Annual Report • May 16, 2022
Annual Report
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Finanzbericht: 30619340

vor einem Jahr haben wir Ihnen berichtet, dass Vorstand und Aufsichtsrat konsequente Maßnahmen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ergriffen haben und wir zuversichtlich waren, dass Jenoptik gestärkt aus dieser Krise hervorgehen wird. Wir freuen uns sehr, dass dies eingetroffen ist und Jenoptik das Jahr 2021 mit sehr guten Kennzahlen bei Umsatz, Auftragseingang und EBITDA abgeschlossen hat. Jenoptik konnte mit dem gemeinsamen Erwerb der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic-Gruppe erneut eine für den Jenoptik-Konzern richtungsweisende Akquisition tätigen. Mit diesem Erwerb und der im November 2021 erfolgten Unterzeichnung eines Vertrags zur Veräußerung von VINCORION setzt Jenoptik die weitere strategische Fokussierung auf die wachstumsstarken Zukunftsindustrien der Photonik-Bereiche konsequent fort.
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und Deutschem Corporate Governance Kodex ("Kodex") obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens überwacht und beratend begleitet. Wir waren in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundsätzlicher Bedeutung waren, frühzeitig und umfassend eingebunden. Der Vorstand hat uns regelmäßig sowohl mündlich als auch schriftlich über alle für die JENOPTIK AG und den Konzern relevanten Fragen zur Unternehmensplanung, zur Geschäfts- und Rentabilitätsentwicklung, zur Risikolage einschließlich des Risikomanagements und der Compliance sowie über die allgemeine wirtschaftliche Lage unterrichtet. Wir haben uns mit den vorgelegten Berichten, insbesondere mit den für Jenoptik bedeutenden Geschäftsvorgängen, intensiv auseinandergesetzt und diese auf Plausibilität geprüft. Die Sitzungen des Aufsichtsrats wurden teilweise von den Anteilseignervertretern und den Arbeitnehmervertretern getrennt vorbereitet.
Soweit der Vorstand für bestimmte Maßnahmen entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes, der Satzung sowie der Geschäftsordnung des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurfte, haben wir diesen nach gründlicher Prüfung und Beratung unsere Zustimmung erteilt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bildeten verschiedene Akquisitions- und Desinvestitionsprojekte sowie Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie den Schwerpunkt der Tätigkeiten im Aufsichtsrat. Dazu gehörten insbesondere der gemeinsame Erwerb der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic-Gruppe und der Verkauf von VINCORION. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen erläuterte uns der Vorstand unter Angabe von Gründen eingehend. Der Vorstand ist damit seinen Berichtspflichten nach § 90 AktG und den entsprechenden Vorgaben des Kodex vollumfänglich nachgekommen.
Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr zu fünf turnusmäßigen und zwei außerordentlichen Sitzungen zusammen. Auch wenn der Kodex anregt, dass die Teilnahme über Video- und Telefonkonferenzen nicht die Regel sein soll, war der Aufsichtsrat aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gezwungen, erneut drei Sitzungen ausschließlich in virtueller Form abzuhalten. Eine weitere Sitzung fand in Präsenz statt, die übrigen drei Sitzungen wurden in gemischter Form, d. h. unter teilweise persönlicher und teilweise virtueller Teilnahme durchgeführt. Zudem wurden in vier schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Tagesordnungspunkte in Bezug auf Personalangelegenheiten des Vorstands wurden teilweise ohne Anwesenheit der Vorstandsmitglieder behandelt. Der Aufsichtsrat konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konstant hohe Teilnahmequote verzeichnen. Kein Mitglied des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse hat im Jahr 2021 während seiner Gremienzugehörigkeit nur an der Hälfte der Sitzungen oder weniger teilgenommen. Die Präsenz bei den Plenumssitzungen lag im Durchschnitt bei 98 Prozent. Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses, drei Sitzungen des Personalausschusses, sechs Sitzungen des Investitionsausschusses und eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt. Lediglich die Sitzung des Nominierungsausschusses wurde in Präsenz durchgeführt. Die übrigen Ausschusssitzungen wurden entweder ausschließlich virtuell oder in gemischter Form abgehalten. Die Präsenz bei den Prüfungsausschuss- und der Nominierungsausschusssitzungen lag bei 100 Prozent, bei den Sitzungen des Investitionsausschusses bei 97 Prozent und bei den Personalausschusssitzungen bei 94 Prozent. Mitglieder, die an einer Sitzungsteilnahme verhindert waren, haben in den meisten Fällen durch Stimmbotschaften an den Beschlussfassungen mitgewirkt. Detaillierte Angaben zur individualisierten Sitzungsteilnahme der Mitglieder können der Tabelle 01 auf Seite 12 entnommen werden.
Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte stets in vertrauensvoller und offener Atmosphäre. Auch zwischen den Sitzungen standen der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des Prüfungsausschusses mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende beriet mit dem Vorstand dabei insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Planung, Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde vom Vorstand außerdem über wichtige Themen, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung von Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert. Er hat den Aufsichtsrat über diese Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung unterrichtet.
In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, vor allem mit der jeweils aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung und Lage der Gesellschaft einschließlich der Finanz- und Risikosituation insbesondere auch im Hinblick auf etwaige Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der entsprechenden Quartals- und Monatsberichte. Wiederkehrende Gegenstände mehrerer Sitzungen waren Erläuterungen und Diskussionen zu verschiedenen Akquisitions- und Desinvestitionsprojekten, insbesondere zur gemeinsamen Akquisition der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic-Gruppe im Oktober sowie der Veräußerung von VINCORION im November 2021.
In zwei schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2021 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2021 und stimmten der Erklärung zur Unternehmensführung zu. Sie stimmten zudem der Aufnahme von Verhandlungen mit Banken über neue Schuldschein-Darlehen mit ESG-Komponenten zu. Ferner wurden die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder mit dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofil abgeglichen, aktualisiert und anschließend auf der Internetseite der JENOPTIK AG veröffentlicht. Mittels schriftlichem Umlaufbeschluss widersprachen die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat im September im Hinblick auf die im Juni 2022 anstehenden Aufsichtsratswahlen der Gesamterfüllung der gesetzlichen Geschlechterquote. Ein weiteres Umlaufverfahren im November betraf nach ausführlicher, mehrmaliger Vorbefassung den Verkauf von VINCORION.
Schwerpunkt der Bilanzsitzung am 24. März 2021 war die Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die JENOPTIK AG und den Konzern sowie des nichtfinanziellen Berichts für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020. Hierzu berichteten zwei Vertreter des Abschlussprüfers über das Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses den Jahres- sowie den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit fest. Nach ausführlicher Beratung stimmte der Aufsichtsrat dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der die Zahlung einer gegenüber dem Vorjahr um 12 Cent erhöhten Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorsah. Ein weiteres Thema dieser Sitzung war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 9. Juni 2021. Der Aufsichtsrat beschloss für die Mitglieder des Vorstands die Abrechnung der Zielvereinbarungen 2020 sowie die Zielabrechnungen in Bezug auf die Komponenten ihrer langfristigen variablen Vergütung und verabschiedete die neuen Zielvereinbarungen 2021. Der Aufsichtsrat verabschiedete zudem das der Hauptversammlung im Juni 2021 vorgelegte Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und stimmte dem Abschluss neuer Schuldscheindarlehen, dem Erwerb eines Grundstücks für den Neubau einer Fabrik in Dresden sowie der Abgabe einer Konzernbürgschaft für ein Projekt der Division Light & Safety zu. Der Vorstand informierte über verschiedene potenzielle Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben sowie den Stand der Umsetzung der 2020 beschlossenen Struktur- und Portfoliomaßnahmen.
Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen wurde der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 8. Juni 2021 über aktuelle Themen in Bezug auf die am Folgetag stattfindende Hauptversammlung sowie zu laufenden M&A-Projekten informiert. Er befasste sich erneut mit dem Stand der Umsetzung der Struktur -und Portfoliomaßnahmen und beauftragte einen externen Berater mit der Aktualisierung seines Kompetenz- und Anforderungsprofils.
In der Sitzung am 14. September 2021 erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand zunächst die turnusmäßigen Vorlagen. Der Vorstand informierte das Gremium über ein Projekt zur Weiterentwicklung der Jenoptik-Strategie sowie ausführlich über die laufenden Akquisitions- und Desinvestitionsprojekte, insbesondere das Projekt zum Erwerb der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic-Gruppe. Der Aufsichtsrat befasste sich im Hinblick auf die im Juni 2022 anstehenden Aufsichtsratswahlen mit der Nachfolgeplanung im Aufsichtsrat. Herr Prof. Dr. Tünnermann erklärte, sein Mandat im Aufsichtsrat nach 13 Jahren Zugehörigkeit mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 niederzulegen. Als Kandidatin für seine Nachfolge stellte sich Frau Prof. Dr. Ursula Keller, Professorin für Physik an der ETH Zürich, dem Aufsichtsrat persönlich vor. Der Aufsichtsrat beschloss, Frau Prof. Dr. Keller als Kandidatin für eine gerichtliche Ersatzbestellung im Januar 2022 vorzuschlagen. Abschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Neubau einer Reinraum-Fabrik der JENOPTIK Optical Systems GmbH am Standort Dresden zu.
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| Astrid Biesterfeldt | Evert Dudok | Elke Eckstein | Thomas Klippstein | Dörthe Knips | Dieter Kröhn | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 7 Aufsichtsratssitzungen | ••••••• | ••••••• | ••••••• | ••••••• | ••••••• | ••••••• |
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | ••••• | - | - | ••••• | - | - |
| 3 Sitzungen Personalausschuss | - | - | - | ••• | - | - |
| 6 Sitzungen Investitionsausschuss | - | - | •••••• | - | ••••• ○ | •••••• |
| 1 Sitzung Nominierungsausschuss | - | - | - | - | - | - |
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| Doreen Nowotne | Heinrich Reimitz | Stefan Schaumburg | Frank-Dirk Steininger | Prof. Dr. Andreas Tünnermann (bis 31.12.2021) | Matthias Wierlacher | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 7 Aufsichtsratssitzungen | •••••• | ••••••• | ••••••• | •••••• | ••••••• | ••••••• |
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | ••••• | ••••• | - | - | - | - |
| 3 Sitzungen Personalausschuss | - | ••• | ••• | ••• | •• ○ | ••• |
| 6 Sitzungen Investitionsausschuss | •••••• | - | •••••• | - | - | •••••• |
| 1 Sitzung Nominierungsausschuss | - | • | - | - | • | • |
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| Gesamtteilnahme in Prozent |
|
|---|---|
| 7 Aufsichtsratssitzungen | 98 % |
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | 100 % |
| 3 Sitzungen Personalausschuss | 94 % |
| 6 Sitzungen Investitionsausschuss | 97 % |
| 1 Sitzung Nominierungsausschuss | 100 % |
• Teilnahme ○ keine Teilnahme
In einer außerordentlichen Sitzung am 7. Oktober 2021 beschäftigte sich der Aufsichtsrat erneut mit Akquisitionsprojekten sowie mit dem aktuellen Stand des Projektes zum möglichen Verkauf von VINCORION. Er stimmte der Abgabe eines verbindlichen Angebots sowie bei entsprechender Annahme der Unterzeichnung eines Kaufvertrages zum Erwerb der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic-Gruppe zu. Weiterer Gegenstand der Sitzung waren ein Projekt zur Weiterentwicklung der Jenoptik-Strategie sowie die Planungsprämissen 2022.
In einer weiteren außerordentlichen Sitzung am 9. November 2021 beschäftigte sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der Veräußerung von VINCORION und stimmte schließlich nach einer getrennten Beratung der Anteilseignervertreter in einem Umlaufverfahren Ende November 2021 dem Abschluss eines Kauf- und Anteilsübertragungsvertrages an einen von der STAR Capital Partnership LLP verwalteten Fonds zu. Weiterer Gegenstand der Sitzung am 9. November 2021 war der Abschluss eines neuen Konsortialkreditvertrages mit ESG-Komponenten über 400 Millionen Euro. In seiner zweitägigen Strategiesitzung am 24./25. November 2021 erörterte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat intensiv die neue Konzernstrategie 2025 "More Value" mit einer Fokussierung auf die drei wachstumsstarken Zukunftsmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility.
In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 14. Dezember 2021 verabschiedete der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2022. Nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste beschloss der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Absatz 1 AktG für das Geschäftsjahr 2021. Der Aufsichtsrat erörterte die Effizienz seiner Arbeit im abgelaufenen Jahr, beschäftigte sich mit den Ergebnissen des aktualisierten Kompetenz- und Anforderungsprofils und beschloss einige vorbereitende Maßnahmen im Hinblick auf das Ausscheiden von Prof. Dr. Tünnermann zum 31. Dezember 2021 sowie die im Juni 2022 stattfindende Aufsichtsratswahl der Anteilseignervertreter. Der Vorstand stellte zudem ein Update zum Jenoptik-Nachhaltigkeitsmanagement und den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht vor.
Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, dessen Vorsitzender Herr Heinrich Reimitz ist, werden die Ausschüsse vom Aufsichtsratsvorsitzendem geleitet. Angaben zur personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie im Konzernanhang des Geschäftsberichts ab Seite 242 oder in der Erklärung zur Unternehmensführung auf Seite 26.
Im Berichtszeitraum hielt der von Herrn Heinrich Reimitz geleitete Prüfungsausschuss fünf Sitzungen ab. An den Sitzungen nahmen stets beide Vorstandsmitglieder, der Executive Vice President Corporate Controlling & Accounting sowie der Leiter Konzernrechnungswesen und zu einzelnen Themen die Leiter der jeweiligen Fachbereiche teil. An der Sitzung im März 2021 haben auch Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Hauptschwerpunkt der Tätigkeiten des Prüfungsausschusses waren die intensive Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der JENOPTIK AG und des Konzerns, des nichtfinanziellen Berichts sowie die ausführliche Erörterung der Quartalsmitteilungen und des Halbjahresberichts jeweils vor ihrer Veröffentlichung. Ein besonderes Augenmerk galt auch der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung der Risikomanagement-, Internen Kontroll- und Compliance-Management-Systeme sowie aktuellen Themen und Vorhaben aus den Bereichen der Internen Revision sowie Compliance.
In einer Telefonkonferenz am 9. Februar 2021 stellte der Vorstand den Ausschussmitgliedern die vorläufigen Zahlen des Konzernabschlusses 2020 vor, die am folgenden Tag veröffentlicht wurden.
Hauptgegenstand der Bilanzsitzung am 10. März 2021 unter Anwesenheit des Abschlussprüfers war die intensive Erörterung des Jahres- und Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts, des nichtfinanziellen Berichts und des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Im Ergebnis dieser Erörterungen empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich zudem mit der Qualität der durchgeführten Abschlussprüfung. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 zur Wahl vorzuschlagen. EY hatte zuvor bestätigt, dass keine Umstände vorliegen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich zudem mit dem aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht und der Entwicklung der Jenoptik-Aktie am Kapitalmarkt.
In der Sitzung am 10. Mai 2021 lag der Fokus des Prüfungsausschusses auf dem Abschluss des ersten Quartals, der aktuellen Prognose für das Geschäftsjahr 2021 sowie einem Update zum Nachhaltigkeitsmanagement und aktuellen Themen der Internen Revision.
In der Sitzung am 10. August 2021 erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand den Halbjahresabschluss vor dessen Veröffentlichung. Der Prüfungsausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2021 fest, prüfte die Honorarvereinbarung mit EY und befasste sich mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im Jahr 2020 erbrachten Nichtprüfungsleistungen und passte den von ihm verabschiedeten Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen an die neuen regulatorischen Anforderungen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG) an. Der Prüfungsausschuss beauftragte anschließend EY entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 sowie der materiellen Prüfung des Vergütungsberichts 2021. Weiterer Gegenstand der Sitzung war der aktuelle Konzernrisiko- und -chancenbericht.
In der letzten Sitzung des Jahres am 9. November 2021 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Quartalsmitteilung zum 30. September 2021 sowie der aktuellen Prognose. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren die Vorstellung der Jenoptik-Cybersecurity-Strategie durch den Chief Information Security Officer von Jenoptik sowie ein Update zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, insbesondere zur EU-Taxonomie und dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Mal. Gegenstand der Beratungen im Februar und März waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands für das Jahr 2020, insbesondere die Festlegung des Multiplikators zur Berechnung der variablen Vergütung, und die Abrechnung der LTIs. Zudem wurden die Leistungskriterien für die variable Vergütung für die Zielvereinbarungen für das Geschäftsjahr 2021 vorgeschlagen. Ferner bereitete der Personalausschuss die Verabschiedung des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder vor, welches an die neuen gesetzlichen Anforderungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) angepasst und der Hauptversammlung im Juni zur Billigung vorgelegt wurde.
Der Investitionsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr sechs Mal und befasste sich mit verschiedenen Akquisitions- und Desinvestionsprojekten, insbesondere mit dem Projekt zum Verkauf von VINCORION und dem Erwerb der BG Medical Applications GmbH sowie der SwissOptic-Gruppe.
Der Nominierungsausschuss tagte ein Mal und beschäftigte sich im Hinblick auf die im Juni 2022 anstehende Aufsichtsratswahl mit der Nachfolgeplanung im Aufsichtsrat. Hierzu bereitete er einen Vorschlag des Aufsichtsrats zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner vor.
Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat fortlaufend mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung und regulatorischen Veränderungen auf dem Gebiet der Corporate Governance auseinandergesetzt. In der Juni-Sitzung beauftragte der Aufsichtsrat einen externen Berater mit der Aktualisierung und Weiterentwicklung seines Anforderungs- und Kompetenzprofils, auch im Hinblick auf die Unabhängigkeit der Anteilseignervertreter. Die Ergebnisse der Überprüfung wurden in der Dezember-Sitzung diskutiert und Vorbereitungen im Hinblick auf die im Juni 2022 stattfindende Aufsichtsratswahl der Anteilseignervertreter getroffen. Ebenfalls in der Dezember-Sitzung prüfte der Aufsichtsrat seine Checkliste zum Deutschen Corporate Governance Kodex und verabschiedete gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 1 AktG. Diese sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2004 sind den Aktionären auf der Internetseite der Jenoptik dauerhaft zugänglich.
Entsprechend den Empfehlungen des Kodex überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Nachdem zuletzt im Jahr 2020 die Effizienzprüfung mit Unterstützung eines externen Experten durchgeführt wurde, hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine interne Selbsteinschätzung vorgenommen. Die Prüfung hat ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Effizienzdefizite wurden nicht festgestellt. Die nächste externe Effizienzprüfung ist für das Jahr 2023 vorgesehen.
Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte erfolgten dabei zu Bedingungen, wie sie auch mit anderen Unternehmen abgeschlossen worden wären. Vorstand und Aufsichtsrat haben keine Geschäfte vorgenommen, die nach den Vorschriften des ARUG II zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtig gewesen wären (sog. Related Party Transactions). Weitere Informationen zu Geschäften des Vorstands oder des Aufsichtsrats mit sogenannten nahestehenden Personen oder Unternehmen finden Sie im Kapitel 8.5 des Konzernanhangs auf Seite 237. Dem Plenum offenzulegende Interessenkonflikte, über die die Hauptversammlung mit diesem Bericht zu informieren wäre, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.
Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich wahr. Zur gezielten Weiterbildung werden von der Gesellschaft bei Bedarf ausgewählte interne oder externe Informationsveranstaltungen angeboten. Alle Mitglieder werden regelmäßig über neue regulatorische Anforderungen informiert. Neue Mitglieder werden zudem bei der Amtseinführung von der Gesellschaft unterstützt. Frau Prof. Dr. Keller nahm die Möglichkeit wahr, den Vorstand, die Aufsichtsratsmitglieder und die Art der Zusammenarbeit im Gremium vor ihrer gerichtlichen Bestellung persönlich kennenzulernen.
Weitere Ausführliche Informationen zur Corporate Governance finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung ab Seite 26 des Geschäftsberichts.
Der Prüfungsausschuss bestellte in seiner Sitzung vom 10. August 2021 nach intensiver Vorprüfung und entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 EY zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021. EY ist seit 2016 Abschlussprüfer des Jahres- und Konzernabschlusses für die JENOPTIK AG und den Konzern. Verantwortlicher Prüfungspartner ist Herr Steffen Maurer, der diese Funktion zum dritten Mal ausübt. EY hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Auch die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts mit sog. "limited assurance" wurde mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk durch PWC versehen. EY hat im Rahmen seiner Tätigkeiten auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Der Vergütungsbericht wurde durch EY neben der gesetzlich geforderten formellen Prüfung auch materiell inhaltlich geprüft. Hierzu wurde EY vom Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 10. August 2021 beauftragt. Sie finden den Vergütungsbericht einschließlich des Prüfungsvermerks ab Seite 40.
Die Prüfungsberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich des nichtfinanziellen Berichts wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. Beide Gremien haben sich dabei ausführlich auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (Key Audit Matters) beschäftigt.
Vertreter des Abschlussprüfers EY sowie die vom Prüfungsausschuss mit der prüferischen Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC berichteten in beiden Sitzungen in Anwesenheit des Vorstands zu den betreffenden Tagesordnungspunkten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass die Teilnahme des Vorstands die Diskussionen im Aufsichtsrat und Prüfungsabschluss zum Jahres- und Konzernabschluss, zu denen EY als Abschlussprüfer hinzugezogen wird, inhaltlich bereichert, und er hält es daher für erforderlich, dass der Vorstand auch in Zukunft daran teilnimmt. Sofern ein Mitglied ein Gespräch mit dem Abschlussprüfer ohne Teilnahme des Vorstands wünscht, wird der Aufsichtsrats- oder Ausschussvorsitzende dem stattgeben. EY informierte auch über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Konzernanhang im Kapitel 10.3. Umstände, nach denen die Besorgnis der Befangenheit bestehen könnte, waren nach Auskunft von EY nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfung der Abschlüsse durch den Prüfungsausschuss.
Der Aufsichtsrat schloss sich nach umfassender eigener Prüfung und Diskussion dem Ergebnis des Abschlussprüfers sowie der Empfehlung des Prüfungsausschusses an und erhob keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit gemäß § 172 Satz 1 AktG fest. Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns, der die Zahlung einer Dividende von 0,25 Euro pro dividendenberechtigter Stückaktie vorsieht, mit dem Vorstand ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung ebenfalls zugestimmt.
Herr Prof. Dr. Andreas Tünnermann hat mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 sein Mandat niedergelegt. Herr Prof. Tünnermann war der Technologieexperte im Aufsichtsrat und hat die Expertise des Gesamtaufsichtsrats insbesondere in den für Jenoptik wesentlichen Kompetenzfeldern der optischen Technologien, Digitalisierung, Strategie und Wachstumskompetenz hervorragend gefördert. Wir danken Herrn Prof. Tünnermann für seine wertvolle Unterstützung und langjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat der JENOPTIK AG. Als Nachfolger für Prof. Tünnermann wurde per gerichtlicher Ersatzbestellung mit Wirkung zum 21. Januar 2022 Frau Prof. Dr. Ursula Keller, Physik-Professorin an der ETH Zürich, befristet bis zum Ablauf der restlichen Amtszeit von Herrn Prof. Tünnermann, d. h. bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung 2022, in den Aufsichtsrat bestellt. Herr Dudok wurde zudem als Mitglied in den Personalausschuss, Vermittlungs- und Nominierungsausschuss gewählt.
In der Zusammensetzung des Vorstands hat es im Jahr 2021 keine personellen Veränderungen gegeben.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre besonderen Leistungen und ihr hohes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Jena, im März 2022
Für den Aufsichtsrat
Matthias Wierlacher, Vorsitzender
Die Erklärung zur Unternehmensführung erfolgt gemäß §§ 289f, 315d HGB. Sie ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. In der Erklärung zur Unternehmensführung berichten Vorstand und Aufsichtsrat auch über die Corporate Governance des Unternehmens.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle, die auf eine langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist. Sie sehen in guter Corporate Governance die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg und zugleich einen wichtigen Beitrag, um das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich auch im Berichtsjahr eingehend mit Corporate-Governance-Themen befasst. Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde im Dezember 2021 von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedet und den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft zugänglich gemacht. Sollten sich künftig Änderungen bei Jenoptik mit Auswirkungen auf die Entsprechung ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.
Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:
Seit der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2020 wurde und wird den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 16. Dezember 2019 bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:
Gemäß der Empfehlung von Ziffer C.4 des Kodex soll ein Aufsichtsratsmitglied, das keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, insgesamt nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.
Unser Aufsichtsratsmitglied, Frau Doreen Nowotne, ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzende bei der Franz Haniel & Cie. GmbH (nicht börsennotiert) sowie bei der Brenntag AG (börsennotiertes Unternehmen) und Aufsichtsratsmitglied bei der Lufthansa Technik AG (nicht börsennotiert). Sofern man das aus Jenoptik-Sicht konzerninterne Mandat bei Jenoptik in der Addition der Mandate gemäß Ziffer C.4 mitzählt, verfügt Frau Nowotne über insgesamt sechs Aufsichtsratsmandate, sodass höchstvorsorglich eine Abweichung erklärt wird. Der Aufsichtsrat hat sich jedoch bei Frau Nowotne vergewissert, dass ihr genügend Zeit für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der JENOPTIK AG zur Verfügung steht.
Im Interesse einer transparenten Kommunikation wird darüber informiert, dass das vom Aufsichtsrat angepasste und von der Hauptversammlung am 9. Juni 2021 gebilligte Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder sämtlichen Empfehlungen des Abschnitts G des Kodex vollständig entspricht.
14. Dezember 2021
JENOPTIK AG
Für den Vorstand
gez. Dr. Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender
Für den Aufsichtsrat
gez. Matthias Wierlacher, Aufsichtsratsvorsitzender
Wirtschaftlicher Erfolg und die Verantwortung für unser Handeln sind für uns untrennbar miteinander verbundene Ziele. Im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind dabei Respekt, Fairness und Offenheit sowie die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und konzerninternen Regelwerken wesentlich. Um das hohe Niveau an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards im Jenoptik-Konzern zu gewährleisten, wurden die für Jenoptik wichtigsten Verhaltensgrundsätze in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Dieser Verhaltenskodex ist für alle Mitarbeiter, Führungskräfte und den Vorstand des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich. Er setzt Mindeststandards und Grundregeln für unser Handeln innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber externen Partnern und der Öffentlichkeit. Bei Fragen zum Verhaltenskodex oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten können sich alle Mitarbeiter von Jenoptik vertrauensvoll an ihre jeweilige Führungskraft bzw. an die im Verhaltenskodex benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht allen Mitarbeitern zudem ein Hinweisgebersystem (Whistleblowing-System)im Jenoptik-Intranet, per Telefon oder via E-Mail zur Verfügung.
Der Verhaltungskodex für Lieferanten des Jenoptik-Konzerns gilt für alle Lieferanten weltweit. Darüber hinaus hat Jenoptik die Charta der Vielfalt unterzeichnet und ist im Herbst 2021 dem UN Global Compact beigetreten.
Zu einer guten Corporate Governance gehört für Jenoptik auch ein umfassendes Risikomanagement nach einem interaktiven und managementorientierten Ansatz. Dieses Enterprise Risk Management (ERM) berücksichtigt sowohl Risiken als auch Chancen und wurde in der gesamten Organisation mit dem Ziel implementiert, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.
Fester Bestandteil unserer Risikoprävention und der Prozesse des Jenoptik-Compliance-Management-Systems (CMS) ist die Beachtung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen. Die Basis des CMS bilden die Jenoptik-Werte, der Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien und Prozessbeschreibungen von Jenoptik, deren Einhaltung Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik ist. Das CMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst. Im Vorstand ist der Vorsitzende Dr. Stefan Traeger für den Zentralbereich Compliance & Risk Management verantwortlich. Die weltweiten Compliance-Aktivitäten werden durch das Kompetenzzentrum in Deutschland koordiniert und durch lokale Kollegen in den Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik unterstützt.
Mit Konzernrichtlinien für wesentliche Geschäftsprozesse verfügt der Jenoptik-Konzern über ein global einheitliches Rahmenwerk. Zentralbereiche, Divisionen und Regionen können dieses Regelwerk entsprechend ihrer jeweiligen Anforderungen mit detaillierteren Regelungen untersetzen. Die Richtlinien werden regelmäßig überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert. Mit diesem System von Prozessen und Kontrollen können mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert bzw. eliminiert werden.
Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen für die in- und ausländischen Unternehmenseinheiten werden die Mitarbeiter für Compliance-relevante Themengebiete wie Korruptionsprävention, Kartellrecht, Exportkontrolle, IT-Sicherheit sowie Datenschutz sensibilisiert und damit vertraut gemacht. So wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards geschaffen. Neben den Haupttrainingskursen, die im Rahmen des Onboardings für neue Mitarbeiter durchgeführt werden, sind alle Mitarbeiter verpflichtet, an E-Learning-Auffrischungskursen teilzunehmen. Ziel ist es, ihnen die Inhalte zu wichtigen Compliance-Themen kontinuierlich näherzubringen und mit einem Test zu belegen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter bei allen Fragen, die Compliance- oder Risiko-Themen bei Jenoptik betreffen, den Zentralbereich Compliance & Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet oder eine App auf dem Smartphone nutzen.
Das Nachhaltigkeitsverständnis von Jenoptik beruht auf der Überzeugung, dass die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens und damit ein dauerhaft profitables Wachstum nur durch verantwortungsvolles Verhalten im Einklang mit der Umwelt und der Gesellschaft erreicht werden können. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität und Smart Manufacturing. In dem gesonderten nichtfinanziellen Bericht ab Seite 62 des Geschäftsberichtes finden Sie ausführliche Informationen zum Jenoptik-Nachhaltigkeitsmanagement in den Bereichen Mitarbeiter- und Umweltbelange, Menschenrechte, Anti-Korruption und Lieferkette, Qualität sowie soziales Engagement des Konzerns.
Die JENOPTIK AG ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit einem dualen Führungssystem, das aus Vorstand und Aufsichtsrat besteht. Deren Aufgaben und Befugnisse sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise werden im Wesentlichen durch das Aktiengesetz, die Satzung der JENOPTIK AG sowie die Geschäftsordnungen bestimmt. Danach leitet der Vorstand die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und ist in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Der Vorstand stimmt mit dem Aufsichtsrat die strategische Ausrichtung des Unternehmens ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Strategieumsetzung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen.
Die Mitglieder des Vorstands der JENOPTIK AG werden durch den Aufsichtsrat bestellt. Entsprechend der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Aktuell gehören dem Gremium zwei Mitglieder an. Sie tragen gemeinsam Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung, arbeiten kollegial und vertrauensvoll zusammen und entscheiden über Grundsatzfragen der Geschäftspolitik des Konzerns, dessen Steuerung, die Unternehmensstrategie (inkl. der Nachhaltigkeitsstrategie) sowie über die Planung. Der Vorstand hat keine Ausschüsse gebildet. Er wird bei der Leitung des Unternehmens unterstützt durch das Executive Management Committee (EMC), dem zum 31. Dezember 2021 neben den Vorstandsmitgliedern die Leiterin Personal, der Leiter Konzerncontrolling, die Leiter der Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik sowie die Leiter der Divisionen angehörten. Diese informieren den Vorstand in monatlich stattfindenden Sitzungen umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Vorfälle und die wirtschaftliche Lage der Divisionen.
Der Vorstand sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Regelwerke (Compliance) und ist verantwortlich für die Erstellung von Zwischenberichten und -mitteilungen, Konzern- und Jahresabschlüssen sowie für die Einrichtung eines auf die Risikolage des Unternehmens ausgerichteten Kontroll- und Risikomanagementsystems und eines Compliance Management Systems. Die konkrete Ressortverteilung und die Aufgabenverteilung innerhalb der Ressorts des Vorstands (einschließlich der Zuständigkeit für Nachhaltigkeits-Themen (Environment, Social, Governance)) sind in einem Geschäftsverteilungsplan geregelt.
Die Vorstandsmitglieder unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Mindestens einmal monatlich finden Vorstandssitzungen statt. Die Geschäftsordnung des Vorstands legt fest, welche Maßnahmen für den Jenoptik-Konzern von besonderer Bedeutung sind und damit der Zustimmung des Gesamtvorstands bzw. des Aufsichtsrats bedürfen. Daneben werden in der Geschäftsordnung die vorstandsinterne Arbeitsweise sowie die Berichterstattung an und die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat näher geregelt.
Der Vorstand unterrichtet den Aufsichtsrat regelmäßig, sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der aktuellen Entwicklung der Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns, die Unternehmensplanung einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft, über wesentliche Fragen der Strategie, die Risikolage sowie das Risikomanagement und Compliance. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands mit dem Aufsichtsrat. Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats bestehen insbesondere bei Entscheidungen oder Maßnahmen, die grundlegende Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens haben können. Die Mitglieder des Vorstands sind verpflichtet, dem Aufsichtsrat Interessenskonflikte unverzüglich offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren.
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ist nach dem Mitbestimmungsgesetz paritätisch besetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern. Sechs Mitglieder werden von den Aktionären in der Hauptversammlung, sechs Mitglieder nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes von den Arbeitnehmern gewählt. Der Aufsichtsrat ist so zusammengesetzt, dass die Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Jedes Mitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung der Aufgaben genügend Zeit zur Verfügung steht. Fünf seiner zwölf Mitglieder, davon drei Anteilseigner- und zwei Arbeitnehmervertreter sind weiblich, sodass den Vorgaben von § 96 Abs. 2 Satz 1 AktG entsprochen wird. Mit Ausnahme von Frau Prof. Dr. Ursula Keller, die am 21. Januar 2022 für den zum 31. Dezember 2021 ausgeschiedenen Prof. Dr. Andreas Tünnermann gerichtlich bestellt wurde, sind die übrigen Mitglieder der Anteilseigner in der Hauptversammlung 2017 einzeln für eine Amtszeit bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2022 gewählt worden. Das bei der Besetzung des Aufsichtsrats verfolgte Diversitätskonzept ist in Abschnitt "Diversitätskonzept" dieser Erklärung beschrieben.
Der Aufsichtsratsvorsitzende wird vom Aufsichtsrat aus seiner Mitte gewählt. Er koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Er steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und wird von diesem über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und die Entwicklung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich informiert. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat zählt im Falle der Stimmengleichheit bei einer erneuten Abstimmung die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden doppelt, soweit das gesetzlich zulässig ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist zugleich Vorsitzender des Personal-, des Vermittlungs-, des Investitions- und des Nominierungsausschusses, nicht jedoch des Prüfungsausschusses.
Der Aufsichtsrat tagt mindestens vier Mal, in der Regel wegen der im Herbst stattfindenden Strategiesitzung des Aufsichtsrats fünf Mal im Jahr. Bei wesentlichen Ereignissen, die keinen zeitlichen Aufschub dulden, wird eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen oder es erfolgt eine Beschlussfassung im schriftlichen Umlaufverfahren. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der Empfehlungen des Prüfungsausschusses prüft und billigt der Aufsichtsrat den Jahres- und den Konzernabschluss, den nichtfinanziellen Bericht, den zusammengefassten Lagebericht der JENOPTIK AG und des Konzerns und stellt den Jahresabschluss fest. Für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses des Geschäftsjahres 2021 wurde die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, bestellt. Der Aufsichtsrat beschließt zudem über den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. Er beschließt und überprüft regelmäßig das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder. Gemeinsam mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat auch für die Erstellung des Vergütungsberichts zuständig.
In regelmäßigem Turnus führt der Aufsichtsrat eine Prüfung der Effizienz seiner Tätigkeiten durch. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, die Effizienz alle drei Jahre extern evaluieren zu lassen. Dazwischen wird sie jährlich intern erörtert und überprüft. Nachdem zuletzt 2020 eine externe Effizienzprüfung durchgeführt wurde und die Prüfung ein - auch im Benchmarking - positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben hatte, fand im Geschäftsjahr 2021 eine interne Selbstbeurteilung statt. Die Prüfung hat keinen grundsätzlichen Veränderungsbedarf aufgezeigt. Die Ergebnisse bestätigen eine professionelle Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand.
Die für ihre Aufgaben erforderlichen Maßnahmen zur Fortbildung nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt.
Aufsichtsratsmitglieder legen etwaige Interessenskonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. Im Geschäftsjahr 2021 sind bei Aufsichtsratsmitgliedern keine Interessenskonflikte aufgetreten.
Der Aufsichtsrat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben, welche wesentliche Aspekte der Zusammenarbeit im Gremium sowie mit dem Vorstand regelt. Die Geschäftsordnung verpflichtet zur Bildung von Ausschüssen, um die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit bei der Behandlung komplexer Sachverhalte zu steigern.
Der Aufsichtsrat hat derzeit fünf Ausschüsse gebildet, die mit Ausnahme des Nominierungsausschusses, dem ausschließlich Anteilseignervertreter angehören, paritätisch besetzt sind. Bei der Besetzung der Ausschüsse wurde auf die fachliche und persönliche Eignung der jeweiligen Ausschussmitglieder geachtet.
Die Ausschüsse bereiten Entscheidungen des Aufsichtsrats vor oder entscheiden in Einzelfällen, soweit dies gesetzlich zulässig ist, anstelle des Aufsichtsrats. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten dem Plenum spätestens in der nächsten Aufsichtsratssitzung über die besprochenen Inhalte sowie die gefassten Beschlüsse und Empfehlungen.
Der Prüfungsausschuss tagt mindestens vier Mal im Jahr. Er überwacht insbesondere die Rechnungslegung sowie den Rechnungslegungsprozess und befasst sich mit der Abschlussprüfung, hierbei insbesondere mit der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Nichtprüfungsleistungen und der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte. Nach Einholung einer Unabhängigkeitserklärung bereitet er den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers vor und erteilt den Prüfungsauftrag. Er beurteilt zudem regelmäßig die Qualität der Abschlussprüfung. Auf der Grundlage der Berichte des Abschlussprüfers unterbreitet der Prüfungsausschuss nach eigener Prüfung Vorschläge zur Feststellung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und zur Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat. Zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses gehört auch die Überwachung von Nachhaltigkeits-Themen (ESG), daher bereitet er auch die Entscheidung des Aufsichtsrats zum zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht vor. Darüber hinaus prüft er die Wirksamkeit und Weiterentwicklung des Compliance- und des Risikomanagements sowie des Internen Kontrollsystems. Die Interne Revision der Jenoptik berichtet regelmäßig an den Prüfungsausschuss.
Herr Heinrich Reimitz verfügt als Vorsitzender des Prüfungsausschusses über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren und ist nach Auffassung des Aufsichtsrats ein unabhängiges Mitglied (ausführliche Informationen dazu unter Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat). Er ist kein ehemaliges Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG. Herr Reimitz verfügt entsprechend den Anforderungen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG) sowohl über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung als auch auf dem Gebiet der Abschlussprüfung. Frau Doreen Nowotne als stellvertretende Vorsitzende des Prüfungsausschusses verfügt gemäß den Anforderungen des FISG ebenfalls über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und der Abschlussprüfung.
Der Personalausschuss tagt mindestens einmal jährlich. Er befasst sich mit der langfristigen Nachfolgeplanung der Vorstandsmitglieder und bereitet deren Bestellung durch den Aufsichtsrat vor. Der Personalausschuss überprüft regelmäßig das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder, das anschließend durch den Aufsichtsrat verabschiedet wird. Der Personalausschuss hat dabei ausschließlich eine vorbereitende und beratende Funktion. Das Vergütungssystem und die konkrete Festsetzung der Vergütung müssen grundsätzlich durch den gesamten Aufsichtsrat beschlossen werden. Das Vergütungssystem wird zudem der Hauptversammlung bei jeder wesentlichen Änderung zur Zustimmung vorgelegt. Der Personalausschuss bereitet zudem den Abschluss und die Abrechnung der Zielvereinbarungen für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung der Vorstandsmitglieder vor. Bei Bedarf wird er von externen, unabhängigen Beratern unterstützt.
Der Nominierungsausschuss schlägt dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern vor und tagt nur bei Bedarf. Vorschläge werden unter Berücksichtigung des Anforderungs- und Kompetenzprofils für den Aufsichtsrat sowie des Diversity Statements erarbeitet (ausführlich unter "Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat").
Der Investitionsausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei gemäß der Geschäftsordnung des Vorstands zustimmungspflichtigen Investitions- oder Desinvestionsentscheidungen, insbesondere bei der Vorbereitung und der operativen Umsetzung von Beschlüssen über den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmensteilen.
Der mit den Aufgaben nach § 31 Abs. 3 Satz 1 Mitbestimmungsgesetz betraute Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf.
Weitere Einzelheiten zu den Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2021 (sowie die individualisierten Sitzungsteilnahmen) finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 10.
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| Mitglied im Aufsichtsrat | Astrid Biesterfeldt (seit 2014) | Evert Dudok (seit 2015) | Elke Eckstein (seit 2017) | Prof. Dr. Ursula Keller (seit 21.1.2022) |
|---|---|---|---|---|
| Mitglied im | • Prüfungsausschuss | • Personalausschuss (seit 1.1.2022) | • Investitionsausschuss | |
| • Vermittlungsausschuss (seit 1.1.2022) | ||||
| • Nominierungsausschuss (seit 1.1.2022) |
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| Mitglied im Aufsichtsrat | Thomas Klippstein (seit 1996) | Dörthe Knips (seit 2017) |
|---|---|---|
| Mitglied im | • Personalausschuss | • Investitionsausschuss |
| • Prüfungsausschuss | ||
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| Dieter Kröhn (seit 2010) | Doreen Nowotne (seit 2015) | Heinrich Reimitz (seit 2008) | Stefan Schaumburg (seit 2012) | Frank-Dirk Steininger (seit 2020) |
|---|---|---|---|---|
| • Investitionsausschuss | • Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) | • Prüfungsausschuss (Vorsitzender) | • Personalausschuss | • Personalausschuss |
| • Vermittlungsausschuss | • Investitionsausschuss | • Personalausschuss | • Investitionsausschuss | |
| • Nominierungsausschuss | • Vermittlungsausschuss | |||
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| Dieter Kröhn (seit 2010) | Prof. Dr. Andreas Tünnermann (2007 bis 31.12.2021) | Matthias Wierlacher (seit 2012) |
|---|---|---|
| • Investitionsausschuss | • Personalausschuss (bis 31.12.2021) | • Personalausschuss (Vorsitzender) |
| • Vermittlungsausschuss | • Vermittlungsausschuss (bis 31.12.2021) | • Investitionsausschuss (Vorsitzender) |
| • Nominierungsausschuss (bis 31.12.2021) | • Nominierungsausschuss (Vorsitzender) | |
| • Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) |
Die Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat ist im Vergütungsbericht ab Seite 40 beschrieben. Die letzte Abstimmung über das angepasste Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder fand durch die Hauptversammlung am 9. Juni 2021 statt, die das Vergütungssystem mit 75,96 Prozent gebilligt hat. Die Beschlussfassung über die Bestätigung der Vergütung und über das Vergütungssystem für die Aufsichtsratsmitglieder durch die Hauptversammlung 2021 erfolgte mit einer Zustimmung von 99,58 Prozent.
Sie finden den Vergütungsbericht von Vorstand und Aufsichtsrat über das letzte Geschäftsjahr, den Vermerk des Abschlussprüfers über die Prüfung dieses Vergütungsberichts sowie das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Abs. 1 und 2 Satz 1 AktG und den letzten Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 AktG auch im Internet unter www.jenoptik.de in den Rubriken Investoren / Corporate Governance bzw. Hauptversammlung.
Gemäß §§ 111 Abs. 5, 96 Abs. 2 AktG muss der Aufsichtsrat bei Jenoptik zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammengesetzt sein. Mit Doreen Nowotne, Elke Eckstein und Prof. Dr. Ursula Keller auf Anteilseignerseite sowie Astrid Biesterfeldt und Dörthe Knips auf Arbeitnehmerseite sind insgesamt fünf Frauen im Aufsichtsrat vertreten. Dies entspricht einem Anteil von rund 42 Prozent.
Gemäß § 76 Abs. 4 AktG ist Jenoptik zudem verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen und darüber zu berichten, ob die Zielgrößen während des Berichtzeitraums erreicht worden sind. Da das Vorstandsgremium von Jenoptik lediglich aus zwei Personen besteht, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 8. Juni 2020 beschlossen, erneut eine Quote von null Prozent bis zum 30. Juni 2023 festzulegen. Die Anforderungen des Aktiengesetzes in der Fassung des Zweiten Führungspositionen-Gesetzes sind auf ein zweiköpfiges Vorstandsgremium nicht anwendbar. Der Aufsichtsrat hat sich jedoch vorbehalten, über die Quote neu zu entscheiden, sobald sich der Vorstand aus mehr als zwei Personen zusammensetzt. Durch die Verlängerung der Bestellung von Dr. Stefan Traeger bis zum 30. Juni 2025 und der Bestellung von Hans-Dieter Schumacher bis zum 31. März 2023 ist ein kurzfristiger Wechsel in der Vorstandszusammensetzung nicht zu erwarten. Somit liegt die Ist-Quote - wie festgelegt - gegenwärtig bei null Prozent. Die Festlegung einer höheren Quote hätte bei dem gegenwärtig zweiköpfigen Vorstandsgremium bestehend aus Herrn Dr. Traeger und Herrn Schumacher zwingend zur Folge, dass im Falle einer Vakanz stets eine Frau benannt werden müsste. Der Aufsichtsrat möchte jedoch jeweils unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die oder den aus seiner Sicht am besten geeignete Kandidatin oder geeigneten Kandidaten unabhängig von der Frage des Geschlechts bestellen. Dies wäre nicht mehr möglich, wenn der Aufsichtsrat bei einem männlichen Zwei-Personen-Vorstand eine Zielgröße von mehr als null Prozent festlegen würde.
Für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands hat der Vorstand der JENOPTIK AG eine Zielgröße von 16,7 Prozent mit einer Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2022 beschlossen. Dies entspricht einer Beteiligung von mindestens 2 Frauen bei 12 Positionen der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Frauenanteil in der 1. Führungsebene unterhalb des Vorstands 25 Prozent, weshalb die Zielgröße aktuell deutlich übertroffen ist. Der Vorstand wird bis Juni 2022 über eine neue Zielgröße entscheiden. Eine Zielgröße für die zweite Führungsebene wurde nicht festgelegt, da die JENOPTIK AG als Corporate Center über flache Führungsstrukturen verfügt und es daher keine durchgehende zweite Führungsebene gibt. Der Anteil von Frauen an allen Mitarbeitern im Corporate Center betrug Ende 2021 55,3 Prozent. Die Diversity-Rate, die aus dem durchschnittlichen prozentualen Anteil der Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte ermittelt wird, soll bis 2022 auf 30 Prozent und bis 2025 auf 33 Prozent steigen. Um diesen Wandel in der Unternehmenskultur weiter zu beschleunigen, wurden im Jenoptik-Konzern zahlreiche Maßnahmen implementiert. So gibt es zum Beispiel interne und externe Recruiting-Kampagnen, Frauen-Netzwerke und regelmäßige (Online-)Veranstaltungen zum gegenseitigen Austausch. Ferner wurde im Herbst 2020 auch ein "Jenoptik Diversity Council" als interner Ansprechpartner für Fragen zu Vielfalt im Unternehmen etabliert.
Mit dem Diversitätskonzept für den Vorstand soll ein geordneter Auswahlprozess für die Bestellung neuer Vorstandsmitglieder sichergestellt werden. Ziel ist es, den Vorstand so zu besetzen, dass sämtliche Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen vorhanden sind, die unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine ordnungsgemäße Aufgabenwahrnehmung des Vorstands erforderlich und für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns wesentlich sind.
Zu diesem Zweck hat der Aufsichtsrat mit Unterstützung des Personalausschusses und eines externen, unabhängigen Personalberaters ein Anforderungs- und Kompetenzprofil entwickelt. Dieses ist Bestandteil des Diversitätskonzepts und legt verschiedene zu erfüllende Kriterien wie Alter, Ausbildung, beruflichen Hintergrund, gegenwärtige Position sowie Anforderungen an die Persönlichkeit des Kandidaten fest. Es berücksichtigt auch die Vorgaben der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats im Hinblick auf die Bestellung von Vorstandsmitgliedern. So gilt für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern beispielsweise eine Altersgrenze von maximal 65 Jahren zum Zeitpunkt der Bestellung.
Mit der aktuellen Besetzung des Vorstands wird das Anforderungs- und Kompetenzprofil vollständig ausgefüllt. Im Geschäftsjahr 2021 haben sich keine Veränderungen an dem bestehenden Diversitätskonzept ergeben. Informationen zu den Lebensläufen der Mitglieder des Vorstands können Sie unserer Homepage unter www.jenoptik.de / ueber-jenoptik / management entnehmen.
Der Personalausschuss des Aufsichtsrats beschäftigt sich, zum Teil auch gemeinsam mit dem Vorstand, mit der langfristigen Nachfolgeplanung im Vorstand. Bei Bedarf werden der Personalausschuss und der Aufsichtsrat von unabhängigen, externen Experten unterstützt. Der Personalausschuss legt bei der langfristigen Nachfolgeplanung das entwickelte Anforderungs- und Kompetenzprofil zugrunde und entwickelt dieses kontinuierlich weiter. Er achtet darauf, dass die Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen der Mitglieder des Vorstands ausgewogen sind.
Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat soll einen geordneten Auswahlprozess für die Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder der JENOPTIK AG sicherstellen. Ziel ist es auch hier, den Aufsichtsrat so zu besetzen, dass dieser insgesamt über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügt, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. Damit wird eine qualifizierte Kontrolle durch den Aufsichtsrat sichergestellt, die dem Aktiengesetz, dem Deutschen Corporate Governance Kodex, der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG entspricht.
Umgesetzt wird das Diversitätskonzept bei der Wahl der Anteilseignervertreter. Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats berücksichtigt bei der Suche von Kandidaten die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, die dem Gedanken der Vielfalt ("Diversity-Statement"), den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex Rechnung tragen sollen. Dabei beachtet er auch die vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten der gewählten Arbeitnehmervertreter. Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat anschließend geeignete Kandidatenvorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner an die Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat vergewissert sich bei den jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten, dass sie die erforderliche Zeit für die Ausübung dieser Tätigkeit mitbringen können.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurde mit Unterstützung eines externen Beraters das vom Aufsichtsrat erarbeitete Anforderungsprofil über erforderliche Fähigkeiten und Kompetenzen im Aufsichtsrat im Hinblick auf die Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner durch die Hauptversammlung im Juni 2022 aktualisiert und weiterentwickelt. Danach werden im Wesentlichen Kompetenzen in den drei, in der Tabelle T05 genannten Kategorien als notwendig betrachtet.
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit der gegenwärtigen Zusammensetzung die genannten Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen größtenteils erfüllt. Aufgrund der Mandatsniederlegung von Herrn Prof. Dr. Andreas Tünnermann zum 31. Dezember 2021 wurde Frau Prof. Dr. Ursula Keller mit Wirkung zum 21. Januar 2022 gerichtlich in den Aufsichtsrat bestellt. Frau Prof. Dr. Keller ergänzt die Expertise des Gesamtgremiums insbesondere in den für Jenoptik wesentlichen Kompetenzfeldern der optischen Technologien, Digitalisierung sowie Marktes-Internationale Kompetenz. Einzelheiten können den Lebensläufen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder entnommen werden.
In Übereinstimmung mit seinem Diversity Statement gehören dem Aufsichtsrat mindestens vier Mitglieder an, die auf eine umfangreiche internationale Erfahrung verweisen können.
Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Mit drei Frauen auf Anteilseigner- und zwei Frauen auf Arbeitnehmerseite wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent mit aktuell rund 42 Prozent übererfüllt.
Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, weil kein zwingender Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeitsdauer und der Unabhängigkeit des betreffenden Mitglieds besteht. Eine pauschale Regelgrenze berücksichtigt nach Auffassung des Aufsichtsrats individuelle Faktoren nicht, die eine längere Zugehörigkeit einzelner Aufsichtsratsmitglieder bei fortbestehender Unabhängigkeit rechtfertigen können. Der Aufsichtsrat kann von einer langen Zugehörigkeitsdauer einzelner Mitglieder, insbesondere von deren Erfahrung und vertiefter Unternehmenskenntnis, wesentlich profitieren, wodurch die Qualität der Arbeit des gesamten Gremiums gefördert wird.
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| Governance-spezifische Kompetenzen | Funktionale / strukturelle Kompetenzen | Strategische und unternehmensbezogene Kompetenzen |
|---|---|---|
| • Unabhängigkeit • Verfügbarkeit, Mandatslast | • Personalkompetenz, Mitbestimmungs- und Sozialbelange | In folgenden Bereichen: |
| • Corporate Governance Erfahrung | • Vertriebs- und Marketing-Expertise | • Digitalisierung, Innovation, IT |
| • (Aufsichts- oder CEO-)Erfahrung in börsennotierten Unternehmen | • Operative Expertise | • Technologie |
| • CFO-Erfahrung in vergleichbaren Unternehmen | • Strategie und Wachstum / M&A / Portfoliomanagement | |
| • Finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen | • Märkte und Internationalität | |
| • Unternehmertum / Management | ||
| • Kapitalmärkte | ||
| • Spezifische Industrie-/Branchenerfahrung | ||
| • ESG-Expertise |
Kein Aufsichtsratsmitglied nimmt eine Beratungsfunktion oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahr, die zu einem wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt führt.
Alle Mitglieder sind entsprechend der Vorgabe der Geschäftsordnung nicht nur im Zeitpunkt ihrer jeweiligen Wahl, sondern auch zum Jahresbeginn 2022 unter 70 Jahre alt. Vier Mitglieder sind zwischen 61 und 69 Jahre, sechs Mitglieder zwischen 50 und 60 Jahre und zwei Mitglieder zwischen 40 und 50 Jahre alt, womit unterschiedliche Altersgruppen im Aufsichtsrat angemessen repräsentiert sind.
Alle Anteilseignervertreter sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängig. Dies sind namentlich Herr Matthias Wierlacher, Frau Elke Eckstein, Frau Prof. Dr. Ursula Keller, Frau Doreen Nowotne, Herr Evert Dudok und Herr Mag. Heinrich Reimitz. Nach Auffassung des Aufsichtsrats ist Herr Mag. Reimitz mit einer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat von 13 Jahren trotz der Empfehlung von Ziffer C.7 des Kodex weiterhin ebenso unabhängig wie Herr Dudok:
Herr Mag. Reimitz ist der Finanzexperte im Prüfungsausschuss und verfügt über besondere Kenntnisse, Erfahrungen und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung, Abschlussprüfung und interne Kontrollverfahren. Er ist durch seine langjährige Zugehörigkeit in besonderem Maße mit den Prozessen der Erstellung und Überprüfung der Finanzinformationen von Jenoptik sowie der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers vertraut. Die Qualität der Arbeit des Prüfungsausschusses und des gesamten Aufsichtsrats wird durch diese Expertise besonders gefördert. Seine Unabhängigkeit von der Gesellschaft wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt.
Auch die Tätigkeit von Herrn Dudok als Executive Vice President Connected Intelligence bei Airbus Defense & Space beeinträchtigt nach Auffassung des Aufsichtsrats seine Unabhängigkeit nicht, insbesondere da im November 2021 ein Vertrag über den Verkauf der Jenoptik-Division VINCORION geschlossen wurde, die neben der Light & Optics mit dem Airbus-Konzern Geschäftsbeziehungen unterhält. Darüber hinaus betraf keines der Geschäfte zwischen VINCORION, Light & Optics und Airbus den von Herrn Dudok bei Airbus verantworteten Geschäftsbereich. Sämtliche Geschäfte mit dem Airbus-Konzern sind für den Jenoptik-Konzern zudem nicht wesentlich, da die Umsätze im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 17,9 Mio Euro (davon 16,5 Mio Euro mit VINCORION und 1,4 Mio Euro mit Light & Optics) und damit weniger als 2 Prozent des Jenoptik-Konzernumsatzes betrugen.
Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen einschließlich der Arbeit in den Ausschüssen, zur Teilnahme an den Sitzungen und zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 10 und im Konzernanhang ab Seite 242.
Die Aktionäre der JENOPTIK AG nehmen ihre Rechte in der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung wahr. Jede Aktie gewährt eine Stimme - Sonderstimmrechte bestehen nicht. Die Aktien der JENOPTIK AG sind Namensaktien. Die Inhaber der Aktien müssen sich in das Aktienregister der JENOPTIK AG eintragen lassen und die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Angaben mitteilen. Nur die im Aktienregister eingetragenen Aktionäre sind auf der Hauptversammlung stimmberechtigt. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Durch den Einsatz elektronischer Kommunikationsmittel, insbesondere des Internets, wird den Aktionären die Teilnahme an der Hauptversammlung erleichtert. Die für die Hauptversammlung rechtlich erforderlichen Dokumente und Informationen sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Hauptversammlung abrufbar. Dort werden auch die Rede des Vorstands sowie nach der Hauptversammlung die Präsenz und die Abstimmungsergebnisse veröffentlicht.
Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen für Versammlungen hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats entschieden, die Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2021 als virtuelle Hauptversammlung, d. h. ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten, durchzuführen. Dabei wurde den Aktionären die Möglichkeit eingeräumt, ihr Stimmrecht insbesondere im Wege der elektronischen Kommunikation, zum Beispiel über das Internet-basierte Aktionärsportal, das auf der Website von Jenoptik zur Verfügung stand, abzugeben und die Hauptversammlung dort in Bild und Ton zu verfolgen. Die Rede des Vorstands wurde vorab auf der Website veröffentlicht und live im Internet übertragen.
Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit berichten wir umfassend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens. Dabei folgen wir dem Grundsatz, die Kapitalmarktteilnehmer sowie die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, kontinuierlich und aktuell zu informieren, um so eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. Dafür nutzen wir insbesondere das Internet und stellen Informationen unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren zur Verfügung. Zusammen mit dem Vorstand steht das Investor-Relations-Team auf Roadshows, Kapitalmarktkonferenzen und anderen Veranstaltungen in regelmäßigem und intensivem Austausch mit den Kapitalmarktteilnehmern.
Mit den Finanzberichten und -mitteilungen geben wir vier Mal im Jahr ausführlich über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns Auskunft. Darüber hinaus wird in Pressemitteilungen über wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen berichtet. Den gesetzlichen Vorgaben der EU-Marktmissbrauchsverordnung entsprechend werden Insiderinformationen unverzüglich, weltweit zeitgleich, in deutscher und englischer Sprache publiziert, sofern die JENOPTIK AG nicht im Einzelfall von einer Veröffentlichung befreit ist. Diese Unterlagen, Präsentationen, der Finanzkalender, die Satzung sowie weitere Informationen stehen auch auf der Internetseite von Jenoptik unter www.jenoptik.de in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.
Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf der Internetseite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Anhang im Kapitel Eigenkapital.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden uns von keinem Mitglied des Vorstands oder Aufsichtsrats bzw. von Personen, die in enger Beziehung zu diesen stehen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung mitgeteilt.
Jenoptik stellt den Konzernabschluss sowie Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des für die Dividendenzahlung maßgeblichen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes. Der Konzern- und der Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung wählte auf Vorschlag des Aufsichtsrats am 9. Juni 2021 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021. Die erstmalige Bestellung von EY erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm zum dritten Mal Steffen Maurer die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Den Bestätigungsvermerk unterzeichnen 2021 Steffen Maurer und Uwe Pester. 2019 und 2020 unterzeichneten Michael Blesch und Steffen Maurer und von 2016 bis 2018 Michael Blesch und Uwe Pester. Die gesetzlichen Vorgaben und Rotationsverpflichtungen werden erfüllt.
Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die während der Prüfung auftreten. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.
EY hat in einer Unabhängigkeitserklärung dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. EY informierte auch darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Prüfungsausschuss hat im Sommer 2021 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen an die neuen regulatorischen Anforderungen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG) angepasst.
Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 57.238.115) auf den Namen lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.
Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.
Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach § 38 Abs. 1 oder § 39 Abs.1 des Wertpapierhandelsgesetzes können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.
Gemäß § 67 Abs. 2 AktG bestehen im Verhältnis zur JENOPTIK AG Rechte und Pflichten aus Aktien nur für und gegen den im Aktienregister Eingetragenen. Die Aktionäre haben der JENOPTIK AG zur Eintragung in das Aktienregister die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben (Name bzw. Firma, Adresse, ggf. Sitz, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Zahl der von ihnen gehaltenen Aktien) zu machen. Mitzuteilen ist gemäß der Satzung ferner, inwieweit die Aktien demjenigen, der als Inhaber im Aktienregister eingetragen werden soll, gehören. Aktionäre, die diesen Auskunftspflichten nicht nachkommen, dürfen ihr Stimmrecht gemäß § 67 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AktG nicht ausüben.
Im Zusammenhang mit Art. 19 Abs. 11 der EU-Marktmissbrauchsverordnung (EU 596 / 2014) sowie aufgrund konzerninterner Vorgaben bestehen gewisse Handelsbeschränkungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie für bestimmte Mitarbeiter im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Quartalsmitteilungen und -berichten, vorläufigen Zahlen sowie dem Jahres- und Konzernabschluss.
Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.16 "Eigenkapital" ab Seite 211.
Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.
Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.
Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).
Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).
Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs.1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 13 Absatz 3 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Anpassungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2019 sowie des bedingten Kapitals 2021 zu beschließen.
Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas Anderes zwingend vorgeschrieben ist.
Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 11. Juni 2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Genehmigte Kapital 2019 wurde bisher nicht ausgenutzt.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 300 Mio Euro zu begeben. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von solchen Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen ist gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 14,95 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 5.750.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2021"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
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| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und/ oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 bis zum 8. Juni 2026 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 8. Juni 2026 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen |
und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung hiervon und auch von § 60 Abs. 2 AktG abweichend auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 10-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.
Die weiteren Einzelheiten der geschaffenen Ermächtigung sind TOP 8 der Einladung zur Hauptversammlung 2021 zu entnehmen, die auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Hauptversammlung veröffentlicht ist. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen wurde bisher nicht ausgenutzt.
Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden.
Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) als Kauf über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder -falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2021 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.
Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für die nachfolgend beschriebenen Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen zum 31. Dezember 2021 von rund 549,6 Mio Euro (i. Vj. 190,5 Mio Euro).
Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von insgesamt 456,8 Mio Euro (i.Vj. 69 Mio Euro) haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels die unverzügliche Rückzahlung des Darlehensbetrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen.
Ein Kontrollwechsel liegt dabei bei einem Teil der Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Volumen von 55 Mio Euro vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 50 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 50 Prozent der Stimmrechte erwerben. Dies gilt auch für die neuen Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Volumen von 401,8 Mio Euro, wobei hier eine Zurechnung von Stimmrechten entsprechend den Vorgaben von § 30 des WpÜG erfolgt.
Bei dem revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, dass Kreditgeber (i) die Beteiligung an weiteren Auszahlungen verweigern können sowie (ii) Kreditzusagen ganz oder teilweise kündigen und erfolgte Auszahlungen und Unterkreditlinienverbindlichkeiten ganz oder teilweise fällig stellen können, einschließlich der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 400 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2021 92,9 Mio Euro (i.Vj. 121,5 Mio Euro) ausgenutzt waren.
Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, d.h., eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer Abfindung in Übereinstimmung mit den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, d. h. nach dem aktuellen Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.
Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch gleichermaßen eine Verpflichtung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Sicherheit. Für uns als international agierender Photonik-Konzern ist Innovation eine treibende Kraft und Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Innovation und Verantwortung bilden auch den Kern unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unserem Know-how und innovativen Produkten leistet Jenoptik als "Enabler" einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen und ermöglicht Kunden weltweit, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen.
Mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums ist Jenoptik im Photonik-Markt tätig und Lieferant von hochwertigen Investitionsgütern. Damit ist der Konzern vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern. Der im November 2021 unterzeichnete Vertrag zur Veräußerung von VINCORION ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Transformation hin zu einem reinen und global führenden Photonik-Konzern. In den nichtfinanziellen Kennzahlen 2021 ist der zur Veräußerung stehende Geschäftsbereich VINCORION noch enthalten. Die Ende 2021 akquirierten Gesellschaften BG Medical Applications GmbH und die SwissOptic-Gruppe werden ab 2022 in das nichtfinanzielle Reporting aufgenommen.
Laut dem aktuellen SPECTARIS Trendreport können photonische Lösungen aufgrund ihrer Eigenschaften, Anwendungen und Wirkungen einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten. Lichtbasierte Lösungen ermöglichen beispielsweise ressourcenschonende Produktionsprozesse, Materialeinsparungen sowie einen reduzierten Energieverbrauch. Durch ihren Einsatz lassen sich laut SPECTARIS bis 2030 mindestens 11 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen vermeiden.
Jenoptik leistet sowohl durch das Produktportfolio als auch durch nachhaltige unternehmensinterne Prozesse einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs - Sustainable Development Goals).
Durch den 2021 erfolgten Beitritt zum UN Global Compact -der weltweit größten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung - verpflichtet sich Jenoptik, den zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umfassend nachzukommen.
Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf der Überzeugung, dass wir unsere ökonomischen Ziele und damit dauerhaft profitables Wachstum nur im Einklang mit verantwortungsvollem Verhalten gegenüber Umwelt und Gesellschaft erreichen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, liegt das Thema Nachhaltigkeit im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Die Verantwortung für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement von Jenoptik hat die Abteilung Investor Relations & Communications. In regelmäßigen Abständen werden Vorstand und Aufsichtsrat über aktuelle Projekte informiert. Ein ESG-Committee, bestehend aus Vertretern der Abteilungen Human Resources, Environment, Health und Safety, Corporate Real Estate, Qualitätsmanagement, dem Einkauf, Compliance & Risk Management, Investor Relations & Communications sowie Vertretern aus den Divisionen, diskutiert regelmäßig relevante Querschnittsthemen und eruiert die Implementierung sowie Umsetzung beispielsweise von neuen Regularien.
Im Folgenden informieren wir über Nachhaltigkeitsthemen, die für ein besseres Verständnis des Geschäftsverlaufs und die künftige Entwicklung des Unternehmens wesentlich sind.
Mit dem hier veröffentlichten gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht werden die Anforderungen an das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RL-UG) gemäß §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB erfüllt. Auch die Berichtspflichten gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung in Bezug auf die Offenlegung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten finden Anwendung. Der Bericht erläutert die sowohl für unsere externen Stakeholder als auch aus Unternehmenssicht wesentlichen Themen aus den Bereichen Arbeitnehmer, Umwelt, Soziales Engagement, Menschenrechte sowie Anti-Korruption im Geschäftsjahr 2021. Die Angaben im nichtfinanziellen Bericht gelten für den Konzern und die JENOPTIK AG gleichermaßen, voneinander abweichende Angaben sind kenntlich gemacht.
Die Beschreibung der hier dargestellten Konzepte orientiert sich am Standard 103 der Global Reporting Initiative (GRI). Dies bedeutet, dass Jenoptik im Rahmen der Beschreibung unter anderem Komponenten wie Ziele, vorhandene Richtlinien, Verantwortlichkeiten, aber auch konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel Projekte, Programme und Initiativen darstellt. Bei der Auswahl der Kennzahlen diente der GRI-Standard als Orientierungshilfe, wurde jedoch nicht zur weiteren Detaillierung herangezogen. Dies betrifft unter anderem Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter, Mitarbeiter in Elternzeit oder die Fluktuationsrate. Die Wesentlichkeitsanalyse und die Risikobetrachtung wurden gemäß den Anforderungen des CSR-RL-UG erstellt. Gemäß § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird dabei zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Die nachfolgende Auflistung zeigt alle für den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht relevanten Bestandteile im Lagebericht.
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| • Geschäftsmodell | Seite 89 |
| • Strategie | Seite 93 ff. |
| • F+E / Innovationsmanagement | Seite 103 ff. |
| • Risiken & Chancen | Seite 141 ff. |
| • Diversitätskonzept | Seite 32 ff. |
Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission einheitliche Standards für ökologisches Wirtschaften fest und sagt unter anderem, wann eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Ziel ist es, die Transparenz des Nachhaltigkeitsgrades von Unternehmen zu erhöhen und verstärkt Geldströme in sogenannte grüne Technologien zu leiten, um 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung erfüllt auch der Jenoptik-Konzern die Transparenzanforderungen, um den Übergang zu einer klimaneutralen, ressourceneffizienten und kreislauforientierten Wirtschaft für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU zu gewährleisten.
Wir machen von der Erleichterungsvorschrift für das Geschäftsjahr 2021 Gebrauch. Demnach ist für 2021 nur über die taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten im Zusammenhang mit den ersten zwei Umweltzielen zu berichten. Die Berichterstattung über taxonomiekonforme Aktivitäten ist nach der Erleichterungsvorschrift nicht erforderlich. Jenoptik macht zudem von dem Wahlrecht Gebrauch und hat Joint Ventures nicht bei der Betrachtung berücksichtigt.
In Bezug auf die Offenlegung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten wurde 2021 zusammen mit Financial Controlling in einem gemeinsamen Projekt hinsichtlich der in Artikel 9 geregelten Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" ein Screening aller wesentlichen Aktivitäten des Jenoptik-Konzerns durchgeführt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die von Jenoptik betriebenen Wirtschaftsaktivitäten nicht in der EU-Taxonomie geregelt sind und auch die NACE Codes sowie die Aktivitäten der beiden Annexe I und II keine Anwendung finden. Als Technologiekonzern gehört Jenoptik mit seinen Wirtschaftsaktivitäten - wie andere Zulieferer auch - nicht zu den in der EU-Taxonomie geregelten Branchen. Folglich erzielt Jenoptik keine Umsatzerlöse, die mit in der EU-Taxonomie genannten ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind.
Auch wenn daraus folgend 2021 keine Investitions- und Betriebsausgaben in eben solche ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten getätigt wurden, investiert Jenoptik trotzdem in Nachhaltigkeit und leistet einen Beitrag zu Umweltschutz und Ressourcenschonung. Tabelle T15 zeigt im Überblick die offenzulegenden Kennzahlen (KPIs).
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| KPI | Summe insgesamt (in Mio Euro) |
Anteil taxonomiefähig (in %) |
Anteil nicht-taxonomiefähig (in %) |
|---|---|---|---|
| Umsatz * | 895,7 | 0 | 100 |
| Investitionsausgaben ** (CapEx) | 192,3 | < 1 | > 99 |
| Betriebsausgaben (OpEx) | 65,1 | 1 | 99 |
* Umsatz 2021 inkl. VINCORION siehe Konzern Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang 4.13
** Investitionsausgaben 2021 siehe Zugänge im Konzernanhang 5.1 und 5.2
Die im Anhang 1 der delegierten Verordnung zu Artikel 8 zu den Investitionsausgaben (CapEx) gemachten Angaben in Punkt 1.1.2 finden Anwendung. Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Investitionsausgaben von Jenoptik haben wir in einem ersten Schritt die Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten im Berichtsjahr daraufhin analysiert, welcher Anteil davon sich auf den Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten und einzelnen Maßnahmen bezieht, durch die die Zieltätigkeiten kohlenstoffarm ausgeführt werden oder der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird (Zähler). Um Doppelzählungen zu vermeiden, wurde im Dialog mit den zuständigen Verantwortlichen explizit darauf hingewiesen. Bei nicht eindeutig zuordenbaren Investitionen wurden die taxonomiefähigen Investitionsausgaben mithilfe geeigneter Allokationsschlüssel ermittelt. Diese taxonomiefähigen Investitionsausgaben wurden zu den gesamten, im Anhang ausgewiesenen Investitionsausgaben (Nenner) ins Verhältnis gesetzt.
Konkret belaufen sich die Investitionen des Jenoptik-Konzerns für den Erwerb von Produkten aus taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten und einzelnen Maßnahmen, durch die der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird, 2021 auf insgesamt 0,5 Mio Euro. Darunter fallen beispielsweise Investitionen in energieeffiziente Geräte, die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Technologien für erneuerbare Energien.
Bezogen auf die Betriebsausgaben (OpEx) gemäß Artikel 8 Absatz 2 der Verordnung, weist Jenoptik analog der Investitionsausgaben nur Betriebsausgaben für den Erwerb von Produkten aus taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten und einzelnen Maßnahmen aus, durch die der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt wird. Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Betriebsausgaben von Jenoptik haben wir in einem ersten Schritt die Aufwendungen im Berichtsjahr daraufhin analysiert, welcher Anteil davon sich auf direkte, nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur sowie sämtliche anderen direkten Ausgaben im Zusammenhang mit der täglichen Wartung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens bezieht (Zähler). Bei nicht eindeutig zuordenbaren Aufwendungen wurden die taxonomiefähigen Betriebsausgaben mithilfe geeigneter Allokationsschlüssel ermittelt. Die so ermittelten taxonomiefähigen Betriebsausgaben wurden zu den gesamten von der Taxonomie erfassten Betriebsausgaben (Nenner) ins Verhältnis und beliefen sich 2021 auf insgesamt 0,3 Mio Euro.

Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. In Form einer Online-Befragung erfolgte 2020 eine Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse durch eine unabhängige Bewertung aller nichtfinanziellen Aspekte, die für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung wesentlich sind - sowohl aus Jenoptik-Sicht als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden und Geschäftspartner, Lieferanten, Mitarbeiter, Aktionäre, Investoren sowie der breiten Öffentlichkeit). Die Ergebnisse der Gesamtbewertung sind in der Wesentlichkeitsmatrix G14 zusammengefasst und werden i.d.R. alle zwei Jahre überprüft. Themen im rechten oberen Quadranten sind dabei sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als auch aus Jenoptik-Sicht für die Geschäftsentwicklung des Konzerns besonders wesentlich. An Bedeutung zugenommen haben Themen wie ein nachhaltiges Lieferanten- sowie Energiemanagement und die Reduktion der CO 2 -Emissionen. Die Jenoptik-Wesentlichkeitsmatrix bildet die Basis aller langfristig angelegten ESG-Aktivitäten und fließt mit in die Unternehmensstrategie ein. In den nachfolgenden Abschnitten werden die wesentlichen nichtfinanziellen Themen aus T16 detailliert erläutert.
Der Wandel der Unternehmenskultur hin zu einem offeneren, agileren und weniger komplexen Unternehmen, dessen Mitarbeiter mit Engagement und Motivation zum Erfolg beitragen, ist in vollem Gange. Nachhaltigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle und ist fest in der Unternehmensstrategie des Konzerns verankert. Das klare Bekenntnis des Managements zu mehr Nachhaltigkeit wird in den vielfältigen Nachhaltigkeitszielen deutlich, die zum Teil auch in der Vorstandsvergütung und Konzernfinanzierung Berücksichtigung finden. Sowohl das im März platzierte Schuldscheindarlehen als auch der im Dezember 2021 folgende Konsortialkredit über 400 Mio Euro sind an den ESG-Zielen Diversity-Rate, Ökostrom-Rate sowie der CSR-Rate des Konzerns ausgerichtet.
Als "Enabler" ermöglicht Jenoptik den Kunden, durch ihre Produkte und photonischen Lösungen zu mehr Ressourcenschonung und Umweltschutz beizutragen. Die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns erstrecken sich über alle ESG-Bereiche.
Um das Ziel der internationalen Klimapolitik zu unterstützen und die globale Erwärmung zu beschränken, will Jenoptik aktiv zur Reduktion der CO 2 -Emissionen beitragen, auch wenn der Technologiekonzern nicht zu den energieintensiven Branchen zählt. Jenoptik hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 die CO 2 -Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 30 Prozent zu senken. Die Einsparungen umfassen die direkten Emissionen, die Jenoptik selbst freisetzt (Scope 1), sowie die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2). Konkrete Maßnahmen beinhalten den weiteren Ausbau des konzernweiten Ökostrom-Anteils sowie diverse Energieeffizienzmaßnahmen an den Jenoptik-Standorten weltweit. Der Ökostrom-Anteil der Hauptstandorte soll bis 2022 auf 70 Prozent, bis 2025 auf 75 Prozent des Gesamtstrombedarfs steigen, der Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitert und an den Standorten eine entsprechende Infrastruktur zum Laden aller batteriebetriebenen Fahrzeuge geschaffen werden.
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| Mitarbeiter | Umwelt | Soziales Engagement |
|---|---|---|
| Unternehmenskultur Personalentwicklung Recruiting und Attraktivität als Arbeitgeber Faire Arbeitsbedingungen Arbeitssicherheit | Energiemanagement Reduktion der CO 2 -Emissionen Wassermanagement Ressourcenschonung | Gesellschaftliches Engagement in Wissenschaft, Bildung, Kunst & Kultur sowie sozialen Projekten |
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| Mitarbeiter | Menschenrechte | Anti-Korruption | Sonstige Themen |
|---|---|---|---|
| Unternehmenskultur Personalentwicklung Recruiting und Attraktivität als Arbeitgeber Faire Arbeitsbedingungen Arbeitssicherheit | Einhaltung von Menschenrechten und sozialen Standards in der Lieferkette Nachhaltiges Lieferantenmanagement | Verantwortungsvolle Geschäftsbeziehungen und faire Geschäftspraktiken Integrität und Compliance Datenschutz Datensicherheit | Innovation: Umweltfreundliche Produkte und effizienter Materialeinsatz Innovationsfreundliches Umfeld Kundenzufriedenheit |
In der Personalarbeit sind Initiativen zur Steigerung der Diversität unserer Mitarbeiter sowie der Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber ein zentrales Thema. Die Diversity-Rate, als durchschnittlicher prozentualer Anteil von Führungskräften mit internationaler Herkunft sowie weiblichen Führungskräften, bis 2022 auf 30 Prozent und bis 2025 auf 33 Prozent zu steigern, ist daher eine zentrale Zielsetzung des Konzerns.
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| Aspekte | Aspiration | Leistungsindikatoren | Status 2020 | Status 2021 | Ziel |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter | Wir wollen die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen und die Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber steigern | • Fluktuation (arbeitnehmerbedingt) | 3,1 % | 5,4 % | < 5 % |
| • Engagement Score | 76 % | 72 % | 72 % | ||
| • Krankenstand | 5,2 % | 4,7 % | < 5 % | ||
| Wir wollen unsere Diversität und Vielfalt erhöhen und mehr Frauen sowie Mitarbeiter internationaler Herkunft in Führungspositionen beschäftigen | • Diversity-Rate * | 27,8 % | 28,6 % | 30 % bis 2022 33 % bis 2025 | |
| Wir wollen mehr offene Stellen mit eigenen Auszubildenden besetzen | • Ausbildungsquote | 4,2 % | 4,0 % | > 4 % | |
| • Anzahl übernommener Auszubildender (Übernahmequote) | 79 % | 97 % | 100 % | ||
| Innovation | Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, des Umsatzes und des Ertrages durch erfolgreiche Innovationen | ||||
| • Wir wollen unsere F+E-Leistung einschl. kundenspezifischer Entwicklungen steigern | • F+E-Leistung | 9 % | 9 % | 10 % bis 2022 | |
| • Wir wollen den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, erhöhen | • Vitality Index | 17,1 % | 19,1 % | 20 % bis 2022 22 % bis 2025 | |
| Umwelt | Reduktion der CO 2 -Emission: | ||||
| • Wir wollen den Ökostrom-Anteil unserer Hauptstandorte steigern | • Ökostrom-Anteil der Hauptstandorte | 70,7 % | 76,4 % | 70 % bis 2022 75 % bis 2025 | |
| • Wir wollen unsere CO 2 -Emissionen reduzieren | • CO 2 -Reduktion (Scope 1+2) im Vgl. zum Basisjahr 2019 (10.161 t) | 9,5 % | 24,1 % | 30 % bis 2025 | |
| • Wir wollen unseren Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitern und eine entsprechende Infrastruktur aufbauen | • Anzahl von Fahrzeugen im Fuhrpark mit alternativen Antrieben | 6 *** | 16 | Steigerung | |
| • Anzahl Ladesäulen/ Ladepunkte | 17 *** L-Säulen | 27 L-Punkte | Steigerung | ||
| Lieferanten | Wir wollen die Transparenz in unserer Lieferkette erhöhen, um den Schutz von Menschenrechten und der Umwelt zu gewährleisten | • CSR-Rate ** | 38,0 % | 40 % bis 2022 50 % bis 2025 |
* Diversity-Rate: durchschnittlicher prozentualer Anteil Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte
** CSR-Rate: Corporate Social Responsibility Rate: prozentualer Anteil aller Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro, bei denen vollständige und als unkritisch bewertete CSR Self-Assessments vorliegen
*** Minimale Abweichungen zu den im Geschäftsbericht 2020 veröffentlichten Werten aufgrund von Korrekturen
Darüber hinaus setzen wir die steigenden Transparenzanforderungen in punkto Menschenrechte in der Lieferkette um und haben das Ziel, den höheren Anforderungen an die Sorgfaltspflicht durch nachhaltiges Lieferantenmanagement gerecht zu werden und die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen.
Die Förderung guter Rahmenbedingungen für mehr Innovationen und höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung entscheiden maßgeblich über unsere künftige Leistungsfähigkeit und sichern substanzielles Wachstum. Neben dem bereits definierten Ziel, unsere F+E-Leistung einschließlich kundenspezifischer Entwicklungen bis 2022 auf 10 Prozent vom Umsatz zu steigern, wollen wir deshalb den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, kontinuierlich erhöhen. Der sog. Vitality Index konnte im Berichtsjahr bereits auf 19,1 Prozent gesteigert werden (i.Vj. 17,1 Prozent), hauptsächlich aufgrund der Integration von TRIOPTICS. Bis 2022 soll der Umsatz mit Neuprodukten auf 20 Prozent steigen und bis 2025 22 Prozent betragen.
Die nichtfinanziellen Ziele werden in den jeweiligen Kapiteln auf den Folgeseiten ausführlich beschrieben und sind in Tabelle T17 zusammengefasst.
Die konzernweite Erfassung aller Nachhaltigkeits-Kennzahlen (KPIs) für das nichtfinanzielle Reporting erfolgt seit 2021 im Rahmen des bestehenden Finanz-Reportingsystems LucaNet. Durch die Schaffung eines nun einheitlichen Berichts-Prozesses ist eine regelmäßige Information der Gremien sowie die Steuerung dieser KPIs gewährleistet. In den nichtfinanziellen Kennzahlen 2021 ist der zur Veräußerung stehende Geschäftsbereich VINCORION noch enthalten. Die Ende 2021 akquirierten Gesellschaften BG Medical Applications GmbH und die SwissOptic-Gruppe werden ab 2022 in das nichtfinanzielle Reporting aufgenommen. Durch die erfolgten Akquisitionen sowie die Unterzeichnung eines Vertrags zum Verkauf von VINCORION (mechatronisches Geschäft unter anderem für den Bereich Defense) fokussiert sich der Jenoptik-Konzern künftig noch stärker auf das photonische Kerngeschäft und wird somit auch für ESG-Investoren interessanter.
Corporate Governance, Compliance und die Einhaltung strenger Qualitätskriterien sind für Jenoptik von größter Bedeutung. Gesetzestreues und regelkonformes Verhalten unter Achtung der Menschenrechte sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Qualität unserer Produkte und Services. Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Umfeld aktiv mitzugestalten. Auch das regionale Engagement genießt dabei hohe Aufmerksamkeit.
Unternehmerische Risiken und Chancen abzuwägen, zählt für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Der Konzern verfügt über ein Risikohandbuch sowie über ein Richtliniensystem und stellt damit ein weltweit gültiges, verlässliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiter bereit. Unsere Konzernrichtlinienstruktur verringert den Umfang der auf Konzernebene geregelten Inhalte und gibt ein global einheitliches Rahmenwerk vor, das mit detaillierteren Regelungen untersetzt werden kann. Die Richtlinien werden jährlich überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert.
In zwei Risikoperioden pro Jahr erfasst der Bereich Compliance & Risk Management konzernweit alle Risiken und diskutiert -einer Nettobetrachtung unterzogen - die Top-Themen mit dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Unsere Prozesse zur Identifikation, Steuerung und zum Controlling von Risiken binden nichtfinanzielle Risiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung einschließlich klimabezogener Risiken in Form physischer Risiken und Transitionsrisiken mit ein. Physische Klimarisiken resultieren dabei aus den physischen Auswirkungen des Klimawandels, zum Beispiel Anlagen-Schäden aufgrund extremer Wetterereignisse oder Einbußen aufgrund langer Trockenperioden. Als Transitionsrisiken werden die Risiken für Geschäftsmodelle verstanden, die sich aus der Dekarbonisierung und dem Übergang zu CO 2-freien Wirtschaftsstrukturen ergeben. Sie unterteilen sich zum Beispiel in politisch-regulatorische Risiken (zum Beispiel steigende Preise für CO 2 -Emissionen), rechtliche Risiken (zum Beispiel Haftungsklagen für Klimaschädigungen), Marktrisiken (zum Beispiel fallende Nachfrage nach fossilen Energieträgern), Technologie- bzw. Wettbewerbsrisiken (zum Beispiel veraltete Umwelttechnologie) und Reputationsrisiken (zum Beispiel veränderte Konsumentenpräferenzen) in Reaktion auf den Klimawandel. Zu Risiken in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verweisen wir auf den Risiko- und Chancenbericht ab Seite 141.
Im Rahmen der Netto-Betrachtung wurden keine Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden.
Unsere Mitarbeiter sind mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen ein essenzieller Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Jenoptik-Konzerns. Eine zukunftsorientierte Personalarbeit und die verantwortungsbewusste und moderne Gestaltung von Arbeitsbedingungen zählen daher zu unseren wesentlichen Aufgaben.
Personalarbeit bei Jenoptik umfasst alle operativen und strategischen mitarbeiterbezogenen Maßnahmen zur Umsetzung der Konzernziele und ist damit ein wesentlicher Teil des allgemeinen Führungs- und Managementprozesses. Die Personalarbeit liefert lokalen Service vor Ort im jeweiligen Land für alle Mitarbeiter und Führungskräfte, unterstützt divisionsspezifische Projekte und bietet Expertenwissen in den Bereichen Recruiting, Employer Branding, Personalentwicklung, Arbeitsrecht und Vergütung. Der Bereich Personal berichtet über die Funktion Head of Global HR direkt an den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Arbeitsdirektor ist.
Für die Mitarbeiter und Führungskräfte im Konzern sind die Kollegen aus HR Operations erste Ansprechpartner für alle personalrelevanten Themen im Tagesgeschäft. Jede Division hat einen HR Business Partner, der Teil des Management-Teams ist. Gemeinsam mit dem Divisions-Management erarbeiten die HR Business Partner personalstrategische Themen und setzen diese um. 2021 haben wir global das Projekt "Einführung SAP Success Factors" zur Digitalisierung und Standardisierung aller HR-Prozesse gestartet, welches bis zum 1. Quartal 2023 Modul für Modul abgeschlossen wird.
Im Know-how und der Erfahrung unserer Mitarbeiter, in ihrer Leistungsbereitschaft sowie der Bindung an das Unternehmen und in einer attraktiven Unternehmenskultur sehen wir wichtige Wertbeiträge. Das bestätigten auch die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse, die im Bereich Human Resources insbesondere auf Themen wie Unternehmenskultur, Personalentwicklung sowie Mitarbeiterzufriedenheit verweisen.
Mit der Umsetzung der Konzernstrategie steht die Etablierung einer dialogorientierten Unternehmenskultur im Fokus, die von Eigeninitiative sowie Respekt für Vielfalt und Chancengerechtigkeit geprägt ist. Grundlage hierfür sind unsere Jenoptik-Werte -open, driving, confident. Wir glauben, dass engagierte und neugierige Menschen immer Herausragendes leisten. Wir wertschätzen neue Ideen und entwickeln sie in einem offenen Dialog weiter. Um unsere Ziele zu erreichen, fördern wir Mitarbeiter, die Dinge vorantreiben und den Willen zum Erfolg haben.
2021 stand das Thema Diversity im Fokus. Die Diversity-Rate (Definition siehe Abschnitt Nichtfinanzielle Ziele) soll bis 2022 auf 30 Prozent und bis 2025 auf 33 Prozent steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnte die Diversity-Rate bereits auf 28,6 Prozent gesteigert werden (i.Vj. 27,8 Prozent). Ausführliche Informationen zur Geschlechtergleichstellung und den Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat, Vorstand bzw. der Führungsebene unterhalb des Vorstands finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.
Die Diversity-Rate sowie andere nichtfinanzielle KPIs werden quartalsweise im Executive Management Committee (EMC) berichtet. Eng damit verbunden ist die Anpassung unserer Recruiting-Strategie, um Bewerber mit diversen Profilen verstärkt anzusprechen und einzustellen. Im Rahmen unserer Selbstverpflichtung der Charta der Vielfalt, welche sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt, haben wir im Mai einen internationalen "Diversity Day" durchgeführt. Unser globales Diversity Council, ein international divers besetztes Gremium, hat bei unseren Aktivitäten unterstützt und die Umsetzung in den Ländern vorangetrieben. Die zehn Mitglieder kommen aus sieben Ländern und sind unter anderem Stefan Traeger (CEO), Maria Koller (Head of Global HR) sowie Thomas Klippstein (Konzernbetriebsratsvorsitzender). Für ein externes Benchmarking haben wir 2020 am Audit des Frauen-Karriere-Index (FKi) teilgenommen. Im Gesamtindex liegen wir mit einem Ergebnis von 79 Punkten zwei Punkte über dem Industrie-Durchschnittswert. Im März 2021 wurde Jenoptik sogar als "Aufsteiger des Jahres" ausgezeichnet. Alle Themen werden auch 2022 weiter vorangetrieben.
Jenoptik ist in Sachen Führungskultur modern und flexibel. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem ein respektvoller Umgang miteinander am Arbeitsplatz, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten sowie ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld. Insbesondere die Einführung der mobilen Arbeit 2019 hat uns dabei geholfen, die durch COVID-19 herausfordernden Rahmenbedingungen gut zu bewältigen.
Die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter haben wir durch eine Mitarbeiterbefragung gemessen. Diese wird global durchgeführt. Die Mitarbeiter bewerten dabei die verschiedenen Facetten der Unternehmens- und Führungskultur. Darüber hinaus werden das Engagement unserer Mitarbeiter (sog. Engagement Score) sowie die Weiterempfehlungsquote (sog. Net Promoter Score) erhoben.
An der Befragung 2021 haben insgesamt 69 Prozent unserer Mitarbeiter teilgenommen (i.Vj. 58 Prozent). Der Engagement Score lag bei 72 Prozent, d.h. 72 Prozent der Mitarbeiter, die an der Umfrage teilgenommen haben, identifizieren sich positiv mit ihren Aufgaben bei Jenoptik und bringen sich aktiv ein (i.Vj. 76 Prozent). Mit einem "Net Promoter Score" von 69 Prozent (i.Vj. 74 Prozent) würden mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Mitarbeiter Jenoptik als guten Arbeitgeber weiterempfehlen. Unsere Führungskräfte kommunizierten die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung an ihre Teams und erarbeiten in gemeinsamen Workshops spezifische Maßnahmen. Die Hauptursachen für den Rückgang des Engagement Scores im Vergleich zum Vorjahr sind die Personalanpassungen, die wir im Bereich Metrology mit Schwerpunkt USA und Deutschland machen mussten. Auch 2022 führen wir wieder eine globale Mitarbeiterbefragung durch.
Jenoptik ist familienfreundlich und geht durch flexiblere Arbeitszeitmodelle auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2021 haben in Deutschland 177 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen (i.Vj. 159 Mitarbeiter). Die Anzahl der Teilzeitverträge ist 2021 deutschlandweit auf 11,7 Prozent gestiegen, weltweit befinden sich 9,3 Prozent unserer Mitarbeiter in Teilzeit (i.Vj. 10,9 Prozent deutschlandweit und 8,9 Prozent weltweit). Die globale arbeitnehmerbedingte Fluktuationsrate 2021 betrug 5,4 Prozent (i.Vj. 3,1 Prozent). Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim sowie in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in Kitas zur Verfügung.
Personalentwicklung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und das Engagement unserer Mitarbeiter. Um diese entsprechend ihren Potenzialen und Interessen zu fördern, wird der Entwicklungsbedarf in regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen analysiert. In unserer Mitarbeiterbefragung überprüfen wir, ob an allen Standorten Mitarbeitergespräche geführt werden. 2021 investierte Jenoptik rund 2,6 Mio Euro (i.Vj. 2,2 Mio Euro) in die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. In den Kosten für Aus- und Weiterbildung sind sowohl die Kosten für Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter enthalten.
Lernen bei Jenoptik ist nach dem 70:20:10-Prinzip aufgebaut: Da Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten die Experten für die eigene Weiterentwicklung sind, finden 70 Prozent des Lernens am Arbeitsplatz und 20 Prozent durch Lernen von anderen statt. 10 Prozent sind Präsenz- oder Online-Trainings.
Dem 70:20:10-Lernprinzip folgen wir auch in der Entwicklung unserer Führungskräfte: Es gibt drei zielgruppenspezifische Programme, die sich an Potenzialträger, neue Führungskräfte und erfahrene Führungskräfte richten. Unsere Führungskräfte sind ein wesentlicher Hebel für eine einheitliche Führungskultur bei Jenoptik und somit für den Unternehmenserfolg. Sie sind verantwortlich für die Motivation der Mitarbeiter und haben direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Auch 2021 haben wir wegen der Einschränkungen durch COVID-19 alle drei Programme online durchgeführt. Für unsere erfahrenen Führungskräfte fanden 2021 sog. "Learning Journeys" zu den Themen Change Management und New Leadership statt.
Der Personalbedarf von Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich insbesondere in Asien, Kanada und den USA ein erhöhter Rekrutierungsbedarf. Aber auch im Inland werden Experten und Führungskräfte gesucht. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.
Um mehr offene Stellen durch bei Jenoptik ausgebildete, interne Fachkräfte zu besetzen, wurde die Ausbildungsquote unter Berücksichtigung der Altersaustritte im Rahmen der Nachfolgeplanung angehoben. Im Betrachtungszeitraum lag die Ausbildungsquote bei 4,0 Prozent (i.Vj. 4,2 Prozent). Damit waren Ende 2021 insgesamt 177 Auszubildende weltweit im Konzern beschäftigt (i.Vj. weltweit 189). Die Übernahmequote der Auszubildenden, die ihre Berufsausbildung 2021 erfolgreich abgeschlossen haben, lag bei 97,4 Prozent (i.Vj. 78,6 Prozent). Diese Auszubildenden wurden vom Unternehmen unbefristet übernommen.
Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern - das gehört zur Fachkräftestrategie des Konzerns, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. Eine Auswahl gezielter Initiativen und Kooperationen zeigt die Tabelle T18.
Die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, steht im Fokus des Employer Branding bei Jenoptik. Durch eine klare und unterscheidbare Positionierung als attraktiver Arbeitgeber soll die Rekrutierung unterstützt und ein positives und unverwechselbares Arbeitgeberimage als zukunftsorientiertes, innovatives Hightech-Unternehmen der Photonik-Branche gestärkt werden. Die Definition der Employer Brand und die Entwicklung der damit einhergehenden Werte (Employer Value Proposition) erfolgten in Anlehnung an die Jenoptik-Strategie 2022 unter dem Motto "More Light". Eine zielgruppengerechte Kommunikation unter Nutzung von Social-Media-Kanälen stand auch 2021 im Fokus. Zahlreiche Ausbildungs- und Hochschulmessen wurden online durchgeführt.
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, wenn es um die Grundbedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Sie sind fest im Betriebsprozess des Konzerns verankert, um Risiken aus der Arbeitsumgebung zu minimieren, die zu einer Gefährdung der Mitarbeiter führen können. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften verantwortlich. Der Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) ist als Bestandteil des Corporate Real Estate Managements im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands angesiedelt und steht allen Gesellschaften beratend zur Seite, koordiniert die Aufgaben und unterstützt den Vorstand bei der Durchsetzung von Maßnahmen. Quartalsweise finden in allen Divisionen Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens einmal jährlich in Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund zehn Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle belief sich in Deutschland 2021 auf eine Quote von 9,1 (i.Vj. 11,4) je 1.000 Mitarbeiter. Für den Gesamtkonzern lag die Quote bei 9,5. Damit liegt die Jenoptik im Vergleich zu den anderen Mitgliedern der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt von 19,5 im Jahr 2020.
Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern regelmäßig betriebsärztliche Untersuchungen an. 2021 lag der Fokus weiterhin auf dem Pandemiemanagement. Mithilfe eines Pandemieplans und Hygienekonzeptes an allen Standorten konnte die Ausbreitung des Infektionsgeschehens in den Betriebsstätten unter Beibehaltung der Arbeitsfähigkeit aller Bereiche verhindert werden. Der schnelle und regelmäßige Austausch aller eingerichteten Corona-Task-Forces untereinander und die Information der Mitarbeiter, insbesondere aber die zügige Einführung, Umsetzung und konsequente Durchsetzung von Hygienemaßnahmen, Impfangeboten und die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten haben wesentlich zum Erfolg beigetragen. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass 2021 konzernweit 165 Mitarbeiter an COVID-19 erkrankten. Diese Infektionen sind jedoch bis auf 8 Fälle in drei Clustern ausschließlich auf private Aktivitäten in der Freizeit außerhalb der Jenoptik-Betriebsstätten zurückzuführen.
Das betriebliche Gesundheitsmanagement bei Jenoptik wird in Deutschland zentral im Corporate Center in der Personalabteilung gesteuert. Der Kooperationsvertrag mit der Techniker Krankenkasse (TK) sowie der Aufbau von lokalen "Steuerkreisen Gesundheit", welche die Durchführung der Maßnahmen vor Ort unterstützen, ermöglichten trotz der Pandemie die Durchführung von Mitarbeiterangeboten im Rahmen unseres Projekts "Move It!". Fortgesetzt wurden auch die Workshops zur Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen aus unserem Projekt "Gesunde Arbeit".
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| Jenoptik unterstützt | • Projekte zur Berufswahlvorbereitung an Schulen und bietet Schülern die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren |
| • als langjähriges Landespatenunternehmen von "Jugend forscht" junge Forscher in Thüringen | |
| • diverse branchenspezifische Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung | |
| • Studenten in Form von Abschlussarbeiten, Praktika und Stipendien | |
| Jenoptik kooperiert mit | • ausgewählten Hochschulen weltweit im Sinne des Personalmarketings und der Rekrutierung, zu Forschungszwecken und im Rahmen der Weiterbildung von Mitarbeitern |
| • ausgewählten Hochschulen weltweit bei Projekten und ist in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken beratend tätig |
Der Schutz unserer Umwelt hat für uns hohe Priorität. Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft nachhaltig zu wachsen und an allen Standorten weltweit effizient mit Ressourcen umzugehen. Um auch aktiv zum Klimaschutz beizutragen, hat sich der Konzern das Ziel gesetzt, bis 2025 die CO 2 -Emissionen (Scope 1 + 2) im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 30 Prozent zu reduzieren und ergreift verschiedene Maßnahmen zur Zielerreichung (siehe Abschnitt Nichtfinanzielle Ziele).
2021 fand bereits der zweite konzernweite Nachhaltigkeitswettbewerb mit dem Schwerpunkt Umweltschutz statt. Die zahlreichen Projektbeiträge unserer Mitarbeiter zeigen, wie engagiert im Detail zu mehr Nachhaltigkeit bei Jenoptik beigetragen wird. Eine unabhängige Jury bewertete die Projektbeiträge, die Gewinner wurden Anfang 2022 ausgezeichnet.
Projekte aus dem Nachhaltigkeitswettbewerb 2021:
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| ― | Mit viel Engagement pflanzten Jenoptik-Mitarbeiter 1.000 Bäume und leisteten gemeinsam einen Beitrag zum Klimaschutz und "mehr Grün" in Jena. |
| ― | Am Standort Monheim wurde die Nutzungsdauer von Mobiliar verlängert, erheblich Abfall vermieden und Kosten eingespart. |
| ― | Mit TraffiPole gelang unseren Entwicklern der Light & Safety eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung zur Verkehrsüberwachung, die mit einem Gehäuse aus vollständig recyclebaren Materialien, reduziertem Stromverbrauch und dem Wegfall der Kühlung auch autark mit Batterien oder Solarpanels betrieben werden kann. |
| ― | Durch die Räumung eines alten Schrottplatzes auf dem Produktionsgelände in Jupiter, Florida, und die anschließende Rekultivierung als Outdoor-Fitnessbereich konnte Natur wiederhergestellt und ein langfristig gesundheitlicher Nutzen für unsere Mitarbeiter geschaffen werden. |
| ― | Das in Kooperation mit der Prozessfabrik Berger entwickelte JENvelt ® System der Division Light & Optics ermöglicht "Austausch statt Ausschuss" und ist bei unseren Kunden in Laserbearbeitungsmaschinen im Einsatz. Ein komplexes Bauteil muss aufgrund einer defekten Teilkomponente nicht mehr komplett entsorgt werden. |
| ― | Ein mobiler Bio-Hofladen versorgt jeden Freitag vor den Produktionsgebäuden in Jena Mitarbeiter mit regionalen und saisonalen Produkten. |
Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Wir halten nationale und internationale Gesetze ein und setzen Standards bei der ressourcenschonenden und energieeffizienten Herstellung unserer Produkte. Aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner werden zur Einhaltung der geltenden Vorschriften verpflichtet, um Umweltrisiken zu minimieren. Als produzierendes Unternehmen richtet sich unser Fokus auf ein effizientes Ressourcenmanagement, um den Energieverbrauch und entsprechende Treibhausgasemissionen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu reduzieren, Rohstoffe und Materialien schonend und sicher einzusetzen und gefährliche Abfälle weitgehend zu vermeiden. Bereits im Entwicklungsprozess achten wir auf eine umweltfreundliche Gestaltung und sparsame Nutzung von Ressourcen und minimieren durch eine geregelte Wiederverwertung und Entsorgung die Belastungen für Mensch, Umwelt und Natur. Entsprechend ihrer Umweltrelevanz sind ausgewählte Jenoptik-Gesellschaften nach der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert, welche weltweit anerkannte Anforderungen für ein Umweltmanagementsystem festlegt.
Im Dezember 2021 wurde Jenoptik mit dem ASML Sustainability Excellence Award ausgezeichnet. Dabei überzeugte die Division Light&Optics in besonderem Maße hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele "Increase Re-Use" sowie "Business Continuity". Durch eine stärkere Wiederverwendung bzw. -verwertung von Elektronik-Bauteilen durch hoch standardisierte Reparaturprozesse können mittlerweile tausende ASML-Module repariert und dabei die Spezial-Elektroniken wiederverwendet werden statt als Ausschuss entsorgt zu werden. Für Jenoptik ist der Award Bestätigung und Ansporn zugleich, weiter konsequent diesen Pfad zu bestreiten. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld verbunden, welches von Jenoptik um einen Betrag in gleicher Höhe aufgestockt wurde. Der Gesamtbetrag kommt der gemeinnützigen Organisation Kindersprachbrücke Jena für die Verwendung in unterschiedlichen Projekten zugute.
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzthemen (AGU) sind als Bestandteil des Corporate Real Estate Managements im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands angesiedelt. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Umweltschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften selbst verantwortlich. Der zentrale Umweltschutzbeauftragte aus dem Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz steht bei Bedarf beratend zur Seite und prüft beispielsweise alle konzernweiten Investitionsvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz. Abfallbeauftragte kümmern sich um alle Belange in Verbindung mit der Vermeidung, Entstehung, Verwertung und Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle.
Die gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzt Jenoptik bei allen Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion um und geht zum Teil darüber hinaus. Bei der Ausstattung der Produktion werden neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Der Firmenneubau der Division Light & Production am Standort Villingen-Schwenningen entspricht den bei Jenoptik eingeführten Standards bezüglich des Umweltschutzes vollumfänglich. So erhielt er beispielsweise eine moderne Dämmung, eine Dachbegrünung, sensorgesteuerte LED-Beleuchtung und energiesparende Heiz- und Klimatechnik. Zudem wurden bereits mehrere Ladesäulen für Elektromobilität installiert. Der Neubau des Conference Centers inkl. Mitarbeiter-Restaurant in Jena ging 2021 mit hohem Tempo in die Umsetzung, die Eröffnung ist für Mitte 2022 vorgesehen. Im Mittelpunkt der über 10-Millionen-Euro-Investition stehen die Werte und die Strategie des Unternehmens. So wird beispielsweise eine international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung nach LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) angestrebt, die ökologische und soziale Aspekte hervorhebt. Dies beinhaltet die Installation einer PV-Anlage, Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage, E-Ladesäulen, überdachte Fahrradstellplätze, schadstoffarme Innenraummaterialien oder Maßnahmen für einen reduzierten Wasserverbrauch. Darüber hinaus schlägt sich die offene Kultur von Jenoptik in den Raum- und Möbelstrukturen und die Zukunftsorientierung in der Verwendung moderner Materialien nieder (zum Beispiel Alubond- und Glasfassaden oder Metallgitter als Sichtschutz).
Die Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Beleuchtung wird an mehreren Standorten weltweit in laufenden Umbaumaßnahmen unter kosten- und umweltschonenden Aspekten geprüft und sukzessive umgesetzt. 2021 wurden beispielsweise die Außenanlagen am Standort Triptis auf LED umgestellt, so dass bei höherer Lichtausbeute 75 Prozent weniger Strom verbraucht wird. Die elektrische Energie wird in Deutschland bereits fast ausschließlich aus Ökostrom bereitgestellt. Durch den sukzessiven Aufbau eines E-Ladenetzes -insbesondere am Hauptstandort in Jena und darüber hinaus -wurde im Jahr 2021 die Basis für einen Fuhrpark mit alternativen Antriebstechnologien geschaffen.
Treibhausgase: Als Technologieunternehmen verursacht Jenoptik nur in geringem Maße Emissionen innerhalb der Werkstore. Der Großteil des Schadstoffausstoßes ist zurückzuführen auf beschaffte und außerhalb eingekaufte Energie (Strom, Gas oder Fernwärme). Jenoptik berichtet erstmalig die CO 2 -Emissionen des abgelaufenen Geschäftsjahres, wobei sich die angegebenen Werte aus vorhandenen Abrechnungen und Zählerablesungen sowie geschätzten Werten zusammensetzen, und weist diese getrennt nach Scope 1- und Scope 2-Emissionen aus. Andere Treibhausgase verwenden wir in unseren Produktionsprozessen nur in sehr geringen Mengen, sodass wir aus Wesentlichkeitsgründen von der Berichterstattung absehen.
Der konzernweite Gesamtenergieverbrauch wird in Tabelle T19 dargestellt und stammt zum Großteil aus den Energieträgern Strom, Gas und Fernwärme. Mit 62.221 MWh konnte dieser 2021 aufgrund von Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen sowie durch den Verkauf des Bereiches Kristallzüchtung im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden (2020: 64.817 MWh).
Neben absoluten Energieverbräuchen berichten wir auch den Energieverbrauch in Relation zum Umsatz und machen damit die Entwicklung der Energieeffizienz in unserer Produktion transparent. Der Gesamtenergieverbrauch von 70,22 MWh pro 1 Mio Euro Konzernumsatz (inkl. VINCORION) lag 2021 unter dem Niveau des Vorjahres (2020: 84,49 MWh / 1 Mio Euro Konzernumsatz).
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| Strom | Gas | Holzpellets | Fernwärme | Heizöl | Diesel / Benzin | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 31.808 | 6.060 | 500 | 8.620 | 625 | 1.156 |
| Europa | 797 | 40 | - | - | - | 111 |
| Amerika | 8.212 | 3.744 | - | - | - | 198 |
| Asien / Pazifik | 349 | - | - | - | - | - |
| Gesamt | 41.166 | 9.844 | 500 | 8.620 | 625 | 1.465 |
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| Energieverbrauch | |
|---|---|
| Deutschland | 48.769 |
| Europa | 948 |
| Amerika | 12.154 |
| Asien / Pazifik | 349 |
| Gesamt | 62.220 |
Durch den gezielten Einkauf von erneuerbaren Energien bezieht Jenoptik deutschlandweit fast ausschließlich Ökostrom aus europäischer Wasserkraft, der mit Herkunftsnachweisen belegt ist. Auch unsere internationalen Standorte werden sukzessive auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Durch diese Maßnahmen konnte der Ökostrom-Anteil in den letzten beiden Jahren erheblich gesteigert werden. Unser Ziel, den Ökostrom-Anteil unserer Hauptstandorte bis 2022 auf 70 Prozent und bis 2025 auf 75 Prozent vom Gesamtstrombedarf zu steigern, haben wir damit im Berichtsjahr bereits erreicht. 2021 konnte der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrombedarf aufgrund der Umstellungen weiterer Standorte auf Ökostrom auf 76,4 Prozent gesteigert werden (2020: 70,7 Prozent). Durch die Ende 2021 stattgefundene Portfolioveränderung (sowohl der Verkauf von VINCORION als auch die getätigten Akquisitionen sind in den nichtfinanziellen Kennzahlen 2021 noch nicht abgebildet) kann sich dieser Wert jedoch in den Folgejahren verändern und aktuell bereits erreichte Zielwerte können wieder unterschritten werden.
Die CO 2 -Emissionen werden auf Basis des Medienverbrauchs (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller wesentlichen Hauptstandorte ermittelt. Die konzernweiten CO 2 -Emissionen reduzierten sich 2021 um 16,1 Prozent auf 7.713 Tonnen (2020: 9.194 Tonnen). Bezogen auf das Basisjahr 2019 hat sich der CO 2 -Ausstoß 2021 damit bereits um 24,1 Prozent reduziert (2020: Reduktion um 9,5 Prozent). Hauptursachen hierfür sind neben einem höherem Ökostrom-Anteil und dem Verkauf des Bereiches Kristallzucht in Eisenach im Juli 2021 auch ein geringerer Gasverbrauch der amerikanischen Standorte sowie von VINCORION. Die direkten Emissionen aus Gas, Heizöl, Diesel und Benzin (Scope 1) beliefen sich dabei auf 3.072 (i.Vj. 3.261 Tonnen), die indirekten Emissionen aus Strom und Fernwärme betrugen 2021 insgesamt 4.642 Tonnen (i.Vj. 5.935 Tonnen).
Wasser: Jenoptik benötigt für die Fertigungsprozesse keine großen Wassermengen. Wasser wird lediglich als Kühlmittel, als Prozessmedium sowie für sanitäre Zwecke eingesetzt und überwiegend aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung und dem Grundwasser entnommen. Dennoch achten wir im Rahmen unseres Wassermanagements an allen Standorten darauf, den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten. Für das aktuelle Berichtsjahr 2021 erfolgt die Berichterstattung der Wasserverbräuche und Abfallmengen soweit möglich auf Basis unterjähriger Abrechnungen und valider Schätzungen der restlichen Verbräuche. 2021 wurden an unseren Hauptstandorten 72.009 m 3 Wasser verbraucht (i.Vj. 69.758 m 3 ). Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus einem erhöhten Wasserverbrauch am Standort Jupiter, Florida, sowie bei VINCORION.
Aufgrund der geringen eingesetzten Wassermengen im Fertigungsprozess sehen wir uns an dieser Stelle mit keinen wesentlichen Risiken konfrontiert. Auch Naturschutzvorgaben spielen für den Konzern aufgrund seines Geschäftsgegenstandes und der Lage der Standorte außerhalb von Naturschutzgebieten nur eine sehr geringe Rolle.
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| 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Gesamt | 72.009 | 69.758 | 72.117 |
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| Energieverbrauch | CO 2 -Emissionen | |||
|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 * | 2021 | 2020 * | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | 48.769 | 50.672 | 3.504 | 4.742 |
| Europa | 948 | 1.211 | 57 | 106 |
| Amerika | 12.154 | 12.487 | 3.916 | 4.040 |
| Asien / Pazifik | 349 | 448 | 237 | 306 |
| Gesamt | 62.221 | 64.817 | 7.713 | 9.194 |
| davon Scope 1 | 3.072 | 3.261 | ||
| davon Scope 2 | 4.642 | 5.935 |
* Werte nicht vergleichbar mit Vorjahr durch Erweiterung der einbezogenen Jenoptik-Hauptstandorte
Abfall: Die Erhöhung der Wiederverwendbarkeit bzw. Wiederverwertung zum Beispiel von Elektronikbauteilen spielt in der Produktentwicklung bei Jenoptik eine wichtige Rolle und leistet einen Beitrag zur Reduktion vermeidbarer Abfälle. Im Dezember 2021 wurde Jenoptik hierfür mit dem ASML Sustainability Excellence Award ausgezeichnet (siehe Abschnitt Umweltmanagement).
Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit entstehen in einigen Produktionsprozessen in geringem Umfang aber auch gefährliche Abfälle, beispielsweise Klebstoffreste oder Lösungsmittel. Unser Ziel ist es, die in der Produktion anfallenden Abfälle weitestgehend zu vermeiden, sie zu recyceln und, sofern dies nicht möglich ist, sie fachgerecht zu entsorgen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. So konnten beispielsweise bei der Herstellung von Halbleiterlasern in Berlin-Adlershof durch einen neuen Prozess Lösungsmittel eingespart werden. Mengen, die der Verwertung oder dem Recycling zugeführt werden, erfassen wir lokal und unterscheiden innerhalb dieser Kategorien zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen.
In Deutschland werden die Abfallarten in allen Divisionen systematisch erfasst, kategorisiert und deren Mengen ermittelt. Die Abfallmengen werden dabei konzernweit für alle Hauptstandorte berichtet. Die Menge gefährlicher Abfälle, die in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden, betrug 2021 114 Tonnen (i.Vj. 122 Tonnen **) . Die Menge nicht gefährlicher Abfälle reduzierte sich leicht auf 1.240 Tonnen (i.Vj. 1.439 Tonnen). Jenoptik führt die Abfallverwertung grundsätzlich über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe durch. Durch kontinuierliche Abfalltrennung und Schulung der Mitarbeiter zur Abfallvermeidung konnte der Restabfall weiter verringert werden. So werden beispielsweise am Standort Triptis mehr Kunststoffmaterialien in den Recyclingprozess zurückgeführt und so Ressourcen geschont, Ausgaben für Entsorgung vermieden und sogar Einnahmen erzielt.
Als Hightech-Unternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Lieferengpässe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnten durch gezielte Maßnahmen im Lieferantenmanagement, wie zum Beispiel wöchentliche Abstimmungs- und Planungsmeetings mit kritischen Lieferanten sowie die Unterstützung von Lieferanten bei der Beschaffung kritischer Komponenten, ausgeglichen werden. Wir halten uns an die geltenden Regelungen, zum Beispiel an die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Um effiziente Abläufe bei der Erfassung der entsprechenden Daten zu realisieren, wurde das Projekt "Produkt-Compliance" auch 2021 weitergeführt. Künftig können somit Erklärungen von Lieferanten, Rohstoff- und Chemikaliendaten systematisch und automatisiert ausgewertet und die jeweiligen Erklärungen erstellt werden. Unsere Einkaufsprozesse zielen darauf ab, sämtlichen Vorgaben bzgl. Konfliktmineralien in Anlehnung an den Dodd-Frank Act und der EU-Konfliktmineralien-Verordnung zu entsprechen. Mit dem Code of Conduct verlangen wir von unseren Lieferanten, dass sie keine Produkte liefern, die gegen diese Vorgaben verstoßen. Zur Risikominimierung nutzen wir für die Abfrage der relevanten Lieferanten seit 2021 eine zentrale, digitale Plattform. Mittels dieser Plattform wird das standardisierte Formular (CMRT) der Responsible Minerals Initiative eingeholt. Die Angaben der Lieferanten werden auf mögliche Risiken geprüft und Maßnahmen zur Minimierung abgeleitet.
Eine Vielzahl innovativer Produkte und Lösungen von Jenoptik leisten einen Beitrag zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und unterstützen die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs). Als "Enabler" ermöglichen wir unseren Kunden, Produktionsprozesse und Produkte effizienter zu gestalten und somit Energie und Ressourcen einzusparen. Die Tabelle T23 gibt eine Übersicht über den Beitrag ausgewählter Jenoptik-Produkte zur Ressourcenschonung.
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| 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Nicht gefährliche Abfälle | 1.240 | 1.439 | 1.327 * |
| Gefährliche Abfälle | 114 | 122 ** | 160 * |
* Werte im Geschäftsbericht 2019 nur für Deutschland: 1.100 t nicht gefährliche Abfälle bzw. 179 t gefährliche Abfälle (Abweichung aufgrund vorgenommener Änderung in der Fraktionierung durch Umstellung auf konzernweite Erfassung)
** Abweichung zum im Geschäftsbericht 2020 veröffentlichten Wert i.H.v. 106 t ergeben sich aus jetzt vorliegenden tatsächlichen Abrechnungen
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| Jenoptik-Produkte / Lösungen | Beitrag zu Ressourcenschonung, Umwelt- und Gesundheitsschutz |
|---|---|
| Jenoptik-Diodenlaser und Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten z. B. in der Automobilindustrie oder Medizintechnik bei der Behandlung des Grünen Stars in der Augenheilkunde | • Effizienteste verfügbare Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent schont Ressourcen und ermöglicht effiziente Produktion, insbesondere im Vergleich zu klassischen Bearbeitungsverfahren bei der Bearbeitung hochfester Stähle mit geringerem Gewicht |
| • Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden durch minimalinvasive Operationsmethoden z. B. in der Augenheilkunde | |
| Optische Systeme und Komponenten für die Halbleiterausrüstung oder Informations- und Datenübertragung ... für medizinische Diagnoseverfahren ... Sensorik-Lösungen für die Automobilindustrie im Bereich autonomes Fahren oder der Verkehrsüberwachung | • Stetige Weiterentwicklung hin zu noch kleineren kristallinen Strukturen in der Halbleiterfertigung erschließt immer neue Einsatzmöglichkeiten |
| • Maßgeschneiderte Messlösungen von TRIOPTICS prüfen die Bildqualität z. B. von Smartphone-Kameraobjektiven und tragen dazu bei, Ausschuss zu reduzieren | |
| • Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten und Ausweitung des Internet-Zugangs in abgelegene Regionen | |
| • Effiziente und zeitsparende Produktionsprozesse schonen Ressourcen und verbessern beispielsweise das Datenvolumen bei gleichzeitiger Senkung von Produktionskosten, Abfall und Stromverbrauch | |
| • Thermographie-Lösungen ermöglichen die Überwachung und Optimierung von Solarstrompanels | |
| • Optische Systeme verbessern Bildgebung und Diagnostik in der Echtzeitkrankheitserkennung und steigern Gesundheit und Wohlbefinden | |
| • Bildgebungsverfahren ermöglichen Fortschritte beispielsweise beim autonomen Fahren, verbessern den Verkehrsfluss und reduzieren Emissionen | |
| Messtechnik-Systeme und Anlagen zur Prüfung von Formen und Rauheiten, insbesondere in der Automobilindustrie stabilisieren Produktionsprozesse und reduzieren Ausfallraten | • Ergebnisse sind präzisere Oberflächen und geringere Toleranzen von Motorenkomponenten (Downsizing) und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und geringere Emissionen erzeugen |
| • Komplexere Getriebe bei Hybridfahrzeugen im Bereich der Elektromobilität erfordern verstärkten Einsatz von Messtechnik | |
| • Flexibles Design und lange Einsatzdauern von häufig über 10 Jahren ermöglichen lange Zeit Upgrades und Überholungen und schonen somit Ressourcen | |
| Verkehrsüberwachungssysteme kontrollieren die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr und verbessern den Verkehrsfluss Kooperationsvereinbarung mit SFC-Energy zur Steigerung der Verkehrssicherheit mit umweltfreundlichen Technologien Grüne Kameras verbessern die Luftqualität Mautkontrollanlagen auf Bundesstraßen | • Erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr und auf öffentlichen Plätzen durch Reduktion von Unfällen und resiliente Infrastrukturen |
| • Verbesserung der Lebensbedingungen durch verringerte Lärmbelastung und Umweltverschmutzung | |
| • Verkehrsüberwachung mit "TraffiPole" als nachhaltige und umweltbewusste Lösung mit reduziertem Stromverbrauch und Wegfall der Kühlung durch spezielles Design, Gehäuse vollständig aus recyclebaren Materialien und möglichem autarken Betrieb durch Solarpanels | |
| • SFC-Brennstoffzellen-Technologie versorgt Jenoptik-Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung verlässlich mit umweltfreundlicher Energie | |
| • Average Speed-Kameras verbessern nicht nur die Einhaltung von Tempolimits und den Verkehrsfluss, sondern in sog. "Clean Air Zones" auch ganz bewusst die Emissionen | |
| • Montage seitlich der Verkehrswege begrenzt Eingriffe in die Umwelt (Installation von Kontrollbrücken entfällt) |
Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten, steht im Zentrum unseres gesellschaftlichen Engagements. Jenoptik unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich schwerpunktmäßig in den folgenden drei Förderbereichen:
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| ― | Engagement für die junge Generation durch Projekte in Wissenschaft und Bildung sowie auf sozialem Gebiet. |
| ― | Kunst und Kulturprojekte zur attraktiven Gestaltung unserer Unternehmensstandorte. |
| ― | Verbesserung der Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeiter. |
| ― | Engagement für Integration und Internationalität, um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. |
Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen wollen wir das eigene Umfeld aktiv mitgestalten und setzen hier auf enge und langfristige Partnerschaften, die über rein finanzielle Aspekte hinausgehen. Mit unserem Engagement für die Gesellschaft wollen wir auch das Vertrauen in Jenoptik stärken und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen erhöhen. Zudem versprechen wir uns daraus positive Einflüsse auf Markenimage und Reputation sowie auf unsere Attraktivität als Arbeitgeber.
Die Aufgaben des Corporate Citizenship werden vom Bereich Investor Relations & Communications verantwortet. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Grundsätze zur strukturierten und einheitlichen Umsetzung unseres Konzepts "Jenoptik als Corporate Citizen" und stellen ein standardisiertes Vorgehen für die Behandlung von Spenden und Sponsoringanfragen und die Umsetzung von Sponsoringprojekten sicher.
Eine besondere Relevanz hat unser regionales Engagement.
Seit 1996 unterstützt der Konzern mit der Schirmherrschaft die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. 2021 ging das konzernweite Programm "Mitarbeiter*innen im Ehrenamt" als weitere Säule im sozialen Engagement in die dritte Runde. Ehrenamt ist ein wichtiges Bindeglied in der Gesellschaft. Viele Jenoptik-Mitarbeiter weltweit engagieren sich und werden durch Jenoptik dabei gefördert.
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| Soziales | Jenoptik unterstützt | • Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien |
| • Förderung "Mitarbeiter im Ehrenamt" | ||
| • Lebensmittelsammlungen zu Thanksgiving für Bedürftige in Jupiter und Rochester Hills | ||
| • Blutspendenaktionen für One Blood in Jupiter | ||
| Wissenschaft und Bildung | Jenoptik als Partner bei | • Experimentarium Imaginata Jena e.V. |
| • Thüringer Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" sowie "Schüler experimentieren" | ||
| • Applied Photonics Award | ||
| • Verbesserung der Bedingungen für Home Schooling für bedürftige Familien | ||
| • Lothar Späth Award für herausragende Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft | ||
| • Globaler Wettbewerb "SPIE Startup Challenge" | ||
| Kunst und Kultur | Jenoptik fördert Kulturprojekte mit Partnern | • Lichtkunst an der Fassade des Ernst-Abbe-Hochhauses |
| • Eigene Kunstausstellungsreihe tangente | ||
| • Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel | ||
| • Open Air-Kulturfestival "Kulturarena" der Stadt Jena | ||
| • Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. (fand Corona-bedingt 2021 nicht statt) |
Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e.V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und Modelle familienfreundlicher Kinderbetreuung: die "Saaleknirpse" in Jena, die "Wasserstrolche" in Wedel und den "Talentschuppen" in Monheim. Für die Schulkinder von Jenoptik-Mitarbeitern gab es erneut ein gemeinsames Feriencamp mit Kindern aus geflüchteten Familien.
Auch das Jahr 2021 war von der weltweiten Corona-Pandemie geprägt, was sich erneut in unserem gesellschaftlichen Engagement widerspiegelte. Einige Projekte, die Jenoptik traditionell fördert, konnten aufgrund der Pandemie nicht in der üblichen Weise stattfinden. Daher widmete Jenoptik ihr Engagement teilweise der Förderung von Pandemie-bedingten und Umwelt-Projekten. So knüpfte Jenoptik an die Spendenaktion zur Finanzierung von mobilen Endgeräten für Schüler bedürftiger Familien für das Homeschooling vom Jahr 2020 an, unterstützte die Anschaffung eines Luftfilters für eine Grundschule und initiierte eine konzernweite Spendenaktion zugunsten der von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen im Ahrtal. In den USA unterstützten Jenoptik-Mitarbeiter die Organisation "One Blood" mit Blutspendenaktionen sowie bedürftige Menschen mit diversen Initiativen.
Seit 2021 engagiert sich Jenoptik als Hauptsponsor der Imaginata Jena, ein Experimentarium für die Sinne und außergewöhnlicher Lern- und Veranstaltungsort. Die Ziele der Imaginata, junge Menschen frühzeitig für Naturwissenschaft und Technik zu sensibilisieren, ordnen sich sehr gut in eines der zentralen Anliegen des gesellschaftlichen Engagements von Jenoptik ein, die Förderung junger Menschen in Bildung und im sozialen Bereich.
2021 schuf Jenoptik die technischen Voraussetzungen für eine moderne Videomapping-Projektion am Ernst-Abbe-Hochhaus Jena und bereichert das Kulturangebot der Lichtstadt Jena.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln im Einklang mit Vorschriften, Gesetzen und unseren Werten steht. Der Bereich Compliance & Risk Management liegt deshalb im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden und berichtet ihm direkt und regelmäßig. Der Director Compliance & Risk Management steht in engem Kontakt mit allen Mitarbeitern der gesamten Organisation und steuert das Enterprise Risk Management-System des Konzerns in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten der Divisionen. Unsere Compliance-Organisation besteht aus einem zentralen Compliance Competence Center mit fachlicher Untersetzung der Themen Compliance, Risikomanagement, Datenschutz sowie Zoll und Exportkontrolle. In den Regionen Nordamerika und Asien / Pazifik wird das Team durch regionale Compliance Officer ergänzt.
Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik hohe Priorität, insbesondere in der Lieferkette. Jenoptik bekennt sich zur Einhaltung international anerkannter Standards für Menschenrechte und toleriert keine Formen von Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel oder Ausbeutung in der eigenen Geschäftstätigkeit oder Lieferkette. Wir erwarten auch von unseren Lieferanten die Einhaltung und Achtung international anerkannter Menschenrechtsstandards wie beispielsweise dem Slavery and Human Trafficking Statement. Jeweils eigene Verhaltenskodizes für Vertriebspartner und für Lieferanten definieren die Anforderungen des Jenoptik-Konzerns an unsere Geschäftspartner und verpflichten sie zur Einhaltung national und international geltender Gesetze, Regelungen und Standards. Um Verstöße zu erkennen und risikobehaftete Geschäftspartner rechtzeitig zu identifizieren, wurde eine Plattform zum konzernweiten Lieferantenscreening bzgl. der Einhaltung sämtlicher Nachhaltigkeitskriterien gestartet. Eine Zusammenarbeit erfolgt nur mit denjenigen Geschäftspartnern, die die Compliance-Erklärung von Jenoptik akzeptieren. Jenoptik arbeitet derzeit aktiv an der Erfüllung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).
Anti-Korruption: Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Für detaillierte Informationen zum Compliance-Management-System der Jenoptik, den Unternehmensrichtlinien und Verhaltenskodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und Vertriebspartner, unseren Online-Schulungen sowie unserem Hinweisgebersystem verweisen wir auf die Erklärung zur Unternehmensführung ab Seite 26 sowie den Risiko- und Chancenbericht ab Seite 141.
Lieferantenmanagement: Unsere Lieferantenbasis als eine unserer wichtigsten Ressourcen beeinflusst maßgeblich den Wertbeitrag unserer Produkte, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wir arbeiten mit unseren Lieferanten als Partner entlang der Wertschöpfungskette langfristig zusammen. Bei der Auswahl unserer Geschäftspartner sowie in der Zusammenarbeit berücksichtigen wir ihre Leistungen in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, soziale Standards und faire Geschäftspraktiken, um gemeinsam ein ganzheitliches Lieferantenmanagement weiter auszubauen.
Im Rahmen des Strategischen Lieferantenmanagements werden unsere Geschäftspartner klassifiziert und den verschiedenen Phasen des Lieferanten-Lebenszyklus zugeordnet. Unsere Vorzugslieferanten (Preferred Supplier) haben eine strategische Bedeutung für unser zukünftiges Geschäft. Sie werden nach einheitlichen und konzernweit gültigen Kriterien qualifiziert. Mit unseren Preferred Suppliern halten wir mindestens einmal im Jahr ein strategisches Meeting ab, in dem wir gemeinsam die Lieferantenbewertung und deren Entwicklung besprechen sowie mithilfe einer Score Card Ziele und Maßnahmen zu den Punkten Qualität, Logistik, Technologie, Kosten und Nachhaltigkeit festlegen.

Unabhängig vom Beschaffungsvolumen dient unser Verhaltenskodex für Lieferanten oder die gegenseitige Anerkennung gleichwertiger Kodizes als Grundlage für vertragliche Beziehungen. Unser Verhaltenskodex - oder der als gleichwertig anerkannte - beinhaltet unter anderem mindestens Themen wie die Einhaltung von Gesetzen und Rechtsvorschriften, die Achtung von Menschenrechten, das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, den verantwortungsvollen Umgang mit Konfliktmaterialien und die Verpflichtung zum Umweltschutz. Um die Transparenz in der Lieferkette weiter zu steigern, implementierte Jenoptik für die globale Überwachung der Lieferanten hinsichtlich Compliance und Nachhaltigkeit eine zentrale Plattform. In diesem Zusammenhang wurde 2021 eine neue Kennzahl, die sog. Corporate Social Responsibility Rate (CSR-Rate) eingeführt, die den prozentualen Anteil der Lieferanten von Produktionsmaterialien mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von mehr als 200.000 Euro angibt, bei denen vollständige und als unkritisch bewertete CSR Self-Assessments vorliegen. Diese decken in Form von Fragebögen die Themen Umweltschutz, Compliance Management, Menschenrechte und das Verbot von Kinderarbeit, Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit sowie Anti-Korruption und Nachhaltigkeit in der Lieferkette ab. Die Befragung wird über die 2021 implementierte Nachhaltigkeits- und Compliance-Plattform gesteuert. Bei nicht vollständig ausgefüllten oder mangelhaft bewerteten Self-Assessments wird im Dialog mit den Lieferanten die Ursache ermittelt und gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung der Bewertung eingeleitet. Letztendlich ist ein Abbruch der Lieferbeziehung nicht ausgeschlossen. 2021 lag die CSR-Rate bei 38,0 Prozent. Bis 2022 soll die CSR-Rate 40 Prozent, bis 2025 50 Prozent betragen.
Der Einkauf im Jenoptik-Konzern ist global aufgestellt und für alle Beschaffungsaktivitäten und das Lieferkettenmanagement zuständig. Die verschiedenen Einkaufskategorien und Warengruppen werden von Commodity-Managern weltweit gesteuert und betreut. Der Vice President Corporate Supply Chain Management & Procurement berichtet in seiner Funktion direkt an den Finanzvorstand der JENOPTIK AG, Hans-Dieter Schumacher.
Der Erfolg von Jenoptik als Technologieunternehmen beruht maßgeblich auf der Qualität der von uns angebotenen Komponenten, Produkte und Lösungen. Die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden, auch in Form von Entwicklungspartnerschaften, und das in uns entgegengebrachte Vertrauen der Partner sind ein Beweis dafür, dass unsere Produkte und Lösungen durch ihre Qualität weltweit überzeugen. Die proaktive Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Produkt- und Servicequalität ist für uns als Qualitätsführer in vielen unserer Produktbereiche selbstverständlich. Jenoptik ist seit über 30 Jahren Mitglied im Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ e.V.).
Qualitätsmanagement wird bei Jenoptik dezentral in den Geschäftseinheiten gesteuert und von den Divisionsleitern verantwortet. Jede Division steuert dabei nach individuellen kunden- und marktbezogenen Qualitätskennzahlen. Die folgende Übersicht fasst wesentliche Key Performance Indicators (KPIs) zum Qualitätsmanagement im Jenoptik-Konzern zusammen.
Eine Maßnahme zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung unserer Qualität sind unsere Prozessoptimierungen (Plan-DoCheck-Act (PDCA) und Leanzyklen), deren Auswirkungen sich in allen Bereichen bemerkbar machen - von der Entwicklung neuer Produkte über Qualitätsplanung bis hin zur Qualität des Endprodukts (safe launch). Auf Basis der Jenoptik- und Divisionsstrategien wurden Themen wie die internationale Qualitäts- und Arbeitssicherheit sowie Umweltschutzprogramme ausgearbeitet. 2021 wurden weitere Module des Computer Aided Quality Systems (CAQ-Systems) für eine effizientere Planung, Durchführung und Auswertung von Geschäftsprozessen implementiert sowie ein Modul zur Risikobewertung von Produkten und Prozessen (FMEA) erfolgreich aktiviert. Die Division Light & Safety 2021 baute beispielsweise einen "Supplier Quality Development Bereich" auf, um eine unabhängige Qualitätsprüfung bei der Wareneingangskontrolle und Qualifizierung von Lieferanten zu etablieren.
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| Kriterium | Beispiele für KPIs der Divisionen |
|---|---|
| Qualität aus Kundenperspektive | • Kundenzufriedenheit |
| • Reklamationskostenquote | |
| • Garantie- und Gewährleistungskosten | |
| Qualität zum internen Operationspartner | • Interne Audits (Anzahl der Verbesserungen) |
| • Maßnahmen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (Anzahl) | |
| • Prozess- und Produktqualität - Gutausbeute / Qualitätsgrad - Nacharbeitskosten - Ausschusskosten | |
| • Police Deployment Matrix (PDM) | |
| Qualität aus Lieferantenperspektive | • Externe Lieferantenaudits (Anzahl der Verbesserungen) |
| • Geeignete Lieferanten (Anzahl) | |
| • Reklamationsquote | |
| • Reklamationskosten | |
| • Garantie- und Gewährleistungskosten |
Neben Zertifizierungen gehören für Jenoptik auch Standardisierungen, Prozessverbesserungen und Tests sowie der ständige Dialog mit Kunden, zum Beispiel durch Analysen der Kundenzufriedenheit, zum Qualitätsmanagement. Unsere Konzernunternehmen befolgen die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001. Alle Fertigungsstätten sind dabei nach ISO 9001 weltweit zertifiziert. Ausgewählte Gesellschaften erfüllen die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems nach ISO 14001.
Die Tabelle T26 zeigt eine Auswahl der im Konzern vorliegenden Zertifizierungen und die 2021 durchgeführten Maßnahmen. Die Division Light & Optics hat eine Multi-Site-Zertifizierung nach den internationalen Standards für Qualitäts- und Umweltmanagement ISO 9001 und ISO 14001 für mehrere Standorte erfolgreich bestanden. Geprüft wurden erfolgreich die Umsetzung der Umweltmanagementnorm ISO 14001:2015 (in Wedel und Essen), die ISO TS 22163 (in Altenstadt) und die Einhaltung der branchenspezifischen Norm EN 9100:2018 (in Wedel und Essen). Bei allen Audits wurden seitens der Auditoren der DQS (Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) und des TÜV Rheinland insbesondere die Weiterentwicklung des Qualitäts- und Umweltmanagementsystems, der hohe Integrationsgrad der Umweltthemen in die Unternehmensprozesse sowie die Vielzahl von realisierten und geplanten Verbesserungsmaßnahmen positiv hervorgehoben. Zudem bescheinigten sie den Mitarbeitern ein sehr hohes Qualifizierungsniveau. Der Fertigungsbereich der Division Light & Production am Standort Shanghai konnte im Herbst erneut erfolgreich ein ISO 9001 Audit der DQS bestehen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hat VINCORION die Zertifizierung der ISO 27001 erfolgreich abgeschlossen. Dies ist die erste Matrix-Zertifizierung der VINCORION, gültig für die beiden GmbHs mit ihren drei Standorten Wedel, Essen und Altenstadt. Ebenfalls 2021 hat VINCORION die Erst-Zertifizierung des Umweltmanagementsystems erhalten. 2022 wird die Gesellschaft die Integration der Managementsysteme fortsetzen und die bisher getrennten Zertifizierungen für ISO 14001 zusammenführen. Des Weiteren erweitert VINCORION sein Informationssicherheitsmanagementsystem in Richtung einer Zertifizierung nach CMMC, wie sie der amerikanische Markt fordert.
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| Zertifizierung | Genaue Bezeichnung | Maßnahmen 2021 |
|---|---|---|
| ISO 9001 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen | • Matrixzertifizierung aller deutschen Standorte der Light & Optics inkl. der TRIOPTICS GmbH |
| • Erfolgreiches Überwachungsaudit am Standort Shanghai | ||
| • Matrixzertifizierung aller Standorte der Division Light & Production ausschließlich Spanien | ||
| • Matrixzertifizierung der Light & Safety Standorte in Deutschland und Österreich | ||
| • VINCORION: erfolgreiches Überwachungsaudit JENOPTIK Power Systems GmbH | ||
| EN 9100 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt und die Verteidigungsindustrie | • Re-Zertifizierung / Überwachungsaudit bei VINCORION |
| • Re-Zertifizierung / Überwachungsaudit der Light & Safety Standorte in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden | ||
| ISO 13485 | Zertifizierung für den Medizinmarkt mit den Bereichen Design, Entwicklung und zur Herstellung von Medizinprodukten | • Zertifizierung in der Division Light & Optics: Erweiterungsaudit für den Produktions- und Entwicklungsbereich Biophotonics |
| ISO 14001 | Zertifizierung für das Umweltmanagement-System | • Matrixzertifizierung deutscher Standorte der Division Light & Optics: Erweiterung des Geltungsbereichs für Standort Berlin-Adlershof im Rahmen der bestehenden Multi-Site-Zertifizierung |
| • Re-Zertifizierung in der Division Light & Production: erfolgreiche Zertifizierung des Standortes Bayeux (Frankreich) | ||
| • Re-Zertifizierung bei VINCORION | ||
| ISO 27001 | Zertifizierung der IT-Sicherheit und Compliance | • Erstzertifizierung als Matrix-Zertifizierung bei VINCORION |
| ISO 45001 | Zertifizierung des Arbeitsschutzmanagementsystems | • Erfolgreiche Zertifizierung des Light & Production Standortes in Bayeux (Frankreich) |
| IATF 16949 | Zertifizierung für die Automobilindustrie | • Überwachungsaudit und Special Audit am Standort Triptis |
| ISO / TS 22163 | Qualitätsmanagementsystem der Bahnindustrie | • VINCORION: Erfolgreiches Re-Zertifizierungsaudit |
| IRIS | International Railway Industry Standard | • Zertifizierung in der VINCORION |
| ILO-OSH-2001 / OHSAS 18001 bzw. DIN ISO 45001 | Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement | • Re-Zertifizierung in der Light & Production |
| • Re-Zertifizierung bei VINCORION | ||
| AQAO 2110/2210 | NATO-Qualitätssicherungssystem | • Erneuerung der Zertifizierung in der VINCORION |
An die JENOPTIK AG, Jena
Wir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht der JENOPTIK AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 (im Folgenden der "zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020 / 852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019 / 2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen im Abschnitt Angaben zur EU Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben der Gesellschaft, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation des nichtfinanziellen Berichts) oder Irrtümern ist.
Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt Angaben zur EU Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.
Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht abzugeben.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft, mit Ausnahme der in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt Angaben zur EU Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.
Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u. a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
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| ― | Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation der Gesellschaft und über die Einbindung von Stakeholdern |
| ― | Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeiter, die in die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Analytische Beurteilung von ausgewählten Angaben des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts |
| ― | Abgleich von ausgewählten Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht |
| ― | Beurteilung der Darstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts |
| ― | Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivtäten und der entsprechenden Angaben in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht |
Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt Angaben zur EU Taxonomieverordnung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen ab.
Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.
München, den 16. März 2022
PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hendrik Fink
ppa. Thomas Groth
Wirtschaftsprüfer
Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Corporate Center und strategische Holding für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung, das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Corporate Development (Strategy, Mergers & Acquisitions, Innovation), Corporate Real Estate Management, Finanzen, Interne Revision, Investor Relations & Communications, Personal, Rechnungswesen, Recht & IP, Compliance & Risk Management, Steuern und Treasury. Darüber hinaus sind hier die Zentralfunktionen IT & Datensicherheit, Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz gebündelt.
Das operative Geschäft von Jenoptik obliegt den Divisionen und ist größtenteils auf den photonischen Wachstumsmarkt ausgerichtet. Dieser soll laut einer Studie von Triton Market Research von 2021 bis 2028 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate vom mehr als 8,0 Prozent aufweisen.
Das photonische Geschäft wurde 2021 in den drei photonischen Divisionen Light & Optics (OEM-Geschäft), Light & Production (Industriekundengeschäft) und Light & Safety (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern) zusammengefasst. Diese drei Divisionen bauen auf gemeinsamen Kernkompetenzen in der Photonik auf. Dazu zählt das Know-how rund um Optik, Sensorik, Imaging, Robotik bis hin zur Datenanalyse. Die Aktivitäten, die auf mechatronischen Technologien beruhen, laufen unter der Marke VINCORION.
Die drei photonischen Divisionen stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. G16
Für VINCORION, das mechatronische Produkte insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie vertreibt, wurde im November 2021 mit einem von STAR Capital Partnership LLP verwalteten Fonds ein Vertrag über den Verkauf geschlossen. Das Closing wird 2022 erwartet. VINCORION wird gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Im Herbst 2021 stärkte Jenoptik mit der Übernahme der BG Medical Applications GmbH (BG Medical, seit 13. Januar 2022 JENOPTIK Medical GmbH) und der SwissOptic-Gruppe das globale Photonik-Geschäft. Jenoptik erwarb von der Berliner Glas GmbH, einem 100-prozentigen Tochterunternehmen der ASML Holding N.V., jeweils 100 Prozent der Anteile an:
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| ― | der BG Medical Applications GmbH, einem Anbieter hochpräziser optischer Komponenten für die Medizintechnik mit Sitz in Berlin, |
| ― | der SwissOptic AG, einem Spezialisten für die Entwicklung und Herstellung optischer Komponenten und Baugruppen insbesondere für die Medizintechnik, die Halbleiterindustrie und den Messtechnikbereich mit Hauptsitz in Heerbrugg/ Schweiz, und |
| ― | der chinesischen SwissOptic Co., Ltd. mit Sitz in Wuhan/ China inkl. der Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd. (zusammen mit der SwissOptic AG, SwissOptic-Gruppe). |
Das Closing erfolgte am 30. November 2021. Die erworbenen Unternehmen werden in die Division Light & Optics integriert. Neben einem beschleunigten Wachstum und der weiteren Fokussierung von Jenoptik auf Photonik kann der Konzern mit der Übernahme seine globale Präsenz insbesondere in der Halbleiterindustrie und Medizintechnik ausbauen und das Produkt- und Technologieportfolio stärken.
Mit Closing am 24. September 2020 hatte Jenoptik den Erwerb der ersten Tranche von 75 Prozent an der TRIOPTICS GmbH abgeschlossen. Auf der Grundlage der bestehenden Beherrschung wurde die Gesellschaft bereits zu 100 Prozent konsolidiert und entsprechend eine Kaufpreisverbindlichkeit erfasst. Diese restlichen 25 Prozent übernahm Jenoptik zum 31. Dezember 2021 nunmehr auch rechtlich von den Eigentümern. Das Geschäft von TRIOPTICS wurde in die Division Light & Optics eingegliedert.
Anfang Juli 2021 schloss Jenoptik eine Vereinbarung über den Verkauf des Bereichs Kristallzüchtung an die Hellma Materials GmbH und setzte so die Fokussierung des Geschäfts auf photonische Applikationen weiter fort. Das Closing erfolgte zum 31. August 2021.
Ebenfalls im Juli 2021 meldete Jenoptik den Verkauf des nichtoptischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen an die italienische Marposs-Gruppe. Das Closing erfolgte zum 30. Juli 2021.
In den letzten Jahren hat Jenoptik das internationale Geschäft und die damit verbundenen Strukturen weiter ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie und die Koordination der Finanzaktivitäten für den amerikanischen Markt. Die administrativen Funktionen für Gesamt-Asien werden von Shanghai, China, aus gesteuert. In Europa werden die operativen Geschäfte aus Deutschland bzw. Großbritannien heraus über die Hauptstandorte geführt.

* Im November 2021 wurde der Vertrag über die Veräußerung unterzeichnet.

Stand: Dezember 2021
Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, davon in 19 mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA und China. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die Aktivitäten der Division Light & Optics beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg (Light & Optics und VINCORION), Monheim bei Düsseldorf (Light & Safety), Villingen-Schwenningen (Light & Production), Berlin, Dresden und Triptis (Light & Optics) sowie Essen und Altenstadt (VINCORION).
Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Standorte bzw. ist mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen in den folgenden Ländern vertreten: Algerien, Australien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Kanada, Korea, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Singapur, Spanien, Taiwan, Tschechien und USA. G17
Jenoptik ist ein international agierender Technologie-Konzern, der sich mit seinem Leistungsspektrum auf den Photonik-Markt fokussiert. Photonik umfasst die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien, die sich mit der Erzeugung, Übertragung, Formung und Messung von Licht befassen. Mit steuerbaren Lichtquellen wie LED und Laser sowie passenden optischen Vorrichtungen und Sensorik lassen sich Daten übertragen, Materialien analysieren, mikrooptische Bauelemente realisieren und berührungsfreie Präzisionsmessungen durchführen. Roboterautos, die sich selbstständig zurechtfinden müssen, sind ohne LiDAR-Technik (Light Detection and Ranging) kaum vorstellbar. Auch für effizienten Datenaustausch ist Photonik entscheidend. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt oder auch Optik und Elektronik kombiniert.
Als Lieferant von innovativen Investitionsgütern für diese Märkte ist Jenoptik vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen. Das Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen vor allem in der Division Light & Safety und bei VINCORION auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden.
Mit dem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich überwiegend auf nur einen bzw. wenige der genannten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.
Forschung und Entwicklung nimmt für Jenoptik eine Schlüsselstellung ein. Dabei steht immer der Kunde im Mittelpunkt. Die technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Deshalb ist eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden für Jenoptik ein wichtiger Erfolgsfaktor. Gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner sind dabei wesentliche Voraussetzungen. Das spiegelt sich zum Beispiel in den Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag von 20,3 Mio Euro im Geschäftsjahr 2021 wider.
Mit der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe Ende 2021 hat Jenoptik neben dem Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das Medizintechnikgeschäft deutlich ausgebaut. Sowohl BG Medical (Medizintechnik) als auch die SwissOptic-Gruppe (Medizintechnik / Life Science, Halbleiter, Messtechnik (OEM Geschäft, optische und optomechanische Baugruppen v.a. für die Geodäsie)) werden in die Light & Optics integriert.
Die Division Light & Optics ist ein globaler Anbieter von Lösungen und Maschinen, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik verfügt hier über Engineering-Know-how in einem breiten Spektrum von Technologien in den Bereichen Optik, Mikrooptik, Lasertechnik, digitale Bildverarbeitung, Optoelektronik, Sensorik sowie optische Test- und Messsysteme. Zu den Kunden der Division gehören führende Maschinen- und Anlagenhersteller in den Bereichen Halbleiter, Lasermaterialbearbeitung, Medizintechnik & Life Science, Industrieautomation sowie in der Automobil- und Sicherheitsindustrie. Als Entwicklungs- und Produktionspartner nutzt die Division ihre Expertise in den Schlüsseltechnologien, um die anspruchsvollen Anforderungen der Kunden zu lösen. Ihre Systeme, Module und Komponenten tragen dazu bei, dass die Kunden ihre zukünftigen Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien meistern können.
Im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing entwickelt und produziert die Division Light & Optics optische und mikrooptische Systeme sowie Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Diese umfassen komplette Systeme und Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Extreme-Ultraviolet-(EUV)-Bereich. Anwendung finden diese Produkte beispielsweise in der Halbleiterausrüstungsindustrie sowohl im Lithografie- als auch im Inspektionsbereich. Die Division arbeitet hier mit führenden internationalen Herstellern zusammen. Das Halbleitergeschäft der SwissOptic-Gruppe rundet mit einem komplementären Angebot das Produktportfolio der Division weiter ab und ermöglicht es, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Produktspektrum anzubieten.
Mit ihren innovativen, zum Teil Software-unterstützten optischen und mikrooptischen Lösungen erschließt sich Jenoptik zudem weiteres Wachstumspotenzial im Umfeld der Digitalisierung, zum Beispiel im Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie und zunehmend auch im Markt für Lasermaterialbearbeitung. Für die Informations- und Kommunikationstechnologie werden insbesondere Komponenten und Module für den Einsatz in opto-elektronischen Transceiver-Modulen, in Systemen zur optischen Freiraum-Datenübertragung sowie opto-elektronische Prüfkarten für das industrielle Testen von photonisch-integrierten Schaltungen angeboten. Im Bereich der Lasermaterialbearbeitung werden unter anderem System-Integratoren und Hersteller von Laserproduktionsanlagen mit Komponenten und Modulen sowie intelligenten Systemlösungen beliefert.
Im Bereich Biophotonics bietet die Division Applikationen für Bio-Imaging und Laser-basierte Therapie. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration entwickelt die Division OEM-Lösungen und Produkte für die Medizintechnik / Life-Science-Branche. Die OEM-Laserlösungen basieren auf Dioden- und Scheibenlasertechnologien und werden in den Bereichen Augenheilkunde, Dermatologie / Ästhetik sowie in der Chirurgie eingesetzt. Darüber hinaus entwickelt und produziert die Division optische und optoelektronische Module und Subsysteme zur digitalen Bilderfassung sowie Mikroskopkameras für Anwendungen im medizinischen Bereich. Das nach Kundenwunsch konfigurierbare miniaturisierte Mikroskopie-Subsystem JENOPTIK SYIONS für digitale Bildaufnahmen wird in Laborgeräte zur Diagnostik und Analytik integriert. Die bildgebende Einheit ermöglicht Herstellern der Life Science- und Healthcare-Branche, optische Auswerteverfahren auch ohne eigene Optik-Expertise in ihre Endgeräte zu integrieren und damit ihr Produkt- / Feature-Portfolio zu erweitern.
2021 erwarb Jenoptik durch die Akquisition von BG Medical ein komplementäres Produktportfolio in den Bereichen der Zahnmedizin (zum Beispiel Intraoral Scanners) sowie der roboterassistierten Chirurgie (zum Beispiel Komponenten für minimal-invasive chirurgische Geräte). Durch die Aktivitäten der ebenfalls neu erworbenen SwissOptic-Gruppe stärkt der Konzern das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Science. Durch die Akquisition kann Jenoptik das Medizintechnikgeschäft in etwa verdoppeln.
Zu den Kunden im Bereich Biophotonics gehören nationale und internationale Medizintechnikunternehmen, insbesondere Endgerätehersteller in der Augenheilkunde, Zahnmedizin, Diagnostikanbieter sowie Unternehmen im Bereich der DNA-Sequenzierung.
Für den Bereich Industrial Solutions bietet Jenoptik optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung kombinieren. Neben komplexen Komponenten für Head-up-Displays, Objektiven für Fahrerassistenzsysteme sowie laseroptischen Systemen für Partikelsensoren werden auch Polymeroptiken für Machine-Vision-Anwendungen hergestellt. Die sensorischen Produkte umfassen zum Beispiel Infrarot- und Thermografie-Kamerasysteme, Polymer- und Infrarotoptiken sowie Laser-Distanzmessgeräte. Der Fokus liegt hier auf Anwendungen in den Bereichen Industrieautomation, Mobilität und Sicherheit sowie auf industriellen Anwendungen.
Mit der Akquisition der TRIOPTICS GmbH 2020 hat der Jenoptik-Konzern sein Produktportfolio im Bereich Optical Test & Measurement spürbar ausgebaut, neue Märkte (zum Beispiel für Smartphones) erschlossen und seine Präsenz in Asien deutlich erweitert. TRIOPTICS bietet weltweit ein umfangreiches Portfolio optischer Mess-, Prüf- und Fertigungstechnik für die Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Die Expertise reicht vom Test einzelner Optikkomponenten bis zur Montage und Prüfung komplexer Kamerasysteme. Mit diesen Systemen können die Entwicklung, Qualitätskontrolle und Produktion von Linsen, Objektiven und Kameramodulen beschleunigt und verbessert werden. Zu den Kunden gehören unter anderem Smartphone- und Kamera-Hersteller und deren Lieferanten. Aber auch die Märkte rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment, die Optikindustrie oder die Automobilindustrie werden adressiert. Die Produkte und Dienstleistungen werden weltweit über ein Netz von Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern vermarktet, in den wichtigsten Märkten gibt es lokale Servicezentren.
Zum Bereich Optical Test & Measurement gehören zudem optische Prüfsysteme zur Produktkontrolle und Prozessoptimierung sowie komplexe Bildverarbeitungssysteme für Anwendungen in der Teilevermessung, Oberflächenprüfung und Lageerkennung. Die Hauptkunden kommen vor allem aus der Automobil-, Stanz- und Glasindustrie sowie aus dem Bereich Maschinen- und Gerätebau.
Regionale Absatzschwerpunkte der Division Light & Optics liegen in Europa und Nordamerika sowie in der Region Asien / Pazifik. Die Kernmärkte, in denen Jenoptik spezielle Marktsegmente besetzt, sind Halbleiterausrüstung, Medizintechnik/ Life Science, Informations- und Kommunikationstechnologie, Show und Entertainment, Messtechnik, Automotive, Virtual & Augmented Reality, Industrieautomation sowie die Sicherheitstechnik.
Die Wettbewerbslandschaft der Light & Optics ist teils stark fragmentiert, mit einer begrenzten Anzahl größerer Anbieter, mit denen die Division im Wettbewerb steht. Bei einigen Produkten ist die Division auch alleiniger Anbieter. Zu den Wettbewerbern gehören unter anderem MKS / Newport, Excelitas / Qioptiq, IDEX, OptoAlignment Technologies und Optikos.
Die Division Light & Production ist ein weltweit agierender Spezialist in der Optimierung von Fertigungsprozessen.
Mit langjähriger Erfahrung und Know-how im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion, laserbasierter Materialbearbeitung und hochflexibler roboterbasierter Automatisierung entwickelt die Division Fertigungslösungen für die Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien. Damit unterstützt Jenoptik Industriekunden dabei, ihre Produktionsprozesse durch den Einsatz optischer und photonischer Technologien effektiver und effizienter zu gestalten.
Zum Produktportfolio der Division Light & Production gehören 2D- und 3D-Lasermaschinen (zum Beispiel für die Airbagperforation), die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert werden. Diese dienen der Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit hoher Geschwindigkeit, konturgenau und somit effizient und präzise.
Im Bereich der Automation & Integration werden automatisierte Produktionslinien geplant und in die Fertigungsumgebung des Kunden integriert. Lösungen, Produkte und Service rund um die Themen Prozess Engineering und Implementierung umfassen Anlagenlayout, Simulation, Maschinen-Steuerung und Software-Design, Robot-Handling-Systeme sowie Transportvorrichtungen.
Zum Portfolio im Bereich der Messtechnik (Metrology) gehört hochpräzise berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik mit einer Auflösung im Nanometerbereich für die pneumatische, taktile oder optische Prüfung von Rauheit, Kontur, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge runden das Metrology-Angebot ab.
Die Division Light & Production ist weltweit aktiv und verfügt neben Deutschland auch über Entwicklungs- und Produktionsstätten in den USA, Kanada, Frankreich, Spanien und China. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vertriebs- und Service-Niederlassungen auf drei Kontinenten. Light & Production ist in den Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien präsent. Unternehmen wie Marposs, Mahr oder ViciVision stehen im Wettbewerb mit den Jenoptik-Messtechnik-Aktivitäten, zum Beispiel Trumpf oder Prima Power mit dem Laseranlagen-Geschäft und Unternehmen wie Centerline Automation in Kanada und Serra in Spanien mit dem Automations-Geschäft.
Die Division Light & Safety ist im Bereich Smart Mobility vor allem in folgenden Geschäftsfeldern aktiv: Verkehrsüberwachung (Traffic Law Enforcement / Road Safety), zivile Sicherheit (Civil Security), Mautkontrolle (Road User Charging) sowie Emissionskontrolle und Traffic Management. Für Kunden aus dem öffentlichen Bereich (kommunale und staatliche Behörden, Polizei- und Ordnungsbehörden sowie öffentliche und private Organisationen) entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik hier Photonik-basierte Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen und Städte weltweit sicherer gemacht werden.
Mit dem Angebot an sensorbasierten Verkehrskameras und automatischer Nummernschilderkennung (ANPR/ALPR) fokussiert sich die Division auf Technologien zur Verkehrsüberwachung. Die von Light & Safety angebotenen Lösungen decken ein breites Spektrum an stationären und mobilen Anwendungen ab, bei denen auch Videoanalyse und künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind Fahrzeugüberwachung und -klassifizierung, Geschwindigkeit und Rotlichtüberwachung, illegale Wendemanöver, Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit, zivile Sicherheit sowie Straßennutzungsgebühren und Emissionskontrolle.
Als End-to-End Anbieter unterstützt Light & Safety ihre Kunden auch mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistungen, dem sogenannten Traffic Service Provision. Hier deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über den Aufbau, die Installation und Wartung der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung im Back Office. Die Division bietet ihren Kunden auch zunehmend Software-as-a-Service-Geschäftsmodelle (SaaS) an, zum Beispiel in Großbritannien oder Australien, und folgt damit der Nachfrage nach mehr Flexibilität und weniger Vorabinvestitionen auf Kundenseite.
Die Vertriebsaktivitäten der Division Light & Safety wurden in fünf regionale Einheiten gegliedert: Amerika, Naher Osten / Afrika, Großbritannien, Europa, APAC/Australien. Auch bei der Division Light & Safety wird die regionale Ausrichtung vorrangig durch die Kunden bestimmt. So verfügt die Division über eine starke lokale Präsenz in Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Schweiz, Österreich, Nordamerika und Australien und baut ihre Vertriebsaktiviäten gemäß der oben aufgeführten Struktur weiter aus.
Neben internationalen Unternehmen wie beispielsweise Verra Mobilty / Redflex, die Sensys Gatso Group, Idemia oder Vitronic steht die Light & Safety Division zu einem großen Teil mit lokal agierenden Unternehmen im Wettbewerb.
Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert und erhalten damit einen Nachweis für die Messgenauigkeit. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden.
VINCORION entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische Produkte für zivile und militärische Märkte, insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen bis hin zu Systemen, die von den Kunden in deren Systeme integriert werden. Dabei stellt VINCORION keine Komponenten oder Systeme für kontroverse oder inter national geächtete Waffen her. Die Kompetenzfelder der Division sind Energiesysteme, Antriebs- und Stabilisierungssysteme sowie Luftfahrtsysteme.
Im November 2021 wurde mit einem von STAR Capital Partnership LLP verwalteten Fonds ein Vertrag über den Verkauf von VINCORION geschlossen. Das Closing wird für 2022 erwartet. VINCORION wird gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Mit der neuen Wachstumsagenda "More Value" wird Jenoptik die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern weiter beschleunigen. Im Rahmen seiner Neuaufstellung bündelt der Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern). Dabei werden die bisherigen Divisionen Light & Optics sowie Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions verschmolzen und die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten herausgelöst. Diese Geschäftsaktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns zukünftig unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter Hommel, Prodomax und INTEROB) geführt. Die bisherige Division Light & Safety wird zur Division Smart Mobility Solutions. Diese beiden neuen Divisionen fokussieren sich auf die drei Kernmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobililty. Die neue Struktur wird im Verlauf des ersten Quartals 2022 umgesetzt. G18

Wie bereits im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, basiert das Leistungsangebot der Jenoptik zum überwiegenden Teil auf optischen Verfahren und Technologien. Hochpräzise, flexible Methoden und Verfahren der Photonik werden als sogenannte "Enabler"-Technologien weiterhin einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben.
Mit einer stärkeren Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte sind wir auf dem Weg, uns zu einem reinen und global aufgestellten Photonik-Unternehmen zu entwickeln.
Mit der 2018 verkündeten Strategie 2022 fokussierte sich Jenoptik auf die Kernkompetenzen rund um optische und photonische Technologien. Dafür setzte der Konzern neben der Fokussierung auch auf die Bausteine Internationalisierung und Innovation. Ziel war es, vor allem solche Märkte zu adressieren, in denen technologische Kompetenz ein Preispremium rechtfertigt. Unsere Lösungen tragen zu einer höheren Effizienz und Präzision der Produkte und Prozesse unserer Kunden sowie zu einer besseren Ressourcenschonung und mehr Nachhaltigkeit bei.
Hinsichtlich der 2018 definierten strategischen Ziele für 2022 sehen wir Jenoptik sowohl in quantitativer Hinsicht - Erreichung der ausgegebenen Ambitionen zu Wachstum, Profitabilität und Finanzkraft - als auch bei qualitativen Zielen bereits zum Ende 2021 sehr gut aufgestellt. Aktivitäten, die für uns bei der Umsetzung der Strategie 2022 im Mittelpunkt unserer Aktivitäten standen, wurden umgesetzt:
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| ― | die Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Photonik und Optik, |
| ― | die Reorganisation und Vereinfachung unserer Geschäftsstruktur, |
| ― | ein aktives Portfoliomanagement mit Blick auf ergänzende Zukäufe sowie transformatorische Akquisitionen und selektive Desinvestitionen, |
| ― | die weitere Internationalisierung, verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Wachstumsregionen, |
| ― | das Treiben von Innovationen und Übernahme der Innovationsführerschaft in unseren Märkten, |
| ― | der Beitrag mit unseren photonischen Produkten zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung und zum Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele, |
| ― | der Ausbau unserer System- und Applikationskompetenz und die Entwicklung zum Lösungsanbieter, |
| ― | ein aktiver Kulturwandel im Unternehmen und |
| ― | die weitere Stärkung unserer Finanzkraft. |
Diese strategischen Bausteine - weitere, konsequente Fokussierung auf wachstumsstarke Zielmärkte, Ausbau der internationalen Aktivitäten für mehr regionale Wertschöpfung und Kundennähe sowie Stärkung des Leistungsangebots durch innovative Lösungen im Umfeld photonischer Technologien - werden auch in Zukunft eine fundamentale Rolle bei der Erreichung der strategischen Ziele spielen.

Diesen Weg, uns auf photonische Wachstumsmärkte zu fokussieren, wollen wir mittels unserer strategischen Agenda 2025 "More Value" konsequent weiterführen. Jedoch haben die sich zum Teil deutlich geänderten Bedingungen in einigen der von Jenoptik adressierten Marktsegmente in Verbindung mit der Erreichung der wichtigsten Ziele der Strategie 2022 uns dazu veranlasst, die strategischen Ambitionen von Jenoptik weiter zu schärfen.
Mit der strategischen Agenda 2025 "More Value" setzt Jenoptik auf nachhaltiges profitables Wachstum in den photonischen Marktsegmenten. Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern soll fortgeführt und beschleunigt werden. Wir fokussieren uns auf drei attraktive Kernmärkte: Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik und Smart Mobility. Hieraus erwarten wir substanzielles organisches Wachstum, das durch Akquisitionen ergänzt werden soll.
Um mit der Agenda 2025 mehr Wert für alle unsere Stakeholder zu schaffen, wollen wir:
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| ― | die Transformation von Jenoptik in einen global führenden, reinen Photonik-Konzern beschleunigen, |
| ― | uns auf attraktive Kernmärkte fokussieren, |
| ― | organisches und anorganisches Wachstum vorantreiben, |
| ― | die Profitabilität steigern und |
| ― | die Finanzkraft für weitere Akquisitionen stärken. |
Jenoptik hat bereits in den vergangenen Jahren das Portfolio auf die photonischen Kernmärkte ausgerichtet. Dies belegen die Akquisitionen von TRIOPTICS, BG Medical und der SwissOptic-Gruppe, aber auch die Desinvestitionen von Randaktivitäten (nicht-optische Messtechnik für Schleifmaschinen und der Kristallzucht). Die Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION ist ein wesentlicher Meilenstein bei der Transformation hin zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern. Das Closing dieser Transaktion wird 2022 erwartet.
Jenoptik wird zukünftig das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions bündeln. Unser Fokus liegt in diesen Bereichen auf weiterem profitablem Wachstum. Die auf den Automobilmarkt ausgerichteten Geschäftsaktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns zukünftig als eigenständige Marken (Hommel, Prodomax, Interob) geführt. Hier fokussieren wir unsere Aktivitäten auf Wertmaximierung.

Die drei Kernmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility sind für uns Märkte, die sich nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch technologisches Differenzierungspotenzial auszeichnen. Mit unseren Leistungsangeboten helfen wir unseren Kunden, komplexe photonische Herausforderungen zu lösen und somit einen entscheidenden Einfluss auf die Performance ihrer Produkte zu haben. Dies ermöglicht es uns, Preispremiums zu erzielen. 2025 wollen wir ca. 50 Prozent des Konzernumsatzes im Halbleiter- & Elektronikmarkt generieren, jeweils etwa 25 Prozent mit Life Science & Medizintechnik und im Smart Mobility Markt.
Zugleich wollen wir uns so aufstellen, dass unser Geschäft widerstandsfähig gegen Marktschwankungen bleibt. Bis 2025 wollen wir etwa 50 Prozent unseres Konzernumsatzes in Märkten erzielen, die weniger zyklisch sind, das betrifft unser Geschäft in den Märkten Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility. Die anderen 50 Prozent des Umsatzes sollen auf Marktsegmente entfallen, die deutlich zyklischer sind, wie beispielsweise die Halbleiterausrüstungsindustrie.
Jenoptik profitiert insbesondere von den globalen Trends Digitalisierung, Gesundheit und Mobilität und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.
Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen, die Realisierung von Skaleneffekten und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts unterstützt.
Den Umsatz wollen wir bis 2025 auf rund 1,2 Mrd Euro und die EBITDA-Marge auf rund 20 Prozent steigern. Dies schließt weitere Akquisitionen und auch die eine oder andere Desinvestition mit ein. Drei Viertel unseres Umsatzes im photonischen Geschäft wollen wir 2025 in unserer Division "Advanced Photonic Solutions" und die verbleibenden 25 Prozent in der Division "Smart Mobility Solutions" erzielen.
Durch die Fokussierung von Jenoptik auf die drei genannten wachstumsstarken Zukunftsmärkte erwarten wir substanzielles organisches Umsatzwachstum, das ergänzt werden soll durch weitere Akquisitionen. Unter Berücksichtigung bereits erfolgter und noch möglicher Desinvestitionen (inkl. VINCORION) und Akquisitionen wollen wir bis 2025 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von etwa 8 Prozent erreichen. Ein verbesserter Produktmix mit einem sukzessive steigenden Anteil höhermargiger Produkte soll einen zusätzlichen Profitabilitätsschub bringen.
Im Rahmen der neuen Agenda 2025 "More Value" wollen wir unsere Finanzkraft in den kommenden Jahren weiter stärken und sehen uns damit sehr gut für das geplante profitable Wachstum aufgestellt, das auch mögliche Akquisitionen einschließt. Darüber hinaus werden wir den Return on Capital Employed (ROCE), also die Rendite auf unser eingesetztes Kapital, künftig stärker in den Fokus rücken. Der ROCE (ohne Goodwill) soll bis 2025 auf über 20 Prozent steigen.
Als innovatives Hightech-Unternehmen bleibt es für Jenoptik auch künftig existenziell, Kundenbedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen und strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten, um daraus entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten und voranzutreiben. Deshalb setzen wir noch stärker auf Forschung und Entwicklung - sowohl von eigenen innovativen Produkten als auch auf gemeinsame Entwicklungen mit unseren Kunden. So können wir Wettbewerbsvorteile erlangen, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.
Wir werden unter anderem unsere Software-Kompetenz und unser Know-how auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weiter ausbauen, um mit interdisziplinären Teams technologische Lösungen für neue Anforderungen anbieten zu können. Zudem werden wir den Ausbau unserer Technologieplattformen bei Smart Mobility Solutions vorantreiben, um Synergien besser nutzbar zu machen.
Mit einem mittel- und langfristigen Zeithorizont beschäftigen wir uns mit Marktsegmenten, die gegenwärtig insgesamt noch relativ klein sind, wo wir aber (1) ein enormes Marktwachstumspotential sowie (2) einen großen Einfluss von hoch-performanten optischen Technologien sehen. Dies betrifft unter anderem die Themen Virtual und Augmented Reality sowie Quantentechnologie.
Als Systempartner sucht Jenoptik gemeinsam mit Kunden nach neuen Lösungen. Oft werden unsere Kunden bereits in sehr frühen Stadien der Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir unsere Beziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen. Gleichzeitig wollen wir auch eigene Innovationen unabhängig von kundenbezogenen Aufträgen vorantreiben.
Aufgrund der anhaltenden Stärkung der einheimischen Industrieproduktion in Verbindung mit der demografischen Entwicklung in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik sehen wir nach wie vor ein besonders großes Potenzial für künftiges Wachstum in diesen Regionen. Der weitere Ausbau der Wertschöpfung vor Ort soll dazu beitragen, lokale Kundenbedürfnisse noch besser zu adressieren und durch regionalen Service zu unterstützen.
Mit der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe können wir die globale Präsenz und das Produktionsnetzwerk in strategisch wichtigen Märkten mit attraktiven Standorten weiter ausbauen. Die Akquisition erweitert das globale Produktionsnetzwerk von Jenoptik inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich. Die Produktionsstätten befinden sich in zwei Photonik-Zentren in Europa (Berlin & Heerbrugg) sowie in China (Wuhan). Mit dem umfangreicheren Produktionsnetzwerk kann Jenoptik zukünftig die Auslastung der einzelnen Standorte besser steuern und so zusätzliche Wachstumspotenziale realisieren. Darüber hinaus ermöglicht der Standort in Wuhan neben einem besseren Zugang zu asiatischen Kunden auch die Herstellung hochqualitativer optischer Komponenten für den globalen Markt.
Auch künftig investiert Jenoptik weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Service-Strukturen. Dabei setzen wir sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf Händlerstrukturen.
Auch bei der Umsetzung der Agenda 2025 setzen wir neben substanziellem organischem Wachstum auf weitere Akquisitionen, um unser Portfolio zu optimieren. Darüber hinaus wollen wir durch gezielte Zukäufe unseren Markt- und Kundenzugang weiter ausbauen - nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in Amerika sowie Asien. Unser Portfolio wollen wir durch Vorwärtsintegration und zusätzliches System-Know-how abrunden. Hier war die Akquisition von TRIOPTICS nach Einschätzung des Vorstands ein wichtiger Schritt bei der strategischen Fokussierung von Jenoptik als ein führendes Unternehmen im Bereich der Photonik. Wir können uns so technologische Wachstumsmärkte wie zum Beispiel Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment erschließen und die Konzern-Präsenz in Asien ausbauen. Mit der strategischen Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe stärken wir unser globales und stark wachsendes Photonik-Geschäft und bauen neben dem starken Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das hoch attraktive Medizintechnikgeschäft deutlich aus. Auch künftig muss jede Akquisition strategisch zu uns passen und die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung sowie Integrierbarkeit erfüllen. Auch die Aufgabe von bestehenden Geschäftsaktivitäten bzw. die Veräußerung von Unternehmensteilen wird vor dem Hintergrund der angestrebten Fokussierung auf photonische Kernkompetenzen kontinuierlich fortgesetzt.
Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hochqualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings strebt Jenoptik an, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Personalentwicklungsmaßnahmen, ein interdisziplinäres und interkulturelles Arbeitsumfeld sowie eine offene und dialogorientierte Unternehmenskultur sollen dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Grundlage dafür sind unsere Werte - open, driving, confident -die dazu beitragen, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst. Im Rahmen der Personalarbeit ist daher die Verankerung der Werte im Unternehmensalltag ein weiterer Schwerpunkt bei der Realisierung unserer strategischen Ziele. Da wir davon überzeugt sind, dass mehr Vielfalt im Unternehmen zu mehr Innovation und Kreativität führt, haben wir uns beim Thema "Diversity" Ziele gesetzt und Maßnahmen zu deren Umsetzung definiert: Die Diversity-Rate, die aus dem durchschnittlichen Anteil der Führungskräfte mit internationaler Herkunft sowie weiblicher Führungskräfte ermittelt wird, soll bis 2022 auf 30 Prozent und bis 2025 auf 33 Prozent steigen. Maßgeblich sind hier die obersten vier Führungsebenen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnte die Diversity-Rate im Konzern bereits auf 28,6 Prozent gesteigert werden (i.Vj. 27,8 Prozent).
Den kulturellen Wandel wollen wir auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Da wir bei der Etablierung einer offeneren Unternehmenskultur gut vorangekommen sind, werden wir bis 2025 unter dem Slogan "Driving Confident Performance" stärker die Werte "driving" und "confident" in den Fokus rücken. Unsere Werte "open, driving, confident" werden uns weiterhin zur Erreichung der Strategie 2025 maßgeblich begleiten.
Zum unternehmerischen Handeln gehört für uns nicht nur, wirtschaftliche Ziele zu erreichen, sondern wir sehen auch eine Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit bei Jenoptik in der gesamten Organisation fest verankert. Als sogenannter "Enabler" wollen wir durch unsere innovativen Produkte und Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und klimatischer Herausforderungen leisten und es unseren Kunden weltweit ermöglichen, effizienter und nachhaltiger zu mehr Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen - zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz, für mehr "Diversity", für ein stärkeres soziales Engagement, zu einer weiteren Verbesserung der Corporate-Governance sowie für eine steigende Transparenz in unserer Lieferkette. Hierfür haben wir uns konkrete Ziele gesetzt, die im nichtfinanziellen Bericht auf Seite 66 dargestellt und erläutert werden. Auch beim Thema "Green Finance" gehen wir neue Wege und haben 2021 Schuldscheindarlehen und einen Konsortialkredit mit einer "grünen Komponente" platziert.
Für 2021 hatten wir uns zwei Themen als strategische Schwerpunkte gesetzt:
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| ― | Innovationskraft stärken, |
| ― | Nachhaltigkeit noch stärker im Konzern verankern. |
Innovation hat, wie bereits beschrieben, für Jenoptik als Technologiekonzern eine hohe Bedeutung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir daher unser Augenmerk noch stärker auf unsere Innovationskraft gerichtet. Im Herbst 2021 wurde die "Innovationswerkstatt" in Kooperation mit dem lokalen Optikverband Optonet e.V., dem Co-Working Space Kombi-nat01 und der Handelshochschule Leipzig (HHL) durchgeführt. Dabei wurden acht innovative Konzepte zu den drei Themengebieten "Quantentechnologie", "Nachhaltigkeit" und "Digitalisierung" sowohl von Jenoptik-Mitarbeitern, Experten aus der Wissenschaft als auch von High-Potential-Studenten entwickelt. Darüber hinaus messen wir den Erfolg der Innovationsaktivitäten mithilfe des "Vitality Index", der den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, im Verhältnis zum Konzernumsatz angibt. 2021 konnte dieser auf 19,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden (i.Vj. 17,1 Prozent).
Um Nachhaltigkeit noch stärker in unserer Konzernstrategie sowie allen beteiligten Bereichen, wie zum Beispiel in unserer Lieferkette und bei der Produktentwicklung, zu verankern, wurden 2021 Maßnahmen und Initiativen fortgeführt. Um das Ziel der internationalen Klimapolitik zu unterstützen und die globale Erwärmung zu beschränken, will Jenoptik aktiv zur Reduktion der CO 2 -Emissionen beitragen und hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 die CO 2 -Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 30 Prozent zu senken. 2021 erfolgte auch der Beitritt zum UN Global Compact. Damit verpflichtet sich Jenoptik, den zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umfassend nachzukommen. Die Nachhaltigkeitsziele, die wir uns gesetzt haben, finden zum Teil auch in der Vorstandsvergütung und Konzernfinanzierung Berücksichtigung. Sowohl die im März 2021 platzierten Schuldscheindarlehen als auch der im Dezember 2021 folgende Konsortialkredit über 400 Mio Euro sind an den ESG Zielen Diversity-Rate, Ökostrom-Rate sowie der CSR-Rate des Konzerns ausgerichtet.
In Anlehnung an die Strategie "More Value" wollen wir 2022 folgende Schwerpunkte angehen:
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| ― | Anpassung der Organisationsstrukturen an die neue Aufstellung des Konzerns, |
| ― | Integration von Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe in die Jenoptik-Konzernstruktur, |
| ― | Ausbau unserer Geschäfte im Bereich Smart Mobility Solutions, • Fortsetzung der Integration unserer Geschäfte "Optical Test & Measurement" (unter anderem TRIOPTICS) und konsequentes Adressieren der Wachstumsregionen. |
Die photonischen Divisionen des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden, um Technologie- oder Know-how-Transfer zwischen den Divisionen zu gewährleisten. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerkes. Gemeinsame Standorte und die Nutzung von Infrastruktur erleichtern den Markteintritt, ermöglichen in wichtigen Regionen weltweit schneller das Erreichen einer kritischen Größe und helfen, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.
In der Division "Advanced Photonic Solutions" werden die bisherigen Divisionen Light & Optics sowie Light & Production verschmolzen und die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten, Aktivitäten herausgelöst. Letztere werden unter ihren jeweiligen Markennamen künftig selbstständiger geführt und sind im Segment Non-Photonic-Portfolio Companies zusammengefasst.
Der Fokus der Geschäftstätigkeit der Division Advanced Photonic Solutions wird auf den Märkten Halbleiter & Elektronik sowie Life Science & Medizintechnik liegen. Hier nutzen wir unsere Kompetenzen in der Photonik als Schlüsseltechnologie und wollen unsere Kunden bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ökologischen Nachhaltigkeit unterstützen (Jenoptik als "Enabler").
Durch die Übernahme der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe 2021 stärken wir unser globales Photonik-Geschäft und bauen neben dem Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das Medizintechnikgeschäft spürbar aus. Die Akquisition erweitert das globale Produktionsnetzwerk inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich. Durch die Erweiterung des Produktionsnetzwerks mit den Standorten in Berlin, Heerbrugg und Wuhan (China) kann die Division zukünftig die Auslastung der einzelnen Standorte besser steuern, zusätzliche Wachstumspotentiale realisieren und erhält einen besseren Zugang zu asiatischen Kunden und Zulieferern.
Wir richten unser Geschäft mit optischen und mikrooptischen Systemen im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing weiter konsequent auf den Megatrend "Digitalisierung" aus, der sich nach Markteinschätzungen, zum Beispiel von SEMI, noch verstärken wird. Mit den optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der digitalen Welt adressiert werden. So positioniert sich Jenoptik bereits heute im Markt für optische Informations- und Kommunikationstechnologie, für den wir weiteres Wachstum erwarten. Um diese Hochtechnologiemärkte auch künftig erfolgreich adressieren zu können, bleiben Innovation sowie eine technologische Weiterentwicklung und Differenzierung wesentliche Themen. Dafür sind auch gezielte Investitionen, wie zum Beispiel in eine neue Elektronenstrahl-Lithografie-Anlage, erforderlich. Aufgrund der erwarteten weiter steigenden Nachfrage nach Chips und damit auch nach der Ausrüstung zu deren Herstellung wird Jenoptik in den kommenden Jahren insgesamt rund 70 Mio Euro in eine hochfunktionale Reinraum-Fabrik investieren, in der Mikrooptiken und Sensoren für die Halbleiterausrüstung gefertigt werden. Diese soll Anfang 2025 mit der Produktion beginnen.
Eine weitere Internationalisierung, unter anderem in Asien, der Ausbau des Systemgeschäfts, der Fokus auf Schlüsselkunden, aber auch die Nutzung von Skaleneffekten sollen die Basis für das nachhaltig profitable Wachstum bilden. Das Halbleitergeschäft der 2021 erworbenen SwissOptic-Gruppe rundet mit einem komplementären Angebot das Produktportfolio im Halbleiterausrüstungsbereich weiter ab und ermöglicht es, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Lösungsspektrum anzubieten. Wir wollen uns zudem langfristig noch stärker als systemrelevanter Lieferant unserer Kunden positionieren.
Im Bereich Biophotonics fokussieren wir uns auf den Megatrend "Gesundheit". Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten sowie digitaler Bildverarbeitung wollen wir uns noch stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Modulen und Systemlösungen für Diagnostik, Analyse, Vorsorge sowie Therapie in der Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren. Dabei setzen wir sowohl auf die Entwicklung kundenspezifischer Produkte als auch auf technologische Alleinstellungsmerkmale. Mit dem komplementären Produktportfolio der BG Medical in den Bereichen der Zahnmedizin (Intraoral Scanners) sowie der roboterassistierten Chirurgie werden wir das Angebot weiter ausbauen und durch die Aktivitäten der SwissOptic-Gruppe das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Science stärken.
Wir partizipieren aber auch mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Trend zu mehr Mobilität und Effizienz. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir auch künftig entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen mit Technologien für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder für das autonome Fahren (LiDAR). Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter entwickeln.
Im Bereich Optical Test & Measurement soll durch die Verbindung der Optikkompetenz und der Expertise auf dem Gebiet der industriellen Bildverarbeitung eine nach unserer Einschätzung technologisch führende Position weiter ausgebaut und damit verbundene Marktanteile gewonnen werden. Wichtiges Potenzial sehen wir hier zum Beispiel in den wachsenden Märkten rund um neue Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen im Industrie- und Consumer-Segment. Mit der starken Präsenz und dem etablierten Zugang zu Schlüsselkunden von TRIOPTICS in Asien will Jenoptik bestehende Marktanteile in den strategisch wichtigen Märkten wie China, Japan und Korea ausbauen. Zudem versprechen wir uns durch den Ausbau des Leistungsangebots eine weitere Stärkung unserer Position in Nordamerika, insbesondere hinsichtlich der dortigen Kunden im Digital- und Kommunikationsbereich.
Des Weiteren gehört der Bereich Lasermaterialbearbeitung zur Division Advanced Photonic Solutions. Im Kontext von Smart Manufacturing fokussieren wir uns auf die automatisierte Bearbeitung von Kunststoffen und Metallen. Unsere Lösungen können nach unserer Einschätzung dazu beitragen, Produktionsschritte zu optimieren und bei unseren Kunden damit mehr Effizienz zu schaffen.
In der Division "Smart Mobility Solutions" (bisher "Light & Safety") folgen wir mit dem Schwerpunkt auf Mobilität und öffentliche Sicherheit zwei weiteren Zukunftstrends. Auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir unsere Kunden - vorrangig öffentliche Auftraggeber (B2G) - mittels Komplettlösungen dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Urbanisierung und Digitalisierung von Smart Cities führen zu einem moderaten, aber nachhaltigen Nachfragewachstum hinsichtlich Verkehrsregulierung und -kontrolle. Auch die Pandemie und der Klimawandel haben die Diskussionen um Verkehrsmanagement in Innenstädten, Staugebühren und Luftreinhaltezonen verstärkt.
In den kommenden Jahren will die Division Smart Mobility Solutions weiter organisch und anorganisch wachsen und bis 2025 den Umsatz auf rund 300 Mio Euro erhöhen. Zum organischen Wachstum beitragen sollen der Ausbau der Wertschöpfungskette und der Kundenbeziehungen, insbesondere in Nordamerika. Darüber hinaus wollen wir ein Produktportfolio mit Plattformansatz etablieren. Wir wollen Einstiegsprodukte für Schwellenländer und High-End-Lösungen für entwickelte, homologierte Märkte mit mehr Applikationen / Funktionalitäten sowie einer höheren Informationsdichte pro Überwachungssystem anbieten. Dafür wollen wir die Technologie- und Softwarekompetenz ausbauen und ANPR verstärkt anwenden. Mögliche Akquisitionen sollen dazu beitragen, den Marktanteil und den Anteil an der Wertschöpfungskette auszubauen, zum Beispiel in Nordamerika und Europa oder die Technologien bzw. die Produktpalette zu erweitern.
Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist zudem eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu beobachten. Daher setzen wir auf eine Stärkung dieses profitablen Service-Geschäfts. Neben dem Bereich der Verkehrssicherheit gewinnt auch der Markt für zivile Sicherheit an Bedeutung. Basierend auf den bereits vorhandenen Systemen und Software-Applikationen will sich die Division hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für zivile Sicherheit und künftige Smart Cities entwickeln und positioniert sich daher gleichzeitig für eine Zukunft, in der autonomes Fahren zum Alltag gehören wird. Wir wollen auch künftig neue Technologien und Lösungen entwickeln, die für aufkommende Sektoren wie vernetzte und autonome Fahrzeuge optimiert sind. Beide genannten Geschäftsmodelle sollen dazu beitragen, dass der Anteil von wiederkehrenden Umsätzen bis 2025 auf ca. 50 Prozent des Divisionsumsatzes steigt.
Bei der Verschmelzung der bisherigen Divisionen Light&Optics und Light & Production werden die nicht-photonischen Aktivitäten herausgelöst und künftig unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Unternehmen unter eigenen Marken - Prodomax, INTEROB und Hommel - geführt und können unabhängiger agieren.
Mit den "Non-Photonic Portfolio Companies" adressieren wir als Anbieter von Produkten, Automation-Lösungen sowie Service für Industriekunden (B2B) vor allem den Trend nach mehr Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen, insbesondere in der Automobilindustrie.
Im Bereich Automation & Integration wollen wir, angefangen von eigenen Produkten und Systemen über automatisierte Anlagenkonzepte bis hin zu kompletten Prozesslösungen, alles aus einer Hand für effiziente Fertigungsumgebungen anbieten.
Mit der Inspektions- und Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik unter anderem auf die Notwendigkeit zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO 2 -Ausstoßes insbesondere bei Verbrennungsmotoren. Deutlich beeinflusst wird das Geschäft jedoch durch den aktuellen Trend in der Automobilindustrie hin zu immer mehr E-Mobilität. Um das Geschäft wieder nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen und die Profitabilität deutlich zu steigern, wurden bereits Maßnahmen auf den Weg gebracht (siehe Kapitel "Ertragslage"), die 2021 sichtbare Erfolge zeigten. Die Erschließung von Anwendungen außerhalb der Automobilindustrie wird weiterhin einen Schwerpunkt bilden, zum Beispiel in der Fertigungsmesstechnik für zerspanende Prozesse.
Der Bereich Corporate Development unterstützt den Vorstand dabei, eine optimale strategische Marktausrichtung des Konzerns mit seinen Bereichen und ausländischen Standorten umzusetzen. Das Team Corporate Strategy begleitet dabei die Entwicklung und die Umsetzung der Strategie. Der Bereich berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden.
Auf die Strategieentwicklung für den Konzern und die Divisionen - wie zuletzt 2021 mit der Weiterentwicklung von "More Light" zu "More Value" - folgt eine mehrjährige Phase der Strategieumsetzung. Dabei arbeiten Corporate Development und Divisionen hinsichtlich der strategischen Planung und der Implementierung von Maßnahmen eng zusammen. Der Fokus wird dabei vor allem auf die wichtigsten Eckpunkte zur Untersetzung der Wachstumsziele des Konzerns gelegt.
Der Bereich Corporate Development verantwortet darüber hinaus die Durchführung der jährlichen Strategie-Reviews mit dem Executive Management Committee und dem Aufsichtsrat. Dabei wird zum einen die strategische Ausrichtung anhand der aktuellen Marktentwicklungen validiert, wobei es punktuell zu Anpassungen der strategischen Roadmap kommen kann. Zum anderen werden aktuelle Schwerpunkte diskutiert und verabschiedet, welche die strategischen Ziele untersetzen und das aktive Portfolio-Management weiter vorantreiben. Neben gezielten Investitionen in organisches Wachstum kann dies auch durch Unternehmenskäufe unterstützt werden.
Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie ausgerichtet und orientiert sich zudem konsequent an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.
Mit Unterstützung des Executive Management Committees (EMC) steuert der Vorstand mittels eines Strategieprozesses die Entwicklung der Geschäftseinheiten. Er überwacht die Umsetzung festgelegter Maßnahmen in den quartalsweise stattfindenden Business Reviews. Auf der Basis von globalen Trends werden in den jährlich stattfindenden Strategiemeetings Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mithilfe sogenannter Technologie-Roadmaps bestimmt. Strategie- und Planungsmeetings bilden die Grundlage für die Planung des Folgejahres und die mittelfristige Konzernplanung.
Auf Basis der langfristigen Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Den Ausgangspunkt hierfür bildet eine marktorientierte strategische Planung der wichtigsten Kennzahlen. Geplant wird im "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert.
Im Rahmen der EMC-Sitzungen werden die monatlichen Ergebnisse durchgesprochen. Dies dient der operativen Steuerung. In diesen Gesprächen informieren die Leiter der Divisionen bzw. die Regionalverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage für die Berichterstattung sind ein standardisiertes Reporting und Sonderanalysen, die maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basieren. Aus diesen werden dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen sind die für die Divisionen und das Corporate Center aggregierten finanziellen und nichtfinanziellen Informationen enthalten, die wesentlich sind, um den Konzern global zu steuern, Ressourcen zielgerichtet zu allokieren und Vorstandsbeschlüsse zu fassen.
Eine Business-Intelligence-Umgebung ermöglicht und unterstützt eine kontinuierliche Verbesserung der Analyse der Geschäftsentwicklung, des Reportings sowie des Planungsprozesses.

Das 2021 im internen Reporting und zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst die sogenannten Top-Steuerungsgrößen (Leistungsindikatoren hoher Priorität). Darüber hinaus sind weitere finanzielle und nichtfinanzielle Informationsgrößen enthalten. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei am Shareholder Value, den Interessen unserer Stakeholder, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des Unternehmens. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der Grafik 21 dargestellt.
Die Informationsgrößen, wie zum Beispiel der Auftragsbestand, die Anzahl der Mitarbeiter oder nicht finanzielle Größen, werden auf Ebene der Geschäftseinheiten zur Steuerung eingesetzt.
Die wichtigsten nicht-finanziellen Informationsgrößen (sog. Nachhaltigkeitskennzahlen) finden in der Vorstandsvergütung sowie der Konzernfinanzierung Berücksichtigung und sind in untenstehender Übersicht den Kategorien Umwelt, Mitarbeiter, Lieferanten und Innovation zugeordnet. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dienen neben den quartalsweise erstellten Prognosen ein rollierender 3-Monats-Forecast für Umsatz und Auftragseingang, der monatlich erarbeitet wird.
Das EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen. Die EBITDA-Marge setzt das EBITDA in das Verhältnis zum Umsatz.
Das EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Die EBIT-Marge setzt das EBIT in das Verhältnis zum Umsatz.
Der Free Cashflow berechnet sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen abzüglich der Investitionen in und Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen.
Der ROCE (Return on Capital Employed) berechnet sich, indem das EBIT durch das durchschnittlich gebundene operative Kapital dividiert wird. Das durchschnittlich gebundene operative Kapital setzt sich zusammen aus dem langfristig unverzinslichen Vermögen (wie immaterielle Vermögenswerte inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) zuzüglich dem kurzfristig unverzinslichem Vermögen (im Wesentlichen Vorräte, Forderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Forderungen) abzüglich des unverzinslichen Fremdkapitals (wie Rückstellungen - ohne Pensionen und Steuern -, Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten). Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.
Die Cash-Conversion-Rate ist das Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA.
Forschung und Entwicklung (F+E) hat für Jenoptik als Technologiekonzern eine hohe Bedeutung. Mit unseren Produkten bzw. Leistungen erlangen wir Wettbewerbsvorteile, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Eines unserer wesentlichen strategischen Ziele ist es daher, unsere Innovationsfähigkeit in den photonischen Wachstumsmärkten auszubauen und zum Treiber von Innovationen zu werden. Wir entwickeln dabei marktkonforme Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen und sichern diese, wenn möglich, über Schutzrechte ab. Mit unseren Produkten und Lösungen wollen wir nicht nur die Leistungsfähigkeit und Ertragskraft unserer Kunden verbessern, sondern auch einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen leisten. Jenoptik fungiert dabei als sog. "Enabler".
Innovationsmanagement ist bei Jenoptik ein wichtiges Instrument, um erfolgversprechende Ideen systematisch zu identifizieren und umzusetzen. Mit vernetzten Prozessen ist dieses primär darauf ausgerichtet, aus Wissen Kapital zu erwirtschaften, indem Markt- und Unternehmenssicht objektiv zusammengeführt werden. Unser Innovationsmanagement hat eine konzernweit einheitliche Prozesslandschaft, die in den Divisionen an die Anforderungen der jeweiligen Industrie angepasst ist. Diese Rahmenbedingungen helfen, Entwicklungen voranzutreiben, um für den gesamten Konzern positive Wertbeiträge zu leisten. Innovationsmanagement liegt bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Im Innovationsmanagement wird der Fokus auf Photonik weiter durch die Instrumente kontinuierlicher Verbesserung (Kaizen) sowie die prozessuale Verankerung verstärkt. Das Innovationsteam ist daher mit verschiedenen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel Controlling und Investitionsmanagement, eng vernetzt und intensiv in die rollierenden Strategie- und Planungsprozesse eingebunden.
Innovation, Entwicklung und operationale Exzellenz in der Markteinführung konzeptionierter neuer Produkte sind eine der tragenden Säulen der Strategie 2025. Beim Innovationsprozess von Jenoptik werden, ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Trends und den Bedürfnissen unserer Kunden, in einem ersten Schritt Wachstumspotenziale identifiziert. Auf deren Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen. Eine beschleunigte Durchführung von Innovationsvorhaben ist nun bereits in den frühen Phasen der Entwicklung spürbar, wodurch innovative Lösungen früher am Markt platziert werden können.
Zum strategischen Abgleich werden zweimal jährlich Projektportfolio-Meetings durchgeführt, in denen über den Status der wichtigsten Entwicklungsprojekte berichtet wird. Mit der Einführung des JBS wird auf der operativen Ebene zusätzlich zum strategischen Portfolio-Meeting eine standardisierte Produktplanungsgruppe auf mehrjähriger Basis etabliert. Damit wird es noch besser möglich sein, Projekte gezielt zu priorisieren, Produkte an die Marktbedürfnisse anzupassen und die Produktpipeline kontinuierlich zu füllen.
Zusätzlich wird der Erfolg der Innovationsaktivitäten mithilfe des "Vitality Index" gemessen, der den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, welche in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, im Verhältnis zum Gesamtumsatz angibt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte dieser für den Konzern inkl. VINCORION auf 19,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden (i.Vj. 17,1 Prozent). Um am Markt zu bestehen und neue Märkte zu adressieren, müssen wir sowohl auf eigene als auch auf Entwicklungen mit externen Kooperationspartnern setzen, um agiler Innovationen hervorzubringen. Bis 2025 soll der Vitality Index auf 22 Prozent steigen.
Neben der Schaffung einer optimalen prozessualen Innovationslandschaft spielt die Stärkung der Innovationskultur eine wichtige Rolle, um das gesamte Potenzial unseres Unternehmens auszuschöpfen. Zentrales Mittel ist dabei die Kommunikation, Vernetzung und Weitergabe von Wissen. Hierzu werden Mittel wie Best-Practice Communities, kreatives Co-Working und Mitarbeiter-Podcasts für Technologie und Innovation genutzt.
Als Highlight wurde im Herbst 2021 die "Innovationswerkstatt" in Kooperation mit dem lokalen Optikverband Optonet e. V., dem Co-Working Space Kombinat01 und der Handelshochschule Leipzig (HHL) durchgeführt. Mit internationaler Beteiligung wurden acht innovative Konzepte zu den drei Themengebieten "Quantentechnologie", "Nachhaltigkeit" und "Digitalisierung" sowohl von Jenoptik-Mitarbeitern, Experten aus der Wissenschaft als auch von High Potential Studenten der Handelshochschule Leipzig sowie der Ernst-Abbe-Hochschule Jena entwickelt. Die Ergebnisse wurden in Form eines Investor Pitches einem Gremium aus internen und externen Experten präsentiert und beurteilt. Gesamtsieger der Innovationswerkstatt 2021 wurde ein Team von Studenten aus der HHL, die mit einem cloud-basierten After-Sales Service für die Infrarotkamera EVIDIR überzeugen konnten. Perspektivisch sollen neben der Gewinneridee auch andere vielversprechende Ideen validiert und ggf. weiterverfolgt werden. Neben der Generierung neuer innovativer Ideen konnten mit der "Innovationswerkstatt" Intrapreneure (Unternehmer im Unternehmen) sowie talentierte künftige Nachwuchskräfte für Jenoptik identifiziert werden. Auch unsere Technologiefelder wurden in diesem Jahr weiter untersucht. Hervorzuheben ist dabei das aufstrebende Technologiefeld der Quantentechnologie, in der photonische Komponenten eine essenzielle Rolle spielen. Mit Anwendungsfeldern wie dem Quantumcomputing, der Quantumcommunication und dem Quantum Sensing & Imaging sollen hier in Zukunft zahlreiche disruptive Applikationen entstehen. Jenoptik liefert mit ihrer photonischen Kompetenz bereits in dieser frühen Phase Komponenten an Unternehmen und in die Wissenschaft. Um weitere innovative Impulse zu setzen, vergibt das Innovationsmanagement zusätzliches Innovationsbudget für aussichtsreiche, aber auch riskantere Projekte mit Kooperationspartnern. Für 2022 ist geplant, weitere Projekte zu fördern.
Für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter entscheidend. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch divisionsübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. Insgesamt arbeiteten 2021 in den fortgeführten Geschäftsbereichen 599 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung (i.Vj. 582 Mitarbeiter). Im gesamten Konzern waren inkl. VINCORION 704 Mitarbeiter im F+E Bereich beschäftigt (i.Vj. 692 Mitarbeiter). T27
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| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Anzahl Mitarbeiter im F+E-Bereich | 599 * | 582 * |
| Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % | 14,2 | 15,7 |
* Methodik abweichend zum Geschäftsbericht 2020 da ohne ruhende Arbeitsverhältnisse
Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Vorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik arbeitet dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden zusammen.
Darüber hinaus ist Jenoptik in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft hierfür sind das Photoniknetzwerk Optonet auf regionaler, SPECTARIS auf nationaler sowie das European Photonics Industry Consortium (EPIC) auf europäischer Ebene. Hier setzt sich der Konzern für ein innovationsfreundliches Umfeld und die Imageförderung der photonischen Technologien ein. Exemplarisch hierfür stehen die Aktivitäten im Vorstand des Fachbereichs Photonik von SPECTARIS sowie im Rahmen des Optonet. Neben der aktiven Mitgliedschaft soll in Zukunft stärker mit den o.g. Netzwerken interagiert werden, um die Reichweite und das Kooperationspotenzial für disruptive Innovationen zu nutzen.
Die in diesem Kapitel gemachten Angaben beziehen sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche von Jenoptik und auch die Vorjahreswerte 2020 wurden um VINCORION bereinigt.
Die F+E-Leistung einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag lag mit 63,6 Mio Euro über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 56,9 Mio Euro). Die F+E-Kosten lagen mit 38,9 Mio Euro in etwa auf Vorjahresniveau (i.Vj. 39,4 Mio Euro). Die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag erhöhten sich hauptsächlich aufgrund des Beitrags der Division Light & Optics im Bereich Biophotonics auf 20,3 Mio Euro und sind den Umsatzkosten zugerechnet (i.Vj. 13,5 Mio Euro). Entwicklungsleistungen einschließlich Patente wurden 2021 in Höhe von 4,4 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 4,0 Mio Euro). Die Aktivierungsquote, d.h. die aktivierten Entwicklungskosten dividiert durch die gesamten F+E Kosten, erhöhte sich damit 2021 auf 11,3 Prozent (i.Vj. 10,1 Prozent). Informationen zu den Abschreibungen auf selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte finden Sie im Anhang auf Seite 197.
Die F+E-Leistung verteilt sich wie in der Tabelle T28 dargestellt auf die Divisionen.
Die F+E-Leistung der Division Light & Optics enthielt Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 17,2 Mio Euro (i.Vj. 9,3 Mio Euro), die insbesondere im Bereich Biophotonics deutlich über dem Vorjahreswert lagen. Die F+E-Kosten betrugen 2021 18,2 Mio Euro (i.Vj. 19,7 Mio Euro).
In der F+E-Leistung der Division Light & Production waren Entwicklungen im Kundenauftrag von 2,6 Mio Euro (i.Vj. 3,6 Mio Euro) enthalten. Die F+E-Kosten beliefen sich auf 6,3 Mio Euro (i.Vj. 6,7 Mio Euro).
In der Division Light & Safety betrug die F+E-Leistung 2021 15,0 Mio Euro (i.Vj. 13,8 Mio Euro). Davon waren 0,6 Mio Euro Entwicklungen im Kundenauftrag (i.Vj. 0,6 Mio Euro).
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 63,6 | 56,9 | 11,8 |
| Light & Optics | 39,7 | 32,8 | 21,2 |
| Light & Production | 8,9 | 10,3 | - 13,6 |
| Light & Safety | 15,0 | 13,8 | 8,6 |
Unsere -Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Dabei setzen wir verstärkt auf qualitativ hochwertige Anmeldungen und internationalisieren diese in wichtigen dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA. 2021 wurden in den fortgeführten Geschäftsbereichen insgesamt 25 neue Erstpatente durch Jenoptik-Tochtergesellschaften angemeldet (i.Vj. 35 Patente) sowie weitere 35 internationale Nachanmeldungen durchgeführt. Der Schwerpunkt davon lag weiterhin im Bereich Optische Komponenten und Optische Module. In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.
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| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|---|
| F+E-Kosten | 38,9 | 39,4 | 44,1 | 47,4 | 43,1 |
| Aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Patente | 4,4 | 4,0 | 4,0 | 1,5 | 1,4 |
| Entwicklungen im Kundenauftrag | 20,3 | 13,5 | 20,4 | 20,2 | 22,2 |
| F+E-Leistungen | 63,6 | 56,9 | 68,4 | 69,2 | 66,6 |
| F+E-Quote 1 (F+E-Leistung / Umsatz) in % | 8,5 | 9,2 | 8,0 | 8,3 | 8,9 |
| F+E-Quote 2 (F+E-Kosten / Umsatz) in % | 5,2 | 6,4 | 5,2 | 5,7 | 5,8 |
1 Werte der Jahre 2017 bis 2019 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION
Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2021 hat Jenoptik unter anderem folgende Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt:
Im Bereich der Halbleiterausrüstung lag der Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit auf der Erweiterung des kundenspezifischen Portfolios an Produkten für den Einsatz in Halbleiter-Lithografie- und -Inspektionsmaschinen.
Neben der Entwicklung und Einführung nächster Produktgenerationen konnten hier insbesondere auch neue kundenspezifische Produkte aus neuen Produktkategorien, wie zum Beispiel höherintegrierte Lichtquellen, in das Portfolio aufgenommen werden. Beschleunigt durch das enorme Marktwachstum in der Halbleiterausrüstung konnte durch spezifische Produkt- und Technologieoptimierung sowie einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Montage- und Messtechnologien die Fertigungskapazität weiter gesteigert werden.
Um mit den stetig steigenden Anforderungen an Qualität und Leistungsfähigkeit von hochpräzisen mikrooptischen Produkten für den Einsatz in Lithografie-Maschinen im DUV- und insbesondere EUV-Wellenlängenbereich Schritt zu halten, wurde signifikant in die Weiterentwicklung der vorhandenen Fertigungstechnologien und -prozessmodule, unter anderem zur Beschichtung und Mikrostrukturierung, investiert. Hierbei konnten auch Kooperationen mit Forschungsinstituten und Technologiepartnern weiter ausgebaut werden.
Für die Charakterisierung von komplexen Optiksystemen wurde eine innovative Prüfoptik entwickelt, welche klassische Optikkonzepte mit Freiform- und diffraktiven optischen Konzepten kombiniert. Die Lösung ermöglicht eine höhere Genauigkeit der Charakterisierung bei gleichzeitig erhöhter Kompaktheit der Prüfoptik gegenüber gängigen Ansätzen. Dank des leistungsfähigen Portfolios an optischen und mikrooptischen Fertigungstechnologien wird Jenoptik solche hybriden optischen Konzepte zukünftig verstärkt einsetzen.
Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik konnten die Leistungsparameter und die Modularität der optoelektronischen UFO ProbeTM Prüfkarte (engl. Ultra-Fast Opto-electronic Probecard) zum parallelen Testen von Photonisch Integrierten Schaltungen (PIC) auf Waferebene deutlich gesteigert werden, sodass mit dieser Produkt-Plattform nun eine Vielzahl an industriellen Anwendungen abgedeckt werden kann. Hervorzuheben ist hier insbesondere die erreichte Wiederholgenauigkeit der optischen Messung bei Einsatz der Prüfkarte innerhalb einer bestehenden Prüfumgebung für klassische Integrierte Schaltungen (IC), die in Hochvolumen-Tests an Serienprodukten nachgewiesen wurde.
Mit der Entwicklung einer leistungsfähigen Kombination aus neuen Designansätzen und erweiterten Möglichkeiten zur fotolithografischen Strukturherstellung können nun optisch funktionale Nanostrukturen auf Quarzglas mit sehr hoher Qualität auch in mittleren bis hohen Stückzahlen hergestellt werden. Anwendung finden diese so gefertigten Nanostrukturen heute beispielsweise bereits in diffraktiven optischen Elementen (DOE) zur Strahlformung in der Lasermaterialbearbeitung und zukünftig auch als optische Meta-Strukturen beispielsweise in Meta-Linsen oder hybriden optischen Systemen.
Auf dem Gebiet der Ophthalmologie konnten wir unsere Strategie der Vorwärtsintegration weiter umsetzen und neue Geschäfte für laserbasierte Retinabehandlungen auf Basis unserer OEM Lasersysteme akquirieren. Im Bereich Elektronenstrahlmikroskopie ist es gelungen, das Geschäft durch eine verbesserte Performance unserer Detektoren und Kameras auszubauen. Mittels unserer Kompetenz bei der Entwicklung und Produktion von Detektoren wurde ein neuer Auflösungsrekord in der Darstellung von Atomen realisiert.
Ein wegweisender Trend im Handymarkt ist die Zoomfähigkeit der Kameras. Hier setzt TRIOPTICS mit dem ImageMaster ® PRO ST auf eine hochpräzise Messung kleinster Sichtfelder (FOV -Field of view) mittels neuartiger Einzel-Teleskop-Messtechnik. Dieser MTF-Tester (MTF -Modulation Transfer Function) für die Zoomobjektive im Smartphone ist ein Produktionssystem am Markt, welches ein besonders enges Sichtfeld (FOV) bei äußerst hoher Messpunktedichte bietet. Im Wachstumsmarkt der Extended Reality sind Waveguides ein wichtiger optischer Bestandteil von Augmented Reality Near-Eye-Displays. Der ImageMaster ® PRO AR mit Wafer-Handler ermöglicht einen vollständig automatischen Arbeitsablauf bei der optischen Prüfung von Waveguides in der Produktion. Das Roboter-Handling der Wafer, ein softwaregesteuerter automatischer Messprozess und die Unterstützung diverser Waferträger sorgen für maximale Performance.
Kameratechnik im Miniaturformat stellt bei der Ausrichtung von Kameramodulen eine besondere Herausforderung an die Zulieferer in diesem Bereich dar. Der ProCam ® Lab Jenoptik meistert die Herausforderung des aktiven Ausrichtens und erlaubt die Montage von hoch präzisen Kameramodulen in geringen Stückzahlen. Dies erleichtert den Einstieg in die Kameraproduktion erheblich und die Prototypen können für die spätere Serienproduktion optimiert werden. Neben dem Einstiegsmodel ProCam ® Basic zur aktiven Ausrichtung bietet TRIOPTICS auch ein Komplettpaket zum Aufbau einer vollständigen Montagelinie an.
Für den Markt der Laser-Materialbearbeitung wurde die JENvelt (JENOPTIK Vision-enhanced Laser-Tool) Systemplattform mit integrierter Bildverarbeitung und intelligenter Software in enger Zusammenarbeit mit ersten Kunden in Pilotensysteme für spezifische Anwendungen überführt. Die automatische Lageerkennung und on-axis Bildaufnahme des zu bearbeitenden Bauteils ermöglicht dem Kunden, den Produktionsertrag (engl. yield) direkt zu erhöhen und gleichzeitig den Ausschuss zu reduzieren sowie erheblich Zeit beim Einrichten des Prozesses zur Laser-Mikrobearbeitung zu sparen. Parallel hierzu wurde die Industrialisierung der Systemplattform vorangetrieben mit dem Ziel, einen möglichst breiten Anwendungsraum durch nur einzelne, idealerweise Software-basierte Anpassungen an der vorhandenen Systemplattform abdecken zu können und dabei gleichzeitig eine hohe Wartungsfreundlichkeit und Systemverfügbarkeit aufrechtzuerhalten.
In der Automobilindustrie findet ein neuer Sensor Verwendung, der das Portfolio der Visionline für Bohrinspektionsgeräte bis auf 70 mm erweitert und in Zusammenarbeit mit einem LKW-Hersteller entwickelt wurde. Die Entwicklung konnte, mithilfe der Nutzung einer vorhandenen Plattformtechnologie, in einem engen Zeitfenster abgeschlossen werden und ist in einer ersten inline-Prüfungsanlage seit 2021 verfügbar. Als ein besonders wichtiger Schritt erwies sich die Entwicklung des dreidimensional taktil antastenden Sensors in der Produktlinie Opticline. Bedeutende Hersteller aus dem Bereich der Elektromotorenproduktion erhielten automatisierte Messmaschinen mit dieser zusätzlichen Sensortechnologie, die sich zusammen mit zwei Zusatzachsen hervorragend für die Vermessung von Passfedernuten in wellenförmigen Bauteilen eignet.
Für die Konturen- und Rauheitsmesstechnik, die unter der Produktlinie Waveline zusammengefasst sind, lagen die Schwerpunkte der F+E-Aktivitäten auf dem Ausbau des Baukastensystems für automatisierte Lösungen. So stehen nun unter anderem Zusatzachsen für die automatische Beladung und optimale Präsentation des Werkstücks zur Verfügung. Die Software Evovis wurde so weiterentwickelt, dass die Anforderungen aus der gerade in Verabschiedung befindlichen neuen Norm DIN EN ISO 21920 erfüllt werden.
Die pneumatische Messtechnik kann zudem auf einen neuen Transducer TPE 100 zurückgreifen, der in Hinblick auf Kosten, Flexibilität und Performance optimiert wurde.
Im Bereich der Verkehrssicherheitstechnik wurde im Rahmen einer erfolgreichen Umstrukturierung eine neue funktionale Forschungs- und Entwicklungsabteilung geschaffen, um eine transparente und effiziente Form der Zusammenarbeit in der Entwicklung zu ermöglichen. Dadurch gelang es, unmittelbar Erfolge für die Deep Learning ANPR Engine zu erzielen - bessere Leseleistung bei Nummernschildern mit geringer Höhe, schnellere Objektverfolgung ("Plate Tracking") und insgesamt eine höhere Erfassungsleistung.
Bei der Smart-Kamera-Produktreihe - die Grundlage unserer Verkehrskontrollsysteme - wurden durch die Umstellung auf moderne CMOS-Sensoren (Complementary metal-oxide-semi-conductor) die Parameter Leistung und Verarbeitungsfähigkeit gesteigert. Erste größere Bestellungen von Smart-Kameras konnten bereits für den nordamerikanischen Markt geliefert werden. Für die Verkehrsüberwachung im Nahen Osten wurde mit TraffiPole eine designprämierte und umweltfreundliche Lösung zur Verkehrsüberwachung mit verbesserter ergonomischer Konstruktion und reduziertem Stromverbrauch entwickelt und geliefert. Das Produkt besticht neben dem modernen optischen Design durch eine bessere Wärmeableitung, einen möglichen autarken Betrieb durch Batterien oder Solarpanels, optimierte Baukosten und ein Gehäuse aus komplett recyclebaren Materialien.
Für die globalen Märkte mit niedrigem und mittlerem Einstiegsniveau für Verkehrskontrollen, zivile Sicherheit und Straßenbenutzungsgebühren wurden die neuen Produkte GardoVia und NexoVia entwickelt. Diese neuen kleinen, dynamisch gestalteten, hochentwickelten und funktionsreichen Geräte, einschließlich der leistungsstarken Hardware-Plattform und einer Auswahl an Optiken, sollen auf der renommierten Intertraffic-Veranstaltung im März 2022 ersten Kunden präsentiert werden.
Neben der Produktentwicklung konnte ein erfolgreicher Konzeptnachweis für die Erkennung von Mobiltelefonen und Sicherheitsgurten in Großbritannien demonstriert werden. Die nachgewiesene Fähigkeit, Fahrer zu erkennen und zu identifizieren, die während der Fahrt ein mobiles Gerät benutzen oder den Sicherheitsgurt nicht anlegen, ist ein Novum im Bereich der Verkehrssicherheit.
Im Bereich der vernetzten autonomen Fahrzeuge (CAV - engl. Connected autonoumus vehicle) konnte die Entwicklung für das Jahr 2021 beschleunigt werden. Das Team der Light & Safety entwickelte erfolgreich ein erstes Vehicle-to-Infrastructure-Protokoll ("V2X"), das die Kommunikation mit/von autonomen Fahrzeugen für die Meldung kritischer Vorfälle zwischen Fahrzeug und Infrastruktur ermöglicht. Weitere Tests werden mit Industrie und Hochschulen fortgesetzt, darunter der SMLL ("Smart Mobility Living Labs"), ein Londoner Forschungskonsortium, das sich auf die Sicherheit autonomer Fahrzeuge spezialisiert hat. Im Jahr 2022 soll die Lidartechnologie eingeführt werden, um die CAV-Entwicklung für ein besseres Situationsbewusstsein und eine bessere Objektverfolgung zu unterstützen.
Die in diesem Kapitel gemachten Angaben beziehen sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche. Die Vorjahreszahlen werden mit Hinblick auf die Vergleichbarkeit so angegeben, als wäre VINCORION bereits im Vorjahr als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert worden.
Zum 31. Dezember 2021 verzeichnete Jenoptik mit 4.205 Mitarbeitern (inkl. Auszubildende) einen Beschäftigungszuwachs von 13,7 Prozent (31.12.2020: 3.697 Mitarbeiter). Im gesamten Konzern waren inkl. VINCORION zum 31. Dezember 4.905 Mitarbeiter beschäftigt (i.Vj. 4.472 Mitarbeiter). Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland stieg dabei um 38,0 Prozent auf 1.525 Mitarbeiter (31.12.2020: 1.105 Mitarbeiter). Damit ist der Anteil der Belegschaft im Ausland mit 36,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (31.12.2020: 29,9 Prozent).
Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und kurzfristigen Auftragseingängen sowie für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 waren 130 Leiharbeitnehmer bei Jenoptik tätig (31.12.2020: 39).
Mit 274,4 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) 2021 um 18,6 Prozent über dem Vorjahresniveau von 231,4 Mio Euro. Der Anstieg resultierte vorrangig aus dem Beschäftigungszuwachs vor allem in der Division Light & Optics sowie der erstmaligen Berücksichtigung von TRIOPTICS im Gesamtjahr 2021.
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| 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung in % |
Veränderung absolut | |
|---|---|---|---|---|
| Inland | 2.680 | 2.592 | 3,4 | 88 |
| Inland in % | 63,7 | 70,1 | - 6 | |
| Ausland | 1.525 | 1.105 | 38,0 | 420 |
| Ausland in % | 36,3 | 29,9 | 6 | |
| Europa (ohne Deutschland) | 544 | 280 | 94,3 | 264 |
| Amerika | 569 | 554 | 2,7 | 15 |
| Asien / Pazifik | 412 | 271 | 52,0 | 141 |
Der Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeitnehmer) gemessen in Full Time Equivalent ist im Geschäftsjahr 2021 aufgrund des Umsatzzuwachses um 20,4 Prozent auf 199,2 TEUR gestiegen (i.Vj. 165,4 TEUR).
Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der Tabelle T32 ersichtlich, ausgewogen. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert.
Der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) betrug zum 31. Dezember 2021 28,4 Prozent und lag damit über dem Niveau des Vorjahres (31.12.2020: 27,3 Prozent).
Der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland lag 2021 mit 4,6 Prozent trotz der anhaltenden Pandemie unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 5,0 Prozent). Die Fluktuationsrate erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 5,9 Prozent (i. Vj. 3,4 Prozent). Die Fluktuationsrate berechnet sich aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter im Geschäftsjahr geteilt durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag des Vorjahres zuzüglich der im Geschäftsjahr eingetretenen Mitarbeiter. In der Berechnung bleiben Aushilfen unberücksichtigt.
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeitnehmer) | 199,2 | 165,4 | 20,4 |
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| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
|---|---|---|
| Unter 30 Jahre | 14,7 | 14,9 |
| 30 - 39 Jahre | 28,0 | 28,7 |
| 40 -49 Jahre | 24,1 | 23,9 |
| 50 - 59 Jahre | 23,3 | 23,4 |
| 60 - 65 Jahre | 7,8 | 7,7 |
| Über 65 Jahre | 2,2 | 1,4 |
Zum 31. Dezember 2021 waren 152 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen in den fortgeführten Geschäftsbereichen beschäftigt (31.12.2020: 138). Davon wurden 36 neu eingestellt. Zugleich konnten im Berichtsjahr 25 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.
An den Standorten Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich inzwischen als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.
In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter der fortgeführten Geschäftsbereiche investierte Jenoptik 2021 rund 1,9 Mio Euro (i.Vj. 1,7 Mio Euro). Inklusive des zur Veräußerung stehenden Geschäftsbereichs VINCORION beliefen sich die Qualifizierungsausgaben des gesamten Konzerns auf 2,6 Mio Euro (i.Vj. 2,2 Mio Euro). Diese Kosten beinhalten sowohl die Aufwendungen für Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Der gesamte Entwicklungsbedarf im Konzern wird in den regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen ermittelt. Hieraus werden dann geeignete Qualifizierungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt.
Die Weltwirtschaft konnte sich 2021 nicht so sehr erholen, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) zunächst prognostiziert hatte. Trotz einiger positiver Anzeichen zum Jahresende im Welthandel und in der Industrieproduktion konnte der starke Einbruch aus dem Vorjahr nicht völlig ausgeglichen werden. Beeinträchtigt wurde die Weltwirtschaft laut IWF vor allem durch die anhaltende Verbreitung von COVID-19(-Varianten) mit daraus folgenden Einschränkungen in der Mobilität und im Konsum, eine hohe Inflation, steigende Energiepreise und Probleme in den globalen Lieferketten. Nicht zuletzt die Eindämmungsstrategie gegen Corona in China, die zu Produktionsstopps und zur Schließung von ganzen Fabriken und Hafenanlagen führte, belastete die chinesische und die globale Konjunktur.
Chinas Wirtschaft wuchs 2021 nach Angaben des chinesischen Statistikamts um 8,1 Prozent im Vergleich zu einem niedrigen Vorjahreswert. Nach dem Rekordzuwachs im 1. Quartal von 18,3 Prozent nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresverlauf ab. Gestützt wurde die Wirtschaft von starken Exporten, die deutlich um rund 30 Prozent anstiegen, so die chinesische Zollbehörde. 2021 sei die Nachfrage aus dem Ausland insbesondere für elektronische Produkte gestiegen, aber auch der weltweite Bedarf für die Ausstattung von Homeoffices wurde zu einem Großteil aus China gedeckt.
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| 2021 * | 2020 | |
|---|---|---|
| Welt | 5,9 | - 3,1 |
| USA | 5,6 | - 3,4 |
| Euro-Zone | 5,2 | - 6,4 |
| Deutschland | 2,7 | -4,6 |
| China | 8,1 | 2,3 |
| Indien | 9,0 | - 7,3 |
| Schwellenländer | 6,5 | - 2,0 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022
* Schätzung
Nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr stieg das BIP in den USA 2021 nach einer ersten Schätzung deutlich um 5,7 Prozent und verzeichnete damit das stärkste Wachstum seit knapp 40 Jahren. Angetrieben wurde es laut US-Handelsministerium durch gestiegene Verbraucherausgaben, Anlageinvestitionen, Exporte und Investitionen in Lagerbestände.
Auch in der Euro-Zone wurde die wirtschaftliche Erholung insgesamt durch Lieferkettenprobleme, hohe Preise und die sich im Schlussquartal verbreitende Omikron-Variante ausgebremst. Zum Jahresende wuchs die Wirtschaft zwar gegenüber dem Vorquartal, aber schwächer als von Experten erwartet und auch ungleichmäßig in den Mitgliedstaaten, so das Statistikamt Eurostat. Insgesamt stieg das BIP der Euro-Zone 2021 um 5,2 Prozent nach dem massiven Einbruch im Vorjahr.
In Deutschland sank das BIP im Schlussquartal um 0,7 Prozent, berichtete das Statistische Bundesamt. Die Erholung der Wirtschaft wurde durch das erneut hohe Infektionsgeschehen, sinkende Verbraucherausgaben, durch Liefer- und Materialengpässe und die Inflation ausgebremst. Dank der Entwicklung in den Vorquartalen legte die Wirtschaftsleistung im gesamten Jahr um 2,8 Prozent zu, was den Einbruch im Vorjahr aber nicht ausgleichen konnte. Der Außenhandel wuchs dagegen deutlich: Die Exporte lagen 2021 nur noch leicht unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Bei den Auftragseingängen der Industrie gab es zum Jahresende einen Aufwärtstrend.
Die Photonik als Schlüsseltechnologie ("Key Enabling Technology") für viele Zukunftsmärkte hat die Corona-Pandemie zum großen Teil besser als andere Industrien überstanden. Viele Anwendungen der Photonik haben maßgeblich zur Pandemiebekämpfung beigetragen, zum Beispiel in der Diagnostik, mit Genomsequenzierung des Virus und der Impfstoffe sowie mit lichtbasierten Desinfektionsmitteln bzw. Sterilisation von Medizintechnik und Schutzausrüstung, und sie begleiten darüber hinaus die digitale Transformation. Nachteilige Auswirkungen hatte die Pandemie nach Angaben von Branchenexperten durch Reiseeinschränkungen, Störungen in der globalen Lieferkette und Schließungen von Fabriken. Für die deutsche Photonik-Industrie berechnete der Industrieverband Spectaris in einer ersten Schätzung den Jahresumsatz 2021 mit 45,8 Mrd Euro (i.Vj. 40,1 Mrd Euro).
Laser-Technologie ist ein wesentliches Segment in der Photonik. Marktforscher von Laser Focus World ermittelten einen globalen Umsatz der Industrie für 2021 in Höhe von 18,5 Mrd US-Dollar, das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Das größte Segment war mit 6,9 Mrd US-Dollar erneut die Materialbearbeitung und Halbleiterlithografie, während das Segment der Laser für die Analyse, Messtechnik und Sensorik die größte Wachstumsrate verzeichnete.
Auch wenn die Medizintechnik zu den systemkritischen Industrien zählt, spürte die Branche die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie Spectaris im Jahrbuch 2021 /2022 zusammenfasst. Hersteller von Corona-relevanten Produkten erzielten Zuwächse, während andere Unternehmen infolge des eingeschränkten Zugangs zu Krankenhäusern, verschobenen Operationen und Reisebeschränkungen Einbußen registrierten. Global lag das Marktvolumen 2021 laut Frost & Sullivan bei 446 Mrd US-Dollar, was nach deren konservativer Schätzung ein Umsatzplus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr war.
Die Bildverarbeitungsindustrie in Europa hat laut VDMA Machine Vision 2021 hohe Auftragseingänge erzielt. Allerdings kamen die Hersteller wegen Liefer- und Materialengpässen, vor allem bei elektrotechnischen und Elektronikkomponenten, mit der Produktion nicht nach. Deshalb geht der VDMA von einem Umsatzwachstum der europäischen Bildverarbeitungsindustrie von 7 Prozent im Jahr 2021 aus, nach dem Corona-bedingten Umsatzrückgang 2020 um 4 Prozent. Abseits der Fabrikhallen erschloss sich die Branche weitere Absatzmärkte und Anwendungsgebiete in der Medizintechnik, Sicherheit, Landwirtschaft, Einzelhandel und intelligenten Verkehrssystemen.
Die sehr hohe globale Nachfrage nach Halbleitern in vielen Branchen setzte sich 2021 fort. Die globalen Umsätze der Halbleiterindustrie stiegen laut Marktforscher IC Insight um 25 Prozent. Die Semiconductor Industry Association (SIA) meldete ein Umsatzplus von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (440,4 Mrd US-Dollar) und damit einen neuen Rekordumsatz von 555,9 Mrd US-Dollar. In allen großen Märkten und Produktkategorien gab es ein deutliches Wachstum. Allerdings, so der deutsche Industrieverband ZVEI, sei der Bedarf an Halbleitern größer als das Produktionsvolumen, das zur Verfügung steht. Die Werke seien voll ausgelastet, Kunden müssten lange Lieferzeiten in Kauf nehmen. Pandemiebedingte Maßnahmen wie Homeoffice, E-Learning und Fernversorgung im Medizinbereich begünstigten die Nachfrage in der Halbleiterbranche, zum Beispiel für Server-Kapazitäten und PC-Equipment. Im Vergleich zum hohen Bedarf im Bereich Consumer Electronics / Unterhaltungselektronik hatten Autobauer infolge von Produktionsstopps ihren Bedarf nach Halbleitern im ersten Corona-Jahr gekürzt, dann aber wieder schneller hochgefahren als erwartet.
Das führte zu einer Knappheit an bestimmten Halbleitern vor allem im Automobilbau, der die Chiphersteller, insbesondere in Asien, mit einem Hochfahren ihrer Fertigungskapazitäten nur langsam entgegenwirken konnten. Insgesamt erzielten die Halbleiterausrüster 2021 weltweit einen Umsatz von 103 Mrd US-Dollar, so die Jahresend-Prognose des Branchenverbands Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI). Das waren 44,7 Prozent mehr als im Vorjahr (71 Mrd US-Dollar) und damit ein neuer Rekordwert über der 100-Mrd-Marke.
China, Taiwan und Südkorea waren erneut die Regionen mit den höchsten Investitionen.
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete 2021 einen neuen Rekordwert mit einem Branchenumsatz von 199,5 Mrd Euro und damit 9,7 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020, so der Branchenverband ZVEI. Die Auftragseingänge lagen 23,9 Prozent über dem Vorjahreswert, die Produktion wurde um 8,8 Prozent gesteigert und machte so den Verlust aus 2020 wett.
Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau konnten nach dem Corona-bedingten Rückgang 2020 die Auftragsbücher 2021 wieder gut gefüllt werden, so der Industrieverband VDMA Anfang Februar. Die Auftragseingänge lagen 32 Prozent über dem Vorjahr, wobei die Bestellungen aus dem Inland um 18 Prozent, die aus dem Ausland um 39 Prozent stiegen. Die Branche hat damit einen Rekord-Auftragsbestand für knapp 11 Monate, der jedoch angesichts der Lieferengpässe nicht so schnell abgearbeitet werden könne. In China verschlechterte sich das Geschäftsklima laut VDMA im 2. Halbjahr. Vor allem der Mangel an Rohstoffen und Materialien war stärker zu spüren als in der ersten Jahreshälfte. Weitere bremsende Faktoren im wichtigen Markt China waren Engpässe bei der Stromversorgung, Auswirkungen der Corona-Pandemie, wenn auch nicht mehr so stark, sowie Personalmangel, da die Zahl der ausländischen Mitarbeiter infolge der Reisebeschränkungen rückläufig war. Für den deutschen Werkzeugmaschinenbau meldete der Verband VDW eine gute Auftragslage, allerdings bremsten auch hier Lieferengpässe vor allem bei Elektronikbauteilen und steigende Rohstoffpreise die konjunkturelle Erholung, weil Bestellungen nicht in gewünschtem Maß in Auslieferungen und Umsatz umgewandelt werden konnten. Vor allem die Automobilindustrie als wichtiger Kunde drosselte infolge des Chipmangels ihre Investitionen.
Die Auftragslage und das Investitionsklima in der deutschen Robotik- und Automationsbranche konnten sich 2021 verbessern, sodass der VDMA-Fachverband Robotik und Automation mit einem Umsatzplus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr rechnet. In Nordamerika wurden 2021 28 Prozent mehr Roboter verkauft als im Vorjahr, so die Association for Advancing Automation (A3) Anfang Februar 2022. Das Wachstum basierte vor allem auf einer steigenden Robotik-Nachfrage auch aus Non-Automotive-Bereichen wie Life Sciences oder Lebensmittel- und Konsumgüter, die zunehmend auf Automatisierung setzten, um die Produktivität zu steigern und den anhaltenden Arbeits- bzw. Fachkräftemangel auszugleichen.
Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) schrumpfte der deutsche PKW-Markt 2021 um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf ein Volumen von 2,6 Mio neuen Fahrzeugen. Deutliche Rückgänge gab es vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Im Gegensatz dazu hatte es zum Jahresanfang 2021 noch positive Wachstumsraten im Vergleich zur schwachen Vorjahresperiode gegeben, die durch Lockdown und Absatzschwächen geprägt war. Die Inlands-Produktion lag mit 3,1 Mio Einheiten auf dem niedrigsten Niveau seit 1975; die deutschen Exporte lagen klar im Minus. Auch die internationalen Märkte wurden nach Aufholeffekten im 1. Halbjahr 2021 zunehmend durch den Mangel an Halbleitern und weiteren Vorprodukten und Rohstoffen sowie durch steigende Preise für Energie und Logistik belastet. Von den drei größten Absatzregionen musste nur Europa einen Rückgang verbuchen, in den USA und China legte der Absatz leicht zu. Zum Jahresbeginn 2022 hatte sich die Situation in der Lieferkette laut Ifo-Institut zwar etwas verbessert, aber die Engpässe belasteten die Branche weiterhin. Unterschiede zeigten sich auch zwischen Autoherstellern und Zulieferern, da Letztere die Preiserhöhungen kaum an Kunden weitergeben konnten.
Für den Bereich der Verkehrssicherheit ermittelte das Statistische Bundesamt in seiner seiner vorläufigen Unfallstatistik für das Jahr 2021, dass die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland 6 Prozent unter dem Vorjahreswert und 16 Prozent unter dem von 2019 lag. Das Unfallgeschehen war laut Destatis durch die Corona-Pandemie geprägt, denn nach ersten Schätzungen war das Verkehrsaufkommen infolge von Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling deutlich geringer. Ähnliche Daten meldete der European Transport Safety Council (ETSC) für die europäischen Straßen. In den USA stieg die Zahl der Verkehrstoten laut der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA seit 2019 deutlich an, zum Ende des 1. Halbjahrs wurde der höchste Stand seit 2006 verzeichnet, was laut NHTSA an zu hohen Geschwindigkeiten und anderem rücksichtslosen Fahrverhalten lag. Unter den Herstellern von Verkehrssicherheitstechnik gab es im Mai 2021 eine Fusion des US-Unternehmens Verra Mobility mit dem australischen Anbieter Redflex. Die UNECE, die Wirtschaftskommission für Europa, und Partner wie die Weltgesundheitsorganisation WHO haben im Herbst 2021 die nächste Dekade für mehr Verkehrssicherheit ausgerufen. Mit der "Decade of Action for Road Safety 2021 - 2030" sollen Todes- und Unfälle im Straßenverkehr weitgehend reduziert werden.
Die Luftfahrtindustrie hat sich nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr nur leicht erholt, was aber die Nachfrage nach neuen Flugzeugen begünstigte. Flugzeugbauer Boeing profitierte zudem von der Aufhebung von Startverboten für das Modell 737 Max, konnte jedoch das Modell Dreamliner wegen Produktionsmängeln nicht ausliefern. In Summe erhielt Boeing mit netto 535 Bestellungen mehr als der europäische Hersteller Airbus mit 507. Dagegen lag Airbus erneut bei den Auslieferungen vorn, darunter die letzte A380-Maschine. Im Flugverkehr waren die Auswirkungen der Pandemie weiter spürbar: Die Passagierluftfahrt lag 2021 rund 58,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 (i.Vj. minus 65,8 Prozent).
In der deutschen Sicherheits- und Wehrtechnikbranche hat die neue deutsche Bundesregierung im Dezember 2021 per sog. "Jemen-Klausel" den Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien verlängert. Unklar ist noch, welche anderen Länder unter die Klausel fallen und ob die Ausnahmen von Zulieferungen für Gemeinschaftsprojekte mit NATO-Partnern weiterhin möglich sind. Der seit 2018 geltende Stopp wurde bereits mehrfach verlängert und soll Lieferungen an alle unmittelbar am Krieg im Jemen beteiligten Länder, konkret Saudi-Arabien, unterbinden. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium wurden 2021 nach vorläufigen Zahlen insgesamt Rüstungsexporte im Wert von knapp 9,4 Mrd Euro genehmigt. Dieser neue Höchstwert lag über dem bisherigen Rekordwert aus 2019 und deutlich über dem des Vorjahres mit 5,8 Mrd Euro. Dabei entfiel ein Großteil auf Rüstungsexporte im maritimen Bereich und auf Luftabwehrsysteme für Ägypten. Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri hatte im Dezember 2021 gemeldet, dass die globale Rüstungsindustrie kaum Rückschläge durch die Pandemie erlebte. So seien 2020 von den 100 größten Produzenten Rüstungsgüter im Wert von 531 Mrd US-Dollar verkauft worden. Das war mit 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr, zwar der geringste Anstieg seit drei Jahren, aber der sechste Zuwachs in Folge.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2021 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.
Alle Aussagen in diesem Kapitel beziehen sich auf den Jenoptik-Konzern, d. h. die Summe aus fortgeführten Geschäftsbereichen und aufgegebenem Geschäftsbereich. Aufgrund der Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Februar 2021 prognostizierte das Jenoptik-Management für das Geschäftsjahr 2021 aufgrund der erfreulichen Auftragseingangsentwicklung im 4. Quartal 2020, des vorliegenden Auftragsbestands, einer gut gefüllten Projektpipeline und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs im Halbleiterausrüstungsgeschäft weiteres Wachstum. Diese Prognose wurde vom Vorstand am 25. März 2021 mit Veröffentlichung der finalen Zahlen konkretisiert.
Der Vorstand erwartete 2021, inklusive TRIOPTICS, ein Umsatzwachstum des Konzerns im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) rechnete er mit einem deutlichen Zuwachs. Die EBITDA-Marge sollte zwischen 16,0 und 17,0 Prozent liegen. Aufgrund der Unsicherheit durch den COVID-19-bedingten Lockdown zu Jahresbeginn und durch das Risiko einer dritten Welle der Pandemie war nach Einschätzung des Vorstands zu diesem Zeitpunkt eine genauere Prognose nicht möglich. Es wurde aber angestrebt, die Prognose im Jahresverlauf zu präzisieren. Dieser Ausblick wurde mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des 1. Quartals 2021 bestätigt.
Im 2. Quartal 2021 verzeichnete der Jenoptik-Konzern sehr hohe Werte bei Auftragseingang, Umsatz und EBITDA. Auf der Basis dieser sehr guten operativen Entwicklung ging der Vorstand ab Mitte Juli davon aus, bei Konzern-Umsatz und EBITDA-Marge die bisherige Prognose übertreffen zu können. Der Vorstand erwartete nunmehr für das Geschäftsjahr 2021 einen Konzern-Umsatz zwischen 880 und 900 Mio Euro und eine Konzern-EBITDA-Marge zwischen 19,0 und 19,5 Prozent, inkl. eines Einmaleffekts im EBITDA von rund 16 Mio Euro im Zusammenhang mit den variablen Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS. Diese Prognose wurde sowohl mit Veröffentlichung der Ergebnisse des 1. Halbjahrs 2021 als auch der Ergebnisse der ersten neun Monate 2021 bestätigt.
Ende November 2021 unterzeichnete Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf der Division VINCORION. Aufgrund der Unterzeichnung dieses Vertrags wird diese Division als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt. In Summe sollte sich für die fortgeführten und den aufgegebenen Geschäftsbereich (zusammen Konzern) keine Veränderung für die Guidance 2021 ergeben.
Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern inkl. VINCORION mit 895,7 Mio Euro einen Umsatz, der damit am oberen Ende der erwarteten Bandbreite lag.
Die EBITDA-Marge des Konzerns inkl. VINCORION stieg auf 19,8 Prozent, inklusive der o.g. Einmaleffekte (i.Vj. 14,6 Prozent). Damit übertraf Jenoptik die prognostizierte Spanne von 19,0 bis 19,5 Prozent.
Umsatz und EBITDA der Divisionen sowie deren prognostizierte Entwicklung sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Der Vorstand war zu Jahresbeginn 2021 beim Konzern-Auftragseingang von einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Zum Jahresende lag der Auftragseingang 45,2 Prozent über dem Vorjahreswert.
Für die Cash-Conversion-Rate des Konzerns wurde in der im März gegebenen Prognose ein Wert von über 50 Prozent erwartet. Zum Jahresende 2021 lag die Cash-Conversion-Rate bei 35,4 Prozent (i.Vj. 55,8 Prozent) und damit unter der prognostizierten 50-Prozent-Marke.
Bezüglich der Investitionen wurde erwartet, dass diese im Geschäftsjahr 2021 über dem Vorjahresniveau liegen würden. Die Investitionen betrugen 61,3 Mio Euro und lagen damit über dem Niveau von 2020. T34
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| Zielgröße 5 | Stand Jahresende 2020 | Prognose 2021 6 | Stand Jahresende 2021 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Konzern-Umsatz | 767,2 | Februar: März: Juli: | Weiteres Wachstum Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich (inkl. TRIOPTICS) 880 - 900 Mio Euro | 895,7 | 16,8 |
| Light & Optics | 321,4 | März: | Wachstum im deutlich zweistelligen Prozentbereich 1 | 460,7 | 43,4 |
| Light & Production | 175,5 | März: | Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich 2 | 176,2 | 0,4 |
| Light & Safety | 114,0 | März: | Wachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich | 110,1 | - 3,4 |
| VINCORION | 151,7 | März: | Stabile Entwicklung (abhängig von der Corona-bedingten Entwicklung in der Luftfahrtindustrie) | 145,0 | - 4,4 |
| Konzern-EBITDA / EBITDA-Marge | 111,6 / 14,6% | März: Juli: | Deutliches EBITDA-Wachstum / Marge zwischen 16,0 und 17,0 Prozent 4 19,0 und 19,5 Prozent (inkl. Einmaleffekt) | 177,2 / 19,8% | 58,7 |
| Light & Optics | 68,3 | März: | Wachstum deutlich stärker als beim Umsatz 1 | 136,6 | 100,1 |
| Light & Production | 8,2 | März: | Wachstum stärker als beim Umsatz 2 | 13,2 | 60,9 |
| Light & Safety | 22,3 | März: | Leichter Anstieg | 19,2 | - 14,1 |
| VINCORION | 16,6 | März: | Stabile Entwicklung (abhängig von der Corona-bedingten Entwicklung in der Luftfahrtindustrie) | 21,4 | 28,9 |
| Konzern-Auftragseingang | 739,4 | März: | Wachstum in niedrigen zweistelligen Prozentbereich | 1.073,6 | 45,2 |
| Konzern-Cash-Conversion-Rate | 55,8 % | März: | Über 50 Prozent 1 | 35,4 % | |
| Konzern-Investitionen 3 | 47,3 | März: | Über Vorjahr | 61,3 | 29,6 |
1 inkl. OTTO
2 ohne OTTO
3 ohne Finanzanlageinvestitionen
4 Aufgrund der der Unsicherheit durch den COVID-19-bedingten Lockdown zu Jahresbeginn und des Risikos einer dritten Welle der Pandemie ist eine genauere Prognose derzeit nicht möglich. Es wird aber angestrebt, die Prognose im Jahresverlauf zu präzisieren
5 Konzern bezieht sich auf die Summe aus fortgeführten Geschäftsbereichen und aufgegebenem Geschäftsbereich
6 Prognose vom März ist die im Geschäftsbericht 2020 veröffentlichte Prognose
In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.
Im folgenden Text werden, soweit nicht anders vermerkt, die Zahlen für die fortgeführten Geschäftsbereiche (die Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety) dargestellt. In den Angaben für den gesamten Konzern ist VINCORION enthalten.
Die JENOPTIK AG unterzeichnete im November 2021 einen Vertrag über den Verkauf der Division VINCORION. Erwerber ist ein von STAR Capital Partnership LLP verwalteter Fonds. Der Vollzug des Kaufvertrages steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden sowie weiterer üblicher Closing-Bedingungen. Das Closing wird voraussichtlich 2022 erfolgen. Aufgrund der Unterzeichnung dieses Vertrags wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt und ist damit unter anderem nicht mehr in den Angaben für Umsatz, EBITDA, Auftragseingang oder Auftragsbestand der fortgeführten Geschäftsbereiche enthalten.
Im Geschäftsjahr 2020 berichtete Jenoptik um Anpassungen für Struktur- und Portfoliomaßnahmen (Kosten für die Zusammenlegung, Konsolidierung oder Schließung von Standorten, Restrukturierungen, Kostensenkungsprogramme und im Zusammenhang mit M & A-Aktivitäten) adjustierte Zahlen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden diese Adjustierungen nicht mehr vorgenommen. Auch die Vorjahresangaben sind nicht adjustierte Werte. Die OTTO Vision Technology GmbH (OTTO) wurde zum 1. Januar 2021 in die Division Light & Optics (vorher Light & Production) umgegliedert und die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Darüber hinaus wurden im Sommer 2021 die Kristallzucht (Division Light& Optics, 2020 ca. 6 Mio Euro Umsatz) und das nicht-optische Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen (Division Light & Production, 2020 ca. 7 Mio Euro Umsatz) verkauft. Mit Closing zum 30. November 2021 wurde die Akquisition von BG Medical sowie der SwissOptic-Gruppe erfolgreich abgeschlossen und die Unternehmen seitdem mit in den Konzernabschluss einbezogen.
Auch in den aufgrund der andauernden COVID-19-Pandemie und der Lieferengpässe weiterhin anspruchsvollen Zeiten verfügt Jenoptik nach eigener Einschätzung über ein in Teilen krisenresistentes Geschäftsmodell und eine gute finanzielle und bilanzielle Aufstellung.
COVID-19 wirkte sich auch im Geschäftsjahr 2021 auf die operative Geschäftstätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften und somit auf die Ertrags-, Finanz-, und Vermögenslage des Konzerns aus (siehe nachfolgenden Text). Die Auswirkungen aus den Pandemie-bedingten Lieferverzögerungen konnten weitgehend ausgeglichen werden.
Im Geschäftsjahr 2021 erzielten die fortgeführten Geschäftsbereiche einen Umsatz von 750,7 Mio Euro, der 22,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lag (i.Vj. 615,5 Mio Euro). Der Umsatzbeitrag von TRIOPTICS betrug 99,5 Mio Euro (i.Vj. 27,8 Mio Euro), die 2021 akquirierten Unternehmen steuerten insgesamt 9,6 Mio Euro bei. Inklusive des aufgegebenen Geschäftsbereichs betrug der Konzernumsatz 895,7 Mio Euro (i.Vj. 767,2 Mio Euro).
Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres 2021 als auch des Vorjahres war das 4. Quartal mit 231,3 Mio Euro (i.Vj. 201,5 Mio Euro). Das Wachstum kam 2021 vor allem aus der Division Light & Optics, gestützt von einer anhaltend hohen Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung sowie der guten Entwicklung im Bereich Biophotonics. Auch TRIOPTICS trug durch die Einbeziehung über den Gesamtjahreszeitraum und die gute operative Entwicklung dazu bei. In der Division Light & Production lagen die Umsätze nahezu auf Vorjahresniveau. Trotz eines starken 4. Quartals verzeichnete die Division Light & Safety einen leichten Umsatzrückgang, der vor allem auf den Projektcharakter des Geschäfts, eine spätere Erteilung von Aufträgen sowie Pandemie-bedingte Lieferverzögerungen bei elektronischen Komponenten insbesondere im 1. Halbjahr zurückzuführen ist.
Regional betrachtet stieg der Umsatz in allen Regionen. Zum deutlichen Umsatzanstieg von 64,8 Prozent im asiatisch / pazifischen Raum trug vor allem TRIOPTICS bei. Europa (ohne Deutschland) verzeichnete einen Umsatzanstieg von 11,1 Prozent, der auf eine stärkere Nachfrage in der Division Light & Optics zurückzuführen ist. In Amerika legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr in allen drei Divisionen um insgesamt 28,0 Prozent zu, hier konnten insbesondere die Divisionen Light & Optics und Light & Production ihre Erlöse steigern. Mit 611,3 Mio Euro erzielten die fortgeführten Geschäftsbereiche im abgelaufenen Geschäftsjahr 81,4 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 473,4 Mio Euro bzw. 76,9 Prozent).
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 750,7 | 615,5 | 22,0 |
| Light & Optics | 460,7 | 321,4 | 43,4 |
| Light & Production | 176,2 | 175,5 | 0,4 |
| Light & Safety | 110,1 | 114,0 | - 3,4 |
| Sonstige | 3,7 | 4,5 | - 17,8 |
Den größten Umsatzanteil erwirtschafteten die fortgeführten Geschäftsbereiche 2021 mit 34,9 Prozent erneut im Automotive & Maschinenbau-Markt, auch wenn dieser im Vergleich zum Vorjahr geringer ausfiel (i.Vj. 37,0 Prozent). Obwohl der Umsatz mit der Halbleiterausrüstungsindustrie absolut gestiegen ist, hat sich der Anteil auf 26,0 Prozent reduziert (i.Vj. 27,2 Prozent). Nach dem Corona-bedingten Rückgang 2020 legte der Markt für Medizintechnik 2021 spürbar zu. Der Umsatzanteil mit Medizintechnik stieg auf 9,5 Prozent (i.Vj. 6,2 Prozent). Da TRIOPTICS 2021 erstmals für ein gesamtes Jahr einbezogen wurde, erhöhte sich der Anteil des Umsatzes im Marktsegment "Elektronikfertigung" auf 6,3 Prozent nach 3,6 Prozent im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2021 entfielen 21,4 Prozent des Umsatzes der fortgeführten Geschäftsbereiche auf unsere Top-3-Kunden (i.Vj. 22,6 Prozent).
Die Umsatzkosten stiegen um 26,4 Prozent auf 493,8 Mio Euro (i.Vj. 390,7 Mio Euro) und damit stärker als der Umsatz. Dies resultierte vor allem aus höheren Material- und Personalkosten.
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 750,7 | 615,5 | 22,0 |
| Deutschland | 139,4 | 142,0 | - 1,9 |
| Europa | 208,4 | 187,5 | 11,1 |
| Amerika | 205,7 | 160,6 | 28,0 |
| Asien / Pazifik | 172,9 | 104,9 | 64,8 |
| Mittlerer Osten / Afrika | 24,3 | 20,4 | 19,4 |
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| 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| Automotive & Maschinenbau | 261,7 | 34,9 % | 227,8 | 37,0 % |
| Halbleiterausrüstungsindustrie | 194,9 | 26,0 % | 167,6 | 27,2 % |
| Luftfahrt & Verkehr | 130,3 | 17,4 % | 114,1 | 18,5 % |
| Medizintechnik | 71,3 | 9,5 % | 38,1 | 6,2 % |
| Elektronikfertigung | 47,2 | 6,3 % | 22,2 | 3,6 % |
| Sicherheits- und Wehrtechnik | 12,2 | 1,6 % | 24,7 | 4,0 % |
| Sonstige | 33,1 | 4,4 % | 21,0 | 3,4 % |
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 750,7 | 100,0 % | 615,5 | 100,0 % |
In den Umsatzkosten enthalten sind zudem Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag von insgesamt 20,3 Mio Euro (i.Vj. 13,5 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz überstieg mit 256,9 Mio Euro das Vorjahresniveau von 224,7 Mio Euro. Die Bruttomarge lag infolge der höheren Umsatzkosten mit 34,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von 36,5 Prozent.
2021 betrugen die Forschungs- und Entwicklungskosten 38,9 Mio Euro (i.Vj. 39,4 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz reduzierte sich damit auf 5,2 Prozent (i.Vj. 6,4 Prozent). Mit 63,6 Mio Euro lag die F+E-Leistung inkl. der Entwicklungen im Kundenauftrag deutlich über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 56,9 Mio Euro).
Unter anderem im Zusammenhang mit der Einbeziehung von TRIOPTICS für das gesamte Geschäftsjahr sowie durch die mit den PPA-Effekten verbundenen höheren Abschreibungen insbesondere auf die Kundenbeziehungen erhöhten sich die Vertriebskosten 2021 um 16,3 Prozent auf 89,7 Mio Euro (i.Vj. 77,1 Mio Euro). Die Vertriebskostenquote lag mit 11,9 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 12,5 Prozent).
Die allgemeinen Verwaltungskosten blieben mit 53,5 Mio Euro auf Vorjahresniveau (i.Vj. 53,9 Mio Euro), trotz der Einbeziehung von TRIOPTICS für den gesamten Berichtszeitraum. Dies gelang unter anderem durch einen gesunkenen Personalaufwand in den bereits bestehenden Bereichen, auch infolge von Effizienzmaßnahmen. Die Verwaltungskostenquote sank auf 7,1 Prozent (i.Vj. 8,8 Prozent).
Die Wertminderungserträge und -aufwendungen im Zusammenhang mit der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten beliefen sich auf minus 1,2 Mio Euro (i.Vj. 4,1 Mio Euro). Ursächlich hierfür war im Wesentlichen ein verstärkter Fokus auf das Forderungsmanagement im Vorjahr, der zu einem deutlichen Rückgang überfälliger Forderungen und damit auch zu einem Rückgang pauschalierter Einzelwertberichtigungen führte.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 50,7 Mio Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 16,5 Mio Euro. In diesem Posten sind Einmaleffekte von 30,5 Mio Euro im Zusammenhang mit der Bewertung der bedingten Kaufpreiskomponenten aus den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB enthalten. Aufgrund von Verzögerungen bei der Fertigstellung einzelner kundenspezifischer Großprojekte bei TRIOPTICS konnte der erwartete, für die Kaufpreiskomponenten relevante handelsrechtliche Umsatz 2021 und infolgedessen auch das erwartete handelsrechtliche EBITDA nicht erreicht werden, sodass die Bonus- und Earn-Out Verbindlichkeiten ergebniswirksam aufgelöst wurden. Gleichzeitig wurde eine Malus-Forderung erfolgswirksam aktiviert. TRIOPTICS erzielte 2021 inkl. der zeitraumbezogenen Umsatzerlöse einen Umsatz nach IRFS von rund 100 Mio Euro mit einer über dem Konzerndurchschnitt liegenden EBITDA-Marge. Darüber hinaus trugen höhere Währungsgewinne von 8,6 Mio Euro (i.Vj. 5,6 Mio Euro) sowie Gewinne aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen von 3,9 Mio Euro zum Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge bei.
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 493,8 | 390,7 | 26,4 |
| F+E-Kosten | 38,9 | 39,4 | - 1,4 |
| Vertriebskosten | 89,7 | 77,1 | 16,3 |
| Verwaltungskosten | 53,5 | 53,9 | - 0,7 |
| Wertminderungserträge und -aufwendungen | - 1,2 | 4,1 | k. A. |
| Sonstige betriebliche Erträge | 50,7 | 16,5 | 207,5 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 16,3 | 27,6 | -40,9 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich auf 16,3 Mio Euro (i.Vj. 27,6 Mio Euro), insbesondere durch die Auflösung von Rückstellungen. 2021 enthielt der Posten zudem Transaktionskosten, vor allem im Zusammenhang mit der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe, während 2020 unter anderem Aufwendungen für Konzernprojekte, Struktur- und Portfoliomaßnahmen, Kosten im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen sowie Wertminderungen auf Anlagevermögen enthalten waren. Die Währungsverluste überstiegen mit 8,6 Mio Euro den Vorjahreswert von 7,3 Mio Euro.
Im Saldo lagen die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen bei 34,4 Mio Euro (i.Vj. minus 11,1 Mio Euro).
Im Geschäftsjahr 2021 verbesserte sich die Profitabilität der fortgeführten Geschäftsbereiche signifikant. Neben dem deutlichen Umsatzanstieg zeigten sich hier auch positive Effekte, die im Zusammenhang mit den 2020 ergriffenen Restrukturierungsmaßnahmen standen. Darüber hinaus sind im EBITDA die o.g. positiven Einmaleffekte in Höhe von rund 30,5 Mio Euro im Zusammenhang mit den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB im Jahr 2020 enthalten (im Vorjahr Kosten aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen von 19,1 Mio Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen (EBITDA) erhöhte sich auf 155,7 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 2,1 Mio Euro (i. Vj. minus 4,6 Mio Euro)) und lag damit um 67,9 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 92,8 Mio Euro. Ohne die Einmaleffekte erreichte das EBITDA 125,2 Mio Euro. Die 2020 enthaltenen Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen beliefen sich auf minus 19,1 Mio Euro. Auch beim EBITDA war das 4. Quartal mit 46,1 Mio Euro das stärkste (i.Vj. 34,8 Mio Euro). Die EBITDA-Marge für die fortgeführten Geschäftsbereiche stieg auf 20,7 Prozent (i.Vj. 15,1 Prozent), ohne die Einmaleffekte auf 16,7 Prozent. Das EBITDA des Konzerns, d.h. inklusive VINCORION, konnte auf 177,2 Mio Euro (i.Vj. 111,6 Mio Euro), die EBITDA-Marge auf 19,8 Prozent gesteigert werden (i.Vj. 14,6 Prozent). Ohne die o.g. Einmaleffekte lag die EBITDA-Marge des Konzerns bei 16,4 Prozent.
Das EBIT (Betriebsergebnis von Zinsen und Steuern) der fortgeführten Geschäftsbereiche übertraf mit 108,1 Mio Euro und einem Plus von 128,2 Prozent ebenfalls deutlich den Vorjahreswert von 47,4 Mio Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich somit auf 14,4 Prozent (i.Vj. 7,7 Prozent). Im EBIT enthalten sind neben den o.g. Einmalerträgen auch Effekte aus den Kaufpreisallokationen von minus 16,4 Mio Euro infolge der 2021 und in den Vorjahren getätigten Akquisitionen (i.Vj. minus 14,9 Mio Euro), im Vorjahr waren Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen enthalten. Das Konzern-EBIT inkl. VINCORION betrug 100,7 Mio Euro, die EBIT-Marge 11,2 Prozent.
Insbesondere aufgrund des höheren EBIT stieg zum 31. Dezember 2021 auch der ROCE (Return on Capital Employed) der fortgeführten Geschäftsbereiche auf 13,4 Prozent (i.Vj. 8,2 Prozent (Konzern)). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive der Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Die Berechnung des ROCE ist im Kapitel Steuerungssystem ab Seite 101 erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.
Finanzerträge und Finanzaufwendungen lagen im Saldo etwa auf dem Vorjahresniveau. Hier wurden insbesondere positive Währungseffekte durch gestiegene Zinsen für Finanzierung ausgeglichen. Das Finanzergebnis verringerte sich auf insgesamt minus 5,6 Mio Euro (i.Vj. minus 5,1 Mio Euro).
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| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Langfristig unverzinsliches Vermögen | 724,7 | 510,5 |
| Kurzfristig unverzinsliches Vermögen | 347,0 | 271,8 |
| Unverzinsliches Fremdkapital | - 264,0 | - 201,5 |
| Durchschnittlich gebundenes Kapital | 807,7 | 580,9 |
| EBIT | 108,1 | 47,4 |
| ROCE (in Prozent) | 13,4 | 8,2 |
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 155,7 | 92,8 | 67,9 |
| Light & Optics | 136,6 | 68,3 | 100,1 |
| Light & Production | 13,2 | 8,2 | 60,9 |
| Light & Safety | 19,2 | 22,3 | - 14,1 |
| Sonstige | - 13,3 | - 6,1 | - 119,3 |
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 108,1 | 47,4 | 128,2 |
| Light & Optics | 110,8 | 51,5 | 115,3 |
| Light & Production | 2,3 | - 4,1 | k. A. |
| Light & Safety | 14,1 | 15,2 | - 7,4 |
| Sonstige | - 19,0 | - 15,1 | - 25,9 |
Das signifikant gestiegene EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 102,5 Mio Euro um 142,7 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 42,3 Mio Euro).
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der fortgeführten Geschäftsbereiche lagen mit 14,0 Mio Euro ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Davon entfallen 8,6 Mio Euro (i.Vj. 5,0 Mio Euro) auf das Inland und 5,4 Mio Euro (i.Vj. 3,3 Mio Euro) auf das Ausland. Die Zunahme im Inland ist auf einen signifikanten Ergebnisanstieg im Berichtszeitraum zurückzuführen.
Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, verringerte sich aufgrund des gestiegenen inländischen Anteils des zu versteuernden Einkommens auf 13,6 Prozent (i.Vj. 19,6 Prozent), lag aber aufgrund des Inlandsergebnisses und der im Inland anrechenbaren Verlustvorträge auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.
Der nicht zahlungswirksame latente Steueraufwand betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,3 Mio Euro (i.Vj. 0,0 Mio Euro). Der Anstieg resultierte überwiegend aus erhöhten zeitlichen Unterschieden und einem zusätzlichen Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge sowie aus Effekten aus Kaufpreisallokationen von Unternehmenserwerben. Dagegen wirkte die Inanspruchnahme des inländischen steuerlichen Verlustvortrags. Die Konzernsteuerquote belief sich damit auf 9,4 Prozent (i.Vj. 19,5 Prozent), die Ertragsteuern auf insgesamt minus 9,7 Mio Euro (i.Vj. minus 8,2 Mio Euro).
Der Konzern erwirtschaftete 2021 ein um 97,4 Prozent gestiegenes Ergebnis nach Steuern von 84,3 Mio Euro (i.Vj. 42,7 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 82,0 Mio Euro über dem Vorjahreswert von 41,8 Mio Euro. Auch das Ergebnis je Aktie verbesserte sich mit 1,43 Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 0,73 Euro je Aktie deutlich.
2021 ging der Umsatz des aufgegebenen Geschäftsbereichs auf 145,0 Mio Euro zurück (i.Vj. 151,7 Mio Euro). Dies resultierte aus einem geringeren Umsatz im Projektgeschäft im Bereich Ground Based Air Defense. Aufgrund der auch bei VINCORION ergriffenen Maßnahmen verbesserte sich das EBITDA der Division auf 21,4 Mio Euro (i.Vj. 16,6 Mio Euro) bzw. unter Berücksichtigung der Eliminierung von konzerninternen Transaktionen und Zuordnung von Veräußerungskosten gemäß IFRS 5 auf 21,5 Mio Euro (i.Vj. 18,8 Mio Euro).
Das Ergebnis nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereichs (VINCORION) betrug minus 8,5 Mio Euro (i.Vj. 8,7 Mio Euro). Es beinhaltet sowohl das laufende Ergebnis als auch den Wertminderungsaufwand aufgrund der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in Folge des geschlossenen Vertrags zum Verkauf der Division (siehe Anhang Seite 194).
Die hohe Nachfrage aus den ersten neun Monaten setzte sich auch im 4. Quartal fort. Der Auftragseingang 2021 der fortgeführten Geschäftsbereiche erhöhte sich deutlich auf insgesamt 936,7 Mio Euro (i.Vj. 594,2 Mio Euro), ein Zuwachs von 57,6 Prozent. Unter Berücksichtigung des Auftragseingangs von VINCORION überstieg der Auftragseingang des Konzerns mit 1.073,6 Mio Euro die Marke von einer Milliarde Euro (i. Vj. 739,4 Mio Euro). Davon kamen 120,9 Mio Euro von TRIOPTICS und 9,9 Mio Euro von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe.
Der Anstieg beim Auftragseingang fiel zudem höher aus als der erzielte Umsatz im Geschäftsjahr. Die Book-to-Bill-Rate erhöhte sich daher spürbar auf 1,25 (i.Vj. 0,97).
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 936,7 | 594,2 | 57,6 |
| Light & Optics | 631,1 | 343,4 | 83,8 |
| Light & Production | 185,3 | 154,0 | 20,4 |
| Light & Safety | 116,5 | 92,3 | 26,2 |
| Sonstige | 3,7 | 4,5 | - 17,8 |
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 543,5 | 299,8 | 81,3 |
| Light & Optics | 408,5 | 179,1 | 128,1 |
| Light & Production | 80,7 | 74,7 | 8,0 |
| Light & Safety | 54,3 | 46,0 | 18,0 |
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 135,1 | 21,5 | 527,6 |
| Light & Optics | 107,4 | 12,6 | 750,0 |
| Light & Safety | 27,7 | 8,9 | 211,8 |
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| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 1,25 | 0,97 |
| Light & Optics | 1,37 | 1,07 |
| Light & Production | 1,05 | 0,88 |
| Light & Safety | 1,06 | 0,81 |

1 Werte für fortgeführte Geschäftsbereiche
In der Division Light&Optics trugen alle Bereiche inkl. TRIOPTICS zum Anstieg bei. Der Auftragseingang in der Division Light& Production konnte ebenfalls beträchtlich zulegen. Einen deutlichen Zuwachs erzielte auch die Division Light & Safety, insbesondere in Nordamerika. In dieser Division ist der Auftragseingang stark von Projekten geprägt und unterliegt damit Schwankungen.
Der Auftragsbestand der fortgeführten Geschäftsbereiche erhöhte sich zum Jahresende 2021 auf 543,5 Mio Euro (31.12.2020: 299,8 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 85,9 Prozent und damit weniger als im Vorjahr (i.Vj. 89,2 Prozent) im laufenden Jahr 2022 zu Umsatz führen. In Verbindung mit der erfreulichen Auftragsentwicklung im 4. Quartal 2021, der gut gefüllten Projekt-Pipeline und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs unter anderem im Halbleiterausrüstungsgeschäft ist dies eine solide Basis für weiteres Wachstum im Geschäftsjahr 2022, zu dem neben organischem Wachstum auch die erstmals ganzjährig konsolidierten BG Medical und die SwissOptic-Gruppe beitragen werden.
Zum Jahresende 2021 bestanden Kontrakte in Höhe von erwarteten 135,1 Mio Euro (31.12.2020: 21,5 Mio Euro), der Anstieg resultierte insbesondere aus der Akquisition von BG Medical. Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen mit Kunden, deren genaue Höhe und Eintrittszeitpunkt noch nicht exakt angegeben werden können.
COVID-19 wirkte sich auch im Geschäftsjahr 2021 auf die operative Tätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften und somit auf die Konzernbilanz und die Konzernkapitalflussrechnung aus. Nach Einschätzung des Vorstands stellt der Konzern weiterhin gesunde Bilanzrelationen und eine komfortable Liquiditätssituation sicher und verfügt somit über eine sehr gute finanzielle Aufstellung.
Der Zentralbereich Treasury plant den Bedarf und steuert die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und quartalsweiser Forecasts werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet. Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in Europa und Nordamerika sicher. Gesellschaften, die nicht in das Cashpooling-System integriert sind, werden in der Regel über konzerninterne Darlehen oder in Ausnahmefällen über Kreditlinien bei lokalen Banken mit Liquidität versorgt.
Seit 2019 nutzt Jenoptik zudem ein Programm zum Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (sog. Factoring). Damit steht dem Konzern ein zusätzliches Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung zur Verfügung. Der Umfang dieses Instruments ist auf 25 Mio Euro begrenzt.
Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge und konzerninterne Darlehensforderungen in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.
Aufgrund der genannten Maßnahmen, der bestehenden Finanzierungsinstrumente - im Wesentlichen Konsortialkredit und Schuldscheindarlehen - sowie des vorhandenen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung aller Konzerngesellschaften zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

1 Werte der Jahre 2017 bis 2020 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION
Mit einer Eigenkapitalquote von 44,4 Prozent zum 31. Dezember 2021 und einer Nettoverschuldung von 541,4 Mio Euro verfügt der Konzern nach Einschätzung des Vorstands immer noch über eine solide und tragfähige Finanzierungsstruktur und gesunde Bilanzrelationen. Dies gibt Jenoptik die Flexibilität sowie den finanziellen Spielraum, um das künftige organische Wachstum und weitere eventuelle Akquisitionen zu finanzieren und so die Agenda 2025 umzusetzen.
Jenoptik hat im März 2021 Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten mit einem Volumen von rund 400 Mio Euro zu attraktiven Konditionen am Kapitalmarkt platziert.
Davon wurden rund 130 Mio Euro bereits im März und die restlichen 270 Mio Euro im September 2021 ausgezahlt. Die Schuldscheindarlehen waren deutlich überzeichnet und umfassten mehrere Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren, die neben Euro in geringerem Umfang (59 Mio US-Dollar) auch in US-Dollar begeben wurden. Den Investoren aus dem In- und Ausland wurden sowohl feste als auch variable Verzinsungsvarianten angeboten.
Im Dezember 2021 hat Jenoptik außerdem den revolvierenden Konsortialkredit refinanziert und von 230 auf 400 Mio Euro aufgestockt. Die Laufzeit des von sieben Banken bereitgestellten Kredits beträgt fünf Jahre und kann bei Zustimmung der Kreditgeber zweimal um jeweils ein Jahr verlängert (5+1+1) werden, das Volumen kann bei Bedarf auf 600 Mio Euro aufgestockt werden. Auch dieses Finanzierungsinstrument wurde erstmals mit Nachhaltigkeitskomponenten versehen.
Mit den Mitteln aus den Schuldscheindarlehen und dem Konsortialkredit wurden bereits die Kaufpreiszahlungen für den Erwerb der restlichen 25 Prozent an TRIOPTICS Ende 2021 sowie die Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe finanziert. Darüber hinaus schaffen sie dem Konzern zukünftigen Handlungsspielraum für Investitionen im photonischen Kerngeschäft sowie für weitere Akquisitionen.
Neben den Zahlungsmitteln von 54,8 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 1,6 Mio Euro kann der Konzern auf ein ungenutztes Rahmenkreditvolumen in Höhe von insgesamt rund 325 Mio Euro zurückgreifen. Rund 75 Mio Euro waren zum 31. Dezember 2021 ausgenutzt. Somit standen Jenoptik Ende 2021 über 380 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.
Die folgende Beschreibung der Finanzlage im Geschäftsjahr 2021 bezieht sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche des Jenoptik-Konzerns. Aufgrund der Unterzeichnung eines Vertrags über den Verkauf der Division VINCORION wird diese Division als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Die Einzelpositionen der Bilanz des Vorjahres wurden nicht angepasst und enthalten die Vermögenswerte und Schulden von VINCORION. Angepasste Werte des Vorjahres sind mit "ohne VINCORION" gekennzeichnet, hier wird der Wert so angegeben, als ob die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von VINCORION bereits im Vorjahr 2020 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert worden wären.
2021 erhöhten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten signifikant auf 448,7 Mio Euro (31.12.2020: 138,4 Mio Euro / 117,9 Mio Euro ohne VINCORION) insbesondere durch die Ausgabe der Schuldscheindarlehen und die Erstkonsolidierung von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe. Der Bilanzposten enthielt Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 421,2 Mio Euro (31.12.2020: 90,7 Mio Euro / 90,7 Mio Euro ohne VINCORION) sowie Leasingverbindlichkeiten von 27,5 Mio Euro (31.12.2020: 47,7 Mio Euro / 27,2 Mio Euro ohne VINCORION).
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 149,0 Mio Euro (31.12.2020: 130,9 Mio Euro; 127,8 Mio Euro ohne VINCORION). Ende 2021 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 75 Prozent (31.12.2020: 51 Prozent / 48,0 Prozent ohne VINCORION).
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| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 448,7 | 138,4 | 122,6 | 111,4 | 108,6 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 149,0 | 130,9 | 37,0 | 10,1 | 19,3 |
| Bruttoverschuldung | 597,7 | 269,3 | 159,6 | 121,5 | 127,9 |
| abzüglich kurzfristige Finanzanlagen | 1,6 | 4,9 | 69,7 | 59,5 | 64,6 |
| abzüglich Zahlungsmittel | 54,8 | 63,4 | 99,0 | 89,3 | 132,3 |
| Nettoverschuldung | 541,4 | 201,0 | -9,1 | -27,2 | - 69,0 |
1 Werte der Jahre 2017 bis 2020 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION
Der Verschuldungsgrad lag am Jahresende 2021 bei 1,25 (31.12.2020: 0,94). Grund dafür war eine signifikante Zunahme des Fremdkapitals im Zusammenhang mit der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie dem Erwerb der 2. Tranche an TRIOPTICS in Höhe von 25 Prozent. Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (976,4 Mio Euro) zu Eigenkapital (780,7 Mio Euro) definiert.
Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 2021 minus 92,6 Mio Euro (31.12.2020: minus 62,6 Mio Euro / minus 59,5 Mio Euro ohne VINCORION). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Finanzanlagen reduzierten sich auf 56,4 Mio Euro (31.12.2020: 68,3 Mio Euro / 68,3 Mio Euro ohne VINCORION), die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 149,0 Mio Euro (31.12.2020: 130,9 Mio Euro / 127,8 Mio Euro ohne VINCORION).
Zum 31. Dezember 2021 reduzierten sich der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie die kurzfristigen Finanzanlagen. Die aufgrund der Akquisition und des Anteilserwerbs spürbar gestiegenen Finanzverbindlichkeiten führten zu einer deutlichen Erhöhung der Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2021 auf 541,4 Mio Euro (31.12.2020: 201,0 Mio Euro/177,4 Mio Euro ohne VINCORION).
Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit sowie ihren Wertbeitrag geprüft und eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.
2021 investierten die fortgeführten Geschäftsbereiche 49,9 Mio Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (i.Vj. 38,1 Mio Euro). Im Konzern wurden 61,3 Mio Euro investiert (i.Vj. 47,3 Mio Euro). Die Investitionen erfolgten vor allem, um die Voraussetzungen für Wachstum und neue Kundenaufträge zu schaffen.
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Investitionen | 49,9 | 38,1 | 31,1 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 10,1 | 11,6 | - 13,0 |
| Sachanlagen | 39,9 | 26,5 | 50,4 |
| als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 0 | 0 | k. A. |
| Abschreibungen / Wertminderungen und -aufholungen | 47,6 | 45,4 | 4,9 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 18,7 | 15,6 | 19,8 |
| Sachanlagen | 28,4 | 29,7 | - 4,5 |
| als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 0,5 | 0,1 | 506,5 |
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 49,9 | 38,1 | 31,1 |
| Light & Optics | 28,9 | 18,7 | 55,1 |
| Light & Production | 3,4 | 4,8 | - 29,8 |
| Light & Safety | 8,1 | 4,6 | 75,2 |
| Sonstige | 9,5 | 10,0 | - 4,7 |
Mit 39,9 Mio Euro entfiel erneut der größte Teil der Investitionen auf die Sachanlagen (i.Vj. 26,5 Mio Euro). Hier wurden Fertigungskapazitäten erweitert und Investitionen in die technische Neuausstattung vorgenommen.
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (ohne Zugänge zum Konsolidierungskreis) verringerten sich auf vergleichbarer Basis auf 10,1 Mio Euro (i.Vj. 11,6 Mio Euro). Die Investitionen entfielen im Wesentlichen auf Kosten im Zusammenhang mit dem Aufbau und der Einführung eines SAP S/4 HANA-Systems sowie auf die zu aktivierenden Entwicklungsleistungen aus internen Projekten, die im Berichtszeitraum 4,2 Mio Euro betrugen (i.Vj. 3,6 Mio Euro).
Die planmäßigen Abschreibungen der fortgeführten Geschäftsbereiche stiegen auf 47,6 Mio Euro (i.Vj. 43,9 Mio Euro). Verursacht wurde der Anstieg vor allem durch Effekte aus der Kaufpreisallokation für die 2020 erworbenen Unternehmen.
Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen lagen bei 28,8 Mio Euro (i.Vj. 28,4 Mio Euro) und damit unter den Sachanlageinvestitionen.
Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 18,7 Mio Euro (i.Vj. 15,4 Mio Euro) beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Software sowie auf im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns (inkl. VINCORION) verbesserte sich im Berichtsjahr auf 98,0 Mio Euro (i.Vj. 89,7 Mio Euro). Zwar war das Ergebnis vor Steuern signifikant höher als im Vorjahr, enthielt jedoch hohe zahlungsunwirksame Erträge. Dies sowie der Aufbau von Working Capital führten dazu, dass der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nur um 8,3 Mio Euro stieg.
2021 lag der Cashflow aus Investitionstätigkeit des Konzerns bei minus 413,6 Mio Euro (i.Vj. minus 188,4 Mio Euro). Er wurde im Berichtszeitraum maßgeblich durch die Auszahlungen von insgesamt 380,0 Mio Euro vor allem für den Erwerb von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie der verbleibenden 25 Prozent (zweite Kaufpreistranche) an TRIOPTICS geprägt. Weitere Einflussfaktoren waren 2021 die gestiegene operative Investitionstätigkeit (Investitionen in und Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen) sowie die Einzahlungen aus dem Verkauf der Kristallzucht und des nicht-optischen Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen. Im Vorjahr kam der größte Effekt aus den Auszahlungen für die Erwerbe von TRIOPTICS und INTEROB sowie der Nettoeinzahlungen aus kurzfristig getätigten Geldanlagen.
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| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 98,0 | 89,7 | 108,9 | 135,5 | 96,3 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | - 413,6 | - 188,4 | - 54,4 | - 117,5 | - 42,2 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 304,2 | 63,7 | - 46,1 | - 60,9 | - 12,9 |
| Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - 11,4 | - 35,0 | 8,4 | - 42,9 | 41,3 |
| Nicht zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2,8 | - 0,6 | 1,4 | - 0,1 | - 0,9 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - 8,6 | - 35,6 | 9,8 | - 43,1 | 40,3 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Geschäftsjahrs | 54,8 | 63,4 | 99,0 | 89,3 | 132,3 |

1 Werte der Jahre 2017 bis 2019 sind Angaben für den Konzern inkl. VINCORION
Trotz des höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern und Zinsen lag der Free Cashflow auf Konzernebene mit 62,8 Mio Euro leicht über dem Vorjahreswert von 62,3 Mio Euro. Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen des Konzerns in Höhe von 108,3 Mio Euro (i.Vj. 102,3 Mio Euro) und des Cashflows aus operativer Investitionstätigkeit, d.h. des Saldos der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von minus 45,5 Mio Euro (i.Vj. minus 40,0 Mio Euro). Der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche fiel mit 43,2 Mio Euro geringer als im Vorjahr aus (i.Vj. 52,5 Mio Euro).
Die Cash-Conversion-Rate der fortgeführten Geschäftsbereiche betrug im Geschäftsjahr 2021 27,7 Prozent (i.Vj. 56,6 Prozent), für den Konzern (inkl. VINCORION) lag der Wert bei 35,4 Prozent (i.Vj. 55,8 Prozent). Hier spiegelt sich das deutlich gestiegene, aber durch zahlungsunwirksame Erträge beeinflusste EBITDA wider.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf 304,2 Mio Euro (i.Vj. 63,7 Mio Euro). Beeinflusst wurde er insbesondere durch die Einzahlungen aus der Begebung der Schuldscheindarlehen (Tranchen mit Valutierung im März und September 2021). 2021 wurden Dividenden an die Gesellschafter des Mutterunternehmens und die Minderheitsgesellschafter in Höhe von 16,1 Mio Euro gezahlt (i.Vj. 8,4 Mio Euro), davon 14,3 Mio Euro an die Aktionäre der JENOPTIK AG und 1,7 Mio Euro an die Minderheitsgesellschafter von TRIOPTICS.
Im Geschäftsjahr 2021 führten die Erstkonsolidierung von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie der Ausweis der Division VINCORION als zur Veräußerung gehalten infolge der Unterzeichnung eines Vertrags zum Verkauf von VINCORION zu erheblichen Änderungen in der Konzernbilanz.
Die folgende Beschreibung der Vermögenslage bezieht sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche des Jenoptik-Konzerns. Die Vermögenswerte und Schulden von VINCORION werden auf der Aktiv- und Passivseite jeweils als separate Posten - "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" -ausgewiesen. Die Einzelpositionen der Bilanz des Vorjahres enthalten die Vermögenswerte und Schulden von VINCORION. Angepasste Werte des Vorjahres sind nachfolgend mit dem Zusatz "ohne VINCORION" gekennzeichnet, hier wird der Vergleichbarkeit halber der Wert so angegeben, als ob VINCORION bereits im Vorjahr 2020 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert worden wäre.
Trotz der Corona-bedingten Herausforderungen und der mit den Akquisitionen gestiegenen Verschuldung stellte der Konzern aus Sicht des Vorstands weiterhin gesunde Bilanzrelationen sicher.
Im Vergleich zum Jahresende 2020 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2021 auf 1.757,0 Mio Euro (31.12.2020: 1.338,8 Mio), ein Anstieg um 418,2 Mio Euro). Wesentliche Veränderungen in einzelnen Posten gab es insbesondere durch die Erstkonsolidierung von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie den Ausweis von VINCORION als zur Veräußerung gehalten.
Auf der Aktivseite führte die Akquisition vor allem zu einer Zunahme der langfristigen Vermögenswerte auf 1.110,8 Mio Euro (31.12.2020: 848,9 Mio Euro / 779,4 Mio Euro ohne VINCORION). Besonders stark war dabei der Zuwachs im Vergleich zum Jahresende 2020 bei den immateriellen Vermögenswerten. Diese stiegen von 487,1 Mio Euro (31.12.2020: 472,0 Mio Euro ohne VINCORION) auf 753,2 Mio Euro, was maßgeblich auf den bilanzierten Goodwill sowie die im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte der akquirierten Gesellschaften zurückzuführen ist. Der Posten Geschäfts- oder Firmenwert legte auf 573,0 Mio Euro zu (31.12.2020: 390,2 Mio Euro / 384,0 Mio Euro ohne VINCORION) und blieb damit der größte Posten in den immateriellen Vermögenswerten. Zur Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte trug aber auch eine Zunahme des Postens erworbene Patente, Warenzeichen, Software und Kundenbeziehungen sowie die Aktivierung von Kundenbeziehungen bei BG Medical und der SwissOptic-Gruppe bei. Die Sachanlagen stiegen von 263,5 Mio Euro (31.12.2020: 218,1 Mio Euro ohne VINCORION) Ende 2020 auf 266,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2021. Dies ist unter anderem auf die im Zuge der Unternehmensakquisitionen erworbenen Immobilien, technische Anlagen und Maschinen sowie geleisteten Anzahlungen / Anlagen im Bau zurückzuführen. Bei den übrigen Posten der langfristigen Vermögenwerte gab es nur geringe Veränderungen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 646,3 Mio Euro (31.12.2020: 489,9 Mio Euro / 559,5 Mio Euro unter Berücksichtigung von VINCORION gemäß IFRS 5). Wesentlicher Grund dafür war der Ausweis der Vermögenswerte von VINCORION als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in diesem Posten. Vor allem der Unternehmenserwerb sowie Vorleistungen für künftige Umsätze trugen zum Anstieg der Vorräte auf 200,2 Mio Euro (31.12.2020: 191,4 Mio Euro / 134,5 Mio Euro ohne VINCORION) bei. Grund für die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen war neben der Akquisition auch der hohe Umsatz im 4. Quartal. Einen Zuwachs auf 81,4 Mio Euro (31.12.2020: 74,7 Mio Euro/63,4 Mio Euro ohne VINCORION) gab es bei den Vertragsvermögenswerten, hier insbesondere in der Division Light & Production. Zum Anstieg der sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte trugen höhere Forderungen aus Unternehmenserwerben im Zusammenhang mit den Akquisitionen von TRIOPTICS, BG Medical und der SwissOptic-Gruppe bei. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich auf 54,8 Mio Euro (31.12.2020: 63,4 Mio Euro / 63,4 Mio Euro ohne VINCORION).
Die Vermögenswerte von VINCORION werden als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen und betrugen zum 31. Dezember 2021 156,8 Mio Euro (31.12.2020 0 Mio Euro).
Auf vergleichbarer Basis stieg das Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche zum 31. Dezember 2021, auch bedingt durch den Unternehmenserwerb, auf 260,6 Mio Euro (31.12.2020: 268,1 Mio Euro / 185,2 Mio Euro ohne VINCORION). Auf der Aktivseite erhöhten sich Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte deutlich stärker als die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten auf der Passivseite. Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz auf Basis der letzten zwölf Monate, stieg zum Jahresende 2021 auf vergleichbarer Basis auf 34,7 Prozent (31.12.2020: 34,9 Prozent / 30,1 Prozent ohne VINCORION). Ursache hierfür ist die Erstkonsolidierung, BG Medical und die SwissOptic-Gruppe sind beim Umsatz nur zeitanteilig berücksichtigt, in den Bilanzpositionen und damit beim Working Capital aber im vollen Umfang enthalten.
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| 2021 Fortgeführte Geschäftsbereiche | 2020 Fortgeführte Geschäftsbereiche (Simulation) | 2020 Konzern 1 | |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 753,2 | 472,0 | 487,1 |
| Sachanlagen | 266,7 | 218,1 | 263,5 |
| Vorräte | 200,2 | 134,5 | 191,4 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 120,5 | 94,7 | 138,0 |
| Vertragsvermögenswerte | 81,4 | 63,4 | 74,7 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 54,8 | 63,4 | 63,4 |
1 Konzern umfasst fortgeführte Geschäftsbereiche und aufgegebenen Geschäftsbereich (VINCORION)
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| 2021 Fortgeführte Geschäftsbereiche | 2020 Fortgeführte Geschäftsbereiche (Simulation) | 2020 Konzern 1 | |
|---|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 448,7 | 117,9 | 138,4 |
| Pensionsverpflichtungen | 9,4 | 9,7 | 35,2 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 149,0 | 127,8 | 130,9 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 94,2 | 71,0 | 89,7 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 47,3 | 36,4 | 46,3 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 39,9 | 35,3 | 52,5 |
1 Konzern umfasst fortgeführte Geschäftsbereiche und aufgegebenen Geschäftsbereich (VINCORION)
Zum 31. Dezember 2021 lag das Eigenkapital mit 780,7 Mio Euro über dem Wert vom Jahresende 2020 (31.12.2020: 689,4 Mio Euro). Neben dem gestiegenen Periodenergebnis wirkten auch Währungsdifferenzen und versicherungsmathematische Effekte hier positiv. Einen eigenkapitalmindernden Effekt hatte dagegen die Dividende für die Aktionäre der JENOPTIK AG sowie die Minderheitsgesellschafter von TRIOPTICS von insgesamt 16,0 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, reduzierte sich vor dem Hintergrund der deutlich höheren Finanzverbindlichkeiten auf 44,4 Prozent (31.12.2020: 51,5 Prozent).
Die langfristigen Schulden legten auf 503,1 Mio Euro zu (31.12.2020: 233,0 Mio Euro / 183,2 Mio Euro ohne VINCORION). Ihre Entwicklung wurde 2021 vor allem durch die Ausgabe der Schuldscheindarlehen im März geprägt. Fünf Schuldscheindarlehen in Höhe von etwa 130 Mio Euro wurden zum 31. März 2021 valutiert und sechs in Höhe von etwa 270 Mio Euro im September. Die Schuldscheindarlehen sind in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten, die sich daher auf 448,7 Mio Euro erhöhten (31.12.2020: 138,4 Mio Euro / 117,9 Mio Euro ohne VINCORION). Die Pensionsverpflichtungen reduzierten sich durch den Ausweis der Pensionsverpflichtungen von VINCORION in dem Posten "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten", aber auch aufgrund der gestiegenen Zinsen sowie einer positiven Entwicklung des Planvermögens (vgl. Anhang, Kapitel "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" ab Seite 186). Die Auflösung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus den 2020 getätigten Akquisitionen sowie die Umgliederung von Kaufpreiskomponenten in die kurzfristigen Schulden führten zu einer Reduzierung der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten.
Die kurzfristigen Schulden stiegen auf 473,3 Mio Euro (31.12.2020: 416,4 Mio Euro / 466,2 Mio Euro unter Berücksichtigung von VINCORION gemäß IFRS 5). Wesentlich dazu beigetragen hat die Zunahme der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 149,0 Mio Euro (31.12.2020: 130,9 Mio Euro / 127,8 Mio Euro ohne VINCORION). Durch den Erwerb der restlichen 25 Prozent der Anteile an TRIOPTICS sanken die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 75,3 Mio Euro (74,6 Mio Euro ohne VINCORION) Ende 2020 auf 22,0 Mio Euro Ende 2021. Im Vorjahr war eine Kaufpreisverbindlichkeit für den Erwerb der restlichen 25 Prozent an TRIOPTICS erfasst worden. Auf 94,2 Mio Euro (31.12.2020: 89,7 Mio Euro / 71,0 Mio Euro ohne VINCORION) erhöht haben sich stichtagsbedingt die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Ein Anstieg der erhaltenen Anzahlungen für Projekte mit zeitpunktbezogener Umsatzrealisierung führte zu höheren Vertragsverbindlichkeiten von 47,3 Mio Euro (31.12.2020: 46,3 Mio Euro/36,4 Mio Euro ohne VINCORION).
Die Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (VINCORION) beliefen sich zum Jahresende 2021 auf 93,6 Mio Euro (31.12.2020: 0 Mio Euro).
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| 2021 Fortgeführte Geschäftsbereiche | 2020 Fortgeführte Geschäftsbereiche (Simulation) | 2020 Konzern 1 | |
|---|---|---|---|
| Vorräte | 200,2 | 134,5 | 191,4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 120,5 | 94,7 | 138,0 |
| Vertragsvermögenswerte | 81,4 | 63,4 | 74,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 94,2 | 71,0 | 89,7 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 47,3 | 36,4 | 46,3 |
| Gesamt | 260,6 | 185,2 | 268,1 |
1 Konzern umfasst fortgeführte Geschäftsbereiche und aufgegebenen Geschäftsbereich (VINCORION)

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| bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 1 | 2021 | 2020 1 | 2021 | 2020 1 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 137,6 | 118,6 | 201,9 | 82,1 | 219,3 | 8,6 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 11,4 | 12,3 | 25,4 | 32,8 | 2,2 | 14,9 |
| Gesamt | 149,0 | 130,9 | 227,3 | 115,0 | 221,5 | 23,4 |
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| Gesamt zum 31.12. | ||
|---|---|---|
| 2021 | 2020 1 | |
| --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 558,8 | 209,2 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 38,9 | 60,0 |
| Gesamt | 597,7 | 269,3 |
1 Werte für den Konzern inkl. VINCORION
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| 2021 | 2020 1 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| kurzfristig | 149,0 | 130,9 | 13,8 |
| Kreditverbindlichkeiten | 137,6 | 118,6 | 16,0 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 11,4 | 12,3 | - 7,2 |
| langfristig | 448,7 | 138,4 | 224,2 |
| Kreditverbindlichkeiten | 421,2 | 90,7 | 364,5 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 27,5 | 47,7 | - 42,3 |
1 Werte für den Konzern inkl. VINCORION
Im Geschäftsjahr 2021 fanden die folgenden Unternehmenskäufe und -verkäufe statt.
Im Herbst 2021 stärkte Jenoptik mit der Übernahme der BG Medical Applications GmbH (BG Medical, seit 13. Januar 2022 JENOPTIK Medical GmbH) und der SwissOptic-Gruppe das globale Photonik-Geschäft. Jenoptik erwarb von der Berliner Glas GmbH, einem 100-prozentigem Tochterunternehmen der ASML Holding N.V., jeweils 100 Prozent der Anteile an:
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| ― | der BG Medical Applications GmbH, einem Anbieter hochpräziser optischer Komponenten für die Medizintechnik mit Sitz in Berlin, |
| ― | der SwissOptic AG, einem Spezialisten für die Entwicklung und Herstellung optischer Komponenten und Baugruppen insbesondere für die Medizintechnik, die Halbleiterindustrie und den Messtechnikbereich mit Hauptsitz in Heerbrugg/ Schweiz, und |
| ― | der chinesischen SwissOptic Co., Ltd. mit Sitz in Wuhan / China inkl. der Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd. (zusammen mit der SwissOptic AG, SwissOptic-Gruppe). |
Das Closing erfolgte am 30. November 2021. Umsatz und Ergebnisse für 2021 einschließlich der Effekte aus der Kaufpreisallokation wurden zeitanteilig ab dem Erwerb konsolidiert.
Die erworbenen Unternehmen werden in die Division Light& Optics integriert. Neben einem beschleunigten Wachstum und der weiteren Fokussierung von Jenoptik auf Photonik kann der Konzern mit der Übernahme seine globale Präsenz insbesondere in der Halbleiterindustrie und Medizintechnik ausbauen und das Produkt- und Technologieportfolio stärken.
Anfang Juli 2021 schloss Jenoptik eine Vereinbarung über den Verkauf des Bereichs Kristallzüchtung an die Hellma Materials GmbH und setzte so die Fokussierung des Geschäfts auf photonische Applikationen weiter fort. Das Closing erfolgte zum 31. August 2021.
Ebenfalls im Juli 2021 meldete Jenoptik den Verkauf des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen an die italienische Marposs-Gruppe. Das Closing erfolgte zum 30. Juli 2021.
Für VINCORION, das mechatronische Produkte insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie vertreibt, wurde im November 2021 mit einem von STAR Capital Partnership LLP verwalteten Fonds ein Vertrag über den Verkauf geschlossen. Das Closing wird für 2022 erwartet. VINCORION wird gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
2021 fanden keine weiteren Unternehmenskäufe und -verkäufe statt.
Der Wert der Marke Jenoptik gehört für uns zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. Jenoptik agiert in dem stark fragmentierten, von einer Vielzahl von hochspezialisierten Unternehmen geprägten Photonik-Markt. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen. Seit Anfang 2019 ist Jenoptik mit einer neuen Markenpositionierung und einem neuem Corporate Design im Markt aktiv. Strategisch positioniert sich Jenoptik mit ihrer Marke als Photonik-Spezialist.
Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.
Für nicht nutzbare Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 25,5 Mio Euro (i.Vj. 23,8 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 11,8 Mio Euro (i.Vj. 81,3 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 2,0 Mio Euro (i.Vj. 6,6 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage: Jenoptik nutzt seit Ende 2019 ein auf 25 Mio Euro begrenztes Factoring-Programm als zusätzliches Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung, um Forderungen aus Lieferung und Leistung ausgewählter Kunden an eine Factoring-Gesellschaft zu verkaufen. Dies trägt dazu bei, dass Jenoptik unter anderem auch langlaufende Forderungen kurzfristig in Liquidität transformieren kann. Da beim Verkauf der Forderungen die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergehen, werden die entsprechenden Forderungen nicht mehr bei der Jenoptik bilanziert (sog. echtes Factoring). Abgesehen davon nutzt Jenoptik keine weiteren wesentlichen außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.
Hinsichtlich der außerbilanziellen Verpflichtungen verweisen wir auf den Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen" im Konzernanhang ab Seite 236.
Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten sind im Konzernanhang ab Seite 186 zu finden.
Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 549,6 Mio Euro (i.Vj. 190,5 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind bei den Übernahmerechtlichen Angaben ab Seite 36 zu finden.
Jenoptik zeigte im Geschäftsjahr 2021 eine positive Entwicklung bei Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang, obwohl sich COVID-19 auch im Geschäftsjahr 2021 auf die operative Geschäftstätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften und somit auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von Jenoptik auswirkte. Jenoptik konnte unterjährig die Prognose erhöhen und erreichte im Geschäftsjahr 2021 beim Umsatz das obere Ende der dann prognostizierten Spanne und lag bei der EBITDA-Marge sogar darüber.
Die fortgeführten Geschäftsbereiche erzielten 2021 ein spürbares Umsatzwachstum. Dazu beigetragen hat vor allem die anhaltend hohe Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung, die gute Entwicklung im Biophotonik-Markt und von TRIOPTICS. In der Division Light & Production lagen die Umsätze nahezu auf Vorjahresniveau. In der Division Light & Safety waren die Umsätze projektbedingt leicht rückläufig.
Im Geschäftsjahr 2021 verbesserte sich auch die Profitabilität der fortgeführten Geschäftsbereiche signifikant. Dazu trugen neben dem deutlichen Umsatzanstieg auch die Einmaleffekte im Zusammenhang mit den Erwerben von TRIOPTICS und INTEROB sowie positive Effekte aus den 2020 vom Vorstand ergriffenen Restrukturierungsmaßnahmen bei.
Beim Auftragseingang konnten 2021 alle drei Divisionen beträchtlich zulegen. Der Auftragsbestand des Konzerns lag ebenfalls über dem guten Niveau des Vorjahres und bildet damit nach Einschätzung des Vorstands eine stabile Grundlage für das weitere profitable Wachstum des Konzerns.
Aufgrund der Unterzeichnung eines Vertrags zum Verkauf von VINCORION wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt.
Trotz des höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit lag der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche unter dem Vorjahreswert. 2021 hat Jenoptik sowohl Schuldscheindarlehen begeben als auch einen Konsortialkredit aufgenommen. Mit den hieraus verfügbaren finanziellen Mitteln hat der Vorstand die Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie den Erwerb der verbleibenden 25 Prozent an TRIOPTICS finanziert. Er verfügt darüber hinaus über Handlungsspielraum für Investitionen im photonischen Kerngeschäft und für weitere Akquisitionen. Damit wurde eine gute Basis für unser weiteres Wachstum geschaffen.
Die Bilanz- und Finanzierungsstruktur ist aus Sicht des Vorstands auch nach der Finanzierung der o.g. Akquisition solide. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der durch den Unternehmenserwerb deutlich gestiegenen Finanzverbindlichkeiten bei 44,4 Prozent.
Angesichts des Corona-bedingt immer noch belasteten Umfelds war der Vorstand mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.
Die drei photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. Aufgrund der Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert und ist nicht mehr in der Segmentberichterstattung enthalten.
Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbspositionen der Divisionen werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns ab Seite 89 näher erläutert.
Bei den im Segmentbericht aufgeführten Angaben zum Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand handelt es sich um konzernexterne Größen.
Mit dem Closing am 24. September 2020 erwarb Jenoptik zunächst 75 Prozent an dem in Wedel ansässigen Optikspezialisten TRIOPTICS. Auf der Grundlage der bestehenden Beherrschung wurde die Gesellschaft bereits zu 100 Prozent konsolidiert. Die restlichen 25 Prozent hat Jenoptik zum 31. Dezember nunmehr auch rechtlich von den Eigentümern übernommen.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf Mess- und Fertigungssysteme für optische Komponenten und Systeme. TRIOPTICS wurde in die Division Light & Optics integriert und erst seit dem Closing am 24. September 2020 in den Abschluss einbezogen. Somit ist TRIOPTICS in Vorjahresangaben wie Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang erst ab Ende September 2020 und 2021 für das komplette Jahr enthalten.
Mit dem Closing am 30. November 2021 hat Jenoptik den Erwerb von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe erfolgreich abgeschlossen. Die Beiträge der erworbenen Unternehmen zu Umsatz, Auftragseingang und -bestand werden ebenfalls im nachfolgenden Text angegeben.
Die Division Light & Optics unterstützt als Partner ihre Kunden mit einem breiten photonischen Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen großen Unternehmen als Entwicklungs- und Produktionspartner war auch im Berichtsjahr 2021 wichtiger Bestandteil des Geschäfts.
Light & Optics erzielte 2021 einen Umsatz von 460,7 Mio Euro (i.Vj. 321,4 Mio Euro). Umsatzstärkstes Quartal war mit 136,4 Mio Euro das 4. Quartal (i.Vj. 108,9 Mio Euro). Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte 2021 weiter zu. Die beiden Bereiche Biophotonics und Industrial Solutions trugen ebenfalls zur positiven Geschäftsentwicklung bei. Auch TRIOPTICS trug mit 99,5 Mio Euro (i.Vj. 27,8 Mio Euro) deutlich zum Anstieg bei, der Umsatz von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe belief sich auf insgesamt 9,6 Mio Euro. Der Anteil der Division Light & Optics am Umsatz stieg auf 61,4 Prozent (i.Vj. 52,2 Prozent).
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| 2021 | 2020 2 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 460,7 | 321,4 | 43,4 |
| EBITDA | 136,6 | 68,3 | 100,1 |
| EBITDA-Marge in % 1 | 29,6 | 21,2 | |
| EBIT | 110,8 | 51,5 | 115,3 |
| EBIT-Marge in % 1 | 24,0 | 16,0 | |
| Investitionen | 28,9 | 18,7 | 55,1 |
| Free Cashflow | 78,0 | 40,9 | 90,6 |
| Cash-Conversion-Rate in % | 57,1 | 59,9 | |
| Auftragseingang | 631,1 | 343,4 | 83,8 |
| Auftragsbestand | 408,5 | 179,1 | 128,1 |
| Kontrakte | 107,4 | 12,6 | 750,0 |
| Mitarbeiter | 2.535 | 1.845 | 37,4 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2 Die Vorjahreswerte wurde aufgrund der Umgliederung der OTTO Vision GmbH in die Division Light & Optics (vorher Light & Production) angepasst
Insgesamt wurden 2021 rund 85,3 Prozent des Divisionsumsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 83,1 Prozent). Die Erlöse stiegen in allen Regionen. Europa (inkl. Deutschland) legte mit 221,1 Mio Euro zu (i.Vj. 174,1 Mio Euro) und stellte unverändert den größten Anteil, gefolgt von Asien/Pazifik. Hier stieg der Umsatz vor allem durch den Beitrag von TRIOPTICS signifikant von 70,5 Mio Euro auf 129,4 Mio Euro.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu auf 136,6 Mio Euro (i.Vj. 68,3 Mio Euro), inklusive negativer PPA-Effekte von 2,1 Mio Euro (i.Vj. 4,6 Mio Euro). Dazu beigetragen hat neben der sehr guten operativen Performance auch ein Einmaleffekt von rund 25,6 Mio Euro im Zusammenhang mit den bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS sowie ein Ertrag aus dem Verkauf der Kristallzucht von 0,4 Mio Euro. Auch beim EBITDA war das 4. Quartal mit 38,8 Mio Euro im Jahresverlauf das beitragsstärkste. Die EBITDA-Marge übertraf 2021 mit 29,6 Prozent den Vorjahreswert von 21,2 Prozent spürbar.
Die Division erzielte ein EBIT von 110,8 Mio Euro (i.Vj. 51,5 Mio Euro), inklusive der oben beschriebenen Einmaleffekte und der PPA-Effekte aus den 2020 und 2021 erfolgten Akquisitionen von minus 10,8 Mio Euro (i.Vj. 8,6 Mio Euro). Die EBIT-Marge lag bei 24,0 Prozent (i.Vj. 16,0 Prozent).
Der Auftragseingang übertraf mit 631,1 Mio Euro den Vorjahreswert von 343,4 Mio Euro um 83,8 Prozent. Im 4. Quartal verbuchte die Division mit neuen Aufträgen im Umfang von 195,0 Mio Euro (i.Vj. 126,1 Mio Euro) den höchsten Beitrag. Zuwachs gab es in allen Bereichen - insbesondere aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und im Bereich Biophotonics. Aber auch neue Aufträge von TRIOPTICS in Höhe von 120,9 Mio Euro (i.Vj. 26,9 Mio Euro) sowie von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe von 9,9 Mio Euro trugen zum Anstieg bei. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich für den Berichtszeitraum eine Book-to-Bill-Rate von 1,37 (i.Vj. 1,07).
Aufgrund des höheren Auftragseingangs stieg der Auftragsbestand zum Jahresende 2021 um 229,4 Mio Euro auf 408,5 Mio Euro (31.12.2020: 179,1 Mio Euro). Der Auftragsbestand von TRIOPTICS betrug 50,3 Mio Euro (i.Vj. 27,1 Mio Euro), BG Medical und die Swiss-Optic-Gruppe verbuchten einen Auftragsbestand von 62,7 Mio Euro. Darüber hinaus verfügte die Division Light & Optics über zusätzliche Kontrakte in Höhe von 107,4 Mio Euro (31.12.2020: 12,6 Mio Euro). Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem Erwerb von BG Medical.
Vor dem Hintergrund des sehr guten Geschäftsverlaufs sowie des Beitrags von TRIOPTICS erhöhte sich der Free Cashflow auf 78,0 Mio Euro vor Zinsen und Ertragsteuern (i.Vj. 40,9 Mio Euro). Die Cash-Conversion-Rate reduzierte sich von 59,9 Prozent im Vorjahreszeitraum nur leicht auf 57,1 Prozent zum Jahresende 2021, trotz der im EBITDA enthaltenen zahlungsunwirksamen Erträge, insbesondere der Einmaleffekt im Zusammenhang mit dem Erwerb von TRIOPTICS. Die Division nutzte auch 2021 Factoring als Finanzierungsinstrument, der Umfang des Factorings ist leicht gestiegen. Deutlich gestiegen hingegen ist, unter anderem aufgrund des signifikanten Aufbaus von Vorräten und des Unternehmenserwerbs, das Working Capital. Es legte von 114,6 Mio Euro Ende 2020 auf 172,1 Mio Euro zum 31. Dezember 2021 zu.
Light & Optics beschäftigte zum 31. Dezember 2021 insgesamt 2.535 Mitarbeiter und damit 690 Personen mehr als im Vorjahr (i.Vj. 1.845), vor allem infolge der Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe. Ende 2021 hatte die Division 107 Auszubildende (i.Vj. 86 Auszubildende).
Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F+E-Leistung der Division auf 39,7 Mio Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 32,8 Mio Euro. Die F+E-Kosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 18,2 Mio Euro (i.Vj. 19,7 Mio Euro). Der Anteil der Gesamtaufwendungen für F+E am Divisionsumsatz betrug 8,6 Prozent (i.Vj. 10,2 Prozent).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen auf 28,9 Mio Euro (i.Vj. 18,7 Mio Euro). Ihnen standen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 25,8 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 16,5 Mio Euro), der Anstieg resultierte aus den PPA-Effekten im Zusammenhang mit der Akquisition von TRIOPTICS sowie aus höheren Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen.
Investitionsschwerpunkte waren im Geschäftsjahr 2021 der Kapazitätsausbau und die technologische Weiterentwicklung der Fertigungsinfrastruktur, zum Beispiel für die Bereiche Halbleiterausrüstung, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Division Light & Optics im photonischen Kerngeschäft zu sichern. So investiert die Division einen zweistelligen Millionenbetrag in eine neue Elektronenstrahl-Lithografie-Anlage (E-Beam), die Mitte 2022 am Standort Dresden in Betrieb genommen wird. Die Anlage wird ein Kernelement bei der Entwicklung und Produktion anspruchsvollster Präzisionssensoren der nächsten Generation bilden, die für die Weiterentwicklung der DUV- und die Etablierung der hochgenauen EUV-Wafer-Belichtung in der Halbleiterfertigung unverzichtbar sind.
Akquisitionen und Desinvestionen. Mit dem Vollzug des Mitte Oktober abgeschlossenen Vertrags zur Übernahme der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe Ende November (Closing) stärkt Jenoptik das globale Photonik-Geschäft.
Neben einem beschleunigten Wachstum und der weiteren Fokussierung auf Photonik kann die Division mit der Übernahme ihre globale Präsenz in attraktiven Märkten, insbesondere in der Halbleiterindustrie und Medizintechnik, ausbauen und das Produkt- und Technologieportfolio stärken. Für das Jahr 2022 sollen die akquirierten Unternehmen rund 130 Mio Euro zum Umsatz beitragen. BG Medical und die SwissOptic-Gruppe beschäftigen zusammen weltweit rund 500 Mitarbeiter.
Anfang Juli 2021 gab Jenoptik bekannt, dass der Konzern eine Vereinbarung für den Verkauf des Bereichs Kristallzüchtung (Umsatz 2020 rund 6 Mio Euro) an Hellma Materials geschlossen hat und so die Fokussierung des Geschäfts auf photonische Applikationen weiter fortsetzt. Das Closing ist zum 31. August 2021 erfolgt.
Produktion und Organisation. Infolge der steigenden Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie plant Jenoptik, die Fertigungskapazitäten zu erweitern und am Standort Dresden in ein hochmodernes Fertigungsgebäude sowie einen neuen Bürokomplex zu investieren. Dafür hat der Konzern im Mai 2021 ein Grundstück im Airportpark Dresden erworben. Der Baubeginn ist in der 2. Jahreshälfte 2022 geplant, Anfang 2025 soll die Produktion in der neuen Fabrik starten.
Auch 2021 konnte der Bereich Global Operations der Division Light & Optics nach unserer Einschätzung seine Qualität und Liefertermintreue weiter verbessern und wird sich künftig noch stärker international ausrichten und Kompetenzen noch fokussierter an Standorten bündeln. Zudem wurde 2021 ein Projekt implementiert, um die gestiegene Nachfrage für eine Produktgruppe durch den Aufbau einer globalen Versorgungskette und eines internationalen Projektteams sicherzustellen.
Die Division Light & Production ist insbesondere auf Lösungen für die Automobilindustrie fokussiert und konzentriert sich auf die drei Geschäftsfelder Metrology, Laser Processing sowie Automation & Integration.
In der Division Light & Production war insbesondere in den letzten Monaten eine Erholung in der Automobilindustrie zu spüren. Jedoch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie aus dem Vorjahr, die sich insbesondere in einem niedrigeren Auftragsbestand zu Jahresbeginn zeigten, noch nicht vollständig überwunden.
Der Umsatz der Division Light & Production stieg nur marginal um 0,4 Prozent auf 176,2 Mio Euro an (i.Vj. 175,5 Mio Euro). Im 4. Quartal konnte mit 54,9 Mio Euro der höchste Quartalsumsatz im Berichtsjahr erzielt werden. Einen Zuwachs verzeichnete der Bereich Automation & Integration, während Metrology und Laser Processing leicht unter dem Vorjahr blieben. Der Anteil der Division am Umsatz sank auf 23,5 Prozent (i.Vj. 28,5 Prozent).
Mit rund 79,0 Prozent generierte die Division auch 2021 den Großteil ihrer Umsätze im Ausland (i.Vj. 72,3 Prozent). Während die Umsätze in Amerika (Anstieg von 68,2 Mio Euro auf 85,1 Mio Euro), insbesondere den USA, und in der Region Asien / Pazifik die Vorjahreswerte deutlich überstiegen, wurden in Europa inkl. Deutschland weniger Erlöse erzielt.
Stärker als der Umsatz stieg das EBITDA, das um 60,9 Prozent auf 13,2 Mio Euro (i.Vj. 8,2 Mio Euro) zulegte. Dabei haben Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen, die insbesondere im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr 2020 ergriffenen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen erfolgten, ein Ertrag von 3,5 Mio Euro aus dem Verkauf des Messtechnik-Geschäfts für Schleifmaschinen sowie ein Einmaleffekt in Höhe von rund 4,9 Mio Euro im Zusammenhang mit den bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von INTEROB positiv beigetragen. Im Vorjahr waren im EBITDA Restrukturierungskosten von 7,9 Mio Euro enthalten. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 7,5 Prozent nach 4,7 Prozent im Vorjahr.
Das EBIT der Division Light&Production erhöhte sich auf 2,3 Mio Euro (i.Vj. minus 4,1 Mio Euro). Es enthielt Effekte aus der Kaufpreisallokation aus den Akquisitionen von INTEROB, Prodomax und Five Lakes Automation von minus 5,2 Mio Euro (i.Vj. minus 5,8 Mio Euro). Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 1,3 Prozent (i.Vj. minus 2,4 Prozent).
Die Verbesserung der Stimmung in der Automobilindustrie, der wichtigsten Branche für die Division Light & Production, spiegelte sich im Auftragseingang wider. 2021 erhielt die Division neue Aufträge im Umfang von 185,3 Mio Euro und damit 20,4 Prozent mehr als 2020 (i.Vj. 154,0 Mio Euro). Insbesondere die Bereiche Automation &Integration sowie Laser Processing verzeichneten Zuwächse beim Auftragseingang. Die Book-to-Bill-Rate erreichte 2021 einen Wert von 1,05 (i.Vj. 0,88).
Im Berichtszeitraum meldete die Division mehrere Aufträge im Bereich Automation & Integration in Nordamerika. Die Aufträge von den Automotive-Kunden im Tier-1-Bereich beinhalten Automatisierungslinien, mit denen die Strukturbaugruppen für mehrere große Automobilhersteller produziert werden.
Der Auftragsbestand erreichte zum Jahresende 2021 80,7 Mio Euro und lag damit 8,0 Prozent über dem Wert vom Jahresende 2020 (31.12.2020: 74,7 Mio Euro).
Der deutliche Aufbau von Working Capital in Verbindung mit der begonnenen Arbeit an Projekten, die im Ergebnis enthaltenen zahlungsunwirksamen Erträge sowie der Abbau von Rückstellungen führten trotz des verbesserten Ergebnisses vor Steuern zu einer Reduzierung des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) der Division auf minus 12,5 Mio Euro (i.Vj. minus 0,1 Mio Euro). Die Cash-Conversion-Rate lag aufgrund des negativen Free Cashflows wie schon im Vorjahr bei unter 0. Das Working Capital stieg von 66,6 Mio Euro Ende 2020 auf 76,9 Mio Euro zum Ende des Berichtsjahres, vor allem aufgrund des Aufbaus von Vertragsvermögenswerten.
Zum 31. Dezember 2021 waren 878 Mitarbeiter in der Division Light & Production beschäftigt (31.12.2020: 1.040 Mitarbeiter). Insbesondere infolge der Restrukturierungsmaßnahmen waren das weniger als ein Jahr zuvor. Zum Stichtag gab es insgesamt 24 Auszubildende in der Division (31.12.2020: 28 Auszubildende).
Die F+E-Leistung der Division sank auf 8,9 Mio Euro (i.Vj. 10,3 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 2,6 Mio Euro (i.Vj. 3,6 Mio Euro). Die F+E-Kosten beliefen sich auf 6,3 Mio Euro (i.Vj. 6,7 Mio Euro).
2021 betrug der Anteil der F+E-Leistung am Gesamtumsatz in der Division Light & Production 5,1 Prozent (i.Vj. 5,9 Prozent).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte reduzierten sich auf 3,4 Mio Euro (i.Vj. 4,8 Mio Euro). Im Vorjahr waren noch Investitionen in den Neubau am Standort Villingen-Schwenningen enthalten. Den Investitionen standen im Geschäftsjahr 2021 planmäßige Abschreibungen in Höhe von 10,9 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 12,2 Mio Euro). Darin enthalten sind unter anderem die Abschreibungen aus PPA-Effekten.
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| 2021 | 2020 2 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 176,2 | 175,5 | 0,4 |
| EBITDA | 13,2 | 8,2 | 60,9 |
| EBITDA-Marge in % 1 | 7,5 | 4,7 | |
| EBIT | 2,3 | -4,1 | k. A. |
| EBIT-Marge in % 1 | 1,3 | - 2,4 | |
| Investitionen | 3,4 | 4,8 | - 29,8 |
| Free Cashflow | - 12,5 | - 0,1 | k.A |
| Cash-Conversion-Rate in % | <0 | <0 | |
| Auftragseingang | 185,3 | 154,0 | 20,4 |
| Auftragsbestand | 80,7 | 74,7 | 8,0 |
| Mitarbeiter | 878 | 1.040 | - 15,6 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2 Die Vorjahreswerte wurde aufgrund der Umgliederung der OTTO Vision GmbH in die Division Light & Optics (vorher Light & Production) angepasst
Desinvestitionen. Im Zuge der Fokussierung des Messtechnik-Geschäfts meldete Jenoptik Anfang Juli 2021, dass mit Mar-poss eine Vereinbarung über den Verkauf des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen getroffen wurde (Umsatz 2020 rund 7 Mio Euro). Das Closing erfolgte zum 30. Juli 2021.
Die Division Light & Safety verantwortet im Konzern das Geschäft mit Systemen und Dienstleistungen rund um den Straßenverkehr, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße sowie für die Bereiche der öffentlichen Sicherheit und Mautkontrolle. Das Geschäft der Division Light & Safety ist geprägt durch Projekte.
2021 realisierte die Division einen Umsatz von 110,1 Mio Euro (i.Vj. 114,0 Mio Euro), 3,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Neue Aufträge kamen später als ursprünglich erwartet. Zudem gab es Pandemie-bedingte Verzögerungen bei der Zulieferung von elektronischen Bauteilen, insbesondere im 1. Halbjahr, daher konnte weniger als geplant ausgeliefert werden. Auch in dieser Division war das 4. Quartal mit 37,8 Mio Euro (i.Vj. 31,9 Mio Euro) das umsatzstärkste. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steuerte Light & Safety 14,7 Prozent zum Umsatz bei (i.Vj. 18,5 Prozent).
Mit etwa 72,0 Prozent war der Anteil des Auslandsumsatzes 2021 projektbedingt etwas höher als im Vorjahr mit 69,6 Prozent. Zuwächse verzeichnete die Division in Amerika und in der Region Asien/Pazifik. Die Erlöse in Europa (inkl. Deutschland) und im Mittleren Osten / Afrika waren dagegen rückläufig.
Der Umsatzrückgang zeigte sich auch in der Profitabilität der Division. Das EBITDA lag mit 19,2 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 22,3 Mio Euro. Mit 10,6 Mio Euro wurde ein erheblicher Ergebnisbeitrag im 4. Quartal erwirtschaftet (i.Vj. 8,8 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erreichte 2021 17,4 Prozent, nach 19,6 Prozent im Vorjahr.
Auch das EBIT blieb mit 14,1 Mio Euro unter dem Vorjahresniveau von 15,2 Mio Euro, die entsprechende EBIT-Marge lag bei 12,8 Prozent (i.Vj. 13,3 Prozent).
Der Auftragseingang der Division unterliegt den typischen Schwankungen im Projektgeschäft. 2021 erhielt Light & Safety neue Aufträge im Wert von 116,5 Mio Euro und damit mehr als im Vorjahr (i.Vj. 92,3 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1,06 (i.Vj. 0,81).
Im Frühjahr 2021 erhielt Light & Safety mehrere Aufträge für Verkehrssicherheitstechnik in Nordamerika. Die Auftragsvergabe erfolgte im Rahmen von "Vision Zero", einem multinationalen Verkehrssicherheitsprojekt mit dem Ziel, die Anzahl von Unfällen und Toten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr deutlich zu reduzieren.
Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 stieg infolge des höheren Auftragseingangs auf 54,3 Mio Euro (31.12.2020: 46,0 Mio Euro). Des Weiteren verfügte die Division über Kontrakte in Höhe von 27,7 Mio Euro (31.12.2020: 8,9 Mio Euro).
Mit insgesamt 491 Mitarbeitern blieb die Zahl der zum Jahresende 2021 beschäftigten Personen in der Division Light & Safety nahezu konstant (31.12.2020: 489 Mitarbeiter). Ende Dezember zählte die Division insgesamt 9 Auszubildende (31.12.2020: 14 Auszubildende).
2021 überstiegen die F+E-Kosten mit 14,4 Mio Euro das Vorjahresniveau von 13,1 Mio Euro. Die Entwicklungskosten im Kundenauftrag blieben mit 0,6 Mio Euro konstant. In Summe erhöhte sich die F+E-Leistung der Division auf 15,0 Mio Euro (i.Vj. 13,8 Mio Euro).
Die Division investierte im Berichtsjahr 8,1 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,6 Mio Euro), vor allem im Zusammenhang mit Traffic Service Provision (TSP)-Projekten, insbesondere in Kanada und Deutschland. Bei diesen Projekten wird die Verkehrssicherheitstechnik von Jenoptik installiert und im Auftrag des Kunden betrieben. Damit fiel das Investitionsvolumen um 75,2 Prozent höher aus als im Jahr zuvor. Planmäßige Abschreibungen in Höhe von 5,1 Mio Euro (i.Vj. 7,1 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.
Das Working Capital erhöhte sich zum 31. Dezember 2021 auf 25,6 Mio Euro, nach 12,1 Mio Euro im Vorjahr. Dies resultierte hauptsächlich aus höheren Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Das spürbar niedrigere Ergebnis vor Steuern, das höhere Investitionsvolumen sowie der deutliche Aufbau von Working Capital führten zu einem geringeren Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) von minus 4,4 Mio Euro im Geschäftsjahr (i.Vj. 21,4 Mio Euro). Die Cash-Conversion-Rate lag in der Folge ebenfalls signifikant unter dem Vorjahreswert von 95,9 Prozent.
Produktion und Organisation. Die Division Light & Safety erhöhte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Lagerbestände, arbeitete eng mit ihren wichtigsten Lieferanten zusammen und verhinderte so spürbare Produktionsausfälle. Einem schwächeren ersten Halbjahr und einem sehr starken zweiten Halbjahr wurde durch eine entsprechende Steuerung der Produktionskapazitäten begegnet. Investitionen in die Automatisierung der Endprüfung erhöhten die Flexibilität und senkten die Herstellungskosten. Der Bereich Operations wurde reorganisiert, um Kosten zu reduzieren und die Verantwortung und Kompetenz der Qualitätsorganisation zu erhöhen. In der Serviceorganisation wurde eine neue Schulungsplattform implementiert und die Einführung eines neuen Service-Management-Systems vorbereitet, um den Ausbau des Service-Geschäftes weiter voranzutreiben.
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| 2021 | 2020 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 110,1 | 114,0 | -3,4 |
| EBITDA | 19,2 | 22,3 | - 14,1 |
| EBITDA-Marge in % 1 | 17,4 | 19,6 | |
| EBIT | 14,1 | 15,2 | -7,4 |
| EBIT-Marge in % 1 | 12,8 | 13,3 | |
| Investitionen | 8,1 | 4,6 | 75,2 |
| Free Cashflow | -4,4 | 21,4 | k. A. |
| Cash-Conversion-Rate in % | <0 | 95,9 | |
| Auftragseingang | 116,5 | 92,3 | 26,2 |
| Auftragsbestand | 54,3 | 46,0 | 18,0 |
| Kontrakte | 27,7 | 8,9 | 211,8 |
| Mitarbeiter | 491 | 489 | 0,4 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2021 profitierte die Division Light & Optics von einem guten Umsatz und Auftragseingang mit der Halbleiterausrüstungsindustrie. Aber auch die positive Entwicklung in den Bereichen Biophotonics und Industrial Solutions sowie bei TRIOPTICS trugen zum deutlichen Wachstum bei. Vor dem Hintergrund des sehr guten Geschäftsverlaufs sowie des Beitrags von TRIOPTICS verbesserte sich auch der Free Cashflow der Division.
Mit der Übernahme von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe kann Light & Optics das Wachstum beschleunigen, seine globale Präsenz in attraktiven Märkten, insbesondere in der Halbleiterindustrie und Medizintechnik, ausbauen und das Produkt- und Technologieportfolio stärken.
In der Division Light & Production war insbesondere in den letzten Monaten eine Erholung in der Automobilindustrie zu spüren. Jedoch wurden die Auswirkungen der Corona-Pandemie aus dem Vorjahr noch nicht vollständig überwunden. In der Folge stieg der Umsatz nur leicht. Die spürbare Verbesserung des EBITDA war zurückzuführen auf positive Effekte im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr 2020 vom Vorstand ergriffenen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen und aus positiven Effekten im Zusammenhang mit einem Verkauf und der bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von INTEROB. Die Verbesserung der Stimmung in der Automobilindustrie spiegelte sich im gestiegenen Auftragseingang wider. Unter anderem führten der deutliche Aufbau von Working Capital sowie Auszahlungen in Verbindung mit dem Abbau von Rückstellungen zu einer Reduzierung des Free Cashflows.
2021 realisierte die Division Light & Safety einen etwas geringeren Umsatz als im Jahr zuvor. Neue Aufträge kamen später als ursprünglich erwartet. Zudem gab es Pandemie-bedingte Verzögerungen bei der Zulieferung von elektronischen Bauteilen. Dies spiegelte sich auch in einer geringeren Profitabilität wider. Projektbedingt, unter anderem mit Aufträgen in den USA, stieg der Auftragseingang der Division im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch führten das niedrigere Ergebnis vor Steuern sowie der deutliche Aufbau von Vorräten zu einem geringeren Free Cashflow.
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung neuer Produkte.
Auch 2021 gelang es uns, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Projekte sowie Neukunden zu gewinnen. Umsatzseitig konnten wir in zwei Divisionen eine Steigerung verzeichnen, bei der Profitabilität zeigte sich diese Entwicklung ebenfalls. Die Nachfrage war in allen drei Divisionen höher als 2020. Ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Jenoptik zu einem global agierenden reinen Photonik-Konzern war für uns im abgelaufenen Geschäftsjahr die Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe.
Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.
Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften sowie die Vermietung von Gewerbeflächen.
Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen latente Steuern, Leasing und Umsatzrealisierung.
Im Fokus der strategischen Konzernpolitik steht eine stärkere Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte und damit die Entwicklung zu einem global aufgestellten Photonik-Unternehmen.
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| 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 44.167 | 50.234 |
| Umsatzkosten | 44.047 | 45.589 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 119 | 4.645 |
| Vertriebskosten | 1.643 | 1.504 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 14.487 | 15.004 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 57 | 125 |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 1.094 | - 1.612 |
| Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge | 88.937 | 61.954 |
| Finanzergebnis | - 48.483 | - 6.627 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 9.437 | 4.566 |
| Ergebnis nach Steuern | 16.044 | 37.162 |
| Jahresüberschuss | 16.044 | 37.161 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 30.000 | 30.000 |
| Bilanzgewinn | 46.044 | 67.161 |
Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Mio Euro auf 44,2 Mio Euro gesunken. Das resultierte vor allem aus der verschobenen Fakturierung der Mietnebenkosten im Vorjahr für zwei Geschäftsjahre.
Die Vertriebskosten von 1,6 Mio Euro (i.Vj. 1,5 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für Kommunikation, Werbung und Sponsoring sowie strategische Markenprojekte.
Die Verwaltungskosten blieben auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Sie enthalten im Wesentlichen Personalkosten in Höhe von 8.334 TEUR (i.Vj. 8.317 TEUR).
Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 0,1 Mio Euro (i.Vj. 0,1 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F + E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.
Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 19,2 Mio Euro (i.Vj.13,9 Mio Euro). Diesen standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 18,1 Mio Euro (i.Vj. 15,5 Mio Euro) gegenüber.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 8,4 Mio Euro (i.Vj. 5,4 Mio Euro), Währungsgewinne von 4,7 Mio Euro (i.Vj. 4,5 Mio Euro) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 1,5 Mio Euro (i.Vj.3,3 Mio Euro).
Wesentliche Positionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 8,7 Mio Euro (i.Vj. 5,6 Mio Euro) sowie Währungsverluste von 6,1 Mio Euro (i.Vj. 3,5 Mio Euro).
Das Finanzergebnis von minus 48,5 Mio Euro (i.Vj. minus 6,6 Mio Euro) beinhaltete in Höhe von 47,1 Mio Euro außerplanmäßige Abschreibungen auf Anteile an verbundene Unternehmen, davon 38,3 Mio Euro aufgrund der geplanten Veräußerung einer Tochtergesellschaft.
Die Steuern von Einkommen und Ertrag stiegen gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Mio Euro aufgrund des gestiegenen steuerlichen Einkommens des Organkreises im Geschäftsjahr 2021.
Aktiva
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| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen | 79.587 | 76.753 |
| Finanzanlagen | 1.047.663 | 715.940 |
| Anlagevermögen | 1.127.250 | 792.693 |
| Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 135.732 | 85.923 |
| Zahlungsmittel | 3.305 | 17.334 |
| Umlaufvermögen | 139.036 | 103.257 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1.764 | 2.137 |
| 1.268.051 | 898.087 | |
| Passiva | ||
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 |
| (Bedingtes Kapital 14.950 TEUR) | ||
| Kapitalrücklagen | 180.756 | 180.756 |
| Gewinnrücklagen | 287.101 | 264.249 |
| Bilanzgewinn | 46.044 | 67.161 |
| Eigenkapital | 662.721 | 660.986 |
| Rückstellungen | 16.978 | 11.937 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 531.538 | 179.646 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 11.914 | 7.270 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 44.271 | 38.248 |
| Verbindlichkeiten | 587.723 | 225.164 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 629 | 0 |
| 1.268.051 | 898.087 |
Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG reduzierte sich insgesamt um 21,1 Mio Euro bzw. 56,8 Prozent auf 16,0 Mio Euro (i.Vj. 37,1 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die hohen Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 47,3 Mio Euro und die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 40,2 Mio Euro auf 88,3 Mio Euro erhöht. Grund dafür ist die gute Ergebnisentwicklung in der Halbleiterausrüstungsindustrie und der Medizintechnik sowie die positive Entwicklung in den Bereichen Biophotonics und Industrial Solutions. Außerdem konnte man in den letzten Monaten eine Erholung in der Automobilindustrie spüren, was zu einer Erhöhung der Ergebnisabführung führte.
Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 1.268 Mio Euro 41,2 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 898 Mio Euro).
Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 88,9 Prozent, wovon 82,6 Prozent auf Finanzanlagen und 6,3 Prozent auf sonstiges Anlagevermögen (insbesondere Immobilien) entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 10,6 Prozent geprägt.
Der Aufbau bei den Finanzanlagen um 331,7 Mio Euro resultierte im Wesentlichen in Höhe von 401,0 Mio Euro aus Kapitaleinlagen, vor allem zur Finanzierung von Unternehmenserwerben durch Tochtergesellschaften. Gegenläufig wirkten die außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 47,1 Mio Euro sowie Darlehenstilgungen von Tochtergesellschaften in Höhe von 24,5 Mio Euro.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 134,3 Mio Euro (i.Vj. 85,5 Mio Euro) betreffen im Wesentlichen Cashpool-Bestände von Tochtergesellschaften in Höhe von 127,8 Mio Euro (i.Vj. 79,2 Mio Euro), die sich auch aufgrund der Ergebnisabführung erhöht haben und kurzfristige Darlehensforderungen an eine Tochtergesellschaft, welche zum Stichtag noch mit 6,5 Mio Euro valutierten.
Der Abbau der liquiden Mittel um 14,0 Mio Euro ist stichtagsbedingt und Ergebnis des aktiven Liquiditätsmanagements.
Der Rechnungsabgrenzungsposten umfasste im Wesentlichen abgegrenzte Kosten für EDV-Dienstleistungs- und Wartungsverträge.
Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital belief sich auf 662,7 Mio Euro (52,3 Prozent der Bilanzsumme) und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 531,5 Mio Euro (41,9 Prozent der Bilanzsumme).
Das Eigenkapital verbesserte sich durch das positive Jahresergebnis von 16,0 Mio Euro um 1,7 Mio Euro und stieg von 661,0 Mio Euro auf 662,7 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 14,3 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote sank von 73,6 Prozent auf 52,26 Prozent aufgrund der Aufnahme von neuen Kreditverbindlichkeiten.
Die Steuerrückstellungen des Organkreises stiegen um 3,7 Mio Euro, davon sind 2,8 Mio Euro Ertragsteuern für das laufende Jahr und 1,2 Mio Euro für Steuern Vorjahre.
Der Anstieg der Kreditverbindlichkeiten von 179,6 Mio Euro um 352,3 Mio Euro auf 531,5 Mio Euro steht im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Finanzierung. Im Geschäftsjahr 2021 wurden neue Schuldscheindarlehen mit verschiedenen Tranchen und Laufzeiten in Höhe von rund 400 Mio Euro aufgenommen. Weiterhin wurde der alte Konsortialkredit über 230 Mio Euro abgelöst und ein neuer Konsortialkredit rund 400 Mio Euro abgeschlossen, der in Höhe von 75,0 Mio Euro zum Stichtag 31. Dezember 2021 in Anspruch genommen wurde.
Die Übrigen Verbindlichkeiten beinhalteten im Wesentlichen Cashpool-Verbindlichkeiten in Höhe von 24,4 Mio Euro sowie 12,6 Mio Euro für den Ergebnisausgleich einer Tochtergesellschaft.
Die Fremdkapitalquote der JENOPTIK AG veränderte sich im Berichtsjahr vor allem durch den Anstieg der Kreditverbindlichkeiten von 26,4 Prozent auf 47,74 Prozent Anteil an der Bilanzsumme.
Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte die JENOPTIK AG 261 Mitarbeiter; davon 27 Aushilfen und Auszubildende (i.Vj. 257 Mitarbeiter, davon 29 Aushilfen und Auszubildende).
Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihren Beteiligungen und Finanzinvestitionen. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.
Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.
Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Konzern-Prognosebericht rechnet die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2022 aufgrund der Umstellung auf Konzernlizenzverträge mit höheren Service-Umlagen in Höhe von 2,9 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Erlöse aus Holding-Dienstleistungen und aus Vermietung bleiben auf Vorjahresniveau.
Das Ergebnis der JENOPTIK AG - vor Abführung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften - bleibt voraussichtlich gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr stabil. Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht.
Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 16. März 2022 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 25. März 2022 zu prüfen und zu billigen.
Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2021 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 46.043.833,67 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2021 in Höhe von 16.043.833,67 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 30.000.000,00 Euro.
Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021, der Hauptversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie und damit stabil auf Vorjahresniveau vorzuschlagen (i.Vj. 0,25 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2021 ein Betrag in Höhe von 14.309.528,75 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 11.734.304,92 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 20.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Neue Konzernstruktur zum 1. Quartal 2022. Mit der neuen Wachstumsagenda "More Value" wird Jenoptik die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern weiter beschleunigen. Im Rahmen seiner Neuaufstellung bündelt der Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern). Dabei werden die bisherigen Divisionen Light & Optics sowie Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions verschmolzen und die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten, Aktivitäten herausgelöst. Diese Geschäftsaktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns zukünftig unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter Hommel, Prodomax und INTEROB) geführt. Die bisherige Division Light& Safety wird zur Division Smart Mobility Solutions. Diese beiden neuen Divisionen fokussieren sich auf die drei Kernmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobililty. Die neue Struktur wird im Verlauf des ersten Quartals 2022 umgesetzt.
Ukraine-Krieg. Der Ukraine-Krieg mit den verbundenen Sanktionen kann vor allem Auswirkungen auf die Versorgung mit Energie haben und deren Preisentwicklung sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen und Logistikdienstleistungen beeinflussen. Ebenso kann die Unterbindung von Finanztransaktionen auch Auswirkungen auf die Beschaffung oder den Vertrieb von sanktionsfreien Gütern haben. Dies kann sich negativ sowohl auf die Produktionskosten als auch auf die Produktivität in Teilen unserer Wertschöpfungsketten niederschlagen sowie einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik haben. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist die Lage noch sehr dynamisch und die Auswirkungen des Krieges können nicht abschließend eingeschätzt werden. Ein erheblicher Anstieg der Inflationsraten könnte Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben, indem Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorleistungsgütern unsere Kostenstruktur negativ beeinflussen. Dem versuchen wir über verschiedene Maßnahmen im Einkauf, durch eine weitere Optimierung der internen Kostenstruktur sowie gegebenenfalls über Preisanpassungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entgegenzuwirken.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2021 gab es nicht.
Jenoptik agiert in einer globalen und komplexen Geschäftswelt und ist daher stets internen und externen Einflüssen auf die Geschäftstätigkeit ausgesetzt. Daher setzt jede unternehmerische Entscheidung eine Abwägung von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt voraus. Diese gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten und wertorientierten Unternehmensführung.
Das umfassende Risikomanagement von Jenoptik basiert auf einem interaktiven und managementorientierten Ansatz. Dieses Enterprise Risk Management (ERM) berücksichtigt sowohl Risiken als auch Chancen und ist in die gesamte Organisation integriert. Ziel ist es, die Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen. Zur Umsetzung der Strategie ist es notwendig, strategische, operative, finanzielle sowie Compliance-bezogene Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, transparent und vergleichbar darzustellen, zu bewerten und zu steuern. Dies geschieht zum einen durch die Förderung einer offenen Risikokultur, zum anderen durch eine regelmäßige Weiterentwicklung des an der ISO-Norm 31000 orientierten Enterprise Risk Management Systems. G26
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Existenz und Wirksamkeit des Enterprise Risk Managements von Jenoptik. Die Gesamtverantwortung für das ERM-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch definiert. Der Aufbau und Ablauf wird in der Abbildung G27 dargestellt.
Die fachliche Zuständigkeit liegt im Bereich Compliance & Risk Management. Dieser berichtet im Rahmen des Konzern-Risikomanagements direkt an den Finanzvorstand, der auch als Risikoverantwortlicher für den Konzern definiert ist.
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| Metrik | Eintrittswahrscheinlichkeit | Konsequenzen bzw. Schadenhöhe | ||
|---|---|---|---|---|
| Qualitativ | Quantitativ EBITDA-Abweichung | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 5 = Hoch | bis 50% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit ist gefährdet | oder | > 20% |
| 4 = Mittelhoch | bis 40% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss unmittelbar angepasst werden | oder | > 15 bis 20% |
| 3 = Mittel | bis 30% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss mittelfristig angepasst werden | oder | > 10 bis 15% |
| 2 = Niedrig | bis 20% | Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit noch erreichen zu können | oder | > 5 bis 10% |
| 1 = Sehr Niedrig | bis 10% | Geringe Konsequenzen | oder | > 0 bis 5% |
Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management. Es führt alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammen. G42
Die Definition und Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Zentralbereich Compliance & Risk Management, dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Ihm gegenüber kommuniziert der Zentralbereich Compliance & Risk Management die aktuellen Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der praktischen Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.
Ebenso organisiert und steuert der Bereich Compliance & Risk Management das System in enger Zusammenarbeit mit den anderen Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und -verantwortlichen der Divisionen. Diese verantworten wiederum die Umsetzung des ERM-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken und Chancen dienen. Diese können sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften oder regionale zusammengefasste Einheiten sein.
Während die Interne Revision die Wirksamkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit des Enterprise Risk Managements kontrolliert, nimmt der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahr.
Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird das Risikofrüherkennungssystem der JENOPTIK AG hinsichtlich der aktienrechtlichen Anforderungen durch den Abschlussprüfer untersucht. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2021 ergab, dass das ERM-System von Jenoptik den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem entspricht und sein konzeptioneller Aufbau geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Konzerns gefährden, frühzeitig erkennen zu können.
Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.
Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu den Erwartungswerten zur Folge haben können.

Der in sich abgeschlossene, regelmäßige und IT-gestützte Prozess des Risikomanagements besteht aus verschiedenen Risiko-Assessments. Diese erfolgen in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, unterteilt in Subkategorien, die mit vordefinierten Risikosymptomen untersetzt sind und den Risiko-Reportingeinheiten den Rahmen für die Zuordnung potenzieller Risiken und Chancen vorgeben. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Während operative und finanzwirtschaftliche Ziele für einen Zeithorizont von bis zu zwei Jahren betrachtet werden, werden strategische Themen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren berücksichtigt. Nachhaltigkeitsrisiken werden in der aktuellen Systematik nicht in einer eigenständigen Risikokategorie ermittelt. Sie werden jedoch in den bestehenden Risikokategorien teilweise abgedeckt. G29


Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, die durch divisonale Risikomanager erfasst werden, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Die Erfassung erfolgt sowohl nach der Brutto- als auch der Nettomethode. Für die Aggregation und die Berichterstattung werden nur die bewerteten Residualrisiken (Nettorisiken) verwendet, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenshöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet.
Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. G28
Die Ergebnisse der Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Compliance & Risk Management bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzern-Risiko- und Chancenbericht aggregiert. Die Ergebnisse werden anschließend durch die Zentralbereiche des Corporate Centers validiert, bevor sie im Risk Committee diskutiert werden. Der Vorstand nimmt eine übergreifende Bewertung vor und beschließt gegebenenfalls weitere Maßnahmen. Danach wird der Konzern-Risiko- und Chancenbericht im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und im Aufsichtsrat vorgestellt und diskutiert.
Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Chief Compliance & Risk Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.
Prävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments und speziellen Genehmigungsprozessen. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, den EMC-Meetings und den vierteljährlichen Business Reviews Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten. Für alle Mitarbeiter sind Online-Trainings zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Nähere Informationen erhalten Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung ab Seite 26. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Richtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden regelmäßig überprüft, ggf. erweitert, aktualisiert und über Intranetportale veröffentlicht. Sie dienen zusammen mit dem Jenoptik-Verhaltenskodex der weiteren Risikoprävention.
Der Lieferantenkodex verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) wird überprüft, ob eine Zusammenarbeit aus Compliance-Sicht erfolgen kann.
Jenoptik verfügt damit über ein präventiv angelegtes System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden sollen.
Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risiko- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte zur Einhaltung von Richtlinien und Abwehr von Schäden sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden IKS-Self-Assessments bei allen Konzerngesellschaften durchgeführt, welche vom jeweiligen Management zu bearbeiten waren. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen.
Die Interne Revision unterstützt den Jenoptik-Konzern bei der Erreichung seiner Ziele mittels eines systematischen und umfassenden Ansatzes zur Beurteilung und Verbesserung der Wirksamkeit seiner Risikomanagement-, Kontroll- und Überwachungsprozesse. Sie ist verantwortlich für die risikoorientiere Prüfung aller Prozesse in den Divisionen, Regionen, Konzerngesellschaften, Betriebsstätten / Niederlassungen, Strategischen Business Units oder Funktionen/Fachbereichen des Konzerns ("Audit-Universe") sowie für die Maßnahmennachverfolgung festgestellter Mängel. Im Jahr 2021 wurden 14 Audits durchgeführt. Die Funktion ist bei der JENOPTIK AG als Stabsfunktion des Vorstands angesiedelt, um eine größtmögliche Unabhängigkeit und Objektivität zu gewährleisten. Neben der laufenden Berichterstattung an den Vorstand wird auch halbjährlich direkt an den Prüfungsausschuss berichtet.
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll unter anderem einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschlusserstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die Durchführung der operativen Rechnungswesenprozesse erfolgt zum Teil durch regionale Financial Delivery Center. Diese unterstützen zusätzlich die Harmonisierung der Prozesse sowie deren Effizienz und Qualität und damit auch die Zuverlässigkeit des internen Kontrollsystems.
Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.
Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den nach IFRS-Vorschriften erstellten Konzernabschluss sowie den Jahresabschluss der JENOPTIK AG in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 / 2014) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung.
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289 f, 315d HGB finden Sie im Geschäftsbericht auf den Seiten 33 ff. und auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nach §§ 289f, 315d HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.
Mithilfe der Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2021 für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch eine Überprüfung durch die Zentralfunktionen des Corporate Centers, sodass deren Risikoeinschätzung in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung inkludiert ist. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikoprofile bis auf Ebene der Risikosymptome. Die Risikobewertung auf Ebene der Risiko- und Chancenkategorien der einzelnen Subkategorien wird in der nachfolgenden Tabelle detaillierter dargestellt. T60
Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs. Im Vergleich zum Vorjahr konnten keine signifikanten Änderungen festgestellt werden.
Zum Erfassungszeitpunkt der Risiken und Chancen war auch das Segment VINCORION noch vollumfänglich in den zuvor dargestellten Enterprise-Risk-Management-Prozess eingebunden und wird es gemäß IDW PS 340 n.F. auch bis zum voraussichtlich 2022 stattfindenden Closing sein. Aufgrund der Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt und demensprechend werden lediglich Risiken oder Chancen der im Verkauf befindlichen Einheiten in der nachfolgenden Risikoberichterstattung dargestellt, sofern sie noch wesentliche Auswirkungen auf den Jenoptik-Konzern haben können.
Die erwartete Veräußerung von VINCORION führt zu keiner abweichenden Darstellung des Gesamtrisikos der Jenoptik, da die für die Division in den Subkategorien aggregierten Risiken in die gleichen Bewertungskategorien fallen wie die aggregierten Werte der fortgeführten Divisionen.
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| Konzern-Risikobewertung | ||
|---|---|---|
| Aktuell (2021) | Vorjahr (2020) | |
| --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||
| Marktentwicklung | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inklusive F+E) | Mittel | Mittel |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) | Mittel | Mittel |
| Operationale Risiken | ||
| Supply Chain Management | Mittelhoch | Mittelhoch |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Niedrig |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittel | Mittel |
| Marketing und Vertrieb | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig |
| Personalmanagement | Mittel | Mittel |
| IT | Mittel | Mittel |
| Compliance | Mittel | Mittel |
| Recht | Niedrig | Niedrig |
| Immobilien | Niedrig | Niedrig |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Mittel |
| Controlling | Niedrig | Niedrig |
| Steuern | Niedrig | Niedrig |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel |
Strategische Risiken und Chancen des Gesamtkonzerns wurden auch 2021 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken durchschnittlich am höchsten bewertet. Die Fokussierung auf photonische Marktfelder stellt für den Konzern Chance und Risiko zugleich dar.
Das weltweite COVID-19-Infektionsgeschehen (zum Beispiel potenziell neue Mutationen) und die sich daraus ergebenden möglichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie können auch weiterhin Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Jenoptik haben. Hier ist vor allem die Null-COVID-Strategie Chinas hervorzuheben, die durchaus Auswirkungen auf unsere direkten Geschäftsbeziehungen, aber auch auf die Lieferketten haben kann.
Die Auswirkungen in unseren Geschäften bestehen zum Teil weiterhin in veränderten Projektvorlaufzeiten, Verschiebungen sowie Beeinträchtigungen in den Lieferketten. Auch die Einschränkungen der internationalen Reisefähigkeit sowie des Zugangs zu Werken unserer Kunden wirken sich auf die Planbarkeit von Installationen und technischen Abnahmen von Anlagen sowie das Servicegeschäft aus.
Die seit 2020 bestehenden internen Prozesse und Maßnahmen in Bezug auf COVID-19 bestehen fort und werden fortlaufend den zugrundeliegenden Anforderungen angepasst, um die Risiken für die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter gering zu halten und das operative Geschäft abzusichern.
Die Lockerung der Corona-Maßnahmen bietet Chancen für unsere geschäftlichen Aktivitäten wie Kundenservice und -besuche, Messeteilnahmen und internationale Reisetätigkeit.
Unsicherheiten aus handels- und geopolitischen Konflikten bestehen fort bzw. nehmen in einigen Regionen wieder zu. So kann eine zunehmend wirtschaftliche Entkopplung zwischen den USA und China aufgrund steigender Handelshemmnisse und technischer Regulierungen das globale Wachstum stören. Der Ukraine-Krieg mit den verbundenen Sanktionen kann vor allem Auswirkungen auf die Versorgung mit Energie haben und deren Preisentwicklung sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen und Logistikdienstleistungen beeinflussen. Ebenso kann die Unterbindung von Finanztransaktionen auch Auswirkungen auf die Beschaffung oder den Vertrieb von sanktionsfreien Gütern haben. Dies kann sich negativ sowohl auf die Produktionskosten als auch auf die Produktivität in Teilen unserer Wertschöpfungsketten niederschlagen sowie einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik haben. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist die Lage noch sehr dynamisch und die Auswirkungen des Krieges können nicht abschließend eingeschätzt werden. Ein erheblicher Anstieg der Inflationsraten könnte Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben, indem Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorleistungsgütern unsere Kostenstruktur negativ beeinflussen. Dem versuchen wir über verschiedene Maßnahmen im Einkauf, durch eine weitere Optimierung der internen Kostenstruktur sowie gegebenenfalls über Preisanpassungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entgegenzuwirken.
Jenoptik ist von der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Branchen abhängig. Zum einen trifft uns insbesondere die bestehende Schwäche der Automobilmärkte, die aktuell hauptsächlich auf den anhaltenden Halbleitermangel zurückzuführen ist. Zum anderen haben darüber hinaus die akuten Marktveränderungen, die aus der COVID-19-Krise resultieren, Einfluss auf unseren Geschäftserfolg. So wirken sich Reisebeschränkungen (zum Beispiel Zero-COVID-Strategie) einerseits weiterhin negativ auf unser Projektgeschäft aus, andererseits fördern sie aber auch den weltweiten Trend zur Digitalisierung, was zugleich die Nachfrage nach optischen Technologien treibt.
In allen Bereichen ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Dem Risiko der Verdrängung durch Konkurrenzunternehmen begegnet Jenoptik unter anderem durch innovative Unterscheidungsmerkmale, gezielte und flexible Anpassungen des Produktspektrums bzw. durch kundenspezifische Adaptionen bestehender Produkte und Lösungen. Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten könnten zudem dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation verschärft und eventuell verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und ein damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis entfalten. Wir begegnen diesem Risiko durch eine fortlaufende Analyse unseres Portfolios, das heißt, ob und wie gezielte Unternehmenszu- und -verkäufe unsere Strategie sinnvoll unterstützen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren. M&A-Aktivitäten sowie die Integration der Akquisitionen bergen ein grundsätzliches Risiko für den Konzern. Wir wirken diesem Risiko im Vorfeld aktiv durch eine umfangreiche Due Diligence Prüfung sowie einen strukturierten und individuell auf das erworbene Unternehmen angepassten Integrationsprozess entgegen.
Operationale Risiken und Chancen wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittelhohen Risikokennzahlen bewertet.
Die zunehmende Zahl komplexer, internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Geschäftsbereiche. Insbesondere das Lieferanten-Management und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer Produkte verantwortlich. Unter anderem die Nutzung von einzelnen Single-Source-Lieferanten oder weiterhin mögliche Insolvenzen können das Risiko der Abhängigkeit oder des Ausfalls von einzelnen Lieferanten erhöhen. Auch kann es in den kommenden Monaten inflationsbedingt seitens unserer Lieferanten zu einem erhöhten Preisdruck bei Einkaufsteilen kommen. Die stetige Weiterentwicklung unserer Einkaufs- und Produktionsorganisationen soll dabei sicherstellen, dass unsere Kunden auch weiterhin qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Lösungen termingerecht erhalten.
Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik divisionsübergreifend von großer Bedeutung. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies soll im Krisenfall eine zeitnahe Wiederherstellung ermöglichen. Aufgrund weltweit ansteigender Bedrohungen in der Informationstechnik, so zum Beispiel in Form von Social Engineering wie Phishing-Angriffen, ergreift Jenoptik aktiv sowohl präventive als auch korrektive Maßnahmen, um die Gefährdung durch Cyberangriffe zu reduzieren. So werden sämtliche Themen der IT-Sicherheit durch den Chief Information Security Officer koordiniert, bestehende Prozesse fortlaufend hinterfragt und angepasst, technische Maßnahmen umgesetzt und verantwortliche Mitarbeiter intern geschult. Ebenso hat Jenoptik ein Security Operations Center, abgekürzt SOC, eingerichtet, um den Schutz der IT-Infrastruktur besser zu gewährleisten. Es integriert, überwacht und analysiert sämtliche sicherheitsrelevanten Systeme wie unsere Unternehmensnetzwerke, Server, Arbeitsplatzrechner oder Internetservices, alarmiert die betroffenen Einheiten und ergreift Maßnahmen zum Schutz unserer Daten und Anwendungen. Jedoch können diese ergriffenen Maßnahmen, die wir zum Schutz unserer IT-Infrastruktur, unseres geistigen Eigentums und unseres Portfolios ergreifen, niemals eine vollständige Risikomitigation bewirken.
Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologiekonzern benötigen wir hierfür auch weiterhin engagierte und gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund des Fachkräftemangels, vor allem in Deutschland, besteht auch für Jenoptik das Risiko, vakante Stellen nicht zeitnah besetzen zu können. Wir begegnen diesem Risiko durch eine Vielzahl zielgerichteter Maßnahmen, unter anderem der Etablierung einer Nachfolgeplanung auf Ebene der Führungspositionen, Leadership- und Professional Career-Programmen, einer Employer-Branding-Kampagne sowie attraktiven und individuell angepassten Anreiz- und Bindungssystemen.
Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein bereichsübergreifendes Risiko dar. Insbesondere erfolgreich abgeschlossene M & A Aktivitäten bedürfen sorgfältiger Integrations- und Abstimmungsprozesse zur vollständigen Einbindung in unsere Corporate Governance. Die stete Verbesserung der Compliance-Strukturen und Prozesse unterstützt hierbei alle Fachbereiche und Geschäftseinheiten. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen. Obwohl mit der konzernweiten Exportkontroll- sowie Datenschutzorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Strukturen und Maßnahmen zur Minimierung möglicher Compliance-Verstöße implementiert sind, können diese nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programmes sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden 2021 konzernübergreifend im Durchschnitt als niedrig bewertet. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine wesentliche Aufgabe des Zentralbereichs Treasury ist es, die Finanzierung aller Konzerngesellschaften langfristig sicherzustellen und zu koordinieren. Dabei kann Jenoptik auf verschiedene externe Finanzierungsinstrumente zurückgreifen.
Währungsbedingte Risiken, die aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns resultieren, werden in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften identifiziert und durch geeignete Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften, reduziert.
Dem Zinsänderungsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen begegnet. Zusätzlich kommen bei Bedarf Zinsderivate zum Einsatz.
Liquiditätsrisiken sollen durch eine konzernweite Langfristplanung frühzeitig erkannt und systematisch minimiert werden. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung sind regelmäßige Treasury-Reports sowie quartalsweise Aktualisierungen der Planung etabliert.
In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung eines einheitlichen ERP-Systems sowie durch Zentralisierungen von Buchhaltungsaktivitäten zur permanenten Qualitätssteigerung. Durch die Einrichtung neuer Controlling-Instrumente auf Basis zeitgemäßer IT-Lösungen begegnen wir dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.
Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der photonischen Divisionen sowie von VINCORION abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet. T61
Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie. Sie kann das Ergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Fokussierung auf größere Kunden grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie dem Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, es kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile, eigener Entwicklungsaktivitäten und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet die Division Light & Optics diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, mehr System- und Servicelösungen für unsere Kunden anbieten zu können.
Die zuvor bereits kontinuierlich steigende und durch die COVID-19-Krise beschleunigte Bedeutung von Digitalisierung resultiert in einer erhöhten Nachfrage nach Anwendungen und PC-Geräten sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen und bietet für Light & Optics sowohl in der aktuellen Lage als auch in den kommenden Jahren weiterhin große Chancen. Der ständig steigende medizinisch-technologische Fortschritt sowie die demografische Entwicklung, vor allem in unseren Kernmärkten Asien und Amerika, führen zu einer steigenden Nachfrage nach Produktlösungen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie die stärkere Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem im Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.
Mit der Übernahme der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe verstärkt sich Jenoptik strategisch im Bereich der Medizintechnik und erweitert ihr Produktportfolio in der Halbleiterindustrie. 2020 markierte die Übernahme von TRIOPTICS und deren schrittweise Integration in die Division Light & Optics den Grundstein zur weiteren strategischen Fokussierung von Jenoptik auf Photonik. Die innovativen Testlösungen von TRIOPTICS ergänzen das Know-how und Portfolio des Jenoptik-Konzerns optimal und stärken so die Ausrichtung auf wachstumsstarke Zukunftsindustrien. Mit ihrer starken Präsenz in den asiatischen Märkten ermöglicht TRIOPTICS auch zusätzliche Chancen für die Marktentwicklung der Light & Optics in dieser Region. Zwei Akquisitionen dieser Größe und mit dem gegebenen internationalen Umfang in eine bestehende Struktur zu integrieren birgt aber auch Herausforderungen. So muss während der Integration eine sorgfältige Balance zwischen den Anforderungen des Marktes und den internen Anforderungen an Reporting, Prozesse und Vorgaben gefunden werden.
Die hohen technologischen und qualitativen Anforderungen an Jenoptik und unsere Zulieferer bezüglich Ausgangsmaterialien und Produktionstechnik führen zu besonderen operationalen Risiken und Chancen im Bereich des Lieferanten-Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten der Division nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, welche die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen, qualifiziert die Division kontinuierlich, unterstützt durch den strategischen Einkauf, unsere Partner. Außerdem unterstützen spezielle Lieferantenentwicklungsteams unsere Lieferanten bei der notwendigen Weiterentwicklung ihrer Organisation oder Geschäftsprozesse. Aber auch die angespannten Lieferketten bergen Risiken, gerade in einer Phase der erhöhten Nachfrage nach unseren Produkten. Diese zeigen sich für bestimmte Materialien in der individuellen Zuweisung durch Lieferanten oder einem starken Preisanstieg. Durch die Einrichtung dedizierter Task Forces wird versucht, diese Herausforderungen zu bewältigen.
Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität, der wachsende Anteil komplexer High-End-Produkte sowie das dynamische Wachstum einiger Geschäftsfelder führen zu gestiegenen Anforderungen an die Fertigungstechnologien, -kapazitäten und Flächenkonzepte, die durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen erfüllt werden. Verzögerungen notwendiger Investitionen können das Risiko erhöhen, die Qualitäts- und Leistungsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit oder gar nicht zu erfüllen, was entweder zu Verzögerungen bei der Auslieferung oder zur Nichtabnahme beim Kunden führen kann.
Mit der Erweiterung der Fertigungsaktivitäten in Dresden sowie den zugekauften Kapazitäten bei der SwissOptic-Gruppe hat Jenoptik Maßnahmen in der Umsetzung, um diesem dynamischen Wachstum zu begegnen. Auch am Standort Jena werden Bestandsflächen bei laufendem Betrieb kontinuierlich weiterentwickelt, um die wachsende Nachfrage in Zukunft besser zu bedienen.
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| Risikobewertung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Division Light & Optics | Division Light & Production | Division Light & Safety | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||||||
| Marktentwicklung | Niedrig | Mittel | Mittelhoch | Hoch | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inkl. F+E) | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittelhoch |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Niedrig |
| Operationale Risiken | ||||||
| Supply Chain Management | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittelhoch |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Niedrig | Mittel | Mittel |
| Marketing & Vertrieb | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel |
| Personalmanagement | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Niedrig |
| IT | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Compliance | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel |
| Recht | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel |
| Immobilien | Mittelhoch | Mittel | Sehr Niedrig | Sehr Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||||||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig |
| Controlling | Mittel | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Steuern | Mittel | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
Die strategischen Risiken bzw. Chancen der Division Light & Production werden maßgeblich durch die Entwicklung der Automobilindustrie und deren Investitionen beeinflusst. Zu den bereits bestehenden Herausforderungen der Branche, basierend auf technologischen Transformationen und Absatzentwicklungen, die Risiken für unseren Geschäftserfolg als Ausrüster dieser Branche bergen, erwachsen zusätzliche Geschäftsrisiken durch die COVID-19-Pandemie. Diese bestehen weiterhin in verlängerten Vorlaufzeiten für Projekte, Verschiebungen sowie spürbaren Beeinträchtigungen in den Lieferketten insbesondere im Automobilbereich. Die Fokussierung auf größere Kunden im Bereich der Prozessautomation birgt grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Die Anpassung der Divisionsstrategie weg von großen integrierten Projekten hin zu kleineren Einzelprojekten kann kurzfristig zu Anpassungsbedarf beim Working Capital führen. Durch die Adressierung weiterer Industriezweige mit unserem Produktportfolio soll die Abhängigkeit von der Automobilindustrie zukünftig verringert werden. Ebenso soll die weitere Umsetzung operativer Verbesserungsprogramme sowie struktureller Anpassungen im Produktportfolio und der Belegschaft zu einer Verminderung der Risiken aus der herausfordernden Geschäftslage führen.
In den operationalen Risiken und Chancen spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Lieferanten-Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der konsequente Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Wachstumsziele insbesondere im Ausland. Jedoch wirken sich auch hier aktuell die Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 auf unser Geschäft aus. Es kommt teilweise zu Projektverschiebungen, und die Einschränkungen der internationalen Reisefähigkeit sowie des Zugangs zu Werken der Automobilhersteller führen zu Unsicherheit für die Planbarkeit von Installationen, technischen Abnahmen von Anlagen sowie des Servicegeschäfts.
Der finanzielle Druck auf die Beteiligten in der gesamten Lieferkette der Automobilhersteller steigt. Dadurch können sich für die Division erhöhte Risiken durch kundenseitige Cash-Flow-Optimierungen, aber auch das Wegbrechen eigener Zulieferer ergeben. Um dem zu begegnen, wurden ein enger getaktetes Forderungsmanagement und die weitere Qualifizierung geeigneter Lieferanten eingeleitet.
Unser Kunden- und Marktzugang in Asien wurde in den vergangenen Jahren durch den Aufbau einer breiten Vertriebspartnerorganisation kontinuierlich vorangetrieben. Dieses Netzwerk sowie die Einrichtung digitaler Marketing- und Vertriebskanäle wirkt dem Corona-bedingten Wegfall der in der Ausrüstungsindustrie etablierten klassischen Formen der Kundenansprache, wie Messen und Konferenzen, entgegen.
Die strategischen Risiken und Chancen der Division Light & Safety resultieren aktuell hauptsächlich aus den unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weltweit. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Ländern ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Ein Einfluss der COVID-19-Krise auf das Projektgeschäft mit öffentlichen Auftraggebern ist aktuell kaum zu verzeichnen, kann aber für die Zukunft aufgrund möglicher Kürzungen öffentlicher Investitionen für Verkehrsüberwachungsprojekte nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden.
Mit der Konsolidierung des Verkehrssicherheitsmarktes durch die Akquisition von Redflex durch Verra Mobility 2021 bestehen absatzmarktseitige Risiken vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch anderen internationalen Märkten. Aktuell arbeitet die Division an der Anpassung der Vertriebsorganisation, um diesen Herausforderungen 2022 besser zu begegnen.
Mit den steigenden Bedarfen an Sicherheitstechnologien, intelligenten Verkehrsstromlösungen (Smart City), der Erhebung von Mautgebühren für die Nutzung innerstädtischer Verkehrsinfrastruktur und der Einhaltung von Emissionswerten für Schadstoffe in der Luft, vor allem in Ballungsräumen, erhöhen sich zugleich die Chancen für die Division. Durch eine permanente Optimierung des Produktportfolios und den Aufbau einer einheitlichen Plattform, welche die zuvor genannten Zukunftsthemen abbilden kann, wollen wir unsere strategische Wettbewerbsposition verbessern.
Die operationalen Risiken und Chancen sind durch die angespannte Situation in Teilen der Lieferkette geprägt. Die Produkte unserer Division Light & Safety bedürfen vor allem in den europäischen Ländern einer technischen Zulassung, deren Dauer nicht durch uns beeinflusst werden kann. Eine Substitution der eingekauften Materialien und Baugruppen ist daher nicht in jedem Fall einfach umzusetzen, ohne eine erneute Betriebserlaubnis beantragen zu müssen. Daher ist oftmals nur eine sehr begrenzte Anzahl von Anbietern als Zulieferer qualifiziert. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder der Abkündigung von Produkten kann es zu entsprechenden Problemen durch erneute Zulassungen, geänderte Produktionsprozesse oder einer Einschränkung der Lieferfähigkeit und negativen Auswirkungen für den langfristigen Absatz kommen. Unser strategischer Einkauf unterstützt die Division, um Partner zu qualifizieren und um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen.
Die Division Light & Safety muss darüber hinaus hohe Compliance-Anforderungen erfüllen, sei es durch Kunden oder durch den Gesetzgeber. Sie bergen das Risiko von Verzögerungen in unseren Geschäftsprozessen bzw. zusätzlichen Aufwänden, die das Ergebnis des Bereiches negativ beeinträchtigen könnten. In der Verkehrssicherheitstechnik sind vor allem die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung von besonderer Bedeutung. Mit dem weiteren Ausbau einer konzernweit vereinheitlichten Datenschutzorganisation wird diesen Herausforderungen begegnet.
Aufgrund der Aufgabe des Geschäftsbereichs werden an dieser Stelle keine generellen Risiken und Chancen für den Geschäftsbereich VINCORION aufgeführt. Darüber hinaus sind, neben den bereits bekannten Herausforderungen aus der restriktiven Exportpolitik der Bundesrepublik und den Pandemie-bedingten Auswirkungen auf die zivile Luftfahrtindustrie, keine den Jenoptik-Konzern betreffenden wesentlichen Risiken für diesen Geschäftsbereich erkannt worden. Spätere Inanspruchnahme aufgrund gegebener Freistellungen sind derzeit nicht erkennbar, jedoch nicht auszuschließen.
Für den Konzern ergeben sich mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs den Aktienkurs betreffende Chancen, da der Anteil der Sicherheits- und Wehrtechnik am Umsatz unter die Fünf-Prozent-Marke fällt. Somit steht die Jenoptik-Aktie auch wieder institutionellen Anbietern, die sich an hohen ESG-Kriterien orientieren müssen, als Anlagemöglichkeit zur Verfügung, was positive Effekte auf den Aktienkurs haben kann.
Auf der Grundlage unseres Risiko- und Chancenmanagement-Systems wurden die wesentlichen und steuerbaren Risiken und Chancen identifiziert und bewertet. Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegenes Risiko-Exposure zu verzeichnen und liegt aktuell weiterhin im mittleren Risikobereich. Durch die Einleitung und Nachverfolgung geeigneter Maßnahmen werden die adressierten Risiken - soweit möglich - begrenzt.
Zusätzlich zu den im Konzernlagebericht beschriebenen spezifischen Risiken kann es allerdings jederzeit zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen, welche die Marktentwicklung, unseren Vertriebs- und Produktionsprozess sowie die Reputation des Unternehmens erheblich beeinflussen.
So kann der während der Erstellung des Geschäftsberichts ausgebrochene Ukraine-Krieg mit den eingeleiteten Sanktionen und Gegenreaktionen, wie im Teil der strategischen Risiken des Konzerns beschrieben, Auswirkungen auf die Versorgung und Preisentwicklung von Energie, Rohstoffen sowie Logistik- und Baudienstleistungen haben. Nachgelagert können sich daraus für die kommenden Jahre weiterhin hoch bleibende oder steigende Inflationsraten entwickeln, die sich im Rahmen von anstehenden Tarifrunden auch auf unsere Personalkostenstruktur auswirken können.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die erneute Fokussierung der strategischen Marktsegmente des Konzerns (mithilfe der Strategie 2025) sukzessive dazu beitragen kann, bestehende strategische Risiken zu senken. Die zunehmende Bedeutung der photonischen Industrie und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Systemen, sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen, bieten für Jenoptik weiterhin entsprechendes Wachstumspotenzial.
Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken identifiziert.
Die Weltwirtschaft steht zu Beginn des Jahres 2022 in einer schwächeren Position als noch im Oktober vom Internationalen Währungsfonds (IWF) prognostiziert. Noch vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine berichtete der IWF, die konjunkturelle Erholung werde deutlich ausgebremst durch Lieferkettenprobleme, hohe Inflation und Folgen der Corona-/Omikron-Verbreitung. Zudem würden die zwei größten Wirtschaftsräume nicht so stark wachsen wie noch im Oktober angenommen: In den USA sei das staatliche Investitionspaket im US-Kongress gescheitert, in China würden die Probleme im Immobiliensektor, die Corona-Auflagen und geringe Kauflust die Wirtschaft schwächen. Deshalb senkte der IWF seine Prognose für die Weltwirtschaft um 0,5 Prozentpunkte und rechnet für 2022 mit einem globalen Wachstum von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Anfang März 2022 meldete der IWF gemeinsam mit der Weltbank, durch den Krieg in der Ukraine würden die Rohstoffpreise weiter steigen und damit die ohnehin schon hohe Inflation anheizen. Verwerfungen auf den Finanzmärkten würden sich verschlimmern, sollte der Konflikt anhalten. Außerdem würden die Sanktionen gegen Russland Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
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| 2022 * | 2023 * | |
|---|---|---|
| Welt | 4,4 | 3,8 |
| USA | 4,0 | 2,6 |
| Euro-Zone | 3,9 | 2,5 |
| Deutschland | 3,8 | 2,5 |
| China | 4,8 | 5,2 |
| Indien | 9,0 | 7,1 |
| Schwellenländer | 4,8 | 4,7 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2022
* Prognose
Experten sehen vor allem Chinas rigide Corona-Politik als Risiko für den Welthandel und globale Lieferketten. Laut IWF habe Chinas Wirtschaft zum Jahresende 2021 an Schwung verloren. Diese Flaute werde 2022 anhalten. Gründe sind laut IWF eine restriktive Fiskalpolitik, da der politische Fokus von einer Unterstützung der Wirtschaft auf eine Reduzierung der Verschuldung gelegt wurde, die Abschottung im Zusammenhang mit der Null-COVID-Strategie, gestiegene Rohstoffkosten und Energieknappheit sowie eine Krise auf dem Immobilienmarkt, der sich zuletzt, unter anderem wegen Unsicherheiten um einen hochverschuldeten großen Immobilienkonzern, stark abgekühlt hat.
Nach einem schwachen 4. Quartal 2021 startete Deutschland mit gedämpfter Dynamik ins neue Jahr. Experten rechnen damit, dass die Omikron-Welle die Konjunktur auch im laufenden 1. Quartal 2022 belastet, sodass es zu einer technischen Rezession kommen kann - wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen in Folge sinkt. Ab dem 2. Quartal 2022 erwarten Volkswirte eine spürbare Belebung, wenn die Pandemie abebbt und die Konsumausgaben wieder steigen. Für 2022 rechnet die Bundesregierung mit einem Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, für 2023 mit einem Plus von 2,3 Prozent. Indikatoren wie die zuletzt gestiegenen Auftragseingänge in der Industrie deuten laut Experten auf eine dynamische Wirtschaftsentwicklung hin, wenn durch die allmähliche Auflösung der Lieferengpässe der hohe Auftragsbestand abgearbeitet werden kann.
Dank der Digitalisierung befindet sich die Photonik-Branche weiterhin in einem wachsenden Umfeld, so der Industrieverband Spectaris. Der Einsatz von Lichttechnologien trage essenziell zum globalen Marktwachstum bei und sei eine unverzichtbare Technologie für viele Innovationen geworden, unter anderem als Basistechnologie für das autonome Fahren, für die Industrie 4.0 und Big-Data-Anwendungen, für das sog. "Smart Labor" in der Analyse- und Biotechnologies sowie mittels der Quantentechnologie, die der Photonik den nächsten Wachstumsschub bringen kann. Ein positiver Beitrag wird laut Spectaris durch das Streben nach besserem Klimaschutz und Nachhaltigkeit erwartet. Im Sinne von "Green Photonics" gelten lichtbasierte Technologien hierbei als wichtiger Schlüssel: Für das Jahr 2030 rechnet Spectaris mit einer CO 2 -Einsparung von 3 Mrd Tonnen durch den Einsatz von photonischen Lösungen.
Branchenexperten rechnen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum (CAGR) der globalen Photonik-Industrie von mindestens 6 Prozent in den nächsten Jahren: Marktforscher Tematys (zusammen mit Photonics21) prognostiziert einen CAGR von 6 Prozent auf 900 Mrd Euro im Jahr 2025; MarketsAndMarkets 7,1 Prozent auf 837,8 Mrd US-Dollar bis 2025 sowie Triton 8,1 Prozent auf 921,7 Mrd US-Dollar bis 2028. Angetrieben wird das Wachstum vor allem durch die zunehmende Anwendung von photonischen Produkten im Gesundheitswesen, in der Industrie sowie im Informations- und Kommunikationsbereich, in dem Dank Photonik die Datenerzeugung, -übertragung, -speicherung und Datennutzung ermöglicht werden. Durch den immensen Bedarf nach Cloud-Computing-Anwendungen soll allein der Markt der optischen Transceiver laut MarketsAndMarkets bis 2026 um jährlich durchschnittlich 15,2 Prozent auf 14,3 Mrd US-Dollar wachsen, ausgehend von 7,0 Mrd US-Dollar im Jahr 2021.
Mögliche Risiken ergeben sich aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Störungen in den Lieferketten, sodass sich zum Beispiel der Ausbau von 5G in einzelnen Ländern verzögert oder es zu Preissteigerungen für Faseroptiken kommt, da die Produktion in Ländern wie China beeinträchtigt wurde bzw. werden kann.
Für den Markt der Lasermaterialbearbeitung rechnen die Marktforscher von ResearchAndMarkets mit einem stabilen Umsatzwachstum von jährlich durchschnittlich 7,8 Prozent bis 2026. Dabei wird der Markt von 11,1 Mrd US-Dollar im Basisjahr 2019 auf 18,7 Mrd US-Dollar wachsen. Im für Jenoptik wichtigen Marktsegment der laserbasierten Mikromaterialbearbeitung wird für die dort verwendeten Kurzpuls-Laserquellen ein Umsatzwachstum von jährlich durchschnittlich 16,6 Prozent von 2021 bis 2026 erwartet.
Die Wachstumstreiber in der Medizintechnik sind nach Angaben von Spectaris weiterhin intakt. Dazu zählen Chancen aufgrund der demografischen Entwicklung insbesondere in Industrieländern sowie hohe Gesundheitsinvestitionen vieler Schwellenländer. Die Digitalisierung in der Branche wurde durch die Pandemie noch verstärkt; nun ändere sich als Folge auch das Geschäftsmodell der herstellenden Unternehmen von klassischer Gerätetechnik über Lösungsanbieter in der aktuellen Dekade hin zum Anbieter digitaler und ganzheitlicher Gesundheitslösungen in der kommenden Dekade. Der Weltmarkt der Medizintechnik wird bis 2025 nach konservativer Schätzung von Frost & Sullivan durchschnittlich jährlich um mehr als 6 Prozent auf dann einen Wert von 582 Mrd US-Dollar wachsen.
Die Wachstumsaussichten für die Bildverarbeitungsindustrie sind laut VDMA Machine Vision für die kommenden Jahre unverändert gut. 2022 werde die europäische Branche ein Umsatzplus von 7 Prozent erzielen. Der Trend nach "sehenden Maschinen" sei ungebrochen, in der Automatisierung sei die Bildverarbeitung eine Schlüsselkomponente und die Kombination aus Embedded Vision mit Deep Learning werde neue Wachstumsimpulse setzen.
Der Boom der Halbleiterindustrie werde anhalten: Die Beratungsgesellschaft McKinsey rechnet mit einem jährlichen Umsatzplus der Branche bis 2030 von 6 bis 8 Prozent. Marktforscher IC Insight rechnet mit einem Umsatzplus von 11 Prozent auf ein Rekordhoch von 680,6 Mrd Euro im laufenden Jahr, der Verband SIA rechnet mit 8,8 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Vor allem in China wird die Chipindustrie massiv ausgebaut. SIA prognostiziert, wenn China das starke Momentum der letzten Jahre mit einem durchschnittlichen Wachstum von 30 Prozent in den kommenden drei Jahren beibehält und die Wachstumsraten in anderen Regionen stabil bleiben, dann würde China bis 2024 nach den USA und Südkorea zum drittgrößten Chip-Markt werden. Der Markt der Halbleiterausrüster soll nach dem Rekordjahr 2021 auch im laufenden Jahr weiter wachsen, so der Verband SEMI. Die Umsätze werden 2022 von 103 Mrd US-Dollar 2021 voraussichtlich auf 114 Mrd US-Dollar steigen. Dabei soll das Segment Wafer-Fab-Equipment zweistellig auf etwa 99 Mrd US-Dollar zulegen, bevor 2023 ein leichter Rückgang um 0,5 Prozent erwartet wird. Auch das Back-End-Segment für Assembly und Packaging sowie Testequipment werden 2022 laut SEMI zum Wachstum beitragen, unter anderem getrieben von 5G-Anwendungen und High-Performance-Computing.
Angesichts des hohen Chipbedarfs in vielen Industrien, aber zugleich möglicher Handelskonflikte wollen Länder wie die USA oder die EU ihre eigenen Chipkapazitäten mittels Förderprogrammen erhöhen, um unabhängiger von der Versorgung aus dem Ausland zu werden. So plant die EU-Kommission mithilfe des European Chips Act, dass mittel- bis langfristig neue Chipfabriken in Europa entstehen und sich so der europäische Anteil an der weltweiten Chip-Produktion bis 2030 auf 20 Prozent verdoppelt. Die EU-Kommission will dafür rund 43 Mrd Euro mobilisieren, teils aus eigenem Haushalt, teils aus den Budgets der Mitgliedstaaten. Auch die USA wollen mit dem "CHIPS for America Act" 52 Mrd US-Dollar in den Aufbau der eigenen Chipfertigung investieren.
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie soll nach Angaben des Branchenverbands ZVEI 2022 ein Produktionswachstum von 4 Prozent verzeichnen. Die Kapazitätsauslastung in der Branche war zu Beginn des 1. Quartals 2022 mit 88,5 Prozent sehr hoch, auch die Auftragsreichweite sei mit 4,8 Produktionsmonaten historisch hoch. Allerdings belasteten Materialknappheiten und der Fachkräftemangel viele Unternehmen der Branche.
Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau rechnet der Industrieverband VDMA mit einem Produktionsplus im Jahr 2022 von erneut 7 Prozent. Die Branche sei mit einem hohen Auftragsbestand in das laufende Jahr gestartet, der für das gesamte Jahr Sicherheit gebe, aber angesichts Lieferengpässen nicht schnell abgearbeitet werden kann. Ein Treiber für die Branche ist die Elektromobilität und der deshalb steigende Bedarf an Produktionstechnik, zum Beispiel für Batteriezellen.
Für die Robotik-Industrie geht der VDMA-Fachverband Robotik und Automation davon aus, dass 2022 mit einem Branchenumsatz von 14,7 Mrd in Deutschland das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird. Voraussetzung sei, dass sich die Disruptionen in den Lieferketten nicht deutlich verstärkten, wie der Verband Ende 2021 meldete. In China sollen nach einem neuen Fünf-Jahres-Plan für die Robotik-Industrie Innovationen gezielt staatlich gefördert werden, um das Land zu einem führenden Standort für Robotertechnik zu machen. Bislang basiert die rasante Automation der chinesischen Industrie, so die internationale Federation of Robotics (IFR), hauptsächlich auf Lieferungen ausländischer Hersteller.
In der Automobilindustrie wird eine langsame Besserung erwartet: In Deutschland werde der Markt 2022 um etwa 7 Prozent auf 2,8 Mio Neuzulassungen wachsen, so der Verband VDA.
Für den Weltmarkt rechnet der VDA mit einem Plus von 4 Prozent auf etwa 75 Mio Fahrzeuge, der damit ein ähnliches Wachstum wie im Vorjahr aufweisen, aber 13 Prozent unter dem Rekordwert von 84 Mio Einheiten im Jahr 2017 liegen würde. Für die deutsche Automobilindustrie wird ein neuer "Zukunftsfonds" mit einem Volumen von 1 Mrd Euro aufgesetzt, um den Wandel zur Elektromobilität und mehr Digitalisierung zu fördern.
Bis 2035 wollen die ersten großen Autobauer aus dem Verbrennermotor aussteigen. Die Transformation könne neue Abhängigkeiten im Rohstoffmarkt bringen und zu deutlichen Preissteigerungen für wichtige Metalle führen. Der Halbleitermangel, der die Branche seit Monaten belastet, könnte nach Schätzungen von Chipherstellern bis weit ins laufende Jahr reichen bzw. erst 2023 in einer Balance zwischen Angebot und Nachfrage enden.
Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird von 2021 bis 2028 voraussichtlich um jährlich durchschnittlich 12,4 Prozent auf 6,6 Mrd US-Dollar wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen Grand View Research im Marktbericht vom Mai 2021. Eine wesentliche Rolle spielen hier die Weiterentwicklung von intelligenten Systemen sowie Initiativen für mehr Verkehrssicherheit, darunter "Vision Zero", bei denen Todesfälle im Straßenverkehr als inakzeptabel gelten. Im Segment der Geschwindigkeitsüberwachung mache die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) einen beträchtlichen Teil des Branchenumsatzes aus; hier wird eine solide Nachfrage bis 2028 prognostiziert. Ebenfalls wichtiger werden Dienstleistungen bzw. die Fähigkeit, End-to-End-Überwachung und -Wartungsservices anbieten zu können. Ziele wie mehr Verkehrssicherheit, autonomes Fahren, Energieeinsparungen und die Optimierung von Verkehrsflüssen liegt auch dem Markt für Vehicle-to-Everything (V2X) zugrunde. Hier werden von Marktforschern wie Astute Analytica ein CAGR von 33,8 Prozent von 2022 bis 2027 erwartet sowie eine Steigerung des Marktvolumens von 3,3 Mrd US-Dollar 2021 auf knapp 18,9 Mrd US-Dollar bis 2027. V2X ist eine Technologie für die Echtzeit-Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der Umgebung.
Das Transport-Komitee des Europäischen Parlaments verabschiedete im Juni 2021 ein Dokument, mit dem es die Strategie der EU-Kommission für mehr Verkehrssicherheit bestätigt: Demzufolge sollen bis 2030 Verletzungen und Todesfälle im Straßenverkehr um 50 Prozent reduziert, Kennzahlen (KPIs) für Verkehrssicherheit bis 2023 definiert und unterschiedliche Tempolimits in den EU-Staaten empfohlen werden. Mit Tempolimits könnten Verkehrslärm, Unfälle und der CO 2 -Ausstoß reduziert werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert ein innerörtliches Tempolimit von 30km / h bzw. 20 Meilen pro Stunde im angloamerikanischen System. Die Bundesregierung initiierte im Sommer 2021 eine Gesetzesänderung zur automatischen Kennzeichenerfassung, mit der die bisher bereits mögliche Erfassung für Fahndungen auf weitere Ermittlungszwecke ausgeweitet werden soll. Belgien will mit einem nationalen "Vision Zero"-Plan bis 2050 das Ziel erreichen, dass es keine Todesfälle im Straßenverkehr mehr gibt. Darüber hinaus soll die automatische Erfassung von Handynutzung am Steuer sowie die Installation von Kameras zur Abschnittskontrolle ermöglicht werden. Laut einer EU-Verordnung müssen ab 6. Juli 2022 alle neuen Fahrzeugtypen mit einem sog. Intelligent Speed Assistant (ISA) ausgestattet sein. Dieses Assistenzsystem soll mittels Sensor-Fusion zwischen Verkehrszeichenerkennung, Tempomat und Navigationssystem zu einer unterstützenden Tempobremse im Fahrzeug werden. Ab Juli 2024 wird ISA verpflichtend für alle Neuwagen. In den USA will das Verkehrsministerium mit einer neuen "Safe Systems"-Strategie die Verkehrsstatistik und -sicherheit verbessern. So sollen in den nächsten zwei Jahren neben Beratungen auch 5 Mrd US-Dollar Fördermittel bereitgestellt werden, damit in US-Staaten zum Beispiel Tempolimits eingeführt oder Pilotprogramme zum stärkeren Einsatz von Geschwindigkeitskameras gestartet werden können.
Die Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2022 wurde auf Basis der Konzernplanung erstellt.
Die Konzernplanung erfolgte im Herbst 2021 und somit vor dem Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Sanktionen. Daher sind diese Ereignisse sowie sich daraus ergebende mögliche Risiken nicht berücksichtigt.
Jenoptik hat seit dem 1. Quartal 2022 folgende berichtspflichtige Segmente: Advanced Photonic Solutions, Smart Mobility Solutions und Non-Photonic Portfolio Companies.
Im Rahmen der Neuaufstellung bündelt Jenoptik das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions. Dabei werden die bisherigen Divisionen Light & Optics sowie Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions verschmolzen und die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten, Aktivitäten herausgelöst. Diese Geschäftsaktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns zukünftig unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken geführt. Die bisherige Division Light & Safety wird zur Division Smart Mobility Solutions.
Den Ausgangspunkt bilden die Einzelplanungen der Divisionen sowie der operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt in die Konzernplanung einfließen. Mögliche Akquisitionen, Desinvestitionen (unabhängig von VINCORION) sowie Wechselkursschwankungen wurden in der Planung nicht berücksichtigt.
Das System der Top-Steuerungsgrößen umfasst die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge, Auftragseingang, Cash-Conversion-Rate und Investitionen. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.
Mit der strategischen Agenda 2025 "More Value" setzen wir auf nachhaltiges profitables Wachstum in den photonischen Kernmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik und Smart Mobility. Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern soll fortgeführt und weiter beschleunigt werden.
In der Division Advanced Photonic Solutions geht der Jenoptik-Konzern 2022 insgesamt von einer anhaltend positiven Entwicklung des Geschäfts aus. Dazu beitragen sollen die Intensivierung unserer Geschäftsaktivitäten als weltweit aktiver Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren, die Fokussierung auf die Hauptabsatzmärkte, die Erweiterung der globalen Präsenz sowie innovative Produkte und ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen. Zudem werden die erstmalig ganzjährig konsolidierte Jenoptik Medical (vormals BG Medical) und die SwissOptic-Gruppe einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum leisten. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt gehen Marktbeobachter und wichtige Kunden im laufenden Jahr von einer anhaltend hohen Nachfrage aus. Hier sollte die Division von ihrem Angebot an optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Im Bereich Biophotonics (Medizintechnik & Life Science) sollen die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut und neue Kunden gewonnen werden. Durch die o. g. Akquisition kann Jenoptik das Medizintechnikgeschäft in diesem attraktiven Markt in etwa verdoppeln. Im Bereich Industrial Solutions geht die Division von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus. Für den Bereich Optical Test & Measurement wird ebenfalls von einem spürbaren Wachstum ausgegangen. Die positive Entwicklung der Division Advanced Photonic Solutions wird durch das Angebot sowohl an optischen Lösungen für die Informations- und Kommunikationstechnologie als auch für Anwendungen im Bereich der Virtual and Augmented Reality unterstützt.
Die Division Advanced Photonic Solutions wird im laufenden Geschäftsjahr in ihre operative Leistungsfähigkeit und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen und den Prozess der Internationalisierung fortzusetzen.
Für das Geschäftsjahr 2022 geht der Vorstand für die Division Smart Mobility Solutions von einer stabilen bis leicht positiven Entwicklung aus. Gestützt werden soll diese durch neue Produkte, Investitionen in den Ausbau des Kundenportfolios und eine vielversprechende Projektpipeline. Darüber hinaus sollen das lokale Projektmanagement und die Service-Strukturen gestärkt und so die direkte Kundenbetreuung weiter verbessert werden.
Die bisherigen Optimierungen im Vertrieb und im Partnernetzwerk zeigen positive Ergebnisse, auch angesichts der weltweiten Pandemie. Lieferketten und Sicherheitsverfahren werden weiterhin genau überwacht. Durch Optimierung der Produktpipeline auch in Form neuer Geschäftsmodelle wie Software as a Service und ein breiteres Angebot in der Wertschöpfungskette soll der Anteil der wiederkehrenden Umsatzbeiträge in der Division erhöht werden. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik in der Division Smart Mobility Solutions Wachstumsimpulse vor allem in der Region Europa und im arabischen und pazifischen Raum.
Die Geschäftsentwicklung der Non-Photonic Portfolio Companies war 2021 immer noch von den Effekten der COVID-19-Pandemie, aber auch von strukturellen Veränderungen in der Automobilindustrie geprägt. 2022 gehen wir von einer positiven Entwicklung des Segments aus.
Dabei erwarten wir insbesondere für das Geschäft im Bereich Automation & Integration im laufenden Geschäftsjahr Wachstum. Für den Bereich der Messtechnik gehen wir 2022 davon aus, dass sich die Effekte der implementierten Restrukturierungsmaßnahmen wie geplant positiv auswirken.
Aufgrund des guten Auftragseingangs im 4. Quartal 2021 und im Gesamtjahr 2021, des hohen Auftragsbestands und des anhaltend vielversprechenden Geschäftsverlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterbereich, ist der Vorstand optimistisch, im Geschäftsjahr 2022 weiteres profitables Wachstum zu erzielen.
Die Prognose wird für die fortgeführten Geschäftsbereiche gegeben.
Neben dem organischen Wachstum in den Divisionen werden auch die erstmalig ganzjährig konsolidierten Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe zur positiven Entwicklung beitragen. Unsicherheiten ergeben sich derzeit aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und den unter anderem damit verbundenen Lieferengpässen, auch wenn wir zuversichtlich sind, diese gut managen zu können. Voraussetzung für das geplante Wachstum ist aber auch weiterhin, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen sowie weitere rahmenpolitische Entwicklungen in unseren Absatzmärkten.
Größere Portfolioänderungen wurden in den Prognoseaussagen nicht berücksichtigt.
Jenoptik erwartet 2022 inklusive Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe für die fortgeführten Geschäftsbereiche ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent (Umsatz 2021: 750,7 Mio Euro).
Aktuell rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahres-EBITDA ohne Einmaleffekte (2021: 125,2 Mio Euro (ohne Einmaleffekte) / 155,7 Mio Euro (inkl. Einmaleffekte)). Die EBITDA-Marge soll bei ca. 18 Prozent (2021: 16,7 Prozent (ohne Einmaleffekte) / 20,7 Prozent (inkl. Einmaleffekte)) liegen. Es wird angestrebt, die Prognose im Jahresverlauf zu präzisieren.
Der Auftragseingang wird auch von Großaufträgen vor allem in der Division Smart Mobility Solutions und zunehmend auch bei den Non-Photonic Portfolio Companies beeinflusst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten die fortgeführten Geschäftsbereiche neue Aufträge in Höhe von 936,7 Mio Euro und verfügten damit, vor allem nach einem starken 4. Quartal, zum Jahresende 2021 über eine gute Auftragsbasis. Aufgrund des sehr hohen Auftragseingang 2021, in dem sich auch Vorzieheffekte widerspiegeln, geht der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr 2022 davon aus, dass der Auftragseingang diesen sehr hohen Wert nicht erneut erreichen und leicht unter dem Wert von 2021 liegen wird.
Zu beachten ist auch, dass die fortgeführten Geschäftsbereiche zum Jahresende 2021 über Kontrakte in Höhe von 135,1 Mio Euro verfügten, die nicht im Auftragseingang und -bestand enthalten sind. 85,9 Prozent des zum 31. Dezember 2021 ausgewiesenen Auftragsbestands sollen 2022 umsatzwirksam werden.
2022 geht die Division Advanced Photonic Solutions davon aus, inklusive der Beiträge von Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe, beim Umsatz im mittleren zweistelligen Prozentbereich zu wachsen. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Vorjahresbasis, d.h. ohne Einmaleffekte im Zusammenhang mit den 2020 erfolgten Akquisitionen, analog zum Umsatz zulegen.
Auch die Division Smart Mobility Solutions will 2022 weiter zulegen, der Umsatzanstieg soll sich im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen. Das EBITDA soll leicht über dem Vorjahresniveau liegen.
Die Non-Photonic Portfolio Companies erwarten einen Umsatzzuwachs im unteren zweistelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll stärker als der Umsatz wachsen.
Im Geschäftsjahr 2022 geht Jenoptik davon aus, dass die Investitionen der fortgeführten Geschäftsbereiche deutlich über dem Vorjahresniveau (2021: 49,9 Mio Euro) liegen werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Divisionen fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden, zum Beispiel durch den Bau der neuen Reinraum-Fabrik in Dresden.
Bei der Cash-Conversion-Rate (Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA) rechnen wir 2022 mit einem Wachstum auf 45 bis 55 Prozent (31.12.2021: 27,7 Prozent).
Ungeachtet der derzeitigen extremen geopolitischen Unsicherheiten strebt der Vorstand für die Zukunft neben der Finanzierung des weiteren Wachstums weiterhin eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Eine solide Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Auffassung des Vorstands für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von weiteren Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.
Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt bzw. sich weiter verschärft oder sich die den Aussagen zugrundeliegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung insbesondere im Zusammenhang mit der Corona-Ausbreitung, Risiken der Märkte sowie geopolitischen Risiken, insbesondere dem Ukraine-Krieg und den damit zusammenhängenden Sanktionen als unzutreffend erweisen.
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| Ist 2021 | Prognose 2022 (ohne größere Portfolioänderungen) | |
|---|---|---|
| Umsatz | 750,7 | Wachstum von mindestens 20 Prozent |
| Advanced Photonic Solutions | 525,6 2 | Wachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich |
| Smart Mobility Solutions | 110,1 2 | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 111,3 2 | Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich |
| EBITDA / EBITDA-Marge | 155,7 / 20,7 % | |
| EBITDA / EBITDA-Marge (ohne Einmaleffekte aus Akquisitionen von TRIOPTICS und INTEROB) | 125,2 / 16,7 % | Deutliches Wachstum / ca. 18 Prozent |
| Advanced Photonic Solutions | 117,9 2, 3 | Wachstum analog zum Umsatz |
| Smart Mobility Solutions | 19,2 2 | Leicht über dem Vorjahresniveau |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 1,5 2 | Wachstum stärker als der Umsatz |
| Auftragseingang | 936,7 | Leicht unter Vorjahr |
| Cash-Conversion-Rate | 27,7 % | Zwischen 45 und 55 Prozent |
| Investitionen 1 | 49,9 | Deutlich über Vorjahresniveau |
1 ohne Finanzanlageinvestitionen
2 Segmentangaben sind Simulationen
3 ohne Einmaleffekte im Zusammenhang mit den 2020 erfolgten Akquisitionen
Der Jenoptik-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr 2022 mit der Umsetzung seiner strategischen Agenda 2025 beginnen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf drei photonische Kernmärkte steht. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk auch weiterhin auf profitables Wachstum. Nach unserer Einschätzung werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte sowie effizientere und schnellere Prozesse zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen. Durch die nach wie vor gute Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur verfügt Jenoptik nach Einschätzung des Vorstands über ausreichend Handlungsspielraum, um sowohl das weitere organische als auch das anorganische Wachstum zu finanzieren.
Die Erreichung unserer Ziele ist abhängig von der Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und damit zusammenhängenden Sanktionen.
Der Vorstand ist für das Geschäftsjahr 2022 aufgrund der erfreulichen Auftragseingangsentwicklung im 4. Quartal 2021, des vorliegenden Auftragsbestands und des anhaltend vielversprechenden Verlaufs im photonischen Kerngeschäft positiv gestimmt und geht im laufenden Geschäftsjahr von einem Umsatzwachstum um mindestens 20 Prozent aus. Neben organischem Wachstum in den Divisionen werden auch die erstmalig ganzjährig konsolidierten Jenoptik Medical und die Swiss-Optic-Gruppe wesentlich zum Wachstum beitragen. Die EBITDA-Marge des Konzerns (fortgeführte Geschäftsbereiche) soll bei ca. 18 Prozent liegen.
Auch 2022 werden wir einen wesentlichen Teil unserer Mittel in den Ausbau des internationalen Vertriebsnetzes und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements werden mögliche Akquisitionen intensiv geprüft, Desinvestitionen werden auch weiterhin nicht ausgeschlossen.
Auf Basis des Kenntnisstandes zum Zeitpunkt der Berichtserstellung erwartet der Vorstand 2022 eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.
Jena, 16. März 2022
JENOPTIK AG
Der Vorstand
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| in TEUR | Verweise | 1.1. -31.12.2021 | 1.1. - 31.12.2020 1 |
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | |||
| Umsatzerlöse | 4.1 | 750.717 | 615.466 |
| Umsatzkosten | 4.2 | 493.814 | 390.718 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 256.903 | 224.749 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 4.3 | 38.886 | 39.420 |
| Vertriebskosten | 4.4 | 89.693 | 77.096 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 4.5 | 53.462 | 53.854 |
| Wertminderungserträge und -aufwendungen | 4.7 | - 1.151 | 4.090 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4.8 | 50.747 | 16.504 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 4.9 | 16.309 | 27.574 |
| EBIT | 108.148 | 47.397 | |
| Beteiligungsergebnis | 4.10 | 592 | 1.640 |
| Finanzerträge | 4.11 | 4.972 | 3.742 |
| Finanzaufwendungen | 4.11 | 11.164 | 10.521 |
| Finanzergebnis | - 5.600 | - 5.139 | |
| Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 102.548 | 42.258 | |
| Ertragsteuern | 4.12 | - 9.689 | - 8.223 |
| Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 92.859 | 34.035 | |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | |||
| Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | 4.13 | - 8.520 | 8.696 |
| Konzern | |||
| Ergebnis nach Steuern | 84.339 | 42.731 | |
| Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile | 4.14 | 2.341 | 963 |
| Ergebnis der Aktionäre | 4.15 | 81.998 | 41.769 |
| Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert = verwässert) | 4.15 | 1,43 | 0,73 |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Euro (unverwässert = verwässert) | 1,58 | 0,58 |
1 Anpassung Vorjahr aufgrund des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION
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| in TEUR | Verweise | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 84.339 | 42.731 | |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 5.16 | 4.974 | - 2.620 |
| Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen | 5.18 | 6.986 | - 2.096 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente | 17 | - 1.375 | |
| Ertragsteuern | - 2.029 | 851 | |
| Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 5.16 | 17.998 | - 7.207 |
| Cashflow Hedge | 8.2 | - 2.253 | 3.987 |
| Unterschied aus Währungsumrechnung | 2.3 | 21.014 | - 11.328 |
| Ertragsteuern | - 763 | 134 | |
| Summe der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen | 22.972 | - 9.827 | |
| Gesamtergebnis | 107.311 | 32.904 | |
| Davon entfallen auf: | |||
| Nicht beherrschende Anteile | 2.965 | 889 | |
| Aktionäre | 104.346 | 32.015 |
Aktiva
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| in TEUR | Verweise | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 1.110.770 | 848.943 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.1 | 753.247 | 487.075 |
| Sachanlagen | 5.2 / 5.4 | 266.656 | 263.499 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 5.3 | 3.638 | 4.175 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen | 5.5 | 14.328 | 13.410 |
| Finanzanlagen | 5.6 | 2.987 | 2.926 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 5.7 | 6.555 | 3.276 |
| Latente Steuern | 4.12 | 63.360 | 74.583 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 646.271 | 489.900 | |
| Vorräte | 5.9 | 200.213 | 191.406 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 5.10 | 120.475 | 138.010 |
| Vertragsvermögenswerte | 5.11 | 81.414 | 74.735 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 5.12 | 19.582 | 6.492 |
| Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 5.13 | 11.439 | 10.958 |
| Kurzfristige Finanzanlagen | 5.14 | 1.555 | 4.894 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 5.15 | 54.817 | 63.405 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 4.13 | 156.777 | 0 |
| Summe Aktiva | 1.757.041 | 1.338.843 | |
| Passiva | |||
| in TEUR | Verweise | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| Eigenkapital | 5.16 | 780.659 | 689.391 |
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 | |
| Kapitalrücklage | 194.286 | 194.286 | |
| Andere Rücklagen | 424.705 | 334.668 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 5.17 | 12.849 | 11.618 |
| Langfristige Schulden | 503.102 | 233.029 | |
| Pensionsverpflichtungen | 5.18 | 9.379 | 35.178 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 5.20 | 17.886 | 17.039 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 5.22 | 448.746 | 138.410 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 5.23 | 2.350 | 29.545 |
| Latente Steuern | 4.12 | 24.741 | 12.858 |
| Kurzfristige Schulden | 473.279 | 416.423 | |
| Ertragsteuerrückstellungen | 5.19 | 6.949 | 2.624 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 5.20 | 39.907 | 52.482 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 5.22 | 148.993 | 130.871 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 5.24 | 94.221 | 89.747 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 5.25 | 47.323 | 46.274 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 5.26 | 22.023 | 75.327 |
| Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 5.27 | 20.249 | 19.098 |
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 4.13 | 93.613 | 0 |
| Summe Passiva | 1.757.041 | 1.338.843 |
scrollen
| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 102.548 | 42.258 |
| Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 8.230 | 10.977 |
| Ergebnis vor Steuern | 94.318 | 53.235 |
| Finanzerträge und Finanzaufwendungen | 6.997 | 7.716 |
| Nicht operatives Beteiligungsergebnis | - 628 | 0 |
| Abschreibungen | 54.179 | 50.879 |
| Wertminderungen / Wertaufholungen von Anlagevermögen 1 | 22.357 | 1.459 |
| Gewinne / Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten | - 3.858 | - 895 |
| Erträge / Aufwendungen aus Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten | - 30.509 | - 476 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | - 2.158 | - 175 |
| Veränderung Rückstellungen | 1.638 | - 4.785 |
| Veränderung Working Capital | - 35.786 | - 3.736 |
| Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden | 1.720 | - 934 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen | 108.271 | 102.288 |
| Ertragsteuerzahlungen | - 10.237 | - 12.540 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 98.034 | 89.748 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | - 15.934 | - 16.811 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen | 686 | 3.312 |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | - 30.229 | - 26.489 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich veräußerter Zahlungsmittel | 7.586 | 0 |
| Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel | - 379.963 | - 220.382 |
| Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | 197 | 89.900 |
| Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | - 1.564 | - 20.000 |
| Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen Finanzanlagen | 6.036 | 626 |
| Auszahlungen für Investitionen in sonstige Finanzanlagen | - 619 | - 405 |
| Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge | 184 | 1.805 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | - 413.621 | - 188.443 |
| Dividende an Anteilseigner des Mutterunternehmens | - 14.310 | - 7.441 |
| Dividende an nicht beherrschende Anteile | - 1.749 | - 985 |
| Auszahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 0 | - 1.711 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten | 548.559 | 177.686 |
| Auszahlungen für die Tilgung von Krediten | - 208.088 | - 86.073 |
| Auszahlungen für Leasing | - 13.732 | - 12.259 |
| Veränderung der Konzernfinanzierung | 945 | - 537 |
| Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen | - 7.420 | - 4.964 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 304.205 | 63.716 |
| Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - 11.383 | - 34.980 |
| Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des aufgegebenen Geschäftsbereichs | - 46 | 0 |
| Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2.871 | - 737 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus Erstkonsolidierung und Bewertung | - 30 | 97 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 63.405 | 99.025 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 54.817 | 63.405 |
1 inklusive Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gemäß IFRS 5
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| in TEUR | Verweise | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Kumulierte Gewinne |
|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2020 | 148.819 | 194.286 | 326.456 | |
| Periodenergebnis | 4.14/4.15 | 41.769 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 2.3/5.16/5.18/8.2 | |||
| Gesamtergebnis | 41.769 | |||
| Änderungen des Konsolidierungskreises | 2.1/2.4 | |||
| Erwerb nicht beherrschender Anteile | - 1.565 | |||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 7.441 | |||
| Übrige Veränderungen | - 23 | |||
| Stand am 31.12.2020 | 148.819 | 194.286 | 359.196 | |
| Stand am 1.1.2021 | 148.819 | 194.286 | 359.196 | |
| Periodenergebnis | 4.14/4.15 | 81.998 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 2.3/5.16/5.18/8.2 | |||
| Gesamtergebnis | 81.998 | |||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | |||
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne | - 257 | |||
| Stand am 31.12.2021 | 148.819 | 194.286 | 426.627 |
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| in TEUR | Erfolgsneutral bewertete Eigenkapitalinstrumente | Cashflow Hedge |
|---|---|---|
| Stand am 1.1.2020 | 882 | - 1.890 |
| Periodenergebnis | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - 965 | 2.787 |
| Gesamtergebnis | - 965 | 2.787 |
| Änderungen des Konsolidierungskreises | ||
| Erwerb nicht beherrschender Anteile | ||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | ||
| Übrige Veränderungen | ||
| Stand am 31.12.2020 | - 83 | 897 |
| Stand am 1.1.2021 | - 83 | 897 |
| Periodenergebnis | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - 3 | - 1.557 |
| Gesamtergebnis | - 3 | - 1.557 |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | ||
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne | ||
| Stand am 31.12.2021 | - 86 | - 659 |
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| in TEUR | Kumulierte Währungsdifferenzen | Versicherungsmathematische Effekte | Den Aktionären der JENOPTIK AG zustehendes Eigenkapital | Nicht beherrschende Anteile |
|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2020 | 8.000 | - 21.765 | 654.788 | 656 |
| Periodenergebnis | 41.769 | 963 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - 9.918 | - 1.658 | - 9.754 | - 73 |
| Gesamtergebnis | - 9.918 | - 1.658 | 32.015 | 889 |
| Änderungen des Konsolidierungskreises | 10.218 | |||
| Erwerb nicht beherrschender Anteile | - 1.565 | - 146 | ||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 7.441 | |||
| Übrige Veränderungen | - 23 | |||
| Stand am 31.12.2020 | - 1.918 | - 23.423 | 677.774 | 11.617 |
| Stand am 1.1.2021 | - 1.918 | - 23.423 | 677.774 | 11.617 |
| Periodenergebnis | 81.998 | 2.341 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 18.562 | 5.346 | 22.348 | 624 |
| Gesamtergebnis | 18.562 | 5.346 | 104.346 | 2.965 |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | - 1.733 | ||
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne | 257 | 0 | ||
| Stand am 31.12.2021 | 16.644 | - 17.820 | 767.811 | 12.849 |
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| in TEUR | Gesamt | |
|---|---|---|
| Stand am 1.1.2020 | 655.444 | Stand am 1.1.2020 |
| Periodenergebnis | 42.731 | Periodenergebnis |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - 9.827 | Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
| Gesamtergebnis | 32.904 | Gesamtergebnis |
| Änderungen des Konsolidierungskreises | 10.218 | Änderungen des Konsolidierungskreises |
| Erwerb nicht beherrschender Anteile | - 1.711 | Erwerb nicht beherrschender Anteile |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 7.441 | Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) |
| Übrige Veränderungen | - 23 | Übrige Veränderungen |
| Stand am 31.12.2020 | 689.391 | Stand am 31.12.2020 |
| Stand am 1.1.2021 | 689.391 | Stand am 1.1.2021 |
| Periodenergebnis | 84.339 | Periodenergebnis |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 22.972 | Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
| Gesamtergebnis | 107.311 | Gesamtergebnis |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 16.043 | Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) |
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne | 0 | Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in kumulierte Gewinne |
| Stand am 31.12.2021 | 780.659 | Stand am 31.12.2021 |
Das Mutterunternehmen ist die JENOPTIK AG, Jena, Deutschland, eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena in der Abteilung B unter der Nummer 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird unter anderem im TecDax und SDax geführt.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Technologie-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" ab Seite 245 zu finden. Die Unternehmen, welche die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB in Anspruch genommen haben, sind im Abschnitt "Sonstige Pflichtangaben und ergänzende Angaben nach HGB" angegeben.
Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG wurde für das Jahr 2021 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können. Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.
Das Geschäftsjahr der JENOPTIK AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Gesamtergebnisrechnung und in der Bilanz einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt.
Die folgenden IFRS werden im Konzernabschluss im Geschäftsjahr 2021 erstmalig angewendet:
Änderungen an IFRS 4: Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung des IFRS 9. IFRS 4 ist auf den Konzern nicht anwendbar. Die Änderung hat daher keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze - Phase 2. Im August 2020 hat das IASB Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 im Hinblick auf die Reform der Referenzzinssätze beschlossen. Die Änderungen sehen vorübergehende Erleichterungen vor, wenn ein Referenzzinssatz (IBOR) durch einen alternativen nahezu risikofreien Zinssatz (RFR) ersetzt wird und dies Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung hat.
Die Änderungen sind für Geschäftsjahre ab 1. Januar 2021 anzuwenden. Es liegen keine Finanzinstrumente in Sicherungsgeschäften vor, die an den IBOR als Referenzzins gebunden sind. Die Änderungen haben insofern keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2021.
Änderungen an IFRS 16: Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19 nach dem 30. Juni 2021. Im M ärz 2021 verlängerte das IASB die Gültigkeit der Änderung zu IFRS 16, welche dem Leasingnehmer die Erleichterungsoption einräumt, bei der Beurteilung, ob ein Zugeständnis im Zusammenhang mit COVID-19 nach IFRS 16 eine Modifikation des Leasingverhältnisses darstellt, zu verzichten. Stattdessen können Leasingnehmer solche Mietzugeständnisse in gleicher Weise bilanzieren, wie wenn es sich nicht um eine Modifikation des Leasingvertrags handeln würde.
Die Änderungen sind ab 1. Juli 2021 anzuwenden. Da es bei den Gesellschaften des Jenoptik-Konzerns keine Mietzugeständnisse im Kontext von COVID-19 gab, ist die optionale Erleichterung nicht anwendbar, sodass die Änderung keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss hat.
Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten und von der EU übernommenen Änderungen an Standards sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden von Jenoptik im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nicht berücksichtigt. Der Konzern beabsichtigt keine vorzeitige Anwendung dieser Standards.
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angabe der Rechnungslegungsmethoden. Gemäß der im Februar 2021 durch das IASB veröffentlichten Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 sind zukünftig lediglich wesentliche Rechnungslegungsmethoden im Anhang darzustellen. Damit sollen in Zukunft irrelevante Informationen entfallen und unternehmensspezifische Ausführungen anstelle von standardisierten Ausführungen im Vordergrund stehen. Die Änderungen enthalten weiterhin Leitlinien und erläuternde Beispiele, die die Beurteilung, wann Informationen zu Rechnungslegungsmethoden als wesentlich einzustufen sind, erleichtern sollen.
Die Änderungen am IAS 1 sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, welche am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Der Umfang der Anhangangaben zu Rechnungslegungsmethoden im Konzernabschluss von Jenoptik wird sich den Anforderungen entsprechend ändern.
Änderungen an IAS 8: Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen. Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 8 veröffentlicht, mit denen eine neue Definition für rechnungslegungsbezogene Schätzungen eingeführt wurde. Die Änderungen präzisieren, inwiefern sich Schätzungsänderungen von Änderungen der Rechnungslegungsmethoden und Fehlerkorrekturen unterscheiden.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Sie sind auf Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Rechnungslegungsmethoden anzuwenden, die zu oder nach Beginn dieses Geschäftsjahres erfolgen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Jenoptik erwartet keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IAS 16: Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 16 veröffentlicht. Danach wird es Unternehmen künftig nicht mehr gestattet sein, Erlöse aus dem Verkauf von Gütern, die produziert werden, während eine Sachanlage zu ihrem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Sachanlage abzuziehen. Stattdessen sind diese Erlöse zusammen mit den Kosten für die Herstellung dieser Güter in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, und sind rückwirkend auf Sachanlagen anzuwenden, die in der Berichtsperiode der erstmaligen Anwendung in einen betriebsbereiten Zustand gebracht wurden. Jenoptik geht davon aus, dass die Änderungen keine oder keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 37 veröffentlicht, um zu konkretisieren, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag belastend oder verlustbringend ist, zu berücksichtigen hat. Die Änderung stellt auf Kosten ab, die sich direkt auf den Vertrag beziehen (directly related cost approach). Die Kosten im Zusammenhang mit der Erfüllung von Verträgen über die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen umfassen sowohl die direkt zurechenbaren (inkrementellen) Kosten der Vertragserfüllung als auch Gemeinkosten, die sich unmittelbar auf Tätigkeiten zur Vertragserfüllung beziehen. Allgemeine Verwaltungskosten stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Vertrag und fallen somit nicht unter die Vertragserfüllungskosten, es sei denn, eine Weiterbelastung an den Kunden ist im Vertrag ausdrücklich vorgesehen.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Da die derzeitige Bilanzierungsmethode bereits den Konkretisierungen an IAS 37 entspricht, erwartet Jenoptik keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IFRS 3 veröffentlicht. Mit den Änderungen wird der Verweis auf das 1989 veröffentlichte Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen durch einen Verweis auf das im März 2018 veröffentlichte Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung ersetzt, ohne die bestehenden Regelungen des Standards signifikant zu ändern.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, und sind prospektiv anzuwenden. Jenoptik erwartet keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018 - 2020) - Änderungen an IAS 41: Besteuerung bei Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert. IAS 41 ist auf den Konzern nicht anwendbar. Die Änderung wird daher keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018 - 2020) - Änderungen an IFRS 1: Tochterunternehmen als Erstanwender. Im Rahmen seines jährlichen Verbesserungsverfahrens an den IFRS für den Zyklus 2018-2020 hat das IASB eine Änderung an IFRS 1 vorgenommen. Die Änderung gestattet Tochterunternehmen, die Paragraph D16(a) des IFRS 1 anwenden, kumulierte Umrechnungsdifferenzen auf der Grundlage der vom Mutterunternehmen ausgewiesenen Beträge zu bewerten, ausgehend von dem Zeitpunkt, zu dem das Mutterunternehmen auf IFRS umgestellt hat. Diese Änderung gilt auch für assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die IFRS 1.D16(a) anwenden.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Da der Jenoptik-Konzern bereits nach IFRS bilanziert, haben die Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018 - 2020) - Änderungen an IFRS 9: Gebühren beim 10 %-Barwerttest in Bezug auf die Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten. Durch die Änderung am IFRS 9 wird klargestellt, welche Gebühren ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob die Bedingungen einer neuen oder modifizierten finanziellen Verbindlichkeit wesentlich von denjenigen der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit abweichen, zu berücksichtigen hat. Dazu zählen nur Gebühren, die zwischen dem Kreditnehmer und dem Kreditgeber gezahlt oder erhalten wurden, einschließlich solcher, die entweder vom Kreditnehmer oder vom Kreditgeber im Namen des jeweils anderen gezahlt oder erhalten wurden.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Jenoptik geht davon aus, dass die Änderungen keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018 - 2020) - Änderungen an IFRS 16: Leasinganreize. Mit der Änderung wird die Darstellung der Erstattung von Mietereinbauten durch den Leasinggeber aus dem erläuternden Beispiel 13 zu IFRS 16 entfernt, um Verwirrungen in Bezug auf die Behandlung von Leasinganreizen zu beseitigen, die sich aus der Darstellung von Leasinganreizen in diesem Beispiel ergeben könnten.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Jenoptik erwartet keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Standards wurden von der EU noch nicht übernommen.
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig. Im Januar und im Juli 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 1 veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig zu präzisieren. Diese Änderungen beziehen sich unter anderem auf die Klassifizierung bei Vorliegen von finanziellen Bedingungen (Covenants). Für die Einstufung von Schulden sind demnach die Rechte des berichtenden Unternehmens am Abschlussstichtag maßgeblich. Eine Schuld ist als langfristig einzustufen, wenn das Unternehmen über das Recht verfügt, die Erfüllung der Schuld um mindestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben unter Berücksichtigung der Verhältnisse bzw. der Erwartungen am jeweiligen Stichtag.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Basierend auf den Anpassungen am Standard kann eine abweichende Klassifizierung und eine damit einhergehende Umgliederung bestehender Verbindlichkeiten im Jenoptik-Konzern erforderlich sein.
Änderungen an IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen. Im Mai 2021 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 12, die festlegen, wie ein Unternehmen Ertragsteuern einschließlich latenter Steuern bilanziert. Unter bestimmten Umständen sind Unternehmen von der Erfassung latenter Steuern befreit, wenn sie Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erstmalig erfassen. Bislang bestand Unsicherheit darüber, ob die Befreiung für Transaktionen im Kontext von Leasingverhältnissen und Rückbauverpflichtungen Anwendung findet. Durch die Änderungen wird klargestellt, dass diese Befreiung nicht gilt und dass Unternehmen latente Steuern auf solche Transaktionen erfassen müssen.
Die Änderung gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wobei eine vorzeitige Anwendung zulässig ist. Jenoptik erwartet keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
IFRS 17: Versicherungsverträge. Der Standard ist auf den Konzern nicht anwendbar und wird daher keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.
Die Erstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, erfordert bei einigen Posten, Annahmen zu treffen, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.
Die zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Dabei ergeben sich für den Ersteller des Konzernabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie bestehen erhöhte Unsicherheiten in Bezug auf Schätzungen und Risiken im Hinblick auf wesentliche Buchwertanpassungen. Die zur Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses getroffenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:
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| ― | die Annahmen und Parameter zur Bewertung der im Rahmen von Kaufpreisallokationen identifizierten immateriellen Vermögenswerte (vgl. Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175), |
| ― | die Bewertung von bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen (vgl. Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175 sowie "Finanzinstrumente" ab Seite 228), |
| ― | die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zur Bewertung von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten oder Veräußerungsgruppen und aufgegebenen Geschäftsbereichen (vgl. Abschnitt "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen und aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 185), |
| ― | die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen - insbesondere aus Verlustvorträgen - bei der Bewertung aktiver latenter Steuern (vgl. Abschnitt "Ertragsteuern" ab Seite 193), |
| ― | die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte auch unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie (vgl. Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte" ab Seite 197), |
| ― | die Beurteilung der Werthaltigkeit von langfristigen Vermögenswerten gemäß IAS 36 insbesondere hinsichtlich der prognostizierten Cashflows auch unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie (vgl. Abschnitt "Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten" ab Seite 181), |
| ― | die Beurteilung der technischen Realisierbarkeit und des künftigen wirtschaftlichen Nutzens insbesondere hinsichtlich der prognostizierten Cashflows aus Entwicklungsprojekten bei der Aktivierung von Entwicklungskosten nach IAS 38 (vgl. Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte" ab Seite197), |
| ― | die Festlegung von Nutzungsdauern bei der Bewertung immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen (vgl. Abschnitt "Immaterielle Vermögenswerte" ab Seite 197 und Abschnitt "Sachanlagen" ab Seite 201), |
| ― | die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der Ausübung von Verlängerungs-, Kauf- oder Kündigungsoptionen zur Bewertung der Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 (vgl. Abschnitt "Leasing" ab Seite 203), |
| ― | die Methode der Vorratsbewertung sowie die Festlegung von Bewertungsroutinen und Abschlägen (vgl. Abschnitt "Vorräte" ab Seite 206), |
| ― | die Einschätzung von erwarteten Verlusten im Rahmen der Bewertung von Vertragsvermögenswerten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vgl. Abschnitt "Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten" ab Seite 185 sowie "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ab Seite 207), |
| ― | die versicherungsmathematischen Parameter zur Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (vgl. Abschnitt "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" ab Seite 186), |
| ― | die Annahmen und Methoden der Bewertung sonstiger Rückstellungen - beispielsweise für Garantieverpflichtungen und versicherungsmathematische Parameter von Personalrückstellungen (vgl. Abschnitt "Sonstige Rückstellungen" ab Seite 218), und |
| ― | die Identifikation der separaten Leistungsverpflichtungen sowie die Allokation des Transaktionspreises (vgl. Abschnitt "Umsatzerlöse" ab Seite 187). |
In den Konzernabschluss werden neben der JENOPTIK AG alle wesentlichen Tochterunternehmen voll einbezogen. Die Anteilsbesitzliste ist im Anhang im Abschnitt "Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns" ab Seite 245 dargestellt.
Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 47 (i.Vj. 49) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften enthalten. Davon haben 12 (i.Vj.14) ihren Sitz im Inland und 35 (i.Vj. 35) im Ausland.
Weiterhin werden 3 Unternehmen (i.Vj. 3) nach der at-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Mit dem Closing am 30. November 2021 übernahm Jenoptik die BG Medical Applications GmbH und die SwissOptic-Gruppe. Weitere Informationen sind im Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175 enthalten.
Im Rahmen der Veräußerung des nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen wurden alle Geschäftsanteile an der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz, verkauft und die Entkonsolidierung der Gesellschaft vorgenommen.
Im Geschäftsjahr 2021 fanden mehrere konzerninterne Verschmelzungen statt. Zudem wurden zwei nicht operative Gesellschaften aufgelöst. Auswirkungen auf den Konzern haben sich aus den Verschmelzungen und Auflösungen nicht ergeben.
Die Tochterunternehmen in der untenstehenden Tabelle haben eine materielle Beteiligung nicht beherrschender Gesellschafter. Darüber hinaus haben weitere Unternehmen nicht wesentliche Beteiligungen nicht beherrschender Gesellschafter. Die entsprechenden Minderheitsbeteiligungen können der Anteilsbesitzliste ab Seite 245 entnommen werden.
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| Name | Sitz der Gesellschaft | Nicht beherrschende Anteile |
|---|---|---|
| JENOPTIK Korea Corporation Ltd. | Korea | 33,34 |
| Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd. | China | 49,00 |
| Trioptics Hong Kong Limited (über Trioptics China) | Hong Kong | 49,00 |
| Trioptics Japan Co., Ltd. | Japan | 38,75 |
| Trioptics Korea Co., Ltd. | Korea | 40,00 |
| TRIOPTICS TAIWAN LTD. | Taiwan | 49,00 |
Die Tabelle auf Seite 174 fasst die Finanzinformationen der Tochterunternehmen mit wesentlichen Minderheitsgesellschaftern basierend auf ihren Einzelabschlüssen inklusive IFRS-Anpassungen sowie Effekten aus der Kaufpreisallokation zusammen. Effekte aus der Konsolidierung wurden nicht berücksichtigt. Die Umsatz-, Ergebnis- und Cashflow-Größen der TRIOPTICS-Gesellschaften stellen im Vorjahr Beiträge ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung dar.
Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss voll einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den Jenoptik-Konzern einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt.
Zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochtergesellschaften werden dabei mit den beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Des Weiteren werden identifizierbare immaterielle Vermögenswerte aktiviert sowie Eventualverbindlichkeiten im Sinne des IFRS 3.23 passiviert. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem erworbenen Nettovermögen entspricht dem Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wird in den Folgeperioden einem jährlichen Wertminderungstest (Impairment-Test) nach IAS 36 unterzogen.
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch zu Verrechnungspreisen vorgenommen, die auf der Grundlage des "Dealing-at-arm's-length-Prinzips" ermittelt wurden. In den Vorräten und im Sachanlagevermögen enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern, wobei aktive und passive latente Steuern saldiert werden, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und soweit sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Anteilsveränderungen bei Tochterunternehmen, durch die sich die Beteiligungsquote ohne Verlust der Kontrolle vermindert bzw. erhöht, werden als erfolgsneutrale Transaktionen zwischen Eigenkapitalgebern abgebildet.
Bei Verlust der Kontrolle über ein Tochterunternehmen, werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens ausgebucht (Entkonsolidierung) und ein daraus entstehender Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Die angewandten Konsolidierungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Die in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung der Gesellschaften grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung.
Die Vermögenswerte und Schulden werden folglich zum Stichtagskurs, die Aufwendungen und Erträge zum Durchschnittskurs umgerechnet, der monatlich ermittelt wird. Der sich aus der Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird erfolgsneutral verrechnet und im Eigenkapital gesondert unter Währungsrücklagen ausgewiesen.
Scheiden Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis aus, wird die betreffende Währungsumrechnungsdifferenz erfolgswirksam aufgelöst.
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| in TEUR | JENOPTIK Korea | Trioptics China | Trioptics Hong Kong | Trioptics Japan | Trioptics Korea | TRIOPTICS Taiwan |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 6.445 | 22.034 | 15.106 | 7.936 | 2.756 | 3.610 |
| (6.417) | (4.292) | (5.567) | (2.241) | (1.226) | (4.434) | |
| Ergebnis nach Steuern | 429 | 4.171 | 2.072 | 411 | - 88 | - 36 |
| (705) | (- 113) | (559) | (43) | (317) | (780) | |
| Ergebnis nach Steuern der nicht beherrschenden Anteile | 143 | 2.044 | 1.015 | 159 | - 35 | - 18 |
| (235) | (- 56) | (274) | (17) | (127) | (382) | |
| Sonstiges Ergebnis | - 8 | 649 | 450 | - 132 | - 38 | 315 |
| (- 19) | (25) | (- 271) | (- 73) | (199) | (22) | |
| Gesamtergebnis | 421 | 4.821 | 2.522 | 279 | - 126 | 279 |
| (686) | (- 88) | (288) | (- 30) | (516) | (802) | |
| Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile | 140 | 2.362 | 1.236 | 108 | - 50 | 137 |
| (229) | (- 43) | (141) | (- 12) | (206) | (393) | |
| Langfristige Vermögenswerte | 141 | 1.824 | 2.840 | 3.387 | 1.224 | 2.174 |
| (363) | (1.879) | (3.343) | (3.863) | (1.496) | (2.417) | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 3.336 | 11.886 | 9.225 | 3.706 | 2.900 | 3.298 |
| (3.030) | (8.856) | (10.631) | (3.386) | (3.253) | (4.304) | |
| Langfristige Schulden | 15 | 813 | 470 | 876 | 225 | 666 |
| (38) | (989) | (553) | (936) | (274) | (726) | |
| Kurzfristige Schulden | 939 | 5.669 | 4.544 | 1.464 | 424 | 1.213 |
| (1.252) | (5.247) | (6.906) | (1.523) | (370) | (1.897) | |
| Nettovermögen | 2.524 | 7.228 | 7.051 | 4.752 | 3.476 | 3.593 |
| (2.103) | (4.498) | (6.515) | (4.790) | (4.105) | (4.099) | |
| Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile | 842 | 3.542 | 3.455 | 1.841 | 1.390 | 1.760 |
| (701) | (2.204) | (3.193) | (1.856) | (1.642) | (2.009) | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 473 | 6.872 | 3.981 | 1.425 | 46 | - 92 |
| (1.036) | (920) | (1.130) | (- 133) | (1.241) | (200) | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 47 | 42 | 0 | 35 | - 82 | - 1.613 |
| (- 9) | (1) | (0) | (- 58) | (5) | (309) | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | - 30 | - 2.425 | - 1.987 | - 490 | - 568 | - 867 |
| (- 32) | (- 2.129) | (0) | (- 44) | (- 15) | (- 68) | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 491 | 4.489 | 1.994 | 970 | - 604 | - 2.571 |
| (995) | (- 1.207) | (1.130) | (- 235) | (1.231) | (442) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten, die nicht in der funktionalen Währung der Tochtergesellschaft bestehen, gemäß IAS 21 zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen und, soweit diese aus Finanzgeschäften resultieren, in den Finanzerträgen bzw. Finanzaufwendungen (vgl. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung ab Seite 189) erfasst. Ausgenommen hiervon sind Währungsumrechnungsdifferenzen aus Darlehensforderungen, die einen Teil der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb darstellen. Diese Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst; erst bei ihrem Abgang wird der kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Die für die Umrechnung verwendeten Kurse werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
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| Jahresdurchschnittskurs | Stichtagskurs | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 EUR = | 1.1.-31.12.2021 | 1.1. - 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Australien | AUD | 1,5747 | 1,6554 | 1,5615 | 1,5896 |
| Kanada | CAD | 1,4835 | 1,5294 | 1,4393 | 1,5633 |
| Schweiz | CHF | 1,0814 | 1,0703 | 1,0331 | 1,0802 |
| China | CNY | 7,6340 | 7,8708 | 7,1947 | 8,0225 |
| Großbritannien | GBP | 0,8600 | 0,8892 | 0,8403 | 0,8990 |
| Hongkong | HKD | 9,1988 | 9,2193 * | 8,8333 | 9,5142 |
| Indien | INR | 87,4861 | 84,5795 | 84,2292 | 89,6605 |
| Japan | JPY | 129,8575 | 121,7754 | 130,3800 | 126,4900 |
| Korea | KRW | 1.353,9456 | 1.345,1058 | 1.346,3800 | 1.336,0000 |
| Malaysia | MYR | 4,9026 | 4,7935 | 4,7184 | 4,9340 |
| Singapur | SGD | 1,5896 | 1,5736 | 1,5279 | 1,6218 |
| Taiwan | TWD | 33,0346 | 33,8093 * | 31,5030 | 34,2880 |
| USA | USD | 1,1835 | 1,1413 | 1,1326 | 1,2271 |
* Durchschnittskurs ab Erstkonsolidierung der TRIOPTICS-Gesellschaften im September 2020
Mit der Unterzeichnung des Vertrags Mitte Oktober 2021 und Closing am 30. November 2021 erwarb die JENOPTIK AG über die JENOPTIK Optical Systems GmbH und die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. jeweils 100 Prozent der Anteile an den nachfolgenden Gesellschaften:
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| ― | BG Medical Applications GmbH (BG Medical, Umfirmierung zu JENOPTIK Medical GmbH im Januar 2022), Berlin, Deutschland |
| ― | SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz |
| ― | SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China |
Mit dem Erwerb der SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd. hat Jenoptik zudem die Beherrschung über deren Tochtergesellschaft Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China, erlangt.
Jenoptik stärkt mit der Akquisition das globale und stark wachsende Photonik-Geschäft und baut neben dem Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das Medizintechnikgeschäft deutlich aus. Insgesamt beschäftigen die BG Medical und die SwissOptic-Gruppe weltweit rund 500 Mitarbeiter.
Die nachfolgenden Angaben beruhen auf vorläufigen Beträgen. Die Vorläufigkeit betrifft neben der Feststellung des erworbenen Nettovermögens die Bewertung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten Vermögenswerte sowie die Feststellung des Kaufpreises im Hinblick auf die Finalisierung der Closing Accounts zum Erwerbszeitpunkt. Die Finalisierung der Erstkonsolidierung der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe wird im Geschäftsjahr 2022 erfolgen.
Der vorläufige Kaufpreis in Höhe von 322.636 TEUR besteht aus einer fixen Barkomponente für den Erwerb der Anteile.
Die Zahlung des Kaufpreises ist in Höhe von 326.454 TEUR im November 2021 erfolgt. Aufgrund der vorläufigen Closing Accounts wurde eine Forderung aus der Anpassung des Kaufpreises in Höhe von 3.818 TEUR aktiviert.
Im Gegenzug wurde folgendes Nettovermögen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung erworben:
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| in TEUR | Gesamt |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 311.492 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 276.725 |
| Sachanlagen | 34.176 |
| Aktive latente Steuern | 591 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 70.037 |
| Vorräte | 34.042 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 20.662 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 1.431 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 13.902 |
| Langfristige Schulden | 26.972 |
| Pensionsverpflichtungen | 4.019 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.396 |
| Passive latente Steuern | 17.866 |
| Sonstige langfristige Schulden | 692 |
| Kurzfristige Schulden | 31.921 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 7.039 |
| Finanzverbindlichkeiten | 5.463 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 11.182 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 3.358 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | 4.879 |
In den übernommenen Vermögenswerten sind Forderungen mit einem Bruttowert von 21.060 TEUR enthalten. Das allgemeine Ausfallrisiko wurde mittels einer Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes von 398 TEUR berücksichtigt. Ebenfalls in den übernommenen Vermögenswerten enthalten sind Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 13.902 TEUR.
Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation neben der Neubewertung von Vorräten insbesondere verschiedene Kundenbeziehungen, eine Marke sowie der Auftragsbestand als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die Abschreibungsdauern der immateriellen Vermögenswerte liegen zwischen einem Monat und 15 Jahren. Außerdem wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 178.205 TEUR in den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen, der die Übernahme des geschulten Personals sowie die Synergieeffekte primär in den Bereichen Einkauf, Forschung & Entwicklung und Kapazitätsoptimierung über den Standort in Wuhan widerspiegelt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten "Light & Optics" zugeordnet und ist teilweise steuerlich abzugsfähig.
Eventualverbindlichkeiten wurden im Rahmen des Unternehmenserwerbs nicht identifiziert.
Bis zum 31. Dezember 2021 entstanden Kosten für den Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe in Höhe von insgesamt 6.369 TEUR. Alle angefallenen Kosten wurden 2021 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Der Konzernabschluss enthält aus der Einbeziehung der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe Umsätze in Höhe von 9.619 TEUR und ein Ergebnis nach Steuern von minus 1.126 TEUR. Im Ergebnis nach Steuern sind jeweils die Aufwendungen aus der planmäßigen Abschreibung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte enthalten.
Unter der Fiktion, dass der Unternehmenserwerb bereits zum 1. Januar 2021 stattgefunden hätte, würden der Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche 864.848 TEUR und das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche 94.554 TEUR betragen. Zur Bestimmung dieser Angaben wurde angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte und Nutzungsdauern der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte zum 1. Januar 2021 mit denen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt identisch sind. Diese Proforma-Zahlen wurden ausschließlich zu Vergleichszwecken erstellt. Sie geben weder zuverlässig Aufschluss über die operativen Ergebnisse, die tatsächlich erzielt worden wären, wenn die Übernahme zu Beginn der Periode erfolgt wäre, noch über zukünftige Ergebnisse.
Im Geschäftsjahr 2021 fanden keine weiteren Unternehmenserwerbe statt.
Mit dem Closing am 24. September 2020 hat Jenoptik über die JENOPTIK Optical Systems GmbH den Erwerb der ersten Tranche von 75 Prozent an dem Optikspezialisten Trioptics GmbH, Wedel, Deutschland, abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2021 hat Jenoptik die restlichen 25 Prozent an Trioptics GmbH übernommen. Die Übernahme erfolgte dabei zu bereits im Vorjahr fest vereinbarten Konditionen. Auf der Grundlage der bestehenden Beherrschung und des Present Ownership bezogen auf die verbleibenden 25 Prozent der Anteile wurde die Trioptics GmbH bereits im Vorjahr ab dem Erwerbszeitpunkt zu 100 Prozent konsolidiert.
Mit dem Erwerb der Trioptics GmbH hat Jenoptik auch die Beherrschung über deren nachfolgende Tochtergesellschaften erlangt:
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| ― | TRIOPTICS Berlin GmbH, Berlin, Deutschland |
| ― | TRIOPTICS SINGAPORE PTE. LTD., Singapore |
| ― | Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd., Beijing, China |
| ― | Trioptics Hong Kong Limited, Hong Kong |
| ― | Trioptics Japan Co., Ltd., Shizuoka, Japan |
| ― | Trioptics Korea Co., Ltd., Suwon, Korea |
| ― | TRIOPTICS TAIWAN LTD., Taoyuan, Taiwan |
| ― | Trioptics, Inc., Rancho Cucamonga, California, USA |
Darüber hinaus wurden durch den Erwerb der Anteile an der Trioptics GmbH auch 50 Prozent an der Trioptics France S.A.R.L., Villeurbanne, Frankreich, erworben, die ab dem Zeitpunkt des Closings als Joint Venture in den Konzernabschluss einbezogen wird.
Jenoptik stärkt mit der Übernahme der Trioptics GmbH konsequent die Ausrichtung auf wachstumsstarke Zukunftsindustrien. Das komplementäre Portfolio von TRIOPTICS ermöglicht zusätzliche Angebote von Messsystemen und Produktionsanlagen für Sensorik-Lösungen und optische Mikrokomponenten. TRIOPTICS beschäftigt weltweit über 400 Mitarbeiter und erzielt mehr als die Hälfte der Erlöse in Asien.
Die Finalisierung der Erstkonsolidierung erfolgte in den ersten neun Monaten des Jahres 2021, führte jedoch zu keinen Anpassungen der im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte und des Geschäfts- oder Firmenwerts.
Der Kaufpreis in Höhe von 308.151 TEUR setzte sich aus einer Barkomponente für den Erwerb der 75 Prozent der Anteile (220.701 TEUR), einem nachgelagerten Kaufpreis für die restlichen 25 Prozent der Anteile (nominal 78.148 TEUR, Barwert 76.939 TEUR) sowie mehreren bedingten Kaufpreiskomponenten (nominal 12.517 TEUR, Barwert 10.511 TEUR) zusammen. Die noch ausstehenden Kaufpreisverbindlichkeiten werden stichtagsbezogen mit einem laufzeit- und risikoabhängigen Zinssatz abgezinst.
Die mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten bedingten Komponenten des Kaufpreises beinhalteten Earn-Out Komponenten in Abhängigkeit vom EBITDA der Jahre 2020 und 2021 sowie eine umsatzabhängige Bonus- / Malus-Regelung auf Grundlage des Jahres 2021. Die bedingten Komponenten bewegten sich dabei in einer Bandbreite von minus 15 Mio Euro und bis plus 45 Mio Euro. Die Entwicklung der bedingten Verbindlichkeiten und Forderungen aus dem Erwerb der Trioptics GmbH ist im Abschnitt "Finanzinstrumente" ab Seite 228 detailliert dargestellt.
Im Gegenzug wurde folgendes Nettovermögen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung erworben:
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| in TEUR | Gesamt |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 283.904 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 254.062 |
| Sachanlagen | 24.164 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 5.678 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 86.555 |
| Vorräte | 39.070 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 10.277 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 6.668 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 30.540 |
| Langfristige Schulden | 28.809 |
| Finanzverbindlichkeiten | 12.376 |
| Passive latente Steuern | 13.431 |
| Sonstige langfristige Schulden | 3.002 |
| Kurzfristige Schulden | 23.281 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 3.124 |
| Finanzverbindlichkeiten | 2.572 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.928 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 10.610 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | 4.048 |
In den übernommenen Vermögenswerten waren Forderungen mit einem Bruttowert von 12.182 TEUR enthalten. Das allgemeine Ausfallrisiko wurde mittels einer Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes von 1.905 TEUR berücksichtigt. Ebenfalls in den übernommenen Vermögenswerten enthalten waren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 30.540 TEUR.
Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der Trioptics GmbH wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation neben der Neubewertung von Vorräten insbesondere ein Kundenstamm, Technologien, eine Marke sowie ein Auftragsbestand als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die Abschreibungsdauern der immateriellen Vermögenswerte lagen zwischen viereinhalb Monaten und sieben Jahren. Außerdem wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 211.304 TEUR für die Übernahme des geschulten Personals sowie für Synergieeffekte aus Anwendungsbereichen der optischen Komponenten, der Erweiterung der Kundenbasis und der Erschließung von Märkten erfasst, der in den immateriellen Vermögenswerten enthalten ist. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten "Light & Optics" zugeordnet und war steuerlich nicht abzugsfähig.
Eventualverbindlichkeiten wurden im Rahmen des Unternehmenserwerbs nicht identifiziert.
An Tochtergesellschaften der Trioptics GmbH sind teilweise Minderheitsgesellschafter beteiligt. Die nicht beherrschenden Anteile der Gesellschaften wurden jeweils mit dem Anteil am neubewerteten Nettovermögen ohne Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes berücksichtigt. Die Bewertung der insgesamt bestehenden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter im Erstkonsolidierungszeitpunkt erfolgte in Höhe von 10.218 TEUR.
Aus der Einbeziehung der TRIOPTICS enthielt der Konzernabschluss im Vorjahr Umsätze von 27.806 TEUR und ein Ergebnis nach Steuern von minus 34 TEUR. Im Ergebnis nach Steuern waren jeweils die Aufwendungen aus der planmäßigen Abschreibung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte enthalten.
Am 4. Februar 2020 hat Jenoptik über die JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH jeweils 100 Prozent der Anteile an der INTEROB, S.L., Valladolid, Spanien, und der INTEROB RESEARCH AND SUPPLY, S.L., Valladolid, Spanien, (zusammen INTEROB) erworben.
Der Kaufpreis in Höhe von 34.726 TEUR setzte sich aus einer Barkomponente (29.437 TEUR) sowie einer bedingten Komponente (nominal 7.113 TEUR, Barwert 5.289 TEUR) zusammen, die auf dem Erreichen vereinbarter Ertragskennzahlen in den Jahren 2020 bis 2022 basiert und mit dem beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung erfasst wurde.
Im Gegenzug hat Jenoptik folgendes Nettovermögen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung erworben:
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| in TEUR | Gesamt |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 30.779 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 27.805 |
| Sachanlagen | 2.730 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 244 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 20.782 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7.270 |
| Vertragsvermögenswerte | 12.258 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 1.047 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 207 |
| Langfristige Schulden | 5.000 |
| Finanzverbindlichkeiten | 2.757 |
| Passive latente Steuern | 2.178 |
| Sonstige langfristige Schulden | 65 |
| Kurzfristige Schulden | 11.835 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.184 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.557 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | 1.094 |
Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an INTEROB wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation insbesondere ein Kundenstamm sowie der Auftragsbestand als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Außerdem wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 19.841 TEUR für die Übernahme des geschulten Personals sowie für Synergieeffekte aus weiteren Anwendungsgebieten im Bereich Automatisierungslösungen sowie Robotik-Anwendungen, der Erweiterung der Kundenbasis und Erschließung neuer Märkte erfasst, der in den immateriellen Vermögenswerten enthalten ist. Der Geschäfts- oder Firmenwert von INTEROB wurde der Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten "Light & Production" zugeordnet und war steuerlich nicht abzugsfähig.
Unter der Fiktion, dass beide Unternehmenserwerbe bereits zum 1. Januar 2020 stattgefunden hätten, hätte der Vorjahresumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche 664.107 TEUR und das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche 33.435 TEUR betragen. Zur Bestimmung dieser Angaben wurde angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte und Nutzungsdauern der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte zum 1. Januar 2020 mit denen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt identisch sind. Diese Proforma-Zahlen wurden ausschließlich zu Vergleichszwecken erstellt. Sie geben weder zuverlässig Aufschluss über die operativen Ergebnisse, die tatsächlich erzielt worden wären, wenn die Übernahme zu Beginn der Periode erfolgt wäre, noch über zukünftige Ergebnisse.
Anfang Juli 2021 schloss Jenoptik eine Vereinbarung über den Verkauf des Bereichs Kristallzüchtung an die Hellma Materials GmbH. Das Closing erfolgte zum 31. August 2021.
Im Juli 2021 meldete Jenoptik den Verkauf des nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen an Mar-poss. Das Closing erfolgte zum 30. Juli 2021. Im Rahmen des Verkaufs wurden auch alle Geschäftsanteile an der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz, veräußert.
Weitere Angaben zu den Auswirkungen der Veräußerung der Bereiche Kristallzüchtung und nicht-optisches Prozess-Messtechnik-Geschäft auf den Konzernabschluss der Jenoptik sind im Abschnitt "Sonstige betriebliche Erträge" ab Seite 190 und im Abschnitt "Angaben zur Kapitalflussrechnung" ab Seite 223 enthalten.
Am 25. November 2021 hat Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf der Division VINCORION, bestehend aus den hundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH, JENOPTIK Power Systems GmbH sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC, unterzeichnet. Erwerber ist ein von STAR Capital Partnership LLP verwalteter Fonds.
Mit dem Abschluss des verbindlichen Kaufvertrages wird das Geschäftssegment VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert sowie die Vermögenswerte und Schulden als zur Veräußerung gehalten bilanziert. Detaillierte Angaben zum aufgegebenen Geschäftsbereich werden im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194 erläutert.
Im Geschäftsjahr 2021 fanden keine weiteren Unternehmensveräußerungen statt.
Jenoptik hält Anteile an 6 (i.Vj. 6) weiteren Gesellschaften mit einer Beteiligungsquote von jeweils höchstens 50 Prozent. Diese Beteiligungen sind für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Jenoptik jeweils und insgesamt von untergeordneter Bedeutung, sodass aufgrund des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit die Equity-Bewertung auf diese Beteiligungen nicht angewendet wurde. Die allgemeinen Angaben zu den Beteiligungen sind in der Aufstellung des Anteilsbesitzes des Jenoptik-Konzerns ab Seite 245 enthalten.
Angesichts des anhaltenden Einflusses der COVID-19-Pandemie auf die operative Tätigkeit der Jenoptik-Gesellschaften erfolgt eine fortlaufende Analyse möglicher bilanzieller Effekte und der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Aus der COVID-19-Pandemie ergeben sich operative Effekte auf die Ertragslage von Jenoptik insbesondere durch Einschränkungen in der Mobilität. COVID-19-bedingte Risiken in den globalen Lieferketten haben zudem Einfluss auf die Einkaufspreise und das Vorratsvermögen in Form von höheren Beständen zur Absicherung des operativen Geschäftsbetriebs. Sowohl Einschränkungen in der Mobilität als auch Pandemie-bedingte Verzögerungen in der Zulieferung von Bauteilen führten darüber hinaus teilweise zu zeitlichen Verschiebungen in der Umsatzrealisierung und Projektverschiebungen.
Zusätzlich ergeben sich Bilanzierungs- und Bewertungseffekte insbesondere aus öffentlichen Unterstützungsleistungen, die der Konzern vor allem im Vorjahr in Anspruch genommen hat, um die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 sowie die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen abzumildern. Diese betreffen Kurzarbeitergeld sowie im Ausland teilweise gewährte sonstige staatliche Unterstützungsleistungen. Sofern die landesspezifischen Voraussetzungen für die jeweiligen Fördermaßnahmen mit einem sehr hohen Maß an Sicherheit erfüllt sind, erfolgt eine bilanzielle Erfassung des Anspruchs in den sonstigen nichtfinanziellen Vermögenswerten. Im Geschäftsjahr wurden Unterstützungsleistungen insbesondere bis zum 2. Quartal 2021 von insgesamt 3.028 TEUR (i.Vj. 12.514 TEUR) ergebniswirksam erfasst, die vor allem zu geringeren Personalkosten und damit einer entsprechenden Verbesserung der Ertragslage geführt haben. Zum Bilanzstichtag bestanden offene Forderungen aus Unterstützungsleistungen in Höhe von 262 TEUR (i.Vj. 2.462 TEUR).
Weitere Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungseffekten sind in den jeweiligen Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung bzw. zur Bilanz enthalten.
Ein Geschäfts- oder Firmenwert nach IFRS 3 entspricht dem positiven Unterschiedsbetrag zwischen der Gegenleistung für einen Unternehmenszusammenschluss und den erworbenen neu bewerteten Vermögenswerten und Schulden inklusive bestimmter Eventualschulden, der nach Durchführung einer Kaufpreisallokation bestehen bleibt. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden werden im Rahmen dieser Kaufpreisallokation nicht mit ihren bisherigen Buchwerten, sondern mit ihren beizulegenden Zeitwerten berücksichtigt. Im Rahmen der Erlangung von Beherrschung über das erworbene Unternehmen werden nicht-beherrschende Anteile entsprechend dem Anteil am identifizierbaren Nettovermögen bewertet.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt bzw. immer dann, wenn es einen Anhaltspunkt gibt, dass die zahlungsmittelgenerierende Einheit wertgemindert sein könnte, auf Werthaltigkeit überprüft. Eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird sofort ergebniswirksam erfasst und in Folgeperioden nicht wieder aufgeholt.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Patente, Marken, Software und Kundenbeziehungen, werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen drei und zehn Jahren. Der Konzern überprüft seine immateriellen Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer daraufhin, ob eine Wertminderung vorliegt (vgl. Abschnitt "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten").
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien des IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" erfüllt sind.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und die Fertigstellung, die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen sind. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Entwicklungsaufwendungen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und verlässlich ermittelbar sind. Schließlich müssen hinreichend Ressourcen verfügbar sein, um die Entwicklung abschließen und den Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können.
Selbst geschaffene Patente werden planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese liegt grundsätzlich zwischen fünf und zehn Jahren.
Nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden mindestens jährlich auf Wertminderungen überprüft (vgl. Abschnitt "Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten"). Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über den erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte - aber grundsätzlich nicht länger als fünf Jahre -abgeschrieben. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von der Verursachung den entsprechenden Funktionsbereichen der Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet.
Forschungskosten sind gemäß IAS 38 als laufender Aufwand in den Forschungs- und Entwicklungskosten erfasst.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Die Abschreibungsmethode entspricht dem erwarteten Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens. Sofern die Anschaffungskosten einzelner Komponenten eines Vermögenswertes wesentlich sind (insbesondere bei Gebäuden), erfolgt die Abschreibung für jeden Teil der Sachanlage getrennt. Falls erforderlich, verringern Wertminderungen die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten. Zuwendungen der öffentlichen Hand für langfristige Vermögenswerte werden grundsätzlich von den Anschaffungs- und Herstellungskosten nach IAS 20 "Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand" abgesetzt (vgl. Abschnitt "Zuwendungen der öffentlichen Hand"). Die Ermittlung der Herstellungskosten erfolgt auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie anteiliger, direkt zurechenbarer Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Entsprechend IAS 23 "Fremdkapitalkosten" werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zuordenbar sind, als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert.
Kosten für die Reparatur von Sachanlagen werden grundsätzlich aufwandswirksam behandelt. Für Komponenten von Sachanlagen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden, erfolgt eine Aktivierung nachträglicher Anschaffungskosten, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und die betreffenden Kosten verlässlich bewertbar sind.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
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| Nutzungsdauer | |
|---|---|
| Gebäude | 12 - 80 Jahre |
| Maschinen und technische Anlagen | 5 - 15 Jahre |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 - 15 Jahre |
Wenn Sachanlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben werden, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob für die entsprechenden Vermögenswerte Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen nach IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" vorliegen. Werden derartige Anhaltspunkte für einzelne Vermögenswerte oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit identifiziert, so wird für diese ein Wertminderungstest durchgeführt.
Die Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfolgt für den Goodwill auf Basis der Divisionen sowie für Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte auf Ebene der Berichtseinheiten.
Im Rahmen des Wertminderungstests wird zunächst der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt und dieser anschließend mit dem entsprechenden Buchwert verglichen, um so einen etwaigen Wertminderungsbedarf zu bestimmen.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird der Betrag bezeichnet, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts in einer Transaktion zu Marktbedingungen zwischen sachverständigen und vertragswilligen Parteien erzielt werden könnte.
Die Bestimmung des Nutzungswerts erfolgt anhand der abgezinsten erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse. Dabei wird ein marktgerechter Zinssatz vor Steuern zugrundegelegt, der die Risiken der Nutzung des Vermögenswerts widerspiegelt, die sich noch nicht in den geschätzten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüssen niederschlagen.
Wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert eingeschätzt, wird dieser auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Der Wertminderungsaufwand wird sofort ergebniswirksam im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
Bei einer Wertaufholung in einer Folgeperiode wird der Buchwert des Vermögenswerts entsprechend dem festgestellten erzielbaren Betrag angepasst. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergeben würden, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre. Die Wertaufholung wird sofort erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst.
IAS 20 unterscheidet zwischen objektbezogenen Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte und erfolgsbezogenen Zuwendungen.
Grundsätzlich sieht IAS 20 eine ertragswirksame, periodengerechte Behandlung von Zuwendungen vor, die insbesondere im Vorjahr öffentliche Unterstützungsleistungen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 sowie der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen betreffen.
Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte werden im Jenoptik-Konzern von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt. Entsprechend wird auch das Abschreibungsvolumen auf Basis der verminderten Anschaffungs- und Herstellungskosten ermittelt.
Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für eine bestimmte Zeit zu kontrollieren. Gemäß IFRS 16 bilanziert Jenoptik als Leasingnehmer grundsätzlich die Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen und die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten.
Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierter Abschreibungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer abgeschrieben und betragen in der Klasse der Immobilien ein bis 25 Jahre und in der Klasse der Maschinen, technische Anlagen sowie in der Klasse Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ein bis fünf Jahre. Die Nutzungsrechte werden in der Bilanzposition ausgewiesen, in dem der zugrundeliegende Vermögenswert dargestellt werden würde, wenn er Eigentum des Konzerns wäre.
Leasingverbindlichkeiten werden zum Barwert erfasst. Sie beinhalten dabei feste Zahlungen, variable Leasingzahlungen, welche an einen Index oder Zinssatz gebunden sind, Zahlungen aus einem vertraglich garantierten Restwert, Zahlungen aus als hinreichend sicher eingeschätzten Ausübungen von Verlängerungs- oder Kaufoptionen und Vertragsstrafen bei der hinreichend sicheren Ausübung von Kündigungsoptionen.
Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, sofern der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den Positionen "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" und "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten" enthalten.
Der Konzern nutzt die Erleichterungen des IFRS 16 und erfasst bei kurzfristigen Leasingverhältnissen (außer Immobilien) sowie bei Leasinggegenständen von geringem Wert die Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden. Diese Objekte werden nicht für die eigene Produktion, für die Lieferung von Gütern, die Erbringung von Dienstleistungen, für Verwaltungszwecke genutzt oder für den Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten.
Dem Wahlrecht des IAS 40 "Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" entsprechend werden diese zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bilanziert. Die Ermittlung der anzugebenden beizulegenden Zeitwerte erfolgt unter Anwendung der Discounted Cashflow-Methode.
Den linearen planmäßigen Abschreibungen liegt eine Nutzungsdauer von 20 bis 80 Jahren zugrunde.
Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der Nutzungswert bzw. der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten des betreffenden Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Abschreibung aufgrund einer Wertminderung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten bestimmt, die sich ergeben würden, wenn keine Wertminderung in den Vorperioden erfasst worden wäre.
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Gemäß IAS 32 gehören hierzu einerseits originäre Finanzinstrumente wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, ab dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird.
Die bestehenden Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 9 in Abhängigkeit von dem Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der Vermögenswerte und der Frage, ob die vertraglichen Zahlungsströme der Finanzinstrumente ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag darstellen, entweder als "zu fortgeführten Anschaffungskosten", als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" oder als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert und entsprechend bewertet.
Als fortgeführte Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Schuld wird der Betrag bezeichnet, mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde
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| ― | abzüglich eventueller Tilgungen, |
| ― | abzüglich etwaiger Wertminderungen oder eventueller Uneinbringlichkeiten sowie |
| ― | zuzüglich / abzüglich der kumulierten Verteilung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag (zum Beispiel Disagio und Transaktionskosten). Diese Differenz wird mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Schuld verteilt. |
Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag.
Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Marktoder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden, zum Beispiel durch Diskontierung der geschätzten zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzinssatz oder durch die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft.
Der erstmalige Bilanzansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.
Im Jenoptik-Konzern werden alle langfristig gehaltenen Anteile an Unternehmen aufgrund der Ausübung des eingeräumten Wahlrechts nach IFRS 9 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" klassifiziert und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Mangels beobachtbarer Marktpreise werden die beizulegenden Zeitwerte dieser Finanzinstrumente auf Basis von abgezinsten Zahlungsströmen ermittelt. Wertänderungen werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Anteile an Unternehmen, bei denen Jenoptik über einen maßgeblichen Einfluss verfügt, sowie Anteile an Joint Ventures werden gemäß der Equity-Methode nach IAS 28 bewertet. Hierzu wird der ursprüngliche Beteiligungsbuchwert fortgeschrieben mit den Anteilen an den Eigenkapitalveränderungen des Unternehmens, die den Anteilseignern zustehen. Anteile am Gewinn oder Verlust werden erfolgswirksam erfasst, Anteile am sonstigen Ergebnis werden hingegen erfolgsneutral verbucht.
Bei den Ausleihungen handelt es sich um vom Jenoptik-Konzern ausgereichte Kredite, die nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.
Langfristige unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert. Bei Vorliegen objektiver substanzieller Hinweise auf eine Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund ihrer Kurzfristigkeit unverzinslich und werden zum Nominalwert abzüglich der Wertminderungen aufgrund erwarteter Forderungsausfälle angesetzt (fortgeführte Anschaffungskosten). Die Ermittlung der erwarteten Forderungsausfälle erfolgt nach IFRS 9 unter Anwendung des vereinfachten Verfahrens. Dabei wird sowohl dem individuellen Ausfallrisiko als auch einem aus Erfahrungswerten abgeleiteten erwarteten Ausfallrisiko für eine Gruppe von Forderungen mit vergleichbaren Ausfallrisikoprofilen (portfoliobasierte Wertberichtigung) Rechnung getragen, indem eine Risikovorsorge in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Forderungsausfälle erfasst wird. Sofern sich der Forderungsverlust endgültig realisiert, wird die Forderung unter Inanspruchnahme einer gegebenenfalls zuvor gebildeten Wertberichtigung ausgebucht. Ebenso erfolgt eine Ausbuchung der Forderung, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus der Forderung auslaufen oder die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion übertragen werden, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum der Forderung verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden. Die Forderungen werden zur Vereinnahmung und zum Teil zum Weiterverkauf im Rahmen von Factoring gehalten.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Allen erkennbaren Ausfallrisiken wird durch entsprechende Abwertung Rechnung getragen.
Langfristige unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Forderungen werden abgezinst.
Kurzfristige Geldanlagen und kurzfristige Finanzforderungen werden gemäß IFRS 9 als "zu fortgeführten Anschaffungskosten", Wertpapiere als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert und entsprechend bewertet.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Diese werden zum Nennbetrag abzüglich einer Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle bilanziert.
Ein Eigenkapitalinstrument ist jede vertragliche Vereinbarung, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten des Konzerns nach Abzug sämtlicher Schulden darstellt. Die ausgegebenen Anteile wurden als Eigenkapital klassifiziert, wobei die Kosten (gemindert um die damit verbundenen Ertragsteuervorteile), die direkt der Ausgabe von eigenen Aktien zurechenbar sind, vom Eigenkapital abgesetzt wurden.
Verzinsliche Bankdarlehen und Überziehungskredite werden zum erhaltenen Auszahlungsbetrag abzüglich der direkt zurechenbaren Ausgabekosten bilanziert. Finanzierungskosten einschließlich bei Rückzahlung oder Tilgung zahlbarer Prämien werden nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzaufwendungen enthalten.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Davon nicht betroffen sind finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.
Der Jenoptik-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Zins- und Währungsschwankungen ein. Sie dienen der Reduzierung von Ergebnisvolatilitäten aus Zins- und Währungsrisiken. Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse -und der nachfolgend dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente unterliegt einer Konzernrichtlinie, die den Umgang mit derivativen Finanzinstrumenten regelt. Um Risiken aus Fremdwährungs- und Zinsänderungen abzusichern, nutzt der Konzern Cashflow-Hedges.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung eines Cashflow-Risikos dienen, werden dokumentiert. Sind die Sicherungsbeziehungen als effektiv eingestuft, werden die Veränderungen des beizulegen den Zeitwerts erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Umgliederung aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wertschwankungen aus als nicht effektiv eingestuften Finanzinstrumenten werden direkt im Gewinn oder Verlust erfasst.
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt.
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten. Bei der Ermittlung des Nettoveräußerungswerts kommen neben der Einzelfallbetrachtung auch Abwertungsroutinen zum Einsatz. Indikatoren für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös sind Parameter wie die Reichweite, der Marktpreis (auf Basis von vorliegenden Bestellungen) sowie die Gängigkeit. Die konkreten Abschlagssätze werden dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten des Erwerbs sowie sonstige angefallene Kosten, um die Vorräte in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Minderungen wie Preisnachlässe, Boni oder Skonti werden dabei berücksichtigt.
Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Enthalten sind neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Dabei werden insbesondere die Kosten berücksichtigt, die auf den spezifischen Produktionskostenstellen anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Sofern die Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Preise am Absatzmarkt niedriger sind, werden diese angesetzt. Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Vermögenswerte des Vorratsvermögens auf der Durchschnittsmethode. Sind bei abgewerteten Vorräten die Gründe für eine Abwertung weggefallen und ist somit der Nettoveräußerungserlös gestiegen, werden die Wertaufholungen in der entsprechenden Periode, in der die Veränderung eintritt, als Minderung des Materialaufwands erfasst.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teile der Anschaffungs- und Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert.
Ein Vertragsvermögenswert ist der noch nicht unbedingte Anspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die auf einen Kunden übertragen wurden. Kommt der Konzern seinen vertraglichen Verpflichtungen durch Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf einen Kunden nach, bevor der Kunde die Gegenleistung entrichtet oder bevor die Zahlung fällig wird, wird ein Vertragsvermögenswert für den bedingten Anspruch auf Gegenleistung erfasst. Somit ergeben sich Vertragsvermögenswerte als Differenz zwischen den realisierten Umsätzen aus dem jeweiligen Auftrag abzüglich erhaltener Anzahlungen sowie Kundenfakturen. Forderungen gegenüber Kunden aus gestellten Rechnungen werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.
Sofern die erhaltenen und fälligen angeforderten Anzahlungen sowie die darüber hinaus gestellten Kundenrechnungen die realisierten Umsatzerlöse übersteigen, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Eine Vertragsverbindlichkeit ist demnach die Verpflichtung des Konzerns, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat bzw. eine angeforderte Anzahlung fällig ist. Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald der Konzern seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.
Die Vertragsverbindlichkeiten beinhalten darüber hinaus Verpflichtungen aus vereinbarten Vertragsstrafen, die umsatzmindernd zu berücksichtigen sind.
Nach IFRS 15 ausgewiesene Vertragsvermögenswerte werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfälle bewertet.
Langfristige Vermögenswerte bzw. Veräußerungsgruppen werden nach IFRS 5 dann als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und eine Veräußerung höchst wahrscheinlich ist.
Ein Veräußerungsgeschäft wird als höchst wahrscheinlich eingeschätzt, wenn am Abschlussstichtag keine wesentlichen Risiken für den Vollzug bestehen, was regelmäßig den Abschluss verbindlicher Verträge oder zumindest eine Einigung bezüglich aller wesentlichen Vertragsinhalte erfordert.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz separat als kurzfristige Posten ausgewiesen und mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten bewertet.
Ein etwaiger Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten zugeordnet.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.
Bei einem aufgegebenen Geschäftsbereich handelt es sich um einen Bestandteil des Unternehmens, der veräußert wurde bzw. als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen Geschäftsbereich darstellt.
Die Ergebnisse des aufgegebenen Geschäftsbereichs werden in der Gewinn- und Verlustrechnung separat dargestellt. Die Vergleichsperiode wird so angepasst, als ob der Geschäftsbereich zu Beginn des Vergleichsjahres aufgegeben wurde.
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 "Ertragsteuern". Aktive und passive latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Unterschieden zwischen den bilanziellen Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie den steuerlichen Verlustvorträgen zu berücksichtigen.
Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes berechnet. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf die latenten Steuern werden in dem Berichtszeitraum erfasst, in dem das der Steuersatzänderung zugrundeliegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.
Aktive latente Steuern auf Bilanzunterschiede und auf steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile in einem absehbaren zeitlichen Rahmen wahrscheinlich ist.
Aktive latente Steuern und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht. Eine Abzinsung aktiver und passiver latenter Steuern wird entsprechend den Regelungen des IAS 12 nicht vorgenommen.
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die Versorgungsverpflichtungen des Jenoptik-Konzerns sowohl aus leistungsorientierten als auch aus beitragsorientierten Altersversorgungssystemen.
Bei leistungsorientierten Altersversorgungssystemen werden die Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 nach der sogenannten "Projected-Unit-Credit-Methode" ermittelt. Hierzu werden mindestens einmal jährlich versicherungsmathematische Gutachten eingeholt.
Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden in Deutschland nach den Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck ermittelt. In der Schweiz kommen die Sterbetafeln BVG 2020 zur Anwendung und in Frankreich die aktuellen Tabellen des INSEE. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis.
Vermögenswerte, welche die Anforderungen an Planvermögen nach IAS 19.8 erfüllen, werden mit dem Zeitwert bilanziert und mit den Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen.
Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen werden die einzahlungspflichtigen Beiträge unmittelbar als Aufwand berücksichtigt.
Die Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern einschließlich unsicherer Steuerpositionen. Latente Steuern werden in gesonderten Posten der Bilanz ausgewiesen.
Steuerrückstellungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden auf der Grundlage der steuerpflichtigen Einkommen der einbezogenen Gesellschaften ermittelt und abzüglich geleisteter Vorauszahlungen angesetzt.
Gemäß IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Sonstige Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, bei denen zum Abschlussstichtag mehr für ihr Bestehen als dagegen spricht.
Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Preis- und Kostensteigerungen. Der Abzinsung liegen nicht negative Zinssätze vor Steuern zugrunde, die die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt widerspiegeln und von der entsprechenden Laufzeit der Verpflichtung abhängig sind. Der Zinsanteil aus der Aufzinsung der Rückstellung sowie Zinsänderungseffekte werden im Finanzergebnis erfasst.
Die Rückstellungen werden ausgehend von den Erfahrungswerten der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag bewertet.
Rückstellungen für belastende Verträge werden in Höhe des Verpflichtungsüberhangs aus der Differenz zwischen den unvermeidbaren Kosten zur Vertragserfüllung und dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzen gebildet.
Rückstellungen für Gewährleistungen werden einzelfallbezogen sowie pauschal gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der historischen Entwicklung von Gewährleistungen sowie einer Betrachtung aller gegenwärtig bekannten und zukünftig möglichen, mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteten Gewährleistungsfälle.
Rückgriffsansprüche werden nur dann berücksichtigt, wenn diese so gut wie sicher sind.
Die Vorstandsmitglieder sowie Teile des Top-Managements der JENOPTIK AG erhalten mehrjährige variable Vergütungen in Form von Long Term Incentives (LTI) bzw. Performance Shares. Beide Arten dieser virtuellen Aktien werden gemäß IFRS 2 als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert. Zum Bilanzstichtag wird in Abhängigkeit von den vertraglichen Regelungen eine Rückstellung in Höhe des zeitanteiligen oder vollen beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden bis zur Erfüllung erfolgswirksam erfasst.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereichs des Jenoptik-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang erläutert.
Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden gemäß IFRS 15 erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Erfassung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Für Umsatzgeschäfte mit mehreren Leistungsverpflichtungen erfolgt eine Aufteilung der Umsatzerlöse auf Grundlage der geschätzten relativen Einzelveräußerungspreise.
Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden grundsätzlich zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem die Kontrolle über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Bei der Bestimmung dieses Zeitpunkts werden unter anderem der Übergang des rechtlichen Eigentums, der physische Besitzübergang sowie eine eventuell vereinbarte Abnahme der Produkte durch den Kunden berücksichtigt.
In bestimmten Fällen stellen die von Jenoptik im Rahmen eines spezifischen Auftragsprozesses produzierten Güter Vermögens werte ohne alternativen Nutzen für den Konzern dar. Unter der Voraussetzung eines Anspruchs auf Vergütung der bisher erbrachten Leistung erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen, wobei sich der Fertigstellungsgrad nach der inputorientierten cost-to-cost Methode bestimmt. Dies betrifft sowohl die Fertigung einzelner Vermögenswerte als auch Entwicklungsprojekte mit anschließender Serienfertigung (kundenspezifische Serienfertigung).
Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen, die separate Leistungsverpflichtungen im Sinne des IFRS 15 darstellen und aus denen der Kunde einen Nutzen gleichzeitig mit der Leistungserbringung ziehen kann, werden zeitraumbezogen nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads zum Bilanzstichtag erfasst, wobei sich der Fertigstellungsgrad grundsätzlich nach der inputorientierten cost-to-cost Methode bestimmt.
Der Konzern unterliegt üblicherweise gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungen für die Behebung von Mängeln, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorlagen. Diese sogenannten assurance-type warranties werden gemäß IAS 37 in den Gewährleistungsrückstellungen erfasst. Sofern vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche den üblichen Rahmen signifikant übersteigen (sogenannte service-type warranties), werden diese als eigenständige Leistungsverpflichtung eingeschätzt und bilanziert. In diesem Fall erfolgt die Umsatzrealisierung des hierauf entfallenden Anteils linear über den vereinbarten Zeitraum der service-type warranty.
Die Erlöse aus der Vermietung von Immobilien werden linear über die Laufzeit der entsprechenden Mietverträge erfasst und in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Beinhaltet ein Vertrag mehrere abgrenzbare Bestandteile (Mehrkomponentenverträge), werden diese entsprechend vorstehender Prinzipien separat realisiert.
Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Jenoptik für die Erfüllung eines Kundenauftrags erhält, werden vereinbarte variable Komponenten zu Vertragsbeginn geschätzt und dann in den Transaktionspreis einbezogen, wenn es hoch wahrscheinlich ist, dass die Beseitigung der Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistungskomponente nicht zu einer Stornierung bereits erfasster Umsatzerlöse führt. Dies betrifft bei Jenoptik sowohl vereinbarte Rabatte und Boni als auch mögliche Vertragsstrafen.
Da vom Kunden erhaltene Anzahlungen in der Regel kurzfristig sind, nimmt der Konzern die Erleichterungsmöglichkeit des IFRS 15 in Anspruch und verzichtet auf die Berücksichtigung einer Finanzierungskomponente bei der Bestimmung der Gegenleistung.
In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Kosten ausgewiesen. In dieser Position sind auch die Kosten der Dotierung von Rückstellungen für Gewährleistung enthalten. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden entsprechend der Verursachung in den jeweiligen Funktionskosten ausgewiesen und sind in den Umsatzkosten enthalten, soweit sie auf den Herstellungsprozess entfallen.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten beinhalten nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten mit Ausnahme der Forschungs- und Entwicklungskosten im Kundenauftrag, die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden.
In den Vertriebskosten sind neben Personal- und Sachkosten die angefallenen Versand-, Werbe-, Verkaufsförderungs-, Marktforschungs- und Kundendienstkosten enthalten. Darüber hinaus beinhalten die Vertriebskosten auch die Kosten der Vertragsanbahnung, die aufgrund der Anwendung des praktischen Behelfs von IFRS 15 sofort aufwandswirksam erfasst werden, da der Abschreibungszeitraum für den Vermögenswert, den der Konzern andernfalls erfasst hätte, nicht mehr als ein Jahr beträgt. Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Kundenbeziehungen und Auftragsbestände werden ebenfalls in den Vertriebskosten ausgewiesen.
Zu den allgemeinen Verwaltungskosten gehören Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen.
Der Ausweis der Wertberichtigungen und Wertaufholungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 9 erfolgt in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in einem separaten Posten.
Erträge aus Rückstellungsauflösungen werden in den Funktionskosten erfasst, sofern die Rückstellung auch über die entsprechenden Funktionskosten gebildet wurde. Erfolgte die Rückstellungsbildung im sonstigen betrieblichen Aufwand, wird die Rückstellungsauflösung ebenfalls im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt. Darüber hinaus sind in den Posten Fremdwährungsgewinne und -verluste aus operativen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese Posten enthalten. Des Weiteren beinhalten die Posten Effekte aus dem Hedging von Nettopositionen. Neben Restrukturierungsaufwendungen werden auch Aufwendungen für Konzernprojekte dem sonstigen betrieblichen Aufwand zugeordnet. Erträge und Aufwendungen aus der Zeitwertbewertung von bedingten Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben werden in diesen Posten ausgewiesen, wenn die bedingten Gegenleistungen von finanziellen Größen innerhalb des EBIT abhängig sind. Ebenso werden die Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen wie auch die Ergebnisbeiträge der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und sonstige Steuern in diesen Posten erfasst.
Die Beteiligungserträge und -aufwendungen des Konzerns beinhalten insbesondere Erträge aus Dividendenzahlungen von Beteiligungsunternehmen und Erträge aus kurzfristigen Finanzanlagen. Darüber hinaus werden Wertberichtigungen und Wertaufholungen auf Finanzanlagen in diesem Posten erfasst.
Die Finanzerträge und -aufwendungen des Konzerns umfassen insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen. Darüber hinaus sind im Finanzergebnis Fremdwährungsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden sowie Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsinstrumenten für diese finanziellen Vermögenswerte und Schulden enthalten.
Mit dem Abschluss des verbindlichen Kaufvertrags wird das Segment VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Die Ergebnisse dieses aufgegebenen Geschäftsbereichs werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert dargestellt (vgl. Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194) und die Angaben der Vergleichsperiode entsprechend angepasst. Die nachfolgenden Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung beziehen sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche.
Die Umsatzerlöse sind gegenüber 2020 um insgesamt 135.251 TEUR bzw. 22,0 Prozent auf 750.717 TEUR gestiegen.
Detaillierte Angaben zu den Umsatzerlösen nach Divisionen und Regionen sind in der Segmentberichterstattung ab Seite 225 dargestellt.
Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach zeitraum- und zeitpunktbezogener Erlöserfassung ist in der untenstehenden Tabelle dargestellt. Die Zunahme der zeitraumbezogen realisierten Umsätze geht mit dem insgesamt höheren Niveau der konzernexternen Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr einher.
In den zeitraumbezogen realisierten Umsätzen waren Umsätze aus kundenspezifischen Serienfertigungen in Höhe von 127.516 TEUR (i.Vj. 124.529 TEUR) enthalten. Darüber hinaus wurden insbesondere Umsätze für kundenspezifische Einzelfertigung, erbrachte Dienstleistungen und aus Traffic Service Provision-Verträgen zeitraumbezogen erfasst.
Die Umsätze der Division Light & Safety enthielten zudem sonstige Umsätze aus eingebetteten Operating-Leasing-Verträgen in Höhe von 10.048 TEUR (i.Vj. 11.139 TEUR).
Wie im Vorjahr wurden keine wesentlichen Umsatzerlöse für Leistungsverpflichtungen erfasst, die bereits in Vorjahren erfüllt wurden.
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| in TEUR | Light & Optics | Light & Production | Light & Safety | Sonstige | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Konzernexterne Umsätze | 460.728 | 176.174 | 110.101 | 3.714 | 750.717 |
| (321.395) | (175.548) | (114.008) | (4.516) | (615.466) | |
| davon zeitraumbezogen realisierte Umsätze | 160.665 | 94.745 | 40.283 | 3.714 | 299.407 |
| (137.901) | (88.956) | (39.469) | (4.516) | (270.842) | |
| davon zeitpunktbezogen realisierte Umsätze | 300.063 | 81.429 | 69.818 | 0 | 451.310 |
| (183.494) | (86.592) | (74.538) | (0) | (344.624) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 283.294 | 232.165 |
| Personalaufwand | 150.846 | 119.454 |
| Abschreibungen | 25.748 | 24.708 |
| Übrige Umsatzkosten | 33.926 | 14.390 |
| Gesamt | 493.814 | 390.718 |
Die Umsatzkosten haben sich gegenüber 2020 um insgesamt 103.096 TEUR bzw. 26,4 Prozent auf 493.814 TEUR erhöht. Sie sind damit stärker gestiegen als der Umsatz. Dies resultierte vor allem aus höheren Material- und Personalkosten.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen sämtliche den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurechenbare Aufwendungen. Nicht in diesem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen sind die Aufwendungen im Zusammenhang mit von Kunden bezahlten Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Höhe von 20.330 TEUR (i.Vj. 13.484 TEUR). Diese sind den Umsatzkosten zugeordnet.
Für interne Entwicklungsprojekte der fortgeführten Geschäftsbereiche wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufwendungen von 4.198 TEUR (i.Vj. 3.606 TEUR) in den immateriellen Vermögenswerten aktiviert.
Die Vertriebskosten sind 2021 gegenüber 2020 um insgesamt 12.597 TEUR bzw. 16,3 Prozent auf 89.693 TEUR gestiegen. Ursächlich dafür sind die erstmals über ein volles Geschäftsjahr einbezogenen Kosten der in 2020 akquirierten Gesellschaften.
Die Vertriebskosten enthalten im Wesentlichen Materialaufwendungen inklusive bezogener Leistungen in Höhe von 1.951 TEUR (i.Vj. 4.363 TEUR), Personalaufwendungen von 52.454 TEUR (i.Vj. 44.503 TEUR) und Abschreibungen von 15.499 TEUR (i.Vj. 12.030 TEUR).
Die allgemeinen Verwaltungskosten sanken 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 392 TEUR auf 53.462 TEUR.
Die allgemeinen Verwaltungskosten enthielten im Wesentlichen Personalaufwendungen in Höhe von 36.876 TEUR (i. Vj. 36.338 TEUR), Abschreibungen von 4.216 TEUR (i.Vj. 4.001 TEUR) und sonstige Aufwendungen von 5.259 TEUR (i.Vj. 5.839 TEUR).
In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten waren folgende wesentliche Aufwandsarten enthalten:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 300.597 | 241.966 |
| Personalaufwand | 281.805 | 238.464 |
| Abschreibungen | 47.584 | 43.401 |
| Sonstige Aufwendungen | 45.870 | 37.257 |
| Gesamt | 675.855 | 561.088 |
Der Anstieg in allen Aufwandsarten ist insbesondere Folge des gestiegenen Umsatzvolumens sowie der in 2021 ganzjährig einbezogenen Aufwendungen der Unternehmenserwerbe des Vorjahres. Der Anstieg der Abschreibungen resultierte insbesondere aus den im Rahmen der Kaufpreisallokationen für Akquisitionen identifizierten immateriellen Vermögenswerten.
Die in diesem Posten ausgewiesenen Wertminderungserträge und -aufwendungen nach IFRS 9 betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Wertminderungserträge | 2.203 | 5.669 |
| Wertminderungsaufwendungen | 3.354 | 1.580 |
| Gesamt | - 1.151 | 4.090 |
Die Wertminderungserträge und -aufwendungen waren insgesamt negativ. Die Wertminderungsaufwendungen überstiegen die Wertaufholungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der deutlich positive Effekt im Vorjahr war auf einen verstärkten Fokus auf das Forderungsmanagement und einen damit verbundenem hohen Einmaleffekt bei den Auflösungen von Wertberichtigungen zurückzuführen. Die kontinuierliche Fortführung dieser Maßnahmen zeigt sich auch in 2021 in einer guten Altersstruktur der Forderungen.
Weitere Informationen zu Erträgen und Aufwendungen im Zusammenhang mit Wertberichtigungen auf Forderungen sind in Abschnitt "Finanzinstrumente" ab Seite 228 sowie Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ab Seite 207 dargestellt.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten | 30.509 | 1.567 |
| Erträge aus Währungsgewinnen | 8.554 | 5.555 |
| Erträge aus dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten | 3.874 | 0 |
| Erträge aus Sachbezügen | 1.781 | 1.936 |
| Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung | 1.143 | 1.448 |
| Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand | 1.069 | 1.166 |
| Erträge aus Equity-Bilanzierung | 995 | 703 |
| Erträge aus Schadensersatz-/Versicherungsleistungen | 859 | 398 |
| Erträge aus der Wertaufholung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 451 | 292 |
| Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen | 219 | 1.563 |
| Erträge aus Materialverkäufen | 181 | 43 |
| Übrige | 1.112 | 1.831 |
| Gesamt | 50.747 | 16.504 |
Die Erträge aus der Fair-Value Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten betreffen variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb von TRIOPTICS sowie INTEROB. Die Entwicklung der bedingten Kaufpreiskomponenten ist im Abschnitt "Finanzinstrumente" ab Seite 228 dargestellt.
Die Erträge aus Währungsgewinnen enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs.
Der Gewinn aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten resultiert aus dem Verkauf des nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen sowie des Bereichs Kristallzüchtung.
Erträge aus Dienstleistungen, Verrechnung und Vermietung, welche nicht aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Unternehmen resultieren, werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Die Erträge aus Zuwendungen der öffentlichen Hand betrafen im Wesentlichen Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die Jenoptik vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und anderen Bundes- und europäischen Einrichtungen erhalten hat.
In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind unter anderem Erträge aus dem Betrieb von Kantinen enthalten.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Währungsverluste | 8.583 | 7.331 |
| Transaktionskosten | 7.383 | 3.611 |
| Aufwendungen für Konzernprojekte | 1.744 | 3.300 |
| Sonstige Steuern | 658 | 454 |
| Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 460 | 1.733 |
| Aufwendungen aus Dienstleistung und Vermietung | 360 | 202 |
| Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 259 | 663 |
| Reorganisation und Restrukturierung | 0 | 9.191 |
| Aufwendungen aus Fair Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten | 0 | 1.091 |
| Übrige | 900 | 639 |
| Zuführung / Auflösung von Rückstellungen | - 4.038 | - 641 |
| Gesamt | 16.309 | 27.574 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 40,9 Prozent auf 16.309 TEUR gesunken.
Die Aufwendungen aus Währungsverlusten enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Sachverhalten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung der Währungskursgewinne und -verluste führte 2021 zu einem Nettoverlust von 29 TEUR (i.Vj. Nettoverlust von 1.776 TEUR).
Die Transaktionskosten beinhalten insbesondere Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie Kosten für die Prüfung von möglichen weiteren Unternehmenserwerben.
Die Konzernprojekte beinhalten im Wesentlichen nicht aktivierungsfähige Aufwendungen für die Implementierung eines neuen konzernweiten ERP-Systems sowie Aufwendungen für Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Verwaltungsprozesse und der Organisation von Jenoptik.
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen resultierten im Wesentlichen aus der Abwertung einer Immobilie. Bei der Abwertung wurden zukünftig erzielbare, im Vergleich zu den Vorjahren verringerte, Mieterlöse zugrundegelegt.
Die Aufwendungen für Reorganisation und Restrukturierung des Vorjahres beinhalten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung, die vor allem durch den strukturellen Wandel der Automobilbranche zur Elektromobilität und die andauernde COVID-19-Pandemie erforderlich waren.
Insbesondere in der Division Light & Production erfolgte nach erfolgreicher Umsetzung und Abschluss dieser Maßnahmen eine teilweise Auflösung der Restrukturierungsrückstellungen, da Mitarbeiter in andere Unternehmensbereiche transferiert werden konnten und damit geringere Abfindungskosten angefallen sind. Die Effekte aus der Auflösung dieser Restrukturierungsrückstellungen sind in der Position Zuführung und Auflösung von Rückstellungen enthalten. Weitere Angaben zur Entwicklung der Rückstellungen sind dem Abschnitt "Sonstige Rückstellungen" ab Seite 218 zu entnehmen.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Wertminderungen und Wertaufholungen auf Finanzanlagen | - 228 | - 75 |
| Ergebnis aus Beteiligungen | 820 | 1.715 |
| Gesamt | 592 | 1.640 |
Das Beteiligungsergebnis hat sich gegenüber 2020 um 1.048 TEUR auf 592 TEUR verringert.
Das Ergebnis aus Beteiligungen enthielt insbesondere Erträge aus dem Abgang von börsennotierten Aktien und Anleihen, die Jenoptik mit der Akquisition von TRIOPTICS übernommen hat.
Das Beteiligungsergebnis im Geschäftsjahr 2020 enthielt insbesondere die Ausschüttung einer Immobiliengesellschaft.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften | 4.746 | 3.227 |
| Übrige Zinsen und ähnliche Erträge | 164 | 178 |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf kurzfristige Finanzanlagen sowie Zahlungsmittel | 62 | 337 |
| Summe Finanzerträge | 4.972 | 3.742 |
| Aufwand aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften | 3.296 | 4.600 |
| Finanzierungskosten für Konsortialkredite, Schuldscheindarlehen und Brückenfinanzierung | 4.419 | 2.832 |
| Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 1.664 | 1.214 |
| Zinsaufwand für Leasingverhältnisse | 785 | 803 |
| Verwahrentgelt auf finanzielle Vermögenswerte (Negativzinsen) | 244 | 0 |
| Nettozinsaufwand der Pensionsrückstellungen | 68 | 57 |
| Übrige Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen | 688 | 1.016 |
| Summe Finanzaufwendungen | 11.164 | 10.521 |
| Gesamt | - 6.192 | - 6.779 |
Die Erträge aus der Fremdwährungsbewertung von Finanzgeschäften in Höhe von 4.746 TEUR (i.Vj. 3.227 TEUR) und die gegenläufigen Aufwendungen von 3.296 TEUR (i.Vj. 4.600 TEUR) führten im Geschäftsjahr 2021 zu einem Nettogewinn von 1.450 TEUR (i.Vj. Nettoverlust von 1.373 TEUR). Dieses Ergebnis resultierte aus Währungsgewinnen und -verlusten aus der Konzernfinanzierung.
Der Posten Finanzierungskosten für Konsortialkredite, Schuldscheindarlehen und Brückenfinanzierung enthält neben dem Zinsaufwand auch die Bereitstellungsprovisionen an die Kreditinstitute.
Der Posten übrige Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen enthält insbesondere Aval- und Bankgebühren sowie Zinsaufwand für weitere Kredite und für Zinsderivate.
Der Saldo aus Finanzerträgen und Finanzaufwendungen verbesserte sich um 587 TEUR bzw. 8,7 Prozent auf minus 6.192 TEUR (i.Vj. minus 6.779 TEUR).
Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern laufenden (gezahlten oder geschuldeten) Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Jenoptik-Konzerns erfolgt unter der Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze.
Für die Berechnung der latenten Steuern der inländischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz in Höhe von 30,28 Prozent (i.Vj. 29,73 Prozent) zugrundegelegt. Neben der Körperschaftsteuer in Höhe von 15,0 Prozent (i.Vj. 15,0 Prozent) und dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent der Körperschaftsteuerbelastung (i.Vj. 5,5 Prozent) wurde ein effektiver Gewerbesteuersatz von 14,46 Prozent (i.Vj. 13,91 Prozent) berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften erfolgte die Berechnung der latenten Steuern mit den im jeweiligen Land geltenden Steuersätzen.
Die latenten Steuern werden als Steueraufwand oder -ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis dargestellt.
Unsicherheiten bezüglich ertragsteuerlicher Behandlungen werden laufend analysiert. Sofern wahrscheinlich ist, dass die Steuerbehörden eine unsichere ertragsteuerliche Behandlung nicht akzeptieren, wird eine Risikovorsorge in angemessener Höhe gebildet. Der Betrag der Risikovorsorge entspricht dem Betrag, der unter Berücksichtigung etwaig vorhandener steuerlicher Unsicherheiten den wahrscheinlichsten Wert oder den Erwartungswert darstellt. Dabei werden ungewisse steuerliche Sachverhalte nicht getrennt, sondern zusammen betrachtet.
Der Steueraufwand gliederte sich nach seiner Herkunft wie folgt:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | ||
| Inland | 8.607 | 4.965 |
| Ausland | 5.354 | 3.306 |
| Gesamt | 13.961 | 8.271 |
| Latente Steuern | ||
| Inland | - 109 | 2.692 |
| Ausland | - 4.163 | - 2.740 |
| Gesamt | - 4.272 | - 48 |
| Ertragsteuern gesamt | 9.689 | 8.223 |
In den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag war 2021 ein Aufwand in Höhe von 915 TEUR (i.Vj. Ertrag 307 TEUR) für laufende Steuern früherer Geschäftsperioden enthalten. Der latente Steuerertrag beinhaltet einen periodenfremden Ertrag in Höhe von 840 TEUR (i.Vj. Aufwand 417 TEUR).
Im latenten Steuerertrag ist aufgrund der Entwicklung von temporären Differenzen ein Ertrag in Höhe von 6.315 TEUR (i.Vj. Aufwand 838 TEUR) enthalten.
Zum Bilanzstichtag verfügte der Jenoptik-Konzern über folgende steuerliche Verlustvorträge zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Körperschaftsteuer | 139.532 | 180.839 |
| Gewerbesteuer | 292.898 | 340.316 |
Die Abnahme der steuerlichen Verlustvorträge resultierte überwiegend aus der Inanspruchnahme im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung aller zurzeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die zukünftigen steuerlichen Ergebnisse des Jenoptik-Konzerns ist eine Nutzung der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 114.004 TEUR (i.Vj. 157.021 TEUR) und der gewerbesteuerlichen Verlustvorträge von 281.093 TEUR (i.Vj. 259.049 TEUR) wahrscheinlich. Bezüglich dieser nutzungsfähigen steuerlichen Verlustvorträge wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 59.407 TEUR (i.Vj. 61.276 TEUR) erfasst. Hiervon entfielen 40.632 TEUR (i.Vj. 36.019 TEUR) auf gewerbesteuerliche Verlustvorträge.
Hinsichtlich der verbleibenden nicht nutzbaren Verlustvorträge wurden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 25.528 TEUR (i.Vj. 23.818 TEUR) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 11.805 TEUR (i.Vj. 81.267 TEUR) keine aktiven latenten Steuern bilanziert.
Ein Teil der steuerlichen Verlustvorträge unterliegt einer zeitlich beschränkten Vortragsfähigkeit:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bis 1 Jahr | 0 | 112 |
| 2 bis 5 Jahre | 770 | 1.750 |
| 6 bis 9 Jahre | 4.977 | 2.602 |
| Mehr als 9 Jahre | 1.395 | 415 |
| Zeitlich beschränkt vortragsfähige Verlustvorträge gesamt | 7.142 | 4.879 |
Für abzugsfähige zeitliche Unterschiede in Höhe von 2.033 TEUR (i.Vj. 6.646 TEUR) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da sich diese im zugrundegelegten Betrachtungszeitraum wahrscheinlich nicht realisieren werden.
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:
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| Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.875 | 3.774 | 33.488 | 19.019 |
| Sachanlagen | 829 | 1.047 | 15.905 | 15.326 |
| Finanzanlagen | 743 | 111 | 1.880 | 1.044 |
| Vorräte | 8.987 | 7.202 | 1.302 | 293 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 2.240 | 1.133 | 6.329 | 6.796 |
| Rückstellungen | 15.430 | 13.877 | 1.027 | 836 |
| Verbindlichkeiten | 13.987 | 14.671 | 345 | 741 |
| Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften | 62.629 | 63.965 | 0 | 0 |
| Bruttowert | 106.720 | 105.780 | 60.276 | 44.055 |
| Saldierungen | - 35.535 | - 31.197 | - 35.535 | - 31.197 |
| Bilanzansatz | 71.185 | 74.583 | 24.741 | 12.858 |
| In der Bilanz wie folgt ausgewiesen: | ||||
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | 63.360 | 74.583 | 24.741 | 12.858 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | 7.825 | 0 | 0 | 0 |
Der Bestand des Aktivüberhangs an latenten Steuern minderte sich im Saldo um 15.282 TEUR. Unter Berücksichtigung der im Berichtsjahr erfolgten Erst- und Entkonsolidierungen (minus 17.426 TEUR), erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern (minus 2.842 TEUR) sowie Währungsumrechnungen (204 TEUR) ergab sich ein in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltener latenter Steuerertrag von 4.782 TEUR. Hiervon entfällt ein latenter Steuerertrag in Höhe von 4.272 TEUR auf die fortgeführten Geschäftsbereiche. Weiterhin wird ein Aktivüberhang an latenten Steuern in Höhe von 7.825 TEUR dem aufgegebenen Geschäftsbereich zugeordnet.
Temporäre Unterschiede in Höhe von 219.761 TEUR (i.Vj. 155.256 TEUR) standen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften, auf die wegen IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet worden sind. Auf Outside Basis Differences nach IAS 12.40 wurden passive latente Steuern in Höhe von 249 TEUR (i.Vj. 222 TEUR) gebildet.
Die Tabelle auf Seite 195 zeigt die steuerliche Überleitungsrechnung von dem im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand.
Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde der im Geschäftsjahr 2021 gültige Konzernsteuersatz von 30,28 Prozent (i.Vj. 29,73 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.
Am 25. November 2021 hat Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf der Division VINCORION, bestehend aus den hundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH, JENOPTIK Power Systems GmbH sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC, unterzeichnet. Das Closing der Transaktion wird im Geschäftsjahr 2022 erwartet. Mit dem anstehenden Verkauf der mechatronischen Aktivitäten setzt der Konzern die Transformation hin zu einem fokussierten Photonik-Konzern fort.
Mit dem Abschluss des verbindlichen Kaufvertrages wird das Geschäftssegment VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert sowie die Vermögenswerte und Schulden als zur Veräußerung gehalten bilanziert.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 102.548 | 42.258 |
| Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 8.230 | 10.977 |
| Ergebnis vor Steuern | 94.318 | 53.235 |
| Ertragsteuersatz des Jenoptik-Konzerns in % | 30,28 | 29,73 |
| Erwarteter Steueraufwand | 28.560 | 15.827 |
| Steuerliche Auswirkungen folgender Sachverhalte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen zum erwarteten Steueraufwand: | ||
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen, steuerfreie Erträge und permanente Abweichungen | - 8.784 | 2.557 |
| Veränderung in der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern und von Steuergutschriften | - 7.953 | - 8.064 |
| Effekte aus Steuersatzdifferenzen | - 573 | - 534 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | - 1.497 | 520 |
| Steuern früherer Jahre | 75 | 110 |
| Sonstige Steuereffekte | 152 | 88 |
| Summe der Anpassungen | - 18.580 | - 5.323 |
| Tatsächlicher Ertragsteueraufwand | 9.979 | 10.504 |
| Tatsächlicher Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: | ||
| Fortgeführten Geschäftsbereichen zuzurechnender Ertragsteueraufwand | 9.689 | 8.223 |
| Aufgegebenem Geschäftsbereich zuzurechnender Ertragsteueraufwand | 290 | 2.281 |
Das Ergebnis der VINCORION stellt sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 145.030 | 151.730 |
| Aufwendungen | 130.155 | 139.816 |
| EBIT | 14.875 | 11.915 |
| Finanzaufwendungen | - 805 | - 938 |
| Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern | 14.070 | 10.977 |
| Ertragsteuern | - 3.090 | - 2.281 |
| Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit nach Ertragsteuern | 10.980 | 8.696 |
| Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten | - 22.300 | |
| Ertragsteuern auf den Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten | 2.800 | |
| Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 8.520 | 8.696 |
Konzerninterne Transaktionen wurden vollständig aus den finanziellen Ergebnissen eliminiert, wobei konzerninterne Erträge beim leistenden Geschäftsbereich und die Eliminierung der zugehörigen Aufwendungen beim empfangenden Geschäftsbereich konsolidiert wurden. Infolgedessen werden das EBIT sowie EBITDA des aufgegebenen Geschäftsbereichs im Vergleich zur wirtschaftlichen Betrachtungsweise um 1.088 TEUR (i. Vj. 2.048 TEUR) besser dargestellt und die fortgeführten Geschäftsbereiche mit diesem Betrag zusätzlich belastet.
Das Ergebnis je Aktie aus aufgegebenem Geschäftsbereich (unverwässert = verwässert) beträgt minus 0,15 Euro (i.Vj. 0,15 Euro).
Netto-Cashflows aus aufgegebenem Geschäftsbereich
Die Netto-Cashflows von VINCORION stellen sich wie folgt dar:
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| 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 | |
|---|---|---|
| Laufende Geschäftstätigkeit | 29.753 | 20.518 |
| Investitionstätigkeit | - 9.995 | - 8.603 |
| Finanzierungstätigkeit | - 4.055 | - 3.901 |
| Netto-Cashflows | 15.703 | 8.014 |
Zum 31. Dezember 2021 wurden die folgenden Vermögenswerte und Schulden der VINCORION in der Kategorie "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen:
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| in TEUR | 31.12.2021 |
|---|---|
| Vermögenswerte | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 10.773 |
| Sachanlagen | 32.128 |
| Latente Steuern | 7.824 |
| Vorräte | 54.421 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 39.306 |
| Vertragsvermögenswerte | 11.395 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 46 |
| Sonstige Vermögenswerte | 883 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 156.777 |
| Schulden | |
| Finanzverbindlichkeiten | 21.745 |
| Pensionsverpflichtungen | 21.189 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 17.282 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 8.240 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 3.616 |
| Sonstige Rückstellungen | 21.541 |
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 93.613 |
| Reinvermögen, das in direktem Zusammenhang mit der Veräußerungsgruppe steht | 63.164 |
Die kumuliert im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen nach Ertragsteuern betragen zum 31. Dezember 2021 aus der Währungsumrechnung minus 599 TEUR sowie aus Cashflow Hedges minus 133 TEUR.
In Folge der Klassifizierung als "zur Veräußerung gehalten" wurde ein Wertminderungsaufwand nach Steuern in Höhe von 19.500 TEUR im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich erfasst und der Buchwert von VINCORION damit auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgewertet.
Der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachteten Marktdaten beruhen (Stufe 3). Neben dem vertraglich vereinbarten Kaufpreis, der Nettofinanzverschuldung und einem vereinbarten Working-Capital-Ausgleichsmechanismus zum Bewertungsstichtag wurden insbesondere auch erwartete bedingte Gegenleistungen, die von bestimmten künftigen Erfolgskriterien abhängen, in der Bewertung berücksichtigt.
Das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile am Konzernergebnis betrug 2.341 TEUR (i.Vj. 963 TEUR) und betraf die nicht beherrschenden Anteile an verschiedenen TRIOPTICS-Vertriebsgesellschaften, der JENOPTIK Korea Corporation Ltd. sowie der Asam Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG. Im Vorjahr ist zudem das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile an der JENOPTIK Japan Co. Ltd. bis zum Erwerb der Anteile des Minderheitsgesellschafters enthalten.
Weitere Informationen zu den Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind im Abschnitt "Konsolidierungskreis" ab Seite 172 dargestellt.
Das Ergebnis der Aktionäre beinhaltet das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen und das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich. Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch den gewichteten Durchschnitt ausstehender Aktien.
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| 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 | |
|---|---|---|
| Ergebnis der Aktionäre - fortgeführte Geschäftsbereiche in TEUR | 90.518 | 33.073 |
| Ergebnis der Aktionäre - aufgegebener Geschäftsbereich in TEUR | - 8.520 | 8.696 |
| Ergebnis nach Steuern der Aktionäre in TEUR | 81.998 | 41.769 |
| Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien | 57.238.115 | 57.238.115 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert = verwässert) | 1,43 | 0,73 |
Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich ist vollständig den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen. Vom Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 92.859 TEUR (i.Vj. 34.035 TEUR) ist ein Betrag von 90.518 TEUR (i.Vj. 33.073 TEUR) den Aktionären des Mutterunternehmens zuzuordnen.
Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie für den aufgegebenen Geschäftsbereich ist im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194 angegeben.
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| in TEUR | Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten | Erworbene Patente, Warenzeichen, Software, Kundenbeziehungen | Selbst geschaffene Patente | Geschäfts- oder Firmenwert |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1. | 27.971 | 147.241 | 2.176 | 400.057 |
| (19.335) | (104.011) | (2.436) | (175.806) | |
| Währungen | 7 | 4.147 | 0 | 12.587 |
| (10) | (- 3.154) | (0) | (- 6.895) | |
| Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse | 0 | 98.520 | 0 | 178.205 |
| (0) | (50.705) | (0) | (231.146) | |
| Zugänge | 9.488 | 1.732 | 201 | 0 |
| (8.641) | (3.692) | (390) | (0) | |
| Abgänge | 1.742 | 7.836 | 183 | 6.737 |
| (15) | (9.665) | (651) | (0) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 0 | 594 | 0 | 0 |
| (0) | (1.652) | (0) | (0) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 13.202 | - 4.572 | 0 | - 6.124 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 31.12. | 22.522 | 239.825 | 2.194 | 577.989 |
| (27.971) | (147.241) | (2.176) | (400.057) | |
| Abschreibungen Stand am 1.1. | 13.972 | 73.132 | 940 | 9.895 |
| (13.748) | (68.769) | (1.061) | (9.895) | |
| Währungen | 7 | 1.683 | 0 | 0 |
| (10) | (- 1.344) | (0) | (0) | |
| Zugänge | 420 | 18.328 | 173 | 0 |
| (229) | (15.167) | (197) | (0) | |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| (0) | (179) | (0) | (0) | |
| Abgänge | 1.742 | 7.776 | 108 | 4.929 |
| (15) | (9.640) | (318) | (0) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 88 | - 4.096 | 0 | 0 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Abschreibungen Stand am 31.12. | 12.569 | 81.272 | 1.005 | 4.966 |
| (13.972) | (73.132) | (940) | (9.895) | |
| Nettobuchwert am 31.12. | 9.953 | 158.554 | 1.190 | 573.022 |
| (13.999) | (74.110) | (1.236) | (390.161) |
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| in TEUR | Sonstige immaterielle Vermögenswerte | Gesamt |
|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 1.1. | 7.569 | 585.013 |
| (4.622) | (306.210) | |
| Währungen | 0 | 16.742 |
| (0) | (- 10.039) | |
| Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse | 0 | 276.725 |
| (17) | (281.868) | |
| Zugänge | 4.187 | 15.608 |
| (4.582) | (17.305) | |
| Abgänge | 3 | 16.501 |
| (0) | (10.331) | |
| Umbuchungen (+ / -) | - 565 | 29 |
| (- 1.652) | (0) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 659 | - 24.558 |
| (0) | (0) | |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 31.12. | 10.529 | 853.059 |
| (7.569) | (585.013) | |
| Abschreibungen Stand am 1.1. | 0 | 97.938 |
| (0) | (93.474) | |
| Währungen | 0 | 1.691 |
| (0) | (- 1.334) | |
| Zugänge | 0 | 18.920 |
| (0) | (15.592) | |
| Wertminderungen | 0 | 0 |
| (0) | (179) | |
| Abgänge | 0 | 14.555 |
| (0) | (9.972) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | 0 | - 4.183 |
| (0) | (0) | |
| Abschreibungen Stand am 31.12. | 0 | 99.812 |
| (0) | (97.938) | |
| Nettobuchwert am 31.12. | 10.529 | 753.247 |
| (7.569) | (487.075) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Der deutliche Anstieg der immateriellen Vermögenswerte resultierte insbesondere aus der Akquisition der BG Medical sowie der SwissOptic-Gruppe. Detaillierte Informationen sind im Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175 dargestellt.
Mit der Unterzeichnung des Vertrages über den Verkauf der Division VINCORION wurden die Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten eingestuft und in der Bilanz separat ausgewiesen. Änderungen der immateriellen Vermögenswerte nach dieser erstmaligen Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten sind im Anlagenspiegel nicht dargestellt. Ebenso ist in der Entwicklung der Abschreibungen des Geschäftsjahres der Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung gemäß IFRS 5 nicht enthalten. Detaillierte Informationen zu den als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten sind im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194 dargestellt.
Als sonstige immaterielle Vermögenswerte werden entgeltlich erworbene Vermögenswerte ausgewiesen, die sich noch in Entwicklung befinden. Die Zugänge zu diesen resultierten in Höhe von 3.884 TEUR (i.Vj. 4.071 TEUR) aus Investitionen in das neue SAP S / 4HANA System, welches im Rahmen eines Programms zur Harmonisierung von Prozessen und Daten eingeführt wird.
Die Zugänge zu den Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten betreffen insbesondere die Divisionen VINCORION (bis zur erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung gehalten) sowie Light & Optics. Zum 31. Dezember 2021 wurden in diesem Posten noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte in Höhe von 8.877 TEUR (i.Vj. 12.374 TEUR inklusive 7.508 TEUR VINCORION) bilanziert.
Die Abgänge von Patenten, Warenzeichen, Software und Kundenbeziehungen betrafen überwiegend immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen von Akquisitionen in früheren Jahren erfasst wurden und nach Ablauf ihrer Nutzung vollständig abgeschrieben sind sowie Abgänge aufgrund von Desinvestitionen.
Wie auch im Vorjahr bestanden keine wesentlichen Verfügungsbeschränkungen bei immateriellen Vermögenswerten. Die Bestellobligos für immaterielle Vermögenswerte betrugen 241 TEUR (i.Vj. 305 TEUR).
Außer den Geschäfts- oder Firmenwerten lagen keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer vor.
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die Geschäfts- oder Firmenwerte 573.022 TEUR (i.Vj. 390.161 TEUR). Die Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 178.205 TEUR resultierten aus der Erstkonsolidierung der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe. Im Rahmen der Veräußerung des nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen wurden anteilige Abgänge des Geschäfts- oder Firmenwerts der Division Light & Production erfasst (minus 1.808 TEUR Buchwert). Die darüber hinausgehende Erhöhung der Buchwerte um 12.587 TEUR war ausschließlich auf Währungseffekte zurückzuführen (i.Vj. minus 6.895 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2021 waren wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen.
Die folgende Tabelle fasst die Geschäfts- oder Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die unverändert den Divisionen entsprechen, zusammen:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Light & Optics | 443.472 | 259.425 |
| Light & Production | 86.730 | 84.395 |
| Light & Safety | 42.819 | 40.217 |
| VINCORION 1 | 0 | 6.124 |
| Gesamt | 573.022 | 390.161 |
1 Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in 2021
Die Werthaltigkeitsprüfung für die Geschäfts- und Firmenwerte erfolgte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die von den Synergien des jeweiligen Unternehmenszusammenschlusses profitieren und die unterste Ebene darstellen, auf welcher der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmensführung überwacht wird. Überstiegen die Buchwerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren erzielbaren Betrag, wurde der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend wertgemindert. Maßstab für die Werthaltigkeitsprüfung war der erzielbare Betrag, das heißt der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert.
Jenoptik ermittelte den erzielbaren Betrag in Form des Nutzungswerts auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür war die fünfjährige, vom Management genehmigte Unternehmensplanung. Diese berücksichtigte die Erfahrungen der Vergangenheit und beruhte auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die zukünftige Entwicklung. Die Cashflows in der Detailplanungsphase wurden unter Zugrundelegung von differenzierten Wachstumsraten geplant. Diese berücksichtigten die Entwicklung und Dynamik der betreffenden Branchen und Zielmärkte.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie bestehen jedoch erhöhte Schätzunsicherheiten hinsichtlich der prognostizierten Cashflows. Im Rahmen der fünfjährigen Unternehmensplanung wurde - auf Basis der bisherigen Erfahrungen - davon ausgegangen, dass es im Jahr 2022 zu keinen weiteren wesentlichen negativen COVID-19-Effekten kommen wird.
Für Divisionen mit wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerten wurden folgende Planungsprämissen gemäß der im Geschäftsjahr 2021 geltenden Struktur zugrundegelegt:
Die Division Light & Optics profitierte im Geschäftsjahr 2021 von einer steigenden Nachfrage und konnte die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr in allen Bereichen steigern. Positiven Einfluss auf die Umsatzentwicklung nahmen Corona-bedingte Aufholeffekte in allen Bereichen sowie der steigende Bedarf der Halbleiterausrüstungsindustrie im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing. Sowohl die Bruttomarge als auch die EBITDA-Marge konnten durch die gestiegenen Umsätze verbessert werden. Darüber hinaus leistete TRIOPTICS höhere Beiträge zum Ergebnis, da die Gesellschaft erst seit September 2020 zur Division Light & Optics gehört und im Vergleich zum Vorjahr nun für das komplette Geschäftsjahr berücksichtigt wurde. Für die Division Light & Optics wurden folgende Planungsprämissen zugrundegelegt: Die Division fokussiert sich für neues Umsatzwachstum auf die Bereiche Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics, Industrial Solutions sowie Optical Test & Measurement. Trotz der zunehmenden Herausforderungen im Beschaffungsmarkt sowohl für die eigene als auch die Produktion unserer Kunden erwarten wir weiteres Wachstum über alle Bereiche der Division Light & Optics. Sowohl die weltweit hohe Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing als auch der im Vorjahr neu erworbene Bereich Optical Test & Measurement tragen deutlich zum Wachstum der Division bei. Mit dem Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe wollen wir Chancen und Synergien im Mittelfristzeitraum nutzen, um das Wachstum der Division wesentlich zu unterstützen. Mit dem insgesamt geplanten deutlichen Umsatzwachstum der Division ist eine moderate Steigerung der EBITDA-Marge im Mittelfristzeitraum verbunden.
Die Division Light & Production erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres und konnte die Profitabilität unter anderem durch Sondereffekte steigern. Probleme am Beschaffungsmarkt und Unsicherheiten im Automotive-Bereich sind Herausforderungen, denen die Division gegenübersteht. Die Planungsprämissen für die Division Light & Production sind: Für zukünftiges Wachstum sollen weitere Zielmärkte angesprochen und stetig neue Applikationen und Produkte entwickelt werden, um wesentliche Schlüsselindustrien international zu bedienen. Mit einer erwarteten Wiederbelebung des Geschäftes unter anderem in Nordamerika wird in den Bereichen Metrology und Laser Processing ein moderates Umsatzwachstum und im Bereich Automation & Integration ein deutliches Wachstum erwartet. Durch die abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sowie höhere Margen bei neuen Aufträgen wird eine Steigerung der Profitabilität im Mittelfristzeitraum erwartet.
Die Division Light & Safety verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 einen leichten Umsatzrückgang und hierdurch bedingt eine rückläufige Profitabilität. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden Budgets für die öffentliche Sicherheit gekürzt und Projekte verschoben, was einhergehend mit Problemen am Beschaffungsmarkt zu der Geschäftsentwicklung führte. Für die Division Light & Safety gehen wir von folgenden Planungsprämissen aus: Der wachsende Bedarf an öffentlicher Sicherheit, insbesondere in den Regionen Amerika, Mittlerer Osten / Nordafrika und im europäischen Ausland, steht für die kommenden Jahre im Fokus der Entwicklung. Mit dem steigenden Wettbewerb werden eingeleitete Struktur- und Prozessoptimierungen fortgeführt, die mit der Erhöhung der lokalen und internationalen Wertschöpfung im Mittelfristzeitraum eine dauerhafte Umsatz- und Profitabilitätssteigerung mit sich bringen.
Das Ergebnis des jeweiligen Planjahres wird zur Ermittlung des Free Cashflows um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, wie beispielsweise Abschreibungen, bereinigt.
Es wird eine ewige Rente unterstellt, deren Höhe durch das Management aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts individuell für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit abgeleitet wird. Die ewige Rente beinhaltet eine Wachstumskomponente in Form eines Abschlags auf den Kapitalisierungszinssatz zwischen 0,9 und 1,0 Prozentpunkten (i.Vj. 0,9 und 1,0 Prozentpunkte). Einmalige Effekte im letzten Planjahr werden vor Berechnung der ewigen Rente eliminiert.
Der für die Werthaltigkeitsprüfungen erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt. Die Komponenten zur Berechnung der Eigenkapitalkosten sind ein risikofreier Zins, die Marktrisikoprämie, ein aufgrund von divisionsspezifischen Peergroups ermittelter branchenüblichen Beta-Faktor sowie das durchschnittliche Länderrisiko jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Fremdkapitalkosten ermitteln sich unter Einbeziehung des risikofreien Zinses, des branchenüblichen Zuschlags für das Kreditrisiko (Spread) sowie des typisierten durchschnittlichen Steuersatzes. Die Gewichtung der Eigenkapital- und Fremdkapitalkosten erfolgt unter Anwendung der branchenüblichen Kapitalstruktur.
Die Werthaltigkeitsprüfungen wurden unter der Annahme gewichteter Kapitalkostensätze nach Steuern von 6,42 Prozent bis 9,21 Prozent (i.Vj. 6,76 Prozent bis 9,56 Prozent) vorgenommen. Dies entsprach gewichteten Kapitalkostensätzen vor Steuern von 7,96 Prozent bis 12,21 Prozent (i.Vj. 8,52 Prozent bis 12,61 Prozent).
Die Annahmen zur Bestimmung der Nutzungswerte je zahlungsmittelgenerierender Einheit sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
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| Wachstumskomponente in der ewigen Rente | Gewichtete Kapitalkostensätze nach Steuern | Gewichtete Kapitalkostensätze vor Steuern | |
|---|---|---|---|
| Light & Optics | 0,90 | 9,21 | 12,21 |
| (1,00) | (9,56) | (12,61) | |
| Light & Production | 1,00 | 8,36 | 10,72 |
| (1,00) | (8,17) | (10,38) | |
| Light & Safety | 0,90 | 6,42 | 7,96 |
| (0,90) | (6,76) | (8,52) | |
| VINCORION | k. A. | k. A. | k. A. |
| (0,90) | (6,80) | (9,63) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen zum 31. Dezember 2021 Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet waren, wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Eine Minderung der Cashflows oder eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkostensätze innerhalb der vom Management als möglich erachteten Bandbreiten würden nicht dazu führen, dass der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegt.
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| in TEUR | Grundstücke, Bauten | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Anlagen im Bau | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 1.1.2021 | 261.175 | 207.274 | 118.150 | 10.336 | 596.934 |
| (231.452) | (205.344) | (115.278) | (24.714) | (576.787) | |
| Währungen | 3.586 | 4.045 | 922 | 189 | 8.741 |
| (- 2.816) | (- 4.098) | (- 693) | (- 137) | (- 7.743) | |
| Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse | 17.926 | 13.539 | 2.443 | 268 | 34.176 |
| (20.625) | (2.996) | (2.961) | (311) | (26.893) | |
| Zugänge | 6.041 | 14.753 | 9.067 | 14.160 | 44.020 |
| (5.901) | (9.724) | (7.718) | (6.604) | (29.947) | |
| Abgänge | 2.997 | 19.134 | 15.765 | 4 | 37.899 |
| (6.715) | (14.053) | (8.020) | (160) | (28.948) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 767 | 3.953 | 597 | - 5.413 | - 97 |
| (12.728) | (7.361) | (905) | (- 20.996) | (- 2) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 48.028 | - 36.480 | - 20.109 | - 1.112 | - 105.729 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 31.12.2021 | 238.469 | 187.949 | 95.304 | 18.424 | 540.146 |
| (261.175) | (207.274) | (118.150) | (10.336) | (596.934) | |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2021 | 91.531 | 152.490 | 89.415 | 0 | 333.436 |
| (83.184) | (154.909) | (87.571) | (0) | (325.664) | |
| Währungen | 1.032 | 2.807 | 564 | 0 | 4.403 |
| (- 613) | (- 2.898) | (- 387) | (0) | (- 3.897) | |
| Zugänge | 13.450 | 12.290 | 9.432 | 0 | 35.172 |
| (12.664) | (13.156) | (9.378) | (0) | (35.198) | |
| Wertminderungen | 0 | 3 | 6 | 0 | 10 |
| (1.138) | (353) | (59) | (0) | (1.550) | |
| Wertaufholungen | - 451 | 0 | 0 | 0 | - 451 |
| (- 205) | (- 40) | (- 43) | (0) | (- 288) | |
| Abgänge | 2.347 | 19.009 | 15.121 | 0 | 36.477 |
| (4.639) | (12.990) | (7.161) | (0) | (24.790) | |
| Umbuchungen (+ / -) | - 70 | 2 | 0 | 0 | - 68 |
| (0) | (0) | (- 2) | (0) | (- 2) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 21.008 | - 26.460 | - 15.065 | 0 | - 62.533 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Abschreibungen Stand am 31.12.2021 | 82.136 | 122.123 | 69.232 | 0 | 273.491 |
| (91.531) | (152.490) | (89.415) | (0) | (333.436) | |
| Nettobuchwert am 31.12.2021 | 156.334 | 65.826 | 26.073 | 18.424 | 266.656 |
| (169.644) | (54.784) | (28.734) | (10.336) | (263.499) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Die Erhöhung des Sachanlagevermögens resultierte neben den getätigten Investitionen im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe.
Detaillierte Informationen sind im Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175 dargestellt.
Die Vermögenswerte der Division VINCORION wurden als "zur Veräußerung gehalten" eingestuft und in der Bilanz separat ausgewiesen. Änderungen des Sachanlagevermögens nach dieser erstmaligen Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten sind im Anlagenspiegel nicht dargestellt. Ebenso ist in der Entwicklung der Abschreibungen des Geschäftsjahres der Wertminderungsaufwand aus der Neubewertung gemäß IFRS 5 nicht dargestellt. Detaillierte Informationen zu den als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten sind im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194 dargestellt.
Die Grundstücke und Gebäude des Konzerns mit einem Nettobuchwert von 156.334 TEUR (i.Vj. 169.644 TEUR) umfassten insbesondere die konzerneigenen Produktions- und Verwaltungsgebäude in Jena, Wedel, Bayeux (Frankreich), Heerbrugg (Schweiz), Huntsville (USA), Shanghai (China) und Rochester Hills (USA) sowie angemietete Produktions- und Verwaltungsgebäude in Berlin, Monheim und Camberley (UK).
Die Bestellobligos für Sachanlagen in Höhe von 30.049 TEUR sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen (i.Vj. 17.037 TEUR) und resultierten wie im Vorjahr im Wesentlichen aus Ersatz- und Neuinvestitionen in technische Anlagen und Maschinen.
Zum Bilanzstichtag waren wie zum 31. Dezember 2020 keine Sachanlagen verpfändet.
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| in TEUR | Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien |
|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 1.1.2021 | 10.495 |
| (10.495) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 70 |
| (0) | |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 31.12.2021 | 10.566 |
| (10.495) | |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2021 | 6.321 |
| (6.232) | |
| Zugänge | 87 |
| (89) | |
| Wertminderungen | 450 |
| (0) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 70 |
| (0) | |
| Abschreibungen Stand am 31.12.2021 | 6.928 |
| (6.321) | |
| Nettobuchwert am 31.12.2021 | 3.638 |
| (4.175) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Die zum 31. Dezember 2021 als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien umfassten im Wesentlichen Immobilien im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz.
Die beizulegenden Zeitwerte betrugen in Summe 3.832 TEUR (i.Vj. 4.549 TEUR). Diese wurden unternehmensintern auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei werden die Netto-Kaltmieten sowie die Instandhaltungs- und sonstige Kosten für die gesamte Restnutzungsdauer der Immobilien geschätzt und über die Restnutzungsdauer abgezinst. Als Abzinsungssatz werden risikoadjustierte Zinssätze verwendet. Aufgrund der Verwendung nicht beobachtbarer Parameter wie Zinssatz, Kaltmieten sowie der Instandhaltungs- und Nebenkosten wird der beizulegende Zeitwert der Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet.
Die Mieterlöse aus den zum Geschäftsjahresende als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrugen für 2021 518 TEUR (i.Vj. 552 TEUR).
Die direkten betrieblichen Aufwendungen der zum Jahresende bilanzierten Immobilien und Mobilien beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 für vermietete Flächen auf 126 TEUR (i.Vj. 175 TEUR) und für nicht vermietete Flächen auf 26 TEUR (i.Vj. 32 TEUR).
Der Konzern als Leasingnehmer. Der Konzern hat Leasingverträge für Immobilien, technische Anlagen und Maschinen und andere Anlagen, Kraftfahrzeuge sowie für Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen.
Der Ausweis der Nutzungsrechte erfolgt in der Bilanz innerhalb des Bilanzpostens Sachanlagen, in dem die zugrundeliegenden Vermögensgegenstände dargestellt würden, wenn sie Eigentum des Konzerns wären. Eine getrennte Darstellung der Nutzungsrechte zum 1. Januar 2021 und zum 31. Dezember 2021 sowie der Zugänge und Abschreibungen im Geschäftsjahr 2021 können der untenstehenden Tabelle entnommen werden.
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse resultieren aus der Einbeziehung der BG Medical sowie der SwissOptic-Gruppe. Umgliederungen nach IFRS 5 resultieren aus der Klassifizierung der Vermögenswerte der VINCORION als zur Veräußerung gehalten. Änderungen der Nutzungsrechte nach der erstmaligen Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten einschließlich des Wertminderungsaufwands in Folge der Neubewertung gemäß IFRS 5 sind nicht dargestellt.
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| in TEUR | Nutzungsrechte Grundstücke, Bauten | Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen | Nutzungsrechte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Gesamt Nutzungsrechte |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 1.1.2021 | 58.041 | 10.277 | 8.132 | 76.450 |
| (54.922) | (5.365) | (7.203) | (67.490) | |
| Währungen | 1.395 | 102 | 94 | 1.590 |
| (- 1.060) | (- 28) | (- 85) | (- 1.174) | |
| Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse | 293 | 5.508 | 0 | 5.802 |
| (2.541) | (87) | (400) | (3.028) | |
| Zugänge | 4.365 | 4.686 | 1.904 | 10.956 |
| (3.511) | (2.409) | (2.105) | (8.025) | |
| Abgänge | 2.330 | 0 | 2.465 | 4.795 |
| (1.872) | (0) | (1.505) | (3.376) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 0 | 0 | - 20 | - 20 |
| (0) | (2.443) | (14) | (2.457) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 27.461 | - 44 | - 579 | - 28.084 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten Stand am 31.12.2021 | 34.304 | 20.529 | 7.066 | 61.900 |
| (58.041) | (10.277) | (8.132) | (76.450) | |
| Abschreibungen Stand am 1.1.2021 | 15.271 | 2.024 | 3.828 | 21.124 |
| (7.770) | (1.021) | (2.330) | (11.121) | |
| Währungen | 460 | 52 | 58 | 570 |
| (- 237) | (- 12) | (- 45) | (- 294) | |
| Zugänge | 8.255 | 1.625 | 2.476 | 12.355 |
| (8.066) | (1.015) | (2.784) | (11.866) | |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| (259) | (0) | (27) | (286) | |
| Wertaufholungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| (- 205) | (0) | (0) | (- 205) | |
| Abgänge | 1.688 | 0 | 2.198 | 3.886 |
| (383) | (0) | (1.267) | (1.650) | |
| Umbuchungen (+ / -) | 0 | 0 | - 17 | - 17 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 8.573 | - 19 | - 296 | - 8.887 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| Abschreibungen Stand am 31.12.2021 | 13.724 | 3.683 | 3.852 | 21.258 |
| (15.271) | (2.024) | (3.828) | (21.124) | |
| Nettobuchwert am 31.12.2021 | 20.581 | 16.847 | 3.214 | 40.642 |
| (42.770) | (8.253) | (4.303) | (55.326) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr.
Der Ausweis der Leasingverbindlichkeiten erfolgt in der Bilanz innerhalb der Posten "Langfristige Finanzverbindlichkeiten" bzw. "Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten" und kann der folgenden Tabelle entnommen werden (Vorjahr inklusive Leasingverbindlichkeiten von VINCORION):
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 27.528 | 47.726 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 11.418 | 12.306 |
Die Zinsaufwendungen der fortgeführten Geschäftsbereiche für Leasing betrugen im Geschäftsjahr 2021 785 TEUR (i.Vj. 803 TEUR).
Neben den Abschreibungen und Zinsaufwendungen wurden folgende Aufwendungen der fortgeführten Geschäftsbereiche ergebniswirksam erfasst:
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| Aufwand für Leasingverträge (in TEUR) |
1.1. 31.12.2021 | 1.1. 31.12.2020 |
|---|---|---|
| aus kurzfristigen Leasingverträgen | 972 | 507 |
| aus geringwertigen Leasingverträgen | 1.605 | 1.190 |
| aus variablen Leasingzahlungen | 1.033 | 964 |
| Gesamtaufwand Leasing | 3.609 | 2.662 |
Die variablen Leasingzahlungen enthalten im Wesentlichen Zahlungen für Nichtleasingkomponenten von Leasingverträgen, die nach IFRS 16 bilanziert wurden.
Die Verbindlichkeiten aus fixen Leasingzahlungen sind nach ihrer Fristigkeit in nachfolgender Tabelle zusammengestellt (Vorjahr inklusive Leasingverbindlichkeiten von VINCORION):
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| Verbindlichkeiten aus fixen Leasingzahlungen (in TEUR) |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| bis 1 Jahr | 12.373 | 14.188 |
| 1 bis 5 Jahre | 23.929 | 35.323 |
| über 5 Jahre | 5.119 | 15.745 |
| Gesamt | 41.421 | 65.256 |
In den Leasingverträgen enthaltene Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden vom Management ausgehandelt. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, wurde vom Management entsprechend geprüft und bewertet.
Die undiskontierten potenziellen künftigen Leasingzahlungen für Perioden nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in die Laufzeit des Leasingverhältnisses eingeschlossen sind, betrugen zum Bilanzstichtag 6.191 TEUR (i.Vj. 5.706 TEUR inklusive VINCORION).
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| Weitere Angaben (in TEUR) |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Zahlungsverpflichtungen für kurzfristige Leasingverträge | 394 | 415 |
| Mögliche Zahlungsmittelabflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht bilanziert wurden | 6.191 | 5.706 |
Im Geschäftsjahr 2021 betrug der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverträgen der fortgeführten Geschäftsbereiche (inklusive kurzfristigen und geringwertigen Leasingverträgen sowie variablen Leasingzahlungen) mit Zinsanteil 14.731 TEUR (i.Vj. 12.554 TEUR angepasst ohne VINCORION).
Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Erträge aus Untervermietung von Rechtsgütern für die Nutzung von Anlagevermögen 181 TEUR (i.Vj. 173 TEUR).
Der Konzern als Leasinggeber. Leasingverhältnisse werden weiterhin als Operating- oder Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft.
Die erwarteten Einzahlungen aus Mindestleasingzahlungen der fortgeführten Geschäftsbereiche sind nach ihrer Fristigkeit in den nachfolgenden Tabellen zusammengestellt:
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| Erwartete Einzahlungen aus fixen Leasingzahlungen (in TEUR) |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| bis 1 Jahr | 57 | 137 |
| 1 bis 2 Jahre | 0 | 57 |
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| Erwartete Einzahlungen aus fixen Leasingzahlungen (in TEUR) |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| bis 1 Jahr | 1.588 | 1.444 |
| 1 bis 2 Jahre | 329 | 1.048 |
| 2 bis 3 Jahre | 173 | 704 |
| 3 bis 4 Jahre | 109 | 77 |
| 4 bis 5 Jahre | 7 | 48 |
| über 5 Jahre | 5 | 48 |
Mieterträge ohne Laufzeitbegrenzung werden nur in Höhe der Mieterträge bis zum frühestmöglichen Kündigungstermin angesetzt. Eine wahrscheinliche Weitervermietung der Fläche oder Verlängerungsoptionen der Mietverträge werden nicht eingerechnet.
Folgende Gesellschaften wurden als assoziiertes Unternehmen bzw. als Joint Venture nach der at-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen:
Die Gesellschaft war in der Vergangenheit langjähriger Partner für Jenoptik im koreanischen Markt und bezog unter anderem Komponenten von der Division Light & Production. Aktuell bestehen keine wesentlichen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mehr mit Jenoptik.
Die auf Produktion von Lasermess-, Distanz- und Positioniergeräten spezialisierte Gesellschaft ist unter anderem Lieferant für die Divisionen Light & Optics sowie Light & Safety.
Das mit der Akquisition der Trioptics GmbH erworbene Joint Venture ist Bestandteil des internationalen Vertriebsnetzwerks von TRIOPTICS. Zusätzlich zur Produktpalette von TRIOPTICS hat die Gesellschaft verschiedene Partnerschaften mit europäischen und amerikanischen Unternehmen geschlossen, um weitere Produktlösungen im optischen Bereich anbieten zu können.
Die nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der Gesellschaften. Der Jenoptik zustehende Anteil am Gewinn der Gesellschaften ist jeweils in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die im laufenden Jahr erfassten Anteile am Gesamtergebnis basieren auf den vorläufigen Jahresabschlüssen der Gesellschaften. Abweichungen zwischen vorläufigem und finalem Jahresabschluss werden jeweils im Folgejahr berücksichtigt.
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| TELSTAR-HOMMEL COOPERATION, Ltd. | HILLOS GmbH | Trioptics France S.A.R.L. | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2021 | 2020 2 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 2 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung | ||||||
| Umsatzerlöse | 13.665 | 27.618 | 48.749 | 40.912 | 3.760 | 2.329 |
| Gewinn / Verlust aus fortgeführten Aktivitäten | - 765 | 1.124 | 1.604 | 1.401 | 38 | - 186 |
| Sonstiges Ergebnis | - 230 | - 197 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis | - 995 | 927 | 1.604 | 1.401 | 38 | - 186 |
| Höhe des Anteils | 33,33 % | 33,33 % | 50,00 % | 50,00 % | 50,00 % | 50,00 % |
| Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis 1 | - 332 | 309 | 802 | 701 | 19 | - 93 |
| Angaben zur Bilanz und Überleitung zum at-Equity Buchwert | ||||||
| Langfristige Vermögenswerte | 12.989 | 18.656 | 1.251 | 1.584 | 28 | 25 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 15.395 | 17.173 | 20.633 | 20.260 | 1.393 | 1.194 |
| Langfristige Schulden | 10.090 | 2.459 | 263 | 138 | 18 | 116 |
| Kurzfristige Schulden | 940 | 15.113 | 4.795 | 6.480 | 1.145 | 882 |
| Eigenkapital | 17.354 | 18.257 | 16.825 | 15.225 | 259 | 221 |
| Höhe des Anteils | 33,33 % | 33,33 % | 50,00 % | 50,00 % | 50,00 % | 50,00 % |
| Anteiliges Eigenkapital = at-Equity Buchwert | 5.784 | 6.085 | 8.413 | 7.613 | 129 | 111 |
1 Die Angaben für die TRIOPTICS France S.A.R.L. im Jahr 2020 beziehen sich auf das Kalenderjahr. Die Einbeziehung der Gesellschaft nach der Equity-Methode erfolgte ab dem Erwerbszeitpunkt
2 Finanzinformationen angepasst an finalen Jahresabschluss der Gesellschaft
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen | 502 | 347 |
| Beteiligungen | 499 | 494 |
| Ausleihungen an nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungen | 10 | 10 |
| Sonstige Ausleihungen | 1.975 | 2.074 |
| Gesamt | 2.987 | 2.926 |
Die sonstigen Ausleihungen resultieren insbesondere aus einem Treuhandkonto, welches nach Beendigung eines anhängigen Rechtsstreites über Baumängel zur Auszahlung kommt.
Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf Finanzanlagen wieder:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Wertberichtigungen zum 1.1. | 8.332 | 8.163 |
| Zuführung | 37 | 17 |
| Währungen | - 1 | 0 |
| Umbuchung | 0 | 152 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 8.368 | 8.332 |
Sonstige langfristige Vermögenswerte enthalten sowohl finanzielle Vermögenswerte als auch nichtfinanzielle Vermögenswerte.
In den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind enthalten:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Derivate | 2.978 | 626 |
| Rückdeckungsversicherung | 85 | 85 |
| Forderungen aus Leasingverträgen | 0 | 57 |
| Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 1.970 | 1.817 |
| Gesamt | 5.034 | 2.585 |
Die übrigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Ansprüche aus Versicherungsverträgen einer TRIOPTICS-Gesellschaft.
Für die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte bestanden wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen.
Die Gesamtposition der Derivate wird im Abschnitt "Finanzinstrumente" ab Seite 228 näher erläutert.
Die sonstigen langfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte in Höhe von 1.519 TEUR (i.Vj. 690 TEUR) enthielten im Wesentlichen langfristige Abgrenzungen, unter anderem Gebühren der Konsortialkreditfinanzierung.
Die Entwicklung des Bilanzpostens Latente Steuern ist unter dem Abschnitt 4.12 ab Seite 193 dargestellt.
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 80.655 | 80.336 |
| Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 86.840 | 79.076 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 30.285 | 29.659 |
| Geleistete Anzahlungen auf Vorräte | 2.433 | 2.335 |
| Gesamt | 200.213 | 191.406 |
In den Vorjahreswerten sind die Vorräte von VINCORION in Höhe von 56.911 TEUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 werden die Vorräte als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Zum Geschäftsjahresende 2021 wurden kumulierte Wertminderungen in Höhe von 38.552 TEUR (i.Vj. 46.182 TEUR inklusive VINCORION) im Buchwert berücksichtigt. Der Nettoveräußerungswert dieser Vorräte betrug 63.126 TEUR (i.Vj. 35.142 TEUR inklusive VINCORION).
Die Veränderung der Wertberichtigungen der fortgeführten Geschäftsbereiche hat sich wie folgt entwickelt:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Wertminderungen der Vorräte | - 12.885 | - 7.245 |
| Wertaufholung zu Vorräten | 7.390 | 2.190 |
| Gesamtveränderung aus Zuführung und Auflösung | - 5.495 | - 5.054 |
Die Wertaufholungen resultieren insbesondere aus der Auflösung von Reichweiten und Gängigkeit in der Division Light & Optics, da der Grund für die in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen ist.
Der Verbrauch der Vorräte beeinflusste den Aufwand der fortgeführten Geschäftsbereiche im Geschäftsjahr mit 234.338 TEUR (i.Vj. 186.482 TEUR), die folgende Tabelle stellt die Verteilung dar:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Umsatzkosten | 231.992 | 184.388 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 1.783 | 1.582 |
| Vertriebskosten | 175 | 273 |
| Verwaltungskosten | 388 | 239 |
| Gesamt | 234.338 | 186.482 |
Zu den Stichtagen lagen wie im Vorjahr keine Verfügungsbeschränkungen an den Vorräten vor.
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte | 110.766 | 132.456 |
| Forderungen aus fälligen Anzahlungsanforderungen | 9.398 | 5.277 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen | 310 | 277 |
| Gesamt | 120.475 | 138.010 |
In den Vorjahreswerten sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der VINCORION in Höhe von 43.294 TEUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 werden diese Forderungen als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprachen zum Stichtag den Buchwerten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30 bis 60 Tagen.
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte | 117.516 | 138.487 |
| Forderungen aus fälligen Anzahlungsanforderungen | 9.398 | 5.277 |
| Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen | 310 | 277 |
| Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt | 127.225 | 144.041 |
| Kumulierte Wertberichtigung | - 6.750 | - 6.031 |
| Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 120.475 | 138.010 |
Ausfallrisiken wurden durch die Bonitätsbewertung von Kunden unter Berücksichtigung von regionalen und unternehmensspezifischen Besonderheiten mittels Scorecard ermittelt. In diese fließt neben internen Unternehmensdaten auch die Kreditbeurteilung externer Auskunfteien ein. Anhand der vorgenommenen Würdigung der Kunden werden Kreditrahmen vergeben, die eine aktive Steuerung von Geschäftsvorfällen gewährleisten. So können unter anderem bestimmte Zahlungsmodalitäten mit den Kunden in Abhängigkeit ihrer Bonität vereinbart werden. Zudem werden ausstehende Forderungen gegen Kunden regelmäßig überwacht und Maßnahmen ergriffen, die zu einer Minderung überfälliger Forderungen führen sollen.
Dem Ausfallrisiko wird durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Wertberichtigungen zum 1.1. | 6.031 | 8.704 |
| Zuführung | 3.400 | 1.865 |
| Auflösung / Ausbuchung | 2.407 | 5.814 |
| Inanspruchnahme | 581 | 572 |
| Konsolidierungskreisänderungen | 369 | 2.030 |
| Währungen | 210 | - 182 |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 272 | 0 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 6.750 | 6.031 |
Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag analysiert, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Liegen objektive Hinweise auf Wertminderungen vor, wird eine Einzelwertberichtigung vorgenommen. Zudem werden pauschalierte Einzelwertberichtigungen für zu Kategorien zusammengefasste Forderungen auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen erfasst. Abschließend erfolgt die Bildung einer Pauschalwertberichtigung, um das bestehende Ausfallsrisiko für nicht wertberichtigte, nicht fällige Forderungen zu berücksichtigen.
Aufgrund der Entwicklungen in Folge der Auswirkungen von COVID-19 werden neben den systemseitigen Bewertungsroutinen zur Ermittlung des erwarteten Ausfallrisikos zusätzliche individualisierte Bewertungsanpassungen vorgenommen (Post-Model-Adjustments). Dabei werden insbesondere geographische Lage, Branche, Fördermaßnahmen durch öffentliche Einrichtungen sowie individuelle Vereinbarungen mit den jeweiligen Kunden in die Bewertung einbezogen.
Die Höhe der Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten belief sich auf 6.750 TEUR (i.Vj. 6.031 TEUR).
Für nicht wertgeminderte Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2021 wie im Vorjahr keine Sicherheiten in Form von Bankgarantien.
Die nachstehende Tabelle zeigt die mithilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten (Vorjahr inklusive VINCORION):
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| in TEUR | Erwartete Kreditausfallrate | Geschätzter Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug | Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|---|
| nicht fällig | 0,58 % | 88.325 | 510 |
| (0,44 %) | (95.645) | (421) | |
| überfällig < 30 Tage | 1,84 % | 12.989 | 239 |
| (0,62 %) | (17.189) | (107) | |
| überfällig 30 - 60 Tage | 6,95 % | 5.741 | 399 |
| (3,90 %) | (8.988) | (350) | |
| überfällig 61 - 120 Tage | 29,15 % | 4.281 | 1.248 |
| (16,11 %) | (4.326) | (697) | |
| überfällig 121 - 240 Tage | 26,96 % | 1.954 | 527 |
| (13,45 %) | (2.727) | (367) | |
| überfällig 241 - 360 Tage | 76,36 % | 1.039 | 793 |
| (15,65 %) | (4.370) | (684) | |
| überfällig > 360 Tage | 95,21 % | 3.187 | 3.035 |
| (64,98 %) | (5.242) | (3.406) | |
| Summe | 5,74 % | 117.516 | 6.750 |
| (4,36 %) | (138.487) | (6.031) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Da seit 2020 das Forderungsmanagement intensiviert bzw. optimiert wurde, konnte auch in 2021 eine ausgeglichene Altersstruktur der Forderungen erzielt werden.
Die höhere erwartete Kreditausfallrate im Jahr 2021 ist insbesondere auf die Klassifizierung der Forderungen der VINCORION als "zur Veräußerung gehalten" zurückzuführen. Die im Vergleich zu den Forderungen geringen Wertberichtigungen der VINCORION waren auf geringe Kreditausfallraten aufgrund von Verträgen mit öffentlichen Auftraggebern zurückzuführen. Die Kreditausfallrate lag in 2021 mit 5,74 Prozent in etwa auf dem um VINCORION bereinigten Niveau des Vorjahres (5,9 Prozent).
Im Geschäftsjahr 2021 lagen die sachverhaltsbezogenen Einzelwertberichtigungen auf Forderungen bei 1.480 TEUR (i.Vj. 2.100 TEUR). Diese betrafen überwiegend Forderungen mit einer Überfälligkeit von mehr als 360 Tagen.
Aufgrund verlängerter Zahlungsziele bei Kunden, Vorleistungen für kundenspezifische Projekte sowie geänderter Abrechnungsmodalitäten nutzt Jenoptik seit dem Geschäftsjahr 2019 Factoring. Im Rahmen eines echten und stillen Factoring-Programms werden bestehende Forderungen gegen Entgelt - mit Übergang des Ausfall- oder Delkredererisikos - an eine Factoring-Gesellschaft (im Folgenden "Factor") veräußert. Die (aufgrund des stillen Charakters) vereinnahmten Zahlungen der originären Kunden an den Konzern werden als "sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten" passiviert und anschließend an den Factor weitergeleitet.
In der Bilanz werden verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums auf den Factor gemäß IFRS 9 ausgebucht und bis zur Einzahlung als Forderungen gegen den Factor unter dem Posten "Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte" bilanziert. Bei Zahlung des Factors kommt es zur finalen Ausbuchung des Vermögenswerts.
Factoring-Gebühren werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter den Verwaltungskosten ausgewiesen.
In der Kapitalflussrechnung werden die Einzahlungen des Factors an den Konzern im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abgebildet. Die Einzahlung durch den originären Kunden sowie die anschließende Auszahlung infolge der Weiterleitung an den Factor werden als Saldo im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erfasst.
Zum 31. Dezember 2021 wurden im Rahmen des stillen Factorings Forderungen im Wert von 20.796 TEUR (i.Vj. 18.355 TEUR) verkauft. Unter Berücksichtigung eines Sicherheitseinbehalts des Factors von 5 Prozent betrug die Summe der Zahlungseingänge 19.756 TEUR (i.Vj. 17.437 TEUR). Der Ausweis des Sicherheitseinbehalts erfolgt unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten.
Darüber hinaus erfolgte offenes Factoring von zur Veräußerung gehaltenen Forderungen der Division VINCORION im Wert von 3.233 TEUR (i.Vj. 4.738 TEUR).
Der Bilanzposten beinhaltet bedingte Ansprüche des Konzerns gegenüber Kunden auf den Erhalt einer Gegenleistung im Austausch für Güter oder Dienstleistungen, die bereits übertragen wurden. Diese gliedern sich wie folgt:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte | 81.414 | 74.735 |
| Realisierung innerhalb eines Jahres | 78.398 | 68.685 |
| Realisierung in mehr als einem Jahr | 3.016 | 6.049 |
In den Vorjahreswerten sind Vertragsvermögenswerte der VINCORION mit 11.369 TEUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 werden diese Vertragsvermögenswerte als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Dem Ausfallrisiko von Vertragsvermögenswerten wird grundsätzlich durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen. Zum 31. Dezember 2021 wurden keine Indikatoren für eine Einzelwertberichtigung identifiziert. Das allgemeine Ausfallrisiko wurde mittels einer Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Verlustes abgebildet. Die Wertberichtigung betrug 123 TEUR (i.Vj. 112 TEUR).
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 13.347 | 0 |
| Forderungen aus Unternehmenserwerben | 3.818 | 0 |
| Forderung aus Sicherheitseinbehalten Factoring | 1.032 | 901 |
| Freistellungsansprüche aus Unternehmenszusammenschlüssen | 396 | 1.010 |
| Sonstige Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen | 115 | 0 |
| Derivate | 68 | 1.622 |
| Forderungen gegen Pensionstreuhandvereine | 35 | 1.950 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 770 | 1.008 |
| Gesamt | 19.582 | 6.492 |
In den Vorjahreswerten sind sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte der VINCORION in Höhe von 2.788 TEUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 werden diese Vermögenswerte als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Für die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte bestanden 2021, wie im Vorjahr, keine Verfügungsbeschränkungen.
Die Forderungen aus bedingten Gegenleistungen resultieren aus einer im Rahmen des Erwerbs von TRIOPTICS vereinbarten umsatzabhängigen Bonus- / Malus-Regelung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde (vgl. Abschnitt "Finanzinstrumente" auf Seite 228).
Forderungen aus Unternehmenserwerben beinhalten eine Anpassung des Kaufpreises aus dem Erwerb der BG Medical sowie der SwissOptic-Gruppe auf Basis der vorläufigen Closing Accounts zum Erwerbszeitpunkt. Die Feststellung des finalen Kaufpreises wird durch Finalisierung der Closing Accounts im Geschäftsjahr 2022 erfolgen.
Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Aufgrund eines Einbehalts auf den Kaufpreis für die restlichen 25 Prozent der Anteile an TRIOPTICS sowie den auf notariellen Treuhandkonten hinterlegten Sicherheiten bestehen für die Forderungen aus bedingten Gegenleistungen keine kreditbezogenen Ausfallrisiken im Sinne des IFRS 9.
Der Buchwert der sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzt sich wie folgt zusammen:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bruttowert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte | 20.335 | 7.780 |
| Kumulierte Wertberichtigung | - 753 | - 1.288 |
| Buchwert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte zum 31.12. | 19.582 | 6.492 |
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Abgrenzungen | 5.711 | 4.678 |
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 4.313 | 2.721 |
| Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 605 | 674 |
| Forderungen aus Unterstützungsleistungen, Kurzarbeit und Fördermitteln | 262 | 2.462 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 549 | 423 |
| Gesamt | 11.439 | 10.958 |
In den Vorjahreswerten sind sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte der VINCORION in Höhe von 657 TEUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 werden diese Vermögenswerte als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Für die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte bestanden 2021, wie im Vorjahr, keine Verfügungsbeschränkungen.
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert | 1.555 | 4.894 |
Bei den kurzfristigen Finanzanlagen handelt es sich um eine sechsmonatige Bankeinlage einer TRIOPTICS-Gesellschaft, die aufgrund der Fristigkeit nicht als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente qualifiziert wurde.
Die im Vorjahr bilanzierten kurzfristigen Finanzanlagen, die sich im Wesentlichen aus börsennotierten Aktien und Anleihen zusammensetzten, wurden im Geschäftsjahr 2021 verkauft.
Der beizulegende Zeitwert wurde anhand der Börsenkurse zum Stichtag ermittelt. Änderungen des Zeitwertes zwischen Anschaffung und Bilanzstichtag wurden ebenso wie der Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst.
Für weitere Informationen zu den Finanzinstrumenten verweisen wir auf den entsprechenden Abschnitt ab Seite 228.
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und jederzeit fällige Mittel oder mit einer Fälligkeit < 3 Monate | 54.817 | 63.405 |
Zur Veränderung des Zahlungsmittelbestandes verweisen wir auf den Abschnitt "Angaben zur Kapitalflussrechnung" ab Seite 223. Zudem wurde unter Anwendung von IFRS 9 auf die Bankeinlagen im Geschäftsjahr 2021 eine Wertminderung von 122 TEUR (i.Vj. 78 TEUR) als Ausfallrisikovorsorge erfasst.
Die Entwicklung des Eigenkapitals der Jenoptik ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 auf den Namen lautende Stückaktien.
Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.
Die Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns zuletzt am 6. März 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 5. März 2020 überschritten hat. Der Allianz Global Investors GmbH standen danach an diesem Tag 10,11 Prozent der Stimmrechte (5.788.418 Stimmrechte) indirekt nach § 34 Abs. 1 Nr. 6 WpHG zu. Über die Allianz Global Investors GmbH sind die Allianz Asset Management GmbH und die Allianz SE ebenfalls indirekt beteiligt.
Die Allianz SE hat uns als freiwillige Konzernmitteilung mit Schwellenberührung zuletzt am 5. März 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. März 2020 überschritten hat. Der Allianz SE standen danach an diesem Tag 5,40 Prozent der Stimmrechte (3.092.867 Stimmrechte) indirekt nach § 34 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zu. Sämtliche in dieser Mitteilung enthaltenen Bestände werden von der Allianz Global Investors GmbH verwaltet.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns zuletzt am 3. April 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. April 2020 unterschritten hat. Der DWS Investment GmbH standen danach an diesem Tag 9,82 Prozent der Stimmrechte (5.620.671 Stimmrechte) indirekt nach § 34 WpHG zu.
Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen, hat uns im Namen des norwegischen Staates zuletzt am 28. Oktober 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 27. Oktober 2020 zwar weiterhin überschritten haben, jedoch ein Unterschreiten des indirekt gehaltenen Stimmrechtsbestands nach § 34 WpHG erfolgt ist. Dem Ministry of Finance standen danach an diesem Tag insgesamt 3,55 Prozent der Stimmrechte (2.033.454 Stimmrechte) zu. Davon wurden 2,94 Prozent der Stimmrechte (1.682.311) von ihr indirekt gemäß § 34 WpHG und 0,61 Prozent der Stimmrechte (351.143 Stimmrechte) als Instrumente über eine Aktienleihe nach § 38 Abs.1 Nr. 1 WpHG gehalten. Die Stimmrechte werden direkt von der Norges Bank, Oslo, Norwegen, gehalten.
Die BlackRock, Inc., Wilmington, USA, hat uns zuletzt am 21. September 2021 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 16. September 2021 überschritten haben. BlackRock, Inc. standen danach an diesem Tag 3,04 Prozent der Stimmrechte (1.739.603 Stimmrechte) zu. 2,99 Prozent der Stimmrechte (1.709.244 Stimmrechte) waren BlackRock, Inc. indirekt gemäß § 34 WpHG zuzurechnen. 0,05 Prozent der Stimmrechte (30.359 Stimmrechte) entfielen auf Instrumente nach § 38 Abs.1 Nr. 1 WpHG.
Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2019 wurde ein "Genehmigtes Kapital 2019" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 11. Juni 2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.
Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Genehmigte Kapital 2019 wurde bisher nicht ausgenutzt.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 14.950 TEUR durch Ausgabe von bis zu 5.750.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2021"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
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| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 bis zum 8. Juni 2026 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und/oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und/oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 8. Juni 2026 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juni 2021 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und/oder Andienungen von Aktien erfolgen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung hiervon und auch von § 60 Abs. 2 AktG abweichend auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr festlegen. |
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 10-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen. Das bedingte Kapital 2021 wurde bisher nicht ausgenutzt.
Kapitalrücklage. Die Kapitalrücklage enthält die im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS erfassten Anpassungen sowie die bis zum 31. Dezember 2002 mit den Rücklagen verrechneten Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.
Andere Rücklagen. Bestandteil der anderen Rücklagen sind in der Vergangenheit erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen abzüglich gezahlter Dividenden.
In den anderen Rücklagen sind zudem die erfolgsneutral zu berücksichtigenden Wertveränderungen für
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| ― | Eigenkapitalinstrumente, die als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis designiert werden, |
| ― | Cashflow Hedges, |
| ― | kumulierte Währungsdifferenzen und |
| ― | versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen enthalten. |
Die Wertveränderungen für erfolgsneutral bewertete Eigenkapitalinstrumente betrugen im Geschäftsjahr 2021 17 TEUR (i.Vj. minus 1.375 TEUR). Darauf entfallen Ertragsteuern von minus 20 TEUR (i.Vj. 410 TEUR).
Die im Rahmen von Cashflow Hedges erfolgsneutral zu berücksichtigenden effektiven Anteile der Wertveränderung der Derivate sind in Höhe von minus 2.253 TEUR (i.Vj. 3.987 TEUR) abzüglich darauf entfallender Ertragsteuern von 661 TEUR (i.Vj. minus 1.200 TEUR) erfasst.
Die kumulierten Währungsänderungen umfassen die Einflüsse aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen der Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung von der des Konzerns abweicht, sowie Einflüsse aus der Währungsumrechnung von in Fremdwährung vorhandenen Vermögenswerten und Schulden von insgesamt 21.014 TEUR (i.Vj. minus 11.328 TEUR). Die darauf entfallenden Ertragsteuern haben sich in Höhe von minus 1.424 TEUR (i.Vj. 1.333 TEUR) verändert. In Folge der Veräußerung des nicht-optischen Prozess-Messtechnik-Geschäft für Schleifmaschinen wurden bisher im Eigenkapital erfasste kumulierte Erträge aus Währungsumrechnung in Höhe von 16 TEUR in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Die versicherungsmathematischen Gewinne aus der Bewertung der Pensionen sind in Höhe von 6.986 TEUR (i.Vj. minus 2.096 TEUR) erfasst. Darauf entfallen Ertragsteuern von minus 2.009 TEUR (i.Vj. 441 TEUR).
Die erfolgsneutrale Veränderung der Ertragsteuern hat die Rücklagen im Geschäftsjahr 2021 um insgesamt 2.792 TEUR verringert (i.Vj. Erhöhung um 985 TEUR).
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots.
Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf.
Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2021 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.
Dieser Bilanzposten beinhaltet Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital aus der Kapitalkonsolidierung sowie die ihnen zustehenden Gewinne und Verluste.
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet und bestehen in Deutschland und der Schweiz. Darüber hinaus bestehen in Frankreich Zusagen auf Einmalzahlungen bei Renteneintritt.
Durch die Akquisition der SwissOptic AG wurden 2021 zusätzliche Verpflichtungen aufgrund des Schweizer Vorsorgesystems übernommen, die aufgrund einer möglichen Nachschusspflicht im Falle einer Unterdeckung als leistungsorientierter Plan eingestuft werden. Der Plan ist entsprechend den gesetzlichen Anforderungen finanziert und sieht bis zum Übergang in den Ruhestand eine Risikobeteiligung der Versorgungsberechtigten vor. Hierbei erfolgt die Finanzierung des Pensionsplans durch Beiträge sowohl des Arbeitgebers als auch der Arbeitnehmer. Die korrespondierenden Vermögenswerte werden als Planvermögen mit der übernommenen Verpflichtung verrechnet.
Aufgrund der Klassifizierung der Division VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich nach IFRS 5 wurden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in den Posten "Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten" umgegliedert.
Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter bei Rentenbeginn ab. Die in Deutschland bestehenden Versorgungspläne sind mit Ausnahme der rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse geschlossen.
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von beitragsorientierten als auch leistungsorientierten Plänen. Bei den beitragsorientierten Plänen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen.
Die meisten Altersversorgungssysteme im Konzern basieren auf leistungsorientierten Plänen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen Rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsänderungsrisiko ist die Gesellschaft dem Währungsrisiko sowie dem Anlagerisiko ausgesetzt.
Pensionspläne in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse werden aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und des damit verbundenen Risikos einer Inanspruchnahme aus der Subsidiärhaftung als leistungsorientierte Pläne behandelt.
Die Pensionsrückstellungen für die Leistungszusagen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected-Unit-Credit-Methode") ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet und Trendannahmen für die Bewertungsparameter, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Bei allen Leistungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen erforderlich.
Jenoptik bestimmt den Nettozinsaufwand (Nettozinsertrag) durch Multiplikation der Nettoschuld (des Nettovermögens) zu Periodenbeginn mit dem der Diskontierung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung am Periodenbeginn zugrundeliegenden Zinssatz.
Die versicherungsmathematischen Effekte umfassen zum einen die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung und zum anderen den Unterschied zwischen tatsächlich realisierter Planvermögensrendite und der zu Periodenbeginn typisierend angenommenen Rendite.
Die Leistungszusagen der fortgeführten Geschäftsbereiche umfassen 852 Anspruchsberechtigte, einschließlich 536 aktiver Mitarbeiter, 110 ehemaliger Mitarbeiter sowie 206 Pensionäre und Hinterbliebene. Darüber hinaus bestehen 708 Leistungszusagen im aufgegebenen Geschäftsbereich.
Insbesondere die Zusagen über die Gruppenunterstützungskasse, Pläne nach dem Schweizer Vorsorgesystem sowie die Verpflichtungen des aufgegebenen Geschäftsbereichs sind mittels Planvermögen teilweise gedeckt und in Übereinstimmung mit IAS 19 saldiert. Diese Plan Assets werden im Wesentlichen verwaltet durch die Leica Pensionskasse (Schweiz) und die AXA Lebensversicherung AG bzw. für den aufgegebenen Geschäftsbereich durch einen Treuhandverein im Rahmen eines CTA-Modells.
Die Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) inklusive des aufgegebenen Geschäftsbereichs ist im Folgenden dargestellt:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| DBO am 1.1. | 83.209 | 79.965 |
| Währungseinfluss | 637 | 53 |
| Dienstzeitaufwand | 719 | 593 |
| Beiträge zu den Versorgungsplänen | 490 | 789 |
| Davon von Arbeitnehmern | 490 | 789 |
| Zinsaufwand | 481 | 671 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) | - 6.419 | 2.602 |
| Erfahrungsbedingte Gewinne und Verluste | - 145 | - 840 |
| Veränderungen demographischer Annahmen | - 566 | 42 |
| Veränderungen von finanziellen Annahmen | - 5.707 | 3.400 |
| Änderungen Konsolidierungskreis | 83.129 | 1.007 |
| Pensionszahlungen | - 2.336 | - 2.470 |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 48.342 | 0 |
| DBO am 31.12. | 111.567 | 83.209 |
Versicherungsmathematische Verluste aus der Veränderung von finanziellen Annahmen entstanden insbesondere aufgrund des im Jahr 2021 wieder gestiegenen Abzinsungssatzes.
Die Veränderungen des Planvermögens inklusive des aufgegebenen Geschäftsbereichs stellen sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Planvermögen am 1.1. | 48.031 | 48.320 |
| Währungseinfluss | 628 | 24 |
| Verzinsung des Planvermögens | 266 | 407 |
| Ergebnis des Planvermögens abzüglich typisierter Verzinsung | 568 | 506 |
| Dotierung | 744 | 912 |
| Arbeitgeber | 254 | 123 |
| Arbeitnehmer | 490 | 789 |
| Änderungen Konsolidierungskreis | 81.156 | - 63 |
| Verwaltungskosten | - 14 | - 17 |
| Pensionszahlungen | - 2.036 | - 2.058 |
| Umgliederung gemäß IFRS 5 | - 27.154 | 0 |
| Planvermögen am 31.12. | 102.188 | 48.031 |
Die konsolidierungskreisbedingten Veränderungen der DBO sowie des Planvermögens betreffen insbesondere die übernommen Verpflichtungen der SwissOptic AG sowie Abgänge aufgrund der Veräußerung der JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA.
Die Effekte des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwands der fortgeführten Geschäftsbereiche werden folgendermaßen zusammengefasst:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand | 358 | 195 |
| Nettozinsaufwand | 68 | 57 |
| Gesamtaufwand | 426 | 252 |
Der laufende Dienstzeitaufwand ist in den Personalkosten der Funktionsbereiche enthalten. Der Zinsaufwand auf die Verpflichtung sowie die Verzinsung des Planvermögens wird im Zinsergebnis ausgewiesen. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwand des aufgegebenen Geschäftsbereichs in Höhe von 509 TEUR (i.Vj. 605 TEUR) ist in der Position "Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich" enthalten.
Die Nettopensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag ergibt sich wie folgt:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Barwert der fondsgedeckten Verpflichtung | 105.741 | 76.974 |
| Planvermögen | - 102.188 | - 48.031 |
| Nettoverpflichtung der fondsgedeckten Verpflichtung | 3.552 | 28.943 |
| Nettoverpflichtung der nicht fondsgedeckten Verpflichtung | 5.827 | 6.235 |
| Gesamt | 9.379 | 35.178 |
Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Versicherungsverträge | 13.636 | 21.033 |
| Aktien, Anleihen und sonstige Wertpapiere | 42.425 | 19.892 |
| Immobilien | 31.205 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3.385 | 8.971 |
| Sonstige Unternehmensbeteiligungen | 135 | 85 |
| Sonstige Vermögenswerte und Schulden | 11.403 | - 1.950 |
| Gesamt | 102.188 | 48.031 |
Die Versicherungsverträge entfallen in Höhe von 13.478 TEUR auf Rentenversicherungen bei der AXA Lebensversicherung AG. Die Kapitalanlagen der Versicherungsgesellschaft erfolgten im Wesentlichen in Aktien und Investmentvermögen, Inhaberschuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere sowie sonstige Darlehensforderungen.
Die wesentlichen gewichteten durchschnittlichen versicherungsmathematischen Annahmen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Inflationserwartungen sind in den genannten Annahmen, soweit zutreffend, berücksichtigt.
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| in Prozent | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abzinsungssatz | ||
| Deutschland | 1,05 | 0,60 |
| Schweiz | 0,30 | 0 |
| Frankreich | 1,04 | 0,60 |
| Künftige Gehaltssteigerungen | ||
| Deutschland | 2,44 | 2,93 |
| Schweiz | 1,50 | 1,50 |
| Frankreich | 2,00 | 2,00 |
| Künftige Rentensteigerungen | ||
| Deutschland | 1,75 | 1,75 |
| Deutschland (Gruppenunterstützungskasse) | 1,00 | 1,00 |
Aufgrund der Ausgestaltung der Versorgungsverpflichtungen in der Schweiz wurden keine künftigen Rentensteigerung (0 Prozent) in den versicherungsmathematischen Annahmen berücksichtigt.
Die Bewertungsannahmen für Deutschland berücksichtigen auch die Pensionsverpflichtungen des aufgegebenen Geschäftsbereichs.
Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste ergeben sich aus Bestandsänderungen und Abweichungen von den tatsächlichen Trends (zum Beispiel Einkommens- oder Rentenerhöhungen) gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend den Regeln von IAS 19 wird dieser Betrag mit dem sonstigen Ergebnis im Eigenkapital verrechnet.
Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen zum Bilanzstichtag würde die DBO folgendermaßen beeinflussen (Vorjahr inklusive aufgegebenem Geschäftsbereich):
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| Veränderung der DBO | ||
|---|---|---|
| in TEUR | Anstieg | Rückgang |
| --- | --- | --- |
| Abzinsungssatz - Veränderung um 0,5 Prozentpunkte | - 7.237 | 7.822 |
| (- 5.664) | (6.487) | |
| Künftige Gehaltssteigerungen - Veränderung um 1,0 Prozentpunkte | 1.625 | - 1.579 |
| (359) | (- 345) | |
| Künftige Rentensteigerungen -Veränderung um 1,0 Prozentpunkte | 9.557 | - 558 |
| (8.821) | (- 6.470) | |
| Sterblichkeit - Veränderung um 1 Jahr | 3.730 | - 3.734 |
| (4.632) | (- 4.583) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Die Sensitivitätsanalyse stellt die Veränderung der DBO bei Veränderung einer Annahme dar. Da die Veränderungen aufgrund finanzmathematischer Effekte nicht linear auf die Berechnung der DBO wirken, kann die kumulative Veränderung der DBO aus der Veränderung mehrerer Annahmen nicht unmittelbar abgeleitet werden.
Die Verringerung der Rentensteigerung wurde auf maximal 0 Prozent begrenzt, was insbesondere auf die Versorgungsverpflichtung der SwissOptic AG Anwendung fand.
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die gewichtete durchschnittliche Restdienstzeit 10 Jahre und die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung 15 Jahre.
Die erwarteten Pensionszahlungen aus den Pensionsplänen der fortgeführten Geschäftsbereiche zum 31. Dezember 2021 betragen für das folgende Geschäftsjahr 4.386 TEUR (i.Vj. 2.841 TEUR) und die darauf folgenden vier Geschäftsjahre insgesamt 19.219 TEUR (i.Vj. 12.900 TEUR).
Im Rahmen beitragsorientierter Pläne betrugen die Aufwendungen der fortgeführten Geschäftsbereiche 2021 17.929 TEUR (i.Vj. 16.353 TEUR), darin enthalten sind Beiträge an gesetzliche Rentenversicherungsträger in Höhe von 13.562 TEUR (i.Vj. 12.505 TEUR).
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Ertragsteuerrückstellungen | 6.949 | 2.624 |
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden unter der Anhangangabe 4.12 ab Seite 193 detailliert dargestellt.
Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in der unten aufgeführten Tabelle dargestellt.
Wesentliche Posten in den Personalrückstellungen betreffen Leistungsprämien, Ergebnisbeteiligungen und ähnliche Verpflichtungen sowie die aktienbasierte Vergütung für den Vorstand und Teile des Top Managements. Weiterhin beinhalteten die Personalrückstellungen Jubiläumszuwendungen in Höhe von 5.217 TEUR (i.Vj. 5.094 TEUR) und Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 1.628 TEUR (i.Vj. 1.696 TEUR). Für die Altersteilzeitverpflichtungen wurden versicherungsmathematische Gutachten erstellt, mit der Annahme einer Einkommenssteigerung von 2,44 Prozent (i.Vj. 2,94 Prozent). Die Höhe der Schuld für zu leistende bereits verdiente Aufstockungszahlungen betrug zum 31. Dezember 2021 533 TEUR (i.Vj. 838 TEUR).
Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen umfasste Aufwendungen für Einzelgewährleistungssachverhalte sowie pauschale Gewährleistungsrisiken. Die Berechnung der Rückstellung für pauschale Gewährungsleistungsrisiken basiert auf Erfahrungswerten der Vergangenheit, die als Gewährleistungskostenquote des Umsatzes unternehmens- bzw. produktgruppenspezifisch ermittelt und auf den gewährleistungsbehafteten Umsatz angewandt wurden. Die im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Auflösungen beinhalteten insbesondere Gewährleistungsrückstellungen für konkrete Einzelsachverhalte, bei denen die zugrundeliegenden Verpflichtungen aufgrund von mit Kunden getroffenen Vereinbarungen zur Schadensbehebung entfallen waren.
Die Rückstellungen für Drohverluste wurden für einzelne Kundenaufträge gebildet und betreffen insbesondere einen größeren Kundenauftrag in der Division Light & Optics.
Die im Geschäftsjahr 2020 getroffenen Maßnahmen für Restrukturierung zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung in der Division Light & Production wurden im Geschäftsjahr 2021 umgesetzt; nicht in Anspruch genommene Rückstellungen wurden ertragswirksam aufgelöst.
Die übrigen Rückstellungen umfassten unter anderem Rückbauverpflichtungen sowie Rückstellungen für Schadensersatzansprüche. Weiterhin wurden in den übrigen Rückstellungen eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt wurden, gezeigt. Die Zuführungen im Geschäftsjahr 2021 beinhalteten unter anderem neue Schadenersatzverpflichtungen sowie Aufwendungen aus Rückbauverpflichtungen.
Im Folgenden werden die erwarteten Inanspruchnahmen nach Fristigkeiten dargestellt:
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| in TEUR | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Personal | 22.362 | 5.518 | 2.808 | 30.687 |
| Garantieverpflichtungen | 7.957 | 2.366 | 0 | 10.322 |
| Drohverluste | 4.840 | 3.830 | 129 | 8.800 |
| Restrukturierung | 28 | 0 | 0 | 28 |
| Übrige | 4.721 | 1.730 | 1.505 | 7.956 |
| Gesamt | 39.907 | 13.444 | 4.442 | 57.794 |
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| in TEUR | Stand am 1.1.2021 | Konsolidierungskreisänderungen | Währungen | Zuführung | Aufzinsung | Verbrauch |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Personal | 23.891 | 4.742 | 485 | 18.409 | 19 | - 12.552 |
| Garantieverpflichtungen | 22.353 | 1.768 | 95 | 5.531 | 0 | - 3.965 |
| Drohverluste | 1.068 | 695 | 5 | 9.786 | 0 | - 367 |
| Restrukturierung | 11.898 | 0 | 23 | 240 | 0 | - 5.779 |
| Übrige | 10.311 | 251 | 190 | 2.674 | 5 | - 1.767 |
| Gesamt | 69.521 | 7.456 | 798 | 36.641 | 24 | - 24.429 |
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| in TEUR | Auflösung | Umgliederung gemäß IFRS 5 | Stand am 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Personal | - 2.626 | - 1.682 | 30.687 |
| Garantieverpflichtungen | - 4.368 | - 11.093 | 10.322 |
| Drohverluste | - 218 | - 2.169 | 8.800 |
| Restrukturierung | - 4.178 | - 2.176 | 28 |
| Übrige | - 2.224 | - 1.484 | 7.956 |
| Gesamt | - 13.613 | - 18.605 | 57.794 |
Der Jenoptik-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2021 über aktienbasierte Vergütungsinstrumente in Form von virtuellen Aktien für die beiden Vorstandsmitglieder und Teile des Top Managements. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den Long Term Incentives des für Hans-Dieter Schumacher bis Ende 2017 geltenden Vorstandsvergütungssystems (Auszahlung letzte Tranche 2022) und des Vergütungssystems für Teile des Top Managements ("LTI") sowie den Performance Shares nach dem derzeit geltenden Vorstandsvergütungssystem.
In Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung mit Barausgleich ergaben sich für die fortgeführten Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz folgende Effekte:
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| Gewinn oder Verlust | Bilanz | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| virtuelle Aktien laufendes Jahr | - 730 | - 467 | 730 | 467 |
| virtuelle Aktien Vorjahre | - 717 | 538 | 2.176 | 1.701 |
| Gesamt | - 1.447 | 71 | 2.906 | 2.168 |
Bewertungsgrundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der LTI ist der tagesgenaue und volumengewichtete Durchschnitt der letzten zwölf Monate des Aktienkurses der JENOPTIK AG. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Performance Shares erfolgt auf Grundlage einer arbitragefreien Bewertung nach dem Optionspreismodell von Black / Scholes.
Die dem Vorstand gewährten virtuellen Aktien werden grundsätzlich nach Ablauf ihrer vierjährigen vertraglich festgelegten Laufzeit ausgezahlt. Dies gilt bei den Performance Shares jedoch nur, wenn bei Beendigung der Laufzeit mehrjährige Erfolgsziele erreicht werden. Performance Shares werden auch im Falle eines Ausscheidens erst zum Ende der jeweiligen Performance Periode je nach Erreichen der Erfolgsziele bewertet, zugeteilt und sodann ausgezahlt. Im 1. Quartal 2021 wurden den Vorstandsmitgliedern Performance Shares in einem Gesamtvolumen von 30.273 Stück vorläufig zugeteilt. Die für die Geschäftsjahre 2017 bis 2021 zugeteilten virtuellen Aktien für den Vorstand sind zum Bilanzstichtag 2021 zum beizulegenden Zeitwert bewertet und in den Rückstellungen erfasst.
Die Entwicklung der virtuellen Aktien der Vorstandsmitglieder ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
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| in Stück | Anzahl 2021 | Anzahl 2020 |
|---|---|---|
| Vorstand | ||
| 1.1. | 124.701 | 114.257 |
| gewährt für Periode | 30.273 | 32.620 |
| gewährt für Dividendenschutz Altaktien 1 | 161 | 186 |
| ausgezahlt | - 30.109 | - 22.362 |
| 31.12. | 125.026 | 124.701 |
1 LTI gemäß dem bis 2017 geltenden Vorstandsvergütungssystem
Auch für Teile des Top Managements werden virtuelle Aktien gewährt. Die Ermittlung der Anzahl der zuzuteilenden virtuellen Aktien erfolgt auf Basis der Zielerreichung und des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie der letzten 12 Monate des Bezugsjahres. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahres. Bei einem Ausscheiden vor Ablauf der Laufzeit können die virtuellen Aktien in Abhängigkeit der Ausscheidensgründe verfallen.
Die Entwicklung dieser virtuellen Aktien der fortgeführten Geschäftsbereiche ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:
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| in Stück | Anzahl 2021 | Anzahl 2020 |
|---|---|---|
| Mitglieder des Top Managements | ||
| 1.1. | 25.496 | 47.255 |
| gewährt für Periode | 8.526 | 11.058 |
| gewährt für Anpassung Zielerreichungsgrad Vorjahr | - 2.242 | - 2.586 |
| verfallene Ansprüche | 0 | - 4.049 |
| ausgezahlt | - 3.289 | - 26.182 |
| 31.12. | 28.491 | 25.496 |
Die virtuellen Aktien des Top Managements werden mit dem anteiligen, bereits erdienten beizulegenden Zeitwert bewertet und ebenfalls in den Rückstellungen ausgewiesen.
Die Fristigkeiten der Finanzverbindlichkeiten werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
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| in TEUR | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | größer 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 137.575 | 201.899 | 219.319 | 558.793 |
| (118.565) | (82.133) | (8.552) | (209.250) | |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 11.418 | 25.365 | 2.163 | 38.946 |
| (12.306) | (32.828) | (14.897) | (60.031) | |
| Gesamt | 148.993 | 227.264 | 221.482 | 597.739 |
| (130.871) | (114.961) | (23.449) | (269.281) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bis ein Jahr Laufzeit beinhalten eine ausstehende Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 55.000 TEUR (i.Vj. 69.000 TEUR), die aus dem langfristigen in den kurzfristigen Bereich umgegliedert wurde. Zudem enthält der Posten Immobiliendarlehen sowie Geldmarktinanspruchnahmen unter dem 2021 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag in Höhe von insgesamt 75.000 TEUR.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit ein bis fünf Jahren Laufzeit umfassen im Wesentlichen einen Teil der 2021 begebenen Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten mit ursprünglich viereinhalb- und fünfjähriger Laufzeit. Darüber hinaus enthält die Position Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren betreffen im Wesentlichen den verbleibenden Teil der Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponenten mit ursprünglichen Laufzeiten von sechseinhalb, sieben und neuneinhalb Jahren.
Der bestehende Konsortialkreditvertrag wurde zum Bilanzstichtag mit Geldmarktkrediten in Höhe von 75.000 TEUR (i.Vj. 110.000 TEUR) sowie Avalen in Höhe von 10.193 TEUR (i.Vj. 10.886 TEUR) in Anspruch genommen. Unter Berücksichtigung der weiteren, nicht vollständig beanspruchten Finanzierungslinien waren zum Bilanzstichtag 324.978 TEUR (i.Vj. 417.319 TEUR) der zugesicherten, bestehenden Kreditlinien ungenutzt.
Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Leasing resultiert im Wesentlichen aus der Klassifizierung der Schulden von VINCORION als "zur Veräußerung gehalten". In den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Leasing waren im Vorjahr Verbindlichkeiten des nunmehr aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION in Höhe von 3.120 TEUR enthalten. Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasing enthielten im Vorjahr einen Beitrag von VINCORION in Höhe von 20.522 TEUR.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Derivate | 713 | 84 |
| Lfr. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten | 543 | 826 |
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 0 | 27.159 |
| Lfr. finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 0 | 495 |
| Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.095 | 980 |
| Gesamt | 2.350 | 29.545 |
Die übrigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten wie im Vorjahr im Wesentlichen eine vertragliche Verpflichtung zur Entrichtung einer Restzahlung nach Fertigstellung des Firmensitzes einer TRIOPTICS-Gesellschaft.
Im Vorjahr resultierten die Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben aus bedingten Kaufpreisbestandteilen der Akquisitionen von INTEROB und TRIOPTICS sowie einer Restzahlung für den vertraglich fixierten Erwerb der restlichen 25 Prozent der Anteile an der Trioptics GmbH. Die noch verbleibende Restzahlung wird zum 31. Dezember 2021 in den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Weitere Informationen zur Entwicklung der bedingten Kaufpreiskomponenten sowie zu den Derivaten sind unter der Anhangangabe "Finanzinstrumente" ab Seite 228 enthalten.
In diesem Posten sind enthalten:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten | 94.221 | 89.681 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen | 0 | 66 |
| Gesamt | 94.221 | 89.747 |
In den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren im Vorjahr Verbindlichkeiten des nunmehr aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION in Höhe von 18.768 TEUR enthalten.
Dieser Bilanzposten stellt nach IFRS 15 die Verpflichtungen des Konzerns dar, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten hat bzw. für die eine angeforderte Anzahlung fällig ist.
Den Stand der Vertragsverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Vertragsverbindlichkeiten | 47.323 | 46.274 |
| Realisierung innerhalb eines Jahres | 44.684 | 44.768 |
| Realisierung in mehr als einem Jahr | 2.639 | 1.506 |
Der langfristige Anteil enthält im Wesentlichen abgegrenzte potenzielle Strafzahlungen sowie Anzahlungen aus langfristigen Wartungsverträgen und Kundenprojekten, die 2022 nicht vollständig abgeschlossen sein werden. Eine signifikante Finanzierungskomponente besteht nicht.
Im Vorjahr enthielt der kurzfristige Anteil der Vertragsverbindlichkeiten erhaltene Anzahlungen von Kunden des nunmehr aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION in Höhe von 9.486 TEUR und der langfristige Anteil der Vertragsverbindlichkeiten erhaltene Anzahlungen der Kunden von VINCORION in Höhe von 405 TEUR.
Von den Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 46.274 TEUR, die zu Jahresbeginn bilanziert waren, sind in 2021 43.374 TEUR als Umsatzerlöse erfasst worden. In diesem Betrag sind realisierte Umsatzerlöse des nunmehr aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION in Höhe von 9.226 TEUR enthalten.
Der Transaktionspreis für alle Kundenaufträge, die noch nicht vollständig erfüllt sind, wird als Auftragsbestand ausgewiesen. Dieser weist die nachfolgenden Fälligkeiten auf:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Transaktionspreis der noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen | 543.491 | 299.812 |
| Realisierung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres | 467.020 | 267.393 |
| Realisierung im übernächsten Geschäftsjahr | 28.105 | 12.938 |
| Realisierung in späteren Geschäftsjahren | 48.365 | 19.482 |
Die ausgewiesenen Auftragsbestände für das Geschäftsjahr 2021 und für das Vorjahr beinhalten nicht die Auftragsbestände des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION.
In diesem Posten sind enthalten:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 10.692 | 66.621 |
| Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen | 3.022 | 2.800 |
| Verbindlichkeiten aus Zinsen | 2.897 | 1.364 |
| Derivate | 1.818 | 439 |
| Verbindlichkeiten aus Aufsichtsratvergütung | 791 | 694 |
| Vereinnahmte Zahlungen aus Forderungsverkäufen | 146 | 312 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.657 | 3.098 |
| Gesamt | 22.023 | 75.327 |
Die Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben enthalten zum 31. Dezember 2021 die Restzahlung für den erfolgten Erwerb der restlichen Geschäftsanteile an der Trioptics GmbH nach Umgliederung aus den langfristigen Verbindlichkeiten. Auch im Vorjahr umfassten die Verbindlichkeiten Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb von TRIOPTICS, die in 2021 bezahlt wurden. Die Entwicklung der bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS ist im Abschnitt "Finanzinstrumente" beschrieben.
Die Position der Derivate wird unter der Anhangangabe "Finanzinstrumente" ab Seite 228 näher erläutert.
Die vereinnahmten Zahlungen aus Forderungsverkäufen in Höhe von 146 TEUR resultierten aus Zahlungen von Debitoren auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche im Rahmen eines echten und stillen Factoringprogramms veräußert wurden (siehe hierzu die Ausführungen im Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ab Seite 207).
Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen beinhalten die Cash-Pool-Verbindlichkeiten gegenüber der im Konzernabschluss nach der at-Equity-Methode erfassten HILLOS GmbH, für die marktübliche Zinssätze vereinbart wurden.
In diesem Posten sind enthalten:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen | 9.392 | 6.888 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 7.171 | 8.394 |
| Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit | 1.708 | 1.624 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Berufsgenossenschaft | 998 | 1.335 |
| Abgrenzungen | 126 | 467 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 854 | 389 |
| Gesamt | 20.249 | 19.098 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen beinhalteten unter anderem Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben.
Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern wiesen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer aus.
Die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten umfassten im Vorjahr Verbindlichkeiten von VINCORION in Höhe von 2.743 TEUR.
Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 54.817 TEUR (i.Vj. 63.405 TEUR) nach Berücksichtigung einer vorgenommenen Wertminderung von 122 TEUR (i.Vj. 78 TEUR) als Ausfallrisikovorsorge. Der Finanzmittelfonds wird definiert als die Summe der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer anfänglichen Fälligkeit von weniger als drei Monaten.
In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme erläutert, und zwar getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Eine Anpassung der Kapitalflussrechnung aufgrund des aufgegebenen Geschäftsbereichs erfolgte nicht; die Netto-Cashflows sind im Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 194 dargestellt. Die Veränderungen der Bilanzposten, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises nicht zahlungswirksam sind und eliminiert werden. Ausgehend vom Ergebnis vor Steuern der fortgeführten sowie des aufgegebenen Geschäftsbereichs wird der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt abgeleitet. Das Ergebnis vor Steuern wird um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge bereinigt. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital, in den Rückstellungen und den übrigen operativen Bilanzposten ergibt sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 98.034 TEUR (i.Vj. 89.748 TEUR). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf das deutlich gestiegene Ergebnis vor Steuern trotz der enthaltenen zahlungsunwirksamen Erträge aus der Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten und höherer Netto-Auszahlungen für den Aufbau von Working Capital zurückzuführen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug minus 413.621 TEUR (i.Vj. minus 188.443 TEUR) und war im Geschäftsjahr 2021 neben höherer operativer Investitionstätigkeit insbesondere geprägt durch den Erwerb von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie die Zahlung von einer Kaufpreisverbindlichkeit aus dem Erwerb von TRIOPTICS.
Darüber hinaus wirkten sich Abgänge von Finanzanlagen sowie Desinvestitionen positiv auf den Cashflow aus Investitionstätigkeit aus.
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| Zahlungsunwirksame Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Stand am 1.1.2021 | Zahlungswirksame Veränderung | Währungen | Konsolidierungskreisänderungen |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 138.410 | 399.906 | 3.131 | 4.353 |
| (122.562) | (121.771) | (- 895) | (15.121) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 90.685 | 399.906 | 2.220 | 2.882 |
| (72.182) | (121.823) | (- 86) | (12.902) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 47.726 | 0 | 911 | 1.470 |
| (50.380) | (- 52) | (- 808) | (2.219) | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 130.871 | - 72.496 | 283 | 5.061 |
| (36.996) | (- 39.405) | (- 299) | (6.746) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 118.565 | - 58.764 | 65 | 3.843 |
| (26.285) | (- 27.198) | (- 149) | (5.821) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 12.306 | - 13.731 | 217 | 1.218 |
| (10.712) | (- 12.207) | (- 150) | (924) | |
| Gesamt | 269.281 | 327.410 | 3.414 | 9.414 |
| (159.558) | (82.366) | (- 1.194) | (21.867) |
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| Zahlungsunwirksame Veränderung | ||
|---|---|---|
| in TEUR | Zugang/ Abgang | Änderung im beizulegenden Zeitwert |
| --- | --- | --- |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 8.504 | - 641 |
| (5.491) | (100) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | - 641 |
| (0) | (100) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 8.504 | 0 |
| (5.491) | (0) | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.070 | 32 |
| (1.058) | (35) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 32 |
| (0) | (35) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 2.070 | 0 |
| (1.058) | (0) | |
| Gesamt | 10.574 | - 609 |
| (6.550) | (134) |
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| Zahlungsunwirksame Veränderung | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Änderung der Fristigkeit | Umgliederung gemäß IFRS 5 1 | Stand am 31.12.2021 |
| --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | - 86.699 | - 18.220 | 448.746 |
| (- 125.740) | (0) | (138.410) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | - 73.834 | 0 | 421.218 |
| (- 116.236) | (0) | (90.685) | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | - 12.864 | - 18.220 | 27.528 |
| (- 9.504) | (0) | (47.726) | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 86.699 | - 3.525 | 148.993 |
| (125.740) | (0) | (130.871) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 73.834 | 0 | 137.575 |
| (113.771) | (0) | (118.565) | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 12.864 | - 3.525 | 11.418 |
| (11.969) | (0) | (12.306) | |
| Gesamt | 0 | - 21.745 | 597.739 |
| (0) | (0) | (269.281) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
1 Stand der Finanzverbindlichkeiten des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION zum 31. Dezember 2021
Im Vorjahr enthielt der Cashflow für Investitionstätigkeiten neben den Auszahlungen für den Erwerb von TRIOPTICS insbesondere Nettoeinzahlungen aus kurzfristig getätigten Geldanlagen in Höhe von 69.900 TEUR.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 304.205 TEUR (i.Vj. 63.716 TEUR). Die Mittelabflüsse aus der gezahlten Dividende in Höhe von 14.310 TEUR (i.Vj. 7.441 TEUR) lagen aufgrund der im Vergleich zu 2020 höheren Dividendenzahlung von 0,25 EUR / Aktie (i.Vj. 0,13 EUR / Aktie) über dem Vorjahreswert. Darüber hinaus wurden an Minderheiten Dividenden in Höhe von 1.749 TEUR (i.Vj. 985 TEUR) gezahlt.
Die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten resultieren insbesondere aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen über rund 400.000 TEUR.
Zusätzlich wurde der im Geschäftsjahr 2015 über einen Rahmen von 230.000 TEUR abgeschlossene und zum Vorjahresstichtag mit Geldmarktkrediten i.H.v. 110.000 TEUR in Anspruch genommene Konsortialkredit zurückgeführt und durch einen neuen Vertrag mit einem Rahmen von 400.000 TEUR ersetzt. Aus diesem neuen Konsortialkreditrahmen waren zum 31. Dezember 2021 75.000 TEUR für Geldmarktkredite in Anspruch genommen.
Die Auszahlungen für Leasing beliefen sich auf 13.732 TEUR (i.Vj. 12.259 TEUR). Die Veränderung der Konzernfinanzierung beinhaltete insbesondere Zahlungen von oder an verbundene nicht konsolidierte Unternehmen und Beteiligungen.
Die Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten, die künftig zu Zahlungsströmen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führen werden, sind in der Tabelle auf Seite 223 dargestellt.
Die oben dargestellte Überleitung berücksichtigt ausschließlich Finanzverbindlichkeiten, sodass die im Rahmen des Factoring vom originären Kunden vereinnahmten und an den Factor weitergeleiteten Zahlungen (vgl. Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ab Seite 207) nicht berücksichtigt sind. In der Kapitalflussrechnung sind diese als Nettogröße in der Position Auszahlung für die Tilgung von Krediten mit 670 TEUR (i.Vj. Auszahlung von 3.012 TEUR) enthalten. Bezüglich der Verteilung der Free Cashflows auf die Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung ab Seite 225.
Die im Geschäftsjahr erfolgte Veräußerung des Bereichs Kristallzüchtung sowie des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen wirkte sich auf die Bilanzposten des Konzerns wie folgt aus:
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| in TEUR | Gesamt |
|---|---|
| Aktiva | |
| Immaterielle Vermögenswerte | - 1.808 |
| Sachanlagen | - 341 |
| Aktive latente Steuern | - 263 |
| Vorräte | - 4.006 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - 454 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | - 127 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - 900 |
| Passiva | |
| Pensionsverpflichtungen | 2.045 |
| Langfristige Rückstellungen | 166 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 43 |
| Passive latente Steuern | 51 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 162 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 402 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 206 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 195 |
| Netto-Vermögenswerte und -Schulden | - 4.628 |
| In Zahlungsmitteln erhaltenes Entgelt abzüglich direkt zurechenbarer Veräußerungskosten | 8.485 |
| Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | - 900 |
| Netto-Zuflüsse an Zahlungsmitteln | 7.585 |
Die Darstellung der Segmente erfolgt gemäß IFRS 8 "Geschäftssegmente".
IFRS 8 folgt dem Management Approach. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Berichtsstruktur an den Hauptentscheidungsträger ("Chief Operating Decision Maker"). Der Vorstand wertet die Finanzinformationen anhand der Top-Steuerungsgrößen aus, die als Entscheidungsgrundlage für die Ressourcenallokation und Erfolgskontrolle dienen. Die Bilanzierungs- und Rechnungslegungsgrundsätze für die Segmente sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind.
Die Division Light & Optics ist ein weltweit aktiver OEM-Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik bietet hier ein breites Leistungsspektrum und vereint dabei umfassendes Fachwissen aus Optik, Lasertechnik, digitaler Bildverarbeitung, Optoelektronik und Software. Unter der Marke TRIOPTICS bietet Jenoptik optische Mess- und Fertigungssysteme für die Qualitätskontrolle von Linsen, Objektiven und Kameramodulen an. Die Systeme, Module und Komponenten helfen den Kunden, ihre Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien optimal zu meistern. Zu den Kunden gehören Anlagen- und Maschinenbauer, Gerätehersteller in Bereichen wie Halbleiterausrüstung, Lasermaterialbearbeitung, Medizintechnik und Life Science, Industrieautomation, Automotive & Mobility sowie Sicherheit und forschende Institute. Durch die Akquisition von BG Medical (Umfirmierung zu JENOPTIK Medical GmbH im Januar 2022) erhielt Jenoptik ein komplementäres Produktportfolio in den Bereichen der Zahnmedizin (zum Beispiel Intraoral Scanners) sowie der roboterassistierten Chirurgie (zum Beispiel Komponenten für minimalinvasive chirurgische Geräte). Durch die Aktivitäten der ebenfalls neu erworbenen SwissOptic-Gruppe stärkt der Konzern das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Science. Durch die Akquisition kann Jenoptik das Medizintechnikgeschäft in etwa verdoppeln.
Die Division Light & Production ist ein weltweit agierender Spezialist in der Optimierung von Fertigungsprozessen und bietet zunehmend auch integrierte Lösungen (komplexe Produktionslinien mit verschiedenen Technologien) aus einer Hand an. Mit langjähriger Erfahrung und Know-how im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion, moderner laserbasierter Materialbearbeitung und hochflexibler roboterbasierter Automatisierung entwickelt die Division Fertigungslösungen für die Kunden aus den Bereichen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien.
Die Division Light & Safety ist im Bereich Smart Mobility vor allem in folgenden Geschäftsfeldern aktiv: Verkehrsüberwachung (Traffic Law Enforcement), zivile Sicherheit (Civil Security) und Mautkontrolle (Road User Charging) sowie Emissionskontrolle und Traffic Management. Für öffentliche Kunden entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik hier verschiedene Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen weltweit sicherer gemacht werden.
Im Bereich Sonstige werden die Holdingtätigkeiten (Corporate Center), die Immobilienverwaltung sowie das ehemals berichtspflichtige Segment VINCORION (soweit für die Überleitung der Größen mit Bilanzbezug zum Konzernwert erforderlich) zusammengefasst. VINCORION wurde im Geschäftsjahr 2021 als aufgegebener Geschäftsbereich nach IFRS 5 klassifiziert und wird insofern nicht mehr in der Segmentberichterstattung dargestellt.
Die Spalte "Konsolidierung" umfasst die zu konsolidierenden Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten und dem Bereich Sonstige sowie notwendige Überleitungen.
Den Geschäftsbeziehungen zwischen den Gesellschaften der Segmente des Jenoptik-Konzerns liegen grundsätzlich Preise zugrunde, die auch mit Dritten vereinbart werden.
Mit einem Kunden aus der Division Light & Optics wurden Umsatzerlöse von mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes des Jenoptik-Konzerns getätigt (118.130 TEUR; i.Vj. 104.156 TEUR). Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Umsatzanteil gemessen am Konzernumsatz wesentliche Bedeutung hat.
Die Auswertung der Umsätze nach Regionen erfolgt nach dem Land, in dem der Kunde seinen Geschäftssitz hat.
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| in TEUR | Light & Optics | Light & Production | Light & Safety | Sonstige | Konsolidierung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 462.018 | 176.324 | 110.101 | 44.763 | - 42.489 | 750.717 |
| (322.545) | (175.573) | (114.034) | (51.024) | (- 47.710) | (615.466) | |
| davon konzerninterne Umsätze | 1.290 | 150 | 0 | 41.049 | - 42.489 | 0 |
| (1.150) | (25) | (26) | (46.509) | (- 47.710) | (0) | |
| davon konzernexterne Umsätze | 460.728 | 176.174 | 110.101 | 3.714 | 0 | 750.717 |
| (321.395) | (175.548) | (114.008) | (4.516) | (0) | (615.466) | |
| Europa | 221.080 | 60.850 | 62.164 | 3.714 | 0 | 347.807 |
| (174.122) | (83.376) | (67.553) | (4.516) | (0) | (329.567) | |
| davon Deutschland | 67.761 | 37.056 | 30.856 | 3.712 | 0 | 139.384 |
| (54.305) | (48.558) | (34.670) | (4.516) | (0) | (142.048) | |
| davon Großbritannien | 2.204 | 1.983 | 18.485 | 0 | 0 | 22.672 |
| (1.138) | (4.303) | (19.500) | (0) | (0) | (24.941) | |
| davon Niederlande | 111.081 | 100 | 3.760 | 0 | 0 | 114.941 |
| (96.406) | (65) | (3.184) | (0) | (0) | (99.655) | |
| Amerika | 88.904 | 85.129 | 31.620 | 0 | 0 | 205.653 |
| (64.237) | (68.214) | (28.188) | (0) | (0) | (160.639) | |
| davon USA | 86.617 | 58.639 | 22.213 | 0 | 0 | 167.469 |
| (61.749) | (39.208) | (20.753) | (0) | (0) | (121.709) | |
| davon Kanada | 1.492 | 21.967 | 8.388 | 0 | 0 | 31.846 |
| (2.454) | (21.755) | (7.139) | (0) | (0) | (31.348) | |
| Mittlerer Osten und Afrika | 21.296 | 556 | 2.490 | 0 | 0 | 24.343 |
| (12.544) | (1.818) | (6.025) | (0) | (0) | (20.387) | |
| Asien / Pazifik | 129.447 | 29.640 | 13.827 | 0 | 0 | 172.914 |
| (70.520) | (22.140) | (12.242) | (0) | (0) | (104.903) | |
| davon China | 51.403 | 21.706 | 200 | 0 | 0 | 73.309 |
| (24.182) | (16.885) | (373) | (0) | (0) | (41.441) | |
| davon Singapur | 30.329 | 14 | 380 | 0 | 0 | 30.723 |
| (19.486) | (134) | (163) | (0) | (0) | (19.783) | |
| EBITDA | 136.634 | 13.188 | 19.191 | - 13.221 | - 57 | 155.735 |
| (68.297) | (8.195) | (22.339) | (- 6.055) | (0) | (92.776) | |
| planmäßige Abschreibungen | - 25.828 | - 10.872 | - 5.123 | - 5.758 | 4 | - 47.578 |
| (- 16.451) | (- 12.159) | (- 7.143) | (- 8.191) | (7) | (- 43.937) | |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | - 460 | 0 | - 460 |
| (- 672) | (- 183) | (0) | (- 879) | (0) | (- 1.733) | |
| Wertaufholungen | 0 | 0 | 0 | 451 | 0 | 451 |
| (292) | (0) | (0) | (0) | (0) | (292) | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | - 18.224 | - 6.295 | - 14.373 | - 53 | 60 | - 38.886 |
| (- 19.663) | (- 6.682) | (- 13.083) | (- 125) | (133) | (- 39.420) | |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 78.002 | - 12.495 | - 4.383 | - 16.531 | - 1.401 | 43.192 |
| (40.915) | (- 123) | (21.424) | (- 13.250) | (3.518) | (52.484) | |
| Working Capital 1 | 172.081 | 76.852 | 25.585 | - 13.476 | - 485 | 260.556 |
| (114.578) | (66.595) | (12.064) | (75.119) | (- 227) | (268.130) | |
| Auftragseingang (extern) | 631.108 | 185.347 | 116.504 | 3.714 | 0 | 936.672 |
| (343.374) | (153.974) | (92.314) | (4.516) | (0) | (594.179) | |
| Kontrakte | 107.407 | 0 | 27.743 | 0 | 0 | 135.150 |
| (12.637) | (0) | (8.897) | (0) | (0) | (21.534) | |
| Vermögenswerte 1 | 1.057.612 | 310.067 | 126.275 | 1.545.342 | - 1.282.255 | 1.757.041 |
| (626.139) | (307.905) | (114.888) | (1.208.040) | (- 918.129) | (1.338.843) | |
| Schulden 1 | 256.614 | 210.776 | 77.295 | 758.477 | - 326.779 | 976.382 |
| (261.161) | (227.408) | (71.187) | (413.859) | (- 324.164) | (649.452) | |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 28.932 | 3.371 | 8.108 | 9.530 | 0 | 49.941 |
| (18.657) | (4.802) | (4.629) | (9.996) | (0) | (38.084) | |
| Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt ohne Auszubildende (Köpfe) 2 | 1.972 | 895 | 484 | 971 | 0 | 4.322 |
| (1.489) | (1.033) | (475) | (1.052) | (0) | (4.049) |
Free Cashflow (vor Ertragsteuern) = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlung abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
1 Inklusive aufgegebener Geschäftsbereich VINCORION im Vorjahr und inklusive zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr
2 Inklusive Mitarbeiter des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION
Seit 1. Januar 2021 gehört die verschmolzene Gesellschaft OTTO Vision Technology GmbH (OTTO) zur Division Light & Optics. Im Vorjahr war die Gesellschaft Teil der Division Light & Production. Aus diesem Grund weichen die berichteten Zahlen für die Vergleichsperiode von den Zahlen aus dem Konzernabschluss des Vorjahres ab.
Aufgrund der Klassifizierung von VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich im Geschäftsjahr 2021 wurden die Ergebnisgrößen für das Vorjahr entsprechend angepasst. Aus diesem Grund weichen die berichteten Ergebnisgrößen für die Vergleichsperiode von den Zahlen aus dem Konzernabschluss des Vorjahres ab. Bei Bestandgrößen der Bilanz wird die Klassifizierung von VINCORION als aufgegebener Geschäftsbereich ausschließlich im Geschäftsjahr 2021 berücksichtigt. Die Kontrakte beziehen sich im Vorjahr auf die fortgeführten Geschäftsbereiche, um die Entwicklung dieser Größe transparent darzustellen.
Das EBITDA ermittelt sich als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen. Die Überleitung des EBITDA zum in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung berichteten EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| EBITDA | 155.735 | 92.776 |
| Planmäßige Abschreibungen | - 47.578 | - 43.937 |
| Wertminderungen | - 460 | - 1.733 |
| Wertaufholungen | 451 | 292 |
| EBIT | 108.148 | 47.397 |
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Gesamt | 1.025.060 | 755.438 |
| Deutschland | 538.282 | 538.046 |
| Europa | 338.266 | 79.711 |
| davon Großbritannien | 46.675 | 44.923 |
| davon Schweiz | 260.343 | 783 |
| Amerika | 125.699 | 119.547 |
| davon USA | 48.355 | 43.961 |
| davon Kanada | 77.344 | 75.586 |
| Asien / Pazifik | 22.812 | 18.134 |
Die langfristigen Vermögenswerte beinhalten immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung der Vermögenswerte zu den einzelnen Regionen erfolgt nach dem Sitz der konsolidierten Gesellschaften.
Im Vergleich zum Vorjahr wirkten sich die Akquisition von BG Medical und die Klassifizierung der Vermögenswerte von VINCORION als zur Veräußerung gehalten auf die langfristigen Vermögenswerte in Deutschland aus.
Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte in der Schweiz ist primär auf die erstmalig konsolidierte SwissOptic AG zurückzuführen.
Ziel des Jenoptik-Kapitalmanagements ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Aktionäre, Gläubiger und Kapitalmärkte zu wahren sowie die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Der Vorstand überwacht im Rahmen des regelmäßigen Managementreportings insbesondere die Eigenkapitalquote, die Cashflow-Entwicklung sowie die Nettoverschuldung. Bei signifikanten Verschlechterungen der Kenngrößen werden Handlungsalternativen erarbeitet und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Der Jenoptik-Konzern hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 als wesentliche Finanzierungen eine Konsortialkreditlinie in Höhe von 400.000 TEUR sowie elf Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 405.000 TEUR und ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 59.000 TUSD ausstehend. Weitere Details dazu sind im Anhang unter dem Punkt Liquiditätsrisiko (siehe Seite 232) dargestellt. Für die bestehenden Schuldscheindarlehen sowie für den im Dezember 2021 neu abgeschlossenen Konsortialkredit sind keine Vereinbarungen über die Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen getroffen.
Neben dem Konsortialkredit sowie den Schuldscheindarlehen nutzt der Jenoptik-Konzern in kleinerem Umfang weitere Finanzierungsquellen bestehend aus bilateralen Kreditlinien, Förderdarlehen, Leasing- und Mietfinanzierungen sowie Factoring. Diese Instrumente werden eingesetzt, um aktiv die Cashflow-Entwicklung zu steuern. Detaillierte Angaben zum Factoring sind im Anhang im Abschnitt "Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" ab Seite 207 aufgeführt.
Im Rahmen seiner operativen Tätigkeit ist der Jenoptik-Konzern Kredit- und Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken ausgesetzt. Zu den Marktrisiken zählen insbesondere Zinsänderungs- und Währungsrisiken.
Die oben genannten Risiken wirken sich in den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus, welche im Folgenden dargestellt werden (Vorjahreswerte in den Tabellen zu den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten inklusive VINCORION).
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| Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 | Buchwerte 31.12.2021 | fortgeführte Anschaffungskosten | beizulegender Zeitwert -erfolgsneutral | beizulegender Zeitwert -erfolgswirksam |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzanlagen | |||||
| Kurzfristige Finanzanlagen (Geldanlagen, Aktien, Anleihen) | AC bzw. FVTPL | 1.555 | 1.555 | 0 | |
| (4.894) | (197) | (4.698) | |||
| Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | FVTOCI | 1.001 | 1.001 | ||
| (841) | (841) | ||||
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen | - 2 | 14.328 | 14.328 | ||
| (13.410) | (13.410) | ||||
| Ausleihungen und übrige Finanzanlagen | AC | 1.985 | 1.985 | ||
| (2.084) | (2.084) | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 120.477 | 120.477 | ||
| (138.011) | (138.011) | ||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Forderungen aus Finanzierungsleasing | - | 57 | 57 | ||
| (192) | (192) | ||||
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | FVTPL | 13.347 | 13.347 | ||
| (0) | (0) | ||||
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | |||||
| Zins- und Währungsswap | - | 2.957 | 2.957 | ||
| (0) | (0) |
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| in TEUR | Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 | Buchwerte 31.12.2021 |
| --- | --- | --- |
| Devisentermingeschäfte/Devisenswaps | - | 20 |
| (1.956) | ||
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | ||
| Zins- und Währungsswap | FVTPL | 0 |
| (125) | ||
| Devisentermingeschäfte/Devisenswaps | FVTPL | 69 |
| (166) | ||
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | AC | 8.166 |
| (6.638) | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | AC | 54.817 |
| (63.405) | ||
| Gesamt | 218.779 | |
| (231.723) |
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| Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | fortgeführte Anschaffungskosten | beizulegender Zeitwert -erfolgsneutral | beizulegender Zeitwert -erfolgswirksam |
| --- | --- | --- | --- |
| Devisentermingeschäfte/Devisenswaps | 20 | ||
| (1.956) | |||
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | |||
| Zins- und Währungsswap | 0 | ||
| (125) | |||
| Devisentermingeschäfte/Devisenswaps | 69 | ||
| (166) | |||
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 8.166 | ||
| (6.638) | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 54.817 | ||
| (63.405) | |||
| Gesamt | 201.385 | 3.978 | 13.416 |
| (223.936) | (2.797) | (4.989) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
1 AC = Amortised costs (fortgeführte Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)
FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)
2 Bewertung gemäß IAS 28
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| Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Bewertungskategorie nach IFRS 9 1 | Buchwerte 31.12.2021 | fortgeführte Anschaffungskosten |
| --- | --- | --- | --- |
| Finanzverbindlichkeiten | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | 558.793 | 558.793 |
| (209.250) | (209.250) | ||
| Verbindlichkeiten aus Leasing | - 2 | 38.946 | |
| (60.031) | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 94.764 | 94.764 |
| (90.573) | (90.573) | ||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | FVTPL | 0 | |
| (16.595) | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | |||
| Devisentermingeschäfte / Devisenswaps | - | 1.661 | |
| (385) | |||
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | |||
| Zins- und Währungsswap | FVTPL | 66 | |
| (0) | |||
| Devisentermingeschäfte / Devisenswaps | FVTPL | 805 | |
| (138) | |||
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 21.300 | 21.300 |
| (86.928) | (86.928) | ||
| Gesamt | 716.335 | 674.857 | |
| (463.900) | (386.751) |
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| | Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |
| --- | --- | --- | --- |
| in TEUR | beizulegender Zeitwert -erfolgsneutral | beizulegender Zeitwert -erfolgswirksam | Wertansatz nach IFRS 16 |
| --- | --- | --- | --- |
| Finanzverbindlichkeiten | | | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | | | |
| | | | |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | | | 38.946 |
| | | | (60.031) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | | | |
| | | | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | | | |
| Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | | 0 | |
| | | (16.595) | |
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | | | |
| Devisentermingeschäfte / Devisenswaps | 1.661 | | |
| | (385) | | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | | | |
| Zins- und Währungsswap | | 66 | |
| | | (0) | |
| Devisentermingeschäfte / Devisenswaps | | 805 | |
| | | (138) | |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | | | |
| | | | |
| Gesamt | 1.661 | 870 | 38.946 |
| | (385) | (16.732) | (60.031) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
1 AC = Amortised costs (fortgeführten Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam)
FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral)
2 Bewertung gemäß IFRS 16
Die Einstufung der für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beizulegenden Zeitwerte ergibt sich aus folgender Übersicht:
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| in TEUR | Buchwerte 31.12.2021 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Finanzanlagen | (4.698) | (4.698) | (0) | (0) |
| Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen | 1.001 | 0 | 0 | 1.001 |
| und Beteiligungen | (841) | (0) | (0) | (841) |
| Forderungen aus bedingten | 13.347 | 0 | 0 | 13.347 |
| Gegenleistungen | (0) | (0) | (0) | (0) |
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | 2.977 | 0 | 2.977 | 0 |
| (Vermögenswerte) | (1.956) | (0) | (1.956) | (0) |
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | 69 | 0 | 69 | 0 |
| (Vermögenswerte) | (291) | (0) | (291) | (0) |
| Verbindlichkeiten aus bedingten | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gegenleistungen | (16.595) | (0) | (0) | (16.595) |
| Derivate mit Hedge-Beziehungen | 1.661 | 0 | 1.661 | 0 |
| (Verbindlichkeiten) | (385) | (0) | (385) | (0) |
| Derivate ohne Hedge-Beziehungen | 870 | 0 | 870 | 0 |
| (Verbindlichkeiten) | (138) | (0) | (138) | (0) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Der Stufe 1 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind. Der Stufe 2 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die auf Basis von direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern ermittelt werden. Der Stufe 3 liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Refinitiv (vormals Reuters), entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.
Die beizulegenden Zeitwerte von bedingten Verbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung der zum Stichtag mit einem laufzeit- und risikoabhängigen Zinssatz diskontierten erwarteten Zahlungsabflüsse bewertet.
Die Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet und der Stufe 3 zugeordnet sind, kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
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| in TEUR | Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1.1.2021 | 841 | 0 | 16.595 |
| Zugänge | 187 | 0 | 0 |
| Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) / Verluste (-) | 0 | 12.977 | 17.532 |
| Im Finanzergebnis erfasste Gewinne (+) / Verluste (-) | - 37 | 370 | - 937 |
| Erfolgsneutrale Bewertung | 17 | 0 | 0 |
| Währungseffekt | - 7 | 0 | 0 |
| Stand zum 31.12.2021 | 1.001 | 13.347 | 0 |
Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen resultieren aus den Unternehmenserwerben von INTEROB und TRIOPTICS im Vorjahr (vgl. Abschnitt "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" ab Seite 175).
Die bilanzierten bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb von INTEROB basierten auf dem Erreichen vereinbarter EBITDA-Zielwerte in den Geschäftsjahren 2021 und 2022.
Die Vereinbarung sieht vor, dass sich bei einer Zielerreichung zwischen 80 und 100 Prozent ein Standard-Earn-Out von bis zu 3,3 Mio Euro je Geschäftsjahr ergeben kann. Bei Unterschreiten des EBITDA-Zielwertes um mehr als 20 Prozent entfällt die Earn-Out Verpflichtung des jeweiligen Geschäftsjahres vollständig. Eine Überschreitung des EBITDA-Zielwertes kann in einer der Höhe nach unlimitierten Earn-Out Prämie resultieren.
Die Ermittlung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten erfolgte, analog zum Vorjahr, jeweils auf Grundlage der vom Management genehmigten Unternehmensplanung der Gesellschaft. Trotz der Erholung in der Automobilindustrie konnte vor allem aufgrund von COVID-19-bedingten Verzögerungen das erwartete EBITDA-Ergebnis für 2021 nicht erreicht werden und lag unter dem Schwellenwert von 80 Prozent. Auch für das Geschäftsjahr 2022 wird auf Basis der aktuellen Unternehmensplanung nicht mehr davon ausgegangen, dass der Schwellenwert überschritten werden wird. Die Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen wurden daher vollständig aufgelöst.
Die bilanzierten bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS beinhalteten eine umsatzabhängige Bonus-/Malus-Regelung sowie eine Earn-Out Komponente in Abhängigkeit vom EBITDA des Geschäftsjahres 2021. Die umsatzabhängige Bonus-/Malus-Regelung knüpft an den handelsrechtlichen Umsatz der TRIOPTICS-Gruppe an und führt bei Abweichungen vom ursprünglichen Unternehmensplan von bis zu 15 Prozent zu einem Bonus bzw. Malus von bis zu 15 Mio Euro. Die Earn-Out Komponente sieht vor, dass im Falle eines Überschreitens des definierten EBITDA Zielwertes eine weitere bedingte zusätzliche Kaufpreiszahlung durch Jenoptik von bis zu 15 Mio Euro entstehen kann.
Die für die Bewertung der Kaufpreisverbindlichkeiten relevanten Parameter - bestehend aus Umsatz- und Ergebnisgrößen nach HGB - wurden im Vorjahr zunächst aufbauend auf der vom Management genehmigten Unternehmensplanung ermittelt und zum 31. Dezember 2021 durch die erwarteten handelsrechtlichen Umsatz- und Ergebnisgrößen aktualisiert.
Die für den Konzernabschluss relevante Bilanzierung nach IFRS führte inklusive zeitraumbezogenen Umsatzerlösen zu einem Umsatzbeitrag der TRIOPTICS-Gruppe von rund 100 Mio Euro und einer EBITDA-Marge über dem Konzern-Durchschnitt. Aufgrund von Verzögerungen bei der Fertigstellung einzelner kundenspezifischer Großprojekte konnte der erwartete für die Kaufpreiskomponenten relevante handelsrechtliche Umsatz 2021 und infolgedessen auch das erwartete handelsrechtliche EBITDA des Geschäftsjahres 2021 hingegen nicht erreicht werden, sodass die Bonus- und Earn-Out Verbindlichkeiten ergebniswirksam aufgelöst wurden. Gleichzeitig wurde eine Malus-Forderung erfolgswirksam aktiviert. Die Einzahlung der bedingten Komponente aus dem Erwerb von TRIOPTICS wird 2022 erwartet.
Ergebniswirksame Fair-Value-Anpassungen der bedingten Forderungen und Verbindlichkeiten sind im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst. Die Aufzinsung ist im Finanzergebnis ausgewiesen.
Das Kredit- und Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde oder Vertragspartner des Jenoptik-Konzerns seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Hieraus resultieren zum einen das Risiko von bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten und zum anderen die Gefahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen.
Kredit- und Ausfallrisiken bestehen überwiegend bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diesen Risiken wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet und im Bedarfs fall durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. Zudem ist der Jenoptik-Konzern Kredit- und Ausfallrisiken bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie bei kurzfristigen Geldanlagen ausgesetzt. Diesen Risiken wird durch eine ständige Überwachung der Bonität unserer Geschäftspartner Rechnung getragen. Dazu werden die Kreditratings und Credit Default Swaps (CDS) der Geschäftspartner regelmäßig ausgewertet. Zur Risikosteuerung werden unter anderem die liquiden Mittel auf mehrere Kreditinstitute innerhalb festgelegter Limits verteilt. Gemäß IFRS 9 wurden bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie bei kurzfristigen Geldanlagen Wertberichtigungen vorgenommen.
Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte zum Stichtag in Höhe von 218.779 TEUR (i.Vj. 231.723 TEUR).
Für finanzielle Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr für die fortgeführten Geschäftsbereiche folgende Wertberichtigungen erfasst:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte | 3.354 | 1.580 |
| Finanzanlagen | 107 | 75 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 92 | 7 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 0 | 25 |
| Gesamt | 3.553 | 1.687 |
Diesen Wertberichtigungen stehen folgende Wertaufholungen für finanzielle Vermögenswerte gegenüber:
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| in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte | 2.203 | 5.669 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 62 | 98 |
| Finanzanlagen | 0 | 239 |
| Gesamt | 2.265 | 6.006 |
Die Wertberichtigungen bzw. Wertaufholungen von Finanzanlagen sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind im Finanzergebnis enthalten.
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| in TEUR | Zinssätze (Bandbreite in %) |
Buchwerte 31.12.2021 | Zahlungsmittelabfluss | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gesamt | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | |||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0,9 - 1,30 | 244.577 | 261.928 | 2.628 | 98.117 | 161.183 |
| (0,8 - 1,15) | (15.105) | (15.368) | (879) | (14.489) | (0) | |
| Festverzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0,60 - 2,02 | 314.216 | 333.966 | 140.006 | 130.183 | 63.777 |
| (0,65 - 3,85) | (194.144) | (196.450) | (118.945) | (67.755) | (9.750) | |
| Verbindlichkeiten Leasing | 0,75 - 5,73 | 38.946 | 41.421 | 12.373 | 23.929 | 5.119 |
| (0,79 - 5,91) | (60.031) | (65.256) | (14.188) | (35.323) | (15.745) | |
| Gesamt | 597.739 | 637.315 | 155.007 | 252.228 | 230.080 | |
| (269.281) | (277.074) | (134.012) | (117.567) | (25.495) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass der Konzern seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Um eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität sicherzustellen, werden einmal pro Jahr mittels einer fünfjährigen Finanzplanung sowie viermal pro Jahr mittels einer Bilanz-, Ergebnis- und Cashflow-Vorschau der Zahlungsmittelbestand sowie die Kreditlinien und deren Ausnutzung geplant. Das Liquiditätsrisiko wird zudem durch ein effektives Cash- und Working-Capital-Management begrenzt.
Die Liquiditätsreserven teilten sich zum Bilanzstichtag auf in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 54.817 TEUR (i.Vj. 63.405 TEUR) und kurzfristige Finanzanlagen von 1.555 TEUR (i.Vj. 4.894 TEUR). Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein zugesichertes und nicht ausgenutztes Rahmenkreditvolumen in Höhe von 324.978 TEUR (i.Vj. 417.319 TEUR). Dieses resultiert im Wesentlichen aus dem im Dezember 2021 neu vereinbarten Konsortialkredit in Höhe von 400.000 TEUR. Der Konsortialkredit ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 mit Geldmarktkrediten in Höhe von 75.000 TEUR sowie durch Avale in Höhe von 10.193 TEUR und im geringfügigen Umfang durch Kontokorrentkredite in Anspruch genommen. Die Laufzeit des Konsortialkreditvertrages ist bis Dezember 2026 befristet und mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein weiteres Jahr ausgestattet.
Im März 2021 wurden neue Schuldscheintranchen in Höhe von 350.000 TEUR, verteilt über zwei Valutierungstermine, sowie eine Schuldscheintranche über 59.000 TUSD ausgegeben. Die insgesamt elf neu emittierten Schuldscheindarlehen verfügen über unterschiedliche Laufzeiten zwischen viereinhalb und neuneinhalb Jahren.
Für den neuen Konsortialkredit sowie die ausgegebenen Schuldscheindarlehen wurden keine Financial Covenants vereinbart. Die Konditionen der Finanzierungen orientieren sich allerdings an den ESG-Zielen des Konzerns zur Steigerung der Diversität, Reduktion der CO 2 -Emissionen sowie Steigerung der Transparenz in der Lieferkette, sodass Jenoptik erstmals ab dem Jahr 2022 bei Erreichung aller Ziele einen kleinen Zinsvorteil erhält; umgekehrt ein Malus in Kauf genommen wird, sofern weniger als zwei der drei Ziele erreicht werden.
Der neu vereinbarte Konsortialkredit sowie die im Jahr 2021 emittierten Schuldscheindarlehen haben die langfristige finanzielle Ausstattung des Jenoptik-Konzerns erheblich gestärkt und die finanzielle Grundlage für weiteres organisches und anorganisches Wachstum geschaffen. Des Weiteren wurde mit der Neuordnung der Finanzierungsstruktur eine deutliche Diversifikation der Finanzierungsverpflichtungen sowohl in Bezug auf die Rückzahlungstermine als auch in Bezug auf die Darlehensgeber erreicht.
Die Rückzahlung der aus dem Jahr 2015 noch ausstehenden Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 55.000 TEUR (i.Vj. 69.000 TEUR) wird im April 2022 erfolgen.
In den Zahlungsmittelabflüssen bis ein Jahr ist im Wesentlichen die Rückzahlung der Geldmarktkredite in Höhe von 75.000 TEUR plus Zinsen, gezogen unter dem Konsortialkredit, sowie die Rückführung einer Schuldscheintranche in Höhe von 55.000 TEUR enthalten. Darüber hinaus umfasst diese Position Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland sowie Leasingverbindlichkeiten.
In den Zahlungsmittelabflüssen in der Zeitspanne zwischen einem bis fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen der Schuldscheindarlehen mit ursprünglich viereinhalb- und fünfjähriger Laufzeit enthalten. Darüber hinaus enthält die Position Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland mit einer ursprünglich zehnjährigen Laufzeit sowie Verbindlichkeiten aus Leasing.
In den Zahlungsmittelabflüssen über fünf Jahren sind im Wesentlichen die Rückzahlungen für Schuldscheintranchen mit ursprünglichen Laufzeiten von sechseinhalb, sieben und neuneinhalb Jahren sowie Zins- und Tilgungszahlungen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland und Leasing enthalten.
Die Vorjahreswerte der Verbindlichkeiten aus Leasing enthalten auch den Beitrag des nunmehr aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION in Höhe von 23.642 TEUR, davon hatten 3.795 TEUR eine Fälligkeit bis zu einem Jahr, 12.957 TEUR eine Fälligkeit zwischen einem und fünf Jahren sowie 9.523 TEUR eine Fälligkeit von über fünf Jahren.
Zinsänderungsrisiken ist der Jenoptik-Konzern aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2021 betraf dies im Wesentlichen die aufgenommenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 405.000 TEUR (i.Vj. 69.000 TEUR) und 59.000 TUSD (i.Vj. 0 TUSD) sowie die Inanspruchnahme des Konsortialkreditvertrages durch Geldmarktkredite in Höhe von 75.000 TEUR (i.Vj. 110.000 TEUR), jeweils zum Bilanzstichtag.
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| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| --- | --- | --- |
| Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte | 21.456 | 16.722 |
| variabel verzinslich | 9.226 | 3.274 |
| festverzinslich | 12.230 | 13.448 |
| Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten | 599.377 | 268.423 |
| variabel verzinslich | 245.670 | 15.264 |
| festverzinslich | 353.707 | 253.159 |
Die rechnerisch ermittelten Gewinne bzw. Verluste aus einer Änderung des Marktzinses zum 31. Dezember 2021 in einer Bandbreite von 100 Basispunkten sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Erhöhung um 100 Basispunkte | ||
| Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte | 92 | 33 |
| Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten | - 2.457 | - 153 |
| Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern | - 2.364 | - 120 |
| Verringerung um 100 Basispunkte | ||
| Verzinsliche finanzielle Vermögenswerte | - 92 | - 33 |
| Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten | 2.457 | 153 |
| Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern | 2.364 | 120 |
Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt Jenoptik auf eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Vermögenswerten und Schulden sowie auf verschiedene Zinssicherungsgeschäfte. Hier kommen zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps in Betracht. Zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2021 bestanden zwei kombinierte Zins- und Währungsswaps mit nachfolgender Struktur:
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| Zins- und Währungsswap CNY | |
| Nominalvolumen | 17.980 TCNY |
| Laufzeit | 12. März 2015 bis 12. März 2025 |
| Festzinssatz auf CNY zu zahlen | 5,10 Prozent p.a. |
| Variabler Zinssatz auf EUR | 6-Monats-Euribor zzgl. |
| zu erhalten | 0,2 Prozent p.a. |
| Zins- und Währungsswap USD | |
| Nominalvolumen | 59.000 TUSD |
| Laufzeit | 31. März 2021 bis 31. März 2026 |
| Festzinssatz auf USD zu | |
| erhalten | 2,024 Prozent p.a. |
| Festzinssatz auf EUR zu zahlen | 0,645 Prozent p.a. |
Der Zins- und Währungsswap CNY dient der Absicherung eines konzerninternen Darlehens zur Immobilienfinanzierung in Shanghai (China). Dessen Marktwertveränderung von minus 191 TEUR wurde erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht.
Der Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der im Jahr 2021 emittierten Schuldscheintranche in Höhe von 59.000 TUSD. Der Marktwert wird in eine Zins- und eine Währungskomponente zerlegt. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 hatte die Zinskomponente einen positiven Marktwert von 556 TEUR, welcher erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurde. Ausführungen zur Währungskomponente folgen im nächsten Abschnitt "Währungsrisiko".
Aus diesen Sicherungsinstrumenten werden folgende Ein- und Auszahlungen erwartet:
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| in TEUR | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Zins- und Währungsswap CNY | ||||
| erwartete Auszahlungen an Bank | 138 | 350 | 0 | 488 |
| (122) | (458) | (0) | (579) | |
| Zins- und Währungsswap USD | ||||
| erwartete Auszahlungen an Bank | 322 | 1.288 | 0 | 1.610 |
| (0) | (0) | (0) | (0) | |
| erwartete erhaltene Zahlungen von Bank | 1.010 | 4.040 | 0 | 5.051 |
| (0) | (0) | (0) | (0) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Währungsrisiken unterteilen sich in zwei Arten: translatorische und transaktorische Risiken.
Das Translationsrisiko resultiert aus durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Wertschwankungen, die sich aus der Umrechnung von in Fremdwährung bestehenden finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die Bilanzwährung ergeben. Da hiermit in der Regel keine Zahlungsströme verbunden sind, wird in den meisten Fällen auf eine Absicherung verzichtet.
Das Transaktionsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Wertschwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dabei handelt es sich überwiegend um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps sowie in kleinerem Umfang um Devisenoptionen.
Abgesichert werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft (Umsatzerlöse). Vertraglich bereits fixierte Cashflows werden 1:1 über sogenannte Micro-Hedges abgesichert. Geplante Zahlungsströme werden im Rahmen von antizipativem Hedging anteilig abgesichert, wobei sowohl Gruppen von gleichartigen Geschäften (Umsatzerlöse) als auch Nettopositionen einzelner Gesellschaften gesichert werden.
Zudem sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen, die nicht als "Net Investment in a Foreign Operation" deklariert wurden, mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Zum 31. Dezember 2021 stellt sich die Absicherung der konzerninternen Darlehen in Fremdwährungen wie folgt dar:
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| Darlehensnehmer konzeninterner Darlehen | ausstehender Betrag konzeninterner Darlehen (ohne Anteil "Net Investment in a Foreign Operation") | Sicherungsvolumen |
|---|---|---|
| JENOPTIK Holdings UK Ltd., Großbritannien | 5.250 TGBP | 2.540 TGBP |
| JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan | 130.000 TJPY | 130.000 TJPY |
Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 53.331 TEUR (i.Vj. 84.234 TEUR inklusive VINCORION). Für den überwiegenden Teil dieser Geschäfte wurde eine sogenannte Cashflow-Hedge-Beziehung zu dem jeweiligen Grundgeschäft dokumentiert, wodurch bei nachgewiesener Effektivität deren Wertveränderungen nicht erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen sind. Zur Messung der Effektivität wurde auf Basis der Rechnungslegungsvorschrift IFRS 9 "Finanzinstrumente" zum Zeitpunkt der Designation sowie fortlaufend, in der Regel zu Bilanzierungszeitpunkten, ein prospektiver qualitativer Wirksamkeitstest durchgeführt.
Der bereits im vorhergehenden Abschnitt "Zinsänderungsrisiko" erwähnte Zins- und Währungsswap USD dient zur Absicherung des Währungsänderungsrisikos der Schuldscheintranche über 59.000 TUSD. Der positive Marktwert von dessen Währungskomponente betrug zum Stichtag 31. Dezember 2021 2.401 TEUR. Die Marktwertveränderung der Währungskomponente wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. Dadurch ergibt sich der angestrebte Ausgleich mit der gegenläufigen Wertveränderung des Grundgeschäfts (Bewertung der Fremdwährungsverbindlichkeit in EUR).
Die Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie der Zins- und Währungsswap USD gliedern sich nach Währungsverkäufen und -ankäufen wie folgt auf (Vorjahr inklusive VINCORION):
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| USD - Verkauf gegen EUR | 40.698 | 57.375 |
| USD - Ankauf gegen EUR | 49.907 | 1.731 |
| GBP - Verkauf gegen EUR | 2.717 | 5.003 |
| USD - Verkauf gegen CHF | 4.435 | 0 |
| USD - Verkauf gegen CAD | 1.348 | 9.086 |
| CNY - Verkauf gegen EUR | 924 | 391 |
| JPY - Verkauf gegen EUR | 1.021 | 862 |
| CAD - Verkauf gegen EUR | 2.188 | 9.715 |
| SGD - Verkauf gegen EUR | 0 | 70 |
| Summe Verkäufe in Fremdwährung | 53.331 | 82.503 |
| Summe Käufe in Fremdwährung | 49.907 | 1.731 |
Aus den Devisentermingeschäften, Devisenswaps und Devisenoptionen sowie aus dem Zins- und Währungsswap USD ergeben sich die folgenden Marktwerte:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| positive Marktwerte | ||
| Derivate mit Hedge-Beziehung | ||
| langfristig | 2.957 | 500 |
| kurzfristig | 20 | 1.456 |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | ||
| langfristig | 21 | 0 |
| kurzfristig | 48 | 166 |
| Summe positiver Marktwerte | 3.046 | 2.122 |
| negative Marktwerte | ||
| Derivate mit Hedge-Beziehung | ||
| langfristig | 492 | 0 |
| kurzfristig | 1.169 | 385 |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | ||
| langfristig | 155 | 84 |
| kurzfristig | 649 | 54 |
| Summe negativer Marktwerte | 2.465 | 523 |
| Saldo | 581 | 1.599 |
Die Marktwerte für Absicherungsgeschäfte von konzerninternen Darlehen sind in den Derivaten ohne Hedge-Beziehungen enthalten, da sich das Grundgeschäft bestehend aus konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten heraus konsolidiert. Die positiven Marktwerte dieser Derivate zum Bilanzstichtag betrugen 27 TEUR (i.Vj. 164 TEUR), die negativen Marktwerte beliefen sich auf 281 TEUR (i.Vj. 138 TEUR). Die Veränderung führte insgesamt zu einem Verlust von 281 TEUR (i. Vj. Verlust 132 TEUR), welcher erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst wurde.
Bei den Derivaten mit Hedge-Beziehung wurden zum 31. Dezember 2021 kumulierte Verluste in Höhe von 957 TEUR (i.Vj. kumulierte Gewinne von 1.269 TEUR) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Von den zum 31. Dezember 2020 erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Gewinnen erfolgte 2021 in Höhe von 769 TEUR (i.Vj. Verluste von 2.278 TEUR) eine Umgliederung aus dem Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust. Eine solche Umgliederung geht in der Regel mit der erfolgswirksamen Erfassung des Grundgeschäftes (zum Beispiel Erfassung der Umsatzerlöse und Buchung der entsprechenden Forderung bei Rechnungsstellung) einher, sodass sich hier die mit dem Abschluss des Sicherungsgeschäftes angestrebte ausgleichende Wirkung in der Gewinn- und Verlustrechnung einstellt.
Die Devisensicherungsgeschäfte sichern in Höhe von 40.069 TEUR Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis zum Jahresende 2022 ab. Fremdwährungsrisiken mit einem Zeithorizont bis Ende 2026 wurden in Höhe von 63.170 TEUR abgesichert.
Die wesentlichen Fremdwährungstransaktionen im Jenoptik-Konzern betreffen US-Dollar. Die folgende Tabelle zeigt eine Unterteilung der auf US-Dollar basierenden Translations- und Transaktionsrisiken sowie die Nettorisikoposition des Konzerns:
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| in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | 50.646 | 24.355 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 55.497 | 5.052 |
| Zins- und Währungsswap USD | 49.907 | 0 |
| Translationsrisiko | - 54.758 | 19.303 |
| Geplante Zahlungsströme | 223.709 | 197.958 |
| Durch Derivate abgesicherte Zahlungsströme | 46.481 | 64.731 |
| Transaktionsrisiko | 177.228 | 133.227 |
| Nettorisikoposition | 122.470 | 152.530 |
Die deutliche Erhöhung der in US-Dollar gehaltenen finanziellen Vermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus fälligen angeforderten Anzahlungen in US-Dollar. Der Anstieg der finanziellen Verbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf den Schuldschein in Höhe von 59.000 TUSD zurückzuführen.
Der Anstieg der geplanten Zahlungsströme in US-Dollar gegenüber dem Vorjahr ist auf das angestrebte internationale Wachstum des Jenoptik-Konzerns zurückzuführen.
Zum Bilanzstichtag bestand eine auf US-Dollar basierende Nettorisikoposition in Höhe von 122.470 TEUR (i.Vj. 152.530 TEUR). Eine Veränderung des US-Dollar-Kurses hätte die nachfolgend dargestellten Auswirkungen:
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| EUR / USD-Kurs | Änderung der Nettorisikoposition (in TEUR) |
|
|---|---|---|
| Stichtagskurs 31.12.2021 | 1,1326 | |
| (1,2271) | ||
| Erhöhung um 5 Prozent | 1,1892 | 5.832 |
| (1,2885) | (7.263) | |
| Verringerung um 5 Prozent | 1,0760 | - 6.446 |
| (1,1657) | (-8.028) | |
| Erhöhung um 10 Prozent | 1,2459 | 11.134 |
| (1,3498) | (13.866) | |
| Verringerung um 10 Prozent | 1,0193 | - 13.608 |
| (1,1044) | (- 16.948) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Zum 31. Dezember 2021 bestanden Verpflichtungen in Höhe von 192.731 TEUR (i.Vj. 116.297 TEUR, ohne VINCORION 71.887 TEUR), insbesondere Bestellobligos auf Vorräte mit einem Wert von 130.935 TEUR (i.Vj. 61.942 TEUR, ohne VINCORION 34.195 TEUR) und für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 30.290 TEUR (i.Vj. 17.342 TEUR, ohne VINCORION 16.480 TEUR) sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen von 31.458 TEUR (i.Vj. 36.966 TEUR, ohne VINCORION 21.165 TEUR).
Der Anstieg des Bestellobligos auf Vorräte ist insbesondere auf den Erwerb der BG Medical und der SwissOptic-Gruppe zurückzuführen.
Die Erhöhung des Bestellobligos für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 12.948 TEUR auf 30.290 TEUR ist im Wesentlichen auf Bestellungen für eine neue Anlage zur Herstellung von Produkten für die Halbleiterindustrie (Elektronenstrahlanlage) am Standort Dresden, Bestellungen für Planungs- und Bauleistungen für den Neubau der Kantine am Standort Göschwitz sowie die erstmalige Einbeziehung der neu akquirierten Gesellschaften zurückzuführen.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind ohne VINCORION um 10.293 TEUR auf 31.458 TEUR gestiegen, was im Wesentlichen aus der Verlängerung eines Vertrages zur Gebäudebewirtschaftung bis zum Jahr 2023 im Corporate Center resultiert. Des Weiteren wurden Verträge zur Erbringung von Beratungs- und Softwaredienstleitungen im Zusammenhang mit der Standortmodernisierung und IT-Security sowie zur Erweiterung des BI-Systems abgeschlossen.
In den sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind auch Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag über Gebäudemanagementleistungen für alle deutschen Jenoptik-Standorte enthalten, der um weitere zwei Jahre verlängert wurde, sowie Beauftragungen für Beratungsleistungen zur IT-Sicherheit und Einführung eines neuen ERP-Systems.
Darlehenszusagen an nicht konsolidierte verbundene Unternehmen wurden in Höhe von 47 TEUR (i.Vj. 47 TEUR) nicht ausgeschöpft.
Die JENOPTIK AG und ihre Konzerngesellschaften sind an wenigen Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt. Für mögliche finanzielle Belastungen aus laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren wurden in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet (vgl. Abschnitt "Sonstige Rückstellungen" ab Seite 218).
Als nahestehende Unternehmen oder Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, sowie Unternehmen und Personen, die kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzen, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements der JENOPTIK AG maßgeblich zu steuern oder an der gemeinsamen Führung der JENOPTIK AG beteiligt sind. Beherrschung liegt hierbei dann vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält. Der größte Einzelaktionär der JENOPTIK AG ist die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH &Co. KG, Erfurt, die direkt insgesamt 11 Prozent der Stimmrechte hält.
Als nahestehende Person der JENOPTIK AG gelten ferner die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Im Geschäftsjahr 2021 gab es, wie im Vorjahr, keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.
Die Aufgliederung der im Jahr 2021 ergebniswirksam erfassten Gesamtvergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Vorstand und Aufsichtsrat) wird in nachfolgender Tabelle dargestellt.
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Kurzfristig fällige Leistungen | 2.647 | 2.221 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 360 | 360 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 1.121 | - 23 |
| Gesamt | 4.128 | 2.559 |
Gegenüber Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bestanden zum Bilanzstichtag offene Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 4.047 TEUR (i.Vj. 3.094 TEUR) aus ein- und mehrjährigen variablen Vergütungsbestandteilen des Vorstands sowie der Vergütung des Aufsichtsrats.
Weitere Informationen zu der angabepflichtigen Vergütung des Vorstands und Aufsichtsrats sind im Abschnitt Corporate Governance auf den Seiten 241 ff. veröffentlicht.
Die Zusammensetzung der Beziehungen mit nicht konsolidierten Gesellschaften, assoziierten Unternehmen sowie Joint Ventures ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.
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| davon mit | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamt | nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen | assoziierten Unternehmen und Beteiligungen |
| --- | --- | --- | --- |
| Umsatz | 1.024 | 12 | 1.012 |
| (997) | (25) | (972) | |
| Bezogene Leistungen | 1.959 | 361 | 1.598 |
| (947) | (93) | (854) | |
| Forderungen aus operativer Geschäftstätigkeit | 310 | 36 | 274 |
| (277) | (104) | (173) | |
| Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit | 0 | 0 | 0 |
| (66) | (12) | (54) | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 3.022 | 0 | 3.022 |
| (2.800) | (0) | (2.800) | |
| Gewährte Darlehen und Ausleihungen | 10 | 0 | 10 |
| (10) | (0) | (10) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 16. März 2022 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 25. März 2022 zu prüfen und zu billigen.
Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2021 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 46.043.833,67 Euro bestehend aus dem Jahresüberschuss 2021 in Höhe von 16.043.833,67 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 30.000.000,00 Euro.
Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021, der Hauptversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie und damit stabil auf Vorjahresniveau vorzuschlagen (i.Vj. 0,25 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2021 ein Betrag in Höhe von 14.309.528,75 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 11.734.304,92 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 20.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Neue Konzernstruktur zum 1. Quartal 2022. Mit der neuen Wachstumsagenda "More Value" wird Jenoptik die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern weiter beschleunigen. Im Rahmen seiner Neuaufstellung bündelt der Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern). Dabei werden die bisherigen Divisionen Light & Optics sowie Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions verschmolzen und die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten herausgelöst. Diese Geschäftsaktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns zukünftig unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter Hommel, Prodomax und INTEROB) geführt. Die bisherige Division Light & Safety wird zur Division Smart Mobility Solutions. Diese beiden neuen Divisionen fokussieren sich auf die drei Kernmärkte Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobililty. Die neue Struktur wird im Verlauf des ersten Quartals 2022 umgesetzt.
Ukraine-Krieg. Der Ukraine-Krieg mit den verbundenen Sanktionen kann vor allem Auswirkungen auf die Versorgung mit Energie haben und deren Preisentwicklung sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen und Logistikdienstleistungen beeinflussen. Ebenso kann die Unterbindung von Finanztransaktionen auch Auswirkungen auf die Beschaffung oder den Vertrieb von sanktionsfreien Gütern haben. Dies kann sich negativ sowohl auf die Produktionskosten als auch auf die Produktivität in Teilen unserer Wertschöpfungsketten niederschlagen sowie einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik haben. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist die Lage noch sehr dynamisch und die Auswirkungen des Krieges können nicht abschließend eingeschätzt werden. Ein erheblicher Anstieg der Inflationsraten könnte Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben, indem Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorleistungsgütern unsere Kostenstruktur negativ beeinflussen. Dem versuchen wir über verschiedene Maßnahmen im Einkauf, durch eine weitere Optimierung der internen Kostenstruktur sowie gegebenenfalls über Preisanpassungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entgegenzuwirken.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2021 gab es nicht.
Der Konzernabschluss der JENOPTIK AG ist gemäß § 315e HGB mit befreiender Wirkung für einen Konzernabschluss nach HGB in Übereinstimmung mit den Richtlinien des IASB erstellt. Gleichzeitig stehen Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (2013 / 34 / EU). Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden alle Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, die vom HGB gefordert werden und die über die nach IFRS notwendigen Angabepflichten hinausgehen.
Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der JENOPTIK AG haben folgende vollkonsolidierte verbundene deutsche Unternehmen von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 oder § 264b HGB Gebrauch gemacht:
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| ― | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel |
| ― | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen |
| ― | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt |
| ― | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein |
| ― | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG i.L., Pullach im Isartal |
| ― | Trioptics GmbH, Wedel |
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf:
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| Mitarbeiter | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Light & Optics | 1.972 | 1.489 |
| Light & Production | 895 | 1.033 |
| Light & Safety | 484 | 475 |
| Sonstige 1 | 971 | 1.052 |
| Gesamt | 4.322 | 4.049 |
1 Inklusive aufgegebener Geschäftsbereich VINCORION
Im Geschäftsjahr 2021 waren darüber hinaus im Durchschnitt 175 Auszubildende (i.Vj. 161) beschäftigt.
Die Ermittlung des Durchschnitts erfolgte in Anlehnung an die Vorgaben des § 267 Abs. 5 HGB zur Umschreibung der Größenklassen.
Der Personalaufwand der fortgeführten und des aufgegebenen Geschäftsbereichs setzt sich wie folgt zusammen:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 282.951 | 246.279 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung | 47.813 | 42.710 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 2.644 | 2.060 |
| Gesamt | 333.408 | 291.049 |
Die Honorare für die erhaltenen Dienstleistungen unseres Abschlussprüfers sowie der mit diesem verbundenen Unternehmen bzw. Netzwerkgesellschaften betrugen:
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| in TEUR | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 1.565 | 1.377 |
| Sonstige Leistungen | 0 | 22 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 21 | 29 |
| Steuerliche Beratungsleistungen | 23 | 8 |
| Gesamt | 1.609 | 1.436 |
Die Honorare für die Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der JENOPTIK AG sowie gesetzliche und freiwillige Abschlussprüfungen von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen.
Andere Bestätigungsleistungen des Abschlussprüfers wurden im Rahmen der Bescheinigung von Finanzkennzahlen sowie Bescheinigungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erbracht. Steuerliche Beratungen erfolgten im Wesentlichen im Bereich Transferpreise.
Von den Gesamtaufwendungen entfallen Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von 1.040 TEUR (i.Vj. 862 TEUR), sonstige Leistungen von 0 (i.Vj. 22 TEUR), andere Bestätigungsleistungen von 21 TEUR (i.Vj. 29 TEUR) sowie Steuerberatungsleistungen von 18 TEUR (i.Vj. 8 TEUR) auf den Konzernabschlussprüfer Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2021 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Die Erklärung liegt auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena, Deutschland) zur Einsichtnahme aus.
Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2021 folgende Herren bestellt:
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| weitere Mandate bei: | |
|---|---|
| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG | JENOPTIK North America, Inc., USA (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.) JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., China (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.) JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.) JENOPTIK Korea Corp., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) JENOPTIK JAPAN Co., Ltd., Japan (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) TELSTAR-HOMMEL Co., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) |
| Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG | JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., China (ki; Mitglied, vgl. Kgr.) JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) JENOPTIK North America, Inc., USA (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland, Schweiz (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr) Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Mitglied, vgl. Kgr.) |
Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat
Die den Mitgliedern des Vorstands gewährten Gesamtbezüge nach § 314 Nr. 6 HGB betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 2.781 TEUR (i.Vj. 2.294 TEUR). Diese umfassen neben der Festvergütung die einjährige variable Vergütung sowie Nebenleistungen (Beiträge zur Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen) und Beiträge zur Altersversorgung. Darüber hinaus ist in den Gesamtbezügen der beizulegende Zeitwert der im Geschäftsjahr vorläufig zugeteilten 30.273 Stück (i.Vj. 32.620 Stück) Performance Shares sowie 161 Stück (i.Vj. 186 Stück) LTI nach dem bis 2017 geltenden Vorstandsvergütungssystem zum jeweiligen Zeitpunkt der Gewährung enthalten.
Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 185 TEUR (i.Vj. 218 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 3.108 TEUR (i.Vj. 3.371 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2021 erfasste Zinsaufwand betrug 20 TEUR (i.Vj. 26 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2021 wurden - wie in den Jahren zuvor - keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.
Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren folgende Damen und Herren bestellt:
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| Mitglied im | Weitere Mandate bei | |
|---|---|---|
| Matthias Wierlacher (Vorsitzender) Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank bestellt seit 2012, Vorsitzender seit Juli 2015 | Personalausschuss (Vorsitzender) Investitionsausschuss (Vorsitzender) Nominierungsausschuss (Vorsitzender) Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) | Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (nicht böno, AR Mitglied) bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (ki, nicht böno, AR Vorsitz) ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - (nicht böno, vgl. Kgr.) |
| Stefan Schaumburg 1 (stellvertretender Vorsitzender) Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt bestellt seit 2012 | Personalausschuss Investitionsausschuss Vermittlungsausschuss | Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (AR Mitglied, nicht böno, ab 24. Februar 2021) Porsche Holding Stuttgart GmbH (AR Mitglied, nicht böno, ab 1. März 2021) |
| Astrid Biesterfeldt 1 Director Corporate Development bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt seit 2014 | Prüfungsausschuss | keine |
| Evert Dudok Executive Vice President Connected Intelligence, Airbus bestellt seit 2015 | Personalausschuss (ab 1. Januar 2022) Nominierungsausschuss (ab 1. Januar 2022) Vermittlungsausschuss (ab 1. Januar 2022) | EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (ki, nicht böno, AR Mitglied, bis 31. Dezember 2021) |
| Elke Eckstein CEO ENICS AG, Schweiz bestellt seit 2017 | Investitionsausschuss | Enics Eesti AS, Estland (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz) Enics Electronics (Beijing) Ltd., China (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) Enics Electronics (Suzhou) Ltd., China (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) Enics Finland Oy, Finnland (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz) Enics Hong Kong Ltd., Hong Kong (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz und Mitglied bis 1. September 2021) Enics Raahe Oy, Finnland (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz) Enics Schweiz AG, Schweiz (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz) Enics Slovakia s.r.o., Slowakei (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) Enics Sweden AB, Schweden (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Vorsitz und Mitglied bis 28. Mai 2021) Enics Malaysia Sdn. Bhd. (ki, nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied, seit 14. Juli 2020) Saferoad SRH Holding AS, Norwegen (nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) KK Wind Solutions A/S, Dänemark (nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) BE Seminconductor Industries NV, Niederlande (böno, vgl. Kgr., Mitglied, seit September 2021) |
| Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Keller Professorin an der ETH Zürich, Schweiz bestellt ab 21. Januar 2022 | keine | |
| Thomas Klippstein 1 Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik bestellt seit 1996 | Personalausschuss Prüfungsausschuss | keine |
| Dörthe Knips 1 Betriebsratsvorsitzende des Standortbetriebsrats der JENOPTIK Optical Systems GmbH Jena & Dresden bestellt seit 2017 | Investitionsausschuss | keine |
| Dieter Kröhn 1 Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wiederbestellt seit Dezember 2010 | Investitionsausschuss Vermittlungsausschuss | keine |
| Doreen Nowotne selbstständige Unternehmensberaterin bestellt seit 2015 | Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) Investitionsausschuss | Brenntag AG (böno, AR Vorsitz) Lufthansa Technik AG (nicht böno, AR Mitglied) Franz Haniel & Cie. GmbH (nicht böno, AR Vorsitz) |
| Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich bestellt seit 2008 | Prüfungsausschuss (Vorsitzender) Personalausschuss Nominierungsausschuss | Ühinenud Farmid AS, Estland (nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied, bis 6. Januar 2022) |
| Frank-Dirk Steininger 1 Bezirkssekretär IG Metall Mitte in Frankfurt am Main bestellt seit 2020 | Personalausschuss | keine |
| Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena bestellt seit 2007 (bis 31. Dezember 2021) | Personalausschuss (bis 31. Dezember 2021) Vermittlungsausschuss (bis 31. Dezember 2021) Nominierungsausschuss (bis 31. Dezember 2021) | Docter Optics SE (nicht böno, vgl. Kgr., Mitglied) ARRI AG (nicht böno, stv. AR-Vorsitz) |
1 Vertreter / -in der Arbeitnehmer
Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat, stv. - stellvertretende/^, nicht böno - nicht börsennotiert, böno - börsennotiert
Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats betrug insgesamt 782 TEUR (i.Vj. 636 TEUR; Festvergütung und Ausschussvergütung einschließlich Sitzungsgeldern).
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| Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil Jenoptik bzw. des unmittelbaren Gesellschafters in % |
Eigenkapital 31.12.2021 TEUR 1 | Ergebnis 2021 TEUR 1 |
|---|---|---|---|---|
| 1.1 Verbundene konsolidierte Unternehmen | ||||
| - unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 1 | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland | 100 | ||
| 2 | JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland | 100 | ||
| 3 | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland | 100 | ||
| 4 | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel, Deutschland | 100 | ||
| 5 | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland | 100 | ||
| 6 | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Jena, Deutschland, i.L. 2 | 100 | ||
| 7 | JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA | 100 | ||
| 8 | JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur | 100 | ||
| - mittelbare Beteiligungen | ||||
| 9 | JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz | 100 | ||
| 10 | JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia, i.L. 2 | 100 | ||
| 11 | JENOPTIK Benelux B.V., Riel, Niederlande | 100 | ||
| 12 | JENOPTIK UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 100 | ||
| 13 | JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien | 100 | ||
| 14 | JENOPTIK Industrial Metrology France SAS, Bayeux Cedex, Frankreich | 100 | ||
| 15 | JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland | 100 | ||
| 16 | Hörsel GmbH (ehemals PHOTONIC SENSE GmbH), Eisenach, Deutschland 11 | 100 | ||
| 17 | PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA | 100 | ||
| 18 | Asam Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz, Deutschland | 94 | ||
| 19 | Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | ||
| 20 | JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA | 100 | ||
| 21 | JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko | 98 | ||
| 22 | JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | ||
| 23 | JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA | 100 | ||
| 24 | Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada | 100 | ||
| 25 | JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China | 100 | ||
| 26 | JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., Shanghai, China | 100 | ||
| 27 | JENOPTIK Australia Pty Ltd., Sydney, Australien | 100 | ||
| 28 | JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 66,66 | ||
| 29 | JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan | 100 | ||
| 30 | JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien | 100 | ||
| 31 | BROXBURN, S.L., Madrid, Spanien | 100 | ||
| 32 | INTEROB, S.L., Valladolid, Spanien | 100 | ||
| 33 | INTEROB RESEARCH & SUPPLY, S.L., Valladolid, Spanien | 100 | ||
| 34 | Trioptics GmbH, Wedel, Deutschland | 100 | ||
| 35 | TRIOPTICS Berlin GmbH, Berlin, Deutschland | 100 | ||
| 36 | TRIOPTICS SINGAPORE PTE. LTD., Singapore | 100 | ||
| 37 | Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd., Beijing, China | 51 | ||
| 38 | Trioptics Hong Kong Limited, Hong Kong | 100 10 | ||
| 39 | Trioptics Japan Co., Ltd., Shizuoka, Japan | 61,25 | ||
| 40 | Trioptics Korea Co., Ltd., Suwon, Korea | 60 | ||
| 41 | TRIOPTICS TAIWAN LTD., Taoyuan, Taiwan | 51 | ||
| 42 | Trioptics, Inc., Rancho Cucamonga, California, USA | 100 | ||
| 43 | TRIOPTICS Scandinavia OY, Tampere; Finnland | 100 | ||
| 44 | JENOPTIK Medical GmbH (ehemals BG Medical Applications GmbH), Berlin, Deutschland | 100 | ||
| 45 | SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz | 100 | ||
| 46 | SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China | 100 | ||
| 47 | Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China | 100 | ||
| 1.2 Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen | ||||
| - unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 48 | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 | 100 8 | 36 | 4 |
| 49 | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 | 100 9 | 36 | 2 |
| 50 | KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland, i.L. 2 | 100 | 31 4 | 1 4 |
| - mittelbare Beteiligungen | ||||
| 51 | JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisão e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 100 | -796 4 | -343 4 |
| 52 | JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien, i.L. 2 | 100 | 9 5 | -37 5 |
| 53 | Polar Optics Oy, Oulu, Finnland | 100 | 1 | 0 |
| 2. At-Equity bewertete assoziierte Unternehmen | ||||
| 54 | TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 33,33 | 18.257 4 | 1.124 4 |
| 55 | HILLOS GmbH, Jena, Deutschland | 50 | 16.228 | 1.440 |
| 56 | Trioptics France S.A.R.L., Villeurbanne, Frankreich | 50 | 221 4 | -186 4 |
| 3. Beteiligungen | ||||
| - unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 57 | JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland | 33,33 | 1.571 4 | 246 4 |
| - mittelbare Beteiligungen | ||||
| 58 | JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L. 2 | 50 7 | 24 | 0 |
| 59 | JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L. 2 | 50 7 | 507 | - 1 |
| 60 | JENOPTIK ROBOT ALGÉRIE SARL, ALGIER, ALGERIEN | 49 | 178 4 | -34 4 |
| 61 | HOMMEL CS S.R.O., TEPLICE, TSCHECHISCHE REPUBLIK | 40 | 1.030 4 | 93 4 |
| 62 | ZENTERIS GMBH, JENA, DEUTSCHLAND, i.I. 3 | 24,9 7 | 6 | 6 |
1 Angaben aus Jahresabschlüssen in Fremdwährung umgerechnet zum Stichtagskurs bzw. Durchschnittskurs des jeweiligen Jahres
2 i. L. = in Liquidation
3 i. I. = in Insolvenz
4 Angaben für Jahresabschluss 2020
5 Angaben zum 31. März 2018
6 Daten nicht verfügbar
7 abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni
8 abweichendes Geschäftsjahr zum 30. September
9 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. September 2021
10 mittelbare Beteiligung über Trioptics Optical Test Instruments (China) Ltd.
11 in Liquidation ab 1. Januar 2022
Jena, 16. März 2022
JENOPTIK AG
Der Vorstand
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Jena, 16. März 2022
Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands
Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand
An die JENOPTIK AG
Wir haben den Konzernabschluss der JENOPTIK AG, Jena, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzernkapitalflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der JENOPTIK AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die im Konzernlagebericht enthaltene zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB bzw. § 315d HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
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| ― | entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG werden Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen, die gemäß IAS 36 einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterliegen.
Das Ergebnis der Bewertungen ist insbesondere von der Einschätzung der Höhe der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Der Werthaltigkeitstest ist daher in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet, weshalb wir diesen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt haben.
Wir haben das angewandte Verfahren zur Durchführung des Werthaltigkeitstests mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und auf Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 36 beurteilt. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsexperten gewürdigt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, die Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die Ermittlung nachvollzogen haben. Die rechnerische Richtigkeit des Bewertungsmodells haben wir stichprobenweise überprüft.
Die in der detaillierten Planungsrechnung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendeten Planungsannahmen haben wir in Stichproben mit der vom Vorstand aufgestellten Unternehmensplanung abgestimmt und unter Beachtung unserer Erkenntnisse aus der Abschlussprüfung kritisch gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten nachvollzogen. Zudem haben wir die Planungsrechnungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit den Planungen des Vorjahres verglichen, mit den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft diskutiert und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.
Die von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsrechnungen haben wir im Hinblick auf die Berücksichtigung der wesentlichen Annahmen gewürdigt, um ein mögliches Wertminderungsrisiko bei einer Änderung einer der wesentlichen Annahmen der Bewertung einschätzen zu können.
Hinsichtlich der Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte haben sich keine Einwendungen geben.
Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie zu den in diesem Zusammenhang stehenden Ermessensentscheidungen sind im Konzernanhang in Kapitel 5.1 "Immaterielle Vermögenswerte" enthalten.
Die im Konzernabschluss der JENOPTIK AG ausgewiesenen aktiven latenten Steuern beziehen sich überwiegend auf steuerliche Verlustvorträge im Inland. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist insbesondere von der Einschätzung des zukünftig erwarteten steuerpflichtigen Einkommens, auch unter Berücksichtigung der Veränderungen im steuerlichen Organkreis, abhängig. Die Bewertung ist daher in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet, weshalb wir diese als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt haben.
Wir haben das angewandte Verfahren zur Durchführung der Bewertung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge mit den gesetzlichen Vertretern diskutiert und dieses auf Übereinstimmung mit den Regelungen des IAS 12 beurteilt.
Die Annahmen zur Prognose des zukünftig erwarteten steuerpflichtigen Einkommens haben wir mit den gesetzlichen Vertretern diskutiert, in Stichproben zu den vom Vorstand aufgestellten internen Planungen abgestimmt und unter Beachtung unserer Erkenntnisse aus der Abschlussprüfung kritisch gewürdigt. Dabei haben wir insbesondere die Überleitung der geplanten Ergebnisse auf das erwartete steuerpflichtige Einkommen mit Unterstützung von unseren internen Steuerspezialisten geprüft. Darüber hinaus haben wir die für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten nachvollzogen. Zudem haben wir die Planungsrechnungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit den Planungen des Vorjahres verglichen und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.
Weiterhin haben wir die Annahmen der Steuerplanung vor dem Hintergrund des in der Vergangenheit erwirtschafteten zu versteuernden Einkommens gewürdigt.
Hinsichtlich der Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge haben sich keine Einwendungen ergeben.
Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge sind im Konzernanhang in Kapitel 4.12 "Ertragsteuern" enthalten.
Am 30. November 2021 haben die JENOPTIK AG, über die Jenoptik Optical Systems GmbH, Jena, und die JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapur, jeweils 100 % der Anteile an der BG Medical Applications GmbH, Berlin, Deutschland, sowie der SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz, und der SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China, (nachfolgend: SwissOptic Gruppe) erworben. Mit dem Erwerb der SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd. hat Jenoptik zudem die Beherrschung über deren Tochtergesellschaft, Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China, erlangt.
Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden wurden in Übereinstimmung mit IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem jeweils beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die übertragene Gegenleistung für die Übernahme der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic Gruppe besteht aus einer festen Barkomponente.
Die Identifikation und die Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden sind komplex und beruhen auf ermessensbehafteten Annahmen der gesetzlichen Vertreter. Dabei betreffen die bewertungsrelevanten Annahmen die jeweilige Umsatz- und Margenplanung sowie die Bestimmung der Kapitalkosten.
Vor diesem Hintergrund war die bilanzielle Abbildung des Erwerbs der Anteile an der BG Medical Applications GmbH sowie der SwissOptic Gruppe im Konzernabschluss im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Wir haben die angewandten Identifikations- und Bewertungsverfahren unter Einbezug unserer Bewertungsexperten methodisch auf Übereinstimmung mit den relevanten Rechnungslegungsstandards nachvollzogen und rechnerisch überprüft.
Wir haben die den Kapitalkosten zugrunde liegenden Annahmen und Parameter, insbesondere den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen. Im Rahmen der Umsatz- und Margenplanung haben wir die geplanten Entwicklungen vor dem Hintergrund der Markterwartungen sowie unter Beachtung der historischen Entwicklungen analysiert.
Ergänzend haben wir die Angaben zum Erwerb der Anteile an der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic Gruppe im Konzernanhang gewürdigt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der bilanziellen Abbildung des Erwerbs der Anteile an der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic Gruppe im Konzernabschluss ergeben.
Weiterführende Angaben der Gesellschaft zum Erwerb der Anteile an der BG Medical Applications GmbH und der SwissOptic Gruppe sind im Konzernanhang in Kapitel 2.4 "Unternehmenserwerbe und -veräußerungen" enthalten.
Mit Vertrag vom 25. November 2021 hat die JENOPTIK AG die Veräußerung ihrer Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel, Deutschland, JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland, sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso, USA (zusammen: VINCORION) verbindlich vereinbart. Die wirtschaftliche Übertragung der Anteile an den entsprechenden Gesellschaften steht unter aufschiebenden Bedingungen, wie beispielsweise die Zustimmung von Behörden sowie weiterer üblicher Closing-Bedingungen. Der Vollzug wird für das Geschäftsjahr 2022 erwartet.
Als Gegenleistung erhält die JENOPTIK AG einen Kaufpreis in bar, der größtenteils zum Zeitpunkt der Übertragung anhand eines Mechanismus auf Basis eines Festbetrages, der Nettofinanzverschuldung sowie des Working Capitals - letztere jeweils zum Übertragungszeitpunkt - ermittelt wird. Hinzu kommen bedingte Gegenleistungen, die von den zukünftigen Ergebnissen von VINCORION abhängen.
Aus der Neubewertung der Vermögenswerte und Schulden von VINCORION zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der noch anfallenden Veräußerungskosten wurde ein entsprechender Wertminderungsaufwand erfasst.
Die Bilanzierung von VINCORION als aufgegebenen Geschäftsbereich stellte aufgrund des ausstehenden Vollzuges der Transaktion und des damit verbundenen bedeutsamen Risikos wesentlich falscher Darstellungen, der Schätzunsicherheiten und Ermessensspielräume bei den vorgenommenen Bewertungen sowie der insgesamt wesentlichen betragsmäßigen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns einen der bedeutsamsten Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung dar.
Im Rahmen unserer Konzernabschlussprüfung haben wir zunächst die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Erfüllung der in IFRS 5 genannten Kriterien der Klassifizierung zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und aufgegebener Geschäftsbereiche zum 31. Dezember 2021 beurteilt. Zu diesem Zweck haben wir ein Verständnis der vertraglichen Vereinbarungen erlangt und uns mit der Wahrscheinlichkeit der Erfüllung der den Vollzug aufschiebenden Bedingungen befasst.
Ferner haben wir die Abgrenzung der unter den Anwendungsbereich des IFRS 5 fallenden Geschäftsaktivitäten anhand vertraglicher Grundlagen gewürdigt und die Umsetzung der Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten und als nicht fortgeführte Aktivitäten im Konsolidierungssystem einschließlich der Anpassung der Konsolidierungsbuchungen sowie der Vorjahreswerte in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und im Konzernanhang nachvollzogen.
Unsere Prüfungshandlungen in Bezug auf die Neubewertung bezogen sich insbesondere auf die Würdigung der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der noch anfallenden Veräußerungskosten sowie auf die Ermittlung des Buchwerts von VINCORION zum 31. Dezember 2021.
Dazu haben wir uns insbesondere mit den vertraglich fixierten Mechanismen der Kaufpreisfindung auseinandergesetzt.
Ferner haben wir die Angaben zur Bilanzierung von VINCORION als aufgegebenen Geschäftsbereich im Konzernanhang gewürdigt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der bilanziellen Abbildung von VINCORION als aufgegebenen Geschäftsbereich im Konzernabschluss ergeben.
Weiterführende Angaben der Gesellschaft zur Bilanzierung von VINCORION als aufgegebenen Geschäftsbereich sind im Konzernanhang im Kapitel 4.13 "Aufgegebener Geschäftsbereich" enthalten.
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats, der im Kapitel "1 Management" des Geschäftsberichts enthalten ist, verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung ist, sowie für den Vergütungsbericht nach § 162 AktG sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung im Kapitel "2 Corporate Governance", den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht (Kapitel 3) sowie weitere Bestandteile des Geschäftsberichts, insbesondere die Kapitel
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| ― | 1 Management, |
| ― | 2 Corporate Governance (einschließlich des Vergütungsberichts), und |
| ― | 6 Weitere Informationen (einschließlich der Versicherung der gesetzlichen Vertreter), |
aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Von diesen sonstigen Informationen haben wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt; |
| ― | holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile; |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns; |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Jenoptik_AG_KA+KLB_ESEF-2021-12-31.zip" (SHA-256-Prüfsumme: 6549d9e98d0a-4f5ecbe64e15333a8d921721fbe329083072516fc95530545971) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019 / 815 in der zum Abschluss-Stichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt; |
| ― | beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen; |
| ― | beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019 / 815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht. |
Wir wurden von der Hauptversammlung am 9. Juni 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt und am 2. September 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Konzernabschlussprüfer der JENOPTIK AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Wir haben folgende Leistungen, die nicht im geprüften Konzernabschluss oder im geprüften Konzernlagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die geprüfte Gesellschaft erbracht:
Zusätzlich zur Abschlussprüfung haben wir zulässige andere Bestätigungsleistungen in Zusammenhang mit der inhaltlichen Prüfung des Vergütungsberichts, die auch die formelle Prüfung nach § 162 Abs. 3 AktG umfasst, erbracht.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Steffen Maurer.
Stuttgart, 16. März 2022
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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Maurer, Wirtschaftsprüfer
Pester, Wirtschaftsprüfer
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