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KAP AG

Quarterly Report Sep 21, 2020

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Quarterly Report

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Finanzbericht: 26658555

KAP AG

Fulda

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN,

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE,

das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 war insbesondere im 2. Quartal von starken wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie geprägt und verlief dementsprechend herausfordernd. Besonders betroffen war dabei die Geschäftsentwicklung in den Segmenten engineered products, precision components und surface technologies, da diese erheblich vom Automobilmarkt abhängig sind und vor allem seit Ende März mit einem deutlichen Rückgang der Kundennachfrage konfrontiert waren. Dank unserer Segment strategie mit einem diversifizierten Beteiligungsportfolio konnten wir die Belastungen der COVID-19- Pandemie jedoch teilweise abfedern. Unser Segment flexible films beispielsweise hat im Zusammenhang mit der Coronakrise dabei von einer erhöhten Kundennachfrage insbesondere im neu erschlossenen Markt für Hygieneanwendungen profitiert und im Segment it/​services wurden im Berichtszeitraum keine wesentlichen COVID-19-Belastungen verzeichnet. Dies zeigt erneut, dass sich unsere diversifizierte Segmentstrategie auszahlt. So konnten wir trotz der aktuellen Weltwirtschaftskrise Umsatzerlöse in Höhe von 170,3 Mio. EUR (i. Vj. 199,5 Mio. EUR) erwirtschaften und dabei sank unser bereinigtes EBITDA mit 17,6 Mio. EUR um 0,8 Mio. EUR unter den Vorjahreswert (i. Vj. 18,4 Mio. EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 10,3 % und lag damit über unserer Mindestzielrendite von 10 % und um 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (i. Vj. 9,2 %). Diese Entwicklung bestätigt zudem die Wirkung unserer in der Vergangenheit eingeleiteten Optimierungs- und Effizienz programme in den Segmenten. Dank unserer frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen wie zeitweiliger Produktionsstilllegungen, Kurzarbeit und Home-Office sowie vielfältiger sonstiger Einsparungen konnten weitreichendere Belastungen für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter bisher vermieden werden. Unter der Annahme, dass es zu keinen aktuell nicht vorhersehbaren Verschärfungen im Verlauf der COVID-19- Pandemie kommen wird, rechnen wir für das 2. Halbjahr mit keinen weiteren wesentlichen negativen Auswirkungen für die KAP-Gruppe. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir insgesamt Umsatzerlöse zwischen 300 und 330 Mio. EUR sowie ein bereinigtes EBITDA von 27 bis 30 Mio. EUR.

Zur Verbesserung der operativen Performance vor allem in den Segmenten engineered products und precision components haben wir neben einem strikten Sparkurs auch strukturelle sowie vertriebliche Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem wurde im Segment engineered products im Zuge der Restrukturierung die Schließung der defizitären Produktionsstandorte in Fulda und Jilemnice eingeleitet. Ziel dabei ist, unsere Rentabilität nachhaltig zu verbessern, indem wir uns auf margenträchtige Bereiche mit Entwicklungspotenzial konzentrieren. Die Neuausrichtung des Segments precision components konnten wir ebenfalls vorantreiben, indem wir unsere Vertriebsaktivitäten intensiviert und neue Kunden- und Absatzkanäle angegangen haben. In den ersten sechs Monaten des Jahres haben wir zudem unsere Investitionsaktivitäten weiter fortgeführt und

z. B. in neue Fertigungsbereiche in Polen sowie in Umweltschutz und Sicherheit investiert. Vor dem Hintergrund der durch die Coronakrise erschwerten wirtschaftlichen Gesamtlage überprüfen wir auch in Teilbereichen unsere Segmentstrategien und sind weiterhin bestrebt, stets eine auskömmliche Liquidität vorzuhalten bzw. zusätzliche Liquidität zu generieren, um auch antizyklisch investieren zu können.

Aufgrund der globalen COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen im Markt, könnte sich im Konzern die Notwendigkeit eines Impairment-Tests nach IAS 36 ergeben. Unter Umständen führt dies dann zu Wertberichtigungen. Da es derzeit aber keine belastbaren Rahmendaten und verabschiedete Planungen auf Segment- und Gesellschaftsebene gibt, kann eine Validierung zum Halbjahr nicht abschließend durchgeführt werden und ist für den Jahresabschluss 2020 vorgesehen.

An unserer übergeordneten Segmentstrategie halten wir unverändert fest und konzentrieren uns auf wachstumsstarke, fragmentierte und besonders profitable Märkte. Wir wollen unsere hochspezialisierten Segmentunternehmen zu Marktführern entwickeln und uns als Industriegruppe in attraktiven Nischenmärkten positionieren. Unser Fokus liegt dabei auf der Stärkung unserer Ertragskraft.

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen und werden weiterhin transparent über unsere Geschäftsentwicklung berichten. Die Entwicklung der Corona-Pandemie beobachten wir dabei genau, um frühzeitig die weiteren Entwicklungen zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dabei halten wir an unseren langfristigen Zielen fest und schaffen so die Voraussetzung für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Mit den besten Grüßen

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Ihr Eckehard Forberich Ihr Dr. Alexander Riedel
CEO CFO

ZWISCHENLAGEBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Das 2. Quartal ist insbesondere durch die weltweite Ausbreitung von COVID-19 geprägt. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie und die von den Regierungen eingeleiteten Maßnahmen zu ihrer Eindämmung führten zu einer globalen Wirtschaftskrise. Der Internationale Währungsfonds (iwf) prognostiziert in seinem aktuellen "World Economic Outlook" für das Gesamtjahr 2020 ein weltweites Wachstum von -4,9 % - 1,9 Prozentpunkte unter der Prognose des World Economic Outlook vom April 2020. Die COVID-19-Pandemie hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 insgesamt negativer auf die Wirtschaftstätigkeit ausgewirkt als erwartet. Die Erholung wird gemäß iwf ebenfalls langsamer voranschreiten als zuvor erwartet.

Laut dem Statistischen Bundesamt sank das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 9,7 %. Gegenüber dem 1. Quartal 2020 gab es um 7,7 Prozentpunkte nach. Nachdem der Höhepunkt der Ausbreitungsgeschwindigkeit im Verlauf des 2. Quartals in Deutschland überwunden und Lockerungen sowie gezielte politische Gegenmaßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft eingeführt worden waren, erholte sich das Geschäftsklima zum Ende des 2. Quartals leicht. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 86,2 Punkte gestiegen, nach 79,7 Punkten im Mai. Eine vollständige Erholung der deutschen Wirtschaft wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (bdi) geht sogar davon aus, dass sich die Erholung bis weit in das Jahr 2022 erstrecken wird.

Die heterogene Entwicklung der Pandemie in den verschiedenen Ländern sorgt für nur schwer einschätzbare Unsicherheiten in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Absatzchancen der kap-Unternehmen in den jeweiligen Auslandsmärkten. Insgesamt zeigte sich dabei trotz regionaler Unterschiede im 2. Quartal weltweit eine stark rückläufige wirtschaftliche Entwicklung. In Europa hatte die Rezession zwar im April ihren Tiefpunkt erreicht, die Wirtschaftsleistung ist jedoch im 2. Quartal gegenüber dem 1. Quartal insgesamt deutlich geschrumpft. In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern hat sich die Pandemie im Laufe des 2. Quartals noch deutlich verschlimmert. Auch in den USA hat sich die Situation weiter verschärft. Weitere große Volkswirtschaften wie Japan, Indien, Brasilien und Russland sind ebenfalls in erheblichem Ausmaß von der COVID-19-Pandemie betroffen. In China hingegen setzte die Erholung schon etwas früher ein, so dass die Wirtschaftsleistung dort im 2. Quartal wieder ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnete. Nach aktuellen Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) ist die weltwirtschaftliche Aktivität infolge der COVID-19-Pandemie im 1. Halbjahr 2020 um knapp 10 % gesunken. Die fortschreitende Krise beeinflusst den Welthandel, das Konsum- und Verbraucherverhalten, den Arbeitsmarkt und die Finanzmärkte weiterhin stark.

ENTWICKLUNG WICHTIGER ABNEHMERBRANCHEN

Die Segmentunternehmen der KAP-Gruppe sind in verschiedenen Marktnischen aktiv und produzieren im Wesentlichen Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für Unternehmen aus dem industriellen Bereich. Die Daten zu aktuellen Entwicklungen auf diesen Märkten sind aufgrund des speziellen Zuschnitts nur eingeschränkt öffentlich verfügbar. Zudem sind einige Segmentunternehmen stark vom Automobilsektor abhängig, welcher bedingt durch COVID-19 nun noch stärker unter Druck steht als zuvor erwartet. Wesentlich für die Entwicklung der Segmente bzw. der Segmentunternehmen ist die allgemeine konjunkturelle Lage sowie die Entwicklung der Industrieproduktion. Nach Berechnungen des BDI sank die Erzeugung im produzierenden Gewerbe im 2. Quartal 2020 saison- und kalenderbereinigt um 16,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Baugewerbe wurde ebenfalls ein Rückgang von 3,9 % verzeichnet und die Produktion von Konsumgütern ging um 10,1 % zurück. Bei Vorleistungsgütern fiel der Rückgang sogar noch stärker aus (-16,6 %). Den deutlichsten Einbruch gab es bei den Investitionsgütern mit einem Minus von 24,9 %.

Die globalen Automobilmärkte sind aufgrund der COVID-19-Pandemie im 1. Halbjahr 2020 mit einer um 28,1 % geringeren Pkw-Nachfrage als im Vorjahr stark eingebrochen. Von Januar bis Juni wurden laut dem Verband der Automobilindustrie (vda) in Europa rund 40 % weniger Fahrzeuge neu zugelassen. Deutschland verzeichnete ein Minus von 35 %. Die Pkw-Produktion zeigte laut vda sogar ein Minus von 40 %. Vor allem das Pkw-Geschäft des asiatischen Markts trug dazu bei, dass der weltweite Einbruch besonders im 2. Quartal 2020 nicht noch stärker ausgefallen ist. Der chinesische Markt schloss das 1. Halbjahr mit -23 % ab. Jedoch zeigten die Monate Mai und Juni dort schon wieder positive Zahlen gegenüber dem Vorjahr.

GESCHÄFTSVERLAUF

Infolge der COVID-19-bedingten signifikanten Absatzrückgänge und daher notwendig gewordenen vorübergehenden Produktionsstilllegungen in den besonders betroffenen Segmenten der KAP-Gruppe entwickelte sich das 2. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächer. Besonders belastet war die Geschäftsentwicklung in den Segmenten engineered products, precision components und surface technologies, da diese stark vom Automobilmarkt abhängig sind und mit einem deutlichen Rückgang der Kundennachfrage konfrontiert waren. Das Segment flexible films hat hingegen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie eine erhöhte Kundennachfrage verzeichnet, z. B. bei Hygieneanwendungen. Im Segment it/​services wurden im Berichtszeitraum keine wesentlichen COVID-19-Belastungen verzeichnet. Aufgrund der diversifizierten Segmentstrategie waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Segment unternehmen sehr heterogen und somit für die KAP-Gruppe insgesamt etwas abgefedert.

Aufgrund der globalen COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen im Markt, könnte sich im Konzern die Notwendigkeit eines Impairment-Tests nach IAS 36 ergeben. Unter Umständen führt dies dann zu Wertberichtigungen. Da es derzeit aber keine belastbaren Rahmendaten und verabschiedete Planungen auf Segment- und Gesellschaftsebene gibt, kann eine Validierung zum Halbjahr nicht abschließend durchgeführt werden und ist für den Jahresabschluss 2020 vorgesehen. Unsere zentrale Steuerungsgröße für das Ergebnis, das bereinigte EBITDA, liegt zum Ende des 1. Halbjahres mit 17,6 Mio. EUR damit um 0,8 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahres (i. Vj. 18,4 Mio. EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge betrug entsprechend 10,3 % und lag damit um 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (i. Vj. 9,2 %).

Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie wurden frühzeitig Maßnahmen zur Senkung von Personal kosten ergriffen. Dazu zählen u. a. vorübergehende Schließungen von Produktionsstätten in Deutschland, China, Indien, Ungarn, Polen, Portugal und in den usa sowie Kurzarbeit an einigen der Standorte in Deutschland, usa und an einem Standort in Schweden. Zum Schutz der Mitarbeiter und zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von COVID-19 waren die Mitarbeiter in weiten Teilen des Konzerns soweit möglich im Home-Office tätig. Zudem wurden Schulungen des Personals zur Minimierung des Infektionsrisikos durchgeführt. Bislang gab es sechs mit COVID-19 infizierte Mitarbeiter in der KAP-Gruppe.

ERTRAGSLAGE KAP-GRUPPE

KAP-Gruppe

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H1 | 2020 H1 | 2019 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 170,3 199,5 -14,6
EBITDA Mio. EUR 18,3 16,9 8,3
Bereinigungen Mio. EUR -0,7 1,5 n. m.
Bereinigtes EBITDA Mio. EUR 17,6 18,4 -4,3
Bereinigte EBITDA-Marge % 10,3 9,2 12,0
Investitionen Mio. EUR 10,3 7,7 33,8
Mitarbeiter 30.06. 2.701 2.923 -7,6

Im 1. Halbjahr 2020 erwirtschaftete kap Umsatzerlöse in Höhe von 170,3 Mio. EUR - ein Rückgang von 14,6 % gegenüber dem Vorjahr (i. Vj. 199,5 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist, wie zuvor erläutert, vor allem auf die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Die Materialkosten reduzierten sich um 22,6 % auf 84,8 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote sank um 3,5 Prozentpunkte auf 51,2 %.

Der Personalaufwand betrug im 1. Halbjahr 50,8 Mio. EUR und lag damit um 1,4 % unter dem Vorjahreswert (i. Vj. 51,5 Mio. EUR). Der Rückgang reflektiert neben der laufenden Restrukturierung im Segment engineered products auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die den Einsatz von Kurzarbeit sowie einen Abbau von Personal in den stark betroffenen Segmentunternehmen der KAP-Gruppe erforderlich machte. In Relation zur Gesamtleistung stiegen die Personal kosten um 5 Prozentpunkte, insbesondere getrieben durch Aufwendungen für Abfindungen im Segment engineered products. Die Zahl der Mitarbeiter zum 30. Juni 2020 sank um 7,6 % auf 2.701 (i. Vj. 2.923).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei 15,0 Mio. EUR (i. Vj. 6,9 Mio. EUR) und damit um 118,8 % über dem Vorjahresniveau. Grund für den Anstieg ist insbesondere eine Versicherungsauszahlung für den in 2019 entstandenen Brandschaden am Standort Heinsdorfergrund in Höhe von 8,8 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 9,3 % auf 26,4 Mio. EUR.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 17,5 Mio. EUR wurde um die Effekte aus Versicherungsschäden des Jahres 2019, Restrukturierungs- und Abfindungskosten sowie transaktionsbezogene Beratungsgebühren in Summe um -0,7 Mio. EUR normalisiert. Das bereinigte EBITDA liegt mit 17,6 Mio. EUR um 0,8 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 18,4 Mio. EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge betrug entsprechend 10,3 % und lag damit um 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (i. Vj. 9,2 %).

Die Abschreibungen sanken um 29,1 % auf 14,1 Mio. EUR (i. Vj. 19,9 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis (ebit) lag im Berichtshalbjahr bei 4,2 Mio. EUR (i. Vj. -3,1 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Ertragsteuern (ebt) stieg auf 0,5 Mio. EUR (i. Vj. -5,5 Mio. EUR) an. Der tatsächliche Steueraufwand erhöhte sich auf 2,3 Mio. EUR (i. Vj. -2,2 Mio. EUR). Das Konzern-Jahresergebnis verbessertete sich von -3,4 Mio. EUR auf -1,8 Mio. EUR.

SEGMENTENTWICKLUNG ENGINEERED PRODUCTS

engineered products

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H1 | 2020 H1 | 2019 1 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 67,0 81,9 -18,2
EBITDA Mio. EUR -6,6 3,0 n. m.
Bereinigungen Mio. EUR 11,1 0,8 >100,0
Bereinigtes EBITDA Mio. EUR 4,5 3,8 18,4
Bereinigte EBITDA-Marge % 6,7 4,7 42,6
Investitionen Mio. EUR 0,5 1,5 -66,7
Mitarbeiter 893 1.018 -12,3

1 Aufgrund Fehlerkorrektur angepasst.

Das Segment engineered products war im 1. Halbjahr stark von den Auswirkungen der COVID-19 -Pandemie betroffen. Im Berichtszeitraum verringerten sich die Umsatzerlöse im Segment engineered products um 18,2 % auf 67,0 Mio. EUR (i. Vj. 81,9 Mio. EUR). Negativ wirkten sich insbesondere zeitweilige Produktionsstilllegungen in China, Indien und in den USA aus. Vor allem unsere Kunden aus dem Automotive-Bereich waren ebenfalls von vorübergehenden Werksschließungen betroffen, weshalb Aufträge storniert oder verschoben wurden. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie ergriff die KAP-Gruppe in diesem Segment zügig effektive Maßnahmen, wie z. B. Abbau von Urlaub und Nutzung von Arbeitszeitkonten.

Das EBITDA verringerte sich auf -6,6 Mio. EUR (i. Vj. 3,0 Mio. EUR) und die EBITDA-Marge sank entsprechend um 6,2 Prozentpunkte auf -9,9 %. Das bereinigte EBITDA stieg um 18,4 % auf 4,5 Mio. EUR (i. Vj. 3,8 Mio. EUR). Die bereinigten Sonder- und Einmaleffekte in einem Volumen von insgesamt 11,1 Mio. EUR umfassen insbesondere vorgenommene nicht liquiditätswirksame Abwertungen auf Vorräte sowie Abfindungen und Restrukturierungskosten. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 6,7 % (i. Vj. 4,7 %) um 2,0 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Die KAP AG hat die geplante umfassende Transformation des Segments engineered products für eine nachhaltige Verbesserung der Rentabilität trotz der COVID-19-Pandemie im 1. Halbjahr konsequent fortgesetzt. Die Produktion am Standort in Fulda wird gemäß aktueller Planung im November vollständig geschlossen. Die Teilschließung am Standort Jilemnice, Tschechien, soll bis Oktober 2020 erfolgen. Die mit den Umbaumaßnahmen zusammenhängenden Aufwendungen werden die Entwicklung im 2. Halbjahr 2020 weiterhin beeinflussen.

Insgesamt verminderten sich die Investitionen im Segment engineered products um 66,7 % auf rund 0,5 Mio. EUR (i. Vj. 1,5 Mio. EUR). Den überwiegenden Anteil investierte KAP im 1. Halbjahr in den Ersatz von Maschinen. Regionale Schwerpunkte der Investitionstätigkeit bildeten insbesondere die Standorte in Hessisch Lichtenau und Portugal.

Zum 30. Juni 2020 waren im Segment 893 Mitarbeiter (i. Vj. 1.018) beschäftigt, also 12,3 % weniger als zum Vorjahresstichtag. COVID-19-bedingt mussten insbesondere an dem Standort in den USA Mitarbeiter freigesetzt werden.

SEGMENTENTWICKLUNG FLEXIBLE FILMS

flexible films

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H1 | 2020 H1 | 2019 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 50,9 48,3 5,4
EBITDA Mio. EUR 8,1 5,8 39,7
EBITDA-Marge % 15,9 12,1 31,4
Investitionen Mio. EUR 1,0 1,1 -9,1
Mitarbeiter 320 325 -1,5

Im Segment flexible films sind die Auswirkungen der Pandemie im 1. Halbjahr auf Umsatz ebene dank seiner breiten Diversifizierung und hohen Flexibilität nur teilweise spürbar. Die Umsatzerlöse stiegen um 5,4 % auf 50,9 Mio. EUR (i. Vj. 48,3 Mio. EUR). Der COVID-19-bedingte Umsatzrückgang in den Automotive-Geschäftsbereichen von flexible films wurde überkompensiert durch einen Umsatzanstieg in anderen Bereichen des Segments bzw. die Schaffung neuer Absatzmöglichkeiten. Der Zusammenbruch vormaliger Wertschöpfungsketten im Bereich von Schutzbekleidungen in medizinischen Anwendungen bot flexible films neue Absatzmöglichkeiten, die das Segment sehr erfolgreich genutzt hat. Die Geschäftsbereiche "Bauanwendungen und Schwimmbadfolien" waren von der Pandemie im Berichtszeitraum nur temporär betroffen, ohne dass es insgesamt zu Umsatzausfällen gekommen ist. Umsatzeinbußen in den Bereichen "Projektionsleinwände und Eventbodenbeläge" haben kurzfristig zu einer zeitlich sehr begrenzten Corona-Gegenmaßnahme in Form von vorübergehender Kurzarbeit an einem Standort in Schweden geführt. Die freien Kapazitäten konnten hier allerdings rasch durch die Herstellung von Pool-Folien und durch die Erschließung neuer Märkte aufgefangen werden.

Das EBITDA konnte um 39,7 % auf 8,1 Mio. EUR gesteigert werden (i. Vj. 5,8 Mio. EUR). Diese Entwicklung resultierte aus einer deutlichen Verbesserung der Gewinnmarge in diesem Segment aufgrund des erhöhten Premium-Produktanteils und moderater Rohstoffpreise. Damit erhöhte sich die EBITDA-Marge um 3,8 Prozentpunkte auf 15,9 % (i. Vj. 12,1 %).

Im Berichtszeitraum investierten die Segmentunternehmen 1,0 Mio. EUR, womit die Investitionsausgaben in etwa auf Vorjahresniveau lagen (i. Vj. 1,1 Mio. EUR).

Die Zahl der Mitarbeiter, die zum 30. Juni 2020 im Segment beschäftigt waren, ging mit 320 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurück (i. Vj. 325).

SEGMENTENTWICKLUNG SURFACE TECHNOLOGIES

surface technologies

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H1 | 2020 H1 | 2019 1 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 25,2 34,4 -26,7
Bereinigtes EBITDA Mio. EUR 3,4 5,8 -41,4
Bereinigte EBITDA-Marge % 13,5 16,9 -20,1
Investitionen Mio. EUR 6,4 3,1 >100,0
Mitarbeiter 743 791 -6,1

1 Aufgrund Fehlerkorrektur angepasst.

Im Segment surface technologies sanken die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2020 deutlich um 26,7 % auf 25,2 Mio. EUR (i. Vj. 34,4 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den deutlichen Nachfragerückgang im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zurückzuführen, da das Segment schwerpunktmäßig im Automotive-Sektor tätig ist.

Dank zügig getroffener Maßnahmen, wie Kurzarbeit, der Reduzierung der Wochenendschichten und der Verringerung der Produktionsbelegung, konnte das Segment im 1. Halbjahr deutlich Personalkosten einsparen. Das EBITDA stieg geprägt durch Einmaleffekte in Höhe von insgesamt 5,6 Mio. EUR um über 100 % auf 10,8 Mio. EUR (i. Vj. 5,2 Mio. EUR). Das bereinigte EBITDA lag bei 3,4 Mio. EUR (i. Vj. 5,8 Mio. EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge sank auf 13,5 % und lag damit 3,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 16,9 %). Bereinigt wurde das Ergebnis um Einmaleffekte im Zusammenhang mit dem Brandschaden im Jahr 2019, die eine Versicherungserstattung in Höhe von 8,8 Mio. EUR, einmalige Aufwendungen in Höhe von 1,1 Mio. EUR, die aufgrund der Betriebsunterbrechung im Zusammenhang mit dem Brandschaden entstanden sind, sowie weitere Aufwendungen in diesem Zusammenhang in Höhe von 0,4 Mio. EUR umfassen.

Das Investitionsvolumen lag im Berichtszeitraum bei 6,4 Mio. EUR und hat sich damit im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt (i. Vj. 3,1 Mio. EUR). Die Investition betraf neben denen für die Beseitigung des Brandschadens insbesondere eine neue Zink-Nickel Anlage am Standort in Polen.

Zum 30. Juni 2020 waren 781 Mitarbeiter im Segment beschäftigt und damit 12,2 % weniger als zum Ende des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (i. Vj. 876). Die Reduzierung war durch die COVID-19 bedingten Umsatzrückgänge nötig.

SEGMENTENTWICKLUNG PRECISION COMPONENTS

precision components

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H1 | 2020 H1 | 2019 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 18,6 26,7 -30,3
EBITDA Mio. EUR 0,1 3,2 -96,9
EBITDA-Marge % 0,5 12,1 -95,9
Investitionen Mio. EUR 1,8 0,5 >100,0
Mitarbeiter 593 637 -6,9

Im 1. Halbjahr 2020 verminderten sich die Umsatzerlöse im Segment precision components deutlich um 30,3 % auf 18,6 Mio. EUR (i. Vj. 26,7 Mio. EUR). Die ersten drei Monate des Jahres waren unter anderem geprägt von dem Aufbau einer neuen Segmentorganisation (vor allem im Vertrieb), der Intensivierung der Vertriebsaktivitäten und der Definition der Absatzkanäle. Zudem war COVID-19 ein bestimmender Faktor für die Segmententwicklung im 1. Halbjahr, da mehr als 90 % der Auslieferungen den globalen Automotive-Sektor betreffen. Mit vorübergehenden Produktionsstilllegungen und Kurzarbeit wurden die enormen Belastungen der COVID-19- Pandemie soweit möglich begrenzt.

Das EBITDA verringerte sich entsprechend um 3,1 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR (i. Vj. 3,2 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge reduzierte sich um 11,6 Prozentpunkte auf 0,5 % (i. Vj. 12,1 %).

Das Investitionsvolumen betrug im 1. Halbjahr 1,8 Mio. EUR (i. Vj. 0,6 Mio. EUR) und wurde damit mehr als verdreifacht. Davon entfielen mit ca. 1,1 Mio. EUR rund 60 % auf Ersatzinvestitionen. Für die Erweiterung von Produktionskapazitäten wurden ca. 0,7 Mio. EUR investiert.

Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich zum 30. Juni 2020 auf 593 und lag damit um 6,9 % unter dem Vorjahr (i. Vj. 637). Die Reduzierung war durch die COVID-19 bedingten Umsatzrückgänge nötig.

SEGMENTENTWICKLUNG IT/​SERVICES

it/​services

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H1 | 2020 H1 | 2019 Veränderung in %
Umsatz Mio. EUR 10,6 10,3 2,9
EBITDA Mio. EUR 1,8 1,3 38,5
EBITDA-Marge % 17,2 12,5 37,6
Investitionen Mio. EUR 0,3 1,0 -70,0
Mitarbeiter 115 117 -1,7

Die Umsatzerlöse im Segment it/​services erhöhten sich im 1. Halbjahr 2020 um 2,9 % auf 10,6 Mio. EUR (i. Vj. 10,3 Mio. EUR). Diese positive Entwicklung ist auf den beschleunigten Trend zur Digitalisierung, den Verkauf von Softwaresubskriptionen sowie auf neu gewonnene Projekte zurückzuführen. Zudem gewann das Segment in Österreich ein großes Projekt im Bereich Data Analytics, welches im Laufe des Jahres geleistet wird. Im Berichtszeitraum gab es keine signifikanten COVID-19-Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung, da der Geschäftsbetrieb durch das Ergreifen entsprechender Maßnahmen uneingeschränkt weiterlief, wie z. B. durch Home-Office und die Umstellung auf Online-Marketing- und -Vertrieb. Zudem sind die Kunden in diesem Segment über viele Branchen diversifiziert. Allgemeine Verunsicherungen bei den Kunden und daraus resultierende Verschiebungen von it-Projekten könnten allerdings das operative Geschäft im 2. Halbjahr beeinträchtigen.

Das EBITDA wuchs auf 1,8 Mio. EUR (i. Vj. 1,3 Mio. EUR). Entsprechend erhöhte sich die EBITDA-Marge um 4,7 Prozentpunkte auf 17,2 % (i. Vj. 12,5 %). Die deutliche Verbesserung der operativen Gewinnmarge resultierte aus erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz sowie der weiteren Margenverbesserung in umsatzstarken Bereichen.

Insgesamt sank das Investitionsvolumen um 70,5 % auf 0,3 Mio. EUR (i. Vj. 1,0 Mio. EUR). Der Rückgang der Investitionen ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr hohe Investitionen in das Rechenzentrum getätigt wurden.

Zum 30. Juni 2020 beschäftigten die Segmentunternehmen 115 Mitarbeiter (i. Vj. 117).

FINANZLAGE

Ausgewählte Kennzahlen zur Finanzlage

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in Mio. EUR H1 | 2020 H1 | 2019 Veränderung in %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 22,1 10,8 >100,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit -9,8 -7,3 -34,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 39,2 -8,1 n. m.
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 51,5 -4,6 n. m.
Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -0,1 0,0 n. m.
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 56,4 7,1 >100,0

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 um >100 % auf 22,1 Mio. EUR gestiegen (i. Vj. 10,8 Mio. EUR). Der Anstieg resultierte aus geringeren Veränderungen der Vorräte und Forderungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Aus dem Cashflow aus Investitionstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss von 9,8 Mio. EUR (i. Vj. 7,3 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist auf die Investitionen aufgrund des Brandschadens sowie des Hagelschadens in 2019 zurückzuführen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im 1. Halbjahr 39,2 Mio. EUR (i. Vj. 8,1 Mio. EUR). Es besteht derzeit kein Erfordernis bestehende Kreditverträge zu erneuern.

VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme des kap-Konzerns lag zum 30. Juni 2020 bei insgesamt 391,3 Mio. EUR und damit um 44,7 Mio. EUR über dem Stand vom 31. Dezember 2019 in Höhe von 346,6 Mio. EUR.

Auf der Aktivseite gingen die langfristigen Vermögenswerte um 14,4 Mio. EUR auf 194,0 Mio. EUR (31.12.2019: 208,4 Mio. EUR) zurück. Die immateriellen Vermögenswerte sanken um 2,3 Mio. EUR auf 33,1 Mio. EUR (31.12.2019: 35,4 Mio. EUR). Die Sachanlagen reduzierten sich um 9,1 Mio. EUR auf 152,8 Mio. EUR (31.12.2019: 161,9 Mio. EUR). Die Renditeimmobilien gingen um 2,9 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR zurück (31.12.2019: 4,4 Mio. EUR). Zur Veränderung dieser beiden Positionen haben im Wesentlichen Umgliederungen in die Position "Zur Veräußerung gehaltene Immobilien" beigetragen. Die aktiven latenten Steuern sind gegenüber dem 31. Dezember 2019 mit 5,4 Mio. EUR gleich geblieben (31.12.2019: 5,4 Mio. EUR).

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 52,0 Mio. EUR auf 190,2 Mio. EUR (31.12.2019: 138,3 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist vor allem auf einen Anstieg der liquiden Mittel um 51,4 Mio. EUR auf 56,5 Mio. EUR im Zuge der Inanspruchnahme eines Konsortialkredits zurückzuführen (31.12.2019: 5,1 Mio. EUR). Zudem sind die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte um 5,4 Mio. EUR auf 17,5 Mio. EUR gestiegen (31.12.2019: 12,1 Mio. EUR). Die Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Jahresende 2019 um 1,6 Mio. EUR bzw. um 3,2 Mio. EUR zurückgegangen.

Auf der Passivseite sank das Eigenkapital um 4,5 Mio. EUR auf 156,5 Mio. EUR (31.12.2019: 161,0 Mio. EUR). Die langfristigen Schulden sind um 30,2 Mio. EUR auf 137,0 Mio. EUR (31.12.2019: 106,8 Mio. EUR) gestiegen. Hierfür war in erster Linie die Erhöhung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten maßgeblich, die insbesondere aufgrund der Inanspruchnahme eines Konsortialkredits um 31,6 Mio. EUR auf 109,7 Mio. EUR angestiegen sind (31.12.2019: 78,1 Mio. EUR). Die latenten Steuerverbindlichkeiten betrugen 7,9 Mio. EUR (31.12.2019: 8,6 Mio. EUR).

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 19,0 Mio. EUR auf 97,8 Mio. EUR (31.12.2019: 78,8 Mio. EUR). Die übrigen Rückstellungen stiegen insbesondere bedingt durch höhere Rückstellungen für Reklamationen, Garantien und Gewährleistungen um 6,5 Mio. EUR auf 29,3 Mio. EUR (31.12.2019: 22,8 Mio. EUR). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund der Zuführung von Rückstellungen im Rahmen der Restrukturierung des ep- Segments um 7,3 Mio. EUR auf 23,3 Mio. EUR (31.12.2019: 15,9 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 3,6 Mio. EUR auf 27,3 Mio. EUR (31.12.2019: 23,8 Mio. EUR). Die übrigen Verbindlichkeiten stiegen um 0,4 Mio. EUR auf 10,1 Mio. EUR (31.12.2019: 9,7 Mio. EUR).

CHANCEN UND RISIKEN

Eine Beschreibung der wesentlichen Chancen und Risiken sowie der Grundsätze des Risikomanagementsystems der KAP-Gruppe enthält der Konzernlagebericht im veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 72 f. Die darin genannten Risiken bezüglich der Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds sind aufgrund der weltweiten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie teilweise eingetreten und haben zu einem Ergebnisrückgang geführt, dem wir mit einer Verringerung der Kostenbasis, einer Verstärkung der Vertriebsaktivitäten und COVID-19- Eindämmungsmaßnahmen begegneten. Die im Geschäftsbericht 2019 getroffenen Aussagen zur übrigen Chancen- und Risikolage sind im Wesentlichen nach wie vor gültig.

Aufgrund der globalen COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen im Markt, könnte sich im Konzern die Notwendigkeit eines Impairment-Tests nach IAS 36 ergeben. Unter Umständen führt dies dann zu Wertberichtigungen. Da es derzeit aber keine belastbaren Rahmendaten und verabschiedete Planungen auf Segment- und Gesellschaftsebene gibt, kann eine Validierung zum Halbjahr nicht abschließend durchgeführt werden und ist für den Jahresabschluss 2020 vorgesehen. Zusätzliche Risiken ergeben sich aus einem möglicherweise noch gravierenderen Verlauf der COVID-19-Pandemie, insbesondere im Falle einer massiven zweiten weltweiten Infektionswelle, die erneut zu weitreichenden Lockdown-Maßnahmen führen würde. Das hätte zur Folge, dass die Risiken für die KAP-Gruppe, die die Geschäftsentwicklung erheblich beeinträchtigen können, größer werden als aktuell angenommen.

In einigen Segmenten ergeben sich jedoch auch Chancen. Beispielsweise konnte das Segment flexible films aufgrund von Produktionsstopps einiger Wettbewerber im Ausland sowie der Erschließung neuer Märkte von zusätzlichen Kundenaufträgen profitieren. Zudem rechnet kap wegen der eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten bei Hauseigentümern als Auswirkung der Pandemie mit einem Anstieg von Renovierungs- und Poolarbeiten in den kommenden Jahren, was die Nachfrage in den Bereichen Schwimmbadfolien sowie energieeffiziente Bausysteme in diesem Segment erhöhen könnte. Für den Fall eines deutlich früheren Endes der COVID-19-Pandemie und einer schnelleren und kräftigeren wirtschaftlichen Belebung als bisher prognostiziert ergeben sich für die KAP-Gruppe zusätzliche Chancen für eine bessere Absatzentwicklung oder den Erwerb neuer Beteiligungen.

Es lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkret abschätzen, welchen weiteren Verlauf die COVID-19-Pandemie in den für kap wichtigen Absatz- und Beschaffungsmärkten nimmt. Auch die damit verbundene Volatilität der Finanzmärkte kann derzeit nicht verlässlich abgeschätzt werden, so dass kap derzeit von höheren finanzwirtschaftlichen Risiken ausgeht.

Unter Berücksichtigung sämtlicher bekannter Tatsachen sind momentan keine Einzelrisiken erkennbar, die den Fortbestand der KAP-Gruppe gefährden. Dies gilt auch für die Gesamtbetrachtung aller Risiken.

Wir beobachten sehr genau die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, die wesentliche und derzeit sehr schwer abschätzbare Risiken umfassen. Wir analysieren und bewerten die Situation fortlaufend, sowohl bei unseren Kunden als auch bei den Lieferanten, und entwickeln daraus entsprechende Maßnahmen.

NACHTRAGSBERICHT

Die Caplast Kunststoffverarbeitungs GmbH hat im Juli 2020 einen Kaufvertrag über den Erwerb von 78 % der Anteile eines Unternehmens im Bereich Flexible Films unterzeichnet. Dabei wurden verschiedene Mechanismen vereinbart, sodass mit einem Closing in Q1 2021 gerechnet wird. Im Geschäftsjahr 2020 erwartet das erworbene Unternehmen einen Umsatz in Höhe von rund 5 Mio. EUR bei einer überdurchschnittliche Profitabilität. Durch den Erwerb erwarten wir den Zugang zu hochattraktiven Nischenmärkten in denen das Segment bislang nicht vertreten ist. Mit der Stärkung des Segments Flexible Films durch hervorragend ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter, mit spezialisiertem Produkt- und Prozesswissen, als auch maßgeschneiderten und sehr effizienten Anlagen, setzt die kap ag Ihren Wachstumskurs weiter fort.

Im dritten Quartal wurde auch der Prozess zum Verkauf des Segmentes it/​services eingeleitet.

Neben diesen sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Berichtszeitraums eingetreten, die Auswirkungen auf die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage und der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft haben. Unabhängig davon analysieren wir laufend die weitere Geschäftsentwicklung in den jeweiligen Segmenten, sodass wir in Abhängigkeit von den Beurteilungen der wirtschaftlichen Chancen und Risiken vor dem Hintergrund der nur schwer abschätzbaren Auswirkungen des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie gegebenenfalls weitere Gegenmaßnahmen in Teilbereichen ergreifen werden.

AUSBLICK

Unter der Annahme, dass es zu keinen zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorhersehbaren Verschärfungen im Verlauf der COVID-19-Pandemie und entsprechenden negativen Auswirkungen für die KAP AG kommen wird, erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2020 insgesamt Umsatz erlöse zwischen 300 und 330 Mio. EUR sowie ein bereinigtes EBITDA von 27 bis 30 Mio. EUR.

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

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in TEUR 2020 2019 1
Umsatzerlöse 170.333 199.484
Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen -5.079 709
Gesamtleistung 165.254 200.192
Sonstige betriebliche Erträge 15.022 6.867
Materialaufwand -84.795 -109.561
Personalaufwand -50.767 -51.497
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Renditeimmobilien -14.124 -19.933
Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.428 -29.139
Betriebsergebnis 4.162 -3.070
Zinsergebnis -1.606 -1.969
Übriges Finanzergebnis -2.017 -495
Finanzergebnis -3.623 -2.463
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen vor Ertragsteuern 539 -5.533
Ertragsteuern -2.292 2.186
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen -1.752 -3.347
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern -6 -30
Ergebnis nach Steuern -1.759 -3.378
Ergebnisanteile fremder Gesellschafter -345 -162
Ergebnis der Aktionäre der KAP AG -2.103 -3.540
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen -0,23 -0,45
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,00 0,00
-0,23 -0,45
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen -0,23 -0,45
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,00 0,00
-0,23 -0,45

1 Aufgrund Fehlerkorrektur angepasst.

KONZERN-GESAMT ERGEBNISRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

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in TEUR 2020 2019 1
Ergebnis nach Steuern -1.759 -3.378
Unrealisierte Gewinne/​Verluste aus der Währungsumrechnung -2.746 690
Unrealisierte Gewinne/​Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten - -
Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden -2.746 691
Sonstiges Ergebnis nach Steuern -2.746 691
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes sonstiges Ergebnis nach Steuern - -7
davon Anteil der Aktionäre der KAP AG am sonstigen Ergebnis nach Steuern -2.746 697
Konzern-Gesamtergebnis -4.505 -2.687
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzern-Gesamtergebnis 345 155
davon Anteil der Aktionäre der KAP AG am Konzern-Gesamtergebnis -4.850 -2.842

1 Aufgrund Fehlerkorrektur angepasst.

KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2020

AKTIVA

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in TEUR Anhang 30.06.2020 31.12.2019 30.06.2019 1
VERMÖGENSWERTE
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 33.145 35.417 39.756
Sachanlagen 152.767 161.904 175.998
Renditeimmobilien 1.469 4.368 4.523
At equity bilanzierte Finanzanlagen 0 0 0
Übrige Finanzanlagen 1.255 1.296 1.330
Latente Steueransprüche 5.361 5.388 5.386
193.997 208.374 226.994
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 58.316 59.902 70.107
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 55.711 58.950 69.720
Ertragsteuererstattungsansprüche 2.337 2.270 1.833
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 17.484 12.063 6.062
Flüssige Mittel 56.449 5.077 7.149
190.297 138.262 154.871
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche 7.017 - -
391.311 346.636 381.865

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PASSIVA

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in TEUR Anhang 30.06.2020 31.12.2019 30.06.2019 1
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital und Rücklagen
Gezeichnetes Kapital 20.177 20.177 20.177
Kapitalrücklage 86.840 86.840 86.840
Rücklagen -19.188 -16.442 -14.746
Bilanzergebnis 66.310 68.413 94.444
Eigenkapital der Aktionäre der KAP AG 154.138 158.988 186.714
Anteile fremder Gesellschafter 2.361 2.017 2.695
156.500 161.005 189.409
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 19.422 19.900 17.767
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 109.723 78.143 71.136
Latente Steuerverbindlichkeiten 7.857 8.550 9.195
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 31 221 349
137.033 106.815 98.447
Kurzfristige Schulden
Übrige Rückstellungen 29.277 22.799 27.380
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 23.249 15.930 25.539
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27.340 23.774 28.703
Ertragsteuerschulden 7.849 6.600 4.031
Übrige Verbindlichkeiten 10.064 9.712 8.356
97.779 78.816 94.009
Schulden in Verbindung mit aufgegebenen Geschäftsbereichen - - -
391.311 346.636 381.865

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KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

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in TEUR 2020 2019
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern 2.139 -6.112
Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens (saldiert mit Zuschreibungen) 14.122 19.933
Veränderung der Rückstellungen 6.216 2.226
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 655 4.711
Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens -190 -32
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderungen der Aktiva und Passiva 22.943 20.726
Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.750 -10.560
Veränderung der Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4.058 4.334
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Zinsen und Ertragsteuern 25.251 14.500
Erhaltene und gezahlte Zinsen -1.312 -1.846
Erhaltene und gezahlte Ertragsteuern -1.846 -1.836
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 22.093 10.818
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen (einschließlich Renditeimmobilien) 491 389
Investitionen in Sachanlagen (einschließlich Renditeimmobilien) -9.954 -7.377
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - -305
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen -335 45
Investitionen in Finanzanlagen 13 -2
Auszahlungen durch Gewährung von Krediten -1 -87
Cashflow aus Investitionstätigkeit -9.785 -7.337
Einzahlungen aus Kapitalerhöhung - -
Einzahlungen durch Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 42.988 -
Auszahlungen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -3.780 -8.074
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 39.208 -8.074
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 51.515 -4.593
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -143 15
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 5.077 11.727
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 56.449 7.149

EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG ZUM 30. JUNI 2020

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Gewinnrücklagen
in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Währungsdifferenzen Cashflow-Hedges Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste
--- --- --- --- --- --- ---
01.01.2019 20.177 86.840 -20.566 - - -5.247
Fehlerkorrektur - - - - - -
01.01.2019 20.177 86.840 -20.566 - - -5.247
Konzernergebnis - - - - - -
Sonstiges Ergebnis vor Steuern - - 697 - - -
Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis - - - - - -
Gesamtergebnis - - 697 - - -
Kapitalerhöhung - - - - - -
Kapitalherabsetzung - - - - - -
Dividendenausschüttungen - - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis - - - - - -
Sonstige Veränderungen - - - - - -
30.06.2019 20.177 86.840 -19.869 - - -5.247
01.01.2020 20.177 86.840 -19.739 - - -7.073
Konzernergebnis - - - - - -
Sonstiges Ergebnis vor Steuern - - -2.746 - - -
Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis - - - - - -
Gesamtergebnis - - -2.746 - - -
Kapitalerhöhung - - - - - -
Kapitalherabsetzung - - - - - -
Dividendenausschüttungen - - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis - - - - - -
Sonstige Veränderungen - - - - - -
30.06.2020 20.177 86.840 -22.487 - - -7.073

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Gewinnrücklagen
in TEUR Übrige Summe Konzernbilanzergebnis Eigenkapital Aktionäre KAP Anteile fremder Gesellschafter Eigenkapital gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
01.01.2019 10.455 -15.358 97.598 189.256 2.400 191.656
Fehlerkorrektur - - 394 394 - 394
01.01.2019 10.455 -15.358 97.992 189.650 2.400 192.050
Konzernergebnis - - -3.540 -3.540 162 -3.378
Sonstiges Ergebnis vor Steuern - 697 - 697 -7 690
Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis - - - - - -
Gesamtergebnis - 697 -3.540 -2.843 155 -2.688
Kapitalerhöhung - - - - - -
Kapitalherabsetzung - - - - - -
Dividendenausschüttungen - - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis - - - - - -
Sonstige Veränderungen -84 -84 -8 -93 140 47
30.06.2019 10.371 -14.746 94.444 186.714 2.695 189.409
01.01.2020 10.371 -16.442 68.413 158.989 2.017 161.005
Konzernergebnis - - -2.103 -2.103 345 -1.759
Sonstiges Ergebnis vor Steuern - -2.746 - -2.746 - -2.746
Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis - - - - - -
Gesamtergebnis - -2.746 -2.103 -4.850 345 -4.505
Kapitalerhöhung - - - - - -
Kapitalherabsetzung - - - - - -
Dividendenausschüttungen - - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis - - - - - -
Sonstige Veränderungen - - - - - -
30.06.2020 10.371 -19.188 66.310 154.138 2.361 156.500

KONZERNANHANG

1. ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 der kap ag wurde in Übereinstimmung mit den in den eu-Mitgliedsstaaten anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Zwischenbericht entspricht den Vorschriften über die Zwischenberichterstattung des IAS 34. Die Darstellung erfolgt in verkürzter Form.

Der Zwischenabschluss enthält Angaben und Erläuterungen zu Posten der Konzernbilanz, der Konzern -Gewinn- und -Verlustrechnung, der Konzern -Kapitalflussrechnung, zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und zur Segmentberichterstattung, sofern diese von Bedeutung sind.

Die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Berichtswährung des Konzerns ist EURO. Alle Angaben werden, sofern nicht gesondert vermerkt, in tausend EURO (TEUR) gemacht. Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es bei der Aufsummierung zu Rundungsdifferenzen kommen.

Die KAP AG ist eine börsennotierte Industrieholding, die sich an mittelständisch geprägten Unternehmen beteiligt, mit Sitz in Fulda, Deutschland.

2. KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 der KAP AG wurden sämtliche wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, die unter der rechtlichen/​faktischen Kontrolle der KAP AG stehen, einbezogen.

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der KAP AG 31 inländische und 19 ausländische Unternehmen.

Die Entkonsolidierungserfolge von Tochtergesellschaften werden unter dem Ergebnis aus abgegebenen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen. Bei aufgegebenen Geschäftsbereichen erfolgt der Ausweis gesondert als Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche. Der Zeitpunkt für die Erst- und Entkonsolidierung ist grundsätzlich der Übergang der Beherrschung. Die sich aufgrund der Veränderung des Konsolidierungskreises ergebenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden, sofern von Bedeutung, entsprechend erläutert.

3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Auf alle Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 1. Januar 2004 wird die Erwerbsmethode angewendet. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden der voll konsolidierten Unternehmen werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt.

Ein nach der Kaufpreisallokation verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Für alle Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nach Zuordnung zu einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit regelmäßig eine Überprüfung auf Wertminderung.

Vor dem 1. Januar 2004 mit den Rücklagen verrechnete Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Bei vollständiger oder teilweiser Veräußerung des Geschäftsbereichs oder Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der dazugehörige Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral behandelt.

Ein verbleibender passiver Unterschiedsbetrag wird sofort erfolgswirksam vereinnahmt. Vor dem 1. Januar 2004 nach deutschem Handelsrecht ausgewiesene passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards in den Rücklagen erfasst.

Nicht dem Mutterunternehmen zustehende Anteile an Kapital und Ergebnis voll konsolidierter Tochtergesellschaften werden als Anteile fremder Gesellschafter innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen.

Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens an Tochterunternehmen, die nicht zu Verlust oder Erwerb der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.

Beteiligungen an Joint Ventures und assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Sich hierbei ergebende aktive Unterschiedsbeträge werden in einer Nebenrechnung als Geschäfts- oder Firmenwert festgehalten und regelmäßig einer Überprüfung auf Wertminderung unterzogen. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam als Ertrag vereinnahmt und erhöhen den Buchwert der Beteiligung.

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen Konzerngesellschaften werden ebenso eliminiert wie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen, sofern sich diese auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken würden.

4. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

In den Einzelabschlüssen ausgewiesene Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem Anschaffungskurs bilanziert. Zum Bilanzstichtag entstandene Kursgewinne und -verluste aus Veränderungen der Wechselkurse werden erfolgswirksam im Perioden ergebnis erfasst.

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung anhand der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte grundsätzlich in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht eigenständig betreiben, entspricht die funktionale Währung der Landeswährung des Sitzes der Gesellschaft.

Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge zum Periodendurchschnittskurs umgerechnet.

Umrechnungsdifferenzen, die sich aus abweichenden Umrechnungskursen in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ergeben, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Bei konsolidierten Gesellschaften, an denen die kap ag zu weniger als 100 % beteiligt ist, werden die durch die Währungsumrechnung entstehenden Umrechnungsdifferenzen, soweit sie auf die Anteile fremder Gesellschafter entfallen, gesondert unter Anteile fremder Gesellschafter ausgewiesen.

Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Schuldenkonsolidierung werden grundsätzlich erfolgswirksam behandelt.

Es wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

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Jahresdurchschnittskurs Mittelkurs am Bilanzstichtag
1 EUR = 2020 2019 30.06.2020 31.12.2019 30.06.2019
--- --- --- --- --- ---
Belarus-Rubel 2,5813 2,3924 2,7140 2,3686 2,3226
Chinesischer Yuan 7,7439 7,6551 7,9357 7,8328 7,8250
Indische Rupie 81,6964 79,0726 84,7210 80,1500 78,6517
Polnischer Zloty 4,4142 4,2925 4,4620 4,2597 4,2504
Schwedische Krone 10,6619 10,5247 10,5018 10,4445 10,5518
Schweizer Franken 1,0641 1,1298 1,0656 1,0856 1,1098
Südafrikanischer Rand 18,3436 16,0410 19,4414 15,7645 16,1518
Tschechische Krone 26,3483 25,6833 26,7990 25,4070 25,4370
Türkische Lira 7,1565 6,3595 7,6827 6,6803 6,5750
Ungarischer Forint 345,3710 320,4420 356,2800 330,6100 323,7200
US-Dollar 1,1020 1,1297 1,1210 1,1228 1,1383

5. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Für den Konzernabschluss der kap ag werden die Einzelabschlüsse sämtlicher in- und ausländischer Tochtergesellschaften nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Beizulegender Zeitwert

In den International Financial Reporting Standards wird mit dem IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert einschließlich der erforderlichen Angaben weitgehend einheitlich geregelt. Der beizulegende Zeitwert ist der Wert, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts erzielt werden würde, beziehungsweise der Preis, der gezahlt werden müsste, um eine Schuld zu übertragen. Es wird die dreistufige Fair - Value- Hierarchie nach IFRS 13 angewendet. Der Hierarchiestufe 1 werden finanzielle Vermögens werte und Verbindlichkeiten zugeordnet, sofern ein Börsenpreis für Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zur Hierarchiestufe 2 erfolgt, sofern ein Bewertungsmodell angewendet wird oder der Preis aus vergleichbaren Transaktionen abgeleitet wird. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Hierarchiestufe 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird. Bei der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden wird zudem das Ausfallrisiko berücksichtigt.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden nur dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der erwartete künftige Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswerte verlässlich bewertet werden können.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten erfasst. Diese beinhalten neben dem Kaufpreis alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.

Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden dann aktiviert und linear abgeschrieben, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und ent weder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Kosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden.

Immaterielle Vermögenswerte werden entsprechend dem Anschaffungskostenmodell nach erstmaligem Ansatz mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung von planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen fortgeführt.

Die Abschreibung erfolgt planmäßig linear über einen Zeitraum von drei bis neun Jahren.

Geschäfts- oder Firmenwert

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaliger Erfassung mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Sachanlagen

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten als Vermögenswert angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein damit verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können.

Die Anschaffungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Die Herstellungskosten beinhalten neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.

In den Folgeperioden werden Sachanlagen entsprechend dem Anschaffungskostenmodell mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsaufwendungen, angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen für Vermögens werte, die ab dem 1. Januar 2004 zugegangen sind, ausschließlich linear. Sofern Komponenten ein signifikanter Anteil an den Anschaffungskosten eines Vermögenswerts zugeordnet werden kann, werden diese getrennt abgeschrieben. Bei im Mehrschichtbetrieb genutzten Vermögenswerten erhöhen sich die Abschreibungen entsprechend.

Den Vermögenswerten des Sachanlagevermögens liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

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Jahre
Betriebs- und Geschäftsgebäude 7 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 4 bis 25
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 15

Abschreibungen werden so lange erfasst, wie der Restwert des Vermögenswerts nicht höher als der Buchwert ist.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Als qualifizierte Vermögenswerte werden Bauprojekte oder andere Vermögenswerte definiert, für die notwendigerweise mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in den beabsichtigten gebrauchsfertigen oder veräußerbaren Zustand zu versetzen.

Leasing

Für jedes Leasingverhältnis bilanziert der KAP-Konzern als Leasingnehmer grundsätzlich ein Nutzungs recht und eine korrespondierende Leasingverbindlichkeit. Hierbei wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht, das Nutzungsrecht am Betrag der Leasingverbindlichkeit, angepasst um vorausbezahlte oder mitabgegrenzte Mietaufwendungen, zu bemessen.

Von den Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte mit einem Neupreis unter 5.000 EUR wird Gebrauch gemacht. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Ebenso werden bei der Erfassung von Leasingverhältnissen Leasing- und Nicht-Leasing-Komponenten zusammengefasst.

Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen werden bei Zugang zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten umfassen die folgenden Komponenten: Zugangswert der Leasingverbindlichkeit; Leasingzahlungen, die vor oder zu Beginn des Leasingverhältnisses geleistet wurden; abzüglich Anreizzahlungen zugunsten des Leasingnehmers sowie etwaiger anfänglicher direkter Kosten des Leasingnehmers.

Da der kap-Konzern das Anschaffungskostenmodell anwendet, werden zukünftig die Nutzungsrechte zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Als Basis für die Ermittlung der Höhe der Abschreibungen wird grundsätzlich die Laufzeit des Leasingverhältnisses heran gezogen. Dies gilt nicht, sofern das Eigentum am Leasingobjekt durch Kaufoptionsausübung oder aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung auf den kap-Konzern als Leasingnehmer übergeht. In diesem Fall wird für die Ermittlung der Abschreibung die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts herangezogen.

Für die Bestimmung, ob ein Nutzungsrecht im Wert gemindert ist, wendet der KAP-Konzern IAS 36 an.

Die Fortschreibung der Leasingverbindlichkeit erfolgt nach der Effektivzinsmethode. Die Leasingverbindlichkeit wird um den Tilgungsanteil gekürzt und der auf die Verbindlichkeit entfallende Zinsanteil aufwandswirksam im Zinsergebnis realisiert.

Die Nutzungsrechte werden in den Bilanzposten ausgewiesen, in denen die zugrunde liegenden Vermögenswerte auszuweisen wären, wenn sich diese im Besitz des Konzerns befinden würden.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn ausreichend sicher ist, dass das beantragende Unternehmen die Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen auch gewährt werden. Die Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum verteilt, in dem die entsprechenden Aufwendungen kompensiert werden sollen.

Zuwendungen für Vermögenswerte werden vom Buchwert des betroffenen Vermögenswerts abgezogen.

Renditeimmobilien

Nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude werden als Renditeimmobilien klassifiziert und bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Dabei erfolgt ein Ansatz nur, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit dem Vermögenswert verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können.

Renditeimmobilien werden dem Anschaffungskostenmodell entsprechend mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsaufwendungen, fortgeführt. Die Abschreibungen erfolgen linear über einen Zeitraum von sieben bis 50 Jahren.

Wertminderung langfristiger nichtfinanzieller Vermögenswerte

Für immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer, Sachanlagen und Renditeimmobilien erfolgt zu jedem Bilanzstichtag eine Einschätzung, ob Anhaltspunkte dafür vor liegen, dass Vermögenswerte in ihrem Wert gemindert sein könnten. Falls solche Anhaltspunkte vorliegen, wird der erzielbare Betrag des jeweiligen einzelnen Vermögenswerts geschätzt, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt Zahlungsmittelzuflüsse, die nicht weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten (zahlungsmittelgenerierenden Einheiten) sind.

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden der aus dem Erwerb Nutzen ziehenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die wirtschaftlich voneinander unabhängig operierenden Unternehmensgruppen innerhalb der Segmente definiert. Die Zuordnung erfolgt spätestens in der auf den Erwerbszeitpunkt folgenden Periode.

Für Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer erfolgt jährlich zu jedem Bilanzstichtag - und wann immer Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen - die Überprüfung der Werthaltigkeit, indem der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen wird. Wenn der Buchwert der Einheit höher ist als ihr erzielbarer Betrag, verringert der in Höhe der Differenz zu erfassende Wertminderungsaufwand zuerst den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts und dann anteilig die Buchwerte der anderen Vermögenswerte. Jeglicher Wertminderungsaufwand wird sofort im Periodenergebnis erfasst. Bei Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer werden die Abschreibungsbeträge zukünftiger Perioden entsprechend angepasst. Falls ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass ein in früheren Berichtsperioden

erfasster Wertminderungsaufwand für einen Vermögenswert mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts nicht mehr oder nicht mehr in voller Höhe besteht, ist der erzielbare Betrag dieses Vermögenswerts neu zu schätzen. Die sich aus der Änderung der Schätzung ergebende Differenz wird als Wertaufholung unmittelbar im Periodenergebnis erfasst. Eine Wertaufholung auf den neu zu ermittelnden erzielbaren Betrag ist begrenzt auf den Buchwert, der sich bei Fortführung der Anschaffungskosten ergeben hätte. Die Abschreibungsbeträge zukünftiger Perioden werden entsprechend angepasst.

At equity bilanzierte Finanzanlagen

Bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, die anhand der Equity-Methode bewertet werden, erfolgt der erstmalige Ansatz zu Anschaffungskosten zuzüglich eines sich eventuell ergebenden passiven Unterschiedsbetrags. In den Folgeperioden verändert sich der Buchwert der Anteile entsprechend dem anteiligen Periodenergebnis. Erhaltene Ausschüttungen werden vom Buchwert abgesetzt. Sofern erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert vorgenommen.

Übrige Finanzanlagen

Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen, nicht at equity bilanzierte Beteiligungen sowie Wertpapiere des Anlagevermögens werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden als Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst.

Ausleihungen werden entsprechend der Klassifizierung als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Vermögenswerte nach dem erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten an den folgenden Bilanzstichtagen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Am Bilanzstichtag eingetretene Wertminderungen werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Latente Steuern

Auf temporäre Bewertungsdifferenzen werden latente Steuern gebildet. Die Ermittlung orientiert sich dabei am Konzept der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Sie umfasst alle erfolgswirksamen und neutralen Bilanzierungs- oder Bewertungsdifferenzen, sofern diese künftig zu einer steuerlichen Be- oder Entlastung führen.

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass künftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um diese Verlustvorträge nutzen zu können.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt gelten beziehungsweise erwartet werden. Aus früheren Berichtsperioden resultierende temporäre Bewertungsunterschiede werden bei Änderungen den Steuersätzen entsprechend angepasst.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Erstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Vorräte

Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert.

Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der Handelswaren umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten.

In die Ermittlung der Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden neben den Einzelkosten auch die produktionsbezogenen Gemeinkosten auf Basis einer normalen Kapazitätsauslastung mit einbezogen.

Bestandsrisiken hinsichtlich Lagerdauer und Verwertbarkeit, die zu einem unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegenden Nettoveräußerungswert führen, werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Sofern die Gründe für eine bereits in vorangegangenen Perioden eingetretene Wertminderung nicht länger bestehen, erfolgt eine Wertaufholung bis zu dem berichtigten Nettoveräußerungswert.

Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden, sofern es sich nicht um derivative Finanzinstrumente handelt, als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögens werte klassifiziert. Beim erstmaligen Ansatz am Erfüllungstag werden diese mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung direkt zurechenbarer Transaktionskosten erfasst. Am Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Anhand der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Uneinbringliche Forderungen werden als Forderungsverluste erfasst. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem Barwert angesetzt.

Sofern sich eine bereits in früheren Berichtsperioden vorgenommene Wertminderung aufgrund zwischenzeitlich eingetretener Umstände im abgelaufenen Geschäftsjahr verringert hat, wird die ursprüngliche Wertberichtigung erfolgswirksam angepasst, jedoch höchstens bis der Buchwert den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, die sich ohne Wertminderung ergeben hätten.

Ertragsteuererstattungsansprüche und Ertragsteuerschulden

Die tatsächlichen Ertragsteuern für laufende und frühere Perioden werden mit dem noch zu zahlenden Betrag als Verbindlichkeit passiviert. Falls die bereits geleisteten Vorauszahlungen den geschuldeten Betrag übersteigen, wird die Differenz als Erstattungsanspruch aktiviert.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Währungs- und Zinsrisiken aus dem operativen Geschäft und der damit verbundenen Finanzierungstätigkeit erworben.

Die Einbuchung der Derivate erfolgt erstmalig am Erfüllungstag. Am Bilanzstichtag wird der beizulegende Zeitwert zugrunde gelegt. Derivate mit positiven Zeitwerten werden unter sonstige Forderungen und Vermögenswerte, Derivate mit negativen Zeitwerten werden in Abhängigkeit von der Laufzeit unter sonstige langfristige Verbindlichkeiten oder übrige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Langfristige Vermögenswerte und/​oder Veräußerungsgruppen sowie Schulden, die im Zusammenhang mit Veräußerungsgruppen stehen, werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn die dazugehörigen Buchwerte überwiegend durch Veräußerungsgeschäfte und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden.

Diese langfristigen Vermögenswerte und/​oder Veräußerungsgruppen werden am Bilanzstichtag zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. In der Bilanz erfolgt der Ausweis getrennt von anderen Vermögenswerten. Schulden von als zur Veräußerung gehalten klassifizierten langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen werden getrennt von anderen Schulden dargestellt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Den Rückstellungen für Pensionen liegen jeweils zum Geschäftsjahresende versicherungsmathematische Gutachten zugrunde. Die Ermittlung der Verpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Neben den bereits in Vorperioden erdienten Altersversorgungsansprüchen werden bei der Ermittlung bestimmte Trendannahmen berücksichtigt.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden stets in voller Höhe als sonstiges Ergebnis im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen erfasst. Der Dienstaufwand wird im Personalaufwand erfasst.

Qualifizierte Versicherungspolicen werden als Planvermögen behandelt und am Bilanzstichtag mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Wert des Planvermögens vermindert den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Der Ausweis in der Bilanz erfolgt saldiert, maximal bis zur Höhe des Barwerts der Verpflichtungen.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden saldiert im Finanzergebnis erfasst.

Übrige Rückstellungen

Die übrigen Rückstellungen umfassen alle gegenwärtigen Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf Ereignissen der Vergangenheit beruhen, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und deren voraussichtliche Höhe hinreichend sicher geschätzt werden kann.

Die Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung zukünftiger Kostensteigerungen zum Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit.

Restrukturierungsmaßnahmen werden nur zurückgestellt, wenn eine faktische Verpflichtung zur Restrukturierung besteht. Diese setzt voraus, dass ein formaler Restrukturierungsplan unter Angabe des betroffenen Geschäftsbereichs, der wichtigsten Standorte, der Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer, der Kosten und des Umsetzungszeitpunkts vorliegt sowie bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Maßnahme durch Beginn der Umsetzung oder die Ankündigung gegenüber den Betroffenen durchgeführt wird.

Aktienbasierte Vergütung

Die aktienbasierte Vergütung betrifft ein virtuelles Aktienoptionsprogramm mit Barausgleich. Zum jeweiligen Bilanzstichtag am Jahresende wird eine Rückstellung anteilig in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet, wobei Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden. Der beizulegende Zeitwert der virtuellen Aktienoptionen wird auf Grundlage des Black-Scholes-Merton-Modells ermittelt.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Direkt zurechenbare Transaktionskosten werden unmittelbar als Aufwand im Periodenergebnis erfasst. Am Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die daraus resultierenden Finanzierungskosten werden im Finanzergebnis als Zinsaufwand erfasst.

Umsatzrealisierung

Die Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht. Das bedeutet, dass der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen, und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Die Umsatzerlöse werden realisiert, wenn ein durchsetzbarer Anspruch auf Zahlung gegenüber dem Kunden besteht. Die Umsätze entsprechen dem vertraglich festgelegten Transaktionspreis.

Wenn der vereinbarte Transaktionspreis variable Komponenten enthält, wird der Betrag der Gegenleistung entweder nach der Erwartungsmethode oder mit dem wahrscheinlichsten Betrag ermittelt.

Der Zeitraum zwischen der Zahlung durch den Kunden und der Übertragung von Waren oder Dienstleistungen an den Kunden beträgt ein Jahr oder weniger. Im Transaktionspreis wird aus diesem Grund keine Finanzierungskomponente berücksichtigt. Wenn ein Vertrag mehrere abgrenzbare Leistungsverpflichtungen enthält, wird der Transaktionspreis auf Basis der Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. In der Regel werden Güter und Dienstleistungen zu den Einzelveräußerungspreisen verkauft. Die Realisierung der Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden erfolgt sowohl zeitpunkt- als auch zeitraum bezogen. Sollten die Leistungserbringung und der Erhalt der Zahlung eines Kunden zeitlich auseinanderfallen, können vertragliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten entstehen.

Bei dem Abschluss eines neuen Vertrages mit Kunden können Auftragserlangungskosten entstehen. Da die Laufzeit von Verträgen, bei denen die Auftragserlangungskosten entstehen, und die entsprechende Amortisationsdauer für diese Kosten ein Jahr oder weniger betragen, werden Auftragserlangungskosten nicht aktiviert, sondern als Aufwand erfasst.

Umsatzerlöse auf Verkauf von Waren: Bei dem Verkauf von Waren werden die Umsätze zum Zeitpunkt der Lieferung realisiert, da dann die Verfügungsgewalt auf den Kunden übergeht. Zum Zeitpunkt der Lieferung besteht der Zahlungsanspruch.

Bill-and-hold-Vereinbarungen werden in der Regel nicht abgeschlossen. Soll es auf ausdrücklichen Kundenwunsch zu einer Bill-and-hold-Vereinbarung kommen, werden die Umsätze zum Zeitpunkt der Fertigstellung realisiert, da die Kontrolle auch ohne physische Auslieferung der Ware auf den Kunden übergeht. Im Falle einer Bill-and-hold-Vereinbarung werden die Waren separat als die des Kunden ausgewiesen und dürfen nicht anderweitig verwendet werden.

Bei einem Konsignationsvertrag geht die Kontrolle über die Ware bei der Entnahme aus dem Konsignationslager auf den Kunden über, da der Kunde vor diesem Zeitpunkt keinen Nutzen aus der Verwendung der Waren ziehen kann. Zu diesem Zeitpunkt werden Umsätze realisiert.

Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen: Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden über den Zeitraum der Leistungserbringung realisiert (linear oder nach dem Fertigstellungsgrad). In der Regel beträgt der Zeitraum der Leistungserbringung eine Woche oder weniger. Der Zahlungsanspruch entsteht nach der Erbringung einer Dienstleistung, wenn eine Rechnung gestellt wird. Bei langfristigen Aufträgen werden in der Regel monatlich Rechnungen an den Kunden gestellt. Zur Umsatzrealisierung verwendet das Unternehmen outputorientierte Verfahren. Im Fall von Anzahlungen werden vertragliche Verbindlichkeiten gebildet.

Gewährleistungen: Das Unternehmen ist im Rahmen des Verkaufes seiner Waren/​Dienstleistungen lediglich gesetzlichen oder branchenüblichen Gewährleistungsverpflichtungen ausgesetzt.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich, indem das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zustehende Periodenergebnis (Konzernergebnis der Aktionäre der kap ag) durch die in der Berichtsperiode durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird.

Schätzungen

Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses müssen für verschiedene Sachverhalte Schätzungen vorgenommen werden, die sich auf Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, Aufwendungen und Erträge sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken können. Die sich tatsächlich ergebenden Wertansätze können von den geschätzten Beträgen abweichen. Die Anpassung der Wertansätze erfolgt in der Periode, in der die ursprüngliche Schätzung geändert wird. Hieraus resultierende Aufwendungen und Erträge werden in der jeweiligen Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst. Annahmen und Schätzungen müssen vor allem bei der Festlegung von Nutzungsdauern bei langfristigen Vermögenswerten, bei Werthaltigkeitstests und Kaufpreis allokationen, bei der Bildung von Rückstellungen für Altersversorgungsleistungen, Steuern sowie Risiken aus dem operativen Geschäft getroffen und vorgenommen werden.

6. NEUE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN

Der kap-Konzern als Leasingnehmer wendet die neuen Vorschriften des IFRS 16 erstmalig zum 1. Januar 2019 wie unter dem Abschnitt Leasing beschrieben an. In Einklang mit den Übergangsvorschriften wird auf die Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet. Es wurden Vermögenswerte für die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen in Höhe von 16.383 TEUR und in derselben Höhe als Leasingverbindlichkeit erfasst.

Die Vorschriften des IFRS 16 für die Bilanzierung beim Leasinggeber haben sich gegenüber dem bisherigen Standard IAS 17 nicht wesentlich verändert. Die Tätigkeiten des KAP-Konzerns als Leasinggeber sind insgesamt als unwesentlich anzusehen. Hieraus ergibt sich kein signifikanter Einfluss auf den Zwischenabschluss.

Der gewichtete Durchschnittswert des Grenzfremdkapitalzinssatzes betrug rund 2,2 %. Es besteht eine Differenz zwischen dem im Konzernabschluss zum 31.12.2018 kommunizierten Erwartungswert für den erstmaligen Ansatz des Nutzungsrechts nach IFRS 16 und dem final ermittelten Wert. Diese Differenz ist im Wesentlichen auf eine Neubewertung der Entgeltbestandteile zurückzuführen, die in die Ermittlung der Leasingzahlungen einfließen. Im Konzernabschluss zum 31.12.2018 waren für wesentliche Immobilienmietvereinbarungen noch nicht zu berücksichtigende Entgeltkomponenten für die vorläufige Schätzung berücksichtigt worden.

ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN ABSCHLUSS

7. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE

Die Grundstücke und Gebäude am Standort Fulda wurden zum 30.6.2020 umgegliedert. Über den Verkauf werden derzeit konkrete Verhandlungen mit einem Käufer geführt.

Diese Umgliederung hatte die nachfolgenden Änderungen in der Bilanz:

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in TEUR 30.06.2020
Grundstücke und Bauten -4.105
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -118
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau -44
Renditeimmobilien -2.750
-7.017
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche 7.017

8. EIGENKAPITAL

Das gezeichnete Kapital beträgt 20.176.917,80 EUR (i. Vj. 20.176.917,80 EUR) und ist eingeteilt in 7.760.353 (i. Vj. 7.760.353) auf den Inhaber lautende Stückaktien.

9. SCHULDEN IN VERBINDUNG MIT AUFGEGEBENEN GESCHÄFTSBEREICHEN

Unter dieser Position werden Schulden ausgewiesen, die den aufgegebenen Geschäftsbereichen direkt zuzurechnen sind.

Den umgegliederten Grundstücken und Gebäuden können keine Schulden direkt zugeordnet werden.

10. ERGEBNIS AUFGEGEBENER GESCHÄFTSBEREICHE

Das Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche in Höhe von -30 TEUR (i. Vj. -60 TEUR) den Rückgang der Haftungsverpflichtungen. Wir haben uns gegenüber dem Erwerber der im Geschäftsjahr 2014 veräußerten mvs -Gruppe verpflichtet, für eventuell auftretende Risiken aus Gewährleistungen und Preisprüfungen für Umsätze bis zum Veräußerungszeitpunkt der Anteile einzustehen. Der Betrag entfällt auf die Aktionärinnen und Aktionäre der KAP AG.

11. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Die Caplast Kunststoffverarbeitungs GmbH hat im Juli 2020 einen Kaufvertrag über den Erwerb von 78 % der Anteile eines Unternehmens im Bereich Flexible Films unterzeichnet. Dabei wurden verschiedene Mechanismen vereinbart, so dass mit einem Closing in Q1 2021 gerechnet wird. Im Geschäftsjahr 2020 erwartet das erworbene Unternehmen einen Umsatz iHv. rund 5 Mio. EUR bei einer überdurchschnittlichen Produktivität. Durch den Erwerb erwarten wir den Zugang zu hochattraktiven Nischenmärkten in denen das Segment bislang nicht vertreten ist. Mit der Stärkung des Segments Flexible Films durch hervorragend ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter, mit spezialisiertem Produkt- und Prozesswissen, als auch maßgeschneiderten und sehr effizienten Anlagen, setzt die kap ag Ihren Wachstumskurs weiter fort.

Im dritten Quartal wurde auch der Prozess zum Verkauf des Segmentes it/​services eingeleitet.

Bis zum 21. September 2019 (Freigabe zur Veröffentlichung durch den Vorstand) waren darüber hinaus keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag zu verzeichnen.

12. KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme getrennt nach Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, aus Investitions- und aus Finanzierungstätigkeit dargestellt. Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds werden grundsätzlich eliminiert und gesondert ausgewiesen.

Der Finanzmittelfonds umfasst die am Bilanzstichtag ausgewiesenen flüssigen Mittel. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird anhand der indirekten Methode ermittelt. Für die Darstellung der Cashflows aus Investitions - und aus Finanzierungstätigkeit wird die direkte Methode verwendet.

13. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Aufgrund der im kap-Konzern bestehenden internen Finanzberichterstattung ist das primäre Berichtsformat nach Geschäftssegmenten gegliedert.

Aus Gründen der Transparenz wird im kap-Konzern seit dem Geschäftsjahr 2018 zwischen den Segmenten engineered products, flexible films, it/​services, precision components und surface technologies unterschieden. Seit dem Geschäftsjahr 2019 wird die gm Tec Industries Holding GmbH dem Segment precision components und die kap Surface Holding GmbH dem Segment surface technologies zugeordnet

Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Konzernabschlusses. Konzerninterne Umsätze werden zu marktüblichen Preisen abgewickelt und entsprechen grundsätzlich denen im Verhältnis zu fremden Dritten ("At-Arm's-Length"-Prinzip).

Das Segmentergebnis ist definiert als Segment-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen, Steuern und Ergebnis aus abgegebenen Vermögenswerten und Schulden). Das Segment- EBITDA entspricht auf Konzernebene dem EBITDA des Konzerns.

Die Umgliederungen in zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte betreffen die Grundstücke und Gebäude am Standort Fulda.

Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen

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in TEUR engineered products flexible films surface technologies precision components it/​services Überleitung
01.01.-30.06.2020
Umsatzerlöse 66.981 50.938 25.229 18.647 10.581 -
Segmentergebnis 1 -6.637 8.101 10.796 86 1.824 -2.723
Planmäßige Abschreibungen 3.598 1.653 5.858 1.976 513 403
Betriebsergebnis -10.236 6.448 4.938 -1.890 1.311 -3.126
Investitionen 2 467 1.009 6.359 1.792 284 370
Working Capital 46.871 25.045 2.364 11.813 2.234 -1.515
Mitarbeiter 30.06. 893 320 743 593 115 37
01.01.-30.06.2019
Umsatzerlöse 81.946 48.295 34.437 26.663 10.335 2
Segmentergebnis 1 3.005 5.847 5.199 3.238 1.289 -3.241
Planmäßige Abschreibungen 3.838 1.867 6.128 2.155 509 410
Betriebsergebnis -833 3.980 -5.826 1.084 780 -3.651
Investitionen 2 1.538 1.072 3.079 477 965 550
Working Capital 63.862 24.825 5.604 16.350 2.173 -1.529
Mitarbeiter 30.06. 1.018 325 791 637 117 35

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in TEUR Konsolidierungen Konzern
01.01.-30.06.2020
Umsatzerlöse -2.043 170.333
Segmentergebnis 1 6.840 18.286
Planmäßige Abschreibungen 123 14.124
Betriebsergebnis 6.717 4.162
Investitionen 2 -25 10.256
Working Capital -124 86.688
Mitarbeiter 30.06. - 2.701
01.01.-30.06.2019
Umsatzerlöse -2.194 199.484
Segmentergebnis 1 1.526 16.863
Planmäßige Abschreibungen 130 15.037
Betriebsergebnis 1.396 -3.070
Investitionen 2 - 7.680
Working Capital -160 111.124
Mitarbeiter 30.06. - 2.923

Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es bei der Aufsummierung zu Rundungsdifferenzen kommen.

1 Das Segmentergebnis ist definiert als Segment-EBITDA.

2 Betrifft immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

14. WESENTLICHE GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die Volumina der im Geschäftsjahr vorgenommenen Transaktionen sowie der am Bilanzstichtag noch ausstehenden Salden mit nahestehenden Unternehmen unterteilen sich wie folgt:

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in TEUR 2020 2019
Beteiligungsunternehmen
Erbrachte Lieferungen und Leistungen an Beteiligungsunternehmen
Zinserträge aus gewährten Krediten 48 30
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen
Ausleihungen 1.018 1.041
Finanzforderungen 63 65
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen
Finanzverbindlichkeiten - 7

Es bestehen keine neuen bzw. geänderten Geschäftsbeziehungen.

15. EVENTUALFORDERUNGEN UND -SCHULDEN

Eine Eventualforderung ergibt sich aus möglichen Erstattungszahlungen durch die Versicherung für Schäden, die durch den Brand am 26. Juni 2019 am Standort Heinsdorfergrund verursacht wurden. Die Höhe kann zu diesem Zeitpunkt nicht verlässlich geschätzt werden.

16. PRÜFERISCHE DURCHSICHT DES VERKÜRZTEN KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSSES

Der verkürzte Konzernhalbjahresabschluss und der Konzernzwischenlagebericht wurden weder durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen (§ 115 Abs. 5 Wphg).

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

"Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage des Konzerns so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns für das verbleibende Geschäftsjahr beschrieben sind."

Fulda, 21. September 2020

KAP AG

Vorstand

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Eckehard Forberich Dr. Alexander Riedel
Mitglied und Sprecher des Vorstands Finanzvorstand

FINANZKALENDER

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22.09.2020 Jahreshauptversammlung
16.11.2020 Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 3. Quartal 2020
16.-18.11.2020 Analysten-/​Investorenkonferenz im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums, Frankfurt am Main

Bei allen Terminen sind Änderungen vorbehalten. Wir veröffentlichen sämtliche Termine und Terminaktualisierungen unter www.kap.de/​investor-relations/​finanzkalender.

KONTAKT

Dr. Alexander Riedel

CFO

36043 Fulda

Telefon +49 661 103- 590

E-Mail [email protected]

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, von denen die meisten schwierig einzuschätzen sind und die im Allgemeinen außerhalb der Kontrolle der KAP AG und ihrer Tochtergesellschaften liegen. Hierzu gehören unter anderem auch das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerbungen und die Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten diese oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen die getroffenen Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen. Die kap ag übernimmt keine gesonderte Verpflichtung, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, die in diesem Bericht getroffenen vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren.

RUNDUNGEN

Die Zahlenangaben in diesem Bericht wurden kaufmännisch gerundet. Entsprechend können Rundungsdifferenzen auftreten, so dass das Ergebnis einer Addition der einzelnen Werte möglicherweise nicht exakt der angegebenen Summe entspricht.

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