Management Reports • May 16, 2011
Management Reports
Open in ViewerOpens in native device viewer

Hinweis. Die Berichterstattung im Lagebericht sowie im Anhang erfolgt anhand der Segmente Laser & Optische Systeme (Sparten Laser & Materialbearbeitung sowie Optische Systeme), Messtechnik (Sparten Industrielle Messtechnik&Verkehrssicherheit) sowie Verteidigung & Zivile Systeme, das der gleichnamigen Sparte entspricht. Bis auf die Angaben zum Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Segmente (Segment-EBIT) und dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Segmente vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Segment-EBITDA) sind alle Zahlenangaben mit den Zahlen des Jahres 2009 vergleichbar, da diese beiden Zahlen seit 2010 nach Konzernumlage ausgewiesen werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst und weichen daher von den vor einem Jahr veröffentlichten Segment-EBIT-Angaben ab. In den Angaben "Sonstige" sind die Jenoptik-Holding sowie die Immobilien (Andere), Sonderthemen und Konsolidierungseffekte (Überleitung) zusammengefasst.
Als integrierter Optoelektronik-Konzern ist Jenoptik in fünf Sparten aktiv:
| ― | Laser & Materialbearbeitung, |
| ― | Optische Systeme, |
| ― | Industrielle Messtechnik, |
| ― | Verkehrssicherheit, |
| ― | Verteidigung & Zivile Systeme. |
Konzernübergreifende Prozesse werden im Shared Service Center zusammengefasst. Dazu zählen die Informationstechnologie, das operative Personalmanagement, der Einkauf spartenübergreifender Materialien und Dienstleistungen, das Immobilienmanagement, die Bereiche Sicherheit, technische Dienstleistungen sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Das Corporate Center umfasst die Zentralbereiche und ist in der Holding, der JENOPTIK AG, zusammengefasst. [6]

Jenoptik ist überwiegend Lieferant von Investitionsgütern und damit Partner von Industrieunternehmen. In den Sparten Verkehrssicherheit und Verteidigung & Zivile Systeme liefern wir zu einem großen Teil indirekt über Systemintegratoren oder direkt an öffentliche Auftraggeber. Konsumentenmärkte stehen nicht in unserem Fokus. Viele unserer Systeme und Anlagen liefern wir an Kunden, die selbst aus der Technologiebranche kommen. Forschung und Entwicklung nehmen eine Schlüsselstellung innerhalb unserer Geschäftsprozesse ein. Für viele unserer Kunden und Partner entwickeln und fertigen wir im Auftrag.
Unser Produktportfolio erstreckt sich von komplexen Systemen, Industrieanlagen und Produktionslinien über Module und Subsysteme bis hin zu Komponenten. Auch umfassende Gesamtlösungen bzw. Betreibermodelle, bestehend aus der Integration von Systemen und Anlagen und deren entsprechender Vernetzung sowie aus Projektmanagement, Datenverarbeitung und Service, werden vom Jenoptik-Konzern erfolgreich am Markt platziert.
In der Sparte Laser & Materialbearbeitung beherrschen wir die komplette Wertschöpfungskette der Lasermaterialbearbeitung und zählen zu den führenden Anbietern - von der Komponente bis zur komplexen Anlage. Im Bereich Laser hat sich Jenoptik auf qualitativ hochwertiges Halbleitermaterial, zuverlässige Diodenlaser sowie innovative Festkörperlaser wie zum Beispiel Scheiben- und Faserlaser spezialisiert und ist bei Hochleistungsdiodenlasern weltweit anerkannter Qualitätsführer. Im Bereich Laseranlagen entwickeln wir Systeme, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung bei unseren Kunden in Fertigungsanlagen integriert werden. Diese dienen zur Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen, Halbleitermaterial und Solarzellen sowohl in Dünnschicht- als auch in Wafer-Technologie mit höchster Effizienz, Präzision und Sicherheit.
Mit der Sparte Optische Systeme sind wir einer der wenigen Hersteller weltweit, die Präzisionsoptiken und Systeme für höchste Qualitätsansprüche fertigen. Neben dem Angebot von optomechanischen und optoelektronischen Systemen, Modulen und Baugruppen ist die Sparte Entwicklungs- und Produktionspartner für optische, mikrooptische und schichtoptische Komponenten -aus optischem Glas, Infrarotmaterialien und aus Kunststoffen. Herausragende Kompetenz besteht in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die in der Halbleiterindustrie und der Lasermaterialbearbeitung zum Einsatz kommen. Zum Portfolio gehören weiterhin Komponenten und Systeme für Life Science, Lighting-&-Energy-Anwendungen, Systemlösungen und Module für die digitale Bilderfassung und -auswertung sowie Kameras für die digitale Mikroskopie.
In der Industriellen Messtechnik zählt Jenoptik zu den führenden Herstellern und Systemanbietern für hochpräzise, berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik. Das Leistungsspektrum umfasst komplette Lösungen für unterschiedlichste Messaufgaben, so die Prüfung von Rauheit, Konturen, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Abgerundet wird das Angebot durch umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge.
In der Sparte Verkehrssicherheit entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik Komponenten und Systeme, die den Straßenverkehr weltweit sicherer machen. Zum Produktportfolio auf Basis der bewährten Robot-Technologie gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen sowie OEM-Produkte (Original Equipment Manufacturer) und Anlagen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Im Bereich der Dienstleistungen deckt die Jenoptik-Sparte die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung, dem Aufbau und der Installation der Überwachungsinfrastruktur über die Aufnahme der Verstoßbilder, deren automatische Weiterverarbeitung bis zum Versand der Bußgeldbescheide und deren Einzug als Betreiber der Anlagen.
Die Schwerpunkte der Sparte Verteidigung & Zivile Systeme liegen in den Bereichen militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstung, Antriebs- und Stabilisierungstechnik sowie Energiesysteme. Zudem gehören optoelektronische Instrumente und Systeme für die Sicherheitsindustrie sowie Software, Mess- und Regeltechnik zum Leistungsspektrum. Im Bereich der Laser- und Infrarotsensorik liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Laser-Distanzmessgeräten und Infrarot-Kamerasystemen für unterschiedlichste Anwendungen.
Der Jenoptik-Konzern ist weltweit in 70 Ländern vertreten, in 20 davon mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen bzw. direkter Präsenz. Sitz der Jenoptik und Produktionsschwerpunkt ist Deutschland. Neben dem Hauptsitz in Jena sind Wedel bei Hamburg, Monheim bei Düsseldorf, Villingen-Schwenningen, Triptis und Eisenach in Thüringen, Berlin, Altenstadt (Bayern) und Essen weitere große Standorte. Außerhalb Deutschlands ist Jenoptik unter anderen mit Standorten in den USA, Frankreich, der Schweiz, Spanien, Russland, Japan sowie in den Wachstumsregionen Indien, China und Südkorea vertreten. [7] [8]


Über die Produktion hinausgehend hat der Jenoptik-Konzern Standorte in jenen Ländern, die für das operative Geschäft eine Schlüsselposition einnehmen, und verfügt zudem über ein weltweites Händler- und Partnernetz.
Zu unseren Schlüsselmärkten zählen vor allem die Sicherheits- und Wehrtechnik, der Maschinenbau- und Automotive-Markt, die Luftfahrtindustrie, der Markt für Verkehrssicherheitstechnik, die Medizintechnik sowie die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie.
Wichtige Absatzregionen sind Europa, Nordamerika und Asien. Eine allgemein gültige Aussage für den Gesamtkonzern zur Wettbewerbsposition - sowohl in den Schlüsselmärkten als auch in den wesentlichen Absatzregionen - lässt sich nicht treffen, da Jenoptik mit den jeweiligen Produkten und Technologien in verschiedenen Märkten und Regionen agiert.
Aufgrund unserer breiten Präsenz können wir zyklische Schwankungen, denen Einzelmärkte unterliegen, besser ausgleichen als Unternehmen, die nur in einem oder wenigen Märkten tätig sind. Wirtschaftlich sind wir im weiteren Sinne vom Investitionsklima abhängig. Der stabilste Markt der Jenoptik ist traditionell der für Wehr- und Sicherheitstechnik. Der Markt mit den ausgeprägtesten Zyklen ist der Halbleiter-Ausrüstungsmarkt. In Märkten für Konsumgüter, die teilweise starken saisonalen Schwankungen unterliegen, sind wir nicht aktiv.
Unsere Produkte und Dienstleistungen richten sich vor allem an die Industrie und in einzelnen Branchen an öffentliche Auftraggeber. Ausfuhrbestimmungen bestehen für den Export von bestimmten Hightech-Produkten sowie von Komponenten im Bereich Wehrtechnik. Letztere führt Jenoptik jedoch nur in geringem Umfang selbst aus. Der größte Teil hiervon wird an NATO-Partner in Europa sowie die Schweiz geliefert. Einzelne Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Wehrtechnik und für die öffentliche Hand unterliegen zudem rechtlichen Einflussfaktoren, beispielsweise den International Traffic in Arms Regularien (ITAR), Local-Content-Vorschriften oder Preisklauseln.
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich aus 12 Mitgliedern zusammen, davon sechs Arbeitnehmervertreter. Aufsichtsratsvorsitzender ist seit Juni 2008 Rudolf Humer, Unternehmer, Hinterbrühl (Österreich). Veränderungen im Aufsichtsrat der JENOPTIK AG gab es 2010 folgende: Zum 30. November 2010 schied der langjährige Konzernbetriebsratsvorsitzende Günther Reißmann als dienstältestes Mitglied mit altersbedingter Beendigung seiner aktiven Tätigkeit bei der JENOPTIK AG aus dem Aufsichtsrat aus. Auf Vorschlag des Konzernbetriebsrates wurde Herr Dieter Kröhn durch gerichtlichen Beschluss des Amtsgerichtes Jena zum Mitglied des Aufsichtsrates bis zum Ablauf der Amtsperiode des aktuellen Aufsichtsrates bestellt. Mit dem Vollzug des Verkaufs sämtlicher Anteile an der Jena-Optronik GmbH erlosch das Amt von Anita Knop als Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat. Christel Knobloch wurde durch gerichtlichen Beschluss des Amtsgerichtes Jena zum Mitglied des Aufsichtsrates ebenfalls bis zum Ablauf der Amtsperiode des aktuellen Aufsichtsrates bestellt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 wurde Michael Ebenau zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Wolfgang Kehr hat sein Amt als Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden zum Ablauf des 31. Dezember 2010 wegen altersbedingter Beendigung seines aktiven Anstellungsverhältnisses mit der IG Metall niedergelegt. Sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der JENOPTIK AG nimmt er weiterhin wahr.
Der Jenoptik-Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern: Dr. Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG, und Frank Einhellinger, Finanzvorstand der JENOPTIK AG. Der Vorstandsvorsitzende ist verantwortlich für das gesamte operative Geschäft und zuständig für die Bereiche Recht, Strategie, Geschäftsentwicklung & Innovationsmanagement, Kommunikation & Marketing, Qualität, Prozesse, Einkaufs Supply Chain Management, Revision, Organbetreuung, Corporate Governance, Datenschutz, IT, Shared Service Center sowie als Arbeitsdirektor für den Bereich Personal.
Der Finanzvorstand verantwortet die Bereiche Rechnungswesen & Controlling, Steuern, Treasury, Risikomanagement, Sicherheit, Investor Relations, Strategisches Immobilienportfolio sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.
Die Führungsstruktur des Konzerns entspricht der Konzernstruktur. Den fünf Sparten, in denen das gesamte operative Geschäft zusammengefasst ist, steht jeweils ein Spartenleiter vor. Diesem obliegt die Führung des operativen Geschäftes innerhalb der Sparte, der Organisationsaufbau inklusive der Querschnittsfunktionen, die Ergebnisverantwortung sowie mit der strategischen Ausrichtung der Sparte die Verantwortung für die adressierten Märkte, Produktstrategien, F + E-Roadmaps, Wachstumsinitiativen und die Wettbewerbs-Beobachtung. Die strategischen Entscheidungen des Gesamtkonzerns werden vom achtköpfigen Executive Management Board getroffen, dem der Vorstand der JENOPTIK AG, die Leiter der fünf Sparten sowie die Leiterin Personal, Supply Chain Management&Shared Service Center angehören.
Am Standort Jena basiert die Vergütung für rund 800 Mitarbeiter und Auszubildende auf einem Haustarifvertrag. Seit dem 1. Januar 2010 gilt eine neue Form des Haustarifvertrags, der eine Erhöhung des Entgeltes für die Mitarbeiter in zwei Stufen vorsah: Zum 1. Oktober 2010 gab es eine Erhöhung um 1 Prozent und zum 1. Januar 2011 eine zusätzliche Erhöhung um 0,5 Prozent. Zudem schloss der neue Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen für den Geltungsbereich im Jahr 2010 aus und beinhaltete die Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung bis mindestens 31. Dezember 2010, sofern dem nicht personenbedingte Gründe entgegenstanden. In 2010 wurde der Tarifvertrag zur Regelung der allgemeinen Arbeitsbedingungen, der Arbeitsentgelte sowie der Ausbildung in der Berufsausbildung seitens der Gewerkschaft IG Metall zum 31. März 2011 gekündigt. Die Verhandlungen für diese werden 2011 stattfinden.
Der Haustarifvertrag gewährt den Beschäftigten weiterhin eine Ergebnisbeteiligung, welche sich aus einer Konzernkomponente und einer Spartenkomponente zusammensetzt. Die Konzernkomponente beschreibt eine anteilige Ausschüttung aus dem jährlichen Konzernergebnis vor Steuern je Mitarbeiter (EBT). Die Spartenkomponente beschreibt die anteilige Ausschüttung auf Basis eines Sockelbetrages in Höhe eines halben individuellen monatlichen Entgelts. Diese Basis ist dabei abhängig vom prozentualen Erfüllungsgrad des budgetierten Spartenergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zum am Jahresende tatsächlich erreichten Spartenergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Die Ausschüttung ist mit Caps nach oben begrenzt und entfällt unterhalb eines Mindest-EBIT.
Für Mitarbeiter des Konzerns, für die der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie angewendet wird, wurde im Jahr 2010 für den Zeitraum vom 1. Mai 2010 bis zum 31. März 2011 für Vollzeitbeschäftigte eine Einmalzahlung in Höhe von 320 Euro brutto gewährt, jeweils hälftig fällig mit der Entgeltabrechnung für Mai sowie Dezember 2010. Für Teilzeitbeschäftigte sowie Auszubildende wurde diese Einmalzahlung anteilig gewährt. Zum 1. April 2011 wird es eine Erhöhung um 2,7 Prozent bezogen auf das Bruttogehalt geben.
Am Standort Monheim haben die sich seit dem 1. Juli 2010 bis zum Tag der Auszahlung in einem Arbeitsverhältnis befindenden Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro brutto erhalten. Zum 1. September 2010 fand eine Erhöhung um 1,5 Prozent bezogen auf das Bruttogrundgehalt statt. Ab dem 1. Juli 2011 wird es eine weitere Steigerung um 2 Prozent geben, die auf 1 Prozent reduziert wird, sofern das Planergebnis für 2011 unter 50 Prozent bleibt.
Zudem bietet Jenoptik seit 2001 ein mitarbeiterfinanziertes Altersvorsorgemodell an. Das Modell basiert auf einem 3-Säulen-Konzept mit Unterstützungskasse, Metallrenten-Pensionskasse sowie privater Rentenverträge mit der Allianz Lebensversicherung AG. Pensionszusagen werden seitens der Jenoptik nicht erteilt. Die bestehenden Pensionsverpflichtungen der ESW GmbH wurden übernommen und in einem Contractual Trust Arrangement (CTA) zusammengefasst und abgesichert. Nähere Angaben befinden sich im Anhang unter Punkt 27.
Das Vergütungssystem des Jenoptik Managements basiert auf variablen Gehaltsbestandteilen, die sich am Ergebnis und Free Cashflow der Sparte und teilweise auch des Gesamtkonzerns orientieren. Darüber hinaus werden individuelle strategische und persönliche Ziele vereinbart. Für Beschäftigte der JENOPTIK AG (Holding) gilt in den Zielvereinbarungen eine Aufteilung in persönliche und konzernbezogene Ziele. Die konzernbezogenen Ziele orientieren sich am Ergebnis und Free Cashflow des Gesamtkonzerns.
Vorstandsvergütung. Für die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Um eine vollständige Übereinstimmung mit den neuen gesetzlichen Grundlagen nach dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) sicherzustellen, wurden im Geschäftsjahr 2010 noch einmal die Einzelheiten der Vergütung geprüft und angepasst. Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung sind insbesondere die Aufgaben der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld. Die Vergütung des Jenoptik-Vorstandes besteht aus einem erfolgsunabhängigen und einem erfolgsabhängigen Bestandteil. Zu der erfolgsunabhängigen Komponente zählen das Fixum, die Nebenleistungen sowie die Versorgungszusagen. Die erfolgsbezogenen Vergütungsbestandteile bestehen aus einer Tantieme und einer aktienbasierten Long-Term-Incentive-Komponente (LTI), die auf virtuellen Aktien basiert. Damit werden langfristige Verhaltensanreize gesetzt und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gefördert.
Fixum. Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Zum 1. Januar 2011 wurde das Fixum für die Vorstände erhöht.
Variable Vergütung. Die Vorstände haben Anspruch auf eine variable Vergütung, die teilweise in bar und teilweise in Form virtueller Aktien gewährt wird. Diese basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahres abgeschlossen werden sollen und in denen Ziele für den Gesamtkonzern sowie der Unternehmenserfolg manifestiert sind. Bemessungsgrundlage hierfür sind das Konzern-EBIT, der operative Free Cashflow, der Konzern-Jahresüberschuss, kapitalmarkt- und aktienkursrelevante sowie strategische Ziele und operative Ziele für das betreffende Jahr sowie langfristiger Art und eine individuelle Leistungsbeurteilung. Jedes Einzelziel ist mit einem Cap versehen. Zusätzlich gibt es für die Summe der Einzelziele, auf die sich die Berechnung der variablen Tantieme bezieht, eine Gesamtdeckelung.
Der in bar auszuzahlende Teil der variablen Vergütung ist fällig mit der Feststellung des jeweiligen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und der abschließenden Prüfung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat.
Der für das Jahr 2009 erstmalig vereinbarte weitere Teil der variablen Vergütung besteht aus einer Long-Term-Incentive-Komponente in Form von virtuellen Aktien als aktienbasiertem Vergütungsbestandteil. Sind die in der Zielvereinbarung festgelegten Kriterien für die Gewährung der virtuellen Aktien erfüllt, erfolgt die Zuteilung im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres auf Basis des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktie im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse des vollen vierten Folgejahres.
Nebenleistungen existieren in Form einer Berufsunfähigkeitsversicherung, einer Unfallversicherung und Aufwendungen für eine betriebliche Altersversorgung. Dieser liegt eine Versorgungszusage durch eine Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zu Grunde. Weiterhin ist die private Nutzung eines Firmenfahrzeuges enthalten.
Im Falle eines Kontrollwechsels der JENOPTIK AG greift für beide Vorstände ab einem Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG eine Change-of-Control-Klausel, die ihnen ein Kündigungsrecht innerhalb einer bestimmten Frist nach Übergang der Kontrolle gewährt. Das Vorstandsmitglied hat im Fall einer Kündigung Anspruch auf Zahlung einer Abfindung nach folgender Formel: Multiplikator x (Jahresvergütung /12). Der Multiplikator ist 36. Liegen zwischen dem Kündigungstermin und dem regulären Vertragsende weniger als 36 Monate, reduziert sich der Multiplikator auf die zwischen dem regulären Vertragsende und dem Kündigungstermin verbleibende Anzahl an Monaten. Die Jahresvergütung setzt sich aus dem Jahresgehalt, den variablen Gehaltsbestandteilen einschließlich des LTI nach einem Durchschnittswert und dem geldwerten steuerlichen Vorteil für die private Nutzung des Dienstwagens zusammen. Beide Mitglieder des Vorstandes erhalten zudem bei Fortzahlung der Versorgungsbeiträge bis zum regulären Laufzeitende ihres jeweiligen Dienstvertrages (maximal jedoch für drei Jahre) eine vertraglich unverfallbare Anwartschaft auf Versorgungsleistungen.
Wird der Dienstvertrag mit Herrn Dr. Mertin nicht über sein reguläres Laufzeitende hinaus verlängert, so hat er für die Dauer von zwölf Monaten nach dem regulären Laufzeitende Anspruch auf Überbrückungsleistungen in Höhe von monatlich 80 Prozent eines Zwölftels der Jahresvergütung. Die Jahresvergütung bestimmt sich nach den gleichen Regelungen wie die Entschädigungsleistung bei einem Kontrollwechsel. Auf die Überbrückungsleistung werden Bezüge aus selbstständiger und/oder nichtselbstständiger Tätigkeit des Vorstandsmitglieds, insbesondere als Mitglied eines Leitungs- und Aufsichtsorgans einer anderen Gesellschaft, sowie eine etwaige Karenzentschädigung angerechnet. Überbrückungsleistungen sind nicht zu zahlen, wenn die Nicht-Verlängerung des Dienstvertrages auf erheblichen Pflichtverstößen des Vorstandsmitglieds beruht oder es zu einer Beendigung des Dienstverhältnisses aufgrund einer außerordentlichen Kündigung kommt oder das Vorstandsmitglied eine Verlängerung des Dienstvertrages zu gleichen oder zu gleich- oder höherwertigen Bedingungen ablehnt.
Konkrete Angaben zur Vergütung des Vorstandes und des Aufsichtsrates einschließlich der individualisierten Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder werden im Anhang unter dem Punkt Vorstand, dem Punkt Aufsichtsrat sowie unter Position 30, IFRS 2 aufgeführt. Wir betrachten diese und die obigen Angaben zum Vergütungssystem als Bestandteil des Vergütungsberichtes und damit des Corporate-Governance-Berichtes als Teil der Erklärung zur Unternehmensführung dieses Geschäftsberichtes.
Berichterstattung zu den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2010 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 135.290 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 52.034.651) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von Euro 2,60 beteiligt.
Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, z. B. das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichte der Aktionäre ergeben sich aus dem Aktiengesetz, insbesondere aus den §§ 12, 53 ff., 118 ff. AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind nicht bekannt.
Am 25. Februar 2008 wurde der JENOPTIK AG mitgeteilt, dass die ECE Industriebeteiligungen GmbH, Wien, 25,02 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält und dass über die ECE Industriebeteiligungen GmbH die ECE European City Estates GmbH, Hinterbrühl, und die Humer Privatstiftung, Wien, indirekt beteiligt sind.
Es liegen keine Aktien mit Sonderrechten der JENOPTIK AG vor.
Es existieren keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.
Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Damit übereinstimmend sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstandes, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstandes durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrates erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstandes ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).
In § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung ist geregelt, dass der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen muss. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstandes oder einen Sprecher des Vorstandes ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).
Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG, § 28 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Dazu gehört auch die entsprechende Änderung von § 4 Abs. 5 der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 30. Mai 2015 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu Euro 35.000.000,- durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2010"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen
(a) für Spitzenbeträge;
(b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen;
(c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechtes in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 Aktiengesetz seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt zehn vom Hundert des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt zehn vom Hundert des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;
(d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen, sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu Euro 23.400.000,- durch Ausgabe von bis zu 9.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital 2009). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 bis zum 30. Mai 2014 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 30. Mai 2014 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen |
| ― | und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Ausgabe und Ausstattung der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen und der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. |
Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 31. Mai 2015 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn vom Hundert des Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71 a ff. Aktiengesetz zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke durch die Gesellschaft oder auch durch ihre Konzernunternehmen oder für ihre oder deren Rechnung von Dritten ausgeübt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstandes als Kauf über die Börse oder mittels einer öffentlichen Kaufofferte. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2010 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Hauptversammlung beschrieben.
Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebotes (Change of Control) greifen, bestehen bei einer Joint-Venture-Vereinbarung sowie für verschiedene Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 91,4 Mio Euro.
Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Verträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 89,1 Mio Euro sehen jedenfalls im Falle des Erreichens der für die Abgabe eines Übernahmeangebots nach §§29 Abs. 2, 35 Abs. 1, Abs. 2 WpÜG vorgesehenen Anteilsschwelle von 30 Prozent, teilweise jedoch bereits ab einer Beteiligung von mehr als 25 Prozent, ein außerordentliches Kündigungsrecht des Kreditgebers vor.
Vier weitere Finanzierungsverträge, von denen 2,3 Mio Euro zum 31. Dezember 2010 ausgenutzt waren, beinhalten für die JENOPTIK AG im Falle eines Kontrollwechsels allerdings lediglich eine Informationspflicht gegenüber der Bank. Wenn sich infolge dieser Meldung die Risikobewertung der Bank erhöht, hat diese bei zwei dieser Finanzierungsverträge das Recht, die Bestellung oder Verstärkung von Sicherheiten zu fordern.
Bei dem Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 4 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, das Darlehen zu dem Betrag, der ihrer Beteiligung entspricht, außerordentlich zu kündigen. Ein Kontrollwechsel liegt hier aber nur vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, mit Ausnahme der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 50 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder der Stimmrechte erwerben.
Mit einem Joint-Venture-Partner besteht eine Rahmenvereinbarung, die Jenoptik direkten Zugang zu einer umfangreichen Basis an Patenten, technologischem Know-how und Komponenten gewährt, die der Partner auf dem Gebiet der Entwicklung und Herstellung von Faserlasern hat, und die insbesondere nachfolgend beschriebene Vereinbarungen beinhaltet: Sofern ein Kontrollwechsel an einen Wettbewerber des Joint-Venture-Partners innerhalb eines bestimmten Zeitraumes stattfindet, beschränkt sich das Nutzungsrecht seitens der Jenoptik auf die Herstellung und den Vertrieb des mit Hilfe der eingeräumten Nutzungsrechte hergestellten Produktportfolios zum Zeitpunkt des Eintritts des Kontrollwechsels. Das Jenoptik für einen bestimmten Zeitraum eingeräumte Recht auf Bezug von Komponenten erlischt nach Ablauf einer Übergangsfrist.
Vereinbarungen, die unter die Bedingung eines Kontrollwechsels fallen und das Kriterium der Wesentlichkeit erfüllen, existieren mit beiden Mitgliedern des Vorstandes für den Fall, dass diese infolge eines Kontrollwechsels durch Erwerb von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten ihren Dienstvertrag kündigen. Die in den Dienstverträgen enthaltenen Entschädigungsvereinbarungen beinhalten eine Auszahlung der Verträge für die reguläre Restlaufzeit des Anstellungsvertrages sowie die Abgeltung der Tantieme nach einem Durchschnittswert. Die Entschädigung ist begrenzt auf maximal drei Jahresvergütungen. Zudem erhalten beide Mitglieder des Vorstandes im Falle einer Eigenkündigung wegen eines Kontrollwechsels bei Fortzahlung der Versorgungsbeiträge bis zum regulären Ende der Laufzeit ihres jeweiligen Dienstvertrages (maximal jedoch für drei Jahre) eine vertraglich unverfallbare Anwartschaft auf die Versorgungsleistungen. Entsprechende Vereinbarungen mit Arbeitnehmern der Gesellschaft bestehen nicht.
Die Jenoptik richtet sich konsequent an Märkten und Kunden aus. Als Technologieunternehmen stellen wir den Kundennutzen in den Mittelpunkt unserer Produkte und Lösungen. Technologie ist kein Selbstzweck. Über ein aktives Portfoliomanagement fokussieren wir den Konzern auf attraktive Märkte und verbessern dadurch die Chancen für profitables Wachstum. Nachdem wir uns im Geschäftsjahr 2008 von Aktivitäten, die nicht zu den strategischen Kernthemen gehörten, getrennt haben, stand 2009 das Management der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Mittelpunkt. Gleichzeitig haben wir die Internationalisierung vorangetrieben und unsere Prozesse optimiert. Beide Themen standen auch 2010 im Mittelpunkt der langfristigen strategischen Weiterentwicklung des Konzerns.
Alle strategischen Maßnahmen und Projekte orientieren sich an fünf Werthebeln, die seit 2007 die Schwerpunkte der Weiterentwicklung des Konzerns bestimmen: [10]
| ― | ORGANISCHES WACHSTUM durch Markterschließung, Marktdurchdringung und Produktinnovationen. |
| ― | MARKT- UND KUNDENORIENTIERUNG, indem die Vertriebs- und Marketingaktivitäten ausgebaut werden und interne Prozesse an Kunden und Märkten ausgerichtet werden. |
| ― | INTERNATIONALISIERUNG, indem Auslandsmärkte systematisch erschlossen werden, vor allem in Nordamerika und Asien. |
| ― | MITARBEITER & FÜHRUNG, indem die Mitarbeiter und Führungskräfte über ein ganzheitliches Performance-Management gefordert und gefördert werden. |
| ― | OPERATIVE EXZELLENZ, indem alle Prozesse im Unternehmen auf den Prüfstand gestellt werden, um sie zu verbessern und Kosten zu sparen. |
Organisches Wachstum: Ausgehend von einem klaren Marktfokus bilden Neu- und Weiterentwicklungen von Produkten und Technologien den Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit im Jenoptik-Konzern. Zu Innovationen zählen wir auch neue Geschäftsmodelle, wie wir sie beispielsweise in der Verkehrssicherheit anbieten. Im Mittelpunkt dieses Werthebels stehen unser rollierender Strategieprozess sowie das konzernweit einheitlich strukturierte Innovationsmanagement, das in einem mehrstufigen Prozess die besten Konzepte systematisch bis zum wirtschaftlichen Erfolg führt.
Markt- und Kundenorientierung: Die 2008 eingeführte Spartenorganisation bewährt sich. Wir treten den Kunden als ein integrierter und großer Spezialist für ihr entsprechendes Thema gegenüber. Untermauert wurde dies durch die Einführung der weltweit einheitlichen Dachmarke Anfang Januar 2009. Ein einheitlicher Internetauftritt ging im März 2010 online.
Wir arbeiten intensiv an unserer Markenpositionierung, die den verschiedenen Geschäftsaktivitäten der Sparten gerecht wird und gleichzeitig ein klares Bild der Jenoptik-Marke vermittelt. Die Einführung einheitlicher Customer-Relationship-Management-Programme startete 2010.
Internationalisierung: Für neue Internationalisierungsvorhaben greifen die Sparten auf vorhandene Strukturen in dem jeweiligen Land zurück. Ist Jenoptik im Zielmarkt noch nicht aktiv, werden die neuen Strukturen so etabliert, dass sie perspektivisch auch für andere Sparten offen sind. Gleichzeitig werden die Auftritte in wichtigen Kernmärkten spartenübergreifend koordiniert. 2010 stärkten wir unseren internationalen Fußabdruck vor allem in Asien. Ein neues Laser-Applikationszentrum eröffnete in Korea, in Japan gründeten wir mit unserem langjährigen Partner ein Gemeinschaftsunternehmen mit Jenoptik-Mehrheitsbeteiligung, in China fassten wir unsere Präsenz in neuen Räumlichkeiten zusammen.
Mitarbeiter & Führung: In der strategischen Personalarbeit sind die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber sowie die Bindung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an das Unternehmen wesentliche Aspekte. In den kommenden Jahren liegen die strategischen Schwerpunkte des Personalbereiches in der Personalentwicklung und -betreuung. Bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter sind der demografische Wandel sowie die nachlassende Begeisterung junger Menschen für naturwissenschaftliche Berufsfelder Herausforderungen, die es langfristig zu meistern gilt. In den vergangenen zwei Jahren positionierte sich Jenoptik als attraktive Arbeitgebermarke erstmals in Rankings.
Operative Exzellenz: Im Februar 2009 startete das Jenoptik Exzellenz Programm (JEP), das nachhaltig zur Reduktion der Kosten und Optimierung von Prozessen beiträgt. 2010 wurden diese Ziele in insgesamt 37 Projekten verfolgt. Im laufenden Jahr stehen die Prozessharmonisierung sowie die Umsetzung von Lean-Konzepten weiterhin im Mittelpunkt. Aufgaben und Prozesse, die in allen Sparten gleich sind und sich durch Zusammenlegung effizienter gestalten lassen, werden im Shared Service Center zusammengefasst. Die Sparten können sich damit auf ihre Kernaufgaben konzentrieren; konzernweit können Synergieeffekte sowohl hinsichtlich der Kostenoptimierung als auch der Qualitätssteigerung realisiert werden.
Das Steuerungssystem des Konzerns entspricht der Organisationsstruktur. Im Verlauf eines Geschäftsjahres werden vier Prognosen erstellt. Die Segmente mit den Sparten werden monatlich anhand Umsatz, EBIT, Auftragslage, Working Capital, Cashflow-Entwicklung, Investitionsvolumen und weiterer Liquiditäts- und Rentabilitätsangaben im Vergleich zur Planung und zu den unterjährigen Prognosen bewertet. Auch qualitative Faktoren wie Kundenbeziehungen, Projekte, die Wettbewerbssituation und andere Frühwarnindikatoren werden monatlich auf Geschäftsbereichsebene berichtet.
Zusätzlich finden zwei Mal jährlich Strategiemeetings zwischen Vorstand und Spartenleitern statt, in denen besonders auch strategische Ziele und die Geschäftsentwicklung der Segmente, der Sparten sowie der einzelnen Geschäftsbereiche - und damit bis in die dritte Organisationsebene - bewertet werden. Strategische Entscheidungen für den Gesamtkonzern trifft das Executive Management Board (EMB, siehe Seite 180), das 2010 fünf Mal tagte und bei besonderen und wichtigen Anlässen auch außerordentlich zusammenkommt. Sämtliche Projekte des Konzerns werden in einem Projektmanagement-Tool monatlich verfolgt und ausgewertet.
Nach dem Rekordminus 2009 erholte sich die Weltwirtschaft 2010 deutlich, auch wenn das Niveau der Vorkrisenjahre noch nicht wieder erreicht wurde. Dem aktuellen Wirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge erhöhte sich die weltweite Wirtschaftsleistung 2010 um 4,8 Prozent. Das Wachstum in den OECD-Industrieländern lag bei 2,8 Prozentnach einem Minus von 3,4 Prozent 2009. Der konjunkturellen Belebung im ersten Halbjahr 2010 folgte eine leichte Abschwächung zum Ende des Jahres. Gründe dafür sind nachlassende Impulse aus staatlichen Konjunkturprogrammen sowie moderatere Wachstumsraten in asiatischen und lateinamerikanischen Schwellenländern. Risikofaktor für die Weltwirtschaft ist die Verteuerung von Rohstoffen: Laut dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut stieg der Rohstoffpreisindex 2010 um rund 30 Prozent, bedingt durch die starke Nachfrage im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung sowie die Verknappung des Angebotes.
Die US-Wirtschaft blieb 2010 den Prognosen der OECD zufolge mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent knapp unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Obwohl die wirtschaftliche Dynamik seit dem 3. Quartal 2010 wieder zunehme, bliebe die wirtschaftliche Erholung in den USA insgesamt moderat, vor allem wegen der hohen Staatsverschuldung und Arbeitslosenquote sowie des weiterhin anfälligen Immobiliensektors.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum verlief 2010 heterogen. Hohen Staatsschulden einiger Mitgliedsstaaten stand insgesamt ein Anstieg der Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone um voraussichtlich 1,7 Prozent gegenüber. Damit blieb die Eurozone weiterhin hinter den USA und auch Japan zurück. [11]
scroll
| 2008 | 2009 | 20101) | 20111) | 20121) | |
|---|---|---|---|---|---|
| OECD-Länder | 0,3 | -3,4 | 2,8 | 2,3 | 2,8 |
| USA | 0,0 | -2,6 | 2,7 | 2,2 | 3,1 |
| Euro-Raum | 0,3 | -4,1 | 1,7 | 1,7 | 2,0 |
Quelle: OECD-Wirtschaftsausblick Nr. 88/2010
1) 2010 - 2012 = Prognose
Deutschland verzeichnete 2010 das stärkste Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung. Mit einem von der OECD berechneten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 3,5 Prozent ist Deutschland der Konjunkturtreiber in Europa. Nach dem BIP-Rückgang 2009 um 4,7 Prozent war das Jahr 2010 jedoch vor allem durch Aufholeffekte geprägt. Getragen wurde der Aufschwung vor allem durch den Export und zum Ende des Jahres hin auch durch zunehmenden privaten Konsum. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Belebung nach einem starken 1. Halbjahr etwas ab. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen 2010 laut Statistischem Bundesamt um 9,4 Prozent, die Exporte um 14,2 Prozent. Die Arbeitslosenzahlen sanken im November erstmals seit 19 Jahren unter drei Millionen. Im Jahresdurchschnitt lag die deutsche Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent nach 8,2 Prozent im Vorjahr.
Der ähnlich exportorientierten Wirtschaft Japans gelang 2010 kein nachhaltiger Aufschwung. Die OECD schätzt das BIP-Wachstum für 2010 auf 3,7 Prozent, bedingt durch Aufholeffekte nach dem Minus von 5,2 Prozent im Jahr 2009. Besonders die Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar und die Deflation bremsten die wirtschaftliche Erholung. Zudem verlor Japan 2010 seinen Status als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA an China.
Außerhalb des OECD-Raumes galt vor allem China als Taktgeber. Die chinesische Volkswirtschaft expandierte 2010 nach OECD-Einschätzung um 10,5 Prozent. Diese hohe Zuwachsrate resultierte vor allem aus dem staatlichen Konjunkturprogramm, der massiven Kreditvergabe und der starken Binnennachfrage. Die Volksrepublik war 2010 zudem Deutschlands wichtigster Lieferant - fast zehn Prozent der deutschen Importe stammten aus China.
Indien weist ähnlich hohe Wachstumsraten wie China auf. Die OECD prognostizierte für 2010 eine Zunahme der Wirtschaftsleistung von 9,1 Prozent, was vor allem der heimischen Nachfrage zu verdanken war. Ein weiterer Wachstumstreiber der Weltwirtschaft war Brasilien. Mit einem von der OECD errechneten BIP-Anstieg von 7,5 Prozent war Brasilien Vorreiter bei den lateinamerikanischen Schwellenländern und überwand damit die wirtschaftliche Stagnation von 2009 (minus 0,2 Prozent). Von den so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) konnte einzig Russland das Tempo der wirtschaftlichen Erholung nicht mithalten: Nach einem Minus beim BIP von 7,9 Prozent im Jahr 2009 wuchs das russische BIP 2010 laut OECD geschätzt um 3,7 Prozent.
Die Branche Optische Technologien hat im vergangenen Jahr den Einbruch von 2009 überwunden. Seit dem Tiefststand im 1. Quartal 2009 erhöhte sich der Spectaris-Weltmarktindex Optische Technologien in allen darauf folgenden Quartalen und erreichte bereits im 3. Quartal 2010 mit 201,8 Punkten ein Allzeithoch. Ausgehend von der guten Entwicklung prognostizierte der Fachverband Spectaris einen Gesamtumsatz 2010 von 21,2 Mrd Euro, was einer Steigerung um 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. [12]

Quelle: Branchenbericht 2010, September 2010
1) Prognose: plus 15 Prozent auf 2009
Der Weltmarkt für Lasertechnologien hat sich 2010 kräftig erholt. Der Marktübersicht von Laser Focus World (LFW) zufolge stieg der Gesamtumsatz im globalen Lasermarkt geschätzt um ca. 27 Prozent auf 6,4 Mrd US-Dollar, wodurch die Rückgänge der letzten beiden Jahre fast ausgeglichen wurden. Der Sektor der Lasermaterialbearbeitung wies 2010 ein Umsatzplus von etwa 20 Prozent aus, sodass die weltweiten Umsätze von industriellen Lasern bei 2,2 Mrd US-Dollar lagen. Die Gründe für dieses Wachstum sind laut LFW die hohe Nachfrage nach industriellen Lasern in China sowie der zunehmende Erfolg von diodengepumpten Festkörper- und Faserlasern vor allem in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie. Dagegen blieb der Markt der Medizinlaser der Analyse von LFW zufolge unter dem Durchschnitt der Branche und wuchs 2010 um 7 Prozent auf 432 Mio US-Dollar. Im Sektor der militärischen Laser wurden 2010 mit 188,9 Mio US-Dollar fast 16 Prozent mehr als 2009 umgesetzt. [13]

Quelle: Laser Focus World, Januar 2011
1) Prognose
Als eine der ersten Branchen hatte die Halbleiterindustrie die Rezession überwunden. Nach Angaben des Fachverbandes Semiconductor Industry Association (SIA) schloss die Branche das Jahr 2010 mit Rekordumsätzen ab. Im Vergleich zu 2009 stieg der Umsatz weltweit um 31,8 Prozent auf 298,3 Mrd US-Dollar. Das lag laut SIA vor allem daran, dass Halbleitertechnik in immer mehr elektronischen Geräten verwendet wird. Für die Halbleiterausrüster war 2010 das bisher stärkste Jahr, in dem laut den Analysten von Gartner eine Summe von 38,4 Mrd US-Dollar umgesetzt wurde. Das ist gegenüber 2009 (16,6 Mrd US-Dollar) ein Zuwachs von 131 Prozent. [14]

Quelle: SIA, Januar 2011 JENOPTIK
Der Photovoltaik-Markt erlebte 2010 einen unerwartet starken Boom. Nach Angaben der Marktforscher von iSuppli wurden 2010 weltweit Solaranlagen mit einer Leistung von 16 Gigawatt neu installiert. Begünstigt von der staatlichen Solarförderung wurden 2010 in Deutschland mehr als 7 Gigawatt neu installiert, wie der Bundesverband Solarwirtschaft schätzt. Das entspricht ungefähr einer Verdopplung gegenüber 2009. Dementsprechend stieg der Umsatz der Photovoltaik-Ausrüster laut Marktforschungsunternehmen Solarbuzz auf 10,7 Mrd US-Dollar. Allerdings herrscht ein hoher Preisdruck und Europa verliert an Bedeutung. Bereits 85 Prozent der Umsätze aus der Herstellung von kristallinen Silizium-Modulen und 50 Prozent des Umsatzes bei Dünnschicht-Modulen entfielen 2010 auf Ausrüster aus China, Taiwan und Südostasien. Der Marktanteil der Dünnschicht-Technologien lag nach Angaben des Reports "Solar Photovoltaic Technology" 2010 nur bei etwa 20 Prozent. Weil die Siliziumpreise 2010 auf etwa ein Zehntel des Niveaus von vor zwei Jahren sanken, konnten die kristallinen Hersteller ihre Modulpreise senken.
Die Sensorik und Messtechnik sind laut AMA Fachverband für Sensorik im Aufwärtstrend. Nach dem Umsatztiefpunkt im 2. Quartal 2009 stiegen die Umsätze kontinuierlich an. Das Jahr 2010 begann sehr stark mit 25 Prozent Zuwachs im 1. Quartal im Vergleich zum Vorquartal, allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend. Insgesamt berechnete der AMA für 2010 ein ganzjähriges Umsatzplus von 37 Prozent. Allerdings vollzieht sich diese Erholung zeitlich verschoben - manche Industriezweige wie die Zulieferer für den Maschinenbau hinken dem Trend noch hinterher.
Auch in der Medizintechnikbranche zeigt sich seit Ende 2009 ein klarer Aufwärtstrend. Nach einem Rückgang des Gesamtumsatzes 2009 um 4,3 Prozent auf 18,3 Mrd Euro zog in der ersten Jahreshälfte 2010 vor allem das Auslandsgeschäft wieder an. Besonders die Exporte nach Asien stiegen laut Fachverband Spectaris um 30 Prozent. Insgesamt rechnet Spectaris für 2010 mit einem Umsatzplus von knapp 10 Prozent auf 20 Mrd Euro.
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau vollzog 2010 nach dem krisenbedingten Rekordminus 2009 eine schnelle Kehrtwende. Die Zuwachsraten beim Auftragseingang lagen im Mai und Juni 2010 bei über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Verband VDMA erhöhte deshalb seine Prognose unterjährig von einer anfänglich "schwarzen Null" beständig und geht nun von einem Zuwachs der Maschinenproduktion 2010 um 8,8 Prozent aus. Der Jahresumsatz der Branche stieg von 161 Mrd auf 174 Mrd Euro. Wesentliche Impulse dafür kamen aus dem Ausland, besonders aus China, Indien und Brasilien. Zum Ende des Jahres 2010 zeichnete sich ein wieder starkes Auftragsplus ab, sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft. Dem VDMA zufolge lagen die Bestellungen der Branche 2010 um 36 Prozent über dem Vorjahreswert.
Schneller als erwartet erholte sich 2010 der weltweite Automobilmarkt. Weltweit wurden mit 61,7 Mio Fahrzeugen 12 Prozent mehr verkauft als 2009, wie der Branchenverband Verband der Automobilindustrie (VDA) resümierte. In Deutschland wurden 2,92 Mio Pkw neu zugelassen. Nach dem Ende der staatlichen Förderung pendeln sich die Zahlen damit langsam wieder auf dem Normalniveau ein. Die deutschen Anbieter erholten sich vor allem durch die hohe Nachfrage aus dem Ausland. Die Auslandsaufträge legten 2010 um ein Fünftel zu und auch der Export stieg um fast ein Viertel auf ca. 4,2 Mio Pkw. Auch auf dem nordamerikanischen Light-Vehicles-Markt setzten die deutschen Hersteller positive Signale: 2010 verkauften sie laut VDA 11,6 Mio Fahrzeuge, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Höchstwerte der Vorkrisenjahre sind damit aber noch nicht wieder erreicht. In der Auto-Zulieferindustrie blieb die befürchtete Konsolidierung laut Wirtschaftsprüfer Deloitte aus, jedoch erhöhte sich der Preisdruck weiter, vor allem bei volumenabhängigen Zulieferern.
Die Verkehrsüberwachung entwickelte sich auch 2010 positiv. Nach wie vor sind die gesättigten Märkte vor allem in Westeuropa und Nordamerika von Umrüstungen auf neue Technologien geprägt. Neue Märkte eröffnen sich in der Branche vor allem in den so genannten "Emerging Markets", die zunehmend von Großprojekten aufgrund nationaler Programme geprägt sind.
Die internationale Luftfahrt hat sich 2010 ebenfalls stärker erholt als zunächst erwartet. Ging der Internationale Luftfahrtverband IATA ursprünglich von einem Jahresverlust von 2,8 Mrd US-Dollar aus, prognostizierte er im September 2010 dann einen Nettogewinn von 8,9 Mrd US-Dollar. Diese Prognose wurde nochmals erhöht auf 15,1 Mrd US-Dollar Nettogewinn für 2010 und einen Gesamtumsatz von 565 Mrd US-Dollar. Das lag laut IATA vor allem am außergewöhnlich starken 3. Quartal 2010 sowie dem Wachstum im Passagiergeschäft. Für die Flugzeughersteller war 2010 ein sehr erfolgreiches Jahr: 2010 verbuchte Airbus 510 Auslieferungen und mit 574 Bestellungen mehr als doppelt so viele wie 2009 (271). Damit ließ die EADS-Tochter wiederholt den Konkurrenten Boeing hinter sich, für den 530 Bestellungen und 462 Auslieferungen in den Büchern stehen.
Im Bereich der Sicherheits- und Wehrtechnik war 2010 weiterhin eine stabile Entwicklung zu verzeichnen. Dem Internationalen Friedensforschungsinstitut Sipri in Stockholm zufolge hatte die globale Wirtschaftskrise keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Rüstungsausgaben, die vorwiegend langfristigen Planungen und Projekten unterliegen. Laut Sipri stiegen die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2009 auf 1,6 Billionen US-Dollar und lagen damit 6 Prozent höher als 2008 und fast 50 Prozent höher als 2000. Besonders die USA trieben diese Entwicklung an: Laut Sipri lag ihr Anteil an den weltweiten Militärausgaben 2009 bei 43 Prozent, gefolgt von China mit 6,6 Prozent. Für 2010 berechneten die Analysten von Frost & Sullivan einen leichten Rückgang der globalen Militärausgaben auf 3,5 Prozent.
Die Gesamtwirtschaft und die Branchen des Jenoptik-Konzerns haben sich 2010 schneller erholt, als wir dies zunächst erwartet hatten. Die seit dem 2. Halbjahr 2009 deutlich ansteigende Nachfrage aus der Hableiterindustrie hat sich im Jahresverlauf 2010 als nachhaltig erwiesen und weiter verbessert. Ebenso sahen wir eine schnelle Erholung der Automobil- und damit auch der Zulieferindustrien seit dem Frühjahr 2010.
Der konjunkturelle Aufschwung zeigte, dass es genauso wichtig ist, schnell die Produktion hochfahren zu können, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Engagierte Mitarbeiter, Flexibilität, effiziente Prozesse, technologische Leistungsfähigkeit, Produkte, die den Kundenbedürfnissen entsprechen, Nähe zum Markt und eine solide Finanzausstattung sind grundlegende Voraussetzungen, um die Schwankungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in Zukunft zu bewältigen.
Mit der strategischen Weiterentwicklung der Jenoptik sind wir in den vergangenen beiden Jahren vor dem Hintergrund herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein gutes Stück vorangekommen. Wir haben unsere Kosten reduziert und an unseren Prozessen gearbeitet. Wie die folgenden Ausführungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage zeigen, sind wir jedoch noch nicht am Ziel und müssen weiter konsequent an den Themen arbeiten, um unsere mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen.
Sämtliche Prognosen für das Geschäftsjahr 2010 wurden eingehalten, teilweise sogar übertroffen. Im Frühjahr 2010 bestand noch eine hohe Prognoseunsicherheit, vor allem in Bezug auf die weitere Konjunkturentwicklung. Es war schwer abzuschätzen, inwieweit eine Belebung bestimmter Branchen im Jahr 2010 eintritt oder anhält. Weiterhin war noch nicht sicher, inwiefern alle Kosteneinsparziele für 2010 erreicht werden können. Zunächst prognostizierten wir im März 2010 einen Umsatz zwischen 475 und 500 Mio Euro bei einem Konzern-EBIT zwischen 15 und 25 Mio Euro. Da sich vor allem die Automobil- und Automobilzulieferindustrien schneller als erwartet erholten und sich auch die hohe Nachfrage aus der Halbleiterindustrie als andauernd herausstellte, konnten wir im August 2010 unsere Prognosen präzisieren und nach oben anpassen. Wir erwarteten ab August 2010 einen Umsatz von rund 500 Mio Euro bei einem Konzern-EBIT von mindestens 25 Mio Euro. Mit Abschluss des Verkaufs der Jena-Optronik GmbH Anfang Dezember 2010 präzisierten wir unsere Prognose für das Konzern-EBIT erneut auf rund 50 Mio Euro inklusive Einmaleffekten, die vorrangig aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH stammten. [15]
scroll
| Zielgröße | Stand Ende 2009 | Prognose März 2010 ggüb. 2009 | Prognoseänderung unterjährig | Stand Ende 2010 | Erläuterung Seite |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 473,6 | 475-500 | rund 500 (per 9.8.2010) | 510,6 | 54 |
| Laser & Optische Systeme | 166,7 | leichtes Plus | stärkerer Zuwachs | 188,9 | 79 |
| Messtechnik | 96,0 | stabil | leichtes Plus | 113,8 | 83 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 205,3 | stabil auf Vorjahresniveau | stabil | 205,8 | 86 |
| Konzern-EBIT | 7,81) | 15-25 | mindestens 25 (per 9.8.2010) einschl. Einmaleffekte rund 50 (per 6.12.2010) | 31,91) 56,42) | 55 |
| Beteiligungsergebnis | -4,3 | k.A. | -2,0 | 56 | |
| Zinsergebnis | -10,4 | schlechter | -12,0 | 56 | |
| Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit | 53,3 | deutlich zweistelliger Millionen-Euro-Betrag | 43,4 | 71 | |
| Nettoverschuldung | 159,5 | k.A. | geringer (per 23.6.2010) | 79,3 | 69 |
| Mitarbeiter | 3.268 | rund 3.000 | 2.951 | 61 | |
| F+ E-Leistung | 51,5 | Vorjahresniveau | 51,4 | 59 | |
| Investitionen | 14,4 | anlassbezogen, gemäß Geschäftsentwicklung | 15,3 | 70 |
1) vor Sondereinflüssen
2) nach Sondereinflüssen
Über Umsatz- und EBIT-Kennzahlen hinausgehend haben wir die geplante Entwicklung weiterer wichtiger Kennzahlen in quantitativer und teilweise qualitativer Form berichtet. Dazu zählen die Mitarbeiterzahl, die F+E-Leistung, die Nettoverschuldung, Aussagen zum erwarteten Cashflow und zu den Investitionen. Auch hier haben wir unsere Ziele für das Jahr 2010 erreichen und teilweise übertreffen können.
In Sachen Prognosequalität gehörte Jenoptik daher einer Untersuchung des Nebenwertejournals von Mitte Januar 2011 zufolge zu den besten der 24 vom deutschen Anlegerjournal untersuchten Unternehmen. Bewertet wurde die Prognosequalität für das Geschäftsjahr 2010, basierend auf den Zahlen zum dritten Quartal.
Dem Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf liegen die Zahlen des Gesamtkonzerns inklusive der Jena-Optronik GmbH zu Grunde. Sämtliche Anfang und Mitte 2010 veröffentlichten Prognosen wurden inklusive der Jena-Optronik GmbH erstellt. Der Verkauf der Jena-Optronik GmbH an die Astrium GmbH wurde am 3. Dezember 2010 vollzogen. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 30. November 2010, sodass die Zahlen der Jena-Optronik GmbH - soweit nicht anders angegeben - in den nachfolgenden Angaben bis zu diesem Datum enthalten sind. In den stichtagsbezogenen Kennzahlen wie Bilanzdaten, Auftragsbestand und Mitarbeiter ist zum 31. Dezember 2010 die Jena-Optronik GmbH grundsätzlich nicht mehr enthalten.
Mit 510,6 Mio Euro steigerte der Jenoptik-Konzern den Umsatz 2010 um 7,8 Prozent (i.Vj. 473,6 Mio Euro). 59,8 Prozent bzw. absolut 305,3 Mio Euro wurden im Ausland erzielt (i.Vj. 57,3 Prozent bzw. 271,6 Mio Euro). Nordamerika, wo Jenoptik auch über eigene Optik-Produktionskapazitäten verfügt, gehörte neben der Europäischen Union zu den wichtigsten Absatzregionen. Der Zuwachs des Auslandsanteils gegenüber dem Vorjahr resultierte aus einem veränderten Umsatzmix. Der Umsatzanteil der Halbleiterindustrie, deren Markterholung sich 2010 anhaltend und stark fortsetzte, war inklusive der Photovoltaik mit 12,9 Prozent bzw. absolut 65,7 Mio Euro erheblich höher als 2009 (i.Vj. 7,3 Prozent bzw. absolut 34,8 Mio Euro). Für die Halbleiterindustrie liefert Jenoptik nahezu ausschließlich ins Ausland. Einer der größten Märkte der Jenoptik ist die Sicherheits- und Wehrtechnik, aus der 2010 rund 24 Prozent des Gesamtumsatzes stammten (i.Vj. 28,4 Prozent). Mit 122,5 Mio Euro blieb das absolute Umsatzvolumen unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 134,5 Mio Euro). Mit 31,9 Mio Euro sind die Umsätze der im Dezember 2010 verkauften Jena-Optronik GmbH bis zum 30. November 2010 enthalten. Bereinigt lag der Konzern-Umsatz 2010 bei 478,7 Mio Euro. [16] [17]
scroll
| Märkte (in Mio EUR und in % vom Gesamtumsatz) | 2010 | 2009 | ||
|---|---|---|---|---|
| Luft- und Raumfahrt/Verkehr | 134,9 | 26,4% | 116,0 | 24,5% |
| Sicherheits- und Wehrtechnik | 122,5 | 24,0% | 134,5 | 28,4% |
| Automotive/Maschinenbau | 107,5 | 21,1 % | 96,8 | 20,4% |
| Halbleiterindustrie/Photovoltaik | 65,7 | 12,9% | 34,7 | 7,3% |
| Medizintechnik | 32,8 | 6,4% | 45,4 | 9,6% |
| Sonstige/Konsolidierung/Immobilien | 47,2 | 9,2% | 46,2 | 9,8% |
| Summe | 510,6 | 100% | 473,6 | 100% |
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 510,6 | 473,6 | 7,8 |
| Inland | 205,3 | 202,0 | 1,6 |
| Ausland | 305,3 | 271,6 | 12,4 |
Der Umsatzzuwachs kommt aus den Segmenten Laser & Optische Systeme sowie Messtechnik und hier vor allem aus der Halbleiterindustrie, der Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie aus dem Bereich Verkehrssicherheit. Während die Nachfrage aus der Halbleiterindustrie bereits 2009 angezogen hatte und im Gesamtjahr 2010 zu einem deutlich höheren Umsatzniveau führte, erholte sich die Automobilindustrie ab Frühjahr 2010 und trug vor allem im 2. Halbjahr zu deutlich höheren Umsätzen im Segment Messtechnik bei. Positiv beeinflusste den Umsatz dieses Segmentes im 3. Quartal die Abrechnung eines Großauftrages der Sparte Verkehrssicherheit. Der Umsatz des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme blieb stabil. Die 2,1 Mio Euro Umsatz der nicht-operativen sonstigen Bereiche (Jenoptik-Holding, Immobilien und Konsolidierung) bestehen vorwiegend aus Mietumsätzen mit fremden Dritten (i.Vj. 5,6 Mio Euro). Die Verringerung zum Vorjahr resultiert nicht aus geringeren Mietumsätzen, sondern aus höheren Umsätzen zwischen den Segmenten, die hier als Konsolidierung abgezogen werden. Mehr Informationen zur Umsatzentwicklung der Segmente befinden sich im Segmentbericht ab Seite 79. [18]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 510,6 | 473,6 | 7,8 |
| Laser & Optische Systeme | 188,9 | 166,7 | 13,3 |
| Messtechnik | 113,8 | 96,0 | 18,5 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 205,8 | 205,3 | 0,2 |
| Sonstige | 2,1 | 5,6 | -62,5 |
Der Jenoptik-Konzern erzielte inklusive aller Einmaleffekte 2010 ein Konzern-Betriebsergebnis in Höhe von 56,4 Mio Euro (i.Vj. minus 19,6 Mio Euro). Enthalten darin sind Sondereinflüsse, vor allem aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH im Dezember 2010 an die Astrium GmbH, ein Unternehmen des EADS-Konzerns, sowie aus dem Verkauf des 15-prozentigen Anteils an der caverion GmbH an den finnischen YIT-Konzern. Das Konzern-EBIT inklusive der operativen Ergebnisbeiträge der Jena-Optronik GmbH in Höhe von 2,9 Mio Euro lag bei 31,9 Mio Euro (i.Vj. 7,8 Mio Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis ohne den operativen Ergebnisbeitrag der Jena-Optronik lag bei 29,0 Mio Euro. [19]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 56,4 | -19,6 | ++ |
| Laser & Optische Systeme | 13,3 | -16,5 | ++ |
| Messtechnik | 8,6 | -14,6 | ++ |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 11,5 | 12,2 | -5,7 |
| Sonstige | 23,0 | -0,7 | ++ |
Zur positiven operativen Ergebnisentwicklung haben alle drei Segmente des Jenoptik-Konzerns beigetragen. Das Segment Laser & Optische Systeme verzeichnete einen Ergebnissprung vor allem infolge des Umsatzzuwachses aus der Halbleiterindustrie. Auch haben positive Ergebnisbeiträge der Bereiche Dioden- und Medizinlaser sowie Laseranlagen für die Automobilindustrie dazu beigetragen. Im Segment Messtechnik schaffte Jenoptik den Turnaround. Hier hat sich das Ergebnis der Sparte Industrielle Messtechnik im 2. Halbjahr schneller als erwartet ins Positive gedreht, sodass auch auf Jahresbasis ein leicht positives Ergebnis erzielt wurde. In der Sparte Verkehrssicherheit trug vor allem ein Großauftrag, der Anfang des Jahres erteilt und im 3. Quartal 2010 vollständig abgerechnet wurde, zur Ergebnisverbesserung bei. Im Segment Verteidigung & Zivile Systeme folgte das Segment-Betriebsergebnis der Umsatzentwicklung und lag nahezu auf Vorjahresniveau. Ausführliche Informationen zur Ergebnisentwicklung der Segmente befinden sich in der Segmentberichterstattung ab Seite 79.
Das Konzern-Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 88,7 Mio Euro (i.Vj. 23,4 Mio Euro). Bereinigt um Sondereffekte, insbesondere jenen aus Verkaufserlösen, betrug das operative Konzern-EBITDA 61,8 Mio Euro (i.Vj. 43,1 Mio Euro vor Sondereinflüssen, insbesondere aus Restrukturierungen). Das Konzern-EBITDA ohne die Jena-Optronik GmbH betrug 57,7 Mio Euro. [20]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 61,8 | 43,1 | 43,4 |
| Laser & Optische Systeme | 24,0 | 15,5 | 54,8 |
| Messtechnik | 12,1 | -0,3 | ++ |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 19,0 | 21,3 | -10,8 |
| Sonstige | 6,7 | 6,6 | 1,5 |
Das Finanzergebnis verbesserte sich 2010 leicht auf minus 13,9 Mio Euro (i.Vj. minus 14,7 Mio Euro). Wichtige Position im Beteiligungsergebnis, das sich von minus 4,3 Mio Euro auf minus 2,0 Mio Euro verbesserte, ist die JT Optical Engine GmbH & Co KG, ein Gemeinschaftsunternehmen mit Trumpf. Des Weiteren sind im Beteiligungsergebnis vor allem Abschreibungen auf Finanzanlagen und Ausschüttungen von Minderheitsbeteiligungen enthalten. Das Zinsergebnis verschlechterte sich erwartungsgemäß leicht, da es im Vorjahr bis zur Umstellung der Konzernfinanzierung im Herbst 2009 von einem höheren Anteil kurzfristiger Verbindlichkeiten mit niedrigen Zinsen geprägt war. Den Zinsaufwendungen 2010 in Höhe von 13,7 Mio Euro (i.Vj. 13,1 Mio Euro) standen Zinserträge in Höhe von 1,8 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 2,7 Mio Euro).
Infolge des deutlich verbesserten Konzern-Betriebsergebnisses und eines verbesserten Finanzergebnisses wies Jenoptik 2010 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 42,5 Mio Euro aus (i.Vj. minus 34,3 Mio Euro).
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich 2010 auf 1,3 Mio Euro (i.Vj. 0,2 Mio Euro). Im Wesentlichen entfallen sie auf das Inland, wobei der Jenoptik in Deutschland der bestehende Verlustvortrag der JENOPTIK AG in Höhe von insgesamt 430 Mio Euro zugutekommt, der jährlich zu 60 Prozent des steuerlichen Einkommens genutzt werden kann. Die latenten Steuern lagen bei 4,7 Mio Euro (i.Vj. minus 0,7 Mio Euro). Die effektive Konzernsteuerquote 2010 betrug damit insgesamt 14,2 Prozent. Die Jenoptik erzielte 2010 insgesamt ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 36,5 Mio Euro (i.Vj. minus 33,9 Mio Euro).
Der Ergebnisanteil fremder Gesellschafter betrug minus 0,1 Mio Euro (i.Vj. 4,0 Mio Euro), sodass das Ergebnis der Aktionäre 36,6 Mio Euro erreichte. Das Ergebnis je Aktie lag auf Basis der gewichteten Anzahl von 56,3 Mio Aktien bei 65 Cent (i.Vj. minus 73 Cent/bei 52,0 Mio ausstehenden Aktien), da die Kapitalerhöhung 2010 unterjährig stattfand.
Den Auftragseingang konnte Jenoptik 2010 um 34,6 Prozent auf 582,5 Mio Euro steigern (i.Vj. 432,8 Mio Euro). Hierzu trugen die positive konjunkturelle Entwicklung der Gesamtwirtschaft und wichtiger Zielbranchen, das attraktive Leistungsportfolio sowie eine Reihe von Großaufträgen bei. Die Book-to-Bill-Rate (das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz des Geschäftsjahres) lag bei 1,1. Im Auftragseingang enthalten sind Auftragseingänge der Jena-Optronik GmbH, sodass sich ein bereinigter Auftragseingang 2010 für den Jenoptik-Konzern in Höhe von 534,6 Mio Euro ergibt. [21]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
2010 Book-to-Bill-Rate | |
|---|---|---|---|---|
| Konzern | 582,5 | 432,8 | 34,6 | 1,14 |
| Laser & Optische Systeme | 230,2 | 168,4 | 36,7 | 1,22 |
| Messtechnik | 137,0 | 83,2 | 64,7 | 1,20 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 211,6 | 178,0 | 18,9 | 1,03 |
| Sonstige | 3,7 | 3,2 | 15,6 | n.a. |
Alle drei Segmente konnten den Auftragseingang im zweistelligen Prozentbereich steigern. Im Segment Laser & Optische Systeme hielt die hohe Nachfrage aus der Halbleiterindustrie an. Zudem verbuchte der Bereich Medizinlaser mit knapp 12 Mio Euro einen der größten Aufträge der Firmengeschichte. Im Segment Messtechnik führten eine rasche Belebung der Nachfrage aus der Automobilindustrie in der Sparte Industrielle Messtechnik sowie der Großauftrag aus dem Ausland in der Sparte Verkehrssicherheit über 12 Mio Euro zu einem deutlichen Auftragsplus gegenüber 2009. Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme konnte mit mehreren Großaufträgen im abgelaufenen Geschäftsjahr den Auftragseingang um 18,9 Prozent steigern. Nähere Informationen zum Auftragseingang der Segmente befinden sich in der Segmentberichterstattung ab Seite 79.
Der Auftragsbestand des Jenoptik-Konzerns lag Ende 2010 bei 355,4 Mio Euro (i.Vj. 339,4 Mio Euro). Im Gegensatz zum Auftragseingang war hierin der Auftragsbestand der Jena-Optronik GmbH stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2010 bereits nicht mehr enthalten. Im Vorjahr betrug dieser 35,4 Mio Euro. Rund 65 Prozent des Auftragsbestandes werden im laufenden Geschäftsjahr 2011 zu Umsatz führen. Die restlichen 35 Prozent reichen vor allem aufgrund der sehr langfristigen Aufträge im Segment Verteidigung & Zivile Systeme teilweise bis ins Jahr 2017. [22]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 355,4 | 339,4 | 4,7 |
| Laser & Optische Systeme | 98,8 | 59,9 | 64,9 |
| Messtechnik | 45,1 | 21,9 | 105,9 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 212,6 | 260,2 | -18,31) |
| Sonstige | -1,1 | -2,6 | 57,7 |
1) bedingt durch den Verkauf der Jena-Optronik GmbH
Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung sind - entsprechend der Geschäftsausweitung 2010 - im Wesentlichen angestiegen, jedoch in der Regel unterproportional zur Umsatzausweitung. Die Jena-Optronik GmbH ist anteilig bis zur Entkonsolidierung am 30. November 2010 enthalten. [23]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 353,4 | 344,9 | 2,5 |
| F + E-Kosten | 30,0 | 32,6 | -8,0 |
| Vertriebskosten | 54,4 | 51,3 | 6,0 |
| Verwaltungskosten | 38,1 | 36,5 | 4,4 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 47,8 | 23,1 | 106,9 |
| davon Verkaufserlöse Jena-Optronik GmbH | 24,5 | - | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 26,1 | 51,0 | -48,8 |
| davon Sondereinflüsse | 2,3 | 27,4 | -91,6 |
Die Umsatzkosten haben sich entsprechend dem höheren Umsatz auf 353,4 Mio Euro um 2,5 Prozent erhöht. Im Vergleich zum Umsatzanstieg um 7,8 Prozent erhöhten sie sich jedoch deutlich unterproportional. Die Kostensenkungsmaßnahmen sowie die Maßnahmen im Rahmen des Jenoptik Exzellenz Programmes wirkten 2010 positiv. In den Umsatzkosten enthalten sind zudem Aufwendungen aus Entwicklungen im direkten Kundenauftrag in Höhe von insgesamt 22,1 Mio Euro, die zu Gunsten geringerer F+E-Kosten gingen (i.Vj. 21,9 Mio Euro).
Das Bruttoergebnis stieg entsprechend der Umsatzausweitung bei schwächer gestiegenen Umsatzkosten auf 157,2 Mio Euro (i.Vj. 128,7 Mio Euro). Die Bruttomarge legte entsprechend deutlich auf 30,8 Prozent zu (i. Vj. 27,2 Prozent), was auch auf einen veränderten Umsatzmix zurückzuführen ist.
Die F + E-Leistung blieb auf Vorjahresniveau, die F + E-Kosten sanken. Für detaillierte Informationen zur F+E verweisen wir auf Seite 59 des Lageberichtes.
Die Vertriebskosten haben sich gegenüber 2009 erhöht und lagen bei 54,4 Mio Euro (i.Vj. 51,3 Mio Euro). Damit betrugen sie 10,7 Prozent vom Umsatz. Der Ausbau des internationalen Vertriebes zählt zu den strategischen Vorhaben des Jenoptik-Konzerns und wird seit 2009 konsequent umgesetzt, was sich erwartungsgemäß in einem Anstieg der Vertriebskosten niederschlägt. Zudem trugen gestiegene Provisionen für Händler zu höheren Vertriebskosten bei, da das Umsatzwachstum im Wesentlichen auf den erhöhten Export zurückzuführen war. Rund 7 Prozent der Vertriebskosten entfielen auf das Marketing (i.Vj. 9 Prozent bzw. rund 4,6 Mio Euro).
Erhöht haben sich auch die allgemeinen Verwaltungskosten, die 2010 bei 38,1 Mio Euro lagen (i.Vj. 36,5 Mio Euro). Partielle Kurzarbeit im Jahr 2009 und Ergebnisbeteiligungen der Beschäftigten für das Geschäftsjahr 2010 trugen zum Anstieg der Verwaltungskosten bei. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 47,8 Mio Euro (i.Vj. 23,1 Mio Euro). Darin enthalten sind die Erträge aus dem Verkauf des caverion-Anteils sowie der Jena-Optronik GmbH. Darüber hinaus sind Währungsgewinne in Höhe von 8,1 Mio Euro sowie sonstige betriebliche Erträge aus Weiterberechnungen von Aufwendungen und Dienstleistungen sowie aus Fördermitteln enthalten.
Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 26,1 Mio Euro an (i.Vj. 51,0 Mio Euro). Sie sind geprägt von Währungsverlusten in Höhe von 6,8 Mio Euro und enthalten darüber hinaus Wertminderungen auf Anlagevermögen in Höhe von 5,5 Mio Euro sowie Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung in Höhe von 2,3 Mio Euro (i.Vj. 27,4 Mio Euro). Die detaillierte Darstellung der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen befindet sich im Anhang unter Punkt 6 und 7.
Bei Jenoptik als Technologiekonzern ist Forschung & Entwicklung (kurz F+E) ein wesentlicher Bestandteil der künftigen unternehmerischen Leistungsfähigkeit und nimmt daher einen hohen Stellenwert ein. Im Mittelpunkt der Entwicklungen stehen die Anforderungen der Kunden, für die Technologie zum Hebel für die Ertragsstärke wird.
Im Rahmen des zentralen Innovationsmanagements durchlaufen Entwicklungsvorhaben im Jenoptik-Konzern einen mehrstufigen Prozess und werden dabei entsprechend der Meilensteine bewertet. Die Innovationstage im Herbst bilden den Höhepunkt eines jeden F + E-Geschäftsjahres. 2010 wurden aus insgesamt elf Bewerbungen drei Projekte für den Jenoptik-Innovationspreis nominiert. Siegerprojekt wurde der miniaturisierte grüne Scheibenlaser. Innovationen 2010 sind in der Segmentberichterstattung ab Seite 79 dieses Berichtes genannt und zum Teil beschrieben.
Die F + E-Leistung des Jenoptik-Konzerns inklusive der Entwicklungen im Kundenauftrag und der um die Abschreibung bereinigten Aktivierungen betrug 51,4 Mio Euro (i.Vj. 51,5 Mio Euro). Die F + E-Quote bezogen auf die Entwicklungsleistung betrug bei gleicher Entwicklungsleistung und höherem Umsatz 10,0 Prozent (i.Vj. 11,0 Prozent). [24]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 51,4 | 51,5 | -0,2 |
| Laser & Optische Systeme | 17,5 | 22,0 | -20,5 |
| Messtechnik | 12,4 | 11,9 | 4,2 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 21,52) | 18,0 | 19,4 |
| Sonstige | 0,0 | -0,4 | 1001) |
1) Summe aus F+E-Kosten und Auftragsentwicklungen, aktivierten Entwicklungsleistungen abzgl. AfA
2) 16,3 Mio Euro ohne Jena-Optronik GmbH
Die F + E-Kosten beliefen sich 2010 auf insgesamt 30,0 Mio Euro und lagen damit um 8,0 Prozent niedriger als 2009 (i.Vj. 32,6 Mio Euro). Nicht mehr enthalten sind die F+E-Kosten des 2009 eingestellten Geschäftsfeldes Mittelformatkameras. Die F+ E-Quote des Konzerns bezogen auf die F+E-Kosten sank entsprechend dem gestiegenen Umsatzvolumen auf 5,9 Prozent (i.Vj. 6,9 Prozent). [25]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 30,0 | 32,6 | -8,0 |
| Laser & Optische Systeme | 12,6 | 15,7 | -19,7 |
| Messtechnik | 8,5 | 8,3 | 2,4 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 9,0 | 9,0 | 0 |
| Sonstige | -0,1 | -0,4 | 75,0 |
Die in F + E beschäftigten Mitarbeiter reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr auf 312 Mitarbeiter (i.Vj. 491 Mitarbeiter). Ursache hierfür ist einerseits die Veräußerung der Jena-Optronik GmbH und zu kleineren Teilen der Beschäftigtenabbau aus dem Jahr 2009 sowie ebenfalls die Umgliederung von F + E-Abteilungen in andere im Zusammenhang mit der Optimierung der Prozesse im Konzern insgesamt, sodass ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr nicht möglich ist.
Die F + E-Kosten setzen sich hauptsächlich aus Personalkosten, Fremd- und Materialleistungen sowie Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsthemen zusammen. Sachinvestitionen sind vergleichsweise gering, da sich diese im Wesentlichen auf die Labore und Ausstattung der Arbeitsplätze beschränken. Nicht in den F + E-Kosten enthalten ist das assoziierte Unternehmen JT Optical Engine, das at-Equity ins Beteiligungsergebnis einfloss. Ebenso nicht enthalten sind die den direkten Kundenaufträgen zuzuordnenden Aufwendungen, die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden. Diese betrugen 2010 insgesamt 22,1 Mio Euro (i.Vj. 21,9 Mio Euro).
Die aktivierten Entwicklungsleistungen waren ähnlich wie im Vorjahr. Sie beliefen sich auf 4,9 Mio Euro (i.Vj. 5,5 Mio Euro). Die Abschreibungen auf die Aktivierung marktnaher Entwicklungen inklusive Wertminderungen betrugen 1,4 Mio Euro (i.Vj. 9,4 Mio Euro). Der hohe Vorjahreswert resultierte aus Abschreibungen im Zusammenhang mit einer Geschäftsaufgabe.
Forschungsleistungen und Know-how gewinnt Jenoptik sowohl aus eigener Kraft als auch über die Zusammenarbeit mit Partnern, wissenschaftlichen Einrichtungen und Zukauf. Insgesamt wurden 2010 konzernweit 68 Patente angemeldet und damit deutlich mehr als 2009 (i. Vj. 53 Patente). Darin nicht enthalten sind angemeldete Geschmacks- und Gebrauchsmuster sowie Marken.
Zu den wichtigen F + E-Partnern des Jenoptik-Konzerns gehören neben der in Jena ansässigen Friedrich-Schiller-Universität und der Fachhochschule Jena das Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) Jena, das Leibniz Ferdinand-Braun-Institut, Berlin, die Technische Universität Ilmenau, das Institut für Photonische Technologien Jena, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule RWTH Aachen sowie das Fraunhofer Institut für Lasertechnik (ILT), ebenfalls in Aachen.
Öffentliche Fördermittel von Ländern, Bund oder EU für Forschungsprojekte betrugen 2010 insgesamt 3,1 Mio Euro (i.Vj. 2,1 Mio Euro). Ein wesentlicher Teil davon entfiel auf Verbundprojekte. Im Rahmen von Verbundprojekten gibt Jenoptik entsprechend den jeweiligen Förderrichtlinien Teilaufträge an staatliche oder halbstaatliche Forschungseinrichtungen oder andere Unternehmen weiter.
Der Wissenschaftliche Beirat des Jenoptik-Konzerns tagte 2010 insgesamt ein Mal. Er berät zu wichtigen Technologiefragen und zu langfristigen Trends und setzt sich aus Vertretern wissenschaftlicher Einrichtungen zusammen. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates sind auf Seite 181 aufgeführt.
Intensiv unterstützt Jenoptik die Wahrnehmung und das Image der für sie relevanten Technologien und ist in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Die Mitgliedschaften wurden 2010 auf Ebene des Gesamtkonzerns gebündelt. [26]
| ― | Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) |
| ― | Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) |
| ― | Deutsches Institut für Normung e.V. |
| ― | European Optical Society |
| ― | Europäische Technologieplattform Photonics 21 |
| ― | International Society for Optical Engineering (SPIE) |
| ― | Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. |
| ― | Optonet e.V./CoOptics |
| ― | Semiconductor Equipment Materials International |
| ― | Stifterverband für Deutsche Wissenschaft |
| ― | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) |
| ― | Verein Deutscher Ingenieure (VDI) |
| ― | Wirtschaftsrat der CDU e.V. |
| ― | Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) |
Die Zahl der Jenoptik-Beschäftigten sank zum Jahresende auf 2.951 (31.12.2009: 3.268 Mitarbeiter). Der Rückgang um 317 Mitarbeiter bzw. 9,7 Prozent geht im Wesentlichen auf die 2009 eingeleiteten Personalmaßnahmen und mit 128 Mitarbeitern auf den Verkauf der Jena-Optronik GmbH zurück. Im Ausland beschäftigte Jenoptik zum Stichtag 31. Dezember 2010 insgesamt 316 Mitarbeiter (31.12.2009: 416 Mitarbeiter). Auch hier ist der Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf die Personalmaßnahmen aus dem Jahr 2009 zurückzuführen. [27]
scroll
| Gesamt | Inland | Ausland | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
2010 | 2009 | 2010 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Konzern | 2.951 | 3.268 | -9,7 | 2.635 | 2.852 | 316 |
| Laser & Optische Systeme | 1.234 | 1.284 | -3,9 | 1.106 | 1.171 | 128 |
| Messtechnik | 632 | 769 | -17,8 | 454 | 481 | 178 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 931 | 1.077 | -13,6 | 921 | 1.062 | 10 |
| Sonstige | 154 | 138 | 11,6 | 154 | 138 | 0 |
scroll
| Ausland 2009 | |
|---|---|
| Konzern | 416 |
| Laser & Optische Systeme | 113 |
| Messtechnik | 288 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 15 |
| Sonstige | 0 |
Die im Rahmen der Personalabbaumaßnahmen gegründeten Transfergesellschaften in Deutschland wurden zum Ende des Jahres 2010 geschlossen. Für die Mitarbeiter wurden in diesem Zeitraum Qualifikationsmaßnahmen initiiert und umgesetzt. Diese umfassten beispielsweise Weiterbildungen im Bereich Qualitätsmanagement, EDV oder fachspezifische Trainingsmaßnahmen.
Um die Dynamiken und Volatilitäten in der Auftragslage auffangen zu können, wurden 2010 in begrenztem Umfang wieder Leiharbeitskräfte eingesetzt. Dies betraf insbesondere die Sparten Optische Systeme und Verteidigung & Zivile Systeme. Ende 2010 waren insgesamt 90 Leiharbeiter im Konzern beschäftigt. Zusätzlich wurden sparteninterne und -übergreifende Mitarbeiterüberlassungen durchgeführt, um Mitarbeitern aus dem Konzern Tätigkeiten in anderen Sparten zu ermöglichen und dort personelle Engpässe zu überbrücken. [28]

Kurzarbeit wurde 2010 nur partiell und meist zeitlich begrenzt genutzt. Die Kurzarbeit nutzten Teile der Sparte Optische Systeme und das SSC sowie bis Oktober 2010 die Sparte Industrielle Messtechnik. [29]

Die Personalkosten 2010 betrugen 186,2 Mio Euro (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Restrukturierungsaufwendungen) und lagen damit unterhalb des Vorjahresniveaus (i.Vj. 187,3 Mio Euro). 2009 waren Zuschüsse aus Kurzarbeitergeld enthalten. Bereinigt um 10,4 Mio Euro Aufwendungen für Personalmaßnahmen betrug der Personalaufwand 193,1 Mio Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierten sich die Personalkosten infolge der geringeren Mitarbeiterzahl. Höhere Ergebnisbeteiligungen und höhere Tariflöhne wirken dem teilweise entgegen. [30]
scroll
| 2010 | in % | |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 158,1 | 85,0 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 28,1 | 15,0 |
| Gesamt | 186,2 | 100,0 |
Der Umsatz je Mitarbeiter erhöhte sich entsprechend des gestiegenen Umsatzes bei gleichzeitig geringeren Beschäftigtenzahlen deutlich auf 174,4 TEUR je Mitarbeiter (i.Vj. 147,7 TEUR je Mitarbeiter). Die Personalintensität, das Verhältnis von Personalkosten zu Umsatz, sank dementsprechend auf 36,5 Prozent (i.Vj. 38,6 Prozent).
Die Struktur der Beschäftigten im Jenoptik-Konzern ist von der Altersverteilung her ausgewogen. Von Altersteilzeitmodellen machten in Deutschland 84 Mitarbeiter Gebrauch (i.Vj. 105 Mitarbeiter), davon befinden sich rund 60 Prozent in der aktiven Phase (i.Vj. rund 70 Prozent). Der Anteil der Frauen im Konzern in Deutschland liegt bei 27,1 Prozent und damit auf Vorjahreshöhe (i.Vj. 27,2 Prozent). Der Krankenstand betrug 3,73 Prozent zum 31. Dezember 2010 (i.Vj. 3,61 Prozent). [31]
scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| älter als 55 Jahre | 19,1 | 17,2 |
| 30 bis 55 Jahre | 65,5 | 68,8 |
| jünger als 30 Jahre | 15,4 | 14,0 |
In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik im Jahr 2010 1,4 Mio Euro (i.Vj. 1,2 Mio Euro). Davon haben 1.303 Mitarbeiter profitiert (i.Vj. 1.369 Mitarbeiter). Der Fokus der Weiterbildungsmaßnahmen lag auch 2010 auf dem Thema Projektmanagement. Insgesamt wurden 166 Mitarbeiter und Führungskräfte ausgebildet. Der Schwerpunkt lag im Segment Laser & Optische Systeme sowie dem Corporate Center. Es wurde fundiertes Wissen zum Management komplexer Projekte vermittelt und ein direkter Bezug zum Unternehmen hergestellt, indem aktuelle Projekte vorbereitet wurden. Die Projektmanagement-Schulungen sollen ein professionelles Projektmanagement untersetzen und klare Strukturen in der Projektorganisation fördern, um auch weiterhin ein schnelles und strukturiertes Reagieren auf Markt- und Kundenanforderungen zu ermöglichen.
Im Jahr 2011 werden die Personalentwicklungsmaßnahmen auf Konzernebene um weitere Themen erweitert. Ein Schwerpunktthema wird dabei u. a. Lean Management sein. Des Weiteren finden individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen auf Führungs- und Mitarbeiterebene statt. Die zielgruppenorientierte Weiterentwicklung wird 2011 konsequent fortgeführt und soll mit Konzernplattformen und Nachfolgeplanung untersetzt werden.
Nachwuchs. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) ist ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung und dient der gezielten Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern aus den eigenen Reihen. Die 3. Generation hat 2010 das Programm mit 16 Teilnehmern erfolgreich beendet. Im Jahr 2011 werden zwei weitere Generationen mit insgesamt 17 Teilnehmern das Programm beenden. Das J2 LP wird auch 2011 fortgeführt: die 6. Generation und die 7. Generation beginnen das Programm mit zusammen 21 Teilnehmern. Ziele sind eine einheitliche Vorbereitung des Nachwuchses auf den weiteren Karriereweg, die Entwicklung einer Führungskultur im Unternehmen sowie die Vernetzung.
Ausbildung. Zu Beginn des Ausbildungsjahres im August 2010 starteten 30 neue Azubis ihre Ausbildung an den deutschen Standorten des Konzerns. Insgesamt 128 junge Menschen (i. Vj. 137) befanden sich zum 31. Dezember 2010 im gesamten Konzern in der Ausbildung. Vorwiegend werden gewerblichtechnische Berufe wie Elektroniker, Mikrotechnologen und Feinoptiker sowie Industriekaufleute ausgebildet. Im Frühjahr und Sommer 2010 schlossen 32 Auszubildende und vier Berufsakademie-Studenten ihre Ausbildung erfolgreich ab.
In Thüringen wird der Nachwuchs in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen zusammen mit dem Jenaer Bildungszentrum ausgebildet. Neben der Schott JENAer Glas GmbH und der Carl Zeiss Jena GmbH ist die Jenoptik dritter Gesellschafter der Jenaer Bildungseinrichtung. Neben 13 Auszubildenden starteten dort zwei Studenten der Berufsakademie ihre Ausbildung.
Zur Sicherung des akademischen Nachwuchses vergibt die Jenoptik sowohl Praktikumsplätze als auch Abschlussarbeiten in technischen und kaufmännischen Bereichen. Durch die seit 2008 halbjährlich stattfindenden Netzwerktreffen in Thüringen besteht jeweils für die rund 25 Praktikanten und Diplomanden die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und untereinander in Erfahrungsaustausch zu treten.
Rekrutierung. Um potenzielle Fach- und Führungskräfte frühzeitig anzusprechen, arbeitet Jenoptik darüber hinaus eng mit ausgewählten Universitäten zusammen. Die Platzierungen als Top-Arbeitgeber spiegeln die positive Präsenz wider. So erreichte der Konzern im trendence Absolventenbarometer Platz 82 im Bereich Ingenieurwissenschaften sowie im europäischen Ranking der Universum Student Survey und der Wirtschaftswoche Platz 46 für die Naturwissenschaften und Platz 117 für die Ingenieurwissenschaften. Im Bereich der Rekrutierung richtet Jenoptik ihr Hauptaugenmerk vor allem auf Akademiker aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Betriebswirtschaft und auf gute Facharbeiter. Verstärkt werden auch Profile aus dem und für das internationale Umfeld gesucht. Dabei spielen insbesondere die USA und Asien eine wichtige Rolle.
Das Thema Work Life Balance gewinnt für Mitarbeiter zunehmend an Bedeutung und setzt eine sehr gute und flexible Kinderbetreuung voraus, die am Standort Jena durch eine betriebsnahe Kindertagesstätte gewährleistet wird. Für Jenoptik ist zudem die Förderung von gesunden und aktiven Mitarbeitern wichtig. Dafür starteten unterschiedliche Plattformen, wie z. B. der Gesundheitstag in Jena.
Der Organisations- und Produktionsablauf liegt in der Verantwortung der Sparten. Prozesse und Organisation entsprechen damit den Anforderungen der jeweiligen Sparte und sind heterogen. Auf konzernweit gültige Aussagen mit hinreichender Relevanz für den Konzern-Lagebericht wird daher verzichtet, da nur beispielhafte Projekte und Themen genannt werden könnten. Einige davon befinden sich im Segmentbericht ab Seite 79.
Im Rahmen des Jenoptik Exzellenz Programms wurden auch 2010 mehrere Produktionsprozesse im Konzern optimiert, unter anderem die Optikfertigung am Standort Jena. Vorbereitet wurde 2010 zudem ein konzernweites Projekt zur Harmonisierung der Geschäftsprozess-Landschaft. Dies geht einher mit dem Ziel eines einheitlichen ERP-Systems, das diese Prozesse unterstützt. Der Ablauf und die Abbildung von Geschäftsvorgängen sind aktuell in den Segmenten und auch in einzelnen Bereichen der Segmente unterschiedlich und laufen über verschiedene ERP-Systeme. Ziel ist eine Vereinheitlichung der Basisprozesse und ihre Abbildung in einem für alle Jenoptik-Bereiche angepassten SAP-System, das den Detailanforderungen der Bereiche aber individuellen Raum lässt. Projektstart war im Februar 2011. Zunächst erfolgt eine umfassende Analyse der Prozesslandschaft. Teams definieren aktuell Anforderungen an Prozesse und so genannte Soll-Prozesse. Begleitet wird das Projekt, das 2013 abgeschlossen sein soll, von einem erfahrenen IT-Dienstleister.
Nahezu alle Unternehmen in den Jenoptik-Segmenten sind nach ISO 9001 zertifiziert. Nach ISO 14001 sind die Jenoptik-Gesellschaften JENOPTIK Optical Systems GmbH, die JENOPTIK Polymer Systems GmbH sowie die ESW GmbH an den Standorten Wedel, Essen und Jena zertifiziert. Alle haben 2010 das Überprüfungsaudit bestanden. Die JENOPTIK Polymer Systems GmbH ist zudem nach den Standards der Medizintechnik (ISO 13485) sowie nach der Qualitätsmanagementnorm des Automobilbaus (ISO/TS 16949) zertifiziert und entspricht damit den hohen Anforderungen sowohl im Bereich Health Care als auch im Bereich Automotive. Neben der Rezertifizierung in Deutschland wurden 2010 auch im Ausland Gesellschaften erfolgreich zertifiziert. Das israelische Joint Venture JENOPTIK OptiSys Ltd. erhielt im Juni 2010 die Zertifizierung nach ISO 9001:2008 und den Anforderungen an die Herstellung medizinischer Geräte nach ISO 13485:2003. Erfolgreich nach ISO 9001:2008 wurde auch der Standort Massachusetts der JENOPTIK Optical Systems Inc. rezertifiziert. Im Segment Messtechnik besteht für die JENOPTIK Robot GmbH die Auditierung und Zertifizierung für Anwendungen und Umsetzungen der datenschutzrechtlichen Anforderungen gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz. Sämtliche Zertifizierungen werden jährlich im Überprüfungsaudit erneuert, was 2010 in allen Bereichen erfolgreich verlief. Als einer der ersten Anbieter überhaupt erfolgte bei der Sparte Industrielle Messtechnik die Akkreditierung durch die DAkkS, die Rechtsnachfolger des deutschen Kalibrierdienstes (DKD) und künftig einzige deutsche Akkreditierungsstelle ist. Im Segment Verteidigung & Zivile Systeme ist die ESW GmbH nach EN 9100 zertifiziert, einem besonderen Qualitätsmanagementsystem für die Luftfahrt und die Verteidigungsindustrie. Diese Zertifizierung wurde 2010 auch für den ESW-Standort Jena erfolgreich übernommen. [32]
scroll
| ISO 9001 | Zertifizierung von Qualitätsmanagementprozessen |
| ISO 9100 | Zertifizierung von Qualitätsmanagementprozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt |
| ISO 13485 | Zertifizierung übergreifender Managementsysteme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten |
| ISO 14001 | Zertifizierung für das Umweltmanagementsystem |
| ISO/TS 16949 | Zertifizierung für die Automobilindustrie |
| Six-Sigma-Methode | ein statistisch unterlegtes Qualitätsmanagement-Verfahren |
Wesentliche neue Richtlinien auf europäischer und/oder bundesdeutscher Ebene, die eine Anpassung des Qualitäts- und Umweltmanagements erfordern, gab es 2010 nicht. Sämtliche europaweiten Standards sowie die hohen bundesdeutschen Anforderungen wurden von den Gesellschaften der Jenoptik-Segmente 2010 eingehalten.
Investiert in Sachen Umwelt wurde 2010 vor allem im Segment Verteidigung & Zivile Systeme. Am Standort Wedel wurde für rund 75.000 Euro die Kälteanlage ausgetauscht und klimaschädliche Kühlsubstanz durch umweltfreundlichere Substanzen ersetzt. Dieser Austausch wird 2011 fortgesetzt. Am Standort Altenstadt des Segmentes erfolgt der Bau einer neuen Produktionshalle gemäß den hohen Vorgaben der Natur- und Umweltgesetzgebung.
Im Bereich Umweltmanagement wurde 2010 erstmals eine CO2 -Bilanz für sämtliche deutsche Standorte erstellt. Ausgewertet wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller Jenoptik-Standorte. Der ermittelte C02 -Ausstoß für das Gesamtjahr 2009 betrug insgesamt in Deutschland 19.916 Tonnen. Für die Segmente insgesamt ergab sich aufgrund unterschiedlicher Medienzusammensetzung, verschiedener Produktionsabläufe und eines je nach Standort unterschiedlichen Energiemixes erwartungsgemäß ein uneinheitliches Bild. [33]
scroll
| 20091) | |
|---|---|
| Strom | 33.174 MWh |
| Gas | 10.791 MWh |
| Holzpellets | 616 MWh |
| Fernwärme | 7.632 MWh |
| Heizöl | 1.190 MWh |
| Wasser | 55.000 cbm |
1) Aufgrund der erstmaligen Erhebung 2010 für das Jahr 2009 liegen noch keine Vorjahreswerte vor.
Wie im Geschäftsbericht 2009 beschrieben, startete die Energiebewertung sämtlicher Jenoptik-eigener Immobilien in Deutschland. Insgesamt 35 Objekte wurden gesichtet, bewertet und mit entsprechenden Energieausweisen ausgestattet. Die im Bericht 2009 dargestellten Vorabergebnisse für zwei Jenaer Gebäude mit sehr guten Werten haben sich im Jahresverlauf deutschlandweit bestätigt. Die Jenoptik-Immobilien erreichten gute bis sehr gute Ergebnisse beim Energieverbrauch. Mit im Schnitt 75 Prozent lagen sie unter dem Richtwert der Energieeinsparungsverordnung für modernisierte Altbauten. Das beste Gebäude erreichte dabei rund 50 Prozent des Referenzwertes von 100 Prozent. Gutachten mit konkreten Vorschlägen für Energieeffizienz werden aktuell für jedes Gebäude erstellt. Jenoptik wird im Jahr 2011 anhand dieser Gutachten eine Kosten-Nutzen-Analyse pro Gebäude erstellen und entsprechende Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs je Gebäude festlegen. Für das Gesamtprojekt entstanden im Geschäftsjahr 2010 Aufwendungen in Höhe von insgesamt rund 100.000 Euro.
Nachhaltigkeit. Viele Produkte der Jenoptik tragen dazu bei, nachhaltiger zu wirtschaften, Ressourcen effizienter zu nutzen und das Bedürfnis nach höherer Mobilität und Sicherheit zu befriedigen. Sie helfen, eine qualitativ hochwertige medizinische Betreuung zu gewährleisten und neue Produktionsverfahren zum Einsatz zu bringen (siehe Seite 66).
scroll
| Wachstumsfeld Ressourceneffizienz | Jenoptik-Produkte |
| Diodenlaser zählen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent zu den effizientesten künstlichen Lichtquellen der Welt. | Jenoptik-Module, Einzellaser und Stacks der Serie JOLD verschiedener Wellenlängen, Bauformen und Kühlungsarten. |
| Unterschiedliche Laseranwendungen ermöglichen neue, effiziente und langlebige Produktionsverfahren in verschiedenen Branchen. | Jenoptik-Laseranlagen der Produktserie JENOPTIK-VOTAN™ für die Automobil-, Photovoltaik-, Elektronik-, Verpackungs- und metallverarbeitende Industrie. |
| Thermografiekameras und -module unterstützen die thermische Optimierung von Gebäuden. | Jenoptik-Thermografiekamera VarioCAM® high resolution und IR-TCM Infrarot-Thermografie-Kameramodule. |
| LEDs mit neuen Konzepten zur Strahlführung und Farbregulierung senken die Energie- und Wartungskosten für Beleuchtungssysteme nachhaltig. | Jenoptik-High-speed- und High-power-Chips, Punktstrahler-Chips und monolithische Display-Chips. |
| Hochgenaue Messtechnik für optimierte Verbrennungsmotoren hilft, Benzinverbrauch und Schadstoffemissionen zu senken. | Produkte der Serien Hommel-Etamic und Hommel-Movomatic für die taktile, optische und pneumatische Vermessung. |
| Elektrische Energie- und Antriebssysteme für Fahrzeuge und Züge ermöglichen ein optimiertes Energiemanagement bei permanent steigendem Energiebedarf in Fahrzeugen. | Zum Jenoptik-Produktspektrum gehören elektrische Systeme wie Hochvolt-Bordnetzsysteme mit Leistungen zwischen 20 und 500 Kilowatt sowie Bordnetz- und Starter-Generatoren. |
| Wachstumsfeld Infrastruktur | |
| Das weltweit steigende Bedürfnis nach Mobilität erfordert umfassende Konzepte und Systeme für einen sicheren Straßenverkehr. Messtechnik von Jenoptik trägt dazu bei, Unfälle und damit ökonomische und ökologische Folgekosten zu vermeiden. | Mobile und stationäre Anlagen der Marken TraffiStar, Multaradar, TraffiPatrol. |
| Wachstumsfeld Sicherheit | |
| Beobachtungssensorik und -systeme sorgen für sichere Grenzen und Industrieprozesse. | Jenoptik-Beobachtungsplattformen der NYXUS-Produktfamilie, Nachtsichtgeräte und Wärmebildsensoren sowie Laser-Entfernungsmessgeräte für mittlere und große Distanzen der DLEM-, ELM- und LRF-Produktfamilie. |
| Mobile Stromerzeugungsaggregate versorgen militärische Abwehrsysteme zum Schutz von Landesinfrastrukturen. | Stromerzeugeraggregate und Generatoren. |
| Wachstumsfeld Gesundheit | |
| Laser ermöglichen neue und schonende medizinische und ästhetische Verfahren, z.B. in der Augenheilkunde, der Dermatologie und der Chirurgie. | Jenoptik-Festkörperlaser der Produktfamilien JenLas® D2.X und JenLas® fiber. |
| Schnelle, effiziente und preisgünstige optische Analyseverfahren erleichtern die Heim- und Schnelldiagnose, wie z. B. Blutzuckermessungen. | Optoelektronische Einzel- und Systemkomponenten in hohen Stückzahlen (mehr als 100 Mio Einheiten) für die dezentrale und mobile Schnelldiagnostik. |
| Messtechnik sichert die Qualität medizinischer Geräte. | Taktile, optische und pneumatische Messtechnik der Produktserie Hommel-Etamic. |
| Wachstumsfeld Digitale Welt | |
| Optische Systeme werden in Anlagen für die Herstellung neuer Chipgenerationen und für neue Halbleiter-Produktionsverfahren eingesetzt. | Individuell auf die Kunden zugeschnittene Systemlösungen für verschiedene Stufen des Halbleiter-Produktionsprozesses. |
| Digitale Mikroskopkameras finden Anwendung in Industrie, Medizin und Wissenschaft. | Jenoptik-CCD- und DMOS-Imaging-Module und die Mikroskopkamera PragRes® |
| Führende Kamerahersteller nutzen digitale Bildverarbeitungsmodule von Jenoptik. | Jenoptik ist Vorzugslieferant für die Leica M9. |
Grundsätze für umweltfreundliche und nachhaltige Produkte bestehen bereits auf Ebene des Produktentwicklungsprozesses, der den strengen deutschen und EU-weiten Vorgaben folgt. Die Aufgabe zur Förderung von produkt- und verfahrensintegriertem Umweltschutz ist Bestandteil der konzernweiten Umweltrichtlinie, die 2009 erweitert wurde.
Darüber hinaus nimmt Jenoptik zahlreiche Aktivitäten für eine nachhaltige Gestaltung des Arbeits- und Standortumfeldes wahr, unter anderem für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Aus- und Weiterbildung, die Nachwuchsförderung, die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien sowie weiteres soziales, wissenschaftliches und kulturelles Engagement. Ausführlichere Informationen befinden sich im Lagebericht unter Mitarbeiter & Management (Seite 61) sowie unter nicht bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Seite 76).
Gemäß dem SD-KPI Standard 2010-2014 wurden für Jenoptik als Unternehmen der Branche "Electronic Equipment, Instruments & Components" folgende drei Nachhaltigkeits-Kennzahlen definiert:
| ― | Anteil der Produkte mit "Design for Environment" (umweltgerechte Produktentwicklung) oder Eco-Kennzeichen |
| ― | Energie- und Treibhausgaseffizienz der Produktion/Produkte |
| ― | Audit-Abdeckung für ILO Arbeitsstandards im Unternehmen und in der Zuliefererkette. |
Diese Kennzahlen werden im Jenoptik-Konzern nicht in die Steuerung des Unternehmens einbezogen und bisher auch nicht erhoben.
Ebenso wie im Jahr 2009 stellten die Einkaufsaktivitäten in 2010 das zentrale konzernweite Projekt innerhalb des Jenoptik Exzellenz Programms dar. Der Fokus lag vor allem auf der weiteren Stärkung des spartenübergreifenden strategischen Einkaufs. Hierfür wurde zum einen die Steuerung mittels konzernweiter Kennzahlen ausgebaut; zum anderen konnte die Position des zentralen Einkaufsleiters des Konzerns besetzt werden.
Der Prozess der strategischen Neuausrichtung der Jenoptik und die damit verbundene Konsolidierung der Konzernaktivitäten spiegeln sich kontinuierlich auch in einer engen Zusammenarbeit innerhalb des Einkaufs zwischen den Sparten wider. Eine wesentliche Grundlage hierfür - die konzernweite Vereinheitlichung der Materialgruppen - konnte im Jahr 2010 geschaffen werden. Unter Verwendung des internationalen Standards eCl@ss wurden die im Konzern verwendeten Materialien neu klassifiziert und folgen nunmehr einem einheitlichen Nummernsystem. Mit Ausnahme einer Sparte, die noch im ersten Halbjahr 2011 auf das neue System wechselt, arbeiten mittlerweile alle deutschen Gesellschaften mit dem neuen Standard. Die Ausweitung auf ausländische Gesellschaften ist geplant und konnte teilweise bereits realisiert werden. Durch diese Vereinheitlichung der Materialklassifikation steht der Jenoptik nunmehr ein Werkzeug als Grundlage für die weitere qualitative und quantitative Verbesserung im Einkauf zur Verfügung.
Neben diesen übergreifenden Maßnahmen wurden 2010 auch die umfangreichen bereits 2009 gestarteten operativen Maßnahmen fortgeführt. Hierzu gehörte die engere Verknüpfung mit den Aktivitäten zu Gunsten des Bestandsmanagements ebenso wie die Verbesserung der Prozesslandschaft und der Schnittstellen des Einkaufs zu anderen Bereichen in der Organisation.
Preissteigerungen bei Rohstoffen konnten über Einsparungen infolge der Optimierungen im Beschaffungsmanagement kompensiert werden, beispielsweise Lieferantenwechsel, Outsourcing und Design-to-Cost-Maßnahmen. Insgesamt haben sich 2010 die Lieferzeiten für einige Materialien erheblich verlängert. Dem begegnet Jenoptik in enger Abstimmung mit den Kunden mit längerfristigen Planungen.
Der Aufwand für Material & bezogene Leistungen stieg entsprechend der Umsatzausweitung um 8,5 Prozent auf 224,2 Mio Euro (i.Vj. 206,6 Mio Euro) und machte damit 40,3 Prozent der Unternehmensleistung aus (i.Vj. 41,9 Prozent). 163,4 Mio Euro entfielen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (i.Vj. 157,2 Mio Euro). Der Rest mit 60,8 Mio Euro entspricht dem Wert der bezogenen Leistungen und Vorleistungen, der sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls erhöhte (i.Vj. 49,4 Mio Euro).
Die Netto-Wertschöpfung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 76,9 Mio Euro auf 240,7 Mio Euro.
Die 2010 um die Erträge aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH und 2009 um Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung bereinigte Netto-Wertschöpfung stieg infolge des Umsatzwachstums deutlich auf 216,2 Mio Euro (i.Vj. 186,6 Mio Euro). Bei gestiegener Unternehmensleistung führte eine starke Zunahme der Netto-Wertschöpfung insbesondere zu einer mit 40,6 Prozent höheren Wertschöpfungsquote (i.Vj. 37,9 Prozent). [34]
scroll
| 2010 | 2009 | |||
|---|---|---|---|---|
| in Mio EUR | in % | in Mio EUR | in % | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Unternehmensleistung (Umsatz, Erträge, Beteiligungsergebnis) | 556,6 | 100,0 | 492,8 | 100,0 |
| ./. Vorleistungen (Material) | 224,2 | 40,3 | 206,6 | 41,9 |
| ./. Vorleistungen (Sonstige) | 59,4 | 10,7 | 79,4 | 16,1 |
| ./. Abschreibungen | 32,3 | 5,8 | 43,0 | 8,8 |
| Nettowertschöpfung | 240,7 | 43,2 | 163,8 | 33,2 |
Auf der Verteilungsseite der Wertschöpfung entfielen 77,4 Prozent (i.Vj. 114,4 Prozent) auf die Personalkosten. Durch das positive Konzernergebnis sank der Personalkostenanteil an der Wertschöpfung, obwohl der absolute Personalaufwand auf nahezu gleicher Höhe lag. [35]
scroll
| 2010 | 2009 | |||
|---|---|---|---|---|
| in Mio EUR | in % | in Mio EUR | in % | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mitarbeiter (Personalaufwand) | 186,2 | 77,4 | 187,3 | 114,4 |
| Öffentliche Hand (Steuern) | 6,0 | 2,5 | -0,4 | -0,3 |
| Darlehensgeber (Zinsen) | 12,1 | 5,0 | 10,8 | 6,6 |
| Unternehmen, Aktionäre | 36,4 | 15,1 | -33,9 | -20,7 |
| Nettowertschöpfung | 240,7 | 100,0 | 163,8 | 100,0 |
Die komplette Planung, Steuerung und Kontrolle des finanziellen Mitteleinsatzes ist zentrale Aufgabe des Jenoptik-Finanzmanagements. Im Geschäftsjahr 2010 standen neben einer deutlichen Reduktion der Nettoverschuldung die weitere Stabilisierung und Verbesserung der Liquiditätssituation des Jenoptik-Konzerns im Mittelpunkt. Neben positiven Cashflows aus aktivem Working-Capital-Management trugen die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sowie Liquiditätszuflüsse aus den Anteilsverkäufen der caverion GmbH sowie der Jena-Optronik GmbH entscheidend mit dazu bei, dass die Finanzverbindlichkeiten reduziert und die Nettoverschuldung 2010 insgesamt halbiert werden konnte.
Finanzierungsstruktur. Auch im Geschäftsjahr 2010 war die Finanzierungsstruktur von Jenoptik überwiegend mittel- bis langfristig ausgerichtet. Die Finanzverbindlichkeiten konnten durch vorgenommene Tilgungsleistungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um mehr als 15 Prozent auf 145,3 Mio Euro reduziert werden (31.12.2009: 171,8 Mio Euro). Zum 31. Dezember 2010 betrug der Anteil langfristiger Finanzverbindlichkeiten mit 125,9 Mio Euro 86,6 Prozent der gesamten Finanzverbindlichkeiten. Ein freier Liquiditätsrahmen in Form von Kreditlinien und noch nicht in Anspruch genommenen Krediten über rund 84 Mio Euro (ohne Kassenbestand) sichert die Liquiditätsversorgung des Konzerns.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Kredite und Finanzierungsleasing) des Konzerns reduzierten sich durch vorgenommene Tilgungsleistungen und durch Umgliederungen der 2011 wirksam werdenden Tilgungsraten in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten seit Jahresbeginn auf 125,9 Mio Euro (31.12.2009: 158,2 Mio Euro). Sie setzten sich im Wesentlichen aus langfristigen Bankdarlehen von insgesamt 123,2 Mio Euro sowie einem geringen Anteil Finanzierungsleasing über 2,7 Mio Euro zusammen. In den langfristigen Bankdarlehen sind Hypothekendarlehen der Immobilienfonds der Jenoptik in Höhe von 43,1 Mio Euro enthalten.
Bei insgesamt reduzierten Finanzverbindlichkeiten erhöhte sich der Anteil kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten leicht aufgrund der 2011 wirksam werdenden Tilgungsraten langfristiger Kredite, die entsprechend von lang- in kurzfristige Finanzverbindlichkeiten umgegliedert wurden. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Jahresende 2010 mit 19,5 Mio Euro weniger als 14 Prozent der gesamten Finanzverbindlichkeiten (31.12.2009: 13,5 Mio Euro).
Der Verschuldungsgrad als Verhältnis von Fremdkapital (346,4 Mio Euro) zu Eigenkapital (282,5 Mio Euro) verbesserte sich 2010auf nunmehr 1,23 (31.12.2009: 1,53). Ursache hierfür ist ein aufgrund des positiven Jahresüberschusses sowie der Kapitalerhöhung im März 2010 um 17,7 Prozent gestiegenes Konzern-Eigenkapital (31.12.2009: 240,0 Mio Euro), wobei das Fremdkapital um 5,6 Prozent gesunken ist (31.12.2009: 367,1 Mio Euro).
Aus der Summe der Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Wertpapiere mit einem Wert von 66,1 Mio Euro (31.12.2009: 12,3 Mio Euro), vermindert um die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 19,5 Mio Euro (31.12.2009: 13,6 Mio Euro) ergibt sich eine gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Net-Cash-Position des Jenoptik-Konzerns in Höhe von 46,6 Mio Euro (31.12.2009: minus 1,3 Mio Euro). Hauptursache hierfür sind die positiven Cashflows 2010 sowie die durch Liquiditätszuflüsse aus der Kapitalerhöhung sowie den Anteilsverkäufen der Jena-Optronik GmbH und caverion GmbH erhöhten Zahlungsmittel.
Nach einer signifikanten Reduzierung der Nettoverschuldung im Geschäftsjahr 2009 und einem weiteren Abbau im 1. Halbjahr 2010 reduzierte sich die Nettoverschuldung des Jenoptik-Konzerns zum Jahresende 2010 erneut erheblich. Wesentliche Gründe hierfür waren der Liquiditätszufluss im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich nach Abschluss des Verkaufs der Minderheitsanteile an der caverion GmbH im 3. Quartal sowie ein aktives Working-Capital-Management. Die jedoch betragsmäßig größte Reduktion der Nettoverschuldung erfolgte durch den Liquiditätszufluss aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH im 4. Quartal 2010. [36] [37]

scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 125,9 | 158,2 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 19,5 | 13,6 |
| Bruttoverschuldung | 145,4 | 171,8 |
| minus Wertpapiere | 0,8 | 1,1 |
| minus Zahlungsmittel | 65,3 | 11,2 |
| Nettoverschuldung | 79,3 | 159,5 |
Zum Ende des Geschäftsjahres 2010 halbierte sich die Nettoverschuldung des Jenoptik-Konzerns af 79,3 Mio Euro (31.12.2009: 159,5 Mio Euro). Sie ist definiert als Summe der Finanzverbindlichkeiten inklusive Anleihen, Krediten, Wechseln und Finanzierungsleasing abzüglich Zahlungsmitteln und Wertpapieren. Positive Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit haben dazu beigetragen, dass Investitionen und Kapitalkosten vollständig beglichen werden konnten. [36]
Die Bruttoverschuldung als Summe aus langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierte sich ebenfalls erheblich auf 145,4 Mio Euro (31.12.2009: 171,8 Mio Euro). [37]
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 15,4 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 14,4 Mio Euro). 13,3 Mio Euro und damit der größere Teil wurde in Sachanlagen, insbesondere in technische Anlagen und Maschinen sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Ein konsequentes Investitionsmanagement wird dabei permanent konzernweit angewendet. Entwicklungskosten wurden erneut nur in geringem Umfang aktiviert. [38] [39]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Investitionen | 15,4 | 14,4 | 6,9 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 2,1 | 3,8 | -44,7 |
| Sachanlagen | 13,3 | 10,6 | 25,5 |
| Desinvestitionen | 1,7 | 3,0 | -43,3 |
| Immaterielle Vermögenswerte | -0,3 | 0,2 | -250,0 |
| Sachanlagen | 2,0 | 2,8 | -28,6 |
| Nettoinvestitionen (Investitionen abzgl. Desinvestitionen) | 13,7 | 11,4 | 19,3 |
| Abschreibungen/Wertminderungen | 32,3 | 43,0 | -24,9 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 7,8 | 15,5 | -49,7 |
| Sachanlagen | 24,5 | 27,5 | -10,9 |
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 15,4 | 14,4 | 6,9 |
| Laser & Optische Systeme | 6,3 | 4,2 | 50,8 |
| Messtechnik | 2,3 | 2,6 | -11,5 |
| Verteidigung & Zivile Systeme | 5,0 | 5,4 | -7,4 |
| Sonstige | 1,8 | 2,2 | -18,2 |
Den Investitionen standen regelmäßige Abschreibungen in Höhe von 25,3 Mio Euro gegenüber (i.Vj: 28,6 Mio Euro). Die Wertberichtigungen lagen mit 7,0 Mio Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (i.Vj. 14,4 Mio Euro), da 2009 infolge der Wirtschaftskrise von negativen Sondereinflüssen geprägt war.
Mit 2,1 Mio Euro lagen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte knapp 45 Prozent unter Vorjahresniveau (i.Vj. 3,8 Mio Euro). 0,5 Mio Euro davon resultierten aus aktivierten Entwicklungsleistungen (i.Vj. 1,1 Mio Euro), die neben aktivierten Patenten, Warenzeichen und Software für den Rückgang verantwortlich waren.
Die regelmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte lagen mit 4,8 Mio Euro unter Vorjahr (i.Vj. 6,2 Mio Euro), wobei sich die Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte mit 3,0 Mio Euro gegenüber 2009 wesentlich reduziert haben (i.Vj. 9,3 Mio Euro). Ursache für die hohen Wertberichtigungen im Vorjahr waren die Restrukturierungsmaßnahmen, vor allem der Rückzug aus dem Geschäft mit Mittelformatkameras.
Die Investitionen in Sachanlagen und Investment Properties beliefen sich im Geschäftsjahr 2010 auf 13,3 Mio Euro und damit auf mehr als zwei Drittel der Gesamtinvestitionen. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (i.Vj. 10,6 Mio Euro) ist auf erhöhte Investitionen in technische Anlagen und Maschinen zurückzuführen. Mit 9,7 Mio Euro entfiel der Hauptanteil der Sachanlageninvestitionen auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie auf technische Anlagen und Maschinen (i.Vj. 8,0 Mio Euro).
Die regelmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und Investment Properties betrugen 20,6 Mio Euro und überstiegen damit die Sachanlageninvestitionen. Die Wertberichtigungen, die der Jenoptik-Konzern im Ergebnis jährlicher Werthaltigkeitstests vornimmt, verringerten sich mit 3,9 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr (i.Vj. 5,0 Mio Euro). Ursache für den hohen Vorjahreswert waren auch hier die 2009 durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen und Standortbereinigungen.
Das Finanzanlagevermögen des Jenoptik-Konzerns bewegte sich mit 16,8 Mio Euro leicht unter Vorjahresniveau (31.12.2009: 19,2 Mio Euro).
Bei der Liquiditätsanalyse sind die Zahlungsmittelströme im Jahr 2010 mit denen des Vorjahres vergleichbar. Das Ergebnis vor Working-Capital-Veränderungen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr infolge des positiven Ergebnisses vor Steuern signifikant auf 60,3 Mio Euro (i.Vj. 24,2 Mio Euro). Die positiven Effekte aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH sind hierbei bereits herausgerechnet. Dem Jenoptik-Konzern ist es 2010 erneut gelungen, alle Investitionen und Kapitalkosten vollständig aus laufenden Cashflows zu begleichen. [40]
scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Working-Capital-Veränderungen | 60,3 | 24,2 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 43,7 | 53,3 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 30,3 | -12,5 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -20,4 | -42,0 |
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 43,7 Mio Euro leicht unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (i.Vj. 53,3 Mio Euro). Der Rückgang ist unter anderem auf die im 1. Halbjahr 2010 erfolgten Auszahlungen im Zusammenhang mit den 2009 durchgeführten Personalmaßnahmen zurückzuführen. Zudem stieg das Working Capital, bedingt durch die Erholung des operativen Geschäftes. Dieser Anstieg war durch das aktive Working-Capital-Management jedoch deutlich unterproportional zum Umsatz und entfiel zu großen Teilen auf die umsatzbedingt angestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Bestände konnten trotz des Umsatzanstiegs abgebaut werden. Weiterhin wirkte sich das gestiegene Ergebnis vor Steuern positiv aus. Mit dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnten Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sowie Sach- und Finanzanlagen ohne die Aufnahme zusätzlicher Kredite getätigt werden.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit 30,3 Mio Euro über dem Vorjahresniveau (i.Vj. minus 12,5 Mio Euro). Er enthielt Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 13,2 Mio Euro (i.Vj. 10,3 Mio Euro). Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 2,1 Mio Euro (i.Vj. 3,8 Mio Euro). Beeinflusst wurde der Cashflow aus Investitionstätigkeit jedoch vor allem durch die Einzahlung aus dem Verkauf der Anteile an der caverion GmbH und der Jena-Optronik GmbH. Die Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der noch ausstehenden Anteile am Laserdiodengeschäft vom bisherigen Minderheitsgesellschafter verringerten den Cashflow aus Investitionstätigkeit im 1. Quartal 2010. Das Geschäft ist damit wieder zu 100 Prozent in Jenoptik-Hand.
Der Free Cashflow, als Differenz aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern in Höhe von 45,0 Mio Euro abzüglich des Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit (Capex) über minus 12,1 Mio Euro, beträgt 32,9 Mio Euro (i.Vj. 41,0 Mio Euro). Der Rückgang ist vor allem auf den starken Working-Capital-Abbau 2009 aufgrund der Umsatzminderung (Umsatzanstieg 2010) und der Bezahlung der 2009 zurückgestellten Personalrestrukturierungskosten zurückzuführen, die 2010 insbesondere im 1. Halbjahr Cashflow-mindernd wirksam wurden. Den wesentlichen Anteil des Free Cashflows erwirtschaftete der Jenoptik-Konzern mit 29,9 Mio Euro im 2. Halbjahr 2010.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei minus 20,4 Mio Euro (i.Vj. minus 42,0 Mio Euro). Dazu beigetragen haben vor allem die Erlöse aus der 10-prozentigen Kapitalerhöhung im März 2010 in Höhe von knapp 22 Mio Euro, die in der Position Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen enthalten sind. Niedriger als im Vorjahreszeitraum waren mit 49,6 Mio Euro die Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten, da 2009 die Wandelanleihe refinanziert und Schuldscheindarlehen zum Teil zurückgezahlt wurden (i.Vj. minus 112,0 Mio Euro). Die Reduzierung der Nettoverschuldung 2010 wurde vor allem im Kassenbestand und damit außerhalb des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit wirksam.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden sämtliche Anteile an der Jena-Optronik GmbH verkauft und die Gesellschaft mit Wirkung zum 30. November 2010 entkonsolidiert. Die Vermögenswerte und Schulden dieser Gesellschaft sind daher nicht mehr in den Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2010 enthalten. Aus diesem Grund sind die Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2010 nur bedingt mit denen zum 31. Dezember 2009 vergleichbar, die nachfolgend in Klammern angegebenen Vorjahreszahlen enthalten noch die Werte der Jena-Optronik GmbH.
Im Anhang des Geschäftsberichtes ab Seite 128 sind die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt, die bei Unternehmenserwerben, immateriellen und materiellen Vermögenswerten einschließlich Investment Properties (Immobilien, die überwiegend an Dritte vermietet sind) sowie Finanzinstrumenten, besonders die zur Veräußerung gehaltenen Wertpapiere, angewandt wurden.
Am 3. Dezember 2010 wurde der Verkauf der Jena-Optronik GmbH vollzogen.
Die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns ist trotz dieses Verkaufs im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 auf 628,9 Mio Euro gestiegen (31.12.2009: 607,1 Mio Euro). Der Anstieg um 21,8 Mio Euro ist vor allem auf gestiegene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie das höhere Eigenkapital zurückzuführen.
Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 26,2 Mio Euro auf 310,7 Mio Euro (31.12.2009: 336,9 Mio Euro). Zurückgegangen sind vor allem die Sachanlagen, aber auch die immateriellen Vermögensgegenstände, die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sowie die Finanzanlagen. Dies resultierte zum einen aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH, aber auch aus Desinvestitionen, Abschreibungen und Wertberichtigungen, die das Investitionsvolumen überstiegen. [41]
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielles Vermögen | 72,4 | 23,2% | 78,0 | 23,1% | -7,2 |
| Sachanlagen inkl. als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 161,5 | 51,7% | 176,6 | 52,4% | -8,6 |
| Finanzanlagen | 16,8 | 5,4% | 19,2 | 5,7% | -12,5 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 9,1 | 2,9% | 11,0 | 3,3% | -17,3 |
| Latente Steuern | 50,9 | 16,8% | 52,1 | 15,5% | -2,3 |
| Gesamt | 310,7 | 100,0% | 336,9 | 100,0% | -7,8 |
Mit 56,2 Mio Euro waren die Geschäfts- und Firmenwerte die größte in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Position (31.12.2009: 59,1 Mio Euro).
Ursachen für den Rückgang der Sachanlagen waren sowohl der Verkauf der Jena-Optronik GmbH als auch das unterhalb der Abschreibungen liegende Investitionsvolumen, insbesondere im Immobilienbereich. Das Sachanlagevermögen verringerte sich um 12,7 Mio Euro auf 139,4 Mio Euro (31.12.2009: 152,1 Mio Euro). Verringert haben sich insbesondere die Positionen Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken, die anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie technische Anlagen und Maschinen.
Die Finanzanlagen inklusive der Anteile an assoziierten Unternehmen reduzierten sich auf 16,8 Mio Euro (31.12.2009: 19,2 Mio Euro).
Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 48,0 Mio Euro auf 318,2 Mio Euro (31.12.2009: 270,2 Mio Euro). Zurückzuführen ist dies vor allem auf den Zuwachs um 54,1 Mio Euro bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die 65,3 Mio Euro betrugen (31.12.2009: 11,2 Mio Euro).
Auch in den kurzfristigen Vermögenswerten sind die Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände der Jena-Optronik GmbH zum 31. Dezember 2010 nicht mehr enthalten Durch diesen Effekt blieben die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte auf Vorjahresniveau, die Vorräte gingen trotz des gestiegenen Umsatzvolumens sogar leicht zurück. Hier spiegelte sich aber auch das aktive Forderungs- und Bestandsmanagement wider, das auch 2010 eines der Ziele des konzernweit durchgeführten Jenoptik Exzellenz Programms war. Die Vorräte lagen zum 31. Dezember 2010 bei 148,8 Mio Euro (31.12.2009: 154,7 Mio Euro), die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte bei 103,3 Mio Euro (31.12.2009: 103,2 Mio Euro).
Das Working Capital, definiert als Summe der Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit und Vorräten minus der Lieferverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus PoC und erhaltenen Anzahlungen, blieb mit 164,6 Mio Euro (31.12.2009: 166,4 Mio Euro) trotz der Umsatzausweitung nahezu konstant, wobei sowohl das aktive Working-Capital-Management dazu beigetragen hat als auch, dass in den Zahlen zum 31. Dezember 2010 die Jena-Optronik GmbH nicht mehr enthalten war. Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, verbesserte sich infolge des Umsatzanstiegs auf rein rechnerisch 32,2 Prozent (i.Vj. 35,1 Prozent). Unter Herausrechnung der Umsatzbeiträge der Jena-Optronik GmbH betrug die Working-Capital-Quote 34,4 Prozent (i.Vj. 36,4 Prozent). Zu der Verbesserung trugen alle drei Segmente bei.
Das Eigenkapital inklusive Minderheiten stieg um 42,5 Mio Euro auf 282,5 Mio Euro (31.12.2009: 240,0 Mio Euro). Dazu beigetragen haben die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sowie der 2010 ausgewiesene Gewinn. Anfang März 2010 führte Jenoptik eine 10-prozentige Kapitalerhöhung durch, aus der dem Konzern rund 22 Mio Euro zuflossen. Diese sollen für das Wachstum im Kerngeschäft sowie die weitere Internationalisierung eingesetzt werden. Detaillierte Informationen befinden sich im Anhang unter Punkt 25.
scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| Kasse/Bankguthaben | 65,3 | 11,2 |
| Kurzfristige Wertpapiere | 0,8 | 1,1 |
Da die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2010 unterproportional zum Eigenkapital gestiegen ist, verbesserte sich die Eigenkapitalquote als Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme signifikant von 39,5 Prozent Ende 2009 auf nunmehr 44,9 Prozent. [43]

Die langfristigen Schulden reduzierten sich um 40,5 Mio Euro auf 165,3 Mio Euro (31.12.2009: 205,8 Mio Euro). Dies resultierte vor allem aus einem Rückgang der langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 123,2 Mio Euro (31.12.2009: 154,4 Mio Euro) infolge der vorfristigen Tilgungen von Bankkrediten sowie der Umgliederung von in knapp 12 Monaten fälligen Raten in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich auf 11,7 Mio Euro (31.12.2009: 20,1 Mio Euro). Grund dafür war die Umgliederung einer langfristigen Verbindlichkeit in die kurzfristigen Rückstellungen, nachdem ein stiller Gesellschafter in einem der Immobilienfonds seinen Gesellschaftsanteil gekündigt hat. Nahezu unverändert blieben die Pensionsverpflichtungen und die sonstigen langfristigen Rückstellungen.
Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebotes (Change of Control) greifen, bestehen bei einer Vereinbarung, die bestimmte Nutzungsrechte betrifft, sowie für verschiedene Finanzierungsverträge einschließlich eines Schuldscheindarlehens mit einem ausgenutzten Volumen von 91,4 Mio Euro. Detaillierte Angaben befinden sich im Lagebericht unter Grundzüge des Vergütungssystems ab Seite 40 sowie unter Ergänzende Angaben nach dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz ab Seite 43.
Die kurzfristigen Schulden stiegen um 19,7 Mio Euro auf 181,0 Mio Euro (31.12.2009: 161,3 Mio Euro). Zum Anstieg beigetragen haben bereits die Umgliederungen von langfristigen in die kurzfristigen Schulden bzw. Rückstellungen. Dies zeigte sich auch im Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 19,5 Mio Euro (31.12.2009: 13,6 Mio Euro). Auf 61,9 Mio Euro gestiegen sind außerdem die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen (31.12.2009: 40,6 Mio Euro) infolge der Umgliederung einer langfristigen Verbindlichkeit und des gestiegenen Geschäftsvolumens.
Dagegen wurden die Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätigkeit auf 59,3 Mio Euro (31.12.2009: 69,0 Mio Euro) reduziert, insbesondere durch den Verkauf der Jena-Optronik GmbH. Die PoC-Verbindlichkeiten sanken auf 0 Mio Euro (31.12.2009: 6,6 Mio Euro). Den gesunkenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 31,6 Mio Euro (31.12.2009: 38,5 Mio Euro) standen höhere Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen von 27,7 Mio Euro (31.12.2009: 23,8 Mio Euro) gegenüber.
scroll
| bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 18,5 | 12,5 | 83,7 | 113,9 | 39,5 | 40,5 |
| Verbindlichkeiten aus Finance Lease | 1,0 | 1,1 | 1,7 | 2,5 | 1,0 | 1,3 |
| Gesamt | 19,5 | 13,6 | 85,4 | 116,4 | 40,5 | 41,8 |
scroll
| Gesamt | ||
|---|---|---|
| 2010 | 2009 | |
| --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 141,7 | 166,9 |
| Verbindlichkeiten aus Finance Lease | 3,7 | 4,9 |
| Gesamt | 145,4 | 171,8 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen reduzierten sich von 3,3 Mio Euro Ende 2009 auf 0,6 Mio Euro zum 31. Dezember 2010. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 35,7 Mio Euro (31.12.2009: 30,2 Mio Euro).
Auch im Geschäftsjahr 2010 hat der Jenoptik-Konzern die strategische Fokussierung und Internationalisierung wie geplant weiter fortgesetzt.
Im Zuge der Konsolidierung des europäischen Weltraumgeschäftes verkaufte Jenoptik sämtliche Anteile an der Tochtergesellschaft Jena-Optronik GmbH, die das Weltraumgeschäft des Konzerns betrieben hat, an die Astrium GmbH. Nach Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden Ende November 2010 wurde der Verkauf am 3. Dezember 2010 vollzogen. Die Entkonsolidierung der Jena-Optronik GmbH erfolgte mit Wirkung zum 30. November 2010, sodass im Gesamtjahr 2010 nur in geringem Umfang Umsatz- und Ergebnisbeiträge entfielen. 2010 steuerte das Weltraumgeschäft 31,9 Mio Euro zum Umsatz und 2,9 Mio Euro zum EBIT des Jenoptik-Konzerns bei. Der Liquiditätszufluss aus dem Verkauf trug wesentlich mit zur signifikanten Reduzierung der Nettoverschuldung des Jenoptik-Konzerns auf 79,3 Mio Euro bei. Alle 128 Mitarbeiter der Jena-Optronik wurden von der Astrium GmbH übernommen.
Mit dem Verkauf seiner Minderheitsbeteiligung von 15,1 Prozent an der caverion GmbH an den finnischen börsennotierten Bau- und Technologiekonzern YIT im 2. Quartal 2010 fokussierte sich der Jenoptik-Konzern weiter auf das Kerngeschäft. Im 3. Quartal 2010 wurde die Transaktion erfolgreich abgeschlossen und Jenoptik floss ein hoher einstelliger Millionen-Euro-Betrag an Nettoliquidität zu. Darüber hinaus wurden bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten abgelöst. Ein nicht-operativer Ertrag konnte wie erwartet generiert werden. Mit Abschluss des Verkaufs im 3. Quartal 2010 wurde Jenoptik von allen an bzw. für caverion gegebenen Avalen direkt oder mittels entsprechender Rückbürgschaft des YIT-Konzerns freigestellt und aus sonstigen Finanzierungsverpflichtungen entlassen.
Zu den wesentlichen nicht bilanzierten Vermögenswerten zählt der Wert der Marke Jenoptik. Die semion brand broker gmbh errechnete im November 2010 einen Markenwert von 85 Mio Euro (i.Vj. 87 Mio Euro). Die Marke Jenoptik zählte damit der Agentur zufolge zu den 50 wichtigsten deutschen Marken und nahm im Ranking den Platz 39 (i.Vj. 40) ein.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 setzte Jenoptik die Dachmarkenstrategie weiter um. Mit einer konzernweit einheitlichen Dachmarke tritt der Konzern seit Januar 2009 geschlossener und als Einheit bei Kunden, Geschäftspartnern und in der Öffentlichkeit auf. In dem neuen, weltweit einheitlichen Logo zeigt sich das globale Zusammenwachsen des Konzerns. Seit 1. Februar 2010 firmiert die ROBOT Visual Systems GmbH als JENOPTIK Robot GmbH und hat damit ebenfalls den Umstieg auf die konzernweit einheitliche Dachmarke vollzogen. Damit einher geht ein veränderter Außenauftritt des Unternehmens unter der Marke Jenoptik. Die Marke Robot wird als so genanntes Ingredient Brand weitergeführt.
Informationen zu nicht bilanzierten Eventualverbindlichkeiten befinden sich im Anhang unter Punkt 36.
Eine Wertermittlung nicht bilanzierter immaterieller Vermögenswerte insgesamt sowie der Werte im Einzelnen erfolgte auch im Geschäftsjahr 2010 nicht.
Unser Erfolg beruht auf dem Erfolg unserer Kunden. Technologieintensive Produkte und Systeme können oftmals erst in Zusammenarbeit mit dem Kunden entstehen. Dies setzt gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Kunden voraus. Daher ist die langjährige Zusammenarbeit mit vielen unserer Schlüsselkunden für uns der wesentliche immaterielle Wert. Dies zeigt sich auch in den Aufträgen, die mit einem Volumen von rund 123,6 Mio Euro über das Jahr 2011 hinausgehen (i.Vj. 120 Mio Euro).
Zu den immateriellen Werten zählen wir auch das Know-how und die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie ihre Leistungsbereitschaft und Bindung an das Unternehmen. Die geringe Fluktuationsrate von 2,5 Prozent (i.Vj. 4,3 Prozent) sehen wir als Beleg dafür.
Der Erfolg unserer Produkt- und Technologieentwicklungen ist entscheidend für unser technologieintensives Geschäft. Unser langjähriges Wissen in Forschung und Entwicklung sowie um Prozesse und Projekte sehen wir als einen weiteren wesentlichen immateriellen Wert. Dazu zählen wir auch unsere zahlreichen Partnerschaften, formellen und informellen Kontakte zu Lieferanten und Geschäftspartnern weltweit sowie zu Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dabei hilft uns unser Hauptstandort Jena, der bei Wissenschaftlern, aber auch Kunden als "Optical Valley" einen exzellenten Ruf genießt. Wir sind uns dessen bewusst und fördern den Standort in wissenschaftlicher, kultureller und sozialer Hinsicht. Unsere Sponsoringaktivitäten am Standort Jena fokussieren wir auf die Förderung und Ausbildung junger Menschen und den Ausbau der Standortattraktivität. 2010 beliefen sie sich auf rund 0,1 Mio Euro (i.Vj. 0,1 Mio Euro).
Die wirtschaftliche Lage des Jenoptik-Konzerns hat sich 2010 nachhaltig verbessert, wie die Ausführungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage zeigen. Bei einem moderaten Umsatzanstieg konnten wir ein deutlich gesteigertes Konzern-Betriebsergebnis ausweisen - sowohl rein operativ als auch inklusive Einmaleffekte. Die operative Ergebnisverbesserung resultierte neben dem Umsatzanstieg vor allem aus verbesserten Kostenstrukturen. Die 2009 durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen und die Weiterführung des Jenoptik Exzellenz Programms zeigten 2010 Wirkung.
Positive Einmaleffekte beim Konzern-Betriebsergebnis entstanden vorrangig aus dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH. Hier haben wir das Zeitfenster eines sich konsolidierenden Weltraummarktes genutzt. Derartige Verkaufsentscheidungen entstehen aus einem Abwägen der Chancen für alle beteiligten Partner. Für die Jena-Optronik GmbH wird der neue Eigentümer das Wachstum besser absichern können, als wir dazu in der Lage gewesen wären. Gleichzeitig erzielten wir einen Verkaufserlös, der unsere finanzielle Basis stärkte und zur Wachstumsfinanzierung zur Verfügung steht. Die Abgabe von Umsatz- und Ergebnisbeiträgen soll bereits 2011 kompensiert werden.
Der Verkauf trug - neben der Kapitalerhöhung im März 2010, dem Verkauf der Minderheitsanteile an der caverion GmbH und dem weiterhin konsequenten Working-Capital-Managemententscheidend zur Halbierung unserer Nettoverschuldung bei. Sie liegt nun nur noch bei 79,3 Mio Euro. Einen wichtigen Beitrag dazu leistete auch unser anhaltend positiver Cashflow, der trotz Geschäftsausweitung und Zahlungen der Abfindungen, die im Rahmen der Restrukturierung 2009 zurückgestellt wurden, erneut im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich lag. Wir stehen auf finanziell solider Basis.
Ein hoher Zuwachs beim Auftragseingang im Geschäftsjahr 2010 trägt zum Unternehmenserfolg im laufenden Geschäftsjahr und darüber hinaus bei. Er belegt die richtige Ausrichtung unserer Forschung und Entwicklung und dass unsere Produkte und Dienstleistungen international gefragt sind. Mehrere Großaufträge, die wir im Jahr 2010 erhielten und die zum Teil über mehrere Jahre laufen, zeigen das Vertrauen unserer Kunden heute und in Zukunft.
In den Segmenten berichten wir gemäß IFRS 8 "Geschäftssegmente". Die Berichterstattung erfolgt auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur. Der Vorstand wertet die Finanzinformationen aus, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind die gleichen, wie sie für den Gesamtkonzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung im Anhang auf Seite 121 beschrieben werden.
Die Darstellung erfolgt anhand der Segmente Laser & Optische Systeme, Messtechnik sowie Verteidigung & Zivile Systeme. Bis auf das Segment-Betriebsergebnis, im Folgenden Segment-EBIT genannt, sind sämtliche Angaben mit den im Vorjahr veröffentlichten Kennzahlen vergleichbar, da Jenoptik diese seit 2010 nach Konzernumlage ausweist. Im vorliegenden Bericht wurden die Vergleichzahlen des Jahres 2009 angepasst.
Das Segment setzt sich aus den Sparten Laser & Materialbearbeitung und Optische Systeme zusammen. Das Segment legte 2010 bei allen Kennzahlen zu.
Der Umsatz des Segmentes lag mit 188,9 Mio Euro um 13,3 Prozent höher als im Vorjahr (i.Vj. 166,7 Mio Euro). Der Umsatzanstieg um absolut 22,2 Mio Euro geht vor allem auf die starke Nachfrage aus der Halbleiterindustrie zurück. Diese setzte bereits im 2. Halbjahr 2009 ein und hielt 2010 an, sodass über das gesamte Jahr aus dieser Branche hohe Umsätze der Geschäftsbereiche Optik und Mikrooptik der Sparte Optische Systeme resultierten. In der Sparte Laser & Materialbearbeitung entwickelte sich der Umsatz bei Diodenlasern und Festkörperlasern positiv. Im Geschäftsbereich Laseranlagen profitierte das Segment von einer anziehenden Nachfrage nach Laseranlagen für die Automobilindustrie. Der Umsatz mit Laseranlagen für die Photovoltaik blieb hingegen unter den Erwartungen.
Rund 70 Prozent des Segmentumsatzes erzielte Jenoptik im Ausland (i.Vj. 69 Prozent), der Anteil war damit ähnlich hoch wie im Vorjahr. Deutlich angestiegen ist der Umsatz der US-amerikanischen Optik-Standorte des Segmentes in den USA. Dort investierte Jenoptik 2010 umfassend in Produktionsanlagen, unter anderem für die Herstellung diamantgedrehter Infrarotoptiken, mit denen bereits im 2. Halbjahr 2010 ein deutlicher Umsatzbeitrag erzielt wurde.
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 188,9 | 166,7 | 13,3 |
| EBIT | 13,3 | -16,51) | ++ |
| Auftragseingang | 230,2 | 168,4 | 36,7 |
| Auftragsbestand | 98,8 | 59,9 | 64,9 |
| Mitarbeiter | 1.234 | 1.284 | -3,9 |
1) nach Sondereffekten
Das Segment-EBIT erreichte 13,3 Mio Euro nach minus 0,7 Mio Euro im Vorjahr (minus 16,5 Mio Euro inklusive Sondereffekte im Vorjahr). Der Anstieg resultierte aus dem Umsatzwachstum sowie aus Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen, die 2009 und 2010 vor allem in der Optik- und Laserfertigung stattfanden. Positive Ergebniseffekte resultierten auch aus dem gestiegenen Anteil der Wertschöpfung infolge des zunehmenden Systemgeschäftes in der Sparte Optische Systeme.
Der Auftragseingang des Segmentes stieg um 36,7 Prozent auf 230,2 Mio Euro (i.Vj. 168,4 Mio Euro). Beigetragen haben die anhaltend hohe Nachfrage aus der Halbleiterindustrie sowie nach Medizin- und Diodenlasern. Enthalten ist ein Großauftrag für Medizinlaser von einem US-amerikanischen Kunden, der sich über drei Jahre erstreckt und mit knapp 12 Mio Euro einer der größten Laseraufträge der Unternehmensgeschichte war. Bei den Laseranlagen stieg die Nachfrage aus der Automobilindustrie. Unter den Erwartungen blieb die Nachfrage aus der Photovoltaik-Industrie, speziell für die Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen. Dem begegnete Jenoptik mit der Einführung neuer modularer Laseranlagen für die kristalline Photovoltaik. Zum Jahresende zog die Nachfrage an, vor allem nach modularen Anlagen.
Die Book-to-Bill-Rate des Segmentes betrug 1,22 (i.Vj. 1,01). Dementsprechend stieg der Auftragsbestand um absolut 38,9 Mio Euro auf 98,8 Mio Euro (31.12.2009: 59,9 Mio Euro) und deckt den Umsatz des laufenden Geschäftsjahres zu 47 Prozent ab.
Die F+E-Kosten des Segmentes waren mit 12,6 Mio Euro knapp 20 Prozent niedriger als im Vorjahr (i.Vj. 15,7 Mio Euro). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus der Aufgabe des Geschäftes mit Mittelformatkameras, das im 1. Halbjahr 2009 noch enthalten war, sowie aus dem Abbau von Mitarbeitern zum Teil auch im F+E-Bereich 2009. Die F+E-Leistung betrug 17,5 Mio Euro (i.Vj. 22,0 Mio Euro).
Wesentliche Entwicklungsprojekte in der Sparte Optische Systeme erfolgen gemeinsam mit den Kunden, vor allem aus der Halbleiterindustrie. Im Mittelpunkt der Entwicklungen im Geschäftsbereich Laser stehen Diodenlaser für Direktanwendungen, miniaturisierte Bauformen und die Weiterentwicklung der Fertigung für eine effiziente Herstellung großer Stückzahlen. Der Jenoptik-Innovationspreis 2010 ging an den diodengepumpten grünen Scheibenlaser JenLas® D2.mini. Seine kompakte und leichte Bauform ermöglicht neue Anwendungen vor allem im Medizin- und Showbereich. Bei verbesserter Strahlqualität wurde die Größe des Gehäuses um mehr als das 3-Fache reduziert. Seine Vorteile sind die effiziente Serienproduktion und eine einfache Integration in verschiedene Geräte nun auch kleinerer Bauarten. Der neue kompakte Laser ging im Juni 2010 in Jena in die Serienfertigung.
Mitarbeiter & Management. Das Segment Laser & Optische Systeme beschäftigte zum 31. Dezember 2010 insgesamt 1.234 Mitarbeiter und damit 50 Mitarbeiter bzw. 3,9 Prozent weniger als Ende 2009 (31.12.2009: 1.284 Mitarbeiter). Insgesamt 128 Mitarbeiter des Segmentes arbeiteten im Ausland (i.Vj. 113 Mitarbeiter). Um der fortschreitenden Internationalisierung Rechnung zu tragen, wurden Mitarbeiter im Ausland eingestellt, unter anderem im Management und im Vertrieb. Bei der Weiterbildung lag in der Sparte Optische Systeme der Schwerpunkt in den Geschäftsbereichen Optik und Optoelektronik auf den Basisschulungen zum Projektmanagement. Hier haben insgesamt 110 Mitarbeiter an den dreitägigen Trainings teilgenommen. Darüber hinaus wurden in den Sparten Optische Systeme sowie Laser & Materialbearbeitung 29 Mitarbeiter zum zertifizierten Projektmanagement-Fachmann (GPM - Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.) ausgebildet. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) haben zehn Teilnehmer erfolgreich beendet und sechs Teilnehmer sind in das Programm gestartet.
Produktion & Organisation. In nahezu allen Fertigungsbereichen des Segmentes wurden im Rahmen des Jenoptik Exzellenz Programms interne Prozesse optimiert. Bereits seit Ende 2009 folgt die Fertigung der Diodenlaser am Standort Jena Lean-Prinzipien. Im Geschäftsbereich Mikrooptik starteten 2010 Schulungen zur Six-Sigma-Methode. Im Geschäftsbereich Optik wurde bei laufender Produktion 2010 die gesamte Fertigung neu strukturiert und folgt nun dem Herstellungsprozess der Optiken mit optimierten Abläufen und Flächennutzungen. Integriert wurden zudem Teile der Optik-Fertigung des Standortes Gießen, der 2009/2010 geschlossen wurde.
Ebenfalls gestrafft und der Konzernstruktur angepasst wurde die Gesellschaftsstruktur des Segmentes im 1. Halbjahr 2010. Um in den USA Synergien künftig noch besser nutzen zu können, wurden zum 1. Januar 2010 alle US-Optik-Gesellschaften in der JENOPTIK Optical Systems Inc. zusammengefasst. Die Gesellschaft mit insgesamt 128 Mitarbeitern zum 31. Dezember 2010 hat in den USA ihren Hauptsitz in Jupiter (Florida). Weitere Standorte befinden sich in Easthampton (Massachusetts), Huntsville (Alabama) und Rochester Hills (Michigan). Am 1. April 2010 wurde rückwirkend zum 1. Januar 2010 die Berliner EPIGAP Optoelektronik GmbH auf die JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, verschmolzen. Im Mai 2010 erfolgte die Anpassung der GmbH-Strukturen in Deutschland. Der Geschäftsbereich Lasertechnik der ehemaligen JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH und die JENOPTIK Laserdiode GmbH fusionierten zur JENOPTIK Laser GmbH. Die bisherige JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH ist damit ausschließlich im Bereich der Optik und Optoelektronik tätig und firmiert seither als JENOPTIK Optical Systems GmbH.
Die Investitionen des Segmentes Laser & Optische Systeme beliefen sich auf insgesamt 6,2 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro). Der Anstieg geht zum einen auf den Ausbau der Fertigungs Standorte in den USA zurück, zum anderen wurde auch in neue Maschinen und Anlagen im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Jenaer Optik-Fertigung investiert.
Marketing. Neben dem neuen Internet-Portal, das im März 2010 für den gesamten Jenoptik-Konzern online ging, eröffnete der Geschäftsbereich Optoelektronische Systeme im Oktober 2010 einen Online-Shop. Vermarktet werden Standardprodukte wie beispielsweise LEDs und Photodioden. In der Sparte Optische Systeme wurde 2010 ebenfalls ein Customer-Relationship-Management-System eingeführt. Das Segment präsentierte sich 2010 auf zahlreichen Messen im In- und Ausland. [46]
scroll
| Januar | Photonics West, San Francisco, USA |
| März | Technologies Hi-Tech, Tel Aviv, Israel |
| März | Laser World of Photonics China, Shanghai, China |
| April | Light + Building, Frankfurt/Main, Deutschland |
| Juni | Optatec, Frankfurt/Main, Deutschland |
| Juli | Semicon West, San Francisco, USA |
| September | PVSEC Valencia, Spanien |
| Oktober | Euroblech, Hannover, Deutschland |
| November | ComPaMed, Düsseldorf, Deutschland |
Neue Produkte, Technologien und Fertigungsprozesse präsentiert das Segment jährlich im Januar zur wichtigsten Branchenmesse "Photonics West" in San Francisco. Die Sparte Laser & Materialbearbeitung zeigte die komplette Wertschöpfungskette bei OEM-Laserstrahlquellen - vom Halbleitermaterial, Einzellaser und Diodenlaserstack über fasergekoppelte Module bis hin zu Scheiben- und Faserlasern. Neben Laserbarren mit neuen Wellenlängen, die sich speziell für Anwendungen zum Beispiel in der Druckindustrie eignen, führte die Sparte ein neues Diodenlasermodul mit integriertem qcw-Stack ein, das für Anwendungen im industriellen, militärischen und medizinischen Bereich entwickelt wurde. Über Direktanwendungen hinausgehend konzentriert sich Jenoptik auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der Pumpeigenschaften ihrer Laserbarren und Diodenlaser, insbesondere für das Pumpen von Faserlasern. Darüber hinaus wurden die neue Produktlinie optischer Isolatoren für Hochleistungslaser sowie der neue leistungsstärkere infrarote Scheibenlaser für die Photovoltaik und Mikromaterialbearbeitung vorgestellt. Neue Laseranlagen für die Herstellung kristalliner Solarzellen zeigte Jenoptik Mitte 2010 auf der Photovoltaik-Messe PVSEC in Valencia, Spanien. Auf großes Interesse stießen die modularen Laseranlagen, die in verschiedene Bearbeitungsprozesse integriert werden können. Erweitert wurde das Angebot 2010 zudem um Laseranlagen für die 3D-Metallbearbeitung. Neue Maschinenkonzepte für die Metallbearbeitung ermöglichen speziell das Schneiden und Schweißen nach komplexen und individuellen Anforderungen.
Die Sparte Optische Systeme ist Komplettanbieter und Entwicklungspartner für komplexe Systemlösungen. Die Integration der Kompetenzen von klassischer Optik, Polymeroptik, Mikrooptik, optoelektronischen Systemen, digitaler Bildverarbeitung bis hin zur Hard- und Softwareintegration innerhalb der Sparte ermöglicht innovative kundenspezifische Lösungen. Zu den neuen, auf der Photonics West ausgestellten Produkten gehörten LED-Displays für mobile Geräte mit deutlich weniger Energieverbrauch bei hundertfach erhöhter Leuchtkraft. Darüber hinaus zeigte die Sparte optische Präzisionskomponenten, OEM-Imaging-Module und Lichtmodulatoren. Neue Verfahren für diffraktive und refraktive Strukturen für Kalziumflourid des Geschäftsbereiches Mikrooptik richten sich speziell an die Halbleiterindustrie, die in der Sparte eine besondere Bedeutung für optische Systeme und Komponenten hat. Die Entwicklungen im Geschäftsbereich Optoelektronische Systeme entsprechen dem Markttrend hin zu kleinen und kompakten Modulen und Systemen. Vorteile liegen dabei nicht nur in der Miniaturisierung, sondern auch in der Gewichtsreduktion. Entsprechend der steigenden Nachfrage stellte Jenoptik 2010 neuartige Freiformflächen und Mikrolinsen-Arrays vor. Die Verwendung von Kunststoff erlaubt zudem eine kostengünstige Fertigung, die den Einsatz dieser Bauteile für verschiedene Märkte, unter anderem Automotive & Mobility, Lighting, Health Care&Life Sciences sowie Sensorik attraktiv macht. Der Geschäftsbereich Digital Imaging erweiterte seine ProgRes® CCD-Mikroskopkamera-Reihe um die so genannte SpeedXTcore -Technologie mit einem schnellen Livebild und damit einem entsprechend optimierten Arbeitsablauf für den Anwender. Dank der gegenüber zuvor zwei- bis dreifach gesteigerten Livebild-Geschwindigkeit in Verbindung mit einer hohen Auflösung kann das Präparat noch einfacher scharf gestellt, positioniert und zeitsparender fokussiert werden.
2010 wurde die internationale Präsenz des Segmentes ausgebaut, vor allem für das Lasergeschäft in Asien und die Optikfertigung in den USA. Im März 2010 eröffnete das neue Laser-Applikationszentrum in Südkorea. Kunden und Interessenten können vor Ort Laser und Laserapplikationen testen und die Verfahren gemeinsam mit Ingenieuren der Jenoptik weiterentwickeln. Investiert wurden hier - im Wesentlichen bereits 2009 -rund 3,4 Mio Euro. Gemeinsam mit dem langjährigen Partner Kantum Electronics Co. Ltd. erweiterte Jenoptik im November 2010 ihre Präsenz in Japan. Das vorherige, vorwiegend auf den Vertrieb von Diodenlasern spezialisierte Gemeinschaftsunternehmen von Jenoptik und Kantum, die JENOPTIK Laserdiode Japan Co., firmiert seither unter JENOPTIK Japan Co., Ltd. Sowohl das Laser-Applikationszentrum in Korea als auch die japanische Jenoptik-Gesellschaft stehen allen Segmenten des Konzerns offen. Besonders der Bereich Optik, der bisher nur in geringem Umfang in Asien präsent ist, will ab 2011 die Aktivitäten vor Ort deutlich erweitern.
In den USA wurde über die Investitionen und die Straffung der Optik-Organisation hinausgehend der Vertrieb von Lasern intensiviert. Die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner RPMC Lasers Inc. wurde im November 2010 erweitert. RPMC ist neben dem Vertrieb von Hochleistungs-Diodenlasern und Halbleitermaterial nun auch exklusiver Partner für Festkörperlaser und wurde zugleich "Exklusiver Distributor in Nordamerika" für sämtliche Jenoptik-Laserstrahlquellen. Damit bietet Jenoptik dem nordamerikanischen Markt nun die komplette Technologiekette - von Standardprodukten bis hin zu kundenspezifischen Sonderbauformen.
In 2010 fanden im Segment Laser & Optische Systeme keine Akquisitionen statt. Jenoptik ist Partner verschiedener Kooperationen, Entwicklungsprojekte und Initiativen. Neu hinzugekommen ist 2010 die Berliner Initiative "WideBaSe" mit dem Ziel der Entwicklung, Herstellung und des Vertriebs von Materialien auf der Basis breitlückiger Halbleiter. Jenoptik ist hier eines von zehn beteiligten Unternehmen. Im März 2010 wurde zudem das Thüringer Verbundprojekt CoLight vorgestellt, das intelligente und energieeffiziente Beleuchtungssysteme auf LED-Basis entwickelt und testet. An diesem ist der Jenoptik-Geschäftsbereich Optoelektronische Systeme beteiligt.
Im Januar 2010 wurde der Geschäftsbereich Digital Imaging der Sparte Optische Systeme Vorzugslieferant der Leica Camera AG. Die langjährigen Partner vereinbarten zudem, ihre Zusammenarbeit auf weitere Projekte auszuweiten. Den Supplier-Award erhielt Jenoptik aufgrund der hervorragenden Produktion und der schnellen Ausweitung der Fertigungskapazitäten für Komponenten für die Messsucherkamera LEICA M9. Aufgrund des Markterfolges der Kamera lieferte Jenoptik 2010 das vierfache Volumen der ursprünglich geplanten Stückzahlen.
Das Segment Messtechnik setzt sich aus den Sparten Industrielle Messtechnik und Verkehrssicherheit zusammen. Nach dem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang 2009 konnte sich das Segment 2010 schneller als erwartet erholen.
Der Umsatz des Segmentes belief sich auf 113,8 Mio Euro (i.Vj. 96,0 Mio Euro). Der Zuwachs um 18,5 Prozent bzw. absolut 17,8 Mio Euro resultierte aus beiden Sparten. Die Sparte Industrielle Messtechnik profitierte von einer schnelleren und starken Erholung der Automobilindustrie, die seit Frühjahr 2010 wieder verstärkt in Produktionsausrüstung investiert. Dies zeigte sich bereits im 2. Halbjahr 2010 beim Umsatz der Sparte. Die Verkehrssicherheit erhielt im 1. Quartal 2010 einen Großauftrag über mehr als 12 Mio Euro. Dieser wurde im 3. Quartal 2010 vollständig abgerechnet und ist einer der Gründe für den Anstieg des Auslandsanteils am Umsatz auf rund 66 Prozent (i.Vj. 61 Prozent).
Beim Segment-EBIT profitierte Jenoptik von den umfassenden Maßnahmen zur Kostensenkung im Vorjahr und erreichte 8,6 Mio Euro nach einem Minus von 6,2 Mio Euro 2009 (minus 14,6 Mio Euro inklusive Sondereffekte im Vorjahr). Sehr gut entwickelte sich das EBIT der Sparte Industrielle Messtechnik, das entgegen den ursprünglichen Erwartungen deutlich positiv ausfiel und damit das Ziel, den Break-even auf Monatsbasis zum Ende des Jahres hin zu erreichen, übertraf. In der Sparte Verkehrssicherheit zeigte sich der Großauftrag analog zum Umsatz mit einem deutlichen EBIT-Zuwachs im 2. Halbjahr. Auch die Verkehrssicherheit profitierte beim EBIT von Standortoptimierungen des Vorjahres, vor allem im Ausland.
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 113,8 | 96,0 | 18,5 |
| EBIT | 8,6 | -14,61) | ++ |
| Auftragseingang | 137,0 | 83,2 | 64,7 |
| Auftragsbestand | 45,1 | 21,9 | 105,9 |
| Mitarbeiter | 632 | 769 | -17,8 |
1) nach Sondereffekten
Der Auftragseingang des Segmentes stieg um 64,7 Prozent bzw. absolut 53,8 Mio Euro auf 137,0 Mio Euro (i.Vj. 83,2 Mio Euro). Ursache hierfür sind die schnelle Erholung der Nachfrage aus der Automobilindustrie seit Frühjahr 2010 sowie der bereits genannte Großauftrag der Sparte Verkehrssicherheit. Einen Auftrag für ein neues Konzept der Geschwindigkeitsüberwachung erhielt die Sparte Verkehrssicherheit zudem am Jahresanfang 2010. TraffiSection® überwacht die Durchschnittsgeschwindigkeiten von Verkehrsteilnehmern über einen bestimmten Streckenabschnitt. Das wahlweise aus mobilen und stationären Anlagen kombinierbare System wurde in die Schweiz, nach Österreich und in ein arabisches Land verkauft und damit in nur kurzer Zeit erfolgreich am Markt platziert. Das Auftragsvolumen insgesamt betrug rund 4,0 Mio Euro.
Die Book-to-Bill-Rate erhöhte sich auf 1,20 nach 0,87 im Vorjahr. Entsprechend positiv entwickelte sich der Auftragsbestand des Segmentes. Er konnte sich mit 45,1 Mio Euro mehr als verdoppeln (31.12.2009: 21,9 Mio Euro), obwohl der Großauftrag der Verkehrssicherheit bereits abgerechnet und damit nicht mehr im Auftragsbestand enthalten war.
Die F + E-Kosten des Segmentes betrugen 8,6 Mio Euro und stiegen damit gegenüber dem Vorjahr leicht an (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Die F+E-Leistung, die die Entwicklungen im Kundenauftrag enthält, betrug 12,4 Mio Euro (i.Vj. 11,9 Mio Euro). Zentrale Entwicklungsthemen der Sparte Industrielle Messtechnik sind weiterhin Systeme, die verschiedene Messtechnologien kombinieren, die Erweiterung des Angebotes an mobilen Kleingeräten sowie die Vereinheitlichung der Gerätesoftware. In der Sparte Verkehrssicherheit stehen die dreidimensionale Erfassung durch Radar- und Lasertechnologien im Vordergrund der Entwicklungen.
Mitarbeiter & Management. Die Mitarbeiterzahl des Segmentes Messtechnik reduzierte sich 2010 - von 769 Mitarbeitern Ende 2009 auf 632 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010. Dies ist vor allem auf die Sparte Industrielle Messtechnik zurückzuführen. Mit 178 arbeiteten rund 28 Prozent der Mitarbeiter des Segmentes im Ausland (i.Vj. 288 bzw. rund 37 Prozent). In Kurzarbeit befanden sich zu Beginn des Jahres 2010 noch rund 100 Mitarbeiter der Sparte Industrielle Messtechnik, die jedoch zum Jahresende auf 0 sank. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) haben neun Teilnehmer erfolgreich beendet.
Produktion & Organisation. Umfassende Restrukturierungen der Standorte fanden vor allem in der Sparte Industrielle Messtechnik bereits 2009 statt. Parallel existierende Strukturen wurden in Deutschland zusammengeführt. Im Geschäftsjahr 2010 wurde mit der organisatorischen Trennung von Projekt- und Standardgeschäft im Vertrieb den unterschiedlichen Anforderungen beider Geschäftsmodelle Rechnung getragen. In der Sparte Verkehrssicherheit wurde die Optimierung der Produktionsabläufe fortgesetzt. Infolge der Großaufträge mit relativ kurzen Lieferzeiten erhöhen sich die Anforderungen an den Produktionsdurchlauf. Dem trägt die Sparte zudem mit zunehmender Standardisierung der Produktpalette Rechnung.
Die Investitionen des Segmentes beliefen sich 2010 auf insgesamt 2,3 Mio Euro (i. Vj. 2,6 Mio Euro). Unter anderem investierte die Sparte Verkehrssicherheit in neue Fahrzeuge für die Verkehrsüberwachung. Mit den darin enthaltenen Anlagen für das Traffic Service Providing werden diese an Kommunen über einen vorab definierten Zeitraum ausgeliehen und verbleiben damit im Besitz der Sparte.
Marketing. Die Sparte Verkehrssicherheit vollzog zum 1. Februar 2010 den Umstieg auf die konzernweit einheitliche Dachmarke Jenoptik. Die Umstellung ging einher mit einem neuen Online-Auftritt. Auch die Sparte Industrielle Messtechnik investierte in die internationale Web-Präsenz. Neben dem neuen Webauftritt im Rahmen des konzernweit einheitlichen Internetauftritts präsentiert sich die Sparte mit regionalen Internet-Auf-tritten in China und für den französischen Sprachraum. Das Segment präsentierte das Leistungsspektrum zudem auf zahlreichen in- und ausländischen Messen. [48]
scroll
| März | Control France, Paris, Frankreich |
| März | Intertraffic, Amsterdam, Niederlande |
| Mai | Control, Stuttgart, Deutschland |
| August | Control, Shanghai, China |
| September | IMTS, Chicago, USA |
| November | Roadex Railex, Abu Dhabi |
Neue Produkte und Technologien zeigte das Segment auf den beiden wichtigsten Leitmessen, der Control für die Sparte Industrielle Messtechnik sowie der Intertraffic für die Sparte Verkehrssicherheit.
Die Sparte Industrielle Messtechnik führte 2010 zahlreiche neue Produkte am Markt ein. Der Innenprüfsensor wurde für die optische Oberflächeninspektion in Zylinderbohrungen entwickelt und eignet sich für den Einsatz in der vollautomatischen 100-Prozent-Teileprüfung. Die 360°-Rundumoptik erfordert keine Rotationsbewegung des Werkstücks oder der Sensorik, und eine komplette Zylinderbohrung kann dank sehr kurzer Bildaufnahmezeit von 5 bis 7 Sekunden komplett auf Beschädigungen überprüft werden. Neu im Bereich Optische Wellenmesstechnik ist eine Lösung speziell für kleine Kurbelwellen bzw. größere Getriebewellen. Mit der Produktfamilie opticline CONTOUR fertigt Jenoptik seit rund zehn Jahren optische Wellenmesssysteme. Das 1.000ste System verließ im Sommer 2010 die Jenaer Produktion. Der erstmals präsentierte pneumatische Messdorn mit einem Durchmesser von nur 0,612 mm ist speziell für die pneumatisch-berührungslose Vermessung von sehr kleinen Bohrungen, beispielsweise bei Einspritzteilen, ausgelegt. Darüber hinaus hat Jenoptik eine neue Generation Auswertesoftware für die Rauheits- und Konturenmessung auf den Markt gebracht.
Produkt-Highlight der Sparte Verkehrssicherheit war das 2010 am Markt eingeführte 3D Tracking Radar. Diese innovative Sensorik zur Erfassung von Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstößen ermöglicht die Überwachung mehrerer Fahrzeuge gleichzeitig. Durch eine präzise Fahrspurzuordnung bietet sie optimale Auswerteraten und eine zweifelsfreie Beweisführung. Durch die Weiterentwicklung ist es nunmehr möglich, bis zu 32 Objekte zeitgleich über verschiedene Fahrspuren hinweg zu erfassen und zu verfolgen. Der Einsatz ist zudem "nicht invasiv", sodass keine Sensoren in die Fahrbahn eingebracht werden müssen. Der Installationsaufwand und auch die Folgekosten werden dadurch deutlich minimiert. Die Produktvorstellung in der Schweiz im Herbst 2010 erzeugte eine große internationale Resonanz nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in den allgemeinen Medien. Darüber hinaus führte die Sparte Verkehrssicherheit 2010 eine neue Kameratechnologie am Markt ein. Die so genannte SmartCamera® IV ist die Integration von zwei Spezial-Kameras auf engstem Raum. Die Kombination erlaubt beispielsweise die Videoüberwachung mit durchgängiger Kennzeichenerkennung sowie die fotografische Verstoßerfassung in einem kompakten Gerät.
Das Segment Messtechnik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die umfassende internationale Präsenz deutlich ausgeweitet. Im Mai 2010 wurde der neue Standort in China offiziell eröffnet. Auf rund 1.500 Quadratmetern befinden sich Projektierung, Produktion, Verkauf sowie Applikations- und Trainingscenter der Sparte Industrielle Messtechnik nun unter einem Dach. Mit dem neuen Gebäude in der Shanghai Pudong Industrial Zone wurden die Produktionskapazitäten und das Service-Center erheblich erweitert. In einem Trainings- und Vorführraum können Kunden die Messgeräte testen und sich schulen lassen. Die Zusammenführung der bereits vorhandenen Aktivitäten der Sparte mit der 2009 erworbenen AES Auto Equipment Co. Ltd. ist damit abgeschlossen. Auf das Know-how bei der Beschaffung inklusive der Montagekapazitäten greifen auch andere Sparten des Konzerns zurück.
Von der Präsenz in wichtigen Märkten für die Automobilindustrie, so neben China auch in Indien, profitiert die Sparte durch Aufträge für die Ausstattung von Motorenwerken mit Fertigungsmesstechnik an verschiedenen Standorten. So schloss die Sparte im Herbst 2010 die Auslieferung modernster Messtechnik für insgesamt drei Werke von General Motors in Thailand, Indien und Usbekistan inklusive eines passenden Servicekonzeptes erfolgreich ab.
Im Segment Messtechnik gab es 2010 keine Akquisitionen. Kooperationen bestehen zu zahlreichen Partnern und Institutionen. In der Verkehrssicherheit gewann ein von Jenoptik unterstütztes Sponsoringprojekt in Weimar im Rahmen der Kampagne "Roads to Respect" des Europäischen Verkehrssicherheitsrates den 1. Preis.
In das Segment Verteidigung & Zivile Systeme fällt der Verkauf der Jena-Optronik GmbH zum 3. Dezember 2010. Die Gesellschaft wurde zum 30. November 2010 entkonsolidiert. In den Zahlenangaben des Segmentes ist die Jena-Optronik - soweit nicht anders vermerkt - bis zur Entkonsolidierung enthalten.
Der Umsatz des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme betrug 205,8 Mio Euro und lag damit nahezu auf Vorjahresniveau (i.Vj. 205,3 Mio Euro). Darin enthalten sind 31,9 Mio Euro Umsatz der veräußerten Jena-Optronik GmbH, sodass der um den Verkauf bereinigte Umsatz 2010 bei 173,9 Mio Euro lag. Der Auslandsumsatz lag bei 47,6 Mio Euro.
Das Segment-EBIT lag aufgrund einer anderen Umsatzzusammensetzung mit 11,5 Mio Euro leicht unterhalb des Vorjahres (i.Vj. 12,2 Mio Euro). Auf das verkaufte Weltraumgeschäft entfielen 2,9 Mio Euro Ergebnisbeitrag. Das um den Verkauf bereinigte Segment-EBIT lag somit bei 8,6 Mio Euro. Die Einmaleffekte aus dem Verkauf sind im Konzern-EBIT enthalten und wurden auf Spartenebene nicht ausgewiesen.
Der Auftragseingang des Segmentes erreichte infolge mehrerer langfristiger Großaufträge Rekordniveau. Er betrug 211,6 Mio Euro nach 178,0 Mio Euro im Vorjahreszeitraum, was einer Steigerung um 18,9 Prozent entsprach. Enthalten darin sind der Großauftrag über rund 20 Mio Euro für Radome des Eurofighters, für die Jenoptik Konsortialführer ist. Ebenso ist Jenoptik der Lieferant für die Stromerzeuger-Aggregate für das Raketen-Abwehrsystem Patriot. Hier erhielt das Segment im August 2010 einen Auftrag aus den USA über rund 23 Mio US-Dollar. Darüber hinaus wird das Segment Flughafen-Bodenstromaggregate sowie Frequenzumformer an eine Linienfluggesellschaft mit Sitz im Nahen Osten für die Flughafen-Infrastruktur im Wert von 5 Mio Euro liefern. Nicht im Auftragseingang des abgelaufenen Geschäftsjahres enthalten ist der Teilauftrag für den PUMA-Schützenpanzer, der mit knapp 40 Mio Euro Anfang des laufenden Geschäftsjahres 2011 einging. Hier erwartet Jenoptik 2011 noch einen weiteren Teilauftrag über knapp 30 Mio Euro. Der gesamte Jenoptik-Anteil am neuen Schützenpanzer der Bundeswehr wird sich auf rund 70 Mio Euro belaufen.
scroll
| 2010 | 2009 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 205,8 | 205,3 | 0,2 |
| EBIT | 11,5 | 12,2 | -5,7 |
| Auftragseingang | 211,6 | 178,0 | 18,9 |
| Auftragsbestand1) | 212,6 | 260,2 | -18,3 |
| Mitarbeiter1) | 931 | 1.077 | -13,6 |
1) Im Auftragsbestand und in den Mitarbeiterzahlen zum 31.12.2010 ist die Jena-Optronik GmbH nicht mehr enthalten.
Die F + E-Kosten blieben mit 9,0 Mio Euro konstant (i.Vj. 9,0 Mio Euro). Wesentliche Entwicklungsprojekte laufen langfristig und vor allem mit Kooperationspartnern und können im Wehrbereich aus sicherheitspolitischen Gründen und aufgrund der sehr langfristigen Planungen im Einzelnen nicht genannt werden. Dies betrifft sowohl die Bereiche Energie- und Stabilisierungssysteme als auch die optischen Informationssysteme und Sensoren. Aufgrund des in diesem Segment hohen Anteils kundenfinanzierter Entwicklungsleistungen war die F+ E-Leistung mit 21,5 Mio Euro im Verhältnis zu den F+E-Kosten entsprechend hoch (i.Vj. 18,0 Mio Euro). Intensiv weiterverfolgt wird das Entwicklungsprojekt "transparenter Schutz". Die Kunst-stoff-Verbundscheibe für den Einsatz in gepanzerten Fahrzeugen, die auch nach ballistischen Bedrohungen noch Sicht gewährleistet, soll 2011 schrittweise am Markt eingeführt werden.
Mitarbeiter & Management. Die Mitarbeiterzahl des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme sank um 146 Mitarbeiter auf 931 (31.12.2009: 1.077 Beschäftigte). Zehn der Mitarbeiter arbeiteten im Ausland. Die Zahl der Mitarbeiter reduzierte sich vor allem durch den Verkauf des Weltraumgeschäftes. 128 Mitarbeiter verließen mit dem Verkauf der Jena-Optronik GmbH den Konzern. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) haben zwei Teilnehmer erfolgreich beendet und zwei Teilnehmer sind in das Programm gestartet.
Produktion & Organisation. Im Rahmen des Jenoptik Exzellenz Programms wurden 2010 die Produktentstehungsprozesse (PEP) des Segmentes analysiert und optimiert. Ziel ist es, den Prozess zu vereinheitlichen, deutlich abzukürzen und effizienter zu gestalten. Am Produkt-Entstehungs-Prozess beteiligte Mitarbeiter wurden umfassend geschult. Er wird gemäß der erarbeiteten Vorlagen und Prozesse im laufenden Geschäftsjahr an allen Standorten des Segmentes implementiert.
Am Standort Altenstadt wird seit 2009 die Fertigung optimiert. Im Zusammenhang mit einer neuen Ablauforganisation der Produktion und einer nachhaltig gestiegenen Nachfrage nach großen Aggregaten für die Stromversorgung startete Ende 2010 der Bau einer neuen Fertigungshalle, die Ende 2011 fertig gestellt sein soll. Der Neubau ist das wichtigste Investitionsvorhaben des Segmentes im Jahr 2011 und zu kleineren Teilen bereits in den Investitionen des Segmentes im Geschäftsjahr 2010 enthalten. Die Investitionen insgesamt beliefen sich 2010 auf 5,0 Mio Euro (i.Vj. 5,4 Mio Euro).
Marketing. Das Segment nahm 2010 an mehreren, vorrangig internationalen Messen teil. Zur wichtigen Leitmesse für die Verteidigung und Sicherheit, die alle zwei Jahre stattfindende Eurosatory in Paris, präsentierte sich das Segment auf einem Gemeinschaftsstand. Ebenfalls komplett überarbeitet wurde der Internetauftritt, der im Rahmen des Konzern-Portals alle Angebote des Segmentes in einem Webauftritt vereint. [50]
scroll
| Juni | Eurosatory, Paris, Frankreich |
| Juni | Interschutz, Leipzig, Deutschland |
| September | Innotrans, Berlin, Deutschland |
| Oktober | AUSA, Washington D.C., USA |
Schwerpunkt der Präsentation auf der Eurosatory waren kompakte Lösungen für die Energieversorgung in militärischen Landfahrzeugen, unter anderem ein 120 KW Starter/Generator, der gleichzeitig in der Lage ist, auch externe Großverbraucher zu versorgen. Zudem wurde das Modell eines Maschinensatzes der 17 KW APU für den Einsatz in verschiedenen, vornehmlich gepanzerten Fahrzeugen gezeigt. Ergänzt wurden die elektrischen Systemkomponenten durch optronische Beobachtungsgeräte, wie beispielsweise das NYXUS.
Zur Messe Interschutz präsentierte das Segment im Juni in Leipzig aus dem Bereich Sensoren und Optische Informationssysteme zusammen mit Dräger die ersten Wärmebildkameras, die beide Unternehmen im Rahmen eines Kooperationsvertrages gemeinsam entwickelt haben. Das neue Infrarot-Kameramodul ging in Jena in die Serienfertigung. Es ist Bestandteil der neuen Wärmebildkameras von Dräger, die sich an Feuerwehren sowie Rettungs- und Hilfsorganisationen richten.
Im März 2010 brachte Jenoptik mit der VarioTHERM® InSb eine neue Thermografiekamera auf den Markt, die speziell für die Industrie und Forschungseinrichtungen konzipiert wurde. Die Kamera deckt einen Temperaturbereich von minus 40 bis plus 2.000 Grad ab und arbeitet zudem spektralselektiv. Dies bedeutet, dass die Kamera mit speziellen Filtern bestimmte Materialien (z. B. Glas, Flammen oder Kunststoff) messen oder durch diese Materialien "hindurch sehen" kann, ohne dass diese bei der Messung berücksichtigt werden. So sind zum Beispiel Messungen in Brennöfen durch Glasfenster hindurch möglich.
Erweitert wurde ebenfalls die Produktlinie der Laser-Distanzmessgeräte. Die neuen Messgeräte sind in der Lage, zuverlässige Ergebnisse auch bei schwach reflektierenden Oberflächen über große Distanzen zu liefern und eignen sich damit für deutlich mehr Anwendungen. Bisher waren Messungen bei schwach reflektierenden Oberflächen nur auf kurze Distanzen möglich.
Das Produktportfolio des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme ist aufgrund der technologischen Leistungsfähigkeit international gefragt. Mit mehreren Komponenten und Subsystemen gelang es in den vergangenen Jahren, auf internationalen Plattformen Fuß zu fassen. Intensiviert wird der internationale Vertrieb des Bereiches Optische Informationssysteme und Sensoren, wobei zunehmend die bereits vorhandene Infrastruktur der anderen Segmente genutzt wird. Schwerpunkt der Internationalisierung des Segmentes ist der US-amerikanische Markt.
Akquisitionen fanden im Segment 2010 nicht statt. Der Verkauf der Jena-Optronik GmbH wurde im Rahmen der Lageberichterstattung mehrfach erläutert (siehe Lagebericht Seite 76 Unternehmenskäufe und -Verkäufe). Im Rahmen der unterjährigen Berichterstattung 2011 werden die Kennzahlen des Gesamtkonzerns sowie des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme um die Jena-Optronik GmbH bereinigt und auf vergleichbarer Basis ausgewiesen werden.
Es gab keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2010.
Unternehmerisches Handeln erfordert ein permanentes verantwortungsvolles Abwägen von Chancen und Risiken. Als weltweit agierender Konzern in verschiedenen Geschäftsfeldern gehört für Jenoptik das Nutzen unternehmerischer Chancen bei gleichzeitiger Steuerung der damit verbundenen Risiken zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Nur so kann der Bestand des Unternehmens gesichert und der Wert des Jenoptik-Konzerns systematisch und nachhaltig gesteigert werden. Die Unternehmensstrategie der Jenoptik ist dabei die Basis für die Risikopolitik des Konzerns.
Chancen- und Risikomanagement sind bei Jenoptik eng miteinander verknüpft und resultieren im Wesentlichen aus den Strategien und Zielen der einzelnen Geschäftsbereiche.
Chancen werden dabei innerhalb des Chancen- und Risiko-Managementsystems identifiziert und analysiert. Das Management von Chancen obliegt den operativen Einheiten in Zusammenarbeit mit der zentralen Abteilung Strategie & Business Development und ist ein integraler Bestandteil der konzernweiten Planungs- und Steuerungssysteme. Durch intensive Markt- und Wettbewerbsanalysen werden regelmäßig konkrete sparten- und geschäftsbereichsspezifische Potenziale diskutiert, ohne dass bei Entscheidungen die dazugehörigen Risiken vernachlässigt werden. Chancen sind im Prognosebericht ab Seite 103 näher erläutert.
Zielsetzung des Risikomanagements ist ein bewusster und damit kontrollierter Umgang mit Chancen und Risiken im Unternehmen. Durch Festlegung konzernweiter Richtlinien sorgt der Vorstand für ein effektives und systematisches Risikomanagement. Die Gesamtheit aller risikobezogenen Aktivitäten und Maßnahmen, mit deren Hilfe die Realisierung der Unternehmensziele sichergestellt wird, ist Risikomanagement im Sinne der Jenoptik. Der Prozess zur Bestimmung von Risikofeldern, der Identifikation von Risiken sowie der anschließenden Analyse, Bewertung und Begrenzung durch Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsysteme wird dabei laufend überprüft und aktualisiert. Alle in- und ausländischen Gesellschaften, an denen die JENOPTIK AG mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist, unterliegen einem konzernweiten Risiko-Managementsystem, das aus folgenden Elementen besteht:
| ― | einem unternehmensspezifischen Risikohandbuch |
| ― | Risikobeauftragten im Konzern sowie in den einzelnen Geschäftsbereichen (Risikoeinheiten) |
| ― | standardisierten, geschäftsbereichsspezifischen Risikoprofilen |
| ― | einer allgemeinen konzernweiten Reportingstruktur |
| ― | sowie einer regelmäßigen, einheitlichen Risikoberichterstattung auf Konzern- und nachgeordneten Ebenen. |
Da innerhalb des Jenoptik-Konzerns verschiedene operative Geschäftsfelder existieren, dient ein allgemeines Risikoraster als Hilfestellung, um mögliche Risiken geordnet darzustellen. Unter Berücksichtigung des Risikorasters sind in einer jährlich vorzunehmenden Risikoinventur die Risikofelder zu bestimmen (Risikoscreening), innerhalb derer sich wesentliche Risiken für das Unternehmen ergeben. Als Hilfestellung für die jährlich durchzuführende Risikoinventur dienen seit 2010 Checklisten, die abschließend von den Risikobeauftragten geprüft werden. Im Rahmen einer Risikoanalyse bemessen die Risikobeauftragten der Risikoeinheiten regelmäßig zu den Prognoseterminen alle identifizierten Risiken anschließend hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Ergebnisauswirkung. Die Ergebnisse der Risikoidentifizierung und -analyse gehen - sofern sie bestimmte Wertschwellen übersteigen - in den Risikobericht ein, der jährlich mehrmals an den Risikobeauftragten des Konzerns gesendet wird. Im Risikobericht werden die Einzelberichte unter Beachtung der möglichen Aggregation von Risiken zu einem Konzernrisikobericht für den Vorstand zusammengefasst. Aufgezeigte Maßnahmen sind von namentlich genannten Verantwortlichen unter Terminvorgabe umzusetzen. Tritt zwischen den Berichtsterminen ein Risiko mit einer bestimmten Mindestergebnisauswirkung und -eintrittswahrscheinlichkeit erstmals auf bzw. ändert sich ein bereits bekanntes Risiko in gleicher Höhe, so sind der Risikobeauftragte des Konzerns sowie der Vorstand unverzüglich zu informieren und ein Ad-hoc-Risikobericht zu erstellen.
Als konzernweite Gremien zur Identifikation, Analyse und Handhabung von Chancen und Risiken dienen neben monatlichen Vorstandssitzungen auch Strategie- und Ergebnismeetings sowie Telefonkonferenzen. Vorstand und Leitungsebene reflektieren hier zusammen mit den Leitern der Bereiche Finanzen sowie Strategie & Business Development relevante Chancen und Risiken sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen. Das Executive Management Board als erweitertes Führungsgremium des Konzerns tagte 2010 fünf Mal. Der Jenoptik-Vorstand berät und entscheidet hier zusammen mit den Leitern der fünf Sparten und der Leiterin Personal, Supply Chain Management & Shared Service Center wesentliche, übergreifende, strategische und operative Konzern-Entscheidungen. Ein konzernweit einheitlich strukturiertes Innovations- und Investitionscontrolling gewährleistet zudem, dass durch eine kritische Bewertung neuer Entwicklungsprojekte inklusive einer Risikoeinschätzung nur die besten Ideen systematisch bis zum wirtschaftlichen Erfolg weiterverfolgt werden.
Neben der Verpflichtung des Vorstandes, geeignete Maßnahmen zu treffen, um den Bestand gefährdender Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, ist die Einrichtung und regelmäßige Überprüfung der Effizienz und Wirksamkeit des Überwachungssystems erforderlich. Dies übernimmt laut Risikohandbuch der Risikoausschuss.
Der Konzern-Risikoausschuss setzt sich aus dem Vorstand, dem Konzernrisikobeauftragten und den Leitern Recht, Interne Revision sowie der kaufmännischen Leitung zusammen und tagt mindestens ein Mal jährlich. Das Risikofrüherkennungssystem wird zudem im Rahmen der Abschlussprüfung vom Wirtschaftsprüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand gefährdenden Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren.
Die Jenoptik verfügt über ein System von Kontrollen, das sowohl aus internen als auch externen Prozessen besteht. Durch gezielte Kontrollen auf unterschiedlichen Prozessebenen deckt das System mögliche Defizite in der Überwachung auf und löst entsprechende Gegenmaßnahmen aus. Durch regelmäßige Überprüfung der Methoden wird die Effektivität der Identifikation und Analyse von Risiken sichergestellt und verbessert. Die Aufgaben des Kontrollsystems der Jenoptik werden durch das Interne Kontrollsystem (IKS) und die Interne Revision übernommen.
Das Interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil des Risiko-Managementsystems der Jenoptik und umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen, Grundsätze und Verfahren, um die Unternehmens- und Kontrollziele zu erreichen. Neben der Übereinstimmung mit Gesetzen und Richtlinien gehören dazu insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung. Durch die konsequente Anwendung risikopolitischer Grundsätze und Weisungen in Form von Konzern- und Spartenrichtlinien kann ein Großteil der Risiken bereits vermieden oder zumindest in ihren Auswirkungen gemindert werden.
Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem ist als Teil des gesamten Internen Kontrollsystems (IKS) des Jenoptik-Konzerns in das unternehmensweite Risikomanagementsystem eingebettet. Es umfasst Maßnahmen, Grundsätze und Verfahren zur Sicherstellung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung. Ziel ist dabei, einen regelungskonformen Konzernabschluss zu erstellen. Jenoptik stellt dies durch implementierte Kontrollen und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen hinreichend sicher. Für die Rechnungslegung und Berichterstellung nach IFRS regeln Richtlinien einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und sichern den Prozess der Konzernabschlusserstellung. Dabei werden neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen zeitnah analysiert und wenn erforderlich in den Richtlinien und Rechnungslegungsprozessen umgesetzt.
Die Abteilung Finanzen ist fachlich für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich. Klare Verantwortlichkeiten mit Funktionstrennung unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips kennzeichnen dabei den Prozess der Finanzberichterstattung beim Jenoptik-Konzern. Weitere Überwachungsaufgaben werden durch spezifische Konzernfunktionen wie z. B. die Zentrale Steuerabteilung wahrgenommen. Verbindliche inhaltliche und zeitliche Vorgaben reduzieren das Risiko uneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken der einzelnen Gesellschaften im Konzern. Alle in den Rechnungslegungsprozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Durch Zugangsbeschränkungen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.
Zur Erstellung des Jenoptik-Konzernabschlusses werden die IFRS-Berichtspakete der Gesellschaften in ein Konsolidierungssystem überführt. Systemtechnische Kontrollen überprüfen die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften. Konsolidierungsrelevante Informationen werden formalisiert abgefragt. Dadurch wird sichergestellt, dass konzerninterne Transaktionen eliminiert werden. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. 2011 wird zur weiteren Vereinfachung der Prozesse das konzernweit einheitliche Konsolidierungstool "SAP Business Objects Financial Consolidation" eingeführt. Die von Jenoptik implementierten Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleisten jedoch bereits heute mit hinreichender Sicherheit einen zuverlässigen und IFRS-, HGB-sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Unabhängige Abschlussprüfer prüfen die Jahresabschlüsse der prüfungspflichtigen Gesellschaften. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, prüft den Jenoptik-Konzernabschluss 2010. Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird regelmäßig über relevante Fragen des Internen Kontrollsystems Bericht erstattet. Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten permanent in das interne Kontroll- und Risiko-Managementsystem eingebunden.
Die unabhängige Interne Revision wird vom Revisionsbeauftragten des Vorstandes geleitet und in Form so genannter Jenaudits durchgeführt. Die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems wird durch interdisziplinäre Teams geprüft, die durch Mitarbeiter aus allen Bereichen des Konzerns unterstützt werden. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die ordnungsgemäße Einhaltung und Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Eventuell festgestellte Defizite, aber auch Empfehlungen zu möglichen Verbesserungen, werden direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten sowie den Vorstand berichtet. Durch eine Kategorisierung der Feststellungen ist sichergestellt, dass bei groben Verstößen der Vorstand und gegebenenfalls der Aufsichtsratsvorsitzende sofort und unmittelbar unterrichtet werden. Im Bedarfsfall wird die Interne Revision durch einen externen Revisor unterstützt. In so genannten Ad-hoc- oder Sonder-Jenaudits können zudem zeitnah aktuelle Sonderthemen aufgegriffen werden. Die jeweils geprüfte Einheit berichtet im Nachhinein in einem Umsetzungsbericht, welche der ausgesprochenen Empfehlungen bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt umgesetzt wurden. Im Anschluss daran erfolgen Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft wird. Der jeweiligen Leitungsebene und dem Jenoptik-Vorstand wird über die Ergebnisse berichtet. Die Interne Revision berichtet mindestens ein Mal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates über ihre wesentlichen Feststellungen in dem seit der letzten Berichterstattung verstrichenen Zeitraum. Im Jahr 2010 wurden vier Jenaudits und sechs Follow-up-Prüfungen sowie ein Sonder-Jenaudit durchgeführt.
Die Koordination des Konzern-Finanzbedarfes und die Sicherung der Liquidität sind wesentliche Aufgaben der zentralen Abteilung Treasury. Das finanzielle Risikomanagement hat zum Ziel, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen durch operative und finanzorientierte Aktivitäten zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich für Sicherungszwecke der Grundgeschäfte genutzt und nur mit Banken guter Bonität abgeschlossen.
Währungsbedingte Risiken entstehen aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Eine Fremdwährungsrichtlinie regelt die zulässigen Sicherungsinstrumente und möglichen Abweichungen hiervon. Die Risiken werden von der Abteilung Treasury identifiziert und mit geeigneten Maßnahmen gesteuert. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung an die Abteilung Treasury melden, damit diese abgesichert werden. Einzelheiten hierzu befinden sich im Anhang auf den Seiten 165 bis 169 unter Punkt 35.
Liquiditätsrisiken werden mittels einer Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt und konzernweit systematisch minimiert. Zur Verbesserung der Liquiditätsprognose wurde die Liquiditätsplanung 2010 um einen monatlich rollierenden Liquiditätsforecast erweitert, der unterjährig bei besonderen Abweichungen und über den Bilanzstichtag hinaus wichtige Finanzinformationen liefert.
Aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze ist der Jenoptik-Konzern im Wesentlichen Zinsänderungsrisiken im Bereich mittel- und langfristig verzinslicher finanzieller Vermögenswerte und Schulden ausgesetzt. Im Zinsrisiko-Managementsystem werden alle zinsreagiblen Aktiv- und Passivposten des Konzerns erfasst und analysiert. Details zum Umgang mit Zinsänderungsrisiken sind in der Richtlinie "Zinspolitik" zusammengefasst. Eine weitergehende Erläuterung befindet sich im Konzernanhang unter Punkt 35.
Sowohl die allgemeine Wirtschaftslage als auch die unternehmensinterne Situation beeinflussen die Entwicklung des Jenoptik-Risikoprofils. Im Folgenden werden die durch das Risiko-Managementsystem ermittelten signifikanten Unternehmensrisiken aufgeführt. Sonstige, derzeit noch nicht bekannte oder aktuell als unwesentlich eingeschätzte Risiken könnten die Geschäftsentwicklung des Konzerns ebenfalls beeinträchtigen.
Jenoptik unterhält Geschäftsbeziehungen in mehr als siebzig Länder und erwirtschaftete 2010 59,8 Prozent des Umsatzes im Ausland. Die Entwicklung der Weltwirtschaft, insbesondere der europäischen Wirtschaft, hat somit einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum des Konzerns. Da sich Produkte und Dienstleistungen hauptsächlich an die Industrie und öffentliche Auftraggeber richten, wirken konjunkturelle Schwankungen üblicherweise zeitlich versetzt.
Im Vergleich zum gesamtwirtschaftlichen Umfeld 2009, das insbesondere von der Finanz- und Wirtschaftskrise und damit von einem starken Rückgang des Geschäftsklimas sowie gesunkenen Investitionsausgaben geprägt war, haben sich im Geschäftsjahr 2010 die Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren verbessert und stabilisiert. Jedoch besteht keine Gewissheit über Umfang und Nachhaltigkeit der Erholung angesichts der hohen Verschuldungsgrade öffentlicher Haushalte, z. B. in europäischen Ländern und den USA, sowie hinsichtlich der Auswirkungen, die deren Konsolidierung sowie der Wegfall zahlreicher Konjunkturprogramme haben könnten. Unsicherheiten und differenzierte Meinungen zur Entwicklung an den internationalen Währungs- und Finanzmärkten existieren somit weiterhin und es besteht das Risiko, dass sich das Wirtschaftswachstum 2011 teilweise wieder abschwächt.
Marktrisiken. Aufgrund der Präsenz von Jenoptik in verschiedenen Märkten können Branchenrisiken und zyklische Schwankungen der Einzelmärkte besser ausgeglichen werden. Das Konzerngeschäft geht zwar mit einer Vielzahl von Branchenrisiken einher, ist jedoch im Gegenzug auch nicht wesentlich von einer einzigen Branche abhängig. Rund 71 Prozent des Jenoptik-Gesamtumsatzes entfielen 2010 auf die drei größten, weitgehend voneinander unabhängigen Zielmärkte Luft- und Raumfahrt/Verkehr, Sicherheits- und Wehrtechnik sowie Maschinenbau/Automotive. Etwa 13 Prozent des Konzern-Gesamtumsatzes erwirtschaftete Jenoptik mit Unternehmen der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie. Das Risiko, dass die vom Konzern adressierten Märkte ohne ursächliche, von Jenoptik nicht beeinflussbare Ereignisse, wie ein dramatischer Einbruch der Weltwirtschaft, Kriege, Naturkatastrophen oder Pandemien, gleichzeitig stark einbrechen, war in der Vergangenheit als eher gering eingeschätzt worden. 2009 hat jedoch gezeigt, dass eine weltweite, nahezu alle Branchen umfassende Rezession auch kaum miteinander korrelierende Marktrisiken deutlich verstärken kann.
Das Geschäftsjahr 2010 war geprägt von einer positiven Entwicklung bzw. anhaltend hohen Nachfrage aus der Halbleiterindustrie, die vorrangig die Sparte Optische Systeme im Segment Laser & Optische Systeme prägte. Im hochzyklischen Halbleitermarkt besteht im 2. Halbjahr 2011 allerdings das Risiko eines Nachfragerückgangs. In der Sparte Laser & Materialbearbeitung könnte eine Investitionszurückhaltung im Anlagenbau (Dünnschicht-Solarbereich), die geplante Kürzung von Solarförderungen sowie ein erheblicher Preisdruck in der Photovoltaikindustrie die Geschäftstätigkeit negativ beeinflussen. Allerdings bieten neue Anwendungen im Bereich der kristallinen Photovoltaik auch Chancen. Ein anziehender Gesamtmarkt und eine schneller als ursprünglich erwartete Erholung der Nachfrage aus der Automobilindustrie beschleunigten 2010 im Segment Messtechnik den Turnaround. Jenoptik rechnet 2011 mit einer weiteren Belebung in diesem Segment, die allerdings auch mit steigendem Preisdruck verbunden sein kann. Innerhalb dieses Segmentes bewegt sich die Sparte Verkehrssicherheit in Europa in einem weitgehend stabilen Markt, während die nichteuropäischen Märkte zunehmend durch internationale Großprojekte mit langen Vorlaufzeiten und Entscheidungsprozessen bestimmt werden. Dies kann zu Schwankungen bei der Auftragslage, bei Umsatz und Ergebniss führen. Nach wie vor stabil war 2010 die Entwicklung im Segment Verteidigung & Zivile Systeme. In der Wehrtechnik ist Jenoptik jedoch aufgrund von Budgetrestriktionen zunehmend dem Risiko von Umsatzverschiebungen mit entsprechender Ergebnisbelastung ausgesetzt.
Jenoptik agiert in einem technologisch schnelllebigen Umfeld, das hinsichtlich Preis- und Margendruck, Konsolidierung sowie Produkt- und Servicequalität von einem starken Wettbewerb geprägt ist. In unseren Kernmärkten konkurrieren wir jeweils mit einer Hand voll Unternehmen weltweit. Die aktuelle Situation der Weltwirtschaft und der konjunkturelle Ausblick für Märkte wie Europa, Nordamerika und Asien hat jedoch zu einer erheblichen Durchmischung des Wettbewerbsumfeldes geführt. Das Risiko, dass ein Großteil der Wettbewerber gleichzeitig mit neuen Produkten und Technologien auf den Markt kommen und es infolge dessen zu hohen Umsatz- und Ertragseinbußen kommt, wird allerdings derzeit als gering eingeschätzt. Durch Kundenbindungsprogramme und das verstärkte Auftreten als Systemintegrator mit höherem Wertschöpfungsanteil wirkt Jenoptik dem Trend von Hauptkunden zu "second sourcing" entgegen und sieht im Gegenzug auch Chancen für neue Kundenbeziehungen als "first oder second source". Einige Branchen, in denen Jenoptik tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Stärkung unserer Wettbewerber sowie einer Veränderung unserer relativen Marktposition führen und somit in einem Risiko eines Abwertungsbedarfes einzelner Beteiligungen und Firmenwerte münden können. In Kombination mit anderen Faktoren kann dies die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Aufgrund der soliden Marktstellung des Jenoptik-Konzerns stehen im aktuellen Umfeld sich konsolidierender Märkte dem Risiko von Marktanteilsverlusten gleichermaßen Chancen gegenüber, die eigene Marktstellung zu verbessern. Durch die nachhaltige Reduktion von Fixkosten, eine fortlaufende Internationalisierung und Erschließung neuer Ländermärkte sowie eine Verstärkung von Geschäftsbereichen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial begegnet Jenoptik diesen Marktrisiken konsequent.
Unternehmensstrategische Risiken stehen vor allem im Zusammenhang mit dem zukünftigen Wachstum des Jenoptik-Konzerns. Die Gewinnung von Marktanteilen kann sowohl organisch durch Wachstum, die Einführung neuer Produkte und Geschäftsmodelle als auch anorganisch über Akquisitionen und Kooperationen, vor allem im Zusammenhang mit der weiteren Internationalisierung, erfolgen. Die damit verbundenen Risiken inklusive der Produktrisiken können sich negativ auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage der Jenoptik auswirken. Durch die enge Verzahnung von operativer Mittelfristplanung und mittelfristiger Finanzplanung sowie mit einem rollierenden Strategieprozess und dem Innovationsmanagement mit entsprechenden Roadmaps soll sichergestellt werden, dass insbesondere auch mittel- bis langfristig wirksame potenzielle Risiken und Chancen frühzeitig identifiziert und gemanagt werden können.
Ein wesentliches unternehmensstrategisches Risiko kann aus der Fehleinschätzung künftiger Entwicklungen resultieren. Alternative Technologien von Wettbewerbern könnten zudem eine Substitutionsgefahr für Produkte der Jenoptik darstellen. Neben einer veränderten Marktstellung können Umsatzausfälle und Abschreibungen aktivierter Entwicklungsleistungen die Folge sein. Durch Forschungskooperationen mit industriellen Partnern und Hochschulen intensiviert Jenoptik die eigenen Entwicklungsleistungen. Langfristige Kundenbeziehungen ermöglichen Entwicklungen in enger Abstimmung mit den Kunden. Ein ausbleibender Markterfolg einzelner Produktentwicklungen lässt sich bei Technologieunternehmen jedoch nie ganz ausschalten und Verluste im einstelligen Millionen-Euro-Bereich sind durch den Abbruch einzelner großer F + E-Themen möglich. Wesentliche Beeinträchtigungen der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage hält Jenoptik jedoch für unwahrscheinlich. Um dieses Risiko zu begrenzen, prüft Jenoptik das Vorliegen der Kriterien für eine Aktivierungspflicht sehr genau. Die in Kapitel 5.1 aufgezeigten Maßnahmen unseres Risiko-Managementsystems verringern zwar das Risiko von Fehleinschätzungen, können es aber weder vollständig eliminieren noch exakt beziffern. Ein konzernweites, gezieltes Innovationsmanagement und laufende Marktanalysen im Zusammenhang mit einer kontinuierlichen Forschung und Entwicklung begrenzen zusätzlich das Risiko von Investitions- und Technologie-Fehlentscheidungen. Eine Kopplung von Strategieprozessen mit stufigen Innovationsprozessen und F+E-Roadmapping stellt sicher, dass Abbruchsrisiken minimiert werden. Neue Entwicklungsprojekte werden entsprechend einem konzernweit geltenden Kriterienkatalog bewertet, sodass nur die besten Ideen bis zum wirtschaftlichen Erfolg weiterverfolgt werden. Ausschlaggebend sind neben den Ertrags- und Marktpotenzialen die technologische Machbarkeit sowie eine Risikoabschätzung.
Aus eigenen und fremden Patentanmeldungen resultieren für Jenoptik Risiken durch mögliche Rechtsstreitigkeiten infolge von Patentverletzungen oder ungeplanten Aufwendungen für Lizenzerwerbe, denen allerdings Chancen auf Einnahmen aus möglichen Lizenzierungen an Dritte gegenüberstehen. Insbesondere in den USA sind aufgrund der dortigen Rechtslage Klagen auf Patentverletzungen mit teilweise hohen Schadensersatzforderungen allerdings nie ausgeschlossen. Aus aktuellen Vorgängen besteht hier derzeit jedoch nur ein geringes Risiko.
Die weitere Internationalisierung des Konzerns geht einher mit Akquisitionen, Kooperationen und der Fokussierung auf das Kerngeschäft. Akquisitionsrisiken aus der Integration von Mitarbeitern, Prozessen und Produkten sowie möglicherweise erhöhten Verschuldungsgraden und langfristigen Vermögensgegenständen einschließlich Geschäfts- und Firmenwerten begegnet Jenoptik mit einer ausführlichen Due Diligence. Diese führte in der Vergangenheit häufiger zum Nichtkauf als zum Kauf. In einem stufenweisen Prüfverfahren erfolgt durch die Abteilung Strategie & Geschäftsentwicklung auf Basis der Wachstums- und jeweiligen Bereichsstrategie ein Marktscreening. Rechtliche Fragestellungen werden von der Rechtsabteilung - bei Bedarf unter Hinzuziehung externer Rechtsanwälte - bearbeitet. Mögliche Akquisitionsvorhaben werden anschließend mit dem Vorstand und der Spartenleitung diskutiert und bewertet. An jede Akquisitions- sowie Investitionsentscheidung stellt Jenoptik konzernweit anspruchsvolle Bedingungen.
Mit dem Einstieg in neue Ländermärkte sind Risiken internationaler Geschäfte, wie beispielsweise Rechtsrisiken, verbunden. Jenoptik arbeitet deshalb bevorzugt mit lokalen Partnern oder einem lokalen Management zusammen und nutzt bereits vorhandene Strukturen und Ressourcen des Konzerns. Als langjähriger Partner, der Jenoptik seit 2004 erfolgreich im koreanischen Markt vertritt, hält beispielsweise Telstar-Hommel 33,3 Prozent an der im Sommer 2009 gegründeten JENOPTIK Korea Corp. Auch in Japan ist Jenoptik seit November 2010 mit knapp zwei Dritteln Mehrheitsgesellschafter des Gemeinschaftsunternehmens JENOPTIK Japan Co. Ltd., der langjährige Partner Kantum Electronics hält etwas über ein Drittel der Anteile. Erhöhte Risiken im Zusammenhang mit der politischen Lage gegenwärtig wichtiger Absatz- und Produktionsländer bestehen im Nahen Osten und nordafrikanischen Raum, wodurch sich unter anderem Aufträge verzögern oder ausbleiben können.
Infolge von Handelsrestriktionen bestehen für Jenoptik als Lieferant wehrtechnischer Güter Exportrisiken. Der Konzern schätzt diese Risiken als gering ein und begegnet ihnen regelmäßig mit umfassenden Prüfungen und dem Einholen von Ausfuhrgenehmigungen für genehmigungspflichtige Produkte. Seit August 2010 ist eine Exportkontrollrichtlinie konzernweit gültig, die die Einhaltung der Exportkontrollregelungen überwacht und die konzernweite Koordination optimiert. Durch Scannen und permanentes Überwachen aller bestehenden einkaufs-, vertriebs- und finanzseitigen Aktivitäten im SAP-Modul SAP Global Trade Services können Exportrisiken im Jenoptik-Konzern frühzeitig erkannt und ausgeschaltet werden.
Die Risiken aus dem Verkauf von Unternehmensteilen, namentlich aus dem Verkauf von M+W Zander, haben sich 2010 weiter reduziert. Darüber hinaus hat Jenoptik die bei Verkäufen großer Unternehmensteile - wie der Jena-Optronik GmbH oder des Minderheitsanteils an der caverion GmbH - üblichen Garantien gegeben, u.a. für die Richtigkeit der abgegebenen Steuererklärungen oder das Vorliegen erforderlicher Genehmigungen, Patente und Lizenzen für den Betrieb des Geschäftes. Aus solchen Garantiezusagen könnten künftig grundsätzlich Ansprüche des Käufers entstehen.
Das Risiko möglicher Umsatzverluste durch die 2009 erstmals eingeführte konzernweit einheitliche Dachmarke ,Jenoptik' ist nicht eingetreten. Das globale Zusammenwachsen unter einem weltweit einheitlichen Logo hat sich beschleunigt. Gezielte Informationskampagnen und das Weiterführen beispielsweise der Marke ROBOT als so genanntes Ingredient Brand gewährleisten, dass Kunden etablierte Namen nach wie vor auf Geräten zur Verkehrsüberwachung finden.
Informationsrisiken. Im Zusammenhang mit vertraulichen Informationen zu künftigen Strategien, Technologien oder Produktentwicklungen besteht das Risiko, dass diese fälschlicherweise in die Öffentlichkeit gelangen und als Folge künftige Umsätze schmälern und unsere Marktposition ernsthaft gefährden. Im Konzern bestehen deshalb Schutzmechanismen, z. B. die Ausgabe besonders kryptographischer Hardware, eine Verschlüsselung von E-Mails und Dateien, Netztrennungen sowie militärische Sicherheitsstandards und Richtlinien zur internen Behandlung von sensiblen Daten (siehe IT-Risiken).
Aufgrund der Präsenz in verschiedenen Märkten besteht für Jenoptik nur in einigen wenigen operativen Bereichen eine starke Abhängigkeit von einzelnen Kunden oder Lieferanten. Jenoptik verfügt insgesamt über eine breite Kundenbasis und ist von keinem Kunden existenziell abhängig. 2010 fielen auf Ebene des Gesamtkonzerns 16 Prozent des Umsatzes und 13 Prozent des Auftragseingangs auf die drei größten Kunden. Es besteht auf Konzernbasis somit keine Konzentration von Ausfallrisiken auf einzelne Großkunden. Bezogen auf einzelne Konzerngesellschaften kann die Abhängigkeit von einzelnen Kunden jedoch deutlich größer sein. Durch konsequentes Forderungsmanagement und das Management von Schlüsselkunden begegnet Jenoptik dem potenziellen Bonitätsrisiko von Kunden. Da viele Kundenaufträge auf langfristigen Liefervereinbarungen basieren, denen zum Teil Spezialentwicklungen zu Grunde liegen, wird das Risiko des Abbruchs einer Geschäftsbeziehung weiter reduziert.
Eine Abhängigkeit von Lieferanten besteht in einzelnen Bereichen bei der Beschaffung von Spezialkomponenten und bei durch Jenoptik vergebenen Entwicklungsaufträgen, die nicht zu den geforderten Ergebnissen führen. Durch den Produktmix der Jenoptik ist das Risiko von Umsatz- und Ergebniseinbußen aufgrund von Lieferengpässen eines Schlüssellieferanten in der Regel gering. Lieferantenprobleme können im Extremfall zu Produktionsstillstand, Umsatzausfall, deutlich höheren Beschaffungspreisen, Reputationsverlust, Vertragsstrafen, Schadensersatz oder einem Verlust von Folgeaufträgen führen und das Ergebnis einzelner Konzerngesellschaften beeinträchtigen. Um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren, sind neben einem aktiven Schnittstellen-Management bei Fremdentwicklungen das Insourcing strategischer Schlüsselkomponenten sowie der Aufbau von "second sources" erfolgreiche Gegenmaßnahmen.
Die 2010 eingeleiteten Maßnahmen (siehe Lagebericht Seite 67) qualifizieren das Lieferantenportfolio weiter und reduzieren das Abhängigkeitsrisiko.
Beschaffungsrisiken. Im Bereich Beschaffung rechnet Jenoptik mit keinen wesentlichen Preissteigerungen. In einzelnen Bereichen sind jedoch Preissteigerungen möglich, wie sich dies teilweise 2010 bereits bei elektronischen Bauteilen oder synthetischem Quarz zeigte. Ausgenommen sind Beschaffungen im Zusammenhang mit Energie wie Kraftstoffe und Rohstoffe. Als Rohstoff ist für die Jenoptik vor allem Germanium von Bedeutung. Hauptverbraucher ist die Sparte Optische Systeme. Während die Preise für diesen Rohstoff bis Oktober relativ stabil waren, stiegen sie danach rasant an (von 800 US-Dollar/kg auf 1.350 US-Dollar/kg).
Aufgrund der 2010 stark angestiegenen Konjunktur und der damit einhergehenden Auslastung der Lieferanten hatten sich die Wiederbeschaffungszeiten deutlich verlängert.
Langfristige Aufträge mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren oder mehr bestehen vor allem im Segment Verteidigung & Zivile Systeme sowie in vermindertem Umfang im Service Providing der Sparte Verkehrssicherheit. Stabile Kalkulationsgrundlagen und die zukünftige Auslastung bieten dem Konzern in diesen Fällen zwar eine gute Prognosesicherheit, dem stehen allerdings Risiken aus dem üblicherweise hohen Auftragsvolumen, den damit verbundenen langfristigen Kalkulationen, Vorleistungsinvestitionen und ggf. Inflations- und Währungsrisiken gegenüber. Jenoptik reduziert diese Risiken mit Hilfe von Preisgleitklauseln, Anzahlungen, Währungsabsicherungen (siehe Finanzwirtschaftliche Risiken) und rollierenden Prognosen. Durch Absicherungsinstrumente völlig ausschließen lassen sich diese Risiken aber insbesondere nicht bei Rahmenverträgen, die keine verbindliche Abnahme durch den Kunden am Laufzeitende festschreiben, im Gegenzug aber feste Kalkulationen und das Vorhalten von Ressourcen erzwingen. Im Zusammenhang mit voraussichtlichen Budgetkürzungen öffentlicher Auftraggeber besteht für Jenoptik künftig das Risiko, dass sich Aufträge zeitlich verzögern oder über einen längeren Zeitraum erstrecken. Durch eine kontinuierliche Verbesserung der Beschaffungs-, Durchlauf- und Absatzprozesse werden zusätzlich Lagerrisiken minimiert und die Kapitalbindung reduziert. Durch zunehmend konzernweit zentralisierte Einkaufsprozesse profitiert Jenoptik zudem künftig in stärkerem Maße von Skaleneffekten.
Um Produkthaftungsfälle zu vermeiden, arbeitet der Konzern mit hohen Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie entsprechend den einschlägigen nationalen und internationalen Regelungen und Gesetzen. Eine Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung deckt das als niedrig eingeschätzte Restrisiko weitgehend ab und erfasst mit einem weltweiten Deckungskonzept nahezu alle Konzerngesellschaften. Die US-Tochtergesellschaften des Jenoptik-Konzerns sind zusätzlich lokal versichert. Somit wird auch speziellen Anforderungen einzelner Länder Rechnung getragen.
Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Als integraler Bestandteil ist die Abteilung Treasury auf Basis konzernweit geltender Richtlinien für die Steuerung und Überwachung der Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken zuständig. Wichtigstes Ziel ist, dass jederzeit die jeweils benötigten liquiden Mittel sichergestellt sind.
Liquiditätsrisiken. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung wird die finanzielle Flexibilität und jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Konzerns sichergestellt. Durch die Kapitalerhöhung im März 2010, den Verkauf der Minderheitsbeteiligung an der caverion GmbH, den Verkauf der Jena-Optronik GmbH und den mit diesen Aktivitäten verbundenen Rückgang der Nettoverschuldung haben sich die Liquiditätsrisiken für den Jenoptik-Konzern 2010 deutlich reduziert. Durch einen positiven Cashflow und einen freien Liquiditätsrahmen in Form von Kreditlinien und noch nicht in Anspruch genommenen Krediten in Höhe von rund 84 Mio Euro zum 31. Dezember 2010 ist aus heutiger Sicht die Liquiditätsversorgung des Konzerns gesichert. Zudem verbessert ein Cashpooling die Liquiditätsversorgung der einzelnen Gesellschaften und begrenzt so deren Liquiditätsrisiko. Die Verteilung der Kreditlinien auf mehrere Banken ohne die Dominanz einer Bank reduziert dieses Risiko nochmals. Rund 51 Prozent der zum Jahresende 2010 bestehenden Brutto-Finanzschulden sind an finanzielle Kennzahlen, so genannte Financial Covenants, gekoppelt. Grundsätzlich besteht bei Unterschreitung dieser Kennzahlen die Gefahr, dass Banken die zu Grunde liegenden Kredite vorfristig fällig stellen können. Angesichts der zum 31. Dezember 2010 deutlich reduzierten Nettoverschuldung und unserer Erwartung einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung 2011 erscheint eine Verletzung der derzeit gültigen Financial Covenants jedoch unwahrscheinlich. Die quantitativen Auswirkungen des Liquiditätsrisikos sind im Anhang unter Punkt 35 erläutert.
Währungsrisiken. Die Bilanz- und Konzernwährung der Jenoptik, in der ein Großteil des Umsatzes abgerechnet wird, ist der Euro. Rund 8 Prozent des Konzernumsatzes wurden im Geschäftsjahr 2010 in US-Dollar abgewickelt, nur ein geringer Teil in anderen Landeswährungen.
Mit Wechselkursabsicherungsinstrumenten, vornehmlich Devisentermingeschäften und Devisenoptionen, sichert Jenoptik nahezu alle Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert somit die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Um Wechselkursrisiken entgegenzuwirken, werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Sicherung des operativen Grundgeschäftes sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt. Alle Zahlungsströme in Fremdwährung werden dabei als Risikoposition erfasst. Zur Absicherung der Fremdwährungsgeschäfte und Festlegung der jährlichen Währungssicherungs-Strategie werden anschließend die erwartete Währungsentwicklung, das Risikopotenzial sowie ein Schockszenario analysiert, um daraus das maximal zulässige Verlustrisiko zu ermitteln.
Zum 31. Dezember 2010 lag der abgesicherte Betrag ausstehender Devisentermingeschäfte bei 42,9 Mio Euro (i.Vj. 36,3 Mio Euro). Künftige, noch nicht feststehende US-Dollar-Cashflows für noch nicht abgeschlossene Verträge können nur bedingt in Form von Cashflow-Hedges abgesichert werden. Bei späterem Nichtabschluss des Grundgeschäftes enthalten diese ein zusätzliches Währungsrisiko. Nicht abgesichert werden kann zudem das Risiko, dass Wettbewerber mit Wertschöpfung in anderen Währungszonen nach Währungsschwankungen plötzlich kostengünstiger anbieten können. Dies könnte sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Jenoptik auswirken.
Da Jenoptik tendenziell höhere Einnahmen als Ausgaben in US-Dollar hat, profitiert der Konzern von einem starken US-Dollar. Im Laufe des Jahres 2010 hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar an Wert verloren. Der US-Dollar lag zum Jahresende mit 1,3362 EUR/USD unter dem Vorjahreswert (31.12.2009: 1,4406 EUR/USD). Bis Februar 2011 verzeichnete der US-Dollar einen weiteren Aufwärtstrend (22.2.201 1: 1,3665 EUR/USD). Künftige Auftragseingänge könnten bei einem stärkeren US-Dollar zu anziehenden Euro-Margen führen, sofern die positiven Wechselkurseffekte nicht vollständig in Form von Preisreduzierungen weitergegeben werden. Umgekehrt würde ein sich abschwächender US-Dollar negativ auf die Margen der Jenoptik wirken. Die quantitativen Auswirkungen des Währungsrisikos werden im Anhang unter Punkt 35 dargestellt.
Zinsänderungsrisiken bestehen bei kurzfristigen sowie langfristigen Krediten mit kurzer Zinsbindung, wenn sich steigende Zinsen auf den Zinssatz dieser Kredite auswirken und erhöhte Zinsaufwendungen zur Folge haben. Zur Absicherung des Risikos aus Zinsschwankungen auf Gewinn- und Verlustrechnung sowie Cashflows werden bei variabel verzinsten Fremdfinanzierungen Zinssicherungsinstrumente wie Zinscaps und Zinsswaps eingesetzt. Trotz teilweiser Zinsabsicherung und Festzinsen würde bei steigenden Zinssätzen der Zinsaufwand für Jenoptik zunehmen. Bei langfristigen Krediten mit Festzinssatz ergibt sich bei vorzeitiger Kündigung das Risiko von Vorfälligkeitsentschädigungen. Dieser Fall kann insbesondere dann eintreten, wenn mit Grundschulden zusammenhängende Immobilien verkauft werden oder der niedrig verzinste Kassenbestand zur Reduzierung der Bruttoverschuldung und Senkung der zukünftigen Zinsbelastung verwendet wird. Die quantitativen Auswirkungen des Zinsrisikos 2010 werden im Anhang unter Punkt 35 dargestellt.
Ausfallrisiken. Dem Ausfallrisiko von Forderungen und Darlehen begegnet Jenoptik mit umfassenden Bonitätsprüfungen, einem konsequenten Forderungsmanagement und vorab getroffenen Anzahlungsvereinbarungen bei größeren Projekten. Kreditrisiken bestehen dann in der Regel nur über eine Restforderung, sodass etwaige bilanzielle Auswirkungen reduziert werden. Die quantitativen Auswirkungen des Kreditrisikos werden im Anhang unter Punkt 35 erläutert.
Risiken aus Put-Optionen bestehen neben der Refinanzierung des Kaufpreises vor allem dann, wenn der festgeschriebene Kaufpreis den Marktwert des zu erwerbenden Vermögenswertes übersteigt. Derzeit bestehen mit Ausnahme nachfolgender Immobilienfonds keine gegen Jenoptik gerichteten Put-Optionen für den Erwerb von Unternehmensanteilen von operativen Minderheitsgesellschaftern, die bei Ausübung Barmittel oder Finanzierungsquellen schmälern könnten.
Wie im Geschäftsbericht 2009 beschrieben, existieren im Immobilienbereich der Jenoptik drei Immobilienfonds. Bei jedem Fond besteht eine Ausstiegsmöglichkeit (Put-Option) des jeweiligen stillen Gesellschafters, die frühestens 2011, teilweise aber auch erst später ausgeübt werden kann.
Im 3. Quartal 2010 meldete der stille Gesellschafter des ersten Fonds seine Absicht zum Ausstieg aus der Immobiliengesellschaft zum 31. März 2011 an. Sollte die Immobiliengesellschaft Ansprüche des stillen Investors im Zusammenhang mit seinem Ausstieg nicht refinanzieren können, wäre Jenoptik indirekt zur Refinanzierung dieses Betrages verpflichtet. Für Jenoptik besteht somit das Risiko eines möglichen Netto-Liquiditätsabflusses zum Ende des 1. Quartals 2011, dessen Höhe aktuell diskutiert wird und noch nicht abschließend feststeht. Durch geplante Verkäufe von nicht-betriebsnotwendigen Immobilien oder die Gewinnung neuer Anleger kann das Risiko sich verschlechternder Bilanzrelationen jedoch weiter begrenzt und der zu refinanzierende Betrag vermindert werden. Die beiden noch bestehenden Ausstiegsmöglichkeiten stiller Gesellschafter ermöglichen ein Ausscheiden zum Jahresende 2011 bzw. 2014. Der liquiditätswirksame Effekt aus den beschriebenen Ausstiegsoptionen steht für Jenoptik noch nicht eindeutig fest und beläuft sich in Summe maximal auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.
Risiken aus Avalen. Mit dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an der caverion GmbH (ehemals M + W Zander Gebäudetechnik GmbH) und dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion im 3. Quartal 2010 haben sich die Risiken des Jenoptik-Konzerns aus Bürgschaften und Avalen deutlich reduziert. Mit Abschluss des Verkaufs wurde die zwischen Jenoptik und caverion bestehende Finanzierungsvereinbarung aufgelöst und Jenoptik von allen bestehenden Avalverpflichtungen direkt oder mittels entsprechender Rückbürgschaft des YIT-Konzerns freigestellt. Damit sind rund 90 Prozent der zu Gunsten Dritter ausgereichten Konzern-Aval- und -Cashlinien entfallen.
Alle im Zusammenhang mit M + W Zander noch bestehenden Avale sind 2010 komplett ausgelaufen bzw. zurückgeführt worden. Auch für weitere Gesellschaften, vor allem für nicht konsolidierte Beteiligungen konnte das Risiko aus Avalen zum Jahresende 2010 weiter reduziert werden. Insgesamt sind etwa 70 Prozent der Risiken aus Avalen in Höhe von 12,4 Mio Euro durch Rückbürgschaften anderer Unternehmen gesichert. Unter Beachtung historischer Erfahrungswerte sind diese Risiken somit grundsätzlich als gering einzustufen. Die Inanspruchnahme in den letzten fünf Jahren lag durchschnittlich bei etwa 0,02 Prozent pro Jahr. Zudem besteht die Verpflichtung der Hauptschuldner gegenüber Jenoptik zur Erstattung von Inanspruchnahmen aus Avalen. Detaillierte Angaben sind im Anhang unter Punkt 36 zu finden.
Wertpapierkursrisiken ist der Konzern aufgrund niedriger eigener Wertpapierbestände und einer insgesamt gemischten Portfoliostruktur nur in geringem Maße ausgesetzt.
Für die Jenoptik sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter ein entscheidender Erfolgsfaktor in einem immer dynamischer werdenden Marktumfeld. Besonders als Technologieunternehmen sind Erwerb und Erhalt von Know-how ein wesentlicher Erfolgsbestandteil. Zu den wesentlichen Personalrisiken gehören daher ein Mangel an qualifiziertem Personal, insbesondere durch die schwierige Besetzung von nationalen und internationalen Schlüsselpositionen, sowie eine zu geringe Leistungsorientierung der Mitarbeiter.
Vor allem auch aus dem Rückgang von Schulabgängern und Hochschulabsolventen und dem damit einhergehenden Mangel an Nachwuchs ergibt sich ein mittel- bis langfristiges Personalrisiko. Dem begegnet Jenoptik mit einem zentralen Personalmanagement, in dem die Bereiche Personalmarketing, Rekrutierung, Ausbildung und Personalentwicklung mit konzernweiten Programmen und Aktivitäten die Attraktivität als Arbeitgeber nachhaltig steigern sollen.
Im Bereich Personalmarketing wird durch zielgruppenorientierte Veranstaltungs- und Kommunikationskonzepte dem Risiko entgegengewirkt. So konnte die Jenoptik in den vergangenen Jahren das Arbeitgeberimage bei den relevanten Zielgruppen steigern. Um die Ausbildungsqualität und -attraktivität für Schulabgänger als Unternehmen zu gewährleisten, arbeitet Jenoptik im Rahmen der Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik an nachhaltigen Ausbildungskonzepten. Durch eine hochwertige und zukunftsorientierte Ausbildung von Facharbeitern und enge Hochschulkooperationen sowie Studentennetzwerke wird in die Ausbildung und Bindung des eigenen Nachwuchses investiert. Fach- und Führungskräfte sollen durch umfassende Qualifizierungs- und Entwicklungsmaßnahmen sowie leistungsbezogene Vergütung motiviert werden und den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns sicherstellen. Hierbei gewinnt auch die internationale Ausrichtung weiterhin an Bedeutung.
Zur Vermeidung von Personalrisiken wurde 2010 begonnen, ein Personalcontrolling für den Konzern aufzubauen. Zentrale Personalkennzahlen wurden definiert und erhoben. Die Kennzahlen werden für den Konzern an den Vorstand und für die jeweiligen Sparten an die Spartenleiter berichtet. Ziel ist es, durch eine regelmäßige Kennzahlenerhebung Personal-relevante Risiken schnell zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Das Personalcontrolling soll 2011 die Grundlage für ein Konzept zur strategischen Personalplanung bilden, das stärker an den Bedürfnissen und Strategien der Sparten und ihrer Märkte sowie Produkten und Technologien ausgerichtet ist. Damit soll eine nachhaltige Personalplanung sichergestellt werden, die nicht nur der demographischen Entwicklung Rechnung trägt, sondern auch die Basis für eine strukturierte und zukunftsorientierte Mitarbeiterweiterbildung ist.
Sowohl aus dem Betrieb computergestützter Geschäftsprozesse als auch aus dem Einsatz von Systemen für den allgemeinen Informationsaustausch, Controlling und Finanzbuchhaltung sowie andere IT-Anwendungen im Konzern ergeben sich grundsätzliche informationstechnische Risiken, wenn die Funktionsfähigkeit dieser Systeme nicht mehr gewährleistet ist. Um IT-gestützte Geschäftsprozesse möglichst sicher abzuwickeln, überprüft die zentrale IT-Abteilung der Jenoptik permanent die Informationstechnologien des Konzerns und aktualisiert bei Bedarf die Systeme. Die Umstellung auf eine zentrale IT-Infrastruktur, die dem neuesten Stand der Technik im Bereich Sicherheit, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit entspricht, wurde 2010 fortgesetzt. Datensicherheit hat dabei neben der redundanten Auslegung der IT-Systeme und ihrer Infrastruktur oberste Priorität. Ein gesetzeskonformes Archivsystem für E-Mails, Warenwirtschaftssysteme und technische Zeichnungen, ein zentralisiertes und dupliziertes Rechenzentrum sowie hierarchische Daten-Backup-Strategien und Datenhaltung sollen künftig das Datenverlustrisiko vermeiden. Immer mehr Applikationen und Daten werden schrittweise auf diese zentrale Architektur migriert, um die erforderliche Sicherheit zu gewährleisten. Der Konzern verfügt seit 2010 über ein redundantes Corporate Netzwerk und ein zentrales Rechenzentrum, in dem die kritischen Applikationen der lokalen Unternehmen über die nächsten Jahre sukzessive konsolidiert werden. Es besteht jedoch momentan noch ein Risiko, dass im Falle eines Komplettausfalles das zentrale Rechenzentrum stillgelegt und ein Desaster Recovery erschwert werden könnte. Die lokalen standortbezogenen Rechenzentren werden auch weiterhin modernisiert und zentralisiert. Vor Schäden durch Viren und Hacker schützt sich Jenoptik systematisch und kontinuierlich durch den Einsatz der modernsten und sichersten Technologien. Strenge Sicherheitsvorschriften wie Verschlüsselung, Token-Authentifizierung und Netztrennung sorgen beispielsweise für die Sicherheit von militärisch klassifizierten Daten. Ein konzernverantwortlicher Sicherheitsmanager sorgt zudem dafür, dass Datengeheimnisse jederzeit gewährleistet sind. Gemeinsam mit den Datenschutzbeauftragten des Konzerns wird sichergestellt, dass die Informationsverarbeitung personenbezogener Daten gemäß den Regelungen des Bundesdatenschutzgesetzes erfolgt. Durch Schulungsangebote und Informationsveranstaltungen wurden die Mitarbeiter für die notwendige Informationssicherheit weiter sensibilisiert.
Mögliche Risiken aus Gesetzesänderungen können ebenfalls nicht vollkommen ausgeschlossen werden und bestehen für Jenoptik dahingehend, dass beispielsweise eine Änderung der Möglichkeiten zur Nutzung von Verlustvorträgen die Ergebnislage des Konzerns beeinflussen würde.
Zur Reduzierung möglicher Compliance-Risiken aus der Einhaltung von geltendem Recht, Unternehmensrichtlinien und vom Unternehmen anerkannten regulatorischen Standards wurde 2010 ein Compliance-Board gegründet. Schwerwiegende Verstöße einzelner Mitarbeiter mit wesentlichem Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage können nicht vollständig ausgeschlossen werden, wir halten diese jedoch für unwahrscheinlich.
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten bestehen hinsichtlich einer Schadensersatzklage vor einem Schiedsgericht, da ein Kunde von M + W Zander seit Dezember 2008 einen 2006 mit M+W Zander abgeschlossenen Vergleich für nicht wirksam hält. M +W Zander weist dies zurück und macht Gegenansprüche geltend. Im Falle des Unterliegens besteht das Risiko, dass M +W Zander oder dessen Käufer Ansprüche gegenüber Jenoptik geltend machen. Wir schätzen das Risiko des Unterliegens jedoch als gering ein. Bei Durchsetzung der Gegenansprüche von M+W Zander besteht die Chance eines entsprechenden Zahlungsanspruches von Jenoptik. Weitere Risiken aus Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, sind neben den in diesem Risikobericht behandelten nicht bekannt bzw. sehr unwahrscheinlich.
Ein schwer prognostizierbares Risiko von Wertminderungen besteht für das nicht-betriebsnotwendige Immobilienvermögen der Jenoptik, das als Finanzinvestition gehalten wird und den Schwankungen des Mietmarktes unterliegt, vor allem wenn Anschlussvermietungen fehlen oder nicht zu gleich hohen Konditionen erfolgen können. Die Gebäude werden mittels Discounted-Cashflow-Verfahren einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen, der bei Änderung der Mietverhältnisse zu einem sofortigen Wertberichtigungsbedarf für einzelne Gebäude führen kann. Nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann dabei das Risiko, beim Verkauf einzelner Immobilien den Buchwert bzw. den mittels obigem Verfahren ermittelten Wert nicht realisieren zu können. Dies würde zu einem negativen Ergebniseffekt bei gleichzeitigem Liquiditätszufluss (Verringerung der Nettoverschuldung) führen. Ein Verkauf nicht betriebsnotwendiger Immobilien ist 2011 vorgesehen, jedoch von der Marktsituation abhängig. Bei Erfolg könnte der Konzern den Liquiditätsabfluss aufgrund des Ausstiegs der stillen Gesellschafter aus den Immobilienfonds kompensieren und die durch den Wegfall des positiven EBIT- bzw. EBITDA-Beitrags der Immobilie negative Auswirkungen auf die Ertragslage durch zukünftige Zinsersparnisse und niedrigere Abschreibungen größtenteils ausgleichen.
Ein Risiko von Wertminderungen besteht ebenfalls bei dauerhafter Wertminderung von Minderheitsbeteiligungen sowie aktivierten Geschäfts- und Firmenwerten konsolidierter Unternehmen. Da die zu Grunde liegende Unternehmensbewertung einer Bandbreite unterschiedlicher Faktoren wie z. B. der Marktentwicklung unterliegt, werden regelmäßig Impairment-Tests durchgeführt.
Risiken aus der Organisationsentwicklung resultieren aus notwendigen Anpassungen der Unternehmens- und Führungsstruktur. Änderungen werden nur dann vorgenommen, wenn hierdurch mittelfristig Wachstum noch besser gesteuert und ein größerer Unternehmenserfolg erzielt werden kann. Derzeit bestehen an dieser Stelle keine nennenswerten Risiken, denen Jenoptik ansonsten in einem aktiven Change-Management-Prozess begegnen würde.
Ein Übernahmerisiko für den Gesamtkonzern ist unter anderem vom Aktienkurs abhängig. Da sich rund 70 Prozent der Jenoptik-Anteile im Streubesitz befinden und die ECE Industriebeteiligungen GmbH mit einem gemeldeten Anteil von 25,02 Prozent seit Februar 2008 nach eigenen Aussagen mittelfristig investiert ist, schätzen wir dieses Risiko derzeit als gering ein. Grundsätzlich hat es sich aber durch den Abbau der Nettoverschuldung und der weiteren Fokussierung auf das Kerngeschäft leicht erhöht. Durch ein aktives Investor-Relations-Management adressiert Jenoptik eine breite Anlegerschicht und strebt eine transparente Information des gesamten Kapitalmarktes an, um dieses Risiko kontinuierlich weiter zu reduzieren.
Die Überwachung und Koordination von Umweltrisiken sowie deren Bewertung liegt im Zuständigkeitsbereich des Konzern-Umweltschutzbeauftragten. In Bezug auf umweltrelevante Anlagen und Prozesse gab es 2010 keine wesentlichen Veränderungen, sodass sich auch die Umweltrisiken des Jenoptik-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert haben. Umweltrisiken ergeben sich für Jenoptik teilweise aus dem Umgang mit gesundheits- und umweltschädlichen Materialien und Stoffen, die beispielsweise für bestehende Produktionsprozesse der Optikfertigung im Einsatz sind. Auf Konformität mit der so genannten RoHS-Richtlinie und die Einhaltung der europäischen Chemikalienverordnung REACH wird generell geachtet. Eingeführte Umwelt-Managementsysteme liefern nach der internationalen Norm an den Standorten Jena, Triptis und Wedel zusätzliche Sicherheit. Eine für den Konzern abgeschlossene Umwelt-Haftpflicht- sowie eine Umwelt-Schadensversicherung schließen Umweltrisiken ein und decken von der Lagerhaltung über die Produktion bis hin zur Entsorgung alle bekannten Risiken ab. Das finanzielle Risiko durch Umweltschäden wird somit als gering eingeschätzt.
Jenoptik ist sich des eigenen Chancen- und Risikoprofils bewusst und bewertet es dem Unternehmen und den derzeitigen Randbedingungen entsprechend als angemessen. Auf Grundlage des Risiko-Managementsystems in Kombination mit den eingesetzten Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystemen erfolgt die Einschätzung des Konzern-Gesamtrisikos. Aufgrund unserer breiten Marktpräsenz sehen wir im Vergleich zu stark fokussierten Unternehmen insgesamt ein geringeres Risiko aus der konjunkturellen Lage bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Die finanzwirtschaftlichen Risiken, insbesondere die Risiken aus Avalen reduzierten sich 2010 signifikant durch den Verkauf der Minderheitsanteile an der caverion GmbH. Die Kapitalerhöhung im März 2010 und der erneute Rückgang der Nettoverschuldung durch positive Cashflows und den Verkauf der Jena-Optronik GmbH im Dezember 2010 haben zudem die Liquiditätsrisiken für den Jenoptik-Konzern deutlich reduziert. Bei der weiterhin erwarteten positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind derzeit keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden und in Wechselwirkung mit anderen Risiken zu einer dauerhaft negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Jenoptik führen könnten. Mit Ausnahme der konjunkturellen Risiken sowie der Risiken und Chancen aus einem überproportional hohen Immobilienbestand, der 2011 reduziert werden soll, bewegt sich Jenoptik insgesamt in einem Risikoprofil, das für unser Unternehmen typisch und untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden ist. Neben unserem Risiko-Managementsystem tragen die im Bericht aufgezeigten Maßnahmen entscheidend dazu bei, künftige Chancen zu nutzen und den Herausforderungen aus möglichen Risiken 2011 erfolgreich begegnen zu können.
Jenoptik ist sich des eigenen Chancen- und Risikoprofils bewusst und bewertet es dem Unternehmen und den derzeitigen Randbedingungen entsprechend als angemessen. Auf Grundlage des Risiko-Managementsystems in Kombination mit den eingesetzten Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystemen erfolgt die Einschätzung des Konzern-Gesamtrisikos. Aufgrund unserer breiten Marktpräsenz sehen wir im Vergleich zu stark fokussierten Unternehmen insgesamt ein geringeres Risiko aus der konjunkturellen Lage bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Die finanzwirtschaftlichen Risiken, insbesondere die Risiken aus Avalen reduzierten sich 2010 signifikant durch den Verkauf der Minderheitsanteile an der caverion GmbH. Die Kapitalerhöhung im März 2010 und der erneute Rückgang der Nettoverschuldung durch positive Cashflows und den Verkauf der Jena-Optronik GmbH im Dezember 2010 haben zudem die Liquiditätsrisiken für den Jenoptik-Konzern deutlich reduziert. Bei der weiterhin erwarteten positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind derzeit keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden und in Wechselwirkung mit anderen Risiken zu einer dauerhaft negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Jenoptik führen könnten. Mit Ausnahme der konjunkturellen Risiken sowie der Risiken und Chancen aus einem überproportional hohen Immobilienbestand, der 2011 reduziert werden soll, bewegt sich Jenoptik insgesamt in einem Risikoprofil, das für unser Unternehmen typisch und untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden ist. Neben unserem Risiko-Managementsystem tragen die im Bericht aufgezeigten Maßnahmen entscheidend dazu bei, künftige Chancen zu nutzen und den Herausforderungen aus möglichen Risiken 2011 erfolgreich begegnen zu können.
Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft schwächte sich Ende 2010 leicht ab. Der globale Aufschwung soll sich 2011 zwar fortsetzen, jedoch in einem spürbar langsameren Tempo. Die OECD begründet dies mit auslaufenden Konjunkturprogrammen und einer nachlassenden Dynamik bei Produktion und Handel. Weltweit erwartet die OECD für 2011 ein Wachstum von 4,2 Prozent, in den OECD-Staaten von 2,3 Prozent. Prognosen für 2012 sehen wieder einen stärkeren Schub mit einem Zuwachs um 4,6 Prozent weltweit und um 2,8 Prozent in den OECD-Staaten.
Das Wirtschaftswachstum in den USA soll 2011 andauern, mit aktuell prognostizierten 2,2 Prozent aber eher mäßig ausfallen. Für 2012 rechnet die OECD mit einem Wachstum von 3,1 Prozent. Thema ist nach wie vor die hohe Staatsverschuldung, die mit Sparprogrammen bekämpft werden soll. Dies kann negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung haben.
Infolge hoher Staatsverschuldungen auch in der Eurozone wird sich der Aufschwung hier laut Internationalem Wirtschaftsfond (IWF) voraussichtlich nur moderat und zudem uneinheitlich fortsetzen. Besonders in Griechenland, Irland und Italien werde das Wachstum weit unter dem Durchschnitt der Eurozone liegen, den die OECD bei 1,7 Prozent sieht. Für 2012 wird erwartet, dass das BIP der Eurozone um 2,0 Prozent wächst. Neben den Währungsspannungen bleibt die hohe Staatsverschuldung das größte Konjunkturrisiko. Erweiterte Sparpakete könnten die Konjunktur dämpfen.
Aufgrund der nachhaltigen Erholung der deutschen Wirtschaft 2010 erhöhte die OECD ihre Wachstumsprognose für 2011 jüngst auf 2,5 Prozent. Allerdings zeichnet sich laut Bundesbank im 1. Quartal 2011 eine konjunkturelle Abkühlung ab, bedingt durch die schwächere Nachfrage nach Industriegütern. In der zweiten Jahreshälfte 2011 kann nach Meinung des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes das Vorkrisenniveau beim BIP wieder erreicht werden. Für 2012 geht die OECD von einem anhaltend soliden Wachstum von 2,2 Prozent aus. Dem deutschen Export steht laut dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) ein Rekordjahr bevor, denn der Wert der exportierten Waren soll 2011 erstmals über einer Billion Euro liegen. Auch das Investitionsklima bleibt günstig: Laut Bundeswirtschaftsministerium werden die Ausrüstungsinvestitionen 2011 um 8 Prozent zulegen. Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet, dass die Erwerbslosenzahl im Jahresdurchschnitt 2011 mit 2,94 Millionen unter der 3-Millionen-Grenze bleibt.
In Japan verläuft die konjunkturelle Erholung sehr schleppend. Laut IWF wird die japanische Wirtschaft 2011 unter ihrem Potenzial bleiben. Die OECD schätzt, dass das Wirtschaftswachstum 2011 nur 1,7 Prozent betragen wird und sich 2012 mit 1,3 Prozent weiter verlangsamt.
China wird den Prognosen zufolge auch in den nächsten beiden Jahren das weltweit höchste Wirtschaftswachstum vorweisen - die OECD rechnet für 2011 und 2012 mit je 9,7 Prozent. Allerdings wird China versuchen, den Aufschwung bewusst zu bremsen und damit Überhitzungen vor allem bei der Kreditvergabe und auf dem Immobilienmarkt entgegenzuwirken.
Auch Indien wird laut OECD in den kommenden Jahren die weltwirtschaftliche Erholung weiter antreiben. Das Wirtschaftswachstum werde 2011 mit voraussichtlich 8,2 Prozent zwar etwas schwächer ausfallen als 2010, sich aber 2012 wieder leicht auf 8,5 Prozent erhöhen. Nach Schätzungen der OECD wird Brasiliens Wirtschaft 2011 um 4,3 Prozent und 2012 um 5 Prozent expandieren. Russland wird voraussichtlich auch in den nächsten zwei Jahren die Wachstumsraten der Vorkrisenjahre noch nicht wieder erreichen.
Die Vorhersagen der einzelnen Branchenentwicklungen werden vielfach an die Entwicklung der Gesamtkonjunktur geknüpft. Wie geschildert besteht hier sowohl für die Weltwirtschaft als auch für einzelne Nationen und Regionen eine gewisse Unsicherheit, vor allem aufgrund hoher Staatsverschuldungen, volatiler Finanzmärkte und steigender Rohstoffpreise. Die Verbände und Branchenexperten folgen für die Branchenprognosen -soweit nichts anderes angegeben - der Prämisse, dass sich die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft fortsetzt und keine fundamentalen Währungs-, Staats- oder Finanzkrisen auftreten.
Der weltweite Markt für Optische Technologien wird bis 2015 einer Analyse der DZ BANK AG zufolge voraussichtlich jährlich rund 10 Prozent wachsen. Das gesamte Marktvolumen soll demnach von 300 Mrd US-Dollar 2010 auf fast 530 Mrd US-Dollar 2015 ansteigen. Die Erholung soll sich allerdings mit unterschiedlichen Wachstumsraten in den einzelnen Subsegmenten fortsetzen. Laut DZ BANK AG wird vor allem der Beleuchtungssektor wegen der verstärkten Nutzung von LED, und hier besonders im Automotive-Bereich, schneller wachsen.
Der Aufwärtstrend im weltweiten Laser-Markt soll auch 2011 andauern. Die Analysten von Laser Focus World (LFW) rechnen mit einem Zuwachs des Umsatzes von 10,8 Prozent auf 7,05 Mrd US-Dollar. Für den Sektor der Lasermaterialbearbeitung prognostiziert LFW ein Wachstum von 2,2 Mrd US-Dollar 2010 auf 2,5 Mrd US-Dollar 2011, womit die Umsätze von 2008 übertroffen werden. Auch die Märkte der Medizin- und Militärlaser sollen 2011 weiter expandieren, um 13 Prozent bzw. 9 Prozent.
Mit Rekordumsätzen war 2010 das bisher stärkste Jahr für die Halbleiterausrüster. Für 2011 erwartet das Analystenhaus Gartner eine Stagnation auf dem hohen Niveau von 2010 und damit Umsätze von rund 38 Mrd US-Dollar. Ab 2012 soll der Sektor wieder wachsen, um dann voraussichtlich rund 12,1 Prozent. Für die Halbleiterindustrie erwartet Gartner für 2011 einen Zuwachs um 4,6 Prozent auf 314 Mrd US-Dollar, während der Verband SIA von einem Plus von 6 Prozent 2011 und 3,4 Prozent 2012 ausgeht.
Für die Photovoltaik-Branche sind 2011 die Entwicklungen in Deutschland und Asien richtungweisend. Aufgrund des Booms in Asien soll die installierte Solarleistung weltweit - trotz der Subventionskürzungen in Deutschland, Frankreich und Spanien -laut den Marktforschern von iSuppli 2011 um fast 40 Prozent auf 22,2 Gigawatt steigen. Den Photovoltaik-Ausrüstern steht wieder ein umsatzstarkes Jahr bevor. Das Marktforschungsinstitut Solarbuzz schätzt, dass die Produktionskapazitäten 2011 weltweit voraussichtlich um 60 Prozent erhöht werden. Die Umsätze der Ausrüster sollen auf 11,7 Mrd US-Dollar steigen, vor allem wegen der hohen Nachfrage asiatischer Hersteller. Solarbuzz sieht jedoch ein Überangebot von kristallinen Silizium-Modulen im ersten Halbjahr 2011. Zudem seien die Expansionspläne der Dünnschicht-Hersteller unpräzise. Deutsche Photovoltaik-Anlagenbauer zeigen sich hingegen optimistisch und erwarten einer VDMA-Umfrage zufolge für 2011 eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent.
Der Optimismus in der Medizintechnikbranche hält an. Der Markt wird langfristig wachsen, begünstigt durch die alternde Bevölkerung der Industriestaaten und den steigenden Wohlstand in Schwellenländern. Der ZVEI-Fachverband Elektromedizinische Technik sagt für 2011 ein deutlich einstelliges Wachstum in Deutschland voraus, weist aber auf Korrektureffekte in Deutschland hin, da das Konjunkturprogramm II ausläuft.
Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau erwartet der Fachverband VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) ein moderates, aber stetiges Wachstum. Das Produktionsplus soll 2011 etwa 10 Prozent betragen. Damit läge die Branche aber immer noch 9 Prozent unter dem Rekordwert von 2008. Nach Angaben des Verbandes ZVEI soll sich auch die Elektroindustrie weiter erholen. Nach einem Umsatzplus in Höhe von 14 Prozent auf 165 Milliarden Euro 2010 erwartet der ZVEI für 2011 eine Zunahme der Produktion um 7 Prozent auf 175 Milliarden Euro.
Der Verband der Automobilindustrie VDA erwartet für den deutschen Automobilbau und dessen Zulieferer ein gutes Jahr 2011. Die Neuzulassungen in Deutschland schätzt der Verband auf 3,1 Mio Einheiten, nach 2,9 Mio 2010. Die weiterhin dynamische Nachfrage aus dem Ausland soll mit rund 4,4 Mio Fahrzeugen beim deutschen Export für ein neues Rekordniveau sorgen. Die wichtigsten Trends der Branche sind die Hybridisierung, der Elektroantrieb und die Verschiebung der Marktgewichte in Richtung Schwellenländer. Bei den Zulieferern besteht die Gefahr von Insolvenzen als Nachlaufeffekt der eigentlich überwundenen Krise.
Verkehrssicherheit. Verkehrsunfälle führen weltweit zu hohen volkswirtschaftlichen Schäden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich 1,3 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Laut Berechnungen der Bundesanstalt für Straßenwesen entstanden allein in Deutschland 2008 volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle in Höhe von 31 Mrd Euro. Die Kommission für globale Verkehrssicherheit schätzt, dass jeder US-Dollar, der in die Verkehrssicherheit investiert wird, bis zu 20 US-Dollar Unfallkosten sparen kann.
Der starke wirtschaftliche Aufschwung der internationalen Luftfahrtbranche wird dem Internationalen Luftfahrtverband IATA zufolge 2011 eine Pause einlegen. Zwar erhöhte die IATA die Gewinnprognose für 2011 von 5,3 Mrd US-Dollar auf 9,1 Mrd US-Dollar, doch das Wachstum werde regional unterschiedlich sein. Während die höchsten Gewinne im asiatisch-pazifischen Raum erwartet werden, bleibe der Markt für inner-europäische Flüge schwach. Gründe dafür seien vor allem die Euro-Schuldenkrise, ein vergleichsweise langsames Wirtschaftswachstum, staatliche Sparprogramme sowie die höhere Besteuerung in Europa. Auch der steigende Ölpreis wird als Risiko angesehen. Im weltweiten Flugzeugmarkt sehen die Hersteller Airbus und Boeing für die nächsten 20 Jahre einen globalen Bedarf an mindestens 26.000 Flugzeugen. Das entspräche einem durchschnittlichen Wachstum von 4,8 Prozent jährlich. Der hohe Bedarf entstehe vor allem durch ein dynamisches Wachstum in China, Indien und Lateinamerika. Auch der Trend zu sparsameren Modellen stärkt den Optimismus der Branche.
Im Markt der Sicherheits- und Wehrtechnik wird sich der Trend der stetig steigenden Militärausgaben fortsetzen. Nach einem voraussichtlich leichten Rückgang des Wachstums auf 3,5 Prozent 2010 erwarten die Experten von Frost & Sullivan für 2011 stabile Umsätze und ab 2012 auch wieder ein kontinuierliches globales Wachstum. Besonders in Asien und im Nahen Osten wird aufgerüstet. Mit Exporten in diese Regionen könnte die Rüstungsindustrie die Sparzwänge der westeuropäischen Staaten kompensieren. In Deutschland soll der Militäretat bis 2014 um 8,3 Mrd Euro gekürzt werden, Frankreich und Großbritannien planen Einsparungen von 5 Mrd Euro bzw. 5,5 Mrd Euro. Auch die USA wollen bei Projekten und der Truppenstärke sparen, und zwar 78 Mrd US-Dollar in den nächsten fünf Jahren.
Der Jenoptik-Konzern hält an seinen mittel- bis langfristigen Wachstumszielen fest. Der Umsatz soll inklusive Akquisitionen auf 1 Mrd Euro steigen, die EBIT-Marge zwischen 9 und 10 Prozent betragen. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise trat jedoch ein Zeitverzug von zwei Jahren ein.
Das Wachstum und die Verbesserung der Ertragskraft stehen dabei auf zwei Säulen:
1. die langfristigen guten Absatzbedingungen für das Jenoptik-Produktportfolio und
2. die Weiterentwicklung der Jenoptik anhand der fünf Werthebel ergänzt um Akquisitionen, die das Produktportfolio bzw. die regionale Präsenz abrunden.
Langfristig gute Absatzbedingungen für die Jenoptik-Produkte sehen wir aufgrund unseres umfassenden Produkt- und Technologieportfolios, das sich an attraktive Wachstumsbranchen richtet. Unsere Kernkompetenz Optoelektronik ist eine Querschnittstechnologie. Sie ermöglicht neue Anwendungen, die wichtige Herausforderungen der Zukunft lösen und damit zu den langfristigen Wachstumsfeldern gehören. Eine Übersicht über die Jenoptik-Produkte befindet sich im Lagebericht auf Seite 66.
Die Weiterentwicklung der Jenoptik erfolgt anhand der fünf Werthebel, die seit 2007 unsere strategischen Leitlinien sind. Die strategische Neuausrichtung sowie die Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise wirken. Dies haben die Ergebnisse des Jahres 2010 gezeigt.
Für die kommenden Jahre sehen wir noch Potenzial, das sowohl aus den bereits umgesetzten Maßnahmen im Konzern als auch aus neuen Prozessverbesserungen entlang der Werthebel resultiert. Mit steigender operativer Exzellenz sollen weiterhin Kosten absolut oder relativ zur Umsatzentwicklung eingespart werden. Effizienzsteigerungen und damit Ergebnissteigerungen sollen in den kommenden Jahren zudem zunehmend aus dem Umsatzwachstum bei deutlich unterproportionaler Entwicklung der Umsatz- und Fixkosten resultieren. Daher soll das Ergebnis stärker steigen, als sich der Umsatz und die Ergebnismarge schrittweise erhöhen.
Dem entsprechen die Kernaufgaben und Ziele der zukünftigen Entwicklung entlang der fünf Werthebel:
Organisches Wachstum: In den Sparten und damit für den gesamten Konzern wurden sämtliche Wachstumsoptionen definiert, beständig weiterentwickelt und bewertet. Unterstützen soll dabei künftig ein verstärktes Business Development. Mittelfristige Entwicklungsschwerpunkte der Segmente sind ab Seite 107 zusammengefasst. Intensiv beobachtet Jenoptik auch das Umfeld für mögliche Akquisitionen. Ziel jeder Akquisition ist es, neue Märkte zu erschließen oder durch Synergien die Profitabilität zu steigern. Gleichzeitig sollen das Produktportfolio ergänzt und damit die Wertschöpfungskette bzw. die internationale Präsenz abgerundet werden.
Markt- und Kundenorientierung: Kunden- und marktnahe Prozesse sollen von der Entwicklung bis zum Vertrieb weiter auf- und ausgebaut werden. Soweit möglich, werden Kunden bereits in frühen Entwicklungsstadien einbezogen. Die 2010 in zwei Sparten neu etablierten Produktentstehungsprozesse greifen ab 2011. Das Management des Produktportfolios soll in allen Sparten intensiviert werden, um die wirklichen Anforderungen des Marktes und der Kunden noch besser in neuen Produkten abzubilden. Das Systemgeschäft, mit dem wir uns als langfristiger Partner etablieren, wird weiter ausgebaut. Im Zentrum der kommenden Aktivitäten stehen zudem die Vertriebskompetenz und Präsenz, die ständig und auch spartenübergreifend vor allem im Ausland erweitert werden. Wir arbeiten kontinuierlich an einem klaren und unverwechselbaren Markenprofil für den gesamten Konzern.
Internationalisierung: Besonders im Ausland besteht für Jenoptik hohes Wachstumspotenzial. Noch sind wir nicht in allen für uns wichtigen Absatzregionen ausreichend präsent. Der Ausbau unserer Aktivitäten, vor allem in Asien und den USA, wird fortgesetzt. Wir achten dabei auf eine mehrheitliche Präsenz in Zusammenarbeit mit zum Teil lokalen Partnern. Neben Applikationszentren, in denen unsere technologieintensiven Systeme vor Ort demonstriert werden, entwickeln wir auf regional spezifische Anforderungen zugeschnittene Produkte und Geschäftsmodelle und stärken unsere internationale Präsenz über einen exzellenten Service und Support. Produktionsschwerpunkte werden auf absehbare Zeit jedoch Deutschland und die USA bleiben.
Mitarbeiter & Führung: Die kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung der Mitarbeiter sind weiterhin zentraler Bestandteil der strategischen Personalarbeit und wurden 2010 mit dem Schwerpunktthema Projektmanagement sowie der intensiven Weiterführung des Führungsnachwuchsprogramms untersetzt. Für 2011 sind weitere zentrale Weiterbildungsprogramme geplant, die die Mitarbeiter auf diversen Plattformen zusammenführen und vernetzen. Dies gilt auch für die Führungskräfte, für die 2011 weiterhin Personalentwicklungsmaßnahmen auf individueller oder übergeordneter Ebene durchgeführt werden. Diese Maßnahmen werden mit Potenzialanalysen untersetzt, damit eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung möglich ist. Einer der Schwerpunkte der strategischen Personalarbeit war 2010 die Implementierung eines zentralen Personalcontrollings. Damit steht die Basis für eine strategische und zukunftsorientierte Personalplanung, deren Etablierung 2011 intensiv fortgesetzt wird. Um Personaldaten künftig optimal zu erfassen, werden mit Hilfe eines Projektes Schnittstellen optimiert und Prozesse festgelegt.
Operative Exzellenz: Dieser nach wie vor wichtigste Werthebel zieht sich durch alle Bereiche des Konzerns. Das Jenoptik Exzellenz Programm geht in das dritte Jahr und soll auf Ebene der Sparten zu einem "permanenten Verbesserungsprozess" werden. Zahlreiche laufende und kommende Projekte im Konzern stellen weiterhin die Themen Lean Operation und Administration, Einkauf und Supply Chain Management sowie Shared Services in den Mittelpunkt. Eines der Hauptthemen für die kommenden zwei Jahre ist die Harmonisierung der ERP-Systeme zur Planung der Ressourcen im Unternehmen als Grundlage für vergleichbare und klar strukturierte Prozesse.
Für die künftige Entwicklung in unseren Segmenten gehen wir davon aus, dass sich die Weltwirtschaft und die Märkte weiterhin von der Finanz- und Wirtschaftskrise erholen, das Wachstumstempo von 2010 jedoch so in den kommenden Jahren nicht in allen Branchen gehalten werden kann, da sich die Wachstumsraten 2010 auch auf das niedrige Niveau des Krisenjahres 2009 beziehen.
Im Segment Laser & Optische Systeme erwarten wir in den kommenden Jahren Wachstum sowohl durch eine Ausweitung des Systemgeschäftes und die Konzentration auf Schlüsselkunden als auch durch neue Produkte, Anwendungen und die weitere Internationalisierung.
Die Sparte Laser & Materialbearbeitung ist einer der wenigen Anbieter weltweit, der über die komplette Technologiekette verfügt und damit vor allem kritische Schnittstellen der Modul- und Systemintegration optimieren kann. Wert legt die Sparte hier auf ein angemessenes Preis-Qualitäts-Verhältnis. Schwerpunkte dabei sind eine kostenoptimierte Produktion und energieeffiziente Lösungen beim Kunden. Im Geschäftsbereich Laser stehen die Medizintechnik und die Materialbearbeitung im Mittelpunkt. Die Sparte konzentriert sich über Direktanwendungen hinausgehend auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der Pumpeigenschaften ihrer Laser- und Diodenbarren, insbesondere für das Pumpen von Faserlasern. Am Markt eingeführt wurde zudem ein neuer infraroter und leistungsstärkerer Scheibenlaser für die Photovoltaik und die Mikromaterialbearbeitung. Er wird in die neuen Laseranlagen für die kristalline Photovoltaik integriert. Im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik arbeitet Jenoptik intensiv an internen Prozessen, um auch bei einem stark über den Preis ausgetragenen Wettbewerb die Zielmargen wieder zu erreichen. Hinzugekommen sind 2010 zudem Laseranlagen für die dreidimensionale Metallbearbeitung, die 2011 erstmals zu Umsatz- und Ergebnisbeiträgen führen sollen. Bei der weiteren Internationalisierung wird sich die Sparte kurz- und mittelfristig auf Nordamerika und Asien konzentrieren. Vor allem der direkte Vertrieb und die Applikationszentren sollen erweitert werden.
Die Sparte Optische Systeme ist Komplettanbieter von der optischen Komponente bis zum integrierten optoelektronischen System. Je nach Kundenanforderung greift sie auf ihr umfassendes Entwicklungs- und Fertigungs-Know-how zurück und kann damit individuelle Systeme anbieten. Prägend für die Geschäftsentwicklung wird weiterhin die Entwicklung der Halbleiterbranche sein. Nach dem Aufschwung 2010 wird für das erste Halbjahr 2011 eine anhaltend starke Nachfrage erwartet. Die Abhängigkeit der Sparte von diesem Industriesektor soll sich in den Folgejahren weiter reduzieren. Dazu tragen neben dem Ausbau des Systemgeschäftes auch neue Anwendungen und neue Märkte bei, die 2009 und 2010 aufgebaut wurden und künftig zum Wachstum der Sparte beitragen werden. Dazu zählen unter anderem die Beleuchtungs- und Sicherheitstechnik, die Sensorik für die Automobilindustrie sowie der Markt für Lasermaterialbearbeitung. International setzt die Sparte weiterhin auf ihren strategisch wichtigsten Auslandsmarkt, die USA, wo sie mit eigenen Produktionskapazitäten präsent ist, die 2010 deutlich erweitert wurden. Im Mittelpunkt der Internationalisierung steht ebenfalls Asien. Hier nutzt die Sparte vorhandene Infrastrukturen anderer Sparten.
Im Segment Messtechnik setzte 2010 eine starke Belebung des Geschäftes ein, die mittelfristig anhalten wird. Wichtig ist hier, dass Jenoptik die aktuell gute Marktposition sowohl in der industriellen Messtechnik als auch in der Verkehrssicherheit weiter ausbaut. Vor allem die Sparte Industrielle Messtechnik unterliegt einem hohen Wettbewerbsdruck im Zuge sich konsolidierender Märkte.
In der Sparte Industrielle Messtechnik gehen wir davon aus, dass sich das Marktumfeld 2011 weiter belebt und das Vorkrisenniveau voraussichtlich 2013 oder eventuell bereits 2012 und damit früher als ursprünglich erwartet wieder erreicht wird. Die Sparte konzentriert sich auf Fertigungsmesstechnik für die Automobilindustrie und profitiert gegenüber dem Wettbewerb von ihrem kompletten Portfolio an Messtechnologien, einer breiten internationalen Präsenz und der Marktführerschaft im Bereich der optischen Wellenmesstechnik. Neben den USA, die zunehmend auf Sprit sparende und emissionsarme Motortechnologien setzen, ist die Sparte stark in Asien vertreten und damit bereits in einem Teil jener Regionen, die künftig das stärkste Marktwachstum ausweisen werden. Die 2009 angepassten Kapazitäten, das optimierte Standortkonzept und die organisatorische Aufsplittung von Projekt- und Standardgeschäft führten bereits 2010 zu verbesserten Kostenstrukturen und damit zur Rückkehr der Profitabilität. Produktseitig setzt Jenoptik weiterhin auf flexible Messtechnologien und Systeme, die verschiedene Technologien bzw. unterschiedliche Messaufgaben vereinen, sowie auf die optische und In-Prozess-Messtechnik.
Die Sparte Verkehrssicherheit ist international gut aufgestellt. Sie bewegt sich in einem zunehmend von internationalen Großprojekten und somit von langen Vorlaufzeiten bestimmten Markt. Der Trend bei Großprojekten geht dabei zu einer Kombination von Gerätegeschäft und Service Providing. Dies kann zu Schwankungen bei der Auftragslage führen. Dem wirkt die Sparte mit einer Flexibilisierung der Produktion und der Standardisierung des Produktportfolios entgegen. Ziel bleibt es, auch in den kommenden Jahren weitere große Projekte vor allem im nicht-europäischen Ausland zu gewinnen. Die breite internationale Präsenz der Sparte soll in wichtigen Schlüsselmärkten zunehmend auf eigenen Strukturen ausgebaut werden. Neben etablierten Produkten setzt Jenoptik auch auf neue Technologien und Konzepte, beispielsweise auf die 3D-Radar-technologie oder die Ermittlung von Durchschnittsgeschwindigkeiten über einen bestimmten Streckenabschnitt.
Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme profitiert von einem weitgehend stabilen Umfeld und ist durch langfristige Aufträge mit langen Vorlaufzeiten geprägt. Sparzwänge und jüngst beschlossene Sparmaßnahmen könnten dazu führen, dass bereits vergebene Projekte zeitlich gestreckt werden. Umfang und Umsetzung der Sparmaßnahmen der öffentlichen Verteidigungsbudgets, die 2010 in nahezu allen westlich geprägten Staaten diskutiert und teilweise beschlossen wurden, können die Entwicklung des Segmentes beeinflussen. Mittelfristiges Ziel ist es, zunehmend ausländische Märkte zu adressieren. Im Fokus liegt hierbei zunächst der US-Markt. Zudem sollen verstärkt von Haushaltsbudgets unabhängige Märkte für Sicherheit erschlossen werden. Dabei stehen die Bereiche Energie- und Sensorsysteme im Mittelpunkt.
An den langfristigen Zielen hält Jenoptik fest. Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise resultierte jedoch eine zeitliche Verzögerung beim Erreichen dieser Ziele. Die auch im Zusammenhang mit der Krise umgesetzten Maßnahmen werden den Jenoptik-Konzern dabei voranbringen.
Werthaltiges Wachstum. Der Konzernumsatz soll langfristig auf eine Milliarde Euro steigen. Dies soll über organisches Wachstum und Akquisitionen erfolgen, die die Profitabilität des Konzerns steigern und das Produktportfolio sowie die internationale Präsenz sinnvoll ergänzen. Die EBIT-Marge des Konzerns soll sich mittelfristig auf 9 bis 10 Prozent verbessern.
Fokus auf Cashflows. Das organische Wachstum und dafür notwendige Investitionen sollen vorwiegend aus eigenen finanziellen Mitteln erfolgen. Daher sind positive Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und positive Free Cashflows wichtige Ziele des Jenoptik-Managements. Dies gelang selbst im Krisenjahr 2009 und auch im Wachstumsjahr 2010 und trug zu einer deutlichen Reduzierung der Nettoverschuldung bei. Maßnahmen mit dem Fokus auf Cashflows, wie das aktive Bestands-, Forderungs- und Investitionsmanagement, werden fortgesetzt.
Beim Ausbau des internationalen Geschäftes stehen wachstumsstarke Regionen im Zentrum der Aktivitäten. Die Internationalisierung erfolgt, soweit dies möglich ist, über eine direkte Präsenz, auf die sämtliche Bereiche des Konzerns zurückgreifen können. Ziel bleibt es, die Marktstellung der Jenoptik vor allem in Nordamerika und Asien weiter auszubauen. Andere Märkte werden je nach Bedarf der operativen Geschäftsbereiche erschlossen.
Personalmanagement. Wir fördern und fordern unsere Mitarbeiter und das Management und setzen dabei auf Weiterbildung, internationale Management-Strukturen, Flexibilisierung, klare Karrierepfade, ein an den Konzernzielen ausgerichtetes Incentive-System sowie Kompetenzen für Veränderungsprozesse.
Für 2011 und 2012 gehen wir insgesamt davon aus, dass der Jenoptik-Konzern Umsatz und operatives Ergebnis weiter steigern kann. Das Geschäftsjahr 2009 mit starken Rückgängen und das Jahr 2010 mit positiven Korrekturen waren von der Finanz- und Wirtschaftskrise und dem darauf folgenden Aufschwung beeinflusst. Für die Jahre 2011 und 2012 gehen wir weiter von einer positiven Geschäftsentwicklung aus.
Vor diesem Hintergrund sind die nachfolgenden Angaben unter der Voraussetzung zu sehen, dass sich die wirtschaftliche Lage im Rahmen der unter Punkt 6.1 beschriebenen Konjunkturprognosen entwickelt und sich nicht signifikant verschlechtert. Sämtliche nachfolgenden Aussagen zur künftigen Entwicklung der Geschäftslage wurden auf Basis des aktuellen Informationsstandes getroffen.
Angaben zu erwarteten Geschäftszahlen und Vergleichsangaben beziehen sich auf die 2010 erzielten operativen Kennzahlen ohne einmalige Sondereinflüsse. Im Gegensatz zu den langfristigen Umsatzzielen sind in den Prognosezahlen mögliche Akquisitionen nicht berücksichtigt. Bei den Ist-Zahlen 2010 ist der Entfall des Umsatzes in Höhe von 31,9 Mio Euro und des positiven Ergebnisbeitrages der Jena-Optronik GmbH in Höhe von 2,9 Mio Euro zu berücksichtigen.
Die Planungsprämissen für unsere drei Segmente Anfang März 2011 lauten wie folgt:
| ― | In der Sparte Laser & Materialbearbeitung erwarten wir eine anhaltend hohe Nachfrage für unsere Laser, sowohl für direkte Anwendungen in Defense, Medizin und vor allem der Materialbearbeitung als auch für Diodenlaser als Pumpquellen. Die positive Entwicklung bei den Lasern für die Medizintechnik soll sich weiter fortsetzen. Hier will die Sparte ihre Marktanteile weiter erhöhen. Bei den Laseranlagen sehen wir insbesondere im Bereich der kristallinen Photovoltaik sowie in der Metallbearbeitung Chancen. Im Ausland erwarten wir besonders aus dem asiatischen Markt eine wachsende Nachfrage. Die Präsenz in Asien und in den USA soll erweitert werden, um den Kunden noch besseren Support vor Ort bieten zu können. |
| ― | In der Sparte Optische Systeme erwarten wir im 1. Halbjahr 2011 eine anhaltend hohe Nachfrage aus der Halbleiterindustrie, die sich im Verlauf des 2. Halbjahres jedoch etwas abschwächen könnte. Impulse für neues Geschäft außerhalb der Halbleiterindustrie erwarten wir vor allem aus dem Ausland. Unsere Strategie, uns als langfristiger Systempartner zu etablieren und eng mit Schlüsselkunden zusammenzuarbeiten, soll ab 2011 verstärkt zu Umsatz- und Ergebnisbeiträgen führen. |
| ― | Die Sparte Industrielle Messtechnik erwartet eine anhaltende Belebung des Automobilmarktes, was gegebenenfalls schon 2012/2013 zu einer Rückkehr auf das Vorkrisenniveau von 2007/2008, und damit früher als erwartet, bedeuten kann. Umsatzschub soll vor allem aus dem überdurchschnittlichen Wachstum der BRIC-Staaten kommen. In den USA will die Sparte vom wachsenden Trend zu verbrauchsarmer Motorisierung profitieren. |
| ― | In der Sparte Verkehrssicherheit gehen wir davon aus, dass es uns erneut gelingen wird, wichtige internationale Großaufträge zu akquirieren. Insgesamt sehen wir sowohl national als auch international ein weiterhin positives Marktklima, da es weltweit Ziel ist, Unfallzahlen und Todesfälle zu minimieren sowie hohe Folgekosten einzuschränken. Chancen sehen wir im Vergleich zum Wettbewerb in unserer kompletten Technologiepalette und der führenden Position im Gerätegeschäft. Risiken liegen vor allem bei politisch motivierten Großprojekten, die sich im Entscheidungsprozess verzögern können. |
| ― | Trotz rückläufiger Verteidigungsbudgets erwarten wir weiterhin eine stabile Entwicklung, da aufgrund langfristiger Auftragsvergaben eine relativ hohe Planungssicherheit besteht. Wir gehen 2011 und 2012 von einem weiterhin stabilen Geschäftsverlauf aus, der etwas mehr als in den Vorjahren von ausländischen Aufträgen getragen wird. |
Im gesamten Konzern wird das Jenoptik Exzellenz Programm weitergeführt. Es verliert jedoch zunehmend seinen Projektcharakter und geht zu stetigen internen Prozessverbesserungen über. Die einzelnen Maßnahmen werden weiterhin von einem zentralen Projektoffice überwacht. Aus dem Programm sollen im Jahr 2011 erneut Kosteneinsparungen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich resultieren. Nachdem die Spar- und Liquiditätseffekte 2009 und auch 2010 maßgeblich aus kurzfristig wirksamen Effekten im Einkaufsmanagement resultierten, steigt der Anteil an Kosteneinsparungen aus effizienteren Prozessen insgesamt und vor allem aus der Produktion im Programmverlauf weiter an. Im Mittelpunkt stehen 2011 und 2012 weiterhin die Umsetzung von Lean-Prinzipien und die Standardisierung von Prozessen in allen Bereichen des Konzerns.
Erwartete Geschäftslage. Auf Basis der gesetzten Prämissen und Planungsgrundlagen sowie der erwarteten Kosteneinsparungen sollen Umsatz und Konzern-EBIT in den kommenden beiden Jahren weiter steigen, wobei das EBIT stärker zulegen soll als der Umsatz. Neben der erwarteten anhaltenden allgemeinen Konjunkturbelebung und einer weiterhin hohen Nachfrage nach deutschen Maschinen und Anlagen ist unsere Geschäftsentwicklung marktseitig im Einzelnen getrieben von
| ― | der hohen Nachfrage aus der Halbleiterindustrie und unserem hier steigenden Wertschöpfungsanteil, |
| ― | der Belebung des Automotive-Marktes, die schneller als erwartet erfolgt, |
| ― | dem Trend zu mehr Sicherheit im Verkehr, besonders in den Emerging Countries und Ländern des Nahen Ostens, |
| ― | einer Belebung der Dünnschicht-Photovoltaik und der erwarteten wachsenden Nachfrage nach Bearbeitungsmaschinen für die kristalline Photovoltaik, |
| ― | einer anhaltend hohen Nachfrage und neuen Anwendungen in der Medizintechnik sowie |
| ― | dem Bedürfnis nach mehr Sicherheit im öffentlichen und privaten Umfeld. |
Strategisch profitieren wir von unserer deutlich erweiterten internationalen Marktpräsenz, unserem auf profitable Kernmärkte fokussierten Portfolio und verbesserten Kostenstrukturen.
Im Geschäftsjahr 2011 soll der Umsatzentfall der Jena-Optronik GmbH kompensiert werden, der Konzernumsatz damit bei mindestens 510 Mio Euro liegen (Umsatz 2010 ohne Jena-Optronik: 478,8 Mio Euro). Auch 2012 soll der Umsatz weiter organisch wachsen. Beiträge kommen aus allen drei Segmenten.
Segment Laser & Optische Systeme. Ein zweistelliges prozentuales Umsatzwachstum ist Ziel der Sparte Laser & Materialbearbeitung. Nach einer verhaltenen Entwicklung des Geschäftsbereiches Laseranlagen 2010 startete dieser nach anziehenden Auftragseingängen seit dem 4. Quartal 2010 mit einem deutlich höheren Auftragsbestand als im vergangenen Jahr. Nach dem deutlichen Umsatzsprung in der Sparte Optische Systeme mit einem Plus von mehr als 20 Prozent gehen wir trotz erwarteter leichter Abschwächung der Halbleiterindustrie im 2. Halbjahr 2011 von einem erneuten Umsatzanstieg aus. Umsatzzuwachs soll aus der Erhöhung unserer Wertschöpfung, der Gewinnung neuer Kunden, neuen Anwendungen und neuen Märkten resultieren.
scroll
| Ist 2010 | Ziel/Trend 2011 | Trend 2012 ggüb. 2011 | |
|---|---|---|---|
| Konzernumsatz | 4791) | mindestens 510 | leicht steigend |
| Segment Laser & Optische Systeme | 189 | > 195 | steigend |
| Segment Messtechnik | 114 | > 120 | leicht steigend |
| Segment Verteidigung & Zivile Systeme | 1741) | > 180 | in etwa stabil |
| Konzern-EBIT | 291) | > 35 | steigend |
| Auftragseingang Konzern | 5351) | leicht steigend | leicht steigend |
| Nettoverschuldung | 79 | in etwa stabil | leicht fallend |
| Free Cashflow | 33 | in etwa stabil | leicht steigend |
| Eigenkapital-Quote | 44,9% | leicht steigend | leicht steigend |
| Bilanzsumme | 629 | > 590 | leicht steigend |
| Mitarbeiter | 2.951 | rund 3.050 | leicht steigend |
| Investitionen | 15 | rund 30 | leicht steigend |
| Zinsergebnis | -12 | -12 | leicht steigend |
1) fortgeführte Unternehmensbereiche
Segment Messtechnik. Das Ende der Automobilkrise hat sich in der Sparte Industrielle Messtechnik vor allem in den Umsätzen des 2. Halbjahres 2010 gezeigt. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage erwartet Jenoptik in dieser Sparte ein Umsatzwachstum von 10 Prozent bzw. leicht darüber. Die Sparte Verkehrssicherheit erwartet nach einem projektbedingten Umsatzsprung 2010, das Umsatzniveau zu halten bzw. leicht zu verbessern. Voraussetzung hierfür ist, dass es der Sparte erneut gelingt, im 1. Halbjahr 2011 einen internationalen Großauftrag zu erhalten.
Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme soll sich - bereinigt um das verkaufte Weltraumgeschäft - trotz Kürzungen der Wehretats durch Wachstum in den zivilen Märkten und einer starken Nachfrage nach Energiesystemen stabil entwickeln.
Jenoptik plant im Geschäftsjahr 2011, beim Konzern-EBIT um mindestens 20 Prozent zuzulegen und damit die Ergebnisqualität weiter zu steigern. Das Konzern-EBIT soll mehr als 35 Mio Euro betragen und deutlich überproportional zum Umsatz wachsen (EBIT 2010 ohne Jena-Optronik GmbH: 29,0 Mio Euro). Die EBIT-Verbesserung soll 2011 aus allen drei Segmenten resultieren. Neben der positiven Marktentwicklung sollen 2011 und auch 2012 die größten Ergebniseffekte aus den anhaltenden Kosteneinsparungen und den effizienteren Prozessen resultieren.
Aufgrund der langfristigen Finanzierungsstruktur werden die Zinsaufwendungen 2011 weitgehend unverändert bleiben und erst mit Tilgungen ab 2012 deutlich sinken. Die gesunkene Nettoverschuldung wirkt sich bei den Zinserträgen aufgrund des geringen Haben-Zinssatzes nur unterproportional aus. Es ist nicht vorgesehen, die Zinserträge durch kurzfristige, risikoreiche Anlagen zu steigern. Die freie Liquidität soll neben Akquisitionen und Investitionen auch zur Tilgung langfristiger Kredite verwendet werden, wegen Vorfälligkeitsentschädigungen wird dies jedoch erst ab 2012 zinsmindernd wirken. Darüber hinaus entfallen Avalerträge infolge des Wegfalls der Avallinien zu Gunsten der caverion GmbH, deren Anteil Jenoptik 2010 verkauft hatte.
Über den Auftragsbestand des Konzerns zum 31. Dezember 2010 sind bereits rund 45 Prozent des Umsatzes für das laufende Geschäftsjahr 2011 abgedeckt. Bereinigt um den Verkauf der Jena-Optronik GmbH erwartet das Jenoptik-Management auch 2011 einen Zuwachs beim Auftragseingang. Eine konkretere Prognose ist aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Großaufträgen nicht möglich.
Die Mitarbeiterzahl soll im laufenden Geschäftsjahr auf rund 3.050 Mitarbeiter leicht ansteigen. Dieser sich andeutende Aufwärtstrend soll sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Die Personalkosten sollen sich zukünftig unterproportional zur Geschäftsausweitung entwickeln.
Erwartete Finanzlage. Die Finanzierung des Konzerns ist durch freie Kreditlinien sowie Kassen- und Bankguthaben gesichert. Das aktive Bestands- und Forderungsmanagement wird in den kommenden Jahren kontinuierlich weitergeführt, sodass trotz Geschäftsausweitung die positiven Cashflows erneut im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen sollen. Der operative Free Cashflow soll trotz Anstieg der Investitionen und des geplanten Wachstums wiederum positiv sein.
Bei der Finanzierung werden 2011 Teile von mittel- bis langfristigen Krediten fällig, die aus den laufenden Cashflows getilgt sowie zum geringeren Teil umfinanziert werden.
Rund 43 Mio Euro der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind Immobilienkredite. 2011 ist vorgesehen, nicht betriebsnotwendige Immobilien, die in separaten Immobiliengesellschaften gehalten werden, zu verkaufen. An den Immobiliengesellschaften sind stille Investoren beteiligt. Der Liquiditätszufluss aus dem Verkauf der Immobilien soll zur Tilgung bestehender Finanzierungen einschließlich der Finanzierung des Ausstiegs eines Teils der stillen Investoren verwendet werden. Bei Verkauf sinken die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten bei gleichzeitigem Rückgang des Immobilienvermögens, das in der Bilanz überwiegend in Form von Investment Properties ausgewiesen ist. EBIT-Einbußen infolge entgangener Mieteinnahmen werden durch den Rückgang der Zinsaufwendungen teilweise kompensiert. Damit wird der Einfluss auf den Jahresüberschuss gering sein.
Die Nettoverschuldung soll ohne Berücksichtigung eventueller Akquisitionen mittelfristig ab 2012 weiter sinken. Schwankungen im Zusammenhang mit der Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Immobilien und dem Ausstieg stiller Investoren sind jedoch unterjährig oder auch zwischen einzelnen Jahren möglich.
Aufgrund des Jahresfehlbetrages 2009 der JENOPTIK AG, der zum 31. Dezember 2010 durch Entnahme aus der Kapitalrücklage ausgeglichen werden konnte, wird im Jahresabschluss 2010 der JENOPTIK AG ein Bilanzgewinn von 0 Mio Euro ausgewiesen. Aus diesem Grund kann für das Geschäftsjahr 2010 keine Dividende ausgeschüttet werden. Ziel für 201 1 /2012 ist es, die Dividendenfähigkeit herzustellen.
Bei der künftigen Dividendenpolitik ist das Jenoptik-Management der Auffassung, dass eine solide Ausstattung mit Eigenkapital für nachhaltiges Wachstum von entscheidender Bedeutung ist. Dies wird auch vor dem Hintergrund der noch bestehenden Bruttoverschuldung in Höhe von 145,4 Mio Euro gesehen und resultiert sowohl aus den Erfahrungen der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Eigenkapitaldecken vieler Unternehmen geschwächt hat, als auch aus dem Technologieumfeld, in dem sich speziell Jenoptik bewegt. Zudem eröffnet der Verkauf des Weltraumgeschäftes, der sich momentan im Kassenbestand zeigt, die Möglichkeit von Akquisitionen.
Neben der Ablösung bestehender Finanzierungen wird eine künftige Dividende daher insbesondere auch davon abhängen, inwieweit die Liquidität der Jenoptik sinnvoll in Wachstum und Akquisitionen investiert und dabei auch der hohe Verlustvortrag der Jenoptik effektiv genutzt werden können. Vorstand und Aufsichtsrat werden in jedem Jahr erneut prüfen, ob die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der Jenoptik möglich und wertsteigernd ist.
Die Höhe der Investitionen wird 2011 deutlich über dem Niveau der beiden Vorjahre liegen. Kontinuierlich begleitet wird dies von einem intensiven Investitionscontrolling und steht jeweils in direktem Zusammenhang mit Neuinvestitionen für konkrete Beauftragungen. Insgesamt soll sich das Investitionsvolumen nach rund 15 Mio Euro 2010 im Jahr 2011 auf rund 30 Mio Euro belaufen. Darin enthalten sind größere Projekte wie beispielsweise der Neubau einer Produktionshalle der Sparte Verteidigung & Zivile Systeme am Standort Altenstadt (Bayern). Weiterhin werden 2011 und darüber hinaus Produktionskapazitäten ausgebaut, unter anderem in der Sparte Laser & Materialbearbeitung.
Unternehmensspezifische Chancen für Jenoptik ergeben sich aus dem Produktportfolio, das auf der Kernkompetenz Optoelektronik aufbaut. Jenoptik bewegt sich damit in einem Technologieumfeld, das neue Anwendungen ermöglicht und hohe Eintrittsbarrieren aufweist. Durch die Präsenz in verschiedenen Märkten kann Jenoptik konjunkturelle Schwankungen besser ausgleichen als Unternehmen, die nur in einem Markt tätig sind. Chancen resultieren zudem aus
| ― | der Internationalisierung, die wir vor allem in Asien und Nordamerika konzernweit vorantreiben, |
| ― | der hohen Qualifikation unserer Mitarbeiter an allen Standorten, |
| ― | der Bedeutung, die wir unseren Schlüsselkunden beimessen und der engen Kooperation mit diesen, |
| ― | dem schrittweisen Einstieg in das Systemgeschäft und damit der Erhöhung unserer Wertschöpfung, |
| ― | unserer weltweit einheitlichen Marke sowie |
| ― | Entwicklungen, Kooperationen und Partnerschaften innerhalb der Märkte sowie der eigenen intensiven und zielgerichteten Forschung und Entwicklung. |
Wir sehen Anfang 2011 ein positives konjunkturelles Umfeld. Dennoch sind Politik sowie Marktteilnehmer an den Finanz-, Rohstoff- und Kapitalmärkten nervös. Hinzu kommen die aktuellen politischen Umwälzungen in der arabischen Welt. Marktinformationen führen immer häufiger zu heftigen und kurzfristig orientierten Reaktionen. Dies macht verlässliche Prognosen zur Entwicklung unserer Märkte schwieriger als in den Vorjahren. Insgesamt blicken wir jedoch optimistisch auf die Wirtschaftsentwicklung der kommenden 24 Monate. Profitieren will Jenoptik dabei besonders vom deutschen Exportboom und den anhaltenden internen Verbesserungen der Kostenstrukturen und Prozesse.
An den mittel- bis langfristigen Unternehmenszielen hält das Jenoptik-Management fest. Ziel sind eine Milliarde Euro Umsatz bei einer EBIT-Marge zwischen 9 und 10 Prozent. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat diese Entwicklung zeitlich verzögert, half aber, Strukturen und Prozesse schneller als in Boom-Zeiten zu optimieren. Die Wachstumsaussichten sind gut, sowohl seitens der konjunkturellen als auch der unternehmensinternen Basis. Ein wichtiges Ziel ist es, die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Gleichzeitig steht Jenoptik heute auf einer finanziell soliden Basis: Die Nettoverschuldung liegt bei 79,3 Mio Euro und hat sich damit seit Ende 2009 halbiert; der Konzern erwirtschaftet kontinuierlich positive Cashflows.
Diese positive Gesamtentwicklung soll sich in den kommenden beiden Jahren fortsetzen. Wir sind zuversichtlich, das geplante Umsatzwachstum zu erreichen und das Konzern-EBIT jeweils überproportional zum Umsatz steigern zu können.
Jena, den 10. März 2011
Michael Mertin, Vorsitzender des Vorstandes
Frank Einhellinger, Mitglied des Vorstandes
Der Anhang entspricht in Umfang und Aufbau dem des Vorjahres. Ergänzt wurden Angaben zur anteilsbasierten Vergütung gemäß IFRS 2. Für eine bessere Vergleichbarkeit wurde die im Dezember 2010 verkaufte Jena-Optronik GmbH in der Gesamtergebnisrechnung nach IFRS 5 separat dargestellt - jeweils unter "aufgegebener Geschäftsbereich".
scroll
| in TEUR | Anhang Nr. | Fortgeführte Geschäftsbereiche | Aufgegebener Geschäftsbereich | Konzern 1.1.-31.12.2010 | Fortgeführte Geschäftsbereiche | Aufgegebener Geschäftsbereich |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1 | 478.750 | 31.897 | 510.647 | 441.338 | 32.271 |
| Umsatzkosten | 2 | 328.569 | 24.833 | 353.402 | 320.078 | 24.844 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 150.181 | 7.064 | 157.245 | 121.260 | 7.427 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 3 | 28.088 | 1.946 | 30.034 | 30.811 | 1.791 |
| Vertriebskosten | 4 | 53.746 | 665 | 54.411 | 50.420 | 901 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 5 | 36.494 | 1.561 | 38.055 | 34.789 | 1.672 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 6 | 22.524 | 25.230 | 47.754 | 22.796 | 261 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 7 | 25.347 | 742 | 26.089 | 49.781 | 1.231 |
| EBIT | 29.030 | 27.3801) | 56.410 | -21.745 | 2.093 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | 8 | -1.523 | 0 | -1.523 | -1.799 | 0 |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | 8 | -446 | 0 | -446 | -2.494 | 0 |
| Zinserträge | 9 | 1.701 | 65 | 1.766 | 2.718 | 14 |
| Zinsaufwendungen | 9 | 13.713 | 19 | 13.732 | 13.078 | 24 |
| Finanzergebnis | -13.981 | 46 | -13.935 | -14.653 | -10 | |
| Ergebnis vor Steuern | 15.049 | 27.426 | 42.475 | -36.398 | 2.083 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 10 | 1.312 | 0 | 1.312 | 216 | 0 |
| Latente Steuern | 10 | 4.720 | 0 | 4.720 | -979 | 303 |
| Ergebnis nach Steuern | 9.017 | 27.426 | 36.443 | -35.635 | 1.780 | |
| Ergebnis der Minderheiten | 11 | -139 | 0 | -139 | 4.072 | 0 |
| Ergebnis der Aktionäre | 9.156 | 27.426 | 36.582 | -39.707 | 1.780 | |
| Ergebnis je Aktie in Euro | 12 | 0,16 | 0,49 | 0,65 | -0,76 | 0,03 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | 0,16 | 0,49 | 0,65 | -0,76 | 0,03 |
scroll
| in TEUR | Konzern 1.1.-31.12.2009 |
|---|---|
| Umsatzerlöse | 473.609 |
| Umsatzkosten | 344.922 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 128.687 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 32.602 |
| Vertriebskosten | 51.321 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 36.461 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 23.057 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 51.0122) |
| -19.652 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | -1.799 |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | -2.494 |
| Zinserträge | 2.732 |
| Zinsaufwendungen | 13.102 |
| Finanzergebnis | -14.663 |
| Ergebnis vor Steuern | -34.315 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 216 |
| Latente Steuern | -676 |
| Ergebnis nach Steuern | -33.855 |
| Ergebnis der Minderheiten | 4.072 |
| Ergebnis der Aktionäre | -37.927 |
| Ergebnis je Aktie in Euro | -0,73 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | -0,73 |
1) operativer EE:IT aufgegebener Geschäftsbereich 2.879 TEUR
2) davon 27.427 TEUR Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung (2010: 2.267 TEUR)
scroll
| in TEUR | Konzern 1.1.-31.12.2010 | Konzern 1.1.-31.12.2009 |
|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 36.443 | -33.855 |
| Unterschied aus Währungsumrechnung | 1.776 | -508 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 2.206 | 94 |
| Cashflow Hedge | -5.159 | -2.990 |
| Latente Steuern | 1.021 | 847 |
| Summe der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen | -156 | -2.557 |
| Davon entfallen auf: | ||
| Minderheiten | 0 | -4 |
| Aktionäre | -156 | -2.553 |
Aktiva
scroll
| in TEUR | Anhang Nr. | 31.12.2010 | 31.12.2009 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 310.665 | 336.874 | -26.209 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 13 | 72.380 | 77.949 | -5.569 |
| Sachanlagen | 14 | 139.405 | 152.143 | -12.738 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 15 | 22.080 | 24.450 | -2.370 |
| Anteile an assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | 17 | 246 | 261 | -15 |
| Finanzanlagen | 18 | 16.579 | 18.938 | -2.359 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 19 | 9.080 | 11.037 | -1.957 |
| Latente Steuern | 20 | 50.895 | 52.096 | -1.201 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 318.190 | 270.216 | 47.974 | |
| Vorräte | 21 | 148.797 | 154.665 | -5.868 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 22 | 103.308 | 103.240 | 68 |
| Wertpapiere | 23 | 750 | 1.110 | -360 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 24 | 65.335 | 11.201 | 54.134 |
| Summe Aktiva | 628.855 | 607.090 | 21.765 | |
| Passiva | ||||
| in TEUR | Anhang Nr. | 31.12.2010 | 31.12.2009 | Veränderung |
| Eigenkapital | 25 | 282.487 | 239.989 | 42.498 |
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 135.290 | 13.529 | |
| Kapitalrücklage | 194.286 | 186.137 | 8.149 | |
| Andere Rücklagen | -60.936 | -81.895 | 20.959 | |
| Minderheitsanteile | 26 | 318 | 457 | -139 |
| Langfristige Schulden | 165.315 | 205.760 | -40.445 | |
| Pensionsverpflichtungen | 27 | 6.443 | 6.417 | 26 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 29 | 17.631 | 18.544 | -913 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 31 | 125.856 | 158.218 | -32.362 |
| Andere langfristige Verbindlichkeiten | 32 | 11.681 | 20.116 | -8.435 |
| Latente Steuern | 20 | 3.704 | 2.465 | 1.239 |
| Kurzfristige Schulden | 181.053 | 161.341 | 19.712 | |
| Steuerrückstellungen | 28 | 2.361 | 2.587 | -226 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 29 | 61.895 | 40.592 | 21.303 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 31 | 19.486 | 13.532 | 5.954 |
| Andere kurzfristige Verbindlichkeiten | 33 | 97.311 | 104.630 | -7.319 |
| Summe Passiva | 628.855 | 607.090 | 21.765 |
scroll
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | kumulierte Gewinne | zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | Cashflow Hedge | kumulierte Währungsdifferenzen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2009 | 135.290 | 186.137 | -53.776 | - 1.888 | 6.552 | - 1.395 |
| Bewertung Finanzinstrumente | 98 | -2.143 | ||||
| Währungsveränderungen | 84 | -592 | ||||
| Periodenergebnis | -37.927 | |||||
| Dividendenzahlungen | ||||||
| Übrige Veränderungen | 9.092 | |||||
| Stand 31.12.2009 | 135.290 | 186.137 | -82.527 | -1.790 | 4.409 | -1.987 |
| Stand 1.1.2010 | 135.290 | 186.137 | -82.527 | -1.790 | 4.409 | -1.987 |
| Bewertung Finanzinstrumente | 2.206 | -4.138 | ||||
| Währungsveränderungen | -433 | 2.209 | ||||
| Kapitalerhöhung | 13.529 | 8.149 | ||||
| Periodenergebnis | 36.582 | |||||
| Übrige Veränderungen | -15.467 | |||||
| Stand 31.12.2010 | 148.819 | 194.286 | -61.845 | 416 | 271 | 222 |
scroll
| in TEUR | Minderheiten | Gesamt |
|---|---|---|
| Stand 1.1.2009 | 21.917 | 292.837 |
| Bewertung Finanzinstrumente | -4 | -2.049 |
| Währungsveränderungen | -508 | |
| Periodenergebnis | 4.072 | -33.855 |
| Dividendenzahlungen | -4.131 | -4.131 |
| Übrige Veränderungen | -21.397 | -12.305 |
| Stand 31.12.2009 | 457 | 239.989 |
| Stand 1.1.2010 | 457 | 239.989 |
| Bewertung Finanzinstrumente | -1.932 | |
| Währungsveränderungen | 1.776 | |
| Kapitalerhöhung | 21.678 | |
| Periodenergebnis | -139 | 36.443 |
| Übrige Veränderungen | -15.467 | |
| Stand 31.12.2010 | 318 | 282.487 |
scroll
| in TEUR | 1.1.-31.12.2010 | 1.1.-31.12.2009 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 42.475 | -34.314 |
| Zinsen | 11.966 | 10.370 |
| Abschreibungen/Zuschreibungen | 26.832 | 29.402 |
| Wertminderungen | 6.696 | 16.631 |
| Gewinne/Verluste aus dem Abgang Anlagevermögen | -29.407 | 132 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | 1.785 | 1.947 |
| Operatives Ergebnis vor Working-Capital-Veränderungen | 60.347 | 24.168 |
| Veränderung der Rückstellungen | -1.960 | 3.399 |
| Veränderung Working Capital | -4.967 | 34.018 |
| Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden | -8.448 | -7.744 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern | 44.972 | 53.841 |
| Ertragsteuerzahlungen | -1.231 | -554 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 43.741 | 53.287 |
| Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten | 61 | 135 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -2.075 | -3.760 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen | 3.143 | 1.139 |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -13.190 | -10.307 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen | 8.639 | 3.022 |
| Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen | -2.884 | -4.347 |
| Einzahlungen aus Abgängen konsolidierter Unternehmen | 38.849 | -795 |
| Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen | -4.000 | -336 |
| Erhaltene Zinsen | 1.766 | 2.734 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 30.309 | -12.515 |
| Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen | 21.678 | 0 |
| Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter | 0 | -4.131 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Krediten | 24.111 | 84.720 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten | -49.583 | -112.026 |
| Auszahlungen aus Finanzierungsleasing | -1.218 | -770 |
| Veränderung der Konzernfinanzierung | -4.292 | 798 |
| Gezahlte Zinsen | -11.104 | -10.557 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -20.408 | -41.966 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 53.642 | -1.194 |
| Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | 492 | -128 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 11.201 | 12.523 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 65.335 | 11.201 |
Das Mutterunternehmen ist die JENOPTIK AG, Jena, eingetragen im Handelsregister Jena in der Abteilung B unter der Nummer 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird im TecDax geführt.
Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde für das Jahr 2010 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Die folgenden IFRS werden im Konzernabschluss im Geschäftsjahr erstmalig angewendet:
Im Januar 2008 wurde durch das IASB die Änderung von IAS 27 "Konzern- und Einzelabschlüsse" sowie IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" beschlossen. Wesentliche Änderungen des IAS 27 beinhalten die Bilanzierung von Transaktionen, bei denen ein Unternehmen weiterhin die Beherrschung behält, sowie Transaktionen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen. Diese sind erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion zu erfassen. Verbleibende Anteile sind zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Somit ist bei Minderheitsanteilen der Ausweis von Negativsalden zulässig. Das heißt, Verluste werden zukünftig unbegrenzt beteiligungsproportional zugerechnet. Wesentliche Änderungen des IFRS 3 sind die Bewertung von Minderheitsanteilen, die Erfassung von sukzessiven Unternehmenserwerben und die Behandlung von bedingten Kaufpreisbestandteilen und Anschaffungsnebenkosten. Die Bewertung von Minderheitsanteilen kann entweder zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder zum anteiligen beizulegenden Zeitwert des identifizierbaren Nettovermögens erfolgen. Bei sukzessiven Unternehmenserwerben ist eine erfolgswirksame Neubewertung zum Zeitwert von zum Zeitpunkt des Beherrschungsübergangs gehaltenen Anteilen vorgesehen. Eine Anpassung bedingter Kaufpreisbestandteile, die zum Zeitpunkt des Erwerbs als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, ist zukünftig erfolgswirksam zu erfassen. Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst. Die geänderten Standards sind für Geschäftsjahre, beginnend am oder nach dem 1. Juli 2009, verpflichtend anzuwenden. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im Juli 2008 wurde durch das IASB die Änderung des IAS 39 beschlossen. Durch die Änderungen wird klargestellt, wie bei der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften mit dem Inflationsanteil von Finanzinstrumenten und mit Optionskontrakten, die als Sicherungsinstrument genutzt werden, zu verfahren ist. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre, beginnend am oder nach dem 1. Juli 2009, verpflichtend anzuwenden. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im November 2008 veröffentlichte das IASB eine neue Fassung des IFRS 1. In der überarbeiteten Fassung wurde eine grundsätzlich neue Strukturierung des Standards vorgenommen, ohne dabei den Inhalt zu verändern. Im Wesentlichen erfolgte dabei eine Verlagerung der Regelungen zur Befreiung von anderen Standards aus dem Hauptteil in verschiedene Anhänge.
Weiterhin gab das IASB im Juli 2009 eine weitere Änderung des IFRS 1 bekannt. Durch diese Änderungen werden Befreiungsregelungen für Unternehmen der Öl- und Gasindustrie hinsichtlich der vollständigen retrospektiven Anwendung der IFRS auf die betreffenden Öl- und Gasvermögenswerte aufgenommen. Gleichzeitig werden Unternehmen mit bestehenden Leasing-Verträgen von der Neubeurteilung der Verträge gemäß IFRIC 4 "Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält" befreit. Dies gilt, sofern zu einem früheren Zeitpunkt diese Beurteilung bereits nach vergleichbaren nationalen Rechnungslegungsvorschriften erfolgte.
Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Auf Grund dessen, dass der Jenoptik-Konzern kein Erstanwender der IFRS im Sinne des IFRS 1 ist, haben die Änderungen des IFRS 1 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im Juni 2009 veröffentlichte das IASB eine Änderung des IFRS 2. Darin erfolgt eine Klärung der Bilanzierungsmethode für Lieferungen von Waren und Dienstleistungen von Arbeitnehmern oder Lieferanten, bei denen die Verpflichtung zum Barausgleich bei einem anderen Unternehmen der Gruppe liegt. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Eine erstmalige Anwendung der neuen Fassung des IFRS 2 hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im Juli 2008 wurde die Interpretation IFRIC 15 "Verträge über die Errichtung von Immobilien" veröffentlicht. IFRIC 15 stellt klar, wann Verträge über die Errichtung von Immobilien unter die Regelungen des IAS 11 "Fertigungsaufträge" oder des IAS 18 "Umsatzerlöse" fallen. Zum anderen enthält IFRIC 15 Leitlinien, wann bei Verträgen über die Errichtung von Immobilien, die unter den Regelungsbereich von IAS 18 fallen, die Umsatzrealisation vorzunehmen ist. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2010. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im Juli 2008 wurde die Interpretation IFRIC 16 "Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb" veröffentlicht. IFRIC 16 stellt klar, was als Risiko bei der Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument zur Minderung dieses Risikos gehalten werden darf. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Juli 2009. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im November 2008 wurde die Interpretation IFRIC 17 "Sachdividenden an Eigentümer" veröffentlicht. IFRIC 17 stellt klar und erläutert, wie Sachdividenden an Eigentümer eines Unternehmens zu bilanzieren sind. Mit der gleichen Verordnung wurden auch sich durch IFRIC 17 ergebende Änderungen an IFRS 5 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche" und IAS 10 "Ereignisse nach der Berichtsperiode" übernommen. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. November 2009. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Im Januar 2009 wurde die Interpretation IFRIC 18 "Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden" veröffentlicht. IFRIC 18 stellt klar und erläutert, wie die Übertragung von Sachanlagen oder von Zahlungsmitteln für den Bau oder Erwerb einer Sachanlage durch einen Kunden zu bilanzieren ist. Mit der gleichen Verordnung wurden auch sich durch IFRIC 18 ergebende Änderungen an IFRS 1 übernommen. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. November 2009. Die erstmalige Anwendung dieser Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG.
Von einer vorzeitigen Anwendung der nachfolgenden durch die Europäische Union übernommenen Standards wurde kein Gebrauch gemacht:
Im November 2009 wurde durch das IASB die Änderung von IAS 24 beschlossen. Die Änderung beinhaltet eine Vereinfachung von Anhangsangabepflichten für Unternehmen, die Regierungen nahe stehen. Weiterhin enthält die Änderung eine Klarstellung der Definition zu nahe stehenden Unternehmen und Personen. Der geänderte Standard ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2011 und wird voraussichtlich keine Auswirkung auf die Bilanzierung und Bewertung des Konzerns haben.
Das IASB veröffentlichte im Oktober 2009 eine Änderung des IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung". Demnach sind Bezugsrechte, Optionen und Optionsscheine auf den Erwerb von Eigenkapitalinstrumenten, die in einer anderen als der funktionalen Währung des Emittenten denominiert sind und an bestehende Anteilseigner des Unternehmens ausgegeben wurden, beim Emittenten als Eigenkapital zu klassifizieren. Dies gilt, sofern die Bezugsrechte zu einem festgelegten Währungsbetrag ausgegeben werden. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Nach derzeitiger Einschätzung wird die erstmalige Anwendung des geänderten IAS 32 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben.
Im Januar 2010 hat das IASB eine Änderung des IFRS 1 und des IFRS 7 bekannt gegeben. Demnach wird Erstanwendern eine Befreiung von Vergleichsangaben für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie für das Liquiditätsrisiko geboten. Der IFRS 7 sieht diese Befreiungsmöglichkeit für Vergleichsperioden vor, die vor dem 31. Dezember 2009 enden. Die geänderten Standards sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Aufgrund dessen, dass der Jenoptik-Konzern kein Erstanwender der IFRS im Sinne des IFRS 1 ist, werden die Änderungen des IFRS 1 und des IFRS 7 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben.
Das IASB veröffentlichte im November 2009 die Interpretation IFRIC 19. Diese erläutert die Anforderungen der IFRS an die Bilanzierung, wenn ein Unternehmen eine finanzielle Verbindlichkeit teilweise oder vollständig durch Ausgabe von Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente tilgt. Demnach sind die zur Tilgung ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente Bestandteil des gezahlten Entgelts für diese finanzielle Verbindlichkeit und sind zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Eine resultierende Differenz zwischen dem Buchwert der auszubuchenden finanziellen Verbindlichkeit und dem erstmaligen Wertansatz der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente ist ergebniswirksam zu erfassen. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Juli 2010. Nach derzeitiger Einschätzung wird die erstmalige Anwendung des IFRIC 19 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben.
Die Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2010 vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Jenoptik-Konzerns.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Die Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.
Das Geschäftsjahr der JENOPTIK AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr mit Ausnahme von 1 assoziierten bzw. gemeinschaftlich geführten Unternehmen. Diese Gesellschaften erstellen, abweichend zu ihrem zum 30. Juni endenden Geschäftsjahr, jeweils zum 31. Dezember für Konsolidierungszwecke einen zwölf Monate beinhaltenden Zwischenabschluss.
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS erfordert bei einigen Positionen, dass Annahmen getroffen werden, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualvermögen und -Verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.
Die zu Grunde liegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Dabei ergeben sich für den Ersteller des Konzernabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf die nachfolgenden Sachverhalte:
| ― | die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte, |
| ― | die Bewertung immaterieller Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties, |
| ― | der Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, |
| ― | der Ansatz und die Bewertung sonstiger Rückstellungen und |
| ― | die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. |
Alle wesentlichen Unternehmen, an denen die JENOPTIK AG mittelbar bzw. unmittelbar einen beherrschenden Einfluss ("Control-Konzept") ausübt, sind in den Konzernabschluss einbezogen. Beherrschung im Sinne des IAS 27 "Konzern- und Einzelabschlüsse" ist dann gegeben, wenn die Möglichkeit besteht, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Kontrolle der Gesellschaft gemäß dem "Control-Konzept" möglich ist. Sie endet, wenn diese Möglichkeit nicht mehr besteht.
Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 23 (i.Vj. 28) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften enthalten. Davon sind 15 (i.Vj. 18) im Inland und 8 (i.Vj. 10) im Ausland. 34 Tochterunternehmen, davon 19 nicht-operative Gesellschaften, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist, werden nicht konsolidiert. Ihr Betriebsergebnis beträgt 0,5 Prozent des Konzernbetriebsergebnisses. Im laufenden Geschäftsjahr wurde 1 assoziiertes Unternehmen entkonsolidiert (i.Vj. 1) und wird nicht länger in den Konzernabschluss einbezogen. Im Konsolidierungskreis des Jenoptik-Konzerns werden 2 (i.Vj. 2) Gemeinschaftsunternehmen at-Equity bzw. quotal einbezogen.
Das Gemeinschaftsunternehmen HILLOS GmbH, Jena, wird gemäß IAS 31 quotal mit einem Anteil von 50 Prozent in den Konzernabschluss einbezogen. Das Gemeinschaftsunternehmen JT Optical Engine GmbH + Co. KG wird at-Equity bewertet. Dabei werden die Anschaffungskosten jährlich um die dem Jenoptik-Kapitalanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.
Alle übrigen Beteiligungen werden gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Wenn kein verlässlicher Zeitwert ermittelt werden kann, erfolgt die Berücksichtigung zu Anschaffungskosten.
Im Juni 2010 wurde die Minderheitsbeteiligung an der caverion GmbH, Stuttgart, in Höhe von 15,1 Prozent an den finnischen YIT-Konzern verkauft.
Gegenüber dem Vorjahr veränderte sich der Konsolidierungskreis wie folgt:
Im Geschäftsjahr 2010 wurde der Geschäftsbereich Weltraumtechnik aufgegeben. In diesem Zusammenhang wurde die Jena-Optronik GmbH entkonsolidiert (siehe Kapitel aufgegebener Geschäftsbereich).
Der Jenoptik-Konzern hat bestimmte Teile seines Immobilienbesitzes auf Kommanditgesellschaften im Rahmen so genannter Sale-and-lease-back-Transaktionen übertragen. Die Immobilienfonds SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH &Co. Vermietungs KG, Jena, (SAALEAUE) und die LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, (LEUTRA SAALE) werden im IFRS-Konzernabschluss nach IAS 27 in Verbindung mit SIC-12 "Konsolidierung-Zweckgesellschaften" konsolidiert.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der JENOPTIK AG ist beim Handelsregister des Amtsgerichtes Jena (HRB 200146) hinterlegt. Die wesentlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind dem Anhang als Anlage beigefügt.
Aufgrund der Anteilsquote an Gemeinschaftsunternehmen sind dem Konzern folgende Werte zuzurechnen:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 2.232 | 2.225 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 7.486 | 5.436 |
| Langfristige Schulden | 33 | 21 |
| Kurzfristige Schulden | 4.651 | 2.853 |
| Erträge | 13.871 | 9.438 |
| Aufwendungen | 13.624 | 9.418 |
Die im Konzernabschluss at-Equity bewertete Gesellschaft weist folgende anteilige Werte zum 31. Dezember 2010 aus:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 358 | 532 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 690 | 269 |
| Langfristige Schulden | 0 | 0 |
| Kurzfristige Schulden | 308 | 454 |
| Erträge | 2.306 | 724 |
| Aufwendungen | 1.827 | 2.377 |
Die Unternehmen, welche die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB in Anspruch genommen haben, werden unter den Pflichtangaben und ergänzenden Angaben nach HGB erläutert.
Nach Zustimmung der Kartellbehörden Ende November 2010 wurde der Verkauf der Jena-Optronik GmbH an die Astrium GmbH am 3. Dezember 2010 vollzogen. Die Entkonsolidierung der Jena-Optronik GmbH erfolgte im Jenoptik-Konzern zum 30. November 2010. Soweit nicht anders angegeben, ist die Jena-Optronik GmbH in den nachfolgenden Angaben - anteilig - bis zum Entkonsolidierungszeitpunkt enthalten.
Folgende Änderungen ergeben sich durch die Entkonsolidierungen auf den Konsolidierungskreis:
scroll
| in TEUR | Abgänge 2010 |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 2.881 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 28.169 |
| Langfristige Schulden | 2.099 |
| Kurzfristige Schulden | 18.413 |
Das operative Ergebnis der Gesellschaft betrug 2.879 TEUR für Januar bis November 2010. Durch den Verkauf wurde im Jenoptik-Konzern ein Entkonsolidierungsergebnis von 24.501 TEUR erzielt. Das Entkonsolidierungsergebnis beinhaltet Wertminderungen für Forschungs- und Entwicklungsthemen und Sachanlagen sowie Rückstellungen und Kosten der Veräußerung, die im Zusammenhang mit der Aufgabe des Geschäftsbereiches entstanden sind.
Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Jena-Optronik GmbH steht insgesamt ein Steueraufwand von 4,6 Mio Euro, der überwiegend auf latente Steuern entfällt. In Abhängigkeit von der Steuersubjekt-Eigenschaft musste dieser dem Organträger JENOPTIK AG und damit den fortgeführten Geschäftsbereichen zugeordnet werden.
Im laufenden Geschäftsjahr fanden keine wesentlichen Unternehmenserwerbe statt.
Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss voll bzw. quotal einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den Jenoptik-Konzern einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt. Bei den at-Equity bewerteten Unternehmen werden dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Ermittlung des anteiligen Eigenkapitals zu Grunde gelegt.
Zum Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaften werden dabei mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt, des Weiteren werden Eventualverbindlichkeiten passiviert. Ein entstehender aktiver Unterschiedsbetrag entspricht nicht unmittelbar dem zu bilanzierenden Geschäfts- oder Firmenwert. Der Unterschiedsbetrag wird zuerst auf identifizierbare immaterielle Vermögenswerte aufgeteilt. Der verbleibende Restbetrag entspricht dem Geschäfts- oder Firmenwert.
Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben bzw. aufgelöst. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nach IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern es wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgswirksam erfasst. Die in den Einzelabschlüssen vorgenommenen Zu- bzw. Abschreibungen auf Anteile an Konzerngesellschaften werden im Konzernabschluss wieder storniert.
Die Ermittlung der Unterschiedsbeträge im Rahmen der erstmaligen at-Equity-Bewertung erfolgt in gleicher Weise wie bei der erstmaligen Einbeziehung von Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung.
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch Verrechnungspreisen vorgenommen, die auf der Grundlage des "dealing-at-arm's-length-Prinzips" ermittelt wurden. In den Vorräten enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern, wobei aktive und passive latente Steuern saldiert werden, wenn Zahlungsfrist und Steuergläubiger übereinstimmen.
Die angewandten Konsolidierungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Die Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften erfolgt auf der Grundlage des Konzeptes der funktionalen Währung nach IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da unsere Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist grundsätzlich die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.
Die Vermögenswerte und Schulden werden folglich zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge aus praktischen Erwägungen zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert als Währungsrücklage ausgewiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus der Kapitalkonsolidierung ausländischer Gesellschaften entstehen, werden mit den Kursen zum Erwerbszeitpunkt umgerechnet.
Scheiden Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus, wird die betreffende Währungsumrechnungsdifferenz erfolgswirksam aufgelöst.
In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß IAS 21 zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen erfasst. Im Geschäftsjahr 2010 ergaben sich Erträge in Höhe von 8.079 TEUR (i.Vj. 7.716 TEUR) und Aufwendungen in Höhe von 6.820 TEUR (i.Vj. 7.994 TEUR) aus Währungsumrechnungsdifferenzen.
Eine Rechnungslegung gemäß den Regelungen des IAS 29 "Rechnungslegung in Hochinflationsländern" ist nicht notwendig, da es im Jenoptik-Konzern keine wesentlichen Tochtergesellschaften mit Sitz in Hochinflationsländern gibt. Die für die Umrechnung verwendeten Kurse ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
scroll
| Jahresdurchschnittskurs | Stichtagskurs | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 EUR = | 2010 | 2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| USA | USD | 1,3170 | 1,3826 | 1,3362 | 1,4406 |
| Schweiz | CHF | 1,3572 | 1,4997 | 1,2504 | 1,4836 |
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Jenoptik-Konzern einheitlich angewendet und wurden grundsätzlich beibehalten.
Hierzu werden die nach landesspezifischen Vorschriften erstellten Abschlüsse an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze angepasst, soweit sie nicht den IFRS entsprechen und die Bewertungsabweichungen wesentlich sind.
Für alle Unternehmenszusammenschlüsse vor dem Übergangszeitpunkt auf die IFRS wurden die Befreiungsvorschriften des IFRS 1 angewendet.
Für alle Unternehmenszusammenschlüsse nach dem Übergangszeitpunkt werden die Regelungen des IFRS 3 angewendet. Der Jenoptik-Konzern macht vom Wahlrecht nach IFRS 3 (revised), die Full-Goodwill-Methode anzuwenden, keinen Gebrauch, und nur der Geschäfts- oder Firmenwert, der auf die Mehrheitsbeteiligung entfällt, wird erhöht.
Ein Geschäfts- oder Firmenwert nach IFRS 3 entspricht einem aktiven Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden inklusive bestimmter Eventualschulden, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation und somit der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten bestehen bleibt. Der Höhe nach werden die identifizierten Vermögenswerte und Schulden im Rahmen dieser Kaufpreisallokation nicht mit ihren bisherigen Buchwerten, sondern mit ihren beizulegenden Zeitwerten berücksichtigt.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt bzw. immer dann, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die Zahlungsmittel generierende Einheit wertgemindert sein könnte, auf Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung wird sofort als Aufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und in Folgeperioden nicht wieder aufgeholt.
Passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden gemäß IFRS 3 sofort erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Software, Patente und Kundenbeziehungen, werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen drei und zehn Jahren. Der Konzern überprüft seine immateriellen Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer daraufhin, ob eine Wertminderung vorliegt (vgl. Kapitel "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten").
Bei immateriellen Vermögenswerten mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer wird ein Werthaltigkeitstest mindestens ein Mal jährlich durchgeführt und gegebenenfalls der Wert entsprechend den zukünftigen Erwartungen angepasst.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien des IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" erfüllt sind. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt zurechenbaren Kosten.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungskosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden. Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über den erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben. Die Abschreibungen werden in den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen. Forschungskosten sind gemäß IAS 38 als laufender Aufwand ausgewiesen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam verrechnet.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Die Abschreibungsmethode entspricht dem erwarteten Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Sofern erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden grundsätzlich von den Anschaffungs- und Herstellungskosten nach IAS 20 "Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand" abgesetzt (vgl. Kapitel "Zuwendungen der öffentlichen Hand"). Der Ansatz der Herstellungskosten erfolgt auf Basis der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie anteiliger, direkt zurechenbarer Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Entsprechend IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die bei Erwerb oder Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes anfallen, mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert.
Eine Neubewertung des Sachanlagevermögens entsprechend dem nach IAS 16 "Sachanlagen" bestehenden Wahlrecht erfolgte nicht.
Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich aufwandswirksam behandelt. Eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten erfolgt für Komponenten von Sachanlagen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden und die Ansatzkriterien nach IAS 16 erfüllen.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen hauptsächlich folgende Nutzungsdauern zu Grunde:
scroll
| Nutzungsdauer | |
|---|---|
| Gebäude | 25-40 Jahre |
| Maschinen und technische Anlagen | 4-20 Jahre |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3-10 Jahre |
Wenn Sachanlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben werden, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Jenoptik-Konzerns mit bestimmbarer Nutzungsdauer wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob für die entsprechenden Vermögenswerte Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen nach IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" vorliegen.
Ein Wertminderungs-Test wird für einzelne Vermögenswerte oder eine Zahlungsmittel generierende Einheit (CGU = Cash Generating Unit) durchgeführt. Eine CGU entspricht im Wesentlichen der gesellschaftsrechtlichen Struktur. Im Falle von konzerninternen Veränderungen der gesellschaftsrechtlichen Strukturen, z. B. durch Verschmelzungen oder Abspaltungen, wird die CGU entsprechend neu definiert.
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes ermittelt, um die Höhe des entsprechenden Wertminderungsaufwandes zu bestimmen.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird der Betrag bezeichnet, der durch den Verkauf eines Vermögenswertes bei einer Transaktion zu Marktbedingungen zwischen sachverständigen vertragswilligen Parteien erzielt werden könnte.
Die Bestimmung des Nutzungswertes erfolgt anhand der erwarteten abgezinsten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Dabei wird ein marktgerechter Zinssatz vor Steuern zu Grunde gelegt, der die Risiken der Nutzung des Vermögenswertes widerspiegelt, die sich noch nicht in den geschätzten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüssen niederschlagen. Wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes niedriger als sein Buchwert eingeschätzt, wird dieser auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Bei einer Wertaufholung in einer Folgeperiode wird der Buchwert des Vermögenswertes entsprechend dem festgestellten erzielbaren Betrag angepasst. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergäben, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre. Die Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Bei der Nutzung von gemieteten Sachanlagen sind die Voraussetzungen des Finanzierungs-Leasings nach IAS 17 "Leasingverhältnisse" erfüllt, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum in Verbindung stehen, auf die betreffende Konzerngesellschaft übertragen wurden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert.
Der Konzern als Leasingnehmer des Finanzierungs-Leasings aktiviert die jeweiligen Vermögenswerte zu Leasingbeginn mit dem geringeren Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert der Vermögenswerte oder dem Barwert der Mindest-Leasingzahlungen. Die Abschreibung dieser Vermögenswerte erfolgt linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer oder über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrages, wenn der Erwerb des Leasinggegenstandes am Ende der Leasingzeit nicht wahrscheinlich ist. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind abgezinst als Verbindlichkeit entsprechend passiviert.
Ist der Konzern Leasinggeber, wird der Nettoinvestitionswert aus dem Leasingverhältnis als Forderung aktiviert. Die Finanzerträge werden periodengerecht erfolgswirksam erfasst, sodass sich eine konstante periodische Verzinsung der Nettoinvestition ergibt.
Mietzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Erhaltene und ausstehende Vergünstigungen als Anreiz, ein Operating-Leasingverhältnis einzugehen, werden ebenfalls linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden und nicht für die eigene Produktion, für die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen, für Verwaltungszwecke oder für den Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit genutzt werden.
Gemäß IAS 40 "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" werden diese zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bilanziert. Der beizulegende Zeitwert dieser Immobilien wird gesondert im Anhang angegeben. Er wird nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. In Ausnahmefällen wurde der beizulegende Zeitwert durch Wertgutachten externer Gutachter untersetzt.
Den linearen planmäßigen Abschreibungen liegt eine Nutzungsdauer von 25 bis 40 Jahren zu Grunde.
Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der Nutzungswert bzw. der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten des betreffenden Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Abschreibung aufgrund einer Wertminderung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Gemäß IAS 32 gehören hierzu einerseits originäre Finanzinstrumente wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und -Verbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch die derivativen Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, zu welchem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstrumentes wird. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungstag ("settlement date").
Die bestehenden Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung in den Kategorien "Forderungen und Kredite" zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Als fortgeführte Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Schuld wird der Betrag bezeichnet, mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde:
| ― | abzüglich eventueller Tilgungen und |
| ― | abzüglich etwaiger Wertminderungen oder eventueller Uneinbringlichkeiten sowie |
| ― | zuzüglich/abzüglich der kumulierten Verteilung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag (zum Beispiel Agio). Das Agio wird mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes oder der finanziellen Schuld verteilt. |
Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag.
Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden, z. B. durch Diskontierung der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle, ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft.
Der erstmalige Bilanzansatz erfolgt zu den Anschaffungskosten inklusive Transaktionskosten.
Im Jenoptik-Konzern werden alle Anteile an Tochtergesellschaften und Beteiligungen an börsennotierten Aktiengesellschaften, die nicht vollkonsolidiert, nicht quotal konsolidiert oder nicht at-Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden, als "zur Veräußerung verfügbar" klassifiziert und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen von "zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten" werden direkt im Eigenkapital erfasst. Im Falle einer dauerhaften Wertminderung ist diese erfolgswirksam zu vereinnahmen.
Auch Anteile an nicht börsennotierten Tochtergesellschaften und Beteiligungen gelten als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte". Sie werden jedoch grundsätzlich mit ihren jeweiligen Anschaffungskosten gezeigt, da für diese Gesellschaften kein aktiver Markt existiert und sich beizulegende Zeitwerte nicht mit vertretbarem Aufwand verlässlich ermitteln lassen. Soweit Hinweise auf niedrigere beizulegende Zeitwerte bestehen, werden diese angesetzt.
Bei den Ausleihungen handelt es sich um vom Jenoptik-Konzern ausgereichte Kredite, die nach IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.
Langfristige unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert. Bei Vorliegen objektiver substanzieller Hinweise auf eine Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Die Wertpapiere gehören zur Kategorie "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bewertung erfolgt bis zur Veräußerung unter Berücksichtigung latenter Steuern neutral im Eigenkapital. Bei Veräußerung der Wertpapiere oder bei Eintritt einer dauerhaften Wertminderung werden die bis dahin direkt im Eigenkapital berücksichtigten kumulierten Gewinne und Verluste in der Gesamtergebnisrechnung der laufenden Periode erfasst. Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten, die dem beizulegenden Zeitwert entsprechen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund ihrer Kurzfristigkeit unverzinslich und werden zum Nominalwert abzüglich der Wertminderungen aufgrund erwarteter Forderungsausfälle angesetzt.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Allen erkennbaren Ausfallrisiken wird durch entsprechende Abwertung Rechnung getragen.
Langfristige unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Forderungen, die wesentlich sind, werden abgezinst.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt und die zum Nennbetrag bilanziert werden.
Nicht frei verfügbare Zahlungsmittel werden gesondert angegeben.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Davon nicht betroffen sind finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Derartige finanzielle Verbindlichkeiten bestehen derzeit nicht.
Ein Eigenkapitalinstrument ist jede vertragliche Vereinbarung, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten des Konzerns nach Abzug sämtlicher Schulden darstellt.
Verzinsliche Bankdarlehen und Überziehungskredite werden zum erhaltenen Auszahlungsbetrag abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten bilanziert. Finanzierungskosten, einschließlich bei Rückzahlung oder Tilgung zahlbarer Prämien, werden nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert und erhöhen den Buchwert des Instrumentes insoweit, als sie nicht zum Zeitpunkt ihres Entstehens beglichen werden.
Verbindlichkeiten, die nicht das Grundgeschäft in einem bilanziell zulässigen Sicherungszusammenhang darstellen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden, sind mit fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz enthalten. Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverträgen werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen ausgewiesen.
Innerhalb des Jenoptik-Konzerns werden derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Zins- und Währungsschwankungen eingesetzt. Sie dienen der Reduzierung von Ergebnisvolatilitäten aus Zins- und Währungsrisiken. Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse, Warenpreise - und der nachfolgend dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente unterliegt einer vom Vorstand genehmigten Konzernrichtlinie, die eine schriftlich fixierte Leitlinie im Umgang mit derivativen Finanzinstrumenten darstellt. Um Risiken aus Fremdwährungs- und Zinsänderungen abzusichern, nutzt der Konzern überwiegend Cashflow-Hedges.
Als Cashflow-Hedging wird der Vorgang der Festschreibung künftiger variabler Cashflows bezeichnet. Im Rahmen des Cashflow-Hedges sichert der Jenoptik-Konzern die Währungsrisiken ab. Devisenderivate, die eindeutig der Absicherung zukünftiger Cashflows aus Fremdwährungstransaktionen zugeordnet werden können und die Anforderungen des IAS 39 hinsichtlich Dokumentation und Effektivität erfüllen, werden direkt bei Banken abgesichert.
Ziel des Fair-Value-Hedges ist der Ausgleich der Marktwertänderungen von bilanziellen Vermögenswerten und Schulden durch gegenläufige Marktwertänderungen des Sicherungsgeschäftes. Ein aus der Marktwertänderung des Sicherungsgeschäftes resultierender Gewinn oder Verlust ist sofort in der Gesamtergebnisrechnung zu erfassen. Das Grundgeschäft ist hinsichtlich des gesicherten Risikos mit Wirkung ab Sicherungsbeginn ebenfalls erfolgswirksam zu bewerten.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung eines Cashflow-Risikos dienen, werden dokumentiert. Sind die Sicherungsbeziehungen als effektiv eingestuft, werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes direkt im Eigenkapital erfasst. Die Umgliederung aus dem Eigenkapital in die Gesamtergebnisrechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wertschwankungen aus als nicht effektiv eingestuften Finanzinstrumenten werden direkt in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Aufgabe des zentralen Konzern-Treasury ist auch, das Zinsänderungsrisiko zu steuern und zu optimieren. In diesem Zusammenhang werden Zinscaps und Zinsswaps individuell eingesetzt.
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt.
Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Enthalten sind neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Dabei werden insbesondere die Kosten berücksichtigt, die auf den spezifischen Produktionskostenstellen anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Sofern die Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Preise am Absatzmarkt niedriger sind, werden diese angesetzt. Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Vermögenswerte des Vorratsvermögens auf der Durchschnittsmethode. Sind bei früher abgewerteten Vorräten die Gründe für eine Abwertung weggefallen und ist somit der Nettoveräußerungserlös gestiegen, werden die Wertaufholungen in der entsprechenden Periode, in der die Wertaufholung eintritt, als Verminderung des Materialaufwandes erfasst.
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf anfallenden Kosten.
Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden unter den Verbindlichkeiten passiviert, soweit es sich nicht um Anzahlungen für Fertigungsaufträge handelt.
Umsätze und Gewinne aus Fertigungsaufträgen werden gemäß IAS 11 "Fertigungsaufträge" entsprechend dem Fertigstellungsgrad erfasst ("Percentage-of-Completion-Methode"). Der Fertigstellungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis der bis zum Ende des Geschäftsjahres bereits angefallenen Auftragskosten und den aktuell geschätzten gesamten Auftragskosten ("Cost-to-Cost-Methode"). Verluste aus Fertigungsaufträgen werden unabhängig vom erreichten Fertigstellungsgrad sofort in voller Höhe in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Verluste erkennbar werden.
Fertigungsaufträge, die nach der "Percentage-of-Completion-Methode" bewertet sind, werden je nach Höhe der angeforderten Abschlagszahlungen bzw. Teilabrechnungen unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen. Sie sind zu Herstellungskosten zuzüglich eines anteiligen Gewinns entsprechend dem erreichten Fertigstellungsgrad bewertet. Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und Auftragsergebnis) die Abschlagszahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den Forderungen aus Fertigungsaufträgen. Verbleibt nach Abzug der Anzahlungen ein negativer Saldo, wird dieser als Verpflichtung aus Fertigungsaufträgen passivisch unter den Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden durch Abwertungen beziehungsweise Rückstellungen gedeckt; sie werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt.
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 "Ertragsteuern". Latente Steuern werden auf der Grundlage der international üblichen bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode ("Liability-Methode") berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie dem steuerlich beizumessenden Wert zu berücksichtigen.
Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berechnet. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das der Steuersatzänderung zu Grunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.
Aktive latente Steuern auf Bilanzunterschiede und auf steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile wahrscheinlich ist.
Aktive latente Steuern und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend den Regelungen des IAS 12 nicht vorgenommen.
Die Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen sowohl die Versorgungsverpflichtungen des Konzerns aus leistungsorientierten als auch aus beitragsorientierten Altersversorgungssystemen. Bei leistungsorientierten Altersversorgungssystemen werden die Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" nach der so genannten "Projected-Unit-Credit-Methode" ermittelt. Hierzu werden jährlich versicherungsmathematische Gutachten eingeholt. Der Berechnung liegen Trendannahmen für die Gehaltsentwicklung von 2,75 Prozent (i.Vj. 2,75 Prozent), für die Rentenentwicklung von 2,0 Prozent (i. Vj. 1,75 bis 2,0 Prozent) sowie ein Abzinsungssatz von 4,65 Prozent (i.Vj. 5,15 Prozent) zu Grunde.
Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden nach den Heubeck-"Richttafeln 2005 G" ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die außerhalb einer Bandbreite von 10,0 Prozent des höheren Betrages aus Verpflichtungsumfang und Zeitwert des Planvermögens liegen, sind über die durchschnittliche Restdienstzeit zu verteilen. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis.
Von dem Wahlrecht, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste gemäß IAS 19.93A vollständig zu erfassen und mit den Gewinnrücklagen zu verrechnen, wurde kein Gebrauch gemacht.
Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (z.B. Direktversicherungen) werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand verrechnet. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden dafür nicht gebildet, da der Jenoptik-Konzern in diesen Fällen neben der Verpflichtung zur Prämienzahlung keiner zusätzlichen Verpflichtung unterliegt.
Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern. Latente Steuern werden in gesonderten Positionen der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.
Steuerrückstellungen für Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer oder vergleichbare Steuern vom Einkommen und Ertrag werden auf der Grundlage der erwarteten steuerpflichtigen Einkommen der einbezogenen Gesellschaften ermittelt und abzüglich geleisteter Vorauszahlungen angesetzt. Sonstige zu veranlagende Steuern werden entsprechend berücksichtigt.
Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Dies bedeutet, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Bestehen einer gegenwärtigen Verpflichtung mehr dafür als dagegen spricht. Sonstige Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet.
Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Der Abzinsung liegen Zinssätze vor Steuern zu Grunde, die die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegeln und von der entsprechenden Laufzeit der Verpflichtung abhängig sind. Rückstellungen für Gewährleistungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der betreffenden Waren oder der Erbringung der entsprechenden Dienstleistungen gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der historischen Entwicklung von Gewährleistungen sowie einer Betrachtung aller zukünftig möglichen, mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteten Gewährleistungsfälle.
Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Kostensteigerungen.
Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Die Rückstellungen werden ausgehend von den Erfahrungswerten der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag bewertet.
Die Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) für die Vorstände der JENOPTIK AG wurden als aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird eine langfristige Verbindlichkeit in Höhe des zeitanteiligen beizulegenden Zeitwertes der Zahlungsverpflichtung gebildet. Die Zuordnung der Aktienprogramme erfolgt auf der Basis der jährlichen Zielvereinbarung. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst.
IAS 20 unterscheidet zwischen objektbezogenen Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte und erfolgsbezogenen Zuwendungen.
Grundsätzlich sieht IAS 20 eine ertragswirksame, periodengerechte Behandlung von Zuwendungen vor.
Für langfristige Vermögenswerte werden im Jenoptik-Konzern die Zuwendungen von den Anschaffungskosten abgesetzt. Bei Absetzung der Zuwendungen von den Anschaffungskosten wird das Abschreibungsvolumen auf Basis der dadurch verminderten Anschaffungskosten ermittelt.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereiches des Jenoptik-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang erläutert.
Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, sobald alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum in Verbindung stehen, auf den Käufer übertragen wurden, ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. In den Umsatzerlösen werden die den Kunden berechneten Entgelte für Lieferungen und Leistungen - vermindert um Erlösschmälerungen, Konventionalstrafen und Skonti -ausgewiesen.
Erlöse aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrades des Auftrages am Bilanzstichtag erfasst. Der Fertigstellungsgrad des Auftrages wird anhand der erbrachten Dienstleistungen ermittelt. Erträge werden nur dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der mit dem Auftrag verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließt. Andernfalls werden Erträge nur in dem Maße erfasst, in dem die angefallenen Aufwendungen erstattungsfähig sind.
In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In dieser Position sind auch die Kosten der Dotierung von Rückstellungen für Gewährleistung enthalten. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden entsprechend der Verursachung in den Herstellungs-, Vertriebs- oder Verwaltungskosten ausgewiesen. Die nicht aktivierungsfähigen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die Abschreibungen auf Entwicklungskosten werden unter den Entwicklungskosten ausgewiesen.
In den Vertriebskosten sind neben Personal- und Sachkosten die angefallenen Versand-, Werbe-, Verkaufsförderungs-, Marktforschungs- und Kundendienstkosten enthalten. Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen.
Erträge aus Rückstellungsauflösungen werden nach IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern" grundsätzlich mit denjenigen Aufwandsposten verrechnet, zu deren Lasten die Rückstellungen ursprünglich gebildet worden sind. Somit werden die Rückstellungsauflösungen grundsätzlich in den jeweiligen Funktionskosten vorgenommen, über die auch die Zuführung zur Rückstellung erfasst wurde.
Die sonstigen Steuern werden dem sonstigen betrieblichen Aufwand zugeordnet. Dividendenerträge werden grundsätzlich zum Zeitpunkt ihres rechtlichen Entstehens erfasst.
scroll
| in Mio EUR | 2004 | 2005 | 20061) | 2007 | 2008 | 2009 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 636,2 | 454,9 | 417,0 | 387,7 | 376,3 | 336,9 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 99,1 | 76,7 | 89,5 | 88,3 | 88,9 | 78,0 |
| Sachanlagen | 231,0 | 164,7 | 170,2 | 175,9 | 170,5 | 152,1 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 63,2 | 58,0 | 34,6 | 36,0 | 34,8 | 24,5 |
| Finanzanlagen | 120,7 | 73,0 | 55,0 | 24,0 | 18,8 | 18,9 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 33,5 | 16,7 | 1,4 | 0,8 | 1,3 | 0,3 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 16,9 | 8,8 | 11,2 | 10,8 | 10,6 | 11,0 |
| Latente Steuern | 71,8 | 57,0 | 55,1 | 51,9 | 51,4 | 52,1 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 918,8 | 279,6 | 456,7 | 309,6 | 312,8 | 270,2 |
| Vorräte | 184,2 | 143,3 | 161,5 | 174,1 | 179,5 | 154,7 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 558,2 | 125,5 | 137,8 | 119,5 | 118,8 | 103,2 |
| Wertpapiere | 1,4 | 2,0 | 3,6 | 2,2 | 2,0 | 1,1 |
| Zahlungsmittel | 175,0 | 8,8 | 153,8 | 13,8 | 12,5 | 11,2 |
| Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte | 0,0 | 773,8 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Eigenkapital | 369,0 | 314,3 | 299,4 | 280,9 | 292,8 | 240,0 |
| davon gezeichnetes Kapital | 135,3 | 135,3 | 135,3 | 135,3 | 135,3 | 135,3 |
| Langfristige Schulden | 452,6 | 369,2 | 333,2 | 208,8 | 133,1 | 205,8 |
| Pensionsverpflichtungen | 56,3 | 6,9 | 6,4 | 6,4 | 6,4 | 6,4 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 20,7 | 15,3 | 22,3 | 22,1 | 18,4 | 18,6 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 339,8 | 324,7 | 281,6 | 161,7 | 92,4 | 158,2 |
| Andere langfristige Verbindlichkeiten | 34,0 | 19,2 | 20,0 | 15,2 | 13,0 | 20,1 |
| Latente Steuern | 1,8 | 3,1 | 2,9 | 3,4 | 2,9 | 2,5 |
| Kurzfristige Schulden | 733,4 | 193,0 | 241,1 | 207,6 | 263,2 | 161,3 |
| Steuerrückstellungen | 15,2 | 1,7 | 1,2 | 1,1 | 2,9 | 2,6 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 67,8 | 26,0 | 41,1 | 39,9 | 35,8 | 40,6 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 75,5 | 61,6 | 78,8 | 45,9 | 113,7 | 13,6 |
| Andere kurzfristige Verbindlichkeiten | 574,9 | 103,7 | 120,0 | 120,7 | 110,8 | 104,5 |
| Zur Veräußerung vorgesehene Schulden | 0,0 | 631,8 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Bilanzsumme | 1.555,0 | 1.508,3 | 873,7 | 697,3 | 689,1 | 607,1 |
| Veränderung gegenüber Vorjahr | ||||||
| Langfristige Vermögenswerte | -18,0% | -28,5% | -8,3 % | -7,0% | -2,9% | -10,5% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | -6,4% | -69,6% | 63,4% | -32,2% | 1,0% | -13,6% |
| Eigenkapital | 2,6% | -14,8% | -4,7% | -6,2% | 4,2% | -18,0% |
| Langfristige Schulden | -24,9% | -18,4% | -9,8% | -37,5% | -36,3% | 54,6% |
| Kurzfristige Schulden | -7,7% | -73,7% | 24,9% | -13,6% | 26,8% | -38,7% |
| Anteil an der Bilanzsumme | ||||||
| Langfristige Vermögenswerte (Anlagenintensität) | 40,9% | 30,2% | 47,7% | 55,6% | 54,6% | 55,5% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 59,1% | 18,5% | 52,3% | 44,4% | 45,4% | 44,5% |
| Eigenkapital (Eigenkapitalquote) | 23,7% | 20,8% | 34,3% | 40,3% | 42,5% | 39,5% |
| Fremdkapital (Fremdkapitalquote) | 76,3% | 37,3% | 65,7% | 59,7% | 57,5% | 60,5% |
| Dividende | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| je Aktie | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| in % des gezeichneten Kapitals | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
| Dividendenrendite bezogen auf den Schlusskurs 31.12. | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
| Nettofinanzverbindlichkeiten2) | 238,9 | 375,5 | 203,0 | 191,6 | 191,6 | 159,5 |
| in % der bereinigten Bilanzsumme3) | 18,7% | 26,4% | 32,4% | 32,3% | 32,7% | 30,9% |
scroll
| in Mio EUR | 2010 |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 310,7 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 72,4 |
| Sachanlagen | 139,4 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 22,1 |
| Finanzanlagen | 16,6 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 0,2 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 9,1 |
| Latente Steuern | 50,9 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 318,2 |
| Vorräte | 148,8 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 103,3 |
| Wertpapiere | 0,8 |
| Zahlungsmittel | 65,3 |
| Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte | 0,0 |
| Eigenkapital | 282,5 |
| davon gezeichnetes Kapital | 148,8 |
| Langfristige Schulden | 165,3 |
| Pensionsverpflichtungen | 6,4 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 17,6 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 125,9 |
| Andere langfristige Verbindlichkeiten | 11,7 |
| Latente Steuern | 3,7 |
| Kurzfristige Schulden | 181,1 |
| Steuerrückstellungen | 2,4 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 61,9 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 19,5 |
| Andere kurzfristige Verbindlichkeiten | 97,3 |
| Zur Veräußerung vorgesehene Schulden | 0,0 |
| Bilanzsumme | 628,9 |
| Veränderung gegenüber Vorjahr | |
| Langfristige Vermögenswerte | -7,8% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 17,8% |
| Eigenkapital | 17,7% |
| Langfristige Schulden | -19,7% |
| Kurzfristige Schulden | 12,3% |
| Anteil an der Bilanzsumme | |
| Langfristige Vermögenswerte (Anlagenintensität) | 49,4% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 50,6% |
| Eigenkapital (Eigenkapitalquote) | 44,9% |
| Fremdkapital (Fremdkapitalquote) | 55,1% |
| Dividende | 0,0 |
| je Aktie | 0,00 |
| in % des gezeichneten Kapitals | 0,0% |
| Dividendenrendite bezogen auf den Schlusskurs 31.12. | 0,0% |
| Nettofinanzverbindlichkeiten2) | 79,3 |
| in % der bereinigten Bilanzsumme3) | 16,2% |
1) Fortgeführte Geschäftsbereiche
2) Finanzverbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und Wertpapiere
3) Bilanzsumme abzüglich immat. Vermögenswerte und flüssige Mittel inkl. Wertpapiere des UV.
scroll
| in Mio EUR | 2004 | 2005 | 20051) angepasst | 2006 | 2007 | 2008 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 2.523,0 | 1.914,4 | 410,1 | 485,1 | 521,7 | 548,3 |
| Bruttoergebnis | 293,0 | 191,7 | 124,8 | 151,3 | 159,9 | 161,9 |
| in % vom Umsatz | 11,6% | 10,0% | 30,4% | 31,2% | 30,6% | 29,5% |
| EBITDA3) | 128,8 | 43,7 | 57,7 | 69,9 | 79,1 | 67,5 |
| in % vom Umsatz | 5,1% | 2,3% | 14,1% | 14,4% | 15,2% | 12,3% |
| EBIT4) | 81,1 | -9,8 | 25,1 | 38,2 | 35,3 | 37,1 |
| in % vom Umsatz | 3,2% | -0,5% | 6,1% | 7,9% | 6,8% | 6,8% |
| Ergebnis vor Steuern | 37,4 | -52,5 | 8,1 | 19,1 | 0,7 | 20,2 |
| in % vom Umsatz | 1,5% | -2,7% | 2,0% | 3,9% | 0,1 % | 3,7% |
| Ergebnis nach Steuern | 19,0 | -69,4 | 4,0 | 16,1 | -4,6 | 16,6 |
| in % vom Umsatz | 0,8% | -3,6% | 1,0% | 3,3% | -0,9% | 3,0% |
| Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit5) | 100,8 | 31,7 | 65,7 | 28,8 | 73,8 | 46,5 |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 71,2 | 1,2 | 17,5 | 42,4 | 27,9 | |
| Veränderung gegenüber Vorjahr | ||||||
| Umsatz | 31,3% | -24,1% | 18,3% | 7,5% | 5,1% | |
| Bruttoergebnis | 43,5% | -34,6% | 21,2% | 5,7% | 1,3% | |
| EBITDA | 153,0% | -66,1% | 21,1% | 13,2% | -14,7% | |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | 801,1% | -112,1% | 52,5% | -7,6% | 5,1% | |
| Ergebnis nach Steuern | -141,5% | -464,3% | 307,6% | -128,5% | 460,9% | |
| Mitarbeiter (Durchschnitt) | 10.052 | 9.486 | 2.621 | 2.849 | 3.215 | 3.292 |
| Personalaufwand (einschl. Altersversorgung) | 536,7 | 472,6 | 148,4 | 180,1 | 192,3 | 194,7 |
| Personalintensität (in % des Umsatzes) | 21,3% | 24,7% | 36,2% | 37,1% | 36,9% | 35,5% |
| Umsatz je Mitarbeiter (in TEUR) | 251,0 | 201,8 | 156,5 | 170,3 | 162,3 | 166,6 |
| Materialaufwand (inkl. Fremdleistungen) | 1.468,7 | 1.076,0 | 184,8 | 227,1 | 252,2 | 252,5 |
| Materialintensität (in % der Unternehmensleistung) | 56,6% | 55,4% | 43,8% | 44,5% | 45,1% | 44,7% |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 31,8 | 34,4 | 27,4 | 33,8 | 39,0 | 34,1 |
| in % des Umsatzes | 1,3% | 1,8% | 6,7% | 7,0% | 7,5% | 6,2% |
| Netto-Wertschöpfung | 618,4 | 456,6 | 168,1 | 213,3 | 221,2 | 226,7 |
| in % der Unternehmensleistung6) | 23,8% | 23,5% | 39,8% | 41,8% | 39,5% | 40,1% |
| davon Anteil Aktionäre, Unternehmen | 3,1 % | -15,2% | 2,4% | 7,6% | -2,1% | 7,3% |
| Umsatzrendite bezogen auf EBIT | 3,2% | -0,5% | 6,1% | 7,9% | 6,8% | 6,8% |
| Gesamtkapitalumschlag | 1,62 | 1,27 | 0,56 | 0,75 | 0,80 | |
| Gesamtkapitalrentabilität bezogen auf EBIT | 5,2% | -0,6% | 4,4% | 5,1% | 5,4% | |
| Eigenkapitalrendite vor Steuern (stichtagsbezogen) | 10,1% | -16,7% | 6,4% | 0,2% | 6,9% | |
| Bereinigte Eigenkapitalquote7) | 21,1% | 16,7% | 33,5% | 32,5% | 34,8% | |
| Langfristige Vermögenswerte, finanziert durch Eigenkapital | 58,0% | 69,1% | 71,8% | 72,5% | 77,8% | |
| Anlagendeckung8) | 159,7% | 190,8% | 175,9% | 159,7% | 171,7% |
scroll
| in Mio EUR | 2009 | 20102) |
|---|---|---|
| Umsatz | 473,6 | 510,6 |
| Bruttoergebnis | 128,7 | 157,2 |
| in % vom Umsatz | 27,2% | 30,8% |
| EBITDA3) | 23,3 | 88,7 |
| in % vom Umsatz | 4,9% | 17,4% |
| EBIT4) | -19,7 | 56,4 |
| in % vom Umsatz | -4,2% | 11,0% |
| Ergebnis vor Steuern | -34,3 | 42,5 |
| in % vom Umsatz | -7,2% | 8,3% |
| Ergebnis nach Steuern | -33,9 | 36,4 |
| in % vom Umsatz | -7,2% | 7,1% |
| Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit5) | 53,3 | 43,7 |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 41,0 | 32,9 |
| Veränderung gegenüber Vorjahr | ||
| Umsatz | -13,6% | 7,8% |
| Bruttoergebnis | -20,5% | 22,1% |
| EBITDA | -65,5% | 280,7% |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | -153,1% | ++ |
| Ergebnis nach Steuern | -304,2% | ++ |
| Mitarbeiter (Durchschnitt) | 3.206 | 2.928 |
| Personalaufwand (einschl. Altersversorgung) | 187,3 | 186,3 |
| Personalintensität (in % des Umsatzes) | 39,5% | 36,5% |
| Umsatz je Mitarbeiter (in TEUR) | 147,7 | 174,4 |
| Materialaufwand (inkl. Fremdleistungen) | 206,6 | 224,2 |
| Materialintensität (in % der Unternehmensleistung) | 41,9% | 40,3% |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 32,6 | 30,0 |
| in % des Umsatzes | 6,9% | 5,9% |
| Netto-Wertschöpfung | 163,8 | 240,7 |
| in % der Unternehmensleistung6) | 33,2% | 43,2% |
| davon Anteil Aktionäre, Unternehmen | -20,7% | 15,1% |
| Umsatzrendite bezogen auf EBIT | -4,2% | 11,0% |
| Gesamtkapitalumschlag | 0,78 | 0,81 |
| Gesamtkapitalrentabilität bezogen auf EBIT | -3,2% | 9,0% |
| Eigenkapitalrendite vor Steuern (stichtagsbezogen) | -14,3% | 15,0% |
| Bereinigte Eigenkapitalquote7) | 31,3% | 42,8% |
| Langfristige Vermögenswerte, finanziert durch Eigenkapital | 71,2% | 90,9% |
| Anlagendeckung8) | 157,8% | 202,6% |
1) Fortgeführte Geschäftsbereiche
2) Konzern einschließlich aufgegebener Geschäftsbereich
3) EE:IT vor Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
4) Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ohne Zins- und Beteiligungsergebnis
5) Ergebnis nach Steuern + Veränderung Rückstellungen + Abschreibungen/Zuschreibungen jeweils ohne Erst- und Entkonsolidierungseffekte
6) Unternehmensleistung = Umsatz zuzüglich sonstige betriebliche Erträge, Beteiligungsergebnis und Erträge aus Wertpapieren
7) Eigenkapital abzüglich immat. Vermögenswerte/Bilanzsumme abzüglich immat. Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Wertpapiere
8) Eigenkapital/Sachanlagen ohne Immobilien => Quote der durch Eigenkapital finanzierten Anlagen, Maschinen, Betriebsausstattungen
Die Darstellung der Segmente erfolgt gemäß IFRS 8 "Geschäftssegmente".
IFRS 8 folgt dem Management Approach. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur an den Hauptentscheidungsträger ("Chief Operating Decision Maker"). Der Vorstand wertet die Finanzinformationen aus, die als Entscheidungsgrundlage für die Ressourcenallokation und Erfolgskontrolle dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind. Eine wichtige Steuerungskennziffer im Unternehmen ist der Free Cashflow.
Für das Geschäftsjahr 2010 erfolgt die Segmentberichterstattung nach den Segmenten Laser & Optische Systeme, Messtechnik, Verteidigung & Zivile Systeme sowie Sonstige.
Die Geschäftsaktivitäten untergliedern sich in fünf Sparten und drei Segmente. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche orientiert sich an der internen Spartenstruktur, wobei die Sparten Laser & Materialbearbeitung und Optische Systeme zu dem Segment Laser&Optische Systeme sowie die Sparten Industrielle Messtechnik und Verkehrssicherheit zu dem Segment Messtechnik zusammengefasst werden. Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme entspricht der gleichnamigen Sparte.
Im Segment Laser&Optische Systeme beherrscht die Sparte Laser & Materialbearbeitung die komplette Wertschöpfungskette der Lasermaterialbearbeitung - von der Komponente bis zur komplexen Anlage. Die Sparte Optische Systeme bietet optomechanische & optoelektronische Systeme, Module und Baugruppen an und ist Entwicklungs- und Produktionspartner für optische, mikrooptische und schichtoptische Komponenten -aus optischem Glas, Infrarotmaterialien und aus Kunststoffen.
Im Segment Messtechnik zählt die Sparte Industrielle Messtechnik zu den Herstellern und Systemanbietern für hochpräzise, berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik. Die Sparte Verkehrssicherheit entwickelt, produziert und vertreibt Komponenten und Systeme zur Verkehrssicherheit.
Die Schwerpunkte des Segmentes Verteidigung & Zivile Systeme liegen in den Bereichen Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstung, Antriebs- und Stabilisierungstechnik, Energiesysteme sowie optoelektronische Systeme.
Im Segment Sonstige sind die JENOPTIK AG, die JENOPTIK SSC GmbH, die Immobiliengesellschaften und sonstige nicht strategische Gesellschaften enthalten. Es beinhaltet weiterhin den Veräußerungserfolg aus der Aufgabe des Geschäftsbereiches in Höhe von 24.501 TEUR.
Die Position Überleitung umfasst die Konsolidierung von Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten sowie bestimmte Überleitungs- und Umgliederungsthemen.
Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Sparten des Jenoptik-Konzerns liegen grundsätzlich Preise zu Grunde, die auch mit Dritten vereinbart werden.
Auftragseingänge entsprechen grundsätzlich dem geschätzten Umsatzvolumen der angenommenen Aufträge nach Erlösschmälerungen unter Berücksichtigung von Änderungen des Auftragswertes. Absichtserklärungen sind nicht Inhalt des Auftragseingangs.
scroll
| in TEUR | Laser & Optische Systeme | Messtechnik | Verteidigung & Zivile Systeme | davon aufgegebener GB1) | Sonstige | Überleitung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 188.943 | 113.805 | 205.843 | 31.897 | 24.444 | -22.388 |
| (166.749) | (95.973) | (205.272) | (32.271) | (23.820) | (-18.205) | |
| davon Deutschland | 56.503 | 38.192 | 107.840 | 6.209 | 24.441 | -21.707 |
| (52.014) | (37.222) | (106.787) | (6.279) | (23.817) | (-17.831) | |
| Europäische Union | 56.301 | 18.790 | 45.729 | 10.139 | 0 | 0 |
| (47.604) | (21.036) | (62.242) | (16.801) | (0) | (0) | |
| Übriges Europa | 4.233 | 4.615 | 24.693 | 1.426 | 3 | -3 |
| (4.881) | (6.108) | (17.079) | (9) | (0) | (0) | |
| NAFTA | 39.393 | 17.230 | 14.467 | 5.899 | 0 | -678 |
| (39.343) | (14.587) | (9.304) | (3.783) | (3) | (-374) | |
| Südostasien/Pazifik | 19.747 | 15.138 | 11.645 | 8.224 | 0 | 0 |
| (16.579) | (11.171) | (8.486) | (5.399) | (0) | (0) | |
| Übrige | 12.766 | 19.840 | 1.469 | 0 | 0 | 0 |
| (6.328) | (5.849) | (1.374) | (0) | (0) | (0) | |
| Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen | 3.566 | 10 | 1.195 | 0 | 17.617 | -22.388 |
| (1.102) | (12) | (1.760) | (0) | (15.332) | (-18.206) | |
| EBITDA2) EBITDA vor Reorganisation und Restrukturierung3) | 24.027 | 12.070 | 18.960 | 4.077 | 33.642 | -5 |
| (13.471) | (-1.625) | (19.492) | (3.589) | (11.744) | (-44) | |
| EBIT EBIT vor Reorganisation und Restrukturierung3) EBIT nach Reorganisation und Restrukturierung | 13.327 | 8.588 | 11.533 | 2.879 | 22.967 | -5 |
| (-704) | (-6.202) | (12.142) | (2.093) | (2.583) | (-44) | |
| (-16.509) | (-14.615) | (12.142) | (2.093) | (-626) | (-44) | |
| Ergebnis aus assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | -1.523 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| (-1.799) | (0) | (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | -1.526 | -420 | 170 | 0 | 1.330 | 0 |
| (-1.587) | (-529) | (247) | (0) | (-625) | (0) | |
| Ergebnis nach Steuern vor Ergebnisübernahme | 9.533 | 8.008 | 9.235 | 2.905 | 9.671 | -4 |
| (-21.622) | (-16.444) | (9.171) | (1.780) | (-4.930) | (-30) | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 12.581 | 8.560 | 8.962 | 1.946 | 278 | -347 |
| (15.660) | (8.297) | (9.013) | (1.791) | (0) | (-368) | |
| Forschungs- und Entwicklungsleistung | 17.534 | 12.432 | 21.522 | 5.259 | 278 | -347 |
| (22.017) | (11.855) | (17.974) | (1.675) | (0) | (-368) | |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 24.911 | 2.520 | 15.527 | 1.361 | -10.047 | 0 |
| (17.644) | (6.659) | (17.755) | (3.513) | (-1.010) | (0) | |
| Working Capital | 43.287 | 35.812 | 91.030 | 0 | -5.432 | -65 |
| (44.394) | (31.612) | (96.301) | (7.453) | (-5.804) | (-63) | |
| Auftragseingang | 230.198 | 136.992 | 211.620 | 47.911 | 24.444 | -20.760 |
| (168.358) | (83.234) | (178.039) | (40.022) | (16.411) | (-13.206) | |
| Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und immaterielle Vermögenswerte | 88.540 | 15.490 | 32.226 | 0 (4.280) | 97.609 | 0 |
| (92.590) | (17.040) | (38.066) | (106.846) | (0) | ||
| Investitionen ohne Unternehmenserwerbe | 6.241 | 2.331 | 4.991 | 811 | 1.769 | 0 |
| (4.169) | (2.548) | (5.419) | (944) | (2.216) | (0) | |
| Abschreibungen | 10.365 | 3.482 | 6.251 | 1.198 | 5.213 | 0 |
| (12.262) | (3.945) | (7.132) | (1.496) | (5.248) | (0) | |
| Wertminderungen | 335 | 0 | 1.176 | 0 | 5.462 | 0 |
| (8.164) | (2.124) | (218) | (0) | (3.913) | (0) | |
| Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende) | 1.181 | 621 | 976 | 128 | 150 | 0 |
| (1.281) | (762) | (1.029) | (126) | (134) | (0) |
scroll
| in TEUR | Konzern |
|---|---|
| Umsatzerlöse | 510.647 |
| (473.609) | |
| davon Deutschland | 205.269 |
| (202.009) | |
| Europäische Union | 120.820 |
| (130.882) | |
| Übriges Europa | 33.541 |
| (28.068) | |
| NAFTA | 70.412 |
| (62.863) | |
| Südostasien/Pazifik | 46.530 |
| (36.236) | |
| Übrige | 34.075 |
| (13.551) | |
| Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen | 0 |
| (0) | |
| EBITDA2) EBITDA vor Reorganisation und Restrukturierung3) | 88.694 |
| (43.038) | |
| EBIT EBIT vor Reorganisation und Restrukturierung3) EBIT nach Reorganisation und Restrukturierung | 56.410 |
| (7.775) | |
| (-19.652) | |
| Ergebnis aus assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | -1.523 |
| (-1.799) | |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | -446 |
| (-2.494) | |
| Ergebnis nach Steuern vor Ergebnisübernahme | 36.443 |
| (-33.855) | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 30.034 |
| (32.602) | |
| Forschungs- und Entwicklungsleistung | 51.419 |
| (51.478) | |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 32.911 |
| (41.048) | |
| Working Capital | 164.632 |
| (166.440) | |
| Auftragseingang | 582.494 |
| (432.836) | |
| Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und immaterielle Vermögenswerte | 233.865 |
| (254.542) | |
| Investitionen ohne Unternehmenserwerbe | 15.332 |
| (14.352) | |
| Abschreibungen | 25.311 |
| (28.587) | |
| Wertminderungen | 6.973 |
| (14.419) | |
| Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende) | 2.928 |
| (3.206) |
EBIT = Betriebsergebnis EBITDA = Ergebnis vor Steuern, Abschreibung, Zinsen
1) GB = Geschäftsbereich
2) EBITDA-Summe Konzern beträgt bereinigt um Sondereinflüsse 61.831 TEUR
3) veröffentlichter Vorjahreswert nicht vergleichbar, da ohne Konzernumlage (Vorjahreswerte in Klammern)
Die Forschungs- und Entwicklungsleistung setzt sich aus den Entwicklungskosten im Kundenauftrag, den aktivierten Entwicklungskosten und Abschreibungen darauf sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten zusammen.
Der Free Cashflow berechnet sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (vor Ertragsteuern) abzüglich der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zuzüglich der Desinvestitionen.
Das Working Capital ermittelt sich aus den Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen aus Fertigungsaufträgen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen sowie erhaltenen Anzahlungen.
Langfristige Vermögenswerte bestehen aus immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.
Es gab keine Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Umsatzanteil gemessen am Konzernumsatz wesentlich ist.
Der Anteil an gemeinschaftlich geführten Unternehmen in Höhe von 246 TEUR (i.Vj. 261 TEUR) ist ausschließlich dem Segment Laser & Optische Systeme zugeordnet. Das quotal konsolidierte Gemeinschaftsunternehmen ist im Segment Verteidigung & Zivile Systeme enthalten.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern | 44.972 | 53.841 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -15.265 | -14.067 |
| Erlöse aus dem operativen Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 3.204 | 1.274 |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 32.911 | 41.048 |
scroll
| in TEUR | 31.12.20101) | 31.12.20091) |
|---|---|---|
| Konzern | 233.865 | 254.855 |
| davon Deutschland2) | 223.252 | 241.663 |
| Europäische Union2) | 1.939 | 4.999 |
| Übriges Europa2) | 116 | 82 |
| NAFTA2) | 8.558 | 8.111 |
1) langfristige Vermögenswerte
2) nach Sitz der Gesellschaften
Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber 2009 um insgesamt 37.038 TEUR bzw. 7,8 Prozent auf 510.647 TEUR erhöht.
Detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen nach Segmenten und Regionen sind in der Segmentberichterstattung dargestellt.
In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In dieser Position werden auch die Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen umsatzabhängiger Sachverhalte erfasst.
Die Umsatzkosten haben sich gegenüber 2009 um insgesamt 8.480 TEUR bzw. 2,5 Prozent auf 353.402 TEUR erhöht. Die Umsatzkosten stiegen unterproportional zum Umsatz.
In den Umsatzkosten sind Aufwendungen für Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 257 TEUR (i.Vj. 192 TEUR) enthalten.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen sämtliche den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurechenbare Aufwendungen. Nicht in den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen sind die von Kunden bezahlten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich gegenüber 2009 um insgesamt 2.568 TEUR bzw. 7,9 Prozent auf 30.034 TEUR reduziert. Ursache für den Rückgang sind die im Vorjahr noch enthaltenen Forschungs- und Entwicklungskosten des eingestellten Geschäftsfeldes Mittelformatkameras. In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind keine Wertminderungen (i.Vj. 1.514 TEUR) enthalten.
Die Vertriebskosten umfassen im Wesentlichen die Aufwendungen für Marketing, Vertriebsprovisionen, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Die Vertriebskosten sind gegenüber 2009 um insgesamt 3.090 TEUR bzw. 6,0 Prozent auf 54.411 TEUR gestiegen.
Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen. Die allgemeinen Verwaltungskosten stiegen gegenüber 2009 um 1.594 TEUR bzw. 4,4 Prozent auf 38.055 TEUR.
Des Weiteren sind in den allgemeinen Verwaltungskosten Honorare für den Abschlussprüfer, für die Abschlussprüfung in Höhe von 649 TEUR (i.Vj. 630 TEUR), periodenfremde Aufwendungen für die Abschlussprüfung in Höhe von 154 TEUR (i.Vj. 0 TEUR), Honorare für sonstige Leistungen für den Abschlussprüfer in Höhe von 26 TEUR (i.Vj. 39 TEUR), sonstige Bestätigungsleistungen in Höhe von 78 TEUR (i.Vj. 32 TEUR) sowie keine steuerlichen Leistungen (i.Vj. 1 TEUR) angefallen.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Erträge aus Aufgabe eines Geschäftsbereiches | 24.501 | 0 |
| Erträge aus Währungsgewinnen | 8.079 | 7.716 |
| Erträge aus der Veräußerung von Anteilen | 4.629 | 0 |
| Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand | 3.124 | 2.079 |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen/Rückstellungen | 2.103 | 2.070 |
| Erträge aus Dienstleistung, Verrechnung und Vermietung | 1.662 | 5.793 |
| Erträge aus dem Abgang des Anlagevermögens | 627 | 320 |
| Erträge aus der Überlassung von Lizenzen | 412 | 296 |
| Erträge aus Schadensersatz-/ Versicherungsleistungen | 412 | 278 |
| Übrige | 2.205 | 3.266 |
| Erträge aus der Auflösung der Abgrenzung von Zwischengewinnen | 0 | 1.239 |
| Gesamt | 47.754 | 23.057 |
Im Geschäftsjahr 2010 entstanden sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 47.754 TEUR. Dies ist im Wesentlichen auf die Aufgabe eines Geschäftsbereiches in Höhe von 24.501 TEUR zurückzuführen.
Die Erträge aus Währungsgewinnen enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Bei den Erträgen aus Dienstleistung, Verrechnung und Vermietung konnte im laufenden Geschäftsjahr eine Saldierung zwischen den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen vorgenommen werden, was zu einer Reduzierung der Erträge und Aufwendungen führte.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Währungsverluste | 6.820 | 7.994 |
| Aufwendungen aus Dienstleistung und Vermietung | 3.674 | 6.956 |
| Wertminderung Geschäfts- oder Firmenwert | 2.884 | 2.031 |
| Wertminderung Sachanlagen/ Investment Properties | 2.656 | 682 |
| Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung | 2.267 | 27.427 |
| Aufwendungen für Standortintegration | 1.742 | 0 |
| Abschreibung immaterieller Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung | 1.621 | 1.647 |
| Aufwendungen für Beratungsleistungen | 1.484 | 0 |
| Verluste aus dem Abgang des Anlagevermögens | 288 | 453 |
| Aufwendungen für SAP-Implementierung | 228 | 0 |
| Zuführung/Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen | 164 | 1.504 |
| Sonstige Steuern | 160 | 325 |
| Übrige | 2.101 | 1.993 |
| Gesamt | 26.089 | 51.012 |
Die Zuordnung der Zuführung zu Wertberichtigungen wird nur dann in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen vorgenommen, wenn diese außerhalb der normalen Geschäftstätigkeit der jeweiligen Gesellschaft erfolgen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 24.923 TEUR auf 26.089 TEUR gesunken. Im Vorjahr waren Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung in Höhe von 27.427 TEUR enthalten.
Bei den Aufwendungen aus Dienstleistung und Vermietung konnte im laufenden Geschäftsjahr eine Saldierung zwischen den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen vorgenommen werden, was zu einer Reduzierung der Erträge und Aufwendungen führte.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Ergebnis aus Beteiligungen | 2.962 | 540 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten und gemeinschaftlich geführten Unternehmen | -1.523 | -1.799 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Anlagevermögens | -3.408 | -3.034 |
| Gesamt | -1.969 | -4.293 |
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Anlagevermögens beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen auf Ausleihungen an Beteiligungen.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Avalerträge | 386 | 641 |
| Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 142 | 465 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.238 | 670 |
| Zinserträge aus der Ablösung/ Rückkauf der Wandelanleihe | 0 | 956 |
| Summe Zinserträge | 1.766 | 2.732 |
| Zinsanteil aus Zuführung zu Pensionsrückstellungen abzüglich Verzinsung Planvermögen | 1.520 | 727 |
| Zinsanteil der Leasingraten aus Finanzierungs-Leasing | 356 | 441 |
| Zinsaufwand für Schuldscheindarlehen (zahlungswirksam) | 193 | 1.859 |
| Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 11.663 | 8.830 |
| Zinsanteil aus Anleihen | 0 | 1.245 |
| Summe Zinsaufwendungen | 13.732 | 13.102 |
| Zinsergebnis | -11.966 | -10.370 |
Das Zinsergebnis verschlechterte sich um 1.596 TEUR auf minus 11.966 TEUR (i.Vj. minus 10.370 TEUR). Eine wesentliche Ursache hierfür ist der im Jahr 2009 enthaltene einmalige Ertrag aus der Ablösung der Wandelanleihe (956 TEUR), dem im Jahr 2010 keine adäquate Position gegenübersteht. Weiterhin hat sich das Zinsniveau durch die längerfristig ausgerichtete Finanzierungsstruktur erhöht. Das Vorjahr war noch dominiert von der hohen Ausnutzung von kurzfristigen, aber auch niedriger verzinsten Kontokorrentkrediten.
Durch die geänderte Finanzierungsstruktur der JENOPTIK AG hat sich der Zinsaufwand aus Schuldscheindarlehen deutlich auf 193 TEUR reduziert (i.Vj. 1.859 TEUR). Anleihen wurden 2010 nicht begeben, sodass hierfür kein Aufwand angefallen ist (i.Vj. 1.245 TEUR).
Die Position Zinsaufwand aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen beinhaltet auch in der Gesamtergebnisrechnung erfasste versicherungsmathematische Verluste in Höhe von 846 TEUR (i.Vj. 0 TEUR).
Der Zinsanteil der Leasingraten aus Finanzierungs-Leasing beträgt 356 TEUR (i.Vj. 441 TEUR).
Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern laufenden (gezahlten oder geschuldeten) Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag des Jenoptik-Konzerns erfolgt unter der Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze.
Latente Steuern werden mit den jeweiligen nationalen Ertragsteuersätzen berechnet. Für inländische Gesellschaften betrug der Körperschaftsteuersatz im Geschäftsjahr 2010 15 Prozent (i.Vj. 15 Prozent) zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 Prozent (i.Vj. 5,5 Prozent) der Körperschaftsteuerbelastung. Unter Berücksichtigung des effektiven Gewerbesteuersatzes von 12,78 Prozent (i.Vj. 12,78 Prozent) ergab sich in 2010 ein für die Berechnung der latenten Steuern anzuwendender Gesamtsteuersatz in Höhe von 28,6 Prozent (i.Vj. 28,6 Prozent).
Für ausländische Gesellschaften erfolgt die Berechnung der latenten Steuern mit den im jeweiligen Land geltenden Steuersätzen.
Die latenten Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital dargestellt.
Der Steueraufwand, der auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit entfällt, gliedert sich nach seiner Herkunft wie folgt:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag | ||
| Inland | 1.392 | -181 |
| Ausland | -80 | 397 |
| Gesamt | 1.312 | 216 |
| Latenter Steueraufwand und -ertrag | ||
| Inland | 4.137 | -706 |
| Ausland | 583 | 30 |
| Gesamt | 4.720 | -676 |
| Ertragsteuern gesamt | 6.032 | -460 |
In den laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag ist ein Ertrag in Höhe von 515 TEUR (i.Vj. Ertrag 285 TEUR) für laufende Steuern früherer Geschäftsperioden enthalten. Der latente Steueraufwand und -ertrag beinhaltet einen periodenfremden Ertrag in Höhe von 238 TEUR (i.Vj. Ertrag 573 TEUR).
Im latenten Steueraufwand und -ertrag enthalten ist ein Aufwand in Höhe von 47 TEUR (i.Vj. Ertrag 3.533 TEUR) aufgrund der Entwicklung von zeitlichen Unterschieden.
Zum Bilanzstichtag verfügt der Jenoptik-Konzern über nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von ca. 472 Mio EUR (i.Vj. 492 Mio EUR) zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen. Die Abnahme der steuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 20 Mio EUR resultiert aus Gewinnverrechnungen, umwandlungsrechtlichen Vorgängen sowie aus Betriebsprüfungen. Die Verluste können in Höhe von 455 Mio EUR (i.Vj. 478 Mio EUR) für unbegrenzte Zeit vorgetragen werden. Unter Berücksichtigung aller zur Zeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die zukünftigen steuerlichen Ergebnisse des Jenoptik-Konzerns wird mit einer Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge in Höhe von ca. 104 Mio EUR (i.Vj. 122 Mio EUR) gerechnet. Bezüglich dieser nutzungsfähigen Verlustvorträge wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 38 Mio EUR (i.Vj. 43 Mio EUR) erfasst. Hiervon entfallen 21 Mio EUR (i.Vj. 23 Mio EUR) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge. Der geminderte Ansatz der aktiven latenten Steuern auf den Verlustvortrag ergibt sich zum einen aus der Inanspruchnahme von Verlustvorträgen, zum anderen wurden aktive latente Steuern im Zusammenhang mit nicht fortgeführten Geschäftsbereichen aufgelöst. Dabei wurde der latente Steueraufwand aus der Auflösung der aktiven latenten Steuern in Abhängigkeit von der Steuersubjekt-Eigenschaft dem Organträger und damit den fortgeführten Geschäftsbereichen zugeordnet. Hinsichtlich der verbleibenden Verlustvorträge in Höhe von 368 Mio EUR (i.Vj. 370 Mio EUR) wurde kein latenter Steueranspruch berücksichtigt. Darüber hinaus werden für abzugsfähige zeitliche Unterschiede in Höhe von 47 Mio EUR (i.Vj. 48 Mio EUR) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:
scroll
| Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | 689 | 679 | 3.633 | 4.425 |
| Sachanlagen | 3.692 | 3.968 | 3.381 | 1.130 |
| Finanzanlagen | 12.574 | 11.709 | 1.416 | 783 |
| Vorräte | 1.672 | 1.769 | 101 | 153 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 4.674 | 4.648 | 1.504 | 3.621 |
| Rückstellungen | 10.535 | 6.742 | 1 | 62 |
| Verbindlichkeiten | 1.333 | 3.630 | 2.093 | 2.229 |
| Steuerliche Verlustvorträge, Zinsvortrag und Steuergutschriften | 38.027 | 43.473 | 0 | 0 |
| Bruttowert | 73.196 | 76.618 | 12.129 | 12.403 |
| (davon langfristig) | (56.536) | (66.518) | (8.954) | (6.990) |
| Wertberichtigungen | -13.876 | -14.584 | 0 | 0 |
| Saldierungen | -8.425 | -9.938 | -8.425 | -9.938 |
| Bilanzansatz | 50.895 | 52.096 | 3.704 | 2.465 |
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 42.475 | -34.315 |
| Ertragsteuersatz des Jenoptik-Konzerns | 28,6% | 28,6% |
| Erwarteter Steueraufwand | 12.148 | -9.814 |
| Steuerliche Auswirkungen folgender Sachverhalte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen vom erwarteten Steueraufwand: | ||
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen und steuerfreie Erträge | -7.621 | 1.111 |
| Veränderung der Wertberichtigungen auf latente Steuern und des Nichtansatzes von latenten Steuern | 2.645 | 7.852 |
| Permanente Abweichungen | -532 | 1.288 |
| Effekte aus Steuersatzdifferenzen in 2010 | 394 | 135 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | 23 | 39 |
| Steuern früherer Jahre | -792 | -858 |
| Sonstige Steuereffekte | -233 | -213 |
| Summe der Anpassungen | -6.116 | 9.354 |
| Tatsächlicher Steueraufwand | 6.032 | -460 |
Die oben stehende Tabelle zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwandes wird der im Geschäftsjahr 2010 gültige Konzernsteuersatz von 28,6 Prozent (i.Vj. 28,6 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.
Der Ergebnisanteil fremder Gesellschafter am Konzernergebnis beträgt minus 139 TEUR (i.Vj. 4.072 TEUR) und betrifft die Minderheitsanteile an einer konsolidierten Gesellschaft.
Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch den gewichteten Durchschnitt ausstehender Aktien in Höhe von 56.254.446 Stück (i.Vj. 52.034.651 Stück).
scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| Ergebnis der Aktionäre in TEUR | 36.582 | -37.927 |
| Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien | 56.254.446 | 52.034.651 |
| Ergebnis je Aktie in Euro | 0,65 | -0,73 |
scroll
| in TEUR | Entwicklungskosten | Patente, Warenzeichen, Software, Kundenbeziehungen | Geschäfts- oder Firmenwert | Sonstige immaterielle Vermögenswerte | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1.2010 | 18.956 (25.634) | 42.295 (42.702) | 65.857 (64.917) | 3.211 (1.709) | 130.319 (134.962) |
| Währungen | 22 (-2) | 186 (-65) | 193 (-91) | -4 (0) | 397 (-158) |
| Konsolidierungskreis | 0 (-1.491) | -1.394 (-74) | -235 (1.031) | -3 (0) | -1.632 (-534) |
| Zugänge | 481 (1.056) | 888 (848) | 0 (0) | 706 (1.856) | 2.075 (3.760) |
| Abgänge | 0 (6.241) | 925 (1.450) | 86 (0) | 71 (65) | 1.082 (7.756) |
| Umbuchungen (+/-) | 286 (0) | 1.594 (334) | 0 (0) | -1.880 (-289) | 0 (45) |
| Stand am 31.12.2010 | 19.745 (18.956) | 42.644 (42.295) | 65.729 (65.857) | 1.959 (3.211) | 130.077 (130.319) |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2010 | 13.501 (11.829) | 32.067 (29.331) | 6.802 (4.771) | 0 (102) | 52.370 (46.033) |
| Währungen | 22 (-2) | 58 (-19) | 0 (0) | 0 (0) | 80 (-21) |
| Konsolidierungskreis | 0 (-1.491) | -1.244 (-74) | 0 (0) | 0 (0) | -1.244 (-1.565) |
| Zugänge | 1.226 (2.579) | 3.545 (3.598) | 1 (0) | 0 (0) | 4.772 (6.177) |
| Wertminderungen | 161 (6.816) | 15 (463) | 2.884 (2.031) | 0 (0) | 3.060 (9.310) |
| Abgänge | 0 (6.230) | 1.172 (1.358) | 169 (0) | 0 (0) | 1.341 (7.588) |
| Umbuchungen (+/-) | -68 (0) | 68 (126) | 0 (0) | 0 (-102) | 0 (24) |
| Stand am 31.12.2010 | 14.842 (13.501) | 33.337 (32.067) | 9.518 (6.802) | 0 (0) | 57.697 (52.370) |
| Nettobuchwert am 31.12.2010 | 4.903 (5.455) | 9.307 (10.228) | 56.211 (59.055) | 1.959 (3.211) | 72.380 (77.949) |
(Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr)
Die Veränderungen im Konsolidierungskreis betreffen den Abgang der immateriellen Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches.
Außer den Geschäfts- oder Firmenwerten liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer vor.
Es bestehen keine Verfügungsbeschränkungen bei immateriellen Vermögenswerten.
Die bestehenden Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren nahezu ausschließlich aus nach dem 1. Januar 2003 durchgeführten Unternehmenserwerben.
Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf der Ebene der Zahlungsmittel generierenden Einheit (Cash Generating Unit - CGU), die von den Synergien des jeweiligen Unternehmenszusammenschlusses profitiert, und ist die unterste Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmensführung überwacht wird. Im Geschäftsjahr 2010 ist durch Verschmelzung der EPIGAP Optoelektronik GmbH auf die JENOPTIK Polymer Systems GmbH eine neue firmenwerttragende CGU entstanden. Zu dieser CGU gehören die JENOPTIK Polymer Systems GmbH und der Geschäftsbereich Digital Imaging der JENOPTIK Optical Systems GmbH.
Übersteigt der Buchwert einer CGU deren erzielbaren Betrag, wird der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund der Wertminderung entsprechend abgeschrieben. Maßstab für die Werthaltigkeitsprüfung ist der erzielbare Betrag, d. h. der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert.
Die Jenoptik ermittelt den Nutzungswert auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür ist die 5-jährige, vom Management genehmigte Unternehmensplanung. Diese berücksichtigt die Erfahrungen der Vergangenheit und beruht auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die zukünftige Entwicklung. Es wird eine ewige Rente unterstellt, deren Höhe durch das Management aus dem fünften Planjahr des Planungshorizontes individuell für jede CGU abgeleitet wird.
Der verwendete Abzinsungsfaktor in Höhe von 7,84 Prozent (i.Vj. 8,26 Prozent) ist einer aktuellen Kapitalkostenstudie für Unternehmen des HDax entnommen. Er repräsentiert die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten vor Steuern des Jenoptik-Konzerns.
Auf Basis der Werthaltigkeitsprüfung wurden im Geschäftsjahr 2010 Wertminderungen in Höhe von 2.884 TEUR gebucht (i.Vj. 2.031 TEUR). Die Wertminderung betrifft ausschließlich die CGU Photonic Sense. Diese Wertminderung wurde vorgenommen, da die Unternehmensplanung nicht erwarten lässt, dass die Werthaltigkeit weiterhin gegeben ist. Die Wertminderungen wurden in der Gesamtergebnisrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der erzielbare Betrag bei der Werthaltigkeitsprüfung ist kleiner als der Buchwert der CGU und insofern wurde der der CGU zugeordnete Geschäfts-oder Firmenwert in voller Höhe wertberichtigt. Eine darüber hinausgehende Wertminderung war nicht erforderlich.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte betragen zum 31. Dezember 2010 54.090 TEUR. Davon entfallen 38.068 TEUR auf die CGU Optoelektronische Systeme, 7.920 TEUR auf die CGU Lechmotoren, 3.071 TEUR auf die CGU Laser sowie 2.660 TEUR auf die CGU Messtechnik. Somit entfallen 80 Prozent der Geschäfts-oder Firmenwerte auf das Segment Laser & Optische Systeme, 15 Prozent auf das Segment Verteidigung & Zivile Systeme und 5 Prozent auf das Segment Messtechnik.
Für alle Konzerngesellschaften und CGUs, denen zum 31. Dezember 2010 Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Selbst eine Reduzierung der Cashflows um 15 Prozent und eine gleichzeitige Erhöhung des Abzinsungsfaktors um 3 Prozent auf 10,84 Prozent würde nicht dazu führen, dass der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegen würde.
scroll
| in TEUR | Grundstücke, Bauten | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Anlagen im Bau | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1.2010 | 132.637 (134.142) | 136.330 (133.035) | 84.961 (82.753) | 2.968 (6.554) | 356.896 (356.484) |
| Währungen | 457 (-169) | 1.086 (-448) | 292 (-108) | 0 (0) | 1.835 (-725) |
| Konsolidierungskreis | 0 (0) | -1.310 (-355) | -9.592 (-79) | -182 (0) | -11.084 (-434) |
| Zugänge | 548 (851) | 5.558 (3.553) | 4.167 (4.459) | 2.984 (1.729) | 13.257 (10.592) |
| Abgänge | 2.749 (2.217) | 4.199 (2.405) | 2.652 (2.771) | 157 (1.583) | 9.757 (8.976) |
| Umbuchungen (+/-) | -1.681 (30) | 1.610 (2.950) | 578 (707) | -2.453 (-3.732) | -1.946 (-45) |
| Stand am 31.12.2010 | 129.212 (132.637) | 139.075 (136.330) | 77.754 (84.961) | 3.160 (2.968) | 349.201 (356.896) |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2010 | 42.884 (38.507) | 98.027 (88.487) | 63.842 (59.001) | 0 (0) | 204.753 (185.995) |
| Währungen | 167 (-67) | 870 (-351) | 241 (-90) | 0 (0) | 1.278 (-508) |
| Konsolidierungskreis | 0 (0) | -902 (-355) | -7.718 (-79) | 0 (0) | -8.620 (-434) |
| Zugänge | 3.922 (4.400) | 9.681 (9.729) | 6.374 (7.504) | 0 (0) | 19.977 (21.633) |
| Wertminderungen | 152 (1.860) | 333 (2.334) | 1.096 (47) | 0 (0) | 1.581 (4.241) |
| Abgänge | 2.143 (1.816) | 3.351 (1.817) | 3.121 (2.517) | 0 (0) | 8.615 (6.150) |
| Umbuchungen (+/-) | -465 (0) | -119 (0) | 26 (-24) | 0 (0) | -558 (-24) |
| Stand am 31.12.2010 | 44.517 (42.884) | 104.539 (98.027) | 60.740 (63.842) | 0 (0) | 209.796 (204.753) |
| Nettobuchwert am 31.12.2010 | 84.695 (89.753) | 34.536 (38.303) | 17.014 (21.119) | 3.160 (2.968) | 139.405 (152.143) |
(Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr)
Die Wertminderungen in Höhe von 1.581 TEUR (i.Vj. 4.241 TEUR) wurden mit 257 TEUR (i.Vj. 192 TEUR) in den Umsatzkosten und 1.324 TEUR (i.Vj. 4.801 TEUR) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Sie resultieren aus Wertminderungen aufgrund der nicht mehr gegebenen wirtschaftlichen Nutzbarkeit.
Verfügungsbeschränkungen bei Sachanlagen liegen in Höhe von 50 TEUR (i.Vj. 445 TEUR) vor. Die Bestellobligos für Sachanlagen betragen 4.788 TEUR (i.Vj. 709 TEUR).
Die Investitionszulage wurde in Höhe von 316 TEUR von den Anschaffungskosten des Sachanlagevermögens abgesetzt.
Die Grundstücke und Gebäude des Konzerns in Höhe von 84.695 TEUR (i.Vj. 89.753 TEUR) beinhalten insbesondere die Produktions- und Verwaltungsgebäude in Jena, Triptis, Villingen-Schwenningen und Altenstadt.
scroll
| in TEUR | Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien |
|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 1.1.2010 | 35.212 (52.657) |
| Konsolidierungskreis | 15 (-17.445) |
| Zugänge | 0 (0) |
| Abgänge | 987 (0) |
| Umgliederungen | 1.946 (0) |
| Stand am 31.12.2010 | 36.186 (35.212) |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2010 | 10.762 (17.863) |
| Konsolidierungskreis | 15 (-8.746) |
| Zugänge | 562 (777) |
| Wertminderungen | 2.332 (868) |
| Abgänge | 123 (0) |
| Umgliederungen | 558 (0) |
| Stand am 31.12.2010 | 14.106 (10.762) |
| Nettobuchwert am 31.12.2010 | 22.080 (24.450) |
(Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr)
Die zum 31. Dezember 2010 als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien umfassen im Wesentlichen einen Immobilienfonds, dem überwiegend Immobilien im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz zugeordnet sind. Dieser Immobilienfonds wird im Konzernabschluss gemäß IAS 27 in Verbindung mit SIC-12 konsolidiert.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Umgliederungen von den Sachanlagen zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien vorgenommen, da die entsprechenden Immobilien nunmehr die Kriterien des IAS 40 erfüllen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten der umgegliederten Immobilien betragen 1.946 TEUR (i.Vj. 0).
Die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten in Höhe von 22.080 TEUR (i.Vj. 24.450 TEUR). Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden Wertminderungen in Höhe von 2.332 TEUR vorgenommen (i.Vj. 868 TEUR). Für einzelne Immobilien liegen aktuelle Bewertungsgutachten vor. Für die restlichen Immobilien wurde der beizulegende Zeitwert (in Ermangelung aktueller Marktdaten) auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei wurden die Netto-Kaltmieten für die gesamte Restnutzungsdauer der Immobilien ermittelt und über die Restnutzungsdauer abgezinst. Die verwendeten Zinssätze entsprechen einer marktüblichen Verzinsung unter Berücksichtigung eines Inflationsabschlages und eines Risikozuschlages. Der somit ermittelte beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beträgt 24.166 TEUR (i.Vj. 29.878 TEUR).
Die Mieterlöse aus den zum Geschäftsjahresende als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen 2.162 TEUR (i.Vj. 2.302 TEUR).
Die direkten betrieblichen Aufwendungen für vermietete Flächen der zum jeweiligen Jahresende bilanzierten Immobilien und Mobilien belaufen sich im Geschäftsjahr auf 3.088 TEUR (i.Vj. 1.644 TEUR) und für nicht vermietete Flächen auf 388 TEUR (i.Vj. 105 TEUR). Der Anstieg der direkten betrieblichen Aufwendungen ist im Wesentlichen auf die gebuchten Wertminderungen zurückzuführen.
Das Finanzierungsleasing umfasst vor allem technische Anlagen und Maschinen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Mietkaufverträge oder um Verträge mit Kaufoptionen, die auch ausgeübt werden sollen. Die Grenzfremdkapitalzinssätze, die den Verträgen zu Grunde liegen, variieren je nach Marktlage und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zwischen 5,4 Prozent und 9,5 Prozent.
Die Vermögenswerte, die mittels Finanzierungs-Leasingverträgen genutzt werden, sind in den bilanzierten Sachanlagen mit 4.528 TEUR (i.Vj. 5.760 TEUR) enthalten. Ihre Anschaffungs- und Herstellungskosten betragen zum Bilanzstichtag 9.884 TEUR (i.Vj. 10.293 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2010 sind Leasingzahlungen in Höhe von 1.404 TEUR (i.Vj. 1.506 TEUR) erfolgswirksam erfasst.
Die in Zukunft fälligen Leasingzahlungen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Mindestleasingzahlungen | 1.253 | 2.361 | 1.094 | 4.708 |
| In den Zahlungen enthaltene Zinsanteile | 282 | 656 | 112 | 1.050 |
| Barwert | 971 | 1.705 | 982 | 3.658 |
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen beträgt 3.658 TEUR (i.Vj. 4.876 TEUR).
Zwei Konzerngesellschaften haben Verträge zum Finanzierungs-Leasing abgeschlossen, bei denen sie Leasinggeber sind.
Zum einen wurde eine Laser-Annealing-Maschine an eine amerikanische Gesellschaft verleast. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 45 Monaten, beginnend im April 2009. Der Vertragspartner hat eine Kaufoption. Bis zum Ziehen der Option steht das rechtliche Eigentum der JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, zu. Die Leasingraten sind nicht gleichmäßig über die Laufzeit verteilt. Im Geschäftsjahr 2010 wurden Wertberichtigungen in Höhe von 112 TEUR (i.Vj. 0) auf die Leasingforderungen vorgenommen.
Weiterhin wurden digitale Geschwindigkeitsmessanlagen nach Litauen geliefert. Die zu Grunde liegenden Leasingverträge haben eine Laufzeit von 76 und 83 Monaten, beginnend im August und Dezember 2009. Zum Laufzeitende hat der Kunde eine Kaufoption. Bis zu diesem Zeitpunkt verbleibt das rechtliche Eigentum bei der JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein.
Für die beschriebenen Finanzierungs-Leasinggeschäfte werden im laufenden Geschäftsjahr Forderungen aus Finanzierungs-Leasing in Höhe von 3.272 TEUR (i.Vj. 3.433 TEUR) bilanziert. Die ausstehenden Mindestleasingzahlungen sowie deren Barwert stellen sich wie folgt dar:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Mindestleasingzahlungen | 926 | 2.760 | 431 | 4.117 |
| In den Zahlungen enthaltene Zinsanteile | 78 | 600 | 167 | 845 |
| Barwert | 848 | 2.160 | 264 | 3.272 |
Der noch nicht realisierte Finanzertrag beträgt 813 TEUR (i.Vj. 999 TEUR).
Das Operating-Leasing umfasst im Wesentlichen Mietverträge für Gewerbeflächen sowie für Büro- und Datenverarbeitungsgeräte.
Die Zahlungen aus Leasingverhältnissen sind in Höhe von 8.500 TEUR (i.Vj. 7.443 TEUR) erfolgswirksam erfasst.
Zum Bilanzstichtag bestehen offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen, die wie folgt fällig sind:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen | 7.942 | 21.250 | 32.728 | 61.920 |
In den Mindestleasingzahlungen im Zeitraum von über 5 Jahren ist ein langfristiger Mietvertrag für Büro- und Fertigungsflächen enthalten, der im Jahr 2010 abgeschlossen wurde.
Im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen vermietet der Konzern Gewerbeimmobilien. Die Erlöse aus der Vermietung von Sachanlagen und Investment Properties während des Geschäftsjahres belaufen sich auf 4.318 TEUR (i.Vj. 4.470 TEUR).
Zum Bilanzstichtag sind mit den Mietern die folgenden Mindestleasingzahlungen vertraglich vereinbart:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen | 4.337 | 15.547 | 3.428 | 23.312 |
Mieterträge ohne Laufzeitbegrenzung wurden nur in Höhe der Mieterträge bis zum kürzest möglichen Kündigungstermin angesetzt. Eine wahrscheinliche Weitervermietung der Flächen oder Verlängerungsoptionen der Mietverträge wurden nicht eingerechnet.
Der Bestand in Höhe von 246 TEUR (i.Vj. 261 TEUR) beinhaltet die Anteile an der JT Optical Engine GmbH + Co. KG.
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Anteile an nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen | 3.404 | 4.168 |
| Beteiligungen | 4.948 | 5.204 |
| Ausleihungen an nicht-konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungen | 4.875 | 5.994 |
| Langfristige Wertpapiere | 1.799 | 1.612 |
| Sonstige Ausleihungen | 1.553 | 1.960 |
| Gesamt | 16.579 | 18.938 |
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Wertminderungen auf Finanzanlagen in Höhe von 899 TEUR (i.Vj. 3.034 TEUR) vorgenommen.
In den sonstigen langfristigen Vermögenswerten sind enthalten:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Übersteigender Betrag aus fondsgedeckter Pensionsverpflichtung | 3.870 | 5.452 |
| Rückdeckungsversicherungen | 1.481 | 1.399 |
| Derivate | 499 | 869 |
| Übrige | 3.230 | 3.317 |
| Gesamt | 9.080 | 11.037 |
In den Übrigen sind Forderungen aus Leasingverträgen in Höhe von 2.453 TEUR (i.Vj. 2.579 TEUR) enthalten.
Die Derivate betreffen Devisentermingeschäfte, die einer langfristigen Absicherung von Risiken dienen. Die Gesamtposition der derivativen Finanzinstrumente wird unter Punkt 35 näher erläutert.
Die Entwicklung des Bilanzpostens Latente Steuern ist unter Punkt 10 dargestellt.
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 52.267 | 56.809 |
| Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 83.858 | 81.822 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 12.672 | 16.034 |
| Gesamt | 148.797 | 154.665 |
Die Vorräte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 5.868 TEUR.
Der beizulegende Zeitwert der Vorräte entspricht dem Buchwert. Zum Geschäftsjahresende waren kumuliert Wertminderungen in Höhe von 27.826 TEUR (i.Vj. 28.890 TEUR) auf den Nettoveräußerungswert berücksichtigt. Die Wertaufholung von vorgenommenen Wertminderungen erfolgte in Höhe von 579 TEUR (i.Vj. 400 TEUR).
Für die Kreditlinien einer Tochtergesellschaft in Höhe von insgesamt 30.000 TEUR, die zum 31. Dezember 2010 mit 4.693 TEUR (i.Vj. 17.710 TEUR) in Anspruch genommen waren, sind als Sicherheit im Wege einer Globalzession Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte der Gesellschaft pauschal bis zur ausreichenden Deckung der Bankschulden abgetreten bzw. sicherungsübereignet worden. Zum 31. Dezember 2010 betrugen diese Forderungen 23.931 TEUR (i.Vj. 21.902 TEUR). Darüber hinaus sind zur Besicherung der Kreditlinien Vorräte in Höhe von 70.919 TEUR (i.Vj. 79.279 TEUR) sicherungsübereignet worden.
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 75.119 | 70.873 |
| Forderungen gegenüber nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen | 4.893 | 4.195 |
| Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen | 998 | 1.869 |
| Sonstige Vermögenswerte | 22.298 | 16.378 |
| Forderungen aus Fertigungsaufträgen | 0 | 9.925 |
| Gesamt | 103.308 | 103.240 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich aufgrund des gestiegenen Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr um 4.246 TEUR. Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen den Buchwerten.
In den Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen sind Forderungen gegenüber gemeinschaftlich geführten Unternehmen in Höhe von 266 TEUR (i.Vj. 355 TEUR) enthalten.
Zum Stichtag bestehen keine langfristigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen (i.Vj. 9.925 TEUR). Dies ist im Wesentlichen begründet durch die Entkonsolidierung der Jena-Optronik GmbH.
Für die sonstigen Vermögenswerte bestehen keine weiteren Verfügungsbeschränkungen als unter Punkt 21 erläutert.
Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigung Rechnung getragen. Die kurzfristigen sonstigen Forderungen sind überwiegend unverzinslich.
Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Wertberichtigungen zum Beginn des Geschäftsjahres | 7.466 | 13.904 |
| Zuführung | 1.716 | 5.126 |
| Inanspruchnahme | 871 | 2.771 |
| Auflösung/Ausbuchung | 3.531 | 8.801 |
| Währungen | 7 | 8 |
| Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende | 4.787 | 7.466 |
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Buchwerte | 75.119 | 70.873 |
| davon weder überfällig noch wertgemindert | 56.873 | 51.309 |
| Überfällig, aber nicht wertgemindert | 18.246 | 19.564 |
| davon weniger als 30 Tage | 12.712 | 13.169 |
| davon zwischen 30 und 60 Tagen | 1.957 | 3.047 |
| davon mehr als 60 Tage | 3.577 | 3.348 |
Bei den überfälligen, nicht wertgeminderten Forderungen ergab sich erneut ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Zum Stichtag betrugen diese 18.246 TEUR (i.Vj. 19.564 TEUR). Überfällige, nicht wertgeminderte Forderungen bestehen hauptsächlich gegenüber öffentlichen Auftraggebern, der Automobilindustrie sowie deren Zulieferern. Der Bedarf zur Wertberichtigung zum Abschlussstichtag bestand nicht, da der Zahlungseingang in obiger Höhe erwartet wird.
Die sonstigen Vermögenswerte enthalten:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Festgeldguthaben | 9.000 | 0 |
| Sonstige Forderungen an das Finanzamt | 4.640 | 4.734 |
| Forderungen ggüb. Pension Trust | 2.364 | 1.665 |
| Abgrenzungen | 2.177 | 2.507 |
| Derivate | 1.737 | 4.797 |
| Forderungen aus Fördermitteln | 928 | 754 |
| Debitorische Kreditoren | 363 | 147 |
| Übrige kurzfristige Vermögenswerte | 1.089 | 704 |
| Darlehen an Fremde | 0 | 1.070 |
| Gesamt | 22.298 | 16.378 |
Die Gesamtposition der derivativen Finanzinstrumente wird unter Punkt 35 näher erläutert.
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert | 750 | 1.110 |
Bei den kurzfristigen Wertpapieren handelt es sich im Wesentlichen um Geldmarktfonds.
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Schecks, Kassenbestand, Guthabenbestand bei Kreditinstituten und jederzeit fällige Mittel < 3 Monate | 65.335 | 11.201 |
Der Bestand an Zahlungsmitteln erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund des Zahlungseingangs im Dezember 2010 für den Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereiches.
Die Entwicklung des Eigenkapitals der JENOPTIK AG ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Der vom Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ermächtigte Kapitalmarktausschuss hat mit Beschluss vom 10. März 2010 dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt, das Grundkapital der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch eine teilweise Ausnutzung des "Genehmigten Kapitals 2009" um 13.529.006,40 EUR durch Ausgabe von 5.203.464 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,60 EUR je Stückaktie gegen Bareinlagen zu erhöhen. Die 5.203.464 neuen Stückaktien wurden zu einem Platzierungspreis von 4,25 EUR je Aktie erfolgreich platziert. 1,65 EUR je Aktie wurde als Agio in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Kapitalerhöhung wurde am 11. März 2010 in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nunmehr 148.819.099,00 EUR und ist eingeteilt in 57.238.115 Stückaktien.
Die ECE Industriebeteiligungen GmbH, Wien, hat im Februar 2008 gemeldet, dass sie 25,02 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält. Frau Gabriele Wahl-Multerer, München, hat der Gesellschaft am 3. März 2011 mitgeteilt, dass sie am 23. April 2010 die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG unterschritten hat. Frau Gabriele Wahl-Multerer standen danach am 23. April 2010 4,96 Prozent der Stimmrechte (2.843.066 Stimmrechte) zu. Davon waren ihr 4,96 Prozent (2.843.066 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG über die VARIS Vermögensverwaltungs GmbH zuzurechnen. Die ZOOM Immobilien GmbH, München, hat der Gesellschaft am 3. März 2011 mitgeteilt, dass sie am 3. September 2010 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten hat. Der ZOOM Immobilien GmbH stehen danach 4,84 Prozent der Stimmrechte (2.773.066 Stimmrechte) zu. Die Überschreitung der Schwelle von 3 Prozent entstand durch die Verschmelzung der VARIS Vermögensverwaltungs GmbH auf die ZOOM Immobilien GmbH.
Die Templeton Investment Counsel LLG, Fort Lauderdale, USA, hat der Gesellschaft mitgeteilt, am 13. September 2010 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten zu haben. Templeton Investment Counsel LLC. stehen 3,11 Prozent der Stimmrechte (1.780.218 Stückaktien) zu. Alle diese Stimmrechte sind Templeton Investment Counsel LLC. gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche von nicht mehr beteiligten Aktionären sind auch auf unserer Internetseite www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Aktie/Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 wurde der Beschluss "genehmigtes Kapital 2009", welcher bis zum 30. Mai 2014 befristet war, aufgehoben und wie folgt neu gefasst. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 30. Mai 2015 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 35.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2010"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrates ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen. Der Ausschluss ist möglich für Spitzenbeträge, bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen, bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt zehn vom Hundert (= 10 Prozent) des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt zehn vom Hundert (= 10 Prozent) des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet sowie für die Ausgabe an Mitarbeiter der JENOPTIK AG und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen, sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 23.400 TEUR durch Ausgabe von bis zu 9.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital 2009). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Gläubiger bzw. Inhaber von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 bis zum 30. Mai 2014 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 30. Mai 2014 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt.
Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Ausgabe und Ausstattung der Wandel- und/oder Optionsanleihen und der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
Bestandteil der Rücklagen sind in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Außerdem beinhalten die Rücklagen die im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS erfassten Anpassungen sowie die bis zum 31. Dezember 2002 mit den Rücklagen verrechneten Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung.
Des Weiteren wurden in den Rücklagen erfolgsneutral zu berücksichtigende Wertveränderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere in Höhe von 962 TEUR (i.Vj. 98 TEUR) ausgewiesen. Ebenfalls erfasst wurde der im Rahmen des Hedge-Accounting erfolgsneutral zu berücksichtigende effektive Anteil der Wertveränderung der Derivate in Höhe von minus 2.515 TEUR (i.Vj. minus 2.143 TEUR), die zur Absicherung von Zahlungsströmen dienen.
Die erfolgsneutrale Veränderung der latenten Steuern hat die Rücklagen im Geschäftsjahr 2010 um 1.021 TEUR (i.Vj. 847 TEUR) erhöht. Darüber hinaus sind im laufenden Geschäftsjahr 11.452 TEUR vom Eigenkapital in die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert worden. Diese Umgliederung steht im Zusammenhang mit der Auflösung der Minderheitsanteile in 2009, die im Vorjahr zur Erhöhung des Eigenkapitals der Aktionäre in Höhe von 9.002 TEUR geführt haben.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 31. Mai 2015 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn vom Hundert des Grundkapitals (= 10 Prozent) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. Aktiengesetz zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke durch die Gesellschaft oder auch durch ihre Konzernunternehmen oder für ihre oder deren Rechnung von Dritten ausgeübt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstandes als Kauf über die Börse oder mittels einer öffentlichen Kaufofferte. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2010 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Hauptversammlung beschrieben. Die in der Hauptversammlung vom 3. Juni 2009 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien bis zum 30. November 2010 wurde mit dem Tag der Wirksamkeit des neuen Beschlusses ersetzt.
Die Minderheitsanteile am Eigenkapital betreffen eine ausländische Gesellschaft.
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von Beitrags- als auch von Leistungszusagen. Bei den Beitragszusagen ("Defined Contribution Plans") zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger.
Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen.
Die meisten Altersversorgungssysteme basieren auf Leistungszusagen ("Defined Benefit Plans"), wobei zwischen Rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Die Pensionsrückstellungen für die Leistungszusagen werden gemäß IAS 19 nach dem international üblichen Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected-Unit-Credit-Methode") ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet und Trendannahmen für die relevanten Größen, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Bei allen Leistungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen erforderlich.
Die Leistungszusagen des Konzerns umfassen 884 Anspruchsberechtigte, einschließlich 476 aktiver Mitarbeiter, 73 ehemaliger Mitarbeiter sowie 335 Pensionäre und Hinterbliebene. In den Jahren 2001 bis 2002 wurden Teile der Pensionen mittels Schuldbeitritt an den JENOPTIK Pension Trust e.V. übertragen.
Die im JENOPTIK Pension Trust e.V. enthaltenen Plan Assets (Planvermögen) werden in Übereinstimmung mit IAS 19 mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.
Rückstellungen für Pensionen:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Barwert der fondsgedeckten Verpflichtung | 32.487 | 29.795 |
| Barwert der nicht fondsgedeckten Verpflichtung | 7.305 | 6.726 |
| Beizulegender Wert des Planvermögens | -25.678 | -25.711 |
| Barwert der Nettoverpflichtung | 14.114 | 10.810 |
| Nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste | -11.541 | -9.844 |
| In der Bilanz erfasste Nettoschuld | 2.573 | 966 |
| davon als Sonstiger Vermögenswert ausgewiesen | 3.870 | 5.451 |
| als Pensionsverpflichtung ausgewiesen | 6.443 | 6.417 |
Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO):
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| DBO am 1.1. | 36.520 | 32.324 |
| Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres | 470 | 426 |
| Zinsaufwand | 1.874 | 1.927 |
| Beendigungen und Kürzungen von Plänen | 0 | 0 |
| Versicherungsmathematische Verluste | 2.508 | 3.392 |
| Übertragungen | 0 | 0 |
| Desinvestitionen | 0 | 0 |
| Pensionszahlungen | -1.580 | -1.549 |
| DBO am 31.12. | 39.792 | 36.520 |
In der Konzerngewinn- und -Verlustrechnung erfasster Aufwand:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Laufender Dienstzeitaufwand | 470 | 426 |
| Zinsaufwand | 1.874 | 1.927 |
| Erwartete Erträge aus dem Planvermögen | -1.200 | -1.200 |
| Verrechnung versicherungsmathematischer Verluste | 846 | 0 |
| Auswirkung von Plankürzungen/ Abgeltungen | 0 | 0 |
| Kosten für im Geschäftsjahr erworbene Ansprüche | 0 | 0 |
| Gesamtaufwand | 1.990 | 1.153 |
Die obigen Beträge sind grundsätzlich in den Personalkosten der Funktionsbereiche enthalten; der Zinsaufwand auf die Verpflichtung wird im übrigen Finanzergebnis, unter Punkt 9, ausgewiesen.
Veränderungen des Planvermögens:
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Planvermögen am 1.1. | 25.711 | 27.990 |
| Erwartete Rendite des Planvermögens | 1.200 | 1.200 |
| Versicherungsmathematische Verluste | -35 | -3.730 |
| Arbeitgeberbeiträge (Dotierungen) | 0 | 1.365 |
| Eigenbeiträge der Arbeitnehmer | 0 | 0 |
| Akquisitionen | 0 | 0 |
| Übertragungen | 0 | 0 |
| Pensionszahlungen | -1.198 | -1.114 |
| Planvermögen am 31.12. | 25.678 | 25.711 |
Im Geschäftsjahr 2010 erfolgte keine Dotierung des Planvermögens.
Portfoliostruktur des Planvermögens:
scroll
| in Prozent | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Aktien und Beteiligungen (Available for Sale) | 28 | 30 |
| Ausleihungen (Darlehen und Forderungen) | 53 | 57 |
| Zahlungsmittel | 19 | 13 |
| Gesamt | 100 | 100 |
Versicherungsmathematische Annahmen:
scroll
| in Prozent | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Abzinsungssatz | 4,65 | 5,15 |
| Rendite des Planvermögens | 4,67 | 4,29 |
| Künftige Gehaltssteigerungen | 2,75 | 2,75 |
| Künftige Rentensteigerungen | 2,0 | 1,75 bis 2,0 |
Die geplante Rendite des Planvermögens wird auf Basis einer einheitlichen Methode festgelegt und spiegelt die Renditeerwartung des gesamten Portfolios wider. Die Annahmen der erwarteten Rendite orientieren sich an der Portfoliostruktur, den langfristigen tatsächlichen Vermögenserträgen der Vergangenheit sowie den zukünftig zu erwartenden langfristigen Renditen. Die tatsächliche Rendite aus dem Planvermögen im Geschäftsjahr 2010 betrug 1.165 TEUR
Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste ergeben sich aus Bestandsänderungen und Abweichungen von den tatsächlichen Trends (z. B. Einkommens- und Rentenerhöhungen) gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend den Regeln von IAS 19 wird dieser Betrag über die künftige durchschnittliche Restdienstzeit der Belegschaft bilanziell erfasst und ergebnismäßig verrechnet, soweit die zu Beginn des Geschäftsjahres nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste 10 Prozent des höheren Betrages aus der Pensionsverpflichtung oder dem Zeitwert des Planvermögens zu Beginn des Geschäftsjahres übersteigen.
Historische Informationen:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2008 | 31.12.2007 | 31.12.2006 |
|---|---|---|---|---|---|
| Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung | 39.792 | 36.520 | 32.324 | 33.456 | 37.060 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | -25.678 | -25.711 | -27.990 | -30.046 | -29.322 |
| Plandefizit (Überschuss) | 14.114 | 10.810 | 4.334 | 3.410 | 7.738 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen der Verpflichtung | -19 | -132 | -38 | -134 | -101 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen des Planvermögens | 2.526 | 3.524 | -1.988 | -4.490 | -3.098 |
Die erfahrungsbedingten Anpassungen resultierten aus den Unterschieden zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Verhältnissen.
Die Steuern werden unter Punkt 10 detailliert dargestellt.
Die Entwicklung der Rückstellungen ist im Folgenden dargestellt:
scroll
| in TEUR | Personal | Rückstellungen aus Veräußerung | Drohverluste | Garantieverpflichtungen | Verpflichtung aus Immobilienverkäufen | Restrukturierung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2010 | 12.587 | 416 | 17.000 | 8.567 | 2.743 | 10.818 |
| Währungen | 24 | 0 | 78 | 11 | 0 | 42 |
| Konsolidierungskreis | -968 | 0 | 0 | -282 | 0 | 0 |
| Zuführung | 12.551 | 11.422 | 11.580 | 9.112 | 0 | 2.434 |
| Aufzinsung | 140 | 0 | 262 | -89 | 208 | 0 |
| Verbrauch | 6.635 | 55 | 625 | 4.540 | 347 | 9.322 |
| Auflösung | 427 | 1.429 | 2.380 | 891 | 447 | 532 |
| Umbuchung | 0 | 6.799 | -10.071 | 0 | 3.272 | 0 |
| Stand am 31.12.2010 | 17.272 | 17.153 | 15.844 | 11.888 | 5.429 | 3.440 |
scroll
| in TEUR | Schutz- und Lizenzkosten | Übrige | Summe |
|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2010 | 1.662 | 5.343 | 59.136 |
| Währungen | 0 | 22 | 177 |
| Konsolidierungskreis | 0 | -1.588 | -2.838 |
| Zuführung | 0 | 5.790 | 52.889 |
| Aufzinsung | 0 | -3 | 518 |
| Verbrauch | 23 | 1.459 | 23.006 |
| Auflösung | 0 | 1.244 | 7.350 |
| Umbuchung | 0 | 0 | 0 |
| Stand am 31.12.2010 | 1.639 | 6.861 | 79.526 |
Wesentliche Posten in den Personalrückstellungen betreffen mit 5.983 TEUR Altersteilzeit (i.Vj. 6.228 TEUR) und mit 1.694 TEUR Jubiläumszuwendungen (i.Vj. 1.450 TEUR). Weiterhin beinhalten die Personalrückstellungen u.a. Leistungsprämien, Ergebnisbeteiligungen und ähnliche Verpflichtungen.
Die Rückstellungen aus Veräußerungen beinhalten Aufwendungen und Abgrenzungen aus Veräußerungen aufgegebener Geschäftsbereiche und damit im Zusammenhang stehende vertragliche Verpflichtungen und Rechts- und Beratungskosten. In diese wurde ein Betrag von 6.799 TEUR aus den Drohverlusten umgegliedert, da diese im Zusammenhang mit vergangenen Veräußerungen stehen.
Die Rückstellungen aus Immobilienverkäufen beinhalten Risiken im Zusammenhang mit dem Immobilienvermögen, u.a. Verpflichtungen für die Zahlung von Instandhaltungsaufwendungen bzw. Übernahme von Mietgarantien.
Die im Vorjahr gebildete Rückstellung für Restrukturierung wurde mit 9.322 TEUR im laufenden Geschäftsjahr in Anspruch genommen. Darin waren Kosten für Standortverlegungen, Abfindungen für Mitarbeiter sowie Kosten für die Beendigung von Vertragsverhältnissen enthalten. In 2010 wurde entsprechend IAS 37 eine neue Restrukturierungsrückstellung gebildet.
Die Rückstellung für Schutz- und Lizenzkosten betrifft unverändert zum Vorjahr Risiken im Zusammenhang mit möglichen Patentverletzungen.
Die Rückstellung für Drohverluste betrifft vor allem eine Mitfinanzierungsverpflichtung.
Mit der Kündigung eines atypisch stillen Gesellschafters einer Immobiliengesellschaft im Geschäftsjahr 2010, die Teil des Planvermögens ist, besteht das Risiko für die JENOPTIK AG, aus einer gegebenen Mitfinanzierungsverpflichtung in Anspruch genommen zu werden.
Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen beinhaltet Aufwendungen für Einzelgewährleistungssachverhalte sowie pauschale Gewährleistungsfälle.
In den übrigen Rückstellungen sind Preisprüfrisiken in Höhe von 420 TEUR (i.Vj. 433 TEUR) enthalten. Des Weiteren sind Rückstellungen für mögliche Vertragsstrafen und Schadenersatzansprüche enthalten.
Die übrigen Rückstellungen betreffen zudem eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt werden. Ausführliche Informationen hierzu sind im Lagebericht unter Punkt 5 Risikobericht zu finden.
Im Folgenden wird der erwartete Zahlungsabfluss der sonstigen Rückstellungen dargestellt:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | 31.12.2010 |
|---|---|---|---|---|
| Personal | 11.068 | 5.634 | 570 | 17.272 |
| Rückstellung aus Veräußerung | 14.553 | 2.600 | 0 | 17.153 |
| Drohverluste | 15.844 | 0 | 0 | 15.844 |
| Garantieverpflichtungen | 9.430 | 2.458 | 0 | 11.888 |
| Verpflichtung aus Immobilienverkäufen | 1.700 | 2.955 | 774 | 5.429 |
| Restrukturierung | 3.440 | 0 | 0 | 3.440 |
| Schutz- und Lizenzkosten | 0 | 1.639 | 0 | 1.639 |
| Übrige | 5.860 | 988 | 13 | 6.861 |
| Gesamt | 61.895 | 16.274 | 1.357 | 79.526 |
Der Jenoptik-Konzern verfügt zum 31. Dezember 2010 über aktienbasierte Vergütungsinstrumente in Form von virtuellen Aktien für die beiden aktiven Vorstandsmitglieder.
Die virtuellen Aktien werden als aktienorientiertes Vergütungsinstrument mit Barausgleich mit dem jeweiligen Fair-Value zum Bilanzstichtag bewertet. Die virtuellen Aktien werden am Ende ihrer 4-jährigen vertraglich festgelegten Laufzeit ausbezahlt.
In Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung ergaben sich in der Gesamtergebnisrechnung sowie der Bilanz folgende Effekte im Geschäftsjahr 2010:
scroll
| Gesamtergebnisrechnung | Bilanz | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2010 | 2009 | 2010 | 2009 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| virtuelle Aktien | -482 | -140 | 622 | 140 |
Bewertungsgrundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes ist der Aktienkurs der JENOPTIK AG. Im Jahr 2010 gewährte der Aufsichtsrat den Vorständen für das Jahr 2009 virtuelle Aktien mit einem Gesamtvolumen von 51.000 Stück.
Die für das Geschäftsjahr 2009 zugeteilten virtuellen Aktien sind zum Bilanzstichtag 2010 zum beizulegenden Zeitwert von 5,40 EUR je virtuelle Aktie bewertet und in den Rückstellungen erfasst.
Am 8. Februar 2011 hat der Personalausschuss dem Aufsichtsrat empfohlen, den Vorständen als Teil der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2010 virtuelle Aktien mit einem Gesamtvolumen von 64.154 Stück zuzuteilen. Der Aufsichtsrat hat über die endgültige Zuteilung noch abschließend zu entscheiden. Die für das Geschäftsjahr 2010 zugeteilten virtuellen Aktien sind zum Bilanzstichtag 2010 zum beizulegenden Zeitwert von 5,40 EUR je virtuelle Aktie bewertet und in den Rückstellungen erfasst.
Entwicklung der virtuellen Aktien der Vorstände:
scroll
| Dr. Michael Mertin | Anzahl 2010 | Anzahl 2009 |
|---|---|---|
| 1.1. | 30.000 Stück1) | 0 Stück |
| gewährt | 42.222 Stück2) (vorläufig) | 30.000 Stück2) |
| ausgezahlt | - | - |
| 31.12. | 72.222 Stück | 30.000 Stück |
scroll
| Frank Einhellinger | Anzahl 2010 | Anzahl 2009 |
|---|---|---|
| 1.1. | 21.000 Stück1) | 0 Stück |
| gewährt | 21.932 Stück2) (vorläufig) | 21.000 Stück2) |
| ausgezahlt | - | - |
| 31.12. | 42.932 Stück | 21.000 Stück |
1) Restlaufzeit 3 Jahre
2) Restlaufzeit 4 Jahre
Die in der Tabelle dargestellte Angabe stellt keine zugeflossene Vergütung dar, sondern den nach IFRS 2 ermittelten Personalaufwand. Für alle weiteren Angaben verweisen wir auf den Vergütungsbericht im Lagebericht Seite 40.
Die Details der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
scroll
| in TEUR | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre | 31.12.2010 |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 18.515 | 83.714 | 39.455 | 141.684 |
| (12.478) | (113.893) | (40.503) | (166.874) | |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing | 971 | 1.705 | 982 | 3.658 |
| (1.054) | (2.478) | (1.344) | (4.876) | |
| Gesamt | 19.486 | 85.419 | 40.437 | 145.342 |
| (13.532) | (116.371) | (41.847) | (171.750) |
(Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr)
Das laufende Geschäftsjahr war durch die weitere Stabilisierung und Verbesserung der Liquiditätssituation im Konzern geprägt. Nachdem im Jahr 2009 die Fremdfinanzierung weitestgehend auf langfristige Finanzierung umgestellt wurde, konnten im Geschäftsjahr 2010 die Finanzverbindlichkeiten gesenkt sowie der Kassenbestand erhöht und somit die Nettoverschuldung weiter gesenkt werden.
Für die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aus Kontokorrentlinien und den kurzfristigen Anteil langfristiger Darlehen in Höhe von 18.515 TEUR sind Zinssätze in einer Bandbreite von 2,09 Prozent bis 8,05 Prozent vereinbart.
In den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind neben Tilgungs- und Betriebsmittelfinanzierungsdarlehen Immobilien-Darlehen in Höhe von 43.055 TEUR enthalten. Für 72.125 TEUR der langfristigen Kreditverbindlichkeiten wurden Financial Covenants festgelegt.
Von den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 43.105 TEUR (i.Vj. 43.821 TEUR) durch Grundpfandrechte gesichert.
Zum 31. Dezember 2010 verfügte der Konzern über Kreditlinien in Höhe von 88.129 TEUR, wovon 71.712 TEUR ungenutzt blieben, sowie noch nicht in Anspruch genommene Kredite über 12.000 TEUR.
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing in Höhe von 3.658 TEUR stellen die diskontierten Zahlungen für Betriebseinrichtungen dar.
Detaillierte Angaben bezüglich der Absicherung von bestehenden Zinsrisiken aus den finanziellen Verbindlichkeiten sind unter Punkt 35 dargestellt.
Die anderen langfristigen Verbindlichkeiten enthalten:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Kündbare Finanzinstrumente | 9.568 | 9.007 |
| Derivate | 471 | 12 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 1.642 | 1.165 |
| Langfristige Abgrenzungen | 0 | 9.932 |
| Gesamt | 11.681 | 20.116 |
Der Jenoptik-Konzern hat in den Vorjahren zwei Immobiliengesellschaften in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG gegründet, an denen u.a. atypisch stille Gesellschafter beteiligt wurden. Den atypisch stillen Gesellschaftern wurde ein außerordentliches Kündigungsrecht jeweils zum 31. Dezember 2011 und 31. Dezember 2014 gewährt. Die Immobiliengesellschaften werden nach IAS 27 in Verbindung mit SIC 12 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Für den Jenoptik-Konzern stellen die außerordentlichen Kündigungsrechte eine bedingte Kaufpreisverpflichtung dar, die in Höhe des diskontierten Barwertes der erwarteten Abfindungszahlungen bilanziert werden. Erforderliche Bewertungsanpassungen der bedingten Kaufpreisverpflichtungen werden erfolgsneutral gegen das Eigenkapital erfasst. Entsprechend der erwarteten Inanspruchnahme erfolgt der Ausweis in den langfristigen bzw. kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Die langfristigen Abgrenzungen im Vorjahr beinhalteten Zwischengewinne aus einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion in Höhe von 9.911 TEUR. Mit der Kündigung des stillen Investors der Immobiliengesellschaft im laufenden Geschäftsjahr wurde der Abgrenzungsposten aufgelöst.
Weitere Angaben zu den Derivaten sind unter Punkt 35 Finanzinstrumente enthalten.
In diesem Posten sind enthalten:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 31.632 | 38.541 |
| Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen | 27.652 | 23.848 |
| Verbindlichkeiten ggüb. nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen | 1.722 | 2.136 |
| Verbindlichkeiten ggüb. Beteiligungsunternehmen | 596 | 3.271 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 35.709 | 30.200 |
| Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen | 0 | 6.634 |
| Gesamt | 97.311 | 104.630 |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken um 6.909 TEUR, dafür stiegen die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen um 3.804 TEUR.
Aufgrund der Entkonsolidierung der Jena-Optronik GmbH bestehen keine langfristigen Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen mehr (i.Vj. 6.634 TEUR).
Für die Verbindlichkeiten gegenüber nicht-konsolidierten verbundenen und assoziierten Unternehmen sind marktübliche Zinssätze vereinbart. In den Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 419 TEUR (i.Vj. 3.132 TEUR) enthalten.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Kündbare Finanzinstrumente | 11.388 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegen Betriebsangehörige | 7.769 | 6.402 |
| Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern | 5.951 | 5.551 |
| Kaufpreisverbindlichkeiten | 2.175 | 6.175 |
| Derivate | 982 | 907 |
| Abgrenzungen | 911 | 2.137 |
| Verbindlichkeiten Berufsgenossenschaft | 899 | 874 |
| Sonstige Verbindlichkeiten sozialer Sicherheit | 523 | 1.184 |
| Zinsfinanzverbindlichkeiten aus Finanzschulden | 442 | 455 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 4.669 | 6.515 |
| Gesamt | 35.709 | 30.200 |
Im laufenden Geschäftsjahr erfolgte bei der nach IAS 27 in Verbindung mit SIC 12 konsolidierten Immobiliengesellschaft LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co KG eine Umgliederung des möglichen andienbaren Minderheitenanteils in Höhe des diskontierten Barwerts von den langfristigen in die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Ausübung der bestehenden Put-Option der atypischen stillen Gesellschafter kann erstmals in 2011 erfolgen.
Die Verbindlichkeiten gegen Betriebsangehörige beinhalten unter anderem Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben.
Der Rückgang der Kaufpreisverbindlichkeiten resultiert aus der Begleichung der Kaufpreiszahlung für den im Vorjahr erfolgten Erwerb der restlichen Anteile an der JENOPTIK Laserdiode GmbH.
Die Gesamtposition der Finanzinstrumente wird unter Punkt 35 näher erläutert.
Der Fonds der Kapitalflussrechnung umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel in Höhe von 65.335 TEUR (i.Vj. 11.201 TEUR). Der Finanzmittelfonds wird definiert als Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Laufzeit von weniger als 3 Monaten.
In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises nicht zahlungswirksam sind und eliminiert werden. Ausgehend vom Ergebnis vor Steuern wird der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis vor Steuern wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital ergibt sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Die Zahlungsströme beinhalten den aufgegebenen Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 bis zur Entkonsolidierung am 30. November 2010.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sank um 9.546 TEUR auf 43.741 TEUR (i.Vj. 53.287 TEUR). Dies resultierte im Wesentlichen aus einem zahlungswirksamen Aufbau des Working Capitals um 4.967 TEUR und der Inanspruchnahme der Restrukturierungsrückstellungen in 2010 aus den Maßnahmen 2009. Der aufgegebene Geschäftsbereich erwirtschaftete einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 2.172 TEUR (i.Vj. 4.457 TEUR).
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug 30.309 TEUR (i.Vj. minus 12.515 TEUR) und ist insbesondere geprägt durch den Verkauf der Jena-Optronik GmbH und der Minderheitsanteile an der caverion GmbH. Darin enthalten ist der aufgegebene Geschäftsbereich mit minus 794 TEUR (i.Vj. minus 944 TEUR).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug minus 20.408 TEUR (i.Vj. minus 41.966 TEUR) und resultierte im Wesentlichen aus der Tilgung von Bankkrediten. Die Auszahlungen aus Veränderungen der Konzernfinanzierung beinhalten Zahlungen zwischen nicht-konsolidierten Unternehmen, Beteiligungen sowie Auszahlungen an atypisch stille Gesellschafter der Immobiliengesellschaften. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit für den aufgegebenen Geschäftsbereich beträgt minus 1.397 TEUR (i.Vj. minus 3.512 TEUR).
Nähere Informationen zur Kapitalflussrechnung sind im Lagebericht unter Punkt 2.3 Finanzlage aufgeführt.
Im Rahmen der operativen Tätigkeit ist der Jenoptik-Konzern im Finanzbereich Kredit-, Liquiditäts- sowie Marktrisiken ausgesetzt. Die Marktrisiken betreffen insbesondere Zinsänderungs- und Währungskursrisiken.
Detaillierte Angaben über das Risikomanagement und die Steuerung der Risiken sind im Lagebericht unter Punkt 5 Risikobericht dargestellt. Weitere Informationen bezüglich der Angaben zum Kapitalmanagement sind im Lagebericht unter Punkt 2.3 Finanzlage aufgeführt.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf mögliche quantitative Auswirkungen der Risiken im Geschäftsjahr.
Die oben beschriebenen Risiken wirken sich in den nachfolgenden finanziellen Vermögenswerten und Schulden aus. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden entsprechen den Marktwerten. Nach den Fair-Value-Hierarchien gemäß IFRS 7 werden der Stufe 1 notierte Preise, die aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten entsprechen, zugeordnet:
scroll
| in TEUR | Marktwerte 31.12.2010 | Marktwerte 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | 188.617 | 139.959 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 65.335 | 11.201 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 10.901 | 12.094 |
| Forderungen aus Finanzierungsleasing | 2.453 | 2.579 |
| Darlehen und Forderungen | 107.692 | 108.534 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 2.236 | 5.551 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 253.423 | 276.392 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 31.632 | 38.541 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Finanzschulden | 141.684 | 166.874 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing | 3.658 | 4.876 |
| Sonstige nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 74.996 | 65.182 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 1.453 | 919 |
Für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, ergibt sich die nachfolgende Tabelle mit den Fair-Value-Hierarchien:
scroll
| in TEUR | Marktwerte 31.12.2010 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 10.901 | 10.901 | 0 | 0 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 2.236 | 2.236 | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 1.453 | 1.453 | 0 | 0 |
Stufe 1 stellt beizulegende Zeitwerte dar, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind.
Die Erläuterung zur Veränderung der Fair-Values sind in den entsprechenden Ausführungen der Bilanzpositionen enthalten.
Das Kredit- oder Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde oder Vertragspartner des Jenoptik-Konzerns seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Hieraus resultieren zum einen die Gefahr von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten und zum anderen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen.
Kreditrisiken bestehen überwiegend bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diesen wird durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. In geringem Maße ist der Jenoptik-Konzern Ausfallrisiken aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgesetzt, die insbesondere aus Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten, Ausleihungen und Derivaten bestehen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte zum Stichtag in Höhe von 188.617 TEUR (i.Vj. 139.959 TEUR). Der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigungen beläuft sich auf 79.906 TEUR (i.Vj. 78.339 TEUR). Die im Geschäftsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen sowie die Altersstruktur der Forderungen sind unter Punkt 22 erläutert.
Das Liquiditätsrisiko für den Konzern besteht darin, dass der Konzern möglicherweise seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Dies kann zum Beispiel aufgrund unzureichender Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten, Tilgung von Finanzschulden, Bezahlung von Zulieferern und Verpflichtungen aus Finanzierungs-Leasing sein. Um die Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, werden mittels einer 5-jährigen Finanzplanung sowie einer monatlich rollierenden 5-Monats-Liquiditätsvorschau die Kreditlinien und Zahlungsmittel geplant. Das Liquiditätsrisiko steht auch ein Jahr nach der Finanzkrise verstärkt im Vordergrund und wird durch ein effektives Cash- und Working-Capital-Management sowie durch nicht ausgenutzte Kreditlinien begrenzt. Im Geschäftsjahr 2010 wurde das Liquiditätsrisiko durch zahlreiche Maßnahmen weiter reduziert und die Nettoverschuldung weiter verbessert.
Die folgende Übersicht stellt die Zahlungsmittelabflüsse aus Verzinsung und Tilgung der finanziellen Verbindlichkeiten dar:
scroll
| Buchwerte | Zahlungsmittelabfluss | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2010 | Gesamt | bis 1 Jahr | 1-5 Jahre | über 5 Jahre |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 70.548 | 76.709 | 16.365 | 60.344 | 0 |
| (79.374) | (88.286) | (10.759) | (77.527) | (0) | |
| Festverzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 71.136 | 86.918 | 9.979 | 37.484 | 39.455 |
| (87.500) | (124.580) | (11.441) | (60.318) | (52.821) | |
| Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | 3.658 | 3.658 | 971 | 1.705 | 982 |
| (4.876) | (4.876) | (1.054) | (2.478) | (1.344) | |
| Gesamt | 145.342 | 167.285 | 27.315 | 99.533 | 40.437 (54.165) |
| (171.750) | (217.742) | (23.254) | (140.323) |
(Die Werte in Klammern betreffen Vorjahreswerte)
Den Zahlungsabflüssen für die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegt ein durchschnittlicher Zinssatz von 4,3 Prozent (i.Vj. 4,0 Prozent) zu Grunde. Die festverzinslichen Verbindlichkeiten werden mit einem Zinssatz zwischen 4,0 Prozent und 8,0 Prozent verzinst.
Weitere Angaben sind unter Punkt 31 dargestellt.
Zinsänderungsrisiken ist der Jenoptik-Konzern im Wesentlichen im Bereich der mittel- und langfristig verzinslichen finanziellen Vermögenswerte und Schulden aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze ausgesetzt. Diesem Risiko wird in Abhängigkeit von der Marktlage durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften begegnet.
scroll
| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
| --- | --- | --- |
| Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte | 71.763 | 19.155 |
| davon variabel verzinslich | 65.335 | 11.201 |
| fest verzinslich | 6.428 | 7.954 |
| Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten | 145.342 | 171.750 |
| davon variabel verzinslich | 74.206 | 84.250 |
| fest verzinslich | 71.136 | 87.500 |
Bei einer Änderung des Marktzinses zum 31. Dezember 2010 in einer Bandbreite von 100 Basispunkten würde sich für die festverzinslichen finanziellen Vermögenswerte ein Opportunitätsverlust bzw. -gewinn in Höhe von 64 TEUR (i.Vj. 80 TEUR) ergeben.
Für die finanziellen Schulden würde daraus bei gleicher Bandbreite ein Opportunitätsverlust bzw. -gewinn von 711 TEUR (i.Vj. 875 TEUR) resultieren.
Eine Veränderung von 100 Basispunkten der variabel verzinslichen finanziellen Vermögenswerte würde sich in Höhe von 653 TEUR (i.Vj. 112 TEUR) und für die variabel verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 742 TEUR (i.Vj. 843 TEUR) auswirken.
Die JENOPTIK AG begegnet den Risiken durch Zinssicherungen.
scroll
| Nominalvolumen | Marktwerte | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Zinscap | 20.000 | 20.000 | 4 | 115 |
Die JENOPTIK AG hat 2009 ein Finanzierungspaket mittel- und langfristiger Darlehen abgeschlossen, von denen 65.000 TEUR variabel verzinst sind. Für einen Teil dieser Darlehen hat die JENOPTIK AG in 2009 ein Zinssicherungsinstrument in Form eines Zinscap mit folgenden Parametern abgeschlossen:
scroll
| Zinscap | 20.000 TEUR (i.Vj. 20.000 TEUR) |
| Laufzeit | 31. März 2009 bis 30. März 2012 |
| Zinsobergrenze | 2,45 % |
| Referenzzins | 3-Monats-Euribor |
Mit dem Zinscap sind 20.000 TEUR Verbindlichkeiten gegen einen steigenden 3-Monats-Euribor über 2,45 Prozent für drei Jahre abgesichert. Da keine hoch effektive Hedge-Beziehung zu unseren Darlehensfinanzierungen besteht, wird das Derivat separat abgebildet und bewertet. Zum 31. Dezember 2010 beträgt der Marktwert des Derivats 4 TEUR (i.Vj. 115 TEUR). Die Marktwertveränderung wird erfolgswirksam erfasst.
Währungskursrisiken bestehen in der Schwankung der in Fremdwährung lautenden finanziellen Vermögenswerte und Schulden.
Zur Absicherung des Währungsrisikos werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Im Geschäftsjahr 2010 wurden Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von 42.920 TEUR zur Absicherung von Grundgeschäften als Cashflow-Hedge eingesetzt und dokumentiert. Auch im Vorjahr wurden nur Devisentermingeschäfte abgeschlossen und als Cashflow-Hedge bilanziert. Das Gesamtvolumen betrug im Vorjahr 36.347 TEUR.
Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe).
Aus den derivativen Finanzinstrumenten ergeben sich die folgenden positiven Marktwerte:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Geschäfte zur Absicherung gegen | ||
| Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte, langfristig | 495 | 754 |
| Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte, kurzfristig | 1.737 | 4.797 |
| Zinscap | 4 | 115 |
| Gesamt | 2.236 | 5.666 |
Aus den derivativen Finanzinstrumenten ergeben sich die folgenden negativen Marktwerte:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Geschäfte zur Absicherung gegen | ||
| Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte, langfristig | 471 | 12 |
| Währungsrisiken aus zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedges): Devisentermingeschäfte, kurzfristig | 982 | 907 |
| Gesamt | 1.453 | 919 |
Die angegebenen Marktwerte werden seitens der Kreditinstitute ermittelt und bestätigt.
Nettogewinne entstanden aus den Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 535 TEUR (i.Vj. 1.127 TEUR). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Nettoverluste für Finanzinstrumente in Höhe von 3.166 TEUR realisiert.
Die Devisentermingeschäfte sichern in Höhe von 24.475 TEUR Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2011 ab. In Höhe von 18.445 TEUR werden Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis 2013 abgesichert.
Die Devisentermingeschäfte gliedern sich nach Währungsverkäufen und -ankäufen wie folgt auf:
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Devisentermingeschäfte | ||
| USD/EUR-Verkauf | 41.757 | 28.515 |
| USD/EUR-Ankauf | 356 | 403 |
| GBP/EUR-Verkauf | 578 | 6.309 |
| GBP/EUR-Ankauf | 0 | 801 |
| CAD/EUR-Verkauf | 229 | 319 |
Die Grundgeschäfte betreffen im Wesentlichen Verkäufe von Produkten. Das abgesicherte Risiko ist jeweils das Währungsrisiko.
Da sie zur Absicherung des Cashflows bestimmt sind und als effektiv eingestuft wurden, ist die Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im Eigenkapital erfasst.
Die wesentlichen Fremdwährungstransaktionen im Jenoptik-Konzern betreffen den US-Dollar.
Ein konsequentes Währungsmanagement führte dazu, dass unsere Grundgeschäfte weitestgehend abgesichert sind und die Risikoposition weiter zurückgegangen ist.
Die Tabelle zeigt die Nettofremdwährungs-Risikoposition in US-Dollar:
scroll
| in TUSD |
31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | 17.426 | 16.975 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 1.788 | 2.288 |
| Fremdwährungsrisiko aus Bilanzpositionen | 15.638 | 14.687 |
| Fremdwährungsrisiko aus schwebenden Geschäften | 40.828 | 21.111 |
| Transaktionsbezogene Fremdwährungsposition | 56.466 | 35.798 |
| Wirtschaftlich durch Derivate abgesicherte Positionen | 54.114 | 35.320 |
| Nettoposition | 2.352 | 478 |
Eine Sensitivitätsanalyse bezogen auf den US-Dollar führte zu folgendem Ergebnis:
Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses zum Stichtag von 5 Prozent würde sich in Höhe von 88 TEUR positiv bzw. negativ und bei 10 Prozent in Höhe von 178 TEUR positiv bzw. negativ in der Gesamtergebnisrechnung auswirken.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das Bürgschaftsvolumen erwartungsgemäß stark zurückgegangen und betrug zum 31. Dezember 2010 noch 12.390 TEUR (i.Vj. 103.664 TEUR), wovon 70 Prozent durch Rückbürgschaften gesichert sind.
scroll
| in TEUR | 31.12.2010 | 31.12.2009 |
|---|---|---|
| Bürgschaften und Linie für caverion GmbH | 4.058 | 94.990 |
| Sonstige Gesellschaften | 8.332 | 8.424 |
| M + W Zander-Gruppe | 0 | 250 |
| Gesamt | 12.390 | 103.664 |
Die zum 31. Dezember 2010 noch bestehenden Bürgschaften für die verkaufte caverion GmbH in Höhe von 4.058 TEUR (i.Vj. 94.990 TEUR), sind in voller Höhe durch den neuen Eigentümer der caverion GmbH gegenüber der JENOPTIK AG rückverbürgt. Des Weiteren besteht keine Finanzierungszusage für Avalrahmen (i.Vj. 130.000 TEUR) mehr. Damit besteht aus der Übernahme von Bürgschaften für die caverion GmbH kein Risiko mehr für JENOPTIK AG.
Bei der größten Position der Bürgschaften für sonstige Gesellschaften handelt es sich um Gewährleistungsbürgschaften im Zusammenhang mit dem Klinikum 2000 Jena in Höhe von 5.500 TEUR (i.Vj. 5.500 TEUR), deren Teilenthaftung durch den Freistaat Thüringen noch immer aussteht. Mögliche Ansprüche aus Gewährleistung bestehen aus Jenoptik-Sicht tatsächlich nur noch in Höhe von 481 TEUR (i. Vj. 527 TEUR).
Die gegenüber der OLPE Jena GmbH, Jena, gestellte Kreditsicherheit, wurde auf 600 TEUR (i.Vj. 1.000 TEUR) prolongiert und wird weiter stufenweise reduziert.
Bürgschaften für die Ende 2010 verkaufte Jena-Optronik GmbH bestehen zum 31. Dezember 2010 noch in Höhe von 870 TEUR und sind in voller Höhe durch den neuen Eigentümer der Jena-Optronik GmbH gegenüber der JENOPTIK AG rückverbürgt.
Für die verkaufte M+W Zander-Gruppe bestehen zum 31. Dezember 2010 keine Bürgschaften (i.Vj. 250 TEUR) mehr.
Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen sind unter Punkt 16 dargestellt.
Neben den Bestellobligos für Sachanlagen bestehen weitere Bestellobligos in Höhe von 38.093 TEUR (i.Vj. 24.120 TEUR).
Die JENOPTIK AG und ihre Konzerngesellschaften sind an mehreren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt.
Für Ausführungen zu anhängigen Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten, verweisen wir im Übrigen auf den Abschnitt "Rechtliche Risiken" im Konzernlagebericht auf Seite 101.
Für eventuelle finanzielle Belastungen aus Gerichts- oder Schiedsverfahren sind bei der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet worden, wenn es sich um ein Ereignis vor dem Bilanzstichtag handelt und von den gesetzlichen Vertretern eine Wahrscheinlichkeit eines Abflusses von wirtschaftlichen Ressourcen von über 50 Prozent eingeschätzt wird. Es besteht in angemessenem Umfang Versicherungsdeckung.
Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 10. März 2011 zur Feststellung an den Aufsichtsrat freigegeben. Es gab keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2010.
Als nahe stehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen" gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.
Derzeit ist gemäß Mitteilung nach § 21 WpHG mit 25,02 Prozent die ECE Industriebeteiligungen GmbH, Österreich, am Jenoptik-Konzern beteiligt. Die übrigen Aktien befinden sich im Streubesitz. Mit der ECE European City Estates GmbH bestehen im Geschäftsjahr keine Liefer- und Leistungsbeziehungen oder sonstige Beziehungen.
Zusammensetzung der Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen im Geschäftsjahr 2010:
scroll
| davon mit | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamt | nicht-konsolidierten Gesellschaften | Gemeinschaftsunternehmen |
| --- | --- | --- | --- |
| Umsatz | 6.877 | 6.869 | 8 |
| Bezogene Leistungen | 4.253 | 2.413 | 1.840 |
| Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit | 4.286 | 4.119 | 167 |
| Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit | 778 | 705 | 73 |
| Darlehen und Ausleihungen | 1.726 | 726 | 1.000 |
Die bezogenen Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 1.840 TEUR beinhalten 1.508 TEUR Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
Weiterhin bestehen im Konzern Bürgschaften gegenüber nahe stehenden Unternehmen in Höhe von 6.862 TEUR, von denen 3.037 TEUR durch Rückbürgschaften gesichert sind.
Mitglieder des Vorstandes bzw. des Aufsichtsrates der JENOPTIK AG sind Mitglieder in Aufsichtsräten bzw. Vorständen von anderen Unternehmen, mit denen die Jenoptik im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält. Alle Geschäfte mit diesen Unternehmen werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind.
Ausführliche Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat sind im Abschnitt Vorstand und Aufsichtsrat aufgeführt.
Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG ist gemäß § 315a HGB mit befreiender Wirkung für einen Konzernabschluss nach HGB in Übereinstimmung mit den Richtlinien des IASB erstellt. Gleichzeitig stehen Konzernabschluss und Konzernlagebericht im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (83/349/EWG), wobei diese Richtlinie entsprechend ihrer Auslegung im Standard Nr. 1 (DRS 1) "Befreiender Konzernabschluss nach § 315a HGB" des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) interpretiert wurde. Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden alle Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, die vom HGB gefordert werden und über die nach IFRS notwendigen Angabepflichten hinausgehen.
Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben folgende vollkonsolidierte verbundene deutsche Unternehmen von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB Gebrauch gemacht:
| ― | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Jena |
| ― | LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Jena |
| ― | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein |
| ― | Hommel-Etamic GmbH, Villingen-Schwenningen |
| ― | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena |
| ― | ESW GmbH, Wedel |
| ― | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin |
| ― | JENOPTIK Laser GmbH, Jena |
| ― | Lechmotoren GmbH, Altenstadt |
| ― | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis |
| ― | JENOPTIK SSC GmbH, Jena |
| ― | JORENT Techno GmbH, Jena |
| ― | Innovavent GmbH, Göttingen |
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf:
scroll
| 2010 | 2009 | |
|---|---|---|
| Mitarbeiter | 2.928 | 3.206 |
| Auszubildende | 120 | 127 |
| Gesamt | 3.048 | 3.333 |
In anteilmäßig konsolidierten Unternehmen waren 2010 durchschnittlich 34 (i.Vj. 35) Mitarbeiter beschäftigt.
scroll
| in TEUR | 2010 | 2009 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | ||
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren | 163.368 | 157.164 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 60.811 | 49.446 |
| Gesamt | 224.179 | 206.610 |
| Personalaufwand | ||
| Löhne und Gehälter | 158.115 | 158.274 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 28.148 | 29.035 |
| Gesamt | 186.263 | 187.309 |
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 am 9. Dezember 2010 abgegeben. Die Erklärung ist den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG www.jenoptik.de/lnvestoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht worden. Die Erklärung ist auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) einsehbar.
Als Mitglieder des Vorstandes waren im Geschäftsjahr 2010 folgende Herren bestellt:
scroll
| weitere Mandate bei: | |
|---|---|
| Dr. Michael Mertin Vorsitzender des Vorstandes der JENOPTIK AG | CoOptics GmbH (AR Mitglied) |
| Frank Einhellinger Mitglied des Vorstandes der JENOPTIK AG | Keine |
Die Vergütung der 2010 im Vorstand der JENOPTIK AG aktiven Mitglieder beträgt voraussichtlich 1.676 TEUR ohne sonstige Leistungen und LTI-Programm.
scroll
| Vergütung für 2010 | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | fix | variabel (ohne LTI)1) | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- |
| Dr. Michael Mertin (Vorsitzender des Vorstandes) | 490 | 610 | 1.100 |
| Frank Einhellinger (Mitglied des Vorstandes) | 320 | 256 | 576 |
| Gesamt | 810 | 866 | 1.676 |
1) LTI = Long-Term-Incentive-Komponente
Die Festvergütung der Mitglieder des Vorstandes wird in der genannten Höhe für Herrn Dr. Mertin seit dem 1. Januar 2009 und für Herrn Einhellinger seit dem 1. Juli 2009 gezahlt. Ab dem 1. Januar 2011 erhöht sich die Festvergütung für Herrn Dr. Mertin um 20 TEUR sowie für Herrn Einhellinger um 13 TEUR.
Der variable Teil der Vergütung ist gemäß den im Geschäftsjahr 2010 geänderten Vorstandsdienstverträgen abhängig von der Erreichung von Zielen gemäß einer zwischen der JENOPTIK AG, vertreten durch den Aufsichtsrat, und dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossenen Zielvereinbarung. Die Zielvereinbarung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten.
Bemessungsgrundlagen hierfür sind das Konzern-EBIT, der operative Cashflow, der Konzern-Jahresüberschuss, kapitalmarkt- und aktienrelevante sowie strategische und operative Ziele für das betreffende Jahr sowie langfristiger Art und eine individuelle Leistungsbeurteilung, jeweils verbunden mit Caps bei der Zielunter- und -übererfüllung. Zusätzlich gibt es für die Summe der Einzelziele, auf deren Grundlage sich die Berechnung der variablen Vergütung bezieht, eine Gesamtdeckelung. Die tatsächliche Höhe der variablen Vergütung ist abhängig von der Erreichung der Ziele gemäß Zielvereinbarung.
Die Zielabrechnung der variablen Vergütung für 2010 erfolgt nachschüssig. Sie ist mit dem Personalausschuss vorab abgestimmt, bedarf aber noch der Verabschiedung im vollständigen Aufsichtsratsgremium und ist somit noch nicht endgültig.
Ein Teil der variablen Vergütung basiert auf der bereits seit 2009 bestehenden und im Jahr 2010 nach Vorgabe des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorStAG) neu strukturierten Long-Term-Incentive-Komponente (LTI) in Form von virtuellen Aktien.
Die Zuteilung der virtuellen Aktien erfolgte im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung. Eine Auszahlung erfolgt jedoch erst nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung auf Basis des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse des vollen vierten Folgejahres. Folgejahr ist das Kalenderjahr, das dem Kalenderjahr folgt, für das die Zielvereinbarung abgeschlossen wurde. Dies bedeutet für den Fall der Gewährung virtueller Aktien im Rahmen der Zielvereinbarung für das Jahr 2010, dass die Zuteilung der virtuellen Aktien im Rahmen der Feststellung der Zielerreichung im Jahre 2011 und die Auszahlung des Geldwertes der virtuellen Aktien -deren Höhe auf Basis des Durchschnittskurses der Aktien im Jahr 2014 ermittelt wird - am Anfang des Jahres 2015 erfolgt. Nach Abstimmung mit dem Personalausschuss soll die Zuteilung für das Geschäftsjahr 2010 vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates 42.222 virtuelle Aktien für Herrn Dr. Mertin und 21.932 virtuelle Aktien für Herrn Einhellinger betragen.
Die Nebenleistungen für Herrn Dr. Mertin betragen 44,5 TEUR (i.Vj. 42,5 TEUR), für Herrn Einhellinger 22,7 TEUR (i.Vj. 22,8 TEUR). In den Nebenleistungen ist neben dem Dienstwagen die Übernahme der Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung sowie einer Unfallversicherung enthalten.
Im Jahr 2007 wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung für beide Vorstände abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zu Grunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der Aufwand für die Unterstützungskasse ist seit Abschluss unverändert und betrug im Jahr 2010 für Herrn Dr. Mertin 240 TEUR und für Herrn Einhellinger 66 TEUR.
Der privat erworbene Aktienbesitz der Vorstandsmitglieder betrug zum Geschäftsjahresende 1.036 Aktien, die Herr Frank Einhellinger hält. Herr Dr. Michael Mertin hält keine Aktien der JENOPTIK AG.
Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder wurden in Höhe von 293 TEUR geleistet. Die Pensionsrückstellungen (Defined Benefit Obligation) für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Stichtag 31. Dezember 2010 auf insgesamt 3.668 TEUR. Der für diese bestehenden Rückstellungen 2010 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 207 TEUR.
Als Mitglieder des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr 2010 folgende Damen und Herren bestellt:
scroll
| weitere Mandate bei: | |
|---|---|
| RUDOLF HUMER Unternehmer Mitglied im: Personalausschuss (Vorsitzender) Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) Nominierungsausschuss (Vorsitzender) | • Baumax AG, Österreich (vgl. Kgr. Mitglied) • Baumax Anteilsverwaltung AG, Österreich (vgl. Kgr. Mitglied) • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Vorsitz) |
| WOLFGANG KEHR1) Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall, Bezirk Frankfurt/Main Mitglied im: Personalausschuss Vermittlungsausschuss | Keine |
| MICHAEL EBENAU1) Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld und zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Gera Mitglied im: Prüfungsausschuss Personalausschuss (ab 9.12.2010) Vermittlungsausschuss (ab 9.12.2010) | Keine |
| MARKUS EMBERT1) Dipl.-Ing. für Elektrotechnik der ESW GmbH Mitglied im: Kapitalmarktausschuss | Keine |
| CHRISTIAN HUMER Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich Mitglied im: Personalausschuss Nominierungsausschuss | • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) |
| THOMAS KLIPPSTEIN1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Jenoptik Mitglied im: Personalausschuss Prüfungsausschuss | Keine |
| CHRISTEL KNOBLOCH1) Prozesskoordinatorin bei der JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH (ab 6.12.2010) Mitglied im: Kapitalmarktausschuss (ab 9.12.2010) | Keine |
| ANITA KNOP1) Dipl.-Ing. für Informationstechnik der Jena-Optronik GmbH (bis 3.12.2010) Mitglied im: Kapitalmarktausschuss | Keine |
| DIETER KRÖHN1) Fertigungsplaner der ESW GmbH (ab 3.12.2010) Mitglied im: Kapitalmarktausschuss (ab 9.12.2010) | Keine |
| DR. LOTHAR MEYER Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der ERGO Versicherungsgruppe AG Mitglied im: Prüfungsausschuss Kapitalmarktausschuss (Vorsitzender) | • UniCredit Bank AG (AR Mitglied) • ERGO Versicherungsgruppe AG (AR Mitglied) |
| GÜNTHER REISSMANN1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Jenoptik (bis 10.6.2010), Betriebsratsvorsitzender der JENOPTIK AG (bis 30.11.2010) Mitglied im: Personalausschuss Vermittlungsausschuss Kapitalmarktausschuss | Keine |
| HEINRICH REIMITZ Mitglied der Geschäftsführung der ECE European City Estates GmbH, Österreich Mitglied im: Prüfungsausschuss (Vorsitzender) Kapitalmarktausschuss | • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) |
| PROF. DR. RER. NAT. HABIL., DIPL.-PHYSIKER ANDREAS TÜNNERMANN Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Professor für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena Mitglied im: Personalausschuss Vermittlungsausschuss Nominierungsausschuss | • BioCentive GmbH (AR Vorsitz) • CoOptics GmbH (AR Mitglied) |
| GABRIELE WAHL-MULTERER Dipl.-Kauffrau, Unternehmerin Mitglied im: Kapitalmarktausschuss | Keine |
Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium ki - konzerninternes Mandat stv. - Stellvertretender/-s
1) Vertreter der Arbeitnehmer
Die Vergütung des Aufsichtsrates besteht aus einer festen sowie einer erfolgsabhängigen Komponente und ist in § 19 der mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 neu gefassten Satzung der JENOPTIK AG geregelt. Diese Vergütungsregelung sieht als einen Teil der Gesamtbezüge eine feste jährliche Vergütung in Höhe von 15 TEUR vor. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Anderthalbfache dieses Betrages. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine Vergütung in Höhe von 5 TEUR. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte. Die feste Vergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar.
Daneben erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine erfolgsorientierte jährliche Vergütung in Höhe von 7,5 TEUR, sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung erhöht sich auf 15 TEUR, sofern das Konzernergebnis vor Steuern den Wert von 15 Prozent des Konzern-Eigenkapitals übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Anderthalbfache dieses Betrages. Für die Ermittlung des Ergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals ist der festgestellte Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr maßgebend. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung ist nach der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das abgelaufene Geschäftsjahr beschließt, d. h. regelmäßig nach der Hauptversammlung des folgenden Geschäftsjahres, zu zahlen. Da das Konzernergebnis vor Steuern 2009 den o. g. Wert nicht erreichte, wurde im Jahr 2010 keine erfolgsorientierte Vergütung für das Geschäftsjahr 2009 gezahlt.
Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.
Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates außerdem ein Sitzungsgeld in Höhe von 0,6 TEUR. Auslagen eines Mitglieds des Aufsichtsrates im Zusammenhang mit der Ausübung seines Amtes werden nach den dafür allgemein geltenden gesetzlichen Vorschriften gegen Nachweis erstattet; sofern sie unmittelbar im Zusammenhang mit der Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrates oder einer seiner Ausschüsse stehen, gilt dies jedoch nur, soweit sie den Betrag von 0,6 TEUR übersteigen.
Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden für die Festvergütung des Aufsichtsrates 342 TEUR und für die variable Vergütung 101 TEUR zurückgestellt. Die Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen (insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen) an die Mitglieder des Aufsichtsrates gezahlt.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2010 betrug der Gesamtbesitz aller von den Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehaltenen Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente 3.729.473. Darin enthalten sind 2.773.066 Aktien, die von Frau Wahl-Multerer als Alleingesellschafterin der ZOOM Immobilien GmbH (als Rechtsnachfolgerin der VARIS Vermögensverwaltungs GmbH) gehalten werden, sowie 675.000 Aktien, die Herr Rudolf Humer direkt und indirekt hält.
Entsprechend dieser Vergütungssystematik erhielten die Mitglieder des Aufsichtrates im Geschäftsjahr 2010 folgende Gesamtvergütung ausgezahlt:
scroll
| davon | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamtbezüge | Festvergütung | Sitzungsgelder | Umsatzsteuer1) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Rudolf Humer (Vorsitzender) | 44,8 | 40,0 | 4,8 | 0,0 |
| Wolfgang Kehr (stv. Vorsitzender bis 31.12.2010) | 38,4 | 32,7 | 5,7 | 6,1 |
| Michael Ebenau (stv. Vorsitzender ab 1.1.2011) | 29,5 | 23,8 | 5,7 | 4,7 |
| Markus Embert | 26,7 | 23,8 | 2,9 | 4,3 |
| Christian Humer | 24,8 | 20,0 | 4,8 | 0,0 |
| Thomas Klippstein | 37,6 | 29,7 | 7,9 | 6,0 |
| Christel Knobloch (seit dem 6.12.2010) | 0,6 | 0,0 | 0,6 | 0,0 |
| Anita Knop (bis 3.12.2010) | 26,7 | 23,8 | 2,9 | 4,3 |
| Dieter Kröhn (seit dem 3.12.2010) | 0,6 | 0,0 | 0,6 | 0,0 |
| Dr. Lothar Meyer | 41,4 | 35,7 | 5,7 | 6,6 |
| Günther Reißmann (bis 30.11.2010) | 34,7 | 29,7 | 5,0 | 5,5 |
| Heinrich Reimitz | 35,4 | 30,0 | 5,4 | 0,0 |
| Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann | 28,8 | 23,8 | 5,0 | 4,6 |
| Gabriele Wahl-Multerer | 26,7 | 23,8 | 2,9 | 4,3 |
| Gesamt | 396,7 | 336,8 | 59,9 | 46,4 |
1) in Festvergütung und Sitzungsgeldern enthalten; die Herren Rudolf und Christian Humer und Herr Mag. Heinrich Reimitz sind aufgrund ihres Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig, sodass auf ihre Vergütung keine Umsatzsteuer anfiel, sondern ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs.1 Nr. 4 EStG auf die Festvergütung gezahlt wurde.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf, einschließlich des Geschäftsergebnisses, und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Jena, den 10. März 2011
Michael Mertin Frank Einhellinger
Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt:
"Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers.
Wir haben den von der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellungen von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."
Berlin, den 10. März 2011
**KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
DR. KRONNER, Wirtschaftsprüfer
NEUMANN, Wirtschaftsprüfer
Sehr geehrte Aktionäre,
die Jenoptik hat die spürbaren Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise aus dem Geschäftsjahr 2009 überwunden und kann im Berichtszeitraum 2010 auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Hervorzuheben ist hierbei die weiter fortgesetzte erhebliche Reduzierung der Nettoverschuldung und die allgemeine Verbesserung der Ertrags- und Finanzlage des Konzerns.
Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in der Geschäftsordnung niedergelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten sowie seine Tätigkeiten kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig und intensiv eingebunden und ihn regelmäßig zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form unterrichtet, insbesondere über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und des Konzerns, die Geschäftsentwicklung, die Risikolage einschließlich des Risikomanagements, relevante Compliance-Themen sowie die Unternehmensplanung und -strategie. Die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der Berichte des Vorstandes in den Ausschüssen und den Sitzungen des Plenums ausführlich erörtert. Die Finanz- und Risikolage des Konzerns und das Risikomanagement standen auch im Berichtsjahr im besonderen Fokus der Tätigkeit des Aufsichtsrates. Soweit es zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen kam, wurden diese dem Aufsichtsrat vom Vorstand unter Angabe von Gründen detailliert erläutert. Den Berichtspflichten von § 90 AktG und des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde vollumfänglich entsprochen.
Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften, welche ihm durch den Vorstand entsprechend den Regelungen des Gesetzes, der Satzung sowie der Geschäftsordnung des Vorstandes anhand ausführlicher Unterlagen jeweils ordnungsgemäß zur Beschlussfassung vorgelegt wurden, nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Dazu gehörten insbesondere die Kapitalerhöhung um zehn Prozent des Grundkapitals, die Veräußerung der Anteile an der caverion GmbH und die Veräußerung der Jena-Optronik GmbH. Insgesamt trat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2010 zu vier turnusgemäßen Sitzungen zusammen, an denen auch die Mitglieder des Vorstandes teilnahmen. Zudem wurden in zwei schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Die Präsenz bei den Sitzungen lag durchschnittlich bei 94 Prozent.
Der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse standen auch in der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde vom Vorstand hierbei insbesondere über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Zudem erhielten sämtliche Aufsichtsratsmitglieder zwischen den Sitzungen regelmäßig detaillierte Monatsberichte zur Lage der Gesellschaft. An einem gesonderten Strategietag vor der Dezembersitzung 2010 hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand und Vertretern der ersten Führungsebene des Konzerns aus Markt-, Wettbewerbs- und Kundensicht die langfristige, an Trends orientierte strategische Positionierung und potenzielle Wachstumsfelder einschließlich eines Ausblicks auf die mittelfristige Planung der einzelnen Geschäftsfelder ausführlich diskutiert und erörtert. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte stets in vertrauensvoller und offener Atmosphäre.
Regelmäßiger Gegenstand der Sitzungen waren die Berichte des Vorstandes über den Gang der Geschäfte, insbesondere die aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Risikosituation sowie die Finanzlage. Auch beschäftigte sich der Aufsichtsrat wiederkehrend mit dem Jenoptik Exzellenz Programm, welches konzernweit eine Vielzahl von Kostensenkungs- und Optimierungsmaßnahmen integriert hat.
In der Sitzung am 29. März 2010 hat sich der Aufsichtsrat in Gegenwart zweier Vertreter des Abschlussprüfers vor allem mit der Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des Konzernlageberichtes und des Lageberichtes sowie mit dem Geschäftsbericht 2009, insbesondere mit der darin enthaltenen Erklärung zur Unternehmensführung einschließlich des Corporate-Governance-Berichtes, befasst. Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG und der Konzernabschluss wurden gebilligt und der Jahresabschluss damit festgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 9. Juni 2010. Zudem wurde der Aufsichtsrat ausführlich über die im März 2010 vom Vorstand und dem dazu ermächtigten Kapitalmarktausschuss des Aufsichtsrates beschlossene und durchgeführte Kapitalerhöhung, über den aktualisierten Verhaltenskodex des Konzerns sowie den Status des Immobilienportfolios des Unternehmens informiert. Der Aufsichtsrat legte außerdem die Eckpunkte für die Abrechnung der Zielvereinbarung 2009 für die Vorstandsmitglieder fest.
In der Aufsichtsratssitzung am 8. Juni 2010 berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des ersten Quartals. Der Aufsichtsrat verabschiedete seine überarbeitete und aktualisierte Geschäftsordnung und stimmte Änderungen in der Geschäftsordnung des Vorstandes zu. Ferner stimmte er der Veräußerung der von der JENOPTIK AG gehaltenen 15,1-prozentigen Beteiligung an dem Stammkapital der caverion GmbH, Stuttgart, an die YIT GmbH zu. Nach intensiver Beratung beschloss der Aufsichtsrat eine Änderung der Vorstandsverträge einschließlich einer Anpassung des Vergütungssystems an das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG). Zudem legte er fest, dass er ebenso wie der Vorstand mit Wirkung ab dem 1. Januar 2011 einen den Anforderungen von Ziffer 3.8 Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechenden Selbstbehalt in der D & O-Versicherung, einer Vermögensschadens-Haftpflichtversicherung, tragen wolle.
In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Juli 2010 wurden auf der Grundlage der geänderten Vorstandsverträge und basierend auf entsprechenden Vorschlägen des Personalausschusses die Zielvereinbarungen für die Vergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2010 beschlossen.
In der Sitzung vom 8. September 2010 berichtete der Vorstand unter Vorlage des Halbjahresabschlusses sowie des Monatsberichtes zum 31. Juli 2010 über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns. Er informierte den Aufsichtsrat zudem über den erfolgten Vollzug der Veräußerung der Anteile der JENOPTIK AG an der caverion GmbH und die damit einhergehende Beendigung der mit der caverion GmbH bestehenden Finanzierungsvereinbarung. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich ferner mit den von der Regierungskommission beschlossenen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 sowie der Einführung eines sicheren elektronischen Datenraums zur Verbesserung des Informationsaustausches mit bzw. zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern.
In einem weiteren schriftlichen Umlaufverfahren Anfang Oktober 2010 stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung sämtlicher Anteile der JENOPTIK AG an der Jena-Optronik GmbH an die Astrium GmbH zu. Das Vorhaben der Veräußerung war zuvor in der Sitzung vom 8. September 2010 ausführlich erläutert worden.
In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 9. Dezember 2010 befasste sich der Aufsichtsrat erneut nach ausführlicher Berichterstattung durch den Vorstand über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des dritten Quartals mit der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2011. Aufgrund der neuen Empfehlung von Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex legte der Aufsichtsrat konkrete Ziele für seine künftige Zusammensetzung fest und verabschiedete anschließend gemeinsam mit dem Vorstand nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz. Ferner wurden die Ergebnisse der vom Aufsichtsrat mittels eines Fragebogens durchgeführten Effizienzprüfung ausgewertet und erörtert. Auf Empfehlung des Prüfungsausschusses sowie entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 bestellt. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat außerdem über Änderungen im Beteiligungsportfolio sowie über Weiterentwicklungen im Risikomanagementsystem und Internen Kontrollsystem.
Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse eingerichtet, welche, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums treffen sowie Themen vorbereiten, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und die Ergebnisse der Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden jeweils in der nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse kann der Aufstellung auf Seite 174 / 175 des Geschäftsberichtes entnommen werden.
Der Prüfungsausschuss, geleitet von Herrn Mag. Heinrich Reimitz, hielt im Berichtszeitraum vier Sitzungen ab. An den Sitzungen nahmen stets der Finanzvorstand sowie in der ersten Sitzung des Geschäftsjahres auch zwei Vertreter des Abschlussprüfers teil. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben verfügt mindestens ein unabhängiges Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung oder Abschlussprüfung. Der Ausschuss befasste sich intensiv mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, des Lage- und des Konzernlageberichtes sowie mit der Erörterung der detaillierten Quartals- und Halbjahresberichte vor ihrer Veröffentlichung. Im Fokus des Prüfungsausschusses standen weiter die Wirksamkeit und die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems, des Internen Kontrollsystems sowie aktuelle Themen aus den Bereichen der Internen Revision und der Compliance. In seiner Sitzung im März 2010 empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 9. Juni 2010 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 zur Wahl vorzuschlagen. Hierzu prüfte er eingehend die Unabhängigkeit und Qualifikation des Abschlussprüfers und die vom Abschlussprüfer im vorangegangenen Geschäftsjahr zusätzlich erbrachten Leistungen. Im Mai 2010 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit dem Konzernrisikobericht, der überarbeiteten konzernweiten Risikomanagement-Richtlinie sowie dem aktualisierten Verhaltenskodex und der Compliance-Richtlinie. Gegenstand der Beratungen im August 2010 waren erneut der aktuelle Konzernrisikobericht, die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte für die Prüfung des Konzernabschlusses für das Jahr 2010 sowie die Prüfung des Managementletters des Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2009. In der letzten Sitzung des Jahres im November 2010 bereitete der Prüfungsausschuss die Erteilung des Prüfungsauftrages an den Abschlussprüfer einschließlich seiner Honorarvereinbarung vor und unterbreitete dem Plenum anschließend einen Vorschlag zur Beauftragung. Auch waren die Ergebnisse der Prüfungen der Internen Revision sowie deren Prüfungsplanung für das kommende Geschäftsjahr und die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems Gegenstand der Sitzung.
Der Personalausschuss wird durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Rudolf Humer geleitet. Der Ausschuss bereitet unter anderem die Personalentscheidungen des Aufsichtsrates im Hinblick auf die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder vor und tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Mal. Gegenstand intensiver Beratung waren die Zielvereinbarungen der Vorstände sowie die Änderungen der Vorstandsverträge, insbesondere die Ausgestaltung des Vergütungssystems zur Anpassung an das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG). Hierzu unterbreitete der Personalausschuss dem Plenum entsprechende Beschlussvorschläge.
Der ebenfalls vom Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Rudolf Humer geleitete Nominierungsausschuss besteht aus den drei Anteilseignervertretern des Personalausschusses und hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen. In Ermangelung eines Anlasses fand im Berichtsjahr keine Sitzung statt.
Der von Herrn Dr. Lothar Meyer geleitete Kapitalmarktausschuss tagte im Geschäftsjahr 2010 drei Mal, davon zwei Mal in Form einer Telefonkonferenz. Der Kapitalmarktausschuss hat von den ihm vom Aufsichtsrat für den Fall einer Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit einer Ausnutzung des genehmigten Kapitals übertragenen Befugnissen Gebrauch gemacht und Maßnahmen zur Durchführung einer Kapitalerhöhung sowie zur entsprechenden Änderung der Satzung der JENOPTIK AG zugestimmt.
Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.
Der Aufsichtsrat hat sich auch im Berichtsjahr 2010 mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung fortlaufend auseinandergesetzt und sich über die Weiterentwicklung und Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex in den Sitzungen vom 8. September 2010 und 9. Dezember 2010 umfassend informiert. Über die Corporate Governance bei der JENOPTIK AG berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Corporate-Governance-Bericht sowie in der Erklärung zur Unternehmensführung, welche Sie ab Seite 12 des Geschäftsberichtes finden können. Hinsichtlich der Grundzüge des Vergütungssystems des Vorstandes und deren Veränderungen wird auf die Erläuterungen im Lagebericht (Seite 40 ff.) sowie auf die individualisierte Darstellung der Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder im Anhang (auf den Seiten 161/ 162 und ab Seite 172) verwiesen.
Den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend, überprüfte der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Effizienz seiner eigenen Tätigkeit, welche bejaht werden konnte. In der Sitzung vom 9. Dezember 2010 beschloss der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand, die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG mit nur einer Abweichung abzugeben. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2011 entspricht die JENOPTIK AG uneingeschränkt sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Entsprechenserklärung einschließlich der Begründung einer Abweichung wurde den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.
Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der JENOPTIK AG sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht, welche gemäß § 315 a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurden, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Den Prüfauftrag hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 sowie aufgrund der Empfehlung des Prüfungsausschusses in seiner Sitzung vom 9. Dezember 2010 erteilt.
Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Die Prüfberichte wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss in seiner Sitzung vom 8. März 2011 als auch vom Plenum in der Sitzung vom 23. März 2011 neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. In beiden Sitzungen berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen. Er stand auch für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erstattete dem Plenum ausführlich Bericht über die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss.
Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion im Aufsichtsrat hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 23. März 2011 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Personelle Veränderungen im Vorstand hat es während des Geschäftsjahres 2010 nicht gegeben.
Mit Wirkung zum 30. November 2010 schied der langjährige Konzernbetriebsratsvorsitzende Herr Günther Reißmann als dienstältestes Mitglied mit altersbedingter Beendigung seiner aktiven Tätigkeit bei der JENOPTIK AG aus dem Aufsichtsrat aus. Auf Vorschlag des Konzernbetriebsrates wurde Herr Dieter Kröhn durch gerichtlichen Beschluss des Amtsgerichtes Jena zum Mitglied des Aufsichtsrates bis zum Ablauf der Amtsperiode des aktuellen Aufsichtsrates bestellt. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn Reißmann für seinen Einsatz und seine großen Verdienste für das Unternehmen, für seine Mitarbeit seit der Gründung und für seine 18-jährige ununterbrochene und engagierte Mitgliedschaft im Aufsichtsrat.
Mit dem Vollzug des Verkaufs sämtlicher Anteile an der Jena-Optronik GmbH erlosch das Amt von Frau Anita Knop als Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat. Frau Christel Knobloch wurde durch gerichtlichen Beschluss des Amtsgerichtes Jena zum Mitglied des Aufsichtsrates ebenfalls bis zum Ablauf der Amtsperiode des aktuellen Aufsichtsrates bestellt. Der Aufsichtsrat dankt Frau Knop für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz für das Unternehmen in den zurückliegenden Jahren.
In der Sitzung am 8. Dezember 2010 wurde Herr Michael Ebenau mit Wirkung zum 1. Januar 2011 als Nachfolger von Herrn Wolfgang Kehr zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Herr Kehr hat sein Amt als Stellvertreter zum Ablauf des 31. Dezember 2010 wegen altersbedingter Beendigung seines aktiven Anstellungsverhältnisses mit der IG Metall niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Kehr für sein Engagement als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender seit dem 6. Juni 2008. Er nimmt sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der JENOPTIK AG weiterhin wahr.
Unser Dank gilt ebenfalls den Mitgliedern des Vorstandes, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretern für ihr großes persönliches Engagement sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Jena, im März 2011
Für den Aufsichtsrat
Rudolf Humer, Vorsitzender
Die Grundsätze einer verantwortungsbewussten, wertebasierten und auf den langfristigen Erfolg ausgerichteten Unternehmensführung sind aus Sicht des Managements der JENOPTIK AG eine wesentliche Grundlage für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung des gesamten Konzerns. Die gute Corporate Governance hat für die Jenoptik auch wesentlich zur Bewältigung der spürbaren Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise beigetragen.
Jenoptik orientiert sich an anerkannten Standards und bekennt sich zu den Empfehlungen des deutschen corporate Governance Kodex ("Kodex"). Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde am 9. Dezember 2010 gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet und ist ebenso wie die Erklärungen der vergangenen Jahre auf der Internetseite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren/ Corporate Governance dauerhaft zugänglich. Seit dem 1. Januar 2011 entspricht Jenoptik erstmalig vollumfänglich den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010, zuvor wurde mit nur einer Abweichung entsprochen. Jenoptik hat damit auch die Kodexanpassungen des vergangenen Jahres umgesetzt. Neben den Empfehlungen des Kodex folgt die Jenoptik auch der überwiegenden Zahl der im Kodex enthaltenen Anregungen.
Jenoptik ist überzeugt, dass eine transparente Unternehmensführung auch dazu beiträgt, das Vertrauen von Anlegern, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit in den Konzern weiter zu stärken. Hierzu gehört auch ein angemessener Umgang mit Risiken. Die Beachtung externer und interner Vorschriften sehen wir als Grundlage verantwortlichen Handelns und wesentlichen Bestandteil unseres Geschäftes.
Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und erklären gemäß § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz:
I. Den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 26. Mai 2010 wird ab dem 1. Januar 2011 vollumfänglich entsprochen.
II. Seit der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2009 wurde und wird bis zum 31. Dezember 2010 den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:
Auf einen Selbstbehalt bei der D & O-Versicherung für die Mitglieder des Aufsichtsrates wird verzichtet (Ziff. 3.8 Abs. 3 Deutscher Corporate Governance Kodex).
Der Aufsichtsrat war bisher der Ansicht, dass Motivation und Verantwortung der Mitglieder des Aufsichtsrates durch einen Selbstbehalt nicht verbessert werden können. Nach erneuter Diskussion hat der Aufsichtsrat in der Sitzung vom 8. Juni 2010 beschlossen, dass er mit Wirkung ab dem 1. Januar 2011 einen den Anforderungen von Ziffer 3.8 Abs. 3 Deutscher Corporate Governance Kodex entsprechenden Selbstbehalt tragen wird, weshalb sämtlichen Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" mit Wirkung ab dem 1. Januar 2011 entsprochen wird.
scroll
| JENOPTIK AG Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters in % |
Währung | Eigenkapital 31.12.2010 TEUR / Landesw. | Ergebnis 2010 TEUR / Landesw. |
|---|---|---|---|---|---|
| 1.1. Verbundene konsolidierte Unternehmen | |||||
| - unmittelbare Beteiligungen | |||||
| 1. | JENOPTIK ROBOT GmbH, Deutschland, Monheim am Rhein | 100 | TEUR | ||
| 2. | HOMMEL-ETAMIC GmbH, Deutschland, Villingen-Schwenningen | 100 | TEUR | ||
| 3. | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 4. | ESW GmbH, Deutschland, Wedel | 100 | TEUR | ||
| 5. | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 6. | JENOPTIK Laser GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 7. | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Deutschland, Triptis | 100 | TEUR | ||
| 8. | JORENT Techno GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 9. | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 10. | LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Deutschland, Grünwald | 100 | TEUR | ||
| 11. | JENOPTIK SSC GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | ||
| 12. | JENOPTIK North America Inc., USA, Jupiter (FL) | 100 | TUSD | ||
| - mittelbare Beteiligungen | |||||
| 13. | Traffipax Inc., USA, Linthicum (MD) | 100 | TUSD | ||
| 14. | Multanova AG, Schweiz, Uster | 100 | TCHF | ||
| 15. | Hommel-Movomatic Suisse SA, Schweiz, Peseux | 100 | TCHF | ||
| 16. | Hommel-Etamic France SA, Frankreich, Bayeux Cedex | 100 | TEUR | ||
| 17. | HOMMEL-ETAMIC America Corp., USA, Rochester Hills (MI) | 100 | TUSD | ||
| 18. | LECHMOTOREN GmbH, Deutschland, Altenstadt | 100 | TEUR | ||
| 19. | Electroop S.A., Spanien, Madrid | 75 | TEUR | ||
| 20. | PHOTONIC SENSE GmbH, Deutschland, Eisenach | 100 | TEUR | ||
| 21. | Innovavent GmbH, Deutschland, Göttingen | 100 | TEUR | ||
| 22. | JENOPTIK Diode Lab GmbH, Deutschland, Berlin | 100 | TEUR | ||
| 23. | JENOPTIK Optical Systems Inc., USA, West Palm Beach (FL) | 100 | TUSD | ||
| 1.2. Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen | |||||
| - unmittelbare Beteiligungen | |||||
| 24. | Sinar AG, Schweiz, Feuerthalen | 100 | TCHF | 3) | |
| 25. | JENOPTIK (UK) Ltd., Großbritannien, Borehamwood | 100 | TGBP | 3) | |
| 26. | JENOPTIK Achtundsechzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 21 | -1 |
| 27. | JENOPTIK Neunundsechzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | -1 |
| 28. | JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 23 | 0 |
| 29. | JENOPTIK Siebenundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 23 | -1 |
| 30. | JENOPTIK Achtundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 23 | -1 |
| 31. | JENOPTIK Neunundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 23 | -1 |
| 32. | JENOPTIK achte Vermögens Aktiengesellschaft i.A., Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 44 | -2 |
| 33. | JENOPTIK neunte Vermögens Aktiengesellschaft i.A., Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 46 | -2 |
| 34. | JENOPTIK zehnte Vermögens Aktiengesellschaft i.A., Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 46 | -2 |
| 35. | Limmat GmbH, Deutschland, Jena i.L.9) | 100 | TEUR | -14.931 | -2 |
| 36. | JENOPTIK MedProjekt GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | -3.813 | -213 |
| 37. | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 27 | 3 |
| 38. | JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Korea, Pyeongtaek | 66,6 | TEUR | 642 | -460 |
| - mittelbare Beteiligungen | |||||
| 39. | RADARLUX Radar Systems GmbH, Deutschland, Leverkusen | 100 | TEUR | 3) | |
| 40. | RADARLUX RADAR Systems (UK) Ltd., Großbritannien, Warwickshire | 756) | TGBP | 3) | |
| 41. | Traffipax do Brasil Ltda., Brasilien, Jundiai - Sao Paulo | 100 | TBRL | 3) | |
| 42. | AD-Leasing GmbH, Deutschland, Monheim am Rhein | 100 | TEUR | 3) | |
| 43. | LECHMOTOREN US Inc., USA, El Paso | 100 | TUSD | 937 | 519 |
| 44. | Hommel Telstar Shanghai Co. Ltd., China, Shanghai | 85 | TRMB | 3) | |
| 45. | HOMMEL-ETAMIC America SRL de CV, Mexiko, Satillo | 100 | TMXN | 3) | |
| 46. | JENOPTIK Laser Technologies Corporation, USA, Brighton (MI) | 100 | TUSD | 1.322 | -146 |
| 47. | JENOPTIK KATASORB GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 356 | 04) |
| 48. | PHOTONIC SENSE, Inc., USA, New Hampshire, Nashua | 100 | TUSD | 2 | 1 |
| 49. | JENOPTIK Components LLC, Russland, St. Petersburg | 100 | TRUB | 3) | |
| 50. | JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Deutschland, Jena | 507) | TEUR | 20 | -2 |
| 51. | JENOPTIK Zweiundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | |
| 52. | JENOPTIK Dreiundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | |
| 53. | JENOPTIK Vierundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | |
| 54. | JENOPTIK Fünfundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | |
| 55. | JENOPTIK Sechsundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | 22 | |
| 56. | JENOPTIK LDT GmbH, Deutschland, Jena | 100 | TEUR | -3.006 | 21 |
| 57. | JENOPTIK Japan Co. Ltd., Japan, Yokohama-City | 66,58 | TJPY | 3) | |
| 58. | HOMMEL-ETAMIC Metrology India Pvt. Ltd., Indien, Bangalore | 518) | TINR | 3) | |
| 59. | JENOPTIK OptiSys Ltd., Israel, Ramat Gan | 50 | TILS | 3) | |
| 2. Gemeinschaftsunternehmen | |||||
| 60. | HILLOS GmbH, Deutschland, Jena | 501) | TEUR | ||
| 61. | JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Deutschland, Jena | 502)7) | TEUR | 2.643 | 328 |
| 3. Assoziierte Unternehmen | |||||
| - mittelbare Beteiligungen | |||||
| 62. | Zenteris GmbH, Deutschland, Jena i.I.10) | 24,92)7) | TEUR | 3) | |
| 4. Beteiligungen | |||||
| - unmittelbare Beteiligungen | |||||
| 63. | Verkehrslandeplatz Jena-Schöngleina GmbH, Deutschland, Schöngleina | 26 | TEUR | 3) | |
| 64. | JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Deutschland, Jena | 33,33 | TEUR | 3) | |
| - mittelbare Beteiligungen | |||||
| 65. | TELSTAR-HOMMEL CORPORATION Ltd., Korea, Seoul | 33,4 | MWON | 3) | |
| 66. | HOMMEL CS s.r.o., Tschechien, | 40 | TCZK | 3) | |
| 67. | ROBOT Nederland B.V., Niederlande, Goirle | 30 | TEUR | 3) | |
| 68. | Robot (Ningbo) Traffic Safety Systems Co., Ltd., China, Ningbo City, Zhejiang Province | 30 | TCNY | 3) | |
| 69. | JENOPTIK Robot Algerie SARL, Algerien, Alger | 49 | TDZD | 3) | |
| 70. | Martec S.p.A., Italien, Monza (MI) | 25 | TEUR | 3) | |
| 71. | Dr. Teschauer AG, Deutschland, Chemnitz | 24,995) | TEUR | 3) | |
| 72. | MAZeT Mikroelektronik Anwendungszentrum GmbH Thüringen, Deutschland, Jena | 22,55 | TEUR | 3) | |
| 73. | LDT Laser Display Technology GmbH, Deutschland, Jena | 49 | TEUR | 1.047 | -813 |
1) Quotenkonsolidiert
2) at Equity bewertet
3) Daten nicht verfügbar
4) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft
5) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.10.
6) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.5.
7) abweichendes Geschäftsjahr zum 30.6.
8) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.3.
9) i.L. = in Liquidiation
10) i.I. = in Insolvenz
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.