Annual Report • Jul 26, 2012
Annual Report
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always one step ahead
| Konzernlagebericht 3 n |
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| Erklärung der gesetzlichen Vertreter 22 n |
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| Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 23 n |
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| Konzernabschluss zum 31. März 2012 24 n |
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| Konzernanhang 28 n |
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| Erläuterungen zum Konzernabschluss 42 n |
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| Bestätigungsvermerk 66 n |
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| n | Lagebericht zum 31. März 2012 69 | |
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| n | Erklärung der gesetzlichen Vertreter 92 | |
| n | Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 93 |
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| n | Bilanz zum 31. März 2012 94 | |
| n | Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011/12 95 | |
| n | Anhang für das Geschäftsjahr 2011/12 96 | |
| n | Bestätigungsvermerk 108 |
Kapsch TrafficCom AG zum Konzernabschluss per 31. März 2012.
Die Erholung der Weltwirtschaft, die 2009 – nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise – einsetzte und sich 2010 festigte, verlor 2011 an Kraft: Das Weltwirtschaftswachstum verlangsamte sich auf 3,9% nach einem Anstieg um 5,3% im Jahr 2010. Der Welthandel verlor ebenfalls an Dynamik und zeigte nur eine Zunahme um 5% nach 13,8% im Vorjahr. Obwohl sich Ende 2011 und im ersten Quartal 2012 eine Stabilisierung in der weltwirtschaftlichen Entwicklung abzeichnete, wird sich die Dynamik im Gesamtjahr 2012 im Vergleich zu 2011 voraussichtlich weiter leicht abschwächen. Die prognostizierte Wachstumsrate der Weltwirtschaft beträgt 3,5% und ist damit etwas niedriger als 2011. Die Prognose ist zudem mit Unsicherheiten behaftet und könnte als optimistisch eingestuft werden.
Die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft besteht in einem neuerlichen Aufkommen der Staatsschuldenproblematik in der Euro-Zone und damit verbunden einer tiefergreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise. Aber es gibt noch weitere Entwicklungen, die durchaus hemmend auf die weltwirtschaftliche Aktivität wirken: Die Ölpreise zeigten bereits 2011 einen starken Anstieg und kletterten von durchschnittlich USD 79,5 pro Barrel Brent 2010 auf USD 111,3 im Jahr 2011. Da dieser Preisdruck primär mit geopolitischen Spannungen sowie mit dem Risiko eines Öllieferausfalls zu tun hat und weniger mit der weltweiten Nachfrageentwicklung, ist auch 2012 mit anhaltend hohen Ölpreisen zu rechnen. Diesbezüglich ist daher für die ölimportierenden Länder wenig Entspannung zu erwarten.
Darüber hinaus waren die globalen Finanzmärkte 2011 von einer hohen Anfälligkeit gekennzeichnet. Befürchtungen, die Schuldenkrise in den Euro-Ländern könnte weltweite Auswirkungen haben, beeinträchtigten die Stimmung der Investoren weltweit und führten zu hoher Preisvolatilität in zahlreichen Anlagekategorien und zeitweise zu einer ausgeprägten Risikoaversion der Anleger. Obwohl sich die Situation an den globalen Finanzmärkten Ende 2011 und in den ersten Monaten 2012 entspannte, ist weiterhin mit einer volatilen Entwicklung zu rechnen.
Eine weitere Ursache für die Schwäche des gegenwärtigen Aufholprozesses der Weltwirtschaft liegt laut einer jüngsten Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der hohen Verschuldung des Haushaltssektors in vielen Industrieländern. Demnach sind Rezessionen, denen ein starker Anstieg in der Verschuldung der privaten Haushalte vorangeht – wie dies in den USA, in Großbritannien und in anderen europäischen Ländern zu Beginn der Finanzkrise 2007 der Fall war –, relativ stark ausgeprägt und dauern mindestens fünf Jahre.
Insgesamt verlief die wirtschaftliche Entwicklung 2011 in den einzelnen Regionen der Welt unterschiedlich. Die Regierungen der EU- bzw. Euro-Länder waren mit der Staatsschuldenkrise und deren drohender Ausweitung auf die Weltwirtschaft konfrontiert. Ein geeignetes und umfassendes Maßnahmenpaket, allem voran die Umsetzung fiskalpolitischer Sparmaßnahmen, zeigte Wirkung und konnte die Lage an den Finanzmärkten entspannen und das Vertrauen der Investoren weltweit verbessern. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der EU stieg 2011 um 1,5% und wird 2012 voraussichtlich stagnieren, während die Wirtschaft der Euro-Zone 2011 ein Wachstum von 1,4 % erzielte und 2012 wahrscheinlich in eine milde Rezession schlittern wird. Die US-amerikanische Wirtschaft entwickelte sich 2011 besser als erwartet und verzeichnete einen Anstieg des realen BIP um 1,7%. Bereits zum Jahresende deuteten die Wirtschaftsindikatoren darauf hin, dass es 2012 zu einer stärkeren wirtschaftlichen Erholung kommen wird. Japan kämpfte 2011 mit den verheerenden Auswirkungen des Erdbebens vom März und wurde Ende des Jahres zusätzlich hart von den Überflutungen in Thailand getroffen. Da Thailand ein wichtiger Produktionsstandort, insbesondere für die japanische Elektronik- und Automobilindustrie, ist, litt Japan in der Folge unter Lieferausfällen. Die negativen Konsequenzen, die dies für die Exportwirtschaft des Landes hatte, wurden von dem anhaltend starken Yen weiter verschärft. Mehrere Devisenmarktinterventionen während des Jahres 2011 zur Schwächung der Währung brachten nur
kurzfristige Effekte. Japans stark expansive Geldpolitik mit Zinssätzen von nahezu 0% wird aktuell von einem umfassenden Wertpapierankaufsprogramm begleitet, das im Februar 2012 um 10 Billionen JPY ausgeweitet wurde. Trotz dieser Maßnahmen sank das reale Bruttoinlandsprodukt Japans 2011 um 0,7%, für 2012 wird jedoch mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung gerechnet. Die stärksten Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft kamen auch 2011 von den Emerging Markets, obwohl die Dynamik in diesen Märkten etwas an Schwung verlor. Für 2012 wird – bedingt durch ein schwächeres weltwirtschaftliches Umfeld sowie eine etwas gedämpfte Nachfrage in den Emerging Markets selbst – eine weitere wirtschaftliche Verlangsamung erwartet. In den BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China) bewegten sich die BIP-Wachstumsraten 2011 in einer Spannweite zwischen 9,2% in China und 2,7% in Brasilien.
2011 stieg weltweit die Inflation an. Dies war vor allem auf die starke Zunahme der Energiepreise zurückzuführen. Für 2012 wird eine geringere Inflationsrate prognostiziert, weil sich die Wirtschaftsdynamik weltweit voraussichtlich weiter abschwächen wird. In den Industrieländern beträgt der erwartete Anstieg der Verbraucherpreise für 2012 1,9% nach 2,7% 2011. In den Emerging Markets und den Entwicklungsländern wird die Inflationsrate ebenfalls zurückgehen, auf voraussichtlich 6,2% 2012 im Vergleich zu 7,1% im Jahr 2011.
Im Licht der relativ schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung kommt der Wirtschaftspolitik generell eine große Bedeutung zu: Die Geldpolitik wird voraussichtlich weiterhin konjunkturstimulierend wirken. Dabei sind die Zinssätze der Notenbanken vieler Industrieländer bereits auf einem niedrigen Niveau, während in den Emerging Markets durchaus noch Raum für eine monetäre Lockerung gegeben ist. Im Gegensatz dazu wird – aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen öffentlichen Schulden vieler Industrieländer – die fiskalpolitische Konsolidierung weiter voranschreiten müssen. Der Spielraum für eine konjunkturelle Stimulierung seitens der Fiskalpolitik im Falle einer stärkeren Abschwächung der Weltkonjunktur ist daher begrenzt.
Nach einer gedämpften Wirtschaftsentwicklung in den USA im ersten Halbjahr 2011 und einer moderaten Steigerung des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Halbjahr konnte für das Gesamtjahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7% erzielt werden. Konjunkturdaten des ersten Quartals 2012 weisen insgesamt für 2012 auf eine stärkere Wachstumsdynamik hin. So prognostiziert der IWF eine Steigerungsrate des realen BIP in der Höhe von 2,1% für 2012. Der private Konsum, traditionell eine wichtige Konjunkturstütze in den USA, zeigt seit Ende 2011 eine Erholung – nicht zuletzt aufgrund verbesserter Arbeitsmarktbedingungen und eines Anstiegs bei neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Die Arbeitslosenquote belief sich im März 2012 auf 8,2% und war damit geringer als noch im März des Vorjahres mit 8,9%. Dennoch ist die Arbeitslosenquote in den USA insgesamt als hoch zu bezeichnen. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember 2011 um rund 3% nach einem hohen Wert von 3,9% im September. Um den wirtschaftlichen Erholungsprozess nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zu stimulieren, verfolgten die USA zum einen eine expansive Geldpolitik, zum anderen wurden zahlreiche fiskalpolitische Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur ergriffen. Dementsprechend erreichte das Budgetdefizit 2011 ein Ausmaß von 8,5% des BIP. Um einen drohenden Schuldenausfall abzuwenden, wurde im August die Anhebung der Schuldengrenze beschlossen. Darüber hinaus wurde ein Komitee bestehend aus Republikanern und Demokraten ins Leben gerufen mit dem Ziel, bis Ende November 2011 Einsparungsmöglichkeiten im öffentlichen Haushalt von mindestens 1,2 Billionen USD zu identifizieren. Da dieses Komitee scheiterte, werden voraussichtlich 2013 – und damit nach den Präsidentschaftswahlen im November 2012 – automatische Ausgabenkürzungen in Kraft treten. Bereits im Sommer 2011 hat Standard & Poor's (S&P) aufgrund des Risikos eines anhaltenden Anstieges der öffentlichen Schulden das langfristige Kreditrating für die USA auf AA+ herabgestuft. Andere Ratingagenturen haben mit der gleichen Begründung ihre Bonitätsbeurteilungen mit einem negativen Ausblick versehen.
In etlichen Emerging Markets kam es 2011 zu einer Verlangsamung der Wachstumsdynamik. Obwohl auch 2012 mit einer weiteren Abschwächung gerechnet wird, bleiben diese Volkswirtschaften bei weitem die wichtigsten Stimulatoren für die globale Wirtschaftsentwicklung. Die Asiatische Entwicklungsbank prognostiziert für die Region "Developing Asia", die aus 44 asiatischen Ländern besteht, ein aggregiertes Wirtschaftswachstum von 6,9% für 2012 nach 7,2% im Jahr 2011, wobei China und Indien die stärksten Wachstumstreiber sind. Für Lateinamerika und die Karibik beträgt das erwartete regionale Wirtschaftswachstum 3,7% für 2012 im Vergleich zu 4,5% im Vorjahr. Nur die Region Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA) wird voraussichtlich 2012 ein stärkeres Wirtschaftswachstum erzielen können. Die MENA-Region umfasst die wichtigsten ölexportierenden Länder, die von einem anhaltend hohen Ölpreis profitieren und daher weniger von einer Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Dynamik betroffen zu sein scheinen.
Die konjunkturelle Entwicklung in Europa stand 2011 ganz im Zeichen der Schuldenkrise: Aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und struktureller Probleme in mehreren Mitgliedsstaaten schwächte sich das Wirtschaftswachstum der EU-27 auf 1,5 % ab (2010: 2,0%). Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte verlor die europäische Konjunktur spürbar an Dynamik, vereinzelte Länder rutschten sogar in eine Rezession. Anfang 2012 hellten sich zwar das Investitionsklima und die Stimmung der Unternehmen leicht auf, die harten Daten wie Auftragseingänge und Industrieproduktion waren jedoch unverändert schwach. Dementsprechend gehen die Wirtschaftsforscher für das Gesamtjahr 2012 von einer Stagnation in den EU-27 aus. Erst im Folgejahr wird eine Rückkehr auf den Wachstumspfad (+1,6%) erwartet, nicht zuletzt dank stärkerer Impulse aus dem außereuropäischen Ausland.
Auffallend ist in diesem Zusammenhang die konjunkturelle Spaltung Europas, die sich in den letzten Monaten merklich verstärkt hat. Während etwa Deutschland zuletzt das zweite starke Wachstumsjahr in Folge vermeldete (+3% BIP-Wachstum 2011) und auch Frankreich mit vergleichsweise guten Daten überraschte (leichter BIP-Anstieg im konjunkturschwachen Schlussquartal 2011), kam das Wachstum in Großbritannien nahezu zum Erliegen. Noch wesentlich deutlicher zeigen sich die innereuropäischen Divergenzen jedoch in den Peripherieländern: So legte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2011 in einigen östlichen EU-Mitgliedsstaaten wie Polen (+4,3%) und der Slowakei (+3,3%) verhältnismäßig stark zu, hingegen waren die krisengeschüttelten Länder im Süden Europas von einer Rezession geplagt. Prekär ist die Situation vor allem in Griechenland, wo das Bruttoinlandsprodukt seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 um 15% geschrumpft ist. Aber auch in Spanien und Italien lag die Wirtschaftsleistung 2011 trotz umfassender Reform- und Sparmaßnahmen noch klar unter dem Vorkrisenniveau. Die derzeitige wirtschaftliche Schwäche Südeuropas spiegelt sich unter anderem auch in einem massiven Rückgang der Beschäftigung wider: Sowohl in Griechenland als auch in Spanien hat die Arbeitslosenrate mittlerweile die 20%-Marke überschritten. Für die EU-27 lag der Vergleichswert im Februar 2012 bei 10,2%.
Besonders deutliche Spuren hinterließ die Schuldenkrise 2011 in den Ländern der Euro-Zone, vor allem aufgrund der allgemeinen Verunsicherung auf den internationalen Finanzmärkten über die Zukunft der Währungsunion. Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum schwächte sich im Jahresverlauf zusehends ab und drehte im Schlussquartal sogar in den negativen Bereich (-0,3 % gegenüber der Vorperiode). Auch für das erste Quartal 2012 gehen die Experten von einem leichten Minus aus, wenngleich erste Anzeichen auf eine langsame Stabilisierung der Konjunktur in der Euro-Zone hinweisen. In mehreren Ländern sanken zuletzt die langfristigen Zinssätze für Staatsanleihen (z.B. Irland und Italien), und auch auf den Aktienmärkten waren klare Aufwärtstendenzen zu beobachten. Darüber hinaus erzielte Griechenland im März 2012 nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung mit seinen Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnittes. Dieser Schritt stellte eine Grundvoraussetzung für die Ausbezahlung weiterer Hilfsgelder seitens der EU dar, die der schwer angeschlagenen griechischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen sollen.
Die Europäische Zentralbank leistete 2011 mit ihrer expansiven Geldpolitik einen maßgeblichen Beitrag zur Krisenbewältigung in der Währungsunion. So stützte sie etwa den Finanzsektor wiederholt mit billigem Geld: Im Dezember 2011 und im Februar 2012 stellte die EZB den Banken im Euro-Raum jeweils rund 500 Mrd. EUR für drei Jahre zu einem günstigen Zinssatz zur Verfügung. Diese Maßnahme diente dazu, einer möglichen Kreditklemme vorzubeugen und gleichzeitig die Nachfrage nach den Staatsanleihen der Euro-Länder anzukurbeln. In naher Zukunft soll die Geldpolitik weiterhin expansiv ausgerichtet bleiben, was sich auch in der Zinspolitik niederschlägt. Seitdem der neue Präsident der EZB, Mario Draghi, den Leitzins Ende 2011 auf ein Rekordtief von nur noch 1% gesenkt hat, zeichnet sich noch keine Abkehr von dieser Niedrigzins-Strategie ab.
Der aktuelle Konjunkturverlauf der EU-27 bzw. der Euro-Zone zieht auch in den Nicht-Mitgliedsländern in Ost- und Südosteuropa seine Kreise. Insbesondere die strukturschwachen Westbalkanländer leiden zunehmend unter der schwächeren Auslandsnachfrage aus Europa sowie unter der vorsichtigeren Kreditvergabe durch internationale Banken. Stieg die Wirtschaftsleistung in Serbien und Bosnien und Herzegowina 2011 noch um rund 2%, so gehen die jüngsten Prognosen für das Folgejahr von einer Stagnation aus. Dem künftigen EU-Mitglied Kroatien wird für 2012 sogar ein BIP-Rückgang um 1,2% vorhergesagt (2011: +0,3%). Wesentlich optimistischer gestaltet sich hingegen der Ausblick für die Wirtschaft Russlands und der Ukraine: Die beiden Ostländer sollen ihren aktuellen Wachstumskurs (jährlicher BIP-Anstieg von 4% bis 5%) nach Ansicht der Wirtschaftsforscher auch in den kommenden Jahren fortsetzen können. Im Fall Russlands werden vor allem durch den Beitritt zur Welthandelsorganisation, der im Dezember 2011 besiegelt wurde, positive Effekte erwartet.
Die österreichische Wirtschaft verzeichnete 2011 ein deutliches Wachstum um 3,1 %. Bei einer quartalsweisen Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die konjunkturelle Entwicklung im Zeitverlauf an Dynamik einbüßte. Im vierten Quartal 2011 sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um 0,1% gegenüber der Vorperiode, was vor allem auf schwächere Impulse aus dem europäischen Ausland zurückzuführen ist. Nachdem sich in den ersten Monaten 2012 bereits eine Stabilisierung der Lage abgezeichnet hat, gehen die Experten für die zweite Jahreshälfte von einer leichten Expansion der heimischen Wirtschaft aus. Insgesamt soll sich der BIP-Anstieg im Jahr 2012 auf 0,4% belaufen, angetrieben in erster Linie durch eine etwas bessere Stimmungslage der Unternehmen und Konsumenten.
Im Unterschied zum Jahr davor trug der Außenhandel 2011 relativ wenig zum Wirtschaftswachstum in Österreich bei. Dies liegt vor allem an der angespannten Situation in mehreren europäischen Staaten, darunter auch die beiden wichtigen Absatzmärkte Italien und Ungarn. Da diesbezüglich noch keine nachhaltige Trendwende in Sicht ist, setzt die heimische Exportwirtschaft ihre Hoffnungen für 2012 verstärkt auf außereuropäische Handelspartner, etwa die im Aufschwung begriffenen USA. Insgesamt wird allerdings eine weitere Abschwächung des Exportwachstums auf 3,3% erwartet (2011: +6,7%). Erst 2013 sollen die Ausfuhren wieder verstärkt von einer Belebung der Weltwirtschaft profitieren.
Als wichtigster Wachstumstreiber erwies sich 2011 die auffallend dynamische Investitionsnachfrage. So legten die Ausrüstungsinvestitionen real um 11,3% zu, und auch die Bauinvestitionen verzeichneten erstmals seit über zwei Jahren wieder einen Zuwachs, konkret um 2,6%. Die konjunkturelle Abkühlung zum Jahreswechsel 2011/2012 spiegelte sich allerdings auch im Investitionsklima wider, sodass für die nächsten Monate die Einschätzungen zurückgenommen wurden: Sowohl bei den Ausrüstungs- als auch bei den Bauinvestitionen werden für 2012 nur geringfügig positive Zuwachsraten erwartet.
2011 herrschte in Österreich ein vergleichsweise hoher Preisdruck, nicht zuletzt aufgrund geopolitischer Spannungen im Mittleren Osten und deren Auswirkungen auf die internationalen Rohstoff- und Energiemärkte: Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt bei 3,3%. Erst im letzten Quartal setzte eine langsame Entspannung der Verbraucherpreisentwicklung ein, die ein Absinken der Teuerungsrate auf 2,4% im März 2012 zur Folge hatte. Auch für das Gesamtjahr 2012 gehen die Wirtschaftsforscher von einer durchschnittlichen Inflation in der Höhe von 2,4% aus. Der Privatkonsum wird von dem leichten Nachlassen des Preisdrucks profitieren können und sich 2012 mit 0,8% etwas mehr ausweiten als im Jahr davor (+0,6%). Auch ein prognostizierter Pro-Kopf-Anstieg der realen Löhne und Gehälter um 0,8% soll dazu beitragen, dass die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben weiter erhöhen und dadurch zur Konjunkturstabilisierung beitragen.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes betreffend wies Österreich 2011 mit einem Wert von 4,2% die niedrigste Arbeitslosenrate im europäischen Vergleich auf. Bedingt durch die schwächere Dynamik der heimischen Wirtschaft nahm die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen gegen Jahresende allerdings leicht zu, diese Tendenz setzte sich Anfang 2012 fort. Für das Gesamtjahr wird demnach ein Anstieg der Arbeitslosenrate auf 4,6% erwartet. Anders als im Vorfeld befürchtet, soll die 2011 in Kraft getretene Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für ausgewählte Staaten Mittelosteuropas nicht maßgeblich zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit beitragen.
Der österreichische Staatshaushalt wies im Jahr 2011 ein Budgetdefizit in Höhe von 3,3% auf und war zudem von einem leicht wachsenden Schuldenstand gekennzeichnet. Um einem weiteren Anstieg der Verschuldung gegenzusteuern, beschloss die Bundesregierung im März 2012 ein umfangreiches Reformpaket. Bei konsequenter Umsetzung der geplanten Konsolidierungsmaßnahmen sollte des Budgetdefizit 2012 auf die Maastricht-Grenze von 3% des BIP und im Folgejahr auf 2,6% absinken. Kurzfristig kann sich ein Teil der Konsolidierungsschritte zwar dämpfend auf die Konjunktur auswirken, längerfristig sollen nach Ansicht der Wirtschaftsexperten jedoch die positiven Effekte überwiegen. Dies ist vor allem im Licht der Herabstufung Österreichs durch die Ratingagentur Standard & Poor's im Jänner 2012 (von Triple-A auf AA+) von großer Bedeutung: Durch das Maßnahmenpaket soll das Vertrauen der Finanzmärkte gestärkt werden, nicht zuletzt mit dem Ziel, möglichst niedrige Finanzierungskosten für die Staatsschuld sicherzustellen.
Für die bessere Vergleichbarkeit orientiert sich die Kapsch TrafficCom Group an den international gebräuchlichen Begriffen für den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS; Intelligente Transportsysteme, oftmals auch mit Intelligente Verkehrssysteme übersetzt). ITS sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug und Benutzer unterstützen und optimieren.
Die Studie "Intelligent Transportation Systems – A global strategic business report" von Global Industry Analysts, Mai 2008 und September 2010, beschreibt den ITS-Markt als diversifizierten Markt mit stark unterschiedlichen Anwendungs- und Produktsegmenten. Der Markt untergliedert sich in folgende Segmente:
Marktvolumen. Laut Global Industry Analysts (Mai 2008 und September 2010) belief sich das weltweite Volumen des ITS-Marktes im Jahr 2011 auf rund 13 Mrd. USD mit weiter steigender Tendenz.
Marktsegmentierung. Das größte ITS-Marktsegment stellten 2011 Traffic Management Systems mit knapp 37% (4,8 Mrd. USD) dar. Electronic Toll Collection hielt mit einem weltweiten Volumen von 3,1 Mrd. USD einen Anteil von rund 24% am ITS-Markt. Die größte ETC-Region waren 2011 die USA mit 38%, knapp gefolgt von Europa mit 34%.
Marktwachstum. Der ITS-Markt wächst zwischen 2007 und 2015 voraussichtlich mit durchschnittlich 10 % pro Jahr und soll 2015 ein weltweites Volumen von 18,6 Mrd. USD erreichen, wovon auf ETC mit 5,2 Mrd. USD ein Anteil von 28 % entfallen soll. Für ETC wird mit einer jährlichen Steigerung von 13% das stärkste Wachstum aller ITS-Marktsegmente erwartet.
Finanzierung von Infrastrukturprojekten. Die weltweit steigende Anzahl von Fahrzeugen verlangt nach zusätzlichen Finanzmitteln für den Bau neuer und die Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen. Die Mauteinhebung durch die Einführung von Mautsystemen stellt eine zuverlässige Finanzierungsquelle dar und bietet damit die Möglichkeit, die notwendigen Mittel für Infrastrukturprojekte aufzubringen. Effiziente, insbesondere elektronische Mautsysteme sichern Regierungen, öffentlichen Stellen und Konzessionären signifikante konstante Einnahmen zur Erhaltung und Erweiterung der Straßeninfrastruktur.
Der Bau neuer Straßen wird wesentlich durch das weltweit steigende Verkehrsaufkommen bedingt, das einer generell zunehmenden globalen Tendenz folgt. Vor allem in den asiatischen Ländern wird mit einem gesteigerten Bedarf nach zusätzlichen elektronischen Mautspuren in bislang traditionellen manuellen Mautsystemen gerechnet. Abgesehen von wirtschaftlichen Aspekten ist die weltweite Zunahme des Verkehrs vermutlich der stärkste Treiber des ITS-Marktes. Nach Analysen der EU (European Union 2010, "Energy & Transport in Figures") ist zwischen 1995 und 2008 der Gesamtgüterverkehr jährlich um 2,3% und insgesamt um 33,7% gestiegen. Der Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße betrug jährlich 2,9% und insgesamt 45,7%. Die jüngste Wirtschaftskrise hat zwar die Zahl an Gütertransporten vorübergehend einbrechen lassen, dies wurde jedoch durch den nachfolgenden Aufschwung bereits weitestgehend wieder kompensiert. Trotz politischen Drucks ist es nicht gelungen, Gütertransporte verstärkt auf Schiene bzw. Wasser zu verlegen. Das steigende Verkehrsaufkommen erhöht den Finanzierungsdruck für die Straßeninfrastruktur enorm.
ITS-Lösungen und hier vor allem das Marktsegment Elektronische Mautsysteme gewinnen dadurch große Bedeutung und zusätzliches Wachstumspotenzial.
Für das Trans-European Road Network (TEN-V), das im Jahr 2005 mit einer Gesamtlänge von 84.700 km rund ein Viertel des gesamten primären Straßennetzes umfasste, aber 40% des Straßengüterverkehrs beförderte, wird bis 2020 ein durchschnittlicher Ausbau im Ausmaß von 4.800 km pro Jahr, davon 3.500 km bestehender Straßen, erwartet. Insbesondere den neuen EU-Mitgliedsländern sowie den Korridoren zu diesen Ländern wird hoher Investitionsbedarf beigemessen. Im "Whitepaper: European transport policy for 2010" hat die Europäische Kommission die Investitionskosten bis 2020 mit 600 Mrd. EUR veranschlagt. Die Wachstumserwartungen für die Verkehrsentwicklung bleiben demgemäß langfristig ungebrochen hoch.
Neben dem Bau neuer Infrastruktur wird der Markt durch die Notwendigkeit der Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen getrieben. Der hohe Finanzierungsbedarf für die Erhaltung der Straßeninfrastruktur in den USA – Standard & Poor's Research schätzt, dass bis 2020 jährlich 92 Mrd. USD für die Erhaltung der Autobahnen und Brücken sowie weitere 125,6 Mrd. USD für deren Verbesserung aufgewendet werden müssten – führt zu veränderten Geschäftsmodellen und dem Aufkommen privater Konzessionsmodelle.
Technologisch werden für die Mauteinhebung je nach Anwendungserfordernis Systeme eingeführt, die auf Mikrowellentechnik (Dedicated Short-Range Communication; DSRC), Satellitenortung (Global Navigation Satellite System; GNSS) oder Videotechnik, insbesondere zu einer videobasierten automatischen Kennzeichenerkennung (Automatic Number Plate Recognition; ANPR) für die Kontrolle (Enforcement) und für die Gebühreneinhebung in urbanen Bereichen, basieren.
Während in Europa eine DSRC-Technologie vorherrscht, die im 5,8GHz-Bereich operiert und dem Comité Européen de Normalisation (CEN)-Standard entspricht, werden elektronische Mautsysteme in Nordamerika derzeit mit einer Frequenz von 915 MHz auf Basis von proprietären Protokollen betrieben. Es wird erwartet, dass die USA nach und nach auf ein grundsätzlich neues Kommunikationsverfahren im 5,9 GHz-Frequenzbereich umrüsten werden. Der Kommunikationsstandard 5,9GHz WAVE (Wireless Access in the Vehicular Environment) zielt neben der Maut-Anwendung auf die Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug und von Fahrzeug zu Infrastruktur in Echtzeit sowie auf Applikationen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und weiterführende ITS-Lösungen für Verkehrsinformation, Verkehrsmanagement und Entertainment ab.
Reduktion von Verkehrsstaus. Die Umweltbelastung kann als ein weiterer Haupttreiber des ITS-Marktes und auch hier wieder für das Marktsegment Elektronische Mauteinhebung angesehen werden. Die Mauteinhebung gilt als effektive Lösung, um insbesondere in Ballungsräumen den Verkehr zeitlich besser zu staffeln oder Verkehrsstaus zu reduzieren, da dies Autofahrer dazu bewegt, Fahrgemeinschaften zu bilden oder öffentliche Verkehrsmittel zu benützen. Vor allem in den großen Ballungsräumen und Hauptstädten entsteht zudem ein immer größerer Bedarf an elektronischen Systemen zur Verkehrssteuerung und -reduktion. Im urbanen Bereich versucht man durch Stadtmautsysteme und Umweltzonen die Umwelt- und Verkehrsbelastung zu reduzieren. Aufgrund der politischen Sensitivität des Themas entwickelt sich dieses Geschäft nicht so schnell wie bisher erwartet.
Ein weiteres Anwendungsfeld in den Städten sind Verkehrssicherheitseinrichtungen zur Überwachung der Einhaltung von Verkehrsregeln. Beispielanwendungen sind Systeme zur Überwachung von Kreuzungsbereichen (z.B. Rotlichtübertretungen) sowie zur Geschwindigkeitsüberwachung. Diese zum ITS-Marktsegment Traffic Management Systems gehörenden Anwendungen stellen ein schnell wachsendes Marktpotenzial sowohl im urbanen Bereich als auch im interurbanen Bereich dar und sind für Stadtverwaltungen oftmals der unmittelbare Einstieg in größere und weitreichendere ITS-Lösungen wie die Stadtmaut.
Verringerung von Umweltbelastung durch den Verkehr. Die Bemühungen um die Verringerung der Umweltbelastung durch den Verkehr haben sich bei der Einführung von Mautsystemen zu einem wesentlichen Markttreiber entwickelt. Solche Systeme führen zu einer reduzierten oder veränderten Fahrzeugnutzung, was eine Verringerung der Emissionen und damit der Umweltbelastung bewirkt. Elektronische Mautsysteme, insbesondere für den mehrspurigen Fließverkehr, haben darüber hinaus gezeigt, dass es möglich ist, die Umweltbelastung und den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern, indem Staubildungen an Mautstationen vermieden werden und der Verkehrsfluss nicht unterbrochen wird. Auch Stadtmautlösungen tragen dazu bei, Staus zu vermeiden und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Erhöhung der Verkehrssicherheit. Insbesondere Verkehrsmanagementsysteme (Marktsegment Traffic Management Systems) leisten einen Beitrag, konsequent Unfallraten zu senken und die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Verkehrsunfällen zu erhöhen. Der Treiber sind Regierungen und regionale Behörden oder Organisationen wie etwa Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS entwickeln, um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Aspekte von Sicherheit, Performance, Schutz und Umwelt zu sichern.
Erhöhung der Produktivität des Fahrzeuges und des Fahrzeugbetriebes. Fahrzeug-orientierte ITS zielen auf die Fahrzeug-Telematik wie die Ferndiagnose oder fortgeschrittene Fahrzeugassistenzsysteme ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen (Marktsegment Commercial Vehicle Operations) und die Verkehrssicherheit. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer. Zu diesem Feld zählen auch Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur in Echtzeit, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom verstärkt auf der 5,9 GHz-Technologie basieren werden. So werden bei Commercial Vehicle Operations Daten über 5,9 GHz elektronisch ausgelesen, um über die Fahrzeugelektronik den Zustand des Fahrzeuges zu erkennen.
Industrie-orientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrages von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben (Marktsegment Public Vehicle Transportation Management Systems) abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Flottenmanagementsysteme und um Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht. Treiber sind aber auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierende Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.
Steigender Anspruch auf Komfort für den Reisenden. Benutzer-orientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, damit er sich entsprechend orientieren kann und dadurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen an Fahrzeuginformationssystemen (Marktsegment Vehicle Information Systems) sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder auch Anbieter von Navigationsgeräten. Die 5,9 GHz-Technologie wird als Kommunikationsplattform eine Reihe zukünftiger Anwendungen im "vernetzten Fahrzeug" ermöglichen.
All diesen Markttreibern übergelagert ist die Konvergenz, die Kapsch TrafficCom in den nächsten 5 bis 10 Jahren im ITS-Markt erwartet. Die Gesellschaft ist überzeugt, dass Applikationen, Plattformen und Technologien voraussichtlich zunehmend zusammenwachsen und letztendlich verschmelzen werden. Aus Sicht von Kapsch TrafficCom liegt die Zukunft in "Vernetzten Fahrzeugen in kooperativen Systemen"; das sind Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur in Echtzeit.
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 erzielte die Kapsch TrafficCom Group den höchsten Umsatz seit der Unternehmensgründung und konnte somit das Wachstum der letzten Jahre weiter fortsetzen. Die Akquisitionen des vorhergegangenen Wirtschaftsjahres in Nordamerika lieferten erstmalig einen ganzjährigen Umsatz- und Ergebnisbeitrag. Den wesentlichsten Beitrag aus dem Projektgeschäft leisteten die Errichtung und die Inbetriebnahme des landesweiten elektronischen Mautsystems viaTOLL auf dem bestehenden Straßennetz von rund 1.560 km für alle Fahrzeuge über 3,5 t Gesamtgewicht in Polen.
Folgende gesellschaftsrechtliche Änderungen und Ereignisse sind im Geschäftsjahr 2011/12 eingetreten:
n Am 22. März 2012 übernahm die Kapsch TrafficCom AG die restlichen Anteile an der italienischen Kapsch-Busi S.p.A. und hält nunmehr 100% der Anteile.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2011/12 konnten bestehende Verträge in Nordamerika und Österreich verlängert werden:
Neben den beiden bestehenden Großprojekten in Südafrika und Polen, die das Wirtschaftsjahr 2011/12 hinsichtlich Umsatzbeitrag und Ressourcenbindung prägten, konnten weitere Projekte gewonnen werden:
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 steigerte die Kapsch TrafficCom Group die Umsatzerlöse des Vorjahres (2010/11) von 388,6 Mio. EUR um 41,5% bzw. 161,3 Mio. EUR auf 549,9 Mio. EUR. Die Kapsch TrafficCom Group konnte in beiden wesentlichen Segmenten – Road Solution Projects (RSP) und Services, System Extensions, Components Sales (SEC) – signifikante Umsatzsteigerungen verzeichnen. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) verringerte sich verglichen mit 48,9 Mio. EUR im Vorjahr um 13,6% auf 42,2 Mio. EUR im Berichtsjahr.
Im Segment Road Solution Projects (RSP) lag der Umsatz mit 229,9 Mio. EUR um 44,7% über dem Wert des Vorjahres von 158,9 Mio. EUR und steuerte damit einen Anteil von 41,8% zum Gesamtumsatz bei (2010/11: 40,9%). Der wesentlichste Beitrag stammte aus dem Projekt für die Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen, das mit Ende des Wirtschaftsjahres 2011/12 erfolgreich abgeschlossen wurde. Weiters trugen die Umsetzung des australischen Airport-Link Projektes, das Projekt zur Errichtung des elektronischen Mautsystems in Portugal und das kurz vor dem Bilanzstichtag gewonnene Projekt in Weißrussland zu gesteigerten Umsätzen im Vergleich zur Vorjahresperiode bei. Im südafrikanischen Gauteng-Projekt wurden verglichen mit der Vorjahresperiode geringere Umsätze verzeichnet, außerdem wurden keine maßgeblichen Erweiterungen für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in der Tschechischen Republik beauftragt und umgesetzt.
Das Segment RSP erreichte in der Berichtsperiode einen positiven Ergebnisbeitrag von 4,1 Mio. EUR nach 0,1 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Verbesserung war im Wesentlichen auf den Beitrag des Projektes in Polen zurückzuführen. Die diesem Segment zugeordneten periodischen Kosten, die Aufwendungen für die Expansion in neue Märkte wie USA, Slowenien, Russland und Singapur sowie Vorlaufkosten für laufende und anstehende Ausschreibungen reduzierten jedoch die positive Ergebnisentwicklung in diesem Segment.
Im Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC) konnte der Umsatz von 223,3 Mio. EUR im Vorjahr um 84,7 Mio. EUR auf 308,1 Mio. EUR verbessert werden, das entspricht einer Steigerung von 38,0%. Das Segment SEC trug damit im Wirtschaftsjahr 2011/12 56,0% zum Gesamtumsatz (2010/11: 57,5%) bei. Die erfolgreiche Inbetriebnahme des landesweiten LKW-Mautsystems in Polen im Juli 2011, die Mobilisierungsphase für den Betrieb des elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng, die in diesem Zusammenhang ausgelieferten On-Board Units und die Umsätze der im November 2010 akquirierten kanadischen und amerikanischen IVHS Tochtergesellschaften lieferten den wesentlichsten Beitrag zu dieser Erhöhung. Mehreinnahmen wurden auch aus dem technischen und kommerziellen Betrieb des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in der Tschechischen Republik und aus dem technischen Betrieb einschließlich Wartung des landesweiten LKW-Mautsystems in Österreich verzeichnet. Der Verkauf von On-Board Units erreichte im Wirtschaftsjahr 2011/12 das Rekordvolumen von 11,2 Mio. ausgelieferten Stück und konnte damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Besonders positiv haben sich die Verkäufe in den USA, Südafrika, Frankreich, Australien und Spanien entwickelt.
Das EBIT des Segmentes SEC betrug 37,3 Mio. EUR (2010/11: 48,3 Mio. EUR), die EBIT-Marge lag somit bei 12,1% (2010/11: 21,6%). Die in den ersten Monaten zwischen Juli 2011 und Februar 2012 nicht in vollem Umfang vorgenommene Inbetriebnahme des polnischen Betriebsprojektes verminderte die verrechenbaren Umsätze bei voller Kostenbelastung. Auch die Verschiebung der Inbetriebnahme und der im Vergleich zum Vorjahr geringere Ergebnisbeitrag aus dem südafrikanischen Projekt belasteten das EBIT in diesem Segment. Außerdem wurde der im Juli 2011 von der E-ZPass Group erhaltene Zuschlag nur mit einem sehr preiskompetitiven Angebot gewonnen.
Im Segment Others (OTH) stieg der Umsatz von 6,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2010/11 auf 12,0 Mio. EUR im abgelaufenen Wirtschaftsjahr. Die Produktion und Zulieferung für das GSM-R Projekt der Kapsch CarrierCom in Frankreich bewirkte diese Steigerung. Die Umsatzerlöse im Segment OTH trugen im Wirtschaftsjahr 2011/12 2,2% zum Gesamtumsatz (2010/11: 1,6%) bei. Das EBIT erreichte 0,8 Mio. EUR (2010/11: 0,4 Mio. EUR). Die EBIT-Marge verminderte sich somit marginal von 6,7% im Vorjahr auf 6,5% im Wirtschaftsjahr 2011/12.
| Umsatz nach Segmenten | 2011/12 | 2010/11 | +/-% | 2009/10 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Road Solution Projects (RSP) | ||||||||
| Umsatz (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 229,9 | (42%) | 158,9 | (41%) | 45% | 45,8 | (21%) |
| EBIT | in Mio. EUR | 4,1 | (2%) | 0,1 | (0%) | >300% | -20,9 (-46%) | |
| Services, System Extentions, Components Sales (SEC) | ||||||||
| Umsatz (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 308,1 | (56%) | 223,3 | (57%) | 38% | 161,9 | (75%) |
| EBIT | in Mio. EUR | 37,3 | (12%) | 48,3 | (22%) | -23% | 45,3 | (28%) |
| Others (OTH) | ||||||||
| Umsatz (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 12,0 | (2%) | 6,4 | (2%) | 88% | 8,3 | (4%) |
| EBIT | in Mio. EUR | 0,8 | (6,5%) | 0,4 | (6,7%) | 82% | 0,2 | (2%) |
Umsätze nach Regionen. Den größten Anteil am Gesamtumsatz im Wirtschaftsjahr 2011/12 stellte mit 62,1% die Region Europa dar, der Anstieg um 159,4 Mio. EUR (87,6%) ist im Wesentlichen auf die Projekte in Polen und in Frankreich zurückzuführen. In der Region Sonstige Länder verminderte sich der Umsatz um 29,4 Mio. EUR (-20,7%). Maßgeblicher Einflussfaktor für diesen Rückgang war der gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Umsatz aus dem Projekt in Südafrika, während es in Australien und Thailand zu erhöhten Umsätzen kam. In der Region Amerika konnte der Umsatz um 36,0 Mio. EUR (130,4%) gesteigert werden. Dies war im Wesentlichen auf die erstmalig ganzjährige Einbeziehung der Kapsch TrafficCom IVHS Gesellschaften in Nordamerika zurückzuführen. In Österreich kam es zu einem Umsatzrückgang um 4,7 Mio. EUR (-12,6%), da im abgelaufenen Wirtschaftsjahr keine maßgeblichen Erweiterungen des bestehenden landesweiten LKW-Mautsystems stattfanden.
| Umsatz nach Regionen | 2011/12 | 2010/11 | +/-% | 2009/10 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Österreich (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 32,8 | (6%) | 37,5 | (10%) | -13% | 42,4 | (20%) |
| Europa (exkl. Österreich) (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 341,4 | (62%) | 182,0 | (47%) | 88% | 117,1 | (54%) |
| Amerika (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 63,6 | (12%) | 27,6 | (7%) | 130% | 12,1 | (5%) |
| Sonstige Länder (Anteil am Gesamtumsatz) | in Mio. EUR | 112,1 | (20%) | 141,5 | (36%) | -21% | 44,5 | (21%) |
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen erhöhten sich um 96,0 Mio. EUR von 191,3 Mio. EUR auf 287,3 Mio. EUR im Wirtschaftsjahr 2011/12. Im Vergleich zum Vorjahr veränderte sich dadurch die Quote für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen bezogen auf die Umsatzerlöse von 49,2% auf 52,2%. Dies war im Wesentlichen auf den höheren externen Lieferanteil im Errichtungs- und Betriebsprojekt in Polen – bedingt durch die sehr kurze Errichtungszeit – zurückzuführen.
Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 86,5 Mio. EUR um 35,3 Mio. EUR auf 121,7 Mio. EUR im Wirtschaftsjahr 2011/12. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl um 964 Personen von 1.621 auf 2.585 im Berichtszeitraum. Der Personalbedarf für den technischen und kommerziellen Betrieb im Zusammenhang mit den Projekten in Südafrika und Polen stellt hierbei den wichtigsten Einflussfaktor dar. Die Personalquote (Personalaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) blieb mit 22,1% im Vergleich zum Vorjahr mit 22,3% nahezu unverändert.
Der Aufwand für planmäßige Abschreibungen erhöhte sich um 4,8 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (2010/11: 13,6 Mio. EUR; 2011/12: 18,4 Mio. EUR), dies resultierte im Wesentlichen aus den Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 63,4 Mio. EUR um 19,6 Mio. EUR auf 83,0 Mio. EUR im Wirtschaftsjahr 2011/12. Mehrbelastungen ergaben sich vor allem bei den Marketing- und Werbungskosten, Reisekosten, Kommunikations- und IT-Aufwand sowie bei den Mieten. Diese Steigerungen resultierten einerseits aus projektbedingten Mehraufwendungen und andererseits aus dem Aufbau der polnischen Tochtergesellschaft.
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 verzeichnete die Kapsch TrafficCom Group ein Finanzergebnis von -5,9 Mio. EUR (2010/11: -7,6 Mio. EUR). Die Finanzerträge stiegen bedingt durch noch nicht realisierte Fremdwährungsgewinne im Zusammenhang mit konzerninternen Finanzierungen im Wesentlichen aus dem Projekt in Polen und den Tochtergesellschaften in Nordamerika. Bei den Finanzaufwendungen kam es zu erhöhten Zinsaufwendungen, die aus der im Vorjahr begebenen Unternehmensanleihe sowie der Finanzierung des Projektes in Polen resultierten.
Das Ergebnis vor Steuern lag mit 36,3 Mio. EUR um 4,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Die geringeren Steueraufwendungen und die gesteigerten Finanzerträge führten trotz des im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Ergebnisses aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) zu einem nahezu unveränderten Periodenergebnis von 27,5 Mio. EUR (2010/11: 28,4 Mio. EUR).
Zum Stichtag 31. März 2012 erhöhte sich die Bilanzsumme – insbesondere aufgrund des Projektgeschäftes – auf 557,7 Mio. EUR (31. März 2011: 450,1 Mio. EUR), das Eigenkapital lag bei 256,2 Mio. EUR und damit um 64,7 Mio. EUR über dem Bilanzstichtagswert des Vorjahres von 191,5 Mio. EUR. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf die Ende Juli 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung und das erwirtschaftete Gesamtergebnis der Periode in Höhe von 37,4 Mio. EUR zurückzuführen. Auf dieser Basis erhöhte sich die Eigenkapitalquote der Kapsch TrafficCom Group zum 31. März 2012 trotz gestiegener Bilanzsumme und des projektbedingt hohen Nettoumlaufvermögens auf 45,9% (31. März 2011: 42,5%).
Die größten Veränderungen bei den Aktiva der Bilanz fanden in den kurzfristigen Vermögenswerten statt. Im Zusammenhang mit den Projekten in Polen und Südafrika erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte von 190,9 Mio. EUR auf 287,6 Mio. EUR.
Die langfristigen Vermögenswerte stiegen von 159,7 Mio. EUR auf 168,1 Mio. EUR zum Stichtag 31. März 2012. Die größten Veränderungen waren im Bereich der sonstigen langfristigen Finanzanlagen und Beteiligungen zu verzeichnen und standen gänzlich in Zusammenhang mit der positiven Kursentwicklung der Aktien an der norwegischen Q-Free ASA. Der Rückgang bei den immateriellen Vermögenswerten resultierte aus den planmäßigen Abschreibungen aus Unternehmenserwerben.
Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 141,2 Mio. EUR im Vorjahr um 46,4 Mio. EUR auf 187,6 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31. März 2012. Den wesentlichsten Einfluss darauf hatten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, kurzfristigen Rückstellungen und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, die alle durch das Projekt in Polen bestimmt wurden.
Die langfristigen Verbindlichkeiten sanken auf 113,8 Mio. EUR (31. März 2011: 117,4 Mio. EUR), wobei die größte Veränderung aus den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten resultierte.
Der Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit betrug -37,8 Mio. EUR nach -11,7 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung war vor allem auf die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger Vermögenswerte und der kurzfristigen Rückstellungen sowie die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten zurückzuführen, die in einer weiteren Erhöhung des Nettoumlaufvermögens resultierten. Die im April 2012 erhaltene Zahlung aus dem Projekt in Polen verringerte die Forderungen aus Lieferung und Leistungen und sonstigen Vermögenswerten allerdings signifikant nach dem Bilanzstichtag 31. März 2012. Zusätzlich belastete das geringere Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) den Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit.
Der Geldfluss aus der Investitionstätigkeit wurde im Wirtschaftsjahr 2011/12 im Wesentlichen durch Erweiterungen der Produktionsanlagen, Modernisierungen von Büroräumlichkeiten und den Erwerb von Wertpapieren bestimmt. Der Free Cashflow verringerte sich dadurch auf -50,9 Mio. EUR nach -19,9 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die im Juli 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös in Höhe von 49,0 Mio. EUR und die Inanspruchnahme eines kurzfristigen Kreditrahmens für das Projekt in Polen waren die wichtigsten Einflussfaktoren für die positive Veränderung im Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit, während die Auszahlung von Dividenden in Höhe von insgesamt 21,0 Mio. EUR diesen belastete.
Somit konnte der Finanzmittelbestand von 42,0 Mio. EUR zum 31. März 2011 auf 44,9 Mio. EUR zum 31. März 2012 gesteigert werden. Der Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten spiegelte sich nicht in der Erhöhung des Finanzmittelbestandes wider und führte somit zu einer Erhöhung der Nettoverschuldung von 47,2 Mio. EUR zum 31. März 2011 auf 74,4 Mio. EUR zum 31. März 2012.
Verlässlichkeit und Genauigkeit der installierten Systeme. Die Mauttransaktionsrate ist eine Kennzahl für die Genauigkeit und Verlässlichkeit eines Mautsystems. Sie zeigt die Anzahl der erfolgreichen Mauttransaktionen von Fahrzeugen, die mit einer funktionierenden On-Board Unit ausgestattet sind, in Relation zu allen potenziellen Transaktionen. Eine hohe Mauttransaktionsrate sorgt für hohe Mauterträge.
Die durchschnittliche Mauttransaktionsrate des bestehenden LKW-Mautsystems in Österreich betrug im Jahr 2011 rund 99,9% und lag damit wieder auf dem hohen Niveau des Jahres 2010. Während des gleichen Zeitraumes betrug die durchschnittliche Leistungsrate des in der Tschechischen Republik installierten landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems rund 99,5% und lag damit um 0,2% über dem Wert des Vorjahres (99,3%). Die Berechnung der Mauttransaktionsrate erfolgt nach der mit dem jeweiligen Auftraggeber individuell vereinbarten Berechnungsmethode. Sie kann daher zwischen den Projekten nur bedingt verglichen werden.
Mitarbeiter. Die durchschnittliche Beschäftigtenanzahl der Kapsch TrafficCom Group betrug im Wirtschaftsjahr 2011/12 2.585 Mitarbeiter. Verglichen mit durchschnittlich 1.621 Personen im Wirtschaftsjahr 2010/11 entspricht dies einer Steigerung von 59,5%. Per 31. März 2012 waren 2.705 Mitarbeiter (2.520 Angestellte und 185 Arbeiter) beschäftigt, davon bereits mehr als die Hälfte außerhalb Europas (rund 1.100 Mitarbeiter in Südafrika).
Kapsch TrafficCom legt großen Wert auf die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wird nicht nur fachliches Know-how gefördert, sondern es werden auch Seminare und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung angeboten. Darüber hinaus werden gezielte Schulungen im Rahmen der Kapsch University durchgeführt. Zur Förderung des multinationalen Mitarbeiteraustausches gibt es ein Job-Rotation-Programm zwischen den Standorten. Ein Nachwuchsführungskräfte-Programm bereitet ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zukünftige Aufgaben vor.
Kapsch TrafficCom zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppenunternehmen in Österreich Beiträge gemäß einem festgelegten Beitragsschema in eine externe Pensionskasse ein. Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jeweiligen Einkommen und von der Umsatzrentabilität des Unternehmens ab.
Kapsch TrafficCom ist sich des Beitrages der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg bewusst und sieht daher eine Gewinnbeteiligung im Gesamtausmaß von maximal 5% des Gewinnes der Kapsch TrafficCom Group vor. Landesspezifische Obergrenzen sollen sicherstellen, dass die Verteilung auf Kaufkraftparität basiert. Die Verteilung erfolgt pro Kopf und einkommensunabhängig.
Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom für die Frauenförderung. Frauen werden bei Kapsch TrafficCom insbesondere durch ein flexibles Arbeitszeitmodell dabei unterstützt, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Weiters besteht eine Reihe von Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Fachhochschulen, die u. a. eine Erhöhung der Frauenquote zum Ziel haben. Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom für Frauenförderung durch die Teilnahme an speziellen Programmen, wie beispielsweise "FIT Frauen in die Technik" oder "FemTech". Innerhalb der Kapsch TrafficCom Group gibt es ein eigenes Traineeprogramm für "Frauen in den Vertrieb". Weiters hat die Kapsch TrafficCom Group ein Gremium für Gleichbehandlung eingerichtet.
Qualität. Die Kapsch TrafficCom AG definiert ihre Prozesse in einem integrierten HSSEQ-Managementsystem (Health-Safety-Security-Environment-Quality). Dafür liegen gültige Zertifikate nach ISO 9001 Qualitätsmanagement (seit 2002) sowie nach OHSAS 18001 Arbeitssicherheitsmanagement und ISO 14001 Umweltmanagement (seit 2005) vor. Kapsch TrafficCom hat die erforderlichen Maßnahmen in ihren internen Prozessen verankert und kontrolliert diese laufend. Das Zertifikat nach ISO 27001 definiert das notwendige Informationssicherheitsmanagement. Das Zertifikat nach ISO 20000 für Service Management im Bereich Technical Operations (technischer Betrieb) stellt eine hohe Servicequalität sicher.
Umwelt. Auch in Zukunft wird der gesellschaftlichen Verantwortung zum Umweltschutz verstärkt nachgekommen werden, insbesondere die Ressourcen sollen noch schonender und verantwortungsvoller eingesetzt werden.
Kapsch TrafficCom ist sich der Herausforderung langfristigen und verantwortungsvollen Wirtschaftens bewusst und widmet sich aktiv dem Thema Nachhaltigkeit auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene. Regelmäßig veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichte sollen die Fortschritte bei der gruppenweiten Systematisierung und weiteren Etablierung von definierten Zielen aufzeigen.
Im Bewusstsein ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung unterstützt darüber hinaus die gesamte Kapsch Group – organisiert aus der Kapsch AG – eine Vielzahl zeitgenössischer Kunst- und Kultureinrichtungen bzw. -projekte und tritt auch als Initiator eigener Projekte in diesem Sektor auf. Ausgewählte Bildungsinitiativen sowie umfangreiche soziale Maßnahmen ergänzen diese Haltung. Darin sieht das Unternehmen eine Verpflichtung im Außen- wie auch im Innenverhältnis.
Musik. Einen wesentlichen Anteil nehmen die Sponsoring-Aktivitäten rund um das Wiener Konzerthaus ein, eine kulturelle Institution, die weit über Österreichs Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf genießt. Seit 1992 fungiert die Kapsch Group als Hauptsponsor des Wiener Konzerthauses. Das Festival "Wien Modern" – eines der weltweit renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik – wird seit 1989 gefördert.
Bildende Kunst. Ein besonderes Anliegen der Kapsch Group ist die Förderung noch wenig arrivierter Künstler. Insbesondere junge Künstler aus dem In- und Ausland werden daher bei Förderungsaktionen bedacht. Beispielhaft ist der Bildkalender, den die Kapsch Group bereits seit 1994 auflegt und dessen Präsentation einmal jährlich im Spätherbst im Rahmen einer Vernissage erfolgt.
Bildungseinrichtungen. Als technik- und innovationsorientierte Unternehmensgruppe ist Kapsch TrafficCom ständig daran interessiert, mit den größten Talenten technischer Ausbildungslehrgänge so früh wie möglich in Kontakt zu treten. Die Kapsch Group fördert seit 2005 die Universitäre Gründerservice Wien GmbH, die Jungunternehmer bei der Umsetzung von Ideen zu schlüssigen Geschäftskonzepten begleitet und unterstützt.
Soziale Maßnahmen. Es ist Kapsch TrafficCom ein Anliegen, auch ausgewählte soziale Bereiche im In- und Ausland zu unterstützen. Stellvertretend für eine Vielzahl an Projekten sei hier das Institut "Cooperation bei Entwicklungs-Projekten" (ICEP) erwähnt, das mit seinen Aktivitäten die Lebenssituation der Menschen in Entwicklungsländern verbessert. Mit gezielter Förderung von Migration und Integration trägt Kapsch TrafficCom zu sozialer Gerechtigkeit, positiver Gesellschaftsentwicklung und langfristiger Sicherheit bei.
Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).
Das Projektrisikomanagement analysiert in Kundenprojekten ab der Angebotsphase in institutionalisierten Prozessen alle relevanten Chancen und Risiken und schafft damit die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen.
Im ERM werden neben den Risiken der wesentlichen Kundenprojekte des Konzerns auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken analysiert und halbjährlich an den Vorstand berichtet. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie die rechtzeitige Erkennung und Umsetzung sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.
Die wesentlichen Risiken des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.
Volatilität des Auftragseinganges. Ein wesentlicher Anteil der Umsätze der Kapsch TrafficCom Group wird im Segment Road Solution Projects (RSP) erzielt. Die Unternehmensgruppe nimmt in diesem Segment regelmäßig an Ausschreibungen für die Errichtung und den Betrieb großer elektronischer Mautsysteme sowie auch an Ausschreibungen für die Mauteinhebung auf Streckenabschnitten teil. Hier besteht einerseits das Risiko, dass Ausschreibungen, an denen die Kapsch TrafficCom Group teilnimmt oder teilzunehmen plant, beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter verschoben oder zurückgezogen werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Kapsch TrafficCom Group aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist. Auch Folgeumsätze aus dem technischen und kommerziellen Betrieb hängen von der erfolgreichen Teilnahme an Ausschreibungen für Systeme ab.
Die Umsätze der Kapsch TrafficCom Group waren in der Vergangenheit stark davon beeinflusst, ob im relevanten Wirtschaftsjahr Errichtungsprojekte im Segment RSP umgesetzt wurden. Umsatzspitzen gab es insbesondere in den Wirtschaftsjahren 2003
(Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Österreich), 2006/07 (Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in der Tschechischen Republik) sowie 2010/11 (Errichtung eines elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng). Im Wirtschaftsjahr 2011/12 fielen erhebliche Umsätze aus der Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen an.
Die Strategie der Kapsch TrafficCom Group zielt unter anderem darauf ab, diese Volatilität der Umsätze zu reduzieren. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die laufende Erhöhung des Umsatzanteiles aus dem technischen Betrieb einschließlich der Wartung von Systemen – das bedeutet eine Stärkung des Segmentes Services, System Extensions, Components Sales (SEC) – erreicht werden.
Risiken der Projektabwicklung. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist die Kapsch TrafficCom Group meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und anderen Intelligent Transportation Systems (ITS) häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt und diese innerhalb eines kurzen Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es unter anderem aufgrund der beschränkten zur Verfügung stehenden Zeit zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein Mangel an qualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, unerwartete technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und häufig auch Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse, zu leisten. Oft sind an wesentliche Terminüberschreitungen auch Vertragsklauseln gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden ermöglichen. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes würde auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen für Systeme reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom Group Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann.
Die Kapsch TrafficCom Group setzt Projektmanagement-Methoden und Projektrisikomanagement-Verfahren auf Basis des IPMA (International Project Management Association) Standards ein, um sich gegen Risiken bei Projekten zu schützen.
Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Systemen sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Mautprojekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für die Kapsch TrafficCom Group unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Diese Anforderungen können, wenn sie nicht erreicht werden, erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielten Margen aufgrund von Kostenänderungen von ursprünglichen Kalkulationen abweichen.
Haftungen, die sich aus Verträgen ergeben, können Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen beinhalten. Die Kapsch TrafficCom Group ist bestrebt, in Verträgen entsprechende Haftungsbeschränkungen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.
Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom Group beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten und Produkte zu entwickeln. Die Kapsch TrafficCom Group verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten, investiert die Kapsch TrafficCom Group einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten und Produkte allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom Group abträglich sein.
Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Kapsch TrafficCom Group haben. Darüber hinaus kann sich jede Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom Group auswirken. Andererseits könnten die Systeme, Komponenten, Produkte oder Dienstleistungen geistige Eigentumsrechte Dritter verletzen. Die Kapsch TrafficCom Group legt großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern.
Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Eines der strategischen Ziele der Kapsch TrafficCom Group besteht darin, durch organisches Wachstum sowie durch ausgewählte Akquisitionen und Joint Ventures international zu wachsen. In Umsetzung dieser Strategie wurden weltweit Unternehmen akquiriert und in die Kapsch TrafficCom Group eingegliedert. Im Zusammenhang mit dieser Expansionsstrategie besteht allerdings eine Reihe von Herausforderungen, die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen.
Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in osteuropäische Länder und Staaten außerhalb Europas ist die Kapsch TrafficCom Group einem erhöhten politischen Risiko in diesen Ländern ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen könnten einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liquide Mittel zur Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte der Kapsch TrafficCom Group eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden.
Währungsrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group verfügt über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Euro-Zone. Ein beträchtlicher Teil des Umsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro, sondern in den Währungen der jeweiligen Landesgesellschaften abgerechnet. Obwohl die Kapsch TrafficCom Group bestrebt ist, erforderlichenfalls die Nettowährungsposition der einzelnen Aufträge abzusichern, können sich Währungsschwankungen in Wechselkursverlusten im Konzernabschluss niederschlagen (Transaktionsrisiko). Darüber hinaus ergeben sich Risiken aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro (Translationsrisiko). Wechselkursänderungen können auch dazu führen, dass sich die Position der Kapsch TrafficCom Group gegenüber den Wettbewerbern verändert.
Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (Euribor, Pribor etc.) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group sichert Zinsrisiken, sofern wesentlich, durch geeignete Finanzinstrumente ab.
Liquiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kapsch TrafficCom Group zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa der Errichtung eines landesweiten Mautsystems bei verzögerter Zahlung durch den Auftraggeber, und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.
Die Kapsch TrafficCom Group unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa bei der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien/Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist von Marktgegebenheiten und von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group haben. Durch die Platzierung von 800.000 neuen Aktien aus genehmigtem Kapital mit einem Bruttoemissionserlös von 49 Mio. EUR im Wirtschaftsjahr 2011/12 konnte die Kapsch TrafficCom Group ihre Liquidität weiter stärken.
Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Kreditrisiko. Die Kapsch TrafficCom Group ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird laufend geprüft. Die wesentlichen Kunden der Kapsch TrafficCom Group sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung bzw. dem Betrieb landesweiter oder regionaler Mautsysteme. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien (einschließlich Finanzinstitute mit angenommener guter Bonität) von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Der Ausfall von oder ein Wertberichtigungsbedarf bei Forderungen könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom Group haben.
Der Erfolg der Kapsch TrafficCom Group hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist in der derzeitigen Wachstumsphase die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung könnten sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.
Die Kapsch TrafficCom Group setzt attraktive Maßnahmen, wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken.
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung von Infrastruktur für ITS-Lösungen (etwa Mautstationen) und dem Betrieb von Mautsystemen ist eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Die Erarbeitung sowie die Einhaltung der anwendbaren rechtlichen Bestimmungen und anwendbarer Auflagen können einen erheblichen administrativen und technischen Aufwand erfordern. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten oder erfüllt werden können, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.
Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue ITS-Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko von Patentverletzungen bzw. der Verletzung von Property Rights. Kapsch TrafficCom hat ein aktives Intellectual Property (IP)-Management als eigene Funktion implementiert. Zur Vermeidung von Klagen und Gerichtsverfahren führt die Kapsch TrafficCom Group laufend und vor dem Eintritt in neue Märkte bzw. Regionen ein Monitoring potenzieller Property Rights-Verletzungen durch.
Als Technologiekonzern ist die Kapsch TrafficCom Group typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Die Kapsch TrafficCom AG hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application Method CRISAM eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat die Kapsch TrafficCom Group den Betrieb der Mautsysteme nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) "IT-Service-Management" zertifiziert.
Der Enterprise Risk Management-Ansatz der Kapsch TrafficCom AG befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen. Wesentliche Chancen ergeben sich für die Kapsch TrafficCom Group aus dem zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte, dem weltweiten Verkehrswachstum, der Gesetzgebung zur Reduktion der Umweltbelastung durch den Verkehr, der Erhöhung der Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebes
sowie dem steigenden Anspruch auf Komfort für den Reisenden. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Marktchancen durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios.
Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch TrafficCom Group gefährden könnten. Die zunehmende geografische Diversifizierung, die Verbreiterung des Produktportfolios, verbunden mit einem steigenden Anteil an wiederkehrenden Umsätzen (Stärkung des Segmentes Services, System Extensions, Components Sales), sollen Risikokonzentrationen künftig weiter reduzieren.
Mit dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz (URÄG) 2008 wurde die 8. EU-Richtlinie in österreichisches Recht übernommen. Nach diesem Gesetz müssen kapitalmarktorientierte Gesellschaften im Konzernlagebericht neben dem Risikomanagement nunmehr auch die wichtigsten Merkmale des IKS im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess darstellen.
Die Kapsch TrafficCom AG hat im Wirtschaftsjahr 2009/10 begonnen, die vorhandenen internen Kontrollprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert.
Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien und Arbeitsanweisungen dar.
Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung der Einhaltung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerkes für interne Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).
Die Erfassung der Geschäftsfälle in der Kapsch TrafficCom Group erfolgt mit unterschiedlichen Softwarelösungen. In manchen Ländern ist aufgrund der Größe der Tochterunternehmen das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die einzelnen Gesellschaften liefern quartalsweise an die Konzernzentrale Berichtspakete mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gesamtergebnisrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung. Diese Daten werden dann in das zentrale Konsolidierungssystem (Hyperion Financial Management) eingepflegt. Die Finanzinformationen werden auf Konzernebene in der Kapsch TrafficCom Controlling-Abteilung überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung nach IFRS.
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.
Der dezentralen Struktur der Kapsch TrafficCom Group entsprechend liegt auch die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des Internen Kontrollsystems beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Geschäftsführung der einzelnen Tochterunternehmen ist für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagements im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sowie für die Einhaltung der in diesem Zusammenhang bestehenden konzernweiten Richtlinien und Vorschriften verantwortlich. Die Überwachung der Einhaltung und der Wirksamkeit des IKS wird von der Leitung der Finanz-Abteilung, der Controlling-Abteilung und der internen Revision wahrgenommen und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates berichtet.
Die Kapsch TrafficCom Group verfügt über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien und Klagenfurt (Österreich), Jönköping (Schweden), Bologna (Italien), Buenos Aires (Argentinien), Toronto (Kanada), Carlsbad (Kalifornien/USA) und Kapstadt (Südafrika). Per 31. März 2012 beschäftigte die Kapsch TrafficCom Group mehr als 400 (2010/11: rund 350) Ingenieure für verschiedene F&E-Aktivitäten.
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben für die Kapsch TrafficCom Group im Hinblick auf die Erreichung der strategischen Ziele einen hohen Stellenwert, um immer einen Schritt voraus zu sein. Das Wissen und die Anwendbarkeit gänzlich neuer Technologien, basierend auf nationalen und internationalen Standards, stellen die Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung dar und ermöglichen auch den Eintritt in neue Märkte. Der Fokus richtet sich derzeit auf die Regionen Nord- und Südamerika, Russland, Australien und Südostasien.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr lag der Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung in einer neuen hoch performanten straßenseitigen Infrastruktur, die alle wesentlichen Sensorsysteme in einer einzelnen gemeinsamen Plattform vereint. Ziel war es, eine hohe Wiederverwendung von Basiskomponenten, eine weitgehend automatisierte Konfiguration und Installation sowie geringeren Aufwand in der Wartung zu gewährleisten. Diese Sensorplattform wurde in Portugal erfolgreich in Betrieb genommen, in Südafrika ausgeliefert und wird nunmehr für den US-Markt erweitert.
Wesentliche Forschungsaktivitäten umfassten Prototypen für Intelligent Transportation Systems (ITS), Teilnahme an Standardisierungen für G5 (WAVE Europa) bezüglich Traffic Management, -Kontrolle und -Reduktion sowie Forschung und Produktentwicklung von Lösungen für die Verkehrssicherheit und die elektronische Verkehrsflusskontrolle. Die neu entwickelte ITS-Transponder-Plattform ermöglicht die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, welche Informationen über den aktuellen Fahrzeugzustand liefert. Forschung im Bereich Fahrzeugregistrierung und -klassifizierung führte zur Entwicklung neuer Video- und Sensor-Technologien mit herausragender Leistung.
Wichtige organisatorische Themen zur Reduktion von Aufwänden und Lieferzeiten waren Prozess- und Qualitätsverbesserungen im Bereich Zentralsystem und straßenseitige Infrastruktur sowie organisatorische Änderungen und Cost Center-Aufteilungen, um besseren Produktsupport zu gewährleisten.
Im Komponentengeschäft wurde besonderes Augenmerk auf die Entwicklung neuer und kostengünstigerer Generationen von On-Board Units, die auf der DSRC-, GNSS- und 5,9 GHz-Technologie basieren, gelegt. Erste neue kostenreduzierte On-Board Units wurden erfolgreich für den Verkauf freigegeben, und die erste erfolgreiche Commercial Vehicle 5,9 GHz-Transponder-Demonstration wurde am US-Markt durchgeführt.
Erfolgreiche Forschung bildet die Basis für die laufende Verbesserung bestehender Produkte und Lösungen und die kontinuierliche Senkung von Produktions-, Installations-, Betriebs- und Wartungskosten – wesentliche Faktoren für die Aufrechterhaltung des Technologie- und Wettbewerbsvorteils.
Forschungskosten werden als Aufwand erfasst. Dasselbe gilt für Entwicklungskosten, sofern die IFRS-Kriterien für den Ansatz als immateriellen Vermögenswert nicht erfüllt werden. Infolge der Anwendung des Gesamtkostenverfahrens werden die Forschungsund Entwicklungskosten in verschiedenen Positionen der Gesamtergebnisrechnung erfasst, insbesondere unter den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, im Personalaufwand und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Im Wirtschaftsjahr 2011/12 investierte die Kapsch TrafficCom Group rund 53,3 Mio. EUR (2010/11: rund 37,3 Mio. EUR) in Forschung und Entwicklung, das entspricht rund 10% vom Gesamtumsatz.
Kapsch TrafficCom blickt für das Wirtschaftsjahr 2012/13 ebenso wie für die kommenden Jahre trotz eines makroökonomisch weiterhin herausfordernden Umfeldes optimistisch auf ihre Märkte. Die Gesellschaft ist überzeugt, dass es weltweit eine Vielzahl interessanter Möglichkeiten für die Lieferung und den Betrieb von Mautsystemen gibt und dass sie auf die Konvergenz des ITS-Marktes, die sich bereits immer deutlicher abzeichnet, vorbereitet ist. Das Wirtschaftsjahr 2012/13 im Speziellen wird durch die weitere Entwicklung im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des elektronischen Mautsystems für den mehrspurigen Fließverkehr in der südafrikanischen Provinz Gauteng sowie die erwarteten Ausschreibungen für landesweite elektronische Mautsysteme in Ungarn, Slowenien und Dänemark geprägt sein. Ferner stehen die Umsetzung der im Wirtschaftsjahr 2011/12 definierten Strategie bis 2016 und die Einführung der entsprechenden Unternehmensstruktur im Blickpunkt der Gesellschaft für das Wirtschaftsjahr 2012/13.
Am 6. April 2012 wurde das Projekt zur Errichtung des landesweiten LKW-Mautsystems in Polen final vom Vertragspartner abgenommen. Die damit verbundene letzte ausständige Zahlung in Höhe von netto 103,3 Mio. EUR erfolgte ebenfalls noch im April.
Am 28. April 2012 – nur zwei Tage vor dem zuletzt festgesetzten Termin – wurde die Inbetriebnahme des bereits komplett errichteten Systems in Südafrika vom Gericht aufgrund einer Klage auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Am 23. Mai 2012 beschloss die Regierung, gegen diese Entscheidung zu berufen.
Wien, am 30. Mai 2012
Mag. Georg Kapsch Ing. Erwin Toplak André Laux Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wien, am 30. Mai 2012
Mag. Georg Kapsch Ing. Erwin Toplak André Laux Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
| Name des Vorstandes | Zuständigkeitsbereich |
|---|---|
| Georg Kapsch (CEO) | Finanzen und Administration, Mergers & Acquisitions, Investor Relations, Recht, Internationale Tochtergesellschaften, Personalwesen, Marketing & Kommunikation, Internationales Beziehungsmanagement,Innovationsmanagement, Produktion, Telematische Dienstleistungen und Region Nordamerika |
| Erwin Toplak (COO) | Vertrieb Region 1, Business Development, System Engineering, Forschung & Entwicklung und Technischer Betrieb |
| André F. Laux (Mitglied des Vorstandes) | Vertrieb Region 2, Business Development, Produkt- und Projektmanagement |
| Alle Beträge in EUR | Erläuterungen | 2011/12 | 2010/11 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (1) | 549.921.391 | 388.577.354 |
| Sonstige betriebliche Erträge | (2) | 10.250.121 | 7.564.449 |
| Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen, unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen |
(3) | -7.715.924 | 7.461.759 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 196.825 | 0 | |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | (4) | -287.288.207 | -191.255.566 |
| Personalaufwand | (5) | -121.725.367 | -86.462.023 |
| Aufwand für planmäßige Abschreibungen | (6) | -18.399.507 | -13.614.643 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -83.019.586 | -63.391.169 |
| Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit | 42.219.746 | 48.880.161 | |
| Finanzerträge | (8) | 7.209.800 | 4.497.773 |
| Finanzaufwendungen | (8) | -13.083.030 | -12.117.209 |
| Finanzergebnis | (8) | -5.873.229 | -7.619.436 |
| Erträge aus Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen | (14) | -32.679 | 0 |
| Ergebnis vor Steuern | 36.313.838 | 41.260.725 | |
| Ertragsteuern | (9) | -8.861.709 | -12.825.554 |
| Periodenergebnis | 27.452.129 | 28.435.171 | |
| Sonstiges Gesamtergebnis | |||
| Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen: | |||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 11.596.162 | -2.276.947 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -1.541.864 | 4.294.277 | |
| Steuern, soweit auf im Eigenkapital erfasste Wertänderungen entfallend | -78.020 | -258.963 | |
| Sonstiges Gesamtergebnis der Periode nach Steuern | (10) | 9.976.278 | 1.758.367 |
| Gesamtergebnis der Periode | 37.428.406 | 30.193.538 | |
| Periodenergebnis, zurechenbar: | |||
| Anteilseigner der Gesellschaft | 20.599.568 | 22.062.116 | |
| Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern | 6.852.560 | 6.373.055 | |
| 27.452.129 | 28.435.171 | ||
| Gesamtergebnis der Periode, zurechenbar: | |||
| Anteilseigner der Gesellschaft | 30.941.852 | 23.608.360 | |
| Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern | 6.486.554 | 6.585.178 | |
| 37.428.406 | 30.193.538 | ||
| Ergebnis je Aktie aus dem Periodenergebnis, das den Anteilseignern | |||
| der Gesellschaft zurechenbar ist (in EUR) | (29) | 1,62 | 1,81 |
| Alle Beträge in EUR | Erläuterungen | 31. März 2012 | 31. März 2011 |
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Sachanlagen | (12) | 21.847.139 | 19.404.442 |
| Immaterielle Vermögenswerte | (13) | 80.378.811 | 88.687.320 |
| Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen | (14) | 0 | 0 |
| Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen | (15) | 51.229.052 | 34.489.914 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | (16) | 3.420.384 | 9.017.638 |
| Latente Steueransprüche | (22) | 11.188.685 | 8.109.517 |
| 168.064.072 | 159.708.830 | ||
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | (17) | 48.898.875 | 49.484.611 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte |
(18) | 287.589.919 | 190.885.049 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | (15) | 8.212.783 | 8.036.841 |
| Liquide Mittel | (19) | 44.929.361 | 42.000.584 |
| 389.630.938 | 290.407.085 | ||
| Summe Aktiva | 557.695.010 | 450.115.915 | |
| EIGENKAPITAL | |||
| Kapital und Rücklagen, die den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar sind | |||
| Grundkapital | (20) | 13.000.000 | 12.200.000 |
| Kapitalrücklage | 117.508.771 | 70.077.111 | |
| Konzernbilanzgewinn und andere Rücklagen | 112.098.233 | 94.065.714 | |
| 242.607.004 | 176.342.825 | ||
| Minderheitenanteile | 13.639.537 | 15.170.566 | |
| Summe Eigenkapital | 256.246.542 | 191.513.391 | |
| VERBINDLICHKEITEN | |||
| Langfristige Verbindlichkeiten | |||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | (21) | 74.255.766 | 74.112.367 |
| Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses |
(23) | 16.703.633 | 16.314.606 |
| Langfristige Rückstellungen | (26) | 1.097.655 | 686.388 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | (24) | 3.439.531 | 10.422.739 |
| Latente Steuerschulden | (22) | 18.315.570 | 15.875.749 |
| 113.812.155 | 117.411.848 | ||
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 59.013.463 | 72.531.371 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen | (25) | 53.047.511 | 36.881.453 |
| Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten | 3.795.130 | 3.973.331 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | (21) | 53.249.432 | 23.082.571 |
| Kurzfristige Rückstellungen | (26) | 18.530.776 | 4.721.950 |
| 187.636.313 | 141.190.676 | ||
| Summe Verbindlichkeiten | 301.448.468 | 258.602.524 | |
| Summe Passiva | 557.695.010 | 450.115.915 |
| Alle Beträge in EUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbar | Minderheiten anteile |
Summe Eigenkapital |
||||
| Grundkapital | Kapitalrücklage | Sonstige Rücklagen |
Konzern bilanzgewinn |
|||
| Stand 31. März 2010 | 12.200.000 | 70.077.111 | 2.702.758 | 78.233.966 | 5.034.869 | 168.248.704 |
| Dividende für 2009/10 | -9.150.000 | -3.245.699 | -12.395.699 | |||
| Effekte aus Unternehmenszusammen schlüssen und dem Erwerb von |
||||||
| Minderheiten | -1.329.370 | 6.796.218 | 5.466.848 | |||
| Periodenergebnis | 22.062.116 | 6.373.055 | 28.435.171 | |||
| Sonstiges Ergebnis der Periode: | ||||||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 4.082.155 | 212.122 | 4.294.277 | |||
| Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten |
-2.535.909 | 0 | -2.535.909 | |||
| Stand 31. März 2011 | 12.200.000 | 70.077.111 | 4.249.003 | 89.816.711 | 15.170.566 | 191.513.391 |
| Erlöse aus der Ausgabe von Aktien | 800.000 | 47.431.660 | 48.231.660 | |||
| Dividende für 2010/11 | -13.000.000 | -8.017.583 | -21.017.583 | |||
| Gesellschafterzuschüsse | 90.667 | 90.667 | ||||
| Periodenergebnis | 20.599.568 | 6.852.560 | 27.452.129 | |||
| Sonstiges Ergebnis der Periode: | ||||||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -1.175.858 | -366.006 | -1.541.864 | |||
| Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten |
11.518.142 | 0 | 11.518.142 | |||
| Stand 31. März 2012 | 13.000.000 | 117.508.771 | 14.681.954 | 97.416.280 | 13.639.537 | 256.246.542 |
| Alle Beträge in EUR | Erläuterungen | 2011/12 | 2010/11 |
|---|---|---|---|
| Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit | |||
| Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit | 42.219.746 | 48.880.161 | |
| Berichtigungen um nicht zahlungswirksame Posten und sonstige Überleitungen: | |||
| Abschreibungen | (6) | 18.399.507 | 13.614.643 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | 50.242 | 0 | |
| Zu-/Abnahme der Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendi gung des Dienstverhältnisses |
(23) | 389.028 | 114.354 |
| Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen | (24, 26) | -2.973.804 | 103.655 |
| Zu-/Abnahme der sonstigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte | -537.793 | 757.768 | |
| Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) | (16) | 5.977.137 | -537.067 |
| Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) | (24) | -3.834.549 | 971.092 |
| Sonstige (netto) | -2.264.443 | -1.825.561 | |
| 57.425.071 | 62.079.045 |
| Alle Beträge in EUR | Erläuterungen | 2011/12 | 2010/11 |
|---|---|---|---|
| Veränderungen des Nettoumlaufvermögens: | |||
| Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und | |||
| sonstiger Vermögenswerte | (18) | -92.190.370 | -72.588.781 |
| Zu-/Abnahme der Vorräte | (17) | 585.736 | -8.098.837 |
| Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten |
1.944.819 | 28.696.976 | |
| Zu-/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen | (26) | 13.808.826 | -2.218.992 |
| -75.850.989 | -54.209.634 | ||
| Geldfluss aus Geschäftstätigkeit | -18.425.918 | 7.869.411 | |
| Zinseinnahmen | (8) | 1.032.668 | 1.173.389 |
| Zinsausgaben | (8) | -6.987.381 | -3.476.705 |
| Nettozahlungen von Ertragsteuern | -13.463.043 | -17.229.370 | |
| Nettogeldfluss aus betrieblicher Tätigkeit | -37.843.673 | -11.663.275 | |
| Geldfluss aus Investitionstätigkeit | |||
| Ankauf von Sachanlagen | (12) | -10.648.960 | -6.362.478 |
| Ankauf von immateriellen Vermögenswerten | (13) | -2.412.085 | -1.888.740 |
| Ankauf von Wertpapieren und Beteiligungen und sonstigen langfristigen Finanzanlagen | (15) | -4.781.127 | -69.125 |
| Zahlungen für den Erwerb von Gesellschaften (abzüglich der liquiden Mittel dieser Gesellschaften) |
0 | -52.180.953 | |
| Zahlungen für den Erwerb vom Minderheitsanteilen | 0 | -1.000.000 | |
| Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an at-equity-konsolidierten Gesellschaften | (14) | -32.679 | 0 |
| Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen | 0 | 35.999 | |
| Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 1.181.546 | 553.619 | |
| Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit | -16.693.304 | -60.911.678 | |
| Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | |||
| Einzahlungen aus der Ausgabe von Aktien und aus Gesellschafterzuschüssen | 48.322.327 | 0 | |
| An die Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividende | -13.000.000 | -9.150.000 | |
| An die Minderheitsaktionäre von Konzerngesellschaften gezahlte Dividende | -8.017.583 | -3.245.699 | |
| Zunahme sonstiger langfristiger Finanzverbindlichkeiten | (21) | 203.061 | 64.052.117 |
| Zunahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten | (21) | 42.794.567 | 13.938.131 |
| Abnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten | (21) | -12.684.280 | -92.126 |
| Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit | 57.618.092 | 65.502.423 | |
| Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands | 3.081.114 | -7.072.530 | |
| Entwicklung des Finanzmittelbestands | |||
| Anfangsbestand | (19) | 42.000.584 | 47.743.108 |
| Netto-Zu-/Abnahme des Finanzmittelbestands | 3.081.114 | -7.072.530 | |
| Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand | -152.338 | 1.330.006 | |
| Endbestand | (19) | 44.929.361 | 42.000.584 |
Die Kapsch TrafficCom Group ist ein internationaler Anbieter von anspruchsvollen Intelligent Transportation Systems (ITS).
Die Geschäftstätigkeit des Kapsch TrafficCom Konzerns ist in die folgenden drei Segmente unterteilt:
n Others (OTH)
Das Segment Road Solution Projects befasst sich mit der Errichtung von ITS-Lösungen.
Das Segment Services, System Extensions, Components Sales beschäftigt sich mit dem Verkauf von Dienstleistungen (Wartung und Betrieb) und Komponenten im Bereich ITS-Lösungen.
Das Segment Others umfasst das Nichtkerngeschäft, das von der Tochtergesellschaft Kapsch Components GmbH & CoKG abgewickelt wird. Es handelt sich dabei um Engineering-Lösungen, elektronische Fertigung und Logistikdienstleistungen für verbundene Unternehmen und Drittkunden.
Oberste Konzerngesellschaft des Kapsch-Konzerns ist die DATAX HandelsgmbH, Wien. Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, eine 100%ige Tochtergesellschaft der DATAX HandelsgmbH, war bis Juni 2007 Alleingesellschafter der Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG.
Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH hat ihren Anteil an der Kapsch TrafficCom AG im Zuge eines Initial Public Offerings im Juni 2007 auf 69,67% reduziert. Durch Anteilsverschiebungen im Geschäftsjahr 2008/09 sowie durch Ausgabe weiterer Aktien und durch Aktienverkäufe im Geschäftsjahr 2011/12 kam es zu einer weiteren Reduktion auf 61,90%. Die Aktien der Kapsch TrafficCom AG im Streubesitz notieren seit dem 26. Juni 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse.
Die Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG ist eine Aktiengesellschaft, eingetragen und ansässig in Wien, Österreich. Die Adresse ihres eingetragenen Firmensitzes ist 1120 Wien, Am Europlatz 2.
Die folgenden Tochtergesellschaften sind in den Konsolidierungskreis einbezogen:
n Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland
n Kapsch Telematik Technologies Bulgaria EAD, Sofia, Bulgarien
*) Neugründung im Geschäftsjahr 2011/12
**) in Liquidation
Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden die Kapsch TrafficCom Cooperatief U.A., Amsterdam, Niederlande, und die Mark IV Holdings B.V., Amsterdam, Niederlande, liquidiert und die Kapsch Traffic Com HoldCo Inc., Halifax, Kanada, und die Kapsch TrafficCom IVHS Corp., Mississauga, Kanada, in die Kapsch TrafficCom Canada Inc., Halifax, Kanada, als aufnehmende Gesellschaft verschmolzen.
Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses zur Anwendung gelangten, dargestellt:
Gemäß § 245a UGB wurde der Konzernabschluss zum 31. März 2012 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro (EUR) erstellt. Der Konzernabschluss zum 31. März 2012 wurde nach dem historischen Anschaffungskostenprinzip aufgestellt, mit Ausnahme von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, die zum Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzungen und Annahmen, welche die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden am Bilanzstichtag sowie die bilanzierten Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen der Geschäftsführung auf den laufenden Transaktionen basieren, können die tatsächlichen Werte letztendlich von diesen Schätzungen abweichen. Jene Bereiche, die ein hohes Maß an Schätzung oder Komplexität aufweisen, oder Bereiche, wo Annahmen und Schätzungen von großer Bedeutung für den Konzernabschluss sind, werden in Erläuterung 21 dargelegt.
Es gibt keine neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen, die im Jahr 2011/12 Anwendung finden, die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzern hatten.
IAS 19, "Leistungen an Arbeitnehmer", wurde im Juni 2011 geändert. Die Auswirkungen im Konzern werden nachfolgend erläutert: Der Korridoransatz wird abgeschafft und sämtliche versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden beim Anfall im sonstigen Ergebnis erfasst; nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfasst; der Zinsaufwand und die erwarteten Erträge aus Planvermögen werden netto unter Berücksichtigung des der leistungsorientierten Verpflichtung zugrunde liegenden Zinssatzes ermittelt. Der Konzern hat die vollen Auswirkungen der Änderungen noch festzustellen. Der Konzern wird IAS 19 (überarbeitet 2011) spätestens in dem Geschäftsjahr anwenden, welches am 1. April 2013 beginnt.
IFRS 9, "Finanzinstrumente", befasst sich mit der Klassifizierung, dem Ansatz und der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. IFRS 9 wurde im November 2009, Oktober 2010 und Dezember 2011 veröffentlicht. Dieser Standard ersetzt die Abschnitte des IAS 39, "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung", die sich mit der Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten befassen. Nach IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte in zwei Bewertungskategorien klassifiziert: diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie solche, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Festlegung erfolgt bei erstmaligem Ansatz. Die Einstufung hängt davon ab, wie der Konzern seine Finanzinstrumente verwaltet hat sowie welche vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse mit den Finanzinstrumenten zusammenhängen. Für finanzielle Verbindlichkeiten wurden die meisten Vorschriften des IAS 39 beibehalten. Die Hauptveränderung liegt darin, dass in den Fällen der Ausübung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert die Wertveränderungen, die aufgrund des eigenen Unternehmenskreditrisikos entstehen, im sonstigen Ergebnis statt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst werden, es sei denn, dass dies zu einer unzutreffenden Darstellung führt. Der Konzern wird IFRS 9 spätestens in dem Geschäftsjahr anwenden, welches am 1. April 2015 beginnt.
IFRS 10, "Konzernabschlüsse", baut auf bestehenden Grundsätzen auf. Im Mittelpunkt von IFRS 10 steht die Einführung eines einheitlichen Konsolidierungsmodells für sämtliche Unternehmen, welches auf die Beherrschung des Tochterunternehmens durch das Mutterunternehmen abstellt. Darüber hinaus enthält der Standard zusätzliche Leitfäden, die bei der Bestimmung, ob eine Beherrschung vorliegt, unterstützen – insbesondere bei schwierigen Fällen. Der Konzern hat die vollen Auswirkungen des IFRS 10 noch nicht ausgewertet und wird IFRS 10 spätestens im Geschäftsjahr, welches am 1. April 2013 beginnt, anwenden.
IFRS 11, "Gemeinschaftliche Vereinbarungen", ändert die Definition von Gemeinschaftsunternehmen. Eine gemeinschaftliche Vereinbarung ist hiernach definiert als eine Vereinbarung, bei der zwei oder mehr Partnerunternehmen vertraglich die gemeinschaftliche Kontrolle über diese Vereinbarung ausüben. Eine gemeinschaftliche Kontrolle existiert nur, wenn Entscheidungen über Aktivitäten, die sich auf die Rückflüsse aus einer Vereinbarung wesentlich auswirken, der einstimmigen Zustimmung der gemeinschaftlich führenden Partnerunternehmen bedürfen. Jeder Partner einer gemeinschaftlichen Vereinbarung muss seine Rechte und Pflichten aus der Vereinbarung bilanziell erfassen. Der Fokus liegt nicht mehr auf der rechtlichen Ausgestaltung der gemeinschaftlichen Vereinbarung, sondern eher auf der Art und Weise, wie die Rechte und Pflichten auf die Partner der gemeinschaftlichen Vereinbarung verteilt werden. Nach IFRS 11 gibt es nunmehr lediglich zwei "Arten" gemeinschaftlicher Vereinbarungen: "Gemeinschaftliche Tätigkeiten" ("joint operations") und Gemeinschaftsunternehmen ("joint ventures"). Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen wurde abgeschafft. Partnerunternehmen eines Gemeinschaftsunternehmens haben verpflichtend die Equity-Bilanzierung anzuwenden. IFRS 11 ist nach dem EU-Endorsement für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen, grundsätzlich rückwirkend anzuwenden. Wesentliche Auswirkungen des IFRS 11 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Darstellung des Konzerns werden gegenwärtig nicht erwartet.
IFRS 12, "Angaben zu Anteilen an Unternehmen", führt die überarbeiteten Angabepflichten zu IAS 27 bzw. IFRS 10, IAS 31 bzw. IFRS 11 und IAS 28 in einen Standard zusammen. Der Konzern hat die vollen Auswirkungen des IFRS 12 noch nicht ausgewertet und wird IFRS 12 spätestens im Geschäftsjahr, welches am 1. April 2013 beginnt, anwenden.
IFRS 13, "Bewertung zum beizulegenden Zeitwert", hat die Verbesserung der Bewertungskontinuität und die Verminderung der Komplexität als Ziel gesetzt. Es wird beschrieben, wie der beizulegende Zeitwert zu definieren ist, wie die Bewertung bestimmt wird und welche Angaben zu machen sind. Die Vorschriften, die eine Angleichung von IFRS und US GAAP mit sich bringen, erweitern nicht den Anwendungsbereich der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, sondern erläutern in den Fällen, in denen dies bereits von Standards verlangt oder erlaubt wird, wie der beizulegende Zeitwert anzuwenden ist. Der Konzern wird IFRS 13 spätestens in dem Geschäftsjahr anwenden, welches nach dem 1. April 2013 beginnt.
Es gibt keine weiteren Standards oder Interpretationen, die noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzern hätten.
Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand zum Datum der Unterfertigung erstellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft, der nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards in den Konzernabschluss einbezogen wurde, ist zum Datum der Unterfertigung vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt worden.
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (inklusive Zweckgesellschaften), bei denen der Konzern die Kontrolle über die Finanzund Geschäftspolitik ausübt. Dies ist regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50%. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar oder umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), zu dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Kontrolle endet.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte
jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs werden in voller Höhe aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet.
Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden.
Etwaige bedingte Gegenleistungen werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwertes einer als Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden im Rahmen von IAS 39 bewertet und ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust entweder im Periodenergebnis oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet, und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Im Abschluss noch enthaltene bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenszusammenschlüssen vor Anwendung des IFRS 3 (2008) werden weiterhin nach den Regelungen des IFRS 3 (2004) behandelt. Als Firmenwert wird der Wert angesetzt, der sich aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs, des Betrages der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie des beizulegenden Zeitwertes jeglicher vorher gehaltener Eigenkapitalanteile zum Erwerbsdatum über dem Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Der Firmenwert wird zumindest einmal jährlich auf Wertminderung geprüft bzw. immer dann, wenn es Hinweise auf eine Wertminderung gibt. Wurde ein Wertminderungsbedarf festgestellt, wird der Firmenwert unverzüglich um die Höhe der Wertminderung abgeschrieben. Zuschreibungen auf den Firmenwert werden nicht vorgenommen. Der Firmenwert wird zum Zweck der Überprüfung des Wertminderungsbedarfs den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt an jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die voraussichtlich vom Firmenzusammenschluss profitieren werden und bei welchen der Firmenwert entstanden ist.
Konzerninterne Transaktionen, Salden sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen werden wie Transaktionen mit Eigenkapitaleignern des Konzerns behandelt. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen der gezahlten Leistung und dem betreffenden Anteil an dem Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst.
Wenn der Konzern entweder die Beherrschung oder den maßgeblichen Einfluss auf ein Unternehmen verliert, wird der verbleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz als Gewinn oder Verlust erfasst. Der beizulegende Zeitwert ist der beim erstmaligen Ansatz eines assoziierten Unternehmens, Gemeinschaftsunternehmens oder eines finanziellen Vermögenswertes ermittelte beizulegende Zeitwert. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unternehmen so bilanziert, wie dies verlangt würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Dies bedeutet, dass ein zuvor im sonstigen Ergebnis erfasster Gewinn oder Verlust vom Eigenkapital ins Ergebnis umgegliedert wird.
Gemeinschaftsunternehmen sind Unternehmen, bei denen zwei oder mehr Partnerunternehmen durch eine vertragliche Vereinbarung gebunden sind und diese vertragliche Vereinbarung eine gemeinschaftliche Führung begründet. Der Konzern bilanziert Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode.
Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen der Konzern einen maßgeblichen, nicht aber beherrschenden Einfluss ausüben kann, was im Allgemeinen mit einem Stimmrechtsanteil von 20% bis 50% einhergeht. Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Der Anteil des Konzerns an den Veränderungen bei den Gewinnen oder Verlusten seiner assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und sein Anteil an den Veränderungen der Rücklagen wird in den Rücklagen erfasst. Der Firmenwert aus dem Erwerb von assoziierten Unternehmen wird abzüglich etwaiger Wertminderungsverluste unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen.
Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Anteil des Konzerns an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens gleich seiner Beteiligung an diesem assoziierten Unternehmen ist bzw. diese übersteigt, einschließlich aller unbesicherten Forderungen, weist der Konzern darüber hinausgehende Verluste nicht aus, sofern er nicht zugunsten des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen eingegangen ist bzw. Zahlungen getätigt hat.
Wenn sich die Beteiligungsquote an einem assoziierten Unternehmen verringert hat, dies jedoch ein assoziiertes Unternehmen bleibt, so wird nur der anteilige Betrag der zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne bzw. Verluste in das Periodenergebnis umgegliedert.
Wesentliche nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen dem Konzern und den assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligung des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, sofern nicht die Transaktion einen Hinweis auf die Wertberichtigung des übertragenen Vermögenswertes liefert.
Die Abschlüsse ausländischer, in den Konzernabschluss einbezogener Tochterunternehmen werden gemäß IAS 21 wie folgt umgerechnet:
Die Gesamtergebnisrechnung ausländischer Unternehmen (ausgenommen solche aus Hochinflationsländern), die eine vom Euro abweichende funktionale Währung haben, wird zu den durchschnittlichen Wechselkursen des Geschäftsjahres und die Bilanz zum jeweiligen Mittelkurs der Fremdwährung am Bilanzstichtag in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung von Anteilen an Tochtergesellschaften entstehen, werden im Eigenkapital unter dem Posten "Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung" ausgewiesen. Bei Verkauf von ausländischen Unternehmen werden solche Umrechnungsdifferenzen in der Gesamtergebnisrechnung als Teil des Gewinnes/Verlustes aus dem Verkauf von Anteilen an verbundenen Unternehmen dargestellt.
Firmenwerte und Zuschreibungen auf den Zeitwert im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Unternehmens werden als Aktiva und Passiva des jeweiligen ausländischen Unternehmens dargestellt und zum Schlusskurs umgerechnet.
Im Geschäftsjahr 2011/12 wurde die Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland, gegründet. Weißrussland ist zum Bilanzstichtag 31. März 2012 als Hochinflationsland eingestuft. Der Konzern untersucht derzeit, ob für die Gesellschaft IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden ist. Für das Geschäftsjahr 2011/12 ergeben sich daraus keine Auswirkungen.
Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Wechselkurs am Tag der Transaktion in die Berichtswährung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Abwicklung von solchen Transaktionen und aus der Umrechnung monetärer Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährungen resultieren, sind in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nichtmonetäre Posten der Bilanz werden zu historischen Kursen und nichtmonetäre Posten, die zum niedrigeren beizulegenden Wert (Nettoveräußerungswert) bewertet wurden, zu dem zum Zeitpunkt der Wertermittlung geltenden Wechselkurs umgerechnet.
Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Umrechnung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzforderungen und Finanzschulden resultieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.
Die in der Bilanz ausgewiesenen originären Finanzinstrumente beinhalten "liquide Mittel", "Wertpapiere", "Finanzanlagen und Beteiligungen", "Forderungen und Verbindlichkeiten" und "Kreditverbindlichkeiten". Für diese Finanzinstrumente gelten die beim jeweiligen Bilanzposten angeführten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.
Der Konzern ist aufgrund seiner Aktivitäten einer Reihe von Finanzrisiken, insbesondere Fremdwährungsrisiko, Zinsrisiko und Kreditrisiko, ausgesetzt. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auf die Nichtvorhersehbarkeit von Finanzmärkten und versucht, mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern wendet keine Sicherungsbilanzierung (Hedge Accounting), wie in IAS 39 vorgesehen, an.
Unter Fremdwährungsrisiko versteht man jenes Risiko, das durch Wertschwankungen bei den Finanzinstrumenten, anderen Bilanzposten (z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten) und/oder Zahlungsströmen aufgrund von Währungsschwankungen entsteht. Ein Wechselkursrisiko besteht insbesondere, wenn Geschäftstransaktionen in einer Währung durchgeführt werden oder im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entstehen könnten, die nicht mit der funktionalen Währung des Konzerns übereinstimmt (im Weiteren als "Fremdwährung" bezeichnet).
Der Konzern agiert international und ist einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das aus den Risiken von verschiedenen Währungen resultiert, vor allem hinsichtlich der tschechischen Krone, des polnischen Zloty und südafrikanischen Rand sowie des US-Dollars. Kundenaufträge werden überwiegend in den jeweiligen Landeswährungen der Konzerngesellschaften fakturiert. Nur im Fall, dass der Konzern erwartet, einem bedeutenden Fremdwährungsrisiko ausgesetzt zu sein, werden größere Aufträge in Fremdwährung bei Bedarf durch Devisentermingeschäfte abgesichert.
Hätte sich der Kurs der angeführten Währungen (bezogen auf kurzfristige und langfristige Forderungen und Verbindlichkeiten) zum Stichtag 31. März 2012 (31. März 2011) um den unten angeführten Prozentsatz ("Volatilität") verändert, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen variablen Kosten konstant geblieben wären, um die folgenden Beträge höher bzw. niedriger ausgefallen.
| Währung | Volatilität | Hypothetische Ergebnisänderung in TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2011/12 | 2010/11 (angepasst) | |||||
| AUD | 10% | 496 | 190 | |||
| CAD | 10% | 2.054 | 1.797 | |||
| CZK | 10% | 3.332 | 3.582 | |||
| PLN | 10% | 10.043 | 1.692 | |||
| SEK | 10% | 794 | 838 | |||
| USD | 10% | 3.491 | 3.639 | |||
| ZAR | 10% | 3.133 | 907 |
Die Auswirkung beim polnischen Zloty ergibt sich stichtagsbezogen aus dem Großprojekt in Polen.
Unter Zinsrisiko versteht man das Risiko, das aus den Wertschwankungen von Finanzinstrumenten, anderen Bilanzposten (z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten) und/oder Zahlungsströmen aufgrund von Schwankungen bei den Marktzinssätzen entsteht. Für festverzinsliche Bilanzposten umfasst das Risiko das Barwertrisiko. Im Fall, dass der Marktzinssatz für Finanzinstrumente schwankt, kann entweder ein Gewinn oder ein Verlust resultieren, wenn das Finanzinstrument vor Fälligkeit veräußert wird.
Für variabel verzinste Bilanzposten bezieht sich das Risiko auf den Zahlungsstrom. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten können Anpassungen in den Zinssätzen von Änderungen bei den Marktzinssätzen resultieren. Solche Veränderungen würden Änderungen bei Zinszahlungen zur Folge haben. Variabel verzinste (sowohl kurzfristige als auch langfristige) Finanzverbindlichkeiten machen rund ein Drittel der verzinsten Bilanzposten aus. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. März 2012 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte dies – wie im Vorjahr – keine wesentliche Auswirkung auf das Konzernergebnis. Zum Bilanzstichtag waren keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung des Zinsrisikos vorhanden.
Als Teil des Risikomanagements des Konzerns unterhält der Konzern Geschäftsbeziehungen nur mit als kreditwürdig eingestuften Dritten und hat Richtlinien eingeführt, um sicherzustellen, dass der Konzern Kunden mit entsprechender Bonität beliefert. Zusätzlich überwacht der Konzern laufend seine Forderungssalden, um sein Risiko hinsichtlich uneinbringlicher Forderungen zu beschränken. Bestimmte Konzernrichtlinien beschränken das Kreditlimit gegenüber einzelnen Finanzinstitutionen, je nach Bonitätsbeurteilung der Institution. Bei großen Systemerrichtungs- und -implementierungsprojekten besteht ein Kreditrisiko im Wesentlichen in der Phase der Errichtung des Mautsystems. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in Tschechien, Südafrika und Polen (siehe Erläuterung 18) keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann basierend auf den Erfahrungen des Konzerns als niedrig eingestuft werden.
Das maximale Kreditrisiko entspricht den Buchwerten:
| Alle Beträge in TEUR | 2011/12 | 2010/11 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 51.229 | 34.490 |
| Andere langfristige Vermögenswerte | 3.420 | 9.018 |
| Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 287.590 | 190.885 |
| Liquide Mittel | 44.929 | 42.001 |
| 387.168 | 276.394 |
Vorsichtiges Liquiditätsrisikomanagement setzt die Gewährleistung des Vorhandenseins ausreichender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie die Möglichkeit der Finanzierung über bereitgestellte Kreditlinien in adäquater Höhe voraus. Die Gewährleistung einer angemessenen Liquidität ist gemäß dem österreichischen Unternehmensrecht für jedes Unternehmen verpflichtend. Der Konzern stellt die Liquidität durch vorhandene Kreditlinien sicher.
Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur.
Der Konzern überwacht sein Kapital auf Basis des Verschuldungsgrades, berechnet aus dem Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital. Die Nettoverschuldung (das Nettoguthaben) setzt sich zusammen aus langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel, Bankguthaben und kurzfristiger Wertpapiere.
| Alle Beträge in TEUR | 2011/12 | 2010/11 |
|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 74.256 | 74.112 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 53.249 | 23.083 |
| Summe Finanzverbindlichkeiten | 127.505 | 97.195 |
| Liquide Mittel und Bankguthaben | 44.929 | 42.001 |
| Kurzfristige Wertpapiere | 8.213 | 8.037 |
| Nettoguthaben (+)/-verschuldung (-) | -74.363 | -47.157 |
| Eigenkapital | 256.247 | 191.513 |
| Verschuldungsgrad | 29% | 25% |
Ausgaben für Forschung werden als Aufwand erfasst. Kosten, die für Entwicklungsprojekte aufgelaufen sind (in Bezug auf Gestaltung und Testen von neuen oder verbesserten Produkten), werden als immaterielle Vermögenswerte erfasst, wenn die folgenden Kriterien erfüllt werden:
Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in darauffolgenden Perioden nicht als Vermögenswert ausgewiesen. Aktivierte Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen und ab jenem Zeitpunkt linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer, höchstens jedoch drei Jahre, abgeschrieben, zu dem der Vermögenswert zur Nutzung bereit ist. Sie werden jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen.
Anschaffungskosten für Computersoftware, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte werden aktiviert und linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt 4 bis 30 Jahre. Erworbene Kundenverträge (Mautverträge, Wartungsverträge) werden auf 2 bis 10 Jahre abgeschrieben. Wenn ein auslösendes Ereignis eintritt, wird der Buchwert jedes immateriellen Vermögenswertes auf einen Wertminderungsbedarf überprüft.
Die unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Finanzanlagen sowie die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Vermögenswerte. Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere und Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen im beizulegenden Zeitwert entstehen, werden für Vermögenswerte der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbar" im Eigenkapital unter einem separaten Posten ausgewiesen und für Vermögenswerte der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.
Beim Verkauf von Finanzanlagen wird der Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Buchwerten erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Zusätzlich wird der Betrag, der im Eigenkapital ausgewiesen ist, erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Alle Käufe oder Verkäufe werden zum Erfüllungstag erfasst, die Kosten der Anschaffung inkludieren Transaktionskosten (mit Ausnahme der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet").
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob es objektive Anzeichen für eine Wertminderung jeder einzelnen bedeutenden Finanzanlage bzw. Gruppe von Finanzanlagen gibt. Falls solche Anzeichen bestehen, berücksichtigt der Konzern diese Wertminderung, und die bisher im Eigenkapital ausgewiesenen Beträge werden aus dem Eigenkapital herausgenommen und erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Der Betrag der Wertminderung wird als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme angesetzt.
Wenn in folgenden Perioden der beizulegende Zeitwert des wertberichtigten Finanzinstrumentes steigt und dieser Anstieg in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis steht, das eintritt, nachdem die Wertberichtigung erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst worden war, macht der Konzern den Wertberichtigungsverlust rückgängig. Im Fall von Schuldinstrumenten wird die Rückgängigmachung erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, im Fall von Eigenkapitalinstrumenten wird sie direkt im Eigenkapital ausgewiesen.
Sonstige jederzeit veräußerbare Beteiligungen, die keinen notierten Börsenpreis in einem aktiven Markt haben und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich gemessen werden kann, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigung ausgewiesen.
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob objektive Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf einer Finanzanlage oder einer Gruppe von Finanzanlagen vorliegen. Wenn in einer Folgeperiode der Grund für die Wertminderung wegfällt, wird keine Werterholung erfasst.
Für Zwecke der Rechnungslegung und Bilanzierung werden derivative Finanzinstrumente als freistehende Derivate behandelt und als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Veränderungen im beizulegenden Wert dieser derivativen Finanzinstrumente werden unverzüglich in der Gesamtergebnisrechnung, je nach Zweck des Derivats, im sonstigen betrieblichen Ertrag oder sonstigen betrieblichen Aufwand oder im Finanzergebnis erfasst.
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagen.
Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 26 Jahre bei Gebäuden und Bauten auf fremdem Grund, 4 bis 20 Jahre für technische Anlagen und Maschinen sowie 3 bis 10 Jahre für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Eine Abwertung für Wertminderungen wird um den Betrag durchgeführt, um den der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes übersteigt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert des Vermögenswertes. Zum Zwecke der Bewertung von Wertminderungen werden die Vermögenswerte bis zu der niedrigsten Ebene gruppiert, wo separate Geldflüsse identifizierbar sind.
Der Unterschiedsbetrag zwischen Erlös aus dem Verkauf von Sachanlagen und Buchwert wird als Gewinn oder Verlust im Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.
Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer alle Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, trägt, werden als Finanzierungsleasing behandelt.
Die betreffenden Vermögenswerte werden unter dem Anlagevermögen mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem beizulegenden Zeitwert des geleasten Vermögenswertes, falls niedriger, aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Differenz zwischen den Mindestleasingzahlungen und dem passivierten Barwert wird als Zinsaufwand abgegrenzt. Der Zinsanteil wird unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode über die vereinbarte Vertragslaufzeit verteilt.
Leasingvereinbarungen, bei denen der Leasinggeber alle Chancen und Risiken, die mit der Nutzung der Vermögenswerte verbunden sind, innehat, werden als operatives Leasing behandelt. Die Zahlungen im Zuge des operativen Leasings (abzüglich etwaiger vom Leasinggeber erhaltener Anreize) werden linear über die Laufzeit als Mietaufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Investitionszuschüsse für erworbene langfristige Vermögenswerte (technische Anlagen) werden passiviert und entsprechend der Nutzungsdauer des zugeordneten Vermögenswertes ergebniswirksam aufgelöst.
Sonstige Zuschüsse, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste gewährt wurden, werden sofort ertragswirksam vereinnahmt.
Vorräte werden zu Anschaffungskosten oder, falls niedriger, dem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Kosten werden mit dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt. Die Kosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Gestaltungskosten, Rohstoffe, direkte Fertigungskosten, sonstige direkte Kosten und entsprechende Fertigungsgemeinkosten (basierend auf normaler betrieblicher Kapazität). Sie beinhalten jedoch keine Finanzierungskosten. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis im Zuge des gewöhnlichen Geschäftsverlaufes abzüglich variabler Veräußerungskosten dar.
Der Konzern wendet bei der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen IAS 11 an. Soweit das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass der Auftrag gewinnbringend sein wird, wird der Auftragserlös über den Zeitraum des Auftrages erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust unverzüglich als Aufwand erfasst. Der Arbeitsfortschritt wird aus dem Verhältnis von bereits angefallenen Kosten bis zum Bilanzstichtag und den geschätzten gesamten Kosten für das jeweilige Projekt ermittelt.
Der Bilanzansatz ergibt sich aus dem Vergleich der Summe aus den bis zum Bilanzstichtag angefallenen kumulativen Kosten plus dem gemäß der Teilgewinnrealisierungsmethode ermittelten Gewinn (anteilig) oder Verlust (in voller Höhe) auf dem jeweiligen Fertigungsauftrag mit den in Rechnung gestellten Beträgen. Der Saldo wird sodann entweder im Umlaufvermögen (Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge) oder unter kurzfristigen Verbindlichkeiten (Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen) ausgewiesen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zunächst mit dem Zeitwert und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode abzüglich von Wertberichtigungen angesetzt. Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gebildet, wenn es objektive Anzeichen dafür gibt, dass der Konzern nicht in der Lage sein wird, alle Forderungen gemäß den ursprünglichen Bedingungen einzutreiben. Der Wertberichtigungsbetrag ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem Barwert der geschätzten zukünftigen, mit dem effektiven Zinssatz abgezinsten Zahlungsströme. Der Betrag der Wertberichtigung wird in der Gesamtergebnisrechnung ergebniswirksam erfasst.
Für die Darstellung der Geldflussrechnung sind der Kassenbestand, kurzfristige, täglich fällige Bankeinlagen und sonstige Bankguthaben in den Finanzmittelbestand einbezogen. Kontokorrentverbindlichkeiten sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Rückstellungen werden bei Vorliegen einer aktuellen rechtlichen oder faktischen Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit in der Bilanz gebildet, wenn ein Abfluss finanzieller Mittel für die Bedienung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Verpflichtung angestellt werden kann.
Rückstellungen für Garantieverpflichtungen, Haftungen für Fertigungsmängel und Serien- und Systemfehler dienen im überwiegenden Umfang zur Abdeckung von Verpflichtungen aus kostenlosen Reparaturen und Ersatzlieferungen entsprechend den allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen bzw. aufgrund von Einzelvereinbarungen und werden auf Basis von Erfahrungssätzen, welche aus den zuletzt für diese Zwecke angefallenen Lohn-, Material- und Gemeinkosten und Ersatzlieferungen bzw. Preisnachlässen abgeleitet wurden, bewertet. Eine Rückstellung wird gemäß einer besten Schätzung der Kosten für die Mängelbehebung im Zuge der Gewährleistung der vor dem Bilanzstichtag verkauften Produkte angesetzt.
Der Konzern gewährt verschiedene Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und andere langfristige Leistungen entweder aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen oder gemäß den Bestimmungen des entsprechenden lokalen Arbeitsrechtes.
Für leistungsbezogene Verpflichtungen aus Pensionszusagen und Anwartschaften auf Abfertigung gelangt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Nach dieser Methode werden die Kosten der Leistungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses in der Form in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt, dass die planmäßigen Kosten über die Dienstzeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Basis eines Gutachtens eines qualifizierten Versicherungsmathematikers, der jährlich eine vollständige Bewertung der Pläne durchführt, verteilt werden. Die Verpflichtungen zur Zahlung einer Pension werden unter Zuhilfenahme von Zinssätzen von Staatsanleihen, deren Laufzeit in etwa der Laufzeit der entsprechenden Verbindlichkeit entspricht, als Barwert der künftigen Zahlungen berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die außerhalb des Korridors (= Maximum aus 10% der Versorgungsverpflichtung oder 10% des externen Planvermögens, falls vorhanden, zu Beginn einer Periode) liegen, werden in der Gesamtergebnisrechnung über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der aktiv Versorgungsberechtigten verteilt erfasst.
Zahlungen des Konzerns an eine Pensionskasse im Zusammenhang mit beitragsorientierten Versorgungsverpflichtungen sind im Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht erfasst.
Für die Berechnung der Verbindlichkeiten aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder kommt gemäß IAS 19 die Anwartschaftsbarwertmethode zur Anwendung. Jubiläumsgelder sind pauschale Zahlungen, die im Kollektivvertrag festgelegt und von Gehaltshöhe und Dienstjahren abhängig sind. Anspruch besteht erst nach einer bestimmten Anzahl von Dienstjahren. Die Berechnung der Verbindlichkeiten aus den Verpflichtungen für Jubiläumsgelder erfolgt in ähnlicher Weise wie die Berechnung der Verbindlichkeiten für Abfertigungsverpflichtungen, jedoch ohne Berücksichtigung der Korridormethode.
Latente Steueransprüche/-schulden werden unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode in voller Höhe für alle temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und den im Konzernabschluss ausgewiesenen Buchwerten bilanziert. Falls jedoch die latenten Steueransprüche/-schulden aus der erstmaligen Bilanzierung eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit in einer anderen als einen Unternehmenszusammenschluss betreffenden Transaktion resultieren, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder den Bilanz- noch den steuerlichen Gewinn bzw. Verlust beeinflusst, so werden diese nicht berücksichtigt. Die latenten Steueransprüche/-schulden werden unter Verwendung von Steuersätzen (und -gesetzen) bestimmt, die in Kraft sind bzw. zum Bilanzstichtag so gut wie in Kraft sind und von denen erwartet wird, dass sie gelten werden, wenn die entsprechenden aktiven latenten Steueransprüche realisiert bzw. die latenten Steuerschulden getilgt werden.
Latente Steueransprüche werden bis zu jenem Ausmaß angesetzt, bei dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerbare Gewinne vorhanden sein werden, gegen die man die temporären Differenzen verwenden kann.
Temporäre Differenzen entstehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Abschreibungsperioden von Anlagevermögen, Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen, anderen Verpflichtungen nach Beendigung von Dienstverhältnissen, Differenzen hinsichtlich der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten und steuerlichen Verlustvorträgen.
Latente Steueransprüche/-schulden werden für temporäre Differenzen angesetzt, die bei Investitionen in Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen entstehen, außer in jenen Fällen, wo der Zeitpunkt der Auflösung der temporären Differenz vom Konzern bestimmt wird und es wahrscheinlich ist, dass die temporäre Differenz in absehbarer Zukunft nicht aufgelöst wird.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.
Verbindlichkeiten werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode ausgewiesen. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Fremdwährungskurs bewertet. Kredite werden zunächst mit dem Zeitwert abzüglich angefallener Transaktionskosten angesetzt, in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten. Fremdkapitalkosten werden in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht als Aufwand erfasst.
Eventualschulden entstehen aus zwei Gründen. Zum einen umfassen sie mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch unbestimmte zukünftige Ereignisse bestätigt wird, die zumindest teilweise außerhalb des Einflussbereiches des Konzerns liegen. Zum anderen umfassen sie bestehende Verpflichtungen, die allgemeine oder spezielle Bilanzierungserfordernisse nicht erfüllen (d. h., die Höhe der Verpflichtungen kann nicht mit ausreichender Verlässlichkeit bewertet werden oder ein Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtungen wird nicht als wahrscheinlich eingeschätzt).
Der Konzern setzt Eventualschulden an, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ist unwahrscheinlich und es ist nach IFRS noch keine Verbindlichkeit in die Bilanz aufzunehmen.
Umsatzerlöse werden gemäß IAS 18 bei der Auslieferung der Produkte und der Übertragung der maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an diesen Produkten auf den Käufer, abzüglich Skonto und nach Eliminierung konzerninterner Umsätze, in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die Umsätze von Dienstleistungen werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde, unter Bezugnahme auf den Fertigstellungsgrad der speziellen bewerteten Transaktion auf Basis der tatsächlich erbrachten Leistung als Anteil der zu erbringenden Gesamtleistungen.
Umsätze, die sich auf Fertigungsaufträge beziehen (im Wesentlichen Systemerrichtungs- und -implementierungsprojekte), werden nach der Teilgewinnrealisierungsmethode bilanziert, unter der Voraussetzung, dass die Bedingungen des IAS 11 erfüllt sind.
Andere Erträge werden vom Konzern auf folgender Basis erfasst und ausgewiesen:
Der Konzern unternimmt Schätzungen und trifft Annahmen bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Die resultierenden Bilanzierungsschätzungen werden definitionsgemäß nur selten den entsprechenden tatsächlichen Ergebnissen gleichen.
Insbesondere Schätzungen und Annahmen betreffend Ertragsrealisierung beinhalten ein signifikantes Risiko, eine wesentliche Korrektur der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten innerhalb des folgenden Geschäftsjahres zu verursachen.
Der Konzern wendet bei der Bilanzierung seiner Fertigungsaufträge die Teilgewinnrealisierungsmethode an. Die Anwendung der Teilgewinnrealisierungsmethode erfordert, dass der Konzern den zu erwartenden Gewinnaufschlag für einen Fertigungsauftrag schätzt. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand getroffenen Annahmen weisen darauf hin, dass keine wesentliche Auswirkung zu erwarten ist, wenn die tatsächlichen Endergebnisse um 10% von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten. Die Analyse der in der Vergangenheit getroffenen Annahmen sowie der tatsächlich eingetretenen Gewinnaufschläge hat ergeben, dass die vorgenommenen Schätzungen bisher zuverlässig waren.
Weitere Bereiche, in denen Annahmen und Schätzungen wesentlich für den Konzernabschluss sind, umfassen den aktivierten Firmenwert, Vorräte, latente Steueransprüche/-schulden, Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Beendigung des Dienstverhältnisses und Gewährleistungsrückstellungen. Sensitivitätsanalysen der vom Vorstand getroffenen Annahmen im Zusammenhang mit dem aktivierten Firmenwert, Vorräten, latenten Steueransprüchen/-schulden und Gewährleistungsrückstellungen weisen darauf hin, dass keine wesentliche Auswirkung zu erwarten ist, wenn die tatsächlichen Endergebnisse um 10% von den vorgenommenen Schätzungen abweichen sollten.
Die Sensitivitäten für den erworbenen Firmenwert (Break Even-Zinssatz) sind in Erläuterung 13 angeführt.
Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt. Der Hauptentscheidungsträger ist für die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft verantwortlich. Als Hauptentscheidungsträger wurde der Vorstand ausgemacht.
Die Zahlen in den Erläuterungen werden, wenn nicht anders angegeben, in tausend Euro (TEUR) dargestellt.
Der Konzern ist in drei Geschäftssegmente unterteilt (siehe Abschnitt "Allgemeine Informationen"):
Die Segmentinformationen werden nach denselben Grundsätzen und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden abgebildet wie im vorliegenden Konzernabschluss.
Die Segmentergebnisse für das Geschäftsjahr zum 31. März 2012 stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
Others | Konzern | |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 229,9 | 308,1 | 12,0 | 549,9 |
| Betriebsergebnis | 4,1 | 37,3 | 0,8 | 42,2 |
Die Segmentergebnisse für das Geschäftsjahr zum 31. März 2011 stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
Others | Konzern | |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 158,9 | 223,3 | 6,4 | 388,6 |
| Betriebsergebnis | 0,1 | 48,3 | 0,4 | 48,9 |
Die Vermögenswerte und Schulden nach Segmenten zum 31. März 2012 sowie Investitionen, Abschreibungen und sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen für das zu diesem Stichtag endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
Others | Konzern | |
|---|---|---|---|---|
| Vermögen | 131,8 | 301,5 | 8,8 | 442,1 |
| Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Nicht zuordenbares Vermögen | 115,6 | |||
| Summe Vermögen | 131,8 | 301,5 | 8,8 | 557,7 |
| Schulden | 60,4 | 87,5 | 7,8 | 155,6 |
| Nicht zuordenbare Schulden | 145,8 | |||
| Summe Schulden | 60,4 | 87,5 | 7,8 | 301,4 |
| Investitionen | 0,0 | 13,1 | 0,0 | 13,1 |
| Abschreibungen | 2,7 | 15,6 | 0,2 | 18,4 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen | 0,0 | 0,3 | 0,0 | 0,3 |
Die Vermögenswerte und Schulden nach Segmenten zum 31. März 2011 sowie Investitionen, Abschreibungen und sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen für das zu diesem Stichtag endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
Others | Konzern | |
|---|---|---|---|---|
| Vermögen | 138,6 | 215,4 | 3,4 | 357,5 |
| Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Nicht zuordenbares Vermögen | 92,6 | |||
| Summe Vermögen | 138,6 | 215,4 | 3,4 | 450,1 |
| Schulden | 56,2 | 87,9 | 1,5 | 145,5 |
| Nicht zuordenbare Schulden | 113,1 | |||
| Summe Schulden | 56,2 | 87,9 | 1,5 | 258,6 |
| Investitionen | 0,0 | 7,0 | 0,0 | 7,0 |
| Abschreibungen | 1,6 | 11,8 | 0,2 | 13,6 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen | 0,0 | 0,9 | 0,0 | 0,9 |
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Kunden, die mehr als 10% der Konzernumsätze beigetragen haben, stellt sich wie folgt dar. Darüber hinaus sind die jeweiligen Segmente ersichtlich (in Millionen EUR):
| 2011/12 | 2010/11 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
Umsatz | Road Solution Projects |
Services, System Extensions, Components Sales |
|
| Kunde 1 | 205,1 | X | X | 39,7 | X | |
| Kunde 2 | 84,6 | X | X | 99,7 | X | X |
| Kunde 3 | 72,4 | X | X | 98,7 | X | X |
Umsatzerlöse werden gemäß dem Standort der Kunden und bilanzorientierte Zahlen gemäß dem eigenen Standort der Gesellschaft segmentiert.
Die Zahlen für das zum 31. März 2012 endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Österreich | Europa (exkl. Österreich) |
Amerika | Restliche Welt | Konzern | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 32,8 | 341,4 | 63,6 | 112,1 | 549,9 |
| Langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte |
12,6 | 42,0 | 43,8 | 3,7 | 102,2 |
Die Zahlen für das zum 31. März 2011 endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar (in Millionen EUR):
| Österreich | Europa (exkl. Österreich) |
Amerika | Restliche Welt | Konzern | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 37,5 | 182,0 | 27,6 | 141,5 | 388,6 |
| Langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte |
13,2 | 46,9 | 41,4 | 6,6 | 108,1 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 44 | 72 |
| Erträge aus Weiterverrechnung von Kosten | 75 | 62 |
| Übrige betriebliche Erträge | 10.131 | 7.431 |
| 10.250 | 7.564 |
Die übrigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen erhaltene Forschungsförderungsprämien sowie die Kostenübernahme der Transaktionsabrechnung für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in der Tschechischen Republik.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Bestandsveränderung unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen | 922 | -235 |
| Bestandsveränderung fertige Erzeugnisse | -8.638 | 7.697 |
| -7.716 | 7.462 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 100.562 | 82.315 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 186.726 | 108.940 |
| 287.288 | 191.256 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Löhne | 4.009 | 2.345 |
| Gehälter und andere Vergütungen | 95.303 | 67.026 |
| Sozialabgaben und lohnabhängige Steuern | 19.837 | 15.181 |
| Aufwendungen für Abfertigungen (siehe Erläuterung 23) | 895 | 573 |
| Aufwendungen für Altersvorsorge (siehe Erläuterung 23) | 640 | 556 |
| Beiträge an Pensionskassen und andere externe Fonds (siehe Erläuterung 23) | 326 | 264 |
| Sonstige freiwillige Sozialaufwendungen | 714 | 517 |
| 121.725 | 86.462 |
Der Personalstand zum 31. März 2012 betrug 2.705 Personen (31. März 2011: 2.167 Personen) und während des Geschäftsjahres 2011/12 durchschnittlich 2.585 Personen (2010/11: 1.621).
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Abschreibungen auf Sachanlagen | 7.065 | 6.595 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 11.335 | 7.020 |
| 18.400 | 13.615 |
Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden als Sachanlagen oder immaterielle Vermögenswerte aktiviert und im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Rechts- und Beratungskosten | 13.799 | 13.096 |
| Marketing- und Werbekosten | 10.467 | 6.086 |
| Reisekosten | 9.801 | 7.243 |
| Mieten | 9.798 | 8.470 |
| Kommunikations- und IT-Aufwand | 7.767 | 5.641 |
| Lizenz- und Patentaufwand | 4.168 | 3.155 |
| Kfz-Aufwand | 3.970 | 2.586 |
| Büroaufwendungen | 3.680 | 3.563 |
| Versicherungsaufwand | 3.056 | 2.181 |
| Instandhaltung | 2.982 | 3.752 |
| Ausbildungskosten | 2.005 | 1.652 |
| Transportkosten | 1.746 | 954 |
| Provisionen und andere Gebühren | 1.121 | 2.488 |
| Steuern und Abgaben | 603 | 280 |
| Anpassung Gewährleistungsrückstellung | 266 | -489 |
| Abschreibungen und Wertberichtigungen von Forderungen | 135 | 584 |
| Verluste aus Anlagenabgängen | 99 | 282 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | 50 | 0 |
| Übriger betrieblicher Aufwand | 7.506 | 1.869 |
| 83.020 | 63.391 |
Im übrigen betrieblichen Aufwand sind Mitgliedsbeiträge und Bankgebühren, sonstige Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen sowie operative Fremdwährungsverluste enthalten. Der Anstieg im übrigen betrieblichen Aufwand resultiert im Wesentlichen aus den operativen Fremdwährungsverlusten in Höhe von TEUR 4.690.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Zinsen und ähnliche Erträge: | ||
| Zinsertrag | 893 | 1.034 |
| Wertpapiererträge | 139 | 139 |
| Erträge aus Aufzinsung von langfristigen Forderungen | 380 | 437 |
| Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen | 0 | 18 |
| Erträge aus sonstigen Beteiligungen | 1 | 0 |
| Gewinne aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes derivativer Finanzinstrumente | 27 | 0 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 5.769 | 2.869 |
| 7.210 | 4.498 | |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen: | ||
| Zinsaufwand | -6.987 | -3.417 |
| Aufwand aus Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten | -236 | -362 |
| Aufwand aus sonstigen Beteiligungen | 0 | -469 |
| Verluste aus Änderung des beizulegenden Zeitwertes derivativer Finanzinstrumente | 0 | -1.340 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -5.859 | -6.530 |
| -13.083 | -12.117 | |
| -5.873 | -7.619 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Laufende Gewinnsteuern | -9.647 | -10.329 |
| Latente Steueransprüche/-schulden (siehe Erläuterung 22) | 785 | -2.496 |
| Gesamt | -8.862 | -12.826 |
| Davon Aufwand/Ertrag aus Gruppenbesteuerung | -1.905 | -102 |
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem theoretischen Steueraufwand/-ertrag basierend auf dem österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25% und dem ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 36.314 | 41.261 |
| Theoretischer Steueraufwand auf Basis eines Steuersatzes von 25% (2010/11: 25%) | -9.078 | -10.315 |
| Nicht angesetzte latente Steueransprüche für laufende Verluste | -2.518 | -1.421 |
| Ausbuchung aktivierter latenter Steueransprüche für Verluste aus Vorjahren | -130 | -1.179 |
| Nicht angesetzte latente Steuerabgrenzungen aus Vorjahren | 40 | 0 |
| Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze im Konzern | 1.385 | 383 |
| Geltend gemachte Steuerfreibeträge und andere permanente Steuerdifferenzen | 1.019 | -929 |
| Nicht steuerpflichtige Erträge und Aufwendungen und sonstige Differenzen | 420 | 636 |
| Ausgewiesener Steueraufwand | -8.862 | -12.826 |
Für weitere Informationen zu latenten Steueransprüchen/-schulden siehe Erläuterung 22.
| 2011/12 | Vor Steuern | Steueraufwand/ -ertrag |
Nach Steuern |
|---|---|---|---|
| Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten: |
|||
| Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode | 11.596 | -78 | 11.518 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -1.542 | -1.542 | |
| Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen | 10.054 | -78 | 9.976 |
| 2010/11 | Vor Steuern | Steueraufwand/ -ertrag |
Nach Steuern |
| Zeitwertgewinne/-verluste von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten: |
|||
|---|---|---|---|
| Nicht realisierte Gewinne/Verluste in der laufenden Periode | -2.277 | -259 | -2.536 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 4.294 | 4.294 | |
| Im Eigenkapital erfasste Wertänderungen | 2.017 | -259 | 1.758 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte: | ||
| Andere langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen | 51.229 | 34.490 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 8.213 | 8.037 |
| 59.442 | 42.527 | |
| Kredite und Forderungen: | ||
| Andere langfristige Vermögenswerte | 3.420 | 9.018 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 80.495 | 79.329 |
| Liquide Mittel | 44.929 | 42.001 |
| 128.844 | 130.348 | |
| Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten: | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 74.256 | 74.112 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 3.440 | 10.423 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 59.013 | 72.531 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 53.249 | 23.083 |
| 189.958 | 180.149 |
Finanzinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung mit folgenden Nettoergebnissen erfasst:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 167 | -312 |
| Kredite und Forderungen | 1.183 | -2.189 |
| Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten | -7.224 | -5.118 |
| -5.873 | -7.619 |
| Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Anlagen in Bau | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31. März 2010 | 3.930 | 5.751 | 194 | 5.948 | 15.824 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -5 | 39 | -19 | 98 | 112 |
| Umbuchung | 3 | 0 | -3 | 0 | 0 |
| Zugang aus Erwerb von Unternehmen | 425 | 2.137 | 516 | 2.207 | 5.284 |
| Zugänge | 716 | 2.866 | 463 | 1.434 | 5.477 |
| Abgänge | -93 | -37 | -355 | -213 | -698 |
| Planmäßige Abschreibungen | -720 | -3.417 | 0 | -2.458 | -6.595 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 4.256 | 7.337 | 796 | 7.015 | 19.404 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 6.767 | 38.337 | 796 | 18.095 | 63.995 |
| Kumulierte Abschreibung | -2.511 | -31.000 | 0 | -11.081 | -44.591 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 4.256 | 7.337 | 796 | 7.015 | 19.404 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 56 | 36 | -29 | 63 |
| Umbuchung | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 |
| Zugänge | 943 | 3.602 | 1.301 | 4.803 | 10.649 |
| Abgänge | -31 | -38 | -872 | -265 | -1.205 |
| Planmäßige Abschreibungen | -867 | -3.547 | 0 | -2.650 | -7.065 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 4.301 | 7.410 | 1.261 | 8.875 | 21.847 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 7.690 | 41.412 | 1.261 | 20.539 | 70.902 |
| Kumulierte Abschreibung | -3.389 | -34.002 | 0 | -11.664 | -49.055 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 4.301 | 7.410 | 1.261 | 8.875 | 21.847 |
| Aktivierte Entwicklungskosten |
Lizenzen und Rechte | Firmenwert | Summe | |
|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31. März 2010 | 181 | 7.761 | 20.586 | 28.529 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 1 | 7 | -589 | -581 |
| Umbuchung | 0 | -2.168 | 2.168 | 0 |
| Zugang aus Erwerb von Unternehmen | 0 | 40.995 | 24.942 | 65.937 |
| Zugänge | 0 | 655 | 1.233 | 1.888 |
| Abgänge | 0 | -65 | 0 | -65 |
| Planmäßige Abschreibungen | -60 | -6.960 | 0 | -7.020 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 122 | 40.224 | 48.341 | 88.687 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 8.675 | 55.157 | 48.341 | 112.173 |
| Kumulierte Abschreibung | -8.553 | -14.933 | 0 | -23.485 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 122 | 40.224 | 48.341 | 88.687 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 2 | 695 | 696 |
| Umbuchung | 0 | -1 | 0 | -1 |
| Zugänge | 0 | 1.469 | 943 | 2.412 |
| Abgänge | 0 | -31 | 0 | -31 |
| Außerplanmäßige Abschreibungen | 0 | -50 | 0 | -50 |
| Planmäßige Abschreibungen | -60 | -11.275 | 0 | -11.335 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 63 | 30.338 | 49.979 | 80.379 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 8.743 | 55.952 | 49.979 | 114.674 |
| Kumulierte Abschreibung | -8.681 | -25.614 | 0 | -34.295 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 63 | 30.338 | 49.979 | 80.379 |
Der Zugang im Firmenwert resultiert aus dem Erwerb der restlichen Anteile an der Kapsch-Busi S.p.A. Bologna, Italien, sowie aus nachträglichen Earnout-Zahlungen für die Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien, für die weiterhin die Regelungen des IFRS 3 (2004) anzuwenden sind.
Im Rahmen des Wertminderungstests wurde der Firmenwert auf zwei zahlungsmittelgenerierende Einheiten (ZGE) ("Road Solution Projects" und "Services, System Extensions, Components Sales") aufgeteilt. Dabei wurden die folgenden Annahmen getroffen:
| Road Solution Projects | Services, System Extensions, Components Sales |
|
|---|---|---|
| Der ZGE zugeordneter Buchwert des Firmenwertes | TEUR 38.779 | TEUR 11.199 |
| Der ZGE zugeordneter Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer |
TEUR 0 | TEUR 0 |
| Bestimmung des erzielbaren Betrages der ZGE | Nutzungswert | Nutzungswert |
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei 56,2% (2010/11: 20,1%).
Wichtigste Annahmen zur Bestimmung der erwarteten Cashflows der ZGE:
Auswirkungen von Veränderungen der wichtigsten Annahmen auf den erzielbaren Betrag:
n Das Management geht davon aus, dass die realistisch möglichen Veränderungen der wichtigsten Annahmen, auf denen der erzielbare Betrag basiert, nicht dazu führen würden, dass der Buchwert des Firmenwertes der ZGE den erzielbaren Betrag der ZGE übersteigt. Der Diskontierungssatz, bei dem der Nutzungswert dem Buchwert der ZGE entspricht, liegt bei 34,4% (2010/11: 45,6%).
Die Entwicklungskosten betreffen Aufwendungen, die gemäß IAS 38 aktiviert und ab Verfügbarkeit zur kommerziellen Nutzung über 3 Jahre abgeschrieben werden. Weitere Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2011/12 auf 53,3 Mio. EUR (2010/11: 37,3 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2011/12 waren 23,1 Mio. EUR davon (2010/11: 14,9 Mio. EUR) projektspezifische Entwicklungskosten, die an den Kunden weiterverrechnet wurden. Der restliche Betrag von 30,2 Mio. EUR (2010/11: 22,4 Mio. EUR) wurde als Aufwand erfasst.
Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen entwickelten sich wie folgt:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Buchwert zum 31. März des Vorjahres | 0 | 0 |
| Zugang aus Gründung | 33 | 0 |
| Anteiliges Periodenergebnis | -33 | 0 |
| Kursdifferenzen | 0 | 0 |
| Buchwert zum 31. März des Geschäftsjahres | 0 | 0 |
Der Konzern gründete am 17. Mai 2011 gemeinsam mit zwei Partnern das Joint Venture LLC "United Toll Systems", Moskau, und hält einen Anteil von 33,3% an der Gesellschaft. Bei der Gesellschaft handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen. Bei der LLC "United Toll Systems", Moskau, betrugen das Gesamtvermögen zum 31. März 2012 TEUR 1.225, die Verbindlichkeiten TEUR 2.065, die Umsatzerlöse TEUR 28, und der Jahresverlust TEUR -908. Der nicht erfasste anteilige Verlust beläuft sich auf TEUR 269.
In Bezug auf die Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen, an der der Konzern zum Stichtag 20,27% der Anteile hält, liegt kein maßgeblicher Einfluss im Sinne des IAS 28 vor, insbesondere da bis auf weiteres keine Zugehörigkeit zu Geschäftsführungs- und Aufsichtsorganen absehbar ist.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen | 51.229 | 34.490 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 8.213 | 8.037 |
| 59.442 | 42.527 |
| Sonstige langfristige Finanzanlagen und Beteiligungen | Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere |
Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen |
Sonstiges | Summe |
|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31. März 2010 | 3.517 | 28.571 | 6.849 | 38.937 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 0 | 520 | 520 |
| Zugänge | 69 | 0 | 505 | 574 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwertes | -103 | -3.313 | 0 | -3.416 |
| Außerplanmäßige Abschreibung | 0 | -343 | -157 | -500 |
| Abgänge | 0 | 0 | -1.625 | -1.625 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 3.483 | 24.916 | 6.092 | 34.490 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 0 | 63 | 63 |
| Zugänge | 0 | 4.781 | 942 | 5.723 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwertes | 136 | 11.284 | 0 | 11.420 |
| Außerplanmäßige Abschreibung | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | -467 | -467 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 3.619 | 40.981 | 6.629 | 51.229 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere |
Sonstiges | Summe |
|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31. März 2010 | 6.898 | 0 | 6.898 |
| Zugänge | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 0 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwertes | 1.139 | 0 | 1.139 |
| Buchwert zum 31. März 2011 | 8.037 | 0 | 8.037 |
| Zugänge | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 0 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwertes | 176 | 0 | 176 |
| Buchwert zum 31. März 2012 | 8.213 | 0 | 8.213 |
Die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere betreffen zum 31. März 2012 Staatsanleihen, Bankschuldverschreibungen sowie Anteile an Investmentfonds. Die zur Veräußerung verfügbaren Beteiligungen betreffen zum 31. März 2012 im Wesentlichen eine 20,27%- Beteiligung an der börsennotierten Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen.
Nicht realisierte Kursgewinne und -verluste sind im sonstigen Ergebnis der Periode ausgewiesen (siehe Erläuterung 10).
Die sonstigen langfristigen Finanzanlagen betreffen im Wesentlichen eine Festgeldveranlagung (2011/12: TEUR 5.653, 2010/11: TEUR 5.597). Diese Festgeldveranlagung ist zur Besicherung von gegebenen Garantien verpfändet.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf einem aktiven Markt gehandelt werden, basiert auf dem am Bilanzstichtag notierten Marktpreis. Der Markt gilt als aktiv, wenn notierte Preise an einer Börse, von einem Händler, Broker, einer Branchengruppe, einem Preisberechnungsservice oder einer Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich sind und diese Preise aktuelle und regelmäßig auftretende Markttransaktionen wie unter unabhängigen Dritten darstellen. Diese Instrumente sind in Ebene 1 gemäß IFRS 7 enthalten und betreffen die Beteiligung an der Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird anhand eines Bewertungsverfahrens abgeleitet von beobachtbaren Marktdaten ermittelt. Unter diese Kategorie (Ebene 2) fallen insbesondere die zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere.
Finanzinstrumente in Ebene 3 umfassen nicht auf Marktdaten basierende einschließende Daten der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Falls bedeutende Daten nicht auf Marktdaten basieren, wird das Instrument in Ebene 3 eingeordnet.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| LKW-Mautsystem Tschechische Republik | 3.420 | 9.017 |
| Sonstiges | 0 | 1 |
| 3.420 | 9.018 |
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig), die vom tschechischen Verkehrsministerium für die Einführung des tschechischen LKW-Mautsystems geschuldet werden. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als 1 Jahr, aber weniger als 5 Jahre ab dem Bilanzstichtag.
Die langfristigen Forderungen wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Verwendung eines Zinssatzes 4,00% bis 5,00% (für den Teil, der über externe Kredite finanziert wurde) und eines Zinssatzes für alternative Investments von 2,89% (für den Teil, der intern aus den Zahlungsströmen des Konzerns finanziert wurde) abgezinst. Die Zeitwerte entsprechen demnach in etwa den Buchwerten.
Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Bis zu 2 Jahren | 2.964 | 7.705 |
| Zwischen 2 und 3 Jahren | 623 | 1.753 |
| Größer 3 Jahre | 0 | 1 |
| 3.586 | 9.459 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Bezogene Teile und Handelswaren, zu Anschaffungskosten | 20.637 | 13.520 |
| Unfertige Erzeugnisse und noch nicht abrechenbare Leistungen, zu Herstellungskosten | 9.984 | 9.062 |
| Fertigerzeugnisse, zu Herstellungskosten | 18.265 | 26.903 |
| Anzahlungen auf Vorräte | 13 | 0 |
| 48.899 | 49.485 |
Bei einzelnen Posten der Vorräte wurden, wo erforderlich, Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Die bei den Vorräten vorgenommenen Wertberichtigungen betragen TEUR 12.136 (2010/11: TEUR 9.793).
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 80.905 | 80.408 |
| Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | -410 | -1.079 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto | 80.495 | 79.329 |
| Forderungen aus Fertigungsaufträgen | 141.592 | 84.225 |
| Forderungen gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) | 13.593 | 10.030 |
| Übrige Forderungen und Abgrenzungen | 51.910 | 17.301 |
| 287.590 | 190.885 |
Entwicklung der Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Stand am 31. März des Vorjahres | -1.079 | -587 |
| Zugang aus Erwerb von Unternehmen | 0 | -207 |
| Zuführung | -135 | -421 |
| Verbrauch | 223 | 27 |
| Auflösung | 581 | 108 |
| Stand am 31. März des Geschäftsjahres | -410 | -1.079 |
Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstiger kurzfristiger Vermögensgegenstände:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Noch nicht fällig | 271.768 | 176.618 |
| Überfällig, aber nicht wertgemindert: | ||
| Bis zu 60 Tage | 12.434 | 12.059 |
| Über 60 Tage | 3.798 | 3.288 |
| 288.000 | 191.965 |
Die Zeitwerte entsprechen in etwa den Buchwerten. Es besteht mit Ausnahme der Mautprojekte in Tschechien, Südafrika und Polen keine Konzentration des Kreditrisikos in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern im Allgemeinen eine große Zahl an Kunden weltweit hat. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) betreffend die Errichtung des tschechischen LKW-Mautsystems in Höhe von TEUR 3.010 (2010/11: TEUR 4.361) und den Betrieb und die Wartung des Systems in Höhe von TEUR 30.009 (2010/11: TEUR 27.907) werden von Ředitelstvím silnic a dálnic ČR (RSD), einem Unternehmen der tschechischen Republik, geschuldet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend das Mautprojekt in Südafrika (Gauteng) in Höhe von TEUR 11.435 (2010/11: TEUR 0) werden von der South African National Road Agency Limited (SANRAL) geschuldet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffend das Mautprojekt in Polen gegenüber der GDDKiA (Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad) belaufen sich auf TEUR 2.944 (2010/11: TEUR 0).
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 6.840 (2010/11: TEUR 7.353) wurden zur Kreditbesicherung an Banken verpfändet (siehe Erläuterung 21).
Die Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne | 347.600 | 136.707 |
| Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen | -206.008 | -52.481 |
| 141.592 | 84.225 |
Forderungen an Kunden für Fertigungsaufträge betreffen zum 31. März 2012 im Wesentlichen das Mautprojekt in Südafrika in Höhe von TEUR 23.818 (2010/11: TEUR 43.273) sowie das Mautprojekt in Polen in Höhe von TEUR 107.253 (2010/11: TEUR 39.692).
Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen betragen TEUR 199.273 (2010/11: TEUR 123.915).
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Kassa | 60 | 65 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 44.870 | 41.935 |
| 44.929 | 42.001 |
Die Buchwerte dieses Postens stellen auch den Finanzmittelbestand der Geldflussrechnung zum Ende der Berichtsperiode dar.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Stand am 31. März des Geschäftsjahres | 13.000 | 12.200 |
Nach der Kapitalerhöhung vom 27. Juli 2011 – es wurden 800.000 Stück neue Aktien ausgegeben – beträgt das eingetragene Grundkapital der Muttergesellschaft EUR 13.000.000. Der Platzierungspreis je Aktie betrug EUR 61,25, wodurch der Kapsch TrafficCom Group ein Bruttoemissionserlös von EUR 49 Mio. zufloss. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Kurzfristig | ||
| Kredite für Akquisitionen | 0 | 10.000 |
| Kredite für Projektfinanzierung | 34.000 | 0 |
| Sonstige kurzfristige Kredite | 19.249 | 13.083 |
| 53.249 | 23.083 | |
| Langfristig | ||
| Unternehmensanleihe | 73.957 | 73.796 |
| Sonstige langfristige Kredite | 299 | 316 |
| 74.256 | 74.112 | |
| Summe | 127.505 | 97.195 |
Die Kapsch TrafficCom AG hat im November 2010 eine Unternehmensanleihe im Nominale von EUR 75 Mio. mit einer Laufzeit von 7 Jahren sowie einem Zinssatz von 4,25% begeben. Der Effektivzinssatz beträgt 4,54%.
Die Restlaufzeiten aller anderen langfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen mehr als 1 Jahr und weniger als 5 Jahre.
Die Zeitwerte und die Bruttocashflows der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Buchwert | 127.505 | 97.195 |
| Zeitwert | 124.192 | 92.227 |
| Brutto-Cashflows: | ||
| Bis zu 1 Jahr | 53.249 | 23.083 |
| Zwischen 1 und 3 Jahren | 9.732 | 9.754 |
| Zwischen 3 und 5 Jahren | 6.286 | 6.273 |
| Mehr als 5 Jahre | 75.529 | 78.442 |
| 144.796 | 117.551 |
Die Verzinsung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten gesamt: | ||
| Fix verzinst | 119.957 | 79.579 |
| Variabel verzinst | 7.548 | 17.616 |
| 127.505 | 97.195 | |
| Durchschnittliche Zinssätze: | ||
| Kurzfristige Kredite | 1,56 – 2,70% | 1,65 – 2,25% |
| Kredite für Projektfinanzierung | 1,37 – 1,95% | – |
| Kredite für Akquisitionen | – | 3,53% |
| Unternehmensanleihe | 4,54% | 4,54% |
| Sonstige | 2,50 – 3,86% | 2,50% |
Als Sicherstellung für die von den Kreditinstituten erstellten Bankgarantien und gewährten Kredite wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) in Höhe von TEUR 6.840 (2010/11: TEUR 7.353) verpfändet. Für einen Exportförderungskredit wurde ein Wechsel in Höhe von TEUR 1.425 (2010/11: TEUR 1.425) ausgestellt.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Latente Steuerforderungen | ||
| Latente Steuerforderungen, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | 9.457 | 3.985 |
| Latente Steuerforderungen, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | 1.732 | 4.125 |
| 11.189 | 8.110 | |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | ||
| Latente Steuerverbindlichkeiten, die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | 6.887 | 12.150 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten, die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | 11.429 | 3.725 |
| 18.316 | 15.876 | |
| Latente Steuerforderungen netto (+) / Latente Steuerverbindlichkeiten netto (-) | -7.127 | -7.766 |
Latente Steueransprüche aufgrund steuerlicher Verlustvorträge und sonstiger in Zukunft abzugsfähiger temporärer Differenzen werden nur bis zum Ausmaß ihrer möglichen Realisierung bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss sind steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 15.154 (2010/11: TEUR 14.087) aufgrund der unsicheren Verwertungsmöglichkeit durch künftige steuerpflichtige Erträge nicht angesetzt. Alle anderen latenten Steueransprüche wurden als zukünftig steuerlich abzugsfähige Posten in den entsprechenden Konzerngesellschaften bilanziert.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden, unter Berücksichtigung der Fristigkeiten, saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.
Die latenten Steueransprüche/-schulden sind den folgenden Posten zuordenbar:
| 31. März 2010 | Zugang aus Erwerb von Unternehmen |
Aufwand/ Ertrag in der GuV |
Über Eigenkapital verrechnet |
Währungs umrechnungs differenzen |
31. März 2011 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | ||||||
| Steuerliche Verlustvorträge | 3.413 | 0 | -195 | 0 | 1 | 3.219 |
| Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen | 1.868 | 0 | -817 | 0 | 26 | 1.077 |
| Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen | 0 | 0 | 894 | 0 | 0 | 894 |
| Sonstige (aktive Abgrenzungen) | 4.369 | 1.391 | -2.871 | 26 | 6 | 2.921 |
| 9.650 | 1.391 | -2.990 | 26 | 33 | 8.110 | |
| Latente Steuerschulden | ||||||
| Sonderabschreibungen im Anlagevermögen | 0 | 0 | 2 | 0 | 0 | 2 |
| Gewinne aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert |
1.661 | 12.798 | -3.005 | 0 | 0 | 11.454 |
| Sonstige (passive Abgrenzungen) | 1.622 | 0 | 2.509 | 285 | 3 | 4.420 |
| 3.283 | 12.798 | -494 | 285 | 3 | 15.876 | |
| Veränderung gesamt | 6.366 | -11.407 | -2.496 | -259 | 30 | -7.766 |
| 31. März 2011 | Zugang aus Erwerb von Unternehmen |
Aufwand/ Ertrag in der GuV |
Über Eigenkapital verrechnet |
Währungs umrechnungs differenzen |
31. März 2012 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | ||||||
| Steuerliche Verlustvorträge | 3.219 | 0 | 10.274 | 0 | 31 | 13.524 |
| Steuerlich nicht anerkannte Rückstellungen | 1.077 | 0 | 7.094 | 0 | 35 | 8.206 |
| Steuerlich nicht anerkannte Abschreibungen | 894 | 0 | 214 | 0 | 4 | 1.112 |
| Sonstige (aktive Abgrenzungen) | 2.921 | 0 | 1.671 | -78 | -11 | 4.503 |
| 8.110 | 0 | 19.253 | -78 | 59 | 27.343 | |
| Latente Steuerschulden | ||||||
| Sonderabschreibungen im Anlagevermögen | 2 | 0 | 339 | 0 | 10 | 351 |
| Fertigungsaufträge | 0 | 0 | 23.465 | 0 | 118 | 23.583 |
| Gewinne aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert |
11.454 | 0 | -2.931 | 0 | 0 | 8.523 |
| Sonstige (passive Abgrenzungen) | 4.420 | 0 | -2.406 | 0 | -2 | 2.012 |
| 15.876 | 0 | 18.468 | 0 | 126 | 34.470 | |
| Veränderung gesamt | -7.766 | 0 | 785 | -78 | -68 | -7.127 |
In der Bilanz berücksichtigte Beträge:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Anwartschaften auf Abfertigung | 6.452 | 5.912 |
| Ansprüche für Altersvorsorge | 10.251 | 10.403 |
| 16.704 | 16.315 |
Die Verpflichtung zur Bildung einer Abfertigungsrückstellung basiert auf dem entsprechenden Arbeitsrecht.
Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Verpflichtungen für Altersvorsorge betreffen ausschließlich Pensionisten. Alle Pensionsvereinbarungen basieren auf den Letztbezügen und sind – mit Ausnahme der mit dem Erwerb von Mark IV IVHS übernommenen Pensionspläne – nicht durch externes Planvermögen (Fonds) gedeckt. Für Mitarbeiter des Konzerns werden darüber hinaus Beiträge an eine externe Pensionskasse geleistet (siehe Erläuterung 5).
Für die Bewertung der Anwartschaften auf Abfertigung und der Pensionsverpflichtungen wurde ein Zinssatz von 5,0% (2010/11: 5,0%), für die Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 3% (2010/11: 3%) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln AVÖ 2008-P (2010/11: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler zugrunde gelegt. Pensionserhöhungen wurden mit 2–3% (2010/11: 2–3%) angesetzt.
Folgende Beträge sind in der Gesamtergebnisrechnung als Aufwendungen für Abfertigungen ausgewiesen:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Laufender Dienstzeitaufwand | 459 | 182 |
| Zinsaufwand | 358 | 322 |
| Versicherungstechnische Verluste | 79 | 70 |
| Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 5) | 895 | 573 |
| Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten: | ||
| Stand am 31. März des Vorjahres | 5.912 | 5.561 |
| Gesamtaufwand laut obiger Darstellung | 895 | 573 |
| Zahlungen | -355 | -223 |
| Stand am 31. März des Geschäftsjahres | 6.452 | 5.912 |
| Versicherungsmathematischer Barwert der Verpflichtungen (leistungsorientierte Verpflichtung) | 8.220 | 7.094 |
| Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | -1.768 | -1.183 |
| Bilanzansatz | 6.452 | 5.912 |
Folgende Beträge sind in der Gesamtergebnisrechnung als Aufwendungen für Altersvorsorge ausgewiesen:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Laufender Dienstzeitaufwand | 44 | 4 |
| Zinsaufwand | 581 | 533 |
| Versicherungsmathematische Anpassungen | 15 | 17 |
| Gewinne aus externen Planvermögen | 0 | 1 |
| Gesamt, in den Personalkosten enthalten (Erläuterung 5) | 640 | 556 |
| Veränderung der in der Bilanz enthaltenen Verbindlichkeiten: | ||
| Stand am 31. März des Vorjahres | 10.616 | 8.755 |
| Zugang aus Erwerb von Unternehmen | 0 | 2.024 |
| Gesamtaufwand laut obiger Darstellung | 640 | 556 |
| Zahlungen | -1.064 | -720 |
| Währungsdifferenzen | 59 | 0 |
| Gesamt | 10.251 | 10.616 |
| Marktwert des Planvermögens | 0 | -213 |
| Stand am 31. März des Geschäftsjahres | 10.251 | 10.403 |
| Versicherungsmathematischer Barwert der Verpflichtungen (leistungsorientierte Verpflichtung) | 11.902 | 11.877 |
| Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | -1.650 | -1.261 |
| Marktwert des Planvermögens | 0 | -213 |
| Bilanzansatz | 10.251 | 10.403 |
Das Planvermögen betraf im Vorjahr die Kapsch TrafficCom Canada Inc. und wurde im Berichtsjahr 2011/12 aufgelöst.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| LKW-Mautsystem Tschechische Republik | 2.587 | 6.185 |
| Sonstige | 853 | 4.238 |
| 3.440 | 10.423 |
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen in Höhe von TEUR 2.587 (2010/11: TEUR 6.185) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) gegenüber Subunternehmern für die Errichtung des tschechischen LKW-Mautsystems. Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr mehr als 1 Jahr, aber weniger als 5 Jahre ab dem Bilanzstichtag. Diese langfristigen Verbindlichkeiten wurden auf Basis der Zahlungsströme unter Anwendung von Abzinsungssätzen diskontiert, die jenen Zinssätzen entsprechen, die bei der Diskontierung der langfristigen Forderungen aus dem tschechischen LKW-Mautprojekt verwendet wurden (siehe Erläuterung 16). Die Zeitwerte entsprechen demnach in etwa den Buchwerten.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen den langfristigen Teil der bedingten Zahlungsverpflichtungen aus der Akquisition des Geschäftsbereichs "Mobility Solutions" der TechnoCom Corporation, Encino, USA, im zum 31. März 2009 endenden Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 610 (2010/11: TEUR 574).
Die Bruttocashflows der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Bis zu 2 Jahren | 1.870 | 9.151 |
| Zwischen 2 und 3 Jahren | 944 | 1.450 |
| Größer 3 Jahre | 851 | 405 |
| 3.665 | 11.006 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen | 0 | 300 |
| Erhaltene Anzahlungen | 1.056 | 205 |
| Kurzfristige Personalverbindlichkeiten | 16.821 | 13.381 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt (ausgenommen Ertragsteuern) | 3.406 | 1.556 |
| Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten | 31.765 | 21.439 |
| 53.048 | 36.881 |
Die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Angefallene Errichtungskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne | 0 | -202 |
| Abzüglich in Rechnung gestellter Beträge und erhaltener Anzahlungen | 0 | 503 |
| 0 | 300 |
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Langfristige Rückstellungen | 1.098 | 686 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 18.531 | 4.722 |
| 19.628 | 5.408 |
Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| 31. März 2010 | Zugang aus Erwerb von Unternehmen |
Zuführung | Verwendung | Auflösung | Währungs umrechnungs differenzen |
31. März 2011 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Jubiläumsgeldverpflichtungen | 583 | 0 | 52 | 0 | -30 | 0 | 605 |
| Sonstige | 0 | 98 | 0 | -14 | 0 | -3 | 81 |
| Langfristige Rückstellungen, gesamt | 583 | 98 | 52 | -14 | -30 | -3 | 686 |
| Garantien | 2.361 | 45 | 100 | -860 | -303 | 136 | 1.480 |
| Verluste aus schwebenden Geschäften sowie Nacharbeiten |
710 | 0 | 0 | -710 | 0 | 0 | 0 |
| Rechtskosten, Prozesskosten und Vertragsrisiken |
891 | 0 | 55 | -36 | 497 | 35 | 1.442 |
| Sonstige | 2.883 | 51 | 1.761 | -2.340 | -570 | 15 | 1.800 |
| Kurzfristige Rückstellungen, gesamt | 6.845 | 96 | 1.916 | -3.946 | -376 | 186 | 4.722 |
| Summe | 7.428 | 194 | 1.969 | -3.960 | -405 | 183 | 5.408 |
| 31. März 2011 | Zugang aus Erwerb von Unternehmen |
Zuführung | Verwendung | Auflösung | Währungs umrechnungs differenzen |
31. März 2012 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Jubiläumsgeldverpflichtungen | 605 | 0 | 290 | 0 | -27 | 0 | 868 |
| Sonstige | 81 | 0 | 223 | -81 | 0 | 7 | 230 |
| Langfristige Rückstellungen, gesamt | 686 | 0 | 513 | -81 | -27 | 7 | 1.098 |
| Garantien | 1.480 | 0 | 249 | -426 | -83 | 8 | 1.229 |
| Verluste aus schwebenden Geschäften sowie Nacharbeiten |
0 | 0 | 12.320 | 0 | 0 | 63 | 12.382 |
| Rechtskosten, Prozesskosten und Vertragsrisiken |
1.442 | 0 | 697 | -35 | -1.085 | 3 | 1.022 |
| Sonstige | 1.800 | 0 | 3.412 | -1.220 | -71 | -23 | 3.897 |
| Kurzfristige Rückstellungen, gesamt | 4.722 | 0 | 16.678 | -1.681 | -1.239 | 51 | 18.531 |
| Summe | 5.408 | 0 | 17.190 | -1.763 | -1.266 | 58 | 19.628 |
Die Rückstellung für Jubiläumsgeldverpflichtungen betrifft langfristige Ansprüche von Dienstnehmern aufgrund von kollektivvertraglichen Bestimmungen. Für die Bewertung wurden ein Zinssatz von 5,0% (2010/11: 5,0%), das frühestmögliche gesetzliche Pensionseintrittsalter inklusive Übergangsregelungen sowie die Sterbewahrscheinlichkeit nach AVÖ 2008-P (2010/11: AVÖ 2008-P) von Pagler & Pagler herangezogen, Gehaltssteigerungen wurden mit 3% (2010/11: 3%) berücksichtigt.
Als Hersteller, Händler und Anbieter von Dienstleistungen gibt der Konzern zum Zeitpunkt des Verkaufs Produktgarantien an die Kunden ab. Üblicherweise ist der Konzern gemäß den Garantiebedingungen verpflichtet, Herstellungs- oder Softwaremängel zu beheben oder das Produkt auszutauschen, wenn diese Mängel während der Gewährleistungsfrist zutage treten.
Für den Fall, dass der Konzern Garantieansprüche für verkaufte Produkte oder erbrachte Dienstleistungen während der Gewährleistungsfrist erwartet, wird eine entsprechende Rückstellung im Jahresabschluss gebildet. Ausgehend von der Erwartung, dass die Mehrheit der Aufwendungen kurz- oder mittelfristig anfallen wird, werden die Garantiekosten beim Ausweis der Rückstellung bestmöglich geschätzt. Ebenso werden die historischen Daten bei der Berechnung des Rückstellungsbetrages berücksichtigt. Gemäß den Erfahrungswerten ist es wahrscheinlich, dass Garantieansprüche gestellt werden.
Die Rückstellung für Verluste aus schwebenden Geschäften und Nacharbeiten wurde für am Stichtag erwartete Verluste aus noch nicht abgerechneten Fertigungsaufträgen gebildet.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Provisionen und Prämien, ausstehende Gutschriften, Kundenskonti sowie Rechts- und Beratungskosten.
Die Eventualschulden des Konzerns resultieren vor allem aus Großprojekten. Die sonstigen Haftungsverhältnisse betreffen Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Bankgarantien, Performance- und Bid-Bonds und Bürgschaften.
Die Eventualschulden und sonstigen Haftungsverhältnisse stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Erfüllungs- und Gewährleistungsgarantien, Performance- und Bid-Bonds | ||
| City Highway Sydney und Melbourne | 1.811 | 2.306 |
| LKW-Mautsystem Österreich | 8.500 | 12.500 |
| LKW-Mautsystem Tschechische Republik | 4.471 | 9.414 |
| Mautprojekt Polen | 43.501 | 24.656 |
| Mautprojekte Südafrika: Gauteng, Marian Hill, Huguenot | 114.113 | 120.208 |
| Mautprojekt Portugal | 1.820 | 0 |
| Sonstige | 906 | 967 |
| 175.121 | 170.051 | |
| Bankgarantien | 1.722 | 1.975 |
| Bürgschaften | 524 | 544 |
| 177.366 | 172.570 |
Sicherstellungen für die oben genannten Eventualschulden und Haftungsverhältnisse sind in den Erläuterungen 15 und 21 angeführt. Weiters wurden Vermögenswerte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, in Höhe von TEUR 8.796 (2010/11: TEUR 10.075) als Sicherstellung für Eventualschulden zugunsten einer schwedischen Bank verpfändet.
Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus unkündbaren Mietverträgen und operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Nicht länger als 1 Jahr | 10.279 | 8.969 |
| Länger als 1 Jahr und nicht länger als 5 Jahre | 26.521 | 25.198 |
| Länger als 5 Jahre | 5.113 | 12.860 |
| 41.914 | 47.027 |
Folgende Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen wurden durchgeführt:
Seit Jänner 2005 erbringt die Gesellschaft an den Konzern Dienstleistungen im Bereich der Konzernkonsolidierung und Rechtsberatung. Die dem Konzern im Geschäftsjahr 2011/12 dafür angefallenen Ausgaben betrugen TEUR 484 (2010/11: TEUR 490). Zudem entstanden dem Konzern Versicherungskosten (Organhaftpflichtversicherung) in Höhe von TEUR 22 (2010/11: TEUR 22).
Im Dezember 2005 gab die Gesellschaft eine Parental Guarantee gegenüber FöreningsSparbanken AB, Stockholm, Schweden, zugunsten der Konzerngesellschaft Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, in Höhe von EUR 20,3 Mio. ab. Für das Projekt in Südafrika (Gauteng) gab die Gesellschaft im September 2009 ebenfalls Parental Guarantees zugunsten der Kapsch TrafficCom AG ab, und zwar gegenüber der Unicredit Bank Austria AG, Wien, und gegenüber der Raiffeisen Bank International AG, Wien. Die übernommenen Garantien betragen zum Bilanzstichtag 31. März 2012 EUR 28,9 Mio. Die jährliche Gebühr für die Übernahmen der Haftungen beträgt 0,5% der garantierten Beträge. Die im Konzern dafür angefallenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 242 (2010/11: TEUR 241).
Die KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH fungiert als steuerlicher Gruppenträger in der im März 2005 gebildeten steuerlichen Gruppe, bei der auch die österreichischen Tochtergesellschaften dieses Konzerns Mitglieder sind. Dementsprechend sind alle steuerlichen Effekte aus der Gruppenbesteuerung bei Konzerngesellschaften, die Mitglieder der steuerlichen Gruppe sind, als Transaktionen mit einem nahe stehenden Unternehmen zu betrachten.
Im Zusammenhang mit der Verwendung der KAPSCH-Handelsmarke und des Logos stellt die Gesellschaft dem Konzern Lizenzgebühren in Rechnung. Die Lizenzgebühr beläuft sich auf 0,5% der gesamten Nettoerlöse des Konzerns mit Dritten. Die im Konzern hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 2.812 (2010/11: TEUR 1.924).
Aktivitäten im Bereich Unternehmensentwicklung, Public Relations, Sponsoring und andere Marketingaktivitäten werden zentral von der Kapsch Aktiengesellschaft für alle Konzerngesellschaften durchgeführt. Die dem Konzern im Geschäftsjahr 2011/12 zugeordneten Kosten betrugen TEUR 1.919 (2010/11: TEUR 1.591).
Weiters stellte die Gesellschaft dem Konzern Management- und Beratungsleistungen (einschließlich Kosten für den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft, Georg Kapsch, und Kosten für Beratungsleistungen bestimmter Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft) in Rechnung. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 1.582 (2010/11: TEUR 1.400).
Die Kapsch Aktiengesellschaft hat diverse Versicherungsverträge abgeschlossen, die alle Konzerngesellschaften umfassen. Die dem Konzern im Geschäftsjahr 2011/12 zugeordneten Kosten betrugen TEUR 361 (2010/11: TEUR 355). Weiters erbringt die Kapsch Aktiengesellschaft für den Konzern Wartungstätigkeiten für ein Softwaretool und verrechnete für die erbrachten Leistungen TEUR 70 (2010/11: 55). Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden anteilige Kosten für die Teilnahme der Führungskräfte an der Management Convention in Istanbul in Höhe von TEUR 322 an den Konzern verrechnet (2010/11: TEUR 0).
Die Gesellschaft erbringt für den Konzern Leistungen im Bereich Human Resources (Lohnverrechnung, Administration, Recruiting, Beratung hinsichtlich Arbeitsrecht und Personalentwicklung) und stellt weiterhin Lehrlinge und Trainees zur Verfügung. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 1.510 (2010/11: TEUR 1.092).
Die Gesellschaft vermietet Telefon- und IT-Ausstattung (Hardware und Software) an den Konzern und erbringt Call-Center-Dienstleistungen und IT-Support. Beim Konzern hierfür angefallene Kosten beliefen sich im Geschäftsjahr 2011/12 auf TEUR 1.043 (2010/11: TEUR 869).
Die Gesellschaft liefert im Auftrag der Kapsch TrafficCom AG Hardware (IT-Ausstattung) und erbringt Wartungs- und sonstige Dienstleistungen für diverse Kundenprojekte, die drei größten stellen mit Abstand das LKW-Mautsystem Österreich, das LKW-Mautsystem Tschechische Republik und das LKW-Mautsystem Polen dar. Die getätigten Lieferungen und Leistungen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 3.044 (2010/11: TEUR 6.141).
Die Gesellschaft erbringt für den Konzern Leistungen im Bereich IT, EDV und Telefonie in Höhe von TEUR 3.838 (2010/11: TEUR 2.725) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 456 (2010/11: TEUR 456).
Der Konzern stellt der Gesellschaft Beratungsleistungen im Bereich Public Relations in Rechnung. Die vom Konzern für diese Leistungen erzielten Erträge beliefen sich für das Geschäftsjahr 2011/12 auf TEUR 44 (2010/11: TEUR 44).
Die Kapsch Components GmbH & Co KG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Logistik in Höhe von TEUR 76 (2010/11: TEUR 71) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 162 (2010/11: TEUR 100).
Die Kapsch TrafficCom AG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Public Relations. Die vom Konzern für diese Leistungen erzielten Erträge beliefen sich für das Geschäftsjahr 2011/12 auf TEUR 44 (2010/11: TEUR 44).
Die Kapsch Components GmbH & CoKG erbringt für die Gesellschaft Dienstleistungen im Bereich Logistik in Höhe von TEUR 766 (2010/11: TEUR 663), Fertigungsleistungen im Bereich GSM-R in Höhe von TEUR 1.869 (2010/11: TEUR 0) sowie sonstige Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 33 (2010/11: TEUR 45).
Die Kapsch Components GmbH & CoKG erbringt für die Gesellschaft Fertigungs- und Logistikleistungen im Bereich GSM-R in Höhe von TEUR 5.879 (2010/11: TEUR 0).
Die Gesellschaft erbringt für den Konzern die technischen Wartungsleistungen für das tschechische Mautsystem und verantwortet den laufenden IT-Support für die tschechischen Tochtergesellschaften. Die hierfür angefallenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 2.114 (2010/11: TEUR 2.736). Weiters erbrachte die Gesellschaft Leistungen im Bereich Public Relations im Geschäftsjahr 2011/12 in Höhe von TEUR 100 (2010/11: TEUR 91) sowie sonstige Leistungen in Höhe von TEUR 146 (2010/11: TEUR 133).
Die Gesellschaft liefert für den Konzern Hardware (IT-Ausstattung) und erbringt Wartungs- und sonstige Dienstleistungen für das Kundenprojekt in Polen. Die getätigten Lieferungen und Leistungen betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 TEUR 4.678 (2010/11: TEUR 2.857).
Am 15. Juli 2008 wurde ein neuer Mietvertrag für den Standort Am Europlatz 2 abgeschlossen und ein Kündigungsverzicht für 10 Jahre vereinbart. Es besteht die Möglichkeit, Teilflächen nach 5 bzw. 7 Jahren zu kündigen. Die beim Konzern angefallenen Mietaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2011/12 auf TEUR 3.266 (2010/11: TEUR 3.193).
Die Mieteinnahmen des Konzerns aus der Untervermietung an nahe stehende Unternehmen im Geschäftsjahr 2011/12 beliefen sich insgesamt auf TEUR 362 (2010/11: TEUR 386).
Die Dienstleistungen mit verbundenen Parteien werden üblicherweise auf einer Kostenaufschlagsbasis ausgehandelt. Waren werden zu marktüblichen Konditionen ge- und verkauft.
Die Verpflichtungen für Altersvorsorge beinhalten eine Pensionsverpflichtung (in Zahlung befindliche Pensionen) an die Witwe von Dr. Karl Kapsch, ehemaliger Vorstand der Kapsch Aktiengesellschaft.
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Umsätze und Aufwendungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen gegenüber nahe stehenden Unternehmen:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Muttergesellschaft | ||
| Umsätze | 0 | 0 |
| Aufwendungen | 758 | 884 |
| Schwestergesellschaften | ||
| Umsätze | 9.350 | 1.583 |
| Aufwendungen | 23.122 | 21.667 |
| Sonstige nahe stehende Unternehmen | ||
| Umsätze | 0 | 0 |
| Aufwendungen | 4.511 | 4.193 |
| 31. März 2012 | 31. März 2011 | |
|---|---|---|
| Muttergesellschaft | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte | 494 | 1.696 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 998 | 96 |
| Schwestergesellschaften | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte | 2.707 | 262 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 9.486 | 4.405 |
| Sonstige nahe stehende Unternehmen | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 290 | 412 |
Das Ergebnis je Aktie (unverwässertes Ergebnis) wird durch Division des den Anteilseignern zuordenbaren Periodenergebnisses der Gesellschaft durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien berechnet, wobei, falls zutreffend, jene Stammaktien, die von der Gesellschaft erworben und als eigene Aktien gehalten werden, unberücksichtigt bleiben. Zum 31. März 2012 hielt die Gesellschaft – wie im Vorjahr – keine eigenen Aktien. Es gab keine Verwässerungseffekte.
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Den Anteilseignern zurechenbares Periodenergebnis (in EUR) | 20.599.568 | 22.062.116 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien | 12.744.262 | 12.200.000 |
| Ergebnis je Aktie (in EUR) | 1,62 | 1,81 |
Am 6. April 2012 wurde das Projekt zur Errichtung des landesweiten LKW-Mautsystems in Polen final vom Vertragspartner abgenommen. Die damit verbundene letzte ausständige Zahlung in Höhe von netto 103,3 Mio. EUR erfolgte ebenfalls noch im April.
Am 28. April 2012 – nur zwei Tage vor dem zuletzt festgesetzten Termin – wurde die Inbetriebnahme des bereits komplett errichteten Systems in Südafrika vom Gericht aufgrund einer Klage auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Am 23. Mai 2012 beschloss die Regierung, gegen diese Entscheidung zu berufen.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind im Konzernanhang unter dem Punkt "Konsolidierungskreis" angeführt. Die Muttergesellschaft Kapsch TrafficCom AG, Wien, hält mit Ausnahme von Kapsch Telematic Services sp. z o.o., Polen, Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Südafrika, Kapsch Telematic Services Danmark ApS, Dänemark, Kapsch Telematic Services Solutions A/S, Dänemark, Kapsch Telematic Services GmbH, Wien, Kapsch Telematic Services GmbH Deutschland, Deutschland, Kapsch Telematic Services Kft., Ungarn, Kapsch Telematic Services spol.s r.o., Tschechische Republik, Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol.s r.o., Tschechische Republik, TMT Services and Supplies (Pty) Ltd., Südafrika, SafeTCam (Pty) Ltd., Südafrika, Traffic Software Solutions (Pty) Ltd., Südafrika, TMT Services and Supplies (Gauteng) (Pty) Ltd., Südafrika, Electronic Tolling Operations (Pty) Ltd., Südafrika, Crestwave 63 (Pty) Ltd., Südafrika, Crestwave 61 (Pty) Ltd., Südafrika, TMT Services and Supplies (North) (Pty) Ltd., Südafrika, und Berrydust 51 (Pty) Ltd, Südafrika, und Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weißrussland, direkt oder indirekt 100% der Anteile an den vollkonsolidierten Tochtergesellschaften. Hinsichtlich der Zusatzangaben gemäß § 265 (2) UGB für die angeführten Gesellschaften wurde die Schutzklausel gemäß § 265 (3) UGB in Anspruch genommen.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2011/12 setzte sich aus 2.404 Angestellten und 181 Arbeitern zusammen (2010/11: 1.551 Angestellte und 70 Arbeiter).
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf TEUR 128 (2010/11: TEUR 184) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:
| 2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|
| Prüfung des Konzernabschlusses | 58 | 61 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 53 | 111 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 | 0 |
| Sonstige Leistungen | 17 | 12 |
| 128 | 184 |
Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 2011/12 gliedern sich wie folgt:
| Bezüge Vorstand in TEUR | Fix 2011/12 |
Variabel 2011/12 |
Gesamt 2011/12 |
Gesamt 2010/11 |
|---|---|---|---|---|
| Georg Kapsch | 444 | 578 | 1.022 | 821 |
| Erwin Toplak | 378 | 64 | 442 | 417 |
| André Laux | 285 | 74 | 359 | 334 |
| Total | 1.107 | 716 | 1.823 | 1.573 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen für Vorstände (aus Anwartschaften auf Abfertigung) belaufen sich auf TEUR 59 (2010/11: TEUR 43).
Erwin Toplak und André Laux verfügen über individuelle Pensionspläne. Die Kapsch TrafficCom AG zahlt dafür jährlich rund TEUR 19 (2010/11: TEUR 19) in eine externe Pensionskasse ein.
An die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von rund TEUR 8 (2010/11: TEUR 21) bezahlt.
Wie in den Vorjahren wurden keine Vorschüsse oder Darlehen an Mitglieder des Vorstandes oder des Aufsichtsrates gewährt und auch keine Garantien zu deren Gunsten abgegeben.
Im Geschäftsjahr 2011/12 setzte sich der Vorstand aus folgenden Personen zusammen: Mag. Georg Kapsch (Vorsitzender) Ing. Erwin Toplak André Laux
Im Geschäftsjahr 2011/12 setzte sich der Aufsichtsrat aus folgenden Personen zusammen: Dr. Franz Semmernegg (Vorsitzender) Dr. Kari Kapsch (stellvertretender Vorsitzender) William Morton Llewellyn (bis 22.8.2011) Sabine Kauper (seit 22.8.2011)
Vom Betriebsrat entsandt: Ing. Christian Windisch Claudia Rudolf-Misch
Zur Veröffentlichung genehmigt:
Wien, am 30. Mai 2012
Mag. Georg Kapsch Ing. Erwin Toplak André Laux Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis 31. März 2012 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. März 2012, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. März 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt und den in Österreich ergänzend anzuwendenden gesetzlichen Vorschriften entspricht. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögensund Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2012 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis zum 31. März 2012 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 30. Mai 2012
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
gez: Mag. Felix Wirth Wirtschaftsprüfer
| Lagebericht zum 31. März 2012 69 | |
|---|---|
| Erklärung der gesetzlichen Vertreter 92 | |
| Ergänzende Informationen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG 93 |
|
| Bilanz zum 31. März 2012 94 | |
| Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011/12 95 | |
| Anhang für das Geschäftsjahr 2011/12 96 | |
| Bestätigungsvermerk 108 |
zum Jahresabschluss per 31. März 2012.
Die Erholung der Weltwirtschaft, die 2009 – nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise - einsetzte und sich 2010 festigte, verlor 2011 an Kraft: Das Weltwirtschaftswachstum verlangsamte sich auf 3,9 % nach einem Anstieg um 5,3 % im Jahr 2010. Der Welthandel verlor ebenfalls an Dynamik und zeigte nur eine Zunahme um 5 % nach 13.8 % im Vorjahr. Obwohl sich Ende 2011 und im ersten Quartal 2012 eine Stabilisierung in der weltwirtschaftlichen Entwicklung abzeichnete, wird sich die Dynamik im Gesamtiahr 2012 im Vergleich zu 2011 voraussichtlich weiter leicht abschwächen. Die prognostizierte Wachstumsrate der Weltwirtschaft beträgt 3,5 % und ist damit etwas niedriger als 2011. Die Prognose ist zudem mit Unsicherheiten behaftet und könnte als optimistisch eingestuft werden.
Die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft besteht in einem neuerlichen Aufkommen der Staatsschuldenproblematik in der Euro-Zone und damit verbunden einer tiefergreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise. Aber es gibt noch weitere Entwicklungen, die durchaus hemmend auf die weitwirtschaftliche Aktivität wirken; Die Ölpreise zeigten bereits 2011 einen starken Anstieg und kletterten von durchschnittlich USD 79,5 pro Barrel Brent 2010 auf USD 111,3 im Jahr 2011. Da dieser Preisdruck primär mit geopolitischen Spannungen sowie mit dem Risiko eines Öllieferausfalls zu tun hat und weniger mit der weltweiten Nachfrageentwicklung, ist auch 2012 mit anhaltend hohen Ölpreisen zu rechnen. Diesbezüglich ist daher für die ölimportierenden Länder wenig Entspannung zu erwarten.
Darüber hinaus waren die globalen Finanzmärkte 2011 von einer hohen Anfälligkeit gekennzeichnet. Befürchtungen, die Schuldenkrise in den Euro-Ländern könnte weitweite Auswirkungen haben, beeinträchtigten die Stimmung der Investoren weltweit und führten zu hoher Preisvolatilität in zahlreichen Anlagekategorien und zeitweise zu einer ausgeprägten Risikoaversion der Anleger. Obwohl sich die Situation an den globalen Finanzmärkten Ende 2011 und in den ersten Monaten 2012 entspannte, ist weiterhin mit einer volatilen Entwicklung zu rechnen.
Eine weitere Ursache für die Schwäche des gegenwärtigen Aufholprozesses der Weltwirtschaft liegt laut einer jüngsten Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der hohen Verschuldung des Haushaltssektors in vielen Industrieländern. Demnach sind Rezessionen, denen ein starker Anstieg in der Verschuldung der privaten Haushalte vorangeht - wie dies in den USA, in Großbritannien und in anderen europäischen Ländern zu Beginn der Finanzkrise 2007 der Fall war -- relativ stark ausgeprägt und dauern mindestens fünf Jahre.
Insgesamt verlief die wirtschaftliche Entwicklung 2011 in den einzelnen Regionen der Welt unterschiedlich. Die Regierungen der EU- bzw. Euro-Länder waren mit der Staatsschuldenkrise und deren drohender Ausweitung auf die Weltwirtschaft konfrontiert. Ein geeignetes und umfassendes Maßnahmenpaket, allem voran die Umsetzung fiskalpolitischer Sparmaßnahmen, zeigte Wirkung und konnte die Lage an den Finanzmärkten entspannen und das Vertrauen der Investoren weltweit verbessern. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der EU stieg 2011 um 1,5 % und wird 2012 voraussichtlich stagnieren, während die Wirtschaft der Euro-Zone 2011 ein Wachstum von 1,4 % erzielte und 2012 wahrscheinlich in eine milde Rezession schlittern wird. Die US-amerikanische Wirtschaft entwickelte sich 2011 besser als erwartet und verzeichnete einen Anstieg des realen BIP um 1.7 %. Bereits zum Jahresende deuteten die Wirtschaftsindikatoren darauf hin, dass es 2012 zu einer stärkeren wirtschaftlichen Erholung kommen wird. Japan kämpfte 2011 mit den verheerenden Auswirkungen des Erdbebens vom März und wurde Ende des Jahres zusätzlich hart von den Überflutungen in Thailand getroffen. Da Thailand ein wichtiger Produktionsstandort, insbesondere für die japanische Elektronik- und Automobilindustrie ist, litt Japan in der Folge unter Lieferausfällen. Die negativen Konsequenzen, die dies für die Exportwirtschaft des Landes hatte, wurden von dem anhaltend starken Yen weiter verschärft. Mehrere Devisenmarktinterventionen während des Jahres 2011 zur Schwächung der Währung brachten nur kurzfristige Effekte. Japans stark expansive Geldpolitik mit Zinssätzen von nahezu 0 % wird aktuell von einem umfassenden Wertpapierankaufsprogramm begleitet, das im Februar 2012 um 10 Billionen JPY ausgeweitet wurde. Trotz dieser Maßnahmen sank das reale Bruttoinlandsprodukt Japans 2011 um 0.7 %, für 2012 wird jedoch mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung gerechnet. Die stärksten Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft kamen auch 2011 von den Emerging Markets, obwohi die Dynamik in diesen Märkten etwas an Schwung verlor. Für 2012 wird – bedingt durch ein schwächeres weltwirtschaftliches Umfeld sowie eine etwas gedämpfte Nachfrage in den Emerging Markets selbst – eine weitere wirtschaftliche Verlangsamung erwartet. In den BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China) bewegten sich die BIP-Wachstumsraten 2011 in einer Spannweite zwischen 9.2 % in China und 2,7 % in Brasilien.
2011 stieg weltweit die Inflation an. Dies war vor allem auf die starke Zunahme der Energiepreise zurückzuführen. Für 2012 wird eine geringere Inflationsrate prognostiziert, weil sich die Wirtschaftsdynamik weltweit voraussichtlich weiter abschwächen wird. In den Industrieländern beträgt der erwartete Anstieg der Verbraucherpreise für 2012 1,9 % nach 2,7 % 2011. In den Emerging Markets und den Entwicklungsländern wird die Inflationsrate ebenfalls zurückgehen, auf voraussichtlich 6,2 % 2012 im Vergleich zu 7,1 % im Jahr 2011.
Im Licht der relativ schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung kommt der Wirtschaftspolitik generell eine große Bedeutung zu: Die Geldpolitik wird voraussichtlich weiterhin konjunkturstimulierend wirken. Dabei sind die Zinssätze der Notenbanken vieler Industrieländer bereits auf einem niedrigen Niveau, während in den Emerging Markets durchaus noch Raum für eine monetäre Lockerung gegeben ist. Im Gegensatz dazu wird -- aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen öffentlichen Schulden vieler Industrieländer – die fiskalpolitische Konsolidierung weiter voranschreiten müssen. Der Spielraum für eine konjunkturelle Stimulierung seitens der Fiskalpolitik im Falle einer stärkeren Abschwächung der Weltkonjunktur ist daher begrenzt.
Nach einer gedämpften Wirtschaftsentwicklung in den USA im ersten Halbjahr 2011 und einer moderaten Steigerung des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Halbjahr konnte für das Gesamtjahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7 % erzielt werden. Konjunkturdaten des ersten Quartals 2012 weisen insgesamt für 2012 auf eine stärkere Wachstumsdynamik hin. So prognostiziert der IWF eine Steigerungsrate des realen BIP in der Höhe von 2,1 % für 2012. Der private Konsum, traditionell eine wichtige Konjunkturstütze in den USA, zeigt seit Ende 2011 eine Erholung – nicht zuletzt aufgrund verbesserter Arbeitsmarktbedingungen und eines Anstiegs bei neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Die Arbeitslosenguote belief sich im März 2012 auf 8,2 % und war damit geringer als noch im März des Vorjahres mit 8,9 %. Dennoch ist die Arbeitslosenguote in den USA insgesamt als hoch zu bezeichnen. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember 2011 um rund 3 % nach einem hohen Wert von 3,9 % im September. Um den wirtschaftlichen Erholungsprozess nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zu stimulieren, verfolgten die USA zum einen eine expansive Geldpolitik, zum anderen wurden zahlreiche fiskalpolitische Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur ergriffen. Dementsprechend erreichte das Budgetdefizit 2011 ein Ausmaß von 8.5 % des BIP. Um einen drohenden Schuldenausfall abzuwenden, wurde im August die Anhebung der Schuldengrenze beschlossen. Darüber hinaus wurde ein Komitee bestehend aus Republikanern und Demokraten ins Leben gerufen mit dem Ziel, bis Ende November 2011 Einsparungsmöglichkeiten im öffentlichen Haushalt von mindestens 1,2 Billionen USD zu identifizieren. Da dieses Komitee scheiterte, werden voraussichtlich 2013 - und damit nach den Präsidentschaftswahlen im November 2012 – automatische Ausgabenkürzungen in Kraft treten. Bereits im Sommer 2011 hat Standard & Poor's (S&P) aufgrund des Risikos eines anhaltenden Anstieges der öffentlichen Schulden das langfristige Kreditrating für die USA auf AA+ herabgestuft. Andere Ratingagenturen haben mit der gleichen Begründung ihre Bonitätsbeurteilungen mit einem negativen Ausblick versehen.
In etlichen Emerging Markets kam es 2011 zu einer Verlangsamung der Wachstumsdynamik. Obwohl auch 2012 mit einer weiteren Abschwächung gerechnet wird, bleiben diese Volkswirtschaften bei weitem die wichtigsten Stimulatoren für die globale Wirtschaftsentwicklung. Die Asiatische Entwicklungsbank prognostiziert für die Region "Developing Asia", die aus 44 asiatischen Ländern besteht, ein aggregiertes Wirtschaftswachstum von 6,9 % für 2012 nach 7,2 % im Jahr 2011, wobei China und Indien die stärksten Wachstumstreiber sind. Für Lateinamerika und die Karibik beträgt das erwartete regionale Wirtschaftswachstum 3,7 % für 2012 im Vergleich zu 4,5 % im Vorjahr. Nur die Region Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA) wird voraussichtlich 2012 ein stärkeres Wirtschaftswachstum erzielen können. Da die MENA-Region die wichtigsten ölexportierenden Länder umfasst, profitieren diese Volkswirtschaften von einem anhaltend hohen Ölpreis und scheinen daher weniger von einer Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Dynamik betroffen zu sein.
Die konjunkturelle Entwicklung in Europa stand 2011 ganz im Zeichen der Schuldenkrise: Aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und struktureller Probleme in mehreren Mitgliedsstaaten schwächte sich das Wirtschaftswachstum der EU-27 auf 1.5 % ab (2010: 2.0 %). Insbesondere in der zweiten Jahreshäffte verlor die europäische Konjunktur spürbar an Dynamik, vereinzelte Länder rutschten sogar in eine Rezession. Anfang 2012 hellten sich zwar das Investitionsklima und die Stimmung der Unternehmen leicht auf, die harten Daten wie Auftragseingänge und Industrieproduktion waren jedoch unverändert schwach. Dementsprechend gehen die Wirtschaftsforscher für das Gesamtjahr 2012 von einer Stagnation in den EU-27 aus. Erst im Folgejahr wird eine Rückkehr auf den Wachstumspfad (+1.6 %) erwartet, nicht zuletzt dank stärkerer Impulse aus dem außereuropäischen Ausland.
Auffallend ist in diesem Zusammenhang die konjunkturelle Spaltung Europas, die sich in den letzten Monaten merklich verstärkt hat. Während etwa Deutschland zuletzt das zweite starke Wachstumsjahr in Folge vermeldete (+3 % BIP-Wachstum 2011) und auch Frankreich mit vergleichsweise guten Daten überraschte (leichter BIP-Anstieg im konjunkturschwachen Schlussquartal 2011), kam das Wachstum in Großbritannien nahezu zum Erliegen. Noch wesentlich deutlicher zeigen sich die innereuropäischen Divergenzen jedoch in den Peripherieländern: So legte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2011 in einigen östlichen EU-Mitgliedsstaaten wie Polen (+4,3 %) und der Slowakei (+3,3 %) verhältnismäßig stark zu, hingegen waren die krisengeschüttelten Länder im Süden Europas von einer Rezession geplagt. Prekär ist die Situation vor allem in Griechenland, wo das Bruttoinlandsprodukt seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 um 15 % geschrumpft ist. Aber auch in Spanien und Italien lag die Wirtschaftsleistung 2011 trotz umfassender Reform- und Sparmaßnahmen noch klar unter dem Vorkrisenniveau. Die derzeitige wirtschaftliche Schwäche Südeuropas spiegelt sich unter anderem auch in einem massiven Rückgang der Beschäftigung wider: Sowohl in Griechenland als auch in Spanien hat die Arbeitslosenrate mittlerweile die 20%-Marke überschritten. Für die EU-27 lag der Vergleichswert im Februar 2012 bei 10.2 %.
Besonders deutliche Spuren hinterließ die Schuldenkrise 2011 in den Ländern der Euro-Zone, vor allem aufgrund der allgemeinen Verunsicherung auf den internationalen Finanzmärkten über die Zukunft der Währungsunion. Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum schwächte sich im Jahresverlauf zusehends ab und drehte im Schlussquartal sogar in den negativen Bereich (-0,3 % gegenüber der Vorperiode). Auch für das erste Quartal 2012 gehen die Experten von einem leichten Minus aus, wenngleich erste Anzeichen auf eine langsame Stabilisierung der Konjunktur in der Euro-Zone hinweisen. In mehreren Ländern sanken zuletzt die langfristigen Zinssätze für Staatsanleihen (z. B. Irland und Italien), und auch auf den Aktienmärkten waren klare Aufwärtstendenzen zu beobachten. Darüber hinaus erzielte Griechenland im März 2012 nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung mit seinen Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnittes. Dieser Schritt stellte eine Grundvoraussetzung für die Ausbezahlung weiterer Hilfsgelder seitens der EU dar, die der schwer angeschlagenen griechischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen sollen.
Die Europäische Zentralbank leistete 2011 mit ihrer expansiven Geldpolitik einen maßgeblichen Beitrag zur Krisenbewältigung in der Währungsunion. So stützte sie etwa den Finanzsektor wiederholt mit billigem Geld: Im Dezember 2011 und im Februar 2012 stellte die EZB den Banken im Euro-Raum jeweils rund 500 Mrd. EUR für drei Jahre zu einem günstigen Zinssatz zur Verfügung. Diese Maßnahme diente dazu, einer möglichen Kreditklemme vorzubeugen und gleichzeitig die Nachfrage nach den Staatsanleihen der Euro-Länder anzukurbeln. In naher Zukunft soll die Geldpolitik weiterhin expansiv ausgerichtet bleiben, was sich auch in der Zinspolitik niederschlägt. Seitdem der neue Präsident der EZB, Mario Draghi, den Leitzins Ende 2011 auf ein Rekordtief von nur noch 1 % gesenkt hat, zeichnet sich noch keine Abkehr von dieser Niedrigzins-Strategie ab.
Der aktuelle Konjunkturverlauf der EU-27 bzw. der Euro-Zone zieht auch in den Nicht-Mitgliedsländern in Ost- und Südosteuropa seine Kreise. Insbesondere die strukturschwachen Westbalkanländer leiden zunehmend unter der schwächeren Auslandsnachfrage aus Europa sowie unter der vorsichtigeren Kreditvergabe durch internationale Banken. Stieg die Wirtschaftsleistung in Serbien und Bosnien und Herzegowina 2011 noch um rund 2 %, so gehen die jüngsten Prognosen für das Folgejahr von einer Stagnation aus. Dem künftigen EU-Mitglied Kroatien wird für 2012 sogar ein BIP-Rückgang um 1,2 % vorhergesagt (2011: +0,3 %). Wesentlich optimistischer gestaltet sich hingegen der Ausblick für die Wirtschaft Russlands und der Ukraine: Die beiden Ostländer sollen ihren aktuellen Wachstumskurs (jährlicher BIP-Anstieg von 4 % bis 5 %) nach Ansicht der Wirtschaftsforscher auch in den kommenden Jahren fortsetzen können. Im Fall Russlands werden vor allem durch den Beitritt zur Welthandelsorganisation, der im Dezember 2011 besiegelt wurde, positive Effekte erwartet.
Die österreichische Wirtschaft verzeichnete 2011 ein deutliches Wachstum um 3,1 %. Bei einer quartalsweisen Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die konjunkturelle Entwicklung im Zeitverlauf an Dynamik einbüßte. Im vierten Quartal 2011 sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um 0,1 % gegenüber der Vorperiode, was vor allem auf schwächere Impulse aus dem europäischen Ausland zurückzuführen ist. Nachdem sich in den ersten Monaten 2012 bereits eine Stabilisierung der Lage abgezeichnet hat, gehen die Experten für die zweite Jahreshälfte von einer leichten Expansion der heimischen Wirtschaft aus. Insgesamt soll sich der BIP-Anstieg im Jahr 2012 auf 0,4 % belaufen, angetrieben in erster Linie durch eine etwas bessere Stimmungslage der Unternehmen und Konsumenten.
Im Unterschied zum Jahr davor trug der Außenhandel 2011 relativ wenig zum Wirtschaftswachstum in Österreich bei. Dies liegt vor allem an der angespannten Situation in mehreren europäischen Staaten, darunter auch die beiden wichtigen Absatzmärkte Italien und Ungarn. Da diesbezüglich noch keine nachhaltige Trendwende in Sicht ist, setzt die heimische Exportwirtschaft ihre Hoffnungen für 2012 verstärkt auf außereuropäische Handelspartner, etwa die im Aufschwung begriffenen USA. Insgesamt wird allerdings eine weitere Abschwächung des Exportwachstums auf 3,3 % erwartet (2011: +6,7 %). Erst 2013 sollen die Ausfuhren wieder verstärkt von einer Belebung der Weltwirtschaft profitieren.
Als wichtigster Wachstumstreiber erwies sich 2011 die auffallend dynamische Investitionsnachfrage. So legten die Ausrüstungsinvestitionen real um 11,3 % zu, und auch die Bauinvestitionen verzeichneten erstmals seit über zwei Jahren wieder einen Zuwachs, konkret um 2,6 %. Die konjunkturelle Abkühlung zum Jahreswechsel 2011/2012 spiegelte sich allerdings auch im Investitionsklima wider, sodass für die nächsten Monate die Einschätzungen zurückgenommen wurden: Sowohl bei den Ausrüstungs- als auch bei den Bauinvestitionen werden für 2012 nur geringfügig positive Zuwachsraten erwartet.
2011 herrschte in Österreich ein vergleichsweise hoher Preisdruck, nicht zuletzt aufgrund geopolitischer Spannungen im Mittleren Osten und deren Auswirkungen auf die internationalen Rohstoff- und Energiemärkte: Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt bei 3,3 %. Erst im letzten Quartal setzte eine langsame Entspannung der Verbraucherpreisentwicklung ein, die ein Absinken der Teuerungsrate auf 2,4 % im März 2012 zur Folge hatte. Auch für das Gesamtjahr 2012 gehen die Wirtschaftsforscher von einer durchschnittlichen Inflation in der Höhe von 2,4 % aus. Der Privatkonsum wird von dem leichten Nachlassen des Preisdrucks profitieren können und sich 2012 mit 0,8 % etwas mehr ausweiten als im Jahr davor (+0,6 %). Auch ein prognostizierter Pro-Kopf-Anstieg der realen Löhne und Gehälter um 0,8 % soll dazu beitragen, dass die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben weiter erhöhen und dadurch zur Konjunkturstabilisierung beitragen.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes betreffend wies Österreich 2011 mit einem Wert von 4,2 % die niedrigste Arbeitslosenrate im europäischen Vergleich auf. Bedingt durch die schwächere Dynamik der heimischen Wirtschaft nahm die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen gegen Jahresende allerdings leicht zu, diese Tendenz setzte sich Anfang 2012 fort. Für das Gesamtjahr wird demnach ein Anstieg der Arbeitslosenrate auf 4,6 % erwartet. Anders als im Vorfeld befürchtet, soll die 2011 in Kraft getretene Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für ausgewählte Staaten Mittelosteuropas nicht maßgeblich zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit beitragen.
Der österreichische Staatshaushalt wies im Jahr 2011 ein Budgetdefizit in Höhe von 3,3 % auf und war zudem von einem leicht wachsenden Schuldenstand gekennzeichnet. Um einem weiteren Anstieg der Verschuldung gegenzusteuern, beschloss die Bundesregierung im März 2012 ein umfangreiches Reformpaket. Bei konsequenter Umsetzung der geplanten Konsolidierungsmaßnahmen sollte daes Budgetdefizit 2012 auf die Maastricht-Grenze von 3 % des BIP und im Folgejahr auf 2,6 % absinken. Kurzfristig kann sich ein Teil der Konsolidierungsschritte zwar dämpfend auf die Konjunktur auswirken, längerfristig sollen nach Ansicht der Wirtschaftsexperten jedoch die positiven Effekte überwiegen. Dies ist vor allem im Licht der Herabstufung Österreichs durch die Ratingagentur Standard & Poor's im Jänner 2012 (von Triple-A auf AA+) von großer Bedeutung: Durch das Maßnahmenpaket soll das Vertrauen der Finanzmärkte gestärkt werden, nicht zuletzt mit dem Ziel, möglichst niedrige Finanzierungskosten für die Staatsschuld sicherzustellen.
Für die bessere Vergleichbarkeit orientiert sich die Kapsch TrafficCom AG an den international gebräuchlichen Begriffen für den Markt für Intelligent Transportation Systems (ITS; Intelligente Transportsysteme, oftmals auch mit Intelligente Verkehrssysteme übersetzt). ITS sind Systeme, in denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung kommen, die den Transport einschließlich Infrastruktur, Fahrzeug und Benutzer unterstützen und optimieren. Die Studie "Intelligent Transportation Systems - A global strategic business report" von Global Industry Analysts, Mai 2008 und September 2010, beschreibt den ITS-Markt als diversifizierten Markt mit stark unterschiedlichen Anwendungs- und Produktsegmenten. Der Markt untergliedert sich in folgende Marktsegmente:
Marktvolumen. Laut Global Industry Analysts (Mai 2008 und September 2010) belief sich das weltweite Volumen des ITS-Marktes in 2011 auf rund 13 Mrd. USD mit weiter steigender Tendenz.
Marktsegmentierung. Das größte ITS-Marktsegment stellten 2011 Traffic Management Systems mit knapp 37 % (4.8 Mrd. USD) dar. Electronic Toll Collection hielt mit einem weltweiten Volumen von 3,1 Mrd. USD einen Anteil von rund 24 % am ITS-Markt. Die größte ETC-Region waren 2011 die USA mit 38 %, knapp gefolgt von Europa mit 34 %.
Marktwachstum. Der ITS-Markt wächst zwischen 2007 und 2015 voraussichtlich mit durchschnittlich 10 % pro Jahr und soll 2015 ein weltweites Volumen von 18,6 Mrd. USD erreichen, wovon auf ETC mit 5,2 Mrd. USD ein Anteil von 28 % entfallen soll. Für ETC wird mit einer jährlichen Steigerung von 13 % das stärkste Wachstum aller ITS-Marktsegmente erwartet.
Finanzierung von Infrastrukturprojekten. Die weltweit steigende Anzahl von Fahrzeugen verlangt nach zusätzlichen Finanzmitteln für den Bau neuer und die Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen. Die Mauteinhebung durch die Einführung von Mautsystemen stellt eine zuverlässige Finanzierungsquelle dar und bietet damit die Möglichkeit, die notwendigen Mittel für Infrastrukturprojekte aufzubringen. Effiziente, insbesondere elektronische, Mautsysteme sichern Regierungen, öffentlichen Stellen und Konzessionären signifikante konstante Einnahmen zur Erhaltung und Erweiterung der Straßeninfrastruktur.
Der Bau neuer Straßen wird wesentlich durch das weltweit steigende Verkehrsaufkommen bedingt, das einer generell zunehmenden globalen Tendenz folgt. Vor allem in den asiatischen Ländern wird mit einem gesteigertem Bedarf nach zusätzlichen elektronischen Mautspuren in bislang traditionellen manuellen Mautsystemen gerechnet. Abgesehen von wirtschaftlichen Aspekten, ist die weltweite Zunahme des Verkehrs vermutlich der stärkste Treiber des ITS-Marktes. Nach Analysen der EU (European Union 2010, "Energy & Transport in Figures") ist zwischen 1995 und 2008 der Gesamtgüterverkehr jährlich um 2,3 % und insgesamt um 33,7 % gestiegen. Der Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße betrug jährlich 2.9 % und insgesamt 45.7 %. Die jüngste Wirtschaftskrise hat zwar die Zahl an Gütertransporten vorübergehend einbrechen lassen, dies wurde jedoch durch den nachfolgenden Aufschwung bereits weitestgehend wieder kompensiert. Trotz politischen Drucks ist es nicht gelungen, Gütertransporte verstärkt auf Schiene bzw. Wasser zu verlegen. Das steigende Verkehrsaufkommen erhöht den Finanzierungsdruck für die Straßeninfrastruktur enorm. ITS-Lösungen und hier vor allem das Marktsegment Elektronische Mautsysteme gewinnen dadurch große Bedeutung und zusätzliches Wachstumspotenzial.
Für das Trans-European Road Network (TEN-V), das im Jahr 2005 mit einer Gesamtlänge von 84.700 km rund ein Viertel des gesamten primären Straßennetzes umfasste, aber 40 % des Straßengüterverkehrs beförderte, wird bis 2020 ein durchschnittlicher Ausbau im Ausmaß von 4.800 km pro Jahr, davon 3.500 km bestehender Straßen, erwartet. Insbesondere den neuen Mitgliedsländern sowie den Korridoren zu diesen Ländern wird hoher Investitionsbedarf beigemessen. Im "Whitepaper: European transport policy for 2010" hat die Europäische Kommission die Investitionskosten bis 2020 mit EUR 600 Mrd. veranschlagt. Die Wachstumserwartungen für die Verkehrsentwicklung bleiben demgemäß langfristig ungebrochen hoch.
Neben dem Bau neuer Infrastruktur wird der Markt durch die Notwendigkeit der Wartung und Instandhaltung bereits bestehender Straßen getrieben. Der hohe Finanzierungsbedarf für die Erhaltung der Straßeninfrastruktur in den USA - Standard & Poor's Research schätzt, dass bis 2020 jährlich 92 Mrd. USD für die Erhaltung der Autobahnen und Brücken sowie weitere 125,6 Mrd. USD für deren Verbesserung aufgewendet werden müssten – führt zu veränderten Geschäftsmodellen und dem Aufkommen privater Konzessionsmodelle.
Technologisch werden für die Mauteinhebung je nach Anwendungserfordernis Systeme eingeführt, die auf Mikrowellentechnik (Dedicated Short-Range Communication; DSRC), Satellitenortung (Global Navigation Satellite System; GNSS) oder Videotechnik, insbesondere zu einer videobasierten automatischen Kennzeichenerkennung (Automatic Number Plate Recognition; ANPR) für die Kontrolle (Enforcement) und für die Gebühreneinhebung urbaner Bereiche, basieren. Während in Europa eine DSRC-Technologie vorherrscht, die im 5,8 GHz-Bereich operiert und dem Comité Européen de Normalisation (CEN)-Standard entspricht, werden elektronische Mautsysteme in Nordamerika derzeit mit einer Frequenz von 915 MHz auf Basis von proprietären Protokollen betrieben. Es wird erwartet, dass die USA nach und nach auf ein grundsätzlich neues Kommunikationsverfahren im 5,9 GHz-Frequenzbereich umrüsten werden. Der Kommunikationsstandard 5,9 GHz WAVE (Wireless Access in the Vehicular Environment) zielt neben der Maut-Anwendung auf die Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug und von Fahrzeug zu Infrastruktur in Echtzeit sowie auf Applikationen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und weiterführende ITS-Lösungen für Verkehrsinformation, Verkehrsmanagement und Entertainment ab.
Reduktion von Verkehrsstaus. Die Umweltbelastung kann als ein weiterer Haupttreiber des ITS-Marktes und auch hier wieder für das Marktsegment Elektronische Mautsysteme angesehen werden. Die Mauteinhebung gilt als effektive Lösung, um insbesondere in Ballungsräumen den Verkehr zeitlich besser zu staffeln oder Verkehrsstaus zu reduzieren, da dies Autofahrer dazu bewegt. Fahrgemeinschaften zu bilden oder öffentliche Verkehrsmittel zu benützen. Vor allem in den großen Ballungsräumen und Hauptstädten entsteht zudem ein immer größerer Bedarf an elektronischen Systemen zur Verkehrssteuerung und -reduktion. Im urbanen Bereich versucht man durch Stadtmautsysteme und Umweltzonen die Umweltund Verkehrsbelastung zu reduzieren. Aufgrund der politischen Sensitivität des Themas entwickelt sich dieses Segment innerhalb von Elektronischen Mautsystemen nicht so schnell wie bisher erwartet.
Ein weiteres Anwendungsfeld in den Städten sind Verkehrssicherheitseinrichtungen zur Überwachung der Einhaltung von Verkehrsregeln. Beispielanwendungen sind Systeme zur Überwachung von Kreuzungsbereichen (z. B. Rotlichtübertretungen) sowie zur Geschwindigkeitsüberwachung. Diese zum ITS-Marktsegment Traffic Management Systems gehörenden Anwendungen stellen ein schnell wachsendes Marktpotenzial sowohl im urbanen Bereich als auch im interurbanen Bereich dar und sind für Stadtverwaltungen oftmals der unmittelbare Einstieg in größere und weitreichendere ITS-Lösungen wie die Stadtmaut.
Verringerung von Umweltbelastung durch den Verkehr. Die Bemühungen um die Verringerung der Umweltbelastung durch den Verkehr haben sich bei der Einführung von Mautsystemen zu einem wesentlichen Markttreiber entwickelt. Solche Systeme führen zu einer reduzierten oder veränderten Fahrzeugnutzung, was eine Verringerung der Emissionen und damit der Umweltbelastung bewirkt. Elektronische Mautsysteme, insbesondere für den mehrspurigen Fließverkehr, haben darüber hinaus gezeigt, dass es möglich ist, die Umweltbelastung und den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern, indem Staubildungen an Mautstationen vermieden werden und der Verkehrsfluss nicht unterbrochen wird. Auch Stadtmautlösungen tragen dazu bei. Staus zu vermeiden und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Erhöhung der Verkehrssicherheit. Insbesondere Verkehrsmanagementsysteme (Marktsegment Traffic Management Systems) leisten einen Beitrag, konsequent Unfallraten zu senken und die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Verkehrsunfällen zu erhöhen. Der Treiber sind Regierungen und regionale Behörden oder Organisationen wie etwa Konzessionäre, die eine Verkehrspolitik unter Verwendung von ITS entwickeln um damit die Verfügbarkeit und die Qualität der Infrastruktur im Hinblick auf Aspekte der Sicherheit, Performance, Schutz und Umwelt zu sichern.
Erhöhung der Produktivität des Fahrzeuges und des Fahrzeugbetriebes. Fahrzeugorientierte ITS zielen auf die Fahrzeug-Telematik wie die Ferndiagnose oder fortgeschrittene Fahrzeugassistenzsysteme ab. Sie erhöhen in erster Linie die Produktivität der Fahrzeuge, insbesondere auch von Nutzfahrzeugen (Marktsegment Commercial Vehicle Operations) und die Verkehrssicherheit. Die Adressaten sind Fahrzeughersteller und deren Zulieferer. Zu diesem Feld zählen auch Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur in Echtzeit, die aus Sicht von Kapsch TrafficCom verstärkt auf der 5,9 GHz-Technologie basieren werden. So werden bei Commercial Vehicle Operations Daten über 5,9 GHz elektronisch ausgelesen, um über die Fahrzeugelektronik den Zustand des Fahrzeuges zu erkennen.
Industrie-orientierte ITS sind kommerzielle Anwendungen, die vor allem auf die Reduktion der Kosten und die Steigerung des Ertrages von Fahrzeugbetrieben einschließlich Verkehrsbetrieben (Marktsegment Public Vehicle Transportation Management Systems) abzielen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Flottenmanagementsysteme und um Informationen über die Logistik, die hinter einem Fahrzeugkonglomerat steht. Treiber sind aber auch Versicherungsgesellschaften, die mit "Pay as you drive"-Autoversicherungen faire Tarife und ITS-basierende Mobilitäts-Zusatzleistungen anbieten wollen.
Steigender Anspruch auf Komfort für den Reisenden. Benutzer-orientierte ITS dienen primär dem Komfort und der Effizienz für den Reisenden. Der Kunde im Fahrzeug bekommt Informationen, damit er sich entsprechend orientieren kann und dadurch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Musterapplikationen an Fahrzeuginformationssystemen (Marktsegment Vehicle Information Systems) sind etwa die Weiterleitung von verkehrsrelevanten Daten an den Fahrzeuglenker vor und während der Fahrt sowie Navigationsdienste. Die Adressaten sind Informationsdienstleister wie Mobilfunkanbieter, Radiostationen oder auch Anbieter von Navigationsgeräten. Die 5,9-GHz-Technologie wird als Kommunikationsplattform eine Reihe zukünftiger Anwendungen im "vernetzten Fahrzeug" ermöglichen.
All diesen Markttreibern übergelagert ist die Konvergenz, die Kapsch TrafficCom in den nächsten 5 bis 10 Jahren im ITS-Markt erwartet. Die Gesellschaft ist überzeugt, dass Applikationen, Plattformen und Technologien voraussichtlich zunehmend zusammenwachsen und letztendlich verschmelzen werden. Aus Sicht von Kapsch TrafficCom liegt die Zukunft in "vernetzten Fahrzeuge in kooperativen Systemen"; das sind Systeme zur Interaktion zwischen Fahrzeugen bzw. zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur in Echtzeit.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr konnte sich die Kapsch TrafficCom AG als international führender Anbieter von innovativen Verkehrstelematiksystemen, -produkten und -dienstleistungen weiter etablieren. Die Gesellschaft liefert Produkte und Systeme für Mauteinhebung und Verkehrsmanagement und bietet darüber hinaus den technischen und auch kommerziellen Betrieb, wie dies im landesweiten elektronischen LKW-Mautsystem in der Tschechischen Republik und in Polen der Fall ist, an.
Das vergangene Wirtschaftsjahr war vor allem geprägt durch die Errichtung und Inbetriebnahme des landesweiten elektronischen Mautsystems viaTOLL in Polen auf dem bestehenden Straßennetz von 1.560 km für alle Fahrzeuge über 3.5t, durch die weitere laufende Implementierung des elektronischen Mautsystems für den mehrspurigen Fließverkehr in der Provinz Gauteng in Südafrika und durch die Inbetriebnahme des ersten Teilstückes eines elektronischen Mautsystems in Portugal im November 2011.
In Österreich werden rund 2.200 km Autobahnen und Schnellstraßen im vollelektronischen Betrieb für LKW über 3,5 Tonnen höchstzufässigem Gesamtgewicht bemautet. Dafür wurden seitens der Kapsch TrafficCom AG seit 2004 die komplette zentrale und straßenseitige Infrastruktur für knapp 490 Mautstationen und mittlerweile rund 1 Mio. On-Board Units (GO-Boxen) geliefert. Die durchschnittlich erzielte Mauttransaktionsrate lag in Österreich wieder auf dem hohen Vorjahresniveau von 99,9 %. Zu Beginn des dritten Quartals konnte mit der Asfinag Mautservice GmbH eine grundsätzliche Einigung über die Verlängerung des noch laufenden Betriebs- und Wartungsvertrages für das landesweite elektronische LKW-Mautsystem in Österreich bis zum Jahresende 2018 erzielt werden.
Am 29. Februar 2012 unterzeichnete die Kapsch TrafficCom AG mit dem weißrussischen Verkehrsministerium eine Vereinbarung zur Errichtung eines landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems. Der Auftrag umfasst sowohl die Errichtung des auf Mikrowellentechnologie basierenden Systems für ein Straßennetz von insgesamt 2.743 km in der Endausbaustufe als auch den technischen und kommerziellen Betrieb für 20 Jahre. Das Auftragsvolumen für die Errichtung des Systems (ohne Betrieb) beläuft sich auf rund EUR 267 Mio., davon entfallen EUR 158 Mio. auf die ersten beiden Phasen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Die erste Phase soll mit 1. Juli 2013 in Betrieb genommen werden.
Am 27. Juli 2011 platzierte die Kapsch TrafficCom AG erfolgreich 800.000 neue Aktien aus genehmigtem Kapital zu einem Platzierungspreis von EUR 61.25 pro Aktie, wodurch der Gesellschaft ein Bruttoerlös von EUR 49 Mio. zufloss.
In den Monaten September bis November 2011 erwarb die Kapsch TrafficCom AG weitere Anteile an der Q-Free ASA, Norwegen, und verfügt somit über eine knapp mehr als 20%ige Beteiligung.
Am 1. April 2011 erfolgte die Gründung der Kapsch Telematic Services FLLC, Minsk, Weißrussland und am 22. März 2012 übernahm die Kapsch TrafficCom AG die restlichen Anteile an der italienischen Kapsch-Busi S.p.A. und hält nunmehr 100 % der Anteile.
Im Vergleich zum Vorjahr weist das Wirtschaftsjahr 2011/12 einen um 126 % höheren Umsatz in Höhe von EUR 179,9 Mio, und eine um 96 % höhere Betriebsleistung in Höhe von EUR 172,2 Mio. aus. Die Kapsch TrafficCom AG konnte in beiden Segmenten, Road Solution Projects (RSP) und im Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC), signifikante Umsatzsteigerungen verzeichnen. Der Umsatz im Bereich Road Solution Projects (RSP) erhöhte sich von EUR 24.9 Mio. im Vorjahr auf EUR 102,7 Mio. Im Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC) erhöhte sich der Umsatz von EUR 54,7 Mio. im Vorjahr auf EUR 77,3 Mio.
Im Zusammenhang mit dem gestiegenen Umsatz durch das Errichtungsprojekt in Polen erhöhten sich auch der Aufwand für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen von EUR 45,1 Mio. auf EUR 89,2 Mio, und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von EUR 31,2 Mio. auf EUR 38,4 Mio.
Der Personalaufwand stieg von EUR 29,9 Mio. auf EUR 38,9 Mio. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl um 93 Personen von 395 auf 488 im abgelaufenen Wirtschaftsjahr.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) verbesserte sich verglichen mit EUR -1,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 13,7 Mio. im Berichtsjahr.
Das Finanzergebnis von EUR 3,5 Mio. fiel gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 19,8 Mio. aufgrund geringerer Beteiligungserträge niedriger aus.
Die Bilanzsumme der Kapsch TrafficCom AG erhöhte sich um 35 % von EUR 261,0 Mio. auf EUR 352.8 Mio.
Im Bereich der Finanzanlagen erhöhten sich die Anteile an verbundenen Unternehmen um EUR 4,8 Mio. Der Forderungsstand gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhte sich um EUR 91.3 Mio.
Passivseitig spiegelt sich die Bilanzverlängerung im Wesentlichen bei den Rücklagen durch die Ende Juli 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung und bei den Verbindlichkeiten wider.
Das Eigenkapital konnte um 37,1 % auf EUR 189,5 Mio. gesteigert werden, und auf dieser Basis erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 53,0 % auf 53,7%.
Der Nettogeidfluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug durch den verstärkten Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen EUR -49,1 Mio.
Der Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeiten mit EUR -13,2 Mio. beruht auf getätigten Investitionen im Bereich der Finanzanlagen und der Finanzierung von Tochtergesellschaften.
Der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei EUR 67,3 Mio. und ist im Wesentlichen begründet durch die Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 49,0 Mio. sowie die Auszahlung der Dividende für das Wirtschaftsjahr 2010/11 in Höhe von EUR 13,0 Mio.
Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelbestand gegenüber dem Vorjahr von EUR 6,3 Mio. auf EUR 11,3 Mio.
Die Mauttransaktionsrate ist eine Kennzahl für die Genauigkeit und Verlässlichkeit eines Mautsystems. Sie zeigt die Anzahl der erfolgreichen Mauttransaktionen von Fahrzeugen, die mit einer funktionierenden On-Board Unit ausgestattet sind, in Relation zu allen potenziellen Transaktionen. Eine hohe Mauttransaktionsrate sorgt für hohe Mauterträge.
Die durchschnittliche Mauttransaktionsrate des bestehenden LKW-Mautsystems in Österreich betrug im Jahr 2011 rund 99,9 % und lag damit wieder auf dem hohen Niveau des Jahres 2010. Während des gleichen Zeitraumes betrug die durchschnittliche Leistungsrate des in der Tschechischen Republik installierten landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems rund 99,5 % und lag damit um 0,2 % über dem Wert des Vorjahres (99,3 %). Die Berechnung der Mauttransaktionsrate erfolgt nach der mit dem jeweiligen Auftraggeber individuell vereinbarten Berechnungsmethode. Sie kann daher zwischen den Projekten nur bedingt verglichen werden.
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl der Kapsch TrafficCom AG betrug im Geschäftsjahr 2011/12 488 (Vorjahr: 395) Mitarbeiter. Per 31. März 2012 waren 519 (Vorjahr: 433) Mitarbeiter beschäftigt.
Die Kapsch TrafficCom AG legt großen Wert auf die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wird nicht nur fachliches Know-how gefördert, sondern es werden auch Seminare und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung angeboten. Darüber hinaus werden gezielte Schulungen im Rahmen der Kapsch University durchgeführt. Zur Förderung des multinationalen Mitarbeiteraustausches gibt es ein Job-Rotation-Programm zwischen den Standorten. Ein Nachwuchsführungskräfte-Programm bereitet ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zukünftige Aufgaben vor.
Die Kapsch TrafficCom AG zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppenunternehmen in Österreich Beiträge gemäß einem festgelegten Beitragsschema in eine externe Pensionskasse ein. Die Höhe dieser Beiträge hängt vom jeweiligen Einkommen und von der Umsatzrentabilität des Unternehmens ab.
Die Kapsch TrafficCom AG ist sich des Beitrages der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg bewusst und sieht daher eine Gewinnbeteiligung im Gesamtausmaß von maximal 5 % des Gewinnes der Kapsch TrafficCom Group vor. Landesspezifische Obergrenzen sollen sicherstellen, dass die Verteilung auf Kaufkraftparität basiert. Die Verteilung erfolgt pro Kopf und einkommensunabhängig.
Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom für die Frauenförderung. Frauen werden bei der Kapsch TrafficCom AG insbesondere durch ein flexibles Arbeitszeitmodell dabei unterstützt, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Weiters besteht eine Reihe von Kooperationen mit Schulen. Universitäten und Fachhochschulen, die u. a. eine Erhöhung der Frauenquote zum Ziel haben. Zudem engagiert sich Kapsch TrafficCom AG für Frauenförderung durch die Teilnahme an speziellen Programmen, wie beispielsweise "FIT Frauen in die Technik" oder "FemTech", Innerhalb der Kapsch TrafficCom Group gibt es ein eigenes Traineeprogramm für "Frauen in den Vertrieb". Weiters hat die Kapsch TrafficCom Group ein Gremium für Gleichbehandlung eingerichtet.
Die Kapsch TrafficCom AG definiert ihre Prozesse in einem integrierten HSSEQ-Managementsystem (Health-Safety-Security-Environment-Quality). Dafür liegen gültige Zertifikate nach ISO 9001 Qualitätsmanagement (seit 2002), sowie nach OHSAS 18001 Arbeitssicherheitsmanagement und ISO 14001 Umweltmanagement (seit 2005) vor. Kapsch TrafficCom hat die erforderlichen Maßnahmen in ihren internen Prozessen verankert und kontrolliert diese laufend. Das Zertifikat nach ISO 27001 definiert das notwendige Informationssicherheitsmanagement. Das Zertifikat nach ISO 20000 für Service Management im Bereich Technical Operations (technischer Betrieb) stellt eine hohe Servicequalität sicher.
Auch in Zukunft wird der gesellschaftlichen Verantwortung zum Umweltschutz verstärkt nachgekommen werden, insbesondere die Ressourcen sollen noch schonender und verantwortungsvoller eingesetzt werden.
Die Kapsch TrafficCom AG ist sich der Herausforderung langfristigen und verantwortungsvollen Wirtschaftens bewusst und widmet sich aktiv dem Thema Nachhaltigkeit auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene. Regelmäßig veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichte sollen die Fortschritte bei der gruppenweiten Systematisierung und weiteren Etablierung von definierten Zielen aufzeigen.
Im Bewusstsein ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung unterstützt darüber hinaus die gesamte Kapsch Group - organisiert aus der Kapsch AG - eine Vielzahl zeitgenössischer Kunst- und Kultureinrichtungen bzw. -projekte und tritt auch als Initiator eigener Projekte in diesem Sektor auf. Ausgewählte Bildungsinitiativen sowie umfangreiche soziale Maßnahmen ergänzen diese Haltung. Darin sieht das Unternehmen eine Verpflichtung im Außen- wie auch im Innenverhältnis.
Musik. Einen wesentlichen Anteil nehmen die Sponsoring-Aktivitäten rund um das Wiener Konzerthaus ein, eine kulturelle Institution, die weit über Österreichs Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf genießt. Seit 1992 fungiert die Kapsch Group als Hauptsponsor des Wiener Konzerthauses. Das Festival "Wien modern" - eines der weitweit renommiertesten Festivals zeitgenössischer Musik - wird seit 1989 gefördert.
Bildende Kunst. Ein besonderes Anliegen der Kapsch Group ist die Förderung noch wenig arrivierter Künstler, Insbesondere junge Künstler aus dem In- und Ausland werden daher mit Förderungsaktionen bedacht. Beispielhaft ist der Bildkalender, den die Kapsch Group bereits seit 1994 auflegt und dessen Präsentation einmal jährlich im Spätherbst im Rahmen einer Vernissage erfolgt.
Bildungseinrichtungen. Als technik- und innovationsorientierte Unternehmensgruppe ist die Kapsch TrafficCom AG ständig daran interessiert, mit den größten Talenten technischer Ausbildungslehrgänge so früh wie möglich in Kontakt zu treten. Die Kapsch Group fördert seit 2005 die Universitäre Gründerservice Wien GmbH, die Jungunternehmer bei der Umsetzung von Ideen zu schlüssigen Geschäftskonzepten begleitet und unterstützt.
Soziale Maßnahmen. Es ist der Kapsch TrafficCom AG ein Anliegen, auch ausgewählte soziale Bereiche im In- und Ausland zu unterstützen. Stellvertretend für eine Vielzahl an Projekten sei hier das Institut "Cooperation bei Entwicklungs-Projekten" (ICEP) erwähnt, das mit seinen Aktivitäten die Lebenssituation der Menschen in Entwicklungsländern verbessert. Mit gezielter Förderung von Migration und Integration trägt die Kapsch TrafficCom AG zu sozialer Gerechtigkeit, positiver Gesellschaftsentwicklung und langfristiger Sicherheit bei.
Als Technologieunternehmen agiert die Kapsch TrafficCom Group in einem sehr dynamischen Umfeld. Risiken gehören dadurch zum täglichen Geschäft. Unter Risiko versteht das Unternehmen die Möglichkeit einer Abweichung von Unternehmenszielen, der Risikobegriff umfasst somit sowohl positive (Chancen) als auch negative (Risiken) Abweichungen von geplanten Zielen.
Risikomanagement ist im Finanzbereich der Kapsch TrafficCom AG als eigene Funktion positioniert. Wesentliche Schwerpunkte des Risikomanagements bilden das Projektrisikomanagement sowie das Enterprise Risk Management (ERM).
Das Projektrisikomanagement analysiert in Kundenprojekten ab der Angebotsphase in institutionalisierten Prozessen alle relevanten Chancen und Risiken und schafft damit die Basis für Entscheidungen sowie für die zeitgerechte Planung und Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen.
Im ERM werden neben den Risiken der wesentlichen Kundenprojekte des Konzerns auch strategische, technologische, organisatorische, finanzielle, rechtliche sowie IT-Risiken analysiert und halbjährlich an den Vorstand berichtet. Der ERM-Ansatz zielt auf eine frühzeitige Identifikation, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der strategischen und operativen Ziele des Unternehmens wesentlich beeinflussen können. Primäres Ziel ist dabei nicht die Risikovermeidung, sondern der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken sowie die rechtzeitige Erkennung und Umsetzung sich bietender Chancen, um dadurch einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenssteuerung zu leisten.
Die wesentlichen Risiken des Konzerns sowie die jeweiligen Risikomanagement-Maßnahmen sind nachfolgend kurz erläutert.
Volatilität des Auftragseinganges. Ein wesentlicher Anteil der Umsätze der Kapsch TrafficCom AG wird im Segment Road Solution Projects (RSP) erzielt. Die Unternehmensgruppe nimmt in diesem Segment regelmäßig an Ausschreibungen für die Errichtung und den Betrieb großer elektronischer Mautsysteme sowie auch an Ausschreibungen für die Mauteinhebung von Streckenabschnitten teil. Hier besteht einerseits das Risiko, dass Ausschreibungen, an denen die Kapsch TrafficCom AG teilnimmt oder teilzunehmen plant, beispielsweise aufgrund von politischen Veränderungen oder aufgrund von Einsprüchen oder Klagen unterlegener Bieter, verschoben oder zurückgezogen werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Kapsch TrafficCom AG aus technologischen, finanziellen, formellen oder sonstigen Gründen mit Angeboten für neue Projekte nicht erfolgreich ist. Auch Folgeumsätze aus dem technischen und kommerziellen Betrieb hängen von der erfolgreichen Teilnahme an Ausschreibungen für Systeme ab.
Die Umsätze der Kapsch TrafficCom AG waren in der Vergangenheit stark davon beeinflusst, ob im relevanten Wirtschaftsjahr Errichtungsprojekte im Segment RSP umgesetzt wurden. Umsatzspitzen gab es insbesondere in den Wirtschaftsjahren 2003 (Errichtung des fandesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Österreich), 2006/07 (Errichtung des landesweiten eiektronischen LKW-Mautsystems in der Tschechischen Republik) sowie 2010/11 (Errichtung eines elektronischen Mautsystems in der südafrikanischen Provinz Gauteng). Im Wirtschaftsjahr 2011/12 fielen erhebliche Umsätze aus der Errichtung des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in Polen an.
Die Strategie der Kapsch TrafficCom AG zielt unter anderem darauf ab, diese Volatilität der Umsätze zu reduzieren. Dies soll durch zunehmende geografische Diversifizierung, durch zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie durch die laufende Erhöhung des Umsatzanteiles aus dem technischen Betrieb einschließlich der Wartung von Systemen - das bedeutet eine Stärkung des Segmentes Services, System Extensions, Components Sales (SEC) -- erreicht werden.
Risiken der Projektabwicklung. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Systemen ist die Kapsch TrafficCom AG meist vertraglich dazu verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Da es sich bei elektronischen Mautsystemen und anderen Intelligent Transportation Systems (ITS) häufig um anspruchsvolle und technologisch komplexe Systeme handelt und diese innerhalb eines kurzen Zeitrahmens implementiert werden müssen, kann es unter anderem aufgrund der beschränkten zur Verfügung stehenden Zeit zu Terminüberschreitungen und/oder System- und Produktmängeln kommen. Unerwartete Projektmodifikationen, ein Mangel an qualifizierten Fachkräften, Qualitätsprobleme, unerwartete technische Probleme sowie Leistungsprobleme bei Zulieferern oder Konsortialpartnern können sich ebenfalls negativ auf die Termintreue auswirken. Werden die vertraglichen Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise Vertragsstrafen und häufig auch Schadenersatz, in manchen Fällen auch Schadenersatz für entgangene Mauterlöse, zu leisten. Oft sind an wesentliche Terminüberschreitungen auch Vertragsklauseln gekoppelt, die eine vorzeitige Vertragsbeendigung durch den Kunden ermöglichen. Eine signifikante Verzögerung bei einem Projekt, ein deutliches Verfehlen der vertraglich zugesagten Leistungskriterien oder gar das Scheitern bei der Umsetzung eines Projektes würde auch die Erfolgschancen bei zukünftigen Ausschreibungen für Systeme reduzieren. Weiters besteht das Risiko, dass die Kapsch TrafficCom AG Projekte nicht zu den vorab kalkulierten Kosten umsetzen kann.
Langfristige Verträge mit staatlichen Stellen. Bei zahlreichen Systemen sind staatliche Stellen die Auftraggeber. Rahmen- und Dienstleistungsverträge im Zusammenhang mit Mautprojekten können Bestimmungen und Bedingungen enthalten, die in einem Ausschreibungsprozess nicht verhandelbar sind und die für die Kapsch TrafficCom AG unvorteilhaft sein können. Einige mehrjährige Verträge umfassen anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich der zu erreichenden Performance der implementierten Systeme, Komponenten und Prozesse. Diese Anforderungen können, wenn sie nicht erreicht werden, erhebliche Vertragsstrafen, Schadenersatzpflichten oder Vertragskündigung nach sich ziehen. Andererseits können in einigen Verträgen bei Übererfüllung der Performance-Anforderungen erhebliche Bonuszahlungen lukriert werden. Bei langfristigen Aufträgen können darüber hinaus die erzielten Margen aufgrund von Kostenänderungen von ursprünglichen Kalkulationen abweichen.
dards ein, um sich gegen Risiken bei Projekten zu schützen.
Haftungen, die sich aus Verträgen ergeben, können Haftungen bezüglich eines Gewinnentganges von Kunden, Produkthaftungen und andere Haftungen beinhalten. Die Kapsch TrafficCom AG ist bestrebt, in Verträgen entsprechende Haftungsbeschränkungen festzulegen. Es kann jedoch keine Garantie dafür geben, dass in allen Verträgen ausreichende Haftungsbeschränkungen enthalten sind, oder dass diese im jeweils anzuwendenden Recht durchsetzbar sind.
Innovationsfähigkeit. Die starke Marktposition der Kapsch TrafficCom AG beruht zu einem großen Teil auf der Fähigkeit, hochwertige, effiziente und zuverlässige Systeme, Komponenten und Produkte zu entwickeln. Die Kapsch TrafficCom AG verpflichtet sich zu einem permanenten und durchgängigen Innovationsprozess. Um die bereits starke Position in der Technologie beizubehalten, investiert die Kapsch TrafficCom AG einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Gelingt die erfolgreiche Entwicklung innovativer Systeme, Komponenten und Produkte allerdings nicht, so kann dies der Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom AG abträglich sein. Da die Innovationsfähigkeit zu einem erheblichen Teil auf Technologie, firmeneigenem Know-how sowie auf geistigem Eigentum beruht, kann die weltweite Zunahme von Produktpiraterie und Reverse Engineering negative Auswirkungen auf die Kapsch TrafficCom AG haben. Darüber hinaus kann sich jede Säumnis hinsichtlich des erfolgreichen Schutzes dieser Technologien negativ auf die Wettbewerbsposition der Kapsch TrafficCom AG auswirken. Andererseits könnten die Systeme, Komponenten, Produkte oder Dienstleistungen geistige Eigentumsrechte Dritter verletzen.
Die Kapsch TrafficCom AG legt großen Wert auf den Schutz von Technologien und firmeneigenem Know-how, beispielsweise durch Patente und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den relevanten Vertragspartnern.
Akquisition und Integration von Unternehmen im Zuge des Unternehmenswachstums. Eines der strategischen Ziele der Kapsch TrafficCom AG besteht darin, durch organisches Wachstum sowie durch ausgewählte Akquisitionen und Joint Ventures international zu wachsen. In Umsetzung dieser Strategie wurden weltweit Unternehmen akquiriert und in die Kapsch TrafficCom Group eingegliedert, Im Zusammenhang mit dieser Expansionsstrategie besteht allerdings eine Reihe von Herausforderungen, die angestrebten Ziele und Synergien zu erreichen.
Länderrisiko. Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in osteuropäische Länder und Staaten außerhalb Europas ist die Kapsch TrafficCom AG einem erhöhten politischen Risiko in diesen Ländern ausgesetzt. Wesentliche und derzeit nicht vorhersehbare politische Veränderungen könnten einen großen Einfluss auf die Möglichkeit haben, in diesen Ländern Projekte umzusetzen oder zu betreiben sowie liguide Mittel zur Verfügung zu stellen bzw. wieder rückzuführen. Auch könnte in Eigentumsrechte der Kapsch TrafficCom AG eingegriffen oder die Ausübung der Geschäftstätigkeit erschwert werden.
Währungsrisiko. Die Kapsch TrafficCom AG verfügt über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb der Euro-Zone. Ein beträchtlicher Teil des Umsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro, sondern in den Währungen der jeweiligen Landesgesellschaften abgerechnet. Obwohl die Kapsch TrafficCom AG bestrebt ist, erforderlichenfalls die Nettowährungsposition der einzelnen Aufträge abzusichern, können sich Währungsschwankungen in Wechselkursverlusten im Konzernabschluss niederschlagen (Transaktionsrisiko). Darüber hinaus ergeben sich Risiken aus der Umrechnung ausfändischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro (Translationsrisiko). Wechselkursänderungen können auch dazu führen, dass sich die Position der Kapsch TrafficCom AG gegenüber den Wettbewerbern verändert.
Zinsrisiko. Im Rahmen der Projektfinanzierung werden regelmäßig auch variable Zinssätze vereinbart, die an Marktzinsen (Euribor, Pribor etc.) gebunden sind. In diesem Zusammenhang besteht ein Zinsrisiko. Die Kapsch TrafficCom AG sichert Zinsrisiken, sofern wesentlich, durch geeignete Finanzinstrumente ab.
Liguiditätsrisiko. Finanzielle Mittel müssen in ausreichendem Maß verfügbar sein, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kapsch TrafficCom AG zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit von mittel- und langfristigen Finanzierungen ist für die Durchführung von größeren Projekten, wie etwa der Errichtung eines landesweiten Mautsystems bei verzögerter Zahlung durch den Auftraggeber, und für die Akquisition von Unternehmen erforderlich. Darüber hinaus ist für die Durchführung großer Projekte regelmäßig die Stellung zum Teil umfangreicher Bankgarantien als Sicherheitsleistung für Angebotspflichten (Bid Bonds) oder zur Absicherung möglicher Gewährleistungsansprüche (Performance Bonds) erforderlich.
Die Kapsch TrafficCom AG unterliegt in Finanzierungsverträgen üblichen Beschränkungen ihrer Geschäftspolitik, wie etwa bei der Aufnahme weiterer Fremdmittel, bei der Nutzung von Vermögensgegenständen als Sicherungsmittel oder bei der Stellung von Garantien/Bürgschaften zugunsten Dritter. Die Verfügbarkeit von Finanzierungen und Bankgarantien ist von Marktgegebenheiten und von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG abhängig. Die mangelnde Verfügbarkeit von liquiden Mitteln (selbst bei grundsätzlich gegebener Solvenz), von Finanzierungen oder von Bankgarantien könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG haben. Durch die Platzierung von 800.000 neuen Aktien aus genehmigtem Kapital mit einem Bruttoemissionserlös von EUR 49 Mio, im Wirtschaftsjahr 2011/12 konnte die Kapsch TrafficCom AG ihre Liquidität weiter stärken.
Dem Liquiditätsrisiko wird durch laufende konzernweite Finanz- und Barmittelplanung entgegengewirkt. Potenzielle Liquiditätsengpässe können so identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Kreditrisiko. Die Kapsch TrafficCom AG ist dem Risiko des Zahlungsausfalls von Kunden ausgesetzt. Die Bonität neuer und bestehender Kunden wird laufend geprüft. Die wesentlichen Kunden der Kapsch TrafficCom AG sind in hohem Umfang öffentliche Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit der Errichtung bzw. dem Betrieb landesweiter oder regionaler Mautsysteme. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass Gegenparteien (einschließlich Finanzinstitute mit angenommener guter Bonität) von originären sowie derivativen Finanzinstrumenten ihren Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nicht nachkommen können. Der Ausfall von oder ein Wertberichtigungsbedarf bei Forderungen könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapsch TrafficCom AG haben.
Der Erfolg der Kapsch TrafficCom AG hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von Schlüsselpersonen mit langjähriger Erfahrung ab. Darüber hinaus ist in der derzeitigen Wachstumsphase die Fähigkeit, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen, in das Unternehmen zu integrieren und langfristig zu binden, von hoher Bedeutung. Der Verlust von wichtigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung könnten sich negativ auf den Erfolg der Unternehmensgruppe auswirken.
Die Kapsch TrafficCom AG setzt attraktive Maßnahmen, wie beispielsweise Prämiensysteme oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ein, um diesem Risiko entgegenzuwirken.
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Stellen, der Errichtung von Infrastruktur für ITS-Lösungen (etwa Mautstationen) und dem Betrieb von Mautsystemen sind eine Vielzahl von Regelungen und rechtlichen Vorgaben zu beachten. Die Erarbeitung sowie die Einhaltung der anwendbaren rechtlichen Bestimmungen und anwendbarer Auflagen können einen erheblichen administrativen und technischen Aufwand erfordern. Soweit anwendbare Rechtsvorschriften oder behördliche Auflagen nicht eingehalten oder erfüllt werden können, kann dies erhebliche Strafen nach sich ziehen und die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Teilnahme an Ausschreibungen oder zur Fortführung der relevanten Geschäftstätigkeit einschränken.
Durch die verstärkte Ausweitung der Geschäftstätigkeit in neue Regionen und in ausgewählte neue ITS-Geschäftsfelder erhöht sich tendenziell das Risiko von Patentverletzungen bzw. der Verletzung von Property Rights. Die Kapsch TrafficCom AG hat ein aktives Intellectual Property (IP)-Management als eigene Funktion implementiert. Zur Vermeidung von Klagen und Gerichtsverfahren führt die Kapsch TrafficCom AG laufend und vor dem Eintritt in neue Märkte bzw. Regionen ein Monitoring potenzieller Property-Rights-Verletzungen durch.
Als Technologiekonzern ist die Kapsch TrafficCom AG typischen IT-Risiken in Bezug auf die Sicherheit, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten ausgesetzt. Die Kapsch TrafficCom AG hat dafür ein IT-Risikomanagement-System nach der Corporate Risk and IT-Security Application Method CRISAM eingeführt und ist nach ISO 27001 (Information Security Management) zertifiziert. Außerdem hat die Kapsch TrafficCom AG den Betrieb der Mautsysteme nach ISO 20000 (vergleiche ITIL) "IT-Service-Management" zertifiziert.
Der Enterprise Risk Management-Ansatz der Kapsch TrafficCom AG befasst sich nicht nur mit Risiken, sondern umfasst auch die regelmäßige Identifikation. Bewertung und Steuerung von Chancen. Wesentliche Chancen ergeben sich für die Kapsch TrafficCom AG aus dem zunehmenden Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte, dem weltweiten Verkehrswachstum, der Gesetzgebung zur Reduktion der Umweitbelastung durch den Verkehr, der Erhöhung der Produktivität von Fahrzeugen und des Fahrzeugbetriebes sowie dem steigenden Anspruch auf Komfort für den Reisenden. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Marktchancen durch die geografische Diversifizierung sowie durch die zunehmende Verbreiterung des Kunden- und Produktportfolios.
Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Kapsch TrafficCom AG gefährden könnten. Die zunehmende geografische Diversifizierung, die Verbreiterung des Produktportfolios, verbunden mit einem steigenden Anteil an wiederkehrenden Umsätzen (Stärkung des Segmentes Services, System Extensions, Components Sales) soll Risikokonzentrationen künftig weiter reduzieren.
Mit dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz (URÄG) 2008 wurde die 8. EU-Richtlinie in österreichisches Recht übernommen. Nach diesem Gesetz müssen kapitalmarktorientierte Gesellschaften im Konzernlagebericht neben dem Risikomanagement nunmehr auch die wichtigsten Merkmale des IKS im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess darstellen.
Die Kapsch TrafficCom AG hat im Wirtschaftsjahr 2009/10 begonnen, die vorhandenen internen Kontroliprozesse rund um die Rechnungslegung zu analysieren und zu dokumentieren. In den quartalsmäßig stattfindenden Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden die bisherigen Ergebnisse dem Aufsichtsrat zur Beurteilung vorgelegt und diskutiert.
Grundlage der Prozesse für die Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch (Accounting Manual), das von der Kapsch Group herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf International Financial Reporting Standards (IFRS) basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzernweit vorgegeben. Eine weitere wichtige Basis des IKS stellen die Konzernrichtlinien und Arbeitsanweisungen dar.
Wesentliche Elemente des IKS sind die regelmäßige Prüfung der Einhaltung des institutionalisierten Vier-Augen-Prinzips und der Funktionstrennung sowie definierte Kontrollschritte zur Überwachung und Prüfung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften. Die zum IKS gehörenden Richtlinien der Kapsch TrafficCom AG folgen den grundsätzlichen Strukturen des international anerkannten Regelwerkes für interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission).
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen informiert.
Die Überwachung der Einhaltung und der Wirksamkeit des IKS wird von der Leitung der Finanz-Abteilung, der Controlling-Abteilung und der internen Revision wahrgenommen und periodisch an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates berichtet.
Die Kapsch TrafficCom AG verfügt durch ihre Tochtergesellschaften über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungszentren in Wien und Klagenfurt (Österreich), Jönköping (Schweden), Bologna (Italien), Buenos Aires (Argentinien), Toronto (Kanada), Carlsbad (Kalifornien/USA) und Kapstadt (Südafrika). Die Entwicklungsaktivitäten im Bereich F&E werden dabei von der Kapsch TrafficCom AG weltweit koordiniert.
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben für die Kapsch TrafficCom AG im Hinblick auf die Erreichung der strategischen Ziele einen hohen Stellenwert, um immer einen Schritt voraus zu sein. Das Wissen und die Anwendbarkeit gänzlich neuer Technologien, basierend auf nationalen und internationalen Standards, stellen die Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung dar und ermöglichen auch den Eintritt in neue Märkte. Der Fokus richtet sich derzeit auf die Regionen Nord- und Südamerika, Russland, Australien und Südostasien.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr lag der Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung in einer neuen hoch performanten straßenseitigen Infrastruktur, die alle wesentlichen Sensorsysteme in einer einzelnen gemeinsamen Plattform vereint. Ziel war es, eine hohe Wiederverwendung von Basiskomponenten, eine weitgehend automatisierte Konfiguration und Installation, sowie geringeren Aufwand in der Wartung zu gewährleisten. Diese Sensorplattform wurde in Portugal erfolgreich in Betrieb genommen, in Südafrika ausgeliefert und wird nunmehr für den US-Markt erweitert.
Wesentliche Forschungsaktivitäten umfassten Prototypen für Intelligent Transportation Systems (ITS), Teilnahme an Standardisierungen für G5 (WAVE Europa) bezüglich Traffic Management, -Kontrolle und -Reduktion, sowie Forschung und Produktentwicklung von Lösungen für die Verkehrssicherheit und die elektronische Verkehrsflusskontrolle. Die neu entwickelte ITS-Transponder-Plattform ermöglicht die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, welche Informationen über den aktuellen Fahrzeugzustand liefert. Forschung im Bereich Fahrzeugregistrierung und -klassifizierung führte zur Entwicklung neuer Video- und Sensor-Technologien mit herausragender Leistung.
Wichtige organisatorische Themen zur Reduktion von Aufwänden und Lieferzeiten waren Prozess- und Qualitätsverbesserungen im Bereich Zentralsystem und straßenseitige Infrastruktur, sowie organisatorische Änderungen und Cost Center-Aufteilungen, um besseren Produktsupport zu gewährleisten.
Erfolgreiche Forschung bildet die Basis für die laufende Verbesserung bestehender Produkte und Lösungen und die kontinuierliche Senkung von Produktions-, Installations-, Betriebsund Wartungskosten – wesentliche Faktoren für die Aufrechterhaltung des Technologie- und Wettbewerbsyortails
Forschungskosten werden als Aufwand erfasst. Infolge der Anwendung des Gesamtkostenverfahrens werden die Forschungs- und Entwicklungskosten in verschiedenen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, insbesondere unter den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, im Personalaufwand und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung betrug im abgelaufenen Wirtschaftsjahr EUR 30,8 Mio. (Vorjahr: EUR 23,4 Mio.).
Die Kapsch TrafficCom AG blickt für das Wirtschaftsjahr 2012/13 ebenso wie für die kommenden Jahre trotz eines makroökonomisch weiterhin herausfordernden Umfeldes optimistisch auf ihre Märkte. Die Gesellschaft ist überzeugt, dass es weltweit eine Vielzahl interessanter Möglichkeiten für die Lieferung und den Betrieb von Mautsystemen gibt und dass sie auf die Konvergenz des ITS-Marktes, die sich bereits immer deutlicher abzeichnet, vorbereitet ist. Das Wirtschaftsjahr 2012/13 im Speziellen wird durch die weitere Entwicklung im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des elektronischen Mautsystems für den mehrspurigen Fließverkehr in der südafrikanischen Provinz Gauteng sowie die erwarteten Ausschreibungen für landesweite elektronische Mautsysteme in Ungarn, Slowenien und Dänemark geprägt sein. Ferner stehen die Umsetzung der im Wirtschaftsjahr 2011/12 definierten Strategie bis 2016 und die Einführung der entsprechenden Unternehmensstruktur im Blickpunkt der Gesellschaft für das Wirtschaftsjahr 2012/13.
Am 6. April 2012 wurde das Projekt zur Errichtung des landesweiten LKW-Mautsystems in Polen final vom Vertragspartner abgenommen. Die damit verbundene letzte ausständige Zahlung in Höhe von netto EUR 103,3 Mio. erfolgte ebenfalls noch im April.
Am 28. April 2012 – nur zwei Tage vor dem zuletzt festgesetzten Termin – wurde die Inbetriebnahme des bereits komplett errichteten Systems in Südafrika vom Gericht auf Grund einer Klage auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Am 23. Mai 2012 beschloss die Regierung gegen diese Entscheidung zu berufen.
Wien, am 30. Mai 2012 Der Vorstand: Mág. G∌ørg Kàpsch Ing. Erwin Toplak (Vorsitzender des Vorstandes) (Mitglied des Vorstandes)
(Mitglied des Vorstandes)
Als Mitglieder des Vorstandes erklären wir nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entsteht und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien,
am
30.
Mai
2012
Mag.
Georg
Kapsch
Ing.
Erwin
Toplak André
Laux
Vorsitzender
des
Vorstandes Mitglied
des
Vorstandes Mitglied
des
Vorstandes
| Name des Vorstandes | Zuständigkeitsbereich |
|---|---|
| Georg Kapsch (CEO) | Finanzen und Administration, Mergers & Acquisitions, Investor Relations, Recht, Internationale Tochtergesellschaften, Personalwesen, Marketing & Kommunikation, Internationales Beziehungsmanagement,Innovationsmanagement, Produktion, Telematische Dienstleistungen und Region Nordamerika |
| Erwin Toplak (COO) | Vertrieb Region 1, Business Development, System Engineering, Forschung & Entwicklung und Technischer Betrieb |
| André F. Laux (Mitglied des Vorstandes) | Vertrieb Region 2, Business Development, Produkt- und Projektmanagement |
$\ddot{\phantom{1}}$
Kapsch TrafficCom AG, Wien
Bilanz zum 31. März 2012
Passiva
| 31.3.2012 | 31.3.2011 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.3.2012 | 31.3.2011 | ||||
| EUR | TEUR | EUR | TEUR | ||
| Anlagevermögen e. |
Eigenkapital . L |
||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | Grundkapital | 13.000.000,00 | 12.200 | ||
| gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und | Kapitalrücklagen | ||||
| Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen | 1.145.178,82 | 1,835 | gebundene | 117.400.000,00 | 69.200 |
| Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 43.868.992,26 Ξ |
59.102.815,58 | 56.869 | |||
| Sachanlagen Ξ |
(Vorjahr: TEUR 38.634) | ||||
| Investitionen in fremden Gebäuden | 2.526.118,27 | 2.693 | 189.502.815,58 | 138.269 | |
| 2. technische Anlagen und Maschinen | 519.134,59 | 508 | |||
| andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung $\tilde{\mathcal{E}}$ |
2.302.866,20 | Investitionszuschüsse m |
518.067,23 | 595 | |
| 19.06 5.348.1 |
$\frac{2.301}{5.502}$ | ||||
| Finanzanlagen Ξ |
|||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 62.498.362,93 | 57.698 | Rückstellungen . ن |
||
| Beteiligungen $\overline{\mathbf{N}}$ |
17.187.516,64 | 12.407 | Rückstellungen für Abfertigungen $\overline{a}$ |
3.000.650,00 | 2.718 |
| 3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 8.217.157,69 | 8.041 | sonstige Rückstellungen $\overline{\mathbf{v}}$ |
18,392,689.67 | 6.598 |
| 87.903.037,26 | 78.146 | 21.393.339,67 | 9.316 | ||
| 14 94.396.33 |
85,483 | ||||
| Umlaufvermögen ຜົ່ |
Verbindlichkeiten ø |
||||
| Vorräte | Anleihen | 75.000,000,00 | 75.000 | ||
| Waren. | 12.170.256.44 | 17.182 | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten N |
42.175.462,56 | 13.925 |
| 2. noch nicht abrechenbare Leistungen | 5,626,877,70 | 13.351 | erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen ø |
299,870,90 | 531 |
| geleistete Anzahlungen $\vec{c}$ |
4,32 6.860.11 |
4.929 | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ₩ |
4,403,828,87 | 8.896 |
| 18,46 24,657.24 |
35,462 | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ျက် |
13.441.526,79 | 11.238 | |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | sonstige Verbindlichkeiten, စ |
6.034.533.15 | 3.254 | ||
| f. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.942.860,08 | 7.998 | davon aus Steuern EUR 65.405,20 (Vorjahr: TEUR 52), | ||
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 210.918.497.36 | 119.666 | davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 726.531,62 | ||
| sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 4.904.063,66 | 4.266 | Vorjahr: TEUR 599) | ||
| 720.765.421.10 | 131.930 | 141.355.222.27 | 112.844 | ||
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 6.274 | ||||
| 256.723.126,32 | 173.666 | ||||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | |||||
| 1.649.983,29 | 1.875 | ||||
| 352.769.444,75 | 261.024 | 352.769.444,75 | 261.024 |
113.439 104.973.217,67
Eventualverbindlichkeiten
Aktiva
| TEUR EUR 1. Umsatzerlöse 179.944.409,64 79.539 2. Veränderung des Bestands an noch nicht abrechenbaren Leistungen $-7.723.742,47$ 8.393 3. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 500,00 0. b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 160.690,41 2.437 c) übrige 10.030.799,87 16.507 10.191.990,28 18.944 4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungs- leistungen a) Materialaufwand $-6.166$ $-37.078.204,98$ b) Aufwendungen für bezogene Leistungen $-52.130.718,30$ $-38.889$ $-89.208.923,28$ $-45.055$ 5. Personalaufwand a) Löhne $-147.775,91$ $-125$ b) Gehälter $-30.455.694.52$ $-23.291$ c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen $-656.256,31$ $-503$ d) Aufwendungen für Altersversorgung $-69.238,00$ $-19$ e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge $-7.399.786,69$ $-5.801$ f) sonstige Sozialaufwendungen $-212.443,27$ $-155$ $-38.941.194,70$ $-29.894$ 6. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermö- gens und Sachanlagen $-2.169.394,68$ $-2.161$ 7. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 17 fallen $-756.920,68$ $-101$ b) übrige $-37.598.919.27$ $-31.133$ $-38.355.839.95$ $-31,234$ 8. Zwischensumme aus Z 1 bis 7 (Betriebsergebnis) 13.737.304,84 $-1.468$ 9. Erträge aus Beteiligungen, davon aus verbundenen Unternehmen EUR 4.460.851,17 (Vorjahr: TEUR 20.478) 4.460.851,17 20.478 10. Erträge aus anderen Wertpapieren 25.928,28 20 11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.842.003,91 (Vorjahr: TEUR 1.820) 3.952.858,50 1.925 12. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 176.740,90 1.139 13. Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon -750.768,84 $-2.019$ a) Abschreibungen EUR 750.768,84 (Vorjahr: TEUR 2.019) b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 750.768,84 (Vorjahr: TEUR 1.677) 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 128.751,49 (Vorjahr: TEUR 76) -4.389.030,22 $-1.743$ 15. Zwischensumme aus Z 9 bis 14 (Finanzergebnis) 3.476.579,79 19.800 16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17.213.884,63 18.332 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, davon vom Gruppenträger weiterverrechnet EUR 1.980.061,31 (Vorjahr: TEUR 97) -1.980.061,31 -97 18. Jahresüberschuss 15.233.823,32 18.235 19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 43.868.992,26 38.634 20. Bilanzgewinn 59.102.815,58 56.869 |
2011/12 | 2010/11 | |
|---|---|---|---|
Auf den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. März 2012 wurden die Rechnungslegungsbestimmungen des Unternehmensgesetzbuches in der geltenden Fassung angewandt.
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Bei der Bilanzierung und Bewertung wurde den allgemein anerkannten Grundsätzen Rechnung getragen. Dabei wurden die im § 201 Abs. 2 UGB kodifizierten Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ebenso beachtet wie die Gliederungs- und Bewertungsvorschriften für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der §§ 195 bis 211 und 222 bis 235 UGB. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Die Bewertung der ausschließlich entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden planmäßigen linearen Abschreibungen.
Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten bis EUR 400 wurden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll abgeschrieben.
Erworbene EDV-Software wird unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren abgeschrieben.
Die Sachanlagen wurden planmäßig linear auf folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern abgeschrieben: ر
موسط بنا
| Jane | |
|---|---|
| Investitionen in fremden Gebäuden | $2 - 10$ |
| technische Anlagen und Maschinen | $2 - 12$ |
| andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2 - 20 |
Eine außerplanmäßige Abschreibung wurde im Geschäftsjahr nicht vorgenommen.
Die Abschreibung für Zugänge erfolgt nach Maßgabe des Zeitpunktes ihrer Inbetriebnahme.
Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren Börsenkursen zum Bilanzstichtag bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden nur im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen.
Fremdwährungsforderungen werden mit dem Anschaftungskurs oder mit dem niedrigeren Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit ihrem Entstehungskurs bzw. mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Vorräte und Forderungen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Die Bewertung der mittels elektronischer Datenverarbeitung erfassten Bestände an bezogenen Waren erfolgte nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die Fremdwährungsbewertung der Vorräte erfolgte zum Anschaffungskurs. Soweit erforderlich, wurden Abwertungen auf gesunkene Wiederbeschaffungskosten vorgenommen.
Bei Waren mit verminderter Verwendbarkeit bzw. Absatzmöglichkeit wurde ein prozentueller Abschlag von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vorgenommen, der aus der jeweiligen Umschlagshäufigkeit abgeleitet wurde. Bei langfristigen Aufträgen wurden keine Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten (Wahlrecht gemäß § 206 Abs. 3 UGB) aktiviert.
Die Forderungen wurden zu Nennwerten angesetzt. Bei der Bewertung der Forderungen wurden erkennbare Risken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt. Unverzinsliche oder besonders niedrig verzinsliche Forderungen werden abgezinst.
Die Rückstellungen wurden unter Bedachtnahme auf den Vorsichtsgrundsatz in Höhe des voraussichtlichen Anfalles gebildet.
Die Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder erfolgte gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode (für die Rückstellungen für Abfertigungen wurde die Korridormethode nach IAS 19 angewandt). Für die Bewertung der Anwartschaften wurde ein Zinssatz von 5,0 % (Vorjahr: 5,0 %), für Gehaltssteigerungen ein Prozentsatz von 3,0 % (Vorjahr: 3,0 %) angesetzt. Weiters wurden der Berechnung das frühestmögliche Pensionseintrittsalter gemäß den gesetzlichen Übergangsregelungen sowie die Sterbetafeln Pagler & Pagler AVÖ 2008-P (Vorjahr: AVÖ 2008-P) zugrunde gelegt.
Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht mit dem Rückzahlungsbetrag.
$\bar{A}$
B. Erläuterungen zu Posten der Bilanz
Aktiva
Anlagevermögen
Entwicklung des Anlagevermögens:
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| kumulierte | Restbuchwerte | Abschreibungen Zuschreibungen | |||||||
| Stand | Zugänge | Abgänge | Stand | Abschrei- | Stand | Stard | des laufenden | des laufenden | |
| 1.4.2011 | 31.3.2012 | bungen | 31.3.2012 | 31.3.2011 | Geschäftsjahres Geschäftsjahres | ||||
| EUR | EUR | EUR | EJR. | i J |
EUR El |
EUR | EUR | EUR | |
| Immaterielle Vermögensgegenstände gewerbliche Schutzrechte und ähnliche |
|||||||||
| Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete | |||||||||
| Lizenzen | 7.354.827.08 | 221,536,76 | 15.942.31 | 7.560.421.53 | 6.415.242.71 | 1.145.178.82 | 1.835.094.41 | 911.428.91 | 0.00 |
| Sachanlagen | |||||||||
| 1. Investitionen in fremden Gebäuden | 3.752.706.84 | 307.022,62 | 49.461.59 | 4.010.267.87 | 1,484,149,50 | 2.526.118.27 | 2.692.925.66 | 442.685.13 | $\overline{0}$ |
| 2. technische Anlagen und Maschinen | 1,380,363,56 | 261.620,97 | 1.015,69 | 1,640,968,84 | 1.121.834.25 | 519.134.59 | 507.722.05 | 250.208,43 | |
| 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- | $\overline{5}$ | ||||||||
| ausstattung | 4.849.040.25 | 569.321.31 | 129.148.26 | 5.289.213.30 | 2,986,347.10 | 2.302.866.20 | 2.301.403.89 | 565.072.21 | $\overline{5}$ |
| 9.982.110.65 | 137.964.90 | 179.625,54 | 10.940.450,01 | 5.592.330.95 | 5.348.119,06 | 5.502.051,601 | 1257965.77 | oo.o | |
| II. Finanzanlagen | |||||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 62.003.687,91 | 550.761.54 | $\overline{8}$ | 67 554.449,45 | 5.056.086,52 62.498.362,93 57.698.370,23 | 750.768.84 | 0,00 | ||
| 2. Beteiligungen | 12.748.970,30 | 4.781.126.79 | 342.580,45 | 17.187.516.64 | 0,00 17,187.516,64 12.406.390,85 | 0.00 0.0 |
|||
| 3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlage- | $\overline{5}$ | ||||||||
| vermögens | 10.004.356,99 | $\overline{5}$ | $\frac{8}{3}$ | 10.004.356.99 | 1.787.199.30 8.217.157.69 8.041.215.79 | oo O |
175.941.90 | ||
| 84.757.015,20 10 | 331.888.33 | 342.560.45 | 94.746.323.08 | 6.843.285,82 87.903.037,26 78.145.976,87 | 750.768.84 | 175.941.90 | |||
| 102.093.952,93 11 | .691.389,99 | 538.148.30 113.247.194.62 18.850.859.48 94.396.335,14 85.483.122.88 | 2.920.163.52 | 175.941,90 | |||||
Die finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen:
| im folgenden Geschäftsjahr |
in den folgenden 5 Geschäftsjahren |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| EUR | Vorjahr TEUR |
EUR | Vorjahr TEUR |
|||
| Verpflichtungen aus Miet- und Leasing- verträgen |
5.911.921,00 | 5.144 16.642.136,00 | 15,906 |
| Höhe | Höhe | Ergebnis des | ||
|---|---|---|---|---|
| des | des Eigen- | Geschäfts- | FN | |
| Anteils | kapitals | jahres | ||
| % | TEUR | TEUR | ||
| a) Antelle an verbundenen Unternehmen | ||||
| Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden | 100 1 | 20.795 | 1.867 | 1) |
| Kapsch TrafficCom Argentina S.A., Buenos Aires, | ||||
| Argentinien | 95 | 2.072 | 381 | 1) |
| Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien | 100 | 4.078 | 4.758 | 1) |
| Kapsch Components GmbH, Wien | 100 | 83 | 7 | 1) |
| Kapsch TrafficCom B.V., Amsterdam, Niederlande | 100 | 47.080 | $-62$ | 1) |
| Kapsch Telematic Services GmbH, Wien | 2) | |||
| Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o., | ||||
| Prag, Tschechische Republik | 99 | 624 | 447 | 1) |
| Kapsch TrafficCom S.r.I., Mailand, Italien | 100 | -30 | 1) | |
| Kapsch-Busi S.p.A., Bologna, Italien | 100 | 207 | 87 | 1) |
| Kapsch Telematic Technologies Bulgaria EAD, Sofia, | ||||
| Bulgarien | 100 | 59 | 26 | 3) |
| Kapsch TrafficCom Ltd., Manchester, Großbritannien | 100 | 409 | 59 | 1) |
| ArtiBrain Software Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien | 100 | 54 | $-2$ | 1) |
| Kapsch TrafficCom Russia OOO, Moskau, Russland | 100 | 315 | $-377$ | 3) |
| Kapsch TrafficCom d.o.o., Laibach, Slowenien | 100 | 29 | 6 | 1) |
| Kapsch TrafficCom France SAS, Paris, Frankreich | 30,19 | $281 -$ | 51 | 1) |
| Electronic Toll Collection (PTY) Ltd., Centurion, Südafrika | 25 | 6115 | 3.181 | $\left( \left\langle \right\rangle \right)$ |
| Kapsch TrafficCom South Africa Holding (Pty) Ltd., | ||||
| Kapstadt, Südafrika | 100 | 9.589 | 1,388 | 1) |
| Kapsch TrafficCom Kazakhstan LLC, Astana, Kasachstan | 100 | 23 | 6. | 3) |
| Jibeseov GmbH, Wien | 100 | 269 | 208 | 3) |
| PREMID a.s., Bratislava, Slowakische Republik | 100 | 15 15 | $-17$ | 1) |
| Transport Telematic Systems LLC, Abu Dhabi, Vereinigte | ||||
| Arabische Emirate | 2) | |||
| Kapsch Telematic Services IOOO, Minsk, Weissrussland | 99 | 15 | $\overline{2}$ | 3) |
| b) Beteiligungen | ||||
| Q-Free ASA, Trondheim, Norwegen | 20,27 | 74.178 | 3.191 | 3) |
1) Werte zum 31. März 2012
2) Es wird von der Schutzklausel des § 241 Abs. 2 UGB Gebrauch gemacht.
3) Werte zum 31. Dezember 2011
Die geleisteten Anzahlungen betreffen in Höhe von EUR 6.850.000,00 (Vorjahr: TEUR 4.325) Anzahlungen an verbundene Unternehmen.
| 31.3.2012 | 31.3.2011 | |||
|---|---|---|---|---|
| davon mit einer | davon mit einer | |||
| Restlaufzeit von | Restlaufzeit von | |||
| gesamt | mehr als einem | gesamt | mehr als einem | |
| Jahr | Jahr | |||
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Forderungen aus Lieferungen I1. I |
||||
| und Leistungen | 4.942.860,08 | 8.429,23 | 7.998.447,38 | 8.429,23 |
| 12. Forderungen gegenüber |
||||
| verbundenen Unternehmen. | 210.918.497,36 | 52.529.677,73 | 119.665.713,81 | 48.847.153,27 |
| I3. sonstige Forderungen und |
||||
| Vermögensgegenstände | 4.904.063,66 | 0,00 | 4.266.154,92 | 0,00 |
| 220.765.421,10 | 52.538.106,96 | 131.930.316,11 | 48.855.582,50 |
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 128.806.385,79 (Vorjahr: TEUR 31.018), Darlehensforderungen in Höhe von EUR 70.997.873,65 (Vorjahr: TEUR 69.512), Dividendenforderungen in Höhe von EUR 11.114.237,92 (Vorjahr: TEUR 17.860) und Konzernverrechnungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1,276).
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forschungsprämien, Forderungen gegenüber dem Finanzamt, abgegrenzte Forderungen und sonstige Forderungen.
In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 4.127.843,96 (Vorjahr: TEUR 2.694) enthalten, welche erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Die Kapsch TrafficCom AG, Wien, hat für die Adaptierung des Standorts im Euro Plaza vom Vermieter einen Investitionszuschuss in Höhe von EUR 750.000,00 erhalten. Dieser betrifft folgende Posten des Anlagevermögens:
| Stand 1.4.2011 |
Verbrauch | Stand 31 3 2012 |
|
|---|---|---|---|
| FUR | FUR | FUR | |
| Investitionen in fremden Gebäuden | 594.957.99 | $-76.890,76$ | 518.067,23 |
Im Bilanzansatz sind versicherungsmathematische Verluste in Höhe von EUR 1.019.596,00 (Vorjahr: TEUR 476) nicht enthalten.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten folgende Posten:
| 31.3.2012 EUR |
31.3.2011 TEUR |
|
|---|---|---|
| ausstehende Eingangsrechnungen sowie offene Projekt- | ||
| kosten | 12.268.268,69 | 2.196 |
| Personalrückstellungen (inklusive Urlaubsrückstellungen | ||
| in Höhe von EUR 2.695.297,99, Vorjahr: TEUR 2.342) | 4.719.276,68 | 3.705 |
| Verluste aus schwebenden Geschäften | 428.841,00 | Ω. |
| Garantien und Haftungen für Fertigungsmängel sowie | ||
| Serien- und Systemfehler | 290.148,99 | 184. |
| übrige Rückstellungen | 686.154,31 | 513 |
| 18.392.689,67 | 6.598 |
| 31.3.2012 | 31.3.2011 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| gesamt | mehr als einem Jahr |
davon mit einer I davon mit einer Restlaufzeit von Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren |
gesamt | mehr als einem Jahr |
davon mit einer I davon mit einer Restlaufzeit von Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren |
||
| EUR | EUR. | EUR | EUR | EUR | EUR | ||
| l 1. Anleihen. 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit- |
75.000.000.00 | 75.000.000.00 | 75.000.000.00 | 75.000.000.00 | 75.000.000.00 75.000.000.00 | ||
| instituten | 42.175.462.56 | 0.00 | 0.001 | 13.925.462.56 | 0.00 | 0.00 | |
| 3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 299.870.90 | 0.00 | 0.001 | 530.748.62 | 0.00 | 0,00 | |
| 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und | |||||||
| Leistungen | 4.403.828.87 | 646.526.73 | 0.001 | 8.895.826.49 | 0,00 | 0,00 | |
| 15. | Verbindlichkeiten gegenüber verbun- | ||||||
| denen Unternehmen | 13.441.526.79 | 0.00 | 0.00 | 11.238.295,36 | 0.00 | 0.00 | |
| 16. | sonstige Verbindlichkeiten | 6.034.533.15 | 0.00 | 0.00 | 3.254.008.83 | 60.250.00 | 0,00 |
| _________ | 141.355.222,27 | 75.646.526.73 | 75,000,000,00 | 112.844.341.86 | 75,060,250.00 | 75,000,000.00 |
Im November 2010 wurde eine Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren, einem fixen Kupon von 4,25 % p.a. und einem Nominale in Höhe von EUR 75,000,000,00 begeben.
Sämtliche anderen langfristigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von weniger als fünf Jahren.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit Ausnahme eines Darlehens in Höhe von EUR 3.042.246.83 (Vorjahr: TEUR 0) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von EUR 3.305.903,70 (Vorjahr: TEUR 2.947) Aufwendungen, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Der ausgewiesene Exportförderungskredit in Höhe von EUR 1.425.462.56 ist wechselmäßig besichert
In Zusammenhang mit der Finanzierung des Projektes "LKW-Maut Tschechische Republik" wurden gegenwärtige sowie zukünftige Forderungen, Rechte oder sonstige Ansprüche aus dem Sublieferantenvertrag für das Projekt "LKW-Maut Tschechische Republik" gegenüber der Kapsch Components GmbH & Co KG, Wien, und der Kapsch TrafficCom Argentinia S.A., Buenos Aires, Argentinien, sowie aus einer gegenüber der Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik, nachrangig gestellten Forderung gemäß Pfandbestellungsvertrag und Sicherungszessionsvertrag vom 23. Jänner 2007 an die
Československá Obchodní Banka A.S., Prag, Tschechische Republik, verpfändet.
| 31.3.2012 EUR |
31.3.2011 EUR |
|
|---|---|---|
| Haftungsübernahmen für Tochtergesellschaften | 10.478.318,75 | 10.624.565,09 |
| Bankgarantien für die Vertragserfüllung von | ||
| Großprojekten | 63.401.956,47 | 68.380.768,34 |
| Zahlungsgarantien | 18.784.723,36 | 17.670.205,44 |
| Garantien aus Projektfinanzierungen | 11.825,413,89 | 16.286.437,40 |
| sonstige Garantien (Haftungsrücklässe, Biet- | ||
| garantien und Bürgschaften) | 482.805,20 | 476.879,13 |
| 104.973.217,67 | 113.438.855,40 |
Weiters wurden für Exportgeschäfte bzw. Projekte der Kapsch TrafficCom AB, Jönköping, Schweden, im Auftragswert von EUR 45.3 Mio. (Vorjahr: EUR 44.8 Mio.) Erfüllungsgarantien durch die Kapsch TrafficCom AG, Wien, übernommen.
Zum Bilanzstichtag 31. März 2012 besteht ein Devisentermingeschäft für Bankguthaben in Höhe von PLN 25 Mio. mit einem positiven Marktwert in Höhe von EUR 55.643,00. Die Bilanzierung des Grundgeschäfts erfolgt auf Grund des Vorliegens einer Bewertungseinheit mit dem vereinbarten Terminkurs.
| Tätigkeitsbereiche: | 2011/12 EUR |
2010/11 TEUR |
|---|---|---|
| Road Solution Projects Services, System Extensions, Components Sales |
102.650.740,31 77.293.669,33 179.944.409,64 |
24.880 54.659 79.539 |
| Geografische Märkte: | 2011/12 EUR |
2010/11 TEUR |
| Inland Europäische Union andere Länder |
29.805.170,24 140.930.534,45 9.208.704,95 179.944.409,64 |
17.669 48.323 13.547 79.539 |
| 2011/12 EUR |
2010/11 TEUR |
|
|---|---|---|
| Abfertigungsaufwendungen | 326.584.67 | 262 |
| Beiträge an Mitarbeitervorsorgekassen | 329.671,64 | -241 |
| 656,256,31 | 503 |
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf EUR 128.130,00 (Vorjahr: TEUR 185) und untergliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche:
| 2011/12 EUR |
2010/11 TEUR |
|
|---|---|---|
| Prüfung des Jahresabschlusses | 53.160,00 | 50 |
| andere Bestätigungsleistungen | 57.540,00 | 122 |
| sonstige Leistungen | 17,430,00 | 13 |
| 128,130,00 | 185 |
Das eingetragene Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 13.000.000,00. Das Grundkapital ist vollständig einbezahlt. Die Gesamtanzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 13.000.000 Stück. Die Aktien sind auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien.
Im Zuge einer Kapitalerhöhung wurden im Juli 2011 800.000 Stück neue Aktien aus genehmigtem Kapital zu einem Preis von EUR 61.25 je Aktie ausgegeben.
Das genehmigte Kapital beläuft sich zum Stichtag 31. März 2012 auf EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 800).
Die Gesellschaft ist eine 61,90%ige Tochtergesellschaft der KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH, Wien, und steht dadurch mit ihrer Gesellschafterin sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Konzernverhältnis.
Die DATAX HandelsgmbH, Wien, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird beim Handelsgericht Wien hinterlegt.
Die Gesellschaft stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.
Hinsichtlich der Angabe zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde von der Schutzklausel gemäß § 241 Abs. 3 UGB Gebrauch gemacht.
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres 2011/12 betrug 488, davon 469 Angestellte und 19 Arbeiter (Vorjahr: 375 Angestellte, 20 Arbeiter).
Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 2011/12 EUR 1.820.541.00 (Vorjahr: TEUR 1.573), die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder beliefen sich auf EUR 78.037,39 (Vorjahr: TEUR 62).
An die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von EUR 7.952,42 (Vorjahr: TEUR 21) bezahlt.
Vorstand und Aufsichtsrat setzen sich aus folgenden Personen zusammen:
Mag. Georg Kapsch (Vorsitzender) Ing. Erwin Toplak André Laux
Dr. Franz Semmernegg (Vorsitzender) Dr. Kari Kapsch (Stellvertreter des Vorsitzenden) William Morton Llewellyn (bis 22. August 2011) Sabine Kauper (seit 22. August 2011)
Vom Betriebsrat delegiert:
Ing. Christian Windisch Claudia Rudolf-Misch
Wien, den 30. Mai 2012
Mag. Georg Kapych
Der Vorstand:
Ing. Erwin Toplek
Dirl André Laux
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Kapsch TrafficCom AG, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis 31. März 2012 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. März 2012, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. März 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. März 2012 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis zum 31. März 2012 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.
Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, den 30. Mai 2012
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Felix Wirth Wirtschaftsprüfer
Eine von den gesetzlichen Vorschriften abweichende Offenlegung, Veröffentlichung und Vervielfältigung im Sinne des § 281 Abs. 2 UGB in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form unter Beifügung unseres Bestätigungsvermerks ist nicht zulässig. Im Fall des bloßen Hinweises auf unsere Prüfung bedarf Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von hoch performanten Intelligent Transportation Systems (ITS) in den Applikationsbereichen Mauteinhebung, Stadtzugangsregelung und Verkehrssicherheit. Kapsch TrafficCom deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, indem Produkte und Komponenten sowie Subsysteme als offene Marktprodukte vertrieben, zu schlüsselfertigen Systemen integriert oder Komplettlösungen ("End-to-End Solutions") einschließlich Dienstleistungen für den technischen und kommerziellen Systembetrieb entwickelt und aus einer Hand geliefert werden. Im derzeitigen Kernbereich der elektronischen Mauteinhebung entwickelt, errichtet und betreibt Kapsch TrafficCom vorrangig elektronische Mautsysteme, insbesondere für den mehrspurigen Fließverkehr. Mit weltweit 280 Referenzen in 41 Ländern auf allen fünf Kontinenten und mit insgesamt über 70 Millionen ausgelieferten On-Board Units und etwa 18.000 ausgestatteten Spuren hat sich Kapsch TrafficCom bei der elektronischen Mauteinhebung unter den weltweit anerkannten Anbietern positioniert. Kapsch TrafficCom hat ihren Sitz in Wien, Österreich, und verfügt über Tochtergesellschaften und Repräsentanzen in 30 Ländern.
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