Annual Report • Mar 30, 2023
Annual Report
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_ Geschäftsbericht 2022
TEuro
| Bilanz (31.12.) | 2022 | 2021 | Differenz in % |
|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 245.747 | 216.900 | 13,3 |
| Eigenkapital | 116.555 | 102.624 | 13,6 |
| Gezeichnetes Kapital | 10.040 | 10.040 | |
| Eigenkapitalquote (in %) | 47,4 | 47,3 | 0,2 |
| Fremdkapital | 129.192 | 114.276 | 13,1 |
| Langfristiges Vermögen | 108.065 | 94.368 | 14,5 |
| Kurzfristiges Vermögen | 137.682 | 122.532 | 12,4 |
| Zahlungsmittel | 40.050 | 28.158 | 42,2 |
| Gewinn- und Verlustrechnung (01.01. – 31.12.) | |||
| Umsatz | 191.252 | 176.659 | 8,3 |
| Bruttoergebnis | 76.562 | 62.674 | 22,2 |
| EBIT | 21.005 | 17.566 | 19,6 |
| EBITDA | 31.205 | 27.413 | 13,8 |
| Konzernergebnis | 16.501 | 12.445 | 32,6 |
| Ergebnis je Aktie (in Euro) | 1,66 | 1,25 | 32,8 |
| Dividende (in Euro) | 0,60 |
0,55 | 9,1 |
| Sonderdividende (in Euro) | 0,10* | ||
| Cashflow | |||
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | 24.382 | 16.007 | 52,3 |
| Aktie | |||
| Emissionskurs (in Euro) | 5,10 | 5,10 | |
| Höchster Kurs (in Euro) | 38,10 | 48,50 | |
| Tiefster Kurs (in Euro) | 17,00 | 30,40 | |
*Vorschlag an die kommende Hauptversammlung
init SE – Geschäftsbericht 2022 - 2
| Brief an die Aktionäre | 4 |
|---|---|
| Vorstand der init SE | 7 |
| Bericht des Aufsichtsrats | 8 |
| Aufsichtsrat der init SE | 14 |
| Erklärung zur Unternehmensführung | 15 |
| init-Aktie | 27 |
| Zusammengefasster Lagebericht | 29 |
| Konzernabschluss | 66 |
| Konzernanhang | 73 |
| Bestätigungsvermerk | 126 |
| Impressum | 137 |
| Mehrjahresübersicht | 138 |
| Finanzkalender | 139 |
Dr. Gottfried Greschner, Dr. Jürgen Greschner, Dr. Marco Ferber, Matthias Kühn
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,
wir haben 2022 eine historische Zeitenwende erleben müssen, die unser gewohntes Leben, Arbeiten und Wirtschaften unwiderruflich verändert hat. Längst vergangen geglaubte Schrecken wie ein Krieg in Europa, das damit verbundene existenzielle Elend, Flüchtlingsströme, Inflation und Versorgungsnöte sind wieder Gegenwart geworden. Niemand, keine Privatperson, keine Institution, kein Staat und kein Unternehmen blieb und bleibt davon unberührt.
Auch wir bei init mussten neue Herausforderungen wie etwa Lieferengpässe und steigende Preise für Energie und Rohstoffe bewältigen. Dabei hat es sich bewährt, dass wir als internationale Unternehmensgruppe mit Standorten auf vier Kontinenten und in verschiedenen Währungsräumen mit einer breiten Kundenbasis von über 1.000 Verkehrsbetrieben weltweit viele Schwankungen ausbalancieren konnten. Unsere Mitarbeitenden haben es geschafft, extrem flexibel und schnell auf die schwierigen Umstände bei Beschaffung und Vertrieb zu reagieren.
So konnte unsere Unternehmensgruppe diese historische Umbruchphase bislang gut meistern. Die Resultate für 2022 können sich sehen lassen: Unsere Umsatzerlöse wuchsen um 8 Prozent auf den neuen Höchststand von 191 Mio. Euro. Besonders erfreulich: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich auf 21 Mio. Euro. Stabilisierend hat sich hier unsere flexible Beschaffungs- und Lagerpolitik ausgewirkt. Dadurch waren wir in der Lage die steigende Nachfrage aus unserem erheblich gestiegenen Bestandskundengeschäft zu erfüllen. Für das laufende Jahr und die Zukunft lässt eine weitere Bestmarke hoffen: Durch neue Aufträge im Volumen von 70 Mio. Euro im vierten Quartal wuchs der Auftragseingang für das Gesamtjahr auf 214 Mio. Euro. Das sind nochmals etwa 20 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021.
So sehen wir die mittel- und langfristigen Wachstumstreiber im Markt für init-Lösungen weiterhin intakt. Von politischer Seite wird weltweit die nachhaltige Verkehrswende mit Milliarden-Investitionen forciert. Dies führt zu einer weiterhin steigenden Nachfrage nach digitalen Lösungen etwa zum Ausbau der Elektromobilität und zur Vernetzung von Mobilitätsdienstleistungen auf einer Plattform (Mobility as a Service, MaaS). Faktoren, auf die init auch mit der «NextGen» Innovationsoffensive, der neuesten Generation ihrer Produkte reagiert hat. Dazu gehören Produkte für das «Smart Ticketing», wie etwa die schnell und kostengünstig implementierbare Plattform-Lösung TaaS (Ticketing as a Service); die Personaldispositions-Software MOBILE – PERDIS nextGen; das System MOBILEguide für Auslastungsinformationen für Bus und Bahn; oder RESPONSEassist, ein teilautomatisiertes Störfallmanagement mit Echtzeit-Fahrgastinformation. Der
Kern ist jedoch das Leitsystem der neuesten Generation, MOBILE-ITCS nextGen, das zahlreiche neue Funktionen integriert, beispielsweise die Überwachung der Reichweite von Elektrobussen.
Mit der beschleunigten Umstellung der Fahrzeugflotten der Verkehrsbetriebe auf E-Mobilität wird auch Smart Charging immer wichtiger. So hat unsere darauf spezialisierte Tochtergesellschaft CarMedialab jüngst mehrere Aufträge aus großen europäischen Metropolen dafür gewinnen können. Das ist ein Beispiel von vielen, wie Verkehrsbetriebe mit unserer neuesten Software-Generation bereits kurzfristig Energie sparen und so ihre wirtschaftliche Situation verbessern und die künftigen Anforderungen der Verkehrswende meistern können. Gleichzeitig eröffnen sich uns aus der Implementierung dieser Lösungen und damit einhergehenden Cross-Selling-Effekten, Chancen, neue Marktbereiche zu erschließen und weitere Marktanteile zu gewinnen.
Investitionen in Forschung und Entwicklung bleiben für uns der Schlüssel zum künftigen Erfolg. Im Jahr 2022 wurden daher die direkt erfolgswirksamen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung nochmals von 12,6 Mio. Euro auf 16,3 Mio. Euro erhöht. Darin enthalten sind 2,8 Mio. Euro Entwicklungsaufwendungen, die aktiviert wurden und in den nächsten Jahren abgeschrieben werden. Diese bilden die Basis für erhebliche und nachhaltige Wertschöpfungspotenziale. Wir sehen uns somit auch für die
kommenden Jahre sehr gut gerüstet, um unsere Erfolgsgeschichte fortzusetzen. An diesem Erfolg sollen Sie, unsere Aktionärinnen und Aktionäre, angemessen teilhaben. So schlägt der Vorstand aufgrund der über den Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung in 2022 dem Aufsichtsrat eine Erhöhung der Dividende auf 0,60 Euro pro Stückaktie und die Ausschüttung einer zusätzlichen einmaligen Sonderdividende anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums der init von 0,10 Euro pro Stückaktie vor. Die Gesamtdividende in Höhe von 0,70 Euro pro Stückaktie soll auch das Signal für eine nachhaltig positive Unternehmensentwicklung sein.
Ein herzliches Dankeschön darf ich an dieser Stelle - auch im Namen des gesamten Vorstandes - an unsere internationale Belegschaft aussprechen, die unter den schwierigsten Rahmenbedingungen herausragende Leistungen erbracht und dieses Ergebnis ermöglicht hat.
Bei aller Zuversicht bleiben wir jedoch bei unserer gerade in jüngster Zeit bewährten vorsichtigen Planung. Die Mobilitätssysteme weltweit sind gegenwärtig einem epochalen Wandel ausgesetzt. Ihre Träger, die Betriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs, stehen unter Druck, Investitionen auf den Weg zu bringen und gleichzeitig Defizite bewältigen zu müssen. Vielerorts ist noch unklar, wie die nötigen Mittel dafür generiert werden können.
Gestützt auf unseren Auftragsbestand und viele aussichtsreiche Ausschreibungen gehen wir für das laufende Jahr jedoch von einem weiteren Wachstum und einer Rückkehr zu unserem Geschäftswachstum der Vorpandemiezeit aus. Wir sind aber auch gerüstet, ein höheres Potenzial auszuschöpfen, wenn sich die Rahmenbedingungen für unsere Kunden, die Verkehrsbetriebe, deutlich verbessern.
Eine Zeitenwende steht immer auch für den Beginn von etwas Neuem. Wir wollen die neuen Chancen nutzen und bitten dafür um Ihr Vertrauen!
Herzlichst
Für den Vorstand
Dr. Jürgen Greschner Stv. Vorstandsvorsitzender Vertriebsvorstand
Die ausführlichen Lebensläufe der Vorstände sind auf der Internetseite des Unternehmens unter Investor Relations / Corporate Governance zu finden.
das Jahr 2022 markierte eine historische Zeitenwende und den größten Einschnitt in die weltwirtschaftliche Entwicklung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Während unsere Gesellschaft, Institutionen, Privatpersonen und Unternehmen noch die Folgen der Corona-Pandemie verkraften mussten, verschärfte der Ukraine-Krieg mit seinen weitreichenden Konsequenzen und die Zinsentwicklung die Krisen in der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland und weltweit hat sich preisbereinigt nur sehr moderat erhöht. Auch die kommenden Jahre werden herausfordernd. Wann sich die Unsicherheiten durch die aktuellen geopolitischen Spannungen in Europa und in der übrigen Welt normalisieren, kann aktuell nicht abgeschätzt werden. In unserer Funktion als Kontrollgremium der init SE haben wir uns mit den Auswirkungen für unser Unternehmen befasst.
Zusammen mit dem Vorstand haben wir auch über die Stabilisierung der Versorgungs- und Lieferketten für die Wertschöpfung in unseren operativen Einheiten beraten. Heute können wir feststellen, dass es bislang gelungen ist, durch eine vorausschauende Bevorratung und eine auf mehrere Säulen gestützte Beschaffungspolitik, trotz gestiegener Preise, Disruptionen zu vermeiden. Die Lieferkettenproblematik ist aktuell auf dem Wege der Entspannung. Der init-Konzern ist sehr gut auch durch diese Krise gekommen und hat die gesetzten Ziele erreichen und teilweise sogar übertreffen können. Wir konnten im letzten Jahr einen historischen Rekord des Auftragseingangs erzielen. Die Entwicklungskosten wurden, soweit nach den internationalen Rechnungslegungsstandards erforderlich, aktiviert. Das Ergebnis liegt durch eine erhebliche Ausweitung des Nachliefer- und Ersatzteilgeschäfts - trotz zum Teil erheblicher Preiserhöhungen unserer Lieferanten - signifikant
über dem Vorjahr. Diese Entwicklung des Ergebnisses lag leicht über dem oberen Ende der von uns prognostizierten Bandbreite.
Es ist uns gemeinsam gelungen, nicht nur die vielfachen, neuen Herausforderungen auf der Beschaffungs- wie auch auf der Vertriebsseite zu meistern, sondern durch Investitionen in Forschung und Entwicklung auch die Weichen für eine weitere positive Entwicklung unseres Unternehmens in der Zukunft zu stellen. So sehen wir den init-Konzern gut gerüstet, um von den weiterhin hohen Wachstumspotenzialen bei der weltweit verstärkten Digitalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der Umstellung der Fahrzeugflotten auf Elektromobilität profitieren zu können.
Unsere Mitarbeitenden haben mit großer Zielstrebigkeit, hohem Engagement und außergewöhnlicher Flexibilität die sich neu stellenden Herausforderungen gemeistert. Dafür möchte ich ihnen auch an dieser Stelle den Dank des Aufsichtsrats aussprechen. Weiterhin ist es unser Bestreben, den hohen Qualitätsstandard beizubehalten. Die Rekrutierung von Personal wird jedoch immer schwieriger.
Im Folgenden möchte ich Ihnen über die personellen Veränderungen berichten und wie der Aufsichtsrat seine Aufgaben erfüllt und den Vorstand bei seiner Tätigkeit beraten und diesen überwacht hat.
Eine Veränderung gab es bei der turnusgemäßen Wahl des Aufsichtsrats. Drs. Hans Rat kandidierte in der Hauptversammlung 2022 nicht mehr als Aufsichtsrat. Er gehörte seit 2012 dem Aufsichtsrat der init SE an und hat in dieser Zeit unsere Gesellschaft maßgeblich mit seinen Kenntnissen und seinem Wissensschatz über Regionen und
Märkte unterstützt. Als Generalsekretär des Internationalen Verbandes für öffentliches Verkehrswesen (UITP) erwarb er sich weltweit hohe Anerkennung und wurde für seine Verdienste 2012 zum Ehrengeneralsekretär ernannt. Durch seine internationalen Kontakte konnte er für init oft bei der Gestaltung von marktübergreifenden Lösungsansätzen mitwirken und so den Wachstumskurs unseres Konzerns mitprägen. In seiner Zeit als Aufsichtsrat hat sich der Umsatz der Gesellschaft nahezu verdoppelt. Der Aufsichtsrat dankt Hans Rat für seine Arbeit. Wir freuen uns, dass er uns auch in Zukunft mit seiner Expertise beratend zur Seite stehen wird.
Zu seinem Nachfolger im Aufsichtsrat bestimmte die Hauptversammlung mit Dipl.-Ing. Andreas Thun einen erfahrenen Unternehmer. Der ehemalige Geschäftsführer und Gründungs-Gesellschafter der iris GmbH infrared & intelligent sensors (iris-GmbH) kennt init seit Jahrzehnten als Geschäftspartner und realisierte mit ihr zusammen international eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten zur automatischen Fahrgastzählung. Darüber hinaus verfügt er im Markt für Infrarotsensoren über ein umfangreiches Netzwerk und ist seit seinem Ausscheiden bei der iris-GmbH im September 2020 in längerfristigen Forschungsprojekten auf dem Gebiet der Automatisierung des ÖPNV engagiert. Durch seine technischen und unternehmerischen Erfahrungen ergänzt Herr Thun hervorragend das Kompetenzprofil des Aufsichtsrates der init SE für das Gesamtgremium.
Das Finanzvorstandsmitglied der init innovation in traffic systems SE, Jennifer Bodenseh, hat das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen zum 30. Juni 2022 verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Wir danken Frau Bodenseh für ihre langjährige Tätigkeit und Ihr Engagement für init. Jennifer Bodenseh ist in ihrer Funktion als Finanzvorstandsmitglied mitverantwortlich, dass init in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf positive Geschäftsjahre zurückblickt.
Das neue Finanzvorstandsmitglied, Dr. Marco Ferber, übernahm mit Wirkung zum 1. März 2023 diese Position. Dr. Marco Ferber verfügt über umfangreiche Erfahrung in der kaufmännischen und strategischen Führung internationaler börsennotierter Unternehmen. Der promovierte Diplom-Kaufmann war als Prokurist für das Corporate Accounting, das Performance- und Risiko-Controlling sowie den Bereich Steuern des Bilfinger-Konzerns verantwortlich. Davor war der Finanzfachmann in verschiedenen Führungsaufgaben im In- und Ausland bei der Thomas Cook Group erfolgreich, u. a. als Managing Director einer großen Landesgesellschaft. Seine Laufbahn begann Dr. Ferber im Januar 2000 als Berater bei McKinsey & Company, Inc. Mit seiner Erfahrung im Finance-Bereich bringt Dr. Ferber die richtigen Voraussetzungen für ein global agierendes Unternehmen wie init mit. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der Aufsichtsrat der init SE hat sich im vergangenen Jahr zur Erfüllung seiner Aufgabe, den Vorstand zu beraten und seine Geschäftsführung zu überwachen, regelmäßig, zeitnah und umfassend durch den Vorstand informieren lassen. Dies erfolgte durch mündliche und schriftliche Berichte. Die Unterrichtungen und Diskussionen in den Aufsichtsratssitzungen betrafen alle wichtigen, die Gesellschaft und den Geschäftsverlauf betreffenden Sachverhalte und Maßnahmen. Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand auch aktiv bei Akquisitionen, durch Beiratstätigkeiten und bei organisatorischen Fragen.
Der Aufsichtsrat hat sich in der letzten Aufsichtsratssitzung rückblickend auf das Jahr 2022 in einer Selbstevaluation einer Effizienzprüfung unterzogen. Zentrale Punkte waren Organisationsfragen, Informationen an den Aufsichtsrat, personelle Fragen und das Selbstverständnis der Aufsichtsratsmitglieder. Der Aufsichtsrat hat an Aus- bzw. Fortbildungs-
maßnahmen eigenverantwortlich und mit Unterstützung der init teilgenommen.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie in Einzelfragen auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats standen während des gesamten Geschäftsjahres mit dem Vorstand in ständigem, engem Kontakt. Darüber hinaus erfolgte ad-hoc eine Unterrichtung, wenn berichtsrelevante Vorgänge anstanden. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat die Aufsichtsratsmitglieder zwischen den Sitzungen zeitnah schriftlich und mündlich über Gespräche mit dem Vorstand und dessen Berichte informiert. Alle Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Bestimmungen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderten, wurden stets rechtzeitig beraten und zur Beschlussfassung vorgelegt.
Die Sitzungen werden mindestens quartalsweise einberufen. In 2022 fanden insgesamt sechs Aufsichtsratssitzungen in Präsenz statt, davon vier reguläre, eine außerordentliche und eine konstituierende Sitzung. Die Aufsichtsratsmitglieder waren an allen Sitzungen vollständig anwesend. Der Aufsichtsrat tagte fünf Mal ohne den Vorstand.
Der Prüfungsausschuss kam im Berichtsjahr zu sieben Präsenzsitzungen zusammen. Alle Prüfungsausschussmitglieder waren vollständig anwesend.
Der Aufsichtsratsvorsitzende führte im Berichtsjahr zwei Gespräche mit dem Betriebsrat über Themen, die für das Personal von wesentlicher Relevanz sind.
Der Aufsichtsrat hat seit dem 1. Oktober 2021 einen Prüfungsausschuss. Dieser bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über Jahres- und Konzernabschluss, Halbjahresfinanzbericht sowie unterjährige Quartalsmitteilungen, den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers und die Vereinbarung mit dem Abschlussprüfer vor. Des Weiteren ist der Prüfungsausschuss für die Neuausschreibung der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses verantwortlich. Ferner überwacht der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, befasst sich mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen und beurteilt die Qualität der Abschlussprüfung in dem er das Prüfungsrisiko, die Prüfungsstrategie und –planung einschätzt und die Prüfungsergebnisse diskutiert. Er berät und überwacht den Vorstand in Fragen der Rechnungslegung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie der Compliance und Nachhaltigkeit. Er achtet insbesondere darauf, dass der Vorstand soziale und ökologische Überlegungen bei seiner Strategie verankert. Der Prüfungsausschuss hat den Gesamtaufsichtsrat im Berichtsjahr in seiner Arbeit effektiv unterstützt und ihm über seine Vorarbeit zu den festgelegten Themen, in der nachfolgenden Sitzung berichtet.
Auf Basis der Berichte des Vorstands wurden in den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig die wirtschaftliche Lage einschließlich Wirtschafts- und Liquiditätsplanung, die Auftragseingänge, der Auftragsbestand, latente Risiken, Compliance-Themen, internes Kontrollsystem, Nachhaltigkeit, Rechtsstreitigkeiten, wesentliche Geschäftsvorgänge, Projekte von besonderer Bedeutung, Tochtergesellschaften sowie die mittel- und langfristige Konzernstrategie einschließlich Organisationsfragen sowie Personalplanung und - entwicklung besprochen. Zentrale Punkte waren neben der Unternehmensstrategie die Beschaffungsproblematik im Einkaufsbereich; insbesondere die Auswirkungen auf die Auftrags-, Ertrags- und Finanzlage sowie der sich hieraus ergebende Handlungsbedarf und die Personalrekrutierung. Auch hat der Aufsichtsrat am 7. Dezember 2022 der Verlängerung eines langfristigen Mietvertrags über ein Bürogebäude zwischen der Dr. Gottfried Greschner GmbH & Co.
Vermögens-Verwaltungs KG und Eila Greschner als Vermieterin und der init SE als Mieterin zugestimmt. An diesem Beschluss hat das Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. (FH) Christina Greschner (Tochter des Vorstandsvorsitzenden) nicht mitgewirkt. Der Nachtrag wurde am 20. Dezember 2022 unterzeichnet und trat mit Wirkung zum 1. Januar 2023 in Kraft.
Außerdem bildeten im Geschäftsjahr 2022 folgende Themen besondere Schwerpunkte:
Vorschlag Beschluss des Vergütungsberichts gemäß § 162 AktG
Anpassung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß der Fassung vom 16. Dezember 2019
Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der init innovation in traffic systems SE zum 31. Dezember 2022 wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde gem. § 117 WpHG auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.
Alle genannten Dokumente sind von der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, die durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer der init innovation in traffic systems SE sowie zum Konzernabschlussprüfer gewählt wurde, geprüft worden und erhielten jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. JahresBericht des Aufsichtsrats
abschluss, zusammengefasster Lagebericht, Konzernabschluss sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats rechtzeitig vorgelegen.
Jahresabschluss, zusammengefasster Lagebericht und Konzernabschluss sowie die Bestätigungsvermerke und Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden in der Prüfungsausschusssitzung vom 27. März 2023 mit dem gesamten Aufsichtsrat, mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer eingehend besprochen. Die verantwortlichen Prüfer berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung, insbesondere auch über die wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters). Diese umfassten für den Konzern der init SE die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts, die Bewertung der Vorratsbestände und die Umsatzrealisierung aus Projektgeschäften sowie für den Einzelabschluss der init SE die HGB Beteiligungsbewertung. Ferner berichtete der Abschlussprüfer über das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem, bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, über Leistungen, die zusätzlich zur Abschlussprüfung erbracht wurden sowie über ihre Unabhängigkeit im Sinne der gesetzlichen Regelungen. Fragen aus dem Kreis der Prüfungsausschuss- und Aufsichtsratsmitglieder wurden ausführlich beantwortet. Der Prüfungsausschuss kam auf dieser Grundlage und aufgrund seiner eigenen Prüfung zu dem Ergebnis, dass das angewandte Prüfungsverfahren angemessen und sachgerecht war und dass die in den Abschlüssen enthaltenen Zahlen- und Rechenwerke hinreichend geprüft wurden und stimmig sind. Es bestanden keine Einwände. Der Aufsichtsrat stimmt daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der init innovation in traffic systems SE und der Konzernabschluss der init Gruppe wurden gebilligt; der Jahresabschluss der init innovation in traffic systems SE ist damit festgestellt.
Der Vorstand hat dem Prüfungsausschuss seinen Vorschlag zur Gewinnverwendung vorgelegt. Er sieht vor, der Hauptversammlung am 25. Mai 2023 folgende Verwendung des Bilanzgewinns der init SE in Höhe von Euro 33.186.897,12 zu empfehlen: Ausschüttung einer Dividende von 60 Cent sowie einer zusätzlichen einmaligen Sonderdividende von 10 Cent anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums je dividendenberechtigter Stückaktie Der verbleibende Betrag soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Diesem Vorschlag schloss sich der Aufsichtsrat an.
Die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, prüfte als Abschlussprüfer auch den vom Vorstand nach § 312 Aktiengesetz vorsorglich erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ("Abhängigkeitsbericht"). Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Prüfungsausschuss hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und das Ergebnis der Prüfung dieses Berichts durch den Abschlussprüfer zur Kenntnis genommen, beide Berichte geprüft und beide Ergebnisse mit dem Abschlussprüfer besprochen. Dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer schließt sich der Prüfungsausschuss an. Nach dem abschließenden Ergebnis der Erörterungen und der eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Prüfungsausschuss und dessen Bericht an den Aufsichtsrat, ist der Aufsichtsrat der Ansicht, dass die Feststellungen des Vorstands zutreffend sind und daher keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Ende des Berichts zu erheben sind.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 28. März 2023 ferner den Bericht des Aufsichtsrats beschlossen.
Der Aufsichtsrat befasste sich aktiv mit der Umsetzung und Überwachung der Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodexes. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 18. Mai 2022 gemeinsam eine aktualisierte Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG abgegeben und diese den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.
Über die Corporate Governance bei init berichtet der Vorstand und der Aufsichtsrat in der Erklärung zur Unternehmensführung in diesem Geschäftsbericht. Sollten sich Änderungen in der Erklärung zum Corporate Governance Kodex während des Geschäftsjahresverlaufs ergeben, so wird diese gemeinsam durch Aufsichtsrat und Vorstand unverzüglich aktualisiert und allen Aktionärinnen und Aktionären auf der Internetseite der init zur Verfügung gestellt.
Die Bestimmung der für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten relevanten Aspekte erfolgte im Jahr 2017 anhand einer grundsätzlichen Wesentlichkeitsanalyse unter Beteiligung des Vorstands. Nach einer erneuten Analyse im Geschäftsjahr 2021 wurden die Themen in sich ergänzt, neu strukturiert und neue Aspekte hinzugefügt. Die bestehenden sowie neuen Themenfelder sind in die Rubriken "Environment",
"Social" oder "Governance" eingeteilt und werden jährlich aktualisiert.
Das Themenfeld "Taxonomieverordnung" bezieht sich auf die EU-Taxonomieverordnung 2020/852 vom 18. Juni 2020 sowie der zugehörigen "Delegated Acts" mit letzter Aktualisierung am am 15. Juli 2022, die das ökologisch nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen sicherstellen soll. Im ersten Schritt wurde der Anteil der taxonomiefähigen Aktivitäten der init identifiziert und eine Analyse der Wirtschaftstätigkeiten erstellt. Im zweiten Schritt wird die Taxonomiekonformität der Aktivitäten geprüft. Dieses Themenfeld wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat haben den nach § 315b HGB zu erstellenden gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht 2022 (ESG-Bericht) gemäß § 171 Abs.1 AktG geprüft, in Zweifelsfällen haben uns externe Berater unterstützt. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser die bestehenden Anforderungen erfüllt und keine Einwendungen zu erheben sind. Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht (ESG-Bericht) ist auf der Internetseite unter der Rubrik Finanzberichte der init SE zu finden.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeitenden sowie dem Vorstand für ihren persönlichen Beitrag im Geschäftsjahr 2022. Unser Dank gilt ebenfalls den Aktionären, Kunden und Geschäftspartnern für ihr Vertrauen.
Karlsruhe, 28. März 2023 Für den Aufsichtsrat
Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Rühlig Vorsitzender
Die Lebensläufe, das Kompetenzprofil sowie die Geschäftsordnung der Aufsichtsräte sind auf der Internetseite des Unternehmens unter Investor Relations / Corporate Governance zu finden.
In dieser Erklärung zur Unternehmensführung (zugleich Corporate Governance Bericht) berichtet init über die Prinzipien der Unternehmensführung und zur Corporate Governance. Sie beinhaltet die Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex, Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie wesentlicher Corporate Governance Strukturen.
Mit der Erklärung zum Corporate Governance Kodex sowie der Erklärung zur Unternehmensführung möchte init die in Deutschland geltenden Grundsätze sowie Empfehlungen und Anregungen guter und verantwortungsbewusster Unternehmensführung und wie sie von init gelebt werden transparent und nachvollziehbar darstellen und somit das Vertrauen der Aktionäre in das Unternehmen stärken.
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft erklären gemäß § 161 AktG jährlich, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewandt wurden oder werden. Die Entsprechenserklärungen zum DCGK sind für die Dauer von fünf Jahren auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich. Seit der Einführung des DCGK 2002 entspricht unsere Gesellschaft regelmäßig fast allen Empfehlungen.
Vorstand und Aufsichtsrat der init haben die letzte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG am 18. Mai 2022 abgegeben. Die nachfolgende Erklärung bezieht sich auf die Kodex-Fassung vom 16. Dezember 2019, die am 20. März 2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Aufgrund der Größe des Unternehmens sowie firmenspezifischer Besonderheiten erklären Vorstand und Aufsichtsrat, dass den Empfehlungen mit den folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:
Der Vorstand soll grundsätzlich eine gemischte Altersstruktur haben. Es wurden bewusst keine konkreten Ziele in Bezug auf das Alter einzelner oder aller Vorstandsmitglieder festgelegt, da dies den Aufsichtsrat in seiner Auswahl geeigneter Vorstandsmitglieder pauschal einschränken würde. init ist in einem Markt tätig, der Flexibilität, besondere Fachkenntnisse und langjährige Expertise erfordert.
Die für die Wahl in den Aufsichtsrat vorgesehenen Personen sollen aufgrund ihrer fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen, ihrer Integrität, ihres ethischen Handelns, Unabhängigkeit und Persönlichkeit die Gewähr bieten, dass sie die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international führenden Technologieunternehmen für den Mobilitätssektor verantwortlich wahrnehmen können. Der Aufsichtsrat der init ist überzeugt, dass eine starre Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat unabhängig von einer individuellen Betrachtung der jeweiligen Aufsichtsratsmitglieder kein geeignetes Mittel zur weiteren Verbesserung und Professionalisierung der Arbeit des Aufsichtsrats ist. Stattdessen sollen eine flexible Zusammensetzung des Aufsichtsrats mit unterschiedlicher Zugehörigkeitsdauer und Erfahrung und die praktische Berücksichtigung einer gemischten Altersstruktur im Rahmen der Kandidatensuche dem Interesse des Unternehmens besser gerecht werden. Schließlich veröffentlicht die Gesellschaft bereits seit geraumer Zeit die Zugehörigkeitsdauer der jeweiligen Mitglieder im Aufsichtsrat und ermöglicht es so den Aktionären, selbst über die individuelle Angemessenheit einer Wiederwahl eines Mitglieds des Aufsichtsrats zu entscheiden.
Der Aufsichtsrat der init besteht aus vier Mitgliedern. Frau Christina Greschner ist eine nahe Familienangehörige des Vorstandsvorsitzenden und Andreas Thun unterhält eine wesentliche geschäftliche Beziehung zu einem von der Gesellschaft abhängigen Unternehmen. Ulrich Sieg und Hans-Joachim Rühlig, Aufsichtsratsvorsitzender, sind beide unabhängig von der Gesellschaft.
Der Aufsichtsrat der init fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht gesetzlich eine andere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.
Da Herr Rühlig unabhängig von der Gesellschaft ist und er bei Stimmengleichheit eine zweite Stimme hat, kann der Gesamt-Aufsichtsrat der init weiterhin als unabhängig betrachtet werden.
Aufgrund der Aufsichtsratsgröße (vier Mitglieder) der init und der fachlichen Kenntnisse des Aufsichtsratsvorsitzenden, kann der Empfehlung, beide Vorsitze nicht in einer Person zu vereinen, nicht entsprochen werden.
Ein Nominierungsausschuss wurde aufgrund der spezifischen Gegebenheiten und der Aufsichtsratsgröße (vier Mitglieder) der init nicht gebildet.
G.1. Im Vergütungssystem soll insbesondere festgelegt werden, welche finanziellen und nichtfinanziellen Leistungskriterien für die Gewährung variabler Vergütungsbestandteile maßgeblich sind
Die Gewährung variabler Vergütungsbestandteile bestimmt sich nach finanziellen Kriterien, es werden keine nichtfinanziellen Leistungskriterien für die Gewährung variabler Vergütungsbestandteile festgelegt. Kriterien der Nachhaltigkeit sind schon durch das Produktportfolio der init und den Unternehmenszweck abgebildet.
G.7. Der Aufsichtsrat soll für das bevorstehende Geschäftsjahr für jedes Vorstandsmitglied für alle variablen Vergütungsbestandteile die Leistungskriterien festlegen, die sich - neben operativen - vor allem an strategischen Zielsetzungen orientieren sollen
Es ist die strategische Zielsetzung des Unternehmens im langjährigen Durchschnitt ein Umsatzwachstum von 10-15 Prozent pro Jahr zu erzielen. Daneben sollen sowohl das absolute als auch das relative EBIT kontinuierlich gesteigert werden. Die angestrebte Mindest-EBIT-Rate ist 10 Prozent. Der Aktienkurs soll angemessen gesteigert werden. Eine Fokussierung auf diese Zielsetzungen werden durch die Regelungen bzgl. der Leistungskriterien zur Ermittlung der variablen Vergütungsbestandteile erreicht. Die Regelungen gelten für die gesamte Vertragslaufzeit und werden nicht jährlich neu festgelegt. Die Leistungskriterien fußen auf der Ergebnisentwicklung der Gesellschaft (EBIT). Ein Umsatzwachstum von 10-15 Prozent im langjährigen Durchschnitt führt bei hier angenommenen konstanten EBIT-Marge (ceteris paribus) zu einer Steigerung des absoluten EBIT-Wertes und gemäß den Regelungen dann zu höheren variablen Vergütungsbestandteilen. Gleichermaßen ergeben Steigerungen des relativen EBIT bei angenommenen konstanten Umsatz (ceteris paribus) höhere variable Vergütungsbestandteile. Über die Ausschüttung von Aktien mit einer Haltefrist von 5 Jahren wird zudem eine Fokussierung auf die Höhe des Aktienkurses und eine langfristige Zielsetzung erreicht. Die Regelungen unterstützen somit das Erreichen der operativen und strategischen Zielsetzungen.
G.17 Bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder soll der höhere zeitliche Aufwand des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie des Vorsitzenden und der Mitglieder von Ausschüssen angemessen berücksichtigt werden
Der höhere zeitliche Aufwand des Aufsichtsratsvorsitzenden wurde bei der Vergütung angemessen berücksichtigt. Der höhere zeitliche Aufwand ist beim stellvertretenden Vorsitzenden im init Aufsichtsrat nicht gegeben.
Der Vorstand ist als Leitungsorgan der börsennotierten europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) an das Unternehmensinteresse gebunden und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmenswerts verpflichtet. Er führt die Geschäfte des Unternehmens und ist im Rahmen der aktienrechtlichen Vorschriften an das Interesse und die geschäftspolitischen Grundsätze des Unternehmens gebunden. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle wesentlichen Fragen der Geschäftsentwicklung sowie Risiken und stimmt mit ihm die Unternehmensstrategie ab. Darüber hinaus sorgt er dafür, dass Rechtsvorschriften, behördliche Regelungen und unternehmensinterne Richtlinien eingehalten werden und wirkt zusammen mit dem Aufsichtsrat darauf hin, dass alle Mitarbeitenden im Konzern diese beachten.
Die Vorstände Dr. Gottfried Greschner, Dr. Jürgen Greschner, Matthias Kühn und Jennifer Bodenseh wurden mit Wirkung zum 1. April 2022 wieder zu Vorstandsmitgliedern der init SE bestellt.
Frau Jennifer Bodenseh, Finanzvorstand, hatte das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen bereits zum 30. Juni 2022 verlassen. Ihre Nachfolge, Dr. Marco Ferber, konnte zum 1. März 2023 bestellt werden. Zwischenzeitlich hatten die beiden Vorstände Jürgen Greschner (CSO) und Matthias Kühn (COO) die vormals von Frau Bodenseh wahrgenommenen Aufgabenbereiche im Management übernommen.
Der Vorstand der init besteht somit wieder aus vier Mitgliedern, die gemeinsam die Verantwortung für die Unternehmensleitung tragen. Als zentrale Aufgabe der Unternehmensleitung entwickelt er die strategische Ausrichtung des Unternehmens, sorgt für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Risiken der Geschäftstätigkeit mittels eines angemessenen internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems und achtet auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmung und der internen Richtlinien im Unternehmen. Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem umfassen auch ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetes Compliance Management System.
Der Vorstand ist sich bewusst, dass Sozial- und Umweltfaktoren den Unternehmenserfolg beeinflussen und berücksichtigt dies bei der Führung im Rahmen des Unternehmensinteresses. Er entscheidet außerdem über die Besetzung der Managementpositionen und legt für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest. Aspekte der Vielfalt (Diversity) werden bei der Auswahl angestrebt, jedoch steht die fachliche und persönliche Qualifikation der einzelnen Personen im Vordergrund.
Der Vorstand der init ist sehr stark auch im operativen Tagesgeschäft der jeweiligen Unternehmensbereiche tätig und leitet diese. Im Sinne einer verantwortungsvollen Unternehmensführung ist er damit sehr eng mit den wichtigsten Bezugsgruppen des Unternehmens, seinen Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden sowie seinen Aktionären und Investoren verbunden. Deshalb kann er sehr schnell und unmittelbar auf neue Situationen reagieren.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind in der Geschäftsordnung des Vorstandes Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrates festgelegt. Geschäfte mit nahestehenden Personen bedürfen darüber hinaus unter Umständen von Gesetzes wegen der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates. Überwachung und Beratung umfassen insbesondere auch Nachhaltigkeitsfragen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende wird vom Aufsichtsrat aus seiner Mitte gewählt. Er koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat und nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr.
Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, die Festlegung ihrer Zahl im Rahmen gesetzlicher und satzungsmäßiger Vorgaben sowie der Zielgröße für den Anteil von Frauen im Vorstand verantwortlich.
Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung innerhalb des Vorstands. Bei der Sichtung von Kandidaten und Kandidatinnen für eine Vorstandsposition stellen deren fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, überzeugende Führungsqualitäten, bisherige Leistungen sowie Kenntnisse über den Markt und das Unternehmen aus Sicht des Aufsichtsrats die grundlegenden Eignungskriterien dar. Im Rahmen der Abwägung, welche Persönlichkeit den Vorstand als Gremium am besten ergänzen würde, achtet der Aufsichtsrat auch auf Vielfalt (Diversity). Unter Vielfalt als Entscheidungsgesichtspunkt versteht der Aufsichtsrat insbesondere unterschiedliche, sich gegenseitig ergänzende Profile, Berufs- und Lebenserfahrungen, auch im internationalen Bereich sowie eine angemessene Vertretung der Geschlechter. Im Rahmen seiner Entscheidung berücksichtigt der Aufsichtsrat auch nachfolgende Aspekte:
Ein Mitglied des Vorstands soll eine technische Ausbildung haben
Ein Mitglied des Vorstands soll eine betriebswirtschaftliche Ausbildung haben
Die unterschiedlichen Berufs-, Bildungs- und Lebenserfahrungen der Vorstandsmitglieder ergänzen sich gegenseitig. Der Vorstand soll grundsätzlich eine gemischte Altersstruktur haben. Es wurden bewusst keine konkreten Ziele in Bezug auf das Alter einzelner oder aller Vorstandsmitglieder festgelegt, da dies den Aufsichtsrat in seiner Auswahl geeigneter Vorstandsmitglieder pauschal einschränken würde. init ist in einem Markt tätig, der Flexibilität, besondere Fachkenntnisse und langjährige Expertise erfordert.
Die Zusammensetzung des Vorstands zum 1. März 2023 entspricht nach Einschätzung des Aufsichtsrats dem Diversitätskonzept in allen Punkten bis auf den Frauenanteil im Vorstand. Bei der Neubesetzung der Position des Finanzvorstands sind neben der fachlichen Qualifikation insbesondere eine tiefgehende Expertise im Projektgeschäft sowie entsprechende Branchenkenntnisse erforderlich. Trotz intensiver Suche in der zur Verfügung stehenden Zeit, gelang es nicht, hierfür eine geeignete Kandidatin zu finden.
Bei init setzt sich der Aufsichtsrat ausschließlich aus Vertretern der Aktionäre und satzungsgemäß aus vier Personen zusammen. Diese sind für ein Jahr bestellt. Der Aufsichtsrat hat in seiner Gesamtheit ein Kompetenzprofil erstellt, das eine qualifizierte Aufsicht und sachkundige Beratung des Vorstands der init sicherstellt. Jedes Aufsichtsratsmitglied achtet außerdem darauf, dass ihm für die
Wahrnehmung seiner Aufgaben genügend Zeit zur Verfügung steht.
Der Aufsichtsrat der init besteht aus vier Mitgliedern. Christina Greschner ist eine nahe Familienangehörige des Vorstandsvorsitzenden und Andreas Thun unterhält eine wesentliche geschäftliche Beziehung zu einem von der Gesellschaft abhängigen Unternehmen. Ulrich Sieg und Hans-Joachim Rühlig, Aufsichtsratsvorsitzender, sind beide unabhängig von der Gesellschaft.
Der Aufsichtsrat der init fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht gesetzlich eine andere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Da Herr Rühlig unabhängig von der Gesellschaft ist und ihm bei Stimmengleichheit eine zweite Stimme zur Verfügung steht, kann der Gesamt-Aufsichtsrat der init weiterhin als unabhängig betrachtet werden.
Die für die Wahl in den Aufsichtsrat vorgesehenen Personen sollen aufgrund ihrer fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen, ihrer Integrität, ihres ethischen Handelns, Unabhängigkeit und Persönlichkeit die Gewähr bieten, dass sie die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international führenden Technologieunternehmen für den Mobilitätssektor verantwortlich wahrnehmen können. Der Aufsichtsrat der init ist überzeugt, dass eine starre Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat unabhängig von einer individuellen Betrachtung der jeweiligen Aufsichtsratsmitglieder kein geeignetes Mittel zur weiteren Verbesserung und Professionalisierung der Arbeit des Aufsichtsrats ist. Stattdessen sollen eine flexible Zusammensetzung des Aufsichtsrats mit unterschiedlicher Zugehörigkeitsdauer und Erfahrung und die praktische Berücksichtigung einer gemischten Altersstruktur im Rahmen der Kandidatensuche dem Interesse des Unternehmens besser gerecht werden. Schließlich veröffentlicht die Gesellschaft bereits seit geraumer Zeit die Zugehörigkeitsdauer der jeweiligen Mitglieder im Aufsichtsrat und ermöglicht es so den Aktionären, selbst über die individuelle Angemessenheit einer Wiederwahl eines Mitglieds des Aufsichtsrats zu entscheiden.
Ebenso werden bei der Besetzung des Aufsichtsrats potentielle Interessenkonflikte, Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder sowie Vielfalt (Diversity) angemessen berücksichtigt. Bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung werden die persönlichen und die geschäftlichen Beziehungen eines jeden Kandidaten zum Unternehmen, den Organen der Gesellschaft und einem wesentlich an der Gesellschaft beteiligten Aktionär offengelegt. Dem Kandidatenvorschlag ist ein ausführlicher Lebenslauf beigefügt. Der Aufsichtsrat hat ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeitet, das auch bei Vorschlägen an die Hauptversammlung Berücksichtigung findet und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht ist.
Der Aufsichtsrat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben, die ebenso auf der Internetseite der Gesellschaft zu finden ist. Er trifft sich in regelmäßigen Sitzungen, mindestens ein Mal im Quartal und beschließt, sofern nichts Anderes vorgeschrieben, mit einfacher Stimmenmehrheit. Eine schriftliche per Telefax, E-Mail, telefonische oder mittels elektronischer oder durch eine Kombination der vorgenannten Kommunikationsmittel erfolgende Beschlussfassung des Aufsichtsrats ist laut Satzung der init zulässig. Die nähere Form der Beschlussfassung bestimmt der Vorsitzende. Über Beschlüsse, die außerhalb von Sitzungen gefasst werden, erstellt der Aufsichtsratsvorsitzende ein schriftliches Protokoll.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen erforderliche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich und mit Unterstützung der init wahr. Außerdem führt der Aufsichtsrat regelmäßig eine Effizienzprüfung in Form einer Selbstbeurteilung anhand eines ausführlichen
Leitfadens durch. Dabei werden insbesondere die Bereiche Organisation, Informationsversorgung, personelle Fragen und das Selbstverständnis angesprochen.
Einzelheiten der Arbeit der Aufsichtsratsmitglieder sowie deren Vorstellung finden sich im Kapitel "Bericht des Aufsichtsrats" dieses Geschäftsberichts.
Der Aufsichtsrat erfüllt in seiner derzeitigen Zusammensetzung die im Kompetenzprofil genannten Qualifikationserfordernisse.
| Anforderungen | Hans-Joachim Rühlig /* |
Ulrich Sieg | Christina Greschner* |
Andreas Thun |
|---|---|---|---|---|
| Kenntnisse im Mobilitätssektor | x | x | x | x |
| Mindestens ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung |
x | |||
| Mindestens ein Mitglied mit Sachverstand im Bereich Abschlussprüfungen |
x | x | ||
| Kenntnisse des internen Kontroll- und Risikomanagementsystem und von M&A |
x | |||
| Kenntnisse auf dem Gebiet der Corporate Governance und des deutschen Aktienrechts |
x | x | ||
| Ein Mitglied mit Sachverstand im Bereich Personal | x | x | x | x |
| Ein Mitglied mit Kenntnissen von Regionen und Märkten, in denen die init SE maßgeblich ihr Geschäft betreibt oder neu anbahnen will |
x | x | x | |
| Ein Mitglied mit Erfahrung im Bereich Technologie (einschließlich Informationstechnologie und Digitalisierung) |
x | x | ||
| Ein Mitglied mit Kenntnissen zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen |
x | x | x | x |
| Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder | x*** | x |
* Mitglied des Prüfungsausschusses
** Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses
***Da Herr Rühlig unabhängig von der Gesellschaft ist und er bei Stimmengleichheit über eine zweite Stimme verfügt, kann der Gesamt-Aufsichtsrat der init weiterhin als unabhängig betrachtet werden.
Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über Jahres- und Konzernabschluss, Halbjahresfinanzbericht sowie unterjährige Quartalsmitteilungen, die Nachhaltigkeitsberichtserstattung, den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers und die Vereinbarung mit dem Abschlussprüfer vor. Des Weiteren ist der Prüfungsausschuss für die Neuausschreibung der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses verantwortlich. Ferner überwacht der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, befasst sich mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen und beurteilt die Qualität der Abschlussprüfung in dem er das Prüfungsrisiko, die Prüfungsstrategie und –planung einschätzt und die Prüfungsergebnisse diskutiert. Er berät und überwacht den Vorstand in Fragen der Rechnungslegung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, der Compliance sowie der Nachhaltigkeit und tauscht sich im Rahmen der Vorbereitung zur Prüfung regelmäßig auch ohne den Vorstand mit dem Abschlussprüfer aus. Der Prüfungsausschuss unterstützt den Gesamtaufsichtsrat in seiner Arbeit und berichtet ihm über seine Vorarbeit zu den festgelegten Themen, in der nachfolgenden Sitzung.
Ein Mitglied des Prüfungsausschusses muss über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung – besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und interner Kontroll- und Risikomanagementsysteme - und mindestens ein weiteres Mitglied über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung – besondere Kenntnisse in der Abschlussprüfung - verfügen. Zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung gehören auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung. Der Prüfungsausschuss in seiner aktuellen Zusammensetzung erfüllt diese Anforderungen. Hans-Joachim Rühlig, als Vorsitzender des Prüfungsausschusses verfügt aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Finanzvorstand bei einem
international tätigen Unternehmen über die geforderten Kenntnisse und Erfahrungen auf allen Gebieten. Christina Greschner hat den durch die Deutsche Börse AG zertifizierten Lehrgang mit anschließender Prüfung zum "Fachaufsichtsrat im Prüfungsausschuss" abgelegt und verfügt dadurch über die erforderlichen Kenntnisse in der Abschlussprüfung. Zusätzlich qualifiziert sie dieser Lehrgang innerhalb des Prüfungsausschusses für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, für die sie mit verantwortlich ist. Dabei kommen ihr außerdem ihre umfangreichen Kenntnisse des init-Konzerns zu Gute, die sie durch diverse Führungspositionen im init-Konzern erworben hat.
Aufsichtsrat und Vorstand der init arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Sie verfolgen bei ihren Entscheidungen weder persönliche Interessen, noch nutzen sie Geschäftschancen für sich, die dem Unternehmen zustehen. Vorstandsmitglieder unterliegen während ihrer Tätigkeit einem umfassenden Wettbewerbsverbot.
Das dualistische Führungssystem ist ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts, den europäischen Gesetzesbestimmungen und der Satzung. Es weist dem Vorstand die Leitung und dem Aufsichtsrat die Kontrolle des Unternehmens zu. Beide Organe sind verpflichtet, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Diese Prinzipien verlangen Legalität sowie ethisch fundiertes, eigenverantwortliches Verhalten.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensführung, insbesondere der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements, der Compliance und Nachhaltigkeit.
Der Aufsichtsratsvorsitzende wird über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich durch den Vorstandsvorsitzenden unterrichtet und steht mit diesem zwischen den Sitzungen in regem Kontakt.
Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand. Der Aufsichtsratsvorsitzende ruft, falls erforderlich, eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung ein.
Bei der jährlich stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung nehmen Aktionäre ihre Rechte, im Besonderen ihr Informationsrecht, wahr und üben ihre Stimmrechte aus. Sie entscheidet über alle ihr durch das Gesetz zugewiesenen Aufgaben, insbesondere über die Gewinnverwendung, Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates, über die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Abschlussprüfers. Außerdem beschließt die Hauptversammlung mit beratendem Charakter über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder, über die konkrete Vergütung des Aufsichtsrats und mit empfehlendem Charakter über die Billigung des Vergütungsberichts für das vorausgegangene Geschäftsjahr.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich für eine Hauptversammlung in Präsenz am 25. Mai 2023 in Karlsruhe entschieden, sofern keine außerordentlichen Ereignisse eine kurzfristige Anpassung erfordern. Wir möchten nach drei Jahren virtueller Umsetzung im aktuellen Jahr den Aktionären den persönlichen Kontakt ermöglichen.
Den Aktionären wird auf der Hauptversammlung die Möglichkeit gegeben, das Wort zu Gegenständen der Tagesordnung zu ergreifen und sachbezogene Fragen und Anträge zu stellen. Die Anteilseigner haben die Möglichkeit, ihre Stimmrechte während der Hauptversammlung persönlich, durch einen Bevollmächtigten oder über einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der init auszuüben. Jede Aktie gewährt dabei eine Stimme. Zur Vorbereitung der Aktionäre auf die Hauptversammlung stehen die Einladung, Tagesordnung sowie weitere Informationen zur Hauptversammlung auf der Internetseite der Gesellschaft zur Verfügung. Die Abstimmungsergebnisse werden direkt im Anschluss an die Hauptversammlung ebenfalls dort veröffentlicht. Die Einladung zur Hauptversammlung wird den Aktionären im In- und Ausland über ihre Depotbanken übermittelt.
Die jährliche Hauptversammlung der init findet grundsätzlich innerhalb der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt in der Regel den Vorsitz in der Hauptversammlung. Er bestimmt die Reihenfolge der Gegenstände der Tagesordnung sowie Art und Form der Abstimmung. Der Vorsitzende ist ermächtigt, das Frage- und Rederecht in der Präsenzveranstaltung für den ganzen Hauptversammlungsverlauf, für einzelne Tagesordnungspunkte oder/und für einzelne Redner angemessen zu beschränken.
Eine einheitliche, umfassende und zeitnahe Information ist für init selbstverständlich. Aus diesem Grund werden Aktionäre, Investoren, Analysten, Journalisten und die interessierte Öffentlichkeit über Pressemitteilungen, Kapitalmarktinformationen, Geschäftsberichte und Halbjahresfinanzberichte sowie Quartalsmitteilungen in deutscher und englischer Sprache transparent und unverzüglich über die Entwicklung der Gesellschaft im jeweiligen Geschäftsjahr informiert.
Der Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die verpflichtenden unterjährigen Finanzinformationen sind innerhalb
45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich.
Aufsichtsrat und Vorstand berichten jährlich in der Erklärung zur Unternehmensführung über die Corporate Governance der Gesellschaft. Auch die Erklärungen der vergangenen fünf Jahre sind auf der Internetseite zugänglich.
Mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Dokumente sind alle Informationen auch auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich und können dort jederzeit abgerufen werden. Darüber hinaus steht das Investor Relations Team in regelmäßigem Dialog mit den Kapitalmarktteilnehmern. Des Weiteren finden Aktionäre und die Öffentlichkeit auf der Internetseite Informationen über die Organisationsstruktur der init sowie über die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Alle wesentlichen Termine werden dort auch in einem Finanzkalender zusammengefasst.
Compliance ist bei init ein fester Bestandteil der unternehmerischen Wertvorstellungen. Mit unseren konzernweit geltenden Verhaltensregeln möchten wir unsere Mitarbeitenden, unser Unternehmen sowie unsere Kunden und Geschäftspartner schützen.
In unseren Ethischen Leitlinien haben wir alle maßgeblichen gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen an unsere Mitarbeitenden zusammengefasst. Sie geben konkrete Verhaltensregeln vor. Die Ethischen Leitlinien bilden den bindenden Verhaltenskodex für den gesamten init Konzern und gelten ausnahmslos für alle Mitarbeitenden – über Teams, Hierarchieebenen, Länder und alle Einzelgesellschaften unseres Unternehmens hinweg.
Die Ethischen Leitlinien können öffentlich auf unserer Website in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch aufgerufen werden. Mitarbeitende erhalten die Leitlinien bereits im Bewerbungsstadium oder spätestens bei Arbeitsantritt. Alle Mitarbeitenden werden regelmäßig, mindestens einmal jährlich über die Kommunikationsmedien Intranet, E-Mail oder im Rahmen eines Meetings über die Ethischen Leitlinien bei init informiert. Der Erhalt und die Kenntnisnahme werden von den Mitarbeitenden der Konzerngesellschaften schriftlich bestätigt. Ethische Leitlinien der init SE.
Mehr zu Sozialbelangen, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung findet sich in unserer gesonderten nichtfinanziellen Erklärung (ESG-Bericht). Diese Themenfelder zusammen mit Umwelt- und Mitarbeiterbelangen umfassen das Nachhaltigkeitsprogramm der init. ESG-Bericht der init.
Der Abschlussprüfer unterstützt den Aufsichtsrat und vorab den Prüfungsausschuss bei der Überwachung der Geschäftsführung, insbesondere bei Fragen der Rechnungslegung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie der Compliance und Nachhaltigkeit. Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers informiert den Kapitalmarkt über die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung.
Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der init werden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird gem. § 315a HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.
Nach der Aufstellung durch den Vorstand, werden der Jahres- und Konzernabschluss durch den Abschlussprüfer und den Prüfungsausschuss geprüft und anschließend vom Aufsichtsrat festgestellt bzw. gebilligt. Im Rahmen der Prüfung des Abschlusses berichtet der Abschlussprüfer unverzüglich dem Prüfungsausschuss über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die sich während der Abschlussprüfung ergeben. Außerdem wird dieser informiert, wenn bei Durchführung der
Abschlussprüfung Tatsachen festgestellt werden, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Kodex ergeben. Außerdem achtet der Prüfungsausschuss auf die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, befasst sich mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen und beurteilt regelmäßig die Qualität der Abschlussprüfung.
Nach einer vorausgegangenen Ausschreibung für das Mandat zur Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2022, hat die Hauptversammlung der init am 18. Mai 2022 auf Vorschlag des Aufsichtsrats beschlossen, die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 zu wählen.
Der Aufsichtsrat beschließt ein klares und verständliches System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder und bestimmt auf dessen Basis die konkrete Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder. Die Hauptversammlung beschließt mindestens alle vier Jahre grundsätzlich mit empfehlendem Charakter über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems.
Die Verträge der init SE Vorstandsmitglieder wurden mit einer Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen und endeten zum 31. März 2022. Im Zuge des Neuabschlusses der Vorstandsverträge zum 1. April 2022 wurde ein geändertes Vergütungssystem der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 vorgeschlagen und gebilligt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten eine Vergütung, die in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft steht. Sie wird durch Beschluss der Hauptversammlung festgesetzt. Der höhere zeitliche Aufwand des Aufsichtsratsvorsitzenden wurde bei der Vergütung angemessen berücksichtigt. Ein höherer zeitlicher Aufwand ist beim stellvertretenden Vorsitzenden nicht gegeben. Die Hauptversammlung beschließt mindestens alle vier Jahre grundsätzlich mit verbindlichem Charakter auch über die Billigung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat. Die init Hauptversammlung vom 18. Mai 2022 hat das geänderte Vergütungssystem des Aufsichtsrates gebilligt.
Vorstand und Aufsichtsrat erstellen jährlich nach den gesetzlichen Bestimmungen einen Vergütungsbericht. Über die Billigung des Vergütungsberichts für das jeweilige vorausgegangene Geschäftsjahr beschließt die Hauptversammlung jährlich mit empfehlendem Charakter.
Die Vergütungssysteme und der Vergütungsbericht beider Organe sowie der dazugehörige Vermerk des Abschlussprüfers sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter der Rubrik Hauptversammlung zu finden.
Der Vorstand achtet bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen auf Vielfalt und strebt dabei insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen an. Auch der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen des Unternehmens erforderlich ist, um sicherzustellen, dass künftig mehr geeignete Kandidatinnen zur Verfügung stehen.
Der Frauenanteil im Aufsichtsrat der init SE liegt weiterhin bei 25 Prozent, welcher gleichzeitig der bisherigen Zielgröße entspricht. Durch das kurzfristige Ausscheiden von Frau Jennifer Bodenseh konnte dieser Zielwert für die Besetzung des Vorstands in der Berichtsperiode nicht mehr erfüllt werden. Da bei der Neubesetzung der Position des Finanzvorstands neben der fachlichen Qualifikation insbesondere eine tiefgehende Expertise im Projektgeschäft sowie entsprechende Branchenkenntnisse erforderlich waren, gelang es trotz intensiver Suche in der zur Verfügung
Erklärung zur Unternehmensführung
stehenden Zeit nicht, hierfür eine geeignete Kandidatin zu finden. Ungeachtet dessen bleibt es weiter das Ziel, auch bei der Besetzung des Vorstands die angestrebte Frauenquote zu erfüllen.
Der Frauenanteil im Hinblick auf die erste Führungsebene unterhalb des Vorstandes beträgt weiterhin 33 Prozent. In der zweiten Führungsebene hat sich der Frauenanteil aufgrund einer Neustrukturierung auf 50 Prozent erhöht. Der Vorstand strebt an, einen Frauenanteil von 20 Prozent in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstandes sowie 28 Prozent in der zweiten Führungsebene nicht zu unterschreiten. Diese Zielgrößen wurden festgelegt, um über genügend Flexibilität bei der Einstellung von geeigneten Personen zu verfügen.
Karlsruhe, im März 2023
Für den Vorstand Für den Aufsichtsrat
Gottfried Greschner Hans-Joachim Rühlig
Vorsitzender Vorsitzender
Die internationalen Kapitalmärkte verzeichneten im abgelaufenen Jahr die größten Turbulenzen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Den historischen Kurseinbrüchen in der ersten Jahreshälfte aufgrund des Krieges in der Ukraine und dadurch ausgelöste Disruptionen bei der Energie- und Rohstoffversorgung folgte dabei eine immer wieder von Rückschlägen unterbrochene, langsame Erholung. Insbesondere die auf Wachstum gepolten Technologiewerte, zu denen auch die init innovation in traffic systems SE zählt, litten unter stark schwankenden Bewertungen. In diesem Umfeld konnte sich die init-Aktie durch eine nachhaltige Unternehmenspolitik, unterstützt durch Aktienrückkäufe, bis zum Jahresende stabilisieren und seitdem weiter an Wert gewinnen.
Die Aktie der init innovation in traffic systems SE als Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial vor allem in internationalen Märkten reagierte im Berichtszeitraum sensibel auf die gewachsenen weltwirtschaftlichen Risiken und die handelspolitischen Differenzen zwischen den großen Wirtschaftsblöcken. Nach dem starken Jahresstart mit Erreichen eines Kurshochs von über 37 Euro behauptete sich die Notierung zunächst noch an der 30-Euro-Marke, während die überwiegende Mehrheit der Technologieaktien bereits stärkere Kursverluste verzeichneten. Erst Ende Mai und unter dem Eindruck einer eher verhaltenen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr geriet auch der Kurs der init-Aktie stärker unter Druck und erreichte Ende August ein Jahrestief von 17 Euro. Der Vorstand der init innovation in traffic systems SE bekräftigte jedoch seine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie und nutzte die Kursschwäche-Phasen für Aktienrückkäufe.
Dies bestärkte auch das Vertrauen auf Investorenseite und führte in der Folge zu einer Befestigung des Kurses. Mit der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal, die vielfach die Erwartungen übertrafen, wurde der Aufwärtstrend bestätigt, so dass die init-Aktie bis Jahresende wieder die 25-Euro-Marke überschreiten konnte. Seitdem konnte sie weiter zweistellig an Wert gewinnen. In der Langfrist-Betrachtung übertrifft die Wertentwicklung der init-Aktie damit weiterhin die des DAX oder TecDAX.
Die Wertpapier-Analysten, welche die init seit längerem begleiten, sehen weiteres Wachstumspotenzial und bewerten die Aktie als "Kauf". Die von ihnen ausgegebenen Kursziele liegen aktuell im Bereich zwischen 41,50 und 52,50 Euro.
init SE – Geschäftsbericht 2022 - 27
Aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Erhöhung der Dividende für das Geschäftsjahr 2022 auf 0,60 Euro pro Stückaktie (Vorjahr: 0,55 Euro) und die Ausschüttung einer zusätzlichen einmaligen Sonderdividende anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums von 0,10 Euro pro Stückaktie der Hauptversammlung vor.
PRÄSENZ-HAUPTVERSAMMLUNG 2023
Die nächste ordentliche Hauptversammlung findet am 25. Mai 2023 als Präsenzveranstaltung statt. Wir möchten nach drei Jahren virtueller Umsetzung im aktuellen Jahr den Aktionären den persönlichen Kontakt ermöglichen. Alle erforderlichen Dokumente zur Hauptversammlung stehen ab Mitte April 2023 auf der Homepage unserer Gesellschaft zur Verfügung:
https://www.initse.com/dede/investors/hauptversammlung/
Die virtuelle Hauptversammlung im letzten Jahr bestätigte die Wachstumsstrategie des Vorstands und wählte zudem einen neuen Aufsichtsrat. Sie stimmte der Entlastung des Vorstands mit dem außergewöhnlichen Ergebnis von 100 Prozent zu. Mit 99,98 Prozent wurde der vorgeschlagene Beschluss zur Verwendung des Bilanzgewinns gefasst. Die Aktionärinnen und Aktionäre der init innovation in traffic systems SE erhielten so eine Dividende von 0,55 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie. Insgesamt wurden rund 5,5 Mio. Euro ausgeschüttet.
Die Corona-Pandemie hatte neben vielen persönlichen Einschränkungen auch eine grundsätzliche Fokussierung der Investor Relations auf digitale Events und virtuelle Konferenzen zur Folge. Mit dem Abklingen der Pandemie werden wir nun auch wieder verstärkt persönliche Begegnungen und den Austausch in Form von Oneon-Ones pflegen können. Auch wollen wir nach dreijähriger Pause wieder einen Investorentag im "init-Tower" in Karlsruhe durchführen. Dazu wollen wir im Juli dieses Jahrs interessierte aktuelle und potenzielle Investoren nach Karlsruhe einladen
| Kennzahlen | GJ 2022 | GJ 2021 |
|---|---|---|
| Höchstkurs (in EUR) | 38,10 | 48,50 |
| Tiefstkurs (in EUR) | 17,00 | 30,40 |
| Startkurs (in EUR) | 35,75 | 32,00 |
| Schlusskurs (in EUR) | 25,45 | 33,30 |
| Marktkapitalisierung (in Mio. EUR) zum Jahresende |
255,5 | 334,3 |
| Durchschnittlicher Tagesumsatz (in Stück)* |
5.701 | 7.146 |
| Dividende je Aktie (in EUR) | **0,60 | 0,55 |
| Sonderdividende je Aktien (in EUR) |
**0,10 | |
| Ergebnis je Aktie (in EUR) | 1,66 | 1,25 |
| *alle deutschen Börsenplätze |
**Vorschlag an die kommende Hauptversammlung
(Quelle Bloomberg)
| Eigentümerstruktur zum 31.12.2022 | Prozent |
|---|---|
| Dr. Gottfried Greschner (mittelbar und unmittelbar, ihm nahe stehende Personen): |
41,99 |
| Organe | 4,71 |
| Aktien für Mitarbeitende (innerhalb der Haltefrist) |
0,47 |
| Eigene Aktien init SE | 1,40 |
| Streubesitz | 51,43 |
| Grundlagen des Konzerns | 30 |
|---|---|
| Wirtschaftsbericht | 36 |
| Prognose-, Chancen- und Risikobericht | 49 |
| Berichterstattung gem. § 315a Abs. 1 HGB | 63 |
| Erklärung zur Unternehmensführung | 65 |
| Zusammengefasste Versicherung der gesetzlichen Vertreter |
65 |
Derinit Konzern (im Folgenden auch init SE oder init) ist einer der wenigen Anbieter von integrierten Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen. Seit 1983 unterstützt init Verkehrsunternehmen dabei, den öffentlichen Personenverkehr attraktiver, leistungsfähiger, effizienter und nicht zuletzt klimaneutral zu gestalten.
Als Komplettanbieter entwickelt, produziert, integriert, installiert und wartet init Hard- und Softwarelösungen für alle wichtigen Aufgabenstellungen in Verkehrsunternehmen. Diese umfassen die Planung, Steuerung und Optimierung des Betriebsgeschehens sowie das Fahrgeldmanagement. Unsere Strategie: init setzt auf innovative Mobilitätskonzepte, die zukunftsorientierten Verkehrsunternehmen technologischen Vorsprung sichern, um ihre Dienstleistungen attraktiver, effizienter und zuverlässiger zu gestalten.
Die Produkte und Dienstleistungen der init sind dafür konzipiert, die Qualität des Beförderungsangebots im Hinblick auf Kundenorientierung, Pünktlichkeit, Komfort, Service, Sicherheit und kürzere Reisezeiten zu verbessern. Gleichzeitig können die Verkehrsbetriebe ihre Kosten senken. Mit Hilfe unserer Produkte können klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen reduziert und Ressourcen geschont werden. Mit init Systemlösungen können Verkehrsunternehmen den steigenden Mobilitätsanforderungen der Gesellschaft gerecht werden und sich in ihrem Wettbewerbsumfeld behaupten, das durch die Transformation des Verkehrswesens geprägt ist.
Mit Wirkung zum 01. Januar 2022 wurden gemäß Kaufvertrag weitere 49 Prozent der DResearch Fahrzeugelektronik GmbH, Berlin übernommen. Die init SE hält nunmehr 100 Prozent an der Gesellschaft.
Zum 01. August 2022 wurde die iris intelligent sensing société par actions simplifiée unipersonnelle (SASU), Montbonnot-Saint-Martin, Frankreich, gegründet. Die Gesellschaft wird die Vertriebsaktivitäten der iris-Gruppe in Frankreich bündeln.
Seit 01.12.2022 befindet sich die Hansecom BY, Minsk, Weißrussland, in Liquidation. Sämtliche Geschäftsaktivitäten wurden im Zuge der EU-Sanktionen gegen die Verbündeten Russlands im Ukraine-Krieg im Geschäftsjahr abgewickelt. Die Löschung aus dem Handelsregister ist für den 01.12.2023 vorgesehen.
Zum 01.01.2022 wurden Forschung und Entwicklung bei der init GmbH neu organisiert. Die Bereiche Forschung, Basisentwicklung und Produktentwicklung sind aufgrund struktureller Änderungen organisatorisch voneinander getrennt und erlauben eine klare Abgrenzung zwischen Forschung und Entwicklung. In Folge dessen ist init in der Lage Projekte zur Produktentwicklung gezielt und effizient voranzutreiben.
Der init Konzernlagebericht wurde gemäß § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB mit dem Lagebericht der init innovation in traffic systems SE, Karlsruhe ("init SE") zusammengefasst. Der Lagebericht wird daher im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht" genannt. Der Jahresabschluss derinit SE, der nach den Vorschriften des HGB aufgestellt wurde, und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich mit dem Konzernabschluss beim elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Wertschöpfung im init Konzern beinhaltet im Wesentlichen die Entwicklung, das Produktionsmanagement, die Qualitätssicherung, die Implementierung, den Service sowie die Wartung und den Betrieb von integrierten Hard- und Softwarelösungen für alle wichtigen Aufgabenstellungen in Verkehrsunternehmen. Die Fertigung der Hardware ist größtenteils an qualifizierte Produzenten ausgelagert, die als verlängerte Werkbank eng mit den init-Ingenieuren zusammenarbeiten. Zur Sicherung der von uns geforderten Qualität begleiten init Mitarbeiter alle Phasen des Produktionsprozesses von der Prototyperstellung über die Musterserie bis hin zur Serienproduktion.
Um die Vertriebschancen im US-Geschäft unter den Bedingungen der "Buy America"-Anforderungen zu verbessern, betreibt init zwei Produktionsfirmen in den USA. Das Unternehmen Superior Quality Manufacturing LLC., Chesapeake, Virginia/USA ("SQM"), produziert Hardware aus der init Produktfamilie. Mit der Total Quality Assembly LLC., Chesapeake, Virginia/USA ("TQA"), hat init zusammen mit einem Lieferanten eine Kabelfertigung aufgebaut.
Effiziente Fertigung an unterschiedlichen Standorten, Maßnahmen zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit sowie kosteneffizienter Fertigung bei gleichbleibend hohen Qualitätsanforderungen gehören zu den vorrangigen Managementzielen des init-Konzerns. Um den hohen Anforderungen an die Fertigungsqualität und unsere Kundenwünsche zu erfüllen, werden die Produktionsprozesse laufend überprüft und optimiert.
Bei der Auswahl von Produzenten und Dienstleistern achtet init darauf, dass bei hohem Qualitätsanspruch Nachfrageschwankungen durch ein Höchstmaß an Flexibilität begegnet werden kann. Bei Ausfall eines Geschäftspartners kann init in der Regel kurzfristig auf andere Lieferanten ausweichen und auch kurzfristige Nachfrage zeitnah und zuverlässig bedienen. Trotz globaler Rohstoffverknappung und Lieferengpässen konnte init mit Bedarfsanalysen und vorausschauender Bevorratung in 2022 die Lieferfähigkeit
der Produkte weitestgehend sicherstellen. In diesem Zusammenhang gegebene Risiken werden im Risikoteil des Lageberichts gewürdigt.
Mit unseren integrierten Systemlösungen aus Planungs-, Dispositions-, Telematik- und elektronischen Zahlungssystemen sind wir Partner für Verkehrsbetriebe auf vier Kontinenten. In der 40-jährigen Firmengeschichte hat init zahlreiche Projekte für über 1.100 Verkehrsunternehmen weltweit erfolgreich realisiert. Über dieses Projektsystemgeschäft hinaus kommen noch viele weitere Kunden durch das Zuliefergeschäft hinzu. Dafür verfügt init weltweit über ein Netz von Tochtergesellschaften, die die Projekte vor Ort begleiten und die Kunden betreuen.
Die bedeutendsten operativen Einheiten in Deutschland mit insgesamt 863 Mitarbeitenden befinden sich an den Standorten Karlsruhe, Berlin und Hamburg. Hier werden Soft-und Hardwareprodukte entwickelt sowie an neuen Technologien geforscht, entwickelt und implementiert. Am Standort Karlsruhe befindet sich darüber hinaus die Zentrale des Konzerns, in der die Strategie des Konzerns festgelegt wird.
Bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften handelt es sich überwiegend um Vertriebsgesellschaften und Dienstleister, die die komplexen init-Lösungen vertreiben, installieren und warten. Die größten ausländischen Konzerngesellschaften befinden sich in Nordamerika mit insgesamt 142 Mitarbeitenden, in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) mit 18 Mitarbeitenden und in Großbritannien mit 11 Mitarbeitenden. Darüber hinaus unterhält init in Amerika Produktionsgesellschaften, die für den lokalen Markt fertigen.
Die wesentlichen Absatzmärkte sind Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland sowie der arabische Raum. Die regionale Verteilung des Umsatzvolumens ist dabei stark abhängig von Großprojekten und variiert entsprechend von Jahr zu Jahr. Aufgrund
des Ukraine-Konflikts hat sich init aus Geschäftsaktivitäten in den GUS-Staaten vollständig zurückgezogen.
init nimmt damit im weltweiten Markt für Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eine führende Position ein. Mittlerweile sind weltweit mehr als 160.000 Fahrzeuge mit init Systemen ausgestattet.
Benutzerfreundliche Ticketingsysteme, gute Fahrgastinformation und schnelle Verbindungen helfen den Verkehrsunternehmen, die Attraktivität und die Leistungsfähigkeit ihres Angebots zu erhöhen. Gerade in Zeiten von Pandemien sind Hygiene- und Abstandskonzepte für eine höhere Akzeptanz und Nutzung des ÖPNV unerlässlich. Weiterhin wird die Entwicklung des ÖPNV durch die starke Fragmentierung des Marktes geprägt. Ob die Förderung des ÖPNV durch Politik und EU eine stärkere Standardisierung (Stichwort 49,- Euro Ticket) mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten. Die geplanten Investitionen in einen effizienten klimaneutralen ÖPNV werden die Nachfrage nach init-Lösungen ceteris paribus weiter erhöhen.
Über 90 Prozent unserer Kunden sind öffentliche oder öffentlich geförderte Verkehrsbetriebe. Ausschreibungen für neue Projekte finden daher oft nur dann statt, wenn entsprechende staatliche Finanzmittel zur Verfügung stehen. Die Maßnahmen einer Investitionsoffensive in den Ausbau des ÖPNV mit Mitteln der öffentlichen Haushalte haben so mittelbar großen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des init Konzerns.
Die init SE besitzt ein duales Führungssystem bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand derinit SE besteht derzeit aus vier Mitgliedern, die zugleich auch wesentliche operative Funktionen (Marketing, Vertrieb, Entwicklung, Einkauf, Personal und
Finanzen) erfüllen. Als konzernführende Holdinggesellschaft bestimmt die init SE die Unternehmensstrategie und übernimmt die übergeordnete Steuerung, die Finanzierung und die Kommunikation mit den wichtigen Zielgruppen des Unternehmensumfelds, insbesondere mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären.
Die betriebswirtschaftliche Steuerung des init Konzerns erfolgt auf Basis einer jährlichen Planung der Einzelgesellschaften von Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Die operative Steuerung erfolgt auf Konzernebene. Werden Soll-Ist-Abweichungsanalysen benötigt, werden diese auf Gesellschafts- und Projektebene realisiert. Umsatz sowie E-BIT sind die wesentlichen Steuerungskennzahlen (KPI).
Übergeordnetes Ziel der Unternehmenspolitik ist ein nachhaltiges profitables Wachstum bei gleichzeitiger Gewährleistung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit.
Der init Konzern verfolgt das Ziel, seine Umsätze durch integrierte Systeme, Innovationen und neue Anwendungsfelder in den Zielmärkten des Unternehmens nachhaltig zu steigern. Dieser langfristige Wachstumskurs wurde durch die Nachwirkung der Corona-Krise auf die öffentlichen Verkehrssysteme und ihre Betreiber, unsere Kunden, phasenweise beeinträchtigt. Hinzu kamen bedingt durch die Ukraine-Krise seit Februar 2022 Unterbrechungen der globalen Lieferketten, die ebenfalls Rückwirkungen auf laufende Projekte hatten. Trotz der schwierigen Marktumfelds konnte init gestützt auf vorausschauende strategische Beschaffungspolitik und die damit verbundene weitgehende Lieferfähigkeit die Umsatzerlöse 2022 im Konzern auf 191,3 Mio. Euro und damit 8,3 Prozent über den Vorjahreswert steigern.
Es ist die strategische Zielsetzung des Unternehmens im langjährigen Durchschnitt ein Umsatzwachstum von 10-15 Prozent pro Jahr zu erzielen. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen in 2022 konnte das strategische Wachstumsziel beim Umsatz nicht ganz erreicht werden. Wir sind zuversichtlich, dass
dies bei stabilen Rahmenbedingungen in 2023 erneut erreicht wird. Daneben sollen sowohl das absolute als auch das relative EBIT kontinuierlich gesteigert werden. Die angestrebte EBIT-Marge beträgt 10-15 Prozent. Die EBIT-Marge setzt das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ins Verhältnis zum Umsatz. Im Geschäftsjahr 2022 belief sich die EBIT-Marge auf 11,0 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent) und lag damit im Rahmen unserer mittelfristigen Erwartungen.
Neben den finanziellen Leistungsindikatoren ist für init die Zufriedenheit unserer Kunden eine der wichtigen nichtfinanziellen Kennzahlen. Dies erreichen wir zum einen durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern, zum anderen durch ein striktes Festhalten an unseren Qualitätsgrundsätzen: technologischer Vorsprung, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit unserer Produkte und Systeme. Die Grundlagen unseres täglichen Handelns haben wir in unseren Ethischen Leitlinien festgehalten. Jährlich wird zur Überprüfung des Ziels "Kundenzufriedenheit" eine Kundenbefragung durchgeführt. Die Kennzahl der Kundenzufriedenheit hat keine finanzielle Steuerungsrelevanz für den init Konzern.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind zudem unsere Mitarbeitenden. Daher gehören die Qualifizierung, Weiterbildung und Beteiligung des Einzelnen am Erfolg des Unternehmens zur Unternehmensphilosophie von init. Für die betriebliche Qualifizierung wurden unterschiedliche Maßnahmen angeboten, wie beispielsweise Schulungen bei externen Anbietern, hausinterne Schulungen, Webinare, Podcasts, digitale Lerninhalte sowie Besuche von Fachmessen und Kongressen. Im Jahr 2022 konnten im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Schulungsmaßnahmen in Präsenz durchgeführt werden, während wir auch weiterhin zur Ergänzung auf virtuelle Formate gesetzt haben. So wurden im Jahr 2022 mehr als 9.400 Trainingsstunden (2021:
mehr als 7.400 Trainingsstunden) in internen und externen Weiterbildungsmaßnahmen absolviert.
Von den festangestellten init Mitarbeitenden haben etwa 65 Prozent eine akademische Ausbildung, insbesondere in den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Hochfrequenztechnik, Physik, Mathematik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informationstechnik, angewandte Informatik, International Business und Betriebswirtschaftslehre. init hält sehr engen Kontakt zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie zu anderen Hochschulen, um die neuen technologischen Entwicklungen zu verfolgen und somit frühzeitig technische Veränderungen zu erkennen. In diesem Zusammenhang ermöglichen wir Studenten praxisbezogene Teilzeitarbeitsverhältnisse und betreuen akademische Abschlussarbeiten, wie zum Beispiel Bachelor- und Masterarbeiten.
Neue Mitarbeitende in den Tochtergesellschaften absolvieren in der Regel Trainingsaufenthalte in der Konzernzentrale in Karlsruhe. Im Gegenzug verbringen Mitarbeitende aus Deutschland im Rahmen ihrer Ausbildung oder aufgrund der laufenden Projekte ebenfalls mehrere Wochen im Jahr bei den ausländischen Tochtergesellschaften, um so die Kommunikation und Zusammenarbeit zu fördern und den Wissensstand in den einzelnen Projekten, Technologien und Produkten weltweit auf dem gleichen hohen Niveau zu halten.
Für das Geschäftsjahr 2022 hat init eine nichtfinanzielle Konzernerklärung (ESG-Bericht) nach §§ 289b, 289c, 315b, 315c HGB abgegeben, die zeitgleich mit dem Geschäftsbericht in einem gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht auf der Internetseite (www.initse.com/dede/investors/finanzberichte) veröffentlicht wird.
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung stellt einen zentralen Bereich im init Konzern dar. Ziel ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch technische Neuerungen und Innovationen. Hierbei beobachten wir Trends am Markt und planen eine frühzeitige Entwicklung eigener innovativer Produkte, um auf die erkannten Potenziale zu reagieren. Unsere Vision ist, den technischen Fortschritt für den öffentlichen Verkehr nutzbar zu machen und damit eine Steigerung der Effizienz und Attraktivität des ÖPNV zu bewirken. Unser Forschungsteam arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern an Lösungen für künftige Herausforderungen.
Die Bedeutung des Bereichs zeigt sich in den getätigten Aufwendungen im Geschäftsjahr 2022. Im init Konzern wurden 16,3 Mio. Euro (Vorjahr: 12,6 Mio. Euro) für die Basisentwicklung neuer Produkte und Weiterentwicklung bestehender Produkte kundenunabhängig aufgewendet. Dies entspricht 8,5 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 7,1 Prozent). Kundenfinanzierte Neu- und Weiterentwicklungen im Rahmen von Projekten wurden darüber hinaus durchgeführt, die ungefähr noch einmal den dreifachen Betrag ausmachen. Die oben angegebenen Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2022 erstmals eine Aktivierung von selbsterstellter Software für Neuentwicklungen in Höhe von 2,8 Mio. Euro.
Wir legen großen Wert auf die hohe Qualifikation unserer Mitarbeitenden im Bereich Forschung und Entwicklung sowie die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um schnell auf aktuelle Trends der universitären Forschung reagieren zu können.
Über 550 Hard- und Softwareentwickelnde von init arbeiteten im Geschäftsjahr 2022 an den Standorten Karlsruhe, Braunschweig, Bruchsal, Berlin, Hamburg, Maynooth, Pasching, Tampere und Seattle sowohl an neuen Produkten und Produktideen als auch an der Weiterentwicklung bestehender Produkte. Darüber hinaus wurden zahlreiche kundenspezifische Softwareentwicklungen und neue Schnittstellen realisiert.
Um Lösungen für die künftig zu erwartenden Herausforderungen in bestehenden und potenziellen Märkten frühzeitig bereitstellen zu können und neue Technologien für den ÖPNV nutzbar zu machen, beteiligt sich init auch weiterhin mit einem eigenen Forschungsteam an Forschungs- und Förderprojekten mit unterschiedlichsten Schwerpunkten.
Ende Februar 2022 wurde das Forschungsvorhaben MobileDataFusion erfolgreich abgeschlossen. Seit Ende 2018 erforschte init in einem Konsortium von fünf Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft eine Lösung zur WLAN- und Bluetooth-basierten Erfassung von Fahrgastströmen, um Verkehrsunternehmen und –Verbünden eine breitere Datengrundlage zur Planung, Steuerung und Abrechnung von Verkehrsleistungen zur Verfügung stellen zu können. Mit diesem Ansatz erweitert init das Portfolio um eine innovative Technologie zur automatischen Nachfrageerfassung.
Um für die sicherheitsgerechte Integration automatisierter Busse und Bahnen in die Betriebssteuerung optimal vorbereitet zu sein, ist init dem Anfang 2022 gestarteten Projekt ÖV-LeitmotiF-KI beigetreten. Unter der Federführung des VDV wird bis 2024 ein standardisiertes Referenzmodell für die Interaktion zwischen Fahrzeug, Leitsystem und Fahrgast entstehen, das KI-Verfahren berücksichtigt. init wird die Referenzarchitektur sowie ausgewählte KI-Anwendungsfälle implementieren und im Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg validieren.
Seit November 2022 verfolgen sieben Partner im geförderten "Kompetenzcluster Anonymisierung für vernetzte Mobilitätssysteme (ANYMOS)" das Ziel,
Anonymisierungstechnologien als Enabler für den sicheren Austausch und die sichere Nutzung von Mobilitätsdaten zu etablieren. init ist mit zwei Konzerngesellschaften, der init GmbH und der DResearch Fahrzeugelektronik GmbH, vertreten, um seinen Kunden
zukünftig neue KI-gestützte Szenarien einer sicheren und datenschutzkonformen Datennutzung zu ermöglichen.
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Berichtszeitraum war geprägt von einer seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gekannten Kombination von Krisen. An erster Stelle ist hier der Krieg Russlands gegen die Ukraine zu nennen, der durch die davon ausgehenden Rückwirkungen auf die globalen Energie-, Rohstoff- und Warenströme die Weltwirtschaft insgesamt beeinträchtigte. Hinzu kamen Unterbrechungen der Wertschöpfungsketten, die auf das Wiederaufflammen der COVID-Pandemie und die zu ihrer Bekämpfung ergriffenen Lockdown-Maßnahmen der chinesischen Regierung zurückzuführen waren. Sie bedingten Wachstumseinbußen über China hinaus insbesondere in den westlichen Industrieländern. Diese litten besonders unter der Kombination von hohen Energiepreisen, einem schwindenden Konsumentenvertrauen und anhaltenden Lieferproblemen von Rohstoffen und Vorprodukten. Vielfach war dabei von einer historischen Zäsur und dem Ende einer jahrzehntelangen Wachstumsphase zu lesen.
Rasant steigende Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte sowie auch Nahrungsmittel und Industriegüter fanden ihren Niederschlag in teilweise zweistelligen Inflationsraten, wie sie in den Industrieländern zuletzt vor vier Jahrzehnten registriert wurden. Diese riefen die Zentralbanken auf den Plan, die durch eine restriktive Geldpolitik und mehrere Erhöhungen der Leitzinsen gegensteuerten. Regierungen versuchten zudem durch Stützungsmaßnahmen für
Unternehmen und Haushalte inflationsbedingte Einkommenseinbußen zu dämpfen und die Wirtschaftstätigkeit insgesamt zu stabilisieren.
Erste Erfolge dieser Maßnahmen zeigten sich bereits gegen Ende des Berichtszeitraums und zu Beginn des Jahres 2023. Die Wirtschaftsdaten in den entwickelten Staaten Asiens, Europas und Nordamerikas deuteten darauf hin, dass sich die noch im zweiten Halbjahr 2022 gehegten Befürchtungen, es könne insbesondere in Europa zu einer Stagflation kommen, also einer galoppierenden Geldentwertung bei gleichzeitig schrumpfender Wirtschaftsleistung, nicht bewahrheiteten.
Nachdem sich die Konjunkturexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) in ihrem "World Economic Outlook" vom Oktober 2022 noch sehr pessimistisch zur Entwicklung der Weltwirtschaft geäußert hatten (World Economic Outlook: Countering the Cost-of-Living Crisis, October 11, 2022), sehen sie in ihrem jüngsten Update nun "Positive Überraschungen" in vielen Ländern (World Economic Outlook: Inflation Peaking amid Low Growth, January 30, 2023). Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation demnach etwas besser verkraften als bislang befürchtet. Die Experten erwarten in diesem Jahr kein Abrutschen in die Rezession - ein Szenario, das die Ökonomen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten. Auch in Deutschland wird es demnach keine Rezession geben.
Ausdruck der optimistischeren Einschätzung ist eine Korrektur der Wachstumsraten nach oben. 2022 lag
das globale Wirtschaftswachstum nach UN-Einschätzungen bei drei Prozent. (Oktober-Prognose 3,2 Prozent). 2023 wird nun ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet (Oktober-Prognose: 2,7 Prozent). Für das Jahr 2024 fielen die Erwartungen der UN-Experten etwas positiver aus – sie rechnen dem Bericht zufolge unter bestimmten Erwartungen mit 2,7 Prozent Wachstum im kommenden Jahr. Insgesamt gebe es eine "unerwartet hohe Widerstandsfähigkeit" in zahlreichen Volkswirtschaften, so der IWF. Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie im letzten Quartal 2022 könne zudem den Weg zu einer Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage ebnen, heißt es im Januar-Outlook.
IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zufolge könnte die aktuelle Prognose einen "Wendepunkt" darstellen und das Wachstum seinen Tiefpunkt erreichen, während die Inflation zurückgehe. Nach wie vor liegt das globale Wachstum im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahrzehnten nach Angaben des IWF jedoch unter dem "historischen Durchschnitt".
Für das Jahr 2024 prognostiziert der IWF eine leichte Beschleunigung des globalen Wachstums auf 3,1 Prozent, was jedoch leicht unter der Prognose vom Oktober 2022 liegt. Es wird befürchtet, dass die Auswirkungen der drastischen Zinserhöhungen der Zentralbanken die Nachfrage bremsen.
Das dürfte auch für Deutschland und die Eurozone gelten, wobei auch in dieser Region die Resilienz gegenüber den Krisenfolgen größer ist als zunächst angenommen. Die Konjunkturexperten hatten hier für den Fall des Zusammenbrechens der Gas- bzw. Energieversorgung aufgrund der russischen Lieferbeschränkungen sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise im Winter 2022 eine länger andauernde Stagflations-Phase befürchtet. Nach den jetzt vorliegenden Daten haben sich diese Befürchtungen nicht bestätigt. 2022 ist die Wirtschaft in der Eurozone demnach noch um 3,5 Prozent gewachsen und damit um 0,4 Prozentpunkte stärker als vom IWF noch im Oktober 2022 erwartet. Der IWF erklärte in seinem World Economic Outlook vom 30. Januar 2023 nun,
dass in der Eurozone 2023 ein Wachstum von 0,7 Prozent zu erwarten sei - gegenüber 0,5 Prozent in der Oktoberprognose. Laut Währungsfonds hat sich Europa schneller als erwartet an die höheren Energiekosten angepasst, gleichzeitig haben die Stützungsmaßnahmen der Regierungen sowohl den privaten Konsum wie auch Investitionen angeregt. Hinzu kamen positive Effekte aus dem Welthandel. Für 2024 sehen die IWF-Experten bedingt durch die höheren Leitzinsen in der Euro-Zone eine Dämpfung des Wachstums auf 1,6 Prozent (bisher: 1,8 Prozent).
Deutschland wurde vom IWF 2022 als der größte Verlierer unter den großen Wirtschaftsnationen gesehen, weil es als Exportnation besonders unter den außenwirtschaftlichen Risiken leiden würde. Diese Einschätzung hat sich nach neuesten Zahlen ebenfalls nicht bestätigt. 2022 ist die deutsche Wirtschaft dem Januar-Outlook des IWF zufolge um 1,9 Prozent gewachsen und damit um 0,4 Prozentpunkte stärker als noch im Oktober vorhergesehen. Auch für 2023 revidierten die IWF-Ökonomen ihre Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Deutschland um 0,2 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent Wachstum nach oben, so dass Deutschland entgegen früheren Prognosen eine Rezession vermeiden kann. Aufgrund steigender Zinsen werde jedoch die Wachstumsrate in 2024 nur auf 1,4 Prozent steigen und damit um 0,1 Prozentpunkte weniger als bisher angenommen. Neben Deutschland werden auch Frankreich, Italien und Spanien vermutlich eine Rezession umgehen können, erklärte der IWF.
Ein düsteres Bild malen die Konjunkturexperten dagegen von Großbritannien, in der Vergangenheit ein wichtiger Markt für init-Systeme. Großbritannien ist dem Januar-Outlook zufolge nunmehr die einzige große fortgeschrittene Volkswirtschaft, für die eine Rezession vorhergesagt wird. Schon 2022 ist die Insel-Wirtschaft mit 3,6 Prozent weniger gewachsen als bislang erwartet (WEO vom Oktober: 4,1 Prozent), weil sowohl die private Nachfrage wie auch die Investitionen infolge der Inflation schwächer ausgefallen sind. Der Währungsfonds sieht hier nun im lau-
fenden Jahr sogar einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,6 Prozent vorher, da die Haushalte mit steigenden Lebenshaltungskosten, einschließlich Energie und Hypotheken, zu kämpfen haben. Das bedeutet eine Revision der Prognose gegenüber Oktober um 0,9 Prozentpunkte nach unten. 2024 soll jedoch auch die britische Wirtschaftsleistung wieder um 0,9 Prozent zunehmen (+0,3 Prozent gegenüber der Oktober-Prognose).
Sehr robust und resilient gegenüber den Krisen erwies sich einmal mehr die Wirtschaft in den USA und Kanada, der derzeit wichtigsten Wachstumsregion fürinit-Produkte und -Dienstleistungen. Trotz des außenwirtschaftlichen Gegenwinds und des sich abzeichnenden Handelskonflikts mit China, wuchsen die Volkswirtschaften der USA und Kanadas 2022 stärker als noch im Oktober angenommen. In den USA um 2,0 statt 1,6 Prozent, in Kanada um 3,5 statt 3,3 Prozent. Die Quellen dieser positiven Überraschungen waren innenpolitisch: Der private Konsum und die kräftige fiskalische Unterstützung durch Milliarden-Programme der Regierungen. Im vierten Quartal 2022 dürfte dieser Aufwärtstrend nach den Feststellungen des IWF jedoch abgeklungen sein. Zwar bleibt das US-Wachstum in 2023 mit 1,4 Prozent stärker als im Oktober erwartet (1,0 Prozent), aber der strikte geldpolitische Kurs der Federal Reserve Bank sollte 2024 eine Abschwächung auf 1,0 Prozent (0,2 Prozentpunkte weniger) zur Folge haben. Ähnlich ist das Bild für Kanada: Hier wird für 2023 und 2024 jedoch eine konstante Wachstumsrate von 1,5 Prozent vorhergesehen.
Insgesamt haben sich nach der neuesten Einschätzung des IWF (WEO vom Januar 2023) die Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklung abgeschwächt. Eine Verschärfung der Corona-Krise in China, eine weitere Eskalation des Ukraine-Krieges, strengere globale Finanzierungsbedingungen sowie eine stärkere Abschottung der Wirtschaftsräume Amerika, Asien und Europa könnte jedoch eine Neubewertung der Situation erforderlich machen.
Nach Ansicht des IWF sollten gegenwärtig immer noch die Inflationsbekämpfung und die gezielte fiskalische Unterstützung derjenigen, die am stärksten von erhöhten Nahrungsmittel- und Energiepreisen betroffen sind, Vorrang haben. Auch sei eine stärkere multilaterale Zusammenarbeit zur Eindämmung des Klimawandels erforderlich. Zum 30. Januar 2023 haben 133 Länder, die rund 91 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren und rund 83 Prozent der globalen Emissionen verursachen, Netto-Null-CO2-Emissionsziele verabschiedet. Im Einklang mit den Grundsätzen der multilateralen klimapolitischen Architektur, wie sie im Klimaabkommen von Paris festgelegt sind, nutzen oder planen die Länder eine Vielzahl von Emissionsminderungsstrategien, die auf unterschiedliche nationale Gegebenheiten zugeschnitten sind (OECD: Inclusive Forum on Carbon Mitigation Approaches; 30. Januar 2023).
So sollten die Investitionen zur Reduktion von Emissionen und zur Förderung von "grünen" Technologien hochgefahren werden. Dazu zählen auch Investitionen in intelligente Verkehrsinfrastruktur und der Aus- und Umbau eines emissionsfreien öffentlichen Personennahverkehrs.
Der Verkehrssektor und die Mobilitätssysteme weltweit sind gegenwärtig einem epochalen Wandel ausgesetzt. Die Dynamik der politischen und technologischen Umwälzungen, vor denen die Träger der Verkehrsinfrastruktur und die Betriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs stehen, hat dabei im Berichtszeitraum sogar noch zugenommen. Während dabei die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie vergleichsweise kurzlebiger Natur sind, wird die Bekämpfung des Klimawandels auf Jahre hinaus die Agenda im Markt für integrierte Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen nachhaltig bestimmen.
Die Mobilität der Zukunft soll zuverlässig, effizient, vernetzt und klimaneutral sein. Das erfordert Fortschritte und erhebliche Investitionen in
Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und der Mobilitätssysteme sowie wesentliche Innovationsanstrengungen. Fahrerlose On-Demand Mobilitätsdienstleistungen im öffentlichen Verkehr, (Echtzeit-) datenbasierte Dienste für den Personenverkehr sowie Plattformen integrierter Auskunfts-, Buchungs- und Vertriebssysteme, wie sie init entwickelt und implementiert, sind ein Meilenstein dafür.
Für den Klimaschutz, die Reduzierung von Treibhausgasen und eine nachhaltige Verkehrswende wurden und werden weltweit Investitionsprogramme in Milliardenhöhe aufgelegt. Der schnellste und kosteneffizienteste Weg diese Ziele zu erreichen, sind nach Einschätzung von Experten mehr und bessere emissionsarme und emissionsfreie öffentliche Verkehrsmittel.
So sieht der "Green Deal" der Europäischen Union vor, dass der Verkehrssektor seine Treibhausgasemissionen bis 2050 um 90 Prozent reduzieren muss. Die Verkehrswende und das multimodale Reisen mit nachhaltigen Verkehrsmitteln stehen dabei im Zentrum des Plans. Alle 27 EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Sie vereinbarten hierzu, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken, entsprechend sollen die Verkehrsbetriebe bei der Neuanschaffung auf emissionsarme bzw. -freie Fahrzeuge setzen. So müssen seit 2. August 2021 ÖPNV Betriebe bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge eine Quote von mindestens 45 Prozent an emissionsarmen bzw. freien Fahrzeugen erfüllen. Ab 2025 bis Ende 2030 soll die Quote sogar auf 65 Prozent steigen. Die Träger des ÖPNV können so mit emissionsarmen und zunehmend klimaneutralen Mobilitätsangeboten einen Beitrag für das Erreichen der europäischen Klimaziele leisten.
Darüber hinaus unterstützt die EU die Digitalisierung des ÖPNV, um die gewachsenen Ansprüche der Fahrgäste zu erfüllen. Insgesamt sieht das EU-Budget
im Zeitraum 2021-2027 rund 2 Billionen Euro für lokale Mobilität und den Stadtverkehr vor. Dies umfasst EU-Finanzhilfen (nicht rückzahlbare Finanzierungen) ebenso wie Darlehen und Finanzierungsinstrumente der Europäischen Investitionsbank.
Die EU-Kommission hat angekündigt, den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und den Einsatz von Buslade- und Betankungsinfrastrukturen entsprechend zu unterstützen. Diese Transformation stellt völlig neue Anforderungen an die Betriebssteuerung und verlangt vor allem ein optimiertes Lademanagement. Hierfür hat init die integrierte Software-Produktsuite eMOBILE entwickelt, die angefangen von der Simulation und Planung von Diensten und Abläufen, über das Depotund Lademanagement und die Betriebssteuerung bis hin zur Reichweitenprognose und Verbrauchsanalyse alle Prozesse optimiert. Zwei der größten Elektrobusflotten Europas und ein erster Kunde in den USA setzen bereits auf die führende init Technologie in diesem Sektor.
Das von der UITP koordinierte EU-Projekt eBRT2030 ist ebenfalls ein wichtiger Meilenstein, das einen nachhaltigen Stadtverkehr unterstützen will, indem innovative Lösungen für den elektrischen Bus Rapid Transit (BRT) vorgeschlagen werden. eBRT2030 bringt 45 Partner aus der gesamten EU und darüber hinaus zusammen und zielt darauf ab, die Anwendbarkeit einer neuen Generation von eBRT-Systemen in verschiedenen städtischen Kontexten zu demonstrieren, die wirtschaftlich tragfähig sind und mit neuen Automatisierungs- und Konnektivitätsfunktionen erweitert werden, wie sie init anbietet. Letztendlich besteht das Hauptziel darin, Emissionen, Schadstoffe und Staus drastisch zu reduzieren und den Übergang zu einem emissionsfreien nachhaltigen Verkehr in ganz Europa zu unterstützen.
Für 2023 hat die Europäische Kommission zudem eine Gesetzesinitiative angekündigt, mit der sie multimodale, digitale Mobilitätsdienste (MDMS) fördern möchte.
Auch in Deutschland hat die Regierung mehrere Milliarden Euro für die Digitalisierung und den Ausbau des ÖPNV im Zuge ihres Klimaschutzprogramms bereitgestellt.
Der ÖPNV soll durch entsprechende Maßnahmen in die Lage versetzt werden, Lösungen für unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse und gewohnheiten zu bieten sowie regionale Aspekte zu berücksichtigen. Dazu werden mit Beginn des Jahres 2023 auch sieben Modellprojekte mit bis zu 150 Millionen Euro bis Ende 2025 unterstützt, deren Schwerpunkt auf dem ländlichen Raum liegt. Die Projekte werden mit Blick auf ihr CO2- Reduktionspotenzial wissenschaftlich begleitet. Ebenfalls wird überprüft, inwiefern besonders wirksame Best Practices auf andere Städte und Regionen übertragen werden können.
Mit der technologieoffenen "Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr" fördert das BMDV die Beschaffung von Batterie-, Brennstoffzellen-, Batterie-Oberleitungs- sowie mit Biomethan betriebenen Bussen und deren jeweilige Infrastruktur sowie Machbarkeitsstudien. Das momentan eingeplante Fördervolumen der Richtlinie liegt bei rund 1,75 Milliarden Euro. Nach den ersten Förderaufrufen können aktuell bereits etwa 4.200 Busse und mehr als 120 Verkehrsunternehmen gefördert werden.
Die Umsatzverteilung im init Konzern hängt wesentlich vom Investitionsverhalten der Verkehrsbetriebe ab. Sie verläuft über das Geschäftsjahr hinweg ungleichmäßig, wobei in der Regel das erste Quartal das umsatzschwächste und das vierte Quartal das umsatzstärkste ist.
Im ersten Quartal 2022 konnten Umsätze von 35,6 Mio. Euro (Q1 2021: 40,5 Mio. Euro) erwirtschaftet werden. Damit lag der Umsatz rund 12 Prozent unter dem des Vorjahreswertes.
Im zweiten Quartal 2022 erwirtschaftete der Konzern Umsätze von 45,1 Mio. Euro (Q2 2021: 44,2 Mio. Euro).
Im Halbjahresvergleich stiegen damit die Erlöse auf 80,7 Mio. Euro und lagen rund 4,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 84,7 Mio. Euro.
Im dritten Quartal 2022 konnten Umsätze von 50,5 Mio. Euro (Q3 2021: 40,4 Mio. Euro) erwirtschaftet werden. Der Umsatz lag damit in den ersten neun Monaten 2022 bei 131,1 Mio. Euro und rund 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert (30.09.2021: 125,1 Mio. Euro).
Im vierten Quartal 2022 erwirtschaftete der init Konzern Umsatzerlöse von 60,1 Mio. Euro (Q4 2021: 51,6 Mio. Euro). Der Umsatz lag damit 8,8 Mio. Euro oder 16,5% über dem Vorjahresquartal. Es war damit das stärkste Quartal im aktuellen Geschäftsjahr.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Für das Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der init Konzern einen Umsatz von 191,3 Mio. Euro (Vorjahr: 176,7 Mio. Euro) und lag damit im Rahmen des gesetzten Planungsziels von 190-200 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze um rund 14,6 Mio. Euro oder 8,3 Prozent gestiegen und damit leicht unterhalb des langjährigen Wachstums-Durchschnitts. Dies auch weil auf Umsätze in Russland seit der Ukraine-Krise gänzlich verzichtet wurde, die im Geschäftsjahr nicht mehr durch die betroffene Tochtergesellschaft kompensiert werden konnten. Das Geschäftsvolumen in Russland belief sich in 2021 auf einen kleineren einstelligen Millionen-Euro-Betrag.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt für das Geschäftsjahr 2022 mit 21,0 Mio. Euro leicht über unseren Erwartungen von 15-20 Mio. Euro, (Vorjahr: 17,6 Mio. Euro). Die Entwicklung ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Umsatzerlöse zurückzuführen bei gleichzeitiger Steigerung der Bruttomarge. Dies gelang trotz der deutlich gestiegenen Beschaffungskosten aufgrund der weltweiten Störung der Lieferketten und Engpässe bei einzelnen elektronischen Bauteilen.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter (EBITDA) liegt für 2022 bei 31,2 Mio. Euro (Vorjahr: 27,4 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung um 3,8 Mio. Euro bzw. 13,9 Prozent.
Die EBIT-Marge im Konzern konnte im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden und beläuft sich auf 11,0 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent). Die Marge entspricht dem Korridor unserer mittelfristigen Zielsetzung und stimmt uns aufgrund des schwierigen Gesamtumfelds für die kommenden Jahre optimistisch in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld die EBIT-Marge an das obere Ende unserer Zielsetzung heranzuführen. Die EBITDA-Marge betrug im Geschäftsjahr 2022 16,3 Prozent (Vorjahr: 15,5 Prozent).
Dem entsprechend konnten im Ausland 71,4 Prozent des Gesamtumsatzes (Vorjahr: 68,6 Prozent) erwirtschaftet werden. Stärkster Markt war erneut Nordamerika, in dem die Umsatzlöse um 5,7 Mio. Euro oder 8,7 Prozent gesteigert werden konnten. Die Umsatzerlöse in 2022 beliefen sich damit auf 71,0 Mio. Euro (Vorjahr: 65,3 Mio. Euro). Wie im Vorjahr waren erneut die Großprojekte für Fahrgeldmanagementsysteme in San Diego, Kalifornien, und Seattle, Washington, beide USA wesentlich.
Die Umsatzerlöse in Deutschland waren im Vergleich zum Vorjahr mit 0,9 Mio. Euro oder 1,6 Prozent leicht rückläufig. Im Geschäftsjahr konnten mehrere langjährig angelegte Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Der Umsatz ist mit 54,7 Mio. Euro (Vorjahr: 55,5 Mio. Euro) weiterhin unser zweitstärkster Markt hinter Nordamerika.
In der Region Europa (ohne Deutschland) lag der Umsatz mit 39,9 Mio. Euro um 4,8 Mio. Euro oder 13,9 Prozent über dem des Vorjahres (Vorjahr: 35,1 Mio. Euro).
In den sonstigen Ländern war gegenüber dem Vorjahr ein leichter Umsatzanstieg zu verzeichnen. Hier konnte der Umsatz um 4,9 Mio. Euro oder 23,6 Prozent auf 25,6 Mio. Euro gesteigert werden (Vorjahr: 20,7 Mio. Euro). Während in den übrigen Ländern der
Umsatz um 5,3 Mio. Euro gesteigert werden konnte, waren die Umsätze in der Region Ozeanien um 0,4 Mio. Euro rückläufig.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz stieg um 13,9 Mio. Euro oder 22,2 Prozent auf 76,6 Mio. Euro (Vorjahr: 62,7 Mio. Euro). Die Bruttomarge beläuft sich auf 40,0 Prozent und liegt damit deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr: 35,5 Prozent). Die verbesserte Bruttomarge resultiert auch aus dem überproportional ausgeweiteten Lizenz- und Dienstleistungsgeschäft sowie dem Nachliefergeschäft.
Die Vertriebskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 Prozent auf 24,1 Mio. Euro (Vorjahr: 19,7 Mio. Euro). Die deutliche Kostensteigerung resultiert aus verstärkten Vertriebsaktivitäten, normalisierten Reise- und Messekosten nach den Corona-Beschränkungen im Vorjahr sowie den Kosten für die deutlich ausgeweitete weltweite Teilnahme an Ausschreibungen. Der Anstieg entspricht unseren Erwartungen und dient dem weiteren Wachstum.
Die Verwaltungskosten sind mit 20,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Mio. Euro oder 17,3 Prozent gestiegen (Vorjahr: 17,4 Mio. Euro). Die Erhöhung resultiert überwiegend aus gestiegenen Personalkosten sowie höheren Rechts- und Beratungskosten.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten liegen mit 13,5 Mio. Euro rund 0,9 Mio. Euro über dem bereits hohen Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 12,6 Mio. Euro). Die Steigerung der Investitionen konzentriert sich dabei auf Neuentwicklungen im Bereich der Digitalisierung. Darüber hinaus haben wir 2,8 Mio. Euro in selbst erstellte Software investiert, die aktiviert
wurde. Damit hat init insgesamt 16,3 Mio. Euro oder 8,6 Prozent (Vorjahr: 7,2 Prozent) des Umsatzes in Basis- und Produktentwicklung investiert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind mit 3,9 Mio. Euro um 0,4 Mio. Euro oder 9,3 Prozent gegenüber den Erträgen des Vorjahres gesunken (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro). Diese beinhalten im Wesentlichen Mieteinnahmen, öffentliche Zuschüsse, Geldeingänge von wertberichtigten Forderungen, Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung und Sachbezüge.
Das Währungsergebnis von -0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) beinhaltet im Wesentlichen unrealisierte Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen sowie die saldierten Ergebnisse aus Devisenkurssicherungsgeschäften.
Das Zinsergebnis (Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen) beträgt -0,7 Mio. Euro (Vorjahr: -1,0 Mio. Euro) und resultiert im Wesentlichen aus den Immobilienfinanzierungen an den Standorten in Karlsruhe, dem Zinsanteil der Pensionsrückstellung, der Finanzierung für den Kauf der restlichen Anteile der iris-GmbH, dem Kauf der Anteile der DResearch Fahrzeugelektronik Gruppe (DVS/DFE), sowie aus unterjährig bestehenden zum Jahresende deutlich zurückgeführten Eurokrediten. Diese wurden aufgrund der Zinswende am Kapitalmarkt im abgelaufenen Geschäftsjahr durch zinsgünstige Innovationsdarlehen ersetzt.
Das Konzernergebnis ist mit 16,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Mio. Euro oder 33,1 Prozent (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro) gestiegen, was im Wesentlichen auf die Umsatzentwicklung sowie die genannten Verbesserungen im Produktmix zu Gunsten margenstärkerer Lizenz- und Dienstleistungsumsätze zurückzuführen ist. Die Verbesserung der Bruttomarge wurde durch die überdurchschnittlich gestiegenen Vertriebs- und Verwaltungskosten teilweise kompensiert. Hierfür maßgeblich waren die gegenüber dem Vorjahr erheblich gestiegenen Personalkosten
sowie die Normalisierung der Reise- und Messeaktivitäten nach den pandemiebedingten Beschränkungen im Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 1,66 Euro (Vorjahr: 1,25 Euro). Die Steuerquote liegt mit 18,6 Prozent (Vorjahr: 24,8 Prozent) deutlich unter der des Vorjahres. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge und den unterschiedlichen Steuersätzen in den für den Gewinn maßgeblichen Ländern.
Das Konzerngesamtergebnis ist von 16,6 Mio. Euro im Vorjahr um 4,9 Mio. Euro oder 29,5 Prozent auf 21,5 Mio. Euro gestiegen. Die Steigerung konnte begünstigt durch ein um 4,1 Mio. Euro gestiegenes Konzernergebnis sowie unrealisierte Währungsgewinne in Höhe von 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro) und Bewertungseffekten aus den Pensionsrückstellungen in Höhe von 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro) erzielt werden. Bezüglich der Entwicklung verweisen wir auf unsere Gesamtergebnisrechnung.
Im Geschäftsjahr 2022 konnte die init-Gruppe neue Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 214,1 Mio. Euro akquirieren. Damit konnte init erneut eine Bestmarke erzielen, es war der höchste Auftragseingang der Konzerngeschichte. Der Auftragseingang konnte gegenüber dem Vorjahr von 179,2 Mio. Euro um 34,9 Mio. Euro deutlich erhöht werden. Dies entspricht einem Wachstum von 19,5 Prozent.
Ein wichtiger Baustein für dieses Wachstum ist ein Folgeauftrag unseres Kunden METRO Houston, welcher im 4. Quartal 2022 einging. Der Auftrag ist mit einem Volumen von über 4O Mio. USD sogar größer als der initiale Auftrag zum Fahrgeldmanagement-System aus dem Jahr 2021. Nähere Details dazu sind in der Pressemitteilung vom 10.11.2022 publiziert.
Weiterhin verzeichneten wir eine signifikant steigende Nachfrage aus unserem Bestandskundengeschäft. Hier entwickeln sich vor allem die neuesten Lösungen aus der Innovationsoffensive nextGen sowie die neueste Fahrzeuggerätegeneration als we-
sentliche Wachstumstreiber. Der Bereich Elektromobilität ist für Verkehrsbetriebe, die überwiegend Busflotten betreiben, nach wie vor sehr wichtig. Wir gehen von einer Zunahme der Wachstumsdynamik in diesem Segment aus. Unsere Tochtergesellschaften HanseCom und iris haben sich sehr gut entwickelt und tragen in erheblichem Umfang zum sehr guten Auftragseingang bei. Lösungen für E-Ticketing und Sensorik weisen zweistellige Zuwachsraten auf.
erneut Bestmarke in der Unternehmensgeschichte
Aufgrund des sehr hohen Wachstums beim Auftragseingang in Nordamerika konnte die Region ihren Anteil am Auftragseingang im Konzern auf 40,2 Prozent steigern. Die Auftragseingänge entfallen mit 33,4 Prozent auf Deutschland und betreffen neben den Bestandskunden auch Neukunden, die im Geschäftsjahr gewonnen werden konnten. Der Auftragseingang im übrigen Europa erhöht sich auf 21,2 Prozent, die sonstigen Länder stellen sich mit 5,2 Prozent schwächer dar.
Der Auftragseingang in Nordamerika konnte im Geschäftsjahr 2022 um 28,2 Prozent oder 18,9 Mio. Euro deutlich auf rund 86,1 Mio. Euro (Vorjahr: 67,2 Mio. Euro) gesteigert werden. Die Steigerung resultiert aus zahlreichen kleineren und mittleren Projekten mit Bestands- und Neukunden und hauptsächlich aus der Systemerweiterung des Basisauftrags von METRO Houston. Hohe Zuwächse konnten darüber hinaus bei den Wartungs- und Service-Dienstleistungen erzielt werden.
Der Auftragseingang in Deutschland ist mit 71,5 Mio. Euro in 2022 ebenfalls deutlich um 26,1 Prozent oder 14,8 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 56,7 Mio. Euro). Das Wachstum erklärt sich durch Gewinnung neuer Kunden, sowie durch Systemerweiterungen und Nachliefergeschäft bei
Bestandskunden sowie einem hohen Zuwachs bei den Dienstleistungs- und Wartungsverträgen.
Der Auftragseingang im übrigen Europa stieg um 35,9 Prozent oder 12,0 Mio. Euro auf 45,4 Mio. Euro und liegt ebenfalls deutlich über dem Vorjahr (Vorjahr: 33,4 Mio. Euro). Im übrigen Europa entwickeln sich die deutschen Konzerngesellschaften mit ihrem Produktportfolio sehr erfreulich. Auch das init Kerngeschäft weist ein hohes Wachstum auf, sodass alle in der Region aktiven Konzerngesellschaften von der Entwicklung profitieren.
In der Region Mittlerer Osten, Nordafrika, Australien und Neuseeland (MENA-ANZ) lag der Auftragseingang mit 11,1 Mio. Euro erwartungsgemäß mit -49,1 Prozent oder -10,7 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau von 21,8 Mio. Euro. Der verminderte Auftragseingang resultiert aus fehlenden internationalen Ausschreibungen und Großprojekten in der Region. Der aktuelle Auftragseingang resultiert überwiegend aus Nachliefergeschäft, Dienstleistungs- und Wartungsverträgen in dieser Region.
+25,1 Prozent oder +32,8 Mio. Euro gegenüber Vorjahr neue Bestmarke in der Unternehmensgeschichte
Der Auftragsbestand zum Jahresende belief sich auf 163,7 Mio. Euro (Vorjahr: 135,4 Mio. Euro). Wir erwarten, dass aus der Abarbeitung dieses Auftragsbestands für 2023 ein hoher Umsatzanteil bereits gesichert ist. Der anhaltend hohe Auftragseingang bestärkt uns die begonnene Entwicklung unserer neuen Produktgeneration weiter voranzutreiben.
Nach wie vor ist unser Markt von einer Vielzahl von neuen internationalen Ausschreibungen geprägt. Langfristige Kundenbeziehungen sichern init eine stabile Geschäftsbasis, denn sie führen in der Regel zu erheblichem wiederkehrenden Geschäft in Gestalt
von Nachfolgeaufträgen sowie Wartungs- und Betriebsverträgen. Nachlieferungen, Wartungsverträge und Auftragserweiterungen haben – wie schon im Vorjahr – erhebliche Beiträge geliefert. Durch Nachlieferungsgeschäft, Wartungsverträge und Auftragserweiterungen haben wir in 2022 Auftragseingänge von rund 100 Mio. Euro verbucht.
Ein vorrangiges Ziel des Managements ist es die Kapitalstruktur des init Konzerns weiter zu stärken. Dies ist wesentlich für das Vertrauen unserer Stakeholder. Entsprechend kann die Finanzlage des init Konzerns im Geschäftsjahr 2022 wie auch im Vorjahr weiterhin als sehr solide bezeichnet werden. Im Geschäftsjahr hat init begonnen die Konzernfinanzierung über die init SE Holding effizient und liquiditätsfördernd neu zu strukturieren.
Der Konzern ist in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit uneingeschränkt nachzukommen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 47,4 Prozent geringfügig über der Vorjahresquote von 47,3 Prozent.
Net working capital und Liquidität haben sich weiter verbessert. Der operative Cashflow belief sich auf 24,4 Mio. Euro (Vorjahr: 16,0 Mio. Euro) und erhöhte sich um rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 38,0 Mio. Euro (Vorjahr: 29,3 Mio. Euro) und betreffen im Wesentlichen die Immobilien- und Akquisitionsfinanzierung, die Finanzierung des neuen ERP-Systems, den Kauf der Anteile der DResearch Fahrzeugelektronik Gruppe (DVS/DFE) sowie Darlehen zur Finanzierung des Working Capitals. Projektverzögerungen können zu Zahlungsverzögerungen führen, weil sogenannte "Milestones" verspätet vom Kunden abgenommen werden. Der langfristige Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultiert aus den Immobilienfinanzierungen der Käppelestraße 4, 8, 8a und 10 in Höhe von 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) sowie einem im Geschäftsjahr neu abgeschlossenen Innovationsdarlehen über 10 Mio. Euro. Des Weiteren
bestehen langfristige Darlehen zur Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro). Weiterhin bestehen langfristige Investitionsdarlehen in Höhe von 1,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) sowie ein weiteres langfristiges Darlehen in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: 4,6 Mio. Euro). Die Darlehen haben unterschiedliche Fälligkeiten bis 2032.
Gemäß Konzernbilanz haben sich die langfristigen Schulden insgesamt betrachtet um 8,2 Mio. Euro auf 55,6 Mio. Euro erhöht. Von dieser Erhöhung entfallen 4,3 Mio. Euro auf langfristige Darlehen. Die Rückstellungen für Pensionen sind um 3,5 Mio. Euro gesunken und belaufen sich auf 7,3 Mio. Euro (Vorjahr: 10,8 Mio. Euro). Die übrigen langfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Gewährleistungen. Die langfristigen Leasingverbindlichkeiten sind aufgrund verlängerter und neu abgeschlossener langfristiger Mietverträge für angemietete Geschäftsräume um 8,8 Mio. Euro auf 21,2 Mio. Euro angestiegen (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro). Die latenten Steuerverbindlichkeiten sind leicht auf 5,2 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 5,3 Mio. Euro).
Die kurzfristigen Schulden gemäß Konzernbilanz haben sich gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Mio. Euro auf 73,6 Mio. Euro erhöht (Vorjahr: 66,9 Mio. Euro). Diese Veränderung setzt sich im Wesentlichen aus der Erhöhung der Bankverbindlichkeiten um 4,4 Mio. Euro, der Erhöhung der Vertragsverbindlichkeiten aus vertraglichen Verpflichtungen um 2,7 Mio. Euro auf 9,8 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro) sowie einer Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2,8 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro zusammen. Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich um 2,0 Mio. Euro verringert. Die kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert mit 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro). Die Ertragssteuerverbindlichkeiten haben sich ebenfalls leicht um 0,5 Mio. Euro auf 3,9 Mio. Euro erhöht. Die sonstigen Schulden und erhaltene Anzahlungen haben sich gegenläufig um 1,7 Mio. Euro vermindert. Der statische Verschul-
dungsgrad (Bankverschuldung dividiert durch Eigenkapital multipliziert mit 100) des Konzerns liegt nahezu unverändert bei 32,6 Prozent (Vorjahr: 28,6 Prozent) und hat sich damit aufgrund der Erhöhung des Eigenkapitals trotz gestiegener Verbindlichkeiten kaum verändert. Der dynamische Verschuldungsgrad (Netto-Bankverschuldung dividiert durch E-BITDA) beträgt 0,4 (Vorjahr: 0,6).
In den Investitionen in Sachanlagen und andere immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 10,0 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro) sind neben Ersatzinvestitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung Investitionen in EDV-Software in Höhe von 2,8 Mio. Euro sowie in selbst erstellte Software in Höhe von ebenfalls 2,8 Mio. Euro enthalten.
Der operative Cashflow belief sich auf 24,4 Mio. Euro (Vorjahr: 16,0 Mio. Euro) und lag damit über dem des Vorjahres. Dies ist insbesondere auf die Erhöhung des Konzernergebnisses auf 16,5 Mio. Euro zurückzuführen (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro) sowie auf die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus vertraglichen Verpflichtungen. Gegenläufig dazu wirkte der weitere Aufbau der Vorräte und die weitere Reduzierung der Rückstellungen. Die Veränderung der Forderungen aus LuL und künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen sowie die Veränderung der Verbindlichkeiten aus LuL glichen sich bis auf 0,6 Mio. Euro aus.
Das Net Working Capital (kurzfristiges Umlaufvermögen minus kurzfristige Verbindlichkeiten) belief sich auf 42,5 Mio. Euro (Vorjahr: 41,2 Mio. Euro). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug - 10,5 Mio. Euro (Vorjahr: -3,4 Mio. Euro) und betrifft vorwiegend Investitionen in das neue ERP-System in Höhe von 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro), Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in andere Anlagen und BGA in Höhe von 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro) sowie erstmalige Aktivierungen selbst erstellter Software in Höhe von 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro). Die Investitionen in eigene IT-Systeme und Produktentwicklungen wurden somit um rund 5,0 Mio. Euro gesteigert.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -2,2 Mio. Euro (Vorjahr: -17,7 Mio. Euro) und resultiert im Wesentlichen aus der Aufnahme von Darlehen sowie gegenläufig der Auszahlung der Dividende.
Die liquiden Mittel, inklusive kurzfristig veräußerbarer Wertpapiere, beliefen sich Ende Dezember 2022 auf 40,1 Mio. Euro (Vorjahr: 28,2 Mio. Euro).
Die Vermögenslage des init Konzerns kann im Geschäftsjahr 2022 weiterhin als stabil und solide bezeichnet werden.
Die Bilanzsumme ist zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 28,9 Mio. Euro oder 13,3 Prozent gestiegen und beläuft sich auf 245,8 Mio. Euro (Vorjahr: 216,9 Mio. Euro).
Dies resultiert aus der Erhöhung der Liquiden Mittel um 11,9 Mio. Euro bzw. 42,2 Prozent auf 40,1 Mio. Euro (Vorjahr: 28,2 Mio. Euro), sowie in der Erhöhung der Sachanlagen um 9,4 Mio. Euro bzw. 16,7 Prozent auf 65,0 Mio., Euro (Vorjahr: 55,7 Mio. Euro). Die Erhöhung der Vorräte um 7,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr stellt unsere Lieferfähigkeit sicher. Die Reduzierung der Vertragsvermögenswerte um 6,8 Mio. Euro resultiert aus dem Bearbeitungsstand der Projektverträge.
Der Aufbau der kurz- und langfristigen Bankverbindlichkeiten um insgesamt 8,7 Mio. Euro dient der Finanzierung des Wachstums und erhöht unseren finanziellen Spielraum. Das Eigenkapital konnte um 14,0 Mio. Euro gesteigert werden und erhöhte sich zum Jahresende auf 116,6 Mio. Euro (Vorjahr: 102,6 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote stieg damit leicht auf 47,4 Prozent und liegt damit stabil auf dem Niveau der Quote des Vorjahres von 47,3 Prozent.
Ergänzend zur Berichterstattung des init Konzerns erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der init SE.
Die init SE ist die Holdinggesellschaft des init Konzerns und übt als solche keine operative Tätigkeit aus. Sie steuert die operativen Konzernunternehmen finanziell und ist für die strategische Planung und das Risikomanagement verantwortlich. Die init SE nimmt zudem Aufgaben in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling, Projektmanagement, Recht und Personalwesen für die init GmbH, init Mobility Software Solutions GmbH, init Nottingham, init Montreal und init Maynooth wahr.
Der Jahresabschluss der init SE wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss folgt den International Financial Reporting Standards (IFRS). Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem die Pensionsverpflichtungen.
Die Steuerung der init SE erfolgt über eine jährliche Planung von Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen.
Der Umsatz der init SE beträgt 7,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro) und wurde im Wesentlichen mit Dienstleistungen für die init GmbH, init Mobility Software Solutions GmbH, init Nottingham und init Chesapeake sowie durch Vermietungen realisiert. Es wurde ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 14,7 Mio. Euro) erzielt, was über unserer Planung von ca. 4,9 Mio. Euro liegt. Im Ergebnis vor Steuern sind Erträge aus Beteiligungen von 4,4 Mio. Euro enthalten. Diese betreffen die Tochtergesellschaften init Innovation in Traffic Systems FZE mit 3,3 Mio. Euro, die init Innovations in Transportation Inc. mit 0,6 Mio. Euro sowie Mattersoft Oy mit 0,5 Mio. Euro. Weiterhin sind Erträge aus der Ergebnisabführung der init GmbH von 11,6 Mio. Euro sowie der init Mobility Software Solutions GmbH in Höhe von 0,3 Mio. Euro enthalten. Der Personalaufwand lag bei 7,1 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro). Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro).
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der init SE kann weiterhin als solide betrachtet werden.
Weitere finanzielle Kennzahlen für die init SE sind die Liquidität und die Eigenkapitalquote, über die wir im Folgenden berichten. Am Abschlussstichtag betrugen die liquiden Mittel zuzüglich der Wertpapiere 1,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro) und sind damit über Vorjahresniveau. Unterjährige Veränderung der liquiden Mittel resultiert im Wesentlichen aus Auszahlungen für Tilgungen und Zinsen für die Immobilienfinanzierungen, die Auszahlung von Dividenden sowie die Begleichung von Ertragssteuerverbindlichkeiten. Gegenläufig hat sich die Gewinnabführung von Tochterunternehmen positiv auf die liquiden Mittel ausgewirkt. Die liquiden Mittel und die vorhandenen Kreditlinien, die gemeinschaftlich mit der init GmbH verwendet werden können, reichen aus, um allen bestehenden und künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.
Die init SE deckt den Finanzierungsbedarf 2022 durch Erträge aus Beteiligungen, über Eingänge durch die EAVs und durch die Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Im Gegenzug refinanziert die init SE die Konzerngesellschaften.
Die Bilanzsumme der init SE belief sich auf 75,6 Mio. Euro (Vorjahr: 58,2 Mio. Euro), die Eigenkapitalquote betrug 69,1 Prozent und sank gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 (Vorjahr: 86,7 Prozent).
Die Vermögensgegenstände setzen sich im Wesentlichen aus Finanzanlagen, Grundstücken und Gebäuden sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen zusammen. Bei den Finanzanlagen gab es bezüglich der Anteile an verbundenen Unternehmen keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Diese belaufen sich auf 32,5 Mio. Euro (Vorjahr: 32,5 Mio. Euro). Eine Anteilsbesitzliste kann dem Anhang entnommen werden. Neu in 2022 sind Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 12,0 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro).
Gegenfinanziert wurde die Erhöhung der Aktiva durch den Jahresüberschuss in Höhe von 8,2 Mio. Euro (Vorjahr: 12,3 Mio. Euro) und die Erhöhung der Bankverbindlichkeiten um 13,9 Mio. Euro auf 15,2
Mio. Euro (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro), dabei handelt es sich um die Immobilienfinanzierungen in der Käppelestraße 4, 4a, 8/8a und 10 in Karlsruhe, um Darlehen für den Kauf von Unternehmen sowie um ein langfristiges Innovationsdarlehen. Die Darlehen zur Immobilienfinanzierung sind in voller Höhe durch Grundschulden auf diese Immobilien gesichert.
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die init SE 77 Mitarbeiter (Vorjahr: 75). Davon waren im Durchschnitt 39 Mitarbeiter in Vollzeit angestellt (Vorjahr: 37).
Insgesamt haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen 2022 an 34 internen und externen Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen.
Die nichtfinanziellen Ziele des Konzerns gelten analog.
Hier wird auf den entsprechenden Absatz (Prognose-, Chancen- und Risikobericht) des Konzerns verwiesen, da die Chancen und Risiken der Gesellschaft aufgrund der Holdingfunktion eng mit denjenigen des Konzerns verbunden sind.
Hier wird auf den entsprechenden Absatz (Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess) des Konzerns verwiesen.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten wir Erlöse im Rahmen des mittelfristig geplanten Wachstums oberhalb des erreichten Niveaus aus dem Geschäftsjahr 2022.
Die Entwicklung der init SE hängt im Wesentlichen von der Entwicklung der operativ tätigen Tochtergesellschaften ab und unterliegt aktuell höheren Unsicherheiten hinsichtlich der Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie der Ukraine Krise auf die
Weltwirtschaft. Des Weiteren kann die derzeit weltweit hohe Inflation negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben.
Gemäß § 312 AktG hat der Vorstand für den berichtspflichtigen Zeitraum einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der von unseren Abschlussprüfern geprüft wurde. Der Abhängigkeitsbericht des Vorstands schließt mit folgender Erklärung ab:
"Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden."
Die langfristige Sicherung der Liquidität im init Konzern hat höchste Priorität. Dies bedingt eine liquiditätsorientierte Unternehmenspolitik und eine beständige Ausrichtung sämtlicher Unternehmensprozesse an dem Ziel, Liquidität und Ergebnis zu verbessern. Finanzielle Risiken, insbesondere Zins- und Währungsrisiken, werden durch den Einsatz von derivativen Absicherungsinstrumenten reduziert. Zur Erhaltung der finanziellen Flexibilität hat der init Konzern ausreichend hohe Kreditlinien, die nur teilweise ausgenutzt sind.
Ein wesentliches Ziel ist die Stärkung des weiteren Wachstums im init Konzern. Um dies zu gewährleisten und zur termingerechten Abarbeitung der laufenden Kundenprojekte konnte die Personalkapazität im Geschäftsjahr 2022 noch einmal erhöht werden. Weitere personelle
Verstärkung wird auch für das Geschäftsjahr 2023 erforderlich sein, um Kundenprojekte sowie auch weiteres Wachstum sicherzustellen. Insbesondere im Bereich der Entwicklung werden wir die Herausforderungen im Ticketinggeschäft, in der Digitalisierung, bei Elektromobilität und Cloud-Lösungen mit neuen Recruitinginitiativen begegnen.
Im Geschäftsjahr 2022 beschäftigte der init Konzern im Durchschnitt 1.098 Mitarbeitende (Vorjahr: 1.055) inklusive Aushilfen, wissenschaftlicher Hilfskräfte und Diplomanden. Der Anteil der Mitarbeitenden in Teilzeit ist auf 202 gestiegen (Vorjahr: 186).
Darüber hinaus befanden sich 16 Beschäftigte in einem Ausbildungsverhältnis für die Berufe Fachinformatiker, Elektroniker, Industrie- und Bürokaufleute oder sie absolvierten ein Studium an der Dualen Hochschule in den Fachbereichen Elektrotechnik, Informatik, Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen.
Der Geschäftsverlauf 2022 wird vom Vorstand nach dem vorläufigen Ende der Coronavirus-Pandemie sowie einer entspannteren Rohstoffversorgung, trotz instabilem wirtschaftlichen Umfeld insgesamt als positiv angesehen. Der Umsatz liegt mit 191,3 Mio. Euro im Rahmen unsere Planung von 190
bis 200 Mio. Euro. Das EBIT liegt mit 21,0 Mio. Euro sogar leicht über unserem prognostizierten Zielkorridor von 15 bis 20 Mio. Euro.
Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr auf einem neuen Rekordhoch von 214,1 Mio. Euro. Der init Konzern konnte damit ein Wachstum des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahr von 19,5 Prozent erreichen (Vorjahr: 179,2 Mio. Euro).
Der Auftragsbestand beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 163,7 Mio. Euro und ist damit eine sehr gute Basis für das kommende Geschäftsjahr 2023. Die Finanzlage des init Konzerns ist aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022 stabil und konnte weiter gestärkt werden.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 2022 betrug 24,4 Mio. Euro, und liegt damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (16,0 Mio. Euro). Auch unsere Aktionäre wollen wir am Unternehmenserfolg angemessen beteiligen. Aufgrund des erfreulichen Geschäftsverlaufs in 2022 und vor dem Hintergrund des 40-jährigen Jubiläums der Unternehmensgruppe schlägt der Vorstand eine Dividendenerhöhung um 5 Cent auf 60 Cent sowie eine Sonderdividende von 10 Cent vor. Der Vorstand schlägt damit eine Gesamtdividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 70 Cent pro Aktie vor. Dem Geschäftsjahr 2023 sehen wir mit Optimismus und Zuversicht entgegen.
Das Erreichen unserer Unternehmensziele ist abhängig vom Eintritt bestimmter Ereignisse, Entwicklungen oder der planmäßigen Umsetzung von Handlungen und Strategien. Für die Prognose der zukünftigen Entwicklung müssen Annahmen über diese und andere Einflussfaktoren getroffen werden. Wenn von diesen bekannten oder auch gegenwärtig unbekannten Einflussfaktoren negative Auswirkungen auf die Zielerreichung ausgehen, spricht man von einem Risiko. Positive Auswirkungen ergeben Chancen.
Die init innovation in traffic systems SE konnte bislang die durch Corona-Krise und Ukraine-Kriegsfolgen gekennzeichnete historische Umbruchphase gut meistern. Gerade im allgemeinen Krisenjahr 2022 haben wir unsere Wachstumsziele erreicht und teilweise neue Rekordwerte erzielen können. Für das laufende Jahr und darüber hinaus lässt insbesondere der 2022 erzielte Auftragseingang in Höhe von 214 Mio. Euro hoffen. Auch die weltwirtschaftlichen Perspektiven haben sich insgesamt in den ersten Monaten des laufenden Jahres aufgehellt.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in unserer Branche, wie wir sie im vorangegangenen Kapitel beschrieben haben, sehen wir für die Zukunft weitere Chancen, mit unseren neuen Technologien und IT-Lösungen zusätzliche Marktanteile zu gewinnen. Branchen-Trends wie Digitalisierung, Elektromobilität, Mobility as a Service sowie "Smart Ticketing" und die dafür zur Verfügung gestellten Milliarden-Programme führen zu einer zunehmenden Anzahl von Ausschreibungen für Projekte, die teilweise ein dreistelliges Millionenvolumen erreichen, und für die init als international führender Digitalisierungs-Spezialist für Busse und Bahnen in einer guten Ausgangsposition ist.
Mit den Lösungen unserer Innovationsoffensive «NextGen», der neuesten Generation von init-Softund Hardware, können Verkehrsbetriebe kurzfristig ihre wirtschaftliche Situation verbessern und die künftigen Anforderungen der Verkehrswende meistern. Gleichzeitig eröffnen sich uns mit diesen Software-Paketen und möglichen Cross-Selling-Effekten Chancen, neue Marktbereiche zu erschließen und weitere Marktanteile zu gewinnen.
Bei aller Zuversicht bleiben wir jedoch bei unserer gerade in jüngster Zeit bewährten, vorsichtigen Planung. Die Mobilitätssysteme weltweit sind gegenwärtig einem epochalen Wandel ausgesetzt. Ihre Träger, die Betriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs, stehen unter Druck, Investitionen auf den Weg bringen und gleichzeitig Defizite bewältigen zu müssen. Vielerorts ist noch unklar, wie die nötigen Mittel dafür generiert werden können. Angesichts dessen und etwaiger negativer Folgen durch Kostensteigerungen, anhaltend hohe Inflation und steigende Zinsen müssen wir berücksichtigen, dass es auch bei einigen unserer Kunden kurzfristig zu Einschränkungen bei ihren Investitionsausgaben kommt.
Gestützt auf unseren Auftragsbestand und viele aussichtsreiche Ausschreibungen gehen wir für das laufende Jahr jedoch von einem weiteren Wachstum aus, das unserem langfristigen Wachstumskurs von etwa 10 Prozent entspricht. Wir sind jedoch auch vorbereitet, ein höheres Potenzial auszuschöpfen, wenn sich die Rahmenbedingungen für unsere Kunden, die Verkehrsbetriebe, verbessern.
Mittel- und langfristig sind die Wachstumstreiber im Markt für init-Lösungen weiterhin intakt. Aufgrund der nachhaltigen Wachstumstrends und der weltweiten Anstrengungen zum Umbau der Verkehrssysteme dürfte die Anzahl an Ausschreibungen für Digitalisierungsprojekte auch in den nächsten Jahren
weiter zunehmen. Dafür ist init als Digitalisierungsspezialist und international führender Anbieter von integrierten Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen in einer guten Ausgangsposition. Unser Ziel ist – neben eines anhaltend hohen Kundenzufriedenheitsniveaus - weiterhin, im Durchschnitt um etwa 15 Prozent pro Jahr in Umsatz und Ertrag zu wachsen.
Angesichts der nach dem Ende des Berichtszeitraums neu entstandenen geopolitischen Risiken ist auch für 2023 mit einer verhaltenen Wirtschaftsentwicklung zu rechnen, auf die wir unsere kurzfristige Planung ausrichten müssen. Wir gehen jedoch davon aus, bei einer weiteren Normalisierung der globalen Rahmenbedingungen unsere nachhaltige Zielsetzung in den kommenden Jahren wieder erreichen zu können.
Der Vorstand bleibt für das Geschäftsjahr 2023 bei einer vorsichtigen Planung, geht aber für das laufende Jahr von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. Das Ziel für den Konzernumsatz 2023 wird auf rund 200 bis 220 Mio. Euro festgelegt. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich trotz hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung auf rund 20 bis 25 Mio. Euro belaufen. Damit plantinitim Geschäftsjahr 2023 wieder auf ihren nachhaltigen Wachstumspfad von jährlich 10-15 Prozent Wachstum im Durchschnitt zurückzukehren. Die init SE erzielt neben Erträgen aus konzernübergreifenden Dienstleistungen im wesentlichen Beteiligungserträge, die entsprechend der erwarteten Ergebnisentwicklung im Konzern steigen dürften.
Die Einflüsse der Corona-Pandemie-Maßnahmen dürften auf die Geschäftsentwicklung von weit geringerer Bedeutung sein, als in den vorangegangenen Geschäftsjahren. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, speziell auf die Lieferketten, dürften gesamtwirtschaftlich weiterhin spürbar sein. Dies könnte beispielsweise Einfluss auf die Bevorratung und das gebundene Kapital haben. Ein zusätzlicher Faktor mit Einfluss auf die Kosten dürfte die gestiegene Inflation im Euroraum darstellen. Dies betrifft sowohl die Finanzierungskosten, als auch den operativen Bereich.
Als Beispiele seien steigende Personalkosten und Materialkosten angeführt. init wird seine Preisgestaltung entsprechend der sich verändernden Kostenstruktur anpassen müssen.
Risikomanagement ist die systematische und kontinuierliche Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Steuerung und Überwachung festgestellter Risiken. Es ist ein systematisches Verfahren, das zentral gesteuert wird und in vielen Bereichen des Konzerns Anwendung findet.
Zielsetzung eines Risikomanagementsystems (RMS) ist nicht die Vermeidung jeglicher Risiken, sondern das Managen der identifizierten Risiken. Denn um die Planung und die sich daraus ergebenden Chancen zu verwirklichen, müssen Risiken eingegangen werden, die es abzuwägen gilt.
Die Risiken werden mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit und einem möglichen Schadenausmaßnach getroffenen Maßnahmen (Nettobetrachtung) bewertet. Die Bewertung wird in den Stufen gering, mittel und hoch abgebildet.
| Eintrittswahrschein lichkeit in % |
Schadenausmaß in Mio. Euro |
|
|---|---|---|
| 0 < Eintrittswahr | ||
| gering | scheinlichkeit ≤ 33 | < 0,5 |
| 33 < Eintrittswahr | ||
| mittel | scheinlichkeit ≤ 66 | 0,5 bis 3 |
| 66 < Eintrittswahr | ||
| hoch | scheinlichkeit ≤ 100 | > 3 |
Auf Basis der Risikobewertung und Stufen ergibt sich eine 9-Felder-Matrix, anhand derer die Risikoklasse bestimmt werden kann. Die Risikoklasse hoch steht für kritische Risiken, die aufgrund ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schadenausmaß eine signifikante Auswirkung auf unser Ergebnis haben können.
Die Ergebnisse werden regelmäßig an den Vorstand berichtet. Die Häufigkeit der Berichterstattung erfolgt je nach Risikogruppe.
In das RMS ist auch das Interne Kontrollsystem (IKS) integriert. Das IKS befasst sich mit den Risiken aus den operativen Prozessen in jedem Bereich im Unternehmen.
Das RMS und das IKS sind in Anlehnung an das international anerkannte Rahmenwerk für Interne Kontrollsysteme des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO Internal Control – Integrated Framework) konzipiert und werden kontinuierlich angepasst.
Beim IKS werden die einzelnen Prozesse in den Gesellschaften analysiert, mögliche Risiken identifiziert und entsprechende Kontrollen zugewiesen. Die Ergebnisse werden in einer Matrix dokumentiert und regelmäßig aktualisiert. Die Ergebnisse dieser Selbsteinschätzung werden jährlich überprüft. Die identifizierten, handlungsbedürftigen Prozesse werden dem Vorstand berichtet und weiter diskutiert. Weiterhin wird der Aufsichtsrat über kritische Risiken informiert.
Die gesetzliche Grundlage für das Einrichten eines Risikofrüherkennungs- und eines internen Überwachungssystems wird in § 91 Abs. 2 AktG geregelt. Die Prüfpflicht auf die Eignung des Systems durch den Wirtschaftsprüfer im Rahmen des Jahresabschlusses ergibt sich aus § 317 Abs. 4 HGB.
Die (freie) Risikotragfähigkeit beschreibt das maximal Risikoausmaß, welches ohne Gefährdung des Fortbestands des Konzerns getragen werden kann. Sie stellt die Differenz zwischen Risikodeckungspotential und einer Gesamtrisikoposition aus aggregierten Einzelrisiken (Risikoinventar) dar.
Das Risikodeckungspotential wird in der init Gruppe anhand des Eigenkapitals und des erwarteten EBIT der Folgeperiode ermittelt. Die Ermittlung der Gesamtrisikoposition (Risikoaggregation) erfolgt mit Hilfe einer Monte-Carlo-Simulation auf Basis der Nettobewertung der Risiken unter Berücksichtigung von wesentlichen Interdependenzen.
In allen simulierten Szenarien liegt eine ausreichende Risikotragfähigkeit vor.
Das übergeordnete Ziel des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems derinit SE lautet, die Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung im Sinne einer Übereinstimmung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts mit allen einschlägigen gesetzlichen Vorschriften sicherzustellen.
Das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gesetzlich nicht definiert. Wir verstehen das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem als umfassendes System und lehnen uns an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) mit Sitz in Düsseldorf zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem und zum Risikomanagementsystem an. Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die vom Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements gerichtet sind:
Das Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.
Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen sind im Konzern folgende Strukturen und Prozesse implementiert:
Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.
Die Datengrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses bilden die von derinit SE und deren Tochterunternehmen berichteten Abschlussinformationen, die wiederum auf den in den Einheiten erfassten Buchungen basieren. Die Erstellung der Abschlussinformationen der Tochtergesellschaften erfolgt durch das Mutterunternehmen in Karlsruhe, die jeweilige Tochtergesellschaft selbst oder durch externe Dritte. Zusätzlich bedienen wir uns bei einigen Themen, welche Spezialkenntnisse erfordern (zum Beispiel zur Bewertung von Pensionsverpflichtungen) der Unterstützung externer Dienstleister. Auf Basis der berichteten Abschlussinformationen der Tochtergesellschaften wird der Konzernabschluss erstellt. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt mit Hilfe einer zertifizierten Konsolidierungssoftware. Zudem werden die notwendigen Schritte im Vier-Augen-Prinzip durchgeführt.
Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sind in einem Handbuch und in Organisationsanweisungen niedergelegt, die in regelmäßigen Abständen
an aktuelle externe und interne Entwicklungen angepasst werden.
Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Konzernrechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems als wesentlich, welche die Konzernbilanzierung und die Gesamtaussage des Konzernabschlusses einschließlich des zusammengefassten Lageberichts maßgeblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:
Zahlenmaterial und die Projekte überprüft. Aufgrund von Corona wurden im Berichtsjahr die Vor-Ort-Besuche durch Videokonferenzen ersetzt.
Es existieren Maßnahmen, welche die ordnungsmäßige IT-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen.
Der Konzern hat darüber hinaus in Bezug auf den konzernweiten Rechnungslegungsprozess ein Risikomanagementsystem implementiert, das Maßnahmen zur Identifizierung und Bewertung von wesentlichen Risiken sowie entsprechende risikobegrenzende Maßnahmen enthält, um die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses sicherzustellen.
Ein weltweit tätiger Technologiekonzern wie init unterliegt einer Reihe von Risiken, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Die Berichtserstattung basiert auf den Einzelrisikobewertungen der Bereiche Geschäftsplanung, Vertrieb, Beschaffung, Personalwesen, Projektmanagement, Informationstechnik, Finanzrisiken und rechtliche Risiken. Es kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass heute noch nicht bekannte oder als unwesentlich eingestufte Risiken die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zusätzlich beeinflussen.
Im Folgenden wird über wesentliche Risiken (Risikoklasse mittel und hoch) berichtet, die einen signifikanten Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des init Konzerns haben sowie über wichtige Änderungen bei Risiken, gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich ist die vollständige Risikoliste des jeweiligen Bereichs tabellarisch dargestellt.
Gegenüber dem Vorjahr wurden allgemeine Entwicklungs- und Projektrisiken, sowie Risiken aus Veränderungen der Umwelt in der Risikoliste im
Bereich Geschäftsplanung aufgenommen, die jedoch derzeit als nicht wesentlich bewertet werden.
| Risikokategorie | Eintritts wahrschein lichkeit |
Schaden ausmaß |
Risiko klasse |
|---|---|---|---|
| Risiko durch Aufbau neuer Märkte / Grün dung oder In tegration neuer Gesellschaften |
gering | mittel | gering |
| Risiken durch Unregelmäßig keiten (Fraud) |
gering | mittel | gering |
| Verlust von init spezifischen Know-How |
gering | mittel | gering |
| Patentrisiken | gering | mittel | gering |
| Entwicklungs und Projektrisi ken |
gering | mittel | gering |
| Risiken aus Veränderungen der Umwelt |
gering | mittel | gering |
| ESG Risiko: Umwelt |
gering | gering | gering |
| ESG Risiko: Soziales |
gering | gering | gering |
| ESG Risiko: Governance |
gering | hoch | mittel |
Risiken durch Aufbau neuer Märkte und Gründung oder Integration neuer
Gesellschaften (RK: gering/ RK Vorjahr: mittel) Für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Konzerns, das Erreichen unserer strategischen Ziele sowie die Nutzung bestehender Marktchancen sind wir als Unternehmen in vielen Ländern mit eigenen Gesellschaften vertreten. Die Gründung oder Integration einer neuen Gesellschaft beinhaltet ebenso wie der Aufbau neuer Märkte Risiken in Hinblick auf wirtschaftliche, gesellschaftliche, technologische, ökologische und rechtliche Gegebenheiten. Um diese Risiken zu minimieren führen wir, auch unter Beauftragung externer Experten, stets eine umfangreiche rechtliche und
wirtschaftliche Prüfung durch, sowie Analysen potentieller Märkte und Markteintrittsanalysen. Unsere bisherigen M&A Aktivitäten sowie Markteintritte zeigen, dass wir neue Potentiale nutzen konnten und die sich ergebenden Chancen die Risiken überwiegen. Gegenüber dem vergangenen Berichtsjahr schätzen wir das Risiko geringer ein.
Risiken durch Unregelmäßigkeiten im Unternehmen (Fraud), wie bspw. Bestechung, Korruption und Betrug führen zu (monetären) Schäden durch die Tätigkeit selbst und können darüber hinaus juristische Konsequenzen nach sich ziehen. Transparente Kommunikation, angemessene Genehmigungsstufen, Reviews (bspw. Vier-Augen-Prinzip) und Konzern-vorgaben (bspw. Ethische Leitlinien) helfen uns dabei, Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu entdecken. Gegenüber dem Vorjahr schätzen wir das Risiko als geringer ein.
Risiken aus dem Rahmenwerk der ESG (Environmental, social and corporate governance) im Bereich Governance (= nachhaltige Unternehmensführung) können im Bereich Risiko- und Reputationsmanagement, Aufsichtsstrukturen, Compliance und Korruption auftreten. Unsere Maßnahmen wie bspw. konsequente Transparenz, Anti-Korruptions-Politik sowie unser Hinweisgebersystem, helfen uns dabei, die Risiken zu mitigieren. Dennoch können Verstöße im Bereich Compliance und Korruption hohe Schadenswerte verursachen, da die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering eingestuft wird, schätzen wir das Risiko insgesamt als mittelein.
Im Bereich Vertrieb wurde gegenüber dem Vorjahr das Risiko der Abhängigkeit von einzelnen Kunden für eine realistischere Einschätzung nach den Geschäftsbereichen Liefergeschäft und Wartungsgeschäft getrennt.
Das Risiko auf Absatzmärkten im Bereich Vertrieb aus dem vorherigen Berichtsjahr wurde konkretisiert.
| Risikokategorie | Eintrittswahr schein lichkeit |
Schadenaus maß |
Risikoklasse |
|---|---|---|---|
| Risiko durch Abhän | |||
| gigkeit von einzelnen | |||
| Kunden - Lieferge | |||
| schäft | gering | hoch | mittel |
| Risiko durch Abhän | |||
| gigkeit von einzelnen | |||
| Kunden - Wartungs | |||
| geschäft | gering | gering | gering |
| Verlieren von Aus | |||
| schreibungen aus | |||
| bspw. technologi | |||
| schen oder kaufmän | |||
| nischen Gründen | gering | gering | gering |
| Nichterkennen von | |||
| Marktentwicklungen | |||
| und Trends | gering | gering | gering |
| Risiko aus Marktein | |||
| tritt neuer Wettbewer | |||
| ber | gering | mittel | gering |
| Sinkendes Preisniveau | |||
| in Absatzmärkten | gering | hoch | mittel |
| Risiko aus Hosting- / | |||
| Betriebsverpflichtun | |||
| gen | gering | gering | gering |
Risiko durch Abhängigkeit von einzelnen Kunden - Liefergeschäft (RK: mittel/ RK Vorjahr: gering)
Durch die Besonderheiten des ÖPNV-Marktes (bspw. begrenzte Kundenanzahl mit hohem Volumen) kann der Verlust von bestehenden Kunden zu Rückgängen im Liefergeschäft (Folge- und Ersatzaufträge) führen und einen Einfluss auf unser Ergebnis haben. Der Verlust von Kunden kann unter anderem in Insolvenzen, Umverteilung zu Wettbewerbern und Wirtschaftskrisen begründet sein. Durch umfangreiche Vertriebsaktivitäten, Erschließung neuer Absatzpotentiale und Erweiterung des Service- und Produktportfolios wirken wir diesem Risiko entgegen, dennoch ist es als realistisches Risiko mit der Risikoklasse mittel einzuschätzen.
Aufgrund gesellschaftlicher Megatrends und Entwicklungen in der Mobilität drängen neue Wettbewerber in den Markt. Es besteht bei einer Zunahme der Zahl der Wettbewerber die Gefahr rückläufiger
Preise und Margen sowie des Verlustes von Ausschreibungen. Ständige Weiterentwicklungen der Systeme und neue Innovationen sind erforderlich, um unseren Wettbewerbsvorsprung zu halten. Auch die Pflege unseres Netzwerks und die Intensivierung des Geschäfts mit unseren Bestandskunden helfen uns dabei, unsere Position zu stärken. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Risiko verringert.
Der generelle Anstieg des Preisniveaus führt sowohl zu gestiegenen Preisen in den Beschaffungsmärkten als auch in den Absatzmärkten. Solange sich beide Märkte äquivalent verhalten, besteht kein erhöhtes Schadenrisiko im Bereich der Absatzmärkte. Kritisch wäre ein steigendes Preisniveau im Bereich Beschaffung bei gleichzeitigem bleibenden oder sinkenden Preisniveau in den Absatzmärkten für unsere Produkte. Derzeit schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit für dieses Szenario als gering ein.
| Risikokategorie | Eintrittswahr schein lichkeit |
Schadenaus maß |
Risikoklasse |
|---|---|---|---|
| Preis- und Kosten | |||
| schwankungen in den | |||
| Beschaffungsmärkten | hoch | mittel | hoch |
| Abhängigkeit von ein | |||
| zelnen (A-) Lieferan | |||
| ten | gering | gering | gering |
| Abkündigungen von | |||
| Bauteilen/Komponen | |||
| ten trotz Nachlie | |||
| ferverpflichtungen | hoch | mittel | hoch |
| Wertverlust Inven | |||
| tar/Lagerbestände auf | |||
| grund Änderungen | |||
| von Vorschriften und | |||
| Normen | mittel | gering | gering |
| Qualitätsrisiken (man | |||
| gelnde Beschaffenheit | |||
| der Waren) | gering | gering | gering |
Preis- und Kostenschwankungen in den Beschaffungsmärkten (RK: hoch/ RK Vorjahr: hoch) und Risiko aus Abkündigungen von Bauteilen/Komponenten trotz Nachlieferverpflichtungen (RK: hoch/ RK Vorjahr: hoch)
Preis- und Kostenschwankungen in Beschaffungsmärkten ergeben sich aus Materialknappheit und Lieferschwierigkeiten verschiedener Rohstoffe. Betroffen davon sind insbesondere Micro-Chips sowie Halbleiter-Produkte. Daneben entstehen Risiken durch teils hohe Schwankungen bei den Materialkosten, auch aufgrund der anhaltenden Krisen, sowie Abkündigungen von Bauteilen. Den Risiken wirken wir mit Rahmenverträgen, frühzeitiger Bevorratung und Obsoleszenz-Management entgegen. Um die Lieferfähigkeit sicher zu stellen, werden hohe Lagerbestände gehalten. Die aktuelle Situation auf den Beschaffungsmärkten stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
Risiken aus Änderungen von Normen und Vorschriften bezüglich unserer Bauteile, Komponenten und Produkte können zu Schäden durch Wertverlust der betroffenen Waren führen, sowie zu Kosten durch Nacharbeiten und ggf. Zertifizierungen. Durch zeitnahe Prüfungen, langfristige Disposition sowie am Kundenprojekt ausgerichteter Planung kann das Risiko minimiert werden, ein vollständiger Ausschluss ist jedoch nicht möglich. Auf Basis der Vergangenheitswerte schätzen wir das Risiko dennoch gegenüber dem Vorjahr als geringer ein.
| Eintrittswahr | |||
|---|---|---|---|
| schein | Schadenaus | ||
| Risikokategorie | lichkeit | maß | Risikoklasse |
| Personalkosten | |||
| schwankungen | mittel | gering | gering |
| Risiken durch Ausfall | |||
| Schlüsselpersonal | gering | gering | gering |
| Pandemie | gering | gering | gering |
| Bewerber-/Fachkräf | |||
| temangel | gering | mittel | gering |
| Veränderungen auf | |||
| oberer und mittlerer | |||
| Führungsebene | gering | gering | gering |
| Risiken aus der be | |||
| trieblichen Altersver | |||
| sorge | gering | gering | gering |
Risiken durch Ausfall von (Schlüssel-)Personal (RK: gering/ RK Vorjahr: mittel)
Der Ausfall von Schlüsselpersonal kann einen signifikanten Einfluss auf laufende Kundenprojekte und Kundenaufträge haben. Zur Unterstützung unserer
Mitarbeiter und ihrer Familien bieten wir verschiedene Angebote aus dem Bereich Gesundheitsmanagement wie bspw. kostenlose Gesundheitsuntersuchungen an. Mit Regelungen bzgl. Stellvertretern halten wir Auswirkungen auf Projekte und Aufträge gering. Im Gegensatz zum vorherigen Berichtsjahr hat sich das Risiko verringert.
Die Erfahrungen, die individuellen Fähigkeiten sowie die fachliche Kompetenz und Qualifikation der Mitarbeiter sind von großer Bedeutung für den Unternehmenserfolg des init Konzerns. Die Arbeitsmarktsituation in Deutschland und insbesondere in der Technologieregion Karlsruhe ist weiterhin angespannt. Herausforderungen bestehen in der Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte und in der langfristigen Bindung bestehender Arbeitnehmer an das Unternehmen. init wirkt den Personalrisiken mit einer langfristig orientierten Personalpolitik, einer Intensivierung von Personalentwicklungsmaßnahmen und verschiedenen zusätzlichen Leistungen entgegen. Unsere etablierten Maßnahmen helfen uns dabei, das Risiko zu mitigieren und gegenüber dem Vorjahr sehen wir hier eine Verbesserung.
Ein kritischer Erfolgsfaktor ist für den init Konzern die Projektabwicklung. Für jedes wesentliche Projekt erstellt init zur laufenden Überwachung einen Projektplan. Projektrisiken werden durch unser Controlling in Zusammenarbeit mit der Projektleitung und den Projekt-Ansprechpartnern regelmäßig analysiert. Die Projekte werden unter finanzwirtschaftlichen Aspekten als auch bzgl. Lieferanten, Entwicklung, Vertrag und sonstigen wesentlichen Risiken betrachtet, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Kalkulationen, Auftragssituation und Projektstände werden regelmäßig überprüft und ein Soll-Ist-Abgleich wird vorgenommen. Derzeit sind drei Projekte mit der Risikoklasse mittel bewertet, entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind bereits eingeleitet.
Risiken im Bereich der Informationstechnik werden im Rahmen des Risikomanagements und im Rahmen der ISO27001-Zertifizierung geprüft.
| Eintrittswahr | |||
|---|---|---|---|
| schein | Schadenaus | ||
| Risikokategorie | lichkeit | maß | Risikoklasse |
| Risiken bezüglich | |||
| physischer Vermö | |||
| genswerte | mittel | mittel | mittel |
| Risiko des Datenver | |||
| lusts/-manipulation | |||
| durch Eindringen in | |||
| Netzwerkverbindun | |||
| gen und Software | gering | hoch | mittel |
| Risiko des Datenver | |||
| lusts/-manipulation | |||
| durch Eindringen un | |||
| befugter Dritter durch | |||
| Fernwartungstools | |||
| und Software | mittel | mittel | mittel |
| Risiko des Datenver | |||
| lusts/-manipulation | |||
| durch Eindringen | |||
| Dritter durch | |||
| Schwachstellen in ex | |||
| ternen Bibliotheken | |||
| und Software | gering | mittel | gering |
Der Verlust physischer Vermögenswerte (bspw. Diebstahl von Laptops, Smartphones, Datenträgern) birgt neben den finanziellen Schaden das Risiko, dass damit einher vertrauliche Informationen des Unternehmens sowie personenbezogene Daten von unbefugten Dritten eingesehen werden. Mit Hilfe von Passwortrichtlinien, Vorgaben zum Umgang mit den Vermögenswerten, kryptografische Maßnahmen sowie Awareness-Schulungen für Mitarbeiter wirken wir dem Risiko entgegen. Dennoch schätzen wir das Risiko als mittel ein, da im Falle eines Eintritts die Folgen des Verlusts von besonders schützenswerten Daten signifikant sein können.
Angesichts der wachsenden Cyberkriminalität besteht ein erhöhtes Risiko für einen Sicherheitsvorfall bzgl. Datenverlust und Manipulation durch das Eindringen eines unbefugten Dritten über die eingesetzte Infrastruktur wie bspw. Netzwerk, Software
und Tools. Trotz der Implementierung umfangreicher technischer und organisatorischer Maßnahmen sowie die wiederkehrende Sensibilisierung unserer Mitarbeiter kann ein Restrisiko mit signifikantem Schadenausmaß nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Zins- und Liquiditätsrisiko bei kurzfristigen Euro-Krediten (RK: mittel/ RK Vorjahr: mittel) Der Großteil der Darlehen im Rahmen der Baufinanzierung sowie der Standorterweiterung am Stammsitz Karlsruhe besteht aus fest verzinslichen Darlehen. Durch eine signifikante Reduzierung der kurzfristigen Kredite wird das Risiko mitigiert. Das Zinsänderungsrisiko aus den kurzfristigen, variabel verzinsten Krediten hat derzeit keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Steuerrisiken (RK: gering/ RK Vorjahr: mittel) Der init Konzern operiert weltweit in verschiedenen Ländern und unterliegt damit zahlreichen Steuervorschriften. Aufgrund von unterschiedlichen Auslegungen, insbesondere der grenzüberschreitenden Sachverhalte, in den Finanzverwaltungen der verschiedenen Jurisdiktionen können negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der Vergangenheitswerte schätzen wir dieses Risiko derzeit als gering ein.
Liquiditätsrisiko durch Vorratsaufbau, Vorfinanzierung und überfällige Forderungen (RK: gering/ RK Vorjahr: mittel)
In der aktuellen Situation (bspw. Dynamik auf den Beschaffungsmärkten) stellen wir mit hohen Vorräten unsere Lieferfähigkeit und –verpflichtungen sicher und können den Risiken aus dem gestiegenen Preisniveau entgegenwirken. Dennoch binden Vorräte Kapital und können sich auf die Liquidität auswirken.
Liquiditätsrisiken entstehen auch durch Vorfinanzierung, da sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen im Zeitverlauf nachteilig verändern können.
Forderungsausfällen wird durch ein aktives Forderungsmanagement entgegengewirkt. Grundsätzlich
schließt der Konzern Geschäfte nur mit anerkannten, kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Der Großteil der init Kunden sind öffentliche oder öffentlich geförderte Verkehrsbetriebe. Erkennbare Ausfallrisiken sind durch Einzelwertberichtigungen erfasst.
Aufgrund umfangreicher Maßnahmen und Kontrollen schätzen wir Liquiditätsrisiken durch Vorratsaufbau, Vorfinanzierung und überfällige Forderungen derzeit als gering ein.
Darlehensrisiko (RK: gering/ RK Vorjahr: mittel) Zu langfristigen Darlehen in Höhe von rund 4,5 Mio. Euro (vorher 5 Mio.Euro) bestehen Mindestkapitalanforderungen. Hierbei darf ein dynamischer Verschuldungsgrad nicht überschritten werden. Im Konzern ist zum Stichtag ein Vertrag mit einer Mindestgröße vereinbart. Für das Darlehen mit einer Restschuld von rund 4,5 Mio. Euro zum Stichtag ist ein dynamischer Verschuldungsgrad von 3,5 zugrunde gelegt. Im Falle eines Überschreitens der Anforderungen können die Kredite jeweils sofort fällig gestellt werden. Wir schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Schadenausmaß aufgrund der engen Überwachung und Planung dieser Kennzahl als gering ein.
Die zuvor genannten Marktrisiken (zunehmende Dynamik, Verkürzung der Abkündigungsintervalle von Bauteilen sowie ein steigendes Preisniveau in den Beschaffungsmärkten) werden durch das Inflationsrisiko verschärft. Zusätzlich werden Personalkosten durch das Risiko beeinflusst. Unsere getroffenen Maßnahmen helfen uns dabei die Auswirkungen der Preissteigerungen und der steigenden Inflation zu mindern, auf die eigentliche Ursache kann jedoch kein Einfluss genommen werden. Das Preissteigerung- und Inflationsrisiko wird daher als kritisch bewertet.
Die init SE und ihre Tochtergesellschaften sind im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftsaktivitäten derzeit mit nur wenigen Rechtsstreitigkeiten konfrontiert. Durch konzerneigene Juristen werden diese Verfahren begleitet. Wir sind der Ansicht, dass der Ausgang aller aktuell anhängigen Verfahren keine wesentlich nachteiligen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben wird. Allerdings sind geltend gemachte Ansprüche und Rechtsstreitigkeiten naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet, sodass eine verlässliche Schätzung ihrer finanziellen Auswirkungen nur schwer möglich ist und deshalb sich die aktuell getroffene Einschätzung jederzeit ändern kann.
| Eintrittswahr schein |
Schadenaus | ||
|---|---|---|---|
| Risikokategorie | lichkeit | maß | Risikoklasse |
| Risiken aus Sankti | |||
| onsvorschriften aus | |||
| US- und EU-Gesetz | |||
| gebung | gering | gering | gering |
| Rechtliche Risiken im | |||
| Zusammenhang mit | |||
| der Verletzung geisti | |||
| gen Eigentums | gering | mittel | gering |
| Risiken aus der Ein | |||
| haltung/Umsetzung | |||
| internationaler Anfor | |||
| derungen und Gesetze | |||
| im Bereich Daten | |||
| schutz | gering | gering | gering |
Die weiteren genannten rechtlichen Risiken schätzen wir aufgrund unserer Maßnahmen als gering ein.
Die Gesamtrisikosituation des init Konzerns setzt sich aus den Einzelrisiken aller Risikokategorien zusammen. Neben den beschriebenen Risikokategorien gibt es unvorhersehbare Ereignisse, die Produktionsund Geschäftsprozesse stören können, beispielsweise Naturkatastrophen, politische Instabilitäten, Pandemien, terroristische Anschläge oder Wirtschaftskrisen. Hierfür wurden Notfallpläne entwickelt, um die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit zu ermöglichen sowie vorbeugende Schutzvorkehrungen etabliert und, wenn möglich, Versicherungen abgeschlossen.
Für ein Gesamtbild führt das Konzernrisikomanagement die beschriebenen Informationen über Risiken aus den einzelnen Bereichen zusammen. Die Gesamtsituation bezogen auf die Risiken des Konzerns ergibt sich aus den dargestellten Einzelrisiken.
Als eines der Grundprinzipien des unternehmerischen Handelns achtet init besonders darauf, dass gesetzliche und ethische Regeln eingehalten werden. Zudem gibt der init Konzern mit einem webbasierten Hinweisgebersystem Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und jedem Dritten die Möglichkeit, anonym Missstände, insbesondere Verstöße gegen geltendes Recht, zu melden. Zugleich ist der sichere Umgang mit sensiblen Daten Voraussetzung dafür, die Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Lieferanten in einem vertrauensvollen, partnerschaftlichen Umfeld zu betreiben.
Die Risikosituation des init Konzerns hat sich dabei sowohl bei der Einzelrisikobetrachtung als auch insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.
Risiken, die allein, bei Mehrfachauftreten oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten, sind aktuell nicht erkennbar. Dies zeigen auch die Ergebnisse der Simulation verschiedener Szenarien. Rückschläge auf dem Weg zur nachhaltigen Realisierung der angestrebten Wachstums- und Renditeziele können nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die genannten Risiken hindern den init Konzern aus heutiger Sicht nicht daran, die jeweiligen Zielsetzungen und Planungen zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Dies gilt vor allem angesichts der sehr soliden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie im Hinblick auf positive Geschäftsaussichten.
Wir sind überzeugt, dass durch das etablierte Risikomanagementsystem im Unternehmen Risiken frühzeitig erkannt und erfolgreich begegnet werden können.
Die Konjunkturexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) sehen in ihrer jüngsten Einschätzung (World Economic Outlook: Inflation Peaking amid Low Growth, January 30, 2023) "Positive Überraschungen" in vielen Ländern. Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation demnach besser verkraften als bislang befürchtet. 2023 wird eine weitere Zunahme der Weltwirtschaftsleistung von 2,9 Prozent erwartet. Für das Jahr 2024 prognostiziert der IWF eine leichte Beschleunigung des globalen Wachstums auf 3,1 Prozent. Es wird jedoch auch befürchtet, dass die Auswirkungen der drastischen Zinserhöhungen der Zentralbanken die Nachfrage bremsen.
Das dürfte auch für Deutschland und die Eurozone gelten, wobei auch in dieser Region die Resilienz gegenüber den Krisenfolgen größer ist als zunächst angenommen. Der IWF erklärte in seinem World Economic Outlook vom 30. Januar 2023, dass in der Eurozone 2023 ein Wachstum von 0,7 Prozent zu erwarten sei. Für 2024 sehen die IWF-Experten bedingt durch die höheren Leitzinsen in der Euro-Zone eine Dämpfung des Wachstums auf 1,6 Prozent (bisher: 1,8 Prozent).
Ein düsteres Bild malen die Konjunkturexperten dagegen von Großbritannien, in der Vergangenheit ein wichtiger Markt für init-Systeme. Der Währungsfonds sieht hier nun im laufenden Jahr sogar einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,6 Prozent vorher. 2024 soll jedoch auch die britische Wirtschaftsleistung wieder um 0,9 Prozent zunehmen.
Sehr robust und resilient gegenüber den Krisen erweist sich einmal mehr die Wirtschaft in den USA und Kanada, der derzeit wichtigsten Wachstumsregion für init-Produkte und -Dienstleistungen. Das US-Wachstum soll sich in 2023 auf 1,4 Prozent belaufen, aber der strikte geldpolitische Kurs der Federal Reserve Bank könnte 2024 eine Abschwächung auf 1,0 Prozent zur Folge haben. Ähnlich ist das Bild für Ka-
nada: Hier wird für 2023 und 2024 jedoch eine konstante Wachstumsrate von 1,5 Prozent vorhergesehen.
Insgesamt haben sich nach der neuesten Einschätzung des IWF (WEO vom Januar 2023) die Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklung abgeschwächt. Eine Verschärfung der Corona-Krise in China, eine weitere Eskalation des Ukraine-Krieges, strengere globale Finanzierungsbedingungen sowie eine stärkere Abschottung der Wirtschaftsräume Amerika, Asien und Europa könnte jedoch eine Neubewertung der Situation erforderlich machen.
Insgesamt gesehen eröffnen sich durch die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch eher weitere Wachstumschancen für init als "Global Player".
Investitionsprogramme, die als Ziel den Klimaschutz, die Reduzierung von Treibhausgasen und eine nachhaltige Verkehrswende haben, reichen weit in die Zukunft und eröffnen nachhaltige Wachstumschancen für den Absatz von init-Lösungen.
Maßnahmen auf nationaler Ebene sollen dabei auch durch internationale Finanzierungsinitiativen in "grüne" Technologien gefördert werden. Dadurch bieten sich Chancen, die notwendige Digitalisierung und die Implementation neuer Technologien im Verkehrssektor, wie sie init anbietet, voranzutreiben.
Wachstumsfaktoren, auf die init mit der «NextGen», der neuesten Generation ihrer Lösungen reagiert hat. Dazu gehören Lösungen für das «Smart Ticketing», wie etwa die schnell und kostengünstig implementierbare Plattform-Lösung TaaS – «Ticketing as a Service»; die Personaldispositions-Software MOBILE-PERDIS nextGen; der MOBILEguide zur Steuerung der Fahrzeugauslastung mit Ermittlung der tatsächlichen Besetztgrade; oder RESPONSEassist, ein teilautomatisiertes Störfallmanagement mit Echtzeit-Fahrgastinformation. Der Kern ist jedoch das Leitsystem der neuesten Generation, MOBILE-ITCS nextGen, das zahlreiche neue Funktionen, Ticketing-Lösungen und auch das «Smart Charging» von Elektrofahrzeugen integriert.
Smart Charging wird mit der beschleunigten Umstellung der Fahrzeugflotten der Verkehrsbetriebe auf E-Mobile immer wichtiger. So hat unsere darauf spezialisierte Tochtergesellschaft CarMediaLab jüngst mehrere Aufträge aus großen europäischen Metropolen dafür gewinnen können. Weitere nachhaltige Wachstumspotenziale zeichnen sich hier ab.
Das von der UITP koordinierte EU-Projekt eBRT2030 soll einen nachhaltigen Stadtverkehr unterstützen, indem innovative Lösungen für den elektrischen Bus Rapid Transit (BRT) vorgeschlagen werden. eBRT2030 bringt 45 Partner aus der gesamten EU und darüber hinaus zusammen und zielt darauf ab, die Anwendbarkeit einer neuen Generation von eBRT-Systemen in verschiedenen städtischen Kontexten zu demonstrieren, die wirtschaftlich tragfähig sind und mit neuen Automatisierungs- und Konnektivitätsfunktionen erweitert werden, wie sie init anbietet.
Für 2023 hat die Europäische Kommission zudem eine Gesetzesinitiative angekündigt, mit der sie multimodale, digitale Mobilitätsdienste (MDMS) fördern möchte. Dabei handelt es sich etwa um Routenplaner, Apps und Vertriebsplattformen, mit denen die bestehenden Mobilitätsangebote, vom Fahrradverleih bis zu Bus- und Bahnverbindungen miteinander über ein zentrales Portal verknüpft sind. Voraussetzung dafür ist eine gemeinsame Datenplattform, die alle Informationen in Echtzeit verfügbar macht und auch Zahlungsvorgänge zuverlässig abwickeln kann.
Ein Leuchtturmprojekt dafür und für den Trend Mobility as a Service ist regiomove am init-Standort Karlsruhe. Die regiomove-App bündelt Nahverkehrsmittel und alternative Sharing-Angebote, ohne dass die Nutzer*innen die App wechseln müssen – auch nicht beim Bezahlen. Der Nutzer gibt seine geplante Route ein und die App liefert die am besten dazu passenden Verkehrsmittel samt optimaler Verbindung und aktuellen Angeboten. Regiomove ist eine Blaupause für andere europäische Städte, die als klimaneutrale, smarte Verkehrsknotenpunkte für multimodale, saubere und umweltfreundliche Mobilität stehen wollen, und eröffnet damit zusätzliche Wachstumschancen für init-Produkte.
Deutschland will dabei in diesem Bereich das Tempo beschleunigen. Das erfordert erhebliche Investitionen in Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und der Mobilitätssysteme sowie wesentliche Innovationsanstrengungen. Fahrerlose On-Demand Mobilitätsdienstleistungen im öffentlichen Verkehr, (Echtzeit-) datenbasierte Dienste für den Personenverkehr sowie Plattformen integrierter Auskunfts-, Buchungs- und Vertriebssysteme, wie sie die init entwickelt und implementiert, sind ein Meilenstein dafür (Absichtserklärung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, BMDV, vom 17. Dezember 2022).
Die Regierung hat zudem mehrere Milliarden Euro für die Digitalisierung und den Ausbau des ÖPNV im Zuge ihres Klimaschutzprogramms bereitgestellt. So wurden die Mittel im Rahmen des Bundes-Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetzes, GVFG, auf 1 Mrd. Euro pro Jahr erhöht. Ab 2025 sollen es 2 Mrd. pro Jahr werden, ab 2026 jährlich 1,8 Prozent mehr. Darüber hinaus werden größere Infrastrukturprojekte in Kommunen ab 30 Mio. Euro pro Projekt (für den schienengebundenen und "sauberen" Verkehr) gefördert. Hinzu kommt die Förderung von Leuchtturmprojekten zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs (Förderrichtlinie "Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV") im Umfang von 250 Mio. Euro bis 2024. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing kündigte darüber hinaus am 13. Juli 2022 im Zuge eines Sofortprogramms zur Einhaltung der Klimaziele im Verkehrssektor eine Ausbau- und Qualitätsoffensive für den ÖPNV an (BMDV-Pressemitteilung vom 13. Juli 2022), damit dieser im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern weiter an Attraktivität gewinne.
Vor Ort werden dabei integrierte Ansätze unterstützt, die den ÖPNV gesamthaft betrachten, unterschiedliche Angebote aufeinander abstimmen und vernetzen sowie entsprechende Maßnahmen umsetzen. Unter anderem werden flexible On-Demand-Verkehre eingeführt, Mobilitätsstationen geschaffen, digitale und intermodale Mobilitätsplattformen realisiert, Takte verdichtet sowie die Barrierefreiheit von Angeboten
verbessert. Auf all diesen Gebieten ist die init aktiv und bietet spezialisierte Lösungen an, die stark nachgefragt werden könnten.
Im Rahmen ihrer "Digitalstrategie Deutschland" will die Bundesregierung ein Ökosystem für alle Mobilitätsdaten schaffen, das den Datenschutz respektiert und fit für die Zukunft ist. Dazu soll die Mobilithek, also der Nationale Zugangspunkt zu Mobilitätsdaten, mit dem bestehenden Mobility Data Space (MDS) verknüpft werden. In diesen Datenraum liefern etwa Autohersteller, Mobilitätsdienstleister, Kommunen und Verkehrsunternehmen ihre Daten (BMDV-Pressemitteilung 063/2022: BMDV legt Digitalstrategie vor). Daraus erwächst eine zusätzliche Nachfrage nach Software zur Bereitstellung von (Echtzeit)-Daten an den jeweiligen Schnittstellen, eine Thematik, die init mit der Erfahrung aus über 1.200 Projekten weltweit beherrscht.
Das BMDV hat darüber hinaus die Stadt Hamburg als "Metropol-Modellregion Mobilität" ausgewählt. In der Stadt hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Industrie- und Entwicklungspartnerschaften ein hervorragendes Klima für ein Mobilitätssystem der Zukunft entwickelt. Die guten Erfahrungen, Konzepte und Projekte möchte Hamburg gemeinsam mit anderen Ländern und dem BMDV als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland nun ausbauen und dafür nutzen, Ideengeber und Lösungsanbieter für andere Regionen und Städte zu sein (Absichtserklärung zwischen dem BMDV und der Freien und Hansestadt Hamburg vom 19. Dezember 2022). init hat dort ein eMOBILE-ITCS Leitsystem implementiert, das die Abbildung von Elektrofahrzeugen und die Überwachung und Steuerung aller Fahrzeugtypen in einem System ermöglicht, und ist damit Teil einer Best-Practice-Lösung, die deutschlandweit ausstrahlt.
Darüber hinaus bietet dort HanseCom, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der init, mit dem Handy-Ticket Deutschland die gegenwärtig umfassendste Mobilitätsplattform für den ÖPNV in Deutschland an. Mit ihrer neuen Deutschlandticket App können sich Nutzer aktuell bereits einen einfachen und komfortablen digitalen Zugang zum 49-Euro-Ticket sichern.
Damit können Fahrgäste mit einem einzigen kostengünstigen Ticket überall in Deutschland den ÖPNV nutzen, ohne sich mit den ganzen örtlichen Tarifstrukturen befassen zu müssen.
"Smart Ticketing"-Projekte wie die flächendeckende Einführung des 49-Euro-Tickets sind für die Entwicklung des ÖPNV und von neuen Mobilitätsangeboten ("Mobility as a Service") von entscheidender Bedeutung und finden immer weitere Verbreitung. Sie eröffnen allen Menschen Zugang zu Mobilität, indem sie einfach zum Beispiel über Smartphone auch inklusive Mobilitätsinformationen mit Buchung und Bezahlung verknüpfen. Zusammen mit weiteren Systemkomponenten und der Erfahrung auch aus Ticketing-Projekten in so verschiedenen Ländern wie Finnland, Großbritannien, Australien und den USA bieten Lösungen wie die von init Fahrgästen und Verkehrsbetrieben weltweit echten Mehrwert auf diesem Gebiet.
"Smart Ticketing" ist auch ein Bestandteil der Innovationen, welche die US-Regierung mit dem «Infrastructure Investment and Jobs Act (IIJA)" fördern will und mit dem 108,2 Mrd. US-Dollar für den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus hat der US-Kongress im Sommer 2022 insgesamt Klimaschutzausgaben im Volumen von etwa 400 Mrd. US-Dollar, davon 270 Mrd. als Steuergutschrift und 145 Milliarden als direkte Überweisungen beschlossen (siehe Handelsblatt vom 07. Februar 2023: "Unbegrenzte Subventionen").
Am 16. August 2022 kündigte das US-Verkehrsministeriums (US-Department of Transportation, DOT) Zuschüsse in Höhe von 1,66 Milliarden US-Dollar an Verkehrsunternehmen, Territorien und Bundesstaaten im ganzen Land an, um in 150 Busflotten und -einrichtungen zu investieren (Pressemitteilung US-DOT vom 16. August 2022: "Biden-Harris Administration Announces Over \$1.6 Billion in Bipartisan Infrastructure Law Funding to Nearly Double the Number of Clean Transit Buses on America's Roads"). Zusätzlich werden 2023 fast 1,7 Milliarden US-Dollar für die Modernisierung alternder Fahrzeugflotten
und zur Umstellung auf emissionsarme und emissionsfreien Busse zur Verfügung gestellt (Pressemitteilung des US-DOT vom 27. Januar 2023: "Biden-Harris Administration Announces Availability of Nearly \$1.7 Billion to Modernize Fleets and Deploy Clean Transit Buses Across America"). Damit soll sich die Anzahl der emissionsfreien Busse auf Amerikas Straßen fast verdoppeln.
Auch in Kanada will die Regierung im Rahmen ihres "2030 Emissions Reduction Plan" den Ausbau des ÖPNV mit 14,9 Mrd. CAD fördern. Dieses Programm umfasst neue U-Bahn-Linien, Stadtbahnen und Straßenbahnen, Elektrobusse, intelligente Verkehrsinfrastruktur und den Aufbau neuer Nahverkehrssysteme. Darüber hinaus werden 5,9 Milliarden CAD bereitgestellt, um den Ausbau großer städtischer Verkehrssysteme, die Elektrifizierung von Busflotten und Transitlösungen für ländliche Gemeinden zu unterstützen (Government of Canada: "Canada's Action Plan for Clean On-Road Transportation; December 2022). Ab 2026 sollen dafür jährlich 3 Mrd. CAD zur Verfügung gestellt werden (News release, February 17, 2022 - Department of Finance Canada). Zudem werden 548 Millionen CAD über einen Zeitraum von vier Jahren bereitgestellt, um Unternehmen bei der Modernisierung ihrer Flotten und die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge zu unterstützen (Government of Canada: Budget 2022 – "A Plan to Grow Our Economy and Make Life More Affordable") Mit dem "Zero Emission Vehicle Infrastructure Program (ZEVIP)" verfolgt die kanadische Regierung das Ziel, die Verfügbarkeit von lokalen Lade- und Wasserstofftankmöglichkeiten zu erhöhen. Das Programm allein umfasst ein Volumen von 680 Millionen CAD.
Für all diese Vorhaben und Projekte ist mit einer Vielzahl von Ausschreibungen zu rechnen, bei denen init mit ihren etablierten nordamerikanischen Tochtergesellschaften und durch zahlreiche Referenzkunden dort gut positioniert ist.
In Großbritannien, fürinit ebenfalls ein wichtiger europäischer Markt, will die Regierung im Zuge einer neuen Strategie für Busse und den Schienenverkehr (Bus Back Better, The Williams-Shapps Plan) 18 Milliarden Britische Pfund (GBP) für Verkehrsdienstleistungen und Infrastruktur bereitstellen, in der Folge jedes Jahr dann 13 Mrd. GBP. Auch hierfür ist mit vermehrten Ausschreibungen zu rechnen, bei denen init mit ihren ausgewiesenen Referenzprojekten in Nottingham und Birmingham gute Chancen hat.
Ähnliche Programme wurden und werden auch in anderen Teilen der Welt konzipiert. So haben mittlerweile 40 Staaten sogenannte "National adaptation plans" zur Erreichung der Klimaziele verabschiedet (United Nations Climate Change: "Decisions taken at the Sharm El-Sheikh Climate Change Conference - Advance unedited versions", November 2022). Öffentliche Nahverkehrssysteme und nachhaltige städtische Mobilität mit emissionsfreien Fahrzeugen stehen dabei im Mittelpunkt der initiativen. Dies führt zu in einer zunehmenden Anzahl von Ausschreibungen für Digitalisierungs-Projekte, die teilweise ein dreistelliges Millionenvolumen erreichen, und für die init als international führender Digitalisierungs-Spezialist für Busse und Bahnen in einer sehr guten Ausgangsposition ist.
Die init als Anbieter von integrierten Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen wird dabei immer mehr vom Technologielieferanten zum Servicepartner von Verkehrsbetrieben, der für diese auch Kundendienstleistungen übernimmt. Die Nachfrage nach unseren Wartungs- und Service-Dienstleistungen bei der Übernahme von betriebstechnischen Funktionen für unsere Kunden verstärkt sich, weil Verkehrsbetriebe damit sehr effizient und kostengünstig die Verfügbarkeit ihrer Systeme und Services mit sehr hoher Zuverlässigkeit sicherstellen können. Dieser Bereich ist stark wachsend und sichert mit Vertragslaufzeiten von mehr als zehn Jahren eine hohe Kundenbindung und kalkulierbare wiederkehrende Erlöse.
Das Grundkapital der init SE in Höhe von 10.040.000 Euro ist eingeteilt in 10.040.000 Stück auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1 Euro je Aktie. Die Anteile sind ausgegeben und voll eingezahlt. Bezüglich der durch die Aktien vermittelten Rechte und Pflichten verweisen wir auf die §§ 118 ff. AktG.
Beschränkungen in den Stimmrechten oder bezüglich der Übertragung von Aktien sind dem Vorstand nicht bekannt.
Dr. Gottfried Greschner, Karlsruhe, hält direkt bzw. indirekt 3.385.500 Aktien an der init SE. Dies sind rund 34,0 Prozent des Grundkapitals. Die init SE hält per 31. Dezember 2022 insgesamt 140.185 Stück (per 31. Dezember 2021: 104.037 Stück) eigene Aktien.
Aktien mit Sonderrechten existieren nicht.
Eine Stimmrechtskontrolle für die von den Arbeitnehmern gehaltenen Aktien liegt nicht vor.
Bezüglich der Mitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG verweisen wir auf die Ziffer 43 im Konzernanhang.
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 19. Mai 2021 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von 5.000.000 Euro geschaffen. Das Grundkapital der Gesellschaft kann um bis zu 5.000.000 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien erhöht werden. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. bei Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten an die Inhaber der aufgrund der Ermächtigung durch die
Hauptversammlung vom 19. Mai 2021 ausgegebenen Options- oder Wandelschuldverschreibungen.
Die neuen Aktien werden zu dem gemäß der Ermächtigung vom 19. Mai 2021 (Ermächtigung 2021) festgelegten Options- oder Wandlungspreis (Ausgabebetrag der Aktie) ausgegeben. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund der Ermächtigung vom 19. Mai 2021 bis zum 18. Mai 2026 ausgegeben oder garantiert werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen oder ihren entsprechenden Optionsoder Wandlungspflichten nachkommen oder die Gesellschaft von einer Ersetzungsbefugnis Gebrauch macht. Die neuen Aktien nehmen – vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder durch Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten entstehen – am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und von § 60 Abs. 2 AktG abweichend, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen.
Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung des Bedingten Kapitals 2021 oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 15. Mai 2019 ist der Vorstand ermächtigt, in der Zeit bis zum 15. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder in Teilbeträgen mehrfach um bis zu insgesamt 1.004.000,00 durch Ausgabe neuer stimmberechtigter oder stimmrechtsloser, auf den Inhaber lautender Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Die Kapitalerhöhungen können gegen Bar-und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre insbesondere für folgende Fälle auszuschließen:
Die Eintragung der Satzungsänderung in das Handelsregister erfolgte am 13. Juni 2019.
Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über Satzungsänderungen
Bezüglich der Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern verweisen wir auf die §§ 84, 85 AktG. Änderungen der Satzung können gemäß den gesetzlichen Regelungen der §§ 133, 179 AktG erfolgen.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Juni 2020 wurde das Unternehmen ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben.
Hinsichtlich der geforderten Erklärung zur Unternehmensführung verweisen wir auf die im Rahmen des Corporate-Governance-Berichts des Geschäftsberichts 2022 und im Internet unter www.initse.com unter dem Register Investor Relations – Corporate Governance zugängliche Version.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass der Konzernabschluss gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der init SE zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Karlsruhe, 27. März 2023
Der Vorstand
Dr. Gottfried Greschner Dr. Jürgen Greschner
Dr. Marco Ferber Matthias Kühn
| Konzern- Gewinn-und-Verlustrechnung | 67 |
|---|---|
| Konzern- Gesamtergebnisrechnung | 67 |
| Konzern- Bilanz | 68 |
| Konzern- Eigenkapitalveränderungsrechnung | 70 |
| Konzern- Kapitalflussrechnung | 72 |
für das Geschäftsjahr 2022 (IFRS)
| 01.01. bis | 01.01. bis | ||
|---|---|---|---|
| TEuro | Anhang Nr. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Umsatzerlöse | 4, 36 | 191.252 | 176.659 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | 5 | -114.690 | -113.985 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 76.562 | 62.674 | |
| Vertriebskosten | -24.097 | -19.665 | |
| Verwaltungskosten | -20.443 | -17.369 | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 6, 21 | -13.506 | -12.563 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 7 | 3.897 | 4.277 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -831 | -421 | |
| Währungsgewinne und -verluste | 8 | -754 | 362 |
| Aufwendungen und Erträge aus assoziierten Unternehmen | 22 | 177 | 271 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 21.005 | 17.566 | |
| Zinserträge | 10 | 24 | 21 |
| Zinsaufwendungen | 10 | -750 | -1.046 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 20.279 | 16.541 | |
| Ertragsteuern | 9, 23 | -3.778 | -4.096 |
| Konzernergebnis | 16.501 | 12.445 | |
| davon Anteilseigner des Mutterunternehmens | 16.524 | 12.413 | |
| davon nicht beherrschende Anteile | -23 | 32 | |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro | 11 | 1,66 | 1,25 |
| TEuro | 01.01. bis 31.12.2022 |
01.01. bis 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | 16.501 | 12.445 |
| Positionen, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | ||
| Veränderungen aus Währungsumrechnung | 2.510 | 3.462 |
| Positionen, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | ||
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus | ||
| leistungsorientierten Pensionszusagen nach Steuern | 2.481 | 706 |
| Summe Sonstiges Ergebnis | 4.991 | 4.168 |
| Konzerngesamtergebnis | 21.492 | 16.613 |
| davon Anteilseigner des Mutterunternehmens | 21.515 | 16.581 |
| davon nicht beherrschende Anteile | -23 | 32 |
| TEuro | Anhang Nr. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 14, 32 | 40.050 | 28.158 |
| Wertpapiere und Anleihen | 15, 32 | 29 | 39 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 16, 32 | 35.222 | 32.038 |
| Vertragsvermögenswerte | 16, 32 | 14.763 | 21.628 |
| Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen | 35 | 0 | 3 |
| Vorräte | 17 | 42.091 | 34.338 |
| Ertragsteueransprüche | 1.551 | 2.805 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 18 | 3.976 | 3.523 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 137.682 | 122.532 | |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Sachanlagen und Nutzungsrechte | 19 | 65.037 | 55.668 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 20 | 1.352 | 1.360 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 21 | 12.488 | 12.488 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 21 | 20.045 | 16.783 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 22 | 778 | 841 |
| Latente Steueransprüche | 23 | 4.849 | 3.926 |
| Sonstige Vermögenswerte | 24 | 3.516 | 3.302 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 108.065 | 94.368 | |
| Bilanzsumme | 245.747 | 216.900 |
| TEuro | Anhang Nr. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Kurzfristige Schulden | |||
| Bankverbindlichkeiten | 25, 32 | 18.460 | 14.061 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 25, 32 | 9.747 | 6.932 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 16, 25 | 9.745 | 7.075 |
| Erhaltene Anzahlungen | 25 | 1.171 | 2.468 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | 25 | 3.947 | 3.444 |
| Rückstellungen | 28 | 6.625 | 8.609 |
| Leasingverbindlichkeiten1) | 27 | 3.336 | 3.218 |
| Sonstige Schulden1) | 25, 26 | 20.533 | 21.063 |
| Summe kurzfristige Schulden | 73.564 | 66.870 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Bankverbindlichkeiten | 25, 32 | 19.575 | 15.279 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 23 | 5.172 | 5.284 |
| Rückstellungen für Pensionen | 29 | 7.336 | 10.822 |
| Rückstellungen | 28 | 2.373 | 2.403 |
| Leasingverbindlichkeiten | 27 | 21.172 | 12.404 |
| Sonstige finanzielle Schulden | 26 | 0 | 1.214 |
| Summe langfristige Schulden | 55.628 | 47.406 | |
| Eigenkapital | |||
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes | |||
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 30 | 10.040 | 10.040 |
| Kapitalrücklage | 30 | 6.575 | 7.587 |
| Eigene Anteile | 30 | -3.517 | -2.467 |
| Gewinnrücklagen und Konzernbilanzgewinn | 30 | 98.369 | 87.344 |
| Sonstige Rücklagen | 30 | 4.891 | -100 |
| 116.358 | 102.404 | ||
| Nicht beherrschende Anteile | 197 | 220 | |
| Summe Eigenkapital | 116.555 | 102.624 | |
| Bilanzsumme | 245.747 | 216.900 |
1) Der Betrag der kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten wurde bisher in der Position sonstige Schulden gezeigt.
zum 31. Dezember 2022 (IFRS)
| Auf die Anteilseigener des Mutterunternehmens | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Anhang Nr. | 30 | 30 | 30 | ||
| Kapital | |||||
| TEuro | Grundkapital | rücklagen | Eigene Anteile | ||
| Stand zum 31.12.2020 | 10.040 | 6.619 | -2.384 | ||
| Konzernergebnis | |||||
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Gesamtergebnis | |||||
| Auszahlung von Dividenden | |||||
| Aktienbasierte Vergütung | 968 | 584 | |||
| Erwerb Eigener Anteile | -667 | ||||
| Stand zum 31.12.2021 | 10.040 | 7.587 | -2.467 | ||
| Stand zum 31.12.2021 | 10.040 | 7.587 | -2.467 | ||
| Konzernergebnis | |||||
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Gesamtergebnis | |||||
| Auszahlung von Dividenden | |||||
| Aktienbasierte Vergütung | -1.012 | 761 | |||
| Erwerb Eigener Anteile | -1.811 | ||||
| Stand zum 31.12.2022 | 10.040 | 6.575 | -3.517 |
| Nicht beherrschende |
Summe | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| entfallendes Eigenkapital | Anteile | Eigenkapital | ||||
| 30 29 |
||||||
| Sonstige Rücklagen | ||||||
| Gewinnrück | ||||||
| lagen und | Unterschied | Unterschied | Markt | |||
| Konzern | aus Pensions | aus Währungs | bewertung von | |||
| bilanzgewinn | bewertung | bewertung | Wertpapieren | Summe | ||
| 80.327 | -4.246 | -21 | -1 | 90.334 | 188 | 90.522 |
| 12.413 | 12.413 | 32 | 12.445 | |||
| 706 | 3.462 | 4.168 | 4.168 | |||
| 12.413 | 706 | 3.462 | 16.581 | 32 | 16.613 | |
| -5.396 | -5.396 | -5.396 | ||||
| 1.552 | 1.552 | |||||
| -667 | -667 | |||||
| 87.344 | -3.540 | 3.441 | -1 | 102.404 | 220 | 102.624 |
| 87.344 | -3.540 | 3.441 | -1 | 102.404 | 220 | 102.624 |
| 16.524 | 16.524 | -23 | 16.501 | |||
| 2.481 | 2.510 | 4.991 | 4.991 | |||
| 16.524 | 2.481 | 2.510 | 21.515 | -23 | 21.492 | |
| -5. 521 | -5.521 | -5.521 | ||||
| 22 | -229 | -229 | ||||
| -1.811 | -1.811 | |||||
| 98.369 | -1.059 | 5.951 | -1 | 116.358 | 197 | 116.555 |
für das Geschäftsjahr 2022 (IFRS)
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit: Konzernergebnis 16.501 12.445 Abschreibungen 10.200 9.847 Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -35 81 Veränderung der Rückstellungen -5.679 -4.261 Veränderung der Vorräte -7.063 -703 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte 5.936 11.306 Veränderung anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuord nen sind 632 -2.173 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.633 -2.150 Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und Vertragsverbindlichkeiten 1.236 -7.577 Veränderung anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.276 -1.520 Saldo sonstiger zahlungsunwirksamer Erträge und Aufwendungen 1.297 712 Aus betrieblicher Tätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel 24.382 16.007 Cashflow aus der Investitionstätigkeit: Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 304 281 Investitionen in Sachanlagen -4.328 -2.956 Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte -5.643 -725 Auszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen abzgl. erworbener Zahlungsmittel -1.110 0 Einzahlungen für assoziierte Unternehmen und Ausleihungen 240 0 Für Investitionen eingesetzte Zahlungsmittel -10.537 -3.400 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit: Auszahlung für Dividende -5.465 -5.454 Auszahlungen für den Erwerb Eigener Aktien -1.811 -667 Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankverbindlichkeiten 22.512 7.673 Auszahlungen für die Tilgung von Bankverbindlichkeiten -13.817 -15.782 Auszahlung Tilgungsanteil Leasingverbindlichkeiten1) -3.513 -3.340 Zinszahlung aus Leasingverbindlichkeiten1) -130 -166 Aus der Finanzierungstätigkeit erzielte Zahlungsmittel -2.224 -17.736 Wechselkursbedingte Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 271 1.076 Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11.892 -4.053 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode 28.158 32.211 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode 40.050 28.158 |
TEuro | 01.01. bis 31.12.2022 |
01.01. bis 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
1) Veränderte Darstellung gegenüber Vorjahr. Die Werte waren im Vorjahr als eine Position ausgewiesen
Ergänzende Informationen zur Kapitalflussrechnung finden Sie unter der Anhangsangabe 34
Die init innovation in traffic systems SE, Käppelestraße 4–10, Karlsruhe, Deutschland ("init SE") (Amtsgericht Mannheim HRB 727217), als Holdinggesellschaft des init Konzerns, wurde am 18. August 2000 gegründet. Der init Konzern ist ein international tätiges Systemhaus für Verkehrstelematik (Telekommunikation und Informatik, international auch Intelligent Transportation Systems bzw. ITS genannt). Die init SE ist eine börsennotierte Gesellschaft, ISIN DE0005759807, und befindet sich seit dem 1. Januar 2003 im regulierten Markt (Prime Standard). Aufgrund des integrierten Geschäftsmodells ist init ein "Ein-Segment-Konzern".
Der Konzernabschluss und die Vergleichszahlen des Vorjahres sind unter der Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Konzernabschluss der init SE und ihrer Tochterunternehmen steht in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind. Der konsolidierte Abschluss entspricht den Anforderungen des § 315e HGB.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts Anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend (TEuro) gerundet.
Das Geschäftsjahr aller einbezogenen Gesellschaften endet jeweils am 31. Dezember.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente sowie Wertpapiere und Anleihen die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.
Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewendeten Methoden.
Die nachfolgenden Standards waren im Geschäftsjahr 2022 erstmalig anzuwenden, hatten jedoch keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des init Konzerns:
| Standard | Bezeichnung |
|---|---|
| IAS 16 | Erträge vor der geplanten Nutzung |
| IAS 37 | Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung |
| IFRS 3 | Verweis auf das Rahmenkonzept |
| IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16, IAS 41 | Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards 2018-2020 |
Das International Accounting Standards Board (IASB) hat die nachfolgenden Standards veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, aber im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Der Konzern wendet diese Standards nicht vorzeitig an.
| Standard | Bezeichnung | Anwendung |
|---|---|---|
| IFRS 17 | Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen | Januar 2023 |
| Darstellung des Abschlusses: Angaben zu Bilanzierungs-und Bewer | ||
| IAS 1 | tungsmethoden | Januar 2023 |
| Rechnungslegungsmethoden, Änderung von rechnungslegungsbe | ||
| zogenen Schätzungen und Fehler- Definition rechnungslegungsbe | ||
| IAS 8 | zogener Schätzungen | Januar 2023 |
| Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden bezie | ||
| IAS 12 | hen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen | Januar 2023 |
Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Standards und Interpretationen wurden noch nicht in EU-Recht übernommen und werden vom Konzern nicht angewandt.
| Standard | Bezeichnung | Veröffentlichung durch IASB |
|---|---|---|
| IAS 1 | Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Verbindlichkeiten | Januar 2020 |
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sale and Lease back-Transaktion | September 2022 |
Die oben aufgeführten Standards und Interpretationen werden zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens innerhalb der Europäischen Union angewendet. Eine vorzeitige Anwendung der neuen Standards ist im init Konzern nicht vorgesehen. init erwartet hieraus keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage.
Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der init SE und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2022. Eine Beherrschung liegt vor, wenn der Konzern eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat und er seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, diese Renditen zu beeinflussen. Insbesondere beherrscht der Konzern ein Beteiligungsunternehmen dann und nur dann, wenn er alle nachfolgenden Eigenschaften besitzt:
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt. Zur Unterstützung dieser Annahme und wenn der Konzern keine Mehrheit der Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte an einem Beteiligungsunternehmen besitzt, berücksichtigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsgewalt an diesem Beteiligungsunternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände. Hierzu zählen u. a.:
Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, das während des Berichtszeitraums erworben oder veräußert wurde, werden ab dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Tag, an dem die Beherrschung endet, im Konzernabschluss erfasst.
Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet. Bei Bedarf werden Anpassungen an den Abschlüssen von Tochterunternehmen vorgenommen, um deren Rechnungslegungsmethoden denen des Konzerns anzugleichen. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Cashflows aus Geschäftsvorfällen, die zwischen Konzernunternehmen stattfinden, werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Verliert der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen, so erfolgt eine Ausbuchung der damit verbundenen Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert), Schulden, nicht beherrschenden Anteile und sonstigen Eigenkapitalbestandteile. Jeder daraus entstehende Gewinn oder Verlust wird in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Jede zurückbehaltene Beteiligung wird zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
| Beteiligung zum |
Beteiligung zum |
||
|---|---|---|---|
| Name | Sitz | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Vollkonsolidierte Unternehmen | |||
| INIT Innovative Informatikanwendungen in Transport-, | |||
| Verkehrs- und Leitsystemen GmbH ("INIT GmbH")1) | Karlsruhe | 100% | 100% |
| INIT Innovations in Transportation Inc. | Chesapeake/Virginia, | ||
| ("INIT Chesapeake") | USA | 100% | 100% |
| INIT Innovations in Transportation (Eastern Canada) | |||
| Inc. / INIT Innovations en Transport (Canada Est) Inc. | Montreal, | ||
| ("INIT Montreal") | Kanada | 100% | 100% |
| INIT Innovations in Transportation (Western Canada) Inc. | Toronto, | ||
| ("INIT Toronto") | Kanada | 100% | 100% |
| INIT PTY LTD | Brisbane/Queensland, | ||
| ("INIT Brisbane") | Australien | 100% | 100% |
| Init Innovation in Traffic Systems FZE | Dubai, Vereinigte | ||
| ("INIT Dubai") | Arabische Emirate | 100% | 100% |
| INIT Mobility Software Solutions GmbH ("IMSS")1) | Karlsruhe / Hamburg | 100% | 100% |
| INIT Innovations in Transportation Ltd. | Nottingham, | ||
| ("INIT Nottingham") | Großbritannien | 100% | 100% |
| INIT Swiss AG ("INIT Neuhausen") | Neuhausen, Schweiz | 100% | 100% |
| INIT Asia-Pacific Pte. Ltd. ("INIT Singapur") | Singapur | 100% | 100% |
| CarMedialab GmbH ("CML") | Bruchsal | 58,1% | 58,1% |
| CarMedialab Corp. | Santa Monica / | ||
| ("CML Corp.") | Kalifornien USA | 58,1% | 58,1% |
| TQA Total Quality Assembly LLC | Chesapeake / | ||
| ("TQA") | Virginia, USA | 60% | 60% |
| SQM Superior Quality Manufacturing LLC | Chesapeake / | ||
| ("SQM") | Virginia, USA | 75% | 75% |
| GO-1 LLC | Chesapeake / | ||
| ("GO-1") | Virginia, USA | 100% | 100% |
| iris-GmbH infrared & intelligent sensors ("iris") | Berlin | 100% | 100% |
| iris – infrared & intelligent sensores NA, Inc. ("iris Atlanta") | Atlanta / Georgia, USA | 100% | 100% |
| inola GmbH ("inola") | Pasching, Österreich | 100% | 100% |
| HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH | |||
| ("HanseCom") | Hamburg | 100% | 100% |
| INIT innovation in transportations NZ Limited ("INIT Dunedin") | Dunedin, Neuseeland | 100% | 100% |
| Mattersoft Oy ("Mattersoft") | Tampere, Finnland | 100% | 100% |
| INIT Innovations in Transportations Ltd ("INIT Maynooth") | Maynooth, Irland | 100% | 100% |
| IRIS ASIA-PACIFIC PTY LTD (,,iris Melbourne") | Melbourne, Australien | 100% | 100% |
| Hansecom BY in Liquidation (,,Hansecom Minsk") | Minsk, Weißrussland | 100% | 100% |
| Derovis GmbH (,,Derovis") | Berlin | 100% | 51% |
| DResearch Fahrzeugelektronik GmbH (,,DResearch") | Berlin | 100% | 51% |
| Montbonnot-Saint | |||
| iris intelligent sensing SASU ("iris SASU") | Martin, Frankreich | 100% | - |
1) Mit vollständiger Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB
| Name | Sitz | Beteiligung zum 31.12.2022 |
Beteiligung zum 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Assoziierte Unternehmen (at-equity) | |||
| maBinso software GmbH ("maBinso") | Hamburg | 48,0% | 48,0% |
| Bytemark Inc. ("Bytemark") | New York, USA | 3,0% | 5,1% |
Am 24. April 2020 hat die iris-GmbH infared & intelligent sensors, Berlin (iris-GmbH), 51 Prozent der Anteile der DResearch Fahrzeugelektronik Gruppe (DVS/DFE) übernommen. Die restlichen 49 Prozent der Anteile wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2022 übernommen.
Seit dem 1. Dezember 2022 befindet sich die Hansecom Minsk in Liquidation. Die Gesellschaft soll im Jahr 2023 gelöscht werden.
Am 01.08.2022 wurde die iris intelligent sensing Société par actions simplifiée unipersonnelle (SASU) mit Sitz in Montbonnot-Saint-Martin, Frankreich, als 100-prozentige Tochtergesellschaft der iris-GmbH gegründet. Das Eigenkapital beträgt 100 TEuro und ist voll einbezahlt.
Die Jahresabschlüsse der vollkonsolidierten Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen im Einklang mit den IFRS zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Hierzu werden die nach landesspezifischen Vorschriften erstellten Abschlüsse, soweit erforderlich, angepasst.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich anhand der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und als Verwaltungskosten ausgewiesen. Bei stufenweisen Unternehmenserwerben wird der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst.
Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 entweder in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet. Ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Wenn die bedingte Gegenleistung nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fällt, wird sie in Übereinstimmung mit dem entsprechenden IFRS bewertet.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am neu bewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung erlangt wurde. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualforderungen und -schulden der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe der nicht beherrschenden Anteile mit
ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte werden gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der Erstkonsolidierung entstehende aktive Unterschiedsbeträge (Geschäfts- oder Firmenwerte) werden aktiviert und entsprechend IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse"/IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Negative Unterschiedsbeträge werden unmittelbar nach dem Erwerb ertragswirksam aufgelöst. Bei Entkonsolidierungen werden die Restbuchwerte der aktiven Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangsergebnisses anteilig berücksichtigt. Für die Bewertung nach der Equity-Methode gelten die gleichen Grundsätze, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird.
Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Vermögenswerte aus Konzernleistungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen, die zu temporären Ansatzdifferenzen führen, werden abgegrenzt.
Fremdwährungstransaktionen und ausländische Geschäftsbetriebe werden gemäß IAS 21 abgebildet.
Transaktionen in Fremdwährungen werden in die jeweilige funktionale Währung der Gesellschaft des Konzerns zu den Wechselkursen am Tag der Transaktion umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte in Fremdwährung werden zum Wechselkurs zum Stichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, deren beizulegende Zeitwerte in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden in die funktionale Währung zum Wechselkurs zu dem Zeitpunkt, zu dem der fair value bestimmt wurde, umgerechnet. Fremdwährungsdifferenzen werden generell im Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht monetäre Posten, die mit den historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten am Zugangsdatum bewertet werden, werden nicht angepasst.
Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Geschäftsbetriebe, inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte und Änderungen des beizulegenden Zeitwertes aufgrund von Unternehmenszusammenschlüssen, werden von der funktionalen Währung der Konzerngesellschaften zum Wechselkurs am Stichtag in EUR umgerechnet, da dies die Berichtswährung der Muttergesellschaft ist. Funktionale Währungen von Tochterunternehmen sind EUR, USD, CAD, GBP, SGD, AED, AUD, NZD, CHF und BYN. Aus Vereinfachungsgründen werden Erträge und Aufwendungen ausländischer Geschäftsbetriebe zum Jahresdurchschnittskurs der jeweiligen funktionalen Währung in EUR umgerechnet.
Fremdwährungsdifferenzen aus der Umrechnung der Bilanzwerte zum Stichtagskurs sowie der Aufwendungen und Erträge zum Durchschnittskurs eines ausländischen Geschäftsbetriebs werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im Posten "sonstige Rücklagen" ausgewiesen.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen des Vorstands, die sich auf die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode auswirken.
Risiken in Bezug auf die Auswirkungen der aktuellen Krise aufgrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine und der globalen Coronavirus-Pandemie wird hierbei jeweils Rechnung getragen. Daneben bedarf es einer Einschätzung des Managements von init, welche Informationen im Rahmen der finanziellen und nichtfinanziellen Anhangberichterstattung als relevant für die Adressaten des Konzernabschlusses angesehen werden. Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, welche die im Konzernabschluss erfassten Beträge wesentlich beeinflussen, sowie über Schätzungen und Annahmen sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten. Die nachfolgend genannten Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten bzw. auf Annahmen, die jeweils als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen später realisierten Werten abweichen.
init strebt an klimaneutral zu werden und Klimaneutralität an allen Standorten zu erreichen. Darüber hinaus wird an Lösungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette gearbeitet. Sämtliche in diesem Abschluss unterstellten Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Auf dieser Grundlage sind weder besondere Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf von langfristigen Vermögenswerten oder für eine wesentliche Anpassung der Restnutzungsdauern von Vermögenswerten zum Bilanzstichtag erkennbar.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer sich im nächsten Geschäftsjahr das Risiko einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden ergeben könnte, werden nachstehend erläutert.
Vertragsvermögenswerte stellen vertragliche Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungen von Kunden dar, bei denen die vertraglichen Leistungsverpflichtungen bereits erfüllt wurden, aber noch kein unbedingter Zahlungsanspruch entstanden ist. Annahmen und Einschätzungen sind für die Bilanzierung und Bewertung des Vertragsvermögenswerts erforderlich. Hierbei bestehen hinsichtlich des Fertigstellungsgrads Unsicherheiten. Dieser ist abhängig von den Annahmen für zukünftig zu leistende Stunden sowie anfallenden Materialaufwendungen. Für weitere Informationen wird auf Anhangsziffer 16 verwiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich zum Jahresende oder dann auf Wertminderung getestet, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte. Dies erfordert eine Schätzung des erzielbaren Betrages als höherer Wert des Nutzungswertes oder Nettoveräußerungserlöses der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Dazu muss die Unternehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Für weitere Informationen wird auf Anhangsziffer 21 verwiesen.
Der init Konzern besteht aus drei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU), iris Gruppe, Hansecom und die restlichen init Konzerngesellschaften. Die im Rahmen der Unternehmenserwerbe identifizierten Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 36.80 diesen drei CGU als Gruppe von zahlungmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Die Überprüfung der Werthaltigkeit findet auf Ebene des Konzerns statt, da auf dieser Ebene der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Lizenzen mit
unbegrenzter Nutzungsdauer werden dem Konzern entsprechend zugeordnet und dort jährlich auf etwaige Wertminderungen hin überprüft.
Rückstellungen sind insoweit berücksichtigt, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann. Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet. Langfristige Rückstellungen werden diskontiert.
Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand versicherungsmathematischer Berechnungen ermittelt. Diese erfolgen auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf Abzinsungssätze, künftige Lohnund Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Annahmen wesentlichen Unsicherheiten. Für weitere Informationen wird auf Anhangsziffer 29 verwiesen.
Forschungs- und Entwicklungskosten fallen im init Konzern bei internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie bei Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Partnerschaften mit Dritten an. Forschungskosten sind nach IFRS nicht aktivierungsfähig. Hingegen sind Entwicklungskosten bei Vorliegen bestimmter, genau bezeichneter Voraussetzungen aktivierungspflichtig. init unterscheidet im Rahmen der Entwicklung zwischen Basisentwicklung und Produktentwicklung. Eine Aktivierung ist erforderlich, wenn die Entwicklungstätigkeit voraussichtlich zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Aktivierungspflichten werden projekt- bzw. vertragsbezogen geprüft. Projekte der Produktentwicklung werden aktiviert, soweit die dafür maßgeblichen Kriterien vollumfänglich erfüllt sind. Im Falle der Aktivierung von Entwicklungskosten greifen die Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisregeln für sonstige immaterielle Vermögenswerte. Entwicklungskosten von Software sind entsprechend den dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu aktivieren.
Hierzu müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
Entwicklungskosten sind nur dann zu aktivieren, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. D.h. das Unternehmen muss beabsichtigen und fähig sein, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn entweder zu nutzen oder zu verkaufen, sowie den Nachweis darüber erbringen können, wie der Vermögenswert künftig einen wirtschaftlichen Nutzenzufluss generieren wird.
Die der Software direkt zuordenbaren Kosten beinhalten u.a. Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer und einen angemessenen Anteil der für die Entwicklung relevanten Gemeinkosten.
Aktivierte Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte angesetzt und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert verwendet werden kann, planmäßig abgeschrieben.
Entwicklungskosten, die nicht die oben genannten Kriterien erfüllen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst. Bisher als Aufwand verbuchte Entwicklungskosten werden nicht als Vermögenswert in einer Folgeperiode erfasst.
Vorräte werden gemäß IAS 2.9 mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Um eine Bewertung der Vorräte zum niedrigeren der beiden Werte sicherzustellen, ermittelt init die Nettoveräußerungswerte mithilfe von Abschlägen, die auf Erfahrungen und Auswertungen vergangener Projekte basieren. Neben dieser standardisierten Vorgehensweise führt init eine Einzelfallbetrachtung für die Lagerbestände durch. Typische Abwertungsgründe für diese Lagerbestände sind defekte Waren oder technische Alterung. Waren sowie unfertige und fertige Erzeugnisse sind aufgrund der Produktionsgegebenheiten zu einem Posten zusammengefasst. Die Wertminderung wurde gewinnmindernd berücksichtigt. Wir verweisen hierzu auch auf die Ausführungen zu den Vorräten in Anhangsziffer 5 und 17.
Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern den Grenzfremdkapitalzinssatz (incremental borrowing rate). Zur Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes wurde das allgemeine Zinsniveau, sowie konzerninterne Zinssätze für Darlehen von vergleichbarer Laufzeit und Dauer herangezogen. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird je Anlagenklasse und Region des Leasinggegenstandes bestimmt. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird je nach Objekt für sonstige Leasingverträge bestimmt.
Für die Bestimmung der Mietdauer von Leasingverträgen und für die Bewertung der Nutzungsdauer müssen Verlängerungs- und Kündigungsoptionen in Betracht gezogen werden. init bestimmt die Dauer des Leasingverhältnisses als die Vertragsdauer des Leasinggegenstandes inklusive eventueller Verlängerungsoptionen sofern diese mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeübt werden. Einige Leasingverträge beinhalten Verlängerungsoptionen und Kündigungsoptionen. Der Konzern überprüft regelmäßig, ob ein ausschlaggebendes Ereignis stattgefunden hat oder wesentliche Umstände sich geändert haben, welche das Vertragsende von Leasinggegenständen beeinflussen können und somit eine Verlängerung oder eine frühzeitige Beendigung wahrscheinlich wird.
Insbesondere Verträge für Bürogebäude beinhalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen mit möglichen wesentlichen Auswirkungen. Eine Verlängerungs- und Kündigungsoption wird berücksichtigt, sofern die Ausübung der Option als überwiegend wahrscheinlich angesehen wird. Wir verweisen hierzu auch auf die Ausführungen zu den Nutzungsrechten in Anhangsziffer 19 und Leasingverbindlichkeiten in Anhangsziffer 27.
init entwickelt, produziert, integriert, installiert, wartet und betreibt Soft- und Hardwareprodukte für Verkehrsunternehmen und erbringt damit zusammenhängende Dienstleistungen. Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden zeitpunkt- und zeitraumbezogen erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Erfassung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Als wesentliche
Umsatzströme konnten das Projektgeschäft sowie Wartung und Support identifiziert werden. Im Projektgeschäft werden die folgenden wesentlichen Leistungsverpflichtungen erbracht: Lieferung und Einrichtung eines Gesamtsystems inklusive der zugehörigen Soft- und Hardwarekomponenten sowie hierfür notwendige Entwicklungsleistungen. Für das Projektgeschäft erfolgt die Leistungsbemessung inputbezogen (Costto-Cost-Methode). Der Konzern ist zu dem Schluss gekommen, dass die Erlöse aus der Lieferung und Einrichtung eines Gesamtsystems über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen sind, da dem Kunden der Nutzen aus der Leistung des Konzerns zufließt. Der Konzern kam zu dem Schluss, dass die inputbasierte Methode am besten geeignet ist, um den Fortschritt der Installationsdienstleistungen zu ermitteln, da ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Arbeitsaufwand des Konzerns (den angefallenen Arbeitsstunden und verarbeitetes Material) und der Übertragung der Dienstleistung auf den Kunden besteht. Der Konzern erfasst Erlöse auf der Basis der aufgewandten Arbeitsstunden und Hardwarekomponenten im Verhältnis zu den gesamten erwarteten Arbeitsstunden und Hardwarekomponenten für die Fertigstellung der Dienstleistung. Zwischen einzelnen Verträgen bestehen teilweise Abhängigkeiten, zum Beispiel Projektvertrag mit zeitlich im Zusammenhang geschlossenem Wartungs- und Supportvertrag. Die Wartungsleistung wird nach erfolgter Projektrealisierung erbracht, entsprechend sind teilweise Vertragskombinationen gegeben. Die Umsatzlegung für Wartungs- und Supportverträge erfolgt zeitraumbezogen. Bei nichtprojektbezogenen Lieferungen von Soft- und Hardware erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen im Moment des Gefahrenübergangs.
Zur Bestimmung des Transaktionspreises werden die Vertragsbedingungen mit den einzelnen Kunden betrachtet, dabei wird davon ausgegangen, dass die vertraglich zugesagten Güter und Dienstleistungen auf den Kunden übertragen werden und der Vertrag nicht gekündigt, verlängert oder geändert wird. Transaktionspreis ist die Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für die Übertragung zugesagter Güter oder Dienstleistungen erhalten wird.
Grundsätzlich bestehen im init Konzern keine variablen Gegenleistungen, jedoch sind in Projektverträgen mit Kunden häufig Klauseln mit Vertragsstrafen enthalten. Diese werden mit einer auf der Vergangenheit basierten Wahrscheinlichkeit gewichtet und umsatzmindernd erfasst. Unserer Erfahrung nach ist diese Wahrscheinlichkeit sehr gering.
Es bestehen in der Regel im init Konzern keine Finanzierungskomponenten. Unter Berücksichtigung der im IFRS 15 vorgesehenen Erleichterungsregelung verzichtet der init Konzern darauf, die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkung einer signifikanten Finanzierungskomponente anzupassen, da die Zeitspanne innerhalb des Projektvertrags zwischen den einzelnen festgelegten Meilensteinen weniger als ein Jahr auseinanderliegen. Die Differenz zwischen Leistungserfüllung und Zahlung ist damit innerhalb eines Jahres beglichen. Wartungsverträge haben in der Regel eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren, die quartalsoder jahresweise gezahlt werden.
Der init Konzern bietet in einzelnen Verträgen verlängerte Garantien an, sogenannte "service-type warranties". Diese sind eigenständig abgrenzbar und werden analog zu den Wartungsleistungen bilanziert. Eine Gesellschaft des Konzerns bietet die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung für die Behebung von Mängeln, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorlagen. Für diese sogenannten "assurance-type warranties" werden gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen erfasst. Einzelheiten zu der Rechnungslegungsmethode für Gewährleistungsrückstellungen sind in Anhangsziffer 28 "Rückstellungen" enthalten.
Nach IFRS 15 sind zusätzliche Kosten für die Anbahnung eines Vertrags und bestimmte Vertragserfüllungskosten als Vermögenswert zu erfassen. Im init Konzern sind im Gegensatz zum Vorjahr keine direkten Kosten der Vertragsanbahnung entstanden und aktiviert worden. Reisekosten sowie Gehaltskosten der Vertriebsmitarbeiter werden aufwandswirksam erfasst.
Darüber hinaus erzielt init Erträge aus dem Verkauf von Hardware Produkten. Die Übertragung der Verfügungsgewalt über diese Produkte auf den Kunden erfolgt im Wesentlichen zeitpunktbezogen.
In Abhängigkeit von den mit Kunden jeweils geschlossenen vertraglichen Vereinbarungen und vereinbarten Transportklauseln wird die Verfügungsgewalt in der Mehrzahl der Fälle bei Auslieferung an den vereinbarten Ort sowie zum Zeitpunkt der Abholung durch den Kunden oder bei Übergabe an den Frachtführer auf den Kunden übertragen. Grundsätzlich wird von einer Übertragung der Verfügungsgewalt auf den Kunden ausgegangen, wenn dieser die Nutzung über das zu liefernde Produkt bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen aus dem Produkt ziehen kann, während init dies nicht mehr möglich ist.
Zur Ermittlung des Zeitpunkts der Übertragung der Verfügungsgewalt werden ergänzend weitere Indikatoren gewürdigt. So wird insbesondere berücksichtigt, zu welchem Zeitpunkt ein Anspruch auf Erhalt der Zahlung für das Produkt seitens init besteht und zu welchem Zeitpunkt der physische Besitz des Produkts bzw. im weiteren Sinne die Möglichkeit des alleinigen Zugriffs auf das Produkt auf den Kunden übertragen wird.
Eine Vertragsverbindlichkeit ist die Verpflichtung des Konzerns, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten beziehungsweise noch zu erhalten hat. Ist ein Kunde zur Zahlung einer Gegenleistung verpflichtet, bevor der Konzern Güter oder Dienstleistungen auf ihn überträgt, wird eine Vertragsverbindlichkeit erfasst, wenn die Zahlung geleistet oder fällig wird. Die üblichen Zahlungsbedingungen unserer Forderungen betragen 30 Tage.
Erträge aus Operating-Leasingverhältnissen bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Hierzu verweisen wir auf die Anhangsziffer 20.
Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind.
Erträge aus Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruches des Konzerns auf Zahlung erfasst.
Die Zuwendungen der öffentlichen Hand und der Europäischen Union werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Die aufwandsbezogenen Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen.
Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der notierten Wertpapiere und Anleihen wurde der jeweilige Marktwert verwendet. Der beizulegende Zeitwert der derivativen Finanzinstrumente und der Darlehen wurde durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows unter Verwendung von herrschenden Marktzinssätzen berechnet. Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Schulden wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.
| TEuro | Bewertungskategorie IFRS 9 |
|---|---|
| AKTIVA | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte |
|
| Wertpapiere und Anleihen | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | |
| Derivative Finanzinstrumente | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
| PASSIVA | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden | |
| Bankverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Sonstige finanzielle Schulden (kurzfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Sonstige finanzielle Schulden (langfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | |
| Derivative Finanzinstrumente | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen kurzfristige, liquide Geldanlagen mit ursprünglichen Fälligkeiten von weniger als drei Monaten ab dem Tag des Erwerbs.
Die Wertpapiere werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis" zugeordnet. Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese zum beizulegenden Zeitwert (Börsen- oder Marktwert) bewertet, wobei Gewinne oder Verluste in einer separaten Position des Eigenkapitals erfasst werden.
Forderungen sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Eine Forderung wird erfasst, wenn gegen den Kunden ein unbedingter Anspruch auf Gegenleistung besteht (d.h. die Fälligkeit tritt automatisch durch Zeitablauf ein). Nach der erstmaligen Erfassung werden Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Bei Forderungen aus Lieferung und Leistung und Vertragsvermögenswerten wendet init eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Daher verfolgt init Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für
den Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde. Ebenfalls werden auch bei Vertragsvermögenswerten Wertberichtigungen vorgenommen, falls Pönale abzusehen sind oder Anhaltspunkte für einen Ausfall des Schuldners zu erkennen sind. Sonstige Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind. Die Vertragsvermögenswerte entsprechen dem Saldo aus angefallenen Kosten zuzüglich der Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte und gestellter Anzahlungsrechnungen.
Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente, beispielsweise Devisenterminkontrakte, Devisenoptions- und Swapgeschäfte, um sich gegen Zinsänderungs- und Währungsrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.
Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehungen erfüllen, werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Der beizulegende Zeitwert von Devisenterminkontrakten wird unter Bezugnahme auf die aktuellen Devisenterminkurse für Kontrakte mit ähnlichen Fälligkeitsstrukturen ermittelt.
Derzeit wird durch den Konzern Hedge-Accounting nicht angewendet.
Vorräte werden im Zugangszeitpunkt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Am Bilanzstichtag erfolgt eine Bilanzierung zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, werden entsprechende Wertaufholungen bis maximal zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorgenommen. Die Veränderung der Wertminderung wird ergebniswirksam erfasst. Die Herstellungskosten umfassen sowohl Einzelkosten als auch durch die Fertigung veranlasste Fertigungs- und Materialgemeinkosten, Abschreibungen sowie sonstige fertigungsbezogene Kosten.
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sind bis auf Nutzungsrechte zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear auf die historischen Anschaffungskosten über die folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer:
| Gebäude | 25-50 Jahre |
|---|---|
| Technische Anlagen und Maschinen | 3-5 Jahre |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3-10 Jahre |
Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens gemäß IAS 36 im Rahmen eines Impairmenttests auf ihre Werthaltigkeit überprüft.
Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zu Beginn des Bereitstellungsdatums ("Commencement Date") des Leasinggegenstands, das bedeutet gemäß IFRS 16.23 ab dem Zeitpunkt, an dem der Vermögenswert durch den Leasinggeber dem Konzern in nutzbarem Zustand zur Verfügung gestellt wird. Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt und im Falle einer Neubewertung von Leasingverbindlichkeiten angepasst. Die Kosten der Nutzungsrechte umfassen den Betrag der bilanzierten Leasingverbindlichkeiten, anfänglich angefallene direkte Kosten und geleistete Leasingzahlungen abzüglich gegebenenfalls erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear abgeschrieben.
Den Nutzungsrechten liegen je nach Anlagenklasse folgende Abschreibungsdauern zugrunde:
| Bürogebäude | 1-20 Jahre |
|---|---|
| Kraftfahrzeuge | 3-5 Jahre |
| EDV-Kleingeräte | 3-5 Jahre |
| Sonstiges | 2-10 Jahre |
Für Informationen zu den Nutzungsrechten wird auf Anhangsziffer 19, zu den Leasingverbindlichkeiten auf Anhangsziffer 27 verwiesen.
Die Grundstücke und Gebäude, die der Erzielung von Mieteinnahmen von Dritten dienen, werden als "als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" behandelt. Die Bewertung erfolgt unter Verwendung der Anschaffungskostenmethode. Die Finanzinvestitionen werden gemäß ihrem tatsächlichen Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden über eine Nutzungsdauer von 25 bis 50 Jahren linear vorgenommen.
Leasingverhältnisse, bei denen nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken vom Konzern auf den Leasingnehmer übertragen werden, werden als Operate-Leasingverhältnis klassifiziert. Zugehörige Erlöse werden linear über die Laufzeit des Leasingvertrages erfasst. Es liegen keine Finance-Leasingverhältnisse mit dem Konzern als Leasinggeber vor.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte beinhalten Kundenbeziehungen sowie Lizenzen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear über ihre Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren abgeschrieben.
Für wesentliche Entwicklungsprojekte waren im Geschäftsjahr 2022 durch eine strukturierte Darstellung erstmalig die Voraussetzungen für die Separierbarkeit von Projektkosten geschaffen und die Ansatzkriterien des IAS 38 erfüllt. Der technologische Wandel und die damit verbundenen Anforderungen der Kunden an Neuentwicklungen bedingt dabei ein deutlich höheres Volumen an Entwicklungsprojekten. Die Entwicklungskosten sind als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert worden.
Bezüglich der im Geschäftsjahr 2022 aktivierten Entwicklungskosten verweisen wir auf die Anhangsziffer 21.
Bei den Anteilen an assoziierten Unternehmen handelt es sich um die Beteiligungsansätze von nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen. Bei Erwerb werden diese zu Anschaffungskosten bewertet. Die Fortschreibung erfolgt unter Berücksichtigung der anteiligen Ergebnisse der Gesellschaft, der erfolgten Gewinnausschüttungen sowie der eventuell zu erfassenden Wertminderungen auf den Beteiligungsansatz. Bei objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung der Nettoinvestition in das assoziierte Unternehmen wird diese nach IAS 36 als Ganzes auf Wertminderung geprüft. Sofern der erzielbare Betrag unter dem fortgeführten Buchwert der Nettoinvestition liegt, wird diese auf den erzielbaren Betrag abgewertet.
Langlebige nicht-monetäre und immaterielle Vermögenswerte werden auf Wertminderungen untersucht, wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswerts nicht mehr realisiert werden kann. Die Geschäfts- und Firmenwerte werden jährlich auf Wertminderungen untersucht oder dann, wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswerts nicht mehr realisiert werden kann. Falls Tatsachen und Umstände darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung vorliegt, wird der Buchwert des Vermögenswerts mit den zukünftigen geschätzten Einnahmen verglichen. Für Geschäfts- und Firmenwerte findet dieser Vergleich für den Konzern als Ganzes statt, da dieser insgesamt nur eine zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellt. Gegebenenfalls wird eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt.
Die Gesellschaft ermittelt die latenten Ertragsteuern nach dem bilanzorientierten Ansatz. Dementsprechend werden aktive und passive latente Steuern entsprechend IAS 12 als Ertragsteuern ausgewiesen, um die steuerlichen Folgen von Unterschieden zwischen Wertansätzen für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Bilanz und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen sowie die zukünftige Entlastung durch die Verwendung der steuerlichen Verlustvorträge zu berücksichtigen. Die aktiven und passiven latenten Steuern werden auf der Grundlage der geltenden Steuersätze für den steuerpflichtigen Gewinn in dem Jahr ermittelt, in dem die Unterschiede voraussichtlich ausgeglichen werden. Die Auswirkung von Änderungen der Steuersätze auf aktive oder passive latente Steuern wird in dem Zeitraum berücksichtigt, in dem die Gesetzesänderung in Kraft tritt. Es wurde ein Ertragsteuersatz von 31,0 Prozent zugrunde gelegt. Aktive latente Steuern werden für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge einer Tochtergesellschaft in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Die Gesellschaft bildet latente Steuerschulden auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem in der Konzernbilanz anteiligen Eigenkapital einer Tochtergesellschaft und dem Beteiligungsbuchwert für die Tochtergesellschaft in der Steuerbilanz der Muttergesellschaft (outside basis differences), wenn mit der Realisierung zu rechnen ist. Die Gesellschaft kann den Zeitpunkt der Ausschüttungen von Tochtergesellschaften bzw. von Thesaurierungen selbst bestimmen und bildet daher nur latente Steuern auf "outside-basis-differences", wenn Ausschüttungen geplant oder abzusehen sind.
Insoweit für aktive und passive latente Steuern innerhalb eines Organkreises die notwendigen Saldierungsvoraussetzungen vorliegen, erfolgt eine Saldierung der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten.
Die Gesellschaft hält 25 kg Gold. Der Goldbestand wird als Anlageform bzw. als alternative Zahlungsmöglichkeit gehalten. Aus diesem Grund werden Wertschwankungen bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zum Bilanzstichtag berücksichtigt. Die Wertveränderungen werden erfolgswirksam erfasst. Da das Gold als Reserve gehalten wird und nicht kurzfristig verwertet wird, erfolgt der Ausweis als langfristiger Vermögenswert.
Finanzielle Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten passiviert.
Der Konzern wendet für alle Leasingverhältnisse einen einheitlichen Ansatz und eine einheitliche Bewertung an mit der Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen mit niedrigem Wert. Leasingverbindlichkeiten werden angesetzt, um Zahlungsverpflichtungen für Leasinggegenstände anzuzeigen. Die Nutzungsrechte stellen das Recht zur Nutzung des zugrundeliegenden Vermögenswertes für die im Leasingvertrag vorgesehene Dauer dar. Für weitere Informationen zu den Nutzungsrechten wird auf Anhangsziffer 19 verwiesen.
Zu Beginn des Leasingverhältnisses erfasst der Konzern Leasingverbindlichkeiten, die zum Barwert bewerteten Leasingraten, die über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leisten sind. Leasingraten enthalten die festgesetzten Mietzahlungen für die Leasinggegenstände abzüglich etwaiger Leasinganreize und einer möglichen Restwertgarantie. Im Konzern gibt es keine variablen Leasingzahlungen, die von einem Index oder einer Rate abhängig sind.
Leasingverbindlichkeiten werden neu bewertet, sofern es eine Änderung der Leasingdauer, eine Änderung der Leasingraten (z. B. Änderungen zukünftiger Zahlungen), oder es aufgrund eines im Herrschaftsbereich des Leasingnehmers liegenden signifikanten Ereignisses zu einer Änderung der Einschätzung darüber kommt, ob eine Verlängerungsoption mit einer hinreichenden Sicherheit ausgeübt wird oder nicht.
Für weitere Informationen zu den bilanzierten Leasingverbindlichkeiten wird auf Anhangsziffer 27 verwiesen.
Die Verpflichtungen sowie die sich aus diesen ergebenden Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (ProjectedUnitCreditMethod) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden sofort ergebniswirksam erfasst.
Der Rechnungszins für die Bewertung der Verpflichtungen ist auf der Grundlage der Renditen zu bestimmen, die am Bilanzstichtag für hochwertige festverzinsliche Unternehmensanleihen am Markt erzielt werden.
Darunter sind nach herrschender Meinung Unternehmensanleihen mit einem AA-Rating zu verstehen. Die Zahlungen aufgrund der Verpflichtungen sind grundsätzlich unter Berücksichtigung versicherungsmathematischer Annahmen mit dem laufzeitäquivalenten Zinssatz auf den Bilanzstichtag abzuzinsen. Benötigt wird daher eine Zinsstrukturkurve, die in Abhängigkeit der Laufzeit eine Rendite für AA-geratete Unternehmensanleihen abbildet.
Die Umsatzerlöse setzen sich aus den folgenden Beträgen zusammen:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Umsätze aus Projektgeschäft | 82.218 | 81.784 |
| Umsätze aus Lieferprojekten | 41.404 | 40.523 |
| Umsätze aus Wartungsverträgen | 41.400 | 36.445 |
| Umsätze aus Nach- und Ersatzlieferungen | 26.230 | 17.907 |
| Summe | 191.252 | 176.659 |
Für die geografische Verteilung der Umsatzerlöse verweisen wir auf Anhangsziffer 36.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Materialaufwand und bezogene Leistungen | 48.806 | 53.211 |
| Personalaufwand | 47.962 | 44.929 |
| Abschreibungen | 6.616 | 6.522 |
| Gebäude- und Raumkosten | 1.900 | 1.656 |
| Reise- und Bewirtungsaufwand | 1.900 | 984 |
| Wertanpassungen von Vorräten | 191 | 179 |
| Wertanpassung auf Forderungen | -499 | -310 |
| Sonstiges | 7.814 | 6.814 |
| Summe | 114.690 | 113.985 |
In der Position "Sonstiges" sind wie im Vorjahr die KFZ-Kosten sowie Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen enthalten. Gegenläufig sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2.321 TEuro (Vorjahr: 1.371 TEuro) enthalten.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten, die ausschließlich aus Personalkosten bestehen, verteilen sich auf die Entwicklung von Soft- und Hardware wie folgt:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Software | 12.085 | 10.946 |
| Hardware | 1.421 | 1.617 |
| Summe | 13.506 | 12.563 |
Die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten resultieren unter anderem in der Intensivierung der Basisentwicklung für neue Produkte und Weiterentwicklung bestehender Produkte.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen verrechnete Sachbezüge in Höhe von 814 TEuro (Vorjahr: 736 TEuro). Daneben resultieren 487 TEuro (Vorjahr: 381 TEuro) aus Zuwendungen der öffentlichen Hand und der Europäischen Union. Die Einnahmen aus den Operate-Leasingverhältnissen betrugen 296 TEuro (Vorjahr: 287 TEuro).
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Saldo unrealisierte Währungsgewinne und -verluste | -779 | 3.391 |
| Saldo realisierte Währungsgewinne und -verluste | 25 | -3.029 |
| Summe | -754 | 362 |
Die realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste ergeben sich überwiegend aus Effekten, die sich aus USD-, AED- und CAD-Positionen ergeben.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragsteuern | 5.912 | 5.436 |
| Latente Ertragsteuern | -2.134 | -1.340 |
| Summe | 3.778 | 4.096 |
Der sich bei der Anwendung des Steuersatzes der init SE ergebende Steueraufwand lässt sich zum Ertragsteueraufwand in der folgenden Tabelle überleiten. Der Steuersatz der deutschen Gesellschaften des init Konzerns setzt sich zusammen aus Körperschaftssteuer in Höhe von 15,0 Prozent (Vorjahr: 15,0 Prozent) zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer in Höhe von 15,05 Prozent (Vorjahr: 15,05 Prozent). Für die übrigen Länder variieren die Sätze von 0 bis 38 Prozent. Der Berechnung der latenten Steuern und der steuerlichen Überleitungsrechnungen wird ein Steuersatz in Höhe von 31,0 Prozent (Vorjahr: 31,0 Prozent) zugrunde gelegt.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 20.279 | 16.541 |
| Theoretischer Ertragsteueraufwand zu 31,0 % | 6.286 | 5.128 |
| Steuersatzunterschiede ausländischer Tochtergesellschaften | -1.925 | -1.440 |
| Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen / besteuerten Aufwendungen / Erträge | 276 | 318 |
| Steuerauswirkungen steuerfreie Vermögensmehrungen | -245 | 5 |
| Periodenfremde Steuern | -581 | -91 |
| Steuereffekte aus Ergebnissen assoziierter Unternehmen | -54 | -82 |
| Sonstiges | 21 | 258 |
| Effektiver Ertragsteueraufwand | 3.778 | 4.096 |
| Effektiver Steueraufwand in % | 18,6 | 24,8 |
Die Steuerquote liegt in 2022 unter dem Vorjahr und unter dem theoretischen Steuersatz von 31,0 Prozent. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf das Ergebnis von Gesellschaften mit geringerem Steuersatz.
Die Überleitung der latenten Steueransprüche und der latenten Steuerverbindlichkeiten zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Veränderung latenter Steueransprüche | -1.312 | -824 |
| Veränderung latenter Steuerverbindlichkeiten | 278 | -508 |
| Erfolgsneutral verrechnet | -1.115 | 257 |
| Währungsanpassungen | 15 | -265 |
| Latenter Steueraufwand (+) / -ertrag (-) | -2.134 | -1.340 |
Die erfolgsneutrale Verrechnung resultiert aus der Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen.
Das Nettoergebnis aus den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Schulden stellt sich wie folgt dar:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | 24 | 21 |
| Zinsaufwendungen aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Schulden | -568 | -774 |
| Zinsaufwendungen für Pensionen | -107 | -59 |
| Zinsaufwendungen aus Leasing | -130 | -166 |
| Sonstiges | 55 | -47 |
| Summe | -726 | -1.025 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | 644 | -3.802 |
| Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden | 228 | 56 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete | ||
| finanzielle Vermögenswerte und Schulden | 198 | 830 |
| Summe | 1.070 | -2.916 |
Das Nettoergebnis aus den Krediten und Forderungen berücksichtigt neben Wertminderungen und Wertaufholungen auch Fremdwährungseffekte.
Die Nettogewinne und -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden beinhalten im Wesentlichen die Ergebnisse aus den Marktwertänderungen.
Für die Angaben zu den Wertminderungen verweisen wir auf Anhangsziffer 16.
Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus der Division des Konzernergebnisses, das den Aktionären des Mutterunternehmens zusteht, durch die gewichtete Zahl der ausgegebenen Aktien (Grundkapital abzüglich Eigener Aktien). Ein verwässertes Ergebnis ist nicht zu ermitteln, da die init SE zu den Bilanzstichtagen keine Aktienoptionen begeben hat.
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Konzernergebnis (Anteilseigner des Mutterunternehmens) in TEuro | 16.524 | 12.413 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien | 9.924.714 | 9.934.597 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro | 1,66 | 1,25 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Während des Geschäftsjahres beschlossene und | ||
| ausgeschüttete Dividenden auf Stammaktien | 5.465 | 5.467 |
| Auf der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgeschlagene Dividenden | ||
| auf Stammaktien (zum 31. Dezember nicht als Schuld erfasst) | ||
| Dividende für 2022: 60 Cent pro Aktie (2021: 55 Cent pro Aktie) | 5.942 | 5.463 |
| Auf der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgeschlagene Sonderdividenden auf Stamm | ||
| aktien (zum 31. Dezember nicht als Schuld erfasst) | ||
| Sonderdividende 10 Cent pro Aktie (2021: 0 Cent pro Aktie) | 990 | 0 |
Der gesamte Personalaufwand beträgt 91.465 TEuro (Vorjahr: 83.182 TEuro).
In den Herstellungskosten des Umsatzes sind folgende Beträge enthalten:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 40.109 | 37.664 |
| Sozialversicherungsbeiträge | 6.197 | 5.989 |
| Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen | 1.184 | 882 |
| Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung | 472 | 394 |
| Summe | 47.962 | 44.929 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 14.278 | 11.773 |
| Sozialversicherungsbeiträge | 1.844 | 1.685 |
| Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen | 337 | 281 |
| Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung | 217 | 234 |
| Summe | 16.676 | 13.973 |
In den Verwaltungskosten sind folgende Beträge enthalten:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 11.439 | 9.942 |
| Sozialversicherungsbeiträge | 1.456 | 1.346 |
| Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen | 326 | 271 |
| Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung | 140 | 150 |
| Summe | 13.361 | 11.709 |
In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind folgende Beträge enthalten:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 11.176 | 10.341 |
| Sozialversicherungsbeiträge | 1.967 | 1.872 |
| Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen | 323 | 350 |
| Summe | 13.466 | 12.563 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Guthaben bei Kreditinstituten (Girokonten) | 40.027 | 28.131 |
| Kurzfristige Einlagen (Festgelder/Tagesgelder) | 23 | 27 |
| Summe | 40.050 | 28.158 |
Hierbei handelt es sich um Wertpapiere und Anleihen mit beizulegenden Zeitwerten von insgesamt 29 TEuro (Vorjahr: 39 TEuro). Aufgrund der Annahme einer dauernden Wertminderung wurden die Wertpapiere und Anleihen erfolgswirksam um 10 TEuro (Vorjahr: 1 TEuro) auf den Zeitwert (Börsenkurs zum Stichtag) abgewertet.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen | 36.072 | 33.503 |
| Abzüglich Wertberichtigungen | -850 | -1.465 |
| Zwischensumme | 35.222 | 32.038 |
| Vertragsvermögenswert | 14.763 | 21.628 |
| Summe | 49.985 | 53.666 |
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Stand 01.01. | 1.465 | 4.703 |
| Aufwandswirksame Zuführung | 0 | 583 |
| Inanspruchnahme | -165 | -3.232 |
| Auflösung | -468 | -875 |
| Währungseffekte | 18 | 286 |
| Stand 31.12. | 850 | 1.465 |
Die Aufwendungen aus der Zuführung bzw. die Erträge aus der Auflösung sind in der Gewinn und Verlustrechnung unter der Position "Herstellungskosten des Umsatzes" enthalten.
Beim Vertragsvermögenswert werden variable Gegenleistungen berücksichtigt, die sich im Wesentlichen aus Änderungen der Auftragswerte ergebenen können, fortlaufend im Rahmen der mitlaufenden Projektkalkulationen Berücksichtigung.
Es deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte ihren Zahlungsverpflichtungen nicht in der bilanzierten Höhe nachkommen werden können.
Die zum Bilanzstichtag nach zeitraumbezogener Ertragsrealisierung bewerteten, aber noch nicht abgeschlossenen Projektgeschäfte sind wie folgt ausgewiesen:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Angefallene Kosten zuzüglich Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte | 207.020 | 191.999 |
| Abzüglich erhaltener Anzahlungen | -202.002 | -177.446 |
| Saldo | 5.018 | 14.553 |
| davon: Vertragsvermögenswerte | 14.763 | 21.628 |
| davon: Vertragsverbindlichkeiten | 9.745 | 7.075 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 5.211 | 3.727 |
| Waren, unfertige und fertige Erzeugnisse | 34.309 | 29.910 |
| Geleistete Anzahlungen | 2.571 | 701 |
| Summe | 42.091 | 34.338 |
Waren, unfertige und fertige Erzeugnisse sind aufgrund der Produktionsgegebenheiten zu einem Posten zusammengefasst. Die Wertminderung wurde gewinnmindernd in den Herstellungskosten berücksichtigt (Anhangsziffer 5).
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Derivative Finanzinstrumente | 6 | 28 |
| Rechnungsabgrenzung | 1.879 | 1.403 |
| Sonstige Steuererstattungsansprüche | 1.119 | 1.008 |
| Vertragserlangungskosten | 103 | 39 |
| Vertragserfüllungskosten | 0 | 121 |
| Forderungen gegen Personal | 437 | 336 |
| Sonstiges | 432 | 588 |
| Summe | 3.976 | 3.523 |
Die Steigerung der Rechnungsabgrenzungsposten ist im Wesentlichen auf neue Wartungsverträge mit einem Zeitraum über das Jahresende zurück zu führen.
Zum Abschlussstichtag liegen keine Anzeichen dafür vor, dass die sonstigen Vermögenswerte im Wert gemindert sind.
Bei den Steuererstattungsansprüchen handelt es sich überwiegend um Vorsteuererstattungsansprüche gegen europäische Staaten inner- und außerhalb der EU sowie Staaten in Nordamerika.
Die aktivierten Vertragserlangungskosten werden gemäß dem Leistungsfortschritt des jeweiligen Projektes abgeschrieben.
| TEuro | Grund und Boden und Gebäude |
Technische Anlagen und Maschinen |
Betriebs und Geschäfts ausstattung |
Nutzungsrechte | Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskos ten |
||||||
| Stand 01.01.2022 | 39.245 | 4.902 | 15.985 | 23.273 | 14 | 83.419 |
| Zugänge im lau fenden Geschäfts |
||||||
| jahr | 475 | 543 | 2.740 | 12.242 | 570 | 16.570 |
| Abgänge im lau fenden Geschäfts |
||||||
| jahr | 191 | 118 | 823 | 844 | 0 | 1.976 |
| Umbuchungen im laufenden Ge |
||||||
| schäftsjahr | 580 | 8 | -4 | 0 | -584 | 0 |
| Währungsdiffe | ||||||
| renzen | 736 | 122 | 132 | 504 | 0 | 1.494 |
| Erwerb von Toch | ||||||
| terunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2022 | 40.845 | 5.457 | 18.030 | 35.175 | 0 | 99.507 |
| Abschreibungen | ||||||
| Stand 01.01.2022 | 6.339 | 3.084 | 10.893 | 7.435 | 0 | 27.751 |
| Zugänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 1.202 | 582 | 2.297 | 3.728 | 0 | 7.809 |
| Abgänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 8 | 106 | 752 | 841 | 0 | 1.707 |
| Umbuchungen im | ||||||
| laufenden Ge | ||||||
| schäftsjahr | 0 | 102 | 0 | 0 | 0 | 102 |
| Währungsdiffe | ||||||
| renzen Stand 31.12.2022 |
73 7.606 |
0 3.662 |
91 12.529 |
351 10.673 |
0 0 |
515 34.470 |
| Buchwert zum 31.12.2022 |
33.239 | 1.795 | 5.501 | 24.502 | 0 | 65.037 |
Bei den Sachanlagen handelt es sich im Wesentlichen um die Verwaltungsgebäude in der Käppelestraße 4 und 4a in Karlsruhe, das Gebäude in Chesapeake, USA, sowie Büroausstattungen und technische Geräte. Die Abschreibungen erfolgen linear auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich in 2022 auf 7.809 TEuro (Vorjahr: 7.385 TEuro) und befinden sich in den GuV-Positionen "Herstellungskosten des Umsatzes", "Vertriebskosten" und "Verwaltungskosten". Die einzelnen Beträge sind der Anhangsziffer 21 zu entnehmen.
Beschränkungen von Verfügungsrechten sind derzeit nicht vorhanden. Die Darlehen zur Finanzierung der beiden Verwaltungsgebäude sind in voller Höhe (1,0 Mio. Euro) durch Grundschulden gesichert (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro).
| Technische | Betriebs | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Grund und | Anlagen | und | Anzahlungen und | |||
| Boden und | und | Geschäfts | Anlagen | |||
| TEuro | Gebäude | Maschinen | ausstattung | Nutzungsrechte | im Bau | Summe |
| Anschaffungs- und | ||||||
| Herstellungskos | ||||||
| ten | ||||||
| Stand 01.01.2021 | 37.735 | 5.151 | 14.449 | 22.072 | 4 | 79.411 |
| Zugänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 470 | 672 | 1.834 | 1.660 | 99 | 4.735 |
| Abgänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 35 | 995 | 676 | 784 | 0 | 2.490 |
| Umbuchungen im | ||||||
| laufenden Ge | ||||||
| schäftsjahr | 127 | -81 | -1 | 0 | -89 | -44 |
| Währungsdiffe | ||||||
| renzen | 948 | 155 | 379 | 325 | 0 | 1.807 |
| Erwerb von Toch | ||||||
| terunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2021 | 39.245 | 4.902 | 15.985 | 23.273 | 14 | 83.419 |
| Abschreibungen | ||||||
| Stand 01.01.2021 | 5.178 | 3.156 | 9.093 | 4.622 | 0 | 22.049 |
| Zugänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 1.065 | 639 | 2.097 | 3.584 | 0 | 7.385 |
| Abgänge im lau | ||||||
| fenden Geschäfts | ||||||
| jahr | 0 | 836 | 561 | 862 | 0 | 2.259 |
| Umbuchungen im | ||||||
| laufenden Ge | ||||||
| schäftsjahr | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsdiffe | ||||||
| renzen | 96 | 125 | 264 | 91 | 0 | 576 |
| Stand 31.12.2021 | 6.339 | 3.084 | 10.893 | 7.435 | 0 | 27.751 |
| Buchwert zum | ||||||
| 31.12.2021 | 32.906 | 1.818 | 5.092 | 15.838 | 14 | 55.668 |
Im Folgenden sind die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte und die Veränderungen während der Berichtsperiode dargestellt:
| TEuro | Bürogebäude | Kraftfahrzeuge | EDV-Kleingeräte | Sonstiges | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1. Januar | |||||
| 2022 | 14.866 | 686 | 122 | 164 | 15.838 |
| Zugänge im Ge | |||||
| schäftsjahr | 11.552 | 679 | 5 | 5 | 12.241 |
| Abgänge im Ge | |||||
| schäftsjahr | -199 | -645 | 0 | 0 | -844 |
| Abschreibungen | -2.839 | 64 | -54 | -58 | -2.887 |
| Währungsdifferen | |||||
| zen | 142 | 7 | 5 | 0 | 154 |
| Stand 31. Dezember | |||||
| 2022 | 23.522 | 791 | 78 | 111 | 24.502 |
| TEuro | Bürogebäude | Kraftfahrzeuge | EDV-Kleingeräte | Sonstiges | Gesamt |
| Stand 1. Januar | |||||
| 2021 | 16.174 | 978 | 170 | 128 | 17.450 |
| Zugänge im Ge | |||||
| schäftsjahr | 1.272 | 305 | 5 | 81 | 1.663 |
| Abgänge im Ge | |||||
| schäftsjahr | -350 | -9 | -3 | -93 | -455 |
| Abschreibungen | -2.466 | -603 | -24 | -30 | -3.123 |
| Währungsdifferen | |||||
| zen | 236 | 15 | -26 | 78 | 303 |
| Stand 31. Dezember | |||||
| 2021 | 14.866 | 686 | 122 | 164 | 15.838 |
Die Nutzungsrechte bestehen zum Großteil aus gemieteten Bürogebäuden. Die Wesentlichen sind die Gebäude Käppelestraße 6 der init SE in Karlsruhe mit einem Nutzungsrecht in Höhe von 11.863 TEuro zum Jahresende 2022, sowie der iris-GmbH, Berlin mit einem Nutzungsrecht von 3.063 TEuro und der DResearch Fahrzeugelektronikgruppe (DVS/DFE) in Höhe von 2.333 TEuro. Die Zugänge setzen sich aus dem ab 01.01.2023 gültigen Nachtrag zum Mietvertrag bei der init SE, sowie aus der Ausübung von Vertragsverlängerungen von einigen Gebäuden sowie Kraftfahrzeugen zusammen.
12.241 TEuro der Zugänge (Vorjahr: 1.663 TEuro) entfallen auf die Aktivierung von Leasingverträgen nach IFRS 16. Diese entfallen mit 11.552 TEuro auf Bürogebäude (Vorjahr: 1.272 TEuro) und mit 679 TEuro auf Kraftfahrzeuge (Vorjahr: 305 TEuro). Die Abschreibungen der Nutzungsrechte im Geschäftsjahr 2022 betrugen 2.571 TEuro aus der Anlageklasse der Bürogebäude (Vorjahr: 2.466 TEuro), weitere 573 TEuro kamen von Kraftfahrzeugen (Vorjahr: 603 TEuro), der Rest entfällt auf EDV-Kleingeräte sowie auf Sonstiges. Davon entfallen 557 TEuro auf Vertragsverlängerungen.
Für weitere Informationen zu einzelnen Themen des IFRS 16 verweisen wir auf die Anhangsziffern 26 und 27.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Anschaffungskosten Stand 01.01. | 1.600 | 1.579 |
| Zugänge im Geschäftsjahr | 0 | 0 |
| Währungsdifferenzen | 16 | 21 |
| Anschaffungskosten Stand 31.12. | 1.616 | 1.600 |
| Abschreibungen Stand 01.01. | 240 | 178 |
| Zugänge im Geschäftsjahr | 22 | 60 |
| Währungsdifferenzen | 2 | 2 |
| Abschreibungen Stand 31.12. | 264 | 240 |
| Buchwert zum 31.12. | 1.352 | 1.360 |
| Zusammensetzung des Periodenergebnisses aus Finanzinvestitionen: | ||
| TEuro | 2022 | 2021 |
| Mieterträge aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien | 296 | 287 |
| Betriebliche Aufwendungen*, mit denen Mieterträge erzielt werden | 27 | 23 |
* einschließlich Reparaturen und Instandhaltung
Beim Konzern bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Veräußerbarkeit von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und keine vertraglichen Verpflichtungen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu kaufen, zu erstellen oder zu entwickeln.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten bewertet und sind mit einem Buchwert von 1,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro) in der Bilanz enthalten. Die Abschreibung der Gebäude erfolgt linear über 50 Jahre bzw. 27,5 Jahre.
Der beizulegende Zeitwert am Ende der Berichtsperiode entspricht annäherungsweise dem Buchwert und unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Bei der Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ergeben sich Bewertungsspielräume aus den getroffenen Annahmen zur Berechnung der zukünftigen Zahlungsströme. Veränderungen des Zinses, der erwarteten Mietpreisentwicklung sowie der Marktkonditionen beeinflussen die zukünftigen Zahlungsströme und damit in der Folge die Höhe des Fair Values.
Die Betreibung, Wartung und Pflege der Grundstücke und Gebäude werden durch den Mieter vorgenommen, der auch die Kosten hierfür trägt.
| Kundenbeziehungen, | |||
|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder | Selbst erstellte | Lizenzen und Sonsti | |
| TEuro | Firmenwert | Software | ges |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||
| Stand 01.01.2022 | 12.488 | 8.483 | 31.073 |
| Zugänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 2.792 | 2.850 |
| Abgänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 59 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 6 |
| Stand 31.12.2022 | 12.488 | 11.275 | 33.870 |
| Abschreibungen | |||
| Stand 01.01.2022 | 0 | 8.483 | 14.290 |
| Zugänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 2.381 |
| Abgänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 55 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 1 |
| Stand 31.12.2022 | 0 | 8.483 | 16.617 |
| Buchwert zum 31.12.2022 | 12.488 | 2.792 | 17.253 |
| Kundenbeziehungen, | |||
|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder | Selbst erstellte | Lizenzen und Sonsti | |
| TEuro | Firmenwert | Software | ges |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||
| Stand 01.01.2021 | 12.488 | 8.483 | 30.580 |
| Zugänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 630 |
| Abgänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 191 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 9 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 45 |
| Stand 31.12.2021 | 12.488 | 8.483 | 31.073 |
| Abschreibungen | |||
| Stand 01.01.2021 | 0 | 8.483 | 11.998 |
| Zugänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 2.427 |
| Abgänge im laufenden Geschäftsjahr | 0 | 0 | 138 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 3 |
| Stand 31.12.2021 | 0 | 8.483 | 14.290 |
| Buchwert zum 31.12.2021 | 12.488 | 0 | 16.783 |
Die planmäßigen Abschreibungen für Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 10.184 TEuro (Vorjahr: 9.812 TEuro) befinden sich in den GuV-Positionen "Herstellungskosten des Umsatzes" (6.616 TEuro), "Vertriebskosten" (2.012 TEuro) und "Verwaltungskosten" (1.556 TEuro).
In den Zugängen aus selbst erstellter Software sind noch nicht genutzte aktivierte Entwicklungsprojekte in Höhe von 2.792 TEuro enthalten.
Bisher waren keine Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen.
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt, denen vom Vorstand genehmigte Planungsrechnungen über einen Zeitraum von drei Jahren zugrunde liegen. Der init Konzern besteht aus drei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU), iris Gruppe, Hansecom und den restlichen init Konzerngesellschaften. Die im Rahmen der Unternehmenserwerbe identifizierten Geschäfts- oder Firmenwerte wurden gemäß IAS 36.80 diesen drei CGU´s als Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Die Überprüfung der Geschäfts- und Firmenwerte findet damit auf Ebene des Konzerns statt. Der für die Diskontierung verwendete Zinssatz vor Steuern beträgt 11,2 Prozent (Vorjahr: 12,2 Prozent).
Die Bestimmung der folgenden Annahmen unterliegen Unsicherheiten hinsichtlich der Schätzungen künftiger Entwicklungen:
Umsatz: Der Umsatz wird geplant anhand des Auftragsbestands, der laufenden und angekündigten Ausschreibungen, abgegebenen Angeboten sowie Erfahrungen aus der Vergangenheit. Es wird im Detailplanungszeitraum (3 Jahre) von steigenden Umsätzen (+10,0 Prozent p.a.) ausgegangen. Für den Zeitraum danach wurde ein Wachstumsabschlag von 1,0 Prozent angesetzt.
Free Cashflow: Der Free Cashflow ergibt sich aus dem geplanten EBIT abzüglich fiktiver Steuern, Investitionen und der Veränderung des Net Working Capital sowie der Hinzurechnung der Abschreibungen. Bei dieser Ermittlung werden Erfahrungswerte der Vergangenheit hinzugezogen.
Abzinsungssatz: Der Abzinsungssatz spiegelt die Schätzung der Unternehmensleitung hinsichtlich der Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Unter Berücksichtigung der Peer Group wurde ein Zinssatz nach Steuern für die gewichtete Kapitalstruktur von 7,8 Prozent (Vorjahr: 8,4 Prozent) abgeleitet. Nach dem Zeitraum von drei Jahren anfallende Cashflows werden unter Verwendung eines Wachstumsabschlags von 1,0 Prozent (Vorjahr: 1,0 Prozent) ermittelt.
Zur Einschätzung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte nimmt der Konzern im Zuge der Überprüfung Sensitivitätsanalysen vor. Dabei werden für möglich gehaltene Annahmen wie Anstieg des Zinssatzes, Verringerung der geplanten Umsätze, Verringerung des geplanten Free Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit für jedes Planungsjahr berücksichtigt. Bei einem Anstieg des Zinssatzes um 1 Prozentpunkt, 2 Prozentpunkte und 3 Prozentpunkte ergibt sich kein Wertberichtigungsbedarf auf die Geschäfts- und Firmenwerte. Bei einer Verminderung des Umsatzes um 6 Prozent, 9 Prozent und 12 Prozent gegenüber der Basisplanung ergibt sich kein Wertberichtigungsbedarf auf die Geschäfts- und Firmenwerte. Bei einer Verminderung des Free Cashflows um 6 Prozent, 9 Prozent und 12 Prozent gegenüber der Basisplanung ergibt sich kein Wertberichtigungsbedarf auf die Geschäfts- und Firmenwerte.
Im Geschäftsjahr 2022 sind erstmalig die Ansatzkriterien des IAS 38 erfüllt worden. Dem entsprechend wurden Entwicklungskosten als immaterielle Vermögenswerte aktiviert.
Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte werden grundsätzlich zu Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen bilanziert. Im Geschäftsjahr wurden 2.792 TEuro Entwicklungskosten aktiviert. Es sind noch keine Abschreibungen angefallen, da die Entwicklungen noch nicht abgeschlossen sind.
Die Lizenzen enthalten externe Softwarekosten sowie Programmierung und Beratung in Höhe von 4.556 TEuro (Vorjahr: 2.137 TEuro). Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 433 TEuro (Vorjahr: 478 TEuro) und befinden sich in der GuV-Position "Herstellungskosten des Umsatzes".
Die aktivierte Technologie sowie der aktivierte Kundenstamm aus der Übernahme der iris-GmbH in 2016 beträgt 4.363 TEuro (Vorjahr: 4.876 TEuro). Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 513 TEuro (Vorjahr: 513 TEuro) und befinden sich in der GuV-Position "Herstellungskosten des Umsatzes".
Der aktivierte Kundenstamm aus der Übernahme der HanseCom in 2016 beträgt 737 TEuro (Vorjahr: 875 TEuro). Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 138 TEuro (Vorjahr: 138 TEuro) und befinden sich in der GuV-Position "Herstellungskosten des Umsatzes".
Die aktivierte Technologie sowie der aktivierte Kundenstamm aus der Übernahme der Mattersoft in 2018 beträgt 646 TEuro (Vorjahr: 776 TEuro). Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 129 TEuro (Vorjahr: 129 TEuro) und befinden sich in der GuV-Position "Herstellungskosten des Umsatzes".
Die aktivierte Technologie sowie der aktivierte Kundenstamm aus der Übernahme der DResearch Gruppe in 2020 beträgt 6.951 TEuro (Vorjahr: 8.119 TEuro). Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf 1.168 TEuro (Vorjahr: 1.168 TEuro) und befinden sich in der GuV-Position "Herstellungskosten des Umsatzes" (265 TEuro), "Vertriebskosten" (854 TEuro) sowie in den "Verwaltungskosten" (49 TEuro).
Das assoziierte Unternehmen maBinso software GmbH, Hamburg, ist nicht öffentlich notiert. Gegenstand der maBinso ist die Erstellung von Software, deren Verkauf und Betrieb sowie die damit verbundene Beratung für den ÖPNV. Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf 348 TEuro (Vorjahr: 614 TEuro). Das anteilige Ergebnis des init Konzerns für 2022 beträgt 167 TEuro. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine Ausschüttung in Höhe von 240 TEuro. Abschreibungen auf die Anteile am assoziierten Unternehmen waren nicht vorzunehmen.
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich wie folgt:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | ||
| Forderungen | 346 | 88 |
| Vorräte | 1.840 | 2.070 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.330 | 888 |
| Rückstellungen | 1.004 | 776 |
| Rückstellungen für Pensionen | 1.439 | 1.524 |
| Gesamtsumme latenter Steueransprüche | 5.959 | 5.346 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | ||
| Vertragsvermögenswert | 841 | 1.252 |
| Sonstige Vermögenswerte | 624 | 814 |
| Sachanlagen | 454 | 341 |
| Technologie und Kundenstamm | 2.164 | 2.526 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 1.721 | 1.610 |
| Sonstige Schulden | 479 | 161 |
| Gesamtsumme latenter Steuerverbindlichkeiten | 6.283 | 6.704 |
Zum 31. Dezember 2022 betrugen die nicht berücksichtigten steuerlichen Verlustvorträge 422 TEuro (Vorjahr: 1.290 TEuro). Die hieraus resultierenden nicht bilanzierten aktiven latenten Steuern belaufen sich in der Summe auf ca. 89 TEuro (Vorjahr: 400 TEuro). Aufgrund der Planaussichten kann mit einer Nutzung der betreffenden steuerlichen Verlustvorträge nicht gerechnet werden.
Zum 31. Dezember 2022 wurden keine passiven latenten Steuern auf nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften erfasst, weil in absehbarer Zeit keine entsprechenden Ausschüttungen geplant sind. Würden entsprechende Ausschüttungen vorgenommen werden, fiele eine Steuerbelastung an, die für den Konzern nicht wesentlich ist. Die temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften belaufen sich auf insgesamt rund 73,7 Mio. Euro (Vorjahr: 61,9 Mio. Euro).
Im Berichtszeitraum wurden 1.111 TEuro aktive und passive latente Steuern saldiert. Hieraus ergeben ausgewiesenen Bilanzwerte in Höhe von 4.849 TEuro an aktiven latenten Steueransprüchen sowie 5.172 TEuro an passiven latenten Steuerverbindlichkeiten.
Die Ertragssteueransprüche in Höhe von 1.551 TEuro sind im Wesentlichen in Deutschland und Nordamerika angefallen.
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Aktivwert Rückdeckungsversicherungen | 1.541 | 1.436 |
| Kautionen * | 457 | 453 |
| Goldbestand | 1.362 | 1.282 |
| Sonstige * | 156 | 131 |
| Summe | 3.516 | 3.302 |
* Finanzielle langfristige Vermögenswerte
Zum Abschlussstichtag liegen keine Anzeichen dafür vor, dass die sonstigen Vermögenswerte, die nicht zum Fair Value bewertet sind, im Wert gemindert sind.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | Restlaufzeit | |||||
| TEuro | Summe | < 1 Jahr | > 5 Jahre | Summe | < 1 Jahr | > 5 Jahre |
| Bankverbindlichkeiten | ||||||
| (kurz- u. langfristig) | 38.035 | 18.460 | 5.556 | 29.340 | 14.061 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus | ||||||
| Lieferungen und Leistungen | 9.747 | 9.747 | 0 | 6.932 | 6.932 | 0 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 9.745 | 9.745 | 0 | 7.075 | 7.075 | 0 |
| Erhaltene Anzahlungen | 1.171 | 1.171 | 0 | 2.468 | 2.468 | 0 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | 3.947 | 3.947 | 0 | 3.444 | 3.444 | 0 |
| Sonstige Schulden (kurzfristig) | 23.870 | 23.870 | 0 | 24.281 | 24.281 | 0 |
Die Vertragsverbindlichkeiten aus dem Vorjahr in Höhe von 7.075 TEuro wurden in 2022 zu 99 Prozent erfüllt.
Bei den Bankverbindlichkeiten in Höhe von 38.035 TEuro (Vorjahr: 29.340 TEuro) handelt es sich um langfristige Darlehen in Höhe von 655 TEuro (Vorjahr: 1.014 TEuro) für die Finanzierung der Gebäude Käppelestraße 4, 8/8a und 10, die in voller Höhe durch Grundschulden gesichert sind und dem daraus resultierenden kurzfristigen Anteil von 359 TEuro (Vorjahr: 359 TEuro). Des Weiteren bestehen Darlehen zur Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 7.403 TEuro (Vorjahr: 9.862 TEuro), Investitionsdarlehen in Höhe von 13.279 TEuro (Vorjahr: 3.698 TEuro) sowie ein langfristiges Darlehen in Höhe von 4.583 TEuro (Vorjahr: 6.250 TEuro). Des Weiteren existieren Eurokredite in Höhe von 11.756 TEuro (Vorjahr: 8.157 TEuro).
Zu einem langfristigen Darlehen in Höhe von 4.583 TEuro bestehen Mindestkapitalanforderungen. Hierbei darf ein dynamischer Verschuldungsgrad von 3,5 nicht überschritten werden. Im Falle eines Überschreitens der Anforderungen kann der Kredit sofort fällig gestellt werden. Aufgrund der engen Überwachung und Planung dieser Kennzahl, sowie der aktuellen Verbindlichkeiten und des EBITDA sieht init für die Zukunft keine Überschreitung dieser Kennzahl.
Es bestehen folgende Bar- und Avallinien:
| TEuro | Gesamtlinie | davon Barlinie |
davon Avallinie |
davon Bar- oder Avallinie |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Banken | 2022 | 102.279 | 5.179 | 42.500 | 54.600 |
| Kreditversicherungen | 2022 | 84.827 | 0 | 84.827 | 0 |
| Banken | 2021 | 102.118 | 5.018 | 42.500 | 54.600 |
| Kreditversicherungen | 2021 | 88.306 | 0 | 88.306 | 0 |
Die Bar- und Avallinien reichen aus, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Zum 31. Dezember 2022 betrug die Inanspruchnahme der Barlinien 12.756 TEuro (Vorjahr: 8.157 TEuro), die der Avallinien 88.025 TEuro (Vorjahr: 83.878 TEuro).
Von der verfügbaren Gesamtlinie in Höhe von 187.106 TEuro (Vorjahr: 190.424 TEuro) wurde 86.325 TEuro (Vorjahr: 98.389 TEuro) nicht in Anspruch genommen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich.
Zu den Konditionen der Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen siehe Anhangsziffer 35.
Zu den Konditionen der Verbindlichkeiten aus den in den sonstigen Schulden enthaltenen derivativen Finanzinstrumenten siehe Anhangsziffer 31.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | Restlaufzeit | |||||
| TEuro | Summe | < 1 Jahr | > 1 Jahre | Summe | < 1 Jahr | > 1 Jahre |
| Steuerverbindlichkeiten | 3.132 | 3.132 | 0 | 1.919 | 1.919 | 0 |
| Personalverbindlichkeiten | 9.981 | 9.981 | 0 | 7.659 | 7.659 | 0 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 0 | 0 | 114 | 114 | 0 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen | ||||||
| der sozialen Sicherheit | 516 | 516 | 0 | 393 | 393 | 0 |
| Verbindlichkeiten für erbrachte, nicht | ||||||
| fakturierte Leistungen von Subunterneh | ||||||
| mern | 0 | 0 | 0 | 21 | 21 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 24.508 | 3.336 | 21.172 | 15.622 | 3.218 | 12.404 |
| Übrige | 6.906 | 6.906 | 0 | 12.171 | 10.955 | 1.216 |
| Summe | 45.043 | 23.871 | 21.172 | 37.899 | 24.279 | 13.620 |
Die übrigen sonstigen Schulden beinhalten im Wesentlichen abgegrenzte Erträge in Höhe von 4.503 TEuro (Vorjahr: 3.493 TEuro) sowie im Vorjahr eine langfristige finanzielle Verbindlichkeit aus Kaufpreiszahlungen aus dem Erwerb der DResearch Gruppe in Höhe von 1.215 TEuro. Der zugehörige kurzfristige Anteil ist in den kurzfristigen finanziellen Schulden enthalten. In 2022 wurde die Verbindlichkeit auf Grund nicht zutreffender Planungsannahmen um 664 TEuro reduziert.
In der Position "Übrige" sind kurzfristige finanzielle Schulden in Höhe von 2.403 TEuro (Vorjahr: 7.463 TEuro) enthalten.
| zum 31.12.2022 TEuro |
Bürogebäude | Kraftfahr zeuge |
EDV-Kleinge räte |
Sonstiges | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Innerhalb eines Jahres | 2.832 | 401 | 50 | 53 | 3.336 |
| Länger als ein und bis fünf Jahre | 9.200 | 375 | 29 | 55 | 9.659 |
| Über fünf Jahre | 11.509 | 0 | 0 | 4 | 11.513 |
| zum 31.12.2021 | Kraftfahr | EDV-Kleinge | |||
|---|---|---|---|---|---|
| TEuro | Bürogebäude | zeuge | räte | Sonstiges | Gesamt |
| Innerhalb eines Jahres | 2.704 | 408 | 52 | 56 | 3.219 |
| Länger als ein und bis fünf Jahre | 8.686 | 255 | 72 | 109 | 9.122 |
| Über fünf Jahre | 3.281 | 0 | 0 | 0 | 3.281 |
Die jährlichen Verpflichtungen aus Mietverträgen der init betragen 2.832 TEuro, wovon 578 TEuro auf die Anmietung des Bürogebäudes in Karlsruhe (Vertragslaufzeit bis Mitte 2042) entfallen.
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten und die Veränderungen während der Berichtsperiode:
| TEuro | 2022 |
|---|---|
| Stand 1. Januar 2022 | 15.622 |
| Zugänge | 12.399 |
| Zinsaufwendungen | 130 |
| Zahlungen | -3.643 |
| Stand 31. Dezember 2022 | 24.508 |
| davon kurzfristig | 3.336 |
| davon langfristig | 21.172 |
| TEuro | 2021 |
|---|---|
| Stand 1. Januar 2021 | 17.100 |
| Zugänge | 2.016 |
| Zinsaufwendungen | 13 |
| Zahlungen | -3.507 |
| Stand 31. Dezember 2021 | 15.622 |
| davon kurzfristig | 3.218 |
| davon langfristig | 12.404 |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand im Geschäftsjahr | 3.200 | 3.123 |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 130 | 167 |
| Aufwand kurzfristige Leasingverhältnisse | 2 | 154 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse über einen geringen Wert | 32 | 57 |
| Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag | 3.364 | 3.501 |
| TEuro | Stand 01.01.2022 |
Währungs differenz |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Stand 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für | ||||||
| Gewährleistungen | 4.806 | -70 | 1.125 | 681 | 1.676 | 4.746 |
| Rückstellung | ||||||
| für nicht vertragsgebundene | ||||||
| Kosten | 4.372 | -105 | 817 | 791 | 10 | 2.879 |
| Rückstellung für | ||||||
| drohende Verluste | ||||||
| aus Projekten | 849 | 0 | 0 | 289 | 13 | 573 |
| Übrige | ||||||
| Rückstellungen | 985 | -3 | 304 | 335 | 451 | 800 |
| Summe | 11.012 | -178 | 2.246 | 2.096 | 2.150 | 8.998 |
Die Zuführung bei den übrigen Rückstellungen ist im Wesentlichen auf die Einstellung der Rückstellung für Schadenersatz zurückzuführen.
Die Rückstellungen für Gewährleistungen errechnen sich nach einem aus Erfahrungswerten der Vergangenheit ermittelten Prozentsatz des durchschnittlichen Umsatzes der vergangenen zwei Jahre. Die Rückstellung für nicht vertragsgebundene Kosten betrifft im Wesentlichen aus Kulanz auszuführende Leistungen auf bereits abgerechnete Aufträge.
Die Rückstellung für drohende Verluste aus Projekten erfolgte aufgrund der hohen technologischen Anforderungen und verschiedener Neuentwicklungen innerhalb eines Projekts und wurde anhand der mitlaufenden Kalkulation ermittelt.
Für die Mitarbeiter der init SE, INIT GmbH und IMSS bestehen sowohl leistungs als auch beitragsorientierte Versorgungssysteme. Die Verpflichtungen enthalten sowohl Verpflichtungen aus laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften auf künftige Pensionen. Es werden Versorgungszusagen erteilt, die die Gewährung einer Altersrente (gehaltsunabhängig) nach Vollendung des 63. Lebensjahres (Dr. Gottfried Greschner nach Ausscheiden als Vorstand der init SE sowie der Geschäftsführung der Tochterunternehmen) vorsehen. Die Risiken der leistungsorientierten Zusagen bestehen sowohl durch veränderte Kapitalmarktbedingungen sowie den demografischen Wandel. Um diese Risiken einzudämmen, werden seit einigen Jahren ausschließlich beitragsorientierte Versorgungsysteme angeboten.
Folgende Parameter wurden berücksichtigt:
| Rechnungszins in Prozent (Vorjahr) | 3,69 (1,01) |
|---|---|
| Biometrische Grundlagen | Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck |
| Rententrend in Prozent (Vorjahr) | 4,00 (4,00) |
| Fluktuation in Prozent (Vorjahr) | 0,00 (0,00) |
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Pensionsrückstellung zu Beginn des Berichtsjahres | ||
| (Defined Benefit Obligation – DBO) | 11.265 | 12.195 |
| Laufender Dienstzeitaufwand (Service Cost) | 63 | 82 |
| Zinsaufwand (Interest Cost) | 112 | 65 |
| Finanzielle versicherungsmathematische Gewinne (–) und Verluste (+) | -3.596 | -963 |
| Pensionszahlungen | -65 | -114 |
| Pensionsverpflichtung (DBO) zum Ende des Berichtsjahres | 7.779 | 11.265 |
| Planvermögen | -443 | -443 |
| Pensionsrückstellung | 7.336 | 10.822 |
Das Planvermögen enthält den Aktivwert von Rückdeckungsversicherungen sowie fixierte Beträge auf einem verpfändeten Bankkonto und hat sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt entwickelt:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zu Beginn des Berichtsjahres | 434 | 428 |
| Zinserträge aus Planvermögen | 2 | 3 |
| Finanzielle versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (-) | 4 | -6 |
| Zuführungen zum Planvermögen durch den Konzern | 3 | 9 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Ende des Berichtsjahres | 443 | 434 |
In Bezug auf leistungsorientierte Altersversorgungspläne setzen sich die Aufwendungen für Versorgungsleistungen wie folgt zusammen:
| TEuro | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand (Service Cost) | 63 | 82 |
| Zinsaufwand (Interest Cost) | 112 | 65 |
| Aufwendungen für Versorgungsleistungen | 175 | 147 |
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind der Dienstzeitaufwand in den "Herstellungskosten des Umsatzes" (50 TEuro), in den "Vertriebskosten" (9 TEuro) sowie in den "Verwaltungskosten" (4 TEuro) und der Zinsaufwand in der gleichnamigen Position ausgewiesen.
| 2022 | 2021 |
|---|---|
| -1.059 | -3.540 |
| 2022 | 2021 |
| 11.265 | |
| -174 | -157 |
| 7.779 |
Die Rückstellungen, die auf Personen in Schlüsselpositionen des Managements entfallen, betragen 3.802 TEuro (Vorjahr: 4.576 TEuro). Davon entfallen 429 TEuro auf zwei ehemalige Vorstandsmitglieder (Vorjahr: 674 TEuro).
Als wesentliche versicherungsmathematische Annahmen wurden der Rechnungszins sowie die Annahme der Lebenserwartung identifiziert. Die Veränderungen würden sich wie folgt auswirken:
| Auswirkung auf die DBO | +0,5% | -0,5% | +1 Jahr | -1 Jahr |
|---|---|---|---|---|
| Rechnungs | Rechnungs | Lebenser | Lebenser | |
| zins | zins | wartung | wartung | |
| 2022 | -309 | 353 | 388 | -400 |
| 2021 | -971 | 644 | 414 | -838 |
Bei der Berechnung der Sensitivität der DBO wurde die gleiche Methode angewandt wie für die Berechnung der leistungsorientierten Verpflichtung.
Zum Ausgleich von Risiken wurden Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 201 TEuro (Vorjahr: 201 TEuro) abgeschlossen. Weitere 242 TEuro (Vorjahr: 242 TEuro) sind auf einem verpfändeten Bankkonto hinterlegt. Die übersteigenden Verpflichtungen können aufgrund der geringen Höhe aus den laufenden Cashflows finanziert werden.
Erwartete Rentenauszahlungen in TEuro:
| 2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 | 2028-2032 |
|---|---|---|---|---|---|
| 376 | 394 | 413 | 423 | 432 | 2.294 |
| Vorjahr | |||||
| 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027-2031 |
| 348 | 359 | 376 | 395 | 404 | 2.168 |
Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit der DBO der leistungsorientierten Pläne beträgt 12 Jahre (Vorjahr: 16 Jahre).
Im Geschäftsjahr 2002 hat init die Pensionsordnung für Neuzusagen umgestellt. Es werden keine neuen direkten Zusagen mehr vorgenommen. Der Aufwand für beitragsorientierte Altersversorgungspläne beläuft sich auf 944 TEuro (Vorjahr: 795 TEuro). Davon entfielen auf die Personen in Schlüsselpositionen des Managements 141 TEuro (Vorjahr: 164 TEuro).
Das Grundkapital ist eingeteilt in 10.040.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1,00 Euro. Die Anteile sind ausgegeben und voll eingezahlt.
| 2022 | 2021 |
|---|---|
| 9.930.635 | |
| -67.236 | -20.000 |
| 22.791 | 25.328 |
| 8.297 | 0 |
| 9.899.815 | 9.935.963 |
| 9.935.963 |
| Anzahl | Anzahl der | ||
|---|---|---|---|
| Vorstand | der Aktien | Aufsichtsrat | Aktien |
| Dr. Gottfried Greschner, CEO * | 3.385.500 | Hans-Joachim Rühlig | 0 |
| Dr. Jürgen Greschner, CSO | 88.700 | Ulrich Sieg | 0 |
| Dr. Marco Ferber, CFO | 0 | Christina Greschner | 371.523 |
| Matthias Kühn, COO | 12.480 | Andreas Thun | 0 |
* Davon werden 3.335.500 über die ,,Dr. Gottfried Greschner GmbH & Co. Vermögens-Verwaltungs KG, Karlsruhe" gehalten. An dieser Gesellschaft hält Herr Dr. Gottfried Greschner 74,2 Prozent
Bezüglich der Mitteilungen nach § 26 Abs. 1 WpHG verweisen wir auf die Anhangsziffer 43.
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 19. Mai 2021 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von 5.000.000 Euro geschaffen. Das Grundkapital der Gesellschaft kann um bis zu 5.000.000 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien erhöht werden. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. bei Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten an die Inhaber der aufgrund der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 19. Mai 2021 ausgegebenen Optionsoder Wandelschuldverschreibungen.
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 15. Mai 2019 ist der Vorstand ermächtigt, in der Zeit bis zum 15. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder in Teilbeträgen mehrfach um bis zu insgesamt 1.004.000,00 durch Ausgabe neuer stimmberechtigter oder stimmrechtsloser, auf den Inhaber lautender Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Die Kapitalerhöhungen können gegen Bar-und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre insbesondere für folgende Fälle auszuschließen:
Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2022 6.575 TEuro und resultiert mit 3.141 TEuro aus dem Agio der zum Börsengang veräußerten Aktien. Durch den Verkauf Eigener Aktien in 2007 erhöhte sich die Kapitalrücklage um 514 TEuro. 2.920 TEuro wurden im Rahmen der Erfassung des Aufwands aus der aktienbasierten Vergütung (siehe Anhangsangabe 37) von 2005 bis 2022 eingestellt. Die in 2022 entstandene Veränderung resultiert aus der Bewertung der aktienbasierten Vergütung sowie der ausgegebenen Aktien.
Der Bestand an Eigenen Aktien betrug zum 1. Januar 2022 insgesamt 104.037 Stück. Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 26. Juni 2020 wurde das Unternehmen ermächtigt, Eigene Aktien zu erwerben. Ein Aktienrückkauf von bis zu 40.000 Stück wurde am 8. März 2022 beschlossen. Der Rückkauf von 31.047 Stück erfolgte vom 9. März bis einschließlich 20. April 2022 zu einem Durchschnittskurs von 32,21 Euro. Ein weiterer Rückkauf wurde am 14. Juni 2022 beschlossen. Im Zeitraum vom 15. Juni bis einschließlich 19. Juli 2022 wurden insgesamt 20.000 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 22,11 Euro gekauft. Außerdem wurden mit dem Beschluss vom 25. Oktober 2022 im Zeitraum vom 27. Oktober bis 23. Dezember 2022 insgesamt 16.189 Stück zu einem Durchschnittskurs von 23,46 Euro erworben.
Im Zuge des Motivationsprogramms für Vorstände und Geschäftsführer wurden in 2022 31.088 Aktien mit einer Haltefrist von fünf Jahren übertragen, innerhalb der die Aktien nicht veräußert werden können (Anhangsziffer 37). Insgesamt beträgt der Bestand an Eigenen Aktien somit per 31. Dezember 2022 140.185 Stück.
Der Bestand an Eigenen Aktien ist zu Anschaffungskosten (cost method) mit 3.517 TEuro (Vorjahr: 2.467 TEuro) bewertet und offen vom Eigenkapital abgesetzt. Der Bestand zum 31. Dezember 2022 von 140.185 Stück entspricht einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 140.185 Euro (1,4 Prozent). Der Rückkauf erfolgte zu einem Durchschnittskurs von 27,10 Euro je Aktie. Die Eigenen Aktien wurden erworben, um sie als Gegenleistung im Rahmen von Zusammenschlüssen mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Unternehmensteilen oder Unternehmensbeteiligungen verwenden zu können oder um bei Bedarf zusätzliche Kapitalmärkte zu erschließen oder um sie an Mitarbeiter und Vorstände auszugeben.
Die Position "Gewinnrücklagen und Konzernbilanzgewinn" in Höhe von 98.369 TEuro (Vorjahr: 87.344 TEuro) enthält die Gewinnrücklagen der init SE und die seit Konzernzugehörigkeit erwirtschafteten Ergebnisse der init SE sowie der konsolidierten Tochtergesellschaften.
Unterschied aus Pensionsbewertung: Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral in dieser Position erfasst.
Unterschied aus Währungsumrechnung: Diese Rücklage dient der Erfassung von Differenzen aufgrund der Umrechnung der Abschlüsse von Fremdwährung in die Berichtswährung.
Marktbewertung von Wertpapieren: In dieser Rücklage werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten erfasst.
Ziel des Kapitalmanagements ist die Sicherstellung der finanziellen Flexibilität zur langfristigen Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sowie zur Wahrnehmung strategischer Aktivitäten. Dabei legt der init Konzern den Schwerpunkt auf die Sicherung der Liquidität, die Begrenzung der finanziellen Risiken sowie die Erhaltung der hohen Eigenkapitalquote. Der Konzern weist über die letzten Jahre eine konstant hohe Eigenkapitalquote aus. Es wurde durch Beschluss der Hauptversammlung 2021 ein bedingtes Kapital in Höhe von 5.000.000 Euro geschaffen. Des Weiteren wurde durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 15. Mai 2019 ein genehmigtes Kapital in Höhe von bis zu 1.004.000 Euro geschaffen.
Die wesentlichen durch den Konzern eingesetzten Finanzinstrumente – mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente – umfassen Zahlungsmittel, Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Darlehen. Der Zweck des Haltens von Wertpapieren und Anleihen ist die Anlage von Finanzmitteln des Konzerns. Der Konzern verfügt über verschiedene weitere finanzielle Vermögenswerte und Schulden, wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die unmittelbar im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit entstehen.
Des Weiteren erwirbt der Konzern auch derivative Finanzinstrumente. Hierzu gehören vor allem Devisentermingeschäfte und -optionen. Zweck dieser derivativen Finanzinstrumente ist das Management von Währungsrisiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns ergeben.
Es war und ist Politik des Konzerns, dass kein Handel mit Finanzinstrumenten und Fremdwährungen betrieben wird. Da init sich im Zusammenhang mit der Absicherung von Währungsrisiken, aber auch Chancen offenhalten will, können Währungsverluste entstehen.
Darüber hinaus hält init 25 kg Gold. Gold unterliegt Wertschwankungen, da es zum Marktwert am Bilanzstichtag bewertet wird. Die Wertveränderungen werden erfolgswirksam über die GuV erfasst. Änderungen in der Zielsetzung und den Methoden des Finanzrisikomanagements wurden nicht vorgenommen.
Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns bestehen aus Fremdwährungsrisiken und Ausfallrisiken. Die Unternehmensleitung beobachtet regelmäßig jedes dieser Risiken, die im Folgenden näher dargestellt werden.
Infolge der ausländischen Umsätze können Änderungen der Wechselkurse ein wesentliches Risiko darstellen. Der Konzern setzt im Projektgeschäft in Fremdwährung Devisenterminkontrakte zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos ein. Die Sicherungsgeschäfte lauten auf die gleiche Währung wie das gesicherte Grundgeschäft. Der Konzern schließt überwiegend Sicherungsgeschäfte erst dann ab, wenn die feste Verpflichtung entstanden ist.
IFRS 7 schreibt zur Darstellung von Marktrisiken Sensitivitätsanalysen vor, die die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von Risikovariablen auf das Ergebnis und das Eigenkapital zeigen. Die init unterliegt im Wesentlichen einem Währungsrisiko. Die Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Variablen auf den Bestand der finanziellen Vermögenswerte und Schulden zum Abschlussstichtag gerechnet werden.
Wäre der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen am 31. Dezember 2022 um 10 Prozent aufgewertet gewesen, wäre das Ergebnis um 1.688 TEuro geringer ausgefallen. Insgesamt wären Wertminderungen in Höhe von 97 TEuro aus Devisentermingeschäften entstanden. Als gegenläufiger Effekt wäre ein Aufwand in Höhe von 1.591 TEuro aufgrund von Bankguthaben, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung entstanden. Wäre dagegen der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen zum 31. Dezember 2021 um 10 Prozent abgewertet gewesen, wäre das Ergebnis um 2.035 TEuro höher gewesen. Die Ergebniserhöhung entfiele mit 91 TEuro auf Devisentermingeschäfte, die durch positive Wertveränderungen von Bankguthaben, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit 1.944 TEuro kompensiert würden.
Wäre der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen am 31. Dezember 2021 um 10 Prozent aufgewertet gewesen, wäre das Ergebnis um 746 TEuro geringer ausgefallen. Insgesamt wären Werterhöhungen in Höhe von 392 TEuro aus Devisentermingeschäften entstanden. Als gegenläufiger Effekt wäre ein Aufwand in Höhe von 1.138 TEuro aufgrund von Bankguthaben, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung entstanden. Wäre dagegen der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen zum 31. Dezember 2021 um 10 Prozent abgewertet gewesen, wäre das Ergebnis um 989 TEuro höher gewesen. Die Ergebnisbelastung entfiele mit 401 TEuro auf Devisentermingeschäfte, die durch positive Wertveränderungen von Bankguthaben, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit 1.390 TEuro kompensiert würden.
Wäre der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen am 31. Dezember 2022 um 10 Prozent aufgewertet gewesen, wäre das Eigenkapital um 4.369 TEuro geringer ausgefallen. Wäre dagegen der Euro gegenüber den für init relevanten Fremdwährungen zum 31. Dezember 2022 um 10 Prozent abgewertet gewesen, wäre das Eigenkapital um 4.369 TEuro höher gewesen.
Im Konzern bestehen keine wesentlichen Ausfallrisikokonzentrationen. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass über 90 Prozent der Aufträge von der öffentlichen Hand gefördert sind, und zum anderen damit, dass Aufträge regelmäßig nach vordefiniertem Leistungsfortschritt angezahlt oder abgerechnet werden. Des
Weiteren werden die offenen Forderungen 14-täglich auf Zahlungseingänge überprüft und gegebenenfalls gemahnt. Die Forderungsausfälle für das Jahr 2022 betrugen 166 TEuro (Vorjahr: 3.233 TEuro). Diese Forderungsausfälle entstanden durch die bereits wertgeminderten und nun tatsächlichen Ausfälle. Hierzu verweisen wir auf Anhangsziffer 16.
Die Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 36.072 TEuro (Vorjahr: 33.503 TEuro). Die aktuellen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 29.974 TEuro (Vorjahr: 28.417 TEuro) weisen eine erwartete Ausfallquote von 2,1 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent) auf. Daraus ergibt sich eine Wertberichtigung in Höhe von 625 TEuro (Vorjahr: 1.188 TEuro). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Überfälligkeit von 30-90 Tagen in Höhe von 2.410 TEuro (Vorjahr: 3.775 TEuro) weisen eine erwartete Ausfallquote von 3,0 Prozent (Vorjahr: 5,2 Prozent) auf. Daraus ergibt sich eine Wertberichtigung in Höhe von 72T Euro (Vorjahr: 194 TEuro). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Überfälligkeit von 90-180 Tagen in Höhe von 1.825 TEuro (Vorjahr: 416 TEuro) weisen eine erwartete Ausfallquote von 3,8 Prozent (Vorjahr: 5,8 Prozent) auf. Daraus ergibt sich eine Wertberichtigung in Höhe von 70 TEuro (Vorjahr: 25 TEuro). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Überfälligkeit von über 180 Tagen in Höhe von 1.862 TEuro (Vorjahr: 895 TEuro) weisen eine erwartete Ausfallquote von 4,5 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent) auf. Daraus ergibt sich eine Wertberichtigung in Höhe von 83 TEuro (Vorjahr: 58 TEuro). Die Vertragsvermögenswerte in Höhe von 14.763 TEuro (Vorjahr: 21.701 TEuro) haben eine erwartete Ausfallquote von 0 Prozent (Vorjahr: 0 Prozent).
Alle Kunden, die mit dem init Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Da der Konzern nur mit anerkannten, kreditwürdigen Dritten Geschäfte abschließt, werden Sicherungsleistungen als nicht erforderlich angesehen. Diese sind in unserem Geschäftsumfeld auch nicht üblich.
Aus den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, die Zahlungsmittel, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und bestimmte derivative Finanzinstrumente umfassen, besteht bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Instrumente.
Das Zinsänderungsrisiko, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Eurokrediten. Weitere Risiken können aus Zinsänderungen bei Kapitalanlagen entstehen. Eine Zinsänderung von 0,5 Prozent nach oben oder unten hätte aufgrund des geringen Umfangs entsprechender Geschäfte derzeit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im init Konzern keinen wesentlichen Einfluss.
Zum 31. Dezember 2022 weisen die finanziellen Schulden des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen zuzüglich vereinbarter bzw. erwarteter Zinszahlungen (Cashflows).
Zur Eindämmung des Liquiditätsrisikos wird die Liquidität des init Konzerns von der Konzernzentrale gesteuert. Das Hauptziel dabei ist, eine Mindestliquidität je Gesellschaft sicherzustellen, um die Zahlungsfähigkeit jederzeit zu gewährleisten. Die größte Liquiditätsquelle stellen unsere laufenden Projekte dar. Darüber hinaus gewinnen stetige Mittelzuflüsse aus Betrieb- und Wartungsverträgen eine immer größere Be-
deutung. Neben diesen laufenden Einnahmen sichert der init Konzern das Liquiditätsrisiko durch angemessene Kreditlinien ab, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden können. Zu den bestehenden Kreditlinien verweisen wir auf die Ausführungen in Anhangsziffer 27.
Zum 31. Dezember 2022 stellten sich die künftigen Zahlungsströme aus den finanziellen Schulden wie folgt dar:
| TEuro | Summe | 2023 | 2024 | 2025-2027 | > 2027 |
|---|---|---|---|---|---|
| Originäre finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 50.934 | 31.359 | 6.405 | 7.614 | 5.556 |
| Leasingverbindlichkeiten | 26.096 | 3.528 | 3.161 | 7.163 | 12.244 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und | |||||
| Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehungen | |||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | -6 | -6 | 0 | 0 | 0 |
| Summe | -6 | 0 | 0 | 0 |
Aus den derivativen finanziellen Vermögenswerten resultieren Zahlungsausgänge in Höhe von 942 TEuro und Zahlungseingänge von 948 TEuro.
Zum 31. Dezember 2021 stellten sich die künftigen Zahlungsströme aus den finanziellen Schulden wie folgt dar:
| TEuro | Summe | 2022 | 2023 | 2024-2026 | > 2026 |
|---|---|---|---|---|---|
| Originäre finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 46.055 | 30.301 | 6.250 | 9.504 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 15.622 | 3.341 | 3.259 | 6.273 | 3.400 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und | |||||
| Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehungen | |||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 114 | 114 | 0 | 0 | 0 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | -28 | -28 | 0 | 0 | 0 |
| Summe | 86 | 0 | 0 | 0 |
Aus den derivativen finanziellen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten resultieren Zahlungsausgänge in Höhe von 5.589 TEuro und Zahlungseingänge von 5.502 TEuro.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Buchwerte der im Abschluss zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum 31. Dezember 2021 bilanzierten Finanzinstrumente des Konzerns sowie die Einordnung in die entsprechenden Bewertungskategorien nach IFRS 9 dargestellt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| AKTIVA | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | 90.035 | 82.752 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 40.050 | 28.158 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 35.222 | 32.038 |
| Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen | 0 | 3 |
| Vertragsvermögenswerte | 14.763 | 21.628 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) | 0 | 925 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle | ||
| Vermögenswerte | 29 | 39 |
| Wertpapiere und Anleihen | 29 | 39 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete | ||
| finanzielle Vermögenswerte | 6 | 28 |
| Derivative Finanzinstrumente | 6 | 28 |
| PASSIVA | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden | 50.185 | 44.949 |
| Bankverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 38.035 | 29.340 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 9.747 | 6.932 |
| Sonstige Schulden (kurzfristig) | 2.403 | 7.463 |
| Sonstige Schulden (langfristig) | 0 | 1.214 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden | 0 | 114 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 114 |
Die Buchwerte der Bankverbindlichkeiten entsprechen den Fair Values.
Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte:
Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.
Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit Ausnahme derer, deren Buchwerte angemessene Annäherungen an die beizulegenden Zeitwerte sind:
Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes aller als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien erfolgt auf Stufe 3.
Für weitere Informationen bezüglich "Vermögenswerte, für die ein beizulegender Zeitwert ausgewiesen wurde / Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" verweisen wir auf Anhangsziffer 20.
| Beizu legender Zeitwert zum |
||||
|---|---|---|---|---|
| TEuro | 31.12.2021 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
| Erfolgswirksam zum beizulegendem Zeitwert bewertete finanzielle Vermö genswerte |
||||
| Derivative Finanzinstrumente | 28 | 0 | 28 | 0 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Wertpapiere und Anleihen | 39 | 39 | 0 | 0 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
||||
| Derivative Finanzinstrumente | 114 | 0 | 114 | 0 |
Während der Berichtsperiode zum 31. Dezember 2022 und der Berichtsperiode zum 31. Dezember 2021 gab es keine Umbuchungen zwischen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert der Stufe 1 und Stufe 2 und keine Umbuchungen in oder aus Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert der Stufe 3.
Der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts auf Stufe 2 im aktuellen Geschäftsjahr sowie im Vorjahr liegt folgendes Bewertungsverfahren zugrunde: Derivative Finanzinstrumente werden durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows über die jeweilige Restlaufzeit des Vertrags sowie dem jeweiligen Stichtagskurs ermittelt.
Der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts auf Stufe 3 im aktuellen Geschäftsjahr liegt folgendes Bewertungsverfahren zugrunde: Der beizulegende Zeitwert wurde anhand der Discounted-Cashflow-Methode unter Einbezug folgender Parameter ermittelt: Mietpreisentwicklung, Abzinsungssatz und Endwert der Immobilien.
Die derivativen Finanzinstrumente zur Sicherung künftiger Zahlungsströme betreffen ausschließlich Fremdwährungsrisiken in Bezug auf erwartete Geldeingänge überwiegend in USD aus festen Geschäften. Es wurden folgende derivative Finanzinstrumente abgeschlossen:
Die init SE und andere Konzerngesellschaften sind im Rahmen des laufenden Geschäfts an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben können. Rechtsstreitigkeiten sind vielen Unsicherheiten unterworfen und der Ausgang einzelner Verfahren kann nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden.
Für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind bei den jeweiligen Konzerngesellschaften bilanzielle Vorsorgen getroffen worden, wenn es sich um ein Ereignis vor dem Bilanzstichtag handelt, eine Verpflichtung wahrscheinlich und deren Höhe hinreichend genau bestimmbar ist. Siehe hierzu Anhangsziffer 28.
Derzeit gibt es keine Rechtsstreitigkeiten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des init Konzerns haben.
Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sind Einzahlungen aus Zinsen in Höhe von 24 TEuro (Vorjahr: 21 TEuro) sowie Auszahlungen aus Zinsen in Höhe von 555 TEuro (Vorjahr: 581 TEuro) enthalten. Des Weiteren sind im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Auszahlungen für Ertragssteuern in Höhe von 1.468 TEuro enthalten.
Es erfolgten Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen der maBinso in Höhe von 240 TEuro (Vorjahr: 0 TEuro). Die Auszahlungen für Dividenden auf init Aktien betrugen 5.465 TEuro (Vorjahr: 5.467 TEuro).
Zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gehören die Bankverbindlichkeiten und Leasingverbindlichkeiten. Die Bankverbindlichkeiten haben sich im Berichtsjahr von 29.340 TEuro (Vorjahr: 37.449 TEuro) auf 38.035 TEuro (Vorjahr: 29.340 TEuro) erhöht. Die Veränderung von 8.695 TEuro (Vorjahr: TEuro - 8.883) ist in Höhe von 8.127 TEuro zahlungswirksam und ermittelt sich mit 22.512 TEuro (Vorjahr: 7.673 TEuro) aus Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankverbindlichkeiten; dagegen laufen die Auszahlungen aus laufender Tilgung von 14.385 TEuro (Vorjahr: 16.556 TEuro). Zahlungsunwirksam sind die Zinsabgren-zungen in Höhe von 568 TEuro (Vorjahr: 774 TEuro). Die Leasingverbindlichkeiten haben sich im Berichts-jahr von 15.622 TEuro (Vorjahr: 17.100 TEuro) auf 24.508 TEuro (Vorjahr: 15.622 TEuro) ebenso erhöht. Die Veränderung von 8.886 TEuro (Vorjahr: -1.478 TEuro) ist in Höhe von 3.513 TEuro (Vorjahr: 3.340 TEuro) zahlungswirksam und resultiert aus Zinszahlungen 130 TEuro (Vorjahr: 166 TEuro) und Tilgungszahlungen 3.513 TEuro (Vorjahr: 3.340 TEuro). Im Übrigen ergeben sich zahlungsunwirksame Veränderungen in Höhe von 12.399 TEuro (Vorjahr: 2.016 TEuro) aus Zugängen bei den Leasingverbindlichkeiten und Zinsabgrenzungen in Höhe von 130 TEuro (Vorjahr: 13 TEuro).
Die in den Konzernabschluss einbezogenen und die assoziierten Unternehmen sind im Abschnitt Konsolidierungskreis aufgeführt.
| Assoziierte Unter | Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| nehmen | |||||
| TEuro | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Erbrachte Lieferungen und | |||||
| Leistungen und sonstige Erträge | 970 | 989 | 0 | 0 | |
| Empfangene Lieferungen | |||||
| und Leistungen und sonstige | |||||
| Aufwendungen | 351 | 650 | 576 | 575 | |
| Forderungen 31.12. | 0 | 3 | 0 | 0 | |
Die init SE mietet das Bürogebäude Käppelestraße 6 in Karlsruhe zu 67,39 Prozent von der "Dr. Gottfried Greschner GmbH & Co. Vermögens-Verwaltungs KG, Karlsruhe", und zu 32,61 Prozent von Eila Greschner. Die monatlichen Mietzahlungen belaufen sich in Summe auf rund 46 TEuro (jährliche Zahlung 547 TEuro).
Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 tritt eine neue Mietvereinbarung in Kraft. Der Mietpreis ist vertraglich bis zum 31. Dezember 2042 fixiert und beträgt monatlich 53 TEuro (jährliche Zahlung 642 TEuro). Der Mietvertrag entspricht marktüblichen Konditionen.
Vergütungen in Höhe von 9 TEuro (Vorjahr: 8 TEuro) für Angehörige von Vorständen wurden als Personalaufwand erfasst.
Verkäufe an und Käufe von nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Für Forderungen gegen oder Schulden gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen bestehen keinerlei Garantien.
Als Personen in Schlüsselpositionen des Managements werden die Vorstände der init SE angesehen. Wir verweisen bezüglich der Vergütung auf Anhangsziffer 40.
Für Rückstellungen aus den variablen Vergütungen an die Vorstände ist ein Betrag in Höhe von 948 TEuro zurückgestellt, die kurzfristig ausgeglichen werden.
Gegenüber den Aufsichtsräten bestehen zum Bilanzstichtag noch offene Rückstellungen in Höhe von 272 TEuro, die ebenso kurzfristig ausgeglichen werden.
Im Konzernabschluss können die folgenden Beträge geografisch zugeordnet werden. Die Regionen, in denen die Umsatzerlöse im Wesentlichen erzielt werden, sind neben Deutschland das übrige Europa (u. a. Großbritannien, Luxemburg, Niederlande und Irland) und Nordamerika (USA und Kanada).
| TEuro | 2022 | % | 2021 | % |
|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 54.668 | 28,6 | 55.534 | 31,5 |
| Übriges Europa | 39.949 | 20,9 | 35.062 | 19,8 |
| Nordamerika | 71.006 | 37,1 | 65.332 | 37,0 |
| Sonstige Länder (Australien, VAE) | 25.629 | 13,4 | 20.731 | 11,7 |
| Konzern | 191.252 | 100,0 | 176.659 | 100,0 |
Die vorstehenden Informationen zu den Umsatzerlösen basieren auf dem Standort des Kunden.
| TEuro | 2022 | % | 2021 | % |
|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 69.402 | 79,6 | 57.362 | 76,9 |
| Übriges Europa | 1.794 | 2,1 | 1.795 | 2,4 |
| Nordamerika | 15.545 | 17,8 | 14.938 | 20,0 |
| Sonstige Länder (Australien, VAE) | 471 | 0,5 | 556 | 0,7 |
| Konzern | 87.212 | 100,0 | 74.651 | 100,0 |
Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich aus Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immateriellen Vermögenswerten sowie Anteilen an assoziierten Unternehmen zusammen.
Eine Tantieme für das Jahr 2022 in Form von 1.050 bzw. 2.100 Aktien wird dem Vorstand gewährt, sofern das EBIT 12 Mio. Euro nach Abzug aller Tantiemen ist oder übersteigt. Darüber hinaus werden für je 1 Mio. Euro Gewinn des 12 Mio. Euro übersteigenden Betrages bis zu einer Höhe von 15 Mio. Euro weitere 150 bzw. 300 Aktien als Tantieme gewährt. Ebenso werden je 1 Mio. Euro Gewinn des 15 Mio. Euro übersteigenden
Betrages weitere 300 bzw. 600 Aktien als Tantieme gewährt. Die Anzahl der Aktien ist auf 10.000 bzw. 20.000 Aktien beschränkt. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist von fünf Jahren und können in dieser Zeit nicht verkauft werden. Die Einkommensteuer auf den geldwerten Vorteil der Aktienübertragung trägt die Gesellschaft. Auf diese Tantieme in Form von Aktien besteht kein Rechtsanspruch auf Folgejahre. Sie wird jährlich neu vom Aufsichtsrat genehmigt.
Darüber hinaus wird Geschäftsführern von Tochtergesellschaften des Unternehmens eine Tantieme in Form von Aktien gewährt, die abhängig vom EBIT ist. Insgesamt wurden für Vorstände und Leistungsträger 22.791 Aktien (Vorjahr: 25.328) mit einer Sperrfrist von fünf Jahren gewährt. Die Steuern aus der Aktienübertragung trägt der Konzern.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden 30.720 Aktien (Vorjahr: 22.501) der Bewertung zugrunde gelegt. Der beizulegende Zeitwert auf Basis des Börsenkurses dieser ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente betrug für die Vorstände 404 TEuro (24,50 Euro je Aktie) (Vorjahr: 513 TEuro; 37,15 Euro je Aktie) und 424 TEuro (29,85 Euro je Aktie) (Vorjahr: 265 TEuro; 30,50 Euro je Aktie) für die Geschäftsführer. Diese Beträge wurden in 2022 als Aufwand erfasst.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, liegen nicht vor.
Die Zahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter setzt sich wie folgt zusammen:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Angestellte Deutschland | 863 | 824 |
| Angestellte übriges Europa | 53 | 50 |
| Angestellte Nordamerika | 142 | 138 |
| Angestellte sonstige Länder | 40 | 43 |
| Summe | 1.098 | 1.055 |
Der Vorstand der init SE setzt sich wie folgt zusammen:
| Diplom-Ingenieur (Vorsitzender) | |
|---|---|
| Dr. Gottfried Greschner, Karlsruhe | (CEO) |
| Diplom-Kaufmann (stv. Vorsitzender) | |
| Dr. Jürgen Greschner, Pfinztal | (CSO) |
| Bachelor of Arts (B.A.) | |
| Jennifer Bodenseh, Landau | (CFO bis 30.06.2022) |
| Diplom-Ingenieur (FH) | |
| Matthias Kühn, Karlsruhe | (COO) |
| Dipl.-Kaufmann | |
| Dr. Marco Ferber, Seeheim-Jugenheim | (CFO ab 01.03.2023) |
Herr Dr. Gottfried Greschner ist Mitglied im Stiftungsrat der Majolika-Stiftung für Kunst- und Kulturförderung, Karlsruhe. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender im Kuratorium der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Baden-Württemberg e.V., Tübingen.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der init SE sind:
| Selbstständiger Unternehmensberater | |
|---|---|
| Ehemaliges kaufmännisches Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG, Stuttgart | |
| Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Rühlig, | Unabhängiger Beiratsmitglied der DResearch Fahrzeugelektronik GmbH, Berlin |
| Ostfildern, Vorsitzender | Vorstandsmitglied der Stiftung Bauwesen, Stuttgart |
| Beratender Ingenieur mit Spezialgebiet ÖPNV | |
| Mitglied im Aufsichtsrat der SECURITAS Holding GmbH, Düsseldorf | |
| Dipl.-Ing. Ulrich Sieg, | Beiratsmitglied der HanseCom Public Transport Ticketing Solutions-GmbH, Hamburg |
| Jork, Stellvertretender Vorsitzender | Vorstandsmitglied der VDV Stiftung Führungsnachwuchs |
| Dipl.-Ing. (FH), M.A. Christina Greschner | Beratende Tätigkeit |
| Karlsruhe, Mitglied | |
| Drs. Hans Rat, | Berater Bereich ÖPNV |
| Schoonhoven, Niederlande, Mitglied | Geschäftsführer Beaux Jardins B. V., Schoonhoven, |
| bis 18.05.2022 | Niederlande |
| Dipl.-Ing. Andreas Thun, | Alleingesellschafter und Geschäftsführer der Landsensor GmbH, |
| Wandlitz, OT Lanke, Brandenburg | Partner der iris-GmbH, Wandlitz |
| ab 18.05.2022 |
Die angabepflichtige Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Die Gesamtvergütung für den Vorstand beträgt im Berichtsjahr 2.481 TEuro (Vorjahr: 2. 864 TEuro). Davon entfallen auf kurzfristig fällige Leistungen 1.630 TEuro (Vorjahr: 1.661 TEuro), auf Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 150 TEuro (Vorjahr: 331 TEuro) und 701 TEuro (Vorjahr: 872 TEuro) auf aktienbasierte Vergütungen.
Die Vorstände erhielten im Berichtsjahr kurzfristig fällige Leistungen von 1.630 TEuro (Vorjahr: 1.661 TEuro). Die kurzfristig fälligen Leistungen enthalten fixe Bezüge von 1.346 TEuro (Vorjahr: 1.385 TEuro), Nebenleistungen von 63 TEuro (Vorjahr: 66 TEuro) sowie erfolgsabhängige Vergütungen von insgesamt 221 TEuro (Vorjahr: 210 TEuro). Diese erfolgsabhängige Vergütung setzt sich aus der Jahrestantieme (STI) zusammen. Die Jahrestantieme (STI) ist eine kurzfristige, einjährig bemessene erfolgsabhängige Vergütungskomponente, die im Erfolgsfall jährlich gewährt wird. Die Auszahlungshöhe aus dem STI bestimmt sich auf Basis eines Mindest-EBIT. Für die aktienbasierte Vergütung verweisen wir auf Anhangziffer 37.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats belaufen sich in 2022 auf 291 TEuro (Vorjahr: 400 TEuro). Es handelt sich um kurzfristig fällige Leistungen. Sie enthalten einen variablen Anteil von 125 TEuro (Vorjahr: 250 TEuro), der sich auf Basis eines Mindest-EBIT bestimmt. Sie verteilen sich wie folgt:
| TEuro | Fix | Variabel |
|---|---|---|
| Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Rühlig | 63 | 49 |
| Dipl.-Ing. Ulrich Sieg | 25 | 25 |
| Dipl.-Ing. (FH), M.A. Christina Greschner | 32 | 25 |
| Dipl.-Ing. Andreas Thun | 17 | 6 |
| Drs. Hans Rat | 10 | 20 |
Auf der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 wurde die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, als neuer Konzernabschlussprüfer beauftragt.
Für den Konzernabschlussprüfer wurden für Abschlussprüfungen 382 TEuro als Aufwand erfasst.
Im Vorjahr wurden für Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, 351 TEuro als Aufwand erfasst. Für die Steuerberatung im Vorjahr wurden 53 TEuro aufgewendet.
Die Entsprechenserklärung für die init SE wurde von Vorstand und Aufsichtsrat am 18. Mai 2022 abgegeben und auf unserer Homepage https://www.initse.com/dede/investors/corporate-governance.html den Aktionären zugänglich gemacht.
Die Universal-Investment-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main, Deutschland hat uns gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 24. Januar 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der init innovation in traffic systems SE, Karlsruhe, Deutschland, am 19. Januar 2022 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,003 Prozent (das entspricht 301.540 Stimmrechten) betragen hat. Am 4. August 2022 hat uns die Gesellschaft das erneute Unterschreiten der Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte am 1. August 2022 mitgeteilt. An diesem Tag betrug der Anteil 2,9 Prozent (das entspricht 291.352 Stimmrechten).
Der vom Vorstand zum 31. Dezember 2022 aufgestellte Konzernabschluss und Konzernlagebericht der init SE wurde in der Vorstandssitzung am 20. März 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Hinsichtlich der geforderten Erklärung zur Unternehmensführung verweisen wir auf die im Rahmen des Corporate-Governance-Berichts des Geschäftsberichts 2022 und im Internet unter www.initse.com unter dem Register Investor Relations – Corporate Governance zugängliche Version.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass der Konzernabschluss gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der init SE zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Karlsruhe, 27. März 2023
Der Vorstand
Dr. Gottfried Greschner Dr. Jürgen Greschner
Dr. Marco Ferber Matthias Kühn
An die init innovation in traffic systems SE, Karlsruhe
Wir haben den Konzernabschluss der init innovation in traffic systems SE, Karlsruhe, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der init innovation in traffic systems SE, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtli-
chen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
❶ Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte
❷ Umsatzrealisierung aus Projektgeschäft
❸ Bewertung der Vorratsbestände
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
① Im Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt TEUR 12.488 ( 5,08 % der Bilanzsumme bzw. 10,73 % des Eigenkapitals) ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäftsoder Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive der Geschäfts- oder Firmenwerte dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungswerts ("Value in use"). Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Cashflows der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Der Barwert wird mittels Discounted-Cashflow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über
langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.
Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Cashflows der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
② Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Cashflows mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Zudem haben wir die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die vom Konzern erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen.
Dabei haben wir festgestellt, dass die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen ausreichend durch die diskontierten künftigen Cashflows gedeckt sind.
Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
③ Die Angaben des init SE-Konzerns zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in Textziffer 21 "Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte" des Konzernanhangs enthalten.
① Im Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 werden in der Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 191.252 ausgewiesen, welche in Höhe von TEUR 82.218 zeitraumbezogen aus Projektgeschäft realisiert wurden. In der Bilanz zum 31. Dezember 2022 sind Vertragsvermögenswerte in Höhe von TEUR 14.763 und Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 9.745 erfasst.
Der init SE-Konzern erzielt einen signifikanten Anteil der Umsatzerlöse aus langfristigen Projektgeschäften für Anbieter des öffentlichen Personennahverkehrs. Bei der Umsatzrealisierung über einen Zeitraum werden die Umsatzerlöse auf Basis des Leistungsfortschritts erfasst, der sich als Verhältnis der tatsächlich angefallenen Auftragskosten zu den voraussichtlichen Gesamtkosten ermittelt. Dabei wird der Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag nach dem Verhältnis der angefallenen Kosten zu den voraussichtlichen Gesamtkosten ermittelt (inputbasierte Methode). Die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfordert angesichts komplexer Produktionsabläufe
insbesondere ein wirksames internes Budgetierungs- und Berichtssystem einschließlich einer mitlaufenden Projektkalkulation sowie ein funktionierendes internes Kontrollsystem.
Vor diesem Hintergrund ist die zutreffende Anwendung des Rechnungslegungsstandards zur Umsatzrealisierung als komplex zu betrachten und basiert in Teilen auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter. Daher war der Sachverhalt von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.
② Unter Berücksichtigung der Kenntnis, dass aufgrund der Komplexität und der vorzunehmenden Einschätzungen und Annahmen ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht, haben wir die vom Konzern eingerichteten Prozesse und Kontrollen zur Erlösrealisierung aus kundenspezifischen Verträgen beurteilt. Unser konkretes Prüfungsvorgehen beinhaltete die Prüfung von Kontrollen und substanzielle Prüfungshandlungen, vor allem die Beurteilung des Prozesses der ordnungsmäßigen Identifizierung der Leistungsverpflichtungen und der Klassifizierung der Leistungserbringung in einem bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt, die Beurteilung des Kostenrechnungssystems sowie anderer relevanter Systeme zur Unterstützung der Bilanzierung von kundenspezifischen Verträgen, die Beurteilung der ordnungsmäßigen Erfassung und Verrechnung der Einzelkosten und der Höhe und Verrechnung der Gemeinkostenzuschläge sowie die Beurteilung der den kundenspezifischen Verträgen zugrundeliegenden Projektkalkulationen und der Ermittlung des Leistungsfortschritts.
Durch konsistente Prüfungshandlungen im Rahmen der Prüfung der operativen Tochterge-sellschaften haben wir konzernweit sichergestellt, dass wir dem inhärenten Prüfungsrisiko bei der Umsatzrealisierung aus dem Projektgeschäft angemessen begegnen.
Wir konnten uns davon überzeugen, dass die eingerichteten Systeme und Prozesse sowie die eingerichteten Kontrollen angemessen sind, und dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen für die Umsatzrealisierung aus dem Projektgeschäft hinreichend dokumentiert und begründet sind.
③ Die Angaben des init SE-Konzerns zur Umsatzrealisierung aus Projektgeschäft sind in den Textziffer 3 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", Abschnitt: "Ertragsrealisierung" und Textziffer 4 "Umsatzerlöse" des Konzernanhangs enthalten.
① Im Konzernabschluss der init SE werden Vorräte in Höhe von TEUR 42.091 (17,13 % der Bilanzsumme) ausgewiesen.
Der init SE Konzern erwirbt zur Sicherstellung einer langfristigen Lieferfähigkeit bei Kunden ein über den Bedarf der Abwicklung des Projektgeschäfts hinaus verfügbaren Bestand an Hardwarekomponenten. Aufgrund des hohen Maßes an Individualisierung der Kundenaufträge sowie der allgemeinen technischen Entwicklung, wird insbesondere die Hardware langfristig als Ersatzteile in den Vorräten gehalten.Die Bewertung der Vorräte erfolgt grundsätzlich mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und erwartetem Nettoveräußerungswert. Um eine Bewertung der Vorräte zum niedrigeren Wert sicherzustellen, ermittelt der init SE Konzern die voraussichtlichen Nettoveräußerungswerte mit Hilfe von Abschlägen, die auf Erfahrungen und Auswertungen vergangener Projekte basieren. Darüberhinaus führt der init SE-Konzern Einzelfallbetrachtungen für die Lagerbestände durch. Die Bewertung der Vorräte basiert somit in einem wesentlichen Maß auf den Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter.
Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Höhe dieses betragsmäßig wesentlichen Postens war dieser Sachverhalt aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.
② Im Rahmen der Prüfung haben wir uns ein Verständnis über den Prozess der Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und möglicher Abwertungsbedarfe des Vorratsvermögens verschafft. Im Rahmen unseres risikoorientierten Prüfungsansatzes haben wir unter anderem die Angemessenheit des Prozesses in Bezug auf die Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie möglicher Abwertungsbedarfe und die Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Kontrollmaßnahmen einschließlich des zum Einsatz kommenden EDV-Systems in Bezug auf die Bewertung des Vorratsvermögens beurteilt. Im Rahmen der aussagebezogenen Prüfungshandlungen haben wir neben analytischen Prüfungshandlungen unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Ermittlung der Herstellungskosten nachvollzogen und weitere Prüfungshandlungen auf Stichprobenbasis definiert. Die Prüfungshandlungen umfassten vor allem die kritische Würdigung der Ergebnisse der Abwertungsroutinen, die Befragung der für die Vorratsbewertung verantwortlichen Mitarbeiter zur Plausibilität der getroffenen Annahmen und Schätzungen über die mögliche Verwertbarkeit der Vorräte sowie den Vergleich der Schätzungen mit den vorgenommenen Abwertungen in den Vorjahren.
Insgesamt konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen für die Bewertung der Vorratsbestände hinreichend dokumentiert und begründet sind.
③ Die Angaben des init SE-Konzerns zur Bewertung der Vorratsbestände sind in Textziffer 3 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; Abschnitt: Schätzungen und Annahmen", Textziffer 5 "Herstellungskosten des Umsatzes" sowie Textziffer 17 "Vorräte" im Konzernanhang enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
• wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
• anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei INIT SE_KA+KLB_ESEF 31122022.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. Januar 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Konzernabschlussprüfer der init innovation in traffic systems SE, Karlsruhe, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Andrea Ehrenmann."
Stuttgart, 28. März 2023
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ehrenmann Pflumm
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüferin
init innovation in traffic systems SE Käppelestraße 4–10 D-76131 Karlsruhe
Postfach 3380 D- 76019 Karlsruhe
Tel. +49.721.6100.0 Fax +49.721.6100.399
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Sebastian Brunner, München [email protected]
Bildnachweis: Andrea Fabry
Illustration Titel/Umschlag: AdobeStock-Motiv
Dieser Bericht sowie die darin enthaltenen Informationen dürfen nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) gebracht oder übertragen werden oder an US-amerikanische Personen (einschließlich juristischer Personen) sowie an Publikationen mit einer allgemeinen Verbreitung in den USA verteilt oder übertragen werden. Jede Verletzung dieser Beschränkung kann einen Verstoß gegen USamerikanische wertpapierrechtliche Vorschriften begründen. Aktien der init SE werden in den USA nicht zum Kauf angeboten. Dieser Bericht ist kein Angebot zum Kauf oder zur Zeichnung von Aktien.
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen der Gesellschaft über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen unterliegen naturgemäß Risiken und Ungewissheiten, da sie von Faktoren beeinflusst werden können, die für init weder kontrollierbar noch vorhersehbar sind, wie z. B. die Entwicklung des zukünftigen Marktumfelds und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer sowie staatliche Maßnahmen. Sollte einer dieser unkontrollierbaren oder unvorhersehbaren Faktoren eintreten bzw. sich verändern oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen beruhen, als unzutreffend erweisen, könnten die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse wesentlich von jenen abweichen, die in diesen Aussagen explizit genannt oder implizit enthalten sind.
Herstellung: Stober GmbH Druckerei und Verlag Eggenstein
TEuro
| Bilanz (31.12.) | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 245.747 | 216.900 | 226.645 | 200.398 | 168.461 |
| Eigenkapital | 116.555 | 102.624 | 90.522 | 85.547 | 75.762 |
| Gezeichnetes Kapital | 10.040 | 10.040 | 10.040 | 10.040 | 10.040 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 47,4 | 47,3 | 40,0 | 42,7 | 45,0 |
| Fremdkapital | 129.192 | 114.276 | 136.123 | 114.851 | 92.699 |
| Langfristiges Vermögen | 108.065 | 94.368 | 96.597 | 76.684 | 62.109 |
| Kurzfristiges Vermögen | 137.682 | 122.532 | 130.048 | 123.714 | 106.352 |
| Zahlungsmittel | 40.050 | 28.158 | 32.211 | 26.174 | 20.620 |
| Umsatz | 191.252 | 176.659 | 180.668 | 156.464 | 135.711 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bruttoergebnis | 76.562 | 62.674 | 62.167 | 53.238 | 45.979 |
| EBIT | 21.005 | 17.566 | 19.642 | 16.240 | 6.372 |
| EBITDA | 31.205 | 27.413 | 28.891 | 23.453 | 10.942 |
| Konzernergebnis | 16.501 | 12.445 | 14.943 | 11.335 | 2.439 |
| Ergebnis je Aktie (in Euro) | 1,66 | 1,25 | 1,50 | 1,13 | 0,24 |
| Dividende (in Euro) | 0,60* | 0,55 | 0,55 | 0,40 | 0,12 |
| Sonderdividende (in Euro) | 0,10* |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | 24.382 | 16.007 | 24.437 | 21.132 | 12.809 |
|---|---|---|---|---|---|
| Aktie | |||||
| Emissionskurs (in Euro) | 5,10 | 5,10 | 5,10 | 5,10 | 5,10 |
| Höchster Kurs (in Euro) | 38,10 | 48,50 | 37,60 | 23,80 | 22,00 |
| Tiefster Kurs (in Euro) | 17,00 | 30,40 | 15,25 | 12,15 | 13,80 |
*Vorschlag an die kommende Hauptversammlung
Q1 30.
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2022 Bilanzpresse- und Analystenkonferenz (virtuell)
Mai
Veröffentlichung Quartalsmitteilung 1/2023
Mai Ordentliche Hauptversammlung 2023 in Karlsruhe
August
Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2023
Veröffentlichung Quartalsmitteilung 3/2023
28.–29. November
Eigenkapitalforum (One-one-one Meetings)
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