 31.12.2014
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 1.810.105,66 1.200,1
2. Firmenwert 535.480,76 578,8
2.345.586,42 1.778,9
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 122.079.942,24 124.256,3
2. Technische Anlagen und Maschinen 366.975.192,99 373.409,9
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.430.172,84 12.560,6
4. Anlagen in Bau 14.817.724,37 13.072,5
5. Geleistete Anzahlungen 1.263.935,55 648,7
518.566.967,99 523.948,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 259.839.926,78 254.812,1
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 84.743.114,82 96.055,7
3. Beteiligungen 5.110.143,91 5.110,1
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 19.235.893,22 18.627,7
5. Sonstige Ausleihungen 603.275,47 2.349,8
369.532.354,20 376.955,4
890.444.908,61 902.682,3
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 46.412.276,51 40.184,1
2. Unfertige Erzeugnisse 564.495,99 332,5
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 35.545.594,93 35.993,5
4. Geleistete Anzahlungen 71.405,69 57,9
82.593.773,12 76.568,0
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38.343.315,92 31.302,8
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 82.889.212,61 98.197,8
3. Forderungen gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.950.775,82 4.890,9
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 48.196.857,05 38.904,0
172.380.161,40 173.295,5
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 201.396.070,85 142.381,8
456.370.005,37 392.245,3
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.671.330,21 1.836,9
1.348.486.244,19 1.296.764,5

Lenzing AG Bilanz zum 31. Dezember 2015

Passiva EUR TEUR
31.12.2015 31.12.2014
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
III. Optionsrücklage 433.330,00 0,0
IV. Gewinnrücklagen
Freie 393.768.886,06 380.440,7
V. Bilanzgewinn, davon Gewinn-
vortrag EUR 0,00 (31.12.2014: TEUR 104.754,5) 53.100.000,00 26.550,0
613.519.058,23 573.207,5
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 9.253.312,62 7.351,6
C. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen gem. § 7a EStG bzw. § 8 EStG 15.710.456,00 16.076,1
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 53.517.062,18 56.441,7
2. Rückstellungen für Pensionen 27.140.403,91 29.156,3
3. Steuerrückstellungen 2.133.252,09 4.753,1
4. Sonstige Rückstellungen 65.763.298,46 63.991,6
148.554.016,64 154.342,7
E. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 120.000.000,00 120.000,0
2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 237.500.000,00 213.500,0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 24.924.363,73 65.104,5
4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 27.189.624,25 26.049,1
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.587.260,25 766,1
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44.271.163,30 45.960,2
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 72.046.723,09 44.929,4
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 22.716,10 0,0
9. Sonstige Verbindlichkeiten 33.441.660,17 29.280,5
davon aus Steuern EUR 563.226,30 (31.12.2014: TEUR 275,6)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 3.545.173,23 (31.12.2014: TEUR 3.154,4)
560.983.510,89 545.589,7
F. Rechnungsabgrenzungsposten 465.889,81 196,8
1.348.486.244,19 1.296.764,5
Haftungsverhältnisse 194.639.451,79 178.898,2

Jahresabschluss 2015

Lenzing AG

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

EUR TEUR
2015 2014
1. Umsatzerlöse 789.083.519,68 729.033,9
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -215.912,80 9.530,4
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 6.550.282,67 13.570,5
4. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit
Ausnahme der Finanzanlagen
29.162,67 7,8
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 5.677.422,91 6.534,3
c) Übrige 40.427.687,85 44.269,2
46.134.273,43 50.811,2
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -364.016.704,31 -339.699,0
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -62.188.887,83 -61.773,0
-426.205.592,14 -401.472,0
6. Personalaufwand
a) Löhne -67.077.946,21 -63.415,7
b) Gehälter -71.541.600,86 -62.724,2
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
526.873,33 -7.557,9
d) Aufwendungen für Altersversorgung -1.283.243,08 -5.139,8
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-36.282.873,20 -33.078,3
f) Sonstige Sozialaufwendungen -2.378.712,28 -2.351,0
-178.037.502,30 -174.266,9
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -58.322.094,06 -53.758,9
b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 444.878,22 566,3
-57.877.215,84 -53.192,6
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen -261.030,37 -148,7
b) Übrige -128.907.831,70 -109.086,1
-129.168.862,07 -109.234,8
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 50.262.990,63 64.779,6

Lenzing AG

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

EUR TEUR
2015 2014
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 50.262.990,63 64.779,6
10. Erträge aus Beteiligungen 30.468.558,60 345,0
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 376.000,00 (2014: TEUR 345,0)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.423.233,37 2.918,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.154.505,53 (2014: TEUR 2.535,1)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 912.219,33 1.339,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 758.484,45 (2014: TEUR 727,8)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 4.783.111,05 3.744,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 4.748.787,32 (2014: TEUR 3.282,9)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen -267.029,23 -760,5
davon:
a) Abschreibungen EUR 192.029,23 (2014: TEUR 560,5)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 75.000,00 (2014: TEUR 751,0)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -13.347.661,18 -13.532,4
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 596.107,81 (2014: TEUR 298,5)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 24.972.431,94 -5.945,7
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 75.235.422,57 58.833,9
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -9.172.843,24 -14.360,2
19. Jahresüberschuss 66.062.579,33 44.473,7
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 365.640,07 315,9
21. Jahresgewinn 66.428.219,40 44.789,5
22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -13.328.219,40 -122.994,0
23. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00 104.754,5
24. Bilanzgewinn 53.100.000,00 26.550,0

Jahresabschluss 2015

Lenzing AG Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015

Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften und allgemeine Angaben

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 der Lenzing Aktiengesellschaft wurde nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung erstellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2015.

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Grundsätze der Vollständigkeit und der ordnungsmäßigen Bilanzierung eingehalten. Bei der Bewertung wurde im Rahmen der Grundsätze ordnungsmäßiger Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die bis zum Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die Gliederungsvorschriften gem. §§ 224 und 231 Abs. 2 UGB wurden eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 2.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 3 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Grundstücksgleiche Rechte 99 99
b) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 25 50
c) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
d) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 20

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende voraussichtlich dauernde Wertminderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Jahresabschluss 2015

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.

Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös - abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten - angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100% wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten nach österreichischem HGB" vom 22. Februar 2006 dargestellt. Im Geschäftsjahr 2015 wurden insgesamt 189.030 Stück (2014: 200.130 Stück) verbraucht und 360.854 Stück (2014: 743.627 Stück) Emissionszertifikate wurden unentgeltlich zugeteilt. Des Weiteren wurden 29.815 Stück (2014: 26.383 Stück) Emissionszertifikate erworben und 49.885 Stück (2014: 39.498 Stück) verkauft. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 701.231 Stück (31.12.2014: 558.538 Stück) hatten zum 31. Dezember 2015 einen Marktwert von TEUR 5.764,1 (31.12.2014: TEUR 4.021,5).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Vom Wahlrecht des bilanziellen Ansatzes des gemäß § 198 Abs. 10 UGB aktivierbaren Betrages für aktive Steuerabgrenzungen von TEUR 21.291,5 (31.12.2014: TEUR 23.076,5) wird nicht Gebrauch gemacht.

In die Steuerabgrenzung werden im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie bei Sachanlagevermögen und Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen. Die Steuerabgrenzung wird als überwiegend langfristig eingestuft.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 5.857,9 (31.12.2014: TEUR 6.496,9) im aktivierbaren Betrag enthalten.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit den einschlägigen Fachgutachten der Kammer der Wirtschaftstreuhänder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der

Jahresabschluss 2015

Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Sämtliche Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Des Weiteren werden auch die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen im Personalaufwand erfasst.

Sonstige Rückstellungen werden in jener Höhe angesetzt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2015 31.12.2014
Stichtagskurs EUR/USD 1,0926 1,2160
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,1621 1,3579
Stichtagskurs EUR/CNY 7,0910 7,5442
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/CNY 8,0237 8,2824
Verbindlichkeiten 31.12.2015 31.12.2014
Stichtagskurs EUR/USD 1,0926 1,2160

Erläuterungen zur Bilanz 3.

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (vormals: AVE Österreich GmbH) betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden immaterielle Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 916,1 (2014: TEUR 0,0) von verbundenen Unternehmen erworben.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 734,5 (31.12.2014: TEUR 11,7) enthalten.

Im Geschäftsjahr 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" und in 2013 der Bereich "Global Fiber Engineering" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Der daraus resultierende Firmenwert in Höhe von in Summe TEUR 650,2 wurde aktiviert und wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 53.565,9 (2014: TEUR 70.581,9) in immaterielle Vermögensgegenstände sowie in Sachanlagen investiert.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung:

Unternehmensbereich TEUR

2015 2014 Fasern 33.408,4 43.246,7 Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur) 12.296,4 15.838,4

Gesamt 53.565,9 70.581,9
Übrige 2.500,8 1.636,2
Zellstoff 4.110,6 3.092,1
Energie 1.249,7 6.768,5

Jahresabschluss 2015

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 6.046,0 (2014: TEUR 1.500,8) und einen Buchwert von TEUR 58,1 (2014: TEUR 254,9).

Die grundstücksgleichen Rechte beinhalten im Wesentlichen ein erworbenes Baurecht mit einem Buchwert von TEUR 573,1 (31.12.2014: TEUR 579,7).

Finanzanlagen

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Zuschüsse an die indirekte Tochtergesellschaft Lenzing (Nanjing) Fibers, Co., Ltd. (TEUR 5.050,6). Im Vorjahr erfolgten im Wesentlichen Eigenkapitalzufuhren an die Lenzing Modi Fibers India Private Limited (TEUR 384,9). Im April 2014 wurde die Lenzing Land Holding LLC. gegründet (TEUR 7,2).

Im Geschäftsjahr 2015 wurden sämtliche Anteile an der European Carbon Fiber GmbH (TEUR 22,8) verkauft. Das Abgangsergebnis wird unter dem Punkt Finanzergebnis erläutert.

Die Auflistung der Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Übersicht entnommen werden.

Die Ausleihungen über insgesamt TEUR 85.346,4 (31.12.2014: TEUR 98.405,5) setzen sich wie folgt zusammen:

Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 84.743,1 56.453,5 28.289,6
Vorjahr 96.055,7 28.226,3 67.829,4
Sonstige Ausleihungen 603,3 179,8 423,5
Vorjahr 2.349,8 242,9 2.106,9
Gesamt 85.346,4 56.633,3 28.713,1
Vorjahr 98.405,5 28.469,2 69.936,3

Bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen wurde gemäß § 208 Abs. 2 UGB von einer möglichen Zuschreibung in Höhe von TEUR 2.399,2 (31.12.2014: TEUR 0,0) kein Gebrauch gemacht. Die künftige steuerliche Belastung daraus beträgt TEUR 599,8 (31.12.2014: TEUR 0,0).

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.887,0 (31.12.2014: TEUR 8.871,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ausleihungen TEUR

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 3.407,2 (31.12.2014: TEUR 3.530,7) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.941,7 (31.12.2014: TEUR 6.226,0).

Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Anteile an der Bahia Specialty Cellulose S.A. (TEUR 0,0) verkauft.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern der Dachmarken Lenzing Viscose® und TENCEL® sowie Faserzellstoff.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen an Lieferanten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände über insgesamt TEUR 172.380,2 (31.12.2014: TEUR 173.295,5) setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen TEUR
Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38.343,3 0,0
Vorjahr 31.302,8 4.823,0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 82.889,2 3.253,1
Vorjahr 98.197,8 4.308,3
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
2.950,8 0,0
Vorjahr 4.890,9 0,0
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 48.196,9 392,1
Vorjahr 38.904,0 9,8
Gesamt 172.380,2 3.645,2
Vorjahr 173.295,5 9.141,1

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen des Factoring verkauften Forderungen TEUR 69.334,5 (31.12.2014: TEUR 57.441,1) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 6.710,0 (31.12.2014: TEUR 3.436,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2015 noch zum 31. Dezember 2014 vor.

Jahresabschluss 2015

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 75.253,2 (31.12.2014: TEUR 88.469,6) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 15,2 (31.12.2014: TEUR 7,6) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 7.620,8 (31.12.2014: TEUR 9.720,6).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 26.945,4 20.094,1
Nicht bevorschusster Betrag aus verkauften Forderungen 6.615,2 5.998,7
Emissionszertifikate 6.074,7 4.671,0
Abgrenzung von Kostenersätzen 4.525,1 4.390,0
Steuerumlagen aus Vorjahren 0,0 1.398,7
An- und Vorauszahlungen 222,5 258,8
Übrige 3.813,9 2.092,7
Gesamt 48.196,9 38.904,0

Die Forderung aus Steuerumlagen betraf im Vorjahr Forderungen gegenüber einem im Geschäftsjahr 2013 ausgeschiedenen Gruppenmitglied.

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 29.562,3 (31.12.2014: TEUR 26.693,6) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 beträgt EUR 27.574.071,43 (31.12.2014: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31.12.2014: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von 5 Jahren - allenfalls in Tranchen - gegen Bar- und Sacheinlagen um maximal EUR 13.358.625,00 (entspricht 12.862.500 Stammaktien oder 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) zu erhöhen ("genehmigtes Kapital").

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 10. Dezember 2010 ermächtigt, bis spätestens 9. Dezember 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugsrecht bzw. eine Umtauschpflicht auf bis zu 12.862.500 Stammaktien (entspricht 50% des Grundkapitals per 31. Dezember 2010) gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital").

Nach Durchführung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2011 wurde die Stückanzahl der auszugebenden Bezugsaktien und der Wandelschuldverschreibungen auf 12.037.500 Stück verringert.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem 28. April 2014 über die Börse zu erwerben, wobei der niedrigste Gegenwert nicht mehr als 20% unter und der höchste Gegenwert nicht mehr als 10% über dem durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 3 Börsetage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung einer oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Darüber hinaus wurde der Vorstand ermächtigt, erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.

Jahresabschluss 2015

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.778.412,00 durch Ausgabe von bis zu 13.274.000 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Diese Ermächtigung wurde im Firmenbuch noch nicht eingetragen und ist daher noch nicht wirksam.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 22. April 2015 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 22. April 2020 Wandelschuldverschreibungen – auch in mehreren Tranchen – auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.000 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2015 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Dabei wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433,3 (2014: TEUR 0) innerhalb des Personalaufwandes erfasst. Gegenläufig wurde im Eigenkapital eine Optionsrücklage mit dem gleichen Betrag dotiert. Zu weiterführenden Angaben wird auf den Punkt Organe und Arbeitnehmer verwiesen.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden, wie die unversteuerten Rücklagen, als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Unversteuerte Rücklagen

Die Aufgliederung der unversteuerten Rücklagen ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der unversteuerten Rücklagen ersichtlich.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2015 Rückstellungen für TEUR

Stand
01.01.2015
Verbrauch Auflösung Zuführung Um
gliederung
Stand
31.12.2015
Sozialplan 1.532,4 -989,8 -417,0 0,0 494,7 620,3
Drohende Verluste 16.851,6 -1.555,7 -4.791,6 4.594,3 0,0 15.098,6
Schadensfälle 6.000,0 0,0 0,0 420,0 0,0 6.420,0
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen/Leistungen
3.518,7 -3.369,9 -181,0 2.978,5 0,0 2.946,4
Jubiläumsgelder 10.718,0 -726,4 0,0 1.711,7 0,0 11.703,3
Sonderzahlungen 12.010,7 -12.010,7 0,0 8.988,7 0,0 8.988,7
Resturlaube 5.072,8 -5.072,8 0,0 6.106,9 0,0 6.106,9
Sonstige
Personalaufwendungen
4.645,7 -3.942,0 -262,3 5.080,0 0,0 5.521,4
Übrige 3.641,7 -2.638,7 -613,4 7.968,1 0,0 8.357,7
Gesamt 63.991,6 -30.306,0 -6.265,3 37.848,2 494,7 65.763,3

2014 Rückstellungen für TEUR

Stand 01.01.2014 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2014 Sozialplan 24.527,4 -10.527,5 -4.873,1 0,0 -7.594,4 1.532,4 Drohende Verluste 28.317,7 -7.256,9 -4.733,9 524,7 0,0 16.851,6 Schadensfälle 8.221,3 -894,6 -1.326,7 0,0 0,0 6.000,0 Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 4.815,1 -4.204,3 -591,8 3.499,8 0,0 3.518,7 Jubiläumsgelder 10.308,6 -925,2 0,0 1.334,6 0,0 10.718,0 Sonderzahlungen 12.102,8 -12.102,8 0,0 12.010,7 0,0 12.010,7 Resturlaube 6.470,3 -6.470,3 0,0 5.072,8 0,0 5.072,8 Sonstige Personalaufwendungen 3.239,0 -2.503,1 -147,2 4.057,0 0,0 4.645,7 Übrige 3.646,9 -2.906,3 -753,0 3.654,1 0,0 3.641,7 Gesamt 101.649,1 -47.791,0 -12.425,7 30.153,7 -7.594,4 63.991,6

Die Rückstellungen für den Sozialplan betreffen Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen der Reorganisation und des Kostenoptimierungsprogramms "excelLENZ 2.0" im Geschäftsjahr 2013. Diese Maßnahmen wurden bei den Bereichen Engineering und Instandhaltung im Geschäftsjahr 2014 erweitert. Die Rückstellung wurde insbesondere für aus dem Sozialplan resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen verwendet und von der regulären Abfertigungsrückstellung in die Rückstellung für Sozialplan umgegliedert bzw. im Zuge der Teilauflösung 2014 wieder zurückgegliedert. Im Geschäftsjahr 2015 wurde das Personalabbauprogramm weiter umgesetzt und die Rückstellung entsprechend verwendet bzw. teilaufgelöst.

Jahresabschluss 2015

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge, Haftungsübernahmen und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2015 Rückstellungen für TEUR

Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2014 29.156,3 56.441,7 10.718,0
Zugang aus Lenzing Technik GmbH 0,0 2.826,5 916,1
Periodenaufwand 186,4 -1.713,1 763,8
Auszahlungen -2.202,3 -3.543,3 -694,6
Umgliederung zu Sozialplan 0,0 -494,7 0,0
Rückstellung zum 31.12.2015 27.140,4 53.517,1 11.703,3
Wert nach § 14 EStG 16.441,7 32.594,8 7.062,0
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 10,0 2.057,2 755,5
Zinsaufwand 477,9 950,4 175,9
Realisierung versicherungsmathematischer
Verlust (+)/Gewinn (-)
-301,5 -4.720,7 -167,6
Periodenaufwand 186,4 -1.713,1 763,8
Annahmen zur Berechnung der erwarteten
leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2015:
Diskontierungszinssatz 2,05% 2,15% 2,05%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/3,00% - -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter
58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre
Fluktuationsabschlag - 0,00-4,01% 0,00-6,75%

Mit Wirkung vom 01. Mai 2015 sind Teilbereiche der "Lenzing Technik Viskose (LTV)", "Lenzing Technik Zellstofftechnik (LTZ)", "Lenzing Technik Fertigung (LTF)", des "Lenzing Technik Hauptlagers" sowie Teilbereiche der "Lenzing Technik Automation (LTA)" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter/innen übernommen (TEUR 3.930,5).

Im Geschäftsjahr 2015 wurde die Lenzing AG von der Lenzing Technik GmbH für Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern/innen im Zuge der Veräußerung des Teilbereichs "Lenzing Technik Automation und Robotik" sowie des Teilbereichs "Lenzing Technik Blechtechnik" in Anspruch genommen (TEUR 187,9).

Im Zuge der Dotierung der Rückstellung für den Sozialplan wurden bereits zuvor rückgestellte Abfertigungsrückstellungen verwendet und 2015 in der Rückstellung für den Sozialplan ausgewiesen bzw. verwendet.

2014

Rückstellungen für TEUR
Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2013 27.196,8 38.511,0 10.308,6
Zugang aus Bereich
Haustechnik
0,0 150,4 54,2
Periodenaufwand 4.110,8 11.659,5 1.190,8
Auszahlungen -2.151,3 -1.473,6 -835,6
Umgliederung von Sozialplan 0,0 7.594,4 0,0
Rückstellung zum 31.12.2014 29.156,3 56.441,7 10.718,0
Wert nach § 14 EStG 16.811,5 32.332,3 6.283,7
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,5 1.839,3 494,9
Zinsaufwand 784,4 1.498,5 305,8
Realisierung versicherungsmathematischer
Verlust (+)/Gewinn (-)
3.317,9 8.321,7 390,1
Periodenaufwand 4.110,8 11.659,5 1.190,8
Annahmen zur Berechnung der erwarteten
leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2014:
Diskontierungszinssatz 1,70% 1,75% 1,70%
Pensionssteigerung 0,00/2,50/3,00% - -
Gehaltssteigerung 3,00% 3,00% 3,00%
Pensionseintrittsalter

Fluktuationsabschlag - 0,00-4,41% 0,00-7,47%

Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre

Mit Wirkung vom 1. Jänner 2014 ist der Bereich "Haustechnik der LTEA" von der Lenzing Technik GmbH zur Lenzing AG übergegangen. Dabei wurden Personalverpflichtungen für die betroffenen Mitarbeiter übernommen.

Im Zuge der Verwendung und Teilauflösung der Rückstellung für den Sozialplan wurden Abfertigungsrückstellungen aus der Rückstellung für den Sozialplan wieder in die Rückstellung für Abfertigungen umgegliedert.

Jahresabschluss 2015

Für die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.

Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.

Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden in beiden Geschäftsjahren die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.

Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Fluktuationsabschlages. Dieser wird nach Dienstjahren gestaffelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Für die Berechnung der leistungsorientierten Abfertigungspläne wird in beiden Geschäftsjahren eine Fluktuationswahrscheinlichkeit angesetzt, die alle Austrittsgründe ohne Abfertigungsanspruch beinhaltet.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Im Geschäftsjahr 2000 wurde einem Großteil der Dienstnehmer der vertragliche Pensionsanspruch abgefunden und ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem eingeführt. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".

Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

Verbindlichkeiten TEUR

Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1
Jahr
mit einer
Restlaufzeit
von 1 bis 5
Jahren
mit einer
Restlaufzeit
über 5
Jahren
Anleihen 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Vorjahr 120.000,0 0,0 120.000,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 237.500,0 40.500,0 86.500,0 110.500,0
Vorjahr 213.500,0 0,0 178.500,0 35.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 24.924,4 7.741,0 17.183,4 0,0
Vorjahr 65.104,5 43.621,8 21.482,7 0,0
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 27.189,6 6.999,0 17.596,2 2.594,4
Vorjahr 26.049,1 4.259,4 18.916,7 2.873,1
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.587,3 1.587,3 0,0 0,0
Vorjahr 766,1 766,1 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
44.271,2 44.271,2 0,0 0,0
Vorjahr 45.960,2 45.871,1 89,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
72.046,7 16.793,6 17.253,1 38.000,0
Vorjahr 44.929,4 25.121,1 18.808,3 1.000,0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
22,7 22,7 0,0 0,0
Vorjahr 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 33.441,7 31.215,8 2.225,9 0,0
Vorjahr 29.280,5 26.848,4 2.432,1 0,0
Gesamt 560.983,5 149.130,6 260.758,6 151.094,4
Vorjahr 545.589,7 146.487,9 360.228,8 38.873,1

In 2010 wurde eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875% und einem Nominale von TEUR 120.000,0 begeben. Sie ist am 27. September 2017 fällig.

Jahresabschluss 2015

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG Schuldscheine in Höhe von TEUR 184.500,0 platziert. Die Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 29.000,0 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und fixer Verzinsung aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing AG auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 75.000,0 und einer ursprünglichen Laufzeit von 4 und 7 Jahren mit variabler Verzinsung wurden gekündigt und neue Schuldscheine samt Volumensaufstockung ausgegeben (TEUR 99.000,0). Die neuen Schuldscheine wurden mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung abgeschlossen.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 52.114,0 (31.12.2014: TEUR 91.153,6) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 11.776,6 (31.12.2014: TEUR 8.095,7) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 392,8 (31.12.2014: TEUR 65,1) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 7.877,3 (31.12.2014: TEUR 21.268,7) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31.12.2014: TEUR 15.500,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 14.661,8 (31.12.2014: TEUR 12.627,1) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 3.757,7 (31.12.2014: TEUR 2.786,0) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der
zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage
2.971,4 4.715,3
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 174.935,2 158.571,3
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 16.732,9 15.611,5
Gesamt 194.639,5 178.898,2

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 6.482,9 (31.12.2014: TEUR 6.111,6) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Gasabsicherungsgeschäften erfüllen können.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing AG eine harte Patronatserklärung, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers Grimsby Limited mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Energieliefervertrag erfüllen kann.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz gehören. Der Standort Lenzing wird schon seit Jahrzehnten für industrielle Zwecke genutzt und birgt daher das inhärente Risiko von Umweltschäden. 1990 wurde die Lenzing AG in Kenntnis gesetzt, dass sich hier eine Verdachtsfläche befindet, die früher als Klärteich benutzt wurde und daher belastet sein könnte. Die Gesellschaft hat die Fläche versiegelt, um eine Belastung des Grundwassers zu verhindern.

Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Ver-

Jahresabschluss 2015

mögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde. Unabhängig von dieser sorgfältig getroffenen Einschätzung verbleiben Restrisiken.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von TEUR 789.083,5 (2014: TEUR 729.033,9), der sich wie folgt gliedert:

Umsatzerlöse nach Märkten TEUR

2015 2014
Österreich 131.602,6 123.751,3
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 354.965,2 351.556,0
Asien 240.881,0 195.903,5
Amerika 40.724,5 43.845,7
Sonstige 20.910,2 13.977,4
Gesamt 789.083,5 729.033,9
Umsatzerlöse nach Bereichen TEUR
2015 2014
Fibers 674.119,0 603.106,6
Pulp, Energy, Sonstige 114.964,5 125.927,3
Gesamt 789.083,5 729.033,9

237

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge TEUR

2015 2014
Leistungsverrechnungen und Kostenersätze 29.451,7 29.368,3
Mieteinnahmen 3.134,9 3.101,1
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 1.876,0 2.452,0
Umsätze der werkseigenen Küche 1.635,8 1.702,5
Beiträge des Österr. Forschungsförderungsfonds 1.338,5 1.926,5
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 967,2 940,1
Versicherungserträge 0,0 1.533,3
Übrige 2.023,6 3.245,4
Gesamt 40.427,7 44.269,2

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen und den Sozialplan) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für TEUR
2015 2014
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) -1.521,2 6.775,9
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 994,3 782,0
Gesamt -526,9 7.557,9

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für TEUR
2015 2014
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 114,5 176,7
Leitende Arbeitnehmer -50,7 161,5
Andere Arbeitnehmer -590,7 7.219,7
Gesamt -526,9 7.557,9

Jahresabschluss 2015

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für TEUR
2015 2014
Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) 1.197,9 1.172,3
Leistungsorientierte Pläne 85,3 3.967,5
Gesamt 1.283,2 5.139,8

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für TEUR
2015 2014
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 159,4 118,3
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene 74,1 1.651,9
Leitende Arbeitnehmer 106,5 94,2
Andere Arbeitnehmer 943,2 3.275,4
Gesamt 1.283,2 5.139,8

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 614,9 (2014: TEUR 601,5) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 158,5 (2014: TEUR 163,5) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 58.322,1 (2014: TEUR 53.758,9).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in folgender Höhe:

Auflösung der TEUR
2015 2014
Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 444,9 566,3
Gesamt 444,9 566,3

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR

2015 2014
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 46.200,8 44.572,9
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 18.175,5 9.825,3
Instandhaltungen und Fremdleistungen 18.162,8 16.080,0
Konzernleistungen 10.814,4 8.972,6
Reise- und Fahrtkosten 3.658,6 2.872,1
Abfallentsorgung 3.634,1 4.398,1
Versicherungsaufwendungen 3.438,3 3.498,5
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 3.007,0 2.916,8
Schulung der Belegschaft 2.779,7 2.460,2
Fremdwährungsdifferenzen 2.651,6 0,0
Sonstige Aufwendungen 16.385,0 13.489,7
Gesamt 128.907,8 109.086,1

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von TEUR 30.000,0 (2014: TEUR 0,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 375,0 (2014: TEUR 300,0).

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 2.154,5 (2014: TEUR 2.535,1) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 758,5 (2014: TEUR 727,8) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 125,4 (2014: TEUR 339,5).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Gewinne aus dem Verkauf der Anteile an der European Carbon Fiber GmbH sowie Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Risikovorsorgen von TEUR 75,0 (2014: TEUR 200,0) im Zusammenhang mit der Liquidation der European Precursor GmbH sowie Abschreibungen einer sonstigen Ausleihung in Höhe von TEUR 188,8 (2014: TEUR 9,5). Im Vorjahr waren darüber hinaus Aufwendungen aus der Abzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 551,0 enthalten.

Jahresabschluss 2015

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag TEUR
2015 2014
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 13.168,8 18.852,3
Steuergutschrift vom Gruppenträger B&C Industrieholding GmbH -1.486,9 -2.999,9
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -3.903,4 -7.172,3
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 913,6 4.753,6
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 480,7 926,5
Gesamt 9.172,8 14.360,2

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.

Der Ertrag aus der Auflösung unversteuerter Rücklagen in der Höhe von TEUR 365,6 (2014: TEUR 315,9) ist in voller Höhe steuerpflichtig, sodass daraus eine Steuerbelastung von insgesamt TEUR 91,4 (2014: TEUR 79,0) resultiert.

Sonstige Angaben

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Im Folgejahr 3.154,4 3.014,4
In den folgenden fünf Jahren 8.621,5 8.913,3

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo TEUR
31.12.2015 31.12.2014
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 9.717,5 18.057,5
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.777,3 14.431,6

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeitern der Lenzing Services Ltd. (nunmehr Lenzing Fibers Grimsby Ltd.) an die Lenzing Fibers Inc. (Agreement of the Secondment of the Employees) hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers Grimsby Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten (Deed of Undertaking).

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2015 TEUR 3.977,4 (31.12.2014: TEUR 5.422,5).

Verkauf von Forderungen / Factoring

Seit dem Geschäftsjahr 2014 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund denen Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing AG über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing AG ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig.

Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.

Bei einer Vereinbarung über den Verkauf von Forderungen in Berichtswährung (nachfolgend "Tranche 1" genannt) wird das Kreditausfallsrisiko zur Gänze von der Bank übernommen. Damit wurden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken an die Bank übertragen. Bei den übrigen Vereinbarungen (nachfolgend "Tranche 2" genannt) übernimmt die Lenzing AG eine Ausfallshaftung von 10% pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90% pro Zahlungsausfall) und - im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten - auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurückzuübertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen, und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2015 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 65.600,0 (31.12.2014: TEUR 65.600,0). Davon betreffen TEUR 2.600,0 (31.12.2014: TEUR 2.600,0) die Tranche 1 und TEUR 63.000,0 (31.12.2014: TEUR 63.000,0) die Tranche 2.

Zum 31. Dezember 2015 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 68.002,1 (31.12.2014: TEUR 62.119,6) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Davon betreffen TEUR 1.850,0 (31.12.2014: TEUR 1.636,2) die Tranche 1 und TEUR 66.152,1 (31.12.2014: TEUR 60.483,4) die Tranche 2. Der nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 wird per 31. Dezember 2015 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 6.615,2 (31.12.2014: TEUR 6.048,3; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März und Mai 2014 an die Lenzing AG geflossen; das Volumen unterliegt seither keinen wesentlichen Schwankungen.

Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag der Tranche 2 entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2015 von TEUR 132,3 (31.12.2014: TEUR 124,7) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 6.482,9 (31.12.2014: TEUR 6.111,6) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.

Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember 2015 erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2015
Art der derivativen Siche
rungs
Beizulegender
Wert2
Buch Bilanz
Finanzinstrumente Nominale1 zeitraum positiv negativ wert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 64.000 08/2016 23,0 -4,0 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR
Kauf
CNY/
CNH
886.160 09/2017 1.244,4 -6.807,9 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 106.200 06/2017 170,8 -2.129,1 0,0 -
Summe 1.438,2 -8.941,0 0,0
Nettoposition -7.502,8
31.12.2014
Art der derivativen Siche
rungs
Beizulegender
Wert2
Buch Bilanz
Finanzinstrumente Nominale1 zeitraum positiv negativ wert posten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR TEUR
Devisen
termingeschäfte
CZK-Kauf/EUR-Verkauf CZK 202.000 01/2016 0,0 -90,5 0,0 -
CNY/CNH-Verkauf/EUR
Kauf
CNY/
CNH
1.334.050 06/2016 0,0 -8.358,6 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 146.676 01/2016 15,5 -8.483,9 0,0 -
Summe 15,5 -16.933,0 0,0
Nettoposition -16.917,5

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2014 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Zum 31. Dezember 2015 wurde insgesamt auf eine Drohverlustrückstellung aus Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 8.941,0 (31.12.2014: TEUR 16.933,0) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Jahresabschluss 2015

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 2015 2014
Angestellte 845 791
Arbeiter 1.342 1.262
Gesamt 2.187 2.053

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel sowie die Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Dr. Stefan
Doboczky, MBA1
Robert van de
Kerkhof, MBA
Dr. Thomas
Riegler2
Mag. Dr. Peter
Untersperger3
Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA4 Gesamt
2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Laufende Bezüge fix 412,3 0,0 452,9 291,8 456,6 259,3 244,4 584,9 0,0 434,7 1.566,2 1.570,7
Laufende Bezüge variabel 643,6 0,0 208,7 133,0 0,0 116,3 225,0 189,6 0,0 315,0 1.077,3 753,9
Abschlagszahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 873,8 0,0 1.952,6 0,0 0,0 0,0 2.826,4 0,0
Gesamt 1.055,9 0,0 661,6 424,8 1.330,4 375,6 2.422,0 774,5 0,0 749,7 5.469,9 2.324,6

Laufende Bezüge fix und variabel sowie Abschlagszahlungen der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Juni 2015. 2) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2015. 3) Mitglied des Vorstandes bis 31. Mai 2015.

4) Mitglied des Vorstandes bis 31. Dezember 2014.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2015 von insgesamt TEUR 5.469,9 (2014: TEUR 2.324,6) betreffen mit insgesamt TEUR 2.643,5 (laufende Bezüge fix und variabel; 2014: TEUR 2.324,6) kurzfristig fällige Leistungen und mit TEUR 2.826,4 (Abschlagszahlungen; 2014: TEUR 0,0) Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusbankmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 297,6 aufwandswirksam erhöht (2014: um TEUR 47,1 verringert); weitere TEUR 0,0 (2014: TEUR 309,0) wurden für die Abgeltung von Ansprüchen aufgewendet. Außerdem wurde für Urlaubsentschädigungen (kurzfristig fällige Leistungen) unter Berücksichtigung der dafür rückgestellten Beträge ein Betrag von TEUR 40,2 (2014: TEUR 138,3 ertragswirksam aufgelöst) aufwandswirksam erfasst. Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 272,8 (2014: TEUR 295,1) in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde mit Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA eine langfristige Bonusvereinbarung abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt drei Jahre mit der Erfüllung des Anspruchs im Jahr 2018. Die Höhe des Bonus basiert auf der erzielten Steigerung des Unternehmenswerts in diesem Zeitraum. Die Vereinbarung setzt das Erreichen einer Mindestrendite pro Jahr voraus. Eine weitere Nebenbedingung ist die Verlängerung des Vorstandsvertrags. Der Bonus wird zu 50% in Zahlungsmittel und zu 50% in Aktien der Lenzing AG erfüllt. Die zu gewährende Anzahl an Aktien der Lenzing AG ist variabel und hängt von der Höhe des Bonusanspruches und dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten zwölf Monate vor der Erfüllung ab. Der Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten stellt eine anteilsbasierte Vergütung nach IFRS 2 dar. Der Ausgleich mit Zahlungsmittel wird als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu bereits oben; im Betrag von TEUR 297,6 inkludiert). Die Bewertung basiert auf einem Multiple unter Berücksichtigung des EBITDA und des Net Debt. Darüber hinaus fließen Abzinsungseffekte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme ein. Für die erste Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest einem Jahr ab Erwerb. Für die zweite Hälfte der gewährten Aktien gilt eine Behaltefrist von zumindest zwei Jahren. Es gibt keine speziellen Vereinbarungen über die Übertragbarkeit des Bonusanspruches. Erwartete Dividenden wurden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Aufwand für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt wird, von TEUR 433,3 (2014: TEUR 0,0) innerhalb des Personalaufwandes erfasst, gegenläufig wurde im Eigenkapital eine Optionsrücklage mit dem gleichen Betrag dotiert.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern) betragen 2015 TEUR 293,6 (2014: TEUR 436,5).

Die aufgewendeten Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar:

Jahresabschluss 2015

Vergütung des Managements
in Schlüsselpositition (aufgewendet)
TEUR
Vergütung des Vorstands 2015 2014
Kurzfristig fällige Leistungen 2.683,7 2.186,3
Andere langfristig fällige Leistungen 297,6 261,9
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 272,8 295,1
Anteilsbasierte Vergütungen 433,3 0,0
Vergütung (ohne Abschlagszahlungen) 3.687,4 2.743,3
Abschlagszahlungen (Leistungen aus Anlass der Beendigung
des Arbeitsverhältnisses)
2.826,4 0,0
6.513,8 2.743,3
Vergütung des Aufsichtsrats (kurzfristig fällige Leistungen) 293,6 436,5
Gesamt 6.807,4 3.179,8

Mitglieder des Vorstandes haben im Geschäftsjahr 2014 vor ihrer Vorstandstätigkeit Leistungen für die Lenzing Gruppe erbracht; dafür hat die Lenzing Gruppe TEUR 101,7 aufgewendet.

Der Barwert der für die aktiven Vorstände gebildeten Abfertigungsrückstellung beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 0,0 (31. Dezember 2014: TEUR 837,7).

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrags zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2015 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG (mit Austritt vor dem 1. Jänner 2013) oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 74,1

(2014: TEUR 1.651,9) gewährt. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2015 TEUR 7.305,5 (31. Dezember 2014: TEUR 7.921,3).

Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für den Abschlussprüfer TEUR
2015 2014
Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) 234,5 258,7
Andere Bestätigungsleistungen 44,6 42,3
Sonstige Leistungen 57,9 9,8
Steuerberatung 595,2 293,7
Gesamt 932,2 604,5

Die obigen Aufwendungen betreffen die Dienstleistungen der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, und der Deloitte Tax Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien.

Konzernabschluss

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage www.lenzing.com abrufbar.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 67,6% (31.12.2014: 67,6%) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist.

Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 25. September 2009 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG.

Jahresabschluss 2015

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst.

Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten.

Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die von der B&C Industrieholding GmbH als Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 50% des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 12,5%) der in einem Veranlagungsjahr der B&C Industrieholding GmbH mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2015 eine Steuergutschrift von TEUR 1.486,9 (2014: TEUR 2.999,9) ertragswirksam verbucht. Im Jahr 2015 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Industrieholding GmbH in Summe von TEUR 19.327,8 (2014: TEUR 9.604,9).

Zum 31. Dezember 2015 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 6.954,0 (31.12.2014: TEUR 16.591,0) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Das Fachgutachten KFS/RL 22 "Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung" wurde beachtet.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2015

Beteiligung

Währung Nenn
kapital
Anteil in % Eigenkapital
31.12.2015
Jahres
überschuss/
-fehlbetrag
2015
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 89.858,64 158,34
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 138,74 13,04
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.953,43 32.840,43
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 112.552,3 4.959,2
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 2.599,74 232,34
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 4.666,04 5.782,04
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 70,13 18,33
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.148.681 96,39 7.829,84 -178,74
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 137,21,3 39,41,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.959,24 57,94
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.550,73,5 277,23,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 224.722,94 7.668,54
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 677,3 415,2
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.056,26 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 33.626,31 1.847,81
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 200,94 112,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 4.120,85 -876,25
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 143.390,9 25.398,8
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 77,2 1,1
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.848,3 -48,4

1) 2014

5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits weitgehend abgeschlossen ist. Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2014

Beteiligung

Währung Nenn
kapital
Anteil in % Eigenkapital
31.12.2014
Jahres
überschuss/
-fehlbetrag
2014
Unternehmensbereich Fasern TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 87.837,54 133,04
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 125,74 14,84
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 45,00 1.013,03 -216,33
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 102.542,5 30.410,2
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 2.280,14 0,14
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 -944,64 -6.270,54
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 51,83 11,63
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.148.681 96,39 7.523,74 -767,34
LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul, Türkei TRY 200.000 33,34 94,01,3 8,71,3
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.167,44 49,94
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.268,63,5 42,83,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 195.395,14 -7.607,04
Sonstige Beteiligungen
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 762,1 598,5
European Carbon Fiber GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 91,07 1.678,94 1.654,34
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -21.056,26 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk
Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 32.315,61 2.545,91
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 77,64 69,34
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.127,45 1.319,75
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 117.992,1 6.322,6
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 76,1 1,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.896,7 -6,6

5) Vorläufig

1) 2013

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27%, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85%.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.

6) Wert laut Liquidationseröffnungsbilanz vom 10. Dezember 2013. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits weitgehend abgeschlossen ist. Nach dem noch formal durchzuführenden Verzicht der Gesellschafter auf ihre Darlehen beträgt das Eigenkapital annähernd Null. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2015

EUR
Das Geschäftsjahr 2015 endet mit einem Jahresgewinn von 66.428.219,40
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -13.328.219,40
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2014 von 0,00
verbleibt ein Bilanzgewinn von 53.100.000,00
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 2,00 je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
53.100.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0,00

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 26. April 2016 bei der

UniCredit Bank Austria AG Schottengasse 6-8

1010 Wien

Die Aktien werden ab 22. April 2016 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Jahresabschluss 2015

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

Dr. Hanno Bästlein, Wien Vorsitzender (seit 22. April 2015) Stellvertretender Vorsitzender (bis 22. April 2015)

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Vorsitzender (bis 22. April 2015)

Dr. Felix Strohbichler, Anthering Stellvertretender Vorsitzender (seit 22. April 2015)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellvertretender Vorsitzender

Mag. Helmut Bernkopf, Wien

KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA, Linz

Dr. Josef Krenner, Linz

Mag. Patrick Prügger, Wien

Mag. Andreas Schmidradner, Wien

Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Icking (Deutschland)

Mag. Martin Payer, Leoben (bis 28. April 2014)

Vom Betriebsrat delegiert

Johann Schernberger, Regau Vorsitzender des Betriebsausschusses

Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)

Rudolf Baldinger, Lenzing Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (bis 1. September 2015)

Georg Liftinger, Weyregg am Attersee Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates

Helmut Kirchmair, Timelkam Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 1. September 2015)

Ing. Daniela Födinger, Seewalchen am Attersee Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Franz Berlanda, Wolfsegg am Hausruck Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 28. April 2014)

Ing. Gerhard Ratzesberger, Lenzing Stellvertretender Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates (bis 28. April 2014)

Mitglieder des Vorstandes

Dr. Stefan Doboczky, MBA, Seewalchen am Attersee Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (seit 1. Juni 2015)

Robert van de Kerkhof, MBA, Mondsee Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2014)

Mag. Thomas Obendrauf, MBA, Graz Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2016)

Mag. Dr. Peter Untersperger, Linz Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender (bis 31. Mai 2015)

Dr. Thomas Riegler, Salzburg Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2015)

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA, Mondsee Chief Operating Officer (COO) Mitglied des Vorstandes (bis 31. Dezember 2014) Lenzing, am 9. März 2016

Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Offi cer Vorstandsvorsitzender

robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Offi cer Mitglied des Vorstandes

Jahresabschluss 2015

Lenzing AG Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

01.01.2015 2015 2015
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Zugänge Abgänge
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 55.415.247,85 1.365.143,64 -94.271,87
2. Firmenwert 650.240,60 0,00 0,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 56.065.488,45 1.365.143,64 -94.271,87
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 917.567,93 0,00 0,00
Gebäudewert 1.569.434,92 0,00 0,00
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00
Grundstücksgleiche Rechte 659.676,21 0,00 0,00
Gebäudewert 231.951.765,48 1.707.199,24 0,00
c) Unbebaute Grundstücke 1.700.182,85 0,00 0,00
238.481.749,96 1.707.199,24 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.236.176.868,54 31.475.699,29 -4.531.031,98
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 58.334.280,76 3.924.899,461 -1.420.741,701
4. Anlagen in Bau 13.072.532,96 13.829.009,20 0,00
5. Geleistete Anzahlungen 648.662,50 1.263.935,55 0,00
Summe Sachanlagen 1.546.714.094,72 52.200.742,74 -5.951.773,68
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 280.695.115,582 5.050.579,79 -22.768,91
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 100.293.022,69 61.816.112,95 -75.253.543,45
3. Beteiligungen 7.142.928,86 0,00 0,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 39.104.882,54 715.735,98 -19.518.718,05
5. Sonstige Ausleihungen 4.603.345,29 220.308,83 -1.717.894,57
Summe Finanzanlagen 431.839.294,962 67.802.737,55 -96.512.924,98
2.034.618.878,132 121.368.623,93 -102.558.970,53

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 426.100,95

2) die Darstellung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. der Abschreibungen kumuliert wurde an die neue Rechtsprechung angepasst.

EUR

31.12.2015
31.12.2015
31.12.2014
2015
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert
Buchwert
Abschreibungen
Zuschreibungen
54.876.013,96
1.810.105,66
1.200.064,49
723.473,69
114.759,84
535.480,76
578.830,14
43.349,38
54.990.773,80
2.345.586,42
1.778.894,63
766.823,07
0,04
917.567,89
917.567,89
0,00
953.924,76
615.510,16
643.209,30
27.699,14
0,00
1.683.122,57
1.683.122,57
0,00
86.624,20
573.052,01
579.715,41
6.663,40
118.888.214,94
116.590.506,76
118.732.541,31
5.668.990,77
0,00
1.700.182,85
1.700.182,85
0,00
119.928.763,94
122.079.942,24
124.256.339,33
5.703.353,31
905.454.858,13
366.975.192,99
373.409.874,88
47.218.896,45
49.012.473,72
13.430.172,84
12.560.568,73
4.633.021,231
0,00
14.817.724,37
13.072.532,96
0,00
0,00
1.263.935,55
648.662,50
0,00
1.074.396.095,79
518.566.967,99
523.947.978,40
57.555.270,99
25.882.999,682
259.839.926,78
254.812.115,90
0,00
2.112.477,37
84.743.114,82
96.055.721,09
0,00
2.032.784,95
5.110.143,91
5.110.143,91
0,00
1.066.007,25
19.235.893,22
18.627.672,44
0,00
2.427.255,75
603.275,47
2.349.796,04
192.029,23
33.521.525,002
369.532.354,20
376.955.449,38
192.029,23
31.12.2015 2015
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Umbuchungen
56.686.119,62 0,00
650.240,60 0,00
57.336.360,22 0,00
917.567,93
1.569.434,92
0,00
0,00
1.683.122,57 0,00
659.676,21 0,00
235.478.721,70 1.819.756,98
1.700.182,85 0,00
242.008.706,18 1.819.756,98
1.272.430.051,12 9.308.515,27
62.442.646,56 1.604.208,04
14.817.724,37 -12.083.817,79
1.263.935,55 -648.662,50
1.592.963.063,78 0,00
285.722.926,46 0,00
86.855.592,19 0,00
7.142.928,86 0,00
20.301.900,47 0,00
3.030.531,22 -75.228,33
403.053.879,20 -75.228,33
890.444.908,61
902.682.322,41
58.514.123,29
-2.159.146,96
1.162.908.394,592 2.053.353.303,20 -75.228,33

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 426.100,95

2) die Darstellung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. der Abschreibungen kumuliert wurde an die neue Rechtsprechung angepasst.

Jahresabschluss 2015

Lenzing AG Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand und der Unversteuerten Rücklagen

für den Zeitraum 01. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015

Zuschüsse der öffentlichen Hand EUR

Stand am 01.01.2015 Zugang
Investitionszuschüsse
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
1.562.310,70 107.744,23
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.859.538,26 925.068,27
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 289.023,82 0,00
3.710.872,78 1.032.812,50
II. Emissionszertifikate 3.640.731,89 2.554.846,32
7.351.604,67 3.587.658,82

Unversteuerte Rücklagen EUR

Bewertungsreserve aufgrund von
Sonderabschreibungen gemäß § 7a EStG bzw. § 8 EStG
I. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
1.879.850,95 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.279.320,24 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 839.913,48 0,00
14.999.084,67 0,00
II. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.077.011,40 0,00
16.076.096,07 0,00

Zuschüsse der öffentlichen Hand EUR

Stand am 31.12.2015 Umbuchung Auflösung Abgang
1.546.536,65 0,00 -123.518,28 0,00
2.504.931,89 0,00 -279.674,64 0,00
247.338,52 0,00 -41.685,30 0,00
4.298.807,06 0,00 -444.878,22 0,00
4.954.505,56 0,00 -967.204,00 -273.868,65
9.253.312,62 0,00 -1.412.082,22 -273.868,65

Unversteuerte Rücklagen EUR

1.697.644,24 0,00 -182.206,71 0,00
12.391.911,48 123.786,43 -11.195,19 0,00
543.888,88 -123.786,43 -171.998,07 -240,10
14.633.444,60 0,00 -365.399,97 -240,10
1.077.011,40 0,00 0,00 0,00
15.710.456,00 0,00 -365.399,97 -240,10

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2015 bis zum 31. Dezember 2015 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2015, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2015 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

BeSTÄTIGunGSVerMerK

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2015 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2015 bis zum 31. Dezember 2015 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 9. März 2016

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Walter Müller Mag. Ulrich Dollinger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.

Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

erKLÄrunG des VOrstAndes

erklärung des Vorstands gemäß § 82 (4) z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2015 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt. Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Weiters erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2015 ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 09. März 2016

Der Vorstand

Chief Executive Offi cer Chief Commercial Offi cer Chief Financial Offi cer Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Dr. Stefan Doboczky. MBA robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf, MBA

Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Austria www.lenzing.com

Redaktion

Lenzing Aktiengesellschaft Corporate Communications Mag. Waltraud Kaserer Mag. Angelika Guldt Tel: +43 (0)7672 701-2127 Fax: +43 (0)7672 918-2127 E-Mail: [email protected] und Metrum Communications GmbH, Wien

Konzeption und Gestaltung

ElectricArts GmbH

Druck

Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H.

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