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JENOPTIK AG

Annual Report May 22, 2023

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Annual Report

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Finanzbericht: 32431208

JENOPTIK Aktiengesellschaft

Jena

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Jahr 2022 war erneut ein herausforderndes Geschäftsjahr. Es war insbesondere geprägt durch den Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden wirtschaftlichen und geopolitischen Folgen. Trotz dieses anspruchsvollen Umfelds hat Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Wachstumsstärke und Resilienz bewiesen: Der Umsatz wuchs um 30,6 Prozent und die EBITDA-Marge verbesserte sich auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne den positiven Einmaleffekt im Geschäftsjahr 2021, auf 18,8 Prozent. Die in den vergangenen Jahren getätigten Akquisitionen von TRIOPTICS, der SwissOptic-Gruppe sowie der BG Medical Applications GmbH haben ebenfalls zu diesem deutlichen Wachstum beigetragen. Auch beim Auftragseingang konnte ein deutlicher Anstieg um 26,6 Prozent erzielt werden. Mit dem am 30. Juni 2022 vollzogenen Verkauf von VINCORION hat Jenoptik einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Transformation hin zu einem fokussierten und global führenden Photonik-Konzern erreicht. Damit ist Jenoptik weiter auf einem sehr guten Weg, auch im kommenden Jahr an das erfolgreiche und profitable Wachstum anzuknüpfen.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in seiner Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und dessen Tätigkeiten kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden und ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über den Gang der Geschäfte, die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage, die Risikolage, das Risikomanagement, Nachhaltigkeitsthemen sowie relevante Fragen der Compliance, der Strategie und der Unternehmensplanung unterrichtet. Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen detailliert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich in den jeweiligen Ausschuss- und Plenumssitzungen ausführlich mit den vorgelegten Berichten des Vorstands auseinandergesetzt und diese auf Plausibilität geprüft. Den Berichtspflichten gemäß § 90 AktG und des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") hat der Vorstand vollumfänglich entsprochen. Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Prüfung und Beratung jeweils seine Zustimmung erteilt. Die Sitzungen des Aufsichtsrats wurden teilweise von den Anteilseignervertretern und den Arbeitnehmervertretern getrennt vorbereitet.

Präsenz bei den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Insgesamt trat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 zu fünf turnusgemäßen Sitzungen sowie einer konstituierenden Sitzung nach der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Juni 2022 zusammen. Alle Sitzungen fanden in Präsenz statt, wobei sich einzelne Mitglieder in mehreren Sitzungen virtuell per Video hinzugeschaltet haben, wenn ihnen eine physische Teilnahme nicht möglich war. Zudem wurden in zwei schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Der Aufsichtsrat konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konstant hohe Teilnahmequote verzeichnen. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen. Insgesamt lag die Teilnahmequote an den Plenumssitzungen im Durchschnitt bei 97 Prozent.

Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses, sechs Sitzungen des Personalausschusses, vier Sitzungen des Investitionsausschusses sowie eine Nominierungsausschusssitzung statt. Die Sitzung des Nominierungsausschusses und vier Prüfungsausschusssitzungen wurden in Präsenz abgehalten. Von den sechs Sitzungen des Personalausschusses fanden zwei in Präsenz und vier virtuell statt. Alle Sitzungen des Investitionsausschusses wurden virtuell abgehalten. Bei einigen Ausschusssitzungen, die in Präsenz stattfanden, wurde einzelnen Mitgliedern auch eine virtuelle Teilnahme ermöglicht. Die Präsenz bei den Prüfungsausschusssitzungen lag bei 100 Prozent, bei den Investitionsausschusssitzungen bei 96 Prozent und bei den Personalausschusssitzungen bei 97 Prozent. Lediglich bei der einen durchgeführten Nominierungsausschusssitzung lag die Präsenz bei nur 67 Prozent, da sich Herr Dudok kurzfristig krankheitsbedingt entschuldigen musste. Dementsprechend nahm er bei dem Nominierungsausschuss auch an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Detaillierte Angaben zu den individualisierten Sitzungsteilnahmen können Sie der tabellarischen Übersicht T01 entnehmen.

Die Mitglieder des Vorstands haben an den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse teilgenommen. Entsprechend den neuen Empfehlungen des Kodex haben der Aufsichtsrat, der Prüfungsausschuss und insbesondere der Personalausschuss einzelne Tagesordnungspunkte regelmäßig auch ohne den Vorstand beraten, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Bestellung der neuen Vorstandsmitglieder oder in Bezug auf Anpassungen des Vergütungssystems des Vorstands.

Vorstand und Aufsichtsrat haben stets vertrauensvoll und in offener Atmosphäre zusammengearbeitet. In der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende beriet mit dem Vorstand dabei insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Planung, Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens. Er wurde vom Vorstand außerdem über wichtige Themen, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung von Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert. Er hat den Aufsichtsrat über diese Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung unterrichtet.

Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat

In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, insbesondere mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanz- und Vermögenslage des Konzerns. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der Monatsberichte und der Quartalsmitteilungen. Ein wiederkehrender Gegenstand mehrerer Sitzungen waren zudem ausführliche Erläuterungen und Diskussionen zum Verkauf von VINCORION, dessen Vollzug am 30. Juni 2022 erfolgt ist, sowie weiteren Akquisitions-bzw. Desinvestitionsprojekten.

In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Januar 2022 stimmte der Aufsichtsrat einer Kandidatur von Herrn Dr. Traeger für die Übernahme eines Aufsichtsratsmandats bei der Aixtron SE zu. In einem weiteren schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2022 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2022 sowie gemeinsam mit dem Vorstand den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 und stimmten der Erklärung zur Unternehmensführung einschließlich des Corporate-Governance-Berichts zu. Ferner wurden die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder mit dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofil abgeglichen und auf der Internetseite der Jenoptik aktualisiert.

In der Bilanzsitzung am 25. März 2022 hat sich der Aufsichtsrat in Gegenwart des Abschlussprüfers intensiv mit der Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts, des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts und des Vergütungsberichts sowie mit der Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Nach ausführlicher Diskussion billigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der JENOPTIK AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Damit war der Jahresabschluss festgestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats beschlossen zudem, dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen, der wie im Vorjahr die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorsah. Der Aufsichtsrat befasste sich außerdem mit etwaigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Jenoptik. Weitere Gegenstände der Sitzung waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2021 einschließlich der Festlegung des Multiplikators sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen für beide Vorstandsmitglieder für das Jahr 2022. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Tagesordnung für die Hauptversammlung am 15. Juni 2022 und befasste sich dabei insbesondere mit einem Kandidatenvorschlag für die Nachfolge von Herrn Heinrich Reimitz als Mitglied der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat. Ferner wählte der Aufsichtsrat einen Nachfolger im Investitionsausschuss für den zum 31. März 2022 aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Arbeitnehmervertreter Herrn Dieter Kröhn.

Schwerpunkt der Sitzung am 14. Juni 2022 waren die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens nach Abschluss des ersten Quartals sowie die Zahlen zum 30. April 2022. Der Aufsichtsrat befasste sich mit Fragen rund um die am Nachfolgetag stattfindende Hauptversammlung und informierte sich detaillierter zum Verlauf der Integrations- und Geschäftsaktivitäten der in den letzten Jahren akquirierten Gesellschaften sowie über aktuelle Akquisitions- sowie Desinvestitionsprojekte. Ferner beriet der Aufsichtsrat über die Weiterentwicklung des Vorstandsgremiums und beschloss, einen externen Personalberater mit der Suche nach einem Nachfolger für den zum 31. März 2023 ausscheidenden Herrn Hans-Dieter Schumacher zu beauftragen.

In der konstituierenden Sitzung unmittelbar nach der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 wurden ich, Matthias Wierlacher, als Aufsichtsratsvorsitzender sowie Herr Stefan Schaumburg als mein Stellvertreter wiedergewählt. Zudem wurden die Ausschussmitgliedschaften neu festgelegt. Herr Thomas Spitzenpfeil wurde dabei zum Prüfungsausschussvorsitzenden und Frau Doreen Nowotne als seine Stellvertreterin gewählt. Wie in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat vorgesehen habe ich den Vorsitz im Personal-, Vermittlungs-, Investitions- und Nominierungsausschuss inne.

T01 Individualisierte Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder

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Matthias Wierlacher Stefan Schaumburg Evert Dudok Elke Eckstein André Hillner (seit 15.06.2022) Prof. Ursula Keller (seit 22.01.2022)
6 Sitzungen Aufsichtsrat •••••• •••••• •••••• ••••• o •••• ••••••
5 Sitzungen Prüfungsausschuss - - - - - -
6 Sitzungen Personalausschuss •••••• •••••• •••••• •••• - -
4 Sitzungen Investitionsausschuss •••• ••• o - •••• •• -
1 Sitzung Nominierungsausschuss - o - - -

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Dörthe Knips Alexander Münkwitz (seit 01.04.2022) Doreen Nowotne Thomas Spitzenpfeil (seit 15.06.2022) Christina Süßenbach (seit 15.06.2022) Franziska Wolf (seit 15.06.2022)
6 Sitzungen Aufsichtsrat •••••• ••••• ••••• o •••• •••• ••••
5 Sitzungen Prüfungsausschuss •• •• ••••• •• - -
6 Sitzungen Personalausschuss •••• - - - - ••• o
4 Sitzungen Investitionsausschuss •• •••• - •• -
1 Sitzung Nominierungsausschuss - - - - - -

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Thomas Klippstein (bis 15.06.2022) Dieter Kröhn (bis 31.03.2022) Astrid Biesterfeldt (bis 15.06.2022) Heinrich Reimitz (bis 15.06.2022) Frank Steininger (bis 15.06.2022) Gesamtteilnahme

in Prozent
6 Sitzungen Aufsichtsrat •• •• •• •• 97 %
5 Sitzungen Prüfungsausschuss ••• - ••• ••• - 100 %
6 Sitzungen Personalausschuss •• - - •• •• 97 %
4 Sitzungen Investitionsausschuss - - - - 96 %
1 Sitzung Nominierungsausschuss - - - - 67 %

• Teilnahme

o keine Teilnahme

In der Sitzung am 14. September 2022, die am Standort der 2021 erworbenen SwissOptic AG in der Schweiz stattfand, berichtete der Vorstand nach einer Führung durch die Fertigungsbereiche über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns nach Abschluss des zweiten Quartals sowie zum 31. Juli 2022, die nichtfinanzielle Berichterstattung zum 31. Juli 2022 sowie den Kursverlauf der Jenoptik-Aktie im aktuellen Geschäftsjahr. Der Aufsichtsrat befasste sich mit den Planungsprämissen für das Geschäftsjahr 2023, verschiedenen Akquisitions- und Desinvestitionsprojekten sowie dem Risiko- und Chancenbericht des Konzerns zum 30. Juni 2022. Ferner beschloss der Aufsichtsrat, einen unabhängigen, externen Experten mit der Überprüfung und Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems zu beauftragen, um - wie im letztjährigen Vergütungsbericht angekündigt - ESG-Ziele im Rahmen der mehrjährigen variablen Vergütung und Aktienhaltevorschriften (sog. Share Ownership Guidelines) einzuführen. Der Aufsichtsrat wurde ferner über den Stand der Suche nach einem Nachfolger für Herrn Hans-Dieter Schumacher informiert.

Während der zweitägigen Strategiesitzung im November erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand und weiteren Mitgliedern des Executive Management Committees ausführlich den Stand der Umsetzung der Konzernstrategie "More Value" auf Divisionsebene und befasste sich zusätzlich mit der Nachhaltigkeits- sowie HR-Strategie des Konzerns. Der Aufsichtsrat beschloss Anpassungen im Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder, welches der Hauptversammlung am 7. Juni 2023 zur Billigung vorgelegt werden soll. Das so angepasste Vergütungssystem soll vorbehaltlich der Billigung durch die Hauptversammlung rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten. Der Aufsichtsrat beschloss ferner, den Vorstand auf drei Personen zu erweitern und bestellte der Empfehlung des Personalausschusses folgend Herrn Dr. Ralf Kuschnereit mit Wirkung ab 1. Januar 2023 und Frau Dr. Prisca Havranek-Kosicek ab dem 1. März 2023 in den Vorstand. Er befasste sich mit der unter Hinzuziehung eines externen unabhängigen Vergütungsberaters erstellten Übersicht über die Üblichkeit der Vergütung des Vorstands im Vergleich zu anderen Unternehmen und zu weiteren Mitarbeitergruppen im Unternehmen und kam zu dem Schluss, dass die mit den Mitgliedern des Vorstands vereinbarte Vergütung in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Kodex im Horizontal-und Vertikalvergleich üblich ist. Schließlich wurde auf Empfehlung des Personalausschusses dem Abschluss der Dienstverträge mit den neuen Vorstandsmitgliedern zugestimmt.

In der letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember 2022 beschäftigte sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Geschäftsverlauf der JENOPTIK AG und des Konzerns nach Abschluss des dritten Quartals sowie zum 31. Oktober 2022 einschließlich der Nachhaltigkeitskennzahlen. Der Aufsichtsrat erhielt Informationen zur Mittelfristplanung und verabschiedete die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2023. Nach Prüfung einer entsprechenden Checkliste wurde die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Absatz 1 AktG für das Geschäftsjahr 2022 verabschiedet. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich außerdem mit der Festlegung der ESG-Kennzahlen für die mehrjährige variable Vergütung der Vorstandsmitglieder und verabschiedete einen neuen Geschäftsverteilungsplan für den erweiterten Vorstand. Der Vorstand informierte über Anpassungen in der D&O-Versicherung im Rahmen des jährlichen Renewals. Es fand zudem im Aufsichtsratsgremium eine Aussprache dazu statt, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen (Effizienzprüfung).

Arbeit in den Ausschüssen

Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wird der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses werden die Ausschüsse von mir als Aufsichtsratsvorsitzendem geleitet. Angaben zur personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.

Der bis zum 15. Juni 2022 von Herrn Heinrich Reimitz und seitdem von Herrn Thomas Spitzenpfeil geleitete Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum vier Sitzungen und eine Telefonkonferenz ab. An den Sitzungen nahmen stets beide Vorstandsmitglieder, der Leiter Corporate Controlling & Accounting, der Leiter Konzernrechnungswesen und zu einzelnen Themen die Leiter der jeweiligen Fachbereiche teil. Ein besonderes Augenmerk des Prüfungsausschusses galt neben den Monatsberichten, Quartalsmitteilungen, dem Halbjahres- sowie dem Jahres- und Konzernabschluss auch der Wirksamkeit, Angemessenheit und Weiterentwicklung des Risikomanagement-, des internen Kontroll- sowie des Compliance-Management-Systems. Der Prüfungsausschussvorsitzende stand mit dem Abschlussprüfer auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Austausch und berichtete dem Ausschuss anschließend hierüber. In seiner neuen Zusammensetzung seit Juni 2022 bespricht der Prüfungsausschuss in jeder Sitzung einzelne Sachverhalte auch ohne den Vorstand.

In einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen am 8. Februar 2022 erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Eckdaten des Geschäftsjahres 2021 sowie den aktuellen Stand der Erstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses.

Schwerpunkt der Bilanzsitzung am 10. März 2022 waren die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses nach Anwendung der ESEF-Vorschriften sowie des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstandes. An dieser Sitzung nahmen auch Herr Steffen Maurer und Herr Uwe Pester als Vertreter unseres Abschlussprüfers teil. Mit Vertretern der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("PWC") wurden der zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht sowie die Ergebnisse ihrer prüferischen Durchsicht zur Erlangung begrenzter Sicherheit (sog. "limited assurance") erörtert. Der Prüfungsausschuss befasste sich mit der Qualität der durchgeführten Abschlussprüfung durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart ("EY") und bewertete diese als überzeugend. Anschließend stellte der Director Risk & Compliance den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht zum 31. Dezember 2021 vor. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung erneut EY als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 zur Wahl vorzuschlagen. EY bestätigte, dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen.

In der Sitzung am 10. Mai 2022 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit der Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2022. Der Ausschuss informierte sich über aktuelle Zinsentwicklungen und deren Auswirkungen auf die Konzernfinanzierung, durchgeführte Prüfungen sowie die Prüfungsplanung der Internen Revision und erhielt einen Überblick über ein Projekt zur Optimierung des Internen Kontrollsystems.

Gegenstände der Beratungen am 9. August 2022 waren neben dem Halbjahresabschluss die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte und die Prüfung der Honorarvereinbarung von EY für die kommende Abschlussprüfung. Der Ausschuss befasste sich dabei auch mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im abgelaufenen Jahr neben der Abschlussprüfung erbrachten Leistungen und aktualisierte den von ihm beschlossenen Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen. Anschließend beauftragte der Prüfungsausschuss, dem Beschluss der Hauptversammlung vom 15. Juni 2022 entsprechend, EY als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022. Der Ausschuss wurde zudem über den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht zum 30. Juni 2022 informiert.

In der letzten Sitzung des Jahres am 9. November 2022 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit dem Abschluss zum dritten Quartal sowie der aktuellen Prognose zum 31. Dezember 2022. Vertreter von EY stellten dem Prüfungsausschuss die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung für die anstehende Abschlussprüfung vor. Dieser Plan umfasst die festgelegten Prüfungsschwerpunkte, den Prüfungsumfang bei den einzelnen Konzerngesellschaften sowie die vorläufigen sog. Key Audit Matters. Der Leiter Group Internal Audit berichtete über die im zweiten Halbjahr durchgeführten Prüfungen und wesentlichen Feststellungen daraus, den Stand des Optimierungsprojekts des Internen Kontrollsystems sowie die Prüfungsplanung des Internal-Audit-Bereichs für das Folgejahr.

Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr sechs Mal. Gegenstand der Sitzungen waren zunächst die Abrechnung der Zielvereinbarungen des Vorstands für 2021 einschließlich der Festlegung des Multiplikators für die einjährige variable Vergütung sowie die Vereinbarung von neuen Zielen für das Geschäftsjahr 2022. Nachdem Herr Hans-Dieter Schumacher erklärt hatte, seinen am 31. März 2023 auslaufenden Vorstandsdienstvertrag nicht verlängern zu wollen, befasste sich der Personalausschuss im weiteren Jahresverlauf intensiv mit der Nachfolgeplanung und Vorschlägen zur Erweiterung des Vorstandsgremiums auf drei Personen. Er wurde dabei von einem externen Personaldienstleister unterstützt. Ferner unterbreitete er dem Aufsichtsrat die unter Hinzuziehung eines externen Vergütungsberaters erarbeiteten Vorschläge für ein angepasstes Vorstandsvergütungssystem, unter anderem zur Einführung von ESG-Kriterien in der mehrjährigen variablen Vergütung sowie von Share Ownership Guidelines. Ebenfalls mit Unterstützung des Vergütungsberaters wurde die Üblichkeit der Vergütung des Vorstands im Vergleich zu anderen Unternehmen und zu weiteren Mitarbeitergruppen im Unternehmen betrachtet und bei dem Vorschlag zur Höhe der Vergütung der neuen Vorstandsmitglieder berücksichtigt.

Der Investitionsausschuss tagte 2022 vier Mal und befasste sich mit aktuellen Akquisitions- und Desinvestitionsprojekten, insbesondere mit dem Vollzug des Verkaufs von VINCORION, der am 30. Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, sowie mit Informationen zur Entwicklung der in den letzten vier Jahren akquirierten Gesellschaften. Nach entsprechenden Anregungen im Rahmen der durchgeführten Selbstevaluation erörterte der Ausschuss zudem seine Aufgabenzuweisung und die Struktur seiner Arbeitsweise.

Der Nominierungsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Mal, um die anstehende Wahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung 2022 vorzubereiten. Unter Berücksichtigung des vom Aufsichtsrat Ende 2021 aktualisierten Anforderungsprofils beriet er dabei über die Eignung und Unabhängigkeit verschiedener Kandidaten für die Nachfolge von Herrn Heinrich Reimitz, der nicht für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung stand. Er empfahl dem Aufsichtsrat schließlich Herrn Thomas Spitzenpfeil als Kandidaten zur Wahl durch die Hauptversammlung. Herr Spitzenpfeil stellte sich sowohl dem Nominierungsausschuss als auch anschließend dem Aufsichtsrat persönlich vor.

Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Corporate-Governance-Themen auseinandergesetzt. Im Dezember verabschiedete er nach Prüfung einer entsprechenden Checkliste gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung nach § 161 Abs.1 AktG. Sie ist Teil der Erklärung zur Unternehmensführung.

Nachdem zuletzt im Jahr 2020 eine Effizienzprüfung mit Unterstützung eines externen Experten und 2021 eine interne Prüfung durchgeführt wurden, hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut eine interne Selbsteinschätzung vorgenommen. Auf Basis der Anregungen aus der internen Evaluation 2021 hat der Investitionsausschuss 2022 unter anderem sein Aufgabenprofil und seine Arbeitsweise überprüft. Die interne Selbsteinschätzung des seit der Hauptversammlung im Juni 2022 in großen Teilen neu zusammengesetzten Aufsichtsratsgremiums hat auch im Dezember 2022 ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Effizienzdefizite wurden nicht festgestellt. Die nächste externe Effizienzprüfung ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

Im Aufsichtsrat sind im abgelaufenen Geschäftsjahr keine berichtspflichtigen Interessenkonflikte aufgetreten. Gemäß den Empfehlungen des Kodex sollen Vorstandsmitglieder externe Aufsichtsratsmandate nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats übernehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stimmte der Aufsichtsrat der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats von Herrn Dr. Traeger bei der Aixtron SE zu. Ein Mitglied des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG übt eine Organfunktion bei einem Unternehmen aus, mit dem Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Hierbei handelt es sich nach Einschätzung von Jenoptik jedoch um keine wesentlichen Geschäfte, die zudem zu Bedingungen erfolgen, wie sie mit anderen fremden Unternehmen abgeschlossen worden wären. Vorstand und Aufsichtsrat haben ferner keine Geschäfte vorgenommen, die als sog. Related Party Transactions zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtig gewesen wären. Weitere Informationen zu Geschäften des Vorstands oder des Aufsichtsrats mit sogenannten nahestehenden Personen oder Unternehmen finden Sie im Kapitel 8.5 des Konzernanhangs.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich wahr. Sie werden hierbei von der Gesellschaft im Rahmen des gesetzlich Zulässigen unter anderem durch Bereitstellung ausgewählter Veranstaltungsangebote gezielt unterstützt. Alle Mitglieder werden regelmäßig über neue regulatorische Anforderungen oder sonstige sie betreffende rechtliche Entwicklungen informiert.

Neue Mitglieder werden bei der Amtseinführung von der Gesellschaft ebenfalls unterstützt ("Onboarding"). Herr Thomas Spitzenpfeil hat unmittelbar nach Übernahme des Vorsitzes im Prüfungsausschuss den Finanzvorstand und fachverantwortliche Führungskräfte mehrmals zum Austausch über grundsätzliche und aktuelle Themen getroffen und sich so einen Überblick über die relevanten Prüfungsausschuss-Themen von Jenoptik verschafft.

Ausführliche Informationen zur Corporate Governance bei Jenoptik finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Dem Beschluss der Hauptversammlung vom 15. Juni 2022 entsprechend wurde EY mit der Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses sowie der formellen Prüfung des Vergütungsberichts beauftragt. EY ist seit dem Geschäftsjahr 2016 Abschlussprüfer für die JENOPTIK AG und den Konzern. Verantwortlicher Prüfungspartner ist aktuell Herr Steffen Maurer. EY hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den zusammengefassten Lagebericht sowie den Konzernabschluss geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Vergütungsbericht wurde durch EY einer formellen Prüfung gemäß § 162 Abs. 3 Aktiengesetz unterzogen und mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehen. Die Prüfung des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts zur Erlangung begrenzter Sicherheit (sog. "limited assurance") wurde ebenfalls mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk durch PWC versehen.

Im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten hat EY auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Die Prüfung von EY wurde in Übereinstimmung mit § 317 HGB sowie der EU-Abschlussprüferverordnung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Die Prüfungsberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen ausführlich erörtert. Beide Gremien haben sich dabei auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (sog. Key Audit Matters) beschäftigt. Vertreter von EY und PWC berichteten in den Sitzungen in Anwesenheit des Vorstands persönlich über den Umfang, die Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass die Teilnahme des Vorstands die Diskussionen im Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss zum Jahres- und Konzernabschluss, zu denen EY als Abschlussprüfer hinzugezogen wird, inhaltlich bereichert und befürwortet es daher, dass der Vorstand auch in Zukunft daran teilnimmt. Sofern ein Mitglied ein Gespräch mit dem Abschlussprüfer ohne Teilnahme des Vorstands wünscht, wird der Aufsichtsrats- oder Ausschussvorsitzende dem stattgeben.

EY informierte ferner über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Konzernanhang im Kapitel 10.3 Umstände, nach denen Gründe für Befangenheit bestehen könnten, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems sowie des Internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 27. März 2023 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2022 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands, der die Zahlung einer um 5 Cent erhöhten Dividende in Höhe von 0,30 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung zugestimmt.

Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand

Im Aufsichtsrat hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr mehrere Veränderungen gegeben. Zunächst wurde Frau Prof. Dr. Ursula Keller mit Wirkung zum 22. Januar 2022 mittels gerichtlicher Ersatzbestellung als Nachfolgerin für den zum 31. Dezember 2021 ausgeschiedenen Herrn Prof. Dr. Tünnermann in den Aufsichtsrat gewählt und von der Hauptversammlung im Juni 2022 in ihrem Amt bestätigt. Mit Wirkung zum 1. April 2022 wurde Herr Alexander Münkwitz als Vertreter der Arbeitnehmervertreter als Nachfolger für den zum 31. März 2022 ausgeschiedenen Herrn Dieter Kröhn ebenfalls gerichtlich in den Aufsichtsrat bestellt und bei der Wahl der Arbeitnehmervertreter anschließend für fünf Jahre gewählt. Die Herren Heinrich Reimitz, Frank-Dirk Steininger, Thomas Klippstein sowie Frau Astrid Biesterfeldt sind mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Juni 2022 aus dem Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ausgeschieden. Wir danken allen ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre wertvolle Unterstützung und teilweise langjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat. In der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 wurden Herr Thomas Spitzenpfeil und in der Wahl der Arbeitnehmervertreter Frau Christina Süßenbach, Frau Franziska Wolf sowie Herr André Hillner mit Wirkung ab Beendigung der Hauptversammlung zu neuen Aufsichtsratsmitgliedern gewählt.

Nachdem unser Vorstandsmitglied Herr Hans-Dieter Schumacher mitgeteilt hat, für eine Verlängerung seines am 31. März 2023 auslaufenden Vertrages nicht noch einmal zur Verfügung zu stehen, hat der Aufsichtsrat im November 2022 beschlossen, das Vorstandsgremium auf drei Personen zu erweitern. Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 wurden Herr Dr. Ralf Kuschnereit und mit Wirkung zum 1. März 2023 Frau Dr. Prisca Havranek-Kosicek zu weiteren Vorstandsmitgliedern bestellt. Ab 1. April 2023 wird Frau Dr. Havranek-Kosicek die Position von Herrn Hans-Dieter Schumacher übernehmen. Herr Schumacher war seit dem 1. April 2015 über insgesamt acht Jahre Finanzvorstand der JENOPTIK AG und hat die sehr erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens seither maßgeblich mitgestaltet. Er hat dabei den erforderlichen finanziellen Handlungsspielraum für Investitionen und Akquisitionen sichergestellt und damit eine wesentliche Grundlage für die Transformation von Jenoptik zu einem globalen Photonik-Unternehmen geschaffen. Wir danken Hans-Dieter Schumacher für seine großen Verdienste für das Unternehmen.

Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich mich ganz besonders bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Arbeitnehmervertetungen sowie den Mitgliedern des Vorstands für ihren außerordentlichen Einsatz und ihr großes persönliches Engagement im vergangenen Jahr bedanken. Mein Dank gilt auch unseren Aktionärinnen und Aktionären, die uns in diesen Zeiten weiterhin ihr Vertrauen geschenkt haben.

Jena, im März 2023

Für den Aufsichtsrat

Matthias Wierlacher, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Grundlagen des Konzerns

Konzernstruktur

Rechtliche und organisatorische Struktur

Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Corporate Center und strategische Holding für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Corporate Development (Strategy, Mergers & Acquisitions, Innovation), Corporate Real Estate Management, Finanzen, Interne Revision, Investor Relations & Communications, Personal, Rechnungswesen, Recht & IP, Compliance & Risk Management, Steuern und Treasury. Darüber hinaus sind hier die Zentralfunktionen IT & Datensicherheit, Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz gebündelt.

Das operative Geschäft des Konzerns obliegt den Divisionen und ist größtenteils auf den photonischen Wachstumsmarkt ausgerichtet.

Im Rahmen seiner 2022 erfolgten Neuaufstellung hat der Jenoptik-Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft, B2B) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern, B2G) gebündelt. Dafür wurden im Verlauf des 1. Quartals 2022 die bisherige Division Light & Optics sowie Teile der ehemaligen Division Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions zusammengelegt. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter HOMMEL ETAMIC, Prodomax und INTEROB) geführt. Die frühere Division Light & Safety wurde zur Division Smart Mobility Solutions.

Die zwei photonischen Divisionen sowie die Non-Photonic Portfolio Companies stellen seit dem 1. Quartal 2022 die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar.

Jenoptik hat zum 30. Juni 2022 die Veräußerung von VINCORION erfolgreich abgeschlossen. Die Genehmigungen durch die zuständigen Behörden wurden erteilt, die erforderlichen Closing-Bedingungen erfüllt. Erwerber von VINCORION ist ein von der Private Equity Gesellschaft STAR Capital Partnership LLP ("STAR") verwalteter Fonds. VINCORION entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische Produkte insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie. Die Aktivitäten von VINCORION sind im IFRS-Abschluss als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.

Zum 31. August 2022 wurde die JENOPTIK Medical GmbH (vorher BG Medical Applications GmbH) rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die JENOPTIK Optical Systems GmbH verschmolzen.

In den letzten Jahren hat Jenoptik das internationale Geschäft und die damit verbundenen Strukturen weiter ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding erfolgt am Standort Jupiter, Florida, die Steuerung der Gesamtstrategie und die Koordination der Finanzaktivitäten für den amerikanischen Markt. Die Region Asien /​ Pazifik wird aus Shanghai, China, gesteuert. In Europa werden die operativen Geschäfte aus Deutschland bzw. Großbritannien heraus über die Hauptstandorte geführt.

G05 Organisationsstruktur des Jenoptik-Konzerns im Geschäftsjahr 2022

G06 Karte "Ausgewählte Standorte"

Stand: Dezember 2022

Wesentliche Standorte

Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, davon in 20 mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA und China. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die Aktivitäten der Division Advanced Photonic Solutions beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg (Advanced Photonic Solutions), Monheim bei Düsseldorf (Smart Mobility Solutions), Villingen-Schwenningen (Non-Photonic Portfolio Companies), Berlin, Dresden und Triptis (Advanced Photonic Solutions).

Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Standorte bzw. ist mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen in den folgenden Ländern vertreten: Algerien, Australien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Kanada, Korea, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Singapur, Spanien, Taiwan, Tschechien und USA. G06

Geschäftsmodell und Märkte

Jenoptik ist ein international agierender Technologie-Konzern, der sich mit seinem Leistungsspektrum auf den Photonik-Markt fokussiert. Photonik umfasst die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien, die sich mit der Erzeugung, Übertragung, Formung und Messung von Licht befassen. Mit steuerbaren Lichtquellen wie LED und Laser sowie passenden optischen Vorrichtungen und Sensorik lassen sich Daten übertragen, Materialien analysieren, mikrooptische Bauelemente realisieren und berührungsfreie Präzisionsmessungen durchführen. Autonome Fahrzeuge sind ohne LiDAR-Technik (Light Detection and Ranging) kaum vorstellbar. Auch für effizienten Datenaustausch ist Photonik entscheidend. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt oder auch Optik und Elektronik kombiniert. Lichtbasierte Lösungen ermöglichen zudem ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie reduzierten Energieverbrauch und tragen somit zur globalen Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.

Als Lieferant von innovativen Investitionsgütern für diese Märkte ist Jenoptik vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen. Das Portfolio umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen in der Division Smart Mobility Solutions auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden.

Mit ihrem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich überwiegend auf nur einen bzw. wenige der von Jenoptik adressierten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.

Forschung und Entwicklung nimmt für Jenoptik eine Schlüsselstellung ein. Dabei steht immer der Kunde im Mittelpunkt. Die technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Deshalb ist eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für Jenoptik ein wichtiger Erfolgsfaktor. Gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner sind dabei wesentliche Voraussetzungen. Das spiegelt sich zum Beispiel in den Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag im Geschäftsjahr 2022 wider.

Die Jenoptik-Divisionen

Advanced Photonic Solutions

Die Division Advanced Photonic Solutions ist ein globaler Anbieter von Lösungen und Systemen, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik verfügt hier über ein breites Spektrum solcher Technologien, insbesondere in den Bereichen Optik, Mikrooptik, Lasertechnik, digitale Bildverarbeitung, Optoelektronik, Sensorik sowie optische Test- und Messsysteme. Die Kernmärkte, in denen Jenoptik spezielle Marktsegmente besetzt, sind Halbleiterausrüstung, Medizintechnik /​ Life Science, Informations- und Kommunikationstechnologie, Messtechnik, Automotive, Virtual & Augmented Reality, Industrieautomation sowie die Sicherheitstechnik.

Als Entwicklungs- und Produktionspartner nutzt die Division ihre Expertise in den Schlüsseltechnologien, um die anspruchsvollen Anforderungen der Kunden zu lösen. Ihre Systeme, Module und Komponenten tragen dazu bei, dass die Kunden ihre Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien meistern können. Regionale Absatzschwerpunkte der Division Advanced Photonic Solutions liegen in Europa und Nordamerika sowie in der Region Asien /​ Pazifik.

Die Wettbewerbslandschaft der Division ist teilweise stark fragmentiert mit einer begrenzten Anzahl größerer Anbieter. Bei einigen Produkten ist die Division auch alleiniger Anbieter. Zu den Wettbewerbern gehören unter anderem MKS /​ Newport, Excelitas /​Qioptiq, IDEX, II-VI /​ Coherent, Lumentum, Novanta, OptoAlignment Technologies, Optikos, Gooch & Housego, Trumpf oder Prima Industrie.

Im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing entwickelt und produziert Advanced Photonic Solutions optische und mikrooptische Systeme sowie Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Diese umfassen komplette Systeme und Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Extreme-Ultraviolet-(EUV)-Bereich. Anwendung finden diese Produkte insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie sowohl im Lithografie- als auch im Inspektionsbereich. Die Division arbeitet hier mit führenden internationalen Herstellern, zum Beispiel ASML, zusammen. Das Halbleitergeschäft der Ende 2021 erworbenen SwissOptic-Gruppe rundet mit einem komplementären Angebot das Produktportfolio der Division weiter ab und ermöglicht es, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Produktspektrum anzubieten.

Mit ihren innovativen, zum Teil Software-unterstützten optischen und mikrooptischen Lösungen erschließt sich Jenoptik zudem weiteres Wachstumspotenzial im Umfeld der Digitalisierung, zum Beispiel im Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie und zunehmend auch im Markt für Lasermaterialbearbeitung. Für die Informations- und Kommunikationstechnologie werden insbesondere Komponenten und Module für den Einsatz in opto-elektronischen Transceiver-Modulen sowie in Systemen zur optischen Freiraum-Datenübertragung angeboten. Darüber hinaus gehören opto-elektronische Prüfkarten für das industrielle Testen von photonisch-integrierten Schaltungen auf Waferebene zum Produktspektrum. Im Bereich der Lasermaterialbearbeitung werden unter anderem System-Integratoren und Hersteller von Laserproduktionsanlagen mit Komponenten und Modulen, zum Beispiel f-Theta-Objektiven, Strahlaufweiter-Modulen oder Gittern sowie intelligenten Systemlösungen beliefert.

Im Bereich Biophotonics bietet die Division Applikationen für Bio-Imaging und Laser-basierte Therapie. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration werden Lösungen und Produkte für die Medizintechnik/​Life-Science-Branche entwickelt. Die OEM-Laserlösungen basieren auf Dioden- und Scheibenlasertechnologien und werden in den Bereichen Augenheilkunde, Dermatologie /​ Ästhetik sowie in der Chirurgie eingesetzt. Darüber hinaus entwickelt und produziert die Division optische und opto-elektronische Module und Subsysteme zur digitalen Bilderfassung sowie Mikroskopkameras für Anwendungen im medizinischen Bereich. 2021 erwarb Jenoptik durch die Akquisition von BG Medical ein komplementäres Produktportfolio in den Bereichen der Zahnmedizin (zum Beispiel Intraoral Scanners) sowie der robotergestützten Chirurgie (zum Beispiel Komponenten für minimal-invasive chirurgische Geräte). Durch die Aktivitäten der SwissOptic-Gruppe stärkt der Konzern das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Science.

Zu den Kunden im Bereich Biophotonics gehören nationale und internationale Medizintechnikunternehmen, insbesondere Endgerätehersteller in der Augenheilkunde, Zahnmedizin, Diagnostikanbieter sowie Unternehmen im Bereich der DNA-Sequenzierung.

Im Bereich Optical Test & Measurement bietet die Division über TRIOPTICS weltweit ein umfangreiches Portfolio optischer Mess-, Prüf- und Fertigungstechnik für die Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Die Expertise reicht vom Test einzelner Optikkomponenten bis zur Montage und Prüfung komplexer Kamerasysteme. Mit diesen Systemen können die Entwicklung, Qualitätskontrolle und Produktion von Linsen, Objektiven und Kameramodulen beschleunigt und verbessert werden. Zu den Kunden gehören unter anderem Smartphone-und Kamera-Hersteller und deren Lieferanten. Aber auch die Märkte rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment, die Optikindustrie und die Automobilindustrie werden adressiert. Die Produkte und Dienstleistungen werden weltweit über ein Netz von Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern vermarktet, in den wichtigsten Märkten gibt es lokale Servicezentren.

Zum Bereich Optical Test & Measurement gehören zudem optische Prüfsysteme zur Produktkontrolle und Prozessoptimierung, optische Wellenmesstechnik sowie komplexe Bildverarbeitungssysteme für Anwendungen in der Teilevermessung, Oberflächenprüfung und Lageerkennung. Die Kunden kommen vor allem aus der Automobil-, Stanz- und Glasindustrie sowie aus dem Bereich Maschinen- und Gerätebau.

Für den Bereich Industrial Solutions bietet Advanced Photonic Solutions optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung kombinieren. Neben komplexen Komponenten für Head-up-Displays sowie Objektiven für Fahrerassistenzsysteme werden auch Polymeroptiken für Machine-Vision-Anwendungen hergestellt. Die sensorischen Produkte umfassen zum Beispiel Infrarot- und Thermo-grafie- Kamerasysteme, Polymer- und Infrarotoptiken sowie Laser-Entfernungsmessgeräte. Der Fokus liegt hier auf Anwendungen in den Bereichen Industrieautomation, Mobilität und Sicherheit/​Verteidigung sowie auf industriellen Anwendungen.

Zum Produktportfolio der Division Advanced Photonic Solutions gehören darüber hinaus Lasermaschinen (zum Beispiel für die Laser-Airbagschwächung), die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden zum Beispiel aus der Automobilindustrie integriert werden. Diese dienen der Bearbeitung von Kunststoffen und Leder mit hoher Geschwindigkeit und konturgenau und somit effizient und präzise.

Smart Mobility Solutions

Die Division Smart Mobility Solutions ist vor allem in den Geschäftsfeldern Verkehrsüberwachung (Traffic Law Enforcement/​ Road Safety), zivile Sicherheit (Civil Security), Mautkontrolle (Road User Charging) sowie Emissionskontrolle und Traffic Management aktiv. Für Kunden aus dem öffentlichen Bereich (kommunale und staatliche Behörden, Polizei- und Ordnungsbehörden sowie öffentliche und private Organisationen) entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik hier Photonik-basierte Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen und Städte weltweit sicherer gemacht werden.

Mit dem Angebot an sensorbasierten Verkehrskameras und automatischer Nummernschilderkennung (ANPR /​ ALPR) fokussiert sich die Division auf Technologien zur Verkehrsüberwachung. Die angebotenen Lösungen decken ein breites Spektrum an stationären und mobilen Anwendungen ab, bei denen auch Videoanalyse und künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind Fahrzeugüberwachung und -klassifizierung, Geschwindigkeit und Rotlichtüberwachung, illegale Wendemanöver, Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit, zivile Sicherheit sowie Straßennutzungsgebühren und Emissionskontrolle.

Je nach Region und deren lokalen Anforderungen bietet die Division unterschiedliche Geschäftsmodelle an, angefangen von der Bereitstellung von Systemen, über Enabling Services bis hin zu Managed Services und Traffic Service Provision einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistungen. Hier deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über den Aufbau, die Installation und Wartung der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung im Back Office. Smart Mobility Solutions bietet ihren Kunden auch zunehmend Software-as-a-Service-Geschäftsmodelle (SaaS) an, zum Beispiel in Großbritannien oder Australien, und folgt damit der Nachfrage nach mehr Flexibilität und weniger Vorabinvestitionen auf Kundenseite.

Die Vertriebsaktivitäten der Division wurden in fünf regionale Einheiten gegliedert: Amerika, Naher Osten/​Afrika, Großbritannien, Europa, APAC /​ Australien. Die regionale Ausrichtung wird hier vorrangig durch die Kunden bestimmt. So verfügt Smart Mobility Solutions über eine starke lokale Präsenz in Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Schweiz, Österreich, Nordamerika und Australien und baut ihre Vertriebsaktivitäten entsprechend der oben aufgeführten Struktur weiter aus.

Neben internationalen Unternehmen wie beispielsweise Verra Mobilty /​ Redflex, die Sensys Gatso Group, Idemia oder Vitronic steht Smart Mobility Solutions zu einem großen Teil mit lokal agierenden Unternehmen, zum Beispiel im asiatischen Raum, im Wettbewerb.

Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert und erhalten damit einen Nachweis für die Messgenauigkeit. Installationen im Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden.

Non-Photonic Portfolio Companies

Mit langjähriger Erfahrung und Know-how im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion sowie hochflexibler roboterbasierter Automatisierung entwickeln die Non-Photonic Portfolio Companies Fertigungslösungen für die Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien. Damit adressiert Jenoptik mit den Produkten, Automatisierungslösungen sowie Service für Industriekunden vor allem den Trend nach mehr Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen, insbesondere in der Automobilindustrie.

Im Bereich Automation & Integration planen und erstellen die Unternehmen Prodomax und INTEROB automatisierte Produktionslinien und integrieren diese in die Fertigungsumgebung des Kunden. Lösungen, Produkte und Service rund um die Themen Prozess Engineering und Implementierung umfassen Anlagenlayout, Simulation, Maschinen-Steuerung und Software-Design, Robot-Handling-Systeme sowie Transportvorrichtungen.

Zum Portfolio von HOMMEL ETAMIC im Bereich der Messtechnik (Metrology) gehört hochpräzise berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik mit einer Auflösung im Nanometerbereich für die taktile, pneumatische oder optische Prüfung von Rauheit, Kontur, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge runden das Metrology-Angebot ab.

Die Non-Photonic Portfolio Companies sind in den Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien präsent und verfügen neben Deutschland auch über Entwicklungs- und Produktionsstätten in den USA, Kanada, Frankreich und Spanien. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vertriebs- und Service-Niederlassungen auf drei Kontinenten. Unternehmen wie Marposs, Mahr, ViciVision, Tokyo Seimitsu, Faro Technologies oder Renishaw stehen im Wettbewerb mit den Jenoptik-Messtechnik-Aktivitäten und Unternehmen wie Centerline Automation, Serra oder Kuka mit dem Automations-Geschäft.

Ziele und Strategien

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Wie bereits im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, basiert das Leistungsangebot von Jenoptik zum überwiegenden Teil auf optischen Verfahren und Technologien. Hochpräzise, flexible Methoden und Verfahren der Photonik werden als sogenannte "Enabler"-Technologien weiterhin einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.

Mit einer stärkeren Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte sind wir auf dem Weg, uns zu einem reinen und global aufgestellten Photonik-Unternehmen zu entwickeln.

Der photonische Markt soll laut Studien zum Beispiel von Verified Market Research und Triton Market Research von 2021 bis 2028 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate zwischen 6 und 8 Prozent aufweisen.

Mit der 2018 kommunizierten Strategie 2022 fokussierte sich Jenoptik auf die Kernkompetenzen rund um optische und photonische Technologien. Das Ziel, vor allem solche Märkte zu adressieren, in denen die technologische Kompetenz von Jenoptik ein Preispremium rechtfertigt, wird mittels unserer strategischen Agenda 2025 "More Value" konsequent weiterverfolgt.

Agenda 2025 "More Value"

Mit der strategischen Agenda 2025 "More Value" setzt Jenoptik auf nachhaltiges profitables Wachstum in den photonischen Marktsegmenten. Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern wird fortgeführt. Wir fokussieren uns auf drei attraktive Kernmärkte: Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility.

Um mit der Agenda 2025 mehr Wert für alle unsere Stakeholder zu schaffen, wollen wir darüber hinaus:

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organisches und anorganisches Wachstum vorantreiben und die Profitabilität steigern,
finanzielle Flexibilität für weitere Akquisitionen und Investitionen sicherstellen und
sozial und ökologisch verantwortlich handeln.

Transformation in einen reinen Photonik-Konzern

Jenoptik hat bereits in den vergangenen Jahren das Portfolio auf photonische Kernmärkte ausgerichtet. Dazu haben auch die Akquisitionen von TRIOPTICS, BG Medical und der SwissOptic-Gruppe, aber auch die Desinvestitionen von Randaktivitäten (nicht-optische Messtechnik für Schleifmaschinen und der Kristallzucht) beigetragen. Die Veräußerung von VINCORION Ende Juni 2022 ist ein weiterer wesentlicher Meilenstein bei der Transformation hin zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern.

G07 2025 - Jenoptik fokussiert sich auf drei Kernmärkte

Fokussierung auf drei Kernmärkte

Die drei Kernmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility sind für uns Märkte, die nicht nur überdurchschnittlich wachsen, sondern in denen sich Jenoptik zudem durch technologisches Differenzierungspotenzial im Bereich Optik und Photonik auszeichnet. Mit unseren Leistungsangeboten helfen wir unseren Kunden, komplexe photonische Herausforderungen zu lösen und somit einen entscheidenden Einfluss auf die Performance ihrer Produkte zu haben. Dies ermöglicht es uns, höhere Preise zu erzielen. Wie im November 2021 bekanntgegeben, streben wir für das Jahr 2025 an, ca. 50 Prozent des Konzernumsatzes im Halbleiter- & Elektronikmarkt zu generieren sowie jeweils etwa 25 Prozent mit Life Science & Medizintechnik und im Smart Mobility Markt.

Zugleich wollen wir uns so aufstellen, dass unser Geschäft widerstandsfähig gegenüber Marktschwankungen bleibt. Bis 2025 wollen wir etwa 50 Prozent unseres Konzernumsatzes in Märkten erzielen, die wenig zyklisch sind - das betrifft unser Geschäft in den Märkten Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility. Der übrige Teil des Umsatzes soll auf Marktsegmente entfallen, die zyklischer sind, wie beispielsweise die Halbleiterausrüstungsindustrie.

Jenoptik profitiert insbesondere von den globalen Trends Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität sowie Nachhaltigkeit und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.

Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen, die Realisierung von Skaleneffekten und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts insbesondere in der Division Smart Mobility Solutions unterstützt.

Ziele 2025

Den Umsatz wollen wir bis zum Geschäftsjahr 2025 auf rund 1,2 Mrd Euro und die EBITDA-Marge auf rund 20 Prozent steigern, wie im November 2021 verkündet. Das Umsatzwachstum von durchschnittlich rund 8 Prozent p.a. soll überwiegend organisch erzielt werden, schließt jedoch auch weitere Portfolioveränderungen mit ein. Drei Viertel unseres Umsatzes im photonischen Geschäft wollen wir 2025 in unserer Division "Advanced Photonic Solutions" und die verbleibenden 25 Prozent in der Division "Smart Mobility Solutions" erzielen.

Die angestrebte Verbesserung der EBITDA-Marge soll vor allem durch einen verbesserten Produktmix, d.h. einem sukzessive steigenden Anteil höhermargiger Produkte, sowie durch Skaleneffekte erreicht werden.

Im Rahmen der Agenda 2025 "More Value" wollen wir ausreichend finanzielle Flexibilität für das geplante profitable Wachstum sicherstellen. Darüber hinaus werden wir den Return on Capital Employed (ROCE), also die Rendite auf unser eingesetztes Kapital, künftig stärker in den Fokus rücken. Der ROCE (ohne Goodwill) soll bis 2025 auf über 20 Prozent steigen.

Innovation

Als innovatives Hightech-Unternehmen bleibt es für Jenoptik auch künftig entscheidend, Kundenbedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen und strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten. Deshalb setzen wir weiterhin auf Forschung und Entwicklung - sowohl bei unseren eigenen innovativen Produkten als auch in gemeinsamen Entwicklungen mit unseren Kunden. So können wir Wettbewerbsvorteile erlangen, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.

Als Systempartner sucht Jenoptik gemeinsam mit Kunden nach neuen Lösungen. Oft werden wir durch unsere Kunden bereits in sehr frühen Stadien in die Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir Beziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen. Gleichzeitig wollen wir auch eigene Innovationen unabhängig von kundenbezogenen Aufträgen vorantreiben.

Investitionen in zukünftige Applikationen, wie zum Beispiel solche im Bereich Augmented and Virtual Reality, werden wir weiter fortsetzen. Wir wollen unter anderem unsere Software-Kompetenz und unser Know-how auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weiter ausbauen.

In einem mittel- und langfristigen Zeithorizont beschäftigen wir uns mit Marktsegmenten, die gegenwärtig insgesamt noch relativ klein sind, in denen wir aber (1) ein enormes Marktwachstumspotenzial, sowie (2) einen großen Einfluss von hochperformanten optischen Technologien sehen. Dies betrifft unter anderem das Thema Quantentechnologie.

Organisches Wachstum

Um unsere Ziele 2025 zu erreichen, planen wir ein deutliches organisches Wachstum. Dafür wollen wir

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den Umsatz mit bereits existierenden Kunden weiter ausbauen, indem wir sowohl die durch die Akquisitionen erweiterte Technologiebasis als auch die gemeinsamen Produktionskapazitäten noch besser nutzen,
neue Kunden gewinnen, die wir zum Beispiel durch die erweiterten gemeinsamen Kompetenzen ansprechen, und
signifikante Investitionen in Produktionskapazitäten vornehmen, dazu gehört beispielsweise der Neubau eines hochmodernen Fertigungsgebäudes für Mikrooptiken und Sensoren in Dresden.

Aktives Portfoliomanagement zur Unterstützung der Konzernstrategie

Bei der Umsetzung der Agenda 2025 setzen wir außerdem auf weitere Akquisitionen, um unser Portfolio zu optimieren. Durch gezielte Zukäufe wollen wir unseren Markt- und Kundenzugang weiter ausbauen. Unser Portfolio soll durch komplementäre Technologien und zusätzliches System-Know-how abgerundet werden. Wesentliche Kriterien für einen Erwerb sind dabei, dass das akquirierte Unternehmen über eine starke technologische Basis und Wachstumspotenzial verfügt. Zudem sollte die Kundenbasis eine regionale Erweiterung ermöglichen. Auch die Kriterien der Integrierbarkeit und der kulturellen Passfähigkeit sind relevant. Vor dem Hintergrund der angestrebten Fokussierung auf photonische Kernkompetenzen wird aber auch die Aufgabe von bestehenden Geschäftsaktivitäten bzw. die Veräußerung von Unternehmensteilen kontinuierlich geprüft.

Internationalisierung

Aufgrund der anhaltenden Stärkung der einheimischen Industrieproduktion in den Regionen Amerika und Asien /​ Pazifik sehen wir nach wie vor ein besonders großes Potenzial für künftiges Wachstum in diesen Regionen. Der weitere Ausbau der Wertschöpfung vor Ort soll dazu beitragen, lokale Kundenbedürfnisse noch besser zu adressieren und durch regionalen Service zu unterstützen.

Mit der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe konnten wir die globale Präsenz in strategisch wichtigen Märkten mit attraktiven Standorten weiter ausbauen und unser globales Produktionsnetzwerk inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich erweitern. Damit kann Jenoptik zukünftig die Auslastung der einzelnen Standorte besser steuern und so zusätzliche Wachstumspotenziale realisieren.

Auch künftig investiert Jenoptik weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Service-Strukturen. Dabei setzen wir sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf Händlerstrukturen.

Mitarbeiter - unsere wichtigste Ressource

Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung in allen Ländern, in denen wir vertreten sind. Über zielgerichtete Maßnahmen des Employerbrandings strebt Jenoptik an, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Personalentwicklungsmaßnahmen, ein interdisziplinäres und interkulturelles Arbeitsumfeld sowie eine offene und dialogorientierte Unternehmenskultur sollen dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Grundlage dafür sind unsere Werte - open, driving, confident -, die dazu beitragen, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst. Im Rahmen der Personalarbeit ist daher die Verankerung der Werte im Unternehmensalltag ein weiterer Schwerpunkt bei der Realisierung unserer strategischen Ziele. Da wir davon überzeugt sind, dass mehr Vielfalt im Unternehmen zu mehr Innovation und Kreativität führt, haben wir uns beim Thema "Diversity" Ziele gesetzt und Maßnahmen zu deren Umsetzung definiert: Weitere Informationen dazu finden Sie im Nichtfinanziellen Bericht.

Unseren kulturellen Wandel werden wir auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Da wir bei der Etablierung einer offeneren Unternehmenskultur gut vorangekommen sind, werden wir bis 2025 unter dem Slogan "Driving Confident Performance" die Werte "driving" und "confident" stärker in den Fokus rücken.

Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmensstrategie

Zum unternehmerischen Handeln gehört für uns nicht nur, wirtschaftliche Ziele zu erreichen, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit bei Jenoptik in der gesamten Organisation fest verankert. Als sogenannter "Enabler" wollen wir durch unsere innovativen Produkte und Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen leisten und es unseren Kunden weltweit ermöglichen, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcen-Schonung und Klimaschutz beizutragen.

Prioritäten für die Strategieumsetzung 2022

Im Rahmen der Strategie "More Value" hatten wir uns für 2022 die folgenden Schwerpunkte gesetzt:

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Anpassung der Organisationsstrukturen an die neue Aufstellung des Konzerns,
Integration von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe in die Jenoptik-Konzernstruktur,
Ausbau unserer Geschäfte im Bereich Smart Mobility Solutions,
Fortsetzung der Integration unserer Geschäfte "Optical Test & Measurement" (unter anderem TRIOPTICS) und konsequentes Adressieren der Wachstumsregionen.

Die neue Organisationsstruktur wurde im Verlauf des 1. Quartals 2022 etabliert. Jenoptik ist jetzt in den beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions aktiv. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken geführt.

Die Integration von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe läuft wie geplant. Die SwissOptic-Gruppe agiert weiter als unabhängige Einheit, die Integration erfolgt schrittweise, Umstellungen im Bereich IT wurden bereits vorgenommen.

Die Division Smart Mobility Solutions konnte 2022 ihren Umsatz aufgrund von Lieferengpässen zu Jahresbeginn nur geringfügig ausbauen. Der Auftragseingang stieg hingegen im Berichtsjahr deutlich.

Im Geschäftsjahr 2022 haben wir auch die Integration unserer Geschäfte im Bereich Optical Test & Measurement fortgesetzt, um die Nutzung von Synergien weiter voranzutreiben. Dafür wurden beispielsweise Prozesse weiter angeglichen.

Künftige strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts

Die photonischen Divisionen des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden, Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen werden verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerkes. Gemeinsame Standorte und die Nutzung von Infrastruktur erleichtern den Markteintritt, ermöglichen in wichtigen Regionen weltweit schneller das Erreichen einer kritischen Größe und helfen, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.

Der Fokus der Geschäftstätigkeit der Division Advanced Photonic Solutions liegt auch künftig auf den Märkten Halbleiter & Elektronik sowie Life Science & Medizintechnik. Hier nutzen wir unsere Kompetenzen in der Photonik als Schlüsseltechnologie und wollen als "Enabler" unsere Kunden bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ökologischen Nachhaltigkeit unterstützen. Im Jahr 2025 will die Division im Halbleiter & Elektronik-Markt einen Umsatz von rund 600 Mio Euro erzielen und von rund 300 Mio Euro im Markt für Life Science & Medizintechnik.

Durch die Übernahme der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe 2021 haben wir unser globales Photonik-Geschäft gestärkt und neben dem Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das Medizintechnikgeschäft spürbar ausgebaut. Die Akquisition hat das globale Produktionsnetzwerk inklusive moderner Reinraumkapazitäten mit den Standorten in Berlin, Heerbrugg (Schweiz) und Wuhan (China) deutlich erweitert. Dies ermöglicht der Division zukünftig, die Auslastung der einzelnen Standorte besser zu steuern und Kostenvorteile zu nutzen. Darüber hinaus hat die Division durch die Akquisition einen besseren Zugang zu asiatischen Kunden und Zulieferern erhalten und kann zusätzliche Wachstumspotenziale realisieren.

Wir richten unser Geschäft mit optischen und mikrooptischen Systemen im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing weiter konsequent auf den Megatrend "Digitalisierung" aus, der sich nach Markteinschätzungen, zum Beispiel von Research- and markets, noch verstärken wird. Darüber hinaus kann nach unserer Einschätzung Jenoptik vom dem Trend profitieren, dass sowohl die USA (US Chips Act) als auch Europa (European Chips Act) versuchen, die aktuell vor allem in Asien angesiedelte Halbleiterproduktion wieder in diese Regionen zurückzuholen. Um der erwarteten weiter steigenden Nachfrage nach Chips und damit auch nach der Ausrüstung zu deren Herstellung gerecht zu werden, erfolgen gezielte Investitionen, wie zum Beispiel in eine neue hochfunktionale Reinraum-Fabrik in Dresden.

Durch eine weitere Internationalisierung, unter anderem in Asien, den Ausbau des Systemgeschäfts, den Fokus auf Schlüsselkunden, aber auch die Nutzung von Skaleneffekten wollen wir weiter nachhaltig profitabel wachsen. Das Halbleitergeschäft der 2021 erworbenen SwissOptic-Gruppe rundet mit einem komplementären Angebot das Produktportfolio im Halbleiterausrüstungsbereich weiter ab und ermöglicht es, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Lösungsspektrum anzubieten. Wir wollen uns zudem langfristig noch stärker als systemrelevanter Lieferant unserer Kunden positionieren.

Mit den optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der digitalen Welt adressiert werden. So positioniert sich Jenoptik bereits heute im Markt für optische Informations- und Kommunikationstechnologie, für den wir weiteres Wachstum erwarten. Schwerpunkt hier sind die optische Datenübertragung sowie die Lasermaterialbearbeitung, wo wir uns auf High-End-Komponenten und intelligente Systemlösungen konzentrieren wollen. Um diese Hochtechnologiemärkte auch künftig erfolgreich adressieren zu können, bleiben Innovation sowie eine technologische Weiterentwicklung und Differenzierung wesentliche Themen.

Im Bereich Biophotonics fokussieren wir uns auf den Megatrend "Gesundheit". Wir wollen uns noch stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von photonischen Modulen und Systemlösungen für die Medizintechnik- und Life-Science-Industrie positionieren. Dabei stützen wir uns auf unser Produktportfolio mit Lichtquellen und Bildgebungssystemen für diagnostische und analytische Anwendungen im Bereich Life Science sowie laserbasierten Lösungen und Kamerasystemen für diagnostische und therapeutische Anwendungen in der Ophthalmologie, Ästhetik, Zahnheilkunde und in der minimalinvasiven und robotergestützten Chirurgie. Wir setzen dabei sowohl auf die Entwicklung kundenspezifischer Produkte als auch auf technologische Alleinstellungsmerkmale.

Im Bereich Optical Test & Measurement soll durch die Verbindung der Optikkompetenz und der Expertise auf dem Gebiet der industriellen Bildverarbeitung eine nach unserer Einschätzung technologisch führende Position weiter ausgebaut und damit verbundene Marktanteile gewonnen werden. Hier können wir auf eine unserer Meinung nach gute Positionierung in Bezug auf Messgenauigkeit unserer Systeme und langjährige Erfahrung in der Prüfung und Messung in der Großserienproduktion setzen. Wichtiges Potenzial sehen wir hier zum Beispiel in den wachsenden Märkten rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment. Mit der gut ausgebauten Präsenz und dem etablierten Zugang zu Schlüsselkunden von TRIOPTICS in Asien will Jenoptik bestehende Marktanteile in den strategisch wichtigen Märkten wie China, Taiwan und Korea ausbauen. Zudem versprechen wir uns durch den Ausbau des Leistungsangebots eine weitere Stärkung unserer Position in Nordamerika, insbesondere hinsichtlich der dortigen Kunden im Digital- und Kommunikationsbereich.

Wir partizipieren auch mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Trend zu mehr Mobilität und Effizienz. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir auch künftig entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen mit Technologien für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder für das autonome Fahren (LiDAR). Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter entwickeln.

Des Weiteren gehört der Bereich Lasermaterialbearbeitung zur Division Advanced Photonic Solutions. Im Kontext von Smart Manufacturing fokussieren wir uns auf die automatisierte Bearbeitung von Kunststoffen. Unsere Lösungen können nach unserer Einschätzung dazu beitragen, Produktionsschritte zu optimieren und bei unseren Kunden damit mehr Effizienz zu schaffen. Wir wollen uns als Nischenanbieter mit Fokussierung auf das Kerngeschäft Laser-Airbagschwächung weiter etablieren.

In der Division "Smart Mobility Solutions" folgen wir mit dem Schwerpunkt auf Mobilität und öffentliche Sicherheit zwei weiteren Zukunftstrends. Auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir unsere Kunden - vorrangig öffentliche Auftraggeber (B2G) - mittels Komplettlösungen dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Urbanisierung und Digitalisierung von Smart Cities führen zu einem moderaten, aber nachhaltigen Nachfragewachstum hinsichtlich Verkehrsregulierung und -kontrolle. Dazu tragen auch Initiativen wie "Vision Zero" bei. Auch die Corona-Pandemie und der Klimawandel haben die Diskussionen um Verkehrsmanagement in Innenstädten, Staugebühren und Luftreinhaltezonen verstärkt. Darüber hinaus erhöhen die Bedrohung durch terroristische Anschläge sowie regionale Lockdowns das Bedürfnis nach Schutz und vorausschauender Polizeiarbeit.

In den kommenden Jahren will die Division Smart Mobility Solutions weiter sowohl organisch als auch durch Akquisitionen wachsen und bis 2025 den Umsatz auf rund 300 Mio Euro erhöhen. Zum organischen Wachstum beitragen sollen der Ausbau der Wertschöpfungskette und der Kundenbeziehungen, insbesondere in Nordamerika. Darüber hinaus wollen wir ein Produktportfolio mit Plattformansatz etablieren. Ziel ist es, Einstiegsprodukte für Schwellenländer und High-End-Lösungen für entwickelte, homologierte Märkte mit zusätzlichen Applikationen /​ Funktionalitäten anzubieten. Dafür wollen wir die Technologie- und Softwarekompetenz ausbauen und künstliche Intelligenz verstärkt anwenden. Unser Ziel ist es, unsere Produkt-Roadmap und neue Geschäftsmodelle umzusetzen, zu denen auch Software-as-a-Service gehört. Wir bauen unser Partnernetzwerk weiter aus und werden eng mit einer kleinen Anzahl von Technologiepartnern zusammenarbeiten, um die Markteinführung neuer Produkte zu beschleunigen. Unsere Investitionen in Deep Learning werden auch in den kommenden Jahren dazu beitragen, Leistung und Funktionalität unserer Systeme zu steigern.

Darüber hinaus sollen mögliche Akquisitionen helfen, den Marktanteil und den Anteil an der Wertschöpfungskette auszubauen oder die Technologie- bzw. Produktpalette zu erweitern.

Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist zudem eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu beobachten. Daher setzen wir auf eine Stärkung dieses profitablen Service-Geschäfts. Bis 2025 soll der Anteil von wiederkehrenden Umsätzen auf ca. 50 Prozent des Divisionsumsatzes steigen. Neben dem Bereich der Verkehrssicherheit gewinnen auch die angrenzenden Märkte wie zivile Sicherheit und Road User Charging an Bedeutung. Basierend auf den bereits vorhandenen Systemen und Software-Applikationen will sich die Division hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für zivile Sicherheit und künftige Smart Cities entwickeln und positioniert sich daher gleichzeitig für eine Zukunft, in der autonomes Fahren zum Alltag gehören wird. Wir wollen auch künftig neue Technologien und Lösungen entwickeln, die für aufkommende Sektoren wie vernetzte und autonome Fahrzeuge optimiert sind.

Mit den "Non-Photonic Portfolio Companies" adressieren wir als Anbieter von Produkten, Automations-Lösungen sowie Service für Industriekunden vor allem den Trend nach mehr Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen, insbesondere in der Automobilindustrie.

Im Bereich Automation & Integration bieten wir eigene Produkte und Systeme, automatisierte Anlagenkonzepte bis hin zu kompletten Prozesslösungen für effiziente Fertigungsumgebungen an.

Mit der Inspektions- und Fertigungsmesstechnik bietet Jenoptik Lösungen unter anderem zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO 2-Ausstoßes insbesondere bei Verbrennungsmotoren. Deutlich beeinflusst wird das Geschäft jedoch durch den aktuellen Trend in der Automobilindustrie hin zu immer mehr E-Mobilität. Die Erschließung von Anwendungen im Bereich der E-Mobilität sowie außerhalb der Automobilindustrie, zum Beispiel in der Fertigungsmesstechnik für zerspanende Prozesse, wird weiterhin einen Schwerpunkt bilden.

Strategieerarbeitung und -prozesse

Auf die Strategieentwicklung für den Konzern und die Divisionen - wie zuletzt 2021 mit der Weiterentwicklung von "More Light" zu "More Value" - folgt eine mehrjährige Phase der Strategieumsetzung. Dabei arbeiten Corporate Center und Divisionen hinsichtlich der strategischen Planung und der Implementierung von Maßnahmen eng zusammen. Der Fokus wird dabei vor allem auf die wichtigsten Eckpunkte zur Untersetzung der Wachstumsziele des Konzerns gelegt.

In den jährlichen Strategie-Reviews mit dem Executive Management Committee und dem Aufsichtsrat wird zum einen die strategische Ausrichtung anhand der aktuellen Marktentwicklungen validiert, wobei es punktuell zu Anpassungen der strategischen Roadmap kommen kann. Zum anderen werden aktuelle Schwerpunkte diskutiert und verabschiedet, welche die strategischen Ziele untersetzen und das aktive Portfolio-Management weiter vorantreiben. Neben gezielten Investitionen in organisches Wachstum kann dies auch durch Unternehmenskäufe unterstützt werden.

Steuerungssystem

Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie sowie an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns ausgerichtet. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.

Mit Unterstützung des Executive Management Committees (EMC) steuert der Vorstand mittels eines Strategieprozesses die Entwicklung der Geschäftseinheiten. Er überwacht die Umsetzung festgelegter Maßnahmen in den quartalsweise stattfindenden Business Reviews. In den jährlich stattfindenden Strategiemeetings werden auf der Basis von globalen Trends Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mithilfe sogenannter Technologie-Roadmaps bestimmt. Strategie- und Planungsmeetings bilden die Grundlage für die Planung des Folgejahres und die mittelfristige Konzernplanung.

Auf Basis der langfristigen Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Den Ausgangspunkt hierfür bildet eine marktorientierte strategische Planung der wichtigsten Kennzahlen im "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dienen neben den quartalsweise erstellten Prognosen ein rollierender 3-Monats-Forecast für Umsatz und Auftragseingang, der monatlich erarbeitet wird.

Zur operativen Steuerung werden im Rahmen der EMC-Sitzungen die monatlichen Ergebnisse des Konzerns und der Divisionen besprochen. In diesen Gesprächen informieren die Leiter der Divisionen bzw. die Regionalverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage für die Berichterstattung sind ein standardisiertes Reporting und Sonderanalysen, die maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basieren. Auf dieser Basis werden dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen sind die für die Divisionen und das Corporate Center aggregierten finanziellen und nichtfinanziellen Informationen enthalten, die wesentlich sind, um den Konzern global zu steuern, Ressourcen zielgerichtet zu allokieren und Vorstandsbeschlüsse zu fassen.

G08 Kennzahlensystem zur Unternehmenssteuerung

Eine Business-Intelligence-Umgebung ermöglicht und unterstützt eine kontinuierliche Verbesserung der Analyse der Geschäftsentwicklung, des Reportings sowie des Planungsprozesses.

Das 2022 im internen Reporting und zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst die sogenannten Top-Steuerungsgrößen (Leistungsindikatoren hoher Priorität). Darüber hinaus sind weitere finanzielle und nichtfinanzielle Informationsgrößen enthalten. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei am Shareholder Value, den Interessen unserer Stakeholder, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des Unternehmens. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der Grafik 08 dargestellt.

Die Informationsgrößen, wie zum Beispiel der Auftragsbestand, die Anzahl der Mitarbeiter oder nichtfinanzielle Größen, werden auf Ebene der Geschäftseinheiten zur Steuerung eingesetzt. Die wichtigsten nichtfinanziellen Informationsgrößen (sog. Nachhaltigkeitskennzahlen) finden in der Vorstandsvergütung sowie der Konzernfinanzierung Berücksichtigung.

Erläuterung der Kennzahlenbasis

Das EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen) der fortgeführten Geschäftsbereiche. Die EBITDA-Marge setzt das EBITDA in das Verhältnis zum Umsatz.

Der Free Cashflow berechnet sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen abzüglich der Investitionen in und Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen.

Die Cash-Conversion-Rate ist das Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA.

Der ROCE (Return on Capital Employed) berechnet sich, indem das EBIT durch das durchschnittlich gebundene operative Kapital dividiert wird. Das durchschnittlich gebundene operative Kapital setzt sich zusammen aus dem langfristig unverzinslichen Vermögen (wie immaterielle Vermögenswerte inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) zuzüglich dem kurzfristig unverzinslichem Vermögen (im Wesentlichen Vorräte, Forderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Forderungen) abzüglich des unverzinslichen Fremdkapitals (wie Rückstellungen - ohne Pensionen und Steuern -, Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten). Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F+ E) hat für Jenoptik als Technologiekonzern eine hohe Bedeutung. Mit unseren Produkten bzw. Leistungen erlangen wir Wettbewerbsvorteile, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Eines unserer wesentlichen strategischen Ziele ist es daher, unsere Innovationsfähigkeit in den photonischen Wachstumsmärkten auszubauen und zum Treiber von Innovationen zu werden. Wir entwickeln dabei Technologien, Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen und sichern diese, wenn möglich und sinnvoll, über Schutzrechte ab. Mit unseren Produkten und Lösungen wollen wir nicht nur die Leistungsfähigkeit und Ertragskraft unserer Kunden verbessern, sondern auch einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen leisten. Jenoptik fungiert dabei als sogenannter "Enabler".

Innovationsmanagement ist bei Jenoptik ein wichtiges Instrument, um erfolgversprechende Ideen systematisch zu identifizieren und umzusetzen. Mit vernetzten Prozessen ist dieses primär darauf ausgerichtet, aus Wissen Kapital zu erwirtschaften, indem Markt- und Unternehmenssicht zusammengeführt werden. Unser Innovationsmanagement hat eine konzernweit einheitliche Prozesslandschaft, die in den Divisionen an die Anforderungen der jeweiligen Industrie angepasst ist. Diese Rahmenbedingungen helfen, Entwicklungen voranzutreiben, um für den gesamten Konzern positive Wertbeiträge zu leisten. Innovationsmanagement liegt bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Im Innovationsmanagement wird der Fokus auf Photonik weiter durch die Instrumente kontinuierlicher Verbesserung (Kaizen) sowie die prozessuale Verankerung verstärkt.

Das Innovationsteam ist daher mit verschiedenen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel Controlling und Investitionsmanagement eng vernetzt und intensiv in die rollierenden Strategie- und Planungsprozesse eingebunden.

Innovationsprozess

Innovation, Entwicklung und operationale Exzellenz in der Markteinführung neuer Produkte sind eine der tragenden Säulen der Strategie 2025. Beim Innovationsprozess von Jenoptik werden, ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Trends und den Bedürfnissen unserer Kunden, in einem ersten Schritt Wachstumspotenziale identifiziert. Auf deren Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen. Innovationsvorhaben können so nun bereits in den frühen Phasen der Entwicklung schneller durchgeführt und somit innovative Lösungen früher am Markt platziert werden. Mit der Einführung des Jenoptik Business Systems (JBS) wird auf der operativen Ebene eine standardisierte Produktplanungsgruppe etabliert. Damit soll es noch besser möglich sein, Projekte gezielt zu priorisieren, Produkte an die Marktbedürfnisse anzupassen und die Produktpipeline kontinuierlich zu füllen.

Unsere F+ E-Leistung beläuft sich einschließlich kundenspezifischer Entwicklungen auf 8,9 Prozent vom Umsatz. Den Erfolg unserer Innovationsaktivitäten messen wir mithilfe des sogenannten "Vitality Index". Der Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, soll dabei im Verhältnis zum Gesamtumsatz kontinuierlich steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Vitality Index auf 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden (i.Vj. 22,2 Prozent). Damit wurde der Zielwert für 2022 i.H.v. 20 Prozent übertroffen. Um am Markt zu bestehen und neue Märkte zu adressieren, müssen wir sowohl auf eigene als auch auf Entwicklungen mit externen Kooperationspartnern setzen, um agiler Innovationen hervorzubringen.

Innovationskultur

Neben der Schaffung einer optimalen prozessualen Innovationslandschaft spielt die Stärkung der Innovationskultur eine wichtige Rolle, um das gesamte Potenzial unseres Unternehmens auszuschöpfen. Zentrales Element ist dabei die Kommunikation, Vernetzung und Weitergabe von Wissen. Hierzu werden Mittel wie Best-Practice Communities, kreatives Co-Working und Mitarbeiter-Podcasts für Technologie und Innovation genutzt.

Neue Technologie- bzw. Anwendungsfelder wurden im Berichtsjahr weiter untersucht. Hervorzuheben ist dabei das aufstrebende Technologiefeld der Quantentechnologie, in der photonische Komponenten eine essenzielle Rolle spielen. Mit Anwendungsfeldern wie dem Quantumcomputing, der Quantumcommunication und dem Quantum Sensing & Imaging sollen hier in Zukunft zahlreiche disruptive Applikationen entstehen. Jenoptik liefert mit ihrer photonischen Kompetenz bereits in dieser frühen Phase Komponenten an Unternehmen und in die Wissenschaft. Um zukünftig weiterhin innovative Projekte im Bereich neuer photonischer Technologien und ebenso anderer Bereiche zu fördern, steht im Innovationsmanagement ein zusätzliches Innovationsbudget zur Verfügung. Darüber hinaus koordiniert das Innovationsmanagement die Möglichkeiten externer Forschungsförderungen zur Unterstützung innovativer Projekte und Ideen.

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter entscheidend. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch divisionsübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. Insgesamt arbeiteten 2022 641 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung (i.Vj. 599 Mitarbeiter). T04

T04 Mitarbeiter in F +E 1

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2022 2021
Anzahl Mitarbeiter im F+ E-Bereich 641 599
Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 14,1 14,2

1 Werte betreffen die fortgeführten Geschäftsbereiche ohne VINCORION

Mitgliedschaften in Verbänden

Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Vorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik arbeitet dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden zusammen.

Darüber hinaus ist Jenoptik in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft hierfür sind das Photoniknetzwerk Optonet auf regionaler, SPECTARIS auf nationaler sowie das European Photonics Industry Consortium (EPIC) auf europäischer Ebene. Neben der aktiven Mitgliedschaft soll in Zukunft stärker mit den o.g. Netzwerken interagiert werden, um die Reichweite und das Kooperationspotenzial für disruptive Innovationen zu nutzen. Auch im Bereich der Quantentechnologie ist Jenoptik aktiv und gehört seit 2022 zum "European Quantum Industry Consortium" (QuIC). 2023 wird der Konzern auch dem "Quantum Economic Development Consortium" (QED-C) beitreten.

Entwicklungsleistungen

Die F+ E-Leistung einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag lag mit 87,1 Mio Euro über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 63,6 Mio Euro). Die F+ E-Kosten legten ebenfalls deutlich auf 54,6 Mio Euro zu (i. Vj. 38,9 Mio Euro). Die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag erhöhten sich hauptsächlich aufgrund des Beitrags der Division Advanced Photonic Solutions auf 28,0 Mio Euro und sind den Umsatzkosten zugerechnet (i. Vj. 20,3 Mio Euro). Entwicklungsleistungen einschließlich Patente wurden 2022 in Höhe von 4,5 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 4,4 Mio Euro). Die Aktivierungsquote, d.h. die aktivierten Entwicklungskosten dividiert durch die gesamten F+ E-Kosten, reduzierte sich damit 2022 auf 8,2 Prozent (i.Vj. 11,3 Prozent). Informationen zu den Abschreibungen auf selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte finden Sie im Anhang im Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte".

Die F+ E-Leistung verteilt sich wie in der Tabelle T05 dargestellt auf die Divisionen.

Die F+ E-Leistung der Division Advanced Photonic Solutions enthielt Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 25,1 Mio Euro (i.Vj. 17,3 Mio Euro), die insbesondere im Bereich Halbleiterausrüstung und Biophotonics deutlich über dem Vorjahreswert lagen. Die F+ E-Kosten betrugen 2022 34,8 Mio Euro (i.Vj. 20,2 Mio Euro).

In der F+ E-Leistung der Division Smart Mobility Solutions waren Entwicklungen im Kundenauftrag von 0,8 Mio Euro (i.Vj. 0,6 Mio Euro) enthalten. Die F+ E-Kosten beliefen sich auf 15,5 Mio Euro (i.Vj. 14,4 Mio Euro).

Bei den Non-Photonic Portfolio Companies betrug die F+ E-Leistung 2022 5,6 Mio Euro (i.Vj. 6,7 Mio Euro). Davon waren 2,1 Mio Euro Entwicklungen im Kundenauftrag (i.Vj. 2,4 Mio Euro).

Patente

Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Dabei setzen wir verstärkt auf qualitativ hochwertige Anmeldungen und internationalisieren diese in wichtigen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA. 2022 wurden insgesamt 26 neue Erstpatente durch Jenoptik-Tochtergesellschaften angemeldet (i.Vj. 25 Patente) sowie weitere 32 internationale Nachanmeldungen durchgeführt. Der Schwerpunkt lag weiterhin im Bereich Optische Komponenten und optische Module.

In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.

T05 F+ E-Leistung nach Segmenten (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Konzern 87,1 63,6 36,9
Advanced Photonic Solutions 63,1 41,9 50,6
Smart Mobility Solutions 17,6 15,0 17,2
Non-Photonic Portfolio Companies 5,6 6,7 - 17,2
Sonstige 0,8 0,0

T06 F+ E-Leistung (in Mio EUR)

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2022 2021 2020 2019 2018
F+ E-Kosten 54,6 38,9 39,4 44,1 47,4
Aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Patente 4,5 4,4 4,0 4,0 1,5
Entwicklungen im Kundenauftrag 28,0 20,3 13,5 20,4 20,2
F+ E-Leistungen 87,1 63,6 56,9 68,4 69,2
F+ E-Quote 1 (F+ E-Leistung /​ Umsatz) in % 8,9 8,5 9,2 8,0 8,3
F+ E-Quote 2 (F+ E-Kosten /​ Umsatz) in % 5,6 5,2 6,4 5,2 5,7

1 Werte der Jahre 2018 bis 2019 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION

Wesentliche Projekte und Ergebnisse

2022 hat Jenoptik unter anderem die in Tabelle T07 beschriebenen Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt.

T07 Wesentliche Projekte und Ergebnisse 2022

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Markt 2022 entwickelte und am Markt eingeführte Produkte und Lösungen
Halbleiterausrüstung Halbleiter-Lithografie- und -Inspektionsmaschinen:
• optische Baugruppen und Module für den Einsatz in Anlagen für den EUV-Wellenlängenbereich sowie neue Fertigungstechnologie zur Herstellung noch leistungsfähigerer mikrooptischer Produkte
• Einführung einer neuen, komplexen Beschichtungstechnologie, um im DUV-Wellenlängenbereich die stetig steigenden Anforderungen an extreme Qualität und Einsatzdauer von hochpräzisen optischen und mikrooptischen Produkten weiterhin bestmöglich zu unterstützen
Spezifische Produkt- und Technologieoptimierungen:
• Insbesondere für optische Komponenten bzgl. besserer Fertigbarkeit, Ausbeute und höherem Fertigungsdurchsatz zur Steigerung der Fertigungskapazität
Informations- und Kommunikationstechnologie Mit der UFO Probe ® Card können zeitgleich elektronische sowie optische Komponenten auf Wafern mit nur einer Prüfkarte getestet werden - ohne aktives Einrichten auf jedem einzelnen Chip. Die UFO Probe® Card wurde 2022 mit dem 25. Thüringer Innovationspreis in der Kategorie "Industrie & Material" ausgezeichnet.
ImageMaster ® HR 2 ist die komplett überarbeitete Neuauflage des ImageMaster ® HR - dem weltweiten Standard für die Bildqualitätsprüfung von kleinen und mittelgroßen Objektiven, z. B. für Smartphone-, Foto- und Filmkameras, mit verbesserter Benutzerfreundlichkeit, hoher Wiederholbarkeit und erweitertem Spektrum an messbaren Proben.
OptiSurf LTM mit Lens Gage System für die berührungslose Mittendickenmessung ohne Angaben zum Linsenmaterial und die Bestimmung der Gruppenbrechzahl /​ Glasart von Linsen.
ATS-C -CNC-Ausrichtdrehen für kurze Taktzeiten und die schnelle Integration der Maschine in bestehende Produktionsprozesse mit optimierten Zykluszeiten, einer Verarbeitung von Freiform-Zelldesigns und intuitiver Maschinenbedienung für eine schnelle und einfache Umsetzung.
Life Science und Medizintechnik Photonische Lösungen für diagnostische und therapeutische Anwendungen im Bereich Lichtquellen und Bildgebungssysteme, laserbasierte Lösungen und Kamerasysteme in der Ophthalmologie, Ästhetik, Zahnheilkunde sowie in der minimalinvasiven und robotergestützten Chirurgie, wie z. B.:
• Weiterentwicklung bestehender Geräteserien im Bereich der DNA-Sequenzierung, um diese robuster, kostengünstiger und leistungsstärker zu machen.
• Weisslicht-Quellen der nächsten Generation mit verbesserter Bildgebung und Ausleuchtung für die vitreoretinale Chirurgie, Kataraktchirurgie und Endoskopie.
• Die neue Wellenlänge 760 nm ermöglicht eine effektive Behandlung verschiedener Haut- und Haartypen mit nur einem Handgerät. In den Jenoptik Multi-Wavelength Laser Stacks können nun Laserbaren mit drei verschiedenen Wellenlängen verbaut werden.
• Neuentwickeltes digitales Mikroskopie Subsystem JENOPTIK SYIONS ® Raman Modul für Point-of-Care-Anwendungen für eine zielgerichtete, personalisierte Diagnostik im Rahmen von Antibiotika-Therapien.
Laser-Materialbearbeitung: • Neue JENscan ® Produktfamilie für den spanlosen Laser-Materialabtrag für höchste Präzision und Prozessstabilität.
• JENscan ® Style ermöglicht Lichtdesign zur Individualisierung von Fahrzeugen im In- und Exterieur durch das partielle Abtragen des intransparenten Lackes der durchleuchteten Kunststoffbauteile.
• Mit der Prototyping-Technologie der JENscan ® Tire werden neu konzipierte Reifen basierend auf dem CAD-Modell hergestellt. Dies erlaubt schnellere Entwicklungszyklen in der Reifenindustrie.
Verkehrssicherheitstechnik • Weiterentwicklung des radarbasierten Systems SR390 für die Verkehrsüberwachung durch erweiterte Funktionen wie illegales Abbiegen, illegaler Spurwechsel oder Verstöße durch zu dichtes Auffahren.
• Beim TraffiPole, dem Gewinner des Intertraffic 2022 Green Globe Award, wurde die ergonomische Konstruktion für erhöhte Wärmeableitung und geringere Produktionskosten verbessert.
• Die neuen Produkte GardoVia und NexoVia für die Märkte Verkehrsstrafverfolgung, zivile Sicherheit und Verkehrsteilnehmergebühren wurden im Berichtsjahr vorgestellt.
• 2022 wurde eine neue Generation der Jenoptik TLE Backoffice Software für Verkehrsüberwachung, TraffiDesk pro für die Verarbeitung von Verstoß-Daten ausgeliefert.
• Schaffung der ersten Multi-Plattform-Algorithmusbibliotheken namens libAlgo, zunächst für DL ANPR, in Zukunft für weitere Algorithmen. Integration von Video Analytics in die Vector Plattform, um die Erkennungsraten in schwierigen Umgebungen zu verbessern und illegales Fahrerverhalten zu erkennen.

Mitarbeiter

Entwicklung der Mitarbeiterzahlen

Zum 31. Dezember 2022 verzeichnete Jenoptik mit 4.435 Mitarbeitern (inkl. Auszubildende) einen Beschäftigungszuwachs von 5,5 Prozent (31.12.2021: 4.205 Mitarbeiter). Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland stieg dabei um 4,6 Prozent auf 1.595 Mitarbeiter (31.12.2021: 1.525 Mitarbeiter). Damit ist der Anteil der Belegschaft im Ausland mit 36,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben (31.12.2021: 36,3 Prozent).

Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und kurzfristigen Auftragseingängen sowie für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren 114 Leiharbeitnehmer bei Jenoptik tätig (31.12.2021: 130).

Mit 347,2 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) 2022 um 26,5 Prozent über dem Vorjahresniveau von 274,4 Mio Euro. Der Anstieg resultierte neben üblichen Gehaltssteigerungen vorrangig aus dem Beschäftigungszuwachs im Bereich der Halbleiterausrüstung in der Division Advanced Photonic Solutions sowie der erstmaligen ganzjährigen Berücksichtigung von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe.

Der Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeiternehmer) gemessen in Full Time Equivalent ist im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des Umsatzzuwachses um 18,4 Prozent auf 235,8 TEUR gestiegen (i.Vj. 199,2 TEUR).

T08 Mitarbeiter nach Regionen (inklusive Azubis)

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31.12.2022 31.12.2021 Veränderung

in %
Veränderung absolut
Inland 2.840 2.680 6,0 160
Inland in % 64,0 63,7 0
Ausland 1.595 1.525 4,6 70
Ausland in % 36,0 36,3 0
Europa (ohne Deutschland) 593 544 9,0 49
Amerika 592 569 4,0 23
Asien /​ Pazifik 410 412 - 0,5 - 2

Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, ausgewogen. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert.

Der Frauenanteil (In- und Ausland) betrug zum 31. Dezember 2022 30,5 Prozent und lag damit über dem Niveau des Vorjahres (31.12.2021: 28,4 Prozent).

Der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland lag 2022 mit 6,5 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 4,6 Prozent). Dieser Effekt deckt sich auch mit der generellen Entwicklung in Deutschland. Die Fluktuationsrate erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 7,1 Prozent (i.Vj. 5,9 Prozent). Dies ist ein grundsätzlicher Trend auf dem Arbeitsmarkt und spiegelt den aktuell eher arbeitnehmergetriebenen Bewerbermarkt wider. Die Fluktuationsrate berechnet sich aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter im Geschäftsjahr geteilt durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag des Vorjahres zuzüglich der im Geschäftsjahr eingetretenen Mitarbeiter. In der Berechnung bleiben Aushilfen unberücksichtigt.

T09 Umsatz je Mitarbeiter (in TEUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeitnehmer) 235,8 199,2 18,4

T10 Altersstruktur Fortgeführte Geschäftsbereiche

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unter 30 30-39 40-49 50-59 60-65 über 65
31.12.2022 15,9 % 29,7 % 24,7 % 21,1 % 7,1 % 1,5 %
31.12.2021 14,7 % 28,0 % 24,1 % 23,3 % 7,8 % 2,2 %

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Summe
31.12.2022 100,0 %
31.12.2021 100,0 %

Ausbildung & Personalentwicklung

Zum 31. Dezember 2022 waren 154 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen in den fortgeführten Geschäftsbereichen beschäftigt (31.12.2021: 152). Davon wurden 47 neu eingestellt (i.Vj. 36). Zugleich konnten im Berichtsjahr 37 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen (i.Vj. 25).

An den Standorten Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich inzwischen als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2022 mit rund 2,7 Mio Euro mehr als im Vorjahr (i.Vj. 1,9 Mio). Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Integration der SwissOptic-Gruppe zurückzuführen, beinhaltet aber auch eine Steigerung der Kosten aufgrund von Nachholeffekten und gestiegenen Präsenzveranstaltungen nach Ende der strengen Corona-Maßnahmen. Diese Kosten umfassen sowohl die Aufwendungen für Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Der gesamte Entwicklungsbedarf im Konzern wird in den regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen ermittelt. Hieraus werden dann geeignete Qualifizierungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklungen

Die Weltwirtschaft wurde 2022 vor allem von drei Faktoren belastet: der weltweite Kampf gegen die Inflation, der Krieg in der Ukraine sowie eine Wiederbelebung der Corona-Pandemie in China. Die Weltwirtschaft hat sich im Jahresverlauf aber als widerstandsfähiger erwiesen als zunächst befürchtet, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) Anfang Januar 2023 berichtete. In vielen Ländern haben sich im 3. Quartal 2022 Konsum und Investitionen als robuster erwiesen als prognostiziert. Zudem habe die Inflation in vielen Ländern den Höhepunkt überschritten, was nun zu besseren Finanzierungsbedingungen führe. Staatliche Maßnahmen für Unternehmen und Privathaushalte zur Abmilderung der Energiekrise haben sich laut IWF ebenso positiv ausgewirkt wie die zunehmende konjunkturelle Dynamik im Welthandel. Lieferengpässe hätten sich abgeschwächt, Transportkosten reduziert und so einen Aufschwung in zuvor eingeschränkten Industrien, wie in der Automobilindustrie, ermöglicht. Im Schlussquartal schwächte sich diese positive Entwicklung jedoch laut IWF in vielen Industrie-Staaten - außer den USA - ab; viele Konjunkturindikatoren wie Indizes zum Geschäfts- und Konsumklima deuteten auf eine Verlangsamung hin.

Chinas Wirtschaft wuchs 2022 nach Angaben des chinesischen Statistikamts nur um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Wirtschaft noch um 8,4 gewachsen war. Damit verfehlte China auch das eigene BIP-Ziel von 5,5 Prozent, was unter anderem an der lange verfolgten Null-Covid-Politik mit strikten Lockdowns lag.

T11 Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2022 * 2021
Welt 3,4 6,2
USA 2,0 5,9
Euro-Zone 3,5 5,3
Deutschland 1,9 2,6
China 3,0 8,4
Indien 6,8 8,7
Schwellenländer 3,9 6,7

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2023

* Schätzung

Die US-Wirtschaft verzeichnete 2022 trotz hoher Inflation und steigender Zinsen ein preisbereinigtes Wachstum von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Nach einem schwachen Start stieg das aufs Jahr hochgerechnete Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal um 2,9 Prozent und damit etwas geringer als im 3. Quartal mit 3,2 Prozent. Leitzinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation hatten die wirtschaftliche Aktivität leicht gedämpft -die Unternehmen erhöhten ihre Investitionen im 4. Quartal nicht mehr so stark wie im Sommer, die Exporte verringerten sich um 1,3 Prozent, die Importe sogar um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die USA haben 2022 mit dem sogenannten Inflation Reduction Act (IRA) ein wichtiges Subventionsprogramm verabschiedet, um die Ansiedlung von Fabriken für grüne Technologien zu fördern, zum Beispiel für Elektroautos, Wasserstoffwirtschaft oder Windparks.

Trotz Inflation, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Lieferkettenproblemen erhöhte sich das BIP in Deutschland 2022 um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt Ende Januar 2023 mitteilte. Allerdings sei ein wesentlicher Teil des Wachstums auf das 1. Quartal zurückzuführen, bevor die Belastungen durch den Ukraine-Krieg spürbar wurden. Im Schlussquartal ging das BIP entgegen der erwarteten Stagnation um 0,2 Prozent zum Vorquartal zurück, vor allem aufgrund geringerer privater Konsumausgaben. Die Industrieproduktion ging im Gesamtjahr um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Sie hatte sich zwar nach dem starken Einbruch im Frühjahr im Jahresverlauf erholt, wie das Statistische Bundesamt meldete, fiel jedoch zum Jahresende unerwartet ab. Gründe waren die nachlassende Produktion im Baugewerbe und die erneute Drosselung der Produktion in energieintensiven Branchen wie Metall, Chemie oder Papier. Auch die Exporte sanken zum Jahresende in einem schwachen globalen Konjunkturumfeld, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) meldete. Im gesamten Jahr habe die deutsche Exportwirtschaft zwar so viel wie nie ausgeführt und den bisherigen Höchstwert aus 2021 um 14,3 Prozent übertroffen. Allerdings lag das an Preiserhöhungen; preisbereinigt hätten sich die deutschen Exporte 2023 um 2 Prozentpunkte schwächer entwickelt als der globale Handel, so der BDI.

Die Photonik gilt als Schlüsseltechnologie ("Key Enabling Technology") für viele Zukunftsmärkte. Viele Anwendungen der Photonik haben maßgeblich indirekt zur Pandemiebekämpfung beigetragen und unterstützen die digitale Transformation. Für die deutsche Photonik-Industrie geht der Industrieverband Spectaris auf Basis der Entwicklung im 1. Halbjahr 2022 davon aus, dass der Jahresumsatz der Branche um einen Wert im oberen einstelligen Bereich gestiegen ist nach 47 Mrd Euro im Vorjahr.

Die globale Halbleiterindustrie hat 2022 als ein weiteres Rekordjahr abgeschlossen, wie der Branchenverband Semiconductor Industry Association (SIA) meldete. So seien die globalen Umsätze um 3,2 Prozent auf 573,5 Mrd US-Dollar gestiegen. Allerdings habe sich die Nachfrage zum Jahresende verlangsamt. In der Region Nord- und Südamerika gab es im gesamten Jahr das stärkste Wachstum. China blieb der größte Einzelmarkt. Der Marktbeobachter Gartner berichtete, dass nach seinen vorläufigen Daten der weltweite Halbleiterumsatz 2022 nur um 1,1 Prozent auf 601,7 Mrd US-Dollar stieg. In der zweiten Jahreshälfte verringerten Inflation und eine schwache Konjunktur die Nachfrage nach PCs, Speicherchips und Smartphones.

Ein Rekordjahr verzeichneten die Halbleiterausrüster: Nach der ersten Schätzung des Branchenverbands Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) vom Jahresende lagen die globalen Umsätze mit 108,5 Mrd US-Dollar um 5,9 Prozent über dem Vorjahr. China, Taiwan und Südkorea waren erneut die Regionen mit den höchsten Investitionen.

Für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie war 2022 trotz aller Widrigkeiten ein starkes Jahr, wie der Branchenverband ZVEI meldete. So sei die Produktion von Januar bis November um 3,7 Prozent gestiegen und damit schon sehr nahe an der Jahresprognose von 4 Prozent Wachstum. Die Umsätze erhöhten sich um 12 Prozent auf 224 Mrd Euro im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten war das Wachstum bei elektronischen Bauteilen, gefolgt von Informations- und Kommunikationstechnik, Batterien, Energietechnik und Automation.

Die Bildverarbeitungsindustrie in Deutschland hat laut VDMA Machine Vision im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,3 Mrd Euro erzielt und damit 8 Prozent mehr als 2021, wie die VDMA-Fachabteilung zuletzt im Oktober 2022 ermittelte. Die stärkste Nachfrage kam aus dem Ausland.

Für die deutsche Medizintechnikbranche meldete Spectaris auf der Datenbasis des Statistischen Bundesamtes zuletzt im November 2022 die erwarteten Ergebnisse für 2022. So rechnet der Verband mit einem Wachstum der Branche von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Umsatz von 37,7 Mrd Euro entsprechen würde. Belastungen ergaben sich aus dem Ukraine-Krieg, massiven Lieferkettenstörungen, drastisch steigenden Material-, Energie- und Logistikkosten sowie den Auswirkungen der europäischen Medizinprodukteverordnung. Global lag das Marktvolumen 2022 laut dem Marktforscher Fortune Business Insights bei 495,5 Mrd US-Dollar, leicht über dem Vorjahrswert von 489 Mrd US-Dollar.

Belastet durch die wirtschaftliche Gesamtlage und internationale Lieferkettenprobleme verzeichnete der deutsche Maschinen-und Anlagenbau trotz des anfänglichen Zuwachses bei Bestellungen in den ersten drei Quartalen insgesamt nur ein Minus von 4 Prozent im Auftragseingang, da die Nachfrage nach Investitionsgütern zum Jahresende deutlich abnahm - im Schlussquartal sogar um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Verband VDMA berichtete. Der VDMA ging für 2022 von einem geringen Produktionsplus von 1 Prozent aus. In China war die Maschinenproduktion laut VDMA ähnlich schwach, in den USA lag sie 5 Prozent über dem Vorjahreswert. Der globale Umsatz lag nach VDMA-Berechnungen 3 Prozent über dem Vorjahr.

Die Automobilbranche wurde von Lieferengpässen und Materialknappheit belastet, insbesondere bei Halbleitern, von steigenden Preisen oder regional verschärften, zusätzlichen Knappheiten in der Wertschöpfungskette, wie Branchenverbände meldeten. Die Lage habe sich aber zum Jahresende verbessert, sodass die Autobauer beginnen konnten, ihren hohen Auftragsbestand abzubauen. Dagegen blieben viele Autozulieferer im Krisenmodus, vor allem infolge von gestörten Lieferketten und Kostensteigerungen für Rohstoffe und Logistik.

Nach Berechnungen des Analysten MarketsandMarkets lag das Umsatzvolumen des weltweiten Markts für Verkehrssicherheitstechnik 2022 bei 4,035 Mrd US-Dollar und damit 9,4 Prozent höher als im Vorjahr. In Deutschland ermittelte das Statistische Bundesamt in seiner vorläufigen Unfallstatistik für das Jahr 2022 einen Anstieg der Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2021, das unter anderem wegen des coronabedingt niedrigeren Verkehrsaufkommens einen historischen Tiefstand aufwies. In den USA meldete die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Anfang 2023, dass die Zahl der Verkehrstoten in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken sei - das zweite Quartal in Folge nach fast zwei Jahren steigender Zahlen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2022 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

Mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Februar 2022 prognostizierte das Jenoptik-Management für das Geschäftsjahr 2022 aufgrund des guten Auftragseingangs im 4. Quartal 2021, des hohen Auftragsbestands und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterbereich, weiteres profitables Wachstum. Diese Prognose wurde vom Vorstand am 29. März 2022 mit Veröffentlichung der finalen Zahlen konkretisiert. Der Vorstand erwartete 2022, inklusive der erstmalig für ein gesamtes Geschäftsjahr konsolidierten BG Medical und der SwissOptic-Gruppe, für die fortgeführten Geschäftsbereiche ein Umsatzplus von mindestens 20 Prozent. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) rechnete er mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ohne Einmaleffekt. Die EBITDA-Marge sollte bei ca. 18 Prozent liegen. Dieser Ausblick wurde mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des 1. Quartals 2022 bestätigt.

Auf Basis der positiven Entwicklung im 1. Halbjahr 2022 und der gut gefüllten Projektpipeline hat der Vorstand die Prognose für das Jahr 2022 für die fortgeführten Geschäftsbereiche mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse im August 2022 angehoben. Er erwartete zu diesem Zeitpunkt beim Umsatz einen Wert zwischen 930 und 960 Mio Euro. Das EBITDA sollte ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorjahreswert ohne Einmaleffekt zulegen und die EBITDA-Marge sich entsprechend auf 18,0 bis 18,5 Prozent verbessern.

Ende November 2022 konkretisierte der Vorstand angesichts der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten die Prognose vom August und erwartete nunmehr einen Umsatz in der oberen Hälfte der bestehenden Spanne von 930 und 960 Mio Euro und weiterhin eine EBITDA-Marge zwischen 18,0 und 18,5 Prozent.

Im Berichtsjahr erzielte Jenoptik mit 980,7 Mio Euro einen Umsatz, der etwas über dem oberen Ende der erwarteten Bandbreite lag.

Die EBITDA-Marge stieg auf 18,8 Prozent, (i.Vj. 16,7 Prozent (ohne Einmaleffekt /​ 20,7 Prozent inkl. Einmaleffekt). Damit übertraf Jenoptik die prognostizierte Spanne von 18,0 bis 18,5 Prozent.

Umsatz und EBITDA der Divisionen sowie deren prognostizierte Entwicklung sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Der Vorstand ging aufgrund des starken Auftragseingangs 2021 von einer verhaltenen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 aus. Zum Jahresende war der Auftragseingang insbesondere aufgrund des Geschäfts mit der Halbleiterausrüstungsindustrie höher als erwartet.

Für die Cash-Conversion-Rate wurde in der im März gegebenen Prognose ein Wert zwischen 45 und 55 Prozent erwartet. Zum Jahresende 2022 lag die Cash-Conversion-Rate bei 44,9 Prozent (i.Vj. 27,7 Prozent).

Bezüglich der Investitionen wurde erwartet, dass diese im Geschäftsjahr 2022 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen würden. Die Investitionen betrugen 106,0 Mio Euro und lagen damit wie erwartet signifikant über dem Vorjahresniveau von 49,9 Mio Euro. T12

Ertragslage

In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien) sowie Konsolidierungseffekte enthalten. Jenoptik hat folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.

Im folgenden Text werden, soweit nicht anders vermerkt, die Zahlen für die fortgeführten Geschäftsbereiche (die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies) dargestellt. Aufgrund der Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION im November 2021 wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt und ist damit unter anderem nicht mehr in den Angaben für Umsatz, EBITDA, Auftragseingang oder Auftragsbestand der fortgeführten Geschäftsbereiche enthalten. Der Verkaufsprozess wurde mit dem Closing am 30. Juni 2022 abgeschlossen.

Ertragslage

Auch in den aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges, der auch 2022 andauernden COVID-19-Pandemie, Inflation und Lieferengpässen weiterhin anspruchsvollen Zeiten verfügt Jenoptik nach eigener Einschätzung über ein in weiten Teilen krisenresistentes Geschäftsmodell und eine gute finanzielle und bilanzielle Aufstellung.

Im Geschäftsjahr 2022 erzielten die fortgeführten Geschäftsbereiche einen Umsatz von 980,7 Mio Euro, der 30,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lag (i.Vj. 750,7 Mio Euro). Das organische Wachstum betrug 2022 10,9 Prozent. Der Umsatzbeitrag der Ende 2021 akquirierten Unternehmen, der bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe, belief sich auf insgesamt 160,4 Mio Euro.

Das Wachstum kam im Berichtszeitraum vor allem aus der Division Advanced Photonic Solutions, gestützt von einer anhaltend hohen Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung sowie der guten Entwicklung unter anderem im Bereich Biophotonics. Aber auch die Division Smart Mobility Solutions steuerte höhere Umsatzbeiträge bei.

Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres 2022 als auch des Vorjahres war das 4. Quartal mit 282,7 Mio Euro (i.Vj. 231,3 Mio Euro).

T12 Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf für den Jenoptik-Konzern (in Mio EUR /​ bzw. laut Angabe)

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Zielgröße Stand Jahresende 2021 Prognose 2022 Stand Jahresende 2022 Veränderung

in %
Umsatz 750,7 Februar: März 3: August: November: Weiteres Wachstum Wachstum von mind. 20 Prozent (inkl. BG Medical und SwissOptic) 930-960 Mio Euro in der oberen Hälfte der bestehenden Spanne von 930 und 960 Mio Euro 980,7 30,6
Advanced Photonic Solutions 495,6 März 3: Wachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich 729,6 47,2
Smart Mobility Solutions 110,1 März 3: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 114,3 3,8
Non-Photonic Portfolio Companies 141,3 März 3: Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich 132,3 - 6,4
EBITDA/​EBITDA-Marge 1 125,2/​16,7% März 3: August: Deutliches EBITDA-Wachstum/​Marge ca. 18,0 Prozent 18,0 und 18,5 Prozent 184,1/​18,8% 18,2
Advanced Photonic Solutions 143,4 März 3: Wachstum analog zum Umsatz 170,0 18,6
Smart Mobility Solutions 19,2 März 3: Leicht über dem Vorjahresniveau 19,3 0,8
Non-Photonic Portfolio Companies 5,4 März 3: Wachstum stärker als der Umsatz 2,7 - 49,8
Auftragseingang 936,7 März 3: Leicht unter Vorjahr 1.185,4 26,6
Cash-Conversion-Rate 27,7% März 3: Zwischen 45 und 55 Prozent 44,9%
Investitionen 2 49,9 März 3: Deutlich über Vorjahresniveau 106,0 112,2

1 2021 ohne Einmaleffekte

2 ohne Finanzanlageinvestitionen

3 im Lagebericht des Geschäftsberichts 2021

Im Geschäftsjahr 2022 konnte Jenoptik den Umsatz in allen Regionen steigern. Zum deutlichen Zuwachs in Deutschland, Europa und Amerika trugen neben dem organischen Wachstum auch die 2021 erworbenen Unternehmen bei. Der Umsatz in den beiden Regionen Amerika sowie Asien /​ Pazifik belief sich zusammen auf 440,3 Mio Euro bzw. 44,9 Prozent des Gesamtumsatzes (i. Vj. 378,6 Mio Euro bzw. 50,4 Prozent). Mit 751,7 Mio Euro erzielten die fortgeführten Geschäftsbereiche im abgelaufenen Geschäftsjahr 76,7 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 611,3 Mio Euro bzw. 81,4 Prozent).

Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete Jenoptik 2022 aufgrund der hohen Nachfrage sowie infolge der Akquisition mit 363,8 Mio Euro bzw. 37,1 Prozent mit der Halbleiterausrüstungs- /​ Elektronikindustrie (i. Vj. 242,1 Mio Euro bzw. 32,2 Prozent). Der Umsatzanteil im Automotive & Maschinenbau-Markt reduzierte sich auf 31,3 Prozent (i.Vj. 34,9 Prozent). Akquisitionsbedingt, aber auch durch organisches Wachstum wurde 2022 im Markt für Medizintechnik spürbar mehr Umsatz erzielt. Der Umsatzanteil mit Medizintechnik stieg auf 14,2 Prozent (i.Vj. 9,5 Prozent).

Im Geschäftsjahr 2022 entfielen 25,8 Prozent des Umsatzes der fortgeführten Geschäftsbereiche auf unsere Top-3-Kunden (i.Vj. 21,4 Prozent).

Die Umsatzkosten stiegen um 28,6 Prozent auf 635,0 Mio Euro (i.Vj. 493,8 Mio Euro) und damit leicht unterproportional zum Umsatz, unter anderem durch Mix- und Skaleneffekte. Der Zuwachs der Umsatzkosten resultierte vor allem aus höheren Material- und Personalkosten, unter anderem infolge von Preiserhöhungen, aber auch bedingt durch die 2021 getätigte Akquisition. In den Umsatzkosten enthalten sind zudem Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag von insgesamt 28,0 Mio Euro (i.Vj. 20,3 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden. Der Anstieg resultierte vor allem aus Kundenprojekten in der Division Advanced Photonic Solutions.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz überstieg mit 345,7 Mio Euro das Vorjahresniveau von 256,9 Mio Euro deutlich. Die Bruttomarge stieg aufgrund eines verbesserten Produktmixes auf 35,3 Prozent (i.Vj. 34,2 Prozent).

T13 Umsätze nach Segmenten (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 980,7 750,7 30,6
Advanced Photonic Solutions 729,6 495,6 47,2
Smart Mobility Solutions 114,3 110,1 3,8
Non-Photonic Portfolio Companies 132,3 141,3 - 6,4
Sonstige 4,5 3,7 21,0

T14 Umsätze nach Regionen (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 980,7 750,7 30,6
Deutschland 229,0 139,4 64,3
Europa 275,7 208,4 32,3
Amerika 244,1 205,7 18,7
Asien /​ Pazifik 196,2 172,9 13,5
Mittlerer Osten /​ Afrika 35,7 24,3 46,5

2022 betrugen die Forschungs- und Entwicklungskosten 54,6 Mio Euro (i.Vj. 38,9 Mio Euro). Auch hier zeigten sich Effekte aus der o.g. Akquisition. Der Anteil der F+ E-Kosten am Umsatz stieg damit auf 5,6 Prozent (i.Vj. 5,2 Prozent). Mit 87,1 Mio Euro lag die F+ E-Leistung inkl. der Entwicklungen im Kundenauftrag deutlich über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 63,6 Mio Euro). SS

Die Vertriebskosten erhöhten sich 2022 um 19,9 Prozent auf 107,6 Mio Euro (i. Vj. 89,7 Mio Euro). Die Zunahme resultierte vor allem aus dem Erwerb der bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie den mit den PPA-Effekten verbundenen höheren Abschreibungen insbesondere auf Kundenbeziehungen. Die Vertriebskostenquote lag mit 11,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 11,9 Prozent).

Die allgemeinen Verwaltungskosten legten auf 65,5 Mio Euro zu (i. Vj. 53,5 Mio Euro). Dieser Anstieg war ausschließlich auf die 2021 erworbenen Unternehmen zurückzuführen. Die Verwaltungskostenquote sank auf 6,7 Prozent (i.Vj. 7,1 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich von 52,9 Mio Euro auf 21,5 Mio Euro. Im Vorjahr war in diesem Posten ein positiver Einmaleffekt von 30,5 Mio Euro im Zusammenhang mit der Bewertung der bedingten Kaufpreiskomponenten aus den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB enthalten. Positiv dagegen wirkten höhere Währungsgewinne von 12,0 Mio Euro (i. Vj. 8,6 Mio Euro).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf 37,7 Mio Euro (i.Vj. 19,7 Mio Euro). Nach einer Prüfung und Neubewertung der Geschäftsperspektiven vor allem von INTEROB wurden in diesem Posten Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Geschäfts- oder Firmenwerte von insgesamt 13,9 Mio Euro vorgenommen. Die Währungsverluste überstiegen mit 14,0 Mio Euro den Vorjahreswert von 8,6 Mio Euro und trugen so ebenfalls zum Anstieg bei.

Im Saldo lagen die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen bei minus 16,1 Mio Euro (i.Vj. 33,3 Mio Euro).

Aufgrund der starken operativen Performance der Division Advanced Photonic Solutions verbesserte sich die Profitabilität im Geschäftsjahr 2022 signifikant. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (inkl. Wertminderungen und -aufholungen) (EBITDA) erhöhte sich auf 184,1 Mio Euro und lag damit um 18,2 Prozent über dem Vorjahreswert von 155,7 Mio Euro. Im Vorjahr war zudem der o.g. positive Einmaleffekt von 30,5 Mio Euro enthalten. Die EBITDA-Marge für die fortgeführten Geschäftsbereiche lag 2022 bei 18,8 Prozent (i.Vj. 20,7 Prozent, ohne Einmaleffekt 16,7 Prozent). Auch beim EBITDA war das 4. Quartal mit 66,3 Mio Euro das stärkste (i. Vj. 46,1 Mio Euro), die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 23,4 Prozent (i.Vj. 19,9 Prozent, ohne Einmaleffekt 17,8 Prozent).

T16 Wesentliche Posten der Gesamtergebnisrechnung (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Umsatz 980,7 750,7 30,6
Umsatzkosten 635,0 493,8 28,6
F+ E-Kosten 54,6 38,9 40,4
Vertriebskosten 107,6 89,7 19,9
Verwaltungskosten 65,5 53,5 22,5
Sonstige betriebliche Erträge 21,5 52,9 - 59,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen 37,7 19,7 91,5

T15 Umsätze nach Zielmärkten (in Mio EUR und in Prozent vom Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche)

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2022 2021
Halbleiter & Elektronik 363,8 37,1 % 242,1 32,2 %
Automotive & Maschinenbau 307,2 31,3 % 261,7 34,9 %
Medizintechnik 138,8 14,2 % 71,3 9,5 %
Verkehr 130,7 13,3 % 130,3 17,4 %
Sonstige 40,1 4,1 % 45,3 6,0 %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 980,7 100,0 % 750,7 100,0 %

Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) lag mit 101,9 Mio Euro um 5,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 108,1 Mio Euro. Wesentliche Gründe dafür sind, neben dem bereits genannten positiven Einmaleffekt im Vorjahr, die Wertminderungen von 13,9 Mio Euro, höhere planmäßige Abschreibungen von 68,3 Mio Euro (i.Vj. 47,6 Mio Euro), davon aus Kaufpreisallokationen minus 26,5 Mio Euro im Berichtsjahr (i.Vj. minus 14,3 Mio Euro).

Insbesondere aufgrund des deutlich höheren durchschnittlich gebundenen Kapitals und des leicht rückläufigen EBIT reduzierte sich zum 31. Dezember 2022 der ROCE (Return on Capital Employed) der fortgeführten Geschäftsbereiche auf 7,9 Prozent (i.Vj. 13,4 Prozent). Die Berechnung des ROCE ist im Kapitel Steuerungssystem erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.

T17 ROCE für fortgeführte Geschäftsbereiche (in Mio EUR)

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2022 2021
Langfristig unverzinsliches Vermögen 1.060,3 724,7
Kurzfristig unverzinsliches Vermögen 480,4 347,0
Unverzinsliches Fremdkapital - 255,7 - 264,0
Durchschnittlich gebundenes Kapital 1.284,9 807,7
EBIT 101,9 108,1
ROCE (in Prozent) 7,9 13,4

T18 EBITDA (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 184,1 155,7 18,2
Advanced Photonic Solutions 170,0 143,4 18,6
Smart Mobility Solutions 19,3 19,2 0,8
Non-Photonic Portfolio Companies 2,7 5,4 - 49,8
Sonstige - 8,0 - 12,2 34,5

T19 EBIT (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 101,9 108,1 - 5,8
Advanced Photonic Solutions 123,0 116,6 5,5
Smart Mobility Solutions 13,9 14,1 - 1,4
Non-Photonic Portfolio Companies - 20,4 - 4,5 - 349,2
Sonstige - 14,6 - 18,0 19,0

Das Finanzergebnis verringerte sich in der Berichtsperiode auf insgesamt minus 6,0 Mio Euro (i.Vj. minus 5,6 Mio Euro). In der Zunahme der Finanzaufwendungen spiegeln sich insbesondere gestiegene Zinsaufwendungen infolge der höheren Verschuldung wider. Positiv wirkten dagegen Abzinsungseffekte bei den Rückstellungen (i.Vj. Aufzinsung der bedingten Kaufpreiskomponenten). Sowohl die Währungsgewinne als auch die Währungsverluste stiegen gegenüber dem Vorjahr, glichen sich in Summe jedoch etwa aus. Das Beteiligungsergebnis reduzierte sich geringfügig.

Das verminderte EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 96,0 Mio Euro um 6,4 Prozent unter dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 102,5 Mio Euro).

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der fortgeführten Geschäftsbereiche lagen mit 20,0 Mio Euro über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 14,0 Mio Euro). Davon entfielen 10,3 Mio Euro (i. Vj. 8,6 Mio Euro) auf das Inland und 9,7 Mio Euro (i.Vj. 5,4 Mio Euro) auf das Ausland. Die Zunahme ist insbesondere auf den Ergebnisanstieg im Ausland zurückzuführen.

Die liquiditätswirksame Steuerquote, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, erhöhte sich einerseits aufgrund des gestiegenen ausländischen Anteils der zu versteuernden Einkommen und andererseits wegen nicht steuerwirksamer Verluste im Ausland auf 20,8 Prozent (i. Vj. 13,6 Prozent), lag aber aufgrund des Inlandsergebnisses und der im Inland anrechenbaren Verlustvorträge auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.

Der nicht zahlungswirksame latente Steueraufwand betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 12,1 Mio Euro (i.Vj. minus 4,3 Mio Euro). Der Anstieg resultierte überwiegend aus der Inanspruchnahme steuerlicher Verlustvorträge im Inland. Die Steuerquote belief sich damit auf 33,5 Prozent (i.Vj. 9,4 Prozent), die Ertragsteuern auf insgesamt 32,1 Mio Euro (i. Vj. 9,7 Mio Euro).

Aufgegebener Geschäftsbereich

Das Ergebnis nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereichs (VINCORION) betrug minus 6,8 Mio Euro (i.Vj. minus 8,5 Mio Euro). Es beinhaltet neben dem Ergebnis von VINCORION bis zum Closing auch das Ergebnis aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs (siehe auch Anhang Punkt 4.9).

Der Konzern erwirtschaftete 2022 ein Ergebnis nach Steuern von 57,0 Mio Euro (i.Vj. 53,8 Mio Euro, ohne Einmaleffekt/​ 84,3 Mio Euro inkl. Einmaleffekt). Das Ergebnis der Aktionäre lag demzufolge mit 55,1 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 82,0 Mio Euro (inkl. Einmaleffekt). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich mit 0,96 Euro gegenüber dem Vorjahreswert ohne Einmaleffekt von 0,90 Euro, lag aber deutlich unterhalb des Wertes inkl. Einmaleffekt von 1,43 Euro je Aktie. Die fortgeführten Geschäftsbereiche erzielten 2021 ohne Einmaleffekt ein Ergebnis je Aktie von 1,05 Euro (1,58 Euro inkl. Einmaleffekt) und 2022 von 1,08 Euro.

Auftragslage

Die hohe Nachfrage der ersten neun Monate setzte sich im 4. Quartal weiter fort. Der Auftragseingang 2022 der fortgeführten Geschäftsbereiche erhöhte sich im Berichtsjahr deutlich um 26,6 Prozent auf 1.185,4 Mio Euro (i.Vj. 936,7 Mio Euro), sowohl organisch als auch durch die neuen Aufträge der 2021 akquirierten Unternehmen. Damit überstieg der Auftragseingang erstmals die Marke von einer Milliarde Euro. Die bisherige BG Medical und die SwissOptic-Gruppe trugen 211,9 Mio Euro bei. In der Division Advanced Photonic Solutions verbuchten vor allem die Bereiche Halbleiterausrüstung, Biophotonics sowie Industrial Solutions mehr Aufträge. Auch die Division Smart Mobility Solutions konnte ihren Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Der Auftragseingang ist hier stark von Projekten geprägt und unterliegt damit deutlichen Schwankungen. Der Auftragseingang der Non-Photonic Portfolio Companies verbesserte sich ebenfalls im Vergleich zur Vorjahresperiode.

T20 Auftragseingang (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 1.185,4 936,7 26,6
Advanced Photonic Solutions 891,8 674,9 32,1
Smart Mobility Solutions 125,8 116,5 7,9
Non-Photonic Portfolio Companies 163,4 141,6 15,4
Sonstige 4,5 3,7 21,0

T21 Auftragsbestand (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 733,7 543,5 35,0
Advanced Photonic Solutions 581,4 430,2 35,1
Smart Mobility Solutions 65,7 54,3 21,0
Non-Photonic Portfolio Companies 86,6 58,9 46,9

T22 Book-to-Bill-Rate

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2022 2021
Fortgeführte Geschäftsbereiche 1,21 1,25
Advanced Photonic Solutions 1,22 1,36
Smart Mobility Solutions 1,10 1,06
Non-Photonic Portfolio Companies 1,24 1,00
Sonstige 1,00 1,00

G09 Entwicklung der Book-to-Bill-Rate

1 Werte für fortgeführte Geschäftsbereiche

Die Book-to-Bill-Rate der fortgeführten Geschäftsbereiche erreichte 1,21 (i. Vj. 1,25). Sowohl die beiden Divisionen als auch die Non-Photonic Portfolio Companies wiesen in der Berichtsperiode eine Book-to-Bill-Rate von mehr als 1 auf.

Der Auftragsbestand der fortgeführten Geschäftsbereiche erhöhte sich zum Jahresende 2022 auf 733,7 Mio Euro (31.12.2021: 543,5 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 83,4 Prozent (i. Vj. 85,9 Prozent) im laufenden Jahr 2023 zu Umsatz führen.

Finanzlage

Der Ukrainekrieg, die Effekte der COVID-19-Pandemie sowie Inflation und Lieferengpässe stellten auch im Geschäftsjahr 2022 wesentliche Unsicherheitsfaktoren dar, die in der finanziellen Steuerung des Jenoptik-Konzerns berücksichtigt wurden. Nach Einschätzung des Vorstands stellt der Konzern weiterhin gesunde Bilanzrelationen und eine komfortable Liquiditätssituation sicher und verfügt somit über eine gute finanzielle Aufstellung.

Grundsätze des Finanzmanagements

Der Zentralbereich Treasury plant den Bedarf und steuert die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und quartalsweiser Forecasts werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet. Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in Europa und Nordamerika sicher. Gesellschaften, die nicht in das Cashpooling-System integriert sind, werden in der Regel über konzerninterne Darlehen oder in Ausnahmefällen über Kreditlinien bei lokalen Banken mit Liquidität versorgt.

Jenoptik nutzt ein Programm zum Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (sog. Factoring). Der Rahmen dieses Instruments wurde 2022 von 25 auf 50 Mio Euro erhöht, tatsächlich genutzt wurden ca. 25 Mio Euro.

Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge und konzerninterne Darlehensforderungen in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.

Aufgrund der genannten Maßnahmen, der bestehenden Finanzierungsinstrumente - im Wesentlichen Konsortialkredit und Schuldscheindarlehen - sowie des vorhandenen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung aller Konzerngesellschaften zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse

Mit einer Eigenkapitalquote von 50,4 Prozent zum 31. Dezember 2022, einer Nettoverschuldung von 479,0 Mio Euro sowie einem Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) von 2,6 verfügt der Konzern nach Einschätzung des Vorstands über eine solide und tragfähige Finanzierungsstruktur und gesunde Bilanzrelationen. Dies gibt Jenoptik die Flexibilität sowie den finanziellen Spielraum, um das künftige organische Wachstum und weitere eventuelle Akquisitionen zu finanzieren und so die Agenda 2025 umzusetzen.

Jenoptik hat im März 2021 Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten mit einem Volumen von rund 400 Mio Euro zu attraktiven Konditionen am Kapitalmarkt platziert. Die Schuldscheindarlehen umfassten mehrere Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren, die neben Euro in geringerem Umfang (59 Mio USD) auch in US-Dollar begeben wurden. Den Investoren aus dem In- und Ausland wurden sowohl feste als auch variable Verzinsungsvarianten angeboten.

Im Dezember 2021 hat Jenoptik außerdem einen revolvierenden Konsortialkredit refinanziert und von 230 auf über 400 Mio Euro aufgestockt. Die Laufzeit des von sieben Banken bereitgestellten Kredits betrug ursprünglich fünf Jahre und wurde 2022 um ein weiteres Jahr verlängert. Bei Zustimmung der Kreditgeber kann die Laufzeit noch einmal um ein Jahr verlängert und das Volumen bei Bedarf auf 600 Mio Euro aufgestockt werden. Auch dieses Finanzierungsinstrument wurde erstmals mit Nachhaltigkeitskomponenten versehen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Anhang (8.2 Finanzinstrumente).

Neben den Zahlungsmitteln von 56,8 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 1,0 Mio Euro konnte der Konzern Ende 2022 auf ein ungenutztes Rahmenkreditvolumen in Höhe von insgesamt rund 380 Mio Euro zurückgreifen. Somit standen Jenoptik Ende 2022 über 430 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.

Die folgende Beschreibung der Finanzlage im Geschäftsjahr 2022 bezieht sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche des Jenoptik-Konzerns.

2022 erhöhten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 477,7 Mio Euro (31.12.2021: 448,7 Mio Euro). Der Bilanzposten enthielt Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 435,4 Mio Euro (31.12.2021: 421,2 Mio Euro) sowie Leasingverbindlichkeiten von 42,4 Mio Euro (31.12.2021: 27,5 Mio Euro). Ende 2022 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 89 Prozent (31.12.2021: 75 Prozent).

Unter anderem durch die Tilgung der letzten Tranche der 2015 begebenen Schuldscheindarlehen sanken die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten deutlich auf 59,1 Mio Euro (31.12.2021: 149,0 Mio Euro).

Der Verschuldungsgrad lag am Jahresende 2022 bei 0,98 (31.12.2021: 1,25). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (828,5 Mio Euro) zu Eigenkapital (843,3 Mio Euro) definiert.

Die Net-Cash-Position wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Sie verbesserte sich zum Jahresende 2022 auf minus 1,2 Mio Euro (31.12.2021: minus 92,6 Mio Euro), vor allem aufgrund des Rückgangs der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Finanzanlagen lagen nahezu unverändert bei 57,8 Mio Euro (31.12.2021: 56,4 Mio Euro).

G10 Verschuldungsgrad 1

1 Werte der Jahre 2018 bis 2020 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION

Durch die Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten konnte auch die Nettoverschuldung im Verlauf des Berichtszeitraums zurückgeführt werden und lag zum 31. Dezember 2022 bei 479,0 Mio Euro (31.12.2021: 541,4 Mio Euro).

T23 Netto- und Bruttoverschuldung (in Mio EUR) 1

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2022 2021 2020 2019 2018
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 477,7 448,7 138,4 122,6 111,4
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 59,1 149,0 130,9 37,0 10,1
Bruttoverschuldung 536,8 597,7 269,3 159,6 121,5
abzüglich kurzfristige Finanzanlagen 1,0 1,6 4,9 69,7 59,5
abzüglich Zahlungsmittel 56,8 54,8 63,4 99,0 89,3
Nettoverschuldung 479,0 541,4 201,0 - 9,1 - 27,2

1 Werte der Jahre 2018 bis 2020 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION

Investitionsanalyse

Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit sowie ihren Wertbeitrag geprüft, und es wird eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.

2022 investierte Jenoptik 106,0 Mio Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (i.Vj. 49,9 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten vor allem, um die Voraussetzungen für Wachstum und neue Kundenaufträge zu schaffen.

Mit 95,5 Mio Euro entfiel erneut der größte Teil der Investitionen auf Sachanlagen (i.Vj. 39,9 Mio Euro). Hier wurden Fertigungskapazitäten erweitert und Investitionen in die technische Ausstattung, insbesondere für die Halbleiterausrüstungsindustrie, für den Bau der Fabrik in Dresden, den neuen Standort der bisherigen BG Medical in Berlin sowie das Mitarbeiterrestaurant in Jena vorgenommen.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte blieben mit 10,5 Mio Euro weitgehend stabil (i.Vj. 10,1 Mio Euro). Die Investitionen entfielen im Wesentlichen auf Kosten im Zusammenhang mit dem neuen IT-System (SAP S/​4 HANA) sowie auf die zu aktivierenden Entwicklungsleistungen aus internen Projekten, die im Berichtszeitraum 4,2 Mio Euro betrugen (i.Vj. 4,2 Mio Euro).

Die planmäßigen Abschreibungen der fortgeführten Geschäftsbereiche stiegen auf 68,3 Mio Euro (i.Vj. 47,6 Mio Euro), insbesondere in Folge der Akquisitionen im Geschäftsjahr 2021 inkl. der PPA-Effekte.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen lagen bei 37,2 Mio Euro (i.Vj. 28,8 Mio Euro) und damit signifikant unter den Sachanlageinvestitionen.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 30,9 Mio Euro (i.Vj. 18,7 Mio Euro) beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Software sowie auf im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte.

T24 Investitionen und Abschreibungen der fortgeführten Geschäftsbereiche (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Investitionen 106,0 49,9 112,2
Immaterielle Vermögenswerte 10,5 10,1 3,9
Sachanlagen 95,5 39,9 139,6
Abschreibungen /​ Wertminderungen und -aufholungen 82,2 47,6 72,7
Immaterielle Vermögenswerte 44,2 18,7 136,6
Sachanlagen 37,8 28,4 33,4
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,1 0,5 - 75,7

T25 Investitionen nach Segmenten - immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Fortgeführte Geschäftsbereiche 106,0 49,9 112,2
Advanced Photonic Solutions 79,6 30,7 159,6
Smart Mobility Solutions 7,8 8,1 - 3,4
Non-Photonic Portfolio Companies 3,8 1,7 130,0
Sonstige 14,8 9,5 55,3

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns stieg im Berichtsjahr deutlich auf 142,7 Mio Euro (i.Vj. 98,0 Mio Euro). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf ein deutlich besseres zahlungswirksames Ergebnis sowie geringere negative Effekte aus dem Aufbau des Working Capitals zurückzuführen.

2022 lag der Cashflow aus Investitionstätigkeit des Konzerns bei minus 13,4 Mio Euro (i.Vj. minus 413,6 Mio Euro). Er wurde im Berichtszeitraum insbesondere beeinflusst durch signifikant höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und die Liquiditätsflüsse im Zusammenhang mit der Veräußerung von VINCORION. Im Vorjahr war er maßgeblich durch die Auszahlungen für den Erwerb von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie die verbleibenden 25 Prozent (zweite Kaufpreistranche) für TRIOPTICS geprägt.

Aufgrund des höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern lag der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche mit 82,7 Mio Euro trotz der gestiegenen Auszahlungen aus operativer Investitionstätigkeit deutlich über dem Vorjahreswert von 43,2 Mio Euro. Auf Konzernebene erreichte er 79,6 Mio Euro (i.Vj. 62,8 Mio Euro). Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen des Konzerns in Höhe von 157,5 Mio Euro (i.Vj. 108,3 Mio Euro) und des Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit, d.h. des Saldos der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von minus 77,9 Mio Euro (i.Vj. minus 45,5 Mio Euro).

Die Cash-Conversion-Rate der fortgeführten Geschäftsbereiche betrug im Geschäftsjahr 2022 44,9 Prozent (i.Vj. 27,7 Prozent).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit des Konzerns belief sich im Berichtszeitraum auf minus 127,3 Mio Euro (i.Vj. 304,2 Mio Euro). Beeinflusst wurde er insbesondere durch die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten (im Vorjahr Begebung der Schuldscheindarlehen) und den Auszahlungen für die Tilgung der noch bestehenden Tranche des 2015 platzierten Schuldscheindarlehens. 2022 wurden zudem Dividenden an die Gesellschafter des Mutterunternehmens und Minderheitsgesellschafter in Höhe von 17,6 Mio Euro gezahlt (i.Vj. 16,1 Mio Euro), davon 14,3 Mio Euro an die Aktionäre der JENOPTIK AG und 3,3 Mio Euro an Minderheitsgesellschafter von TRIOPTICS.

G11 Free Cashflow (in Mio EUR) 1

1 Werte der Jahre 2018 bis 2019 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION

T26 Cashflow Konzern (inkl. VINCORION) (in Mio EUR)

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2022 2021 2020 2019 2018
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 142,7 98,0 89,7 108,9 135,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 13,4 - 413,6 - 188,4 - 54,4 - 117,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 127,3 304,2 63,7 - 46,1 - 60,9
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2,0 - 11,4 - 35,0 8,4 - 42,9
Nicht zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 0,1 2,8 - 0,6 1,4 - 0,1
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1,9 - 8,6 - 35,6 9,8 - 43,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Geschäftsjahres 56,8 54,8 63,4 99,0 89,3

Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2022 führte der Abschluss des Verkaufs von VINCORION zu Änderungen in der Konzernbilanz. Ende 2021 wurden die Vermögenswerte und Schulden auf der Aktiv-und Passivseite jeweils als separate Posten - "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" ausgewiesen.

Im Vergleich zum Jahresende 2021 reduzierte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2022 vor allem aufgrund der genannten Veräußerung auf 1.671,8 Mio Euro (31.12.2021: 1.757,0 Mio Euro), ein Rückgang um 85,3 Mio Euro.

Auf der Aktivseite legten die langfristigen Vermögenswerte auf 1.128,5 Mio Euro zu (31.12.2021: 1.110,8 Mio Euro). Dies resultierte insbesondere aus dem Anstieg bei den Sachanlagen infolge der getätigten Investitionen. Zugenommen haben zudem die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte durch Derivate. Dagegen verringerten sich sowohl die immateriellen Vermögenswerte von 753,2 Mio Euro auf 730,6 Mio Euro, vor allem aufgrund von Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, als auch die latenten Steuern überwiegend durch die Inanspruchnahme des Verlustvortrags der JENOPTIK AG.

Die Sachanlagen stiegen von 266,7 Mio Euro Ende 2021 auf 324,6 Mio Euro zum 31. Dezember 2022. Dies ist unter anderem auf die Zunahme bei den technischen Anlagen und Maschinen, geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie den Posten Bauten zurückzuführen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 543,3 Mio Euro (31.12.2021: 646,3 Mio Euro). Zurückzuführen war das vor allem auf den Abschluss des Verkaufsprozesses von VINCORION und dem damit verbundenen Abgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (31.12.2021: 156,8 Mio Euro). Zum Rückgang beigetragen haben zudem geringere Vertragsvermögenswerte von 58,1 Mio Euro (31.12.2021: 81,4 Mio Euro), hier war insbesondere bei den Non-Photonic Portfolio Companies durch den Abschluss eines Großprojekts eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Dies wurde durch die Zunahme von Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte kompensiert. Die Vorräte stiegen auf 256,0 Mio Euro (31.12.2021: 200,2 Mio Euro). Hier wurden Vorleistungen für künftige Umsätze erbracht, kritische Bestände aufgebaut und sichergestellt, dass Vorprodukte verfügbar sind. Die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lag vor allem in der Umsatzausweitung insbesondere im 4. Quartal begründet. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente blieben mit 56,8 Mio Euro weitgehend konstant (31.12.2021: 54,8 Mio Euro).

Das Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche stieg zum 31. Dezember 2022 auf 287,4 Mio Euro (31.12.2021: 260,6 Mio Euro). Auf der Aktivseite erhöhten sich Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deutlich stärker als die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten auf der Passivseite. Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz auf Basis der letzten zwölf Monate, verbesserte sich durch den gestiegenen Umsatz zum Jahresende 2022 auf 29,3 Prozent (31.12.2021: 34,7 Prozent).

Zum 31. Dezember 2022 lag das Eigenkapital mit 843,3 Mio Euro deutlich über dem Wert vom Jahresende 2021 (31.12.2021: 780,7 Mio Euro). Hier wirkten vor allem das Periodenergebnis sowie Währungs- und versicherungsmathematische Effekte positiv. Einen eigenkapitalmindernden Effekt hatte dagegen die Dividende für die Aktionäre der JENOPTIK AG sowie die Minderheitsgesellschafter von TRIOPTICS von insgesamt 17,6 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, verbesserte sich deutlich auf 50,4 Prozent (31.12.2021: 44,4 Prozent).

Die langfristigen Schulden legten auf 519,0 Mio Euro zu (31.12.2021: 503,1 Mio Euro). Ihre Entwicklung wurde 2022 insbesondere durch den Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 477,7 Mio Euro infolge von Kreditaufnahmen und neuen Leasingverträgen beeinflusst (31.12.2021: 448,7 Mio Euro). Die Pensionsverpflichtungen reduzierten sich aufgrund der gestiegenen Zinsen (vgl. Anhang, Kapitel "Pensionsverpflichtungen" Punkt 5.12).

Die kurzfristigen Schulden sanken auf 309,5 Mio Euro (31.12.2021: 473,3 Mio Euro). Wesentlich dazu beigetragen hat der Abgang der Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten nach dem Abschluss des Verkaufs von VINCORION (31.12.2021: 93,6 Mio Euro). Darüber hinaus erfolgte die Tilgung der letzten Tranche der 2015 begebenen Schuldscheindarlehen, was zu einer Abnahme der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 59,1 Mio Euro führte (31.12.2021: 149,0 Mio Euro). Reduziert haben sich zudem die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 22,0 Mio Euro Ende 2021 auf 10,3 Mio Euro Ende 2022. Auf 100,6 Mio Euro (31.12.2021: 94,2 Mio Euro) zugelegt haben stichtagsbedingt die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Vor allem der Anstieg der erhaltenen Anzahlungen für Projekte mit zeitpunktbezogener Umsatzrealisierung führte zu höheren Vertragsverbindlichkeiten von 64,9 Mio Euro (31.12.2021: 47,3 Mio Euro).

T27 Bestandteile des Working Capitals (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Vorräte 256,0 200,2 27,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138,8 120,5 15,2
Vertragsvermögenswerte 58,1 81,4 - 28,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 100,6 94,2 6,8
Vertragsverbindlichkeiten 64,9 47,3 37,0
Gesamt 287,4 260,6 10,3

G12 Eigenkapitalquote (in Prozent)

T28 Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten (in Mio EUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
2022 2021 2022 2021 2022 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 47,1 137,6 203,1 201,9 232,3 219,3
Verbindlichkeiten aus Leasing 11,9 11,4 27,8 25,4 14,6 2,2
Gesamt 59,1 149,0 230,9 227,3 246,8 221,5

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Gesamt zum 31.12.
2022 2021
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 482,5 558,8
Verbindlichkeiten aus Leasing 54,3 38,9
Gesamt 536,8 597,7

T29 Bestandteile von Finanzverbindlichkeiten (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
kurzfristig 59,1 149,0 - 60,4
Kreditverbindlichkeiten 47,1 137,6 - 65,7
Leasing-Verbindlichkeiten 11,9 11,4 4,4
langfristig 477,7 448,7 6,5
Kreditverbindlichkeiten 435,4 421,2 3,4
Leasing-Verbindlichkeiten 42,4 27,5 53,9

Unternehmenskäufe und -verkäufe:

Die im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Unternehmenskäufe und -verkäufe sind im Kapitel Konzernstruktur beschrieben. Weitere Unternehmenskäufe und -verkäufe fanden 2022 nicht statt.

Nicht bilanzierte Werte und Verpflichtungen

Der Wert der Marke Jenoptik gehört für uns zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. Jenoptik agiert in dem stark fragmentierten, von einer Vielzahl von hochspezialisierten Unternehmen geprägten Photonik-Markt. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen. Seit Anfang 2019 ist Jenoptik mit einer neuen Markenpositionierung und einem neuem Corporate Design im Markt aktiv. Strategisch positioniert sich Jenoptik als Photonik-Spezialist.

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.

Für nicht nutzbare Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 27,6 Mio Euro (i.Vj. 25,5 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 1,2 Mio Euro (i.Vj. 11,8 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 3,0 Mio Euro (i.Vj. 2,0 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente für die Finanz-und Vermögenslage: Jenoptik nutzt ein Factoring-Programm als zusätzliches Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung. Dabei werden Forderungen aus Lieferung und Leistung ausgewählter Kunden an eine Factoring-Gesellschaft verkauft. Dies trägt dazu bei, dass Jenoptik unter anderem auch langlaufende Forderungen kurzfristig in Liquidität transformieren kann. Der Rahmen dieses Instruments wurde 2022 von 25 auf 50 Mio Euro erhöht, tatsächlich genutzt wurden jedoch weiterhin ca. 25 Mio Euro. Da beim Verkauf der Forderungen die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergehen, werden die entsprechenden Forderungen nicht mehr bei der Jenoptik bilanziert (sog. echtes Factoring). Abgesehen davon nutzt Jenoptik keine weiteren wesentlichen außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.

Informationen zu den Haftungsverhältnissen und Eventualverbindlichkeiten sind im Konzernanhang unter Punkt 8.3 zu finden.

Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 456,8 Mio Euro (i.Vj. 549,6 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind bei den Übernahmerechtlichen Angaben zu finden.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Jenoptik zeigte im Geschäftsjahr 2022 eine positive Entwicklung bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis (auf vergleichbarer Basis). Der Krieg in der Ukraine, COVID-19 und auch Themen wie Inflation und Lieferengpässe hatten im Berichtsjahr insgesamt keine signifikant negativen Auswirkungen auf die operative Geschäftstätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften und somit auf die Ertrags-, Finanz-, und Vermögenslage des Konzerns. Jenoptik konnte unterjährig die Prognose erhöhen und erreichte im Geschäftsjahr 2022 beim Umsatz und bei der EBITDA-Marge Werte, die leicht über den dann prognostizierten Spannen lagen. Trotz des herausfordernden Umfelds und der aufgrund der Akquisitionen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegenen Verschuldung stellte der Konzern zudem aus Sicht des Vorstands weiterhin gesunde Bilanzrelationen sicher.

Die fortgeführten Geschäftsbereiche erzielten 2022 ein spürbares Umsatzwachstum. Dazu beigetragen hat vor allem die anhaltend hohe Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung, die gute Entwicklung im Biophotonik-Markt und im Bereich Industrial Solutions in der Division Advanced Photonic Solutions. In der Division Smart Mobility Solutions lagen die Umsätze ebenfalls über dem Vorjahresniveau. Die Non-Photonic Portfolio Companies erzielten einen Umsatz, der unter dem Vorjahresniveau lag.

Im Geschäftsjahr 2022 konnten die fortgeführten Geschäftsbereiche auch das EBITDA steigern. Auf vergleichbarer Basis, d. h. ohne den Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Neubewertung von Kaufpreisbestandteilen aus den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB im Geschäftsjahr 2021, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Profitabilität spürbar verbessert.

Beim Auftragseingang legten 2022 alle drei Segmente beträchtlich zu. Der Auftragsbestand des Konzerns lag Ende 2022 ebenfalls über dem guten Niveau des Vorjahres und bildet damit nach Einschätzung des Vorstands eine stabile Grundlage für das weitere profitable Wachstum von Jenoptik.

Aufgrund des höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit lag der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche über dem Vorjahreswert. Dadurch konnte im Jahresverlauf die Nettoverschuldung spürbar reduziert werden. Damit verfügt Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands auch weiterhin über ausreichend finanziellen Spielraum für Investitionen im photonischen Kerngeschäft und mögliche weitere Akquisitionen. Damit wurde eine gute Basis für das weitere Wachstum geschaffen.

Die Bilanz- und Finanzierungsstruktur ist aus Sicht des Vorstands solide. Die Eigenkapitalquote stieg zum Jahresende auf 50,4 Prozent.

Angesichts des auch 2022 herausfordernden Umfelds war der Vorstand mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.

Segmentbericht

Die beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. Die Vorjahresangaben im Segmentbericht wurden an die neue Struktur des Jenoptik-Konzerns angepasst.

Das Produktportfolio sowie die Wettbewerbspositionen der Divisionen werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns näher erläutert.

Bei den im Segmentbericht aufgeführten Angaben zum Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand handelt es sich ausschließlich um Geschäfte mit konzernexternen Dritten.

Advanced Photonic Solutions

Mit dem Closing am 30. November 2021 hat Jenoptik den Erwerb der bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe erfolgreich abgeschlossen und diese in die Division Advanced Photonic Solutions integriert. BG Medical wurde 2022 auf die JENOPTIK Optical Systems GmbH verschmolzen. Die Unternehmen wurden 2021 erst seit dem Closing in den Abschluss einbezogen und sind daher in den Vorjahresangaben wie Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang nur für einen Monat enthalten. Die Beiträge der erworbenen Unternehmen zu Umsatz, Auftragseingang und -bestand werden im nachfolgenden Text angegeben.

Die Division Advanced Photonic Solutions unterstützt als Partner ihre Kunden mit einem breiten photonischen Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen großen Unternehmen als Entwicklungs- und Produktionspartner war auch im Berichtsjahr 2022 wichtiger Bestandteil des Geschäfts.

Advanced Photonic Solutions erzielte 2022 einen Umsatz von 729,6 Mio Euro (i.Vj. 495,6 Mio Euro). Umsatzstärkstes Quartal war mit 200,5 Mio Euro das 4. Quartal (i.Vj. 146,0 Mio Euro). Vor allem das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte 2022 weiter zu. Aber auch die Bereiche Biophotonics, Industrial Solutions sowie Optical Test & Measurement trugen zur positiven Geschäftsentwicklung bei. Der Umsatz der bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe belief sich auf insgesamt 160,4 Mio Euro (i. Vj. 9,6 Mio Euro). Damit ist die Division im Berichtszeitraum organisch um 17,4 Prozent gewachsen. Der Anteil von Advanced Photonic Solutions am Umsatz von Jenoptik stieg auf 74,4 Prozent (i.Vj. 66,0 Prozent).

Insgesamt wurden 2022 rund 77,2 Prozent des Divisionsumsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 85,6 Prozent). Die Erlöse stiegen in allen Regionen. Unter anderem durch den Beitrag der erworbenen Unternehmen legten die Erlöse in Europa (inkl. Deutschland) auf 396,8 Mio Euro zu (i.Vj. 227,4 Mio Euro) und stellten unverändert den größten Anteil, gefolgt von Asien/​Pazifik. Hier stieg der Umsatz vor allem durch den erstmals enthaltenen Beitrag der SwissOptic-Gruppe von 141,6 Mio Euro auf 165,8 Mio Euro.

T30 Advanced Photonic Solutions auf einen Blick (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Umsatz 729,6 495,6 47,2
EBITDA 170,0 143,4 18,6
EBITDA-Marge in % 1 23,3 28,6
EBIT 123,0 116,6 5,5
EBIT-Marge in % 1 16,8 23,2
Investitionen 79,6 30,7 159,6
Free Cashflow 100,1 79,0 26,7
Cash-Conversion-Rate in % 58,9 55,1
Auftragseingang 891,8 674,9 32,1
Auftragsbestand 581,4 430,2 35,1
Mitarbeiter 2.995 2.721 10,1

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigte mit 170,0 Mio Euro (inklusive negativer PPA-Effekte von 1,2 Mio Euro) einen spürbaren Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr mit 143,4 Mio Euro (inkl. PPA-Effekte von 2,1 Mio Euro). Dazu beigetragen hat insbesondere die sehr gute Performance in den Bereichen Halbleiterausrüstung und Biophotonics. Im Vorjahresergebnis war ein positiver Einmaleffekt von 30,5 Mio Euro im Zusammenhang mit den bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS und INTEROB enthalten. Die EBITDA-Marge erreichte im Berichtszeitraum 23,3 Prozent und lag damit über dem vergleichbaren Vorjahreswert ohne Einmaleffekt von 22,8 Prozent, aber unter dem Vorjahreswert von 28,6 Prozent (inkl. Einmaleffekt).

Im Vergleich zum Vorjahr, in dem der oben beschriebene Einmaleffekt enthalten war, verbesserte die Division das EBIT auf 123,0 Mio Euro (i.Vj. 86,1 Mio Euro ohne Einmaleffekt /​ 116,6 Mio Euro inkl. Einmaleffekt). Im EBIT enthalten sind PPA-Effekte aus den 2020 und 2021 erfolgten Akquisitionen von minus 22,6 Mio (i.Vj. minus 10,8 Mio Euro). Die EBIT-Marge lag bei 16,8 Prozent (i.Vj. 17,4 Prozent ohne Einmaleffekt /​ 23,2 Prozent inkl. Einmaleffekt).

Die Nachfrage nach Produkten der Division blieb auch 2022 unverändert hoch. Der Auftragseingang übertraf mit 891,8 Mio Euro den Vorjahreswert von 674,9 Mio Euro um 32,1 Prozent. Im 4. Quartal verbuchte die Division mit neuen Aufträgen im Umfang von 221,3 Mio Euro (i.Vj. 207,7 Mio Euro) den höchsten Beitrag. Hier ist die erste Tranche eines Rahmenvertrags mit einem Gesamtvolumen im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und einer Laufzeit von drei Jahren enthalten, die Ende 2022 mit einem weltweit tätigen Technologiekonzern abgeschlossen wurde.

Zuwachs beim Auftragseingang gab es insbesondere aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und in den Bereichen Biophotonics und Industrial Solutions. Hier haben auch neue Aufträge der bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe von 211,9 Mio Euro (i.Vj. 9,9 Mio Euro) zum Anstieg beigetragen. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich für den Berichtszeitraum eine Book-to-Bill-Rate von 1,22 (i.Vj. 1,36).

Aufgrund des hohen Auftragseingangs stieg der Auftragsbestand zum Jahresende 2022 um 151,1 Mio Euro auf 581,4 Mio Euro (31.12.2021: 430,2 Mio Euro). Die bisherige BG Medical und die SwissOptic-Gruppe verbuchten davon einen Auftragsbestand von 115,0 Mio Euro (i.Vj. 62,7 Mio Euro).

Vor dem Hintergrund des sehr guten Geschäftsverlaufs erhöhte sich der Free Cashflow vor Zinsen und Ertragsteuern auf 100,1 Mio Euro (i. Vj. 79,0 Mio Euro), trotz der signifikant gestiegenen Investitionen. Die Cash-Conversion-Rate stieg in der Folge von 55,1 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 58,9 Prozent zum Jahresende 2022. Die Division nutzte auch 2022 Factoring als Finanzierungsinstrument.

Deutlich gestiegen hingegen ist, unter anderem aufgrund des signifikanten Aufbaus von Vorräten, das Working Capital. Es legte von 179,1 Mio Euro Ende 2021 auf 204,2 Mio Euro zum 31. Dezember 2022 zu.

Advanced Photonic Solutions beschäftigte zum 31. Dezember 2022 insgesamt 2.995 Mitarbeiter und damit 274 Personen mehr als im Vorjahr (i.Vj. 2.721), vor allem im Bereich Halbleiterausrüstung. Ende 2022 hatte die Division 115 Auszubildende (i.Vj. 111 Auszubildende).

Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F+ E-Leistung der Division auf 63,1 Mio Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 41,9 Mio Euro. Die F+ E-Kosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 34,8 Mio Euro (i.Vj. 20,2 Mio Euro). Der Anteil der Gesamtaufwendungen für F+ E am Divisionsumsatz betrug 8,6 Prozent (i.Vj. 8,5 Prozent).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen signifikant um 159,6 Prozent auf 79,6 Mio Euro (i.Vj. 30,7 Mio Euro). Um den wachsenden Kundenanforderungen gerecht zu werden, investiert die Division in Maschinen und Anlagen, aber auch in einen neuen Entwicklungs- und Fertigungsstandort in Berlin. Infolge der steigenden Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie erweitert Jenoptik außerdem die Fertigungskapazitäten und wird am Standort Dresden mehr als 70 Mio Euro in ein hochmodernes Fertigungsgebäude für Mikrooptiken und Sensoren sowie einen neuen Bürokomplex investieren. Der Spatenstich erfolgte im September 2022, Anfang 2025 soll die Produktion in der neuen Fabrik starten.

Den Investitionen standen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 47,0 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 26,8 Mio Euro), der Anstieg resultierte aus den PPA-Effekten im Zusammenhang mit den Akquisitionen der vergangenen Jahre sowie aus höheren Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände.

Smart Mobility Solutions

Die Division Smart Mobility Solutions verantwortet im Konzern das Geschäft mit Systemen und Dienstleistungen rund um Verkehrssicherheit, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße sowie für die Bereiche der öffentlichen Sicherheit und Mautkontrolle. Das Geschäft ist geprägt durch Projekte.

2022 realisierte die Division einen Umsatz von 114,3 Mio Euro (i.Vj. 110,1 Mio Euro), 3,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nach einem durch Lieferengpässe verhaltenen Start konnte die Division die Umsätze im Jahresverlauf von Quartal zu Quartal steigern und verbuchte im 4. Quartal mit 38,5 Mio Euro (i.Vj. 37,8 Mio Euro) den höchsten Umsatz. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steuerte Smart Mobility Solutions 11,7 Prozent zum Umsatz bei (i.Vj. 14,7 Prozent).

Mit etwa 67,3 Prozent war der Anteil des Auslandsumsatzes 2022 projektbedingt geringer als im Vorjahr mit 72,0 Prozent. Zuwächse verzeichnete die Division in Europa inkl. Deutschland und in der Region Mittlerer Osten/​Afrika. Die Erlöse in Amerika waren dagegen rückläufig.

Das EBITDA lag mit 19,3 Mio Euro geringfügig über dem Vorjahreswert von 19,2 Mio Euro. Mit 10,9 Mio Euro wurde ein erheblicher Ergebnisbeitrag im 4. Quartal erwirtschaftet (i.Vj. 10,6 Mio Euro). Da der Umsatz stärker als das EBITDA gestiegen ist, lag die EBITDA-Marge 2022 mit 16,9 Prozent geringfügig unter dem Vorjahreswert von 17,4 Prozent. Im 4. Quartal erzielte die Division eine EBITDA-Marge von 28,3 Prozent und damit leicht über dem Vorjahreswert von 28,0 Prozent.

Der Auftragseingang der Division unterliegt den typischen Schwankungen im Projektgeschäft. 2022 erhielt Smart Mobility Solutions neue Aufträge im Wert von 125,8 Mio Euro und damit mehr als im Vorjahr (i.Vj. 116,5 Mio Euro).

Im Berichtszeitraum konnte die Division unter anderem größere Aufträge in Nordamerika, Europa, Südamerika sowie in der Region Mittlerer Osten/​Afrika verbuchen. Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1,10 (i.Vj. 1,06).

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 stieg infolge des höheren Auftragseingangs deutlich auf 65,7 Mio Euro (31.12.2021: 54,3 Mio Euro).

Mit insgesamt 485 Mitarbeitern blieb die Zahl der zum Jahresende 2022 beschäftigten Personen in der Division nahezu konstant (31.12.2021: 491 Mitarbeiter). Ende Dezember zählte die Division insgesamt wie im Jahr zuvor 9 Auszubildende.

2022 überstiegen die F+ E-Kosten mit 15,5 Mio Euro das Vorjahresniveau von 14,4 Mio Euro. In Summe erhöhte sich die F+ E-Leistung der Division auf 17,6 Mio Euro (i.Vj. 15,0 Mio Euro).

Die Division investierte im Berichtsjahr 7,8 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 8,1 Mio Euro), vor allem im Zusammenhang mit Traffic-Service-Provision-(TSP)-Projekten, insbesondere in Nordamerika und Europa. Bei diesen Projekten wird die Verkehrssicherheitstechnik von Jenoptik installiert und im Auftrag des Kunden betrieben. 2022 fiel damit das Investitionsvolumen um 3,4 Prozent geringer aus als im Jahr zuvor. Planmäßige Abschreibungen in Höhe von 5,5 Mio Euro (i.Vj. 5,1 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

T31 Smart Mobility Solutions auf einen Blick (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Umsatz 114,3 110,1 3,8
EBITDA 19,3 19,2 0,8
EBITDA-Marge in % 1 16,9 17,4
EBIT 13,9 14,1 - 1,4
EBIT-Marge in % 1 12,1 12,8
Investitionen 7,8 8,1 - 3,4
Free Cashflow 4,2 - 4,4 k.A.
Cash-Conversion-Rate in % 22,0 <0
Auftragseingang 125,8 116,5 7,9
Auftragsbestand 65,7 54,3 21,0
Mitarbeiter 485 491 - 1,2

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Das Working Capital erhöhte sich zum 31. Dezember 2022 auf 34,1 Mio Euro, nach 25,6 Mio Euro im Vorjahr. Dies resultierte hauptsächlich aus höheren Vorräten aufgrund gestörter Lieferketten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Insbesondere geringere negative Effekte aus dem Aufbau von Working Capital führten zu einem höheren Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) von 4,2 Mio Euro im Geschäftsjahr (i.Vj. minus 4,4 Mio Euro). Die Cash-Conversion-Rate lag in der Folge mit 22,0 Prozent ebenfalls signifikant über dem Vorjahreswert (i.Vj. < 0).

Non-Photonic Portfolio Companies

Die Non-Photonic Portfolio Companies sind insbesondere auf Lösungen für die Automobilindustrie fokussiert und konzentrieren sich auf die beiden Geschäftsfelder Metrology sowie Automation & Integration.

Im Geschäft der Non-Photonic Portfolio Companies waren 2022 die Auswirkungen der Corona-Pandemie, von Lieferengpässen sowie strukturellen Themen nach wie vor spürbar.

Der Umsatz der Non-Photonic Portfolio Companies lag 2022 bei 132,3 Mio Euro (i. Vj. 141,3 Mio Euro). Einen Zuwachs verzeichnete der Bereich Automation & Integration in Nordamerika. In der Vorjahresperiode waren noch die Umsatzbeiträge des per 30. Juli 2021 veräußerten nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen enthalten. Im 4. Quartal konnte mit 41,2 Mio Euro (i.Vj. 45,3 Mio Euro) der höchste Quartalsumsatz im Berichtsjahr erzielt werden. Der Anteil der Non-Photonic Portfolio Companies am Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche sank 2022 auf 13,5 Prozent (i. Vj. 18,8 Prozent).

Mit rund 84,1 Prozent generierte die Division auch 2022 den Großteil ihrer Umsätze im Ausland (i.Vj. 76,2 Prozent). Während die Umsätze in Amerika, insbesondere den USA (Anstieg von 69,2 Mio Euro auf 79,4 Mio Euro), den Vorjahreswert deutlich überstiegen, wurden in Europa, inkl. Deutschland, sowie in der Region Asien/​Pazifik weniger Erlöse erzielt.

T32 Non-Photonic Portfolio Companies auf einen Blick (in Mio EUR)

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2022 2021 Veränderung

in %
Umsatz 132,3 141,3 - 6,4
EBITDA 2,7 5,4 - 49,8
EBITDA-Marge in % 1 2,0 3,8
EBIT - 20,4 - 4,5 - 349,2
EBIT-Marge in % 1 - 15,3 - 3,2
Investitionen 3,8 1,7 130,0
Free Cashflow 14,0 - 13,5 k.A.
Cash-Conversion-Rate in % 520,8 <0
Auftragseingang 163,4 141,6 15,4
Auftragsbestand 86,6 58,9 46,9
Mitarbeiter 657 692 - 5,1

1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz

Das EBITDA ging um 49,8 Prozent auf 2,7 Mio Euro zurück (i.Vj. 5,4 Mio Euro). Es wurde unter anderem stark durch Projekte im Bereich Automation belastet. Im Vorjahr waren zudem ein Ertrag von 3,5 Mio Euro aus dem o.g. Verkauf des Messtechnik-Geschäfts für Schleifmaschinen sowie Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen insbesondere im Zusammenhang mit den 2020 ergriffenen Restrukturierungsund Kostensenkungsmaßnahmen enthalten. Die EBITDA-Marge verringerte sich auf 2,0 Prozent nach 3,8 Prozent im Vorjahr. Im 4. Quartal wurde mit einem EBITDA von 5,5 Mio Euro eine Marge von 13,2 Prozent erreicht (i.Vj. 1,0 Mio Euro bzw. 2,1 Prozent).

Das EBIT der Non-Photonic Portfolio Companies verringerte sich auf minus 20,4 Mio Euro (i.Vj. minus 4,5 Mio Euro). Es enthielt Effekte aus der Kaufpreisallokation (planmäßige Abschreibungen) aus den Akquisitionen von INTEROB, Prodomax und Five Lakes Automation von minus 4,9 Mio Euro (i.Vj. minus 5,2 Mio Euro). Darüber hinaus wurden nach einer Prüfung und Neubewertung der Geschäftsperspektiven vor allem von INTEROB Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 4,7 Mio Euro vorgenommen. Aufgrund der damit verbundenen Reduktion der erwarteten künftigen Cashflows der Division in Verbindung mit gestiegenen Kapitalkosten wurde darüber hinaus eine Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von 9,2 Mio Euro erfasst. Die EBIT-Marge sank auf minus 15,3 Prozent (i.Vj. minus 3,2 Prozent).

Eine erfreuliche Entwicklung zeigte sich beim Auftragseingang, der im Geschäftsjahr 2022 auf 163,4 Mio Euro zulegte. Damit wurden 15,4 Prozent mehr neue Aufträge in den Bereichen Automation in Nordamerika sowie Messtechnik verbucht als 2021 mit 141,6 Mio Euro. Mit 54,1 Mio Euro (i.Vj. 29,0 Mio Euro) wurde im 4. Quartal der höchste Auftragseingang verzeichnet. Die Book-to-Bill-Rate erreichte 2022 einen Wert von 1,24 (i.Vj. 1,00).

Der Auftragsbestand betrug am Jahresende 2022 86,6 Mio Euro und lag damit 46,9 Prozent über dem Wert von Ende Dezember 2021 (31.12.2021: 58,9 Mio Euro).

Vor allem ein höherer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, unter anderem durch positive Effekte im Working Capital, führte zu einer deutlichen Verbesserung des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) auf 14,0 Mio Euro (i.Vj. minus 13,5 Mio Euro). Das Working Capital wurde von 69,0 Mio Euro Ende 2021 auf 58,7 Mio Euro zum Ende des Berichtsjahres reduziert, vor allem aufgrund des Rückgangs der Vertragsvermögenswerte.

Zum 31. Dezember 2022 hatten die Non-Photonic Portfolio Companies 657 Mitarbeiter (31.12.2021: 692 Mitarbeiter). Zum Stichtag gab es insgesamt 21 Auszubildende (31.12.2021: 20 Auszubildende).

Die F+ E-Leistung sank auf 5,6 Mio Euro (i.Vj. 6,7 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 2,1 Mio Euro (i.Vj. 2,4 Mio Euro). Die F+ E-Kosten beliefen sich auf 3,5 Mio Euro (i.Vj. 4,3 Mio Euro). 2022 betrug der Anteil der F+ E-Leistung am Gesamtumsatz in den Non-Photonic Portfolio Companies 4,2 Prozent (i.Vj. 4,8 Prozent).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen auf 3,8 Mio Euro (i.Vj. 1,7 Mio Euro). Der Anstieg ist auf den Bereich Automation in Nordamerika zurückzuführen. Den Investitionen standen im Geschäftsjahr 2022 planmäßige Abschreibungen in Höhe von 9,2 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 9,9 Mio Euro). Darin enthalten sind unter anderem die Abschreibungen aus PPA-Effekten.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung der Segmente

2022 profitierte die Division Advanced Photonic Solutions von einem guten Umsatz und Auftragseingang mit der Halbleiterausrüstungsindustrie. Aber auch die positive Entwicklung in den Bereichen Biophotonics und Industrial Solutions und die Beiträge der Ende 2021 akquirierten bisherigen BG Medical und der SwissOptic-Gruppe trugen zum deutlichen Wachstum bei. Die Division konnte außerdem das EBITDA und den Free Cashflow spürbar verbessern.

2022 realisierte die Division Smart Mobility Solutions eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr und konnte dabei die Umsätze von Quartal zu Quartal steigern. Das EBITDA verbesserte sich ebenfalls leicht. Auch der Auftragseingang zeigte eine positive Entwicklung, was auch zu einem spürbar gestiegenen Auftragsbestand führte. Der Division gelang es zudem, nach einem negativen Wert im Vorjahr, 2022 wieder einen positiven Free Cashflow zu generieren.

Ein schwieriges Umfeld und strukturelle Herausforderungen spiegelten sich 2022 in der Geschäftsentwicklung der Non-Photonic Portfolio Companies wider. Bei wesentlichen Kennzahlen wie Umsatz und Ergebnis wurden die Vorjahreswerte nicht erreicht. Erfreulich war dagegen auch hier der Zuwachs beim Auftragseingang und der erzielte positive Free Cashflow.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie die Entwicklung neuer Produkte.

Auch 2022 gelang es Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Projekte sowie Neukunden zu gewinnen. Beide Divisionen und die Non-Photonic Portfolio Companies konnten 2022 mehr Aufträge als im Vorjahr und einen höheren Auftragsbestand verbuchen. Damit wurde eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung des Konzerns geschaffen. Umsatzseitig konnten wir ebenfalls in allen drei berichtspflichtigen Segmenten eine Steigerung verzeichnen.

Lagebericht

der JENOPTIK AG

(Kurzfassung nach HGB)

Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.

Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften sowie die Vermietung von Gewerbeflächen.

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen, latente Steuern, Leasing und Umsatzrealisierung.

T33 Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung der JENOPTIK AG (in TEUR)

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1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Umsatzerlöse 52.345 44.167
Umsatzkosten 46.361 44.047
Bruttoergebnis vom Umsatz 5.984 119
Vertriebskosten 1.210 1.643
Allgemeine Verwaltungskosten 12.698 14.487
Forschungs- und Entwicklungskosten 838 57
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2.613 1.094
Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 71.140 88.937
Finanzergebnis - 1.873 - 48.483
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 7.735 9.437
Ergebnis nach Steuern 55.383 16.044
Jahresüberschuss 55.383 16.044
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 20.000 30.000
Bilanzgewinn 75.383 46.044

Im Fokus der strategischen Konzernpolitik steht eine stärkere Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte und damit die Entwicklung zu einem global aufgestellten Photonik-Unternehmen.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage

Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Mio Euro auf 52,3 Mio Euro gestiegen. Das resultierte vor allem aus höheren Umsätzen aus konzerninternen Dienstleistungen.

Die Vertriebskosten von 1,2 Mio Euro (i.Vj. 1,6 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für Kommunikation, Werbung und Sponsoring sowie strategische Markenprojekte.

Die Verwaltungskosten sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Mio Euro auf 12,7 Mio Euro. Sie enthielten im Wesentlichen Personalkosten in Höhe von 5,3 Mio Euro (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Der starke Rückgang der Personalkosten ist unter anderem auf eine höhere interne Leistungsverrechnung zurückzuführen, was zu einem entsprechenden Ausweis in den Umsatzkosten führte.

Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 0,8 Mio Euro (i. Vj. 0,1 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F+ E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 27,9 Mio Euro (i.Vj. 19,2 Mio Euro). Diesen standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 25,3 Mio Euro (i.Vj. 18,1 Mio Euro) gegenüber.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen Währungsgewinne von 9,4 Mio Euro (i.Vj. 4,7 Mio Euro), konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 2,0 Mio Euro (i.Vj. 8,4 Mio Euro) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 0,2 Mio Euro (i.Vj. 1,5 Mio Euro). Darüber hinaus enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge im Geschäftsjahr 2022 Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen im Zusammenhang mit der Veräußerung der VINCORION in Höhe von 16,1 Mio Euro.

Wesentliche Positionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren Währungsverluste von 9,6 Mio Euro (i.Vj. 6,1 Mio Euro) sowie Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 2,6 Mio Euro (i.Vj. 8,7 Mio Euro). Darüber hinaus wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen durch außerplanmäßige Abschreibungen auf kurzfristige Darlehen an ein verbundenes Unternehmen in Höhe von 8,8 Mio Euro beeinflusst. Im Vorjahr waren sowohl die Erträge als auch die Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen stark durch Beraterkosten für M+A-Aktivitäten beeinflusst.

Das Finanzergebnis von minus 1,9 Mio Euro (i. Vj. minus 48,5 Mio Euro) beinhaltete in Höhe von 0,2 Mio Euro (i.Vj. 0,2 Mio Euro) außerplanmäßige Abschreibungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Im Vorjahr wurden zudem Wertminderungen auf Beteiligungsbuchwerte von Tochtergesellschaften in Höhe von 47,2 Mio Euro erfasst.

Die Steuern von Einkommen und Ertrag sanken gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mio Euro aufgrund des geringeren steuerlichen Einkommens des Organkreises im Geschäftsjahr 2022.

Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG stieg insgesamt um 39,3 Mio Euro auf 55,4 Mio Euro (i.Vj. 16,0 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 17,4 Mio Euro auf 71,1 Mio Euro verringert. Grund dafür ist die gute Ergebnisentwicklung in der Halbleiterausrüstungsindustrie und der Medizintechnik sowie die positive Entwicklung in den Bereichen Biophotonics und Industrial Solutions. Gegenläufig wirkte das negative Ergebnis der JENOPTIK Advanced Systems GmbH, welches aufgrund der Veräußerung der VINCORION im abgelaufenen Geschäftsjahr nur für das Rumpfgeschäftsjahr 1. Januar bis 30. Juni 2022 ausgeglichen wurde.

Anders als für 2022 prognostiziert sind die Umsatzerlöse deutlich gestiegen, was insbesondere aus konzerninternen Dienstleistungen resultierte. Das für 2022 als stabil gegenüber Vorjahr prognostizierte Ergebnis war mit einer Steigerung des Jahresüberschusses vor Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften in Höhe von 56,5 Mio Euro deutlich besser als erwartet. Hintergrund sind deutlich niedrigere Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 9,1 Mio Euro (i.Vj. 47,3 Mio Euro), deutlich höhere sonstige betriebliche Erträge im Zusammenhang mit dem Verkauf von VINCORION (16,1 Mio Euro) sowie gestiegene Umsatzerlöse aus Preiserhöhungen konzerninterner Dienstleistungen.

T34 Bilanz der JENOPTIK AG (in TEUR)

Aktiva

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31.12.2022 31.12.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 87.007 79.587
Finanzanlagen 982.739 1.047.663
Anlagevermögen 1.069.747 1.127.250
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 146.264 135.732
Zahlungsmittel 779 3.305
Umlaufvermögen 147.043 139.036
Rechnungsabgrenzungsposten 5.487 1.764
1.222.276 1.268.051
Passiva
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
(Bedingtes Kapital 14.950 TEUR)
Kapitalrücklagen 180.756 180.756
Gewinnrücklagen 298.836 287.101
Bilanzgewinn 75.383 46.044
Eigenkapital 703.794 662.721
Rückstellungen 19.663 16.978
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 442.429 531.538
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.920 11.914
Übrige Verbindlichkeiten 48.471 44.271
Verbindlichkeiten 498.819 587.723
Rechnungsabgrenzungsposten 0 629
1.222.276 1.268.051

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 1.222,3 Mio Euro 3,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 1.268,1 Mio Euro.

Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 87,5 Prozent, wovon 80,4 Prozent auf Finanzanlagen und 7,1 Prozent auf sonstiges Anlagevermögen (insbesondere Immobilien) entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 10,9 Prozent geprägt.

Der Rückgang bei den Finanzanlagen um 64,9 Mio Euro resultierte im Wesentlichen aus Abgängen von Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen im Zusammenhang mit der Veräußerung der VINCORION (58,6 Mio Euro). Darüber hinaus wurden Ausleihungen an Tochterunternehmen in Höhe von 9,5 Mio Euro aufgrund der kürzeren Fälligkeit in das Umlaufvermögen umgegliedert.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 133,2 Mio Euro (31.12.2021: 134,3 Mio Euro) betrafen im Wesentlichen Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften in Höhe von 124,5 Mio Euro (31.12.2021: 127,8 Mio Euro) und kurzfristige Darlehensforderungen gegen zwei Tochtergesellschaften, welche zum Stichtag noch mit 5,9 Mio Euro valutierten.

Der Abbau der liquiden Mittel um 2,5 Mio Euro ist stichtagsbedingt und Ergebnis des aktiven Liquiditätsmanagements.

Als Holding ist die Finanzlage der JENOPTIK AG maßgeblich durch die Liquiditätssituation des Konzerns geprägt. Insgesamt beurteilen wir unsere Liquiditätssituation als komfortabel. Wir verweisen dazu auf den Abschnitt "Finanzlage".

Der Rechnungsabgrenzungsposten umfasste im Wesentlichen abgegrenzte Kosten für EDV-Dienstleistungs- und Wartungsverträge.

Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital belief sich auf 703,8 Mio Euro (57,6 Prozent der Bilanzsumme) und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 442,4 Mio Euro (36,2 Prozent der Bilanzsumme).

Das Eigenkapital verbesserte sich um 41,1 Mio Euro, insbesondere durch das positive Jahresergebnis von 55,4 Mio Euro, und stieg von 662,7 Mio Euro auf 703,8 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 14,3 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 52,3 Prozent auf 57,6 Prozent, auch aufgrund des Abbaus der Kreditverbindlichkeiten.

Die Rückstellungen erhöhten sich von 17,0 Mio Euro auf 19,7 Mio Euro. Der Anstieg um 2,7 Mio Euro resultierte insbesondere aus den erhöhten sonstigen Rückstellungen von 12,2 Mio Euro (31.12.2021: 9,6 Mio Euro). Diese beinhalteten unter anderem Rückstellungen für Personal und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie im Geschäftsjahr 2022 gebildete Rückstellungen von 3,1 Mio Euro für Freistellungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von VINCORION.

Der Rückgang der Kreditverbindlichkeiten von 531,5 Mio Euro um 89,1 Mio Euro auf 442,4 Mio Euro steht im Zusammenhang mit der Tilgung der letzten Tranche der Schuldscheindarlehen aus 2015 in Höhe von 55,0 Mio Euro sowie der Rückführung der Inanspruchnahme des Konsortialkredits von 75,0 Mio Euro auf 45,6 Mio Euro.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalteten im Wesentlichen Cashpool-Verbindlichkeiten in Höhe von 29,4 Mio Euro sowie 14,0 Mio Euro für den Verlustausgleich einer Tochtergesellschaft.

Die Fremdkapitalquote der JENOPTIK AG veränderte sich im Berichtsjahr vor allem durch den Rückgang der Kreditverbindlichkeiten von 47,8 Prozent auf 42,4 Prozent Anteil an der Bilanzsumme.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte die JENOPTIK AG 283 Mitarbeiter; davon 30 Aushilfen und Auszubildende (31.12.2021: 261 Mitarbeiter, davon 27 Aushilfen und Auszubildende).

Gesamtaussage des Vorstands zu Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Der Geschäftsverlauf der JENOPTIK AG ist abhängig von der Geschäftsentwicklung des Konzerns insgesamt. Insofern verweisen wir dazu auf unsere Aussagen im Abschnitt "Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs".

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihren Beteiligungen und Finanzinvestitionen. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.

Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Konzern-Prognosebericht rechnet die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2023 mit deutlich höheren Umsätzen aus erwarteten Preissteigerungen für Energie- und Mietnebenkosten. Den erhöhten Umsätzen stehen gleichlautend erhöhte Kosten für Mietnebenkosten gegenüber. Die Umsätze aus Holding-Dienstleistungen und Service-Umlagen bleiben auf Vorjahresniveau.

Das Ergebnis der JENOPTIK AG - vor Abführung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften und ohne Berücksichtigung etwaiger Effekte aus Unternehmenstransaktionen sowie außerplanmäßiger Abschreibungen - bleibt voraussichtlich gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr stabil. Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht.

Risiko- und Chancenbericht

Grundlagen des Risiko- und Chancenmanagements (Enterprise Risk Managements) bei Jenoptik

Jenoptik agiert in einer globalen und komplexen Geschäftswelt und ist daher stets internen und externen Einflüssen auf die Geschäftstätigkeit ausgesetzt. Daher setzt jede unternehmerische Entscheidung eine Abwägung von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt voraus. Diese Abwägung gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten und wertorientierten Unternehmensführung.

Das umfassende Chancen- und Risikomanagement von Jenoptik basiert auf einem interaktiven und managementorientierten Ansatz. Dieses Enterprise Risk Management System (ERM) berücksichtigt sowohl Risiken als auch Chancen und ist in die gesamte Organisation integriert. Ziel ist es, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen. Zur Umsetzung der Strategie ist es notwendig, strategische, operative, finanzielle sowie Compliance-bezogene Risiken und Chancen sowie innerhalb dieser Kategorien auch Nachhaltigkeitsrisiken frühzeitig zu identifizieren, transparent und vergleichbar darzustellen, zu bewerten und zu steuern. Dies geschieht zum einen durch die Förderung einer offenen Risikokultur und zum anderen durch eine regelmäßige Weiterentwicklung des an der ISO-Norm 31000 orientierten Enterprise Risk Management Systems. G13

Aufbau und organisatorische Verankerung des Enterprise Risk Managements

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Existenz und Wirksamkeit des Enterprise Risk Managements von Jenoptik. Die Gesamtverantwortung für das ERM-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch definiert. Der Aufbau und Ablauf wird in der Abbildung G14 dargestellt.

Die fachliche Zuständigkeit liegt im Zentralbereich Compliance & Risk Management. Dieser berichtet im Rahmen des Konzern-Risikomanagements direkt an den Finanzvorstand, der auch als Risikoverantwortlicher für den Konzern definiert ist.

G13 Risikobewertung

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Metrik Eintrittswahrscheinlichkeit Konsequenzen bzw. Schadenhöhe Qualitativ Quantitativ EBITDA-Einfluss
5 = Hoch bis 50 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit ist gefährdet oder > 20 %
4 = Mittelhoch bis 40 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss unmittelbar angepasst werden oder > 15 bis 20 %
3 = Mittel bis 30 % Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss mittelfristig angepasst werden oder > 10 bis 15 %
2 = Niedrig bis 20 % Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit noch erreichen zu können oder > 5 bis 10 %
1 = Sehr Niedrig bis 10 % Geringe Konsequenzen oder > 0 bis 5 %

Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management. Es führt alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammen.

Die Definition und Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Zentralbereich Compliance & Risk Management, dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Ihm gegenüber kommuniziert der Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management die aktuellen Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der praktischen Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.

Ebenso organisiert und steuert der Zentralbereich Compliance & Risk Management das System in enger Zusammenarbeit mit den anderen Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und -verantwortlichen der Divisionen. Diese verantworten wiederum die Umsetzung des ERM-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken und Chancen dienen. Diese können sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften oder regionale zusammengefasste Einheiten sein.

Während die Interne Revision die Wirksamkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit des Enterprise Risk Managements kontrolliert, nimmt der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahr.

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird das Risikofrüherkennungssystem der JENOPTIK AG hinsichtlich der aktienrechtlichen Anforderungen durch den Abschlussprüfer untersucht. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2022 ergab, dass das Jenoptik ERM-System den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem entspricht und sein konzeptioneller Aufbau geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Konzerns gefährden, frühzeitig erkennen zu können.

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.

Ablauf und Prozesse des Enterprise Risk Management Systems

Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel-und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu den Erwartungswerten zur Folge haben können.

G14 Ablauf des Risikoreportings

Der in sich abgeschlossene, regelmäßige und IT-gestützte Prozess des Risikomanagements besteht aus verschiedenen Risiko-Assessments. Diese erfolgen in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, unterteilt in Subkategorien, die mit vordefinierten Risikosymptomen untersetzt sind und den Risiko-Reportingeinheiten den Rahmen für die Zuordnung potenzieller Risiken und Chancen vorgeben. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Während operative und finanzwirtschaftliche Ziele für einen Zeithorizont von bis zu zwei Jahren betrachtet werden, werden strategische und Compliance-bezogene Themen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren berücksichtigt. Nachhaltigkeitsrisiken werden in der aktuellen Systematik noch nicht in einer eigenständigen Risikokategorie ermittelt, sondern derzeit in den bestehenden Risikokategorien abgedeckt. G16

G15 Berechnung der Risikozahlen

G16 Risiko- und Chancen-Kategorien

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Operationale Risiken /​ Chancen Strategische Risiken /​ Chancen
Supply Chain Management /​ Arbeits- und Umweltschutz /​ Fertigung (einschließlich Qualitätsmanagement) /​ Marketing und Vertrieb /​ Patente und Schutzrechte /​ Personalmanagement /​ IT /​ Compliance /​ Recht /​ Immobilien Marktentwicklung /​ Produktentwicklung (einschließlich Forschung und Entwicklung) /​ Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) /​ Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen)
Finanzwirtschaftliche Risiken /​ Chancen Compliance-Risiken /​ Chancen
Rechnungswesen /​ Finanzmanagement (Treasury) /​ Controlling /​ Steuern Unternehmensinterne /​ straf- und wettbewerbsrechtliche Compliance /​ Datenschutz /​ Datensicherheit

Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, die durch divisonale Risikomanager erfasst werden, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Die Erfassung erfolgt sowohl nach der Brutto- als auch der Nettomethode. Für die Aggregation und die Berichterstattung werden nur die bewerteten Residualrisiken (Nettorisiken) verwendet, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenshöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet.

Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. G15

Die Ergebnisse der Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Compliance & Risk Management bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzern-Risiko- und Chancenbericht aggregiert. Anschließend validieren die Zentralbereiche des Corporate Centers die Ergebnisse, bevor sie im Risk Committee diskutiert werden. Der Vorstand nimmt eine übergreifende Bewertung vor, wird über die Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit informiert, die im Rahmen einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt werden, und beschließt gegebenenfalls weitere Maßnahmen. Danach wird der Konzern-Risiko- und Chancenbericht im Aufsichtsrat sowie in dessen Prüfungsausschuss vorgestellt und diskutiert.

Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.

Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance

Prävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integraler Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments und speziellen Genehmigungsprozessen. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, den EMC-Meetings und den vierteljährlichen Business Reviews, Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten. Für alle Mitarbeiter sind Online-Trainings zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Nähere Informationen erhalten Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Richtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden regelmäßig überprüft, ggf. erweitert, aktualisiert und über Intranetportale veröffentlicht. Sie dienen zusammen mit dem Verhaltenskodex für Jenoptik-Mitarbeiter der weiteren Risikoprävention.

Die Verhaltenskodizes für Lieferanten sowie für Vertriebspartner der Jenoptik verpflichten Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) wird überprüft, ob eine Zusammenarbeit aus Compliance-Sicht erfolgen kann.

Jenoptik verfügt damit über ein präventiv angelegtes System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden sollen.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risiko- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte zur Einhaltung von Richtlinien und Abwehr von Schäden sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden IKS-Self-Assessments bei allen Konzerngesellschaften durchgeführt, welche vom jeweiligen Management zu bearbeiten waren. Die Kontrolle sowie die Beurteilung der ausgefüllten Selbstauskünfte erfolgen durch die Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen. Zudem wurde im Finanzbereich im Geschäftsjahr 2022 begonnen, ein global einheitliches, dokumentiertes und toolgestütztes IKS für die größeren Jenoptik-Gesellschaften (Mitarbeiteranzahl > 30) zu implementieren. Dies wird durch regelmäßige spezifische IKS-Prüfungen durch die Interne Revision überwacht werden. Für das Jahr 2023 ist geplant, das System auf wesentliche nichtfinanzielle Prozesse auszuweiten und eine systemgestützte Wirksamkeitsüberwachung einzuführen. Langfristig wird das dokumentierte interne Kontrollsystem bei den größeren Jenoptik-Gesellschaften das derzeit noch durchgeführte IKS-Self-Assessment ersetzen.

Die Interne Revision unterstützt den Jenoptik-Konzern bei der Erreichung seiner Ziele mittels eines systematischen und umfassenden Ansatzes zur Beurteilung und Verbesserung der Wirksamkeit seiner Risikomanagement-, Kontroll- und Überwachungsprozesse. Sie ist verantwortlich für die risikoorientierte Prüfung aller Prozesse in den Divisionen, Regionen, Konzerngesellschaften, Betriebsstätten /​ Niederlassungen, Strategischen Business Units oder Funktionen/​Fachbereichen des Konzerns ("Audit-Universe") sowie für die Maßnahmennachverfolgung festgestellter Mängel. Im Jahr 2022 wurden 17 Audits durchgeführt. Die Funktion ist bei der JENOPTIK AG als Stabsfunktion des Vorstands angesiedelt, um eine größtmögliche Unabhängigkeit und Objektivität zu gewährleisten. Neben der laufenden Berichterstattung an den Vorstand wird auch halbjährlich direkt an den Prüfungsausschuss berichtet.

Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems (IKS) im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse des Konzerns sowie der JENOPTIK AG (§ 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB)

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll unter anderem einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschlusserstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die operativen Rechnungswesenprozesse erfolgen zum Teil durch regionale Financial Delivery Center. Diese unterstützen zusätzlich die Harmonisierung der Prozesse, sowie deren Effizienz und Qualität und damit auch die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems.

Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den nach IFRS-Vorschriften erstellten Konzernabschluss sowie den Jahresabschluss der JENOPTIK AG in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 /​ 2014) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung.

Risiko- und Chancenprofil des Konzerns

Mithilfe der Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2022 für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch eine Überprüfung durch die Zentralbereiche des Corporate Centers, sodass deren Risikoeinschätzung in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung inkludiert ist. Unsere Prozesse zur Identifikation, Steuerung und zum Controlling von Risiken binden auf allen Ebenen nichtfinanzielle Risiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung einschließlich klimabezogener Risiken mit ein. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikoprofile bis auf Ebene der Risikosymptome. Die Risikobewertung auf Ebene der Risiko- und Chancenkategorien der einzelnen Subkategorien wird in der nachfolgenden Grafik detaillierter dargestellt. T35

Das Gesamtrisiko des Konzerns ergibt sich nach einer Gewichtung der einzelnen Segmente entsprechend ihrer Anteile am gesamten Konzern-EBITDA.

Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns weiterhin im mittleren Risikobereich. Im Vergleich zum Vorjahr konnten keine signifikanten Änderungen festgestellt werden.

Strategische Risiken und Chancen des Konzerns wurden auch 2022 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken durchschnittlich am höchsten bewertet. Die Fokussierung auf photonische Marktfelder stellt für den Konzern Chance und Risiko zugleich dar.

Mit dem stufenweisen Auslaufen der weltweiten Notstandsregelungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie und insbesondere dem offiziellen Ende der Null-Covid-Strategie Chinas sinken die Risiken, die sich aus möglichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergeben können und bisher Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Jenoptik haben konnten. Regionale Ausbrüche und neue Mutationen sind weiterhin möglich und erfordern eine regelmäßige Neubewertung.

T35 Risikoprofil des Jenoptik-Konzerns 2022

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Konzern-Risikobewertung
Aktuell (2022) Vorjahr (2021)
--- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel
Produktentwicklung (inklusive F +E) Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittelhoch
Arbeits- und Umweltschutz (EHS) Mittel Niedrig
Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) Mittel Mittel
Marketing und Vertrieb Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittel
IT Mittelhoch Mittel
Recht Niedrig Niedrig
Immobilien Mittel Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Niedrig Niedrig
Controlling Mittel Niedrig
Steuern Mittel Niedrig
Compliance Risiken
Unternehmensinterne /​ straf- und wettbewerbsrechtliche Compliance Mittel Mittel
Datensicherheit & Datenschutz Mittel Mittel
Gesamtrisiko Mittel Mittel

Die weltweite Tendenz zur Aufhebung der Corona-Maßnahmen bietet Chancen für unsere geschäftlichen Aktivitäten wie Kundenservice und -besuche, Messeteilnahmen und internationale Reisetätigkeit.

Unsicherheiten aus handels- und geopolitischen Konflikten bestehen fort bzw. nehmen in einigen Regionen wieder zu. So kann eine zunehmend wirtschaftliche Entkopplung zwischen den USA und China aufgrund steigender Handelshemmnisse und technischer Regulierungen das globale Wachstum stören. Die Spannungen zwischen China auf der einen Seite und den Partnern Taiwan und USA auf der anderen Seite können aktuell nicht sicher bewertet werden. Trotz der internationalen Ausrichtung der Halbleiter-Branche kann im Eskalationsfall aufgrund Taiwans starker Position in einigen Fertigungsstufen von einer signifikanten Auswirkung auf den globalen Halbleitermarkt ausgegangen werden. Der russische Krieg gegen die Ukraine mit den verbundenen Sanktionen birgt aufgrund der kaum vorhandenen Geschäftstätigkeit mit beiden Ländern keine direkten Risiken. Indirekt kann er weiterhin Auswirkungen vor allem auf die Versorgung mit Energie haben und deren Preisentwicklung sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen beeinflussen. Dies könnte die aktuell hohe Inflation weiter anheizen und das Risiko einer anhaltenden Lohn-Preis-Spirale bergen. Ebenso kann die Unterbindung von Finanztransaktionen auch Auswirkungen auf die Beschaffung oder den Vertrieb von sanktionsfreien Gütern haben. Beides könnte einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik und auf den Erfolg unserer Geschäftstätigkeit haben, indem Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorleistungsgütern unsere Kostenstruktur negativ beeinflussen. Dem versucht Jenoptik über verschiedene Maßnahmen im Einkauf, durch eine weitere Optimierung der internen Kostenstruktur sowie gegebenenfalls über Preisanpassungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entgegenzuwirken. Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Kriegslage weiterhin dynamisch und eine Eskalation und Ausweitung des Konflikts, einschließlich NATO-Staaten, kann nicht ausgeschlossen werden. Eine Ausweitung des Kriegs hätte erhebliche Auswirkungen auf die europäischen Volkswirtschaften.

Jenoptik ist von der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Branchen und Märkte abhängig. So trifft uns insbesondere die bestehende Schwäche der Automobilmärkte. Der weltweite Trend zur Digitalisierung und verschiedene (supra-)nationale Förderprogramme zur Stärkung der lokalen Halbleiterbranche treiben weiterhin die Nachfrage nach optischen Technologien in der Halbleiterausrüstungsindustrie und bieten große Chancen für Jenoptik, gehen aber auch mit Herausforderungen einher.

In allen Bereichen ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Dem Risiko, durch Konkurrenzunternehmen verdrängt zu werden, begegnet Jenoptik unter anderem durch innovative Unterscheidungsmerkmale, gezielte und flexible Anpassungen des Produktspektrums bzw. durch kundenspezifische Adaptionen bestehender Produkte und Lösungen. Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten könnten zudem dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation verschärft und eventuell verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und ein damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis entfalten. Jenoptik begegnet diesem Risiko durch eine fortlaufende Analyse des Portfolios, das heißt, ob und wie gezielte Unternehmenszu-und -verkäufe die Strategie sinnvoll unterstützen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren. M+A-Aktivitäten sowie die Integration der Akquisitionen bergen ein grundsätzliches Risiko für den Konzern. Diesem Risiko wird im Vorfeld aktiv durch eine umfangreiche Due Diligence Prüfung sowie durch einen strukturierten und individuell auf das erworbene Unternehmen angepassten Integrationsprozess entgegengewirkt.

Operationale Risiken und Chancen wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittelhohen Risikokennzahlen bewertet, im Durchschnitt ergibt sich für den Konzern ein mittleres Risiko.

Die zunehmende Zahl komplexer, internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Geschäftsbereiche. Insbesondere das Lieferanten-Management und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer Produkte verantwortlich. Unter anderem die Nutzung von Single-Source-Lieferanten oder weiterhin mögliche Insolvenzen können das Risiko der Abhängigkeit oder des Ausfalls von einzelnen Lieferanten erhöhen. Auch kann es weiterhin inflationsbedingt seitens unserer Lieferanten zu einem erhöhten Preisdruck bei Einkaufsprodukten kommen. Die stetige Weiterentwicklung unserer Einkaufs- und Produktionsorganisationen soll daher sicherstellen, dass unsere Kunden auch weiterhin qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Lösungen termingerecht erhalten.

Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik divisionsübergreifend von großer Bedeutung. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies soll im Krisenfall eine zeitnahe Wiederherstellung ermöglichen. Aufgrund weltweit ansteigender Bedrohungen in der Informationstechnik, so zum Beispiel in Form von Social Engineering wie Phishing-Angriffen oder Ransomware, ergreift Jenoptik aktiv sowohl präventive als auch korrektive Maßnahmen, um die Gefährdung durch Cyberangriffe zu reduzieren. So werden sämtliche Themen der IT-Sicherheit durch den Chief Information Security Officer koordiniert, bestehende Prozesse fortlaufend hinterfragt und angepasst, technische Maßnahmen umgesetzt und verantwortliche Mitarbeiter intern geschult. Ebenso hat Jenoptik ein Security Operations Center, abgekürzt SOC, eingerichtet, um den Schutz der IT-Infrastruktur besser zu gewährleisten. Es integriert, überwacht und analysiert sämtliche sicherheitsrelevante Systeme wie unsere Unternehmensnetzwerke, Server, Arbeitsplatzrechner oder Internetservices, alarmiert die betroffenen Einheiten und ergreift Maßnahmen zum Schutz unserer Daten und Anwendungen. Jedoch können diese Maßnahmen, die zum Schutz unserer IT-Infrastruktur, unseres geistigen Eigentums und unseres Portfolios ergriffen werden, niemals eine vollständige Risikomitigation bewirken.

Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologiekonzern benötigt Jenoptik hierfür auch weiterhin engagierte und gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund des Fachkräftemangels, vor allem in Deutschland, besteht auch für Jenoptik das Risiko, vakante Stellen nicht zeitnah besetzen zu können. Diesem Risiko wird durch eine Vielzahl zielgerichteter Maßnahmen begegnet, unter anderem der Etablierung einer Nachfolgeplanung auf Ebene der Führungspositionen, Leadership- und Professional Career Programmen, einer Employer-Branding-Kampagne sowie attraktiven und individuell angepassten Anreiz-und Bindungssystemen.

T36 Risikoprofile der Segmente 2022

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Division Advanced Photonic Solutions Division Smart Mobility Solutions Division Non-Photonic Portfolio Companies
2022 2021 2022 2021 2022 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Niedrig Niedrig Mittel Mittel Mittelhoch Mittelhoch
Produktentwicklung (inkl. F +E) Mittel Mittel Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittelhoch
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittelhoch Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittelhoch
Arbeits- und Umweltschutz (EHS) Mittel Niedrig Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittel Mittel Mittel
Marketing & Vertrieb Niedrig Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittelhoch Mittel Mittel Mittelhoch Mittel
IT Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittel Mittel Mittel
Recht Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Immobilien Mittelhoch Mittelhoch Niedrig Niedrig Mittel Sehr niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Mittel
Controlling Mittel Mittel Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Steuern Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig
Compliance Risiken
Unternehmensinterne /​ straf- und wettbewerbsrechtliche Compliance Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig Niedrig
Datensicherheit & Datenschutz Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig
Gesamtrisiko Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel

Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein bereichsübergreifendes Risiko dar. Insbesondere erfolgreich abgeschlossene M +A-Aktivitäten bedürfen sorgfältiger Integrations- und Abstimmungsprozesse, um die übernommenen Unternehmen vollständig in unsere Corporate Governance einzubinden. Die stete Verbesserung der Compliance-Strukturen und Prozesse unterstützt hierbei alle Fachbereiche und Geschäftseinheiten. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern und globalen, öffentlichen Auftraggebern muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen. Obwohl mit der konzernweiten Exportkontroll- sowie Datenschutzorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Strukturen und Maßnahmen zur Minimierung möglicher Compliance-Verstöße implementiert sind, können diese nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programms sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden 2022 konzernübergreifend im Durchschnitt als niedrig bewertet. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine wesentliche Aufgabe des Zentralbereichs Treasury ist es, die Finanzierung aller Konzerngesellschaften langfristig sicherzustellen und zu koordinieren. Dabei kann Jenoptik auf verschiedene externe Finanzierungsinstrumente zurückgreifen.

Währungsbedingte Risiken, die aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns resultieren, werden in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften identifiziert und durch geeignete Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften, reduziert.

Dem Zinsänderungsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen begegnet. Zusätzlich kommen bei Bedarf Zinsderivate zum Einsatz.

Liquiditätsrisiken sollen durch eine konzernweite Langfristplanung frühzeitig erkannt und systematisch minimiert werden. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung sind regelmäßige Treasury-Reports sowie quartalsweise Aktualisierungen der Planung etabliert.

In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung eines einheitlichen ERP-Systems sowie durch Zentralisierungen von Buchhaltungsaktivitäten zur permanenten Qualitätssteigerung. Durch die Einrichtung neuer Controlling-Instrumente auf Basis moderner IT-Lösungen begegnet Jenoptik dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.

Seit diesem Jahr werden Compliance Risiken als eigene Risikokategorie ermittelt und ausgewiesen. Diese Risiken, die gesellschafts-, straf- und wettbewerbsrechtliche Risiken sowie Datenschutz umfassen, befinden sich konzernweit auf einem mittleren Niveau.

Risiko- und Chancenprofil der Segmente

Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie der Non-Photonic Portfolio Companies abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet. T36

Advanced Photonic Solutions

Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie. Sie kann das Ergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Fokussierung auf einzelne größere Kunden und die sich daraus ergebende Kundenkonzentration grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Aufgrund des hochspeziellen Technologieportfolios sowohl der Jenoptik als auch der Schlüsselkunden besteht die Abhängigkeit in beide Richtungen. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie dem Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, es kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile, eigener Entwicklungsaktivitäten und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet die Division diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, mehr System- und Servicelösungen für unsere Kunden anbieten zu können.

Sowohl die zuvor bereits kontinuierlich gestiegene und durch die COVID-19-Pandemie beschleunigte Bedeutung von Digitalisierung als auch die (supra-)nationale Industriepolitik mit Ziel, die Abhängigkeit im Halbleiterbereich von einzelnen Ländern zu verringern, bietet für die Division sowohl in der aktuellen Lage als auch in den kommenden Jahren große Chancen, die mit steigenden Herausforderungen in operativen Themen, wie dem Lieferkettenmanagement, der Fachkräftegewinnung und der Fertigungskapazitätssteigerung, einhergehen. Jenoptik steht in diesen Bereichen im Wettbewerb mit anderen Unternehmen der Halbleiterausrüstungsbranche. Die amerikanische Subventionspolitik geht einher mit steigenden Anforderungen in der Exportabwicklung, da mit ihr geopolitische Interessen verbunden sind. Auch der ständige medizinisch-technologische Fortschritt sowie die demografische Entwicklung, vor allem in Asien und Amerika, führen zu einer steigenden Nachfrage nach Produktlösungen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios und mit dem strategischen Zukauf der BG Medical GmbH im Bereich der Medizintechnik sowie die stärkere Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem im Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.

Die hohen technologischen und qualitativen Anforderungen an Jenoptik und unsere Zulieferer bezüglich Ausgangsmaterialien und Produktionstechnik führen zu besonderen operationalen Risiken und Chancen im Bereich des Lieferanten-Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten der Division nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, welche die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen, qualifiziert die Division kontinuierlich, unterstützt durch den strategischen Einkauf, unsere Partner. Außerdem unterstützen spezielle Lieferantenentwicklungsteams unsere Lieferanten bei der notwendigen Weiterentwicklung ihrer Organisation oder Geschäftsprozesse. Weiterhin können teilweise angespannte Lieferketten Risiken bergen, gerade in einer Phase der erhöhten Nachfrage nach unseren Produkten. Diese zeigen sich für bestimmte Materialien in der individuellen Zuweisung durch Lieferanten oder einem starken Preisanstieg. Diese Herausforderungen versucht Jenoptik durch die Einrichtung dedizierter Task Forces zu bewältigen.

Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität, der wachsende Anteil komplexer High-End-Produkte sowie das dynamische Wachstum einiger Geschäftsfelder führen zu steigenden Anforderungen an die Fertigungstechnologien, -kapazitäten und Flächenkonzepte, die durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen erfüllt werden. Verzögerungen notwendiger Investitionen können das Risiko erhöhen, dass die Qualitäts- und Leistungsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit oder gar nicht erfüllt werden können, was entweder zu Verzögerungen bei der Auslieferung oder zur Nichtabnahme beim Kunden führen kann.

Die Division investiert in neue Standorte und entwickelt weltweit die Bestandsflächen bei laufendem Betrieb kontinuierlich weiter, um die wachsende Nachfrage in Zukunft besser zu bedienen.

Smart Mobility Solutions

Die strategischen Risiken und Chancen der Division Smart Mobility Solutions resultieren aktuell hauptsächlich aus den unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weltweit. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Ländern ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder nicht realisiert werden. Aufgrund der angespannten Haushaltslagen nach der COVID-19-Pandemie sowie der Neuausrichtung öffentlicher Budgets im Zuge des Krieges in der Ukraine können für die Zukunft mögliche Kürzungen öffentlicher Investitionen für Verkehrsüberwachungsprojekte nicht ausgeschlossen werden.

Mit der Konsolidierung des Verkehrssicherheitsmarktes durch die Akquisition von Redflex durch Verra Mobility 2021 bestehen weiterhin absatzmarktseitige Risiken vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch auf anderen internationalen Märkten durch den Markteintritt asiatischer Wettbewerber. Aktuell arbeitet die Division an der Neuausrichtung der amerikanischen Marktbearbeitung sowie der weiteren Produktentwicklung gemäß den regional divergierenden Anforderungen. Unterstützend wirkt hier auch der stark regulierte europäische Verkehrssicherheitsmarkt, der aufgrund seiner hohen Zulassungsanforderungen gewisse Markteintrittsbarrieren hat.

Mit den steigenden Bedarfen an Sicherheitstechnologien, intelligenten Verkehrsstromlösungen (Smart City), der Erhebung von Mautgebühren für die Nutzung innerstädtischer Verkehrsinfrastruktur und der Einhaltung von Emissionswerten für Schadstoffe in der Luft, vor allem in Ballungsräumen, erhöhen sich zugleich die Chancen für die Division. Durch eine permanente Optimierung des Produktportfolios und den Aufbau einer einheitlichen Plattform, welche die zuvor genannten Zukunftsthemen abbilden kann, soll unsere strategische Wettbewerbsposition verbessert werden.

Die operationalen Risiken und Chancen sind durch die angespannte Situation in Teilen der Lieferkette geprägt. Die Produkte von Smart Mobility Solutions bedürfen vor allem in den europäischen Ländern einer technischen Zulassung, deren Dauer nicht beeinflussbar ist. Eine Substitution der eingekauften Materialien und Baugruppen ist daher nicht in jedem Fall einfach umzusetzen, ohne eine erneute Betriebserlaubnis beantragen zu müssen. Daher ist oftmals nur eine sehr begrenzte Anzahl von Anbietern als Zulieferer qualifiziert. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder der Abkündigung von Produkten kann es zu entsprechenden Herausforderungen durch erneute Zulassungen, geänderte Produktionsprozesse oder einer Einschränkung der Lieferfähigkeit und negativen Auswirkungen für den langfristigen Absatz kommen. Unser strategischer Einkauf unterstützt die Division, um Partner zu qualifizieren und um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen.

Die Division muss darüber hinaus hohe Compliance-Anforderungen erfüllen, sei es durch Kunden oder durch den Gesetzgeber. Sie bergen das Risiko von Verzögerungen in unseren Geschäftsprozessen bzw. zusätzlichen Aufwänden, die das Ergebnis negativ beeinträchtigen könnten. In der Verkehrssicherheitstechnik sind vor allem die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung von besonderer Bedeutung. Mit dem weiteren Ausbau einer konzernweit vereinheitlichten Datenschutzorganisation wird diesen Herausforderungen begegnet.

Non-Photonic Portfolio Companies

Die strategischen Risiken bzw. Chancen der Non-Photonic Portfolio Companies werden maßgeblich durch die Entwicklung der Automobilindustrie und deren Investitionen beeinflusst. In der Branche bestehen weiterhin Herausforderungen aufgrund der technologischen Transformationen und Absatzentwicklungen von Fahrzeugen mit konventionellen Antriebssträngen, die Risiken für unseren Geschäftserfolg als Ausrüster dieser Branche bergen. Die Fokussierung auf größere Kunden im Bereich der Prozessautomation birgt grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust von Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Die Anpassung der Divisionsstrategie weg von großen integrierten Projekten hin zu kleineren Einzelprojekten kann kurzfristig zu Anpassungsbedarf beim Working Capital führen. Durch die Adressierung weiterer Industriezweige mit unserem Produktportfolio soll die Abhängigkeit von der Automobilindustrie zukünftig verringert werden.

In den operationalen Risiken und Chancen spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Lieferanten-Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der konsequente Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung, um Wachstumsziele insbesondere im Ausland zu erreichen.

Der finanzielle Druck auf die Beteiligten in der gesamten Lieferkette der Automobilhersteller steigt stetig. Dadurch können sich für die Non-Photonic Portfolio Companies erhöhte Risiken durch kundenseitige Cashflow-Optimierungen, aber auch das Wegbrechen eigener Zulieferer ergeben. Um dem zu begegnen, wurden ein enger getaktetes Forderungsmanagement und die weitere Qualifizierung geeigneter Lieferanten eingeleitet.

VINCORION

Aufgrund des Vollzugs der Veräußerung des Geschäftsbereichs zum 30. Juni 2022 werden an dieser Stelle keine Risiken und Chancen für den Geschäftsbereich VINCORION aufgeführt. Es verbleiben geringe Nettorisiken aus Inanspruchnahme gegebener Freistellung. Diese sind nicht in die Konzernrisikobewertung eingeflossen.

Für den Konzern ergeben sich mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs den Aktienkurs betreffende Chancen, da der Anteil der Sicherheits- und Wehrtechnik am Umsatz unter die Fünf-Prozent-Marke gefallen ist. Somit steht die Jenoptik-Aktie auch wieder institutionellen Anbietern, die sich an hohen ESG-Kriterien orientieren müssen, als Anlagemöglichkeit zur Verfügung, was positive Effekte auf den Aktienkurs haben kann.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risiko- und Chancenlage des Konzerns

Auf der Grundlage unseres Risiko- und Chancenmanagement-Systems wurden die wesentlichen und steuerbaren Risiken und Chancen identifiziert und bewertet. Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr marginal gestiegenes Risiko-Exposure zu verzeichnen und liegt aktuell weiterhin im mittleren Risikobereich. Durch die Einleitung und Nachverfolgung geeigneter Maßnahmen werden die adressierten Risiken - soweit möglich - begrenzt.

Zusätzlich zu den im Konzernlagebericht beschriebenen spezifischen Risiken kann es allerdings jederzeit zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen, welche die Marktentwicklung, unsere Vertriebs- und Produktionsprozesse sowie die Reputation des Unternehmens erheblich beeinflussen. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der instabilen geopolitischen Lage, wie beispielsweise dem anhaltenden russischen Krieg gegen die Ukraine, aber auch die zunehmenden Spannungen zwischen China auf der einen Seite und den Partnern Taiwan und USA auf der anderen Seite können aktuell nicht sicher bewertet werden. Diese können Folgen auf die Versorgung und Preisentwicklung von Energie, Rohstoffen sowie Logistik- und Baudienstleistungen haben. Trotz der internationalen Ausrichtung der Halbleiter-Branche kann im Eskalationsfall aufgrund Taiwans starker Position in einigen Fertigungsstufen von einer signifikanten Auswirkung auf den globalen Halbleitermarkt ausgegangen werde. Nachgelagert können sich daraus für die kommenden Jahre hoch bleibende oder steigende Inflationsraten entwickeln.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die konsequente Fokussierung auf die strategischen Marktsegmente des Konzerns (mithilfe der Strategie 2025) sukzessive dazu beitragen kann, bestehende strategische Risiken zu senken. Die zunehmende Bedeutung der photonischen Industrie und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Systemen, sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen, bieten für Jenoptik weiterhin entsprechendes Wachstumspotenzial. Unterstützend kann hier noch, wie im Abschnitt zur Advanced Photonic Solutions erwähnt, die (supra-)nationale Industriepolitik im Rahmen des amerikanischen CHIPS and Science Acts und des European Chips Act wirken.

Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand des Konzerns gefährdenden Risiken identifiziert.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen: Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Jenoptik-Branchen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem wirtschaftlichen schwierigen Jahr 2023, da die drei wichtigsten Wirtschaftsräume - USA, EU und China - gleichzeitig schwächeln; die Hälfte der EU-Staaten werde 2023 eine Rezession erleben, weltweit könnte es ein Drittel der Länder sein. Allerdings seien die Aussichten für die Weltwirtschaft "weniger düster" als zuletzt in der Prognose von Oktober 2022 befürchtet, da sich zahlreiche Volkswirtschaften als widerstandsfähiger erwiesen hatten als erwartet und das Ende der Null-Covid-Strategie in China zum Treiber der Wirtschaft werden könne. Eine Verschärfung der Corona-Situation in China durch rasant steigende Infektionen könnte dagegen auch zum Risiko für die heimische und globale Wirtschaft werden. Weitere Risiken sieht der IWF in der möglichen Eskalation des Ukraine-Kriegs oder durch die Belastungen infolgedessen wie hohe Energiepreise. Zudem bremse zwar die strenge Geldpolitik der Zentralbanken die Inflation zunehmend, sie erhöhe aber auch das Risiko für eine mögliche Schuldenkrise in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern.

Für 2023 rechnet der IWF mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober 2022 angenommen. Für 2024 wird ein Wachstum von 3,1 Prozent prognostiziert. T37

T37 Prognose des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2023 * 2024 *
Welt 2,9 3,1
USA 1,4 1,0
Euro-Zone 0,7 1,6
Deutschland 0,1 1,4
China 5,2 4,5
Indien 6,1 6,8
Schwellenländer 4,0 4,2

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2023

* Prognose

Für China erhöhte der IWF seine Wachstumsprognose zwar um 0,8 Prozentpunkte gegenüber der Oktober-Prognose, sieht aber weiterhin erhebliche Risiken. Vor allem der unkalkulierbare weitere Verlauf der Corona-Pandemie nach dem Ende der Null-Covid-Politik, eine Krise im Immobilienmarkt sowie eine schwächere globale Nachfrage könnten Chinas Wirtschaftswachstum beeinträchtigen.

Die USA könnten 2023 laut IWF eine Rezession vermeiden oder nur eine sehr milde Rezession erleben. Die Arbeitsmärkte seien stabil und die Verbrauchernachfrage trotz Zinserhöhungen zur Reduzierung der Inflation stark. Mit dem 2022 verabschiedeten Subventionsgesetz mit dem Titel "Inflation Reduction Act" sollen in den USA sehr große Subventionsanreize und Steuersenkungen für den grünen Umbau der Wirtschaft geboten werden. Verbunden sind damit Vorschriften für die lokale Produktion in den USA, weshalb die EU in diesem rund 430 Mrd US-Dollar schweren Subventionsprogramm eine Benachteiligung von europäischen Firmen sieht, die umweltfreundliche Produkte in die USA exportieren wollen, bzw. das Risiko, dass Firmen ihre Investitionen und Werke in die USA verlagern würden. Die EU will deshalb im Gegenzug ihre Regelungen für Subventionen vereinfachen und Genehmigungen beschleunigen, wie die EU-Kommission Anfang 2023 meldete.

Für die Eurozone prognostiziert der IWF ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent im laufenden Jahr und 1,6 Prozent 2024. Die im Vergleich zum Oktober leicht erhöhte Prognose spiegele die schnellere Zinserhöhung der EZB und niedrigere Energie-Großhandelspreise wider ebenso wie zusätzliche Ankündigungen zur Stärkung der Kaufkraft in Form von Energiepreiskontrollen und Finanzhilfen. Die EU-Kommission rechnet mit einem Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone 2023 von 0,9 Prozent.

Die Wirtschaft in Deutschland habe sich laut der IWF-Einschätzung von Januar 2023 überraschend robust erwiesen, sodass es möglich sei, eine Rezession im laufenden Jahr zu vermeiden. Nach dem prognostizierten geringen Wachstum von 0,1 Prozent im Jahr 2023 könnte die Wirtschaft 2024 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die deutsche Bundesregierung rechnet für 2023 damit, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigt und nicht wie noch im Herbst befürchtet um 0,4 Prozent schrumpfen würde. Für die deutsche Exportwirtschaft rechnet die Bundesregierung mit einem schwierigen Jahr: Die Ausfuhren würden voraussichtlich nur noch um 2,2 Prozent wachsen.

Dank der Digitalisierung befindet sich die Photonik-Branche weiterhin in einem wachsenden Umfeld, so der Industrieverband Spectaris. Der Einsatz von Lichttechnologien trage essenziell zum globalen Marktwachstum bei und sei eine unverzichtbare Technologie für viele Innovationen geworden, unter anderem als Basistechnologie für das autonome Fahren, für die Industrie 4.0 und Big-Data-Anwendungen, für das sogenannte "Smarte Labor" in der Analyse- und Biotechnologie sowie mittels der Quantentechnologie, die der Photonik den nächsten Wachstumsschub bringen kann. Ein positiver Beitrag wird laut Spectaris durch das Streben nach besserem Klimaschutz und Nachhaltigkeit erwartet. Im Sinne von "Green Photonics" gelten lichtbasierte Technologien hierbei als wichtiger Schlüssel: Spectaris rechnet damit, dass dank Photonik im Jahr 2030 knapp 3 Mrd Tonnen CO 2 eingespart werden können.

Branchenexperten sehen einige Trends, die die Photonik-Industrie beeinflussen werden. So würden zum Beispiel mehr photonische Lösungen in der Halbleiterausrüstungsindustrie benötigt, da neue Chipfabriken im Zuge von Förderprogrammen gebaut werden wie dem "CHIPS and Science Act" in den USA, dem "Chips Act" in der EU oder ähnlichen staatlichen Initiativen in China, Südkorea oder Taiwan. Auch der Markt für industrielle Laser, insbesondere für Schneid- und Schweißanwendungen, könne 2023 um 5 bis 10 Prozent wachsen, allerdings mit Unsicherheiten bzgl. China. In der Halbleiterindustrie trage zudem die EUV-Technologie (extremes Ultraviolett) dazu bei, immer kleinere Chipstrukturen zu fertigen. Ein weiteres wachsendes Marktsegment für photonische Komponenten sei die sogenannte "free space optical communication": Die nächste Generation von Satelliten werde Laser-Terminals für die optische Kommunikation im Weltraum brauchen.

Branchenexperten rechnen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum (CAGR) der globalen Photonik-Industrie von mindestens 6 Prozent in den nächsten Jahren: Marktforscher Tematys (zusammen mit Photonics21) prognostiziert einen CAGR von 6 Prozent bis 2025 auf 900 Mrd Euro; MarketsandMarkets 7,1 Prozent auf 837,8 Mrd US-Dollar bis 2025 sowie Triton 8,1 Prozent auf 921,7 Mrd US-Dollar bis 2028. Angetrieben wird das Wachstum vor allem durch die zunehmende Anwendung von photonischen Produkten im Gesundheitswesen, in der Industrie sowie im Informations- und Kommunikationsbereich.

Angesichts des hohen Chipbedarfs in vielen Industrien, aber zugleich möglicher Handelskonflikte wollen Länder wie die USA oder die EU ihre eigenen Chipkapazitäten mittels Förderprogrammen erhöhen, um unabhängiger von der Versorgung aus dem Ausland zu werden. So plant die EU-Kommission mit Hilfe des European Chips Act, dass mittel- bis langfristig neue Chipfabriken in Europa entstehen und sich so der europäische Anteil an der weltweiten Chip-Produktion bis 2030 auf 20 Prozent verdoppelt. Auch die USA wollen mit dem im August 2022 verabschiedeten CHIPS Act Investitionen und Innovationen in der US-Chipfertigung fördern. So sind laut SIA bereits der Bau von 23 neue Chipfabriken sowie der Ausbau von 9 Fabs bekannt gegeben worden, was wiederum Investitionen bei Zulieferern und Ausrüstern nach sich ziehen werde. Auch der Verband der Halbleiterausrüster, SEMI, bestätigte die positiven Auswirkungen von staatlichen Bemühungen zum Ausbau von Produktionskapazitäten und der Stärkung von Lieferketten: So würde die globale Halbleiterindustrie bis einschließlich 2023 über 500 Mrd US-Dollar in 84 Chipfabriken investieren.

In Bezug auf die kurzfristige Chipnachfrage rechnet der Marktanalyst IC Insights damit, dass die Schwäche im Speichermarkt voraussichtlich bis zur ersten Jahreshälfte anhalten wird und deshalb die Investitionsausgaben für Speicher 2023 um 25 Prozent zurückgehen werden. Darüber hinaus würden die im Oktober 2022 beschlossenen US-Sanktionen gegen chinesische Halbleiterhersteller, insbesondere in Bezug auf den Erwerb von Chipfertigungsanlagen von US-Unternehmen, dazu führen, dass die Investitionsausgaben chinesischer Unternehmen 2023 um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Anfang 2023 einigten sich die USA mit den Niederlanden und Japan auf weitere Exportrestriktionen gegen China. Hierdurch könnten Lieferketten in der Halbleiterausrüstungsindustrie beeinträchtigt werden. Für den globalen Markt der Halbleiterausrüster erwartet der Verband SEMI einen Rückgang von 108,5 Mrd US-Dollar im Vorjahr auf 91,2 Mrd US-Dollar im Jahr 2023 sowie ein erneutes Umsatzwachstum in 2024 auf das Niveau von 2022.

Der Branchenverband ZVEI rechnet für die deutsche Elektro-und Digitalindustrie 2023 mit einer "schwarzen Null" bei der Produktion, was einer Konsolidierung auf sehr hohem Niveau entspräche.

Die Wachstumsaussichten für die Bildverarbeitungsindustrie sind laut VDMA Machine Vision für die kommenden Jahre trotz der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten positiv. Die konjunkturelle Erholung bei den "sehenden Maschinen" habe sich fortgesetzt, die industrielle Bildverarbeitung sei in der Automatisierung eine Schlüsselkomponente. Laut dem Marktforschungsunternehmen MarketsandMarkets könne der Markt für Anwendungen mit Augmented Reality bzw. Virtual Reality (AR /​ VR) bis 2027 um jährlich durchschnittlich 25,3 Prozent wachsen, was auf Basis des Umsatzes 2022 in Höhe von 37,0 Mrd US-Dollar dann einem Volumen von 114,5 Mrd US-Dollar entsprechen würde.

Für die deutsche Medizintechnikbranche erwartet der Industrieverband Spectaris im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum unterhalb des Niveaus von 2022. Das Wachstum werde zudem von Kostensteigerungen begleitet, was die Ertragslage verschlechtere. Eine Mehrheit der Branchenunternehmen verzeichne Produktionsbehinderungen durch Materialknappheit und Fachkräftemangel. Langfristige Wachstumstreiber sind nach Angaben von Spectaris die Chancen aufgrund der demografischen Entwicklung insbesondere in Industrieländern sowie hohe Gesundheitsinvestitionen vieler Schwellenländer. Die Digitalisierung in der Branche wurde durch die Pandemie noch verstärkt; nun ändere sich als Folge auch das Geschäftsmodell der herstellenden Unternehmen von klassischer Gerätetechnik über Lösungsanbieter in der aktuellen Dekade hin zum Anbieter digitaler und ganzheitlicher Gesundheitslösungen in der kommenden Dekade. Der Weltmarkt der Medizintechnik wird bis 2025 nach Schätzung von Frost & Sullivan durchschnittlich jährlich um mehr als 6 Prozent auf dann einen Wert von 582 Mrd US-Dollar wachsen. Marktforscher Fortune Business Insights prognostiziert dem globalen Markt für Medizintechnikgeräte ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,5 Prozent bis 2029 auf ein Marktvolumen von 718,9 Mrd US-Dollar. Gefördert werde die Marktentwicklung beispielsweise durch die zunehmende Nachfrage nach tragbaren Gesundheitsgeräten wie Fitnesstrackern, die Ausbreitung von chronischen Erkrankungen und die Verlagerung auf häusliche Pflege, die tragbare, einfach nutzbare Ausrüstung erfordere. Für das Marktsegment der Point-of-Care-Diagnostik berechnete Marktforscher MarketsandMarkets auf Basis des Werts von 2022 (45,4 Mrd US-Dollar) ein durchschnittliches Wachstum von 10,7 Prozent auf 75,5 Mrd US-Dollar im Jahr 2027. Grund sei die anhaltend hohe Verbreitung von Atemwegs-, Herz-Kreislauf- oder ansteckenden Krankheiten, die mit PoC-Diagnostik besser eingedämmt werden könnten.

Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau rechnet der Industrieverband VDMA im Jahr 2023 mit einem leichten Produktionsrückgang um 2 Prozent sowie einem Umsatzrückgang um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die exportorientierte Branche werde durch das voraussichtlich weiter schwache Wachstum in China, hohe Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine sowie steigende Zinsen belastet.

In der Automobilindustrie wird nur eine langsame Besserung erwartet: In Deutschland würden zwar die Produktion und die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr wieder steigen, aber deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen, so der Verband VDA. Eine ähnliche Entwicklung erwartet der VDA für die USA. Nur in China werde der Automarkt langsamer wachsen, da er sich bereits von der Krise erholt habe.

Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird bis 2028 voraussichtlich um jährlich durchschnittlich 12,4 Prozent auf 6,6 Mrd US-Dollar wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen Grand View Research im Marktbericht vom Mai 2021. Marktforscher Marketsand-Markets rechnet mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 9,6 Prozent bis 2026. Eine wesentliche Rolle spielen hier die zunehmende Urbanisierung und der Ausbau im Transport- und Verkehrswesen, die Weiterentwicklung von intelligenten Systemen sowie Initiativen für mehr Verkehrssicherheit wie "Vision Zero". Im Segment der Geschwindigkeitsüberwachung mache die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) einen beträchtlichen Teil des Branchenumsatzes aus; hier wird eine solide Nachfrage bis 2028 prognostiziert. Ebenfalls wichtiger werden Dienstleistungen bzw. die Fähigkeit, End-to-End-Überwachung und Wartungsservices anbieten zu können.

Global sollen im Rahmen der "Decade of Action for Road Safety 2021-2030" Todes- und Unfälle im Straßenverkehr weitgehend reduziert werden. Laut einer EU-Verordnung müssen ab Juli 2024 alle neuen Fahrzeugtypen mit einem sogenannten Intelligent Speed Assistant (ISA) ausgestattet sein. Dieses Assistenzsystem soll mittels Sensor-Fusion zwischen Verkehrszeichenerkennung, Tempomat und Navigationssystem zu einer unterstützenden Tempobremse im Fahrzeug werden. In den USA will das Verkehrsministerium mit der "Safe Systems"-Strategie die Verkehrsstatistik und -sicherheit verbessern. So sollen bis Ende 2023 neben Beratungen auch 5 Mrd US-Dollar Fördermittel bereitgestellt werden, damit in US-Staaten zum Beispiel Tempolimits eingeführt oder Pilotprogramme zum stärkeren Einsatz von Geschwindigkeitskameras gestartet werden können.

Voraussichtliche Entwicklung der Geschäftslage

Planungsprämissen für Konzern und Divisionen

Die Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2023 wurde auf Basis der im Herbst 2022 erfolgten Konzernplanung erstellt.

Jenoptik hat seit dem 1. Quartal 2022 folgende berichtspflichtige Segmente: Advanced Photonic Solutions, Smart Mobility Solutions und Non-Photonic Portfolio Companies.

Den Ausgangspunkt bilden die Einzelplanungen der Divisionen sowie der operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt in die Konzernplanung einfließen. Mögliche Akquisitionen, Desinvestitionen sowie Wechselkursschwankungen werden grundsätzlich in der Planung nicht berücksichtigt.

Das System der Top-Steuerungsgrößen umfasst die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge, Auftragseingang und Investitionen sowie die Cash Conversion Rate. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.

Mit der strategischen Agenda 2025 "More Value" setzen wir auf nachhaltiges profitables Wachstum in den photonischen Kernmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik und Smart Mobility. Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern soll fortgeführt werden.

In der Division Advanced Photonic Solutions geht der Vorstand für 2023 insgesamt von einer anhaltend positiven Entwicklung des Geschäfts mit einer Steigerung von Umsatz und Ergebnis aus. Dazu beitragen sollen die Intensivierung unserer Geschäftsaktivitäten als weltweit aktiver Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren, die Fokussierung auf die Hauptabsatzmärkte, die Erweiterung der globalen Präsenz sowie innovative Produkte und ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen. Die Division sollte hier weiter von einer hohen Nachfrage nach optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Im Bereich Biophotonics (Medizintechnik & Life Science) sollen die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut und neue Kunden gewonnen werden und so weiteres Wachstum erzielt werden. Für den Bereich Optical Test & Measurement wird ebenfalls eine positive Entwicklung erwartet, die auch durch Anwendungen im Bereich der Virtual and Augmented Reality gestützt wird.

Die Division Advanced Photonic Solutions wird im laufenden Geschäftsjahr insbesondere in ihre operative Leistungsfähigkeit und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen. Zu den wesentlichen Maßnahmen gehören dabei der Neubau einer Reinraumfabrik in Dresden sowie die Vergrößerung unseres Standorts in Berlin.

Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand für die Division Smart Mobility Solutions von weiterem Wachstum aus. Gestützt werden soll dieses durch neue Produkte und den Ausbau von eigenen Vertriebskanälen und eine vielversprechende Projektpipeline. Durch Optimierung der Produktpipeline auch in Form neuer Geschäftsmodelle wie Software-as-a-Service und ein breiteres Angebot in der Wertschöpfungskette soll der Anteil der wiederkehrenden Umsatzbeiträge in der Division erhöht werden. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik in der Division Smart Mobility Solutions Wachstumsimpulse vor allem in Nordamerika und Australien.

Die Geschäftsentwicklung der Non-Photonic Portfolio Companies war 2022 immer noch von den Effekten der COVID-19-Pandemie, Belastungen durch Projekte im Bereich Automation, aber auch von strukturellen Veränderungen in der Automobilindustrie geprägt. 2023 geht der Vorstand von einer positiven Entwicklung des Segments aus. Dabei wird insbesondere für das Geschäft im Bereich Automation & Integration in Nordamerika im laufenden Geschäftsjahr Wachstum erwartet.

Prognose der Ertragslage 2023

Aufgrund des hohen Auftragseingangs und -bestands im Geschäftsjahr 2022 und des anhaltend vielversprechenden Geschäftsverlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterausrüstungsbereich, ist der Vorstand optimistisch, im Geschäftsjahr 2023 weiteres profitables Wachstum zu erzielen.

Um das geplante Wachstum zu erreichen, gehen wir weiterhin davon aus, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, der Krieg in der Ukraine, Regulierungen auf europäischer Ebene, die Pandemie-Lage sowie weitere makropolitische Entwicklungen in unseren Absatzmärkten.

Etwaige Portfolioänderungen wurden in den Prognoseaussagen nicht berücksichtigt.

Jenoptik erwartet 2023 ein Umsatzwachstum auf 1.050 Mio Euro bis 1.100 Mio Euro (2022: 980,7 Mio Euro).

Aktuell rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr 2023 beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreswert (2022: 184,1 Mio Euro). Die EBITDA-Marge soll bei 19,0 bis 19,5 Prozent (2022: 18,8 Prozent) liegen.

Der Auftragseingang wird auch von Großaufträgen, vor allem in der Division Smart Mobility Solutions, beeinflusst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten die fortgeführten Geschäftsbereiche neue Aufträge in Höhe von 1.185,4 Mio Euro und verfügten damit zum Jahresende 2022 über eine gute Auftragsbasis. 83,4 Prozent des zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Auftragsbestands sollen 2023 umsatzwirksam werden. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand davon aus, dass der Auftragseingang in etwa auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres liegen wird.

2023 erwartet die Division Advanced Photonic Solutions ein Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll analog zum Umsatz zulegen.

Auch die Division Smart Mobility Solutions will 2023 weiter zulegen, der Umsatzanstieg soll sich im oberen einstelligen Prozentbereich bewegen. Das EBITDA soll stärker als der Umsatz wachsen.

Die Non-Photonic Portfolio Companies erwarten 2023 einen Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll deutlich stärker als der Umsatz wachsen, unter anderem durch den Wegfall von Belastungen durch Projekte im Bereich Automation.

Prognose der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2023 geht Jenoptik davon aus, dass die Investitionen deutlich über dem Vorjahresniveau von 106,0 Mio Euro liegen werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Divisionen fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden, zum Beispiel durch den Bau der neuen Reinraum-Fabrik in Dresden.

Bei der Cash-Conversion-Rate (Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA) rechnet der Vorstand 2023 mit einem Wachstum auf über 50 Prozent (31.12.2022: 44,9 Prozent).

Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt bzw. sich weiter verschärft oder sich die den Aussagen zugrundeliegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle und makroökonomische Entwicklung, Risiken der Märkte sowie geopolitischen Risiken, insbesondere dem Ukraine-Krieg und den damit zusammenhängenden Sanktionen, als unzutreffend erweisen.

T38 Ziele Konzern und Segmente (in Mio EUR)

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Ist 2022 Prognose 2023 (ohne größere Portfolioänderungen)
Umsatz 980,7 1.050 Mio Euro bis 1.100 Mio Euro
Advanced Photonic Solutions 729,6 Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich
Smart Mobility Solutions 114,3 Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich
Non-Photonic Portfolio Companies 132,3 Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
EBITDA /​ EBITDA-Marge 184,1 /​ 18,8 % Deutliches Wachstum /​ 19,0 bis 19,5 Prozent
Advanced Photonic Solutions 170,0 Wachstum analog zum Umsatz
Smart Mobility Solutions 19,3 Wachstum stärker als Umsatz
Non-Photonic Portfolio Companies 2,7 Wachstum stärker als der Umsatz
Auftragseingang 1.185,4 In etwa auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres
Cash-Conversion-Rate 44,9 % > 50 Prozent
Investitionen 1 106,0 Deutlich über Vorjahresniveau

1 ohne Finanzanlageinvestitionen

Gesamtaussage des Vorstands zur künftigen Entwicklung

Der Jenoptik-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr 2023 die Umsetzung seiner strategischen Agenda 2025 fortsetzen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf drei photonische Kernmärkte steht. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk auch weiterhin auf profitables Wachstum. Nach unserer Einschätzung werden Umsatzwachstum, ein positiver Produktmix, Skaleneffekte sowie effizientere und schnellere Prozesse zu einer Steigerung der Ergebnisse führen. Durch die nach wie vor gute Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur verfügt Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands über ausreichend Handlungsspielraum, um sowohl Investitionen in das weitere organische Wachstum als auch potenzielle Akquisitionen zu finanzieren.

Die Erreichung unserer Ziele ist abhängig von der Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und damit zusammenhängenden Sanktionen.

Der Vorstand ist für das Geschäftsjahr 2023 aufgrund der sehr guten Auftragseingangsentwicklung im Geschäftsjahr 2022, des vorliegenden Auftragsbestands und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs im photonischen Kerngeschäft positiv gestimmt und geht im laufenden Geschäftsjahr von einem Umsatzwachstum auf 1.050 Mio Euro bis 1.100 Mio Euro aus. Die EBITDA-Marge soll bei 19,0 bis 19,5 Prozent liegen.

Auch 2023 werden wir einen wesentlichen Teil unserer Mittel in die Entwicklung innovativer Produkte und in die Erweiterung von Kapazitäten investieren. Im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements werden mögliche Akquisitionen intensiv geprüft, Desinvestitionen werden auch weiterhin nicht ausgeschlossen.

Auf Basis des Kenntnisstandes zum Zeitpunkt der Berichtserstellung erwartet der Vorstand 2023 eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.

Jena, 20. März 2023

JENOPTIK AG

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Mitglied des Vorstands

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 Aktg sowie Berichterstattung zu den §§ 289a, 315a HGB gemäß dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz

1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2022 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 57.238.115) auf den Namen lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.

Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.

2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands-bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach § 38 Abs. 1 oder § 39 Abs.1 des WpHG können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.

Gemäß § 67 Abs. 2 AktG bestehen im Verhältnis zur JENOPTIK AG Rechte und Pflichten aus Aktien nur für und gegen den im Aktienregister Eingetragenen. Die Aktionäre haben der JENOPTIK AG zur Eintragung in das Aktienregister die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben (Name bzw. Firma, Adresse, ggf. Sitz, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Zahl der von ihnen gehaltenen Aktien) zu machen. Mitzuteilen ist gemäß der Satzung ferner, inwieweit die Aktien demjenigen, der als Inhaber im Aktienregister eingetragen werden soll, gehören. Aktionäre, die diesen Auskunftspflichten nicht nachkommen, dürfen ihr Stimmrecht gemäß § 67 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AktG nicht ausüben.

Im Zusammenhang mit Art. 19 Abs. 11 der EU-Marktmissbrauchsverordnung (EU 596 /​ 2014) sowie aufgrund konzerninterner Vorgaben bestehen gewisse Handelsbeschränkungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie für bestimmte Mitarbeiter im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Quartalsmitteilungen und -berichten, vorläufigen Zahlen sowie dem Jahres- und Konzernabschluss.

3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Anhang des Jahresabschlusses unter Punkt 3.

4. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.

5. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.

6. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).

Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).

Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs.1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 13 Absatz 3 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Anpassungen der Satzung nach der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2019 sowie des Bedingten Kapitals 2021 zu beschließen.

Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas Anderes zwingend vorgeschrieben ist.

7. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Detaillierte Informationen zu den Befugnissen des Vorstands zur Aktienausgabe, d.h. zum Genehmigten Kapital 2019 und zum Bedingten Kapital 2021 sowie zur Befugnis des Vorstands, eigene Aktien zurückzuerwerben, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.11 "Eigenkapital".

8. Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für die nachfolgend beschriebenen Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen zum 31. Dezember 2022 von 456,8 Mio Euro (i.Vj. 549,6 Mio Euro).

Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von insgesamt 405,3 Mio Euro (i.Vj. 456,8 Mio Euro) haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels die Rückzahlung des Darlehensbetrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen innerhalb von 30 Bankarbeitstagen nach Zugang der Kontrollwechselanzeige zu verlangen. Ein Kontrollwechsel liegt dabei vor, wenn eine Person oder mehrere Personen gemeinsam handelnd, die nicht dem Kreis des zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionärs zuzurechnen ist, zu irgendeiner Zeit direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder Kapitalanteile erwirbt, wobei die Zurechnung von Stimmrechten entsprechend den Vorgaben von § 30 des WpÜG erfolgt.

Bei dem revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, in dessen Folge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, dass Kreditgeber (i) die Beteiligung an weiteren Auszahlungen verweigern können sowie (ii) Kreditzusagen ganz oder teilweise kündigen und erfolgte Auszahlungen und Unterkreditlinienverbindlichkeiten ganz oder teilweise fällig stellen können, einschließlich der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 400 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2022 51,5 Mio Euro (i.Vj. 92,9 Mio Euro) ausgenutzt waren.

9. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, d.h., eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer Abfindung in Übereinstimmung mit den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, d.h., nach dem aktuellen Kodex in der Fassung vom 28. April 2022, auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.

Erklärung zur Unternehmensführung (mit Corporate-Governance-Bericht)

Vorstand und Aufsichtsrat berichten in dieser Erklärung gemäß §§ 289 f, 315 d HGB sowie Grundsatz 23 des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) über die Corporate Governance des Unternehmens.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle, die auf eine langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist und alle Bereiche des Konzerns umfasst. Sie sehen in guter Corporate Governance die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg und zugleich einen wichtigen Beitrag, um das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2022 gemeinsam die folgende Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG verabschiedet, die den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Corporate-Governance zugänglich gemacht wurde. Sollten sich künftig Änderungen bei Jenoptik mit Auswirkungen auf eine erklärte Entsprechung ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.

Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG im Geschäftsjahr 2022

Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen des Kodex und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:

I. Seit der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2021 wurde den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 bis zum Inkrafttreten der neuen Fassung des Kodex am 28. April 2022 ("Kodex 2022") bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:

Gemäß der Empfehlung von Ziffer C.4 soll ein Aufsichtsratsmitglied, das keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, insgesamt nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.

Unser Aufsichtsratsmitglied, Frau Doreen Nowotne, ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzende bei der Franz Haniel & Cie. GmbH (nicht börsennotiert) sowie bei der Brenntag AG (börsennotiert) und Aufsichtsratsmitglied bei der Lufthansa Technik AG (nicht börsennotiert). Sofern man das aus Jenoptik-Sicht konzerninterne Mandat bei Jenoptik in der Addition der Mandate gemäß Ziffer C.4 mitzählt, verfügt Frau Nowotne über insgesamt sechs Aufsichtsratsmandate, sodass höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt wird. Der Aufsichtsrat hat sich jedoch bei Frau Nowotne vergewissert, dass ihr genügend Zeit für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der JENOPTIK AG zur Verfügung steht.

II. Seit dem Inkrafttreten des Kodex 2022 wurde sämtlichen darin enthaltenen Empfehlungen bis auf die nachfolgenden Ausnahmen entsprochen:

Gemäß der Empfehlung von Ziffer C.4 des Kodex 2022 soll ein Aufsichtsratsmitglied, das keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, insgesamt nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.

Gemäß der Empfehlung von Ziffer A.5 des Kodex 2022 sollen im Lagebericht der Gesellschaft die wesentlichen Merkmale des gesamten internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems beschrieben werden und es soll zur Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme Stellung genommen werden. Gemäß Ziffer C.1 des Kodex 2022 soll der Stand der Umsetzung der Ausfüllung des Kompetenzprofils für den Aufsichtsrat in Form einer Qualifikationsmatrix in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht werden.

Da die beiden vorgenannten Empfehlungen der Ziffern A.5 und C.1 zum Zeitpunkt der Erstellung des letzten Geschäftsberichts noch nicht existierten, waren die geforderten Berichtsinhalte im Lagebericht 2021 noch nicht vollständig und in der Erklärung zur Unternehmensführung 2021 nicht enthalten. Beide Empfehlungen werden jedoch künftig umgesetzt.

III. JENOPTIK AG wird künftig sämtlichen Empfehlungen des Kodex 2022 bis auf die nachfolgende höchstvorsorgliche Ausnahme entsprechen:

Gemäß der Empfehlung von Ziffer C.4 des Kodex 2022 soll ein Aufsichtsratsmitglied, das keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, insgesamt nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.

Wir verweisen dazu auf die Begründung zu Abschnitt I dieser Entsprechenserklärung zu den von unserem Aufsichtsratsmitglied, Frau Doreen Nowotne, wahrgenommenen Mandaten bei anderen Gesellschaften. Der Aufsichtsrat hat sich bei Frau Nowotne vergewissert, dass ihr auch künftig genügend Zeit für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der JENOPTIK AG zur Verfügung steht.

Frau Nowotne hat öffentlich angekündigt, dass sie den Aufsichtsratsvorsitz bei Franz Haniel & Cie. GmbH voraussichtlich im April 2023 niederlegen wird. Ab diesem Zeitpunkt wird Jenoptik der Empfehlung von Ziffer C.4 und damit sämtlichen Empfehlungen des Kodex vollständig entsprechen.

14. Dezember 2022

JENOPTIK AG

Für den Vorstand

gez. Dr. Stefan Traeger

Für den Aufsichtsrat

gez. Matthias Wierlacher

Angaben zu Unternehmensführungspraktiken

Verhaltenskodex, Risiko- und Chancenmanagement, Compliance

Für Jenoptik sind wirtschaftlicher Erfolg und die Verantwortung für unser Handeln untrennbar miteinander verbunden. Im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind für uns dabei Respekt, Fairness und Offenheit sowie die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und konzerninternen Regelwerken wesentlich. Die für Jenoptik wichtigsten Verhaltensgrundsätze wurden in einem Verhaltenskodex zusammengefasst, der für alle Mitarbeiter, Führungskräfte und den Vorstand des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich ist. Er setzt Mindeststandards und Grundregeln für unser Handeln innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber externen Partnern und der Öffentlichkeit. So können wir ein hohes Niveau an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards im Jenoptik-Konzern gewährleisten. Bei Fragen zum Verhaltenskodex oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten können sich alle Mitarbeiter von Jenoptik vertrauensvoll an ihre jeweilige Führungskraft bzw. an die im Verhaltenskodex benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht allen Mitarbeitern zudem ein digitales Hinweisgebersystem (Whistleblowing-System) in vielen Sprachen über unsere internen Plattformen, aber auch die Jenoptik-Website zur Verfügung. Es wird von der EQS Group AG unabhängig betrieben. Die Daten werden auf geschützten Servern in Deutschland gespeichert. Eine inhaltliche Bearbeitung der Meldungen, die auch per Telefon oder E-Mail möglich sind, erfolgt ausschließlich durch im vertraulichen Beschwerdeverfahren unterwiesene Jenoptik-Mitarbeiter.

Anforderungen an unsere Lieferanten und Vertriebspartner sind im Verhaltungskodex für Business Partner des Jenoptik-Konzerns festgehalten, der für alle Business Partner weltweit gilt. Darüber hinaus hat Jenoptik die Charta der Vielfalt unterzeichnet und ist Mitglied im UN Global Compact.

Zu einer guten Unternehmensführung gehört für Jenoptik zudem ein kontinuierliches und systematisches Management von Chancen und Risiken. Das Enterprise Risk Management (ERM) berücksichtigt sowohl Risiken als auch Chancen und wurde in der gesamten Organisation implementiert. Ziel ist es, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.

Die Einhaltung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen ist ein wesentliches Element unserer Risikoprävention und der Prozesse des Jenoptik-Compliance-Management-Systems (CMS). Die Jenoptik-Werte, der Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien und Prozessbeschreibungen bilden die Basis des CMS. Ihre Einhaltung ist Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik. Das CMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst.

Mit den Konzernrichtlinien für wesentliche Geschäftsprozesse verfügt der Jenoptik-Konzern über ein global einheitliches Rahmenwerk. Zentralbereiche, Divisionen und Regionen können dieses Regelwerk entsprechend ihren jeweiligen Anforderungen mit detaillierteren Regelungen untersetzen. Die Richtlinien werden regelmäßig überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert. Mit diesem System von Prozessen und Kontrollen sollen mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert bzw. eliminiert werden. Die Interne Revision hat im Rahmen ihrer durchgeführten Audits keine Kenntnisse erlangt, dass das Interne Kontrollsystem nicht angemessen und wirksam ist.

Im Vorstand ist der Vorsitzende Dr. Stefan Traeger für den Zentralbereich Compliance & Risk Management verantwortlich. Die weltweiten Compliance-Aktivitäten werden durch das Kompetenzzentrum in Deutschland koordiniert und durch lokale Kollegen in den Regionen Nordamerika und Asien /​ Pazifik unterstützt.

Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen werden die Mitarbeiter für Compliance-relevante Themengebiete wie Korruptionsprävention, Kartellrecht, Exportkontrolle, IT-Sicherheit sowie Datenschutz sensibilisiert und vertraut gemacht. So wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards geschaffen. Angeboten werden Haupttrainingskurse für neue Mitarbeiter sowie verpflichtende E-Learning-Auffrischungskurse für alle Mitarbeiter. Darüber hinaus können die Mitarbeiter bei allen Fragen, die Compliance- oder Risiko-Themen bei Jenoptik betreffen, den Zentralbereich Compliance & Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet oder eine App auf dem Smartphone nutzen.

Nachhaltigkeit

Das Nachhaltigkeitsverständnis von Jenoptik beruht auf der Überzeugung, dass die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens und damit ein dauerhaft profitables Wachstum nur durch verantwortungsvolles Verhalten im Einklang mit der Umwelt und der Gesellschaft erreicht werden können. In dem gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht informieren wir ausführlich über das Jenoptik-Nachhaltigkeitsmanagement in den Bereichen Mitarbeiter- und Umweltbelange, Menschenrechte, Anti-Korruption und Lieferkette, Qualität sowie soziales Engagement des Konzerns.

Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand, Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen

Die JENOPTIK AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit einem dualen Führungssystem, das aus Vorstand und Aufsichtsrat besteht. Deren Aufgaben und Befugnisse sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise ergeben sich im Wesentlichen durch das Aktiengesetz, die Satzung der JENOPTIK AG sowie die Geschäftsordnungen. Danach leitet der Vorstand die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und ist in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.

Vorstand

Die Mitglieder des Vorstands der JENOPTIK AG werden durch den Aufsichtsrat bestellt. Entsprechend der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Sie tragen gemeinsam Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung und entscheiden über Grundsatzfragen der Geschäftspolitik, die Unternehmensstrategie, in der neben langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele angemessen berücksichtigt werden, sowie über die Planung mit finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Zielen. Im Geschäftsjahr 2022 gehörten dem Gremium zwei Mitglieder an. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2023 wird der Vorstand auf drei Personen erweitert (s. dazu ausführlich im Abschnitt "1. Diversitätskonzept für den Vorstand"). Der Vorstand hat keine Ausschüsse gebildet. Er wird bei der Leitung des Unternehmens durch das Executive Management Committee (EMC) unterstützt, dem zum 31. Dezember 2022 neben den Vorstandsmitgliedern die Leiterin Personal, der Leiter Corporate Controlling & Accounting, die Leiter der Regionen Nordamerika und Asien /​ Pazifik sowie die Leiter der beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions angehörten. Diese informieren den Vorstand in monatlich stattfindenden Sitzungen umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Vorfälle und die wirtschaftliche Lage der Divisionen.

Der Vorstand sorgt zudem für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Regelwerke (Compliance). Er verantwortet die Erstellung von Zwischenberichten und -mitteilungen, Konzern- und Jahresabschlüssen sowie die Einrichtung des auf die Risikolage des Unternehmens ausgerichteten Kontroll- und Risikomanagementsystems und des Compliance Management Systems. Der Vorstand veranlasst, dass die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit systematisch identifiziert und bewertet werden. Die konkrete Ressort- und die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands (einschließlich der Zuständigkeit für Nachhaltigkeits-Themen (Environment, Social, Governance) sind in einem Geschäftsverteilungsplan als Anlage zur Geschäftsordnung des Vorstands geregelt.

Die Vorstandsmitglieder arbeiten eng und kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Mindestens einmal monatlich finden Vorstandssitzungen statt. Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen. Diese legt fest, welche bedeutenden Geschäftsvorgänge der Zustimmung des Gesamtvorstands bzw. des Aufsichtsrats bedürfen. Darüber hinaus werden die vorstandsinterne Arbeitsweise sowie die Berichterstattung an und die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat näher geregelt.

Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands mit dem Aufsichtsrat. Die Mitglieder des Vorstands sind verpflichtet, dem Aufsichtsrat Interessenskonflikte unverzüglich offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ist nach dem Mitbestimmungsgesetz paritätisch besetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern. Sechs Mitglieder werden von den Aktionären in der Hauptversammlung, sechs Mitglieder nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes von den Arbeitnehmern gewählt. Der Aufsichtsrat ist so zusammengesetzt, dass die Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Jedes Mitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung der Aufgaben genügend Zeit zur Verfügung steht. Sechs seiner zwölf Mitglieder, davon drei Anteilseigner- und drei Arbeitnehmervertreter, sind weiblich, sodass die Vorgaben von § 96 Abs. 2 Satz 1 AktG aktuell deutlich übererfüllt werden. Die Mitglieder der Anteilseigner wurden in der Hauptversammlung 2022 einzeln gewählt, drei von ihnen für eine Amtszeit bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2024 und drei bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2025. Das bei der Besetzung des Aufsichtsrats verfolgte Diversitätskonzept ist im Abschnitt "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat" dieser Erklärung beschrieben.

Der Aufsichtsratsvorsitzende wird von den Aufsichtsratsmitgliedern gewählt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde Herr Matthias Wierlacher nach seiner Wahl durch die Hauptversammlung am 15. Juni 2022 erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Er koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Er steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und wird von diesem über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und die Entwicklung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich informiert. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat zählt im Falle der Stimmengleichheit bei einer erneuten Abstimmung die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden doppelt, soweit das gesetzlich zulässig ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist zugleich Vorsitzender des Personal-, des Vermittlungs-, des Investitions- und des Nominierungsausschusses, nicht jedoch des Prüfungsausschusses.

Der Aufsichtsrat tagt mindestens vier Mal, in der Regel wegen der im Herbst stattfindenden Strategiesitzung des Aufsichtsrats fünf Mal im Jahr. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der Empfehlungen des Prüfungsausschusses prüft und billigt der Aufsichtsrat den Jahres- und den Konzernabschluss, den zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht, den zusammengefassten Lagebericht der JENOPTIK AG und des Konzerns und stellt den Jahresabschluss fest. Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses des Geschäftsjahres 2022 wurde die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, bestellt. Der Aufsichtsrat beschließt zudem über den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns, der anschließend der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Er beschließt und überprüft regelmäßig das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder. Gemeinsam mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat auch für die Erstellung des Vergütungsberichts zuständig. Er befasst sich außerdem auch mit Nachhaltigkeitsfragen.

In regelmäßigem Turnus führt der Aufsichtsrat eine Prüfung der Effizienz seiner Tätigkeiten durch. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, diese Prüfung alle drei Jahre extern begleiten zu lassen.

Dazwischen wird sie jährlich intern erörtert und überprüft. Die letzte externe Prüfung fand 2020 statt und hat ein - auch im Benchmark - positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Auf Basis der Anregungen aus der internen Evaluation 2021 hat der Investitionsausschuss 2022 unter anderem sein Aufgabenprofil und seine Arbeitsweise überprüft. Auch im Geschäftsjahr 2022 fand nochmals eine interne Selbstbeurteilung des seit der Hauptversammlung in großen Teilen neu zusammengesetzten Aufsichtsratsgremiums statt. Auch diese Prüfung hat keinen grundsätzlichen Veränderungsbedarf aufgezeigt und die Ergebnisse haben die professionelle Zusammenarbeit im Aufsichtsrat bestätigt.

Alle Aufsichtsratsmitglieder legen etwaige Interessenskonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. Im Geschäftsjahr 2022 sind bei Aufsichtsratsmitgliedern keine offenzulegenden Interessenskonflikte aufgetreten.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats regelt wesentliche Aspekte der Zusammenarbeit im Gremium sowie mit dem Vorstand. Die Geschäftsordnung verpflichtet zur Bildung von Ausschüssen, um die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit bei der Behandlung komplexer Sachverhalte zu steigern.

Der Aufsichtsrat hat derzeit fünf Ausschüsse gebildet, die mit Ausnahme des Nominierungsausschusses, dem ausschließlich Anteilseignervertreter angehören, paritätisch besetzt sind. Bei der Besetzung der Ausschüsse wurde auf die fachliche und persönliche Eignung der jeweiligen Ausschussmitglieder geachtet.

Die Ausschüsse bereiten Entscheidungen des Aufsichtsrats vor oder entscheiden in Einzelfällen, soweit dies gesetzlich zulässig ist, anstelle des Aufsichtsrats. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten dem Plenum spätestens in der nächsten Aufsichtsratssitzung über die besprochenen Inhalte sowie die gefassten Beschlüsse und Empfehlungen.

Der Prüfungsausschuss tagt mindestens vier Mal im Jahr. Er überwacht insbesondere die Rechnungslegung und den Rechnungslegungsprozess und befasst sich mit der Abschlussprüfung sowie der Wirksamkeit, Angemessenheit und Weiterentwicklung des Compliance-, des Risikomanagement- und des Internen Kontrollsystems. Nach Einholung der Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers bereitet er den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers vor, erteilt den Prüfungsauftrag und legt die Prüfungsschwerpunkte fest. Er berät mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und -planung und beurteilt regelmäßig die Qualität der Abschlussprüfung. Auf der Grundlage der Berichte des Abschlussprüfers unterbreitet der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat nach eigener Prüfung Vorschläge zur Feststellung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und zur Billigung des Konzernabschlusses. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich zudem mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtet dem Ausschuss hierüber. Der Prüfungsausschuss berät regelmäßig mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand. Zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses gehört auch die Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats zum zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht. Die Interne Revision der Jenoptik berichtet regelmäßig an den Prüfungsausschuss.

T39 Ausschussmitgliedschaften der Aufsichtsratsmitglieder

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Mitglieder des Personalausschusses Mitglieder des Vermittlungsausschusses Mitglieder des Nominierungsausschusses
Matthias Wierlacher, Vorsitzender Matthias Wierlacher, Vorsitzender Matthias Wierlacher, Vorsitzender
Stefan Schaumburg, stellv. Vorsitzender Evert Dudok Evert Dudok
Evert Dudok Alexander Münkwitz (seit 15.06.2022) Elke Eckstein (seit 15.06.2022)
Elke Eckstein (seit 15.06.2022 Stefan Schaumburg Heinrich Reimitz (bis 15.06.2022)
Dörthe Knips (seit 15.06.2022) Dieter Kröhn (bis 31.03.2022)
Franziska Wolf (seit 15.06.2022)
Thomas Klippstein (bis 15.06.2022)
Heinrich Reimitz (bis 15.06.2022)
Frank-Dirk Steininger (bis 15.06.2022)

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Mitglieder des Prüfungsausschusses Mitglieder Investitionsausschuss
Thomas Spitzenpfeil, Vorsitzender (seit 15.06.2022) Matthias Wierlacher, Vorsitzender
Doreen Nowotne, stellv. Vorsitzende Stefan Schaumburg, stellv. Vorsitzender
Dörthe Knips (seit 15.06.2022) Elke Eckstein
Alexander Münkwitz (seit 15.06.2022) André Hillner (seit 15.06.2022)
Heinrich Reimitz, Vorsitzender (bis 15.06.2022) Doreen Nowotne
Astrid Biesterfeldt (bis 15.06.2022) Christina Süßenbach (seit 15.06.2022)
Thomas Klippstein (bis 15.06.2022) Dörthe Knips (bis 15.06.2022)
Dieter Kröhn (bis 31.03.2022)
Alexander Münkwitz (01.04.2022 bis 15.06.2022)

Sowohl Herr Thomas Spitzenpfeil als Vorsitzender des Prüfungsausschusses als auch Frau Doreen Nowotne als Stellvertreterin verfügen über Sachverstand sowohl auf dem Gebiet der Rechnungslegung als auch auf dem Gebiet der Abschlussprüfung im Sinne des § 100 Abs. 5 AktG. Beide sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängige Mitglieder (ausführliche Informationen dazu unter "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat"). Sie sind keine ehemaligen Mitglieder des Vorstands der JENOPTIK AG. Der Sachverstand von Herrn Spitzenpfeil auf dem Gebiet der Rechnungslegung besteht aufgrund seines beruflichen Werdegangs und seiner aktuellen Tätigkeit als CFO der Schenck Process Group in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen. Der Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung besteht in besonderen Kenntnissen und langjährigen Erfahrungen in der Begleitung der Abschlussprüfung verschiedener, teils auch börsennotierter Kapitalgesellschaften in verantwortlichen Positionen.

Frau Nowotne verfügt sowohl aufgrund ihrer Ausbildung und ihres beruflichen Werdegangs bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über Expertise auf dem Gebiet der Rechnungslegung. Zudem verfügt sie aufgrund ihrer umfangreichen Expertise als Aufsichtsratsvorsitzende verschiedener Kapitalgesellschaften sowie als langjähriges Prüfungsausschussmitglied bei Jenoptik über umfassende Kenntnisse in der Abschlussprüfung und hierbei zusätzlich über Expertise in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung. Jenoptik veröffentlicht bereits seit fünf Jahren einen nichtfinanziellen Bericht, dessen Erstellung und teilweise Prüfung mit sog. Limited Assurance Frau Nowotne seitdem begleitet hat.

Der Personalausschuss tagt mindestens ein Mal jährlich. Er befasst sich mit der langfristigen Nachfolgeplanung der Vorstandsmitglieder und bereitet deren Bestellung durch den Aufsichtsrat vor. Der Personalausschuss überprüft regelmäßig das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder, das anschließend durch den Aufsichtsrat verabschiedet und der Hauptversammlung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen zur Billigung vorgelegt wird. Der Personalausschuss bereitet außerdem den Abschluss und die Abrechnung der Zielvereinbarungen für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung der Vorstandsmitglieder vor. Bei Bedarf wird er von externen, unabhängigen Beratern unterstützt.

Der Nominierungsausschuss schlägt dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern vor und tagt nur bei Bedarf. Seine Vorschläge werden unter Berücksichtigung des Anforderungs- und Kompetenzprofils für den Aufsichtsrat sowie des Diversity Statements erarbeitet. Der Ausschuss berücksichtigt dabei ferner, ob der Gesamterfüllung des Geschlechteranteils nach §§ 111 Abs. 5, 96 Abs. 2 AktG widersprochen wurde (ausführliche Informationen unter "2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat").

Der Investitionsausschuss berät den Vorstand und unterstützt den Aufsichtsrat bei zustimmungspflichtigen Investitions- oder Desinvestionsentscheidungen, insbesondere bei der Vorbereitung und der operativen Umsetzung von Beschlüssen über den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmensteilen.

Der mit den Aufgaben nach § 31 Abs. 3 Satz 1 Mitbestimmungsgesetz betraute Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf.

Weitere Einzelheiten zu den Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2022 (sowie die individualisierten Sitzungsteilnahmen) finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht. Die Aufgabenverteilung der einzelnen Ausschüsse kann der auf unserer Internetseite veröffentlichten Geschäftsordnung des Aufsichtsrats entnommen werden.

Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat ist im Vergütungsbericht in diesem Geschäftsbericht beschrieben. Die letzte Abstimmung über das angepasste Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder fand durch die Hauptversammlung am 9. Juni 2021 statt, die das Vergütungssystem für den Vorstand mit 75,96 Prozent gebilligt hat. Die Beschlussfassung über das Vergütungssystem für die Aufsichtsratsmitglieder durch die Hauptversammlung 2022 erfolgte mit einer Zustimmung von 99,77 Prozent.

Sie finden den Vergütungsbericht von Vorstand und Aufsichtsrat über das letzte Geschäftsjahr, den Vermerk des Abschlussprüfers über die Prüfung dieses Vergütungsberichts sowie das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Abs. 1 und 2 Satz 1 AktG und den letzten Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 AktG auch im Internet unter www.jenoptik.de in den Rubriken Investoren /​ Corporate Governance bzw. Hauptversammlung. Der Vergütungsbericht samt Prüfungsvermerk ist ferner im gleichnamigen Kapitel dieses Geschäftsberichts enthalten.

Festlegungen zur Förderung der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen /​ Zielgrößen für Frauenanteile

Gemäß §§ 111 Abs. 5, 96 Abs. 2 AktG muss der Aufsichtsrat bei der JENOPTIK AG zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammengesetzt sein. Mit Elke Eckstein, Prof. Dr. Ursula Keller und Doreen Nowotne auf Anteilseignerseite sowie Dörthe Knips, Christina Süßenbach und Franziska Wolf auf Arbeitnehmerseite sind insgesamt sechs Frauen im Aufsichtsrat vertreten. Dies entspricht einem Anteil von 50 Prozent, weshalb Jenoptik die gesetzlich geforderte Geschlechterquote im Aufsichtsrat deutlich übererfüllt.

Gemäß § 111 Abs. 5 AktG ist der Aufsichtsrat der Jenoptik zudem verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand festzulegen. Da das Vorstandsgremium von Jenoptik bis zum 31. Dezember 2022 lediglich aus zwei Personen bestand, gilt bis zum 30. Juni 2023 weiterhin die vom Aufsichtsrat am 8. Juni 2020 festgelegte Zielquote von null Prozent. Die Anforderungen des Aktiengesetzes in der Fassung des Zweiten Führungspositionen-Gesetzes sind erst anwendbar, wenn der Vorstand aus mindestens vier Personen besteht. Die am 31. Dezember 2022 erreichte Ist-Quote liegt bei null Prozent. Die Festlegung einer höheren Quote hätte bei dem zweiköpfigen Vorstandsgremium zwingend zur Folge gehabt, dass im Falle einer Vakanz stets eine Frau benannt werden müsste. Der Aufsichtsrat wollte jedoch jeweils unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die oder den aus seiner Sicht am besten geeignete Kandidatin oder geeigneten Kandidaten unabhängig von der Frage des Geschlechts bestellen.

Mit Wirkung ab dem 1. März 2023 wird dem Vorstand der Jenoptik mit Frau Dr. Prisca Havranek-Kosicek eine Frau angehören. Aufgrund der Erweiterung des Vorstandsgremiums auf drei Personen wird der Aufsichtsrat in der ersten Jahreshälfte 2023 auch eine neue Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand festlegen.

Gemäß § 76 Abs. 4 AktG hat der Vorstand der JENOPTIK AG in seiner Sitzung am 24. Juni 2022 für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands eine neue Zielgröße für den Frauenanteil von 25 Prozent beschlossen. Diese Zielgröße soll bis zum 30. Juni 2027 erreicht werden. Zur ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands der JENOPTIK AG zählen alle bei der JENOPTIK AG angestellten Executive Vice Presidents, Vice Presidents und Directors. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands aufgrund eines Wechsels einer weiblichen Führungskraft 10,5 Prozent (i.Vj. 16,7 Prozent). Der Vorstand hat jedoch verschiedene Maßnahmen getroffen, um den Frauenanteil mittel-bis langfristig wieder zu steigern. Eine Zielgröße für die zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die JENOPTIK AG als Corporate Center über flache Führungsstrukturen verfügt und es daher keine durchgehende zweite Führungsebene gibt.

Der Anteil von Frauen an allen Mitarbeitern der JENOPTIK AG betrug Ende 2022 54,4 Prozent. Jenoptik hat sich darüber hinaus freiwillig eine weitere Zielgröße, die sog. Diversity-Rate gesetzt, die sich aus dem durchschnittlichen prozentualen Anteil der Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte im gesamten Konzern ermittelt.

Die Diversity-Rate betrug zum 31. Dezember 2022 30,6 Prozent und soll bis 2025 auf 33 Prozent steigen. Um diesen Wandel in der Unternehmenskultur weiter zu beschleunigen, wurden im Jenoptik-Konzern zahlreiche Maßnahmen implementiert. So gibt es zum Beispiel interne und externe Recruiting-Kampagnen, Frauen-Netzwerke und regelmäßige (Online-)Veranstaltungen zum gegenseitigen Austausch. Es sind zudem regelmäßig tagende, regionale "Jenoptik Diversity Councils" als interne Ansprechpartner für Fragen zu Vielfalt im Unternehmen etabliert.

Beschreibung, Ziele, Umsetzung und erreichte Ergebnisse des Diversitätskonzepts

1. Diversitätskonzept für den Vorstand einschließlich der im Geschäftsjahr 2022 erreichten Ergebnisse

Mit dem Diversitätskonzept für den Vorstand soll ein langfristiger und geordneter Auswahlprozess für die Bestellung neuer Vorstandsmitglieder sichergestellt werden. Ziel ist es, den Vorstand so zu besetzen, dass sämtliche Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen vorhanden sind, die unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine ordnungsgemäße Aufgabenwahrnehmung des Vorstands erforderlich und für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns wesentlich sind.

Der Aufsichtsrat trifft Entscheidungen für die langfristige Nachfolgeplanung des Vorstands und wird dabei vom Personalausschuss unterstützt. Sowohl im Personalausschuss als auch im Aufsichtsrat selbst werden die Vertragslaufzeiten und die Verlängerungsmöglichkeiten bei laufenden Vorstandsmandaten regelmäßig besprochen und es wird, sofern relevant, auch über mögliche Nachfolger beraten. Hierbei legen Aufsichtsrat und Personalausschuss das Anforderungs- und Kompetenzprofil für den Vorstand zugrunde und entwickeln dieses kontinuierlich weiter. Dieses ist Bestandteil des Diversitätskonzepts und legt verschiedene, zu erfüllende Kriterien wie Ausbildung, beruflicher Hintergrund sowie Anforderungen an die Persönlichkeit des Kandidaten fest. Bei Bedarf werden der Personalausschuss und der Aufsichtsrat von unabhängigen, externen Experten unterstützt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat im Zuge der Erweiterung des Vorstandsgremiums auf drei Personen ab dem 1. Januar 2023 und der Suche nach einem Nachfolger für den zum 31. März 2023 ausscheidenden Hans-Dieter Schumacher mit Unterstützung des Personalausschusses das Anforderungsprofil überarbeitet und aktualisiert. Bei der Besetzung des Vorstands soll die Internationalität des Unternehmens und der Umgang mit anderen Kulturen angemessenen berücksichtigt werden. Das Diversitätskonzept beachtet zudem die Vorgaben der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats im Hinblick auf die Bestellung von Vorstandsmitgliedern. So gilt für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Altersgrenze von maximal 65 Jahren zum Zeitpunkt der Bestellung. Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern soll kodexkonform für längstens drei Jahre erfolgen, sofern der Aufsichtsrat nicht im Einzelfall bei Vorliegen besonderer Gründe eine längere Erstbestellungsdauer vereinbart. Die Gewichtung der einzelnen Kriterien richtet sich nach dem jeweils zu besetzenden Vorstandsmandat und den zugehörigen Ressorts. Ziel ist, dass sich die Vorstandsmitglieder in ihrer Gesamtheit im Hinblick auf ihre Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen bestmöglich ergänzen.

In der Besetzung des Vorstands zum 31. Dezember 2022 wurde das Anforderungs- und Kompetenzprofil vollständig ausgefüllt. Mit der Bestellung von Dr. Ralf Kuschnereit zum Vorstandsmitglied ab 1. Januar 2023 und der damit verbundenen Erweiterung des Vorstands auf drei Personen wurden die photonischen und operativen Kompetenzen im Vorstandsgremium weiter verstärkt. Gemeinsam mit Dr. Prisca Havranek-Kosicek, die ab 1. März 2023 zum Vorstandsmitglied bestellt wurde und nach dem Ausscheiden von Hans-Dieter Schumacher die Funktion des Finanzvorstands übernehmen wird, wird im Gesamtvorstand aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten, Ausbildungen, beruflichen Werdegänge und der vielfältigen internationalen Erfahrungen der Vorstandsmitglieder ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Bildungs- bzw. Berufshintergründen abgedeckt. Die Vorstandsmitglieder gehören zudem verschiedenen Altersgruppen an.

2. Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat

Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat soll sicherstellen, dass der Aufsichtsrat so besetzt ist, dass das Gremium insgesamt über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügt, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. Damit wird eine professionelle und qualifizierte Kontrolle durch den Aufsichtsrat sichergestellt, die den jeweils gültigen Anforderungen des Aktiengesetzes, des Deutschen Corporate Governance Kodex, der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG entspricht.

Umgesetzt wird das Diversitätskonzept bei der Wahl der Anteilseignervertreter. Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats stellt bei der Suche von Kandidaten für das Aufsichtsratsmandat bei Jenoptik sicher, dass die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ("Diversity-Statement"), die Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex und das Anforderungs- und Kompetenzprofil berücksichtigt werden. Dabei beachtet er auch die vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten der gewählten Arbeitnehmervertreter und unterbreitet dem Aufsichtsrat anschließend geeignete Kandidatenvorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner an die Hauptversammlung. Bei der Auswahl der jeweiligen Kandidaten vergewissert sich der Aufsichtsrat, dass sie die erforderliche Zeit für die Ausübung dieser Tätigkeit aufbringen können.

Ende 2021 wurde mit Unterstützung eines externen Beraters das vom Aufsichtsrat erarbeitete Anforderungsprofil über erforderliche Fähigkeiten und Kompetenzen im Aufsichtsrat im Hinblick auf die Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner durch die Hauptversammlung aktualisiert und weiterentwickelt. Das Anforderungsprofil legt verschiedene Kriterien im Hinblick auf Diversität, funktionale und strukturelle Kompetenzen sowie strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen fest. Die Kriterien betreffen dabei Anforderungen, die das Aufsichtsratsmandat bei Jenoptik als global agierender Photonik-Konzern in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld mit sich bringt. Mithilfe dieses Anforderungsprofils konnten der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 geeignete Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen werden.

Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit der gegenwärtigen Zusammensetzung die erforderlichen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen voll erfüllt. Die zwölf Aufsichtsratsmitglieder bringen vielfältige spezifische Kenntnisse und Expertise in die Aufsichtsratsarbeit ein.

Die nachfolgende Grafik G17 und die Tabelle T40 auf den Seiten 102 und 104 zeigen die Qualifikationsmatrix des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG. Diese basiert auf dem überarbeiteten Kompetenzprofil des Aufsichtsrats und dem seit der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 neu zusammengesetzten Aufsichtsratsgremium. Den auf unserer Internetseite in der Rubrik Über Jenoptik /​ Management /​ Aufsichtsrat veröffentlichten und jährlich im Februar aktualisierten Lebensläufen kann zudem die Vielfalt der Berufs- und Bildungshintergründe der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder entnommen werden.

In Übereinstimmung mit seinem Diversity Statement gehören dem Aufsichtsrat aktuell mindestens drei Mitglieder an, die auf eine umfangreiche internationale Erfahrung verweisen können. Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Mit drei Frauen auf Anteilseigner- und drei Frauen auf Arbeitnehmerseite wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent mit aktuell 50 Prozent übererfüllt.

G17 Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Stand 31.12.2022

Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, da kein zwingender Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeitsdauer und der Unabhängigkeit des betreffenden Mitglieds besteht. Eine pauschale Regelgrenze berücksichtigt nach Auffassung des Aufsichtsrats individuelle Faktoren nicht, die eine längere Zugehörigkeit einzelner Aufsichtsratsmitglieder bei fortbestehender Unabhängigkeit rechtfertigen können. Der Aufsichtsrat kann von einer langen Zugehörigkeitsdauer einzelner Mitglieder, insbesondere von deren Erfahrung und vertiefter Unternehmenskenntnis, wesentlich profitieren, wodurch die Qualität der Arbeit des gesamten Gremiums gefördert wird. Die durchschnittliche Zugehörigkeitsdauer zum Jenoptik-Aufsichtsrat beträgt derzeit nur 3,3 Jahre.

Kein Aufsichtsratsmitglied nimmt eine Beratungsfunktion oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahr, die zu einem wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt führt. Die Tätigkeit von Herrn Dudok als Executive Vice President Connected Intelligence bei Airbus Defense & Space beeinträchtigt nach Auffassung des Aufsichtsrats seine Unabhängigkeit nicht, insbesondere da im Juni 2022 der Verkauf der Jenoptik-Division VINCORION abgeschlossen wurde. Auch die Division Advanced Photonic Solutions unterhält mit dem Airbus-Konzern Geschäftsbeziehungen. Keines dieser Geschäfte zwischen der Division und Airbus betraf jedoch den von Herrn Dudok bei Airbus verantworteten Geschäftsbereich. Die Umsätze der Division Advanced Photonic Solutions mit Unternehmen des Airbus-Konzerns betrugen 2022 2,9 Mio Euro und damit weniger als 0,3 Prozent des Jenoptik-Konzernumsatzes. Sie sind daher für den Jenoptik-Konzern nicht wesentlich.

Die Mitglieder sind in ihrer Gesamtheit mit dem Photonik-Sektor, in dem Jenoptik tätig ist, vertraut.

Alle Mitglieder sind entsprechend der Vorgabe der Geschäftsordnung nicht nur im Zeitpunkt ihrer jeweiligen Wahl, sondern auch zum Jahresbeginn 2022 unter 70 Jahre alt. Vier Mitglieder sind älter als 60 Jahre, drei Mitglieder sind zwischen 50 und 59 Jahre und fünf Mitglieder zwischen 40 und 49 Jahre alt, womit unterschiedliche Altersgruppen im Aufsichtsrat angemessen repräsentiert sind.

Alle Anteilseignervertreter sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängig. Dies sind namentlich Herr Matthias Wierlacher, Frau Elke Eckstein, Frau Prof. Dr. Ursula Keller, Frau Doreen Nowotne, Herr Evert Dudok und Herr Thomas Spitzenpfeil.

Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen einschließlich der Arbeit in den Ausschüssen, zur Teilnahme an den Sitzungen und zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sind im Bericht des Aufsichtsrats und im Anhang des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erläutert.

T40 Qualifikationsmatrix

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Matthias Wierlacher Evert Dudok Elke Eckstein Andre Hillner * Prof. Ursula Keller Dörthe Knips *
Zugehörigkeitsdauer /​ Erstbestellung Diversität 2012 2015 2017 2022 2022 2017
Geburtsjahr 1963 1959 1964 1979 1959 1974
Geschlecht Männlich Männlich Weiblich Männlich Weiblich Weiblich
Nationalität Österreich Niederlande Deutsch Deutsch Schweiz Deutsch
Governance-spezifische Kompetenzen
Unabhängigkeit 1 n. a. n. a.
Verfügbarkeit, Mandatslast 2
Corporate Governance Erfahrung
(Aufsichts- oder Vorstands-) Erfahrung in börsennotierten Gesellschaften
CEO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
CFO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
Finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen
Funktionale /​ strukturelle Kompetenzen
Personalkompetenz, Mitbestimmungs- und Sozialbelange
Vertriebs- und Marketingexpertise
Operative Expertise
Strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen in folgenden Bereichen
Digitalisierung, Innovation, IT
Technologie
Strategie und Wachstum /​ M&A /​ Portfoliomanagement
Märkte und Internationalität
Unternehmertum ! Management
Kapitalmärkte
Spezifische Industrie-! Branchenerfahrung
ESG-Expertise

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Alexander Münkwitz * Doreen Nowotne Stefan Schaumburg * Thomas Spitzenpfeil Christina Süßenbach * Franziska
Wolf *
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Zugehörigkeitsdauer /​ Erstbestellung Diversität 2022 2015 2017 2022 2022 2022
Geburtsjahr 1978 1972 1961 1962 1980 1982
Geschlecht Männlich Weiblich Männlich Männlich Weiblich Weiblich
Nationalität Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch
Governance-spezifische Kompetenzen
Unabhängigkeit 1 n. a. n. a. n. a. n. a.
Verfügbarkeit, Mandatslast 2
Corporate Governance Erfahrung
(Aufsichts- oder Vorstands-) Erfahrung in börsennotierten Gesellschaften
CEO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
CFO-Erfahrung in nicht börsennotierten Unternehmen
Finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen
Funktionale /​ strukturelle Kompetenzen
Personalkompetenz, Mitbestimmungs- und Sozialbelange
Vertriebs- und Marketingexpertise
Operative Expertise
Strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen in folgenden Bereichen
Digitalisierung, Innovation, IT
Technologie
Strategie und Wachstum /​ M&A /​ Portfoliomanagement
Märkte und Internationalität
Unternehmertum ! Management
Kapitalmärkte
Spezifische Industrie-! Branchenerfahrung
ESG-Expertise

1 Entsprechend der Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats für die Anteilseignervertreter

2 Das Kriterium der Mandatslast wird als nicht erfüllt angesehen, wenn von der Empfehlung gem. Ziffer C.4 des Kodex abgewichen wird.

√ = Kriterium gilt auf Basis einer Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats als erfüllt, wenn in der betreffenden Dimension gute Kenntnisse oder Erfahrungen vorliegen. Diese können durch vorhandene Qualifikationen oder im Rahmen der Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied (zum Beispiel einer langjährigen Tätigkeit im Prüfungsausschuss) erworben werden

* Arbeitnehmervertreter

Weitere Angaben zur Corporate Governance

Hauptversammlung

Die Aktionäre der JENOPTIK AG üben ihre Rechte in der mindestens ein Mal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme - Sonderstimmrechte bestehen nicht. Die Aktien der JENOPTIK AG sind Namensaktien und die Inhaber der Aktien sind im Aktienregister der JENOPTIK AG eingetragen. Nur die im Aktienregister eingetragenen und angemeldeten Aktionäre sind auf der Hauptversammlung stimmberechtigt. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Durch den Einsatz elektronischer Kommunikationsmittel, insbesondere des Internets und des Aktionärsportals, wird den Aktionären die Teilnahme an der Hauptversammlung erleichtert. Die für die Hauptversammlung rechtlich erforderlichen Dokumente und Informationen sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Hauptversammlung abrufbar. Dort werden auch die Rede des Vorstands sowie nach der Hauptversammlung die Präsenz und die Abstimmungsergebnisse veröffentlicht.

Wegen der Corona-Pandemie hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats entschieden, auch die Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2022 als virtuelle Hauptversammlung, d.h. ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten, durchzuführen. Dabei wurde den Aktionären die Möglichkeit eingeräumt, ihr Stimmrecht insbesondere im Wege der elektronischen Kommunikation, zum Beispiel über das Internet-basierte Aktionärsportal, das auf der Website von Jenoptik zur Verfügung stand, abzugeben und die Hauptversammlung dort in Bild und Ton zu verfolgen. Die Aktionäre konnten Fragen bis einen Tag vor Beginn der Hauptversammlung einreichen und Stellungnahmen und Videobotschaften übermitteln. Die Rede des Vorstands wurde vorab auf der Website veröffentlicht und live im Internet übertragen.

Transparente Information

Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit berichten wir umfassend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens. Dafür nutzen wir insbesondere das Internet und stellen Informationen unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren zur Verfügung.

Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf der Internetseite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Aktie /​ Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Einzelabschluss der JENOPTIK AG.

Directors' Dealings

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte von Mitgliedern des Vorstands oder Aufsichtsrats gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung sind unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren /​ Corporate Governance /​ Directors' Dealings veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2022 wurden uns zwei Meldungen von Dr. Stefan Traeger mitgeteilt.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Jenoptik stellt den Konzernabschluss sowie die Konzernzwischenberichte nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des für die Dividendenzahlung maßgeblichen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes. Der Konzern- und der Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung wählte auf Vorschlag des Aufsichtsrats am 15. Juni 2022 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022. Die erstmalige Bestellung von EY erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm zum vierten Mal Steffen Maurer die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Den Bestätigungsvermerk unterzeichnen 2022 Steffen Maurer und Alexander Murrmann. 2021 unterzeichneten Steffen Maurer und Uwe Pester, 2019 und 2020 Michael Blesch und Steffen Maurer und von 2016 bis 2018 Michael Blesch und Uwe Pester. Die gesetzlichen Vorgaben zu den Rotationsverpflichtungen werden erfüllt. Auch der Vergütungsbericht wurde durch EY einer formellen Prüfung unterzogen. Die Prüfung des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts erfolgte mit einer sog. "limited assurance" durch PriceWaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die während der Prüfung auftreten. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.

EY hat dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung in einer Unabhängigkeitserklärung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. EY informierte auch darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Prüfungsausschuss hat im Sommer 2022 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen aktualisiert.

Gesonderter zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz

Aufstellung und Geschäftsmodell

Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch gleichermaßen eine Verpflichtung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Sicherheit. Für uns als international agierender Photonik-Konzern ist Innovation eine treibende Kraft und Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Innovation und Verantwortung bilden auch den Kern unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unserem Know-how und innovativen Produkten leistet Jenoptik als "Enabler" einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen und ermöglicht Kunden weltweit, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen.

Mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums ist Jenoptik im Photonik-Markt tätig und Lieferant für die Investitionsgüterindustrie. Damit ist der Konzern vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern. Laut dem aktuellen SPECTARIS Trendreport können photonische Lösungen aufgrund ihrer Eigenschaften, Anwendungen und Wirkungen einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten und ermöglichen ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie einen reduzierten Energieverbrauch. Durch ihren Einsatz lassen sich laut SPECTARIS bis 2030 mindestens 11 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen vermeiden.

Als "Enabler" ermöglicht Jenoptik Kunden nicht nur einen Beitrag zu mehr Ressourcenschonung und Umweltschutz, sondern unterstützt durch ihre Produkte und Lösungen die Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs - Sustainable Development Goals). Wir steigern durch unsere Biophotonics-Produkte Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3), tragen durch unsere Verkehrssicherheitslösungen dazu bei, Städte und Gemeinden nachhaltiger zu machen (SDG 11), stärken Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9) und ermöglichen durch Smart Manufacturing eine verantwortungsvolle Produktion (SDG 12). Wir fördern mehr Vielfalt bei unseren Mitarbeitern (SDG 5) und intensivieren weiter unsere Anstrengungen, um Treibhausgase zu reduzieren (SDG 13). Durch den Beitritt zum UN Global Compact - der weltweit größten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung - verpflichtet sich Jenoptik, den zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umfassend nachzukommen.

Zum 30. Juni 2022 hat Jenoptik die Veräußerung von VINCORION erfolgreich abgeschlossen und einen wichtigen Meilenstein in der Transformation hin zu einem reinen und global führenden Photonik-Konzern erreicht. Dementsprechend ist VINCORION in den nichtfinanziellen Kennzahlen 2022 sowie des Vorjahres 2021 nicht mehr enthalten. Die Vorjahreswerte weichen aus diesem Grund von denen im Geschäftsbericht 2021 dargestellten ab. Die Ende 2021 akquirierten Gesellschaften BG Medical Applications GmbH und die SwissOptic-Gruppe wurden 2022 in die nichtfinanzielle Berichterstattung aufgenommen.

Unser Nachhaltigkeitsverständnis

Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf der Überzeugung, dass wir unsere ökonomischen Ziele und damit dauerhaft profitables Wachstum nur im Einklang mit verantwortungsvollem Verhalten gegenüber Umwelt und Gesellschaft erreichen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, liegt das Thema Nachhaltigkeit im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Die Verantwortung für die konzernweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements von Jenoptik hat die Abteilung Investor Relations & Sustainability, die das Querschnittsthema in enger Abstimmung mit den Umweltmanagementverantwortlichen der Divisionen koordiniert. In regelmäßigen Abständen werden Vorstand und Aufsichtsrat über aktuelle Projekte informiert. Ein ESG-Committee, bestehend aus für Nachhaltigkeit relevanten Vertretern der operativen Unternehmensbereiche, diskutiert regelmäßig relevante Querschnittsthemen und koordiniert die Implementierung sowie Umsetzung bspw. von neuen Regularien.

Mit dem hier veröffentlichten gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht werden die Anforderungen an das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RL-UG) gemäß §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB erfüllt. Auch die Berichtspflichten gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung in Bezug auf die Offenlegung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten finden Anwendung. Der Bericht erläutert die sowohl für unsere externen Stakeholder als auch aus Unternehmenssicht wesentlichen Themen aus den Bereichen Mitarbeiter, Umwelt, Soziales Engagement, Menschenrechte sowie Anti-Korruption und Lieferantenmanagement im Geschäftsjahr 2022. Die Angaben im nichtfinanziellen Bericht gelten für den Konzern und die JENOPTIK AG gleichermaßen, voneinander abweichende Angaben sind kenntlich gemacht. Bei der Auswahl der Kennzahlen diente der GRI-Standard als Orientierungshilfe, wurde jedoch nicht zur weiteren Detaillierung herangezogen. Dies betrifft unter anderem Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter, Mitarbeiter in Elternzeit oder die Fluktuationsrate. Darüber hinaus wurde zur Wahrung der Klarheit der Berichterstattung kein Rahmenwerk genutzt. Die Wesentlichkeitsanalyse und die Risikobetrachtung wurden gemäß den Anforderungen des CSR-RL-UG erstellt. Gemäß § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird dabei zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Die nachfolgende Auflistung zeigt alle für den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht relevanten Bestandteile im Lagebericht.

• Geschäftsmodell

• Strategie

• F+E /​ Innovationsmanagement

• Risiken & Chancen

• Diversitätskonzept

Angaben zur EU-Taxonomieverordnung

Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission einheitliche Standards für ökologisches Wirtschaften fest und gibt unter anderem vor, wann eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Ziel ist es, die Transparenz des Nachhaltigkeitsgrades von Unternehmen zu erhöhen und verstärkt Geldströme in sogenannte grüne Technologien zu leiten, um 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung erfüllt auch der Jenoptik-Konzern die Transparenzanforderungen, um den Übergang zu einer klimaneutralen, ressourceneffizienten und kreislauforientierten Wirtschaft für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU zu gewährleisten.

Bezüglich der Taxonomie-Umweltziele (1) Klimaschutz und (2) Anpassung an den Klimawandel ist neben der Taxonomiefähigkeit seit dem Geschäftsjahr 2022 ebenso auf die Taxonomiekonformität der entsprechenden Wirtschaftstätigkeiten einzugehen. Neben der Überprüfung des wesentlichen Beitrags der "Do no significant harm" (DNSH) Anforderungen ist auch die Wahrung der Minimum Safeguards Voraussetzung für die Taxonomiekonformität.

In Bezug auf die Offenlegung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten wurde 2021 hinsichtlich der in Artikel 9 geregelten Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" ein Screening aller wesentlichen Aktivitäten des Jenoptik-Konzerns durchgeführt, das im Berichtsjahr 2022 aktualisiert wurde. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die von Jenoptik betriebenen Wirtschaftsaktivitäten nicht in der EU-Taxonomie geregelt sind und auch die NACE Codes sowie die Aktivitäten der beiden Annexe I und II keine Anwendung finden. Als Technologiekonzern gehört Jenoptik mit seinen Wirtschaftsaktivitäten - wie andere Zulieferer auch - nicht zu den in der EU-Taxonomie geregelten Branchen. Folglich erzielt Jenoptik keine Umsatzerlöse, die mit in der EU-Taxonomie genannten ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind. Somit sind 2022 auch keine mit einer umsatzgenerierenden Wirtschaftstätigkeit verbundenen Investitions- und Betriebsausgaben taxonomiefähig.

Gleichwohl investiert Jenoptik in Nachhaltigkeit und leistet einen Beitrag zu Umweltschutz und Ressourcenschonung. Nachhaltige Investitionen sowie Betriebsausgaben gemäß Annex I der EU-Taxonomie im Rahmen der Wirtschaftstätigkeiten 6.5. Beförderung mit Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, 7.1. Neubau und 7.3. Installation, Wartung und Reparatur energieeffizienter Geräte, 7.4. Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie 7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden wurden im Berichtsjahr getätigt. Deshalb wird im Folgenden die Zusammensetzung der Capex- und Opex-Kennzahlen erläutert.

Die Tabellen T61 - T63 am Ende des nichtfinanziellen Berichts zeigen im Überblick die offenzulegenden Kennzahlen (KPIs).

Die Investitionsausgaben (Capex) wurden gemäß den Anforderungen der Taxonomie-Verordnung ermittelt. Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Investitionsausgaben von Jenoptik haben wir in einem ersten Schritt die Zugänge an Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Nutzungsrechten im Berichtsjahr daraufhin analysiert, welcher Anteil sich davon auf den Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten und einzelnen Maßnahmen bezieht, durch die die Zieltätigkeiten kohlenstoffarm ausgeführt werden oder der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird (Zähler). Um Doppelzählungen zu vermeiden, wurde im Dialog mit den zuständigen Verantwortlichen explizit darauf hingewiesen. Die so ermittelten taxonomiefähigen Investitionsausgaben wurden zu den gesamten, im Anhang ausgewiesenen Investitionsausgaben (Nenner) ins Verhältnis gesetzt.

Die Zugänge an Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Nutzungsrechten beliefen sich 2022 auf 106,0 Mio Euro. Die Investitionen des Jenoptik-Konzerns für den Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten umfassten 2022 insgesamt 10,2 Mio Euro (i. Vj. 0,5 Mio Euro), was 9,6 Prozent des gesamten Investitionsvolumens entspricht. Darunter fallen beispielsweise Investitionen in energieeffiziente Geräte, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Technologien für erneuerbare Energien, der Neubau unseres Mitarbeiterrestaurants in Jena sowie das Leasing von Fahrzeugen. Zur Überprüfung der Taxonomiekonformität energieeffizienter Geräte wurden die Lieferanten der entsprechenden Anlagen kontaktiert. Im Ergebnis konnten nicht alle Nachweise erbracht werden, sodass keine taxonomiekonformen Capex vorliegen.

Die Ermittlung der Betriebsausgaben (Opex) wurde gemäß Artikel 8 Punkt 1.1.3 der Verordnung durchgeführt. Jenoptik weist analog der Investitionsausgaben nur Betriebsausgaben für den Erwerb von Produkten aus taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten und einzelnen Maßnahmen aus, durch die der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird. Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Betriebsausgaben von Jenoptik wurden in einem ersten Schritt die Aufwendungen im Berichtsjahr daraufhin analysiert, welcher Anteil sich davon auf direkte, nicht kapitalisierte Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur sowie sämtliche andere direkte Ausgaben im Zusammenhang mit der täglichen Wartung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens bezieht (Zähler). Die gesamten, von der Taxonomie erfassten Betriebsausgaben (Nenner) betrugen 79,7 Mio Euro. Im Ergebnis der Analyse konnten keine wesentlichen taxonomiefähigen und demzufolge auch keine taxonomiekonformen Betriebsausgaben identifiziert werden.

Wesentlichkeitsanalyse

Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. In Form einer Online-Befragung erfolgte 2020 eine Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse durch eine unabhängige Bewertung aller nichtfinanziellen Aspekte, die für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung wesentlich sind - sowohl aus Unternehmensperspektive als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden und Geschäftspartner, Lieferanten, Mitarbeiter, Aktionäre, Investoren sowie der breiten Öffentlichkeit). Die Ergebnisse der Gesamtbewertung sind in Tabelle T50 zusammengefasst und werden regelmäßig überprüft. Aufgrund der neuen regulatorischen Anforderungen aus dem Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfolgt 2023 eine Aktualisierung unter Berücksichtigung der doppelten Wesentlichkeit. 2022 haben Themen wie die Reduktion der CO 2-Emissionen, Ressourcenschonung sowie ein nachhaltiges Lieferantenmanagement weiter an Bedeutung gewonnen. Die Jenoptik Wesentlichkeitsmatrix bildet die Basis aller langfristig angelegten ESG-Aktivitäten und fließt mit in die Unternehmensstrategie ein.

Im Folgenden informieren wir über Nachhaltigkeitsthemen, die für ein besseres Verständnis des Geschäftsverlaufs und die künftige Entwicklung des Unternehmens wesentlich sind.

T50 Für Jenoptik wesentliche Themen

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Mitarbeiter Umwelt Soziales Engagement
Unternehmenskultur Personalentwicklung Energiemanagement Reduktion der CO 2-Emissionen Gesellschaftliches Engagement in Wissenschaft, Bildung, Kunst & Kultur sowie sozialen Projekten
Recruiting und Attraktivität als Arbeitgeber Wassermanagement
Faire Arbeitsbedingungen Ressourcenschonung
Arbeitssicherheit

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Mitarbeiter Menschenrechte Anti-Korruption Sonstige Themen
Unternehmenskultur Personalentwicklung Einhaltung von Menschenrechten und sozialen Standards in der Lieferkette Verantwortungsvolle Geschäftsbeziehungen und faire Geschäftspraktiken Innovation: Umweltfreundliche Produkte und effizienter Materialeinsatz
Recruiting und Attraktivität als Arbeitgeber Nachhaltiges Lieferantenmanagement Integrität und Compliance Innovations- freundliches Umfeld
Faire Arbeitsbedingungen Datenschutz Kundenzufriedenheit
Arbeitssicherheit Datensicherheit

Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeit spielt in unserer Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle und ist fest in der Unternehmensstrategie des Konzerns verankert. Das klare Bekenntnis des Managements zu mehr Nachhaltigkeit wird in den vielfältigen Nachhaltigkeitszielen deutlich, die zum Teil auch in der Vorstandsvergütung und Konzernfinanzierung Berücksichtigung finden. Sowohl unser Schuldscheindarlehen als auch der Konsortialkredit sind an den ESG-Zielen Diversity-Rate, Ökostrom-Rate sowie der CSR-Rate des Konzerns ausgerichtet.

Die gesamten Nachhaltigkeitsziele des Konzerns erstrecken sich über alle ESG-Bereiche und sind in Tabelle T51 zusammenfassend dargestellt. Die Nachhaltigkeitsziele werden in den jeweiligen Folgeabschnitten des Nichtfinanziellen Berichts detailliert erläutert. Aussagen zum Vitality Index sind im Kapitel Forschung und Entwicklung zu finden.

Die konzernweite Erfassung aller Kennzahlen für das Nachhaltigkeits-Reporting erfolgt seit 2021 quartalsweise im Rahmen des bestehenden Finanz-Reportingsystems LucaNet. Durch die Schaffung eines einheitlichen Berichts-Prozesses ist eine regelmäßige Information der Gremien sowie die Steuerung dieser KPIs gewährleistet.

T51 Nichtfinanzielle Ziele und Leistungsindikatoren

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Aspekte Aspiration Leistungsindikatoren Status 2021 * Status 2022 Ziel
Mitarbeiter Wir wollen die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen und die Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber steigern • Fluktuation (arbeitnehmerbedingt) 5,9 % 7,1 % < 5 %
• Engagement Score 72 % 76 % 72 %
• Krankenstand 4,6 % 6,5 % < 5 %
Wir wollen unsere Diversität und Vielfalt erhöhen und mehr Frauen sowie Mitarbeiter internationaler Herkunft in Führungspositionen beschäftigen • Diversity-Rate 1 30,0 % 30,6 % 30 % bis 2022
33 % bis 2025
Wir wollen mehr offene Stellen mit eigenen Auszubildenden besetzen • Ausbildungsquote 3,6 % 3,5 % > 4 %
• Anzahl übernommener Auszubildender (Übernahmequote) 96,0 % 83,8 % 100 %
Innovation Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, des Umsatzes und des Ertrages durch erfolgreiche Innovationen
• Wir wollen unsere F+E-Leistung einschl. kundenspezifischer Entwicklungen steigern • F+E-Leistung 8,5 % 8,9 % 10 % bis 2022
• Wir wollen den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, erhöhen • Vitality Index 22,2 % 23,7 % 20 % bis 2022
22 % bis 2025
Umwelt Reduktion der CO 2-Emission:
• Wir wollen den Ökostrom-Anteil unserer Hauptstandorte steigern • Ökostrom-Anteil der Hauptstandorte 76,1 % 85,4 % 70 % bis 2022
75 % bis 2025
• Wir wollen unsere CO 2-Emissionen reduzieren • CO 2-Reduktion (Scope 1+2) im Vgl. zum Basisjahr 2019 (10.161 t) 39,3 % 35,9 % 30 % bis 2025
• Wir wollen unseren Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitern und eine entsprechende Infrastruktur aufbauen • Anzahl von Fahrzeugen im Fuhrpark mit alternativen Antrieben 14 16 Steigerung
• Anzahl Ladesäulen/​ Ladepunkte 21 23 Steigerung
Lieferanten Wir wollen die Transparenz in unserer Lieferkette erhöhen, um den Schutz von Menschenrechten und der Umwelt zu gewährleisten • CSR-Rate 2 38,9 % 51,4 % 40 % bis 2022
50 % bis 2025

1 Diversity-Rate: durchschnittlicher prozentualer Anteil Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte

2 CSR-Rate (Corporate Social Responsibility Rate): prozentualer Anteil aller Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro, bei denen vollständige und als unkritisch bewertete CSR Self-Assessments vorliegen

* Abweichungen zu den im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Werten aufgrund der Veräußerung von VINCORION

Risiken im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Aspekten

Unternehmerische Risiken und Chancen abzuwägen zählt für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Der Konzern verfügt über ein Risikohandbuch sowie über ein Richtliniensystem und stellt damit ein weltweit gültiges, verlässliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiter bereit. Unsere Konzernrichtlinienstruktur gibt ein global einheitliches Rahmenwerk vor, das mit detaillierteren Regelungen untersetzt werden kann.

In zwei Risikoperioden pro Jahr erfasst der Bereich Compliance & Risk Management konzernweit alle Risiken und diskutiert -einer Nettobetrachtung unterzogen - die Top-Themen mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Unsere Prozesse zur Identifikation, Steuerung und zum Controlling von Risiken binden nichtfinanzielle Risiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung einschließlich klimabezogener Risiken in Form physischer Risiken und Transitionsrisiken mit ein. Physische Klimarisiken resultieren dabei aus den physischen Auswirkungen des Klimawandels, zum Beispiel Anlagen-Schäden aufgrund extremer Wetterereignisse oder Einbußen aufgrund langer Trockenperioden. Als Transitionsrisiken werden die Risiken für Geschäftsmodelle verstanden, die sich aus der Dekarbonisierung und dem Übergang zu CO 2-freien Wirtschaftsstrukturen ergeben. Sie unterteilen sich zum Beispiel in politisch-regulatorische Risiken (zum Beispiel steigende Preise für CO 2-Emissionen), rechtliche Risiken (zum Beispiel Haftungsklagen für Klimaschädigungen), Marktrisiken (zum Beispiel fallende Nachfrage nach fossilen Energieträgern), Technologie-bzw. Wettbewerbsrisiken (zum Beispiel veraltete Umwelttechnologie) und Reputationsrisiken (zum Beispiel veränderte Konsumentenpräferenzen) in Reaktion auf den Klimawandel.

Im Rahmen der Netto-Betrachtung wurden keine Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte der Jenoptik haben oder haben werden.

Mitarbeiterbelange

Personalarbeit bei Jenoptik umfasst alle operativen und strategischen mitarbeiterbezogenen Maßnahmen zur Umsetzung der Konzernziele und ist damit ein wesentlicher Teil des allgemeinen Führungs- und Managementprozesses. Der Bereich Personal bietet lokalen Service vor Ort im jeweiligen Land für alle Mitarbeiter und Führungskräfte, unterstützt divisionsspezifische Projekte und bietet Expertenwissen in den Bereichen Recruiting, Employer Branding, Personalentwicklung, Arbeitsrecht und Vergütung. Der Bereich Personal berichtet über die Funktion Head of Global HR direkt an den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Arbeitsdirektor ist. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte im Konzern sind die Kollegen aus HR Operations erste Ansprechpartner für alle personalrelevanten Themen im Tagesgeschäft. Jede Division hat einen HR Business Partner, der Teil des Management-Teams ist. Gemeinsam mit dem Divisions-Management erarbeiten die HR Business Partner personalstrategische Themen und setzen diese um. Ende 2021 haben wir global das Projekt "Einführung SAP Success Factors" zur Digitalisierung und Standardisierung aller HR-Prozesse gestartet, welches bis zum 4. Quartal 2023 global für alle Module voraussichtlich abgeschlossen sein wird.

Die Unternehmenskultur von Jenoptik ist von Eigeninitiative und Respekt für Vielfalt und Chancengleichheit geprägt. Grundlage hierfür sind unsere Jenoptik-Werte - open, driving, confident.

Auch 2022 stand das Thema Diversity im Fokus. Die Diversity-Rate als durchschnittlicher prozentualer Anteil von Führungskräften mit internationaler Herkunft sowie weiblichen Führungskräften bis 2022 auf 30 Prozent und bis 2025 auf 33 Prozent zu steigern, ist daher eine zentrale Zielsetzung des Konzerns. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 konnte die Diversity-Rate bereits auf 30,6 Prozent verbessert werden (i.Vj. 30,0 Prozent). Ausführliche Informationen zur Geschlechtergleichstellung und den Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat, Vorstand bzw. der Führungsebene unterhalb des Vorstands finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.

Unsere regionalen Diversity Councils haben uns bei unseren Aktivitäten unterstützt und die Umsetzung in den Ländern vorangetrieben. Für ein externes Benchmarking haben wir 2022 am Audit des Frauen-Karriere-Index (FKI) teilgenommen. Im Gesamtindex liegen wir mit einem Ergebnis von 83 Punkten fünf Punkte über dem Industrie-Durchschnittswert. Alle Themen werden auch 2023 weiter vorangetrieben.

Jenoptik fördert Lohngleichheit am Arbeitsplatz und sichert Vergleichbarkeit und Fairness durch eine konzernweit einheitliche, personenunabhängige Bewertung aller Stellen. Mithilfe einer standardisierten Softwarelösung wird die Einstufung der Stellen hinsichtlich Anforderungen, Aufgaben und Verantwortung kontinuierlich vorgenommen. Auch in den Unternehmens- oder Tätigkeitsbereichen mit einem verbindlichen Entgelttarifvertrag durchlaufen neue Stellen einen strukturierten Eingruppierungsprozess. Dadurch wird geschlechterspezifischen Gehaltsunterschieden für gleichwertige Tätigkeiten in diesen Bereichen entgegengewirkt. Die Vergütung der außertariflichen Positionen wird regelmäßig mit der Marktsituation verglichen.

Die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter haben wir durch eine Mitarbeiterbefragung gemessen. Diese wird jährlich weltweit durchgeführt. Die Mitarbeiter bewerten dabei die verschiedenen Facetten der Unternehmens- und Führungskultur. Darüber hinaus werden das Engagement unserer Mitarbeiter (sog. Engagement Score) sowie die Weiterempfehlungsquote (sog. Net Promoter Score) erhoben.

An der Befragung 2022 haben insgesamt 63 Prozent unserer Mitarbeiter teilgenommen (i.Vj. 68 Prozent). Der Engagement Score lag bei 76 Prozent, d. h. 76 Prozent der Mitarbeiter, die an der Umfrage teilgenommen haben, identifizieren sich positiv mit ihren Aufgaben bei Jenoptik und bringen sich aktiv ein (i.Vj. 72 Prozent). Mit einem "Net Promoter Score" von 74 Prozent (i.Vj. 68 Prozent) würden mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Mitarbeiter Jenoptik als guten Arbeitgeber weiterempfehlen.

Jenoptik ist familienfreundlich und geht durch flexiblere Arbeitszeitmodelle auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2022 haben in Deutschland 165 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen (i.Vj. 135 Mitarbeiter). Die Anzahl der Teilzeitverträge ist 2022 deutschlandweit auf 13,3 Prozent gestiegen, weltweit arbeiten 10,6 Prozent unserer Mitarbeiter in Teilzeit (i.Vj. 12,9 Prozent deutschlandweit und 9,7 weltweit). 2022 betrug die globale arbeitnehmerbedingte Fluktuationsrate 7,1 Prozent (i.Vj. 5,9 Prozent). Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in Kitas zur Verfügung.

Personalentwicklung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und das Engagement unserer Mitarbeiter. Um diese entsprechend ihrer Potenziale und Interessen zu fördern, wird der Entwicklungsbedarf in regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen analysiert. In unserer Mitarbeiterbefragung überprüfen wir, ob an allen Standorten Mitarbeitergespräche geführt werden. 2022 investierte Jenoptik rund 2,7 Mio Euro (i.Vj. 1,9 Mio Euro) in die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. In den Kosten für Aus- und Weiterbildung sind sowohl die Kosten für Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter enthalten.

Lernen bei Jenoptik ist nach dem 70:20:10-Prinzip aufgebaut: Da Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten die Experten für die eigene Weiterentwicklung sind, finden 70 Prozent des Lernens am Arbeitsplatz und 20 Prozent durch Lernen von anderen statt. 10 Prozent sind Präsenz- oder Online-Trainings.

Dem 70:20:10-Lernprinzip folgen wir auch in der Entwicklung unserer Führungskräfte: es gibt drei zielgruppenspezifische Programme, die sich an Potenzialträger, neue und erfahrene Führungskräfte richten. Für unsere erfahrenen Führungskräfte bieten wir 2023 wieder Auffrischungs-Trainings an.

Personal-Rekrutierung

Der Personalbedarf von Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich insbesondere in Deutschland, UK und den USA ein erhöhter Rekrutierungsbedarf. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Nachwuchskräfte, Spezialisten und Facharbeiter aus den Natur-und Ingenieurwissenschaften.

Um mehr offene Stellen durch bei Jenoptik ausgebildete, interne Fachkräfte zu besetzen, wurde die Ausbildungsquote, unter Berücksichtigung der Altersaustritte im Rahmen der Nachfolgeplanung, angehoben. Im Betrachtungszeitraum lag die Ausbildungsquote bei 3,5 Prozent (i.Vj. 3,6 Prozent). Damit waren Ende 2022 insgesamt 154 Auszubildende weltweit im Konzern beschäftigt (i.Vj. weltweit 152). Die Übernahmequote der Auszubildenden, die ihre Berufsausbildung 2022 erfolgreich abgeschlossen haben, lag bei 83,8 Prozent (i.Vj. 96,0 Prozent). Diese Auszubildenden wurden vom Unternehmen unbefristet übernommen.

Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern - das gehört zur Fachkräftestrategie des Konzerns, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. Eine Auswahl gezielter Initiativen und Kooperationen zeigt die Tabelle T52.

Die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, steht im Fokus des Employer Branding bei Jenoptik. Durch eine klare und unterscheidbare Positionierung als attraktiver Arbeitgeber soll die Rekrutierung unterstützt und ein positives und unverwechselbares Arbeitgeberimage als zukunftsorientiertes, innovatives Hightech-Unternehmen der Photonik-Branche gestärkt werden. Dafür werden sowohl Social-Media-Kanäle als auch Ausbildungs- und Hochschulmessen genutzt.

Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, wenn es um die Grundbedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Sie sind fest im Betriebsprozess des Konzerns verankert, um Risiken aus der Arbeitsumgebung, den Arbeitsprozessen sowie den Arbeits- und Betriebsmitteln zu minimieren, die zu einer Gefährdung der Mitarbeiter führen können. Sie gelten in ihren Grundsätzen für alle Jenoptik-Mitarbeiter. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften verantwortlich. Arbeits-, Gesundheitsschutzthemen sind als Bestandteil des Corporate Real Estate Managements derzeit im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands angesiedelt. Der Bereich steht allen Gesellschaften beratend zur Seite, koordiniert die Aufgaben und unterstützt den Vorstand bei der Durchsetzung von Maßnahmen. Quartalsweise finden in allen Divisionen Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens einmal jährlich in Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund zehn Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle belief sich in Deutschland 2022 auf eine Quote von 9,9 (i.Vj. 6,5) je 1.000 Mitarbeiter. Für den Gesamtkonzern lag die Quote der Arbeitsunfälle (ohne Wegeunfälle) bei 4,3. Damit liegt Jenoptik im Vergleich zu den anderen Mitgliedsunternehmen der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt von 17,1 im Jahr 2021.

Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern neben Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements auch weiterhin regelmäßig betriebsärztliche Vorsorgeuntersuchungen entsprechend den Arbeitsbedingungen und Arbeitsaufgaben der Mitarbeiter an. 2022 lag der Fokus auch weiterhin auf dem Corona-Pandemiemanagement. Mithilfe des bereits etablierten und regelmäßig angepassten Hygienekonzeptes an allen Standorten konnte die Ausbreitung des Infektionsgeschehens in den Betriebsstätten unter Beibehaltung der Arbeitsfähigkeit aller Bereiche begrenzt werden. Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten haben auch 2022 dazu beigetragen, die Arbeitsfähigkeit weitestgehend zu erhalten und somit wesentlich zum Erfolg beigetragen.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement bei Jenoptik wird in Deutschland zentral im Corporate Center in der Personalabteilung gesteuert. Der Kooperationsvertrag mit der Techniker Krankenkasse (TK) sowie der Aufbau von lokalen "Steuerkreisen Gesundheit", welche die Durchführung der Maßnahmen vor Ort unterstützen, ermöglichten weiterhin die Durchführung von Mitarbeiterangeboten im Rahmen unseres Projekts "Move It!".

T52 Initiativen und Kooperationen (Auswahl)

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Jenoptik unterstützt • Projekte zur Berufswahlvorbereitung an Schulen und bietet Schülern die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren
• als langjähriges Landespatenunternehmen von "Jugend forscht" junge Forscher in Thüringen
• diverse branchenspezifische Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung
• Studenten in Form von Abschlussarbeiten, Praktika und Stipendien
Jenoptik kooperiert mit • ausgewählten Hochschulen weltweit im Sinne des Personalmarketings und der Rekrutierung, zu Forschungszwecken und im Rahmen der Weiterbildung von Mitarbeitern
• ausgewählten Hochschulen weltweit bei Projekten und ist in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken beratend tätig

Umweltbelange

Der Schutz unserer Umwelt hat für Jenoptik hohe Priorität. Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft nachhaltig zu wachsen und an allen Standorten weltweit effizient mit Ressourcen umzugehen.

Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Wir halten nationale und internationale Gesetze ein und achten auf eine ressourcenschonende und energieeffiziente Herstellung unserer Produkte. Aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner werden zur Einhaltung der geltenden Vorschriften verpflichtet, um Umweltrisiken zu minimieren. Als produzierendes Unternehmen richtet sich unser Fokus auf ein effizientes Ressourcenmanagement, um den Energieverbrauch und entsprechende Treibhausgasemissionen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu reduzieren, Rohstoffe und Materialien schonend und sicher einzusetzen und gefährliche Abfälle weitgehend zu vermeiden. Bereits im Entwicklungsprozess achten wir auf eine umweltfreundliche Gestaltung und sparsame Nutzung von Ressourcen und minimieren durch eine geregelte Wiederverwertung und Entsorgung die Belastungen für Mensch, Umwelt und Natur. Entsprechend ihrer Umweltrelevanz sind ausgewählte Jenoptik-Gesellschaften nach der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert, welche weltweit anerkannte Anforderungen für ein Umweltmanagementsystem festlegt.

Umweltschutzthemen sind als Bestandteil des Corporate Real Estate Managements im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands angesiedelt. Ein aktives operatives Umweltmanagement erfolgt in den Divisionen. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Umweltschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften selbst verantwortlich. Der zentrale Umweltschutzbeauftragte aus dem Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz steht bei Bedarf beratend zur Seite und prüft beispielsweise alle konzernweiten Investitionsvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz. Abfallbeauftragte kümmern sich um alle Belange in Verbindung mit der Vermeidung, Entstehung, Verwertung und Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle.

Auch wenn Jenoptik nicht zu den energieintensiven Branchen zählt, trägt der Photonik-Konzern aktiv zum Klimaschutz bei. Jenoptik hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 die CO 2-Emissionen (Scope 1 + 2) im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 30 Prozent zu reduzieren. Damit unterstützt der Konzern die klimapolitischen Ziele und orientiert sich eng an den Vorgaben der Science Based Targets Initiative (SBTi), die den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 1,5 Grad begrenzen möchte. Die Einsparungen umfassen die direkten Emissionen, die Jenoptik selbst freisetzt (Scope I) sowie die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope II). Konkrete Maßnahmen beinhalten den weiteren Ausbau des Ökostrom-Anteils sowie Energieeffizienzmaßnahmen an den Gebäuden und Anlagen unserer Jenoptik-Standorte weltweit. Der Ökostrom-Anteil der Hauptstandorte soll bis 2025 auf 75 Prozent des Gesamtstrombedarfs steigen, der Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitert und an den Standorten eine entsprechende Infrastruktur zum Laden aller batteriebetriebenen Fahrzeuge geschaffen werden.

2022 fand bereits der dritte konzernweite Nachhaltigkeitswettbewerb mit dem Schwerpunkt Umweltschutz statt. Die zahlreichen Projektbeiträge unserer Mitarbeiter zeigen, wie engagiert zu mehr Nachhaltigkeit bei Jenoptik beigetragen wird. Eine unabhängige interne Jury bewertete die Projektbeiträge, die Gewinner wurden Anfang 2023 ausgezeichnet.

Projekte aus dem Nachhaltigkeitswettbewerb 2022:

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Mit viel Engagement organisierten Mitarbeiter in Japan eine Strandreinigung in Kooperation mit der "Coastal Environmental Foundation".
Unseren Entwicklern der Smart Mobility Solutions gelang mit dem iTASCAR eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung zur Messung der temporären Durchschnittsgeschwindigkeit. Bisher waren Stromnetze oder Dieselgeneratoren für den Anschluss erforderlich. Jetzt wird hierfür ausschließlich erneuerbare und kohlenstofffreie Energie aus Wind-, Solar- und Wasserstoff verwendet.
Jenoptik übernimmt in Kooperation mit dem Imkerverein Jena e.V. eine Patenschaft für zwei Bienenvölker und leistet einen Beitrag zum Artenschutz und mehr Biodiversität.
Die Division Smart Mobility Solutions erhielt für sieben europäische Standorte die ISO 14001-Zertifizierung. Neben der Einführung von Mehrwegverpackungen für Kunden wurde eine Ladeinfrastruktur für E-Bikes aufgebaut und für das angrenzende Naturschutzgebiet und die Nachbarn in Monheim das Außenbeleuchtungskonzept mit Dämmerungs- und Zeitschaltuhren angepasst.
Als Ausschussteile bewertete Calciumfluorid-Linsen werden für andere Rohteile genutzt, um daraus im Sinne der Kreislaufwirtschaft andere Linsen herzustellen. So können Ressourcen geschont und die Verschrottung hochwertiger Materialien reduziert werden.
Wabenfilter, welche für mobile Blitzer in Autoinstallationen verwendet werden, müssen dank der effizienten Lösung des Teams am Standort Monheim nicht mehr komplett ausgetauscht werden. Durch einen 3D gedruckten Rahmen kann die Silikonschicht des Filters ersetzt werden, sodass dieser aufgrund einer defekten Teilkomponente nicht mehr komplett entsorgt werden muss und so Abfall reduziert werden kann.

Im Bereich Real Estate setzt Jenoptik die gesetzlichen Natur-und Umweltschutzvorgaben bei allen Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion um. Bei der Ausstattung der Produktion werden neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Mit der LEED Gold Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) als anerkannter Nachhaltigkeitsstandard im Baugewerbe, der für alle neu errichteten Gebäude umgesetzt werden soll, geht der Konzern deutlich über gesetzliche Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit hinaus. Der Neubau des Conference Centers inkl. Mitarbeiter-Restaurant für mehr als 10 Mio Euro in Jena wurde im September 2022 feierlich eröffnet. Durch die angestrebte international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung nach LEED Gold Standard wurden ökologische und soziale Aspekte in besonderem Maße umgesetzt. Dies beinhaltet die Installation einer Photovoltaik-Anlage, E-Ladesäulen, überdachte Fahrradstellplätze, schadstoffarme Innenraummaterialien oder Maßnahmen für einen reduzierten Wasserverbrauch. Darüber hinaus schlägt sich die offene Kultur der Jenoptik in den Raum- und Möbelstrukturen und die Zukunftsorientierung in der Verwendung moderner Materialien nieder (zum Beispiel Alucobond- und Glasfassaden oder Metallgewebe als Sonnenschutz).

Mit dem Spatenstich am 6. September 2022 starteten die Bauarbeiten für die neue Hightech-Fabrik (Fab) des Jenoptik-Konzerns im Airportpark Dresden, in der Anfang 2025 die Produktion starten soll. Die Hightech-Fab mit einem Investitionsvolumen von über 70 Mio Euro wird neben präzisen Fertigungsbedingungen auch hohen Umweltansprüchen gerecht. Jenoptik strebt an, mit dem "KfW 40 Standard" und der " LEED Gold Zertifizierung" die umfassenden und strengen Gebäude-Kriterien in Sachen Nachhaltigkeit zu erfüllen. Um dies zu erreichen, sind unter anderem eine Photovoltaik-Anlage, der Einsatz von recycelten Materialen beim Bau, eine hocheffiziente Gebäudehülle inklusive extensiver Begrünung, Kälte- und Wärmerückgewinnung sowie Wasserwiederverwendung vorgesehen.

An mehreren Standorten weltweit wird die Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Beleuchtung in laufenden Umbaumaßnahmen unter kosten- und umweltschonenden Aspekten geprüft und sukzessive umgesetzt.

Darüber hinaus wurden die Weichen für die Weiterentwicklung eines Energiemonitorings gestellt. Mithilfe hocheffizienter Gebäudeleittechnik (GLT) und eines computergestützten Facility Management Systems (CAFM) soll die Datenqualität weiter erhöht, die Auswertung erleichtert und die Transparenz verbessert werden.

Durch den sukzessiven Aufbau eines E-Ladenetzes - insbesondere am Hauptstandort in Jena und darüber hinaus - wird die Basis für einen Fuhrpark mit alternativen Antriebstechnologien geschaffen.

Treibhausgase: Als Technologieunternehmen verursacht Jenoptik nur in geringem Maße Emissionen innerhalb der Werkstore. Der Großteil des Schadstoffausstoßes ist zurückzuführen auf beschaffte und außerhalb eingekaufte Energie aus Strom, Gas oder Fernwärme. Jenoptik berichtet die CO 2-Emissionen des abgelaufenen Geschäftsjahres, wobei sich die angegebenen Werte aus vorhandenen Abrechnungen und Zählerablesungen sowie geschätzten Werten zusammensetzen, und weist diese getrennt nach Scope 1 und Scope 2 Emissionen aus. Andere Treibhausgase verwenden wir in unseren Produktionsprozessen nur in sehr geringen Mengen, sodass wir aus Wesentlichkeitsgründen von der Berichterstattung absehen.

Der konzernweite Gesamtenergieverbrauch wird in Tabelle T53 dargestellt und stammt zum Großteil aus den Energieträgern Strom, Gas und Fernwärme. Mit 66.263 MWh lag dieser 2022 akquisitionsbedingt über dem Vorjahreswert (2021: 52.876 MWh).

Neben absoluten Energieverbräuchen berichten wir auch den Energieverbrauch in Relation zum Umsatz und machen damit die Entwicklung der Energieeffizienz in unserer Produktion transparent. Der Gesamtenergieverbrauch von 67,6 MWh pro 1 Mio Euro Konzernumsatz lag 2022 unter dem Niveau des Vorjahres (2021: 70,4 MWh pro 1 Mio Euro Konzernumsatz).

Durch den gezielten Einkauf von erneuerbaren Energien bezieht Jenoptik deutschlandweit fast ausschließlich Ökostrom aus europäischer Wasserkraft, der mit Herkunftsnachweisen belegt ist. Im Berichtsjahr wurde beispielsweise unser neu akquirierter Standort der SwissOptic in der Schweiz sowie Jupiter (USA) erfolgreich auf Ökostrom umgestellt. Auch unsere weiteren internationalen Standorte werden sukzessive auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Durch diese Maßnahmen konnte der Ökostrom-Anteil in den letzten beiden Jahren erheblich gesteigert werden. Unser Ziel, den Ökostrom-Anteil unserer Hauptstandorte bis 2022 auf 70 Prozent und bis 2025 auf 75 Prozent vom Gesamtstrombedarf zu steigern, haben wir damit im Berichtsjahr bereits erreicht. 2022 erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrombedarf bereits auf 85,4 Prozent (2021: 76,1 Prozent).

Die CO 2-Emissionen werden auf Basis des Medienverbrauchs (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets sowie Diesel/​Benzin) aller wesentlichen Hauptstandorte ermittelt. Die konzernweiten CO 2-Emissionen erhöhten sich 2022 trotz Umsatzanstieg und erfolgter Akquisitionen nur um 5,6 Prozent auf 6.514 Tonnen (2021: 6.167 Tonnen). Bezogen auf das Basisjahr 2019 hat sich der CO 2-Ausstoß 2022 damit bereits um 35,9 Prozent reduziert. Hauptursachen hierfür sind neben einem höherem Ökostrom-Anteil der Verkauf von VINCORION.

Die direkten Emissionen aus Gas, Heizöl, Diesel und Benzin (Scope 1) beliefen sich 2022 auf 2.010 t (i.Vj 1.708 t), die indirekten Emissionen aus Strom und Fernwärme betrugen insgesamt 4.505 t (i.Vj. 4.459 t).

Wasser: Jenoptik benötigt für die Fertigungsprozesse keine großen Wassermengen. Wasser wird lediglich als Kühlmittel, als Prozessmedium sowie für sanitäre Zwecke eingesetzt und überwiegend aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung und dem Grundwasser entnommen. Dennoch achten wir im Rahmen unseres Wassermanagements an allen Standorten darauf, den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten. Für das aktuelle Berichtsjahr 2022 erfolgte die Berichterstattung der Wasserverbräuche und Abfallmengen soweit möglich auf Basis vorliegender unterjähriger Abrechnungen und valider Schätzungen der restlichen Verbräuche. 2022 wurden an unseren Hauptstandorten 98.874 m 3 Wasser verbraucht (i.Vj. 59.166 m 3). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus den 2022 akquirierten Gesellschaften.

Aufgrund der geringen eingesetzten Wassermengen im Fertigungsprozess sehen wir uns an dieser Stelle mit keinen wesentlichen Risiken konfrontiert. Auch Naturschutzvorgaben spielen für den Konzern aufgrund seines Geschäftsgegenstandes und der Lage der Standorte außerhalb von Naturschutzgebieten nur eine sehr geringe Rolle.

T53 Gesamtenergieverbrauch 2022 nach Energieträgern (in MWh)

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Strom Gas Holzpellets Fernwärme Heizöl Diesel /​ Benzin
Deutschland 28.562 1.546 628 8.359 376 1.528
Europa 10.167 72 0 0 0 71
Amerika 8.268 3.855 0 0 0 159
Asien /​ Pazifik 2.673 0 0 0 0 0
Gesamt 49.670 5.473 628 8.359 376 1.758
CO 2-Emissionen (in t) 3.657 1.419 0 848 120 471

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Energieverbrauch
Deutschland 40.998
Europa 10.310
Amerika 12.282
Asien /​ Pazifik 2.673
Gesamt 66.263
CO 2-Emissionen (in t) 6.514

T54 Energieverbräuche und CO 2-Emissionen der wesentlichen Jenoptik-Hauptstandorte (in MWh und t)

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Energieverbrauch CO 2-Emissionen
2022 2021 * 2022 2021 *
--- --- --- --- ---
Deutschland 40.998 39.715 2.031 2.028
Europa 10.310 969 59 61
Amerika 12.282 11.843 2.661 3.841
Asien /​ Pazifik 2.673 349 1.764 237
Gesamt 66.263 52.876 6.514 6.167
davon Scope 1 2.010 1.708
davon Scope 2 4.505 4.459

* Abweichungen zu den im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Werten ergeben sich aufgrund der Veräußerung von VINCORION

T55 Wasserverbrauch (in m3)

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2022 2021 * 2020 *
Gesamt 98.874 59.166 56.287

* Abweichungen zu den im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Werten ergeben sich aufgrund der Veräußerung von VINCORION

Abfall: Die Erhöhung der Wiederverwendbarkeit bzw. Wiederverwertung zum Beispiel von Elektronikbauteilen spielt in der Produktentwicklung bei Jenoptik eine wichtige Rolle und leistet einen Beitrag zur Reduktion vermeidbarer Abfälle.

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit entstehen in einigen Produktionsprozessen in geringem Umfang aber auch gefährliche Abfälle, beispielsweise Klebstoffreste oder Lösungsmittel. Unser Ziel ist es, die in der Produktion anfallenden Abfälle weitestgehend zu vermeiden, sie zu recyceln und, sofern dies nicht möglich ist, sie fachgerecht zu entsorgen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. So konnten bspw. bei der Herstellung von Halbleiterlasern in Berlin Adlershof durch einen neuen Prozess Lösungsmittel eingespart werden. Mengen, die der Verwertung oder dem Recycling zugeführt werden, erfassen wir lokal und unterscheiden innerhalb dieser Kategorien zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen.

Die Abfallarten werden bei Jenoptik systematisch erfasst, kategorisiert und deren Mengen ermittelt. Die Abfallmengen werden dabei konzernweit für alle Hauptstandorte berichtet. Die Menge gefährlicher Abfälle, die 2022 in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden, stieg akquisitionsbedingt auf 175 Tonnen (i.Vj. 64 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle erhöhte sich auf 1.305 Tonnen (i.Vj. 1.014 Tonnen). Jenoptik führt die Abfallverwertung grundsätzlich über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe durch. So werden beispielsweise am Standort Triptis durch die Einführung der digitalen Produktionssteuerung Papier eingespart sowie mehr Kunststoffmaterialien in den Recyclingprozess zurückgeführt. So wurden Ressourcen geschont, Ausgaben für Entsorgung vermieden und sogar Einnahmen erzielt.

T56 Gefährliche und nicht gefährliche Abfälle (in t)

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2022 2021 * 2020 *
Nicht gefährliche Abfälle 1.305 1.014 1.007
Papier & Karton in t 198 195 169
Gemischte Verpackung in t 197 212 192
Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle in t 366 290 260
Metalle in t 189 133 105
Sonstige ungefährliche Abfälle in t 356 185 280
Gefährliche Abfälle 175 64 50

* Abweichungen zum im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Wert ergeben sich aus dem Verkauf von VINCORION sowie jetzt vorliegenden tatsächlichen Abrechnungen

Ressourcenmanagement

Eine Vielzahl innovativer Produkte und Lösungen von Jenoptik leistet einen Beitrag zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und unterstützt die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs). Als "Enabler" ermöglichen wir unseren Kunden, Produktionsprozesse und Produkte effizienter zu gestalten und somit Energie und Ressourcen einzusparen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Beitrag ausgewählter Jenoptik-Produkte zur Ressourcenschonung.

T57 Produkt-Beitrag zur Ressourcenschonung

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Jenoptik-Produkte & Lösungen Beitrag zu Ressourcenschonung, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Optische Systeme und Komponenten für die Halbleiterausrüstung oder Informations- und Datenübertragung • Stetige Weiterentwicklung hin zu noch kleineren kristallinen Strukturen in der Halbleiterfertigung erschließt immer neue Einsatzmöglichkeiten
• Maßgeschneiderte Messlösungen von TRIOPTICS prüfen die Bildqualität z.B. von Smartphone-Kameraobjektiven oder AR/​VR Systemen und tragen dazu bei, Ausschuss zu reduzieren
• Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten und Ausweitung des Internet-Zugangs in abgelegene Regionen
• Effiziente und zeitsparende Produktionsprozesse schonen Ressourcen und verbessern beispielsweise das Datenvolumen bei gleichzeitiger Senkung von Produktionskosten, Abfall und Stromverbrauch
• Thermographie-Lösungen ermöglichen die Überwachung und Optimierung von Solarstrompanels
... für medizinische Diagnoseverfahren • Optische Systeme verbessern Bildgebung und Diagnostik in der Echtzeitkrankheitserkennung und steigern Gesundheit und Wohlbefinden
... Sensorik-Lösungen für die Automobilindustrie im Bereich autonomes Fahren oder der Verkehrsüberwachung • Bildgebungsverfahren ermöglichen Fortschritte beispielsweise beim autonomen Fahren, verbessern den Verkehrsfluss und reduzieren Emissionen
Jenoptik-Diodenlaser und Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten z.B. in der Automobilindustrie • Effizienteste verfügbare Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent schonen Ressourcen und ermöglichen effiziente Produktion, insbesondere im Vergleich zu klassischen Bearbeitungsverfahren bei der Bearbeitung hochfester Stähle mit geringerem Gewicht
oder Medizintechnik bei der Behandlung des Grünen Stars in der Augenheilkunde • Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden durch minimalinvasive Operationsmethoden z. B. in der Augenheilkunde
Verkehrsüberwachungssysteme kontrollieren die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr und verbessern den Verkehrsfluss • Erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr und auf öffentlichen Plätzen durch Reduktion von Unfällen und resiliente Infrastrukturen
• Verbesserung der Lebensbedingungen durch verringerte Lärmbelastung und Umweltverschmutzung
• Verkehrsüberwachung mit "TraffiPole" als nachhaltige und umweltbewusste Lösung mit reduziertem Stromverbrauch und Wegfall der Kühlung durch spezielles Design, Gehäuse vollständig aus recyclebaren Materialien und möglichem autarken Betrieb durch Solarpanels
Kooperationsvereinbarung mit SFC-Energy zur Steigerung der Verkehrssicherheit mit umweltfreundlichen Technologien • SFC-Brennstoffzellen-Technologie versorgt Jenoptik-Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung verlässlich mit umweltfreundlicher Energie
Grüne Kameras verbessern die Luftqualität • Average Speed-Kameras verbessern nicht nur die Einhaltung von Tempolimits und den Verkehrsfluss, sondern in sog. "Clean Air Zones" auch ganz bewusst die Emissionen
Mautkontrollanlagen auf Bundesstraßen • Montage seitlich der Verkehrswege begrenzt Eingriffe in die Umwelt (Installation von Kontrollbrücken entfällt)
Messtechnik-Systeme und Anlagen • Ergebnisse sind präzisere Oberflächen und geringere Toleranzen von Motorenkomponenten (Downsizing) und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und geringere Emissionen erzeugen
zur Prüfung von Formen und Rauheiten, insbesondere in der Automobilindustrie stabilisieren Produktionsprozesse und reduzieren Ausfallraten • Komplexere Getriebe bei Hybridfahrzeugen im Bereich der Elektromobilität erfordern verstärkten Einsatz von Messtechnik
• Flexibles Design und lange Einsatzdauern von häufig über 10 Jahren ermöglichen lange Zeit Upgrades und Überholungen und schonen somit Ressourcen

Soziales Engagement /​ Corporate Citizenship

Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten, steht im Zentrum unseres gesellschaftlichen Engagements. Jenoptik unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich schwerpunktmäßig in den folgenden drei Förderbereichen:

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Engagement für die junge Generation durch Projekte in Wissenschaft und Bildung sowie auf sozialem Gebiet.
Kunst und Kulturprojekte zur attraktiven Gestaltung unserer Unternehmensstandorte.
Verbesserung der Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeiter.
Engagement für Integration und Internationalität, um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.

Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen wollen wir das eigene Umfeld aktiv mitgestalten und setzen hier auf enge und langfristige Partnerschaften, die über rein finanzielle Aspekte hinausgehen. Mit unserem Engagement für die Gesellschaft wollen wir auch das Vertrauen in Jenoptik stärken und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen erhöhen. Zudem versprechen wir uns daraus positive Einflüsse auf Markenimage und Reputation sowie auf unsere Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Aufgaben des Corporate Citizenship werden vom Bereich Corporate Communications, der direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet, verantwortet. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Grundsätze zur strukturierten und einheitlichen Umsetzung unseres Konzepts "Jenoptik als Corporate Citizen" und sollen ein standardisiertes Vorgehen für die Behandlung von Spenden und Sponsoringanfragen und die Umsetzung von Sponsoringprojekten sicherstellen. Tabelle T58 (Beispielhafte Projekte 2022) einfügen.

Eine besondere Relevanz hat unser regionales Engagement. Seit 1996 unterstützt der Konzern mit der Schirmherrschaft die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.. Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Eine weitere Säule im sozialen Engagement ist das konzernweite Programm "Mitarbeiter im Ehrenamt". Viele Jenoptik-Mitarbeiter weltweit engagieren sich und werden durch Jenoptik dabei gefördert.

Jenoptik fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit einem umfassenden Konzept das sowohl Arbeitszeitmodelle, umfassende Mitarbeiter-Informationen als auch Kinderbetreuung berücksichtigt. Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e.V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie". Für die Schulkinder von Jenoptik-Mitarbeitern gab es erneut ein gemeinsames Feriencamp mit Kindern aus geflüchteten Familien.

T58 Soziales Engagement - Beispielhafte Projekte 2022

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Soziales Jenoptik unterstützt • Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien
• Förderung "Mitarbeiter im Ehrenamt"
• Lebensmittelsammlungen zu Thanksgiving für Bedürftige in Jupiter und Rochester Hills
Wissenschaft und Bildung Jenoptik als Partner bei • Experimentarium Imaginata Jena e.V.
• Thüringer Nachwuchswettbewerbe für Schüler
• Applied Photonics Award
• Lothar Späth Award für herausragende Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft
• Globaler Wettbewerb "SPIE Startup Challenge"
Kunst und Kultur Jenoptik fördert Kulturprojekte mit Partnern • Lichtkunst an der Fassade des Ernst-Abbe-Hochhauses
• Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel
• Open Air-Kulturfestival "Kulturarena" der Stadt Jena
• Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.

Seit 2021 engagiert sich Jenoptik als Hauptsponsor der Imaginata Jena, ein Experimentarium für die Sinne und außergewöhnlicher Lern- und Veranstaltungsort. Das Ziel der Imaginata, junge Menschen frühzeitig für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, ordnet sich sehr gut in eines der zentralen Anliegen des gesellschaftlichen Engagements von Jenoptik ein, die Förderung junger Menschen in Bildung und im sozialen Bereich.

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln im Einklang mit Vorschriften, Gesetzen und unseren Werten steht. Der Bereich Compliance & Risk Management liegt deshalb im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden und berichtet ihm direkt und regelmäßig. Der Director Compliance & Risk Management steht in engem Kontakt mit allen Mitarbeitern der gesamten Organisation und steuert das Enterprise Risk Management-System des Konzerns in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten der Divisionen. Unsere Compliance-Organisation besteht aus einem zentralen Compliance-Competence Center mit fachlicher Untersetzung der Themen Compliance, Risikomanagement, Datenschutz sowie Zoll und Exportkontrolle. In den Regionen Nordamerika und Asien /​ Pazifik wird das Team durch regionale Compliance Officer ergänzt.

Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik hohe Priorität, insbesondere in der Lieferkette. Jenoptik bekennt sich zur Einhaltung international anerkannter Standards für Menschenrechte und toleriert keine Formen von Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel oder Ausbeutung in der eigenen Geschäftstätigkeit oder der Lieferkette. Wir erwarten auch von unseren Lieferanten die Einhaltung und Achtung international anerkannter Menschenrechtsstandards wie bspw. dem Slavery and Human Trafficking Statement. Verhaltenskodizes für Vertriebspartner und Lieferanten definieren die Anforderungen des Jenoptik-Konzerns an unsere Geschäftspartner und verpflichten sie zur Einhaltung national und international geltender Gesetze, Regelungen und Standards. Um Verstöße zu erkennen und risikobehaftete Geschäftspartner rechtzeitig zu identifizieren, wurde ein Hinweisgebersystem sowie eine Plattform zum konzernweiten Lieferantenscreening bzgl. der Einhaltung sämtlicher Nachhaltigkeitskriterien implementiert. Eine Zusammenarbeit erfolgt nur mit denjenigen Geschäftspartnern, die die Compliance-Erklärung von Jenoptik akzeptieren.

Anti-Korruption: Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Für detaillierte Informationen zum Compliance-Management-System der Jenoptik, den Unternehmensrichtlinien und Verhaltenskodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und Vertriebspartner, unseren Online-Schulungen sowie unserem Hinweisgebersystem verweisen wir auf die Erklärung zur Unternehmensführung sowie den Risiko- und Chancenbericht.

Supply Chain Management

Nachhaltigkeit in der Lieferkette: Zu unserem Selbstverständnis als nachhaltiges Unternehmen gehört es, Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette zu übernehmen. Um die Nachhaltigkeitsstandards bei unseren Lieferanten umzusetzen und einzufordern, haben wir verschiedene Maßnahmen etabliert.

Ein für Lieferanten und Vertriebspartner gültiger Verhaltenskodex definiert die Anforderungen an unsere Geschäftspartner hinsichtlich der Einhaltung von Menschenrechten, des Verbotes von Korruption und Bestechung, faires Verhalten am Markt und Wettbewerb, Verpflichtung zum Umweltschutz sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Stoffen, Gemischen und Erzeugnissen sowie Konfliktmineralien. Insbesondere beim Schutz von Umwelt und Ressourcen sowie bei der Einhaltung von Menschenrechten sind für uns die internationalen Richtlinien bzw. -standards wie bspw. der UN Global Compact maßgeblich. Unser Verhaltenskodex ist integraler Bestandteil aller Lieferverträge und für alle Lieferanten verbindlich.

Als Hightech-Unternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Lieferengpässe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnten durch gezielte Maßnahmen im Lieferantenmanagement, wie zum Beispiel wöchentliche Abstimmungs- und Planungsmeetings mit kritischen Lieferanten sowie die Unterstützung von Lieferanten bei der Beschaffung kritischer Komponenten, ausgeglichen werden. Wir halten uns an die geltenden Regelungen, zum Beispiel an die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Um effiziente Abläufe bei der Erfassung der entsprechenden Daten zu realisieren, wurde das Projekt "Produkt-Compliance" auch 2022 weitergeführt. Künftig können somit Erklärungen von Lieferanten, Rohstoff-und Chemikaliendaten systematisch und automatisiert ausgewertet und die jeweiligen Erklärungen erstellt werden. Unsere Einkaufsprozesse zielen darauf ab, sämtlichen Vorgaben bzgl. Konfliktmineralien in Anlehnung an den Dodd-Frank Act und der EU-Konfliktmineralien-Verordnung zu entsprechen. Mit dem Code of Conduct verlangen wir von unseren Lieferanten, dass sie keine Produkte liefern, die gegen diese Vorgaben verstoßen. Zur Risikominimierung nutzen wir für die Abfrage der relevanten Lieferanten seit 2021 eine zentrale, digitale Plattform. Mittels dieser Plattform wird das standardisierte Formular (CMRT) der Responsible Minerals Initiative eingeholt. Die Angaben der Lieferanten werden auf mögliche Risiken geprüft und Maßnahmen zur Minimierung abgeleitet.

Für die Beurteilung unserer Lieferanten bewerten wir neben einem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem auch den Nachweis eines zertifizierten Umweltmanagementsystems, welches dem internationalen Standard der ISO 14001 entspricht. Die ISO Norm fordert unter anderem die Festlegung einer betrieblichen Umweltpolitik, von Umweltzielen sowie einem Umweltprogramm, in Verbindung mit dem Aufbau eines entsprechenden Managementsystems zur Umsetzung der Zielerreichung. Für 2023 ist geplant, die Zertifizierung nach ISO 50001 (Einhaltung und Umsetzung eines Energiemanagementsystems) hinzuzufügen.

Ein weiterer Baustein zur Prüfung und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen der Lieferanten ist unser Assessment im Rahmen einer strategischen Lieferantenbeurteilung. Dieses wurde um das Hauptkriterium Nachhaltigkeit erweitert und umfasst die Themengebiete Nachhaltigkeit, Compliance, CO 2-Management sowie Innovationen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Für die Bewertung der ersten beiden Kriterien werten wir die Antworten unserer Lieferanten auf einer globalen ESG-Risikomanagement-Plattform hinsichtlich der Erfüllung von Umwelt-und Energiestandards, Vorkehrungen gegen Bestechung und Korruption sowie die Einhaltung von Menschenrechten aus. Die Etablierung und Veröffentlichung der CO 2-Emissionen beschaffter Güter und Dienstleistungen (Scope 3.1) sowie der Definition von Maßnahmen zur Reduktion honorieren wir mit einer höheren Punktzahl. Die maximale Punktzahl für das Hauptkriterium Nachhaltigkeit erreicht ein Lieferant, wenn er aktiv zusätzlich Initiativen über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehend unternimmt.

Der Einkauf im Jenoptik-Konzern ist global aufgestellt und für alle Beschaffungsaktivitäten sowie das Lieferantenmanagement zuständig. Der Vice President Corporate Supply Chain Management & Procurement berichtet in seiner Funktion direkt an den Finanzvorstand der JENOPTIK AG. Die Einhaltung und Optimierung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette wird durch den Konzerneinkauf betreut. Dieser stellt Prozessbeschreibungen und Leitfäden zur Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsanspruchs in den internen Beschaffungsprozessen zur Verfügung und führt entsprechende Schulungen durch. Mit den Zentralbereichen Compliance & Risk Management sowie Recht finden regelmäßige Abstimmungen zur Definition von Zielen und deren Umsetzung innerhalb des Konzerns statt.

Compliance in der Lieferkette: Als global aufgestelltes Unternehmen arbeiten wir mit Lieferanten für Produkte, Materialien und Dienstleistungen aus über 33 Ländern zusammen. Der Fokus der Beschaffungsaktivitäten liegt mit über 82 Prozent auf dem europäischen Raum.

Compliance in der Lieferkette ist von unserem Anspruch geleitet, Gesetze, interne Regelungen und freiwillige Selbstverpflichtungen stets einzuhalten. Um die Transparenz in der Lieferkette weiter zu steigern, Compliance Verstöße rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung einzuleiten, unterziehen wir unsere Lieferantenbasis turnusmäßig einer Risikoanalyse. Für alle Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem signifikanten Einkaufsvolumen werden Befragungen zu ESG-Themen wie Umweltschutz, Compliance Management, Menschenrechten und dem Verbot von Kinderarbeit, Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit sowie Anti-Korruption und Nachhaltigkeit durchgeführt. Aktuell sind 862 Lieferanten überprüft worden. Damit liegt die Abdeckungsquote bei 84 Prozent des globalen direkten Einkaufsvolumens. Bei Verstößen oder Verbesserungspotenzialen werden im Dialog mit den Lieferanten die Ursache ermittelt und gemeinsame Maßnahmenpläne zur Verbesserung entwickelt und implementiert. Die Corporate Social Responsibility Rate (CSR-Rate) gibt den prozentualen Anteil der Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro an, bei denen vollständig ausgefüllte und als unkritisch bewertete CSR Self-Assessments vorliegen. Im Jahr 2022 lag die CSR-Rate bei 51,4 Prozent (i.Vj. 38,9 Prozent). Im Vergleich zum Zielwert 2022 von 40 Prozent eine sehr erfreuliche Entwicklung, da die Integration der Lieferanten auf die Plattform im abgelaufenen Geschäftsjahr schneller umgesetzt werden konnte und die Bereitschaft unserer Lieferanten zur Erfüllung der ESG Kriterien sowie zur Ausfüllung von ESG Self-Assessments deutlich zugenommen hat. Bis 2025 soll die CSR-Rate bei 50 Prozent liegen.

Ein weiteres Ziel im Berichtsjahr war die Durchführung einer Voranalyse zur Erfüllung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), um die festgelegten menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten in angemessener Weise zu beachten. In Vorbereitung und als Ergebnis der Voranalyse wurden die neuen Sorgfaltspflichten untersucht und für identifizierte Lücken ein Zeit- und Maßnahmenplan erstellt. Bereits umgesetzt wurde die Anpassung des Risikomanagement Ansatzes. Hierzu wurden Lieferanten mit einem spezifischen Länderrisiko zusätzlich in die Befragung zu den ESG-Themen aufgenommen. Die Umsetzung der noch offenen Maßnahmen (bspw. eine Erweiterung unseres Verhaltenskodex für Lieferanten) erfolgt im laufenden Berichtsjahr, um die Anforderungen des LkSG fristgerecht zu erfüllen.

Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement

Der Erfolg von Jenoptik als Technologieunternehmen beruht maßgeblich auf der Qualität der von uns angebotenen Komponenten, Produkte und Lösungen. Die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden, auch in Form von Entwicklungspartnerschaften, und das uns entgegengebrachte Vertrauen der Partner sind ein Beweis dafür, dass unsere Produkte und Lösungen durch ihre Qualität weltweit überzeugen. Die aktive Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Produkt- und Servicequalität ist für uns in vielen unserer Produktbereiche selbstverständlich. Jenoptik ist seit über 30 Jahren Mitglied im Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ e.V.).

Qualitätsmanagement wird bei Jenoptik dezentral in den Geschäftseinheiten gesteuert und von den Divisionsleitern verantwortet. Jede Division steuert dabei nach individuellen kunden- und marktbezogenen Qualitätskennzahlen. Die folgende Übersicht fasst wesentliche Key Performance Indicators (KPI's) zum Qualitätsmanagement im Jenoptik-Konzern zusammen. Konzernweit wurde 2022 das Jenoptik Business System (JBS) zur Unterstützung des divisionalen QM-Systems aufgebaut.

T59 Beispiele für KPIs der Divisionen

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Kriterium Beispiele für KPIs der Divisionen
Qualität aus Kundenperspektive • Kundenzufriedenheit
• Reklamationskostenquote
• Garantie- und Gewährleistungskosten
• Liefertreue
Qualität zum internen Operationspartner • Interne Audits (Anzahl der Verbesserungen)
• Maßnahmen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (Anzahl)
• Prozess- und Produktqualität
- Gutausbeute /​ Qualitätsgrad
- Nacharbeitskosten
- Ausschusskosten
• Police Deployment Matrix (PDM)
Qualität aus Lieferantenperspektive • Externe Lieferantenaudits (Anzahl der Verbesserungen)
• Geeignete Lieferanten (Anzahl)
• Reklamationsquote
• Reklamationskosten
• Garantie- und Gewährleistungskosten
• Liefertreue

Eine Maßnahme zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung unserer Qualität sind unsere Prozessoptimierungen (Plan-Do-Check-Act (PDCA) und Leanzyklen), deren Auswirkungen sich in allen Bereichen bemerkbar machen - von der Entwicklung neuer Produkte über Qualitätsplanung bis hin zur Qualität des Endprodukts (safe launch). Auf Basis der Jenoptik- und Divisionsstrategien wurden Themen wie die internationale Qualitäts- und Arbeitssicherheit sowie Umweltschutzprogramme ausgearbeitet. 2022 wurden weitere Module wie das Prüfmittelmanagement, das Computer Aided Quality System (CAQ-System) für eine effizientere Planung, Durchführung und Auswertung von Geschäftsprozessen implementiert. Die Division Smart Mobility Solutions baute beispielsweise einen "Supplier Quality Development Bereich" auf, um eine unabhängige Qualitätsprüfung bei der Wareneingangskontrolle und Qualifizierung von Lieferanten zu etablieren. Aktuell liegt der Fokus auf der weiteren Entwicklung und Verbesserung des SAP-Systems wie zum Beispiel der Integration des EHS-Moduls für Produkt-Compliance.

Neben Zertifizierungen gehören für Jenoptik auch Standardisierungen, Prozessverbesserungen und Tests sowie der ständige Dialog mit Kunden, zum Beispiel durch Analysen der Kundenzufriedenheit, zum Qualitätsmanagement. Unsere Konzernunternehmen befolgen die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001. Alle Fertigungsstätten weltweit sind dabei nach ISO 9001 zertifiziert.

Ausgewählte Gesellschaften erfüllen die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems nach ISO 14001.

Die Tabelle T60 zeigt eine Auswahl der im Konzern vorliegenden Zertifizierungen und die 2022 durchgeführten Maßnahmen. Die Division Advanced Photonic Solutions hat eine Multi-Site-Zertifizierung nach den internationalen Standards für Qualitäts- und Umweltmanagement ISO 9001 und ISO 14001 für mehrere Standorte erfolgreich bestanden. Ebenso haben einige Fertigungsstätten die ISO 13485 (Medizin) oder die IATF 16949 (Automobil) Zertifizierung erhalten. Bei allen Audits wurden seitens der Auditoren der DQS (Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) und des TÜV Rheinland insbesondere die Weiterentwicklung des Qualitäts- und Umweltmanagementsystems, der hohe Integrationsgrad der Umweltthemen in die Unternehmensprozesse sowie die Vielzahl von realisierten und geplanten Verbesserungsmaßnahmen positiv hervorgehoben. Zudem bescheinigten sie den Mitarbeitern ein sehr hohes Qualifizierungsniveau. Der Fertigungsbereich am Standort Shanghai konnte im Herbst erneut erfolgreich ein ISO 9001 Audit der DQS bestehen.

Auch bei der Smart Mobility Solutions gibt es in Bezug auf Zertifizierungen Erfolge zu verbuchen. Umweltverträgliches Handeln gehört hier zu den obersten Prioritäten. Aus diesem Grund wurde erstmalig im Rahmen der Re-Zertifizierung der ISO 9001, das Umweltmanagement nach ISO 14001 in das Managementsystem integriert und im Oktober 2022 erfolgreich zertifiziert.

Aufgrund ihrer Zuordnung in die neue Division Non-Photonic-Portfolio Companies hat die Jenoptik Industrial Metrology GmbH im Geschäftsjahr 2022 ihre Matrix-Zertifizierung durch eine standortbezogene Zertifizierung (ISO9001 /​ ISO14001 /​ ISO45001) abgelöst. Dabei wurden die Unternehmensprozesse neu beschrieben, in einem integrierten Managementsystem zusammengefasst und zertifiziert.

T60 Zertifizierung im Konzern (Auswahl)

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Zertifizierung Genaue Bezeichnung Maßnahmen 2022
ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen • Matrixzertifizierung aller nationalen und internationalen Standorte der Advanced Photonic Solutions inkl. der Trioptics GmbH, SwissOptic GmbH, ehemalige Berliner Glas Medical GmbH
• Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich des HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen sowie Re-Zertifizierung des Standortes Rochester Hills (USA) der Jenoptik Industrial Metrology
• Erfolgreiches Überwachungsaudit am Standort Shanghai
• Re-Zertifizierung in der Division Smart Mobility Solutions für Standorte in Deutschland und Niederlande
ISO 13485 Zertifizierung für den Medizinmarkt mit den Bereichen Design, Entwicklung und Herstellung von Medizinprodukten • Zertifizierung in der Division Advanced Photonic Solutions an den Standorten Jena und Triptis (Dtl) sowie Jupiter (USA)
ISO 14001 Zertifizierung für das Umweltmanagement-System • Zertifizierung der deutschen Standorte der Division Advanced Photonic Solutions sowie des Schweizer Standortes der SwissOptic GmbH
• Erstzertifizierung als Matrixzertifizierung bei der Smart Mobility Solutions für sieben Standorte
• Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich der HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen
DIN EN ISO/​IEC 17025:2018 Akkreditierung des Kalibrierlabors • Re-Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich der HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen
ISO 45001 Zertifizierung des Arbeitsschutzmanagementsystems • Re-Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich der HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen
IATF 16949 Zertifizierung für die Automobilindustrie • Überwachungsaudit und Special Audit am Standort Triptis
DIN EN 16247-1 Energieaudit zur Steigerung der Energieeffizienz • Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich der HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen
ILO-OSH-2001 /​ OHSAS 18001 bzw. DIN ISO 45001 Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement • Re-Zertifizierung mit dem neuen Geltungsbereich der HOMMEL ETAMIC, Standort Villingen-Schwenningen

T61 Anteil des Umsatzes aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Angaben

in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code(s) (2 Absoluter Umsatz (3) Umsatzanteil (4)

%
Klimaschutz (5)

%
Anpassung an den Klimawandel (6)

%
Klimaschutz (11) J/​N
--- --- --- --- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0,0
Total (A.1 + A.2) 0 0,0
B. Nichttaxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 980.684 100,0
Gesamt (A + B) 980.684 * 100,0

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Anpassung an den Klimawandel (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nichttaxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) J/​N Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) J/​N Mindestschutz (17) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nichttaxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer Umsatzanteil, Jahr 2022 (18)

%
Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20) E Kategorie "(Übergangstätigkeiten)" (21)

T
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2) 0,0
B. Nichttaxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

* Umsatz 2022 siehe Konzern Gewinn- und Verlustrechnung

T62 Capex-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Angaben

in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code(s) (2) Absoluter CapEx (3) Anteil CapEx (4)

%
Klimaschutz (5)

%
Anpassung an den Klimawandel (6)

%
Klimaschutz (11) J/​N
--- --- --- --- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit PKW und leichten Nutzfahrzeugen 1.631 1,5
7.1 Neubau 6.897 6,5
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 1.676 1,6
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) 24 0,0
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 10.227 9,6
Total (A.1 + A.2) 10.227 9,6
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 95.756 90,4
Gesamt (A + B) 105.983 * 100,0

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Anpassung an den Klimawandel (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit PKW und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) J/​N Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) J/​N Mindestschutz (17) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit PKW und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer CapEx- Anteil, Jahr 2022 (18)

%
Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20) E Kategorie "(Übergangstätigkeiten)" (21)

T
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
6.5 Beförderung mit PKW und leichten Nutzfahrzeugen
7.1 Neubau
7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2) 0,0 0,0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

* Investitionsausgaben 2022 siehe Zugänge im Konzernanhang, Punkt 5.1 und 5.2

T63 Opex-Anteil von Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Angaben

in TEUR
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code(s) (2) Absoluter OpEx (3) Anteil OpEx (4)

%
Klimaschutz (5)

%
Anpassung an den Klimawandel (6)

%
Klimaschutz (11) J/​N
--- --- --- --- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0 0,0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0,0
Total (A.1 + A.2) 0 0,0
B. Nicht-taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 79.656 100,0
Gesamt (A + B) 79.656 100,0

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Anpassung an den Klimawandel (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht-taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) J/​N Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) J/​N Mindestschutz (17) J/​N
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2)
B. Nicht-taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

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Angaben

in TEUR
Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer OpEx- Anteil, Jahr 2022 (18)

%
Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20) E Kategorie "(Übergangs-tätigkeiten)" (21)

T
--- --- --- ---
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
Total (A.1 + A.2) 0,0 0,0
B. Nicht-taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung

An die JENOPTIK AG, Jena

Wir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht der JENOPTIK AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 (im Folgenden der "zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020 /​ 852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019 /​ 2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen im Abschnitt Angaben zur EU-Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben der Gesellschaft, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation des nichtfinanziellen Berichts) oder Irrtümern ist.

Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt Angaben zur EU-Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.

Unabhängigkeit und Qualitätssicherung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.

Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/​vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht abzugeben.

Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft, mit Ausnahme der in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt Angaben zur EU-Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.

Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u. a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

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Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation der Gesellschaft und über die Einbindung von Stakeholdern
Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeiter, die in die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht
Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht
Analytische Beurteilung von ausgewählten Angaben des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts
Abgleich von ausgewählten Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht
Beurteilung der Darstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts
Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivtäten und der entsprechenden Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht

Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.

Prüfungsurteil

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt Angaben zur EU-Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen ab.

Verwendungsbeschränkung für den Vermerk

Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.

München, den 20. März 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hendrik Fink, Wirtschaftsprüfer

ppa. Thomas Groth

Konzerngesamtergebnisrechnung

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

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in TEUR Verweise 1.1. - 31.12.2022 1.1. - 31.12.2021
Fortgeführte Geschäftsbereiche
Umsatzerlöse 4.1 980.684 750.717
Umsatzkosten 4.2 634.982 493.814
Bruttoergebnis vom Umsatz 345.702 256.903
Forschungs- und Entwicklungskosten 4.3 54.610 38.886
Vertriebskosten 107.559 89.693
Allgemeine Verwaltungskosten 65.477 53.462
Sonstige betriebliche Erträge 4.5 21.508 52.950
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.6 37.655 19.663
EBIT 101.909 108.148
Finanzerträge 4.7 11.648 5.564
Finanzaufwendungen 4.7 17.604 11.164
Finanzergebnis - 5.956 - 5.600
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 95.954 102.548
Ertragsteuern 4.8 - 32.103 - 9.689
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 63.851 92.859
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich 4.9 - 6.817 - 8.520
Konzern
Ergebnis nach Steuern 57.034 84.339
Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 1.933 2.341
Ergebnis der Aktionäre 4.10 55.100 81.998
Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert = verwässert) 4.10 0,96 1,43
Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Euro (unverwässert = verwässert) 1,08 1,58

Gesamtergebnis

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in TEUR Verweise 1.1. - 31.12.2022 1.1. - 31.12.2021
Ergebnis nach Steuern 57.034 84.339
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 10.159 4.974
Versicherungsmathematische Gewinne /​ Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 5.12 10.152 4.977
darin: Ertragsteuereffekte - 2.951 - 2.009
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente 7 - 3
darin: Ertragsteuereffekte 0 - 20
Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 13.084 17.998
Cashflow Hedge 8.2 1.229 - 1.592
darin: Ertragsteuereffekte - 520 661
Unterschied aus Währungsumrechnung 2.3 11.854 19.590
darin: Ertragsteuereffekte - 746 - 1.424
Summe der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen 23.243 22.972
Gesamtergebnis 80.276 107.311
Davon entfallen auf:
Nicht beherrschende Anteile 1.828 2.965
Aktionäre 78.448 104.346

Konzernbilanz

Aktiva

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in TEUR Verweise 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte 1.128.455 1.110.770
Immaterielle Vermögenswerte 5.1 730.642 753.247
Sachanlagen 5.2 /​ 5.3 324.606 266.656
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 3.592 3.638
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 5.4 14.310 14.328
Finanzanlagen 2.754 2.987
Sonstige langfristige Vermögenswerte 5.5 13.729 6.555
Latente Steuern 4.8 38.822 63.360
Kurzfristige Vermögenswerte 543.309 646.271
Vorräte 5.6 255.950 200.213
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.7 138.769 120.475
Vertragsvermögenswerte 5.8 58.096 81.414
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 5.9 13.423 19.582
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 5.10 19.265 11.439
Kurzfristige Finanzanlagen 1.048 1.555
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 56.758 54.817
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 4.9 0 156.777
Summe Aktiva 1.671.765 1.757.041
Passiva
in TEUR Verweise 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital 5.11 843.307 780.659
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Kapitalrücklage 194.286 194.286
Andere Rücklagen 488.846 424.705
Nicht beherrschende Anteile 11.356 12.849
Langfristige Schulden 518.959 503.102
Pensionsverpflichtungen 5.12 4.262 9.379
Sonstige langfristige Rückstellungen 5.13 17.043 17.886
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 8.1 /​ 8.2 477.729 448.746
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.863 2.350
Latente Steuern 4.8 16.062 24.741
Kurzfristige Schulden 309.499 473.279
Ertragsteuerrückstellungen 10.921 6.949
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 5.13 43.887 39.907
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 8.1 /​ 8.2 59.052 148.993
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 100.600 94.221
Vertragsverbindlichkeiten 5.8 64.856 47.323
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5.15 10.306 22.023
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 5.16 19.876 20.249
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 4.9 0 93.613
Summe Passiva 1.671.765 1.757.041

Konzernkapitalflussrechnung

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in TEUR 1.1. - 31.12.2022 1.1. - 31.12.2021
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 95.954 102.548
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich - 5.342 - 8.230
Ergebnis vor Steuern 90.612 94.318
Finanzerträge und Finanzaufwendungen 6.371 6.370
Abschreibungen 68.265 54.179
Wertminderungen /​ Wertaufholungen von Anlagevermögen 1 13.894 22.357
Gewinne /​ Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten 4.893 - 3.858
Erträge /​ Aufwendungen aus Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten aus Unternehmenszusammenschlüssen 1.100 - 30.509
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen - 613 - 2.158
Erhaltene Dividenden von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 720 0
Veränderung Rückstellungen - 511 1.638
Veränderung Working Capital - 20.809 - 35.786
Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden - 6.453 1.720
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen 157.469 108.271
Ertragsteuerzahlungen - 14.761 - 10.237
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 142.707 98.034
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 14.784 - 15.934
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 1.380 686
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen - 64.466 - 30.229
Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich veräußerter Zahlungsmittel 63.166 7.586
Erwerb von konsolidierten Unternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel 713 - 379.963
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 1.547 197
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition - 1.107 - 1.564
Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen Finanzanlagen 36 6.036
Auszahlungen für Investitionen in sonstige Finanzanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien - 132 - 619
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 233 184
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 13.415 - 413.621
Dividende an Anteilseigner des Mutterunternehmens - 14.310 - 14.310
Dividende an nicht beherrschende Anteile - 3.298 - 1.749
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 126.197 548.559
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten - 206.783 - 208.088
Auszahlungen für Leasing - 14.639 - 13.732
Veränderung der Konzernfinanzierung - 3.949 945
Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 10.544 - 7.420
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 127.325 304.205
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.967 - 11.383
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des aufgegebenen Geschäftsbereichs 46 - 46
Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 36 2.871
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus Erstkonsolidierung und Bewertung - 108 - 30
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 54.817 63.405
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 56.758 54.817

1 inklusive Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gemäß IFRS 5

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

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in TEUR Verweise Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Gewinne Erfolgsneutral bewertete Eigenkapitalinstrumente Cashflow Hedge
Stand am 1.1.2021 148.819 194.286 359.196 - 83 897
Periodenergebnis 4.10 81.998
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 2.3 /​ 5.11 /​ 5.12 /​ 8.2 - 3 - 1.557
Gesamtergebnis 81.998 - 3 - 1.557
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 14.310
Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne - 257
Stand am 31.12.2021 - 148.819 194.286 426.627 - 86 - 659
Stand am 1.1.2022 148.819 194.286 426.627 - 86 - 659
Periodenergebnis 4.10 55.100
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 2.3 /​ 5.11/​ 5.12 /​ 8.2 7 1.229
Gesamtergebnis 55.100 7 1.229
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 14.310
Übertragung versicherungsmathematischer Effekte sowie Neubewertungsrücklage für Eigenkapitalinstrumente in kumulierte Gewinne - 11.560 79
Stand am 31.12.2022 148.819 194.286 455.858 0 570

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in TEUR Kumulierte Währungsdifferenzen Versicherungsmathematische Effekte Den Aktionären der JENOPTIK AG zustehendes Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile Gesamt
Stand am 1.1.2021 - 1.918 - 23.423 677.774 11.617 689.391
Periodenergebnis 81.998 2.341 84.339
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 18.562 5.346 22.348 624 22.972
Gesamtergebnis 18.562 5.346 104.346 2.965 107.311
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 14.310 - 1.733 - 16.043
Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne 257 0 0
Stand am 31.12.2021 16.644 - 17.820 767.811 12.849 780.659
Stand am 1.1.2022 16.644 - 17.820 767.811 12.849 780.659
Periodenergebnis 55.100 1.933 57.034
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 11.961 10.152 23.349 - 106 23.243
Gesamtergebnis 11.961 10.152 78.449 1.828 80.277
Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) - 14.310 - 3.320 - 17.630
Übertragung versicherungsmathematischer Effekte sowie Neubewertungsrücklage für Eigenkapitalinstrumente in kumulierte Gewinne 11.482 0 0
Stand am 31.12.2022 28.605 3.813 831.951 11.356 843.307

Konzernanhang

1 Darstellung der Konzernverhältnisse

1.1 Mutterunternehmen

Das Mutterunternehmen ist die JENOPTIK AG, Jena, Deutschland, eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena in der Abteilung B unter der Nummer 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird unter anderem im TecDax und seit 20. März 2023 im MDax (vorher: SDax) geführt.

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" zu finden. Die Unternehmen, welche die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB in Anspruch genommen haben, sind im Abschnitt "Sonstige Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB" angegeben.

1.2 Rechnungslegungsgrundsätze

Jenoptik ist ein international aufgestellter Technologiekonzern. Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde für das Jahr 2022 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können.

Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.

Das Geschäftsjahr der JENOPTIK AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt.

Geänderte Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden IFRS werden im Konzernabschluss im Geschäftsjahr 2022 erstmalig angewendet:

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Standard /​ Interpretation Veröffentlicht durch das IASB Anwendungspflicht Übernahme durch EU Auswirkungen
IFRS 1 Änderungen in Bezug auf Tochterunternehmen als Erstanwender 14.05.2020 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen
IFRS 3 Aktualisierung von Verweisen auf das Rahmenkonzept 02.07.2021 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen
IFRS 9 Gebühren beim 10 %-Barwerttest in Bezug auf Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten 14.05.2020 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen
IAS 16 Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet 14.05.2020 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen
IAS 37 Präzisierung der unvermeidbaren Kosten und der Kosten der Vertragserfüllung 02.07.2021 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen, da Konkretisierung bereits Jenoptiks Bilanzierungspraxis entspricht
IAS 41 Besteuerung bei Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert 14.05.2020 01.01.2022 Ja Keine Auswirkungen, da auf Konzern nicht anwendbar

Veröffentlichte und noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards

Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Änderungen an Standards sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden von Jenoptik im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 nicht berücksichtigt. Der Konzern beabsichtigt keine vorzeitige Anwendung dieser Standards.

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Standard /​ Interpretation Veröffentlicht durch das IASB Anwendungspflicht Übernahme durch EU Voraussichtliche Auswirkungen
IAS 1 Angabe der Rechnungslegungsmethoden 12.02.2021 01.01.2023 Ja Anpassung entsprechender Anhangangaben, insbesondere Verzicht auf Wiedergabe gesetzlicher Vorschriften
IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig mit Nebenbedingungen 23.01.2020 /​ 31.10.2022 01.01.2024 Nein Anpassung der Klassifizierung von Schulden und Umgliederung
IAS 8 Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen 12.02.2021 01.01.2023 Ja Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 12 Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen (Leasingverhältnisse sowie Rückbauverpflichtungen) 07.05.2021 01.01.2023 Ja Keine Auswirkungen
IFRS 16 Änderung zur Leasingverbindlichkeit in einer Sale- and Leaseback-Transaktion 22.09.2022 01.01.2024 Nein Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 17 Versicherungsverträge einschließlich Änderungen an IFRS 17 18.05.2017 01.01.2023 Ja Keine Auswirkungen, da auf Konzern nicht anwendbar

1.3 Annahmen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, erfordert bei einigen Posten, Annahmen zu treffen, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.

Die zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Dabei ergeben sich für den Ersteller des Konzernabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Vor dem Hintergrund des makroökonomischen und geopolitischen Umfelds, wie beispielsweise dem anhaltenden russischen Krieg gegen die Ukraine, bestehen derzeit erhöhte Unsicherheiten in Bezug auf Schätzungen sowie Prognosen (wie zum Beispiel im Bereich Versorgung und Preisentwicklung von Energie und Rohstoffen) und somit Risiken im Hinblick auf wesentliche Buchwertanpassungen.

Wesentliche klimabedingte Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns bestehen nicht. Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen berücksichtigen, soweit erforderlich, potenzielle Auswirkungen des Klimawandels, beispielsweise in der Prognose der künftigen Cashflows der Non-Photonic Portfolio Companies sowie für nachhaltige Investitionen in anderen Divisionen.

Die zur Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses getroffenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:

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die Annahmen und Parameter zur Bewertung der im Rahmen von Kaufpreisallokationen identifizierten immateriellen Vermögenswerte (vgl. Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen"),
die Bewertung von bedingten Kaufpreiskomponenten aus Unternehmenszusammenschlüssen und -veräußerungen (vgl. Abschnitte "Aufgegebener Geschäftsbereich" sowie "Finanzinstrumente"),
die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen - insbesondere aus Verlustvorträgen - bei der Bewertung aktiver latenter Steuern (vgl. Abschnitt "Ertragsteuern"),
die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte auch unter Berücksichtigung aktueller Unsicherheiten von Prognosen (vgl. Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte"),
die Beurteilung der Werthaltigkeit von langfristigen Vermögenswerten gemäß IAS 36 insbesondere hinsichtlich der prognostizierten Cashflows (vgl. Abschnitt "Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"),
die versicherungsmathematischen Parameter zur Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (vgl. Abschnitt "Pensionsverpflichtungen") und
die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zur Bewertung von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten oder Veräußerungsgruppen und aufgegebenen Geschäftsbereichen im Vorjahr sowie die Bewertung von wirtschaftlich zurückbehaltenen Risiken nach Closing (vgl. Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich").

2 Konsolidierungsgrundsätze

2.1 Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der JENOPTIK AG alle wesentlichen Tochterunternehmen voll einbezogen. Die Anteilsbesitzliste ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" dargestellt.

Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 39 (i.Vj. 47) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften enthalten. Davon haben 7 (i.Vj. 12) ihren Sitz im Inland und 32 (i.Vj. 35) im Ausland. Der Rückgang resultiert neben den im Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" dargestellten Veränderungen aus konzerninternen Verschmelzungen bzw. Auflösung oder Entkonsolidierung nicht mehr operativ tätiger Gesellschaften. Weiterhin werden 3 Unternehmen (i.Vj. 3) nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Tochterunternehmen in der untenstehenden Tabelle haben eine materielle Beteiligung nicht beherrschender Gesellschafter. Darüber hinaus haben weitere Unternehmen nicht wesentliche Beteiligungen nicht beherrschender Gesellschafter. Die entsprechenden Minderheitsbeteiligungen können der Anteilsbesitzliste entnommen werden.

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Name Sitz der Gesellschaft Nicht beherrschende Anteile
Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd. China 49,00
Trioptics Hong Kong Limited (über Trioptics China) Hongkong 49,00

Die folgende Tabelle fasst die Finanzinformationen der Tochterunternehmen mit wesentlichen Minderheitsgesellschaftern basierend auf ihren Einzelabschlüssen inklusive IFRS-Anpassungen sowie Effekten aus der Kaufpreisallokation zusammen. Effekte aus der Konsolidierung wurden nicht berücksichtigt.

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in TEUR Trioptics China Trioptics Hong Kong
Umsatzerlöse 15.069 17.617
(22.034) (15.106)
Ergebnis nach Steuern 6.074 328
(4.171) (2.072)
Sonstiges Ergebnis - 429 547
(649) (450)
Gesamtergebnis 5.644 874
(4.821) (2.522)
Langfristige Vermögenswerte 1.465 2.252
(1.824) (2.840)
Kurzfristige Vermögenswerte 16.819 8.374
(11.886) (9.225)
Langfristige Schulden 632 372
(813) (470)
Kurzfristige Schulden 9.699 6.356
(5.669) (4.544)
Nettovermögen 7.953 3.899
(7.228) (7.051)
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.339 1.477
(6.872) (3.981)
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 402 - 39
(42) (0)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 2.616 - 4.027
(- 2.425) (- 1.987)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

2.2 Konsolidierungsmethoden

Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss voll einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den Jenoptik-Konzern einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt.

Zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaften werden dabei mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Des Weiteren werden identifizierbare immaterielle Vermögenswerte aktiviert sowie bestimmte Eventualverbindlichkeiten passiviert. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen der übertragenen Gegenleistung, einschließlich des beizulegenden Zeitwerts von bedingten Gegenleistungen, und dem erworbenen Nettovermögen entspricht dem Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wird in den Folgeperioden einem jährlichen Wertminderungstest (Impairment-Test) nach IAS 36 unterzogen.

Konzerninterne Vermögenswerte und Schulden, Aufwendungen und Erträge sowie Cashflows aus Geschäften zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch zu Verrechnungspreisen vorgenommen, die grundsätzlich auf der Grundlage des "Dealing-at-arm's-length-Prinzips" ermittelt wurden. In den Vorräten und im Sachanlagevermögen enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern, wobei aktive und passive latente Steuern saldiert werden, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und soweit sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Bei Verlust der Kontrolle über ein Tochterunternehmen werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens ausgebucht (Entkonsolidierung) und ein daraus entstehender Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Die angewandten Konsolidierungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

2.3 Währungsumrechnung

Die in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung der Gesellschaften grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung.

Die Vermögenswerte und Schulden werden folglich zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Durchschnittskurs umgerechnet, der monatlich ermittelt wird. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert unter kumulierte Währungsdifferenzen ausgewiesen.

Scheiden Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus, wird die betreffende Währungsumrechnungsdifferenz erfolgswirksam aufgelöst.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten, die nicht in der funktionalen Währung der Tochtergesellschaft bestehen, gemäß IAS 21 zum Stichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen und, soweit diese aus Finanzgeschäften resultieren, in den Finanzerträgen bzw. Finanzaufwendungen (vgl. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Ausgenommen hiervon sind Währungsumrechnungsdifferenzen aus Darlehensforderungen, die einen Teil der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb darstellen. Diese Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst; erst bei ihrem Abgang wird der kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Die für die Umrechnung verwendeten Kurse werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs
1 EUR = 1.1. - 31.12.2022 1.1. - 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
--- --- --- --- --- ---
Australien AUD 1,5174 1,5747 1,5693 1,5615
Kanada CAD 1,3703 1,4835 1,4440 1,4393
Schweiz CHF 1,0052 1,0814 0,9847 1,0331
China CNY 7,0801 7,6340 7,3582 7,1947
Großbritannien GBP 0,8526 0,8600 0,8869 0,8403
Hongkong HKD 8,2512 9,1988 8,3163 8,8333
Indien INR 82,7145 87,4861 88,1710 84,2292
Japan JPY 138,0051 129,8575 140,6600 130,3800
Korea KRW 1.358,0712 1.353,9456 1.344,0900 1.346,3800
Malaysia MYR 4,6292 4,9026 4,6984 4,7184
Singapur SGD 1,4520 1,5896 1,4300 1,5279
Taiwan TWD 31,3227 33,0346 32,7235 31,5030
USA USD 1,0539 1,1835 1,0666 1,1326

2.4 Unternehmenserwerbe und -veräußerungen

Unternehmenserwerbe des Vorjahres Erwerb BG Medical Applications GmbH und SwissOptic-Gruppe

Mit Closing am 30. November 2021 erwarb die JENOPTIK AG über die JENOPTIK Optical Systems GmbH und die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. jeweils 100 Prozent der Anteile an den nachfolgenden Gesellschaften:

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BG Medical Applications GmbH, Berlin, Deutschland
SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz
SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China

Mit dem Erwerb der SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd. hat Jenoptik zudem die Beherrschung über deren Tochtergesellschaft Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China, erlangt.

Jenoptik stärkt mit der Akquisition das globale und stark wachsende Photonik-Geschäft und baut neben dem Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das Medizintechnikgeschäft deutlich aus.

Die Einbeziehung in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 erfolgte auf Basis von vorläufigen Beträgen, da die Bestimmung des finalen Kaufpreises, die Bewertung des Nettovermögens der Gesellschaften sowie der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten Vermögenswerte zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses noch nicht abgeschlossen waren. Die Finalisierung der Erstkonsolidierung erfolgte bis zum 30. November 2022.

Die Zahlung des vorläufigen Kaufpreises wurde in Höhe von 326.454 TEUR im November 2021 geleistet. Zum 31. Dezember 2021 wurde auf Basis von vorläufigen Closing Accounts ein Kaufpreis von 322.636 TEUR ermittelt und eine Forderung in Höhe von 3.818 TEUR aktiviert. Mit Finalisierung der Closing Accounts erfolgte im 1. Halbjahr 2022 die Einigung über den finalen Kaufpreis in Höhe von 324.454 TEUR, der ausschließlich aus einer fixen Barkomponente besteht. Der sich daraus ergebende Rückzahlungsanspruch in Höhe von 2.000 TEUR wurde im 2. Halbjahr 2022 beglichen. Die Festlegung des finalen Kaufpreises sowie die Finalisierung der Kaufpreisallokation führte zu einer Reduzierung des Geschäfts- oder Firmenwerts um 2.183 TEUR. Unter Berücksichtigung der erworbenen Zahlungsmittel ergab sich insgesamt ein Zahlungsmittelabfluss von 310.552 TEUR.

Bezogen auf den Erwerbszeitpunkt hat die Finalisierung der Erstkonsolidierung insgesamt zu folgenden Anpassungen geführt:

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in TEUR vorläufig Anpassung final
Langfristige Vermögenswerte 133.286 3.497 136.784
Immaterielle Vermögenswerte 98.520 4.737 103.256
Sachanlagen 34.176 - 1.239 32.936
Aktive latente Steuern 591 0 591
Kurzfristige Vermögenswerte 70.037 1.542 71.579
Vorräte 34.042 - 2.947 31.095
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20.662 0 20.662
Vertragsvermögenswerte 0 4.488 4.488
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.431 0 1.431
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 13.902 0 13.902
Vermögenswerte 203.324 5.039 208.362
Langfristige Schulden 26.972 1.038 28.009
Pensionsverpflichtungen 4.019 0 4.019
Finanzverbindlichkeiten 4.396 0 4.396
Passive latente Steuern 17.866 1.038 18.903
Sonstige langfristige Schulden 692 0 692
Kurzfristige Schulden 31.921 0 31.921
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 7.039 0 7.039
Finanzverbindlichkeiten 5.463 0 5.463
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.182 0 11.182
Vertragsverbindlichkeiten 3.358 0 3.358
Sonstige kurzfristige Schulden 4.879 0 4.879
Schulden 58.893 1.038 59.930
Summe identifizierbares Nettovermögen zum Erwerbszeitpunkt 144.431 4.001 148.432
Geschäfts- oder Firmenwert 178.205 - 2.183 176.022
Kaufpreis 322.636 1.818 324.454

Aus Wesentlichkeitsgründen wurde keine Anpassung bzw. Überarbeitung der Vergleichsperiode zum 31. Dezember 2021 vorgenommen.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation neben der Neubewertung von Vorräten insbesondere Kundenbeziehungen, der Auftragsbestand sowie eine Marke als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die Abschreibungsdauern der immateriellen Vermögenswerte liegen zwischen einem und 15 Jahren. Außerdem wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 176.022 TEUR in den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen, der die Übernahme des geschulten Personals sowie die Synergieeffekte primär in den Bereichen Einkauf, Forschung & Entwicklung und Kapazitätsoptimierung durch den Standort in Wuhan widerspiegelt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten "Advanced Photonic Solutions" zugeordnet und teilweise steuerlich abzugsfähig.

Kosten im Zusammenhang mit den Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe entstanden im Jahr 2021 in Höhe von 6.369 TEUR und wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Der Konzernabschluss enthielt im Jahr 2021 aus der Einbeziehung der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe Umsätze in Höhe von 9.619 TEUR und ein Ergebnis nach Steuern von minus 1.126 TEUR. Im Ergebnis nach Steuern waren die Aufwendungen aus der planmäßigen Abschreibung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte enthalten. Ergebniswirksame Effekte aus der Finalisierung der Erstkonsolidierung für den Zeitraum vom Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2021 waren nicht wesentlich, sodass auf eine Anpassung der Vergleichsperiode verzichtet wurde.

Unter der Fiktion, dass der Unternehmenserwerb bereits zum 1. Januar 2021 erfolgt wäre, hätten im Vorjahr der Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche 864.848 TEUR und das Ergebnis nach Steuern 94.554 TEUR betragen. Zur Bestimmung dieser Angaben wurde angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte und Nutzungsdauern der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte zum 1. Januar 2021 mit denen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt identisch sind. Diese Pro-forma-Zahlen wurden ausschließlich zu Vergleichszwecken erstellt. Sie geben weder zuverlässig Aufschluss über die operativen Ergebnisse, die tatsächlich erzielt worden wären, wenn die Übernahme zu Beginn der Periode erfolgt wäre, noch über zukünftige Ergebnisse.

Unternehmensveräußerungen

Am 25. November 2021 hatte Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf von VINCORION, bestehend aus den hundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH (Deutschland; mittlerweile firmierend unter VINCORION Advanced Systems GmbH), JENOPTIK Power Systems GmbH (Deutschland; mittlerweile firmierend unter VINCORION Power Systems GmbH) sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC (USA; mittlerweile firmierend unter VINCORION LLC), unterzeichnet.

Mit dem Abschluss des verbindlichen Kaufvertrages wurde das Geschäftssegment VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert und die Vermögenswerte und Schulden zum 31. Dezember 2021 als zur Veräußerung gehalten bilanziert.

Mit dem Closing der Transaktion am 30. Juni 2022 hat Jenoptik die Kontrolle über diese Tochtergesellschaften verloren und die Entkonsolidierung vorgenommen.

Detaillierte Angaben zum aufgegebenen Geschäftsbereich werden im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" erläutert.

Unternehmensveräußerungen des Vorjahres

Anfang Juli 2021 schloss Jenoptik eine Vereinbarung über den Verkauf des Bereichs Kristallzüchtung an die Hellma Materials GmbH. Das Closing erfolgte zum 31. August 2021.

Im Juli 2021 meldete Jenoptik den Verkauf des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen an Marposs. Das Closing erfolgte zum 30. Juli 2021. Im Rahmen des Verkaufs wurden auch alle Geschäftsanteile der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz, veräußert.

3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

3.1 Bilanzierungs- und Bewertungseffekte im Zusammenhang mit COVID-19 und dem Ukraine-Krieg

Angesichts des anhaltenden Einflusses der COVID-19-Pandemie und den mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Sanktionen auf die operative Tätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften erfolgte eine fortlaufende Analyse möglicher bilanzieller Effekte und der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Aus der COVID-19-Pandemie und dem Ukraine-Krieg ergeben sich operative Effekte auf die Ertragslage von Jenoptik insbesondere durch Einschränkungen in der Mobilität und den globalen Lieferketten sowie durch spürbare Auswirkungen auf die Einkaufspreise, insbesondere die Energiepreise. Das zeigt sich vor allem im Aufbau von Vorratsvermögen zur Absicherung des operativen Geschäftsbetriebs, pandemiebedingten Verzögerungen bei der Zulieferung von Bauteilen und daraus resultierenden zeitliche Verschiebungen in der Umsatzrealisierung bzw. Projektverschiebungen.

Weitere Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungseffekten sind in den jeweiligen Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung bzw. zur Bilanz enthalten.

3.2 Geschäfts- oder Firmenwert

Ein Geschäfts- oder Firmenwert nach IFRS 3 entspricht dem positiven Unterschiedsbetrag zwischen der Gegenleistung für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden inklusive bestimmter Eventualschulden, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation bestehen bleibt. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden im Rahmen dieser Kaufpreisallokation nicht mit ihren bisherigen Buchwerten, sondern mit ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Im Rahmen der Erlangung von Beherrschung über das erworbene Unternehmen werden nicht-beherrschende Anteile entsprechend dem Anteil am identifizierbaren Nettovermögen bewertet.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt bzw. immer dann, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die zahlungsmittelgenerierende Einheit wertgemindert sein könnte, auf Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird sofort ergebniswirksam erfasst und in Folgeperioden nicht wieder aufgeholt.

3.3 Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Patente, Marken, Software und Kundenbeziehungen, werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen drei und fünfzehn Jahren. Der Konzern überprüft, ob bei seinen immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer eine Wertminderung vorliegt (vgl. Abschnitt "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten").

Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien des IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" erfüllt sind.

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und die Fertigstellung, die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen sind. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungsaufwendungen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und verlässlich ermittelbar sind. Schließlich müssen hinreichend Ressourcen verfügbar sein, um die Entwicklung abschließen und den Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können.

Selbst geschaffene Patente werden planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen fünf und zehn Jahren.

Nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden mindestens jährlich auf Wertminderungen überprüft (vgl.

Abschnitt "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"). Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über den erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte - aber grundsätzlich nicht länger als fünf Jahre - abgeschrieben. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von der Verursachung den entsprechenden Funktionsbereichen der Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet.

Forschungskosten sind gemäß IAS 38 als laufender Aufwand in den Forschungs- und Entwicklungskosten erfasst.

3.4 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Die Abschreibungsmethode entspricht dem erwarteten Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens.

Sofern die Anschaffungskosten einzelner Komponenten eines Vermögenswertes wesentlich sind (insbesondere bei Gebäuden), erfolgt die Abschreibung für jeden Teil der Sachanlage getrennt. Falls erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten. Zuwendungen der öffentlichen Hand für langfristige Vermögenswerte werden grundsätzlich von den Anschaffungs- und Herstellungskosten nach IAS 20 "Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand" abgesetzt (vgl. Abschnitt "Zuwendungen der öffentlichen Hand"). Die Ermittlung der Herstellungskosten erfolgt auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie anteiliger, direkt zurechenbarer Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Entsprechend IAS 23 "Fremdkapitalkosten" werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zuordenbar sind, als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert.

Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich aufwandswirksam behandelt. Für Komponenten von Sachanlagen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden, erfolgt eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und die betreffenden Kosten verlässlich bewertbar sind.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

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Nutzungsdauer
Gebäude 12 - 80 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 5 - 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 15 Jahre

Wenn Sachanlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben werden, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

3.5 Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob für die entsprechenden Vermögenswerte Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen nach IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" vorliegen. Werden derartige Anhaltspunkte für einzelne Vermögenswerte oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit identifiziert, so wird für diese ein Wertminderungstest durchgeführt.

Die zahlungsmittelgenerierende Einheit für den Wertminderungstest von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten ist grundsätzlich die Berichtseinheit. Die Überprüfung auf Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt auf der Ebene einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die durch das jeweilige Segment repräsentiert wird.

Im Rahmen des Wertminderungstests wird zunächst der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt und dieser anschließend mit dem entsprechenden Buchwert verglichen, um so einen etwaigen Wertminderungsbedarf zu bestimmen.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird der Betrag bezeichnet, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts in einer Transaktion zu Marktbedingungen zwischen sachverständigen und vertragswilligen Parteien erzielt werden könnte.

Die Bestimmung des Nutzungswerts erfolgt anhand der abgezinsten erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Dabei wird ein marktgerechter Zinssatz vor Steuern zugrunde gelegt, der die Risiken der Nutzung des Vermögenswerts widerspiegelt, die sich noch nicht in den geschätzten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüssen niederschlagen.

Wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert eingeschätzt, wird dieser auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der Wertminderungsaufwand wird sofort ergebniswirksam im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Bei einer Wertaufholung in einer Folgeperiode wird der Buchwert des Vermögenswerts entsprechend dem festgestellten erzielbaren Betrag angepasst. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergeben würden, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre. Die Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst.

3.6 Zuwendungen der öffentlichen Hand

IAS 20 unterscheidet zwischen objektbezogenen Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte und erfolgsbezogenen Zuwendungen.

Grundsätzlich sieht IAS 20 eine ertragswirksame, periodengerechte Behandlung von Zuwendungen vor.

Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte werden im Jenoptik-Konzern von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt. Entsprechend werden auch die Abschreibungen auf Basis der verminderten Anschaffungs- und Herstellungskosten ermittelt.

3.7 Leasingverhältnisse

Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für eine bestimmte Zeit zu kontrollieren. Gemäß IFRS 16 bilanziert Jenoptik als Leasingnehmer grundsätzlich die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten.

Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer abgeschrieben und betragen in der Klasse der Immobilien ein bis 25 Jahre und in der Klasse der Maschinen, technische Anlagen sowie in der Klasse Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ein bis fünf Jahre. Die Nutzungsrechte werden in der Bilanzposition ausgewiesen, in dem der zugrundeliegende Vermögenswert ausgewiesen werden würde, wenn er Eigentum des Konzerns wäre.

Leasingverbindlichkeiten werden zum Barwert erfasst. Sie beinhalten dabei feste Zahlungen, variable Leasingzahlungen, welche an einen Index oder Zinssatz gebunden sind, Zahlungen aus einem vertraglich garantierten Restwert, Zahlungen aus als hinreichend sicher eingeschätzten Ausübungen von Verlängerungs- oder Kaufoptionen und Vertragsstrafen bei der hinreichend sicheren Ausübung von Kündigungsoptionen.

Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, sofern der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den Positionen "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" und "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten" enthalten.

Der Konzern nutzt die Erleichterungen des IFRS 16 und erfasst bei kurzfristigen Leasingverhältnissen (außer Immobilien) sowie bei Leasinggegenständen von geringem Wert die Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand.

3.8 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden. Diese Objekte werden nicht für die eigene Produktion, für die Lieferung von Gütern, die Erbringung von Dienstleistungen, für Verwaltungszwecke genutzt oder für den Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten.

Dem Wahlrecht des IAS 40 "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" entsprechend werden diese zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bilanziert. Die Ermittlung der anzugebenden beizulegenden Zeitwerte erfolgt unter Anwendung der Discounted Cashflow-Methode.

Den linearen planmäßigen Abschreibungen liegt eine Nutzungsdauer von 20 bis 80 Jahren zugrunde.

Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der Nutzungswert bzw. der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten des betreffenden Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Abschreibung aufgrund einer Wertminderung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergeben würden, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre.

3.9 Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Gemäß IAS 32 gehören hierzu einerseits originäre Finanzinstrumente wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, ab dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die bestehenden Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 9 in Abhängigkeit von dem Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der Vermögenswerte und der Frage, ob die vertraglichen Zahlungsströme der Finanzinstrumente ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag darstellen, entweder als "zu fortgeführten Anschaffungskosten", als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" oder als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert und entsprechend bewertet.

Als fortgeführte Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Schuld wird der Betrag bezeichnet, mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde

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abzüglich eventueller Tilgungen,
abzüglich etwaiger Wertminderungen oder eventueller Uneinbringlichkeiten sowie
zuzüglich /​ abzüglich der kumulierten Verteilung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag (zum Beispiel Disagio und Transaktionskosten). Diese Differenz wird mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Schuld verteilt.

Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag.

Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden, zum Beispiel durch Diskontierung der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft.

a) Originäre Finanzinstrumente

Anteile an Unternehmen

Der erstmalige Bilanzansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Im Jenoptik-Konzern werden alle langfristig gehaltenen Anteile an Unternehmen aufgrund der Ausübung des eingeräumten Wahlrechts nach IFRS 9 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" klassifiziert und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Mangels beobachtbarer Marktpreise werden die beizulegenden Zeitwerte dieser Finanzinstrumente auf Basis von abgezinsten Zahlungsströmen ermittelt. Wertänderungen werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Anteile an Unternehmen, bei denen Jenoptik über einen maßgeblichen Einfluss verfügt, sowie Anteile an Joint Ventures werden gemäß der Equity-Methode nach IAS 28 bewertet. Hierzu wird der ursprüngliche Beteiligungsbuchwert fortgeschrieben mit den Anteilen an den Eigenkapitalveränderungen des Unternehmens, die den Anteilseignern zustehen. Der Anteil am Gewinn oder Verlust der Gesellschaften ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen. Anteile am sonstigen Ergebnis werden hingegen erfolgsneutral verbucht. Die im laufenden Jahr erfassten Anteile am Gesamtergebnis basieren auf den vorläufigen Jahresabschlüssen der Gesellschaften. Abweichungen zwischen vorläufigem und finalem Jahresabschluss werden jeweils im Folgejahr berücksichtigt.

Ausleihungen

Bei den Ausleihungen handelt es sich um vom Jenoptik-Konzern ausgereichte Kredite, die nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

Langfristige unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert. Bei Vorliegen objektiver substanzieller Hinweise auf eine Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund ihrer Kurzfristigkeit unverzinslich und werden zum Nominalwert abzüglich der Wertminderungen aufgrund erwarteter Forderungsausfälle angesetzt (fortgeführte Anschaffungskosten). Die Ermittlung der erwarteten Forderungsausfälle erfolgt nach IFRS 9 unter Anwendung des vereinfachten Verfahrens. Dabei wird sowohl dem individuellen Ausfallrisiko als auch einem aus Erfahrungswerten abgeleiteten erwarteten Ausfallrisiko für eine Gruppe von Forderungen mit vergleichbaren Ausfallrisikoprofilen (portfoliobasierte Wertberichtigung) Rechnung getragen, indem eine Risikovorsorge in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Forderungsausfälle erfasst wird. Sofern sich der Forderungsverlust endgültig realisiert, wird die Forderung unter Inanspruchnahme einer gegebenenfalls zuvor gebildeten Wertberichtigung ausgebucht. Ebenso erfolgt eine Ausbuchung der Forderung, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus der Forderung auslaufen oder die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion übertragen werden, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum der Forderung verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden. Die Forderungen werden zur Vereinnahmung und zum Teil zum Weiterverkauf im Rahmen von Factoring gehalten.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Allen erkennbaren Ausfallrisiken wird durch entsprechende Abwertung Rechnung getragen.

Langfristige unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Forderungen werden abgezinst.

Kurzfristige Finanzanlagen

Kurzfristige Geldanlagen und kurzfristige Finanzforderungen werden gemäß IFRS 9 als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert und entsprechend bewertet.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Diese werden zum Nennbetrag abzüglich einer Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle bilanziert.

Eigenkapitalinstrumente

Ein Eigenkapitalinstrument ist jede vertragliche Vereinbarung, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten des Konzerns nach Abzug sämtlicher Schulden darstellt. Die ausgegebenen Anteile wurden als Eigenkapital klassifiziert, wobei die Kosten (gemindert um die damit verbundenen Ertragsteuervorteile), die direkt der Ausgabe von eigenen Aktien zurechenbar sind, vom Eigenkapital abgesetzt wurden.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Verzinsliche Bankdarlehen und Überziehungskredite werden zum erhaltenen Auszahlungsbetrag abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten bilanziert. Finanzierungskosten, einschließlich bei Rückzahlung oder Tilgung zahlbarer Prämien, werden nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Davon nicht betroffen sind finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.

b) Derivative Finanzinstrumente

Der Jenoptik-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Zins- und Währungsschwankungen ein. Sie dienen der Reduzierung von Ergebnisvolatilitäten aus Zins- und Währungsrisiken. Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse -anhand allgemein anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt.

Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente unterliegt einer Konzernrichtlinie, die den Umgang mit derivativen Finanzinstrumenten regelt. Um Risiken aus Fremdwährungs- und Zinsänderungen abzusichern, nutzt der Konzern Cashflow-Hedges.

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung eines Cashflow-Risikos dienen, werden dokumentiert. Sind die Sicherungsbeziehungen als effektiv eingestuft, werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Umgliederung aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wertschwankungen aus als nicht effektiv eingestuften Finanzinstrumenten werden direkt im Gewinn oder Verlust erfasst.

3.10 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten. Bei der Ermittlung des Nettoveräußerungswerts kommen neben der Einzelfallbetrachtung auch Abwertungsroutinen zum Einsatz. Indikatoren für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös sind Parameter wie die Reichweite, der Marktpreis (auf Basis von vorliegenden Bestellungen) sowie die Gängigkeit. Die konkreten Abschlagssätze werden dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten des Erwerbs sowie sonstige angefallene Kosten, um die Vorräte in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Minderungen wie Preisnachlässe, Boni oder Skonti werden dabei berücksichtigt.

Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Enthalten sind neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Dabei werden insbesondere die Kosten berücksichtigt, die auf den spezifischen Produktionskostenstellen anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Sofern die Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Preise am Absatzmarkt niedriger sind, werden diese angesetzt. Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Vermögenswerte des Vorratsvermögens auf der Durchschnittsmethode. Sind bei abgewerteten Vorräten die Gründe für eine Abwertung weggefallen und ist somit der Nettoveräußerungserlös gestiegen, werden die Wertaufholungen in der entsprechenden Periode, in der die Veränderung eintritt, als Minderung des Materialaufwands erfasst.

3.11 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Ein Vertragsvermögenswert ist der noch nicht unbedingte Anspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die auf einen Kunden übertragen wurden. Kommt der Konzern seinen vertraglichen Verpflichtungen durch Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf einen Kunden nach, bevor der Kunde die Gegenleistung entrichtet oder bevor die Zahlung fällig wird, wird ein Vertragsvermögenswert für den bedingten Anspruch auf Gegenleistung erfasst. Somit ergeben sich Vertragsvermögenswerte als Differenz zwischen den realisierten Umsätzen aus dem jeweiligen Auftrag abzüglich erhaltener Anzahlungen sowie Kundenfakturen. Forderungen gegen Kunden aus gestellten Rechnungen werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Sofern die erhaltenen und fälligen angeforderten Anzahlungen sowie die darüber hinaus gestellten Kundenrechnungen die realisierten Umsatzerlöse übersteigen, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Eine Vertragsverbindlichkeit ist demnach die Verpflichtung des Konzerns, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat bzw. eine angeforderte Anzahlung fällig ist. Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald der Konzern seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.

Die Vertragsverbindlichkeiten beinhalten darüber hinaus Verpflichtungen aus Vertragsstrafen, die als variable Gegenleistung umsatzmindernd zu berücksichtigen sind.

Nach IFRS 15 ausgewiesene Vertragsvermögenswerte werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfälle bewertet.

3.12 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen und aufgegebener Geschäftsbereich

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen

Langfristige Vermögenswerte bzw. Veräußerungsgruppen werden nach IFRS 5 dann als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und eine Veräußerung höchstwahrscheinlich ist.

Ein Veräußerungsgeschäft wird als höchstwahrscheinlich eingeschätzt, wenn am Abschlussstichtag keine wesentlichen Risiken für den Vollzug bestehen, was regelmäßig den Abschluss verbindlicher Verträge oder zumindest eine Einigung bezüglich aller wesentlichen Vertragsinhalte erfordert.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz separat als kurzfristige Posten ausgewiesen und mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten bewertet.

Ein etwaiger Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten zugeordnet.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Aufgegebener Geschäftsbereich

Bei einem aufgegebenen Geschäftsbereich handelt es sich um einen Bestandteil des Unternehmens, der veräußert wurde bzw. als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen Geschäftsbereich darstellt.

Die Ergebnisse des aufgegebenen Geschäftsbereichs werden in der Gewinn- und Verlustrechnung separat dargestellt.

3.13 Latente Steuern

Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 "Ertragsteuern". Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie den steuerlichen Verlustvorträgen zu berücksichtigen.

Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berechnet. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das der Steuersatzänderung zugrunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.

Aktive latente Steuern auf Bilanzunterschiede und auf steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile in einem absehbaren zeitlichen Rahmen wahrscheinlich ist.

Aktive latente Steuern und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend den Regelungen des IAS 12 nicht vorgenommen.

3.14 Pensionsverpflichtungen

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die Versorgungsverpflichtungen des Jenoptik-Konzerns sowohl aus leistungsorientierten als auch aus beitragsorientierten Altersversorgungssystemen.

Leistungsorientierte Pläne

Bei leistungsorientierten Altersversorgungssystemen werden die Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 nach der "Projected-Unit-Credit-Methode" bewertet. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet und Trendannahmen für die Bewertungsparameter, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Hierzu werden mindestens einmal jährlich versicherungsmathematische Gutachten eingeholt.

Vermögenswerte, welche die Anforderungen an Planvermögen nach IAS 19.8 erfüllen, werden mit dem Zeitwert bilanziert und mit den Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen.

Der Dienstzeitaufwand der Pensionsverpflichtungen wird als Personalaufwand in den entsprechenden Funktionskosten ausgewiesen. Der Nettozinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen und durch Multiplikation der Nettoschuld zu Periodenbeginn mit dem der Diskontierung der Pensionsverpflichtung am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund von Anpassungen und Änderungen von Annahmen im Rahmen der Bewertung von Pensionsverpflichtung und Planvermögen (einschließlich des Unterschieds zwischen tatsächlich realisierter Planvermögensrendite und der zu Periodenbeginn typisierend angenommenen Rendite) werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Beitragsorientierte Pläne

Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand berücksichtigt.

3.15 Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern einschließlich unsicherer Steuerpositionen. Steuererstattungsansprüche werden in den sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Latente Steuern werden in gesonderten Posten der Bilanz ausgewiesen.

Steuerrückstellungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden auf der Grundlage der steuerpflichtigen Einkommen der einbezogenen Gesellschaften ermittelt und abzüglich geleisteter Vorauszahlungen angesetzt.

3.16 Sonstige Rückstellungen

Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Sonstige Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, bei denen zum Abschlussstichtag mehr für ihr Bestehen als dagegen spricht.

Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Preis- und Kostensteigerungen. Der Abzinsung liegen nicht negative Zinssätze vor Steuern zugrunde, die die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt widerspiegeln und von der entsprechenden Laufzeit der Verpflichtung abhängig sind. Der Zinsanteil aus der Aufzinsung der Rückstellung sowie Zinsänderungseffekte werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Rückstellungen werden ausgehend von den Erfahrungswerten der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag bewertet.

Rückstellungen für belastende Verträge werden in Höhe des Verpflichtungsüberhangs aus der Differenz zwischen den unvermeidbaren Kosten zur Vertragserfüllung und dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzen gebildet.

Rückstellungen für Gewährleistungen werden einzelfallbezogen sowie pauschal gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der historischen Entwicklung von Gewährleistungen sowie einer Betrachtung aller gegenwärtig bekannten und zukünftig möglichen, mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteten Gewährleistungsfälle.

Rückgriffsansprüche werden nur dann berücksichtigt, wenn diese so gut wie sicher sind.

3.17 Aktienbasierte Vergütung

Die Vorstandsmitglieder sowie Teile des Top-Managements der JENOPTIK AG erhalten mehrjährige variable Vergütungen in Form von Long Term Incentives (LTI) bzw. Performance Shares. Beide Arten virtueller Aktien werden gemäß IFRS 2 als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird in Abhängigkeit von den vertraglichen Regelungen eine Rückstellung in Höhe des erdienten beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam gebildet.

3.18 Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse konkretisiert wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereichs des Jenoptik-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/​oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden grundsätzlich nicht bilanziert, sondern im Anhang erläutert.

3.19 Umsatzerlöse

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden gemäß IFRS 15 realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Bewertung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Für Umsatzgeschäfte mit mehreren Leistungsverpflichtungen erfolgt eine Aufteilung der Umsatzerlöse auf Grundlage der geschätzten relativen Einzelveräußerungspreise.

Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden grundsätzlich zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Kontrolle über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Bei der Bestimmung dieses Zeitpunkts werden unter anderem der Übergang des rechtlichen Eigentums, der physische Besitzübergang sowie eine eventuell vereinbarte Abnahme der Produkte durch den Kunden berücksichtigt.

In bestimmten Fällen stellen die von Jenoptik im Rahmen eines spezifischen Auftragsprozesses produzierten Güter Vermögenswerte ohne alternativen Nutzen für den Konzern dar. Unter der Voraussetzung eines Anspruchs auf Vergütung der bisher erbrachten Leistung erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen, wobei der Fertigstellungsgrad nach der inputorientierten cost-to-cost Methode bestimmt wird. Dies betrifft sowohl die Fertigung einzelner Vermögenswerte als auch Entwicklungsprojekte mit anschließender Serienfertigung (kundenspezifische Serienfertigung).

Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen, die separate Leistungsverpflichtungen im Sinne des IFRS 15 darstellen und aus denen der Kunde einen Nutzen gleichzeitig mit der Leistungserbringung ziehen kann, werden zeitraumbezogen nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads zum Bilanzstichtag realisiert, wobei sich der Fertigstellungsgrad grundsätzlich nach der input-orientierten cost-to-cost Methode bestimmt.

Der Konzern unterliegt üblicherweise gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungen für die Behebung von Mängeln, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorlagen. Diese sogenannten assurance-type warranties werden gemäß IAS 37 in den Gewährleistungsrückstellungen erfasst. Sofern vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche den üblichen Rahmen signifikant übersteigen (sogenannte service-type warranties), werden diese als eigenständige Leistungsverpflichtung beurteilt und bilanziert. In diesem Fall erfolgt die Umsatzrealisierung des hierauf entfallenden Anteils linear über den vereinbarten Zeitraum der service-type warranty.

Die Erlöse aus der Vermietung von Immobilien werden linear über die Laufzeit der entsprechenden Mietverträge realisiert und in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Beinhaltet ein Vertrag mehrere abgrenzbare Bestandteile (Mehrkomponentenverträge), werden diese entsprechend vorstehenden Prinzipien separat erfasst.

Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Jenoptik für die Erfüllung eines Kundenauftrags erhält, werden vereinbarte variable Komponenten zu Vertragsbeginn geschätzt und dann in den Transaktionspreis einbezogen, wenn es hoch wahrscheinlich ist, dass die Beseitigung der Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistungskomponente nicht zu einer Stornierung bereits erfasster Umsatzerlöse führt. Dies betrifft bei Jenoptik sowohl vereinbarte Rabatte und Boni als auch mögliche Vertragsstrafen.

Da vom Kunden erhaltene Anzahlungen in der Regel kurzfristig sind, nimmt der Konzern die Erleichterungsmöglichkeit des IFRS 15 in Anspruch und verzichtet auf die Berücksichtigung einer Finanzierungskomponente bei der Bestimmung der Gegenleistung.

3.20 Umsatzkosten

In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In dieser Position sind auch die Kosten der Dotierung von Rückstellungen für Gewährleistung enthalten. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden entsprechend der Verursachung in den jeweiligen Funktionskosten ausgewiesen und sind in den Umsatzkosten enthalten, soweit sie auf den Herstellungsprozess entfallen.

3.21 Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten beinhalten nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten mit Ausnahme der Forschungs- und Entwicklungskosten im Kundenauftrag, die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden.

3.22 Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

In den Vertriebskosten sind neben Personal- und Sachkosten die angefallenen Versand-, Werbe-, Verkaufsförderungs-, Marktforschungs- und Kundendienstkosten enthalten. Darüber hinaus beinhalten die Vertriebskosten auch die Kosten der Vertragsanbahnung, die aufgrund der Anwendung des praktischen Behelfs von IFRS 15 sofort aufwandswirksam erfasst werden, da der Abschreibungszeitraum für den Vermögenswert, den der Konzern andernfalls erfasst hätte, nicht mehr als ein Jahr beträgt. Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Kundenbeziehungen und Auftragsbestände werden ebenfalls in den Vertriebskosten ausgewiesen.

Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen.

3.23 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen von Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten gemäß IFRS 9 sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen enthalten. Erträge aus Rückstellungsauflösungen werden in den Funktionskosten ausgewiesen, sofern die Rückstellung auch über die entsprechenden Funktionskosten gebildet wurde. Erfolgte die Rückstellungsbildung im sonstigen betrieblichen Aufwand, wird die Rückstellungsauflösung ebenfalls im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt. Darüber hinaus sind in den Posten Fremdwährungsgewinne und -verluste aus operativen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese Posten enthalten. Des Weiteren beinhalten die Posten Effekte aus dem Hedging von Nettopositionen. Neben Restrukturierungsaufwendungen werden auch Aufwendungen für Konzernprojekte dem sonstigen betrieblichen Aufwand zugeordnet. Erträge und Aufwendungen aus der Zeitwertbewertung von bedingten Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben werden in diesen Posten ausgewiesen, wenn die bedingten Gegenleistungen von finanziellen Größen innerhalb des EBIT abhängig sind. Ebenso werden die Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen (sofern es sich nicht um einen aufgegebenen Geschäftsbereich handelt) sowie die Ergebnisbeiträge der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und sonstige Steuern über diese Posten realisiert.

3.24 Finanzerträge und -aufwendungen

Die Finanzerträge und -aufwendungen des Konzerns umfassen insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie das Beteiligungsergebnis aus Finanzanlagen. Darüber hinaus sind im Finanzergebnis Fremdwährungsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese finanziellen Vermögenswerte und Schulden enthalten.

4 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Umsatzerlöse

Detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen nach Divisionen und Regionen sind im Abschnitt "Informationen nach Segmenten" dargestellt.

Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach zeitraum- und zeitpunktbezogener Erlöserfassung ist in der untenstehenden Tabelle dargestellt.

In den zeitraumbezogen realisierten Umsätzen waren Umsätze aus kundenspezifischen Serienfertigungen in Höhe von 216.218 TEUR (i.Vj. 127.516 TEUR) enthalten. Darüber hinaus wurden insbesondere Umsätze für kundenspezifische Einzelfertigung, erbrachte Dienstleistungen und aus Traffic Service Provision Verträgen zeitraumbezogen erfasst.

Die Umsätze der Division Smart Mobility Solutions enthielten zudem sonstige Umsätze aus eingebetteten Operating-Leasing-Verträgen in Höhe von 11.071 TEUR (i.Vj. 10.048 TEUR).

Wie im Vorjahr wurden keine wesentlichen Umsatzerlöse für Leistungsverpflichtungen erfasst, die bereits in Vorjahren erfüllt wurden.

4.2 Umsatzkosten

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in TEUR 1.1.-31.12.2022 1.1.-31.12.2021
Materialaufwand und bezogene Leistungen 356.975 283.294
Personalaufwand 201.453 150.846
Abschreibungen 33.150 25.748
Übrige Umsatzkosten 43.403 33.926
Gesamt 634.982 493.814

4.3 Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen sämtliche den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurechenbare Aufwendungen. Nicht in diesem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen sind die Aufwendungen im Zusammenhang mit von Kunden bezahlten Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Höhe von 27.952 TEUR (i.Vj. 20.330 TEUR). Diese sind den Umsatzkosten zugeordnet.

Für interne Entwicklungsprojekte wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufwendungen von 4.207 TEUR (i.Vj. 4.198 TEUR) in den immateriellen Vermögenswerten aktiviert.

4.4 Aufwendungen nach Aufwandsarten

In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten waren folgende wesentliche Aufwandsarten enthalten:

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in TEUR 1.1.-31.12.2022 1.1.-31.12.2021
Materialaufwand und bezogene Leistungen 382.482 300.597
Personalaufwand 355.829 281.805
Abschreibungen 68.254 47.584
Sonstige Aufwendungen 55.703 45.870
Gesamt 862.628 675.855

Der Anstieg in allen Aufwandsarten ist insbesondere Folge des gestiegenen Umsatzvolumens sowie der 2022 ganzjährig einbezogenen Aufwendungen der Unternehmenserwerbe des Vorjahres. Der Anstieg der Abschreibungen resultierte vor allem aus den im Rahmen der Kaufpreisallokation für Akquisitionen identifizierten immateriellen Vermögenswerten.

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in TEUR Advanced Photonic Solutions Smart Mobility Solutions Non-Photonic Portfolio Companies Sonstige Gesamt
Konzernexterne Umsätze 729.617 114.307 132.265 4.493 980.684
(495.574) (110.101) (141.329) (3.714) (750.717)
davon zeitraumbezogen realisierte Umsätze 267.128 36.760 68.990 4.493 377.372
(170.473) (40.283) (84.937) (3.714) (299.407)
davon zeitpunktbezogen realisierte Umsätze 462.490 77.547 63.275 0 603.312
(325.101) (69.818) (56.391) (0) (451.310)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

4.5 Sonstige betriebliche Erträge

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Erträge aus Währungsgewinnen 12.004 8.554
Wertaufholung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten 3.128 2.203
Erträge aus Sachbezügen 1.874 1.781
Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung 1.314 1.143
Erträge aus Equity-Bilanzierung 690 995
Erträge aus Schadensersatz-/​ Versicherungsleistungen 600 859
Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand 545 1.069
Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen 208 219
Erträge aus Materialverkäufen 43 181
Erträge aus Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten 0 30.509
Erträge aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten 0 3.874
Erträge aus der Wertaufholung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 0 451
Übrige 1.102 1.111
Gesamt 21.508 52.950

Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung, welche nicht aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Unternehmen resultieren, werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die im Vorjahr ausgewiesenen Erträge aus der Fair-Value-Anpassung betrafen variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb von TRIOPTICS und INTEROB.

4.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Währungsverluste 13.970 8.583
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 13.894 460
Wertminderungsaufwendungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten 3.533 3.354
Transaktionskosten 1.796 7.383
Aufwendungen für Konzernprojekte 1.656 1.744
Aufwendungen aus Fair Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten 1.100 0
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 716 259
Sonstige Steuern 606 658
Aufwendungen aus Dienstleistung und Vermietung 225 360
Übrige 729 900
Zuführung /​ Auflösung von Rückstellungen - 569 - 4.038
Gesamt 37.655 19.663

Eine saldierte Betrachtung der Währungsgewinne und -verluste führte 2022 zu einem Nettoverlust von 1.966 TEUR (i.Vj. 29 TEUR).

Transaktionskosten beinhalten insbesondere Beratungskosten im Zusammenhang mit Akquisitionen und der Prüfung von möglichen weiteren Unternehmenserwerben.

Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen von Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten führten im Saldo zu einem Nettoverlust in Höhe von 405 TEUR (i.Vj. 1.151 TEUR).

Informationen zu den Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte sind im Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte" zu finden.

4.7 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 9.584 4.746
Übrige Zinsen und ähnliche Erträge 875 226
Ertrag aus der Auf-/​Abzinsung von sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.081 0
Beteiligungsergebnis 108 592
Summe Finanzerträge 11.648 5.564
Aufwand aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften 8.001 3.296
Finanzierungskosten für Konsortialkredite und Schuldscheindarlehen 7.042 4.419
Aufwand aus der Auf-/​Abzinsung von sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten 0 1.664
Zinsaufwand für Leasingverhältnisse 976 785
Verwahrentgelt auf finanzielle Vermögenswerte (Negativzinsen) 2 244
Nettozinsaufwand der Pensionsrückstellungen 84 68
Übrige Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen 1.498 688
Summe Finanzaufwendungen 17.604 11.164
Gesamt - 5.956 - 5.600

Die Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften in Höhe von 9.584 TEUR (i.Vj. 4.746 TEUR) und die gegenläufigen Aufwendungen von 8.001 TEUR (i.Vj. 3.296 TEUR) führten im Geschäftsjahr 2022 zu einem Nettogewinn von 1.583 TEUR (i.Vj. 1.450 TEUR). Dieses Ergebnis resultierte aus Währungsgewinnen und -verlusten aus der Konzernfinanzierung.

4.8 Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern laufenden (gezahlten oder geschuldeten) Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Di Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Jenoptik-Konzerns erfolgt unter der Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze.

Für die Berechnung der latenten Steuern der inländischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz in Höhe von 30,36 Prozent (i.Vj. 30,28 Prozent) zugrunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer in Höhe von 15,0 Prozent (i.Vj. 15,0 Prozent) und dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent der Körperschaftsteuerbelastung (i.Vj. 5,5 Prozent) wurde ein effektiver Gewerbesteuersatz von 14,54 Prozent (i.Vj. 14,46 Prozent) berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften erfolgte die Berechnung der latenten Steuern mit den im jeweiligen Land geltenden oder in Kürze geltenden Steuersätzen.

Die latenten Steuern werden als Steueraufwand oder -ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis dargestellt.

Unsicherheiten bezüglich ertragsteuerlicher Behandlungen werden laufend analysiert. Sofern wahrscheinlich ist, dass die Steuerbehörden eine unsichere ertragsteuerliche Behandlung nicht akzeptieren, wird eine Risikovorsorge in angemessener Höhe gebildet. Der Betrag der Risikovorsorge entspricht dem Betrag, der unter Berücksichtigung etwaig vorhandener steuerlicher Unsicherheiten den wahrscheinlichsten Wert oder den Erwartungswert darstellt. Dabei werden ungewisse steuerliche Sachverhalte nicht getrennt, sondern zusammen betrachtet.

Der Steueraufwand gliederte sich nach seiner Herkunft wie folgt:

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in TEUR 1.1.-31.12.2022 1.1.-31.12.2021
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Inland 10.299 8.607
Ausland 9.697 5.354
Gesamt 19.996 13.961
Latente Steuern
Inland 18.652 - 109
Ausland - 6.546 - 4.163
Gesamt 12.106 - 4.272
Ertragsteuern gesamt 32.103 9.689

In den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag war 2022 ein Ertrag in Höhe von 710 TEUR (i.Vj. Aufwand 915 TEUR) für laufende Steuern früherer Geschäftsperioden enthalten. Der latente Steueraufwand beinhaltet einen periodenfremden Aufwand in Höhe von 700 TEUR (i.Vj. Ertrag 840 TEUR).

Im latenten Steueraufwand ist aufgrund der Entwicklung von temporären Differenzen ein Ertrag in Höhe von 3.438 TEUR (i.Vj. Ertrag 6.315 TEUR) enthalten.

Zum Bilanzstichtag verfügte der Jenoptik-Konzern über folgende steuerliche Verlustvorträge zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Körperschaftsteuer 98.341 139.532
Gewerbesteuer 241.773 292.898

Die Abnahme der steuerlichen Verlustvorträge resultierte überwiegend aus der Inanspruchnahme im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung aller zurzeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die zukünftigen steuerlichen Ergebnisse des Jenoptik-Konzerns ist eine Nutzung der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 70.763 TEUR (i.Vj. 114.004 TEUR) und der gewerbesteuerlichen Verlustvorträge von 240.586 TEUR (i.Vj. 281.093 TEUR) wahrscheinlich. Bezüglich dieser nutzungsfähigen steuerlichen Verlustvorträge wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 46.907 TEUR (i.Vj. 59.407 TEUR) erfasst. Hiervon entfielen 34.982 TEUR (i.Vj. 40.632 TEUR) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge.

Hinsichtlich der verbleibenden nicht nutzbaren Verlustvorträge wurden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 27.578 TEUR (i.Vj. 25.528 TEUR) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 1.187 TEUR (i.Vj. 11.805 TEUR) keine aktiven latenten Steuern bilanziert.

Ein Teil der steuerlichen Verlustvorträge unterliegt einer zeitlich beschränkten Vortragsfähigkeit:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Bis 1 Jahr 184 0
2 bis 5 Jahre 362 770
6 bis 9 Jahre 308 4.977
Mehr als 9 Jahre 2.879 1.395
Zeitlich beschränkt vortragsfähige Verlustvorträge gesamt 3.733 7.142

Für abzugsfähige zeitliche Unterschiede in Höhe von 2.978 TEUR (i.Vj. 2.033 TEUR) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da sich diese im zugrunde gelegten Betrachtungszeitraum wahrscheinlich nicht realisieren werden.

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte 11.126 1.875 35.274 33.488
Sachanlagen 1.493 829 14.740 15.905
Finanzanlagen 233 743 2.593 1.880
Vorräte 9.357 8.987 1.225 1.302
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.319 2.240 11.544 6.329
Rückstellungen 6.955 15.430 1.738 1.027
Verbindlichkeiten 13.469 13.987 1.333 345
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 47.255 62.629 0 0
Bruttowert 91.207 106.720 68.447 60.276
Saldierungen - 52.385 - 35.535 - 52.385 - 35.535
Bilanzansatz 38.822 71.185 16.062 24.741
In der Bilanz wie folgt ausgewiesen:
Fortgeführte Geschäftsbereiche 38.822 63.360 16.062 24.741
Aufgegebener Geschäftsbereich 0 7.825 0 0

Der Bestand des Aktivüberhangs an latenten Steuern minderte sich im Saldo um 15.859 TEUR. Unter Berücksichtigung der im Berichtsjahr erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern (minus 2.616 TEUR), Anpassung von Erstkonsolidierungen (minus 1.038 TEUR) sowie Währungsumrechnungen (minus 99 TEUR) ergab sich ein in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltener latenter Steueraufwand von 12.106 TEUR.

Temporäre Unterschiede in Höhe von 226.735 TEUR (i.Vj. 219.761 TEUR) standen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften, auf die wegen IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet worden sind. Auf Outside Basis Differences nach IAS 12.40 wurden passive latente Steuern in Höhe von 268 TEUR (i.Vj. 249 TEUR) gebildet.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde der im Geschäftsjahr 2022 gültige Konzernsteuersatz von 30,36 Prozent (i.Vj. 30,28 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.

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in TEUR 1.1. - 31.12.2022 1.1. - 31.12.2021
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 95.954 102.548
Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich - 5.342 - 8.230
Ergebnis vor Steuern 90.612 94.318
Ertragsteuersatz des Jenoptik-Konzerns in % 30,36 30,28
Erwarteter Steueraufwand 27.510 28.560
Steuerliche Auswirkungen folgender Sachverhalte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen zum erwarteten Steueraufwand:
Nicht abzugsfähige Aufwendungen, steuerfreie Erträge und permanente Abweichungen 5.405 - 8.784
Veränderung in der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern und von Steuergutschriften 801 - 7.953
Effekte aus Steuersatzdifferenzen - 400 - 573
Auswirkungen von Steuersatzänderungen - 54 - 1.497
Steuern früherer Jahre 82 75
Sonstige Steuereffekte 235 152
Summe der Anpassungen 6.069 - 18.580
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 33.579 9.979
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
Fortgeführten Geschäftsbereichen zuzurechnender Ertragsteueraufwand 32.103 9.689
Aufgegebenem Geschäftsbereich zuzurechnender Ertragsteueraufwand 1.476 290

4.9 Aufgegebener Geschäftsbereich

Mit der Unterzeichnung des verbindlichen Vertrags über den Verkauf der Division VINCORION am 25. November 2021 wurde das Geschäftssegment als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert und die Vermögenswerte sowie Schulden zum 31. Dezember 2021 als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Der entsprechende Verkauf der Geschäftsanteile an den einhundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH, JENOPTIK Power Systems GmbH sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC wurde mit dem Closing am 30. Juni 2022 abgeschlossen.

Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich

Das Ergebnis der VINCORION stellt sich bis zum Veräußerungszeitpunkt wie folgt dar:

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in TEUR 1.1.- 30.6.2022 1.1.- 31.12.2021
Umsatzerlöse 47.855 145.030
Aufwendungen 48.425 130.155
EBIT - 570 14.875
Finanzaufwendungen - 415 - 805
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern - 985 14.070
Ertragsteuern - 1.007 - 3.090
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit nach Ertragsteuern - 1.992 10.980
Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs - 4.826 0
Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten 0 - 19.500
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich - 6.817 - 8.520

Konzerninterne Transaktionen wurden vollständig aus den finanziellen Ergebnissen eliminiert, wobei konzerninterne Erträge beim leistenden Geschäftsbereich und die Eliminierung der zugehörigen Aufwendungen beim empfangenden Geschäftsbereich konsolidiert wurden.

Das Ergebnis aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs ermittelt sich wie folgt:

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in TEUR
Erhaltene bzw. noch ausstehende Gegenleistung
Zahlungsmittel 63.241
Beizulegender Zeitwert der bedingten Gegenleistung 1 0
Sonstige Forderungen /​ Rückstellungen aus Freistellungsvereinbarungen 1.726
Kaufpreis gesamt 64.966
Abgehendes Nettovermögen - 68.774
Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs (vor Umgliederung der Währungsrücklage) - 3.808
Umgliederung der Währungsrücklage - 549
Ertragsteuern - 469
Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs (nach Steuern) - 4.827

1 nach Neubewertung im 2. Halbjahr 2022

Der vertraglich vereinbarte Kaufpreis basiert auf geprüften Closing Accounts unter Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung sowie einem Working-Capital-Ausgleichsmechanismus zum 30. Juni 2022. Des Weiteren wurden bedingte Gegenleistungen vereinbart, die vom Erreichen bestimmter EBITDA-Erfolgskriterien der VINCORION in den Jahren 2022 und 2023 abhängen und zu einer zusätzlichen Gegenleistung von bis zu 5.000 TEUR führen können. Auf Basis der Unternehmensplanung der VINCORION wurde der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung zum Zeitpunkt der Veräußerung mit 3.430 TEUR veranschlagt und als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteter finanzieller Vermögenswert angesetzt. Aufgrund der Entwicklung der VINCORION im 2. Halbjahr 2022 sowie der aktualisierten Unternehmensplanung für 2023 wurde die bedingte Gegenleistung im weiteren Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres vollständig aufgelöst. Die Neubewertung der bedingten Gegenleistung ist im oben dargestellten Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs enthalten. Darüber hinaus bestehen bezüglich einzelner Vermögenswerte Ansprüche sowie betragsmäßig limitierte Verpflichtungen aus Freistellungsvereinbarungen gegenüber der VINCORION, sodass diese wirtschaftlich bei Jenoptik verbleiben und zum 31. Dezember 2022 als zusätzliche Kaufpreisforderung in Höhe von 4.846 TEUR bzw. Rückstellung in Höhe von 3.120 TEUR bilanziert werden.

Das Ergebnis je Aktie aus aufgegebenem Geschäftsbereich (unverwässert = verwässert) beträgt minus 0,12 Euro (i.Vj. minus 0,15 Euro).

Auswirkungen der Veräußerung auf die Bilanzposten des Konzerns

Das abgehende Nettovermögen zum Zeitpunkt des Closings am 30. Juni 2022 setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 30.6.2022
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 14.448
Sachanlagen 32.973
Latente Steuern 5.670
Vorräte 66.304
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 26.231
Vertragsvermögenswerte 6.834
Sonstige Vermögenswerte 2.882
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 75
Schulden
Pensionsverpflichtungen 14.152
Sonstige Rückstellungen 19.924
Finanzverbindlichkeiten 20.058
Latente Steuerschulden 3.291
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.815
Vertragsverbindlichkeiten 9.912
Sonstige Verbindlichkeiten 5.490
Abgehendes Nettovermögen - 68.774

Netto-Cashflows aus aufgegebenem Geschäftsbereich

Die Netto-Cashflows von VINCORION stellen sich wie folgt dar:

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1.1.- 30.6.2022 1.1.- 31.12.2021
Laufende Geschäftstätigkeit 1.752 29.753
Investitionstätigkeit 1 58.558 - 9.995
Finanzierungstätigkeit - 2.076 - 4.055
Netto-Cashflows 58.234 15.703

1 einschließlich Einzahlungen aus dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereichs

Vermögenswerte und Schulden der als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Veräußerungsgruppe

Zum 31. Dezember 2021 wurden die folgenden Vermögenswerte und Schulden der VINCORION in der Kategorie "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen:

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in TEUR 31.12.2021
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 10.773
Sachanlagen 32.128
Latente Steuern 7.824
Vorräte 54.421
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 39.306
Vertragsvermögenswerte 11.395
Sonstige Vermögenswerte 883
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 46
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 156.777
Schulden
Pensionsverpflichtungen 21.189
Sonstige Rückstellungen 21.541
Finanzverbindlichkeiten 21.745
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17.282
Vertragsverbindlichkeiten 8.240
Sonstige Verbindlichkeiten 3.616
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 93.613
Reinvermögen, das in direktem Zusammenhang mit der Veräußerungsgruppe steht 63.164

In Folge der Klassifizierung als "zur Veräußerung gehalten" wurde im Vorjahr ein Wertminderungsaufwand nach Steuern in Höhe von 19.500 TEUR (Wertminderungsaufwand vor Steuern 22.300 TEUR, Ertragsteuern 2.800 TEUR) im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich erfasst und der Buchwert von VINCORION damit auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgewertet.

Der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts lagen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachteten Marktdaten beruhen (Stufe 3). Neben dem vertraglich vereinbarten Kaufpreis, der Nettofinanzverschuldung und einem vereinbarten Working-Capital-Ausgleichsmechanismus zum Bewertungsstichtag wurden auch erwartete bedingte Gegenleistungen in der Bewertung berücksichtigt.

4.10 Ergebnis der Aktionäre und Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis der Aktionäre beinhaltet das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen und das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich. Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Jahres im Umlauf befindlichen Aktien.

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1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Ergebnis der Aktionäre - fortgeführte Geschäftsbereiche in TEUR 61.918 90.518
Ergebnis der Aktionäre - aufgegebener Geschäftsbereich in TEUR - 6.817 - 8.520
Ergebnis nach Steuern der Aktionäre in TEUR 55.100 81.998
Gewichtete durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 57.238.115 57.238.115
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert = verwässert) 0,96 1,43

Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich ist vollständig den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen. Vom Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 63.851 TEUR (i.Vj. 92.859 TEUR) ist ein Betrag von 61.918 TEUR (i.Vj. 90.518 TEUR) den Aktionären des Mutterunternehmens zuzuordnen.

Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie für den aufgegebenen Geschäftsbereich ist im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" angegeben.

5 Angaben zur Bilanz

5.1 Immaterielle Vermögenswerte

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in TEUR Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten Erworbene Patente, Warenzeichen, Software, Kundenbeziehungen Selbst geschaffene Patente Geschäfts- oder Firmenwert
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten Stand am 1.1. 22.522 239.825 2.194 577.989
(27.971) (147.241) (2.176) (400.057)
Währungen - 5 3.863 0 5.324
(7) (4.147) (0) (12.587)
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 1 0 4.737 0 - 2.183
(0) (98.520) (0) (178.205)
Zugänge 4.207 5.001 291 0
(9.488) (1.732) (201) (0)
Abgänge 211 14.325 121 0
(1.742) (7.836) (183) (6.737)
Umbuchungen (+ /​ -) 0 7.963 0 0
(0) (594) (0) (0)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0
(- 13.202) (- 4.572) (0) (- 6.124)
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten Stand am 31.12. 26.512 247.064 2.364 581.130
(22.522) (239.825) (2.194) (577.989)
Abschreibungen Stand am 1.1. 12.569 81.272 1.005 4.966
(13.972) (73.132) (940) (9.895)
Währungen - 5 457 0 0
(7) (1.683) (0) (0)
Zugänge 696 30.028 184 0
(420) (18.328) (173) (0)
Wertminderungen 0 4.125 0 9.160
(0) (0) (0) (0)
Abgänge 0 14.307 6 0
(1.742) (7.776) (108) (4.929)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0
(- 88) (- 4.096) (0) (0)
Abschreibungen Stand am 31.12. 13.260 101.574 1.182 14.126
(12.569) (81.272) (1.005) (4.966)
Nettobuchwert am 31.12. 13.252 145.490 1.182 567.004
(9.953) (158.554) (1.190) (573.022)

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in TEUR Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten Stand am 1.1. 10.529 853.059
(7.569) (585.013)
Währungen - 8 9.175
(0) (16.742)
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 1 0 2.554
(0) (276.725)
Zugänge 971 10.469
(4.187) (15.608)
Abgänge 0 14.658
(3) (16.501)
Umbuchungen (+ /​ -) - 7.777 187
(- 565) (29)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0
(- 659) (- 24.558)
Anschaffungs-/​ Herstellungskosten Stand am 31.12. 3.714 860.785
(10.529) (853.059)
Abschreibungen Stand am 1.1. 0 99.812
(0) (97.938)
Währungen 0 451
(0) (1.691)
Zugänge 0 30.909
(0) (18.920)
Wertminderungen 0 13.285
(0) (0)
Abgänge 0 14.313
(0) (14.555)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0
(0) (- 4.183)
Abschreibungen Stand am 31.12. 0 130.143
(0) (99.812)
Nettobuchwert am 31.12. 3.714 730.642
(10.529) (753.247)

1 Finalisierung Erstkonsolidierung BG Medical und SwissOptic-Gruppe

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten betrafen in Höhe von 10.242 TEUR (i.Vj. 8.877 TEUR) noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte.

Die Abgänge von erworbenen Patenten, Warenzeichen, Software und Kundenbeziehungen betrafen überwiegend immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen von Akquisitionen in früheren Jahren erfasst wurden und nach Ablauf ihrer Nutzung vollständig abgeschrieben sind.

Als sonstige immaterielle Vermögenswerte werden entgeltlich erworbene Vermögenswerte ausgewiesen, die sich noch in Entwicklung befinden. Mit dem erfolgreichen Go-Live des neuen SAP S /​ 4HANA Systems, welches im Rahmen eines Programms zur Harmonisierung von Prozessen und Daten eingeführt wurde, erfolgten Umbuchungen in die Position erworbene Software.

Die Bestellobligos für immaterielle Vermögenswerte betrugen 299 TEUR (i.Vj. 241 TEUR).

Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Außer den Geschäfts- oder Firmenwerten lagen keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer vor.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurde den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Advanced Photonic Solutions, Smart Mobility Solutions sowie Non-Photonic Portfolio Companies, die im laufenden Geschäftsjahr auch die berichtspflichtigen Segmente darstellen, zugeordnet. Im Zusammenhang mit der Anpassung an die neue Segmentstruktur (vgl. Abschnitt "Angaben zur Segmentberichterstattung") erfolgte nach einer Prüfung der Werthaltigkeit eine teilweise Reallokation von Geschäfts- oder Firmenwerten zwischen den bisherigen Divisionen Light & Production und Light & Optics.

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Advanced Photonic Solutions (Vj: Light & Optics) 462.123 443.472
Smart Mobility Solutions (Vj: Light & Safety) 40.742 42.819
Non-Photonic Portfolio Companies (Vj: Light & Production) 64.139 86.730
Gesamt 567.004 573.022

Die Werthaltigkeitsprüfung für die Geschäfts- und Firmenwerte erfolgte auf Ebene der Segmente. Überstiegen die Buchwerte den erzielbaren Betrag, wurde der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend wertgemindert. Maßstab für die Werthaltigkeitsprüfung war der erzielbare Betrag, das heißt der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert.

Jenoptik ermittelte den erzielbaren Betrag in Form des Nutzungswerts auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür war die fünfjährige, vom Management genehmigte Unternehmensplanung. Diese berücksichtigte die Erfahrungen der Vergangenheit sowie aktuelle operative Ergebnisse und beruhte auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die zukünftige Entwicklung. Die Cashflows in der Detailplanungsphase wurden unter Zugrundelegung von differenzierten Wachstumsraten geplant. Diese berücksichtigten die Entwicklung und Dynamik der betreffenden Branchen und Zielmärkte.

Für die Divisionen wurden folgende Planungsprämissen zugrunde gelegt:

Advanced Photonic Solutions

Die Division profitierte im Geschäftsjahr 2022 von einer steigenden Nachfrage und konnte die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Positiven Einfluss auf die Umsatzentwicklung nahmen der steigende Bedarf der Halbleiterausrüstungsindustrie im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing. Das EBITDA konnte durch die gestiegenen Umsätze verbessert werden. Die Division fokussiert sich für weiteres Umsatzwachstum vor allem auf die Bereiche Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics sowie Optical Test & Measurement. Trotz der zunehmenden Herausforderungen im Beschaffungsmarkt sowohl für die eigene als auch die Produktion unserer Kunden erwartet Jenoptik ein weiteres Wachstum über alle Bereiche der Division Advanced Photonic Solutions. Mit dem Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe Ende 2021 will Jenoptik die Chancen und Synergien im Mittelfristzeitraum nutzen, um deutlich zum Wachstum der Division beizutragen.

Smart Mobility Solutions

Die Division erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzanstieg von ca. 3,8 Prozent. Der wachsende Bedarf an öffentlicher Sicherheit, insbesondere in den Regionen Amerika, Mittlerer Osten /​ Nordafrika und im europäischen Ausland, steht für die kommenden Jahre im Fokus der Entwicklung. Mit dem steigenden Wettbewerb werden eingeleitete Struktur- und Prozessoptimierungen fortgeführt und sollen mit der Erhöhung der lokalen und internationalen Wertschöpfung im Mittelfristzeitraum eine dauerhafte Umsatz- und Profitabilitätssteigerung, vor allem durch wiederkehrende Umsätze aus dem TSP-Geschäft, mit sich bringen.

Non-Photonic Portfolio Companies

Die Non-Photonic Portfolio Companies verzeichneten 2022 einen Umsatzrückgang und insbesondere bedingt durch Verluste im Projektgeschäft sowie positive Sondereffekte im Vorjahr eine rückläufige Profitabilität. Zusätzlich ergab sich aus der Prüfung der Geschäftsperspektiven, vor allem von INTEROB, eine Reduktion der erwarteten künftigen Cashflows. Verbunden mit dem Anstieg der Kapitalkosten resultierte für die Non-Photonic Portfolio Companies ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 9.160 TEUR auf den Geschäfts- oder Firmenwert. Infolge der geplanten Konzentration des Automation & Integration Geschäfts auf den Standort in Kanada prüfte Jenoptik auch einzelne Vermögenswerte auf Werthaltigkeit und erfasste auf Kundenbeziehungen einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand in Höhe von 4.125 TEUR sowie auf Sachanlagen in Höhe von 609 TEUR. Trotz struktureller Veränderungen hin zur E-Mobilität erwartet Jenoptik deutliches Wachstum durch die Erweiterung des Kunden- und Produktportfolios sowie die insgesamt gute Auftragslage. Durch die abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen, Skaleneffekte sowie kontinuierliche Struktur- und Prozessoptimierungen wird eine Steigerung der Profitabilität im Mittelfristzeitraum erwartet.

Das Ergebnis des jeweiligen Planjahres wird zur Ermittlung des Free Cashflows um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, wie beispielsweise Abschreibungen, bereinigt.

Es wird eine ewige Rente unterstellt, deren Höhe durch das Management aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts individuell für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit abgeleitet wird. Die ewige Rente beinhaltet eine Wachstumskomponente in Form eines Abschlags auf den Kapitalisierungszinssatz von 1,0 Prozentpunkten (i.Vj. zwischen 0,9 und 1,0 Prozentpunkte). Einmalige Effekte im letzten Planjahr werden vor Berechnung der ewigen Rente eliminiert.

Der für die Werthaltigkeitsprüfungen erforderlich gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern stellt die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken dar. Diese werden unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt. Die Komponenten zur Berechnung der Eigenkapitalkosten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie, ein aufgrund von divisionsspezifischen Peergroups ermittelter branchenüblicher Beta-Faktor sowie das durchschnittliche Länderrisiko jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Fremdkapitalkosten ermitteln sich unter Einbeziehung des risikofreien Zinses, des branchenüblichen Zuschlags für das Kreditrisiko (Spread) sowie des typisierten durchschnittlichen Steuersatzes. Die Gewichtung der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten erfolgt unter Anwendung der branchenüblichen Kapitalstruktur.

Die Werthaltigkeitsprüfungen wurden unter der Annahme gewichteter Kapitalkostensätze nach Steuern von 7,79 Prozent bis 9,45 Prozent (i.Vj. 6,42 Prozent bis 9,21 Prozent) vorgenommen. Dies entsprach gewichteten Kapitalkostensätzen vor Steuern von 9,87 Prozent bis 12,06 Prozent (i.Vj. 7,96 Prozent bis 12,21 Prozent).

Die Annahmen zur Bestimmung der Nutzungswerte je zahlungsmittelgenerierender Einheit sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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Wachstumskomponente in der ewigen Rente Gewichtete Kapitalkostensätze nach Steuern Gewichtete Kapitalkostensätze vor Steuern
Advanced Photonic Solutions 1,00 8,36 10,82
(Vj: Light & Optics) (0,90) (9,21) (12,21)
Smart Mobility Solutions 1,00 7,79 9,87
(Vj: Light & Safety) (0,90) (6,42) (7,96)
Non-Photonic Portfolio Companies 1,00 9,45 12,06
(Vj: Light & Production) (1,00) (8,36) (10,72)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen zum 31. Dezember 2022 Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet waren, wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Für die Divisionen Advanced Photonic Solutions sowie Smart Mobility Solutions würden eine Minderung der Cashflows oder eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkostensätze innerhalb der vom Management als möglich erachteten Bandbreiten nicht dazu führen, dass der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegt. Ein Anstieg der Kapitalkostensätze oder ein Rückgang der Cashflows bei den Non-Photonic Portfolio Companies würde zu einem Rückgang des zum 31. Dezember 2022 ermittelten erzielbaren Betrags (Nutzungswert) von 162.773 TEUR und damit folgendem weiteren Wertminderungsbedarf führen:

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Wertminderung von

TEUR
Erhöhung gewichtete Kapitalkosten (nach Steuern) um 1,00 Prozent 19.491
Reduktion Cashflows um 10 Prozent 16.277

5.2 Sachanlagen

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in TEUR Grundstücke, Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 1.1. 238.469 187.949 95.304 18.424 540.146
(261.175) (207.274) (118.150) (10.336) (596.934)
Währungen 2.499 5.291 349 371 8.509
(3.586) (4.045) (922) (189) (8.741)
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 1 - 753 - 486 0 0 - 1.239
(17.926) (13.539) (2.443) (268) (34.176)
Zugänge 27.921 28.160 10.230 29.204 95.514
(6.041) (14.753) (9.067) (14.160) (44.020)
Abgänge 2.847 18.004 8.854 98 29.802
(2.997) (19.134) (15.765) (4) (37.899)
Umbuchungen (+ /​ -) 6.828 4.869 577 - 12.044 230
(767) (3.953) (597) (- 5.413) (- 97)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0 0
(- 48.028) (- 36.480) (- 20.109) (- 1.112) (- 105.729)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 31.12. 272.116 207.779 97.606 35.857 613.358
(238.469) (187.949) (95.304) (18.424) (540.146)
Abschreibungen Stand am 1.1. 82.136 122.123 69.232 0 273.491
(91.531) (152.490) (89.415) (0) (333.436)
Währungen 848 4.074 317 0 5.239
(1.032) (2.807) (564) (0) (4.403)
Zugänge 12.500 15.771 8.954 0 37.225
(13.450) (12.290) (9.432) (0) (35.172)
Wertminderungen 160 156 293 0 609
(0) (3) (6) (0) (10)
Wertaufholungen 0 0 0 0 0
(- 451) (0) (0) (0) (- 451)
Abgänge 2.636 16.939 8.493 0 28.068
(2.347) (19.009) (15.121) (0) (36.477)
Umbuchungen (+ /​ -) - 1.832 1.511 64 0 - 257
(- 70) (2) (0) (0) (- 68)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0 0
(- 21.008) (- 26.460) (- 15.065) (0) (- 62.533)
Abschreibungen Stand am 31.12. 94.839 123.675 70.238 0 288.752
(82.136) (122.123) (69.232) (0) (273.491)
Nettobuchwert am 31.12. 177.277 84.104 27.368 35.857 324.606
(156.334) (65.826) (26.073) (18.424) (266.656)

1 Finalisierung Erstkonsolidierung BG Medical und SwissOptic-Gruppe

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Die Grundstücke und Gebäude des Konzerns mit einem Nettobuchwert von 177.277 TEUR (i.Vj. 156.334 TEUR) umfassten insbesondere die konzerneigenen Produktions- und Verwaltungsgebäude in Jena, Wedel, Bayeux (Frankreich), Heerbrugg (Schweiz), Huntsville (USA), Shanghai (China) und Rochester Hills (USA) sowie angemietete Produktions- und Verwaltungsgebäude in Berlin, Monheim und Chamberley (UK).

Die Bestellobligos für Sachanlagen in Höhe von 26.859 TEUR sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (i.Vj. 30.049 TEUR) und resultierten im Wesentlichen aus Ersatz- und Neuinvestitionen in technische Anlagen und Maschinen.

Zum Bilanzstichtag waren wie zum 31. Dezember 2022 keine Sachanlagen verpfändet.

5.3 Leasing

Der Konzern hat Leasingverträge für Immobilien, technische Anlagen und Maschinen und andere Anlagen, Kraftfahrzeuge sowie für Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen.

Der Ausweis der Nutzungsrechte erfolgt in der Bilanz innerhalb des Bilanzpostens Sachanlagen, in dem die zugrunde liegenden Vermögensgegenstände dargestellt würden, wenn sie Eigentum des Konzerns wären. Eine getrennte Darstellung der Nutzungsrechte zum 1. Januar 2022 und zum 31. Dezember 2022 sowie der Zugänge und Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022 können der untenstehenden Tabelle entnommen werden.

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in TEUR Nutzungsrechte Grundstücke, Bauten Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen Nutzungsrechte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt Nutzungsrechte
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 1.1. 34.304 20.529 7.066 61.900
(58.041) (10.277) (8.132) (76.450)
Währungen - 82 395 - 8 304
(1.395) (102) (94) (1.590)
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 0 0 0
(293) (5.508) (0) (5.802)
Zugänge 13.534 12.927 1.892 28.353
(4.365) (4.686) (1.904) (10.956)
Abgänge 1.566 605 2.354 4.525
(2.330) (0) (2.465) (4.795)
Umbuchungen (+ /​ -) 0 - 6.210 0 - 6.210
(0) (0) (- 20) (- 20)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0
(- 27.461) (- 44) (- 579) (- 28.084)
Anschaffungs-/​Herstellungskosten Stand am 31.12. 46.190 27.037 6.596 79.822
(34.304) (20.529) (7.066) (61.900)
Abschreibungen Stand am 1.1. 13.724 3.683 3.852 21.258
(15.271) (2.024) (3.828) (21.124)
Währungen - 34 206 - 16 156
(460) (52) (58) (570)
Zugänge 6.025 3.012 1.993 11.031
(8.255) (1.625) (2.476) (12.355)
Wertminderungen 0 18 99 117
(0) (0) (0) (0)
Abgänge 1.459 605 2.177 4.241
(1.688) (0) (2.198) (3.886)
Umbuchungen (+ /​ -) 0 - 3.704 3 - 3.702
(0) (0) (- 17) (- 17)
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 0 0 0
(- 8.573) (- 19) (- 296) (- 8.887)
Abschreibungen Stand am 31.12. 18.256 2.609 3.755 24.619
(13.724) (3.683) (3.852) (21.258)
Nettobuchwert am 31.12. 27.934 24.428 2.841 55.203
(20.581) (16.847) (3.214) (40.642)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Der Ausweis der Leasingverbindlichkeiten erfolgt in der Bilanz innerhalb der Posten "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" bzw. "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten":

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 42.360 27.528
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 11.916 11.418

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Zinsaufwendungen für Leasing 976 TEUR (i.Vj. 785 TEUR).

Neben den Abschreibungen und Zinsaufwendungen wurden folgende Aufwendungen ergebniswirksam erfasst:

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Aufwand für Leasingverträge

(in TEUR)
1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
aus kurzfristigen Leasingverträgen 1.944 972
aus geringwertigen Leasingverträgen 1.597 1.605
aus variablen Leasingzahlungen 802 1.033
Gesamtaufwand Leasing 4.342 3.609

Die variablen Leasingzahlungen enthalten im Wesentlichen Zahlungen für Nichtleasingkomponenten von Leasingverträgen, die nach IFRS 16 bilanziert wurden.

Die Zahlungsverpflichtungen aus fixen Leasingzahlungen sind nach ihrer Fristigkeit in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:

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Verbindlichkeiten aus fixen Leasingzahlungen

(in TEUR)
31.12.2022 31.12.2021
bis 1 Jahr 12.962 12.373
1 bis 5 Jahre 31.498 23.929
über 5 Jahre 13.013 5.119
Gesamt 57.474 41.421

In den Leasingverträgen enthaltene Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden vom Management ausgehandelt. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, wurde vom Management entsprechend geprüft und bewertet.

Die undiskontierten potenziellen künftigen Leasingzahlungen für Perioden nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in die Laufzeit des Leasingverhältnisses eingeschlossen sind, sind in folgender Tabelle dargestellt:

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Weitere Angaben

(in TEUR)
31.12.2022 31.12.2021
Zahlungsverpflichtungen für kurzfristige Leasingverträge 989 394
Mögliche Zahlungsmittelabflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht bilanziert wurden 7.204 6.191

Im Geschäftsjahr 2022 betrug der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverträgen der fortgeführten Geschäftsbereiche (inklusive kurzfristigen und geringwertigen Leasingverträgen sowie variablen Leasingzahlungen) mit Zinsanteil 18.182 TEUR (i.Vj. 14.731 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2022 beliefen sich die Erträge aus Untervermietung von Rechtsgütern für die Nutzung von Anlagevermögen auf 182 TEUR (i.Vj. 181 TEUR).

5.4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Folgende Gesellschaften wurden als assoziiertes Unternehmen bzw. als Joint Venture nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen:

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TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea
HILLOS GmbH, Jena, Deutschland
Trioptics France S.A.R.L., Villeurbanne, Frankreich

Die nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der Gesellschaften, die für sich genommen nicht wesentlich sind:

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Joint Ventures Assoziiertes Unternehmen
in TEUR 2022 2021 1 2022 2021 1
--- --- --- --- ---
Summe der Buchwerte der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 8.504 8.544 5.806 5.784
Summe des Anteils des Konzerns am:
Gewinn /​ Verlust aus fortgeführten Aktivitäten 682 819 - 105 - 140
Sonstiges Ergebnis 0 0 12 - 77
Gesamtergebnis 682 819 - 93 - 217

1 Finanzinformationen angepasst an finalen Jahresabschluss der Gesellschaft

5.5 Sonstige langfristige Vermögenswerte

Sonstige langfristige Vermögenswerte enthalten sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Vermögenswerte.

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Derivate 10.428 2.978
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.242 1.970
Übrige langfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte 1.058 1.519
Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 2
Rückdeckungsversicherung 0 85
Gesamt 13.729 6.555

Für die sonstigen langfristigen Vermögenswerte bestanden wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen.

Die Gesamtposition der Derivate wird im Abschnitt "Finanzinstrumente" erläutert.

5.6 Vorräte

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 105.796 80.655
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 112.626 86.840
Fertige Erzeugnisse und Waren 35.689 30.285
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 1.838 2.433
Gesamt 255.950 200.213

Zum Geschäftsjahresende 2022 wurden kumulierte Wertminderungen in Höhe von 38.922 TEUR (i.Vj. 38.552 TEUR) im Buchwert berücksichtigt. Der Nettoveräußerungswert dieser Vorräte betrug 73.147 TEUR (i.Vj. 63.126 TEUR).

Die in den Umsatzkosten als Aufwand erfassten Wertberichtigungen betrugen 8.334 TEUR (i.Vj. 5.495 TEUR).

Der Verbrauch der Vorräte beeinflusste den Aufwand mit 299.057 TEUR (i.Vj. 234.338 TEUR), die folgende Tabelle stellt die Verteilung dar:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Umsatzkosten 296.102 231.992
Forschungs- und Entwicklungskosten 2.251 1.783
Vertriebskosten 299 175
Verwaltungskosten 406 388
Gesamt 299.057 234.338

Zu den Stichtagen lagen wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen an den Vorräten vor.

5.7 Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 134.844 110.766
Forderungen aus fälligen Anzahlungsanforderungen 3.343 9.398
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen 582 310
Gesamt 138.769 120.475

Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprachen zum Stichtag den Buchwerten. Sie sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30 bis 60 Tagen.

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte 142.038 117.516
Forderungen aus fälligen Anzahlungsanforderungen 3.343 9.398
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen 582 310
Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt 145.963 127.225
Kumulierte Wertberichtigung - 7.194 - 6.750
Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.769 120.475

Ausfallrisiken wurden durch die Bonitätsbewertung von Kunden unter Berücksichtigung von regionalen und unternehmensspezifischen Besonderheiten mittels Scorecard ermittelt. In diese fließt neben internen Unternehmensdaten auch die Kreditbeurteilung externer Auskunfteien ein. Anhand der vorgenommenen Würdigung der Kunden werden Kreditrahmen vergeben, die eine aktive Steuerung von Geschäftsvorfällen gewährleisten. So können unter anderem bestimmte Zahlungsmodalitäten mit den Kunden entsprechend ihrer Bonität vereinbart werden. Zudem werden ausstehende Forderungen gegen Kunden regelmäßig überwacht und Maßnahmen ergriffen, die überfällige Forderungen reduzieren sollen.

Dem Ausfallrisiko wird durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder:

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in TEUR 2022 2021
Wertberichtigungen zum 1.1. 6.750 6.031
Zuführung 3.503 3.400
Auflösung /​ Ausbuchung 3.089 2.407
Inanspruchnahme 19 581
Konsolidierungskreisänderungen 0 369
Währungen 49 210
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 - 272
Wertberichtigungen zum 31.12. 7.194 6.750

Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag analysiert, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Liegen objektive Hinweise auf Wertminderungen vor, wird eine Einzelwertberichtigung vorgenommen. Zudem werden pauschalierte Einzelwertberichtigungen für zu Kategorien zusammengefasste Forderungen auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen erfasst. Abschließend erfolgt die Bildung einer Pauschalwertberichtigung, um das bestehende Ausfallrisiko für nicht wertberichtigte, nicht fällige Forderungen zu berücksichtigen.

Neben systemseitigen Bewertungsroutinen zur Ermittlung des erwarteten Ausfallrisikos werden zusätzliche individualisierte Bewertungsanpassungen vorgenommen. Dabei werden insbesondere geographische Lage, Branche, Fördermaßnahmen durch öffentliche Einrichtungen sowie individuelle Vereinbarungen mit den jeweiligen Kunden in die Bewertung einbezogen.

Für nicht wertgeminderte Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2022 wie im Vorjahr keine Sicherheiten in Form von Bankgarantien.

Die nachstehende Tabelle zeigt die mithilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten:

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in TEUR Erwartete Kreditausfallrate Geschätzter Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug Erwarteter Kreditverlust
nicht fällig 0,58 % 106.995 616
(0,58 %) (88.325) (510)
überfällig < 30 Tage 0,97 % 15.912 154
(1,84 %) (12.989) (239)
überfällig 30 - 60 Tage 6,56 % 5.823 382
(6,95 %) (5.741) (399)
überfällig 61 - 120 Tage 19,69 % 6.147 1.210
(29,15 %) (4.281) (1.248)
überfällig 121 - 240 Tage 46,27 % 3.059 1.415
(26,96 %) (1.954) (527)
überfällig 241 - 360 Tage 65,25% 1.275 832
(76,36 %) (1.039) (793)
überfällig > 360 Tage 91,42 % 2.826 2.584
(95,21 %) (3.187) (3.035)
Summe 5,06 % 142.038 7.194
(5,74 %) (117.516) (6.750)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2022 lagen die sachverhaltsbezogenen Einzelwertberichtigungen auf Forderungen bei 2.028 TEUR (i.Vj. 1.480 TEUR). Diese betrafen überwiegend Forderungen mit einer Überfälligkeit von mehr als 360 Tagen.

Factoring

Aufgrund verlängerter Zahlungsziele bei Kunden, Vorleistungen für kundenspezifische Projekte sowie geänderter Abrechnungsmodalitäten nutzt Jenoptik Factoring. Im Rahmen eines echten und stillen Factoring-Programms werden bestehende Forderungen gegen Entgelt - mit Übergang des Ausfall- oder Delkredererisikos - an eine Factoring-Gesellschaft (im Folgenden "Factor") veräußert. Die (aufgrund des stillen Charakters) vereinnahmten Zahlungen der originären Kunden an den Konzern werden als "sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten" passiviert und anschließend an den Factor weitergeleitet.

In der Bilanz werden verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums auf den Factor gemäß IFRS 9 ausgebucht und bis zur Einzahlung als Forderungen gegen den Factor unter dem Posten "Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte" bilanziert. Bei Zahlung des Factors kommt es zur finalen Ausbuchung des Vermögenswerts.

Factoring-Gebühren werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter den Verwaltungskosten ausgewiesen.

In der Kapitalflussrechnung werden die Einzahlungen des Factors an den Konzern im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abgebildet. Die Einzahlung durch den originären Kunden sowie die anschließende Auszahlung infolge der Weiterleitung an den Factor werden als Saldo im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erfasst.

Zum 31. Dezember 2022 wurden im Rahmen des stillen Factorings Forderungen im Wert von 25.000 TEUR (i.Vj. 20.796 TEUR) verkauft. Unter Berücksichtigung eines Sicherheitseinbehalts des Factors von 5 Prozent betrug die Summe der Zahlungseingänge 23.750 TEUR (i.Vj. 19.756 TEUR). Der Ausweis des Sicherheitseinbehalts erfolgt unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten.

5.8 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Der Bilanzposten "Vertragsvermögenswerte" beinhaltet bedingte Ansprüche des Konzerns gegen Kunden auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die bereits übertragen wurden. Diese gliedern sich wie folgt:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Vertragsvermögenswerte 58.096 81.414
Realisierung innerhalb eines Jahres 57.310 78.398
Realisierung in mehr als einem Jahr 786 3.016

Dem Ausfallrisiko von Vertragsvermögenswerten wird grundsätzlich durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen. Zum 31. Dezember 2022 wurden keine Indikatoren für eine Einzelwertberichtigung identifiziert. Das allgemeine Ausfallrisiko wurde mittels einer Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes abgebildet. Die Wertberichtigung betrug 85 TEUR (i.Vj. 123 TEUR).

Der Bilanzposten "Vertragsverbindlichkeiten" stellt nach IFRS 15 die Verpflichtungen des Konzerns dar, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat bzw. für die eine angeforderte Anzahlung fällig ist.

Den Stand der Vertragsverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Vertragsverbindlichkeiten 64.856 47.323
Realisierung innerhalb eines Jahres 62.223 44.684
Realisierung in mehr als einem Jahr 2.633 2.639

Von den zu Jahresbeginn bilanzierten Vertragsverbindlichkeiten sind im Berichtsjahr 36.915 TEUR als Umsatzerlöse realisiert worden.

Der Transaktionspreis für alle Kundenaufträge, die noch nicht vollständig erfüllt sind, wird als Auftragsbestand ausgewiesen. Dieser weist die nachfolgenden Fälligkeiten auf:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Transaktionspreis der noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen 733.656 543.491
Realisierung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres 611.980 467.020
Realisierung im übernächsten Geschäftsjahr 88.145 28.105
Realisierung in späteren Geschäftsjahren 33.531 48.365

5.9 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus bedingten Gegenleistungen 3.652 13.347
Forderungen aus Unternehmenserwerben 0 3.818
Forderungen aus Unternehmensverkäufen 4.846 0
Forderung aus Sicherheitseinbehalten Factoring 1.248 1.032
Sonstige Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen 1.006 115
Derivate 1.385 68
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.287 1.201
Gesamt 13.423 19.582

Forderungen aus bedingten Gegenleistungen resultieren aus einer im Rahmen des Erwerbs von TRIOPTICS vereinbarten umsatzabhängigen Malus-Regelung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde (vgl. Abschnitt "Finanzinstrumente").

Die Forderungen aus Unternehmensverkäufen resultieren aus der Veräußerung der VINCORION (vgl. Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich").

Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Der Buchwert der sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Bruttowert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte 14.712 20.335
Kumulierte Wertberichtigung - 1.290 - 753
Buchwert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte zum 31.12. 13.423 19.582

5.10 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Abgrenzungen 8.730 5.711
Forderungen aus sonstigen Steuern 8.506 4.313
Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.393 605
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 636 810
Gesamt 19.265 11.439

5.11 Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals der Jenoptik ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 auf den Namen lautende Stückaktien.

Zugegangene Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sind im Abschnitt "Eigenkapital" des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG enthalten. Sämtliche Stimmrechtsmitteilungen der letzten fünf Jahre sind zudem auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Aktie /​ Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2019 wurde ein "Genehmigtes Kapital 2019" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 11. Juni 2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und /​ oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen:

a) für Spitzenbeträge;

b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft;

c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;

d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.

Sämtliche vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und /​ oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.

Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Genehmigte Kapital 2019 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 14.950 TEUR durch Ausgabe von bis zu 5.750.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2021"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

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die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und /​ oder Wandlungsrechten aus Options- und /​ oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und /​ oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 bis zum 8. Juni 2026 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/​oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und /​ oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 8. Juni 2026 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und /​ oder Andienungen von Aktien erfolgen

und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung hiervon und auch von § 60 Abs. 2 AktG abweichend auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und /​ oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 10-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen. Das bedingte Kapital 2021 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Rücklagen

Kapitalrücklage. Die Kapitalrücklage enthält die im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS erfassten Anpassungen sowie die bis zum 31. Dezember 2002 mit den Rücklagen verrechneten Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.

Andere Rücklagen. Bestandteil der anderen Rücklagen sind in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen abzüglich gezahlter Dividenden.

In den anderen Rücklagen sind zudem die erfolgsneutral zu berücksichtigenden Wertveränderungen für

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Eigenkapitalinstrumente, die als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis designiert werden,
Cashflow Hedges,
kumulierte Währungsdifferenzen und
versicherungsmathematische Gewinne /​ Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

enthalten.

Die Rücklage für Cashflow Hedges beinhaltet neben dem wirksamen Teil der Gewinne und Verluste aus der Absicherung von Cashflows auch Wertänderungen des Zeitwerts des Zinscap sowie Elemente des Zins- und Währungsswap USD, soweit diese aus der Designation als Sicherungsinstrument ausgenommen wurde (vgl. Abschnitt "Finanzinstrumente").

Insbesondere in Folge der Veräußerung der VINCORION wurden bisher im Eigenkapital erfasste Verluste aus Währungsumrechnung in Höhe von 593 TEUR (i.Vj. Gewinne von 16 TEUR) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Eigene Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots.

Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf.

Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2022 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

5.12 Pensionsverpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden-und Hinterbliebenenleistungen gebildet und bestehen in Deutschland und der Schweiz. Darüber hinaus bestehen in Frankreich Zusagen auf Einmalzahlungen bei Renteneintritt.

Durch die Akquisition der SwissOptic AG wurden 2021 zusätzliche Verpflichtungen aufgrund des Schweizer Vorsorgesystems übernommen, die aufgrund einer möglichen Nachschusspflicht im Falle einer Unterdeckung als leistungsorientierter Plan eingestuft werden. Der Plan ist entsprechend den gesetzlichen Anforderungen finanziert und sieht bis zum Übergang in den Ruhestand eine Risikobeteiligung der Versorgungsberechtigten vor. Hierbei erfolgt die Finanzierung des Pensionsplans durch Beiträge sowohl des Arbeitgebers als auch der Arbeitnehmer. Die korrespondierenden Vermögenswerte werden als Planvermögen mit der übernommenen Verpflichtung verrechnet.

Aufgrund der Klassifizierung der Division VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich nach IFRS 5 wurden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Vorjahr in den Posten "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" umgegliedert und sind zum Closing am 30. Juni 2022 abgegangen.

Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter bei Rentenbeginn ab.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von beitragsorientierten als auch leistungsorientierten Plänen. Bei den beitragsorientierten Plänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen.

Leistungsorientierte Pläne

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsänderungsrisiko ist die Gesellschaft dem Währungsrisiko sowie dem Anlagerisiko ausgesetzt.

Pensionspläne in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse werden seit der Niedrigzinsphase aufgrund des damit verbundenen Risikos einer Inanspruchnahme aus der Subsidiärhaftung als leistungsorientierte Pläne eingestuft und entsprechend bilanziert.

Die in Deutschland bestehenden Versorgungspläne sind mit Ausnahme der rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse geschlossen.

Die Leistungszusagen umfassen 904 Anspruchsberechtigte, einschließlich 583 aktiver Mitarbeiter, 108 ehemaliger Mitarbeiter sowie 213 Pensionäre und Hinterbliebene.

Insbesondere die Zusagen über die Gruppenunterstützungskasse, Pläne nach dem Schweizer Vorsorgesystem sowie die Verpflichtungen des aufgegebenen Geschäftsbereichs bis zur Entkonsolidierung sind mittels Planvermögen teilweise gedeckt und in Übereinstimmung mit IAS 19 saldiert. Das Planvermögen wird im Wesentlichen durch die Leica Pensionskasse (Schweiz) und die AXA Lebensversicherung AG verwaltet.

Die Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) ist im Folgenden dargestellt:

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in TEUR 2022 2021
DBO am 1.1. 111.567 83.209
Währungseinfluss 4.066 637
Dienstzeitaufwand 3.648 719
Beiträge zu den Versorgungsplänen 2.862 490
Davon von Arbeitnehmern 2.862 490
Zinsaufwand 510 481
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) - 21.799 - 6.419
Erfahrungsbedingte Gewinne und Verluste - 223 - 145
Veränderungen demographischer Annahmen - 41 - 566
Veränderungen von finanziellen Annahmen - 21.535 - 5.707
Änderungen Konsolidierungskreis 0 83.129
Pensionszahlungen - 694 - 2.336
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 - 48.342
DBO am 31.12. 100.160 111.567
davon Schweiz 85.827 90.890
davon Deutschland 13.711 20.050
davon Übrige Länder 622 627

Die Veränderungen des Planvermögens stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR 2022 2021
Planvermögen am 1.1. 102.188 48.031
Währungseinfluss 4.266 628
Verzinsung des Planvermögens 426 266
Ergebnis des Planvermögens abzüglich typisierter Verzinsung (Neubewertungen) - 9.468 568
Dotierung 5.737 744
Arbeitgeber 2.875 254
Arbeitnehmer 2.862 490
Änderungen Konsolidierungskreis 0 81.156
Verwaltungskosten - 115 - 14
Pensionszahlungen - 405 - 2.036
Umgliederung gemäß IFRS 5 0 - 27.154
Planvermögen am 31.12. 102.629 102.188
davon Schweiz 92.557 88.136
davon Deutschland 10.071 14.053

Die Effekte des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwands der fortgeführten Geschäftsbereiche werden folgen dermaßen zusammengefasst:

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in TEUR 1.1.-31.12.2022 1.1.-31.12.2021
Dienstzeitaufwand 3.648 358
Nettozinsaufwand 84 68
Gesamtaufwand 3.732 426

Der laufende Dienstzeitaufwand ist in den Personalkosten der Funktionsbereiche enthalten. Der Zinsaufwand auf die Verpflichtung sowie die Verzinsung des Planvermögens wird im Zinsergebnis ausgewiesen.

Die Nettopensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag ergibt sich wie folgt:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Barwert der fondsgedeckten Pläne 96.425 105.741
Planvermögen - 102.629 - 102.188
Nettoverpflichtung/​Vermögenswert der fondsgedeckten Pläne - 6.203 3.552
Nettoverpflichtung der nicht fondsgedeckten Pläne 3.735 5.827
Nettoverpflichtung /​ Vermögenswert aus leistungsorientierten Plänen - 2.468 9.379
Anpassung aufgrund Vermögensobergrenze 6.730 0
Gesamt 4.262 9.379
davon Schweiz 0 2.754
davon Deutschland 3.639 5.998
davon Übrige Länder 622 627

Die Auswirkungen der Vermögensobergrenzen zum 31. Dezember 2022 betreffen die Verpflichtungen aufgrund des Schweizer Vorsorgesystems.

Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Versicherungsverträge 9.697 13.636
Aktien, Anleihen und sonstige Wertpapiere 37.720 42.425
Immobilien 37.076 31.205
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.930 3.385
Sonstige Unternehmensbeteiligungen 0 135
Sonstige Vermögenswerte und Schulden 12.204 11.403
Gesamt 102.628 102.188

Die Versicherungsverträge entfallen in Höhe von 9.544 TEUR auf Rentenversicherungen bei der AXA Lebensversicherung AG. Die Kapitalanlagen der Versicherungsgesellschaft erfolgten im Wesentlichen in Aktien und Investmentvermögen, Inhaberschuldverschreibungen und festverzinslichen Wertpapieren sowie sonstigen Darlehensforderungen.

Die wesentlichen gewichteten durchschnittlichen versicherungsmathematischen Annahmen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Inflationserwartungen sind in den genannten Annahmen, soweit zutreffend, berücksichtigt.

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in Prozent 2022 2021
Abzinsungssatz
Deutschland 3,76 1,05
Schweiz 2,15 0,30
Frankreich 3,72 1,04
Künftige Gehaltssteigerungen 1
Schweiz 2,00 1,50
Frankreich 3,50 2,00
Künftige Rentensteigerungen
Deutschland 2,00 1,75
Deutschland (Gruppenunterstützungskasse) 1,00 1,00
Schweiz 0,25 0

1 in Deutschland nicht relevant

Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden in Deutschland nach den Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck ermittelt. In der Schweiz kommen die Sterbetafeln BVG 2020 zur Anwendung und in Frankreich die aktuellen Tabellen des INSEE.

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste ergeben sich aus Bestandsänderungen und Abweichungen von den tatsächlichen Trends (zum Beispiel Einkommens- oder Rentenerhöhungen) gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend den Regeln von IAS 19 wird dieser Betrag mit dem sonstigen Ergebnis im Eigenkapital verrechnet.

Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen zum Bilanzstichtag würde die DBO folgendermaßen beeinflussen:

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Veränderung der DBO
in TEUR Anstieg Rückgang
--- --- ---
Abzinsungssatz - - 8.626 9.280
Veränderung um 1,0 Prozentpunkte (- 14.864) (15.254)
Künftige Gehaltssteigerungen - 1.485 - 1.333
Veränderung um 1,0 Prozentpunkte (1.625) (- 1.579)
Künftige Rentensteigerungen - 7.111 - 1.584
Veränderung um 1,0 Prozentpunkte (9.557) (- 558)
Sterblichkeit - 2.284 - 2.336
Veränderung um 1 Jahr (3.730) (- 3.734)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Die Sensitivitätsanalyse stellt die Veränderung der DBO bei Veränderung einer Annahme dar. Da die Veränderungen aufgrund finanzmathematischer Effekte nicht linear auf die Berechnung der DBO wirken, kann die kumulative Veränderung der DBO aus der Veränderung mehrerer Annahmen nicht unmittelbar abgeleitet werden.

Die Verringerung der Rentensteigerung wurde auf maximal 0 Prozent begrenzt, was insbesondere auf die Versorgungsverpflichtung der SwissOptic AG Anwendung fand.

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die gewichtete durchschnittliche Restdienstzeit 9 Jahre und die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung 13 Jahre.

Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen zum 31. Dezember 2022 betragen für das folgende Geschäftsjahr 5.090 TEUR (i.Vj. 4.386 TEUR) und die darauf folgenden vier Geschäftsjahre insgesamt 22.239 TEUR (i.Vj. 19.219 TEUR).

Beitragsorientierte Pläne

Im Rahmen beitragsorientierter Pläne betrugen die Aufwendungen der fortgeführten Geschäftsbereiche 2022 19.351 TEUR (i.Vj. 17.929 TEUR), darin enthalten sind Beiträge an gesetzliche Rentenversicherungsträger in Höhe von 14.455 TEUR (i.Vj. 13.562 TEUR).

5.13 Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in der unten aufgeführten Tabelle dargestellt.

Wesentliche Posten in den Personalrückstellungen betreffen Leistungsprämien, Ergebnisbeteiligungen und ähnliche Verpflichtungen sowie die aktienbasierte Vergütung für den Vorstand und Teile des Top-Managements. Weiterhin beinhalteten die Personalrückstellungen Jubiläumszuwendungen in Höhe von 4.500 TEUR (i.Vj. 5.217 TEUR) und Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 2.035 TEUR (i.Vj. 1.628 TEUR). Für die Jubiläums-und Altersteilzeitverpflichtungen wurden versicherungsmathematische Gutachten erstellt, mit der Annahme einer Einkommenssteigerung in Deutschland von 2,71 Prozent (i.Vj. 2,44 Prozent).

Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen umfasste Aufwendungen für Einzelgewährleistungssachverhalte sowie pauschale Gewährleistungsrisiken. Die Berechnung der Rückstellung für pauschale Gewährungsleistungsrisiken basiert auf Erfahrungswerten der Vergangenheit, die als Gewährleistungskostenquote des Umsatzes unternehmens- bzw. produktgruppenspezifisch ermittelt und auf den gewährleistungsbehafteten Umsatz angewandt wurden. Die im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Auflösungen beinhalteten insbesondere Gewährleistungsrückstellungen für konkrete Einzelsachverhalte, bei denen die zugrunde liegenden Verpflichtungen aufgrund von mit Kunden getroffenen Vereinbarungen zur Schadensbehebung entfallen waren.

Die Rückstellungen für Drohverluste wurden für einzelne Kundenaufträge gebildet und betreffen insbesondere einen größeren Kundenauftrag in der Division Advanced Photonic Solutions.

Die übrigen Rückstellungen umfassen unter anderem Rückbauverpflichtungen. Weiterhin wurden in den übrigen Rückstellungen eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt wurden, ausgewiesen. Die Zuführungen im Geschäftsjahr 2022 betreffen insbesondere Rückstellungen für betragsmäßig limitierte Freistellungsvereinbarungen aus dem Verkauf der VINCORION in Höhe von 3.120 TEUR (vgl. Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich").

Im Folgenden werden die erwarteten Inanspruchnahmen nach Fristigkeiten dargestellt:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 2022
Personal 26.573 5.634 1.882 34.089
Garantieverpflichtungen 6.392 1.999 0 8.391
Drohverluste 4.631 3.959 0 8.590
Übrige 6.292 2.230 1.339 9.860
Gesamt 43.887 13.822 3.221 60.930

5.14 Aktienbasierte Vergütung

Der Jenoptik-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2022 über aktienbasierte Vergütungsinstrumente in Form von virtuellen Aktien für die beiden Vorstandsmitglieder und Teile des Top-Managements. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den Long Term Incentives des für Hans-Dieter Schumacher bis Ende 2017 geltenden Vorstandsvergütungssystems (Auszahlung letzte Tranche 2022) und des Vergütungssystems für Teile des Top-Managements ("LTI") sowie den Performance Shares nach dem derzeit geltenden Vorstandsvergütungssystem.

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in TEUR Stand am 1.1.2022 Währungen Zuführung Auf- und Abzinsung Verbrauch Auflösung
Personal 30.687 122 25.168 - 622 - 19.884 - 1.383
Garantieverpflichtungen 10.322 10 4.073 - 81 - 2.108 - 3.826
Drohverluste 8.800 48 3.011 - 362 - 1.875 - 1.032
Übrige 7.984 - 12 5.502 - 225 - 1.652 - 1.737
Gesamt 57.794 168 37.754 - 1.290 - 25.519 - 7.978

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in TEUR Stand am 31.12.2022
Personal 34.089
Garantieverpflichtungen 8.391
Drohverluste 8.590
Übrige 9.860
Gesamt 60.930

In Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung mit Barausgleich ergaben sich für die fortgeführten Geschäftsbereiche folgende Effekte:

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Gewinn oder Verlust Bilanz
in TEUR 2022 2021 2022 2021
--- --- --- --- ---
virtuelle Aktien laufendes Jahr - 461 - 730 461 730
virtuelle Aktien Vorjahre 222 - 717 1.872 2.176
Gesamt - 240 - 1.447 2.333 2.906

Bewertungsgrundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der LTI ist der tagesgenaue und volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs der JENOPTIK AG der letzten zwölf Monate. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Performance Shares erfolgt auf Grundlage einer arbitragefreien Bewertung nach dem Optionspreismodell von Black /​ Scholes.

Die dem Vorstand gewährten virtuellen Aktien werden grundsätzlich nach Ablauf ihrer vierjährigen vertraglich festgelegten Laufzeit ausgezahlt. Dies gilt bei den Performance Shares jedoch nur, wenn bei Beendigung der Laufzeit mehrjährige Erfolgsziele erreicht werden. Performance Shares werden auch im Falle eines Ausscheidens erst zum Ende der jeweiligen Performance Periode je nach Erreichen der Erfolgsziele bewertet, final zugeteilt und sodann ausgezahlt. Die für die Geschäftsjahre 2019 bis 2022 vorläufig zugeteilten virtuellen Aktien für den Vorstand sind zum Bilanzstichtag 2022 zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

Die Entwicklung der virtuellen Aktien der Vorstandsmitglieder ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in Stück Anzahl 2022 Anzahl 2021
Vorstand
1.1. 125.026 124.701
gewährt für Periode 21.530 30.273
gewährt für Dividendenschutz Altaktien 1 n.a. 161
verfallen 2 - 18.218 - 8.102
ausgezahlt - 22.018 - 22.007
31.12. 106.319 125.026

1 LTI gemäß dem bis 2017 geltenden Vorstandsvergütungssystem

2 Anpassung vorläufige Zuteilung an Zielerreichung während der Performance-Periode

Auch für Teile des Top-Managements werden virtuelle Aktien gewährt. Die Ermittlung der Anzahl der zuzuteilenden virtuellen Aktien erfolgt auf Basis der Zielerreichung und des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie der letzten zwölf Monate des Bezugsjahres. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahres. Bei einem Ausscheiden vor Ablauf der Laufzeit können die virtuellen Aktien in Abhängigkeit der Ausscheidensgründe verfallen.

Die Entwicklung dieser virtuellen Aktien ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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in Stück Anzahl 2022 Anzahl 2021
Mitglieder des Top Managements
1.1. 28.491 25.496
gewährt für Periode 8.249 8.526
gewährt für Anpassung Zielerreichungsgrad Vorjahr 683 - 2.242
ausgezahlt - 5.629 - 3.289
31.12. 31.794 28.491

Die virtuellen Aktien des Top Managements werden mit dem anteiligen, bereits erdienten beizulegenden Zeitwert bewertet und ebenfalls in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

5.15 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben 320 10.692
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 0 3.022
Verbindlichkeiten aus Zinsen 3.762 2.897
Derivate 1.963 1.818
Verbindlichkeiten aus Aufsichtsratsvergütung 796 791
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3.465 2.803
Gesamt 10.306 22.023

Die Positionen Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben und Derivate wird unter der Anhangangabe "Finanzinstrumente" näher erläutert.

Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen beinhalteten im Vorjahr die Cash-Pool-Verbindlichkeiten gegenüber der im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanzierten HILLOS GmbH.

5.16 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen 9.056 9.392
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 7.560 7.171
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 1.969 1.708
Verbindlichkeiten gegenüber Berufsgenossenschaft 1.081 998
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 210 980
Gesamt 19.876 20.249

Die Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen beinhalteten unter anderem Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben.

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern wiesen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer aus.

6 Angaben zur Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds wird definiert als die Summe der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer anfänglichen Fälligkeit von weniger als drei Monaten.

In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Eine Anpassung der Kapitalflussrechnung aufgrund des aufgegebenen Geschäftsbereichs erfolgte nicht; die Netto-Cashflows sind im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" dargestellt. Die Veränderungen der Bilanzposten, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises nicht zahlungswirksam sind und eliminiert werden. Ausgehend vom Ergebnis vor Steuern der fortgeführten sowie des aufgegebenen Geschäftsbereichs wird der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis vor Steuern wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt. Diese betrafen im Vorjahr insbesondere Erträge aus Fair-Value Anpassungen bedingter Kaufpreiskomponenten aus den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital, in den Rückstellungen und den übrigen operativen Bilanzposten ergibt sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit.

Trotz deutlicher gestiegener Investitionen in Sachanlagen hat sich der Cashflow aus Investitionstätigkeit von minus 413.621 auf minus 13.415 TEUR verbessert, da im Vorjahr Auszahlungen für den Erwerb der BG Medical und SwissOptic-Gruppe enthalten waren, denen im laufenden Jahr Einzahlungen aus dem Abgang der VINCORION gegenüberstehen (vgl. dazu Abschnitte "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" sowie "Aufgegebener Geschäftsbereich").

Die Mittelabflüsse für die gezahlte Dividende an Gesellschafter des Mutterunternehmens innerhalb des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit entsprachen mit 14.310 TEUR (i.Vj. 14.310 TEUR) und 0,25 EUR /​ Aktie (i.Vj. 0,25 EUR /​ Aktie) dem Vorjahreswert. Darüber hinaus wurden an Minderheiten Dividenden in Höhe von 3.298 TEUR (i.Vj. 1.749 TEUR) gezahlt. Erläuterungen zu Ein- und Auszahlungen aus Krediten sind im Abschnitt "Finanzinstrumente" dargestellt.

Die Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten, die künftig zu Zahlungsströmen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führen werden, sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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Zahlungsunwirksame Veränderung
in TEUR Stand am 1.1.2022 Zahlungswirksame Veränderung Währungen Konsolidierungskreisänderungen
--- --- --- --- ---
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 448.746 15.000 3.355 0
(138.410) (399.906) (3.131) (4.353)
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 421.218 15.000 3.388 0
(90.685) (399.906) (2.220) (2.882)
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 27.528 0 - 33 0
(47.726) (0) (911) (1.470)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 148.993 - 107.838 192 0
(130.871) (-72.496) (283) (5.061)
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 137.575 - 94.974 112 0
(118.565) (- 58.764) (65) (3.843)
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 11.418 - 12.864 81 0
(12.306) (- 13.731) (217) (1.218)
Gesamt 597.739 - 92.838 3.547 0
(269.281) (327.410) (3.414) (9.414)

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Zahlungsunwirksame Veränderung
in TEUR Zugang/​ Abgang Änderung im beizulegenden Zeitwert
--- --- ---
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 24.828 119
(8.504) (- 641)
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 120
(0) (- 641)
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 24.828 0
(8.504) (0)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.318 67
(2.070) (32)
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 67
(0) (32)
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 3.318 0
(2.070) (0)
Gesamt 28.146 186
(10.574) (- 609)

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Zahlungsunwirksame Veränderung
in TEUR Änderung der Fristigkeit Umgliederung gemäß IFRS 5 1 Stand am 31.12.2022
--- --- --- ---
Langfristige Finanzverbindlichkeiten - 14.319 0 477.729
(- 86.699) (- 18.220) (448.746)
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 4.356 0 435.369
(- 73.834) (0) (421.218)
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing - 9.963 0 42.360
(- 12.864) (- 18.220) (27.528)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 14.319 0 59.052
(86.699) (- 3.525) (148.993)
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.356 0 47.135
(73.834) (0) (137.575)
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 9.963 0 11.916
(12.864) (- 3.525) (11.418)
Gesamt 0 0 536.781
(0) (- 21.745) (597.739)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 Stand der Finanzverbindlichkeiten des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION zum 31. Dezember 2021

Die oben dargestellte Überleitung berücksichtigt ausschließlich Finanzverbindlichkeiten, so dass die im Rahmen des Factorings vom originären Kunden vereinnahmten und an den Factor weitergeleiteten Zahlungen (vgl. Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen") nicht berücksichtigt sind. In der Kapitalflussrechnung sind diese als in den Positionen Einzahlungen aus bzw. Auszahlungen für die Tilgung von Krediten mit 611 TEUR (i.Vj. 670 TEUR) enthalten.

Bezüglich der Verteilung der Free Cashflows auf die Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

Im Vorjahr erfolgte die Veräußerung des Bereichs Kristallzüchtung und des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen. In diesem Zusammenhang ist Nettovermögen in Höhe von 4.628 TEUR abgegangen. Unter Berücksichtigung des erhaltenen Entgeltes von 8.485 TEUR und der veräußerten Zahlungsmittel von 900 TEUR resultierte ein Netto-Zufluss in Höhe von 7.585 TEUR.

7 Angaben zur Segmentberichterstattung

Grundlage für die Darstellung der Segmente ist IFRS 8 "Geschäftssegmente". IFRS 8 folgt dem Management Approach. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur an den Hauptentscheidungsträger ("Chief Operating Decision Maker"). Der Vorstand wertet die Finanzinformationen anhand der Top-Steuerungsgrößen aus, die als Entscheidungsgrundlage für die Ressourcenallokation und Erfolgskontrolle dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind.

Jenoptik hat folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonics Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.

Im Rahmen der Neuaufstellung des Jenoptik-Konzerns wurden im Verlauf des 1. Quartals 2022 die bisherige Division Light & Optics sowie Teile der Division Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions gebündelt. Die Division Advanced Photonic Solutions richtet sich an Industriekunden und ist ein globaler Anbieter von Lösungen und Systemen, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik verfügt hier über ein breites Spektrum solcher Technologien, insbesondere in den Bereichen Optik, Mikrooptik, Sensorik sowie optische Test-und Messsysteme.

Die bisherige Division Light & Safety wurde zur Division Smart Mobility Solutions, die sich vor allem auf die Geschäftsfelder Verkehrsüberwachung, zivile Sicherheit, Mautkontrolle sowie Emissionskontrolle und Traffic Management fokussiert. Für Kunden aus dem öffentlichen Bereich entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik hier Photonik-basierte Komponenten, Systeme und Dienstleistungen.

Die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions bilden gemeinsam das photonische Kerngeschäft.

Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns seit 2022 unter den Non-Photonic Portfolio Companies geführt. Im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion sowie hochflexibler roboterbasierter Automatisierung entwickeln die Non-Photonic Portfolio Companies Fertigungslösungen für Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien.

Im Bereich Sonstige wird das Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien) dargestellt.

Die Spalte "Konsolidierung" umfasst die zu konsolidierenden Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten und dem Bereich Sonstige sowie notwendige Überleitungen.

Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Segmente des Jenoptik-Konzerns liegen grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten vereinbart werden.

Mit einem Kunden aus der Division Advanced Photonic Solutions wurden Umsatzerlöse von mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes des Jenoptik-Konzerns getätigt (166.126 TEUR; i.Vj. 118.130 TEUR). Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Anteil gemessen an den Umsatzerlösen wesentliche Bedeutung hat.

Die Auswertung der Umsätze nach Regionen erfolgt nach dem Land, in dem der Kunde seinen Geschäftssitz hat.

Die Vorjahresangaben in den Informationen nach Segmenten wurden an die neue Struktur des Jenoptik-Konzerns angepasst.

7.1 Informationen nach Segmenten

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in TEUR Advanced Photonic Solutions Smart Mobility Solutions Non-Photonic Portfolio Companies Sonstige Konsolidierung Gesamt
Umsatzerlöse 731.013 114.307 133.010 56.199 - 53.846 980.684
(501.432) (110.101) (142.229) (44.763) (- 47.807) (750.717)
davon konzerninterne Umsätze 1.395 0 745 51.706 - 53.846 0
(5.858) (0) (900) (41.049) (- 47.807) (0)
davon konzernexterne Umsätze 729.617 114.307 132.265 4.493 0 980.684
(495.574) (110.101) (141.329) (3.714) (0) (750.717)
Europa 396.839 68.104 35.287 4.493 0 504.722
(227.376) (62.164) (54.554) (3.714) (0) (347.807)
davon Deutschland 166.139 37.346 21.002 4.492 0 228.979
(71.193) (30.856) (33.624) (3.712) (0) (139.384)
davon Niederlande 141.824 3.452 18 0 0 145.293
(111.083) (3.760) (98) (0) (0) (114.941)
Amerika 137.272 27.375 79.431 0 0 244.077
(104.873) (31.620) (69.160) (0) (0) (205.653)
davon USA 131.458 17.085 56.148 0 0 204.690
(100.418) (22.213) (44.838) (0) (0) (167.469)
Mittlerer Osten und Afrika 29.739 5.528 385 0 0 35.652
(21.724) (2.490) (129) (0) (0) (24.343)
Asien /​ Pazifik 165.768 13.301 17.163 0 0 196.232
(141.601) (13.827) (17.486) (0) (0) (172.914)
EBITDA 170.019 19.346 2.696 - 6.976 - 1.017 184.068
(143.373) (19.191) (5.369) (- 13.221) (1.023) (155.735)
Wertminderungen 0 0 - 13.894 0 0 - 13.894
(0) (0) (0) (- 460) (0) (- 460)
Free Cashflow (vor Ertragsteuern) 100.079 4.249 14.042 - 35.729 37 82.678
(79.013) (-4.383) (- 13.496) (- 16.531) (- 1.411) (43.192)
Working Capital 204.158 34.141 58.689 - 9.725 97 287.359
(179.061) (25.585) (68.969) (- 13.476) (418) (260.556)
Auftragseingang (extern) 891.776 125.761 163.409 4.493 0 1.185.440
(674.870) (116.504) (141.584) (3.714) (0) (936.672)
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 79.555 7.831 3.801 14.810 0 105.998
(30.650) (8.108) (1.653) (9.530) (0) (49.941)
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt ohne Auszubildende (Köpfe) 2.782 476 654 286 0 4.196
(2.154) (484) (714) (280) (0) (3.631)

Free Cashflow (vor Ertragsteuern) = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlung abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Überleitung des Segmentergebnisses

Das EBITDA ermittelt sich als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen). Die Überleitung des EBITDA zum in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung berichteten EBIT stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 1.1.-31.12.2022 1.1.-31.12.2021
EBITDA 184.068 155.735
Planmäßige Abschreibungen - 68.265 - 47.578
Wertminderungen - 13.894 - 460
Wertaufholungen 0 451
EBIT 101.909 108.148

7.2 Langfristige Vermögenswerte nach Regionen

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Europa 919.734 876.548
Amerika 120.168 125.699
Asien /​ Pazifik 19.996 22.812
Konzern 1.059.898 1.025.060
davon Deutschland 584.796 538.282
davon außerhalb Deutschlands 475.102 486.778
darin Schweiz 269.275 260.343

Die hier ausgewiesenen langfristigen Vermögenswerte beinhalten immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung der Vermögenswerte zu den einzelnen Regionen erfolgt nach dem Sitz der konsolidierten Gesellschaften.

8 Sonstige Angaben

8.1 Kapitalmanagement

Ziel des Jenoptik-Kapitalmanagements ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Aktionäre, Gläubiger und Kapitalmärkte zu wahren sowie die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Der Vorstand überwacht im Rahmen des regelmäßigen Managementreportings insbesondere die Eigenkapitalquote, die Cashflow Entwicklung sowie die Nettoverschuldung. Bei signifikanten Verschlechterungen der Kenngrößen werden Handlungsalternativen erarbeitet und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

Der Jenoptik-Konzern hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 als wesentliche Finanzierungen eine mit 51.478 TEUR ausgenutzte Konsortialkreditlinie in Höhe von 400.000 TEUR sowie zehn Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 350.000 TEUR und ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 59.000 TUSD ausstehend. Weitere Details dazu sind im Abschnitt "Liquidititätsrisiko" dargestellt. Für die bestehenden Schuldscheindarlehen sowie für den Konsortialkredit wurden keine Vereinbarungen über die Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen getroffen.

Neben dem Konsortialkredit sowie den Schuldscheindarlehen nutzt der Jenoptik-Konzern in kleinerem Umfang weitere Finanzierungsquellen bestehend aus bilateralen Kreditlinien, Förderdarlehen, Leasing- und Mietfinanzierungen sowie Factoring. Diese Instrumente werden eingesetzt, um aktiv die Cashflow Entwicklung zu steuern. Detaillierte Angaben zum Factoring sind im Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" aufgeführt. Die Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre größer 5 Jahre Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 47.135 203.116 232.253 482.505
(137.575) (201.899) (219.319) (558.793)
Verbindlichkeiten aus Leasing 11.916 27.783 14.577 54.276
(11.418) (25.365) (2.163) (38.946)
Gesamt 59.052 230.899 246.830 536.781
(148.993) (227.264) (221.482) (597.739)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

8.2 Finanzinstrumente

Allgemein

Im Rahmen seiner operativen Tätigkeit ist der Jenoptik-Konzern Kredit- und Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken ausgesetzt. Zu den Marktrisiken zählen insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken.

Die oben genannten Risiken wirken sich in den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus, welche im Folgenden dargestellt werden

Finanzielle Vermögenswerte

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in TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 Buchwerte 31.12.2022
--- --- ---
Finanzanlagen
Kurzfristige Finanzanlagen (Geldanlagen) AC 1.048
(1.555)
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen FVTOCI 807
(1.001)
Ausleihungen und übrige Finanzanlagen AC 1.947
(1.985)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 138.771
(120.477)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus bedingten Gegenleistungen FVTPL 3.652
(13.347)
Derivate mit Hedge-Beziehungen
Zins- und Währungsswap - 6.242
(2.957)
Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps - 826
(20)
Zinscap - 4.088
(0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
Zins- und Währungsswap FVTPL 28
(0)
Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps FVTPL 630
(69)
Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 10.628
(8.223)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 56.758
(54.817)
Gesamt 225.424
(204.451)

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Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in TEUR fortgeführte Anschaffungskosten beizulegender Zeitwert - erfolgsneutral beizulegender Zeitwert - erfolgswirksam
--- --- --- ---
Finanzanlagen
Kurzfristige Finanzanlagen (Geldanlagen) 1.048
(1.555)
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 807
(1.001)
Ausleihungen und übrige Finanzanlagen 1.947
(1.985)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.771
(120.477)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus bedingten Gegenleistungen 3.652
(13.347)
Derivate mit Hedge-Beziehungen
Zins- und Währungsswap 6.242
(2.957)
Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps 826
(20)
Zinscap 4.088
(0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
Zins- und Währungsswap 28
(0)
Devisentermingeschäfte/​Devisenswaps 630
(69)
Übrige finanzielle Vermögenswerte 10.628
(8.223)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 56.758
(54.817)
Gesamt 209.152 11.963 4.309
(187.057) (3.978) (13.416)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 AC = Amortised costs (fortgeführte Anschaffungskosten)

FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)

FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)

Finanzielle Verbindlichkeiten

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Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 Buchwerte 31.12.2022 fortgeführte Anschaffungskosten
--- --- --- ---
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 482.505 482.505
(558.793) (558.793)
Verbindlichkeiten aus Leasing - 2 54.276
(38.946)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 100.860 100.860
(94.764) (94.764)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen FVTPL 320
(0)
Derivate mit Hedge-Beziehungen
Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps - 1.782
(1.661)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen
Zins- und Währungsswap FVTPL 0
(66)
Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps FVTPL 596
(805)
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten AC 11.211 11.211
(21.300) (21.300)
Gesamt 651.550 594.576
(716.335) (674.857)

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| | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |
| --- | --- | --- | --- |
| in TEUR | beizulegender Zeitwert - erfolgsneutral | beizulegender Zeitwert - erfolgswirksam | Wertansatz nach IFRS 16 |
| --- | --- | --- | --- |
| Finanzverbindlichkeiten | | | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | | | |
| | | | |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | | | 54.276 |
| | | | (38.946) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | | | |
| | | | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | | | |
| Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | | 320 | |
| | | (0) | |
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | | | |
| Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps | 1.782 | | |
| | (1.661) | | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | | | |
| Zins- und Währungsswap | | 0 | |
| | | (66) | |
| Devisentermingeschäfte/​ Devisenswaps | | 596 | |
| | | (805) | |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | | | |
| | | | |
| Gesamt | 1.782 | 916 | 54.276 |
| | (1.661) | (870) | (38.946) |

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

1 AC = Amortised costs (fortgeführten Anschaffungskosten)

FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)

FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)

2 Bewertung gemäß IFRS 16

Die Einstufung der für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beizulegenden Zeitwerte ergibt sich aus folgender Übersicht:

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in TEUR Buchwerte 31.12.2022 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 807 0 0 807
(1.001) (0) (0) (1.001)
Forderungen aus bedingten Gegenleistungen 3.652 0 0 3.652
(13.347) (0) (0) (13.347)
Derivate mit Hedge-Beziehungen (Vermögenswerte) 11.155 0 11.155 0
(2.977) (0) (2.977) (0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen (Vermögenswerte) 657 0 657 0
(69) (0) (69) (0)
Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen 320 0 0 320
(0) (0) (0) (0)
Derivate mit Hedge-Beziehungen (Verbindlichkeiten) 1.782 0 1.782 0
(1.661) (0) (1.661) (0)
Derivate ohne Hedge-Beziehungen (Verbindlichkeiten) 596 0 596 0
(870) (0) (870) (0)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Der Stufe 1 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind. Der Stufe 2 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die auf Basis von direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern ermittelt werden. Der Stufe 3 liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Refinitiv, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.

Die beizulegenden Zeitwerte von bedingten Verbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung der zum Stichtag mit einem laufzeit- und risikoabhängigen Zinssatz diskontierten erwarteten Zahlungsabflüsse bewertet.

Die Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet und der Stufe 3 zugeordnet sind, kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

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in TEUR Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Forderungen aus bedingten Gegenleistungen Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen
Stand zum 1.1.2022 1.001 13.347 0
Zugänge 0 3.430 0
Abgänge - 14 - 9.450 0
Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) /​ Verluste (-) 0 - 781 - 320
Im Finanzergebnis erfasste Gewinne (+) /​ Verluste (-) 0 535 0
Im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich erfasste Gewinne (+) /​ Verluste (-) 0 - 3.430 0
Erfolgsneutrale Bewertung 7 0 0
Umbuchungen - 187 0 0
Stand zum 31.12.2022 807 3.652 - 320

Bedingte Gegenleistungen

Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen resultierten zum 31. Dezember 2022 aus dem Unternehmenserwerb von TRIOPTICS im Jahr 2020.

Diese beinhalten eine umsatzabhängige Bonus-/​Malus-Regelung, die an den handelsrechtlichen Umsatz der TRIOPTICS-Gruppe anknüpft und bei Abweichungen vom ursprünglichen Unternehmensplan von bis zu 15 Prozent zu einem Bonus bzw. Malus von bis zu 15 Mio Euro führt. Darüber hinaus war eine Earn-Out Komponente vereinbart, die im Falle eines Überschreitens des definierten EBITDA Zielwertes zu einer weiteren bedingten zusätzlichen Kaufpreiszahlung durch Jenoptik von bis zu 15 Mio Euro geführt hätte.

Die für die Bewertung der Kaufpreisverbindlichkeiten relevanten Parameter - bestehend aus Umsatz- und Ergebnisgrößen nach HGB - wurden im Vorjahr auf Grundlage der zum 31. Dezember 2021 erwarteten vorläufigen handelsrechtlichen Umsatz-und Ergebnisgrößen bilanziert. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine finale Anpassung an den geprüften und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen handelsrechtlichen Konzernabschluss der TRIOPTICS-Gruppe zum 31. Dezember 2021.

Auf dieser Basis berechnet sich ein Malus von ca. 13 Prozent, der zu einer entsprechenden Malus-Forderung führt. Durch die handelsrechtlich geringeren Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 konnte auch das erwartete handelsrechtliche EBITDA nicht erreicht werden, sodass keine Earn-Out Zahlung angefallen ist.

Hinsichtlich der Höhe des Malus befindet sich Jenoptik aktuell in einem Schiedsgutachterverfahren, da die Verkäufer abweichend vom uneingeschränkt testierten handelsrechtlichen Konzernabschluss nur einen Malus in Höhe von ca. 1 Prozent annehmen. Jenoptik geht von der Richtigkeit der handelsrechtlichen Bilanzierung im Konzernabschluss der TRIOPTICS-Gruppe und damit auch der Malus-Forderung im Jenoptik Konzern aus.

Die aktivierte Forderung wurde entsprechend der vertraglichen Regelungen im Jahr 2022 teilweise mit einem Einbehalt auf den Kaufpreis für die restlichen im Jahr 2021 erworbenen 25 Prozent an der TRIOPTICS verrechnet. Die verbleibende Forderung kommt nach einer abschließenden Feststellung der Malus-Forderung von einem Treuhandkonto zur Auszahlung.

Ergebniswirksame Fair-Value-Anpassungen der bedingten Forderungen und Verbindlichkeiten sind im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst. Die Aufzinsung ist im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Zugänge zu den Forderungen aus bedingten Gegenleistungen sowie die im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich erfassten Aufwendungen resultierten aus dem Verkauf der VINCORION (vgl. dazu Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich").

Kredit- und Ausfallrisiko

Das Kredit- und Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde oder Vertragspartner des Jenoptik-Konzerns seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Hieraus resultieren zum einen das Risiko von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten und zum anderen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen.

Kredit- und Ausfallrisiken bestehen überwiegend bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diesen Risiken wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet und im Bedarfsfall durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. Zudem ist der Jenoptik-Konzern Kredit- und Ausfallrisiken bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie bei kurzfristigen Geldanlagen ausgesetzt. Diesen Risiken wird durch eine ständige Überwachung der Bonität unserer Geschäftspartner Rechnung getragen. Dazu werden die Kreditratings und Credit Default Swaps (CDS) der Geschäftspartner regelmäßig ausgewertet. Zur Risikosteuerung werden unter anderem die liquiden Mittel auf mehrere Kreditinstitute innerhalb festgelegter Limits verteilt. Gemäß IFRS 9 wurden bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie bei kurzfristigen Geldanlagen Wertberichtigungen vorgenommen.

Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte und betrug zum Stichtag 225.424 TEUR (i.Vj. 204.451 TEUR).

Für finanzielle Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr folgende Wertberichtigungen erfasst:

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in TEUR 2022 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte 3.533 3.354
Finanzanlagen 5 107
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 97 92
Gesamt 3.635 3.553

Diesen Wertberichtigungen standen folgende Wertaufholungen für finanzielle Vermögenswerte gegenüber:

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in TEUR 2022 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte 3.128 2.203
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 16 62
Gesamt 3.144 2.265

Die Wertberichtigungen bzw. Wertaufholungen von Finanzanlagen sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind im Finanzergebnis enthalten; für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass der Konzern seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Um eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, werden ein Mal pro Jahr mittels einer fünfjährigen Finanzplanung sowie vier Mal pro Jahr mittels einer Bilanz-, Ergebnis- und Cashflow-Vorschau der Zahlungsmittelbestand sowie die Kreditlinien und deren Ausnutzung geplant. Das Liquiditätsrisiko wird zudem durch ein effektives Cash- und Working-Capital-Management begrenzt.

Die Liquiditätsreserven teilten sich zum Bilanzstichtag auf in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 56.758 TEUR (i.Vj. 54.817 TEUR) und kurzfristige Finanzanlagen von 1.048 TEUR (i.Vj. 1.555 TEUR).

Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein zugesichertes und nicht ausgenutztes Rahmenkreditvolumen in Höhe von 381.594 TEUR (i. Vj. 324.978 TEUR). Dieses resultiert im Wesentlichen aus dem im Dezember 2021 abgeschlossenen Konsortialkredit in Höhe von 400.000 TEUR. Der Konsortialkredit ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 mit Geldmarktkrediten in Höhe von 15.000 TEUR sowie durch Avale in Höhe von 5.850 TEUR und durch Kontokorrentkredite in Höhe von 30.628 TEUR in Anspruch genommen. Bei Abschluss war die Laufzeit des Konsortialkreditvertrages bis Dezember 2026 befristet. Durch die Inanspruchnahme der ersten von zwei Verlängerungsoptionen im Geschäftsjahr 2022 hat sich dessen Laufzeit um ein weiteres Jahr bis Dezember 2027 verlängert.

Im April 2022 erfolgte die Rückzahlung der aus dem Jahr 2015 noch ausstehenden Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 55.000 TEUR.

Die insgesamt elf im März bzw. September 2021 emittierten Schuldscheindarlehens-Tranchen über in Summe 350.000 TEUR und 59.000 TUSD verfügen über ursprüngliche Laufzeiten zwischen viereinhalb und neuneinhalb Jahren.

Sowohl für den Konsortialkredit als auch für die Schuldscheindarlehen wurden keine Financial Covenants vereinbart. Die Konditionen der Finanzierungen orientieren sich allerdings an den ESG-Zielen des Konzerns zur Steigerung der Diversität, Reduktion der CO 2-Emissionen sowie Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette. Da Jenoptik alle für das Jahr 2022 vereinbarten Zielmarken erreicht hat, profitiert sie hier zukünftig von einem kleinen Zinsvorteil.

Dank des Konsortialkredits und der Schuldscheindarlehen verfügt der Jenoptik-Konzern über eine sehr solide langfristige finanzielle Ausstattung und die finanzielle Grundlage für weiteres organisches und anorganisches Wachstum. Dies wird auch durch die nachfolgend aufgeführte Struktur der Fälligkeiten ersichtlich.

In den Zahlungsmittelabflüssen bis ein Jahr sind im Wesentlichen die Rückzahlung von Kontokorrentinanspruchnahmen und Geldmarktkrediten in Höhe von 15.000 TEUR plus Zinsen, gezogen unter dem Konsortialkredit, sowie Zinszahlungen für die Schuldscheindarlehen enthalten. Darüber hinaus umfasst diese Position Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland sowie Leasingverbindlichkeiten.

In den Zahlungsmittelabflüssen in der Zeitspanne zwischen einem bis fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen der Schuldscheindarlehen mit ursprünglich viereinhalb- und fünfjähriger Laufzeit enthalten. Darüber hinaus enthält die Position Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland mit einer ursprünglich zehnjährigen Laufzeit sowie Verbindlichkeiten aus Leasing.

In den Zahlungsmittelabflüssen über fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen für Schuldscheintranchen mit ursprünglichen Laufzeiten von sechseinhalb, sieben und neuneinhalb Jahren sowie Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland und Leasing enthalten.

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Zinssätze (Bandbreite

in %)
Buchwerte 31.12.2022 Zahlungsmittelabfluss
in TEUR Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
--- --- --- --- --- --- ---
Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2,80 - 3,20 287.675 304.970 48.297 97.315 159.358
(0,90 - 1,30) (244.577) (261.928) (2.628) (98.117) (161.183)
Festverzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,60 - 2,95 194.830 201.181 10.127 133.975 57.079
(0,60 - 2,02) (314.216) (333.966) (140.006) (130.183) (63.777)
Verbindlichkeiten aus Leasing (0,75 - 6,77) 54.276 57.474 12.962 31.498 13.013
(0,75 - 5,73) (38.946) (41.421) (12.373) (23.929) (5.119)
Gesamt 536.781 563.624 71.386 262.787 229.451
(597.739) (637.315) (155.007) (252.228) (230.080)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Zinsänderungsrisiko

Zinsänderungsrisiken ist der Jenoptik-Konzern aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2022 betraf dies im Wesentlichen die aufgenommenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 350.000 TEUR (i.Vj. 405.000 TEUR) und 59.000 TUSD (i.Vj. 59.000 TUSD) sowie die Inanspruchnahme des Konsortialkreditvertrages durch Geldmarktkredite in Höhe von 15.000 TEUR (i.Vj. 75.000 TEUR), jeweils zum Bilanzstichtag.

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Buchwerte
in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
--- --- ---
Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte 39.419 21.456
variabel verzinslich 8.078 9.226
festverzinslich 31.341 12.230
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 540.229 599.377
variabel verzinslich 294.227 245.670
festverzinslich 246.002 353.707

Die rechnerisch ermittelten Gewinne bzw. Verluste aus einer Änderung des Marktzinses zum 31. Dezember 2022 in einer Bandbreite von 100 Basispunkten sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Erhöhung um 100 Basispunkte
verzinsliche finanzielle Vermögenswerte 81 92
verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten - 2.942 - 2.457
Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern - 2.861 - 2.364
Verringerung um 100 Basispunkte - -
verzinsliche finanzielle Vermögenswerte - 81 - 92
verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 2.942 2.457
Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern 2.861 2.364

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt Jenoptik auf eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Vermögenswerten und Schulden sowie auf verschiedene Zinssicherungsgeschäfte. Hier kommen zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps in Betracht. Zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2022 bestanden zwei kombinierte Zins- und Währungsswaps sowie ein Zinscap mit nachfolgender Struktur:

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Zins- und Währungsswap CNY
Nominalvolumen 17.980 TCNY
Laufzeit 12. März 2015 bis 12. März 2025
Festzinssatz auf CNY zu zahlen 5,10 Prozent p.a.
Variabler Zinssatz auf EUR zu erhalten 6-Monats-Euribor zzgl. 0,2 Prozent p.a.
Zins- und Währungsswap USD
Nominalvolumen 59.000 TUSD
Laufzeit 31. März 2021 bis 31. März 2026
Festzinssatz auf USD zu erhalten 2,024 Prozent p.a.
Festzinssatz auf EUR zu zahlen 0,645 Prozent p.a.
Zinscap EUR
Nominalvolumen 107.000 TEUR
Laufzeit 30. September 2022 bis 31. März 2028
Zinsobergrenze 3,00 Prozent p.a.
Referenzzins 6-Monats-Euribor

Der Zins- und Währungsswap CNY dient der Absicherung eines konzerninternen Darlehens zur Immobilienfinanzierung in Shanghai (China). Dessen Marktwertveränderung von plus 93 TEUR wurde erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht.

Der Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der im Jahr 2021 emittierten Schuldscheintranche in Höhe von 59.000 TUSD. Die zu erwartenden zukünftigen Zahlungsströme wurden mit Abschluss über die gesamte Laufzeit fixiert. Der Marktwert wird in eine Zins- und eine Währungskomponente unterteilt. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 hatte die Zinskomponente einen positiven Marktwert von 374 TEUR, welcher erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurde. Ausführungen zur Währungskomponente folgen im nächsten Abschnitt "Währungsrisiko".

Der Zinscap dient zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos einer im Jahr 2021 begebenen variabel verzinslichen Schuldscheindarlehens-Tranche in Höhe von 107.000 TEUR. Er ist an den variablen 6-Monats-Euribor Geldmarktsatz gekoppelt. Die Sicherungswirkung aus dem Cap greift, sobald der 6-Monats-Euribor die Marke von 3,0 Prozent p.a. überschreitet. In diesem Fall zahlt die Gegenpartei die Differenz zwischen dem dann jeweils aktuellen Geldmarktsatz und 3,0 Prozent an die JENOPTIK AG. Bis zum 31. Dezember 2022 lag der 6-Monats-Euribor unterhalb des Strikes von 3,0 Prozent, so dass bisher keine Ausgleichszahlungen stattgefunden haben. Der ursprüngliche Zeitwert des Zinscap bei Vertragsabschluss wird über die 7-jährige Laufzeit zeitraumbezogen amortisiert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgsneutral im sonstigen Eigenkapital erfasst. Zudem wird für dieses Finanzinstrument auf Basis anerkannter Bewertungsmethoden der intrinsische (innere) Wert ermittelt und bis zum Beginn der jeweiligen Zinsperiode ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 lag der intrinsische Wert bei 975 TEUR.

Aus den vorgenannten Sicherungsinstrumenten werden folgende Ein- und Auszahlungen erwartet:

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in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Zins- und Währungsswap CNY
erwartete Auszahlungen an Bank 128 215 0 343
(138) (350) (0) (488)
Zins- und Währungsswap USD
erwartete Auszahlungen an Bank 322 966 0 1.288
(322) (1.288) (0) (1.610)
erwartete erhaltene Zahlungen von Bank 1.010 3.030 0 4.040
(1.010) (4.040) (0) (5.051)
Zinscap EUR
erwartete erhaltene Zahlungen von Bank 224 728 23 975
(0) (0) (0) (0)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Währungsrisiko

Währungsrisiken unterteilen sich in zwei Arten: translatorische und transaktorische Risiken.

Das Translationsrisiko resultiert aus durch Wechselkursveränderungen hervorgerufene Wertschwankungen, die sich aus der Umrechnung von in Fremdwährung bestehenden finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die Bilanzwährung ergeben. Da hiermit in der Regel keine Zahlungsströme verbunden sind, wird in den meisten Fällen auf eine Absicherung verzichtet.

Das Transaktionsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Wertschwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dabei handelt es sich überwiegend um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps sowie in kleinerem Umfang um Devisenoptionen.

Abgesichert werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft (Umsatzerlöse). Vertraglich bereits fixierte Cashflows werden 1:1 über sogenannte Micro-Hedges abgesichert. Geplante Zahlungsströme werden im Rahmen von antizipativem Hedging anteilig abgesichert, wobei sowohl Gruppen von gleichartigen Geschäften (Umsatzerlöse) als auch Nettopositionen einzelner Gesellschaften gesichert werden.

Zudem sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen, die nicht als "Net Investment in a Foreign Operation" deklariert wurden, mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Zum 31. Dezember 2022 stellte sich die Absicherung der konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen wie folgt dar:

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Darlehensnehmer konzerninterner Darlehen ausstehender Betrag konzerninterner Darlehen (ohne Anteil "Net Investment in a Foreign Operation") Sicherungsvolumen
JENOPTIK Automotive North America, LLC, USA 47.200 TUSD 14.000 TUSD
Prodomax Automation Ltd., Canada 7.641 TCAD 11.500 TCAD
JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan 100.000 TJPY 100.000 TJPY

Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen. Für den überwiegenden Teil dieser Geschäfte wurde eine sogenannte Cashflow-Hedge-Beziehung zu dem jeweiligen Grundgeschäft dokumentiert, wodurch bei nachgewiesener Effektivität deren Wertveränderungen nicht erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen sind. Zur Messung der Effektivität wurde auf Basis der Rechnungslegungsvorschrift IFRS 9 "Finanzinstrumente" zum Zeitpunkt der Designation sowie fortlaufend, in der Regel zu Bilanzierungszeitpunkten, ein prospektiver qualitativer Wirksamkeitstest durchgeführt.

Der bereits im vorhergehenden Abschnitt "Zinsänderungsrisiko" erwähnte Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der Schuldscheindarlehens-Tranche über 59.000 TUSD. Der positive Marktwert von dessen Währungskomponente betrug zum Stichtag 31. Dezember 2022 5.409 TEUR. Die Marktwertveränderung der Währungskomponente wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. Dadurch ergibt sich der angestrebte Ausgleich mit der gegenläufigen Wertveränderung des Grundgeschäfts (Bewertung der Fremdwährungsverbindlichkeit in EUR).

Die Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie der Zins- und Währungsswap USD gliedern sich nach Währungsverkäufen und -ankäufen wie folgt auf:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
USD - Verkauf gegen EUR 61.914 40.698
USD - Ankauf gegen EUR 53.097 49.907
GBP - Verkauf gegen EUR 0 2.717
USD - Verkauf gegen CHF 3.002 4.435
USD - Verkauf gegen CAD 1.897 1.348
USD - Ankauf gegen CAD 4.121 924
CNY - Verkauf gegen EUR 7.108 1.021
CNY - Ankauf gegen EUR 687 2.188
JPY - Verkauf gegen EUR 786 0
CAD - Verkauf gegen EUR 8.277 0
Summe Verkäufe in Fremdwährung 82.984 53.331
Summe Käufe in Fremdwährung 57.905 49.907

Aus den Devisentermingeschäften, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie aus dem Zins- und Währungsswap USD ergaben sich die folgenden Marktwerte:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
positive Marktwerte
Derivate mit Hedge Beziehung
langfristig 10.384 2.957
kurzfristig 771 20
Derivate ohne Hedge Beziehung
langfristig 44 21
kurzfristig 614 48
Summe positiver Marktwerte 11.813 3.046
negative Marktwerte
Derivate mit Hedge Beziehung
langfristig 415 492
kurzfristig 1.367 1.169
Derivate ohne Hedge Beziehung
langfristig 0 155
kurzfristig 596 649
Summe negativer Marktwerte 2.378 2.465
Saldo 9.436 581

Die Marktwerte für Absicherungsgeschäfte von konzerninternen Darlehen sind in den Derivaten ohne Hedge-Beziehungen enthalten, da sich das Grundgeschäft bestehend aus konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten heraus konsolidiert. Die positiven Marktwerte dieser Derivate zum Bilanzstichtag betrugen 582 TEUR (i. Vj. 27 TEUR), die negativen Marktwerte beliefen sich auf 577 TEUR (i.Vj. 281 TEUR). Die Veränderung führte insgesamt zu einem Gewinn von 259 TEUR (i.Vj. Verlust 281 TEUR), welcher erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst wurde.

Bei den Derivaten mit Hedge-Beziehung wurden zum 31. Dezember 2022 kumulierte Gewinne in Höhe von 793 TEUR (i.Vj. kumulierte Verluste von 957 TEUR) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Von den zum 31. Dezember 2021 erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Verlusten erfolgte 2022 in Höhe von 465 TEUR (i.Vj. Gewinne von 769 TEUR) eine Umgliederung aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust. Eine solche Umgliederung geht in der Regel mit der erfolgswirksamen Erfassung des Grundgeschäftes (zum Beispiel Erfassung der Umsatzerlöse und Buchung der entsprechenden Forderung bei Rechnungsstellung) einher, sodass sich hier die mit dem Abschluss des Sicherungsgeschäftes angestrebte ausgleichende Wirkung in der Gewinn- und Verlustrechnung einstellt.

Die Devisensicherungsgeschäfte sichern in Höhe von 61.599 TEUR Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2023 ab. Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis Ende 2026 wurden in Höhe von 21.385 TEUR abgesichert.

Die wesentlichen Fremdwährungsrisiken im Jenoptik-Konzern betreffen den US-Dollar. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in US-Dollar sowie die daraus resultierende bilanzielle Nettorisikoposition:

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in TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Finanzielle Vermögenswerte 32.915 50.646
Finanzielle Verbindlichkeiten 59.426 55.497
Bilanzielle Nettorisikoposition - 26.511 - 4.851

Zum Bilanzstichtag bestand eine auf US-Dollar basierende bilanzielle Nettorisikoposition in Höhe von minus 26.511 TEUR (i.Vj. minus 4.851 TEUR). Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses hätte somit die nachfolgend dargestellten Auswirkungen gehabt:

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EUR /​ USD-Kurs Änderung der Nettorisikoposition

(in TEUR)
Stichtagskurs 31.12.2022 1,0666
(1,1326)
Erhöhung um 5 Prozent 1,1199 - 1.262
(1,1892) (- 231)
Verringerung um 5 Prozent 1,0133 1.395
(1,0760) (255)
Erhöhung um 10 Prozent 1,1733 - 2.410
(1,2459) (- 441)
Verringerung um 10 Prozent 0,9599 2.946
(1,0193) (539)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Neben den bilanziellen Risiken existieren in Bezug auf den US-Dollar weitere Risiken aus erwarteten Zahlungsströmen. Diese werden im Rahmen der jährlichen Mittelfristplanung abgeschätzt und anteilig abgesichert. Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich durch Derivate abgesicherte Zahlungsströme in US-Dollar auf einen Gegenwert von 59.502 TEUR (i.Vj. 46.481 TEUR).

8.3 Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Bis zum 30. Juni 2022 gehörte VINCORION zum Konsolidierungskreis des Jenoptik-Konzerns. Insofern wurden konzerninterne Bürgschaften, Patronatserklärungen und Garantien (nachfolgend zusammengefasst als Bürgschaften) der JENOPTIK AG nicht als externe Bürgschaftsverhältnisse dargestellt. Mit dem abgeschlossenen Verkauf von VINCORION werden die zum 31. Dezember 2022 noch bestehenden Bürgschaften von insgesamt 19.519 TEUR als konzernextern eingestuft.

Die bei der JENOPTIK AG für einen bestimmten Zeitraum verbliebenen externen Vertragserfüllungsbürgschaften gegenüber Kunden der VINCORION betrugen zum 31. Dezember 2022 10.000 TEUR. Für weitere bestehende Bürgschaften in Höhe von 9.519 TEUR wurden für den Zeitraum bis zu einer befreienden Schuldübernahme durch VINCORION Rückbürgschaften von Banken gestellt. Das Risiko einer zukünftigen Inanspruchnahme wird derzeit als gering eingeschätzt.

Darüber hinaus wurde einer sich in Liquidation befindlichen nicht konsolidierten Gesellschaft eine Finanzierungszusage im Hinblick auf eine geordnete Abwicklung der Liquidation gegeben.

8.4 Rechtsstreitigkeiten

Die JENOPTIK AG und ihre Konzerngesellschaften sind an wenigen Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt. Für mögliche finanzielle Belastungen aus laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren wurden in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet (vgl. Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").

8.5 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen nach IAS 24

Als nahestehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, sowie Unternehmen und Personen, die kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzen, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements der JENOPTIK AG maßgeblich zu steuern oder an der gemeinsamen Führung der JENOPTIK AG beteiligt sind. Beherrschung liegt hierbei dann vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält. Der größte Einzelaktionär der JENOPTIK AG ist die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die direkt insgesamt 11 Prozent der Stimmrechte hält.

Die Zusammensetzung der Beziehungen mit nicht konsolidierten Gesellschaften, assoziierten Unternehmen sowie Joint Ventures ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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davon mit
in TEUR Gesamt nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen assoziierten Unternehmen und Beteiligungen
--- --- --- ---
Umsatz 819 0 819
(1.024) (12) (1.012)
Bezogene Leistungen 1.570 48 1.522
(1.959) (361) (1.598)
Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit 582 42 539
(310) (36) (274)
Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 162 0 162
(0) (0) (0)
Finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0
(3.022) (0) (3.022)
Finanzielle Vermögenswerte, Gewährte Darlehen und Ausleihungen 1.016 0 1.016
(125) (0) (125)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr

Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Als nahestehende Person der JENOPTIK AG gelten ferner die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Die Aufgliederung der im Jahr 2022 ergebniswirksam erfassten Gesamtvergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Vorstand und Aufsichtsrat) wird in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Vergütung des Vorstands
Kurzfristig fällige Leistungen 1 1.849 1.865
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 360 360
Anteilsbasierte Vergütung - 3 1.121
Vergütung des Vorstands 2.207 3.346
Vergütung des Aufsichtsrats 2 885 782
Gesamt 3.092 4.128

1 Festvergütung, einjährige variable Vergütung sowie Nebenleistungen (Beiträge zur Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen)

2 Festvergütung und Ausschussvergütung einschließlich Sitzungsgeldern, netto

Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG sind im Vergütungsbericht dargestellt.

Die in der Tabelle dargestellten Aufwendungen für die anteilsbasierte Vergütung des Vorstands resultierten aus der fortlaufenden Bewertung aller zum Bilanzstichtag vorläufig gewährten Performance Shares jeweils mit dem jeweils beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag.

Der beizulegende Zeitwert der im Geschäftsjahr vorläufig zugeteilten 21.530 Stück Performance Shares (i.Vj. 30.273 Stück zuzüglich 161 Stück Dividendenschutz-Altaktien) zum Zeitpunkt der Gewährung beträgt 435 TEUR (i.Vj. 556 TEUR). Die den Mitgliedern des Vorstands gewährten Gesamtbezüge nach § 314 Nr. 6 HGB betrugen im Geschäftsjahr 2022 damit insgesamt 2.645 TEUR (i.Vj. 2.781 TEUR).

Gegenüber Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bestanden zum Bilanzstichtag offene Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 3.375 TEUR (i.Vj. 4.047 TEUR) aus ein-und mehrjährigen variablen Vergütungsbestandteilen des Vorstands sowie der Vergütung des Aufsichtsrats.

Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 139 TEUR (i.Vj. 185 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1.552 TEUR (i.Vj. 3.108 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2022 erfasste Zinsaufwand betrug 31 TEUR (i.Vj. 20 TEUR).

Wie im Vorjahr gab es im Geschäftsjahr 2022 keine Liefer-und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden - wie in den Jahren zuvor -keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.

9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 20. März 2023 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 27. März 2022 zu prüfen und zu billigen.

Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2022 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 75.383.014,03 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2022 in Höhe von 55.383.014,03 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 20.000.000,00 Euro.

Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022, der Hauptversammlung 2023 für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 0,30 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie und damit über Vorjahresniveau vorzuschlagen (i.Vj. 0,25 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2022 ein Betrag in Höhe von 17.171.434,50 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 38.211.579,53 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 20.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2022 gab es nicht.

10 Sonstige Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB

10.1 Pflichtangaben nach § 315e HGB und § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB

Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG ist gemäß § 315e HGB mit befreiender Wirkung für einen Konzernabschluss nach HGB in Übereinstimmung mit den Richtlinien des IASB erstellt. Gleichzeitig stehen Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (2013 /​ 34 /​ EU). Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden alle Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, die vom HGB gefordert werden und die über die nach IFRS notwendigen Angabepflichten hinausgehen.

Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben folgende vollkonsolidierte verbundene deutsche Unternehmen von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB Gebrauch gemacht:

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JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena
JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena
JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein
Trioptics GmbH, Wedel

10.2 Beschäftigte und Personalaufwand

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf:

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Mitarbeiter 2022 2021
Advanced Photonic Solutions 2.782 2.154
Smart Mobility Solutions 476 484
Non-Photonic Portfolio Companies 654 714
Sonstige 1 613 971
Gesamt 4.524 4.322
davon fortgeführte Geschäftsbereiche 4.196 3.631

1 Inklusive aufgegebener Geschäftsbereich VINCORION

Im Geschäftsjahr 2022 waren darüber hinaus im Durchschnitt 178 Auszubildende (i.Vj. 167) beschäftigt.

Die Ermittlung des Durchschnitts erfolgte nach Maßgabe der Vorgaben des § 267 Abs. 5 HGB zur Umschreibung der Größenklassen.

Der Personalaufwand der fortgeführten und des aufgegebenen Geschäftsbereichs setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Löhne und Gehälter 322.071 282.951
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 49.842 47.813
Aufwendungen für Altersversorgung 5.294 2.644
Gesamt 377.208 333.408
davon fortgeführte Geschäftsbereiche 347.217 274.448

10.3 Honorare des Abschlussprüfers

Die Honorare für die erhaltenen Dienstleistungen unseres Abschlussprüfers sowie der mit diesem verbundenen Unternehmen bzw. Netzwerkgesellschaften betrugen:

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in TEUR 1.1.- 31.12.2022 1.1.- 31.12.2021
Abschlussprüfungsleistungen 1.770 1.565
Andere Bestätigungsleistungen 108 21
Steuerliche Beratungsleistungen 4 23
Gesamt 1.881 1.609

Die Honorare für die Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der JENOPTIK AG sowie gesetzliche und freiwillige Abschlussprüfungen von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen.

Andere Bestätigungsleistungen des Abschlussprüfers wurden im Rahmen von Bescheinigungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erbracht. Darüber hinaus sind Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der VINCORION enthalten sowie der Prüfung des Vergütungsberichts gemäß § 162 AktG. Steuerliche Beratungen entfallen auf Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der Steuererklärung einer ausländischen Tochtergesellschaft.

Von den Gesamtaufwendungen entfallen Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von 1.095 TEUR (i.Vj. 1.040 TEUR), andere Bestätigungsleistungen von 108 TEUR (i.Vj. 21 TEUR) sowie Steuerberatungsleistungen von 0 TEUR (i.Vj. 18 TEUR) auf den Konzernabschlussprüfer Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland.

10.4 Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2022 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren /​ Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Die Erklärung liegt auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena, Deutschland) zur Einsichtnahme aus.

11 Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2022 gemäß § 313 Abs. 2 HGB

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Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Jenoptik bzw. des unmittelbaren Gesellschafters

in %
Eigenkapital 31.12.2022

TEUR 1
Ergebnis 2022

TEUR 1
1.1 Verbundene konsolidierte Unternehmen
- unmittelbare Beteiligungen
1 JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100
2 JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100
3 JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 100
4 JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100
5 JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100
6 JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100
- mittelbare Beteiligungen
7 Asam Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz, Deutschland 94
8 Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China 100
9 BROXBURN, S.L., Madrid, Spanien 100
10 INTEROB RESEARCH & SUPPLY, S.L., Valladolid, Spanien 100
11 INTEROB, S.L., Valladolid, Spanien 100
12 JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., Shanghai, China 100
13 JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100
14 JENOPTIK Australia Pty Ltd., Sydney, Australien 100
15 JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA 100
16 JENOPTIK Benelux B.V., Drunen, Niederlande 100
17 JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien 100
18 JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko 98
19 JENOPTIK Industrial Metrology France SAS, Bayeux Cedex, Frankreich 100
20 JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan 100
21 JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea 66,66
22 JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100
23 JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz 100
24 JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien 100
25 JENOPTIK UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 100
26 Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada 100
27 SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China 100
28 SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz 100
29 Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA 100
30 TRIOPTICS Berlin GmbH, Berlin, Deutschland 100
31 Trioptics GmbH, Wedel, Deutschland 100
32 Trioptics Hong Kong Limited, Hong Kong 100 10
33 Trioptics Japan Co., Ltd., Shizuoka, Japan 61,25
34 Trioptics Korea Co., Ltd., Suwon, Korea 60
35 Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd., Beijing, China 51
36 TRIOPTICS Scandinavia OY, Tampere; Finnland 100
37 TRIOPTICS SINGAPORE PTE. LTD., Singapore 100
38 TRIOPTICS TAIWAN LTD., Taoyuan, Taiwan 51
39 Trioptics, Inc., Rancho Cucamonga, California, USA 100
1.2 Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen
- unmittelbare Beteiligungen
40 FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 100 8 35 - 2
41 SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 100 9 36 2
42 KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland, i.L. 2 100 32 4 1 4
- mittelbare Beteiligungen
43 JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisäo e Equipamientos Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 - 813 4 - 9 4
44 JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien, i.L. 2 100 9 5 - 37 5
45 Hörsel GmbH (ehemals PHOTONIC SENSE GmbH), Eisenach, Deutschland, i.L. 2 100 - 541 330
2. At-equity bewertete Beteiligungen
46 HILLOS GmbH, Jena, Deutschland 50 15.944 1.156
47 TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea 33,33 17.697 4 - 417 4
48 Trioptics France S.A.R.L., Villeurbanne, Frankreich 50 256 4 34 4
3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen
49 JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33,33 1.538 4 - 33 4
- mittelbare Beteiligungen
50 HOMMEL CS s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 1.161 4 106 4
51 JENOPTIK Robot Algérie SARL, Algier, Algerien 49 184 4 0 4
52 JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L. 2 50 7 506 - 1
53 JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 50 7 23 0
54 ZENTERIS GMBH, JENA, DEUTSCHLAND, I.I. 3 24,9 7 6 6

1 Angaben aus Jahresabschlüssen in Fremdwährung umgerechnet zum Stichtagskurs bzw. Durchschnittskurs des jeweiligen Jahres

2 i. L. = in Liquidation

3 i. I. = in Insolvenz

4 Angaben für Jahresabschluss 2021

5 Angaben zum 31. März 2018

6 Daten nicht verfügbar

7 abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni

8 abweichendes Geschäftsjahr zum 30. September

9 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. September 2021

10 mittelbare Beteiligung über Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd.

Jena, 20. März 2023

JENOPTIK AG

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Mitglied des Vorstands

Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Jena, 20. März 2023

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Prisca Havranek-Kosicek, Mitglied des Vorstands

Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand

Dr. Ralf Kuschnereit, Mitglied des Vorstands

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die JENOPTIK AG

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der JENOPTIK AG, Jena, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzernkapitalflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der JENOPTIK AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Konzernlagebericht enthaltene zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB bzw. § 315d HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Wir geben kein Prüfungsurteil zu dem Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung ab.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 /​ 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG werden Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen, die gemäß IAS 36 einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterliegen.

Das Ergebnis der Bewertungen ist insbesondere von der Einschätzung der Höhe der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Der Werthaltigkeitstest ist daher in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet, weshalb wir diesen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt haben.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben das angewandte Verfahren zur Durchführung des Werthaltigkeitstests mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und auf Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 36 beurteilt. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsexperten gewürdigt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, die Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die Ermittlung nachvollzogen haben. Die rechnerische Richtigkeit des Bewertungsmodells haben wir stichprobenweise überprüft.

Die in der detaillierten Planungsrechnung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendeten Planungsannahmen haben wir in Stichproben mit der vom Vorstand aufgestellten Unternehmensplanung abgestimmt und unter Beachtung unserer Erkenntnisse aus der Abschlussprüfung kritisch gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten nachvollzogen. Zudem haben wir die Planungsrechnungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit den Planungen des Vorjahres verglichen, mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt. Im Geschäftsbereich Non-Photonic Portfolio Companies (NPC) haben wir hierbei unsere Bewertungsexperten mit einbezogen.

Die von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsrechnungen haben wir im Hinblick auf die Berücksichtigung der wesentlichen Annahmen gewürdigt, um ein mögliches Wertminderungsrisiko bei einer Änderung einer der wesentlichen Annahmen der Bewertung einschätzen zu können.

Für den Geschäfts- oder Firmenwert im Geschäftsbereich NPC ergab sich ein Wertminderungsbedarf von TEUR 9.160, der im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst wurde.

Hinsichtlich der Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte haben sich, unter Berücksichtigung der im Geschäftsbereich NPC erfassten Wertminderung, keine Einwendungen geben.

Verweis auf dazugehörige Angaben

Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie zu den in diesem Zusammenhang stehenden Ermessensentscheidungen sind im Konzernanhang in Kapitel 5.1 "Immaterielle Vermögenswerte" enthalten.

2. Bewertung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Die im Konzernabschluss der JENOPTIK AG ausgewiesenen aktiven latenten Steuern beziehen sich überwiegend auf steuerliche Verlustvorträge im Inland. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist insbesondere von der Einschätzung des zukünftig erwarteten steuerpflichtigen Einkommens, auch unter Berücksichtigung der Veränderungen im steuerlichen Organkreis, abhängig. Die Bewertung ist daher in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet, weshalb wir diese als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt haben.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben das angewandte Verfahren zur Durchführung der Bewertung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge mit den gesetzlichen Vertretern diskutiert und dieses auf Übereinstimmung mit den Regelungen des IAS 12 beurteilt.

Die Annahmen zur Prognose des zukünftig erwarteten steuerpflichtigen Einkommens haben wir mit den gesetzlichen Vertretern diskutiert, in Stichproben zu den vom Vorstand aufgestellten internen Planungen abgestimmt und unter Beachtung unserer Erkenntnisse aus der Abschlussprüfung kritisch gewürdigt. Dabei haben wir insbesondere die Überleitung der geplanten Ergebnisse auf das erwartete steuerpflichtige Einkommen mit Unterstützung von unseren internen Steuerspezialisten geprüft. Darüber hinaus haben wir die für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten nachvollzogen. Zudem haben wir die Planungsrechnungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit den Planungen des Vorjahres verglichen und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.

Weiterhin haben wir die Annahmen der Steuerplanung vor dem Hintergrund des in der Vergangenheit erwirtschafteten zu versteuernden Einkommens gewürdigt.

Hinsichtlich der Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge haben sich keine Einwendungen ergeben.

Verweis auf dazugehörige Angaben

Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge sind im Konzernanhang in Kapitel 4.8 "Ertragsteuern" enthalten.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats, der im Kapitel "1 Management" des Geschäftsberichts enthalten ist, verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung ist, sowie für den Vergütungsbericht nach § 162 AktG sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung im zusammengefassten Lagebericht, den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht (Kapitel 4) sowie weitere Bestandteile des Geschäftsberichts, insbesondere die Kapitel

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1 Management,
3 Vergütungsbericht
6 Weitere Informationen (einschließlich der Versicherung der gesetzlichen Vertreter),

aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Von diesen sonstigen Informationen haben wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Jenoptik_​AG_​KA+KLB_​ESEF-2022-12-31.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen;
gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben;
beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt;
beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen;
beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt und am 5. September 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Konzernabschlussprüfer der JENOPTIK AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Steffen Maurer.

Stuttgart, 20. März 2023

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Murrmann, Wirtschaftsprüfer

Maurer, Wirtschaftsprüfer

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