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JDC Group AG

Interim / Quarterly Report Sep 29, 2014

4522_10-q_2014-09-29_e3b8c91c-c60e-4f74-9e5d-63bbc7e19195.pdf

Interim / Quarterly Report

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1. Halbjahr 2014

Aragon AG zwischenbericht

Aragon AG kennzahlen Im überblick

Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR *

30.06.2014
TEUR
30.06.2013
TEUR
Veränderungen
zum Vorjahr
in %
Umsatz 38.446 42.673 –9,9
Rohertrag 10.408 10.620 –2,0
Rohertragsmarge in % 27,1 24,9 8,8
Gesamtkosten 11.688 12.315 –5,1
EBITDA –429 –694 38,2
EBITDA-Marge in % –1,1 –1,6 31,3
EBIT –1.280 –1.695 24,5
EBIT-Marge in % –3,3 –4,0 17,5
Jahresüberschuss aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
(nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss) –1.822 –2.268 19,7
A
nzahl Aktien in Tausend (am Periodenende)
10.850 7.233 50,0
Ergebnis je Aktie in Euro –0,17 –0,31 45,2
CashFlow/ Veränderungen
Bilanz in TEUR 30.06.2014 31.12.2013 zum Vorjahr
TEUR TEUR in %
C
ashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
–7.052 –5.554 –26,9
B
ilanzsumme
58.707 78.162 –24,9
Eigenkapital 28.626 34.981 –18,2
Eigenkapitalquote in % 48,8 44,8 9,0

* aus fortzuführenden Geschäftsbereichen; Vorjahreswerte angepasst

Aragon ag GESCHÄFTSBEREICHE UND MARKEN

Broker Pools
Vermittlung von Finanzprodukten über
Intermediäre (IFAs, freie Makler etc.) an
Endkunden
Investmentfonds, Geschlossene Fonds,
Financial Consulting
Vermittlung von Finanzprodukten an
Endkunden
Versicherungen, Investmentfonds,
Finanzierungen, Zertifikate etc.
Holding
Holdingaktivitäten für Finanzintermediäre
IT- und Managementberatung
Projektmanagement, Prozessgestaltung und
Versicherungen, Zertifikate etc. -optimierung
jung, dms & cie. ag
Betei
ligu
ngsquote 100,0%
FINUM
.Private Finance AG, Wien
Betei
ligu
ngsquote 100,0%
ARAGON
AG
FINUM
.Private Finance AG, Berlin
Betei
ligu
ngsquote 100,0%
Fine IT Solutions GmbH
Betei
ligu
ngsquote 100,0%

Inhalt

Kennzahlen im Überblick 2
Geschäftsbereiche und Marken 3
Brief des Vorstands an die Aktionäre 5
Konzernzwischenlagebericht 12
Geschäfts- und Rahmenbedingungen 12
Markt und Wettbewerb 12
Unternehmenssituation 15
Vermögenslage 15
Finanzlage 16
Ertragslage 17
Segmentberichterstattung 18
Nachtragsbericht 18
Chancen- und Risikobericht 18
Prognosebericht 20
Rahmenbedingungen 20
Erwartete Geschäftsentwicklung 21
Konzernabschluss 22
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 22
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 23
Segmentberichterstattung zum 30.06.2014 24
Konzernbilanz 26
Konzern-Kapitalflussrechnung 28
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 29
Anha
ng zum Konzernabschluss
30
Kontakt 46

brief des Vorstands an die aktionäre

Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär, liebe Geschäftspartnerin, lieber Geschäftspartner,

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Aragon AG in den vergangenen Monaten durch drei wesentliche Schritte ihre avisierte Zielstruktur erreicht hat und Aragon damit ihren Konzernumbau erfolgreich abschließen konnte. Wir können uns nun voll auf die operative Entwicklung der Tochtergesellschaften Jung, DMS & Cie. und FiNUM konzentrieren.

Trotz des weiter schwierigen Marktumfeldes konnte die Aragon AG im ersten Halbjahr das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern und hat damit eine gute Basis für die Zukunft geschaffen.

Verkauf der compexx Finanz AG

Ende Mai hat Aragon Ihren Anteil von 57,4 Prozent der Aktien der Compexx Finanz AG und damit ihr gesamtes Compexx-Aktienpaket an die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. verkauft. Der Aragon AG fließt dadurch Liquidität im hohen einstelligen Millionenbereich zu. Die Transaktion schafft nun Möglichkeiten bei der weiteren Entwicklung unserer beiden Kernunternehmen und schärft unseren Fokus auf das Geschäft mit gehobenen Privatkunden.

Verkauf der BIT Investitions-Treuhand AG

Im Juni hat Aragon dann sämtliche Ihrer Aktien an der BIT Beteiligungs- und Investitions-Treuhand AG an den Allein-Vorstand und Minderheitsaktionär Sascha Sommer verkauft. Die Konzernverschlankung der Aragon AG ist damit abgeschlossen. Jung, DMS & Cie. und die FiNUM-Gruppe bilden die Basis für künftiges ertragreiches Wachstum.

Bereinigung der Aktionärsstruktur

Im Laufe der ersten acht Monate diesen Jahres konnte das Aktienpaket der Axa Lebensversicherung AG, die einstmals mehr als 25 Prozent an der Aragon AG hielt, auf Vermittlung der Aragon erfolgreich an institutionelle Investoren umplatziert werden. Im Rahmen einer zentralen Desinvestitionsstrategie hatte Axa an der im Jahr 2013 durchgeführten Kapitalerhöhung der Aragon nicht mehr teilgenommen und einen Teil ihrer Aragon-Aktien über den

Markt verkauft. In Abstimmung mit der Aragon konnten nun für das Rest-Paket mehrere Fondsinvestoren als langfristige Ankerinvestoren gewonnen werden. Die Transaktionen erfolgten außerbörslich und zum kleineren Teil auch über die Börse, weshalb der Kurs der Aragon zeitweise unter Druck geraten war.

Der Aktionärswechsel hat operativ positive Auswirkungen: Zwar erfolgte die Auswahl von Produkten für die Kundenportfolios der Aragon-Tochterunternehmen auch bisher völlig unabhängig und frei von Gesellschafterinteressen. Diese Unabhängigkeit spiegelt sich nun auch im Aktionärskreis wider: Kein Versicherungsunternehmen ist mit mehr als einem Prozent am Aktienkapital der Aragon beteiligt. Der Aktionärskreis besteht nun mehrheitlich aus den Beteiligungsgesellschaften von Privatpersonen, namentlich der Gesellschaften des CEO Dr. Sebastian Grabmaier (rd. 23 Prozent), des CFO Ralph Konrad (rd. 23 Prozent), des Investors Jörn Reinecke (rd. 9 Prozent) und zu weiteren rund 30 Prozent aus langfristig orientierten institutionellen Investoren. Der Freefloat beträgt derzeit rund 15 Prozent. Diese stabile, banken- und versicherungsfreie Aktionärs-Struktur wirkt sich bereits positiv bei der Gewinnung von Vermittlern aus.

Neben diesen wichtigen Meilensteinen kommen für Aragon die wichtigsten Einflussfaktoren für das Geschäft der Aragon-Gesellschaften allerdings vom deutschen Gesetzgeber:

Fortschreitende Regulierung durch das LVRG

Mit dem am 1. Januar 2015 in Kraft tretenden Lebensversicherungsreformgesetz (kurz: LVRG) erhält die Lebensversicherung einen geänderten gesetzlichen Rahmen: Zum einen wird der Rechnungszins für Neuabschlüsse schon ab dem 1. Januar 2015 von aktuell 1,75% auf 1,25% gesenkt. Dies bedeutet, dass nur bei Abschlüssen bis Ende 2014 letztmals sichergestellt werden kann, dass Kunden am Ende der Laufzeit zumindest die Summe ihrer Beiträge garantiert zurück erhalten. Denn der geringere Zins von 1,25% führt dazu, dass es zum Abschlusszeitpunkt nicht sicher ist, ob die Police im Laufe der Laufzeit tatsächlich die angefallenen Kosten einspielt. Solange das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld anhält, wird die Kapitallebensversicherung ab 2015 daher für die wenigsten Kunden eine attraktive Produktalternative sein.

Positiv betrachtet bedeutet dies aber auch, dass Kunden, für welche die Garantie der eingesetzten Beiträge ein wesentliches Kriterium ist, bis Ende diesen Jahres handeln müssen. Wir erwarten daher für 2014 ein deutlich anziehendes Jahresendgeschäft im Versicherungsbereich.

Der für das Geschäftsmodell der Aragon wichtigste Themenbereich des LVRG ist aber die bilanzielle Reduzierung der Abschlusskosten:

Versicherungsunternehmen können Abschlusskosten zukünftig nicht mehr mit bis zu 40 Promille der Vertragshöhe, sondern nur noch mit 25 Promille bilanziell geltend machen.

Die vorstände

Dr. sebastian grabmaier Rechts CEO

ralph konrad Links CFO

Diese Regelung wird absehbar zu einem zunehmenden Druck auf die Provisionshöhen bzw. zu einer Umverteilung der Vertriebskosten von Abschluss- auf die Bestandsseite führen. Sie ist aber deutlich harmloser als ein genereller Provisionsdeckel wie im Krankenversicherungsgeschäft, weil weiterhin die Gesetze der freien Marktwirtschaft gelten und es den Versicherern freisteht, weiterhin auch höhere Provisionen zu bezahlen. So konnten bei der bisherigen Regelung mit 40 Promille von Versicherungsunternehmen eine Abschlussprovision von bis zu 60 Promille dargestellt werden.

Als Aragon sind wir auf diese Veränderungen auf der Provisionsseite vorbereitet: Für den Fall deutlicher Provisionskürzungen hält Aragon für ihre Vermittler aber auch eine interessante Alternative bereit: Die von Aragon entwickelte, und bereits breit im Markt eingeführte Netto-Plattform "easynetto" bietet angeschlossenen Vermittlern die Möglichkeit durch direkte Vergütungsvereinbarungen mit ihren Kunden weiter bis zu 5,5 Prozent als Abschlusskostenvergütung zu realisieren.

Wichtig für das Geschäftsmodell der Aragon ist vor allem, dass das LVRG weder eine Verlängerung der Stornohaftungszeiten noch die Offenlegung von Provisionen fordert: Eine gesetzliche Verlängerung der Stornohaftungszeiten von fünf auf zehn Jahren ist damit vom Tisch.

Im Ergebnis bildet das LVRG aus unserer Sicht einen ausgewogenen Kompromiss für die verschiedensten Interessen von Versicherungsunternehmen, Verbrauchern und Vertriebsunternehmen. Es ist noch nicht absehbar, ob sich das Gesetz für Aragon im Endergebnis positiv oder negativ auswirkt.

Veränderungsprozesse mit Chancen

Es ist festzuhalten, dass in immer schnellerer Folge Regulierungsschritte auf den Vertriebsmarkt zukommen und diese immer umfassendere Auswirkungen haben. Zum einen wird dadurch das Geschäft des einzelnen Beraters und der Aragon-Tochtergesellschaften erheblich erschwert, auf der anderen Seite erhöht sich dadurch der Konsolidierungsdruck in der Branche – eine große Chance für größere Marktteilnehmer wie Aragon.

So könnten Vermittler vermehrt ihre Selbständigkeit aufgeben und sich der FiNUM-Gruppe anschließen oder ihre sämtlichen rechtlichen und prozessualen Probleme auf den Abwicklungspartner Jung, DMS & Cie. outsourcen.

Mit unseren beiden Standbeinen "Broker Pool" und "Financial Consulting" sehen wir uns gut aufgestellt für die sich weiter schnell verändernden Marktbedingungen.

Ergebnisse des 1. Halbjahres

Die absatzorientierten Kennzahlen der Aragon AG entwickelten sich positiv: Bereinigt um den Produktabsatz der veräußerten Compexx Finanz AG sowie BIT AG liegt dieser im ersten Halbjahr 2014 mit rund 589 Mio. Euro auf dem Niveau des Vergleichszeitraums des vorangegangenen Jahres von rund 591 Mio. Euro. Im Marktvergleich ist dies hervorragend.

Der von der Aragon AG verwaltete Bestand an Investmentfonds ("Assets under Administration") hat sich gegen den Markttrend recht gut behauptet und liegt im Jahresvergleich mit 4,1 Mrd. Euro rund 5 Prozent unter dem Vorjahreswert zum 30. Juni 2013 von 4,3 Mrd. Euro.

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Aragon AG das erste Halbjahr 2014 umsatzseitig nicht erfolgreich gestalten.

Der Halbjahresumsatz verminderte sich um 4,3 Mio. Euro oder 9,9 Prozent auf 38,4 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 42,7 Mio. Euro) .

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der fortgeführten Geschäftsbereiche liegt im ersten Halbjahr bei –429 TEUR (1. Halbjahr 2013: –694 TEUR).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der fortgeführten Geschäftsbereiche hat sich im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich mit –1.280 TEUR verbessert (1. Halbjahr 2013: –1.695 TEUR).

Das Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern (EBT) liegt mit –1.775 TEUR ebenfalls über dem Vorjahr (1. Halbjahr 2013: –2.187 TEUR). Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt –2.674 TEUR und ist durch die Entkonsolidierung der BIT AG bedingt. Das Gesamtkonzernergebnis nach Minderheiten sinkt damit im ersten Halbjahr 2014 von –2.382 TEUR auf –4.496 TEUR und liegt damit unter dem Vorjahreszeitraum.

Bei den relevanten bilanziellen Eckdaten hat sich die Aragon AG wie folgt verbessert: Zum 30. Juni 2014 beträgt das Eigenkapital 28,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag damit bei 48,8 Prozent (31. Dezember 2013: 35,0 Mio. Euro und 44,8 Prozent). Die liquiden Mittel verminderten sich aufgrund der Zahlung von Kaufpreisverpflichtungen in Höhe von 2,2 Mio. Euro und des Abgangs der Compexx Finanz AG und BIT AG auf 4,8 Mio. Euro (31. Dezember 2013: 7,8 Mio. Euro).

Die einzelnen Geschäftsbereiche haben sich wie folgt entwickelt:

BROKER POOLS

Der Geschäftsbereich Broker Pools hat im ersten Halbjahr 2014 einen Umsatz von 26,7 Mio. Euro erreicht. Dieser liegt 13,3 Prozent unterhalb des Vorjahreszeitraums (1. Halbjahr 2013: 30,8 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt in den ersten sechs Monaten 2014 bei 0,3 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 0,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war in den ersten sechs Monaten 2014 mit –0,1 Mio. Euro leicht unterhalb des EBITs des Vorjahres.

FINANCIAL CONSULTING

Im Geschäftsbereich Financial Consulting erhöhten sich die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht auf 12,9 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 12,6 Mio. Euro).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Segments Financial Consulting verschlechterte sich in den ersten sechs Monaten leicht auf 0,2 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 0,3 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2014 ebenfalls leicht auf 0,0 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 0,1 Mio. Euro).

Ausblick

Für den weiteren Verlauf des Jahres 2014 haben wir folgende Einschätzung:

Das Jahr 2014 bleibt sehr herausfordernd. Aufgrund der Absenkung der Garantiezinsen rechnet die Versicherungsbranche wieder mit einem deutlich spürbaren Jahresendgeschäft. Der Absatz im Versicherungsbereich sollte gegenüber dem ersten Halbjahr also signifikant ansteigen. Ebenfalls positive Entwicklungen sehen wir im Absatz von Sachwerten in Form von Direkt-Investments.

Gegenüber dem Jahr 2013 sollte sich die Rohertragsmarge aufgrund von Optimierungsmaßnahmen leicht verbessern. Einen Sprung zurück in die Profitabilität erwarten wir aus heutiger Sicht aber erst wieder 2015, wenn sämtliche Kostensenkungsmaßnahmen voll wirksam sind.

Dank an Mitarbeiter und Aktionäre

Zu guter Letzt möchten wir uns erneut ganz besonders bei unseren Mitarbeitern und Vertriebspartnern der Aragon AG sowie unserer Tochtergesellschaften bedanken, da diese mit ihrem Einsatz und ihrer Motivation die Basis unseres Erfolges sind.

Genauso gilt unser Dank auch unseren Aktionärinnen und Aktionären, die an unser Geschäftsmodell glauben und Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen und bestätigen. Besonderer Dank gilt unserem langjährigen Aktionär AXA Lebensversicherung AG für die gute Kooperation und die Unterstützung in den letzten fünf Jahren.

Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns auf unserem Weg weiterhin begleiten, und verbleiben

herzlichst, Ihr

Dr. Sebastian Grabmaier Ralph Konrad

11

Konzernzwischenlagebericht

GESCHÄFTS- UND RAHMENBEDINGUNGEN

Die deutsche Wirtschaft gewinnt nach schwachem Jahresbeginn an Dynamik: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Halbjahr stieg laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die privaten wie auch die öffentlichen Haushalte konsumieren weiterhin auf hohem Niveau. Es gibt allerdings Anzeichen, dass sich die Investitionstätigkeit langsam abschwächt. Die Ukraine-Krise bedroht derzeit die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum. Unter diesen Gegebenheiten bleiben die Erwartungen vieler Konsumenten zurückhaltend. Die konjunkturelle Lage hatte im ersten Halbjahr auch Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Aragon Tochterunternehmen, die umsatzseitig Rückgänge hinnehmen mussten.

Die Aragon AG ist ein unabhängiger Finanzdienstleister mit operativ tätigen Tochtergesellschaften, die mit jeweils eigenem Profil, eigener Strategie und eigener Marke in Deutschland, Österreich und Osteuropa in der Beratung und Vermittlung von Finanzprodukten durch rund 18.000 freien Finanzvermittlern mit rund 975.000 Endkunden erfolgreich tätig sind. Die Aktivitäten der Aragon AG sind nach Zielgruppen und Dienstleistungen in die zwei operativen Geschäftsbereiche "Broker Pools" und "Financial Consulting" unterteilt. Zusätzlich sind im Geschäftsbereich "Holding" die Beteiligung an der FINE IT Solutions GmbH, Troisdorf, und der Aragon AG, Wiesbaden, zusammengefasst.

Markt und Wettbewerb

Der Markt für Investmentfonds 1)

Der deutschen Fondsbranche sind im ersten Halbjahr 2014 netto 46,1 Mrd. Euro neue Mittel zugeflossen. Spezialfonds erzielten mit 34,6 Mrd. Euro ein Rekordgeschäft. Publikumsfonds flossen 17,8 Mrd. Euro zu. Aus freien Mandaten zogen Institutionelle 6,3 Mrd. Euro ab.

In Publikumsfonds verwalten die Mitglieder des deutschen Fondsverbandes BVI 756 Mrd. Euro zur Jahresmitte. Verglichen mit den Vorjahren hat sich das Neugeschäft von Anfang Januar bis Ende Juni mit Zuflüssen von netto 17,8 Mrd. Euro doch deutlich belebt. Im ersten Halbjahr 2013 waren im Vergleich nur15,6 Mrd. Euro zugeflossen. Insbesondere die Mischfonds dominieren mit 11 Mrd. Euro Neugeschäft die Statistik.

1) Alle Daten der folgenden Beschreibung des Marktes für Investmentprodukte wurden – wenn nicht anders kenntlich gemacht – der BVI Presseinfo Investmentstatistik 1. Halbjahr 2014 vom 12. August 2014 entnommen.

Der Markt für Versicherungen 2)

Die Beitragseinnahmen in der Versicherungswirtschaft sind in 2013 um ca. 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Dafür verantwortlich war wiederum die Entwicklung bei den Lebensversicherungen und den Sachversicherungen. Für 2014 wird unter denselben Voraussetzungen mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung gerechnet.

In der privaten Krankenversicherung entwickeln sich die Beitragseinnahmen derzeit leicht rückläufig. Positiv verläuft derzeit die Entwicklung des Beitragsaufkommens in den Sachversicherungen. Insgesamt strebt die Branche eine gemessen am Vorjahr stabile Beitragsentwicklung an.

Ausblick

Der Markt für Finanzdienstleistungen wird im Jahr 2014 weiter von anhaltender Unsicherheit, Volatilität und niedrigen Zinsen geprägt sein. Die durch die niedrigen Zinsen vor allem bei Versicherungen hervorgerufenen Zinsverluste bedeuten eine weitere Reduktion der Nettoverzinsung von Versicherungsprodukten. Zum Jahresbeginn 2015 sinkt die Garantieverzinsung bei neu abgeschlossenen Lebensversicherungen auf 1,25%. Dies wird höchstwahrscheinlich für einen Absatzschub Ende 2014 führen.

Wettbewerbsposition

In den einzelnen Geschäftssegmenten steht die Aragon AG mit unterschiedlichen Unternehmen in Konkurrenz.

Wettbewerber im Segment Broker Pools

Im Segment Broker Pools vermittelt die Aragon-Gruppe über die Tochtergesellschaft Jung, DMS & Cie. Aktiengesellschaft (JDC) Finanzprodukte wie Investmentfonds, Geschlossene Fonds, strukturierte Produkte, Versicherungen und Finanzierungsprodukte über freie Finanzvermittler (B2B) an Endkunden.

Als Maklerpools steht die JDC im Wettbewerb mit allen Unternehmen, die über selbstständige Vermittler oben genannte Finanzprodukte an Weitervermittler oder Endkunden vermitteln. Darunter fallen Maklernetzwerke/Maklerpools wie z. B. Fonds Finanz Maklerservice GmbH und BCA AG, aber auch auf Endkunden ausgerichteten Geschäftsbanken, Sparkassen, Volksbanken sowie Finanzvertriebsgesellschaften.

Die Markteintrittsbarrieren im Maklerpoolgeschäft sind nach Einschätzung der Aragon AG inzwischen hoch. Es gibt aus der Vergangenheit resultierend eine hohe Zahl an Vermitt-

2) Alle Daten der folgenden Beschreibung des Markts für Versicherungen wurden den Branchendaten unter gdv.de entnommen.

lungsunternehmen, vor allem Maklernetzwerke/Maklerpools unterschiedlichster Größe und Professionalität. In den letzten Jahren hat sich der Markt für Maklerpools dennoch stark konsolidiert. JDC ist in dieser Konsolidierungsphase gewachsen und hat kleinere, aus dem Markt ausscheidende Mitbewerber, bzw. auch deren Kunden kontinuierlich integriert.

Wettbewerber im Segment Financial Consulting

Im Segment Financial Consulting bietet die Aragon über ihre Tochtergesellschaften FiNUM. Private Finance Deutschland und FiNUM.Private Finance Österreich die Beratung zu und Vermittlung von Finanzprodukten gegenüber Endkunden (B2C) an. Grundsätzlich stehen sämtliche Gesellschaften im Wettbewerb mit einer Vielzahl von Marktteilnehmer, d.h. neben Finanzvertrieben und Einzelmaklern u.a. auch Ausschließlichkeitsorganisationen von Versicherungen und Banken, aber auch dem Direktvertrieb z.B. über das Internet. Die Hauptwettbewerber der Gesellschaften lassen sich nach der Einschätzung der Aragon AG anhand der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Zielgruppen wie folgt ableiten:

FiNUM.Private Finance Deutschland und FiNUM.Private Finance Österreich fokussieren sich auf die Beratung anspruchsvoller Privatkunden (sog. Mass-Affluent-Markt) in Deutschland und Österreich. Der Geschäftsmix besteht zu nahezu gleichen Teilen aus Vermögensaufbau und Absicherungsgeschäft (Versicherungsgeschäft). Hauptwettbewerber sind demnach Geschäfts- bzw. Privatbanken und große Finanzvertriebsgesellschaften (wie z.B. die MLP AG oder der Horbach Wirtschaftsberatung AG.

Unternehmenssituation

Vermögenslage

Aktiva in TEUR
30.06.2014 31.12.2013 Veränderung
TEUR TEUR in %
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 31.928 39.657 –19,5
Sachanlagen 649 828 –21,6
Finanzielle Vermögenswerte 45 727 –93,8
Aktive latente Steuern 4.961 5.380 –7,8
Langfristige Forderungen und sonstiges Vermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.808 4.954 –63,5
Kurzfristiges Vermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.346 7.463 –55,2
Sonstige Vermögensgegenstände 10.587 10.034 5,5
Sonstige Wertpapiere 0 809 > 100
Guthaben bei Kreditinstituten 4.768 7.821 –39,0
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 615 489 25,8
Bilanzsumme 58.707 78.162 –24,9

Das langfristige Vermögen des Konzerns zum 30. Juni 2014 in Höhe von 39,4 Mio. Euro (Vorjahr 51,5 Mio. Euro) besteht zu rund 31,9 Mio. Euro (Vorjahr 39,7 Mio. Euro) aus immateriellen Vermögenswerten. Die Verminderung um 7,7 Mio. Euro ist unter anderem durch die Entkonsolidierung der Beteiligung an der compexx Finanz AG sowie der BIT AG bedingt.

Das kurzfristige Vermögen hat sich signifikant auf 19,3 Mio. Euro (Vorjahr 26,6 Mio. Euro) vermindert. Der wesentliche Grund dafür ist die Verminderung der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Guthaben bei Kreditinstituten verringern sich um 3,0 Mio. Euro auf 4,8 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme hat sich signifikant von 78,2 Mio. Euro im Jahr 2013 auf 58,7 Mio. Euro reduziert. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Entkonsolidierung der compexx Finanz AG und der BIT AG.

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Veränderung
in %
28.626 34.981 –18,2
1.615 1.702 –5,1
0 376 > 100
6.794 6.611 2,8
4.651 6.954 –33,1
1.303 2.901 –55,1
357 390 –8,5
371 560 –33,8
7.521 15.748 –52,2
7.445 7.751 –3,9
24 188 –87,2
58.707 78.162 –24,9

Insgesamt reduzierte sich das langfristige Fremdkapital von 18,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 14,4 Mio. Euro zum 30. Juni 2014. Im Wesentlichen ist dies durch die Verringerung der sonstigen Verbindlichkeiten um 2,3 Mio. Euro bedingt.

Das kurzfristige Fremdkapital sinkt von 24,6 Mio. Euro auf 15,7 Mio. Euro. Hierin enthalten sind 7,5 Mio. Euro aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und 7,4 Mio. Euro aus sonstigen Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken verringern sich von 0,6 Mio. EUR auf 0,4 Mio. Euro.

Der Aragon-Konzern verfügte zum 30. Juni 2014 über eine Eigenkapitalquote von 48,8 Prozent (Vorjahr 44,8 Prozent) der Bilanzsumme. Der Aragon Konzern verfügt damit über eine sehr gute Eigenkapitalausstattung.

Finanzlage

Die Kapitalflussrechnung zeigt auf, wie sich der Cashflow innerhalb der Berichtsperiode durch Mittelzu- und Mittelabflüsse entwickelte.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verminderte sich zum 30. Juni 2014 von –490 TEUR auf minus –7.052 TEUR. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Verminderung der Verbindlichkeiten.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist mit 5.351 TEUR positiv. Darin enthalten sind 5.347 TEUR aus Einzahlungen aus der Veräußerung von konsolidierten Unternehmen.

Aus der Finanzierungstätigkeit ergibt sich ein mit –1.972 TEUR negativer Cashflow, der im Wesentlichen aus der Entkonsolidierung der Minderheitenanteile resultiert.

Der Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres betrug 4.398 TEUR.

Die Finanzmittelausstattung war im Berichtszeitraum jederzeit ausreichend. Die Sicherstellung der kurzfristigen Liquidität wird über eine monatliche Liquiditätsplanung gesteuert.

GUV in TEUR 30.06.2014 30.06.2013 Veränderung TEUR TEUR in % –9,9 –2,0 10,6 –5,1 38,2 31,4 24,5 16,2 19,7 38.446 10.408 27,1% 11.688 –429 –1,1% –1.280 –3,3% –1.822 42.673 10.620 24,5% 12.315 –694 –1,6% –1.695 –4,0% –2.268 Umsatz Rohertrag Rohertragsmarge in % Gesamtkosten EBITDA EBITDA-Marge in % EBIT EBIT-Marge in % Jahresüberschuss aus fortzuführenden Geschäftsbereichen (nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss) *

Ertragslage

*Vorjahreszahlen angepasst

Die Ertragslage des Konzerns hat sich im ersten Halbjahr nur leicht erholt. Der Halbjahresumsatz sinkt um 4,3 Mio. Euro oder 9,9 Prozent auf 38,4 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 42,7 Mio. Euro).

Die Provisionsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr (32,9 Mio. Euro) um 9,7 Prozent auf 29,7 Mio. Euro gesunken.

Von den übrigen Kosten entfallen 6,5 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 6,8 Mio. Euro) auf die Personalkosten und 5,1 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 5,5 Mio. Euro) auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen inklusive Abschreibungen. Im Jahresdurchschnitt waren 182 (1. Halbjahr 2013: 270) Mitarbeiter beschäftigt.

Die größten Positionen innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren die Abschreibungen mit 0,8 Mio. Euro (Vorjahr 1,0 Mio. Euro), Werbekosten mit 0,6 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro), EDV-Kosten mit 0,9 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro), Rechts- und Beratungskosten mit 0,7 Mio. Euro (Vorjahr 0,6 Mio. Euro), Sonstige Kosten mit 0,5 Mio. Euro (Vorjahr 0,9 Mio. Euro).

Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von –2,1 Mio. Euro auf –1,6 Mio. Euro. Das Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern verbesserte sich auf –1,8 Mio. Euro nach –2,2 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen mit –2,7 Mio. Euro ist bedingt durch die Entkonsolidierung der BIT AG. Das Gesamt-Konzernergebnis nach Minderheiten liegt damit bei –4,5 Mio. Euro nach –2,4 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2013.

Segmentberichterstattung

Segment Broker Pools

Der Umsatz im Segment Broker Pools verringerte sich leicht auf 26,7 Mio. Euro nach 30,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das EBIT hat sich mit –0,1 Mio. Euro nach 0,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum leicht vermindert.

Segment Financial Consulting

Die Segmenterträge erhöhten sich leicht auf 12,9 Mio. Euro nach 12,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das EBIT verminderte sich von 0,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,0 Mio. Euro.

Segment Holding

Das EBIT im Segment Holding verbesserte sich signifikant. Die Segmenterträge reduzierten sich auf 0,3 Mio. Euro nach 0,6 Mio. Euro im Vorjahr. Das EBIT verbesserte sich auf –1,2 Mio. Euro nach –2,1 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2013.

Nachtragsbericht

Nach dem Stichtag haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben.

Chancen- und Risikobericht

Die künftige Geschäftsentwicklung unseres Konzerns ist mit allen Chancen und Risiken verbunden, die mit dem Vertrieb von Finanzprodukten und dem Kauf, der Führung und dem Verkauf von Unternehmen zusammenhängen. Das Risikomanagementsystem der Aragon AG ist darauf ausgerichtet, Risiken frühzeitig zu identifizieren und durch Ableitung geeigneter Maßnahmen diese zu minimieren. Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Um mögliche Probleme in den verbundenen Unternehmen und deren Beteiligungen frühzeitig zu erkennen, werden wesentliche Kennziffern monatlich abgefragt und beurteilt.

Die Aragon AG steuert den Konzern über ein monatliches Berichtswesen, welches die wesentlichen Kennzahlen beinhaltet und insbesondere die Liquiditätssituation berücksichtigt. Der Vorstand wird darüber hinaus täglich über den aktuellen Liquiditätsstand informiert.

Die relevanten unternehmensbezogenen Risiken sind die folgenden:

  • Im Rahmen der Vermittlung von Finanzprodukten und Versicherungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Stornierungen Aufwendungen entstehen, die nicht durch entsprechende Rückforderungsansprüche gegenüber den Vermittlern gedeckt sind, insbesondere wenn ganze Zweige aus einem Strukturvertrieb wegfallen. Im Rahmen der Vertriebsvereinbarung mit Versicherungsgesellschaften vergibt die Aragon teilweise Patronatserklärungen für ihre Tochtergesellschaften.
  • Aragon kann für Aufklärungs- oder Beratungsfehler durch Vertriebspartner in Anspruch genommen werden. Ob im Einzelfall die Risiken dann durch den bestehenden Versicherungsschutz oder Rückforderungsansprüche gegenüber Vermittlern gedeckt sind, ist nicht sicher.
  • Aufgrund der anhaltend volatilen Kapitalmärkte und des schwer prognostizierbaren Produktabsatzes sind große Anforderungen an das Liquiditätsmanagement zu stellen. Fehlende Liquidität könnte zu einem existenziellen Problem werden.

Die relevanten marktbezogenen Risiken sind die folgenden:

  • Der geschäftliche Erfolg des Konzerns ist grundsätzlich von der volkswirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Österreich, bzw. der gesamten Eurozone abhängig.
  • Die Entwicklung der nationalen und globalen Finanz- und Kapitalmärkte ist für den Erfolg des Konzerns von erheblicher Relevanz. Anhaltende Volatilität oder negative Entwicklungen können die Ertragskraft der Aragon AG negativ beeinflussen.

— Die Stabilität der rechtlichen und regulativen Rahmenbedingungen in Deutschland und Österreich ist von großer Wichtigkeit. Vor allem kurzfristige Änderungen an Finanzdienstleistungsunternehmen, Vermittler und Finanzprodukten können das Geschäftsmodell der Aragon AG negativ beeinflussen.

Die relevanten regulatorischen Risiken sind die folgenden:

  • Im Rahmen der Umsetzung der MiFiD II kann es in Deutschland zu einem teilweisen oder vollständigen Provisionsverbot im Wertpapierbereich kommen. Das hätte zur Folge, dass das Geschäftsmodell der Aragon Unternehmen erheblich umgebaut- bzw. umgestellt werden müsste.
  • Mit dem am 1. Januar 2015 in Kraft tretenden Lebensversicherungsreformgesetz (kurz: LVRG) erhält die Lebensversicherung einen geänderten gesetzlichen Rahmen: Zum einen wird der Rechnungszins für Neuabschlüsse schon ab dem 1. Januar 2015 von aktuell 1,75% auf 1,25% gesenkt. Dies bedeutet, dass nur bei Abschlüssen bis Ende 2014 letztmals sichergestellt werden kann, dass Kunden am Ende der Laufzeit zumindest die Summe ihrer Beiträge garantiert zurück erhalten. Denn der geringere Zins von 1,25% führt dazu, dass es zum Abschlusszeitpunkt nicht sicher ist, ob die Police im Laufe der Laufzeit tatsächlich die angefallenen Kosten einspielt. Solange das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld anhält, wird die Kapitallebensversicherung ab 2015 daher für die wenigsten Kunden eine attraktive Produktalternative sein.
  • Der für das Geschäftsmodell der Aragon wichtigste Themenbereich des LVRG ist aber die bilanzielle Reduzierung der Abschlusskosten: Versicherungsunternehmen können Abschlusskosten zukünftig nicht mehr mit bis zu 40 Promille der Vertragshöhe, sondern nur noch mit 25 Promille bilanziell geltend machen. Diese Regelung wird absehbar zu einem zunehmenden Druck auf die Provisionshöhen bzw. zu einer Umverteilung der Vertriebskosten von Abschluss- auf die Bestandsseite führen
  • Weitere bestands- oder entwicklungsgefährdende Risiken für den Konzern kann der Vorstand aktuell nicht erkennen.

Die Chancen des Konzerns sieht der Vorstand trotz der schwierigen Marktentwicklung in den regulatorischen Entwicklungen. Im Nachlauf zur Finanzkrise 2009 sind nun viele Finanzvertriebe finanziell geschwächt. Parallel zu schlechten Vertriebsergebnissen in diesen Jahren haben sich die regulatorischen Anforderungen deutlich erhöht. Im Ergebnis sind die finanziellen Ressourcen vieler Wettbewerber erschöpft und der Konsolidierungsdruck hat sich erhöht – wovon die großen Marktteilnehmer , unter anderem die Aragon Unternehmen, profitieren.

Insbesondere wird das LVRG, wie im Risikobericht dargestellt, dazu führen, dass perspektivisch weniger Provisionen für Lebensversicherungsverträge ausbezahlt werden. Das wird für einzelne Marktteilnehmer aber auch kleinere Organisationen nicht mehr leistbar sein. Als Aragon haben wir versucht, uns auf diese Veränderungen bestmöglich einzustellen: Für den Fall deutlicher Provisionskürzungen hält Aragon für ihre Vermittler aber auch eine interessante Alternative bereit: Die von Aragon entwickelte, und bereits breit im Markt eingeführte Netto-Plattform "easynetto" bietet angeschlossenen Vermittlern die Möglichkeit durch direkte Vergütungsvereinbarungen mit ihren Kunden weiter hohe Provisionen als Abschlusskostenvergütung zu realisieren.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen

Konjunkturausblick

Die Bundesregierung als auch die EU-Kommission gehen für das Jahr 2014 von einem deutlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 1,8 Prozent aus. Die Ukraine-Krise versetzt aber derzeit der wirtschaftlichen Entwicklung im Euro-Raum und Russland einen starken Dämpfer. Die Unsicherheit an den Kapitalmärkten ist deutlich spürbar. Aktuelle Erhebungen zeigen eine deutliche Zurückhaltung bei der Investitionstätigkeit.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt angesichts der unsicheren Lage in der Euro-Zone entwickeln wird.

Märkte und Branchenausblick

Die globale Wirtschaft ist Mitte des Jahres 2014 in einer unsicheren Lage. Risiken gehen von der Ukraine-Krise aus, die nicht überwunden ist. Daher ist weiterhin von einer volatilen Entwicklung der Kapitalmärkte auszugehen. Auf der anderen Seite führt die Politik der Notenbanken zu erhöhter Liquidität bei den Marktteilnehmern. Viele institutionelle Anleger investieren in Sachwerte, wie Immobilien und Aktien. Die Entwicklung der Kapitalmärkte im ersten Halbjahr 2014 hat gezeigt, dass sie sehr stark durch die Auseinandersetzungen in der Ukraine bestimmt sind. Unter den Privatanlegern herrscht nicht zuletzt deswegen eine große Zurückhaltung vor. Sollte sich die Ukraine-Krise ausweiten, kann dies zu einer konjunkturelle Eintrübung sowie einer hohen Volatilität an den Kapitalmärkten führen, die das operative Geschäft der Branche in 2014 erschweren wird.

Die Finanzdienstleistungsbranche, vor allem der "freie Vertrieb", steht auch im Jahr 2014 vor erheblichen Herausforderungen. Die Hintergründe liegen sowohl in der anhaltenden Verunsicherung der Kunden, sowie in den bevorstehenden regulativen Änderungen.

Erwartete Geschäftsentwicklung

Der Vorstand geht für den Gesamtkonzern von einer im Vergleich zum ersten Halbjahr besseren Geschäftsentwicklung aus.

Für den weiteren Verlauf des Jahres 2014 hat der Vorstand folgende Einschätzung:

Zum einen hat die Aragon AG eine jahresendlastige Saisonalverteilung, so dass die Ergebnisse im zweiten Halbjahr seit Bestehen der Gesellschaft meist besser waren als im ersten Halbjahr. Wir gehen davon aus, dass das auch dieses Jahr der Fall sein wird, da durch die Garantiezinsabsenkungen von 1,75% auf 1,25% im Lebensversicherungsbereich zum Jahreswechsel ein Jahresendgeschäft zu erwarten ist.

Wiesbaden, 17. September 2014

Dr. Sebastian Grabmaier Ralph Konrad

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang 01.01.–
30.06.2014
TEUR
*
01.01.–
30.06.2013
TEUR
1. Provisionserlöse [1] 38.446 42.673
2. A ndere aktivierte Eigenleistungen [2] 212 286
3. S onstige betriebliche Erträge [3] 1.412 594
4. Provisionsaufwendungen [4] –29.662 –32.933
5. Personalaufwand [5] –6.543 –6.817
6. A bschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen –851 –1.001
7. S onstige betriebliche Aufwendungen [6] –4.294 –4.497
8. Erträge aus Wertpapieren 0 8
9. S onstige Zinsen und ähnliche Erträge 53 64
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –332 –469
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –1.559 –2.092
12. Steuern vom Einkommen und Ertrag –212 –91
13. Sonstige Steuern –4 –4
14. Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern –1.775 –2.187
15. Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern [7] –2.674 –114
16. Ergebnisanteile anderer Gesellschafter –47 –81
17. Konzernergebnis –4.496 –2.382
18. Ergebnis je Aktie –0,41 –0,33
aus fortzuführenden Geschäftsbereichen –0,17 –0,31
aus fortzuführenden und aufgegebenen Geschäftsbereichen –0,41 –0,33
19. Konzernergenis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen –1.822 –2.268

*Vorjahreswerte angepasst

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

01.01.–
30.06.2014
TEUR
Periodenergebnis
–4.496
Sonstiges Ergebnis
Nettogewinne aus der Absicherung einer Nettoinvestition
0
Ertragsteuereffekte
0
01.01.–
30.06.2013
TEUR
–2.382
0
0
0 0
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe
0
0
Nettoverluste/-gewinne aus der Absicherung von Cashflows
0
0
Ertragsteuereffekte
0
0
0 0
Nettoverluste/-gewinne aus zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten
–35
0
Ertragsteuereffekte
–11
0
–46 0
Reklassifiziertes Ergebnis nach Steuern
–46
0
Gesamtergebnis nach Steuern
–4.542
–2.382
Davon entfallen auf
– Anteilseigner des Mutterunternehmens
–3.448
–936
– Anteile ohne beherrschenden Einfluss
–1.094
–1.446
–4.542 –2.382

Segmentberichterstattung Zum 30. Juni 2014

Broker Pools Financial Consulting
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
Segmenterträge
Provisionserlöse 26.687 30.843 12.927 12.617
davon Erlöse mit anderen Segmenten 0 125 458 896
Summe Segmenterträge 26.687 30.843 12.927 12.617
Andere aktivierte Eigenleistungen 81 186 0 0
Sonstige Erträge 1.192 354 592 229
Segmentaufwendungen
Provisionsgeschäft –21.341 –25.504 –9.370 –8.187
Personalaufwand –3.912 –3.070 –1.832 –1.793
Abschreibungen –385 –563 –239 –233
Sonstige –2.424 –1.941 –2.075 –2.537
Summe Segmentaufwendungen –28.062 –31.078 –13.516 –12.750
EBIT –102 305 3 96
EBITD
A
283 868 242 329
Erträge aus Beteiligungen 0 0 0 0
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 648 561 224 213
Erträge aus anderen Wertpapieren 0 0 0 8
Abschreibungen auf Finanzinstrumente 0 0 0 0
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen –388 –310 –666 –638
Finanzergebnis 260 251 –442 –417
Segmentergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT
)
158 556 –439 –321
Ertragsteueraufwand/-ertrag (und sonstige Steuern) –18 –38 –199 –56
Segmentergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 140 518 –638 –377
Segmentergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0 0 0
Minderheiten 0 0 –47 –81
Segmentergebnis nach Minderheiten 140 404 –685 –458

Konzern zwischenbericht Konzern-

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Segmentberichterstattung Konzernbilanz

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

Holding Summe berichtspflichtige
Segmente
Überleitung Summe
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
30.06.2014
TEUR
Vorjahr
TEUR
310 566 39.924 44.026 –1.478 –1.353 38.446 42.673
89 333 547 1.354 –547 –1.354 0 0
310 566 39.924 44.026 –1.478 –1.353 38.446 42.673
131 100 212 286 0 0 212 286
1.151 521 2.935 1.104 –1.523 –510 1.412 594
-220 -138 –30.931 –33.829 1.269 896 –29.662 –32.933
-799 -1.954 –6.543 –6.817 0 0 –6.543 –6.817
-227 -205 –851 –1.001 0 0 –851 –1.001
–1.527 -986 –6.026 –5.464 1.732 967 –4.294 –4.497
–2.773 -3.283 –44.351 –47.111 3.001 1.863 –41.350 –45.248
–1.181 -2.096 –1.280 –1.695 0 0 –1.280 –1.695
–954 -1.891 –429 –694 0 0 –429 –694
0 0 0 0 0 0 0 0
576 429 1.448 1.203 –1.395 –1.139 53 64
0 0 0 8 0 0 0 8
0 0 0 0 0 0 0 0
–673 -660 –1.727 –1.608 1.395 1.139 –332 –469
–97 -231 –279 –397 0 0 –279 –397
–1.278 -2.327 –1.559 –2.092 0 0 –1.559 –2.092
0 -1 –217 –95 0 0 –217 –95
–1.278 -2.328 –1.775 –2.187 0 0 –1.775 –2.187
–2.674 -114 –2.674 –114 0 0 –2.674 –114
0 0 –47 –81 0 0 –47 –81
–3.952 -2.328 –4.496 –2.382 0 0 –4.496 –2.382

Konzernbilanz

Aktiva
Anhang 30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte [8] 31.928 39.657
Sachanlagen 649 828
Finanzielle Vermögenswerte [9] 45 727
32.622 41.212
Aktive latente Steuern [10] 4.961 5.380
Langfristige Forderungen und sonstiges Vermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [11] 1.808 4.954
1.808 4.954
Langfristiges Vermögen, gesamt 39.391 51.546
Kurzfristiges Vermögen [12]
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.346 7.463
Sonstige Vermögensgegenstände 10.587 10.034
Sonstige Wertpapiere 0 809
Guthaben bei Kreditinstituten 4.768 7.821
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 615 489
Kurzfristiges Vermögen, gesamt 19.316 26.616
Summe Vermögen 58.707 78.162

Konzern zwischenbericht

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Segmentberichterstattung Konzernbilanz

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

Passiva
Anhang 30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 10.850 10.850
Kapitalrücklage 40.686 40.686
Andere Gewinnrücklagen 283 283
Andere Eigenkapitalbestandteile –23.193 –17.932
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 1.094
Eigenkapital, gesamt 28.626 34.981
Langfristiges Fremdkapital [13]
Passive latente Steuern [10] 1.615 1.702
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 376
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.794 6.611
Sonstige Verbindlichkeiten 4.651 6.954
Rückstellungen [14] 1.303 2.901
Langfristiges Fremdkapital, gesamt 14.363 18.544
Kurzfristiges Fremdkapital [15]
Steuerrückstellungen 357 390
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 371 560
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.521 15.748
Sonstige Verbindlichkeiten 7.445 7.751
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 24 188
Kurzfristiges Fremdkapital, gesamt 15.718 24.637
Summe Eigen- und Fremdkapital 58.707 78.162

Konzern-KAPITALFLUSSRECHNUNG

01.01.–30.06.2014
TEUR
01.01.–30.06.2013
TEUR
1. Periodenergebnis –4.496 -2.382
2. + A bschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 851 1.046
3. –/+ Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 0 -1.495
4. –/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0 35
5. –/+ Zu-/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 7.003 10.925
6. –/+ Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva –10.411 -8.619
7. = C ashflow aus laufender Geschäftstätigkeit –7.052 -490
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen –279 -114
8. + Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 383 0
9. – A uszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte –271 -661
10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 23 23
11. – A uszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -70 -117
12. + Einzahlungen aus Abgängen aus dem Finanzanlagevermögen 0 10
13. – A uszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -61 -10
14. + Einzahlungen aus der Veräußerung von konsolidierten Unternehmen 5.347 5.600
15. – A uszahlungen aus der Veräußerung von konsolidierten Unternehmen 0 0
16. + Einzahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen 0 0
17. – A uszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen 0 0
18. = C ashflow aus der Investitionstätigkeit 5.351 4.846
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0
19. –/+ Ein-/Auszahlungen zum Eigenkapital -765 -450
20. –/+ Ein-/Auszahlungen von Minderheitsgesellschaftern -1.094 100
21. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 0 450
22. – A uszahlungen für die Tilgung von Krediten -113 -6.053
23. = C ashflow aus der Finanzierungstätigkeit -1.972 -5.953
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0
24. Z ahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus Pos. 7, 18, 23) -3.673 -1.597
25. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 8.071 8.101
26. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4.398 6.504

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

Konzern-EIGENKAPITALVeränderungsRECHNUNG

Aktien
Stück
Gezeichne
tes Kapital
TEUR
Kapital
rücklage
TEUR
Gewinn -
rücklagen
TEUR
Marktbe
wertung
Cashflow
Hedge
TEUR
Marktbe
wertung
Wert
papiere
TEUR
Übriges
Eigen
kapital
TEUR
Anteile
ohne
beherr
schenden
Einfluss
TEUR
Eigen
kapital,
gesamt
TEUR
Stand 01.01.2013 7.233.316 7.233 35.432 227 0 26 –10.577 2.945 35.286
Ergebnis zum 30.06.2013 –2.313 –2.313
Marktbewertung Wertpapiere –
erfolgsneutral 14 14
Marktbewertung
Cashflow Hedge – erfolgsneutral 0
Latente Steuern – erfolgsneutral 0
Sonstige Eigenkapitalbewegungen –401 –401
Gewinn Rücklage
– Dotierung aus dem Ergebnis –44 44 0
Anteile ohne beherrschenden
Einfluss
– Zugang 0
– Abgang –1.515 –1.515
– Dotierung aus dem
Ergebnis zum 30.06.2013 –69 69 0
Stand 30.06.2013 7.233.316 7.233 35.432 183 0 40 –13.316 1.499 31.071
Stand 01.01.2014 10.849.974 10.850 40.686 283 0 25 –17.957 1.094 34.981
Ergebnis zum 30.06.2014 –4.449 –4.449
Marktbewertung Wertpapiere –
erfolgsneutral –25 –25
Marktbewertung
Cashflow Hedge – erfolgsneutral 0
Latente Steuern – erfolgsneutral 0
Sonstige Eigenkapitalbewegungen –740 –740
Gewinn Rücklage
– Dotierung aus dem Ergebnis 0
Anteile ohne beherrschenden
Einfluss
– Zugang 0
– Abgang –1.141 –1.141
– Dotierung aus dem 0
Ergebnis zum 30.06.2014 –47 47
Stand 30.06.2014 10.849.974 10.850 40.686 283 0 0 –23.193 –1 28.626

Anhang zum Konzernzwischenbericht

1 ALLGEMEINE ANG
ABEN
31
1.1 Ü bereinstimmungserklärung des Vorstands 31
1.2 A ufstellungsgrundsätze sowie
B ilanzierungs- und Bewertungsmethoden 32
1.3 K onsolidierungskreis 32
1.4 A npassung der Bilanzierungsmethoden 33
2 ERLÄUTERUNGEN ZUM
ZWISC
HENBERIC
HT
34
2.1 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung 34
2.1.1 Provisionserlöse [1] 34
2.1.2 A ndere aktivierte Eigenleistungen [2] 34
2.1.3 S onstige betriebliche Erträge [3] 35
2.1.4 Provisionsaufwendungen [4] 35
2.1.5 Personalaufwand [5] 35
2.1.6 B etriebliche Aufwendungen [6] 35
2.1.7 Ergebnis aufgegebene Geschäftsbereiche 36
2.2 Erläuterungen zur Konzernbilanz 37
2.2.1 Immaterielle Vermögenswerte [7] 37
2.2.1.1 Konzessionen und Lizenzen 37
2.2.1.2 Geschäfts- oder Firmenwert 37
2.2.2 Wertminderungsaufwendungen 38
2.2.3 Finanzielle Vermögenswerte und sonstige
langfristige Vermögenswerte [8] 38
2.2.4 A ktive und passive latente Steuern [9] 39
2.2.5 L angfristige Vermögenswerte [10] 39
2.2.6 K urzfristige Vermögenswerte [11] 40
2.2.7 Eigenkapital 40
2.2.8 L angfristiges Fremdkapital [12] 40
2.2.9 Rückstellungen [13] 41
2.2.10 K urzfristiges Fremdkapital [14] 41
2.3 N ahestehende Unternehmen und Personen 41
3 BESONDERE
EREIGNISSE
NACH DEM
BIL
ANZSTIC
HTAG
42
4 EIGENK
APITALVERÄNDERUNGSREC
HNUNG
42
5 KAPITALFLUSSREC
HNUNG
42
6 SEGMENTBERIC
HTERST
ATTUNG
43
7 WEITERE
ANG
ABEN
44
7.1 B
eschreibung des Geschäftsverlaufs
44
7.2 S
onstige Angaben
44

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

1 allgemeine angaben

Der Aragon Konzern (kurz: Aragon) ist ein diversifiziertes Finanzdienstleistungsunternehmen mit den operativen Segmenten Broker Pools, Financial Consulting und Holding. Die Gesellschaft wurde am 06. Oktober 2005 unter der Firma Aragon Aktiengesellschaft in das Handelsregister beim Amtsgericht Wiesbaden (HRB 22030) eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Wiesbaden. Die Anschrift lautet:

Kormoranweg 1 65201 Wiesbaden Bundesrepublik Deutschland

Die Aktien der Aragon werden im Teilbereich Open Market (Entry Standard) notiert. Der Zwischenbericht für die Berichtsperiode vom 1. Januar 2014 bis 30. Juni 2014 betrifft das Mutterunternehmen und seine Tochtergesellschaften auf konsolidierter Basis.

1.1 Übereinstimmungserklärung des Vorstands

Der Zwischenbericht der Aragon AG für das erste Halbjahr 2014 sowie die Zahlen der Vergleichsperiode des Vorjahres vom 1. Januar 2013 bis 30. Juni 2013 werden in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS). Alle für das Geschäftsjahr 2013 verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), vormals Standing Interpretations Committee (SIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, werden ebenfalls angewendet. Im Folgenden wird einheitlich der Begriff IFRS verwendet.

Der Zwischenbericht wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.

Die Aragon AG ist kein Mutterunternehmen im Sinne des § 315a Absatz 1 oder 2 HGB, das zur Aufstellung eines Zwischenberichts verpflichtet ist. Die Aragon AG stellt den IFRS-Zwischenbericht freiwillig auf.

1.2 Aufstellungsgrundsätze sowie Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Der Zwischenbericht umfasst die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzernbilanz, die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Konzern-Kapitalflussrechnung sowie den Konzernanhang.

Die Abschlüsse der Aragon AG und deren Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konzernabschluss wird in Euro (EUR), der funktionalen Währung des Konzerns, aufgestellt. Soweit nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (TEUR) gerundet. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde einheitlich für die hier dargestellten Perioden in Übereinstimmung mit den nachfolgenden Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.

Grundsätzlich wurden bei der Erstellung des Zwischenberichts und der Vergleichszahlen für die Vorperiode dieselben Konsolidierungsgrundsätze sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss auf den 31. Dezember 2013 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist im Geschäftsbericht 2013 im Anhang veröffentlicht. Dieser ist auf der Internetseite der Gesellschaft, www.aragon.ag, abrufbar.

1.3 Konsolidierungskreis

In den Zwischenbericht werden neben der Aragon AG grundsätzlich alle Tochterunternehmen gemäß IAS 27 einbezogen, an denen die Aragon AG die Mehrheit der Stimmrechte hält oder bei denen sie anderweitig über die Kontrollmöglichkeit verfügt. Beherrschung im Sinne des IAS 27 ist dann gegeben, wenn die Möglichkeit besteht, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Die Tochterunternehmen haben mit Ausnahme der Jung, DMS & Cie. GmbH, Wien/Österreich, der Jung, DMS und Cie. Maklerservice GmbH, der FiNUM.Private Finance AG, Wien/ Österreich, und der FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wien/Österreich, ihren Sitz im Inland. In den Zwischenbericht werden neben dem Mutterunternehmen die unmittelbaren Tochterunternehmen sowie die Teilkonzerne Jung, DMS & Cie. Aktiengesellschaft, der FiNUM.Private Finance Holding, Wiesbaden, und der FiNUM.Private Finance Holding GmbH, Wien, einbezogen.

Die Teilkonzerne der compexx Finanz AG und der BIT – Beteiligungs- und Investitions-Treuhand AG sind aufgrund der Veräußerung der Beteiligungen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

1.4 Anpassung der Bilanzierungsmethoden

Die Aragon AG hat am 30. Juni 2014 einen Vertrag zum Verkauf der Beteiligung BIT – Beteiligungs- und Investitions-Treuhand AG unterzeichnet. Der Vollzug des Vertrag trat zum 30. Juni 2014 ein. Die BIT – Beteiligungs- und Investitions-Treuhand AG gehörte zum Segment Broker Pools. Sämtliche Aktiva und Passiva sowie Erträge und Aufwendungen wurden nach IFRS 5 in den aufgegebenen Geschäftsbereich umgegliedert. In diesem Zuge wurden auch die Vorjahreszahlen der Gewinn- und Verlustrechnung angepasst.

Die Überleitungsrechnung der Vorjahreszahlen ist nachfolgend dargestellt:

01.01.–
30.06.2014
TEUR
01.01.–
30.06.2013
TEUR
Provisionserlöse 2.105 4.697
Andere aktivierte Eigenleistungen 0 0
Sonstige betriebliche Erträge 125 97
Provisionsaufwendungen –1.765 –3.816
Personalaufwand –363 –673
Abschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen –30 –44
Sonstige betriebliche Aufwendungen –377 –355
Erträge aus Beteiligungen 0 0
Erträge aus Wertpapieren 0 0
Finanzergebnis –13 –22
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –318 –116
Steuern vom Einkommen und Ertrag –303 –10
Jahresergebnis –621 –126
Abschreibungen auf den Firmenwert –2.053 12
Gesamtergebnis aufgegebener Geschäftsbereich –2.674 –114

2 ERLÄUTERUNGEN ZUM ZWISCHENBERICHT

2.1 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern sind der Segmentberichterstattung zu entnehmen.

2.1.1 Provisionserlöse [1]

Die Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Abschluss- und Bestandsprovisionen aus Vermittlungsleistungen in den drei Bereichen Versicherungen, Investmentfonds und Beteiligungen/Geschlossene Fonds sowie aus sonstigen Dienstleistungen und setzen sich wie folgt zusammen:

01.01.–
30.06.2014
TEUR
01.01.–
30.06.2013
TEUR
Abschlusscourtage
Versicherungen 17.056 17.110
Investmentfonds 8.543 13.019
B
eteiligungen/Geschlossene Fonds
708 422
Abschlussfolgecourtage 7.868 8.078
Overrides 582 501
Sonstige Erlöse 3.689 3.543
Gesamt 38.446 42.673

Der Gesamtrückgang des Umsatzes in Höhe von 9,9% gegenüber der Vergleichsperiode resultiert im Wesentlichen aus der Verringerung der Abschlusscourtagen der Investmentfonds.

Die Abschlussfolgecourtage verringerte sich leicht auf TEUR 7.868 bei einem stabilem Niveau der Assets under Administration.

2.1.2 Andere aktivierte Eigenleistungen [2]

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von TEUR 212 (30. Juni 2013: TEUR 286) wurden im Wesentlichen durch die Entwicklung selbstgenutzter Softwarelösungen (Compass, World of Finance, ATWOF, iCRM) erzielt (siehe Tz. 2.2.1.1 Konzessionen und Lizenzen).

Konzern- 35 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

2.1.3 Sonstige betriebliche Erträge [3]

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 1.412 (30. Juni 2013: TEUR 594) betreffen u.a. Erträge aus der Entkonsolidierung von Gesellschaften in Höhe von TEUR 284, aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 311, sonstige Erlöse in Höhe von TEUR 597 sowie Sachbezüge in Höhe von TEUR 75.

2.1.4 Provisionsaufwendungen [4]

Der Posten enthält im Wesentlichen die Provisionen für die selbstständigen Makler. Die Aufwendungen reduzierten sich analog zu den Provisionserlösen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.271 auf TEUR 29.662 (30. Juni 2013: TEUR 32.933).

2.1.5 Personalaufwand [5]

Die Personalaufwendungen umfassen im Wesentlichen Gehälter, Bezüge und sonstige Vergütungen an den Vorstand und die Mitarbeiter des Aragon-Konzerns.

01.01.–
30.06.2014
TEUR
01.01.–
30.06.2013
TEUR
Löhne und Gehälter 5.605 5.715
Soziale Abgaben 938 1.102
Gesamt 6.543 6.817

Die sozialen Abgaben beinhalten die vom Arbeitgeber zu tragenden gesetzlichen Abgaben (Beiträge zur Sozialversicherung).

2.1.6 Betriebliche Aufwendungen [6]

01.01.–
30.06.2014
TEUR
01.01.–
30.06.2013
TEUR
Werbekosten 557 729
Fremdleistungen 126 212
EDV-Kosten 852 662
Raumkosten 761 715
Kraftfahrzeugkosten 203 234
Gebühren, Versicherungen 448 380
Porto, Telefon 115 137
Übrige 1.232 1.428
Gesamt 4.294 4.497

In den übrigen Kosten sind im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten in Höhe von TEUR 701 (30. Juni 2013: TEUR 642) enthalten.

2.1.7 Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen [7]

Die Aragon AG hat mit Vertrag vom 30. Juni 2014 ihre Anteile an der BIT – Beteiligungsund Investitions-Treuhand AG verkauft. Sämtliche Ergebnisbeiträge aus der Transaktion werden in dem Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Buchverluste aus dem anteiligen Abgang des Beteiligungsbuchwertes in Höhe von TEUR 2.056, sowie dem laufenden Ergebnis. Im Vorjahr ist das laufende Ergebnis der BIT AG in Höhe von TEUR –114 umzugliedern. Das Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche beträgt somit TEUR –2.674 (Vorjahr: TEUR –114).

Angaben nach IFRS 5
Konzern GuV Aufgegebene
Geschäfts
Summe GuV
wie berichtet bereiche GuV angepasst
01.01.– 01.01.– 01.01.–
30.06.2013 30.06.2013 30.06.2013
TEUR TEUR TEUR
1. Provisionserlöse 47.370 –4.697 42.673
2. A ndere aktivierte Eigenleistungen 286 0 286
3. S onstige betriebliche Erträge 691 –97 594
4. Provisionsaufwendungen –36.749 3.816 –32.933
5. Personalaufwand –7.490 673 –6.817
6. A bschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen –1.045 44 –1.001
7. S onstige betriebliche Aufwendungen –4.852 355 –4.497
8. Erträge aus Beteiligungen 0 0 0
9. Erträge aus Wertpapieren 8 0 8
10. Finanzergebnis –427 22 –405
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –2.208 116 –2.092
12. Steuern vom Einkommen und Ertrag –101 10 –91
13. Sonstige Steuern –4 0 –4
14. Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
nach Steuern –2.313 126 –2.187
15. Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereich
nach Steuern 0 –114 –114
16. Ergebnisanteile anderer Gesellschafter –69 –12 –81
17. Konzernergebnis –2.382 0 –2.382

Konzern- 37 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

2.2 Erläuterungen zur Konzernbilanz

2.2.1 Immaterielle Vermögenswerte [8]

2.2.1.1 Konzessionen und Lizenzen

Der Posten Konzessionen und Lizenzen enthält im Wesentlichen Softwarelizenzen über betriebswirtschaftliche Standardsoftware und Kundenstämme mit einem Buchwert von TEUR 7.371 (31. Dezember 2013: TEUR 7.326). Die Software wird linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben.

Im Geschäftsjahr wurden selbsterstellte Softwaretools in Höhe von TEUR 212 (30. Juni 2013: TEUR 286) aktiviert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um firmenspezifische Softwareanwendungen (Compass, World of Finance, ATWOF, iCRM etc.) zur Unterstützung des Vertriebs von Finanzprodukten.

Zum Bilanzstichtag beträgt der Buchwert selbsterstellter Softwaretools TEUR 1.812 (31. Dezember 2013: TEUR 1.921).

2.2.1.2 Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus der Erstkonsolidierung im Zeitpunkt der jeweiligen Unternehmenszusammenschlüsse.

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Broker Pools 19.095 20.966
Financial Consulting 5.460 10.682
Holding 2 2
Gesamt 24.557 31.650

Überleitungsrechnung für den Geschäfts- oder Firmenwert gemäß IFRS 3.75:

compexx Finanz AG –5.222
B
IT – Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG
–1.871
aus Entkonsolidierungen
Anschaffungskosten 1. Januar 2014 31.650
TEUR TEUR

2.2.2 Wertminderungsaufwendungen

Für den Geschäfts- oder Firmenwert wurde ein Werthaltigkeitstest auf den 31. Dezember 2013 durchgeführt.

Der Berechnung wurden geschätzte Free Cashflows vor Ertragsteuern zugrunde gelegt. Die Ermittlung der Cashflows erfolgte auf der Grundlage von detaillierten Planungsrechnungen der Konzernunternehmen für die Geschäftsjahre 2014 bis 2016 (Phase I). Für daran anschließende Zeiträume wurde der Zahlungsstrom als ewige Rente prognostiziert (Phase II). Bei einem aus der Zinsstrukturkurve abgeleiteten, risikolosen Basiszinssatz von 2,37% (Vorjahr: 1,64%), einer Marktrisikoprämie von 2,56% (Vorjahr: 4,65%) und unter Berücksichtigung eines Betafaktors der Vergleichsinvestition von 1,1 (Vorjahr: 0,99) errechnet sich ein Diskontierungszinssatz von 4,9% (Vorjahr: 6,3%). Im Diskontierungszinssatz zur Ermittlung des Barwerts aus den ersten Cashflows der ewigen Rente ist ein Wachstumsabschlag von 1,0% (Vorjahr: 1,0%) berücksichtigt.

Ein zusätzlicher Einflussfaktor auf den Free Cashflow sind die Annahmen zum Umsatzwachstum der operativen Einheiten.

2.2.3 Finanzielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte [9]

Die Buchwerte setzen sich wie folgt zusammen:

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Zur Veräußerung verfügbar
A
nteile an verbundenen Unternehmen
25 25
B
eteiligungen
20 345
Wertpapiere 0 357
Gesamt 45 727

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

2.2.4 Aktive und passive latente Steuern [10]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Aktive latente Steuern
S
teuerrückforderungen aus Verlustvorträgen
4.961 5.297
S
teuerrückforderungen aus sonstigen Verbindlichkeiten (CPX)
0 83
4.961 5.380
Passive latente Steuern
S
oftware Kundenstamm
–1.615 –1.051
Wertpapiere 0 –11
aus sonstigen Ansatzdifferenzen 0 –640
–1.615 –1.702

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgte für die inländischen Gesellschaften auf der Grundlage des Körperschaftsteuersatzes in Höhe von 15,0% zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5% und des Gewerbesteuerhebesatzes der Stadt Wiesbaden von 440,0% (kombinierter Ertragssteuersatz: 31,23%).

Für die österreichische Gesellschaft wurde der seit 2005 geltende Körperschaftsteuersatz in Höhe von 25,0% angewandt.

2.2.5 Langfristige Vermögenswerte [11]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.808 4.954
Gesamt 1.808 4.954

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen Provisionsforderungen aus der Stornoreserve.

2.2.6 Kurzfristige Vermögenswerte [12]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.346 7.463
Sonstige Vermögenswerte
Provisionsvorschüsse 1.512 1.465
S
onstige Wertpapiere
0 809
A
ktive Rechnungsabgrenzungsposten
615 489
Ü
brige
9.075 8.569
Gesamt 14.548 18.795

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen Provisionsforderungen gegen Partnergesellschaften und Poolpartner aus Vermittlungsleistungen sowie die Stornoreserve. Die übrigen sonstigen Vermögenswerte resultieren im Wesentlichen aus Mietkautionen, Steuererstattungsansprüchen und kurzfristigen Darlehen. Die aktive Rechnungsabgrenzung betrifft geleistete Abschlagszahlungen für Werbeveranstaltungen im Folgejahr, Versicherungen, Beiträge und Kfz-Steuer.

2.2.7 Eigenkapital

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Aragon AG ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt (vgl. auch Tz. 4).

2.2.8 Langfristiges Fremdkapital [13]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 376
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.794 6.611
Sonstige Verbindlichkeiten
K
aufpreisverbindlichkeiten
0 2.115
Ü
brige
4.651 4.839
Gesamt 11.445 13.941

Die Verminderung des langfristigen Fremdkapitals ist auf den Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten und der dort ausgewiesenen Kaufpreisverbindlichkeiten und den Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurück zu führen. Dagegen erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

2.2.9 Rückstellungen [14]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Rückstellungen für Stornohaftung 0 1.763
Rückstellungen Vermögensschadenvorsorge 1.303 1.138
Gesamt 1.303 2.901

Mit der Entkonsolidierung der compexx Finanz AG zum 31. Mai 2014 ist die Rückstellung für Stornohaftung entfallen. Weiterhin wird hier eine Rückstellung für die Inanspruchnahme aus Vermögensschäden ausgewiesenen, die aus einbehaltenen Beiträgen der angeschlossenen Vermittler finanziert wird.

2.2.10 Kurzfristiges Fremdkapital [15]

30.06.2014
TEUR
31.12.2013
TEUR
Steuerrückstellungen 357 390
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 371 560
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.521 15.748
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
K
aufpreisverbindlichkeiten
2.007 1.961
Darlehensverbindlichkeiten 0 0
Ü
brige
5.438 5.790
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 24 188
Gesamt 15.718 24.637

Die Verminderung des kurzfristigen Fremdkapitals resultiert im Wesentlichen aus der Verminderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

2.3 Nahestehende Unternehmen und Personen

Transaktionen mit Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates:

30.06.2014
TEUR
30.06.2013
TEUR
Aufsichtsrat
Vergütung 115 128
Vorstand1)
Gesamtbezüge 368 368

1) Angegeben sind die Gesamtbezüge der Vorstände der Aragon AG, auch wenn sie von Tochterunternehmen getragen wurden.

3 BESONDERE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine besonderen Ereignisse ergeben.

4 EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Die Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns auf den Bilanzstichtag ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt, die Bestandteil des Zwischenberichts ist.

Die Verminderung des Eigenkapitals des Konzerns im Geschäftsjahr um TEUR 6.355 resultiert im Wesentlichen aus dem Halbjahresergebnis und dem Abgang der Minderheitenanteile durch die Entkonsolidierung der compexx Finanz AG und BIT – Beteiligungs- & Investitions-Treuhand AG in Höhe von 1.094 TEUR.

5 KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Finanzlage des Konzerns wird in der Kapitalflussrechnung dargestellt, die Bestandteil des Zwischenberichts nach IFRS ist.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war mit –7.052 TEUR negativ.

In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Zahlungsmittelbestands im Aragon-Konzern während des Geschäftsjahres durch die Zahlungsströme aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Zahlungsunwirksame Vorgänge werden zusammengefasst als Gesamtbetrag ausschließlich im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gezeigt.

Finanzmittelfonds

Die Zusammensetzung des Zahlungsmittelbestands ist in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Darunter werden Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten zusammengefasst. Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, jederzeit in Liquidität umwandelbare Finanzinvestitionen, die nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen.

Konzern- 43 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

6 Segmentberichterstattung

Die Aragon berichtet über drei Segmente, die entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen eigenständig von segmentverantwortlichen Gremien geführt werden. Die Bestimmung von Unternehmensbestandteilen als Geschäftssegment basiert insbesondere auf der Existenz von ergebnisverantwortlichen Segment-Managern, die direkt an das oberste Führungsgremium des Aragon-Konzerns berichten.

Der Aragon-Konzern gliedert sich in folgende operative Segmente:

  • Broker Pools
  • Financial Consulting
  • Holding

Broker pools

Im Segment Broker Pools bündelt der Konzern seine Geschäftstätigkeit mit freien Finanzvermittlern. Angeboten werden die Anlageklassen (Investmentfonds, Geschlossene Fonds, Versicherungen und Zertifikate) verschiedener Produktgesellschaften einschließlich der Antragsabwicklung und Provisionsabrechnung sowie verschiedene weitere Serviceleistungen rund um die Anlageberatung von Endkunden.

Financial Consulting

Im Segment Financial Consulting sind unsere auf die Beratung und den Vertrieb an Endkunden fokussierten Konzernaktivitäten zusammengefasst. Als unabhängige Finanzund Investitionsberater bieten wir unseren Kunden eine auf jede Situation individuell angepasste ganzheitliche Beratung zu Versicherungen, Investments und Finanzierung.

Holding

Im Segment Holding werden die Beteiligung an der Fine IT Solutions GmbH sowie die Aragon AG gezeigt.

Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung der Aragon AG liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Standards zu Grunde. Die Aragon AG beurteilt die Leistung der Segmente unter anderem anhand des Betriebsergebnisses (EBIT). Die Umsätze und Vorleistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von Marktpreisen verrechnet.

Geografische Segmentinformationen

Der Aragon-Konzern ist im Wesentlichen in Deutschland und Österreich tätig, sodass bezogen auf den Kundenkreis lediglich ein geografisches Segment (deutschsprachiger Raum der Europäischen Union) besteht.

7 WEITERE ANGABEN

7.1 Beschreibung des Geschäftsverlaufs

Trotz des weiter schwierigen Marktumfeldes konnte die Aragon AG im ersten Halbjahr das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern und hat damit eine gute Basis für die Zukunft geschaffen.

Der Halbjahresumsatz verminderte sich um 4,3 Mio. Euro oder 9,9 Prozent auf 38,4 Mio. Euro (1. Halbjahr 2013: 42,7 Mio. Euro).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der fortgeführten Geschäftsbereiche liegt im ersten Halbjahr bei –429 TEUR (1. Halbjahr 2013: –694 TEUR). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der fortgeführten Geschäftsbereiche hat sich im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich mit –1.280 TEUR verbessert (1. Halbjahr 2013: –1.695 TEUR). Aufgrund des negativen Ergebnisbeitrags aus der Entkonsolidierung der BIT AG liegt das Gesamt-Konzernergebnis bei –4,5 Mio. Euro.

Das zweite Halbjahr wird umsatz- und ergebnisbezogen besser verlaufen als das erste Halbjahr. In diesem Jahr ist vermutlich ein Jahresendgeschäft im Bereich Versicherungen aufgrund der Herabsetzung der Garantieverzinsung zum 01.01.2015 zu erwarten.

7.2 Sonstige Angaben

Im Jahresdurchschnitt wurden in den Konzernunternehmen 182 Mitarbeiter – ohne Vorstand – (31. Dezember 2013: 251) beschäftigt.

Konzern- 45 Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang

Organe der Aragon Aktiengesellschaft

Vorstand

Herr Dr. Sebastian Grabmaier Grünwald Rechtsanwalt

Herr Ralph Konrad Mainz Diplom-Kaufmann Finanzvorstand

Aufsichtsrat

Herr Dr. Herbert Walter

Vorstandsvorsitzender

Frankfurt am Main Selbstständiger Unternehmensberater Vorsitzender des Aufsichtsrats

Herr Stefan Schütze

Frankfurt am Main Rechtsanwalt

Herr Jens Harig

Köln Vorstand

Herr Dr. Christian Waigel

Frankfurt Rechtsanwalt Stellvertretender Vorsitzender

Frau Anne Connelly München Marketing Director

Herr Emmerich Kretzenbacher

Hamburg Diplom-Volksw. Wirtschaftsprüfer

Kontakt

Aragon AG Kormoranweg 1 65201 Wiesbaden

Telefon: +49 (0)611 890 575 0 Telefax: +49 (0)611 890 575 99

[email protected] www.aragon.ag

Der Aragon-Zwischenbericht liegt in deutscher Sprache vor und ist im Internet unter www.aragon.ag als Download bereitgestellt.

Zusätzliches Informationsmaterial über die Aragon AG und deren Unternehmen senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.

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