Quarterly Report • Aug 16, 2013
Quarterly Report
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Markt- und Branchenentwicklung
„Auch der Maschinenbau wartet auf den Frühling.“ Unter dieser Überschrift fasste der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) in seinem Konjunkturbulletin vom April 2013 den seit gut sechs Monaten eher schleppenden, von starken monatlichen Schwankungen begleiteten Auftragseingang in der Branche zusammen. Dabei macht sich die Investitionszurückhaltung der infolge der Staatsschuldenkrise und anderer Probleme mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfenden Länder Europas, aber auch das schwächere Wachstum in anderen Teilen der Welt negativ in den Auftragsbüchern bemerkbar.
Geschäftsverlauf
Die gewachsenen konjunkturellen und politischen Unsicherheiten belasteten im ersten Quartal 2013 insbesondere bei größeren Projekten im Anlagen- und Spezialmaschinenbau das Investitionsklima. Mit nur 200,0 Mio. € lag der Auftragseingang der KBA-Gruppe um 15,5 % unter dem Vorjahreswert (236,6 Mio. €). Da erwartete Vertragsabschlüsse kundenseitig immer wieder verschoben wurden, erreichten die Neubestellungen bei Rollen- und Sondermaschinen nur 67,2 Mio. € (2012: 83,7 Mio. €). Obwohl wir eine ganze Reihe von Projekten verfolgen, rechnen wir aufgrund der Medien- und Branchenentwicklung bei Rotationsanlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck mit einer weiterhin verhaltenen Nachfrage, die aktuell zusätzlich durch die wirtschaftlichen Probleme in wichtigen europäischen Abnehmerländern gebremst wird. Bei den Sondermaschinen für den Sicherheitsdruck ist nach den außergewöhnlich hohen Bestellungen des Jahres 2011 ebenfalls eine gewisse Marktberuhigung eingetreten, obwohl dort der Auftragseingang von Januar bis März 2013 höher war als im Vorjahresquartal.
Auch im Segment Bogenoffsetmaschinen erreichte der Auftragseingang mit 132,8 Mio. € nicht den durch eine sehr erfolgreiche Pre-drupa-Veranstaltung begünstigten Vorjahreswert von 152,9 Mio. €. Die Bestellungen waren um 13,1 % niedriger. Während sich der Absatz der Mittelformat-Anlagen Rapida 105 und Rapida 106 nach Plan entwickelte, machte sich im Berichtsquartal die aktuelle Investitionszurückhaltung der Bücher- und Verpackungsdrucker beim Bestelleingang im Großformat bemerkbar. Das Neugeschäft der Stuttgarter Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint mit Blechdruckmaschinen legte dagegen deutlich zu.
Der Auftragsbestand im Konzern war zum 31. März 2013 mit 657,3 Mio. € etwas höher als zum Quartalsbeginn, lag aber um 17,7 % unter dem Vorjahr (798,8 Mio. €). Bei Bogenoffsetmaschinen wuchs das Auftragspolster um 3,4 % auf 207,8 Mio. € (2012: 201,0 Mio. €), bei den Rollen- und Sondermaschinen standen 449,5 Mio. € in den Büchern gegenüber 597,8 Mio. € im Vorjahr.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Ertragslage
Durch Terminverschiebungen und die Ballung der Lieferungen im zweiten Halbjahr blieb der Konzernumsatz mit 190,7 Mio. € um über ein Viertel hinter dem Vorjahreswert von 263,5 Mio. € zurück. Ein umsatzschwaches erstes Quartal ist in der Druckmaschinenbranche allerdings nicht untypisch. Im traditionell durch die Größe der Anlagen stärker volatilen Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen erreichte der Umsatz mit 92,5 Mio. € nur knapp 60 % des Vorjahresvolumens von 162,6 Mio. €. Die Erlöse im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen lagen mit 98,2 Mio. € in etwa auf Vorjahreshöhe (100,9 Mio. €), aber ebenfalls noch hinter der Jahresplanung zurück.
Bei einem gegenüber 2012 deutlich höheren Inlandsumsatz erreichte die Exportquote in der Berichtsperiode mit 71,2 % (Vorjahr: 89,2 %) einen für KBA niedrigen Wert. Im weiteren Jahresverlauf wird der Auslandsanteil wieder steigen. In die europäischen Länder (ohne Deutschland) gingen wegen der Konjunkturschwäche in bedeutenden Märkten mit 56,9 Mio. € 15,5 % weniger Lieferungen (2012: 67,3 Mio. €). Der prozentuale Umsatzbeitrag war mit 29,8 % unterdurchschnittlich. Bei einer gegenüber 2012 von 8,2 % auf 10,9 % gestiegenen Regionalquote änderte sich das Umsatzvolumen in Nordamerika nur wenig. Die Wachstumsregion Asien/Pazifik mit dem Hauptmarkt China trug mit 23,2 % zum Konzernumsatz bei. Die im Vorjahr mit 67,0 Mio. € außergewöhnlich hohen Erlöse in den Schwellenmärkten Lateinamerika und Afrika gingen deutlich auf 13,9 Mio. € zurück. Mit 7,3 % lag der Anteil am Konzernumsatz nahe dem historischen Mittel.
Die wegen des niedrigen Quartalsumsatzes fehlenden Deckungsbeiträge und die Lieferstruktur mit deutlich weniger Sondermaschinen belasteten die Ertragsentwicklung im ersten Quartal. Entsprechend verminderte sich die Bruttomarge von 27,8 % im Vorjahreszeitraum auf 21,3 %. Die F&E-Kosten reduzierten sich leicht auf 13,7 Mio. € (Vorjahr: 14,2 Mio. €). Wegen niedrigerer Vertriebsprovisionen und geringerer Aufwendungen für Messen und Kundenveranstaltungen verminderten sich die Vertriebskosten von 37,9 Mio. € auf 28,1 Mio. €. Die Verwaltungskosten sanken durch Einsparungen von 18,8 Mio. € auf 16,0 Mio. €. Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen belief sich auf +0,2 Mio. € nach –0,9 Mio. € in 2012. In Summe ergibt sich gegenüber dem Vorjahr (+1,5 Mio. €) ein deutlich niedrigeres Betriebsergebnis von –16,9 Mio. €.
Die unzureichende Auslastung bei Rotationsanlagen und fehlende Deckungsbeiträge durch Lieferverschiebungen bei Sondermaschinen ver-

hinderten in der Berichtsperiode erstmals seit langer Zeit einen Betriebsgewinn in der Sparte Rollen- und Sondermaschinen. Das operative Ergebnis im ersten Quartal 2013 belief sich auf –11,0 Mio. € gegenüber +14,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen führte in erster Linie der nach drei Monaten noch hinter der Planung zurückliegende Umsatz zu einem negativen Segmentergebnis von –5,9 Mio. €, das sich allerdings durch Kostenentlastungen und Effizienzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr (–13,3 Mio. €) deutlich verbessert hat. Trotz des umsatzbedingt gegenüber 2012 verschlechterten Betriebsergebnisses zeigt das im vergangenen Jahr gestartete und bis Ende 2014 weiter laufende Turn-Around-Programm im wettbewerbsintensiven Geschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen erste Erfolge. Neben der noch nicht abgeschlossenen Neudimensionierung der Produktionskapazitäten, die unter anderem die Schließung des Rollenstandorts Trennfeld bis Ende 2013 beinhaltet, und den seit Jahresbeginn geltenden Ergänzungstarifverträgen mit flexibleren Arbeitszeiten bringen die Kostensenkungsinitiativen im Konzerneinkauf und in zentralen Verwaltungsbereichen spürbare Einsparungen.
Bei einem wie im Vorjahr leicht negativen Finanzergebnis von –1,9 Mio. € ergibt sich ein Quartalsergebnis vor Steuern (EBT) von –18,8 Mio. € (2012: –0,4 Mio. €). Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag beträgt das Konzernergebnis zum 31. März –18,5 Mio. € gegenüber –1,3 Mio. € in 2012. Das E rgebnis je Aktie errechnet sich mit –1,12 € nach –0,08 € im Vorjahr.
Finanzlage
Obwohl die Vorräte für den geplanten Umsatzzuwachs in den Folgemonaten gestiegen sind und das Quartalsergebnis niedriger als im Vorjahr ausgefallen ist, verbesserte sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit auf –11,4 Mio. € nach –23,1 Mio. € in 2012. Ausschlaggebend dafür waren vor allem die um 38,3 Mio. € gestiegenen Kundenanzahlungen und die um 26,5 Mio. € reduzierten Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen. Der freie Cashflow nach Abzug der für Investitionen benötigten Mittel lag mit –14,8 Mio. € ebenfalls deutlich über dem Vorjahr (2012: –30,0 Mio. €). Zum 31. März standen liquide Mittel von 189,0 Mio. € zur Verfügung (31.12.2012: 206,3 Mio. €). Nach Abzug der nochmals auf 29,2 Mio. € reduzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erreicht die Nettofinanzposition zum Periodenstichtag beachtliche +159,8 Mio.€. Hinzu kommen ausreichende Kreditlinien. In Relation zur leicht gestiegenen Bilanzsumme beträgt die Eigenkapitalquote 35,8 %.
Vermögenslage
In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden 5,2 Mio. € (2012: 4,8 Mio. €) investiert. Neben der weiteren Steigerung der Produktivität in Fertigung und Montage sind die Sachinvestitionen auf eine stärkere werksübergreifende Schwerpunktfertigung von Kernkomponenten ausgerichtet. Den Investitionen standen Abschreibungen in Höhe von 7,1 Mio. € (2012: 9,2 Mio. €) gegenüber. Insgesamt reduzierten sich die Sachanlagen leicht auf 217,5 Mio. € nach 219,9 Mio. € zum Jahresultimo 2012. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 12,1 Mio. € auf 881,8 Mio. € resultiert insbesondere aus höheren Vorräten (+53,9 Mio. €) für anstehende Lieferungen. Dagegen gingen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 26,5 Mio. € und die liquiden Mittel um 17,3 Mio. € zurück. Per Saldo erhöhte sich die Bilanzsumme im Konzern gegenüber dem 31. Dezember 2012 um 11,8 Mio. € auf 1.193,2 Mio. €.
Forschung und Entwicklung
Nach der drupa-Premiere zahlreicher neuer Produkte für die Marktsegmente Bogenoffset, Rollenoffset, Digital-, Kennzeichnungs- und Blechdruck prägten im Berichtsquartal verfahrenstechnische Optimierungen im Detail und besonders anspruchsvolle Anwenderlösungen die Arbeit unserer Entwicklungsingenieure. Ein Beispiel ist die Inbetriebnahme der bisher weltweit längsten Mittelformatmaschine bei Amcor Tobacco Packaging in der Schweiz. Die 35 m lange Rapida 106 mit 19 Druck-, Lack- und Trockenwerken, darunter ein völlig neues Inert-Trockenwerk, rationalisiert die migrationsfreie Produktion aufwendig veredelter Verpackungen. Bei
Lieferung nach Regionen
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| in % | 2012 | 2013 |
|---|---|---|
| Deutschland | 10,8 | 28,8 |
| Übriges Europa | 25,6 | 29,8 |
| Nordamerika | 8,2 | 10,9 |
| Asien/Pazifik | 30,0 | 23,2 |
| Afrika/Lateinamerika | 25,4 | 7,3 |
der automatisierten Qualitätskontrolle der Verpackungen kommt modernste Inline-Messtechnik zum Einsatz. Die komplexe Verfahrenstechnik im industriellen Hochqualitäts-Verpackungsdruck erfordert intensives Know-how, bei dem der deutsche Druckmaschinenbau gegenüber den Mitbewerbern aus Fernost noch einen großen Vorsprung hat. Dies erklärt, warum Verpackungen für hochwertige Gebrauchsgüter aus China fast ausschließlich auf importierten Druckmaschinen produziert werden.
Bei den eingesetzten Druckverfahren weicht die anfängliche Rivalität zwischen analogen und digitalen Druckverfahren zunehmend einer marktorientierten Kooperation, wo immer zur Stärkung des Mediums Print ökonomisch sinnvoll und technisch möglich. Entsprechende Anwendungen gibt es bereits bei der Produktion von Werbedrucken, Magazinen, Büchern, Katalogen, Bedienungsanleitungen, Zeitungen und Verpackungen. KBA hat zur drupa 2012 mit einer Bogenoffsetmaschine Rapida 105 mit integriertem Inkjet-Druckwerk und zu den Hunkeler Innovationdays in der Schweiz Mitte Februar 2013 mit der Digitaldruck-Rotation KBA RotaJET 76 entsprechende Beispiele vorgestellt. Die kürzlich vom Axel Springer Verlag in Auftrag gegebene Nachrüstung von KBA-Zeitungsoffsetrotationen mit Inkjet-Eindruckköpfen von Kodak weist ebenfalls in diese Richtung.
Mitarbeiter
Zum 31. März 2013 waren für die KBA-Gruppe inklusive der 340 Auszubildenden 6.187 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31.03.2012: 6.294) tätig. Durch die weiter gesunkene Beschäftigtenzahl an den Standorten für Rollendruckmaschinen sind dies 107 weniger als im Vorjahr. Nach Abschluss aller vereinbarten Maßnahmen, darunter Altersteilzeit-Regelungen, wird der Personalstand im Konzern in naher Zukunft unter 6.000 sinken. Im Berichtszeitraum schlossen bei der Muttergesellschaft 55 Nachwuchskräfte ihre Fachausbildung mit guten Prüfungsergebnissen erfolgreich ab.
Risikobericht
Neben dem Risikomanagementsystem der Koenig & Bauer AG wird auf den Seiten 46 bis 51 des Konzernberichts 2012 die aktuelle Risikolage für die KBA-Gruppe beschrieben. Gegenüber der dort dargestellten Situation ergaben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen Veränderungen. Trotz konjunktureller Unsicherheiten und der noch nicht endgültig gebannten Schuldenkrisen sind keine den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken

erkennbar. Die solide Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung und die gute Positionierung in weniger konjunkturabhängigen Märkten begrenzen das Risikopotenzial.
Prognosebericht
Der VDMA prognostiziert für 2013 für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau einen realen Produktionszuwachs von 2 %. Eine Prognose in gleicher Höhe für 2012 wurde allerdings durch die Konjunkturabschwächung im letzten Jahresdrittel nicht erreicht, das reale Wachstum lag nur bei 1,3 %. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsprobleme in der Eurozone hängt die weitere Entwicklung der Investitionsgüternachfrage wesentlich vom Konjunkturverlauf in den Überseemärkten Fernost, USA und Lateinamerika ab. Dabei bergen die nicht abschließend geklärte Staatsschuldenproblematik in Europa und den USA, eventuell veränderte Prioritäten der neuen chinesischen Regierung, geringere Wachstumsraten in großen Schwellenländern wie Indien und diverse politische Konflikte beachtliche Risiken für die Weltkonjunktur. Der nervöse Börsenverlauf der letzten Wochen ist ein Spiegelbild der gestiegenen Unsicherheit, die vielerorts das Investitionsklima belastet.
Die Druckereimaschinen verzeichneten nach VDMA-Angaben im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum beim realen Auftragseingang ein Minus von 13,6 %. Die VDMA-Zahlen unterzeichnen allerdings etwas die tatsächliche Investitionsdynamik in der Druckindustrie, da sie den wachsenden Markt für digitale Drucktechnik nicht enthalten, der hauptsächlich von großen Konzernen aus dem Ausland bzw. aus der Büro- und Informationstechnik beliefert wird. KBA als einziger unter den deutschen Druckmaschinenbauern mit einer Digitaldruckmaschine aus eigener Produktion verfolgt ebenfalls eine Reihe interessanter Digitaldruck-Projekte.
Der anhaltende Trend zu den Online-Medien betrifft vor allem den Publikations- und Zeitungsdruck. Darunter leidet hauptsächlich das Geschäft mit Rollendruckmaschinen und nur eingeschränkt der Bogenoffsetdruck bei Büchern, Magazinen und Werbedrucksachen. Dagegen ist dort, bisher insbesondere im Kleinformat, der zunehmende Wettbewerb durch den Digitaldruck deutlich spürbar. Von beiden Trends relativ wenig berührt ist der Wachstumsmarkt Verpackungsdruck. In diesem Segment ist KBA schon lange im Bereich Kartonagen mit den mittel- und großformatigen Rapida-Anlagen sehr gut positioniert. Durch die im Berichtsquartal angekündigte Übernahme des italienischen Herstellers Flexotecnica S.p.A. wollen wir künftig zusätzlich den wachsenden Markt für flexible Verpackungen (u. a. Folien) mit modernen Flexodruck-Anlagen beliefern. Insbesondere bei kleineren Auflagen sehen wir die neue Offsetrotation Varius 80 unserer Tochtergesellschaft KBA-MePrint AG als weitere interessante Option für dieses Segment.
Mit dem Einstieg in den Digitaldruck und der Erweiterung des Angebots für die Verpackungsproduktion verfolgt der Vorstand das Ziel, den kleiner gewordenen Markt für klassische Bogen- und Rollenoffsetanlagen durch wachsende Druckmärkte zu ergänzen. Diese zukunftsorientierte Strategie erfordert allerdings Zeit und entsprechende Investitionen, die KBA dank solider Finanzen aus eigener Kraft stemmen kann. Im Geschäftsjahr 2013 erwarten wir von den neuen Marktsegmenten noch einen überschaubaren Beitrag zum Konzernumsatz und zum Ergebnis. Dies soll sich aber mittelfristig ändern.
Neue Kunden und eine ausgleichende Wirkung bei den üblichen regionalen Konjunkturschwankungen erwarten wir uns von der weiteren Internationalisierung unseres Geschäfts. Die Anfangserfolge der neuen Vertriebs- und Servicegesellschaften, die wir im vergangenen Jahr in Südkorea, Japan und Mexiko gegründet haben, sind sehr ermutigend. Im laufenden Jahr soll eine weitere Tochtergesellschaft in Brasilien dazu kommen. Die in 2012 ebenfalls neu gegründete Gesellschaft PrintHouseService GmbH, mit der wir unser Serviceangebot inhaltlich und über den Kreis der KBA-Anwender hinaus wesentlich erweitert haben, verzeichnet inzwischen ebenfalls erfreuliche Erfolge. Der Anteil des profitablen Servicegeschäfts am Konzernumsatz steigt und soll weiter ausgebaut werden.
Der Start ins neue Geschäftsjahr war sehr verhalten. Entsprechend unbefriedigend ist das Konzernergebnis nach drei Monaten. Positive Impulse für den Auftragseingang im zweiten Quartal erwarten wir uns im Bogensegment von der weltweit zweitgrößten Fachmesse China Print in Beijing und von der Messe Printtek TÜYAP im europanahen Wachstumsmarkt Türkei. Bei Rollendruckmaschinen haben wir im April einige Aufträge aus Frankreich, Deutschland und Saudi-Arabien erhalten und wir gehen davon aus, dass weitere verschobene Projekte demnächst ebenfalls zu einem positiven Abschluss kommen werden. Gleiches gilt für den wichtigen Bereich Sondermaschinen. Durch bereits terminierte Lieferungen aus dem aktuellen Auftragsbestand erwartet das Management in den Folgequartalen eine schrittweise Reduzierung des Umsatzrückstandes gegenüber der Planung. Den in 2013 aller Voraussicht nach gegenüber den Vorjahren etwas geringeren Erlösen mit Rollen- und Sondermaschinen wirken wir mit Kostensenkungsmaßnahmen entgegen. Bei den Bogenmaschinen begleiten wir die weniger volumenorientierte Vertriebsstrategie ebenfalls mit Einsparungen.
Trotz volatiler Rahmenbedingungen hält der Vorstand aus heutiger Sicht weiter an seinen bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2012 am 22. März publizierten Zielen für 2013 fest. Diese beinhalten einen ähnlichen Konzernumsatz wie im Vorjahr (1.294 Mio. €) und eine moderate Verbesserung des Vorsteuerergebnisses. Über die weitere Entwicklung wird der Vorstand zeitnah und im Rahmen der Quartalsberichterstattung informieren.
Aktiva
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| in Mio. € | 31.12.2012* | 31.03.2013 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 243,1 | 240,5 |
| Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen | 16,4 | 17,0 |
| Sonstige Vermögenswerte | 0,1 | 0,3 |
| Latente Steueransprüche | 52,1 | 53,6 |
| 311,7 | 311,4 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 331,4 | 385,3 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 255,1 | 228,6 |
| Sonstige finanzielle Forderungen | 18,5 | 19,3 |
| Sonstige Vermögenswerte | 28,1 | 29,4 |
| Wertpapiere | 30,3 | 30,2 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 206,3 | 189,0 |
| 869,7 | 881,8 | |
| Bilanzsumme | 1.181,4 | 1.193,2 |
| Passiva | ||
| in Mio. € | 31.12.2012* | 31.03.2013 |
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 42,9 | 42,9 |
| Kapitalrücklage | 87,3 | 87,4 |
| Gewinnrücklagen | 317,3 | 296,5 |
| 447,5 | 426,8 | |
| Schulden | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen für Pensionen | 138,3 | 140,6 |
| Sonstige Rückstellungen | 58,9 | 59,4 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 17,9 | 17,7 |
| Sonstige Schulden | 2,8 | 3,4 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 22,2 | 22,3 |
| 240,1 | 243,4 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Sonstige Rückstellungen | 148,5 | 144,5 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 65,7 | 60,1 |
| Finanzschulden | 31,6 | 29,2 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 59,4 | 68,4 |
| Sonstige Schulden | 188,6 | 220,8 |
| 493,8 | 523,0 | |
| Bilanzsumme | 1.181,4 | 1.193,2 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
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| in Mio. € | 2012* | 2013 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 263,5 | 190,7 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | -190,2 | -150,0 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 73,3 | 40,7 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | -14,2 | -13,7 |
| Vertriebskosten | -37,9 | -28,1 |
| Verwaltungskosten | -18,8 | -16,0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | -0,9 | 0,2 |
| Betriebsergebnis | 1,5 | -16,9 |
| Finanzergebnis | -1,9 | -1,9 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -0,4 | -18,8 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -0,9 | 0,3 |
| Konzernergebnis | -1,3 | -18,5 |
| Ergebnis je Aktie (in €, verwässert/unverwässert) | -0,08 | -1,12 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
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| in Mio. € | 2012* | 2013 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | -1,3 | -18,5 |
| Posten, die später in das Konzernergebnis umgegliedert werden | ||
| Währungsumrechnung | 0,6 | -0,6 |
| Bewertung originäre Finanzinstrumente | 0,8 | -0,2 |
| Bewertung derivative Finanzinstrumente | 1,7 | -0,7 |
| Latente Steuern | -0,5 | 0,3 |
| 2,6 | -1,2 | |
| Posten, die später nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden | ||
| Leistungsorientierte Versorgungspläne | -16,3 | -1,6 |
| Latente Steuern | 4,9 | 0,5 |
| -11,4 | -1,1 | |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | -8,8 | -2,3 |
| Gesamtergebnis | -10,1 | -20,8 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
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| in Mio. € | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Gewinnrücklagen Erfolgsneutrale Veränderung | Andere | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2011 | 42,9 | 87,3 | 42,6 | 293,8 | 466,6 |
| Änderungen gemäß IAS 19 (revised) | – | – | -5,9 | 1,7 | -4,2 |
| 01.01.2012 | 42,9 | 87,3 | 36,7 | 295,5 | 462,4 |
| Konzernergebnis | – | – | – | -1,3 | -1,3 |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | -8,8 | – | -8,8 |
| Gesamtergebnis der Periode | – | – | -8,8 | -1,3 | -10,1 |
| Sonstige Veränderungen | – | – | – | -1,1 | -1,1 |
| 31.03.2012 | 42,9 | 87,3 | 27,9 | 293,1 | 451,2 |
| 01.01.2013 | 42,9 | 87,3 | 21,9 | 295,4 | 447,5 |
| Konzernergebnis | – | – | – | -18,5 | -18,5 |
| Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis | – | – | -2,3 | – | -2,3 |
| Gesamtergebnis der Periode | – | – | -2,3 | -18,5 | -20,8 |
| Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital | – | 0,1 | – | – | 0,1 |
| 31.03.2013 | 42,9 | 87,4 | 19,6 | 276,9 | 426,8 |
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| in Mio. € | 2012* | 2013 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -0,4 | -18,8 |
| Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge | 19,7 | 10,1 |
| Bruttocashflow | 19,3 | -8,7 |
| Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva | -16,1 | -29,3 |
| Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten | -26,3 | 26,6 |
| Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | -23,1 | -11,4 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -6,9 | -3,4 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 0,3 | -2,3 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -29,7 | -17,1 |
| Wechselkurs-/konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands | 3,1 | -0,2 |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 145,6 | 206,3 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 119,0 | 189,0 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.
Dabei werden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.
Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.
Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).
2 Geänderte Standards (IFRS)
Für das Geschäftsjahr 2013 ergeben sich Auswirkungen auf die Bilanzierung und Bewertung durch folgende Änderungen von IFRS, die ab dem 1. Januar 2013 verpflichtend anzuwenden sind:
IAS 19 (revised) - Leistungen an Arbeitnehmer
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst, die Verzinsung des Planvermögens erfolgt in Höhe des Diskontierungszinssatzes der Pensionsverpflichtungen. Rückstellungen für Aufstockungsbeträge im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen werden ratierlich angesammelt.
Die rückwirkende Anwendung des IAS 19 (revised) führte zu folgenden Änderungen der Anfangsbestände in der Bilanz zum 1. Januar 2012: Die sonstigen finanziellen Forderungen gingen um 2,8 Mio. € zurück, die Rückstellungen für Pensionen erhöhten sich um 3,2 Mio. € und die sonstigen Rückstellungen verminderten sich um 2,5 Mio. €. Nach Berücksichtigung latenter Steuern ergab sich eine Abnahme des Eigenkapitals um 4,2 Mio. €.
Zum 31. Dezember 2012 führten die Änderungen zu einer Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen um 30,3 Mio. € und einer Abnahme des Eigenkapitals um 25,6 Mio. €.
In der Gewinn- und Verlustrechnung des 1. Quartals 2012 belasteten die Anpassungen das Betriebsergebnis mit 0,5 Mio. € und das Finanzergebnis mit 0,1 Mio. €. Nach latenten Steuern ergab sich eine Verminderung des Konzernergebnisses um 0,5 Mio. € und des Ergebnisses je Aktie um 3 Cent.
Änderung des IAS 1 - Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses
Bestandteile des sonstigen, im Eigenkapital erfassten Ergebnisses, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden, sind separat darzustellen.
Diese Änderung ist in der Gesamtergebnisrechnung auf Seite 15 entsprechend umgesetzt.
3 Konsolidierung und Konsolidierungskreis
Die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.
Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der „funktionalen Währung“ mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.
4 Segmentbericht
4.1 Segmentbericht nach Sparten
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| 01.01.-31.03. in Mio. € |
Rollen- und Sondermaschinen | Bogenoffsetmaschinen | ||
|---|---|---|---|---|
| 2012* | 2013 | 2012* | 2013 | |
| Umsatzerlöse | 162,6 | 92,5 | 100,9 | 98,2 |
| Betriebsergebnis | 14,8 | -11,0 | -13,3 | -5,9 |
| Investitionen | 3,4 | 2,1 | 1,4 | 3,1 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
4.2 Informationen über geografische Gebiete
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| 01.01.-31.03. in Mio. € |
2012 | 2013 |
|---|---|---|
| Deutschland | 28,5 | 54,9 |
| Übriges Europa | 67,3 | 56,9 |
| Nordamerika | 21,7 | 20,8 |
| Asien/Pazifik | 79,0 | 44,2 |
| Afrika/Lateinamerika | 67,0 | 13,9 |
| Umsatzerlöse | 263,5 | 190,7 |
5 Ergebnis je Aktie
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| 01.01.-31.03. in € |
2012* | 2013 |
|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie | -0,08 | -1,12 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 19 (revised)
Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.487.314 Stückaktien, Vorjahr: 16.485.953 Stückaktien).
6 Bilanz
6.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
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| in Mio. € | Anschaffungs-und Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibung | Buchwert |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 71,2 | 48,0 | 23,2 |
| Sachanlagen | 669,5 | 449,6 | 219,9 |
| 31.12.2012 | 740,7 | 497,6 | 243,1 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 71,2 | 48,2 | 23,0 |
| Sachanlagen | 669,8 | 452,3 | 217,5 |
| 31.03.2013 | 741,0 | 500,5 | 240,5 |
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 5,1 Mio. € (1. Quartal 2012: 4,4 Mio. €) betreffen vorwiegend im Bau befindliche Anlagen, Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung.
6.2 Vorräte
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| in Mio. € | 31.12.2012 | 31.03.2013 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 67,2 | 69,1 |
| Unfertige Erzeugnisse | 233,7 | 283,6 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 30,5 | 32,6 |
| 331,4 | 385,3 |
6.3 Schulden
Gegenüber dem Jahresende 2012 erhöhten sich die kurz- und langfristigen Schulden um 32,5 Mio. €. Dies ist insbesondere auf einen Anstieg der Kundenanzahlungen um 38,3 Mio. € zurückzuführen. Daneben wurden Verbindlichkeiten für Ertragsteuern und sonstige Steuern um 6,9 Mio. € reduziert.
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