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Koenig & Bauer AG

Quarterly Report Nov 25, 2010

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Quarterly Report

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KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft

Würzburg

Neunmonatsbericht der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer zum 30. September 2010

Konzernlagebericht

Markt- und Branchenentwicklung

Der nach den drastischen Einbrüchen des Vorjahres im zweiten Quartal 2010 verzeichnete starke Anstieg der Auslandsaufträge für den deutschen Maschinenbau hielt in den Sommermonaten an. Dies gilt insbesondere für die Wachstumsmärkte in Asien und Lateinamerika. Regional sehr unterschiedlich, insgesamt aber immer noch deutlich verhaltener ist die Investitionsdynamik in der EU und in Nordamerika. Unter dem Strich lag der Auftragseingang der im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) organisierten Hersteller in den ersten neun Monaten ein gutes Drittel über dem Vorjahr. Entsprechend erhöhte der Fachverband im September für 2010 seine Produktionsprognose bereits zum zweiten Mal von +3 % auf +6 %. Die nicht nur von der allgemeinen Wirtschaftslage, sondern in vielen Bereichen auch von der Medienentwicklung und den Werbeausgaben abhängigen Druckmaschinenbauer profitieren von dieser Aufholjagd deutlich weniger als andere Fachzweige. Der konjunkturelle Auftrieb für den Druckmaschinenbau kam vor allem aus den Boommärkten in Asien und Lateinamerika. Insgesamt ist der Weltmarkt allerdings noch weit vom Vorkrisen-Niveau entfernt. Der VDMA prognostiziert für Druck- und Papiermaschinen für 2011 ein moderates Nachfragewachstum, aber keine Erholung auf frühere Volumen.

Bei KBA stieg der Auftragseingang im Konzern von Januar bis September 2010 gegenüber der Vorjahresperiode um 46,7 % auf 1.001,2 Mio. € (2009: 682,3 Mio. €). Mit diesem erheblich über der VDMA-Branchenkennziffer liegenden Auftragszuwachs konnte Koenig & Bauer seine gute Marktposition weiter ausbauen.

Nach einem guten zweiten Quartal verbuchte der Geschäftsbereich Bogenoffset von Juli bis September erneut ein beachtliches Bestellvolumen von 158,4 Mio. €. Dazu trug das expandierende Asiengeschäft wesentlich bei. Über die gesamte Berichtsperiode stiegen die Neuaufträge bei Bogenmaschinen um 24,3 % auf 462,0 Mio. € (2009: 371,7 Mio. €). Noch erfreulicher entwickelte sich der Auftragseingang bei Rollen- und Sondermaschinen. Größere Vertragsabschlüsse mit Zeitungsdruckern und die lebhafte Nachfrage bei Nischenprodukten ließen die Bestellungen gegenüber 2009 (310,6 Mio. €) um 73,6 % auf 539,2 Mio. € steigen.

Mit 564,1 Mio. € war der Auftragsbestand im Konzern Ende September um 26,3 % höher als im Vorjahr (2009: 446,5 Mio. €). Das im Bogenbereich auf 208,2 Mio. € (2009: 159,2 Mio. €) gewachsene Auftragspolster ermöglicht eine gute Auslastung insbesondere des Werkes Radebeul. Der von 287,3 Mio. € auf 355,9 Mio. € angestiegene Auftragsbestand bei Rollen- und Sondermaschinen hat die Auslastung der Rollenstandorte inzwischen auch deutlich verbessert.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Nach dem umsatzschwachen ersten Quartal hat KBA die Auslieferungen in den Folgeperioden sukzessive gesteigert. Über die gesamte Berichtsperiode wuchs der Konzernumsatz um 4,7 % auf 772,1 Mio. € (2009: 737,3 Mio. €). In Verbindung mit den Kosteneinsparungen aus dem Konsolidierungsprogramm beeinflussten die höheren Erlöse die Ertragsentwicklung positiv. Nach einem EBT von –21,3 Mio. € im ersten Quartal und –0,7 Mio. € im zweiten Quartal wird im aktuellen dritten Quartal ein Gewinn vor Steuern von +15,3 Mio. € (2009: +9,6 Mio. €) erreicht. Das Vorsteuerergebnis im gesamten Berichtszeitraum hat sich von –22,0 Mio. € nach sechs Monaten auf –6,7 Mio. € (Vorjahr: –37,8 Mio. €) nach neun Monaten verbessert.

Der Segmentumsatz bei Bogenoffsetmaschinen übertraf mit 346,0 Mio. € den Vorjahreswert von 318,8 Mio. € um 8,5 %. Das Wachstum wurde vor allem von deutlich gestiegenen Auslieferungen der Mittelformat-Baureihen Rapida 105 und Rapida 106 getragen. Im Großformat lag der asiatische Markt deutlich über den Erwartungen, während der Absatz in wichtige Großformat-Märkte wie Italien, Frankreich oder den USA weiter unter der Investitionszurückhaltung litt. Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen wuchs der Umsatz aufgrund der schleppenden Nachfrage bei Großanlagen im Vorjahr lediglich um 1,8 % auf 426,1 Mio. € (2009: 418,5 Mio. €). Die im dritten Quartal bestellten Zeitungsdruck-Anlagen werden erst im nächsten Jahr zur Auslieferung kommen. Gleichwohl wird auch dort der Umsatz in den letzten drei Monaten nochmals deutlich zulegen.

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Angesichts der geringen Zahl der in 2010 in Deutschland installierten Rollendruckmaschinen ging der Inlandsumsatz von 122,6 Mio. € im Vorjahr auf 94,5 Mio. € zurück. Die Exportquote erreichte mit 87,8 % (2009: 83,4 %) ein ungewöhnlich hohes Niveau. Das europäische Ausland trug wegen der noch anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in Süd- und Osteuropa, UK und anderen wichtigen Märkten ebenfalls deutlich weniger bei als im langjährigen Durchschnitt. Der Umsatz in unserem Kernmarkt reduzierte sich auf 233,7 Mio. € (2009: 256,1 Mio. €). Die Regionalquote für Europa (ohne Deutschland) ging von 34,8 % auf 30,3 % zurück. Auch der erhoffte nachhaltige Aufschwung in Nordamerika ist bisher ausgeblieben. Mit Umsätzen von 206,7 Mio. € (2009: 173,2 Mio. €) etablierte sich der Wachstumsraum Asien/Pazifik noch deutlicher an zweiter Stelle in der regionalen Umsatzstatistik. Die Quote stieg auf 26,8 % (2009: 23,5 %). Das in Lateinamerika und Afrika realisierte Volumen lag mit 162,4 Mio. € bzw. 21,0 % des Konzernumsatzes ebenfalls deutlich über dem Vorjahr.

Vor allem durch die im Zuge unserer Neuausrichtung realisierten Kosteneinsparungen ist die Bruttomarge von 19,4 % im Vorjahr deutlich auf 27,1 % gestiegen. Auslieferungsbedingt erhöhten sich die Vertriebskosten von 96,1 Mio. € auf 107,9 Mio. €. Dagegen sanken die Verwaltungskosten auf 62,9 Mio. € (2009: 64,7 Mio. €). Bei einem Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen von –40,3 Mio. € (2009: –13,4 Mio. €) verbesserte sich das Betriebsergebnis nach neun Monaten gegenüber 2009 (–31,1 Mio. €) auf –2,0 Mio. €. Auch das Finanzergebnis war mit –4,7 Mio. € besser als im Vorjahr (2009: –6,7 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) machte gegenüber 2009 einen Sprung von –37,8 Mio. € auf –6,7 Mio. €. Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und Ertrag ergibt sich ein Konzernergebnis von –9,2 Mio. € (2009: –39,0 Mio. €) und ein

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anteiliges Ergebnis je Aktie von –0,56 € (2009: –2,38 €). Die positive Ergebnisentwicklung wird im vierten Quartal anhalten.

Finanzlage

Trotz des gewachsenen Working Capital für den Umsatzzuwachs im vierten Quartal lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch die beachtliche Ergebnisverbesserung und die gestiegenen Kundenanzahlungen mit 11,6 Mio. € über dem Vorjahreswert von 9,5 Mio. €. Mit dem im Vergleich zur Jahresmitte (–18,1 Mio. €) deutlich verbesserten Mittelzufluss waren die Auszahlungen für Investitionen gedeckt. Zusätzlich verblieb ein freier Cashflow von 0,4 Mio. € (2009: –4,6 Mio. €). Neben ausreichend vorhandenen Kreditlinien standen zum 30. September 2010 eigene liquide Mittel von 67,9 Mio. € (31.12.2009: 76,1 Mio. €) zur Verfügung. Gegenüber dem 31.12.2009 sanken die Bankschulden um rund 5 Mio. € auf 43,2 Mio. €. Die Nettofinanzposition blieb mit 24,7 Mio. € weiterhin deutlich positiv. Das Eigenkapital stieg gegenüber dem Jahresende 2009 (419,8 Mio. €) auf 421,4 Mio. €. In Relation zur höheren Bilanzsumme entspricht dies einer Eigenkapitalquote von 37,3 % (31.12.2009: 39,6 %). Ausschlaggebend für die von 640,6 Mio. € auf 708,6 Mio. € gestiegenen Gesamtschulden waren die um 77,6 Mio. € gewachsenen Kundenanzahlungen.

Vermögenslage

Mit 314,8 Mio. € lagen die langfristigen Vermögenswerte nur geringfügig unter dem Wert von 315,9 Mio. € zum Jahresende 2009. 13,2 Mio. € (2009: 17,7 Mio. €) wurden in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert, hauptsächlich für Ersatz- und Rationalisierungsprojekte in der Gießerei, mechanischen Fertigung und Montage. Dem standen Abschreibungen in Höhe von 24,2 Mio. € (Vorjahr: 22,0 Mio. €) gegenüber. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 70,7 Mio. € auf 815,2 Mio. € (31.12.2009: 744,5 Mio. €)

Lieferung nach Regionen

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in % 2009 2010
Afrika/Lateinamerika 11,9 21,0
Asien/Pazifik 23,5 26,8
Nordamerika 13,2 9,7
Übriges Europa 34,8 30,3
Deutschland 16,6 12,2

resultiert vor allem aus höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den für den geplanten Mehrumsatz bzw. anstehende Auslieferungen gewachsenen Vorräten sowie entsprechend höheren Anzahlungen an Lieferanten. Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich per Saldo gegenüber dem 31. Dezember 2009 (1.060,4 Mio. €) um 69,6 Mio. € auf 1.130,0 Mio. €.

Forschung und Entwicklung

Die F&E-Tätigkeit im Berichtsquartal bei Bogen-, Rollen- und Sondermaschinen stand bereits im Zeichen der internationalen Fachmesse drupa vom 3. bis 16. Mai 2012 in Düsseldorf. Bei diesem weltweit bedeutendsten Branchen-Event wird KBA eine Reihe von Neuheiten vorstellen, die zuvor noch erfolgreiche Feldtests absolvieren müssen. Kernziele der laufenden Neuentwicklungen in beiden Geschäftsbereichen sind die Steigerung der Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und des Mehrwertes in der Druckproduktion.

Am Ende des Berichtsquartals konnte das Werk Radebeul den 100. Auftrag für eine Hightech-Mittelformatmaschine Rapida 106 mit Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik für den simultanen Druckplattenwechsel verbuchen. Diese moderne Antriebstechnologie erlaubt einen sehr schnellen Jobwechsel mit verbesserter Bedienergonomie. Sie wird deshalb von KBA bei Bogen- und Rollendruckmaschinen sehr konsequent eingesetzt. So sind die Kompaktrotationen Cortina und Commander CT mit direkt von AC-Motoren angetriebenen Zylindern die einzigen Zeitungsmaschinen am Weltmarkt ohne Getriebe und Öl in den Druckeinheiten. Die beachtlichen Markterfolge der neuen Maschinengeneration zeigen, dass trotz des marktbedingten Sparzwangs wegweisende Innovationen für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Druckmaschinenbaus gegenüber heranwachsenden Konkurrenten aus Asien von entscheidender Bedeutung sind.

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Mitarbeiter

Zum 30. September 2010 waren 6.437 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KBA-Konzern tätig. Gegenüber dem Vorjahr (2009: 7.095) ging die Beschäftigtenzahl um 658 weiter zurück. Damit wurden seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im Sommer 2008 etwa 1.700 Stellen abgebaut. Mit etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehen Vereinbarungen über Altersteilzeit oder freiwilliges Ausscheiden. Nach vollständiger Umsetzung des Konsolidierungsprogramms wird KBA ca. 25 % weniger Beschäftigte haben. Im Hinblick auf den erforderlichen qualifizierten Fachkräftenachwuchs hat sich dennoch mit Beginn des neuen Lehrjahres die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten von 414 auf 419 erhöht. Die Ausbildungsquote stieg von 5,8 % auf 6,5 %.

Risikobericht

Die KBA-Gruppe verfügt über ein Risikomanagementsystem, das auf den Seiten 39 bis 40 des Konzernberichts 2009 beschrieben wird. Im Berichtszeitraum ergaben sich gegenüber der dort dargestellten Risikosituation keine wesentlichen Veränderungen. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht zu erkennen.

Prognosebericht

Bei Abschluss dieses Berichts waren die für den in 2010 geplanten KBA-Konzernumsatz erforderlichen Aufträge bereits im Haus. Angesichts der Kurzarbeit und des Umsatzrückstandes im ersten Halbjahr erfordert die termingerechte Abarbeitung der im vierten Quartal noch anstehenden Lieferungen besondere Anstrengungen. Gleichzeitig wird sich der Vertrieb in den verbleibenden Monaten des Jahres auf die Akquisition weiterer aussichtsreicher Projekte konzentrieren, damit wir mit einem deutlich höheren Auftragsbestand als vor zwölf Monaten in das neue Geschäftsjahr starten und eine kontinuierliche Auslastung unserer Kapazitäten sicherstellen können.

Bei den Rotationsanlagen ist aufgrund der längeren Durchlaufzeiten durch die positive Auftragsentwicklung im dritten Quartal bereits ein guter Teil des Planumsatzes für 2011 gesichert. Weitere Projekte mit guten Aussichten für KBA sollen noch vor dem Jahreswechsel entschieden werden. Im kurzfristigen Seriengeschäft mit Bogenmaschinen bauen wir darauf, dass neben den schon länger nachfragestarken Schwellenländern auch die Nachfrage in den klassischen Absatzmärkten Europa und Nordamerika stärker in Gang kommt.

Bei unseren vorsichtigen Planungen für die nächsten Jahre haben wir unterstellt, dass die Investitionen der internationalen Druckbranche aufgrund des inzwischen deutlich erkennbaren Ersatz- und Modernisierungsbedarfs in vielen Industrieländern und des weiter wachsenden Printvolumens in den bevölkerungsreichen Wachstumszentren weiter zulegen werden. Das Marktvolumen für Neumaschinen wird aber auch im nächsten Jahr deutlich kleiner bleiben als noch 2006 oder 2007. Wachstumsmärkten wie dem Verpackungsdruck stehen eher schrumpfende Marktsegmente wie der Bücher-, Katalog- oder Zeitungsdruck gegenüber. Die zunehmende Internet-Orientierung breiter Bevölkerungskreise, mobile Kommunikationsdienste und vor allem bei jüngeren Leuten gefragte Ausgabemedien wie eBook, eReader und iPad, die hohe Produktivität moderner Druckmaschinen und der in einigen Bereichen konkurrierende Digitaldruck wirken als Wachstumshemmer für klassische Offsetmaschinen. In diesem Szenario spielt die starke Position von KBA in vom Medienwandel kaum betroffenen Nischenmärkten eine wichtige Rolle.

Vor dem Hintergrund der erwarteten Wachstumsverlangsamung in China, der instabilen US-Konjunktur, der noch nicht ausgestandenen staatlichen Schuldenkrise in Teilen Europas und der Wechselkursentwicklung zwischen Euro, US-Dollar und chinesischem Yuan gibt es eine ganze Reihe wirtschaftlicher und politischer Unsicherheitsfaktoren für die Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten. Diese erschweren die Prognose für 2011 und darüber hinaus.

Das KBA-Management hat sich schon früh auf die fundamentalen Marktveränderungen eingestellt, die Kapazitäten in weiten Bereichen neu dimensioniert und Strukturen und Abläufe neu gestaltet. Dieser angesichts der sehr breiten und vielfältigen Produktpalette recht komplexe und zuweilen auch schmerzhafte Prozess ist weit fortgeschritten, aber noch nicht ganz abgeschlossen. Wir sehen uns auf einem guten Weg. Das Bogenoffsetwerk in Radebeul und das Zulieferwerk im österreichischen Mödling sind seit Monaten wieder sehr gut ausgelastet. Die Beschäftigungssituation an den Rollenstandorten hat sich ebenfalls verbessert. KBA hat einen beachtlichen Beitrag zur noch nicht abgeschlossenen Konsolidierung der Branche geleistet. Angesichts des kleiner gewordenen Marktvolumens herrscht weiter ein harter Verdrängungswettbewerb. Dennoch steht KBA aus eigener Kraft ohne die Inanspruchnahme neuer Kredite oder anderweitiger externer Kapitalhilfen weiter auf sehr soliden finanziellen Füßen.

Wir haben gute Chancen, unsere bereits im Frühjahr für das Geschäftsjahr 2010 definierten Ziele zu erreichen und eventuell auch zu übertreffen. Diese sehen die Erhöhung des Konzernumsatzes auf über 1,1 Mrd. € und eine Verbesserung des im Vorjahr erzielten positiven Vorsteuerergebnisses (2009: EBT 2,7 Mio. €) vor. Überlegungen zur Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre können dann angestellt werden, wenn sich im vierten Quartal 2010 die positive Ertragsentwicklung als beständig erweist. Weitergehende Prognosen für 2010 möchte der Vorstand aktuell noch nicht abgeben. Im Zuge der erhofften weiteren Erholung der Branchenkonjunktur will KBA auch im kommenden Geschäftsjahr einen finanziell gesunden Wachstumskurs fahren. Dabei kann der alleinige Fokus auf Umsatzwachstum und Steigerung der Marktanteile zu Lasten der für eine solide Bilanz erforderlichen Rendite in einem Käufermarkt nicht das Ziel sein. Die Bekanntgabe der konkreten Ziele für 2011 soll im März nächsten Jahres bei der Vorlage des Berichts für das laufende Geschäftsjahr erfolgen.

Konzern-Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 31.12.2009 30.09.2010
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 259,8 252,0
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen 24,4 25,5
Sonstige Vermögenswerte 0,5
Latente Steueransprüche 31,7 36,8
315,9 314,8
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 319,5 345,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 276,2 322,8
Sonstige finanzielle Forderungen 24,4 13,1
Sonstige Vermögenswerte 32,7 50,0
Wertpapiere 15,6 15,8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 76,1 67,9
744,5 815,2
Bilanzsumme 1.060,4 1.130,0
Passiva
in Mio. € 31.12.2009 30.09.2010
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 42,7 42,8
Kapitalrücklage 87,0 87,1
Gewinnrücklagen 290,1 291,5
419,8 421,4
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen 103,7 105,6
Sonstige Rückstellungen 56,0 61,3
Finanzschulden 13,0 10,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7,6 4,1
Sonstige Schulden 0,1
Latente Steuerverbindlichkeiten 21,0 25,5
201,4 206,5
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 156,9 132,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 74,8 64,6
Finanzschulden 35,3 33,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 48,3 70,4
Sonstige Schulden 123,9 201,9
439,2 502,1
Bilanzsumme 1.060,4 1.130,0

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2009 2010
Umsatzerlöse 737,3 772,1
Herstellungskosten des Umsatzes -594,2 -563,0
Bruttoergebnis vom Umsatz 143,1 209,1
Vertriebskosten -96,1 -107,9
Verwaltungskosten -64,7 -62,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -13,4 -40,3
Betriebsergebnis -31,1 -2,0
Finanzergebnis -6,7 -4,7
Ergebnis vor Steuern (EBT) -37,8 -6,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1,2 -2,5
Konzernergebnis -39,0 -9,2

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01.07.-30.09.

in Mio. €
2009 2010
Umsatzerlöse 284,5 298,9
Herstellungskosten des Umsatzes -210,9 -210,8
Bruttoergebnis vom Umsatz 73,6 88,1
Vertriebskosten -34,8 -36,5
Verwaltungskosten -19,6 -22,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -7,9 -12,4
Betriebsergebnis 11,3 16,9
Finanzergebnis -1,7 -1,6
Ergebnis vor Steuern (EBT) 9,6 15,3
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1,8 -4,2
Konzernergebnis 7,8 11,1

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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01.01.-30.09. in Mio. € 2009 2010
Konzernergebnis -39,0 -9,2
Währungsumrechnung -0,7 10,8
Bewertung originäre Finanzinstrumente 0,4 0,2
Bewertung derivative Finanzinstrumente 1,7 1,2
Latente Steuern -0,1 -3,5
Im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 1,3 8,7
Gesamtergebnis -37,7 -0,5

Konzern-Kapitalflussrechnung

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01.01.-30.09. in Mio. € 2009 2010
Ergebnis vor Steuern (EBT) -37,8 -6,7
Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge 21,9 31,1
Bruttocashflow -15,9 24,4
Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer Aktiva 87,2 -56,3
Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten -61,8 43,5
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 9,5 11,6
Cashflow aus Investitionstätigkeit -14,1 -11,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -5,3 -5,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -9,9 -4,6
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 0,1 -3,6
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 85,8 76,1
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 76,0 67,9

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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Gewinnrücklagen

in Mio. €
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Erfolgsneutrale Veränderung Andere Gesamt
01.01.2009 42,6 86,7 3,8 278,0 411,1
Gesamtergebnis 1,3 -39,0 -37,7
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,3 0,4
Sonstige Veränderungen -0,4 -0,4
30.09.2009 42,7 87,0 5,1 238,6 373,4
01.01.2010 42,7 87,0 5,5 284,6 419,8
Gesamtergebnis 8,7 -9,2 -0,5
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital 0,1 0,1 0,2
Sonstige Veränderungen 1,9 1,9
30.09.2010 42,8 87,1 14,2 277,3 421,4

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. September 2010

1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt.

Dabei wurden alle am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und alle verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Committee (IFRIC) sowie die Vorschriften der Europäischen Union berücksichtigt.

Der Rechnungslegungsstandard IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wird eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und die Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der „funktionalen Währung" mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

3 Segmentbericht

3.1 Segmentbericht nach Sparten

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01.01.-30.09.

in Mio. €
Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen
2009 2010 2009 2010
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 418,5 426,1 318,8 346,0
Abschreibungen 13,4 14,8 8,6 9,4
Investitionen 10,4 9,2 7,3 4,0

3.2 Informationen über geografische Gebiete

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01.01.-30.09.

in Mio. €
2009 2010
Deutschland 122,6 94,5
Übriges Europa 256,1 233,7
Nordamerika 97,5 74,8
Asien/Pazifik 173,2 206,7
Afrika/Lateinamerika 87,9 162,4
Umsatzerlöse 737,3 772,1

4 Ergebnis je Aktie

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01.01.-30.09.

in €
2009 2010
Ergebnis je Aktie -2,38 -0,56

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.426.902 Stückaktien, Vorjahr: 16.387.276 Stückaktien).

5 Bilanz

5.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

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in Mio. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 77,0 51,8 25,2
Sachanlagen 646,5 411,9 234,6
31.12.2009 723,5 463,7 259,8
Immaterielle Vermögenswerte 71,5 44,0 27,5
Sachanlagen 658,6 434,1 224,5
30.09.2010 730,1 478,1 252,0

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 8,3 Mio. € (3. Quartal 2009: 17,4 Mio. €) betreffen vorwiegend Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung.

5.2 Vorräte

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in Mio. € 31.12.2009 30.09.2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 62,3 59,3
Unfertige Erzeugnisse 211,7 258,8
Fertige Erzeugnisse und Waren 45,5 27,5
319,5 345,6

5.3 Schulden

Gegenüber dem Jahresende 2009 erhöhten sich die kurz- und langfristigen Schulden um 68,0 Mio. €. Während die erhaltenen Anzahlungen aufgrund der Auftragsbelebung um 77,6 Mio. € gestiegen sind, wurden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 10,2 Mio. € sowie Finanzschulden um 5,1 Mio. € abgebaut.

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