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IBU-tec advanced materials AG

Management Reports Oct 21, 2022

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Management Reports

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Finanzbericht: 31277226

IBU-tec advanced materials AG

Weimar

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

der IBU-tec advanced materials AG

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) entwickelt und produziert als Experte für thermische Verfahrenstechnik hochqualitative anorganische Materialien für die Industrie. War die IBU-tec AG in der Vergangenheit vorwiegend als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister tätig, hat sie ihr Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2021 um die Herstellung eigener Produkte grundlegend erweitert. Mit der Markteinführung ihres eigenen LFP (Lithium-Eisen-Phosphat) -Batteriematerials, das unter anderem in Elektrofahrzeugen, stationärer Energiespeicherung sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sie sich im Oktober signifikant neu ausgerichtet und sich neue Einnahmequellen in einem hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen.

Neben der Automobilindustrie bilden die chemische Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die Keramik- und Glasindustrie wichtige Zielmärkte der IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität, Energiespeicherung, Recycling sowie Life Science. Damit adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (Elektromobilität und Autokatalysatoren), Green-Economy (u.a. CO 2-reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationäre Energiespeicherung) und Medizintechnik (u.a. künstliche Gelenke und Zahnersatz). Grundlagen des Markterfolgs der IBU-tec AG sind die eigene, flexibel einsetzbare Technologieplattform, patentgeschützte Verfahren sowie das Know-how der Mitarbeiter.

Dabei generiert die IBU-tec AG als Entwicklungs- und Produktionspartner mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko ihrer Kunden wesentlich reduzieren. Die langjährige Expertise der IBU-tec AG in der Entwicklung und Herstellung anorganischer Grundstoffe mittels thermischer Prozesse im Temperaturbereich von 200 °C bis 1.550 °C bildet dabei eine wesentliche Grundlage. Die Kunden können hierbei auf die Kernkompetenzen der IBU-tec AG, wie z. B. Laboranalytik, material- und verfahrenstechnische Prozessentwicklung, Prozessmessungen sowie Engineering-Know-how zugreifen und erwerben durch dieses Komplettangebot in kurzer Zeit eigenes Know-how zur Herstellung der gewünschten Materialien.

1.2 Technische Anlagen

Die insgesamt 16 individuellen Drehrohrofen-Systeme unterschiedlicher Größe der IBU-tec AG können mehr als 50 Tonnen Materialien am Tag produzieren. Durch die hohe Flexibilität der Anlagen sowie die jahrzehntelangen Erfahrungen der IBU-tec AG kann den Kunden ein sehr breites Leistungsspektrum angeboten werden.

Mit bis zu 300 Hertz arbeitet der von der IBU-tec AG entwickelte Pulsationsreaktor, wovon wir exklusiv über acht dieser Anlagen verfügen. Er bildet damit die Basistechnologie zur Entwicklung von neuartigen Materialien. Die patentierte Pulsationsreaktortechnologie ermöglicht eine spezifische thermische Behandlung von Materialien auf besondere Art und Weise.

Die IBU-tec AG hilft ihren Kunden mit ihrem Dienstleistungsangebot, die Material-, Energie- und Rohstoffeffizienz im Produktionsprozess und im Endprodukt zu verbessern. Kontinuierliche Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung des Anlagenparks schaffen dabei die Basis für die Dienstleistungsqualität, welche die IBU-tec AG den Kunden als Technologieunternehmen bietet.

Thematische Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit in 2021 waren wie im Vorjahr CO 2-, Stickoxid- und Schadstoffreduzierung, Elektromobilität und Recycling zur Ressourcenschonung.

1.3 Steuerungssystem

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Umsatzerlöse und die auf Basis des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) ermittelte Marge heran.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wie im Jahresgutachten 2021/​22 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Jahreswirtschaftsbericht 2022 bestätigt, hat sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 erholt. Dieser Aufwärtstrend wurde allerdings durch den Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise sowie angebotsseitige Engpässe gedämpft. Das Wachstum fiel daher mit 2,7 % geringer aus als vom Rat im Vorjahr prognostiziert.1

2.1.1 ChemiebrancheAuch die Chemiebranche hat die sprunghaft gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe im Jahr 2021 zu spüren bekommen. Dennoch erzielte die chemisch-pharmazeutische Industrie eine starke Bilanz, wie der Branchenverband VCI (Verband der Chemischen Industrie) in seiner Jahresbilanz feststellte. So nahm die Produktion gegenüber dem Krisenjahr 2020 um 4,5 % zu. Der Umsatz wuchs sogar um 15,5 % auf rund 220 Mrd. €, was insbesondere auf die kräftig gestiegenen Erzeugerpreise zurückzuführen ist (+ 8,5 %).2

2.1.2 AutomobilbrancheNach dem bereits äußerst schwachen Vorjahr meldete das Kraftfahrtbundesamt auch für das Jahr 2021 einen Rückgang der PKW-Neuzulassungen in Deutschland um weitere 10,1 %. Dabei setzte sich der Trend des Vorjahres zu Elektrofahrzeugen weiter fort: Die Zulassungszahlen für Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmotor sind weiter rückläufig. Demgegenüber stieg die Anzahl neuzugelassener Fahrzeuge mit reinem batterieelektrischem Antrieb um 83,3 % gegenüber dem Vorjahr, was einem Anteil von 13,6 % an allen neuzugelassenen PKW entspricht.3 Dabei stieg der Anteil der batteriebetriebenen Fahrzeuge, die mit LFP-Batterien ausgerüstet sind, im ersten Halbjahr 2021 weltweit deutlich auf 24,1 % an (Vorjahr: 14,8 %).4

2.2 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2021

Auch für die IBU-tec AG stand das Geschäftsjahr 2021 ganz im Zeichen der Batteriematerialien: Nach Auslaufen eines internationalen Patents haben wir im Oktober mit der Produktion und Vermarktung unseres eigenen LFP-Batteriematerials begonnen. Die Anwendungsbereiche des Materials sind vielfältig und reichen vom Einsatz für Batterien in E-Autos, stationärer Energiespeicherung, Flurförderfahrzeugen und Bootsmotoren bis hin zu industriellen und medizintechnischen Anwendungen. Damit haben wir einen wichtigen Grundstein für die weitere erfolgreiche Entwicklung der IBU-tec AG gelegt. Die erfolgreiche Markteinführung markiert eine grundlegende Änderung unseres Geschäftsmodells weg vom reinen Dienstleister hin zu einem unabhängigen Hersteller eigener Produkte. Uns kommt hier besonders der Trend in der Automobilindustrie entgegen, verstärkt auf preiswerte und sichere Batterien mit LFP-Kathoden zu setzen, wobei auch außerhalb der Automobilindustrie bereits ein großer Markt für diese Batterien besteht. Um die zu erwartende Nachfrage im ersten Halbjahr 2022 adäquat bedienen zu können und auch kurzfristig lieferfähig zu sein, haben wir zum Jahresende entsprechend Lagerbestände aufgebaut.

Bilanziell zeigte sich die IBU-tec AG robust und konnte ihre Umsätze wieder deutlich steigern. Durch unseren nach wie vor bestehenden Schwerpunkt auf Lohn- und Entwicklungsdienstleistungen waren wir jedoch immer noch stark von den Auswirkungen der Pandemie und den damit verbundenen Verunsicherungen auf Kundenseite betroffen. Hatte sich die Situation für Lohnfertigungsaufträge bis zur Jahresmitte erfreulicherweise noch verbessert, wurden wir zum Jahresende von der Logistikkrise getroffen. So mussten aufgrund von Rohstofflieferschwierigkeiten und fehlenden Logistikkapazitäten viele unserer Kunden Aufträge ins Geschäftsjahr 2022 verschieben. Trotzdem hat sich das Lohnfertigungsgeschäft 2021 dank der Herstellung neuer Kundenprodukte positiv entwickelt.

Das Geschäft mit Versuchen ist im Jahresvergleich weitgehend konstant geblieben. Unter anderem konnten wir Aufträge für Versuche im Bereich Beton- und Zementrecycling sowie im Zukunftsmarkt Batterierecycling gewinnen. Hierfür haben wir auf unseren Anlagen Versuche durchgeführt, um die so genannte "Black Mass" zu recyceln, die aus dem geschredderten Material von Altbatterien besteht und hohe Anteile von wertvollen Metallen wie Lithium, Mangan, Kobalt, Nickel und Eisenphosphat enthält. Gemeinsam mit Partnern arbeiten wir daran, Prozesse zur Rückgewinnung dieser Rohstoffe zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen, um künftig von einer erweiterten Wertschöpfungskette im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu profitieren.

Produktseitig haben sich insbesondere die Umsatzerlöse im Bereich der katalytischen Pulverwerkstoffe für die Automobilindustrie sehr positiv entwickelt und lagen auch im Gesamtjahr über unseren Erwartungen. Auch im Bereich der chemischen Katalysatoren konnten wir eine hohe Nachfrage verzeichnen. Neben einem Großauftrag für einen neuen Katalysator führten wir mehrere Projekte zum Recycling von Katalysatoren für die chemische Industrie durch. Product Approvals konnten zudem mit Kunden aus den Bereichen Nahrungsadditive und Wärmeisolierung erreicht werden.

Die vertrieblichen Aktivitäten des Geschäftsjahrs 2021 waren maßgeblich von der Vermarktung unseres eigenen Batteriematerials geprägt. Bereits im ersten Halbjahr konnte eine Vertriebskooperation mit einem global tätigen asiatischen Konzern sowie im August ein Letter-of-Intent mit einem deutsch-schweizerischen Kathodenhersteller Blackstone Technology geschlossen werden. Nur wenige Wochen nach Produktionsstart konnten wir zudem im Dezember erstmals eine Bestellung für eine große Menge unseres LFP-Batteriematerials im sechsstelligen Bereich verzeichnen und noch vor Jahresende ausliefern.

Die Forschung und Entwicklung der IBU-tec AG legt den Fokus auf zwei Bereiche: Forschungs- und Entwicklungsaufträge von Kunden sowie die Entwicklung hauseigener Produkte und Verfahren, die wir zum Teil im Rahmen öffentlich geförderter Projekte durchführen. Dabei haben wir im Bereich der Serviceprojekte im vergangenen Geschäftsjahr neben zahlreichen Projekten im Drehrohrofen auch Neuentwicklungen und Skalierungen auf dem Pulsationsreaktor umgesetzt und weiter vorangebracht. Bei den öffentlich geförderten Projekten lag der Schwerpunkt im Jahr 2021 auf drei Forschungsthemen aus dem Feld der Batterietechnologie im Bereich der Kathode-Aktivmaterialien.

So sind wir etwa am Projekt "KeNaB-ART" beteiligt, in dem keramik-basierte Natrium-Batterien mit beta-Aluminat für Anwendungen über Raumtemperatur entwickelt werden. Die IBU-tec AG übernimmt dabei die Prozessentwicklung und Skalierung für die Aktivmaterialien.

Das Projekt "ProLit" stellt sich der Herausforderung, die Prozess- und Materialentwicklung von Lithium-Ionen-Batteriekathoden für die großtechnische Trockenbeschichtung umzusetzen. Ziel ist es, sehr gut skalierbare und wettbewerbsführende Prozesse und Produkte zeitnah in die Forschungsfertigung und in die Industrie zu transferieren. Die IBU-tec AG definiert und erforscht hierfür in Zusammenarbeit mit den Partnern geeignete LFP-Partikelsysteme und stellt sie den Projektpartnern für Anwendungsuntersuchungen bereit. Daneben sollen die LFP-Partikel für den Trockenbeschichtungsprozess optimiert und prinzipiell weiterentwickelt werden. Anschließend werden Lösungen zur Skalierung des Prozesses erarbeitet. Unser Ziel ist es, Know-how für diese spezifischen Partikelsysteme aufzubauen und die prinzipiellen Verfahrensschritte zur Herstellung derartiger Partikel weiterzuentwickeln.

Im Projekt "BISSFest" liegt der Schwerpunkt auf der Festkörperbatterie (solid-state battery, SSB). Diese stellt als Weiterentwicklung der konventionellen Lithium-Ionen-Batterie zukünftig sowohl in Bezug auf Performance als auch auf Sicherheit eine besonders aussichtsreiche Technologie dar. Übergreifendes Ziel dieses Projektes ist es, skalierbare Prozesstechnologien für die verschiedenen Prozessschritte entlang der Prozesskette zu erarbeiten. Wir bringen hier unsere Kompetenz aus dem Bereich der großtechnischen Beschichtungen von Pulverwerkstoffen ein, um geeignete Aktivmaterialien mit verschiedenen Materialien zu beschichten. Damit möchten wir Expertise für diese spezielle Art der Beschichtung von Aktivmaterialien und die Entwicklung von prinzipiellen Verfahrensschritten zur Beschichtung derartiger Materialsysteme gewinnen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zudem die Basis für künftige Produktentwicklungen bilden und uns mittelfristig einen signifikanten Umsatzzuwachs durch die Erschließung neuer Märkte ermöglichen.

Neben den Batterieprojekten konnten wir schließlich unser Portfolio der eigenen Metalloxid-Produkte erfolgreich aufstellen und veröffentlichen. Wir haben hierfür die Stoffe in diversen Versuchsreihen erprobt und die Reproduzierbarkeit der Behandlung im Pulsationsreaktor verifiziert. Die Einsatzzwecke der Materialien erstrecken sich von UV-Absorber, Schleif- und Poliermittel bis zum 3D-Druck.

2.3 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Umsatzerlöse stellen neben der EBITDA-Marge den wesentlichen finanziellen Leistungsindikator der IBU-tec AG dar.

Der Umsatz der Gesellschaft liegt im Jahr 2021 bei 15.518 T€ und damit um 2.211 T€ über dem Vorjahreswert (13.307 T€).

Die einzelnen Themengebiete haben in 2021 folgende Umsatzanteile generiert:

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Umsatz-Breakdown nach Geschäftsmodell

(in T€)
2020 2021 zum Vj.
Produktion (inkl. Lohnfertigung) 7.351 9.990 +36 %
Prozessentwicklung 4.022 3.928 -2 %
Materialentwicklung 307 558 +82 %
Engineering 1.350 432 - 68 %
Sonstiges 278 610 +119 %

Trotz eines weiteren schwierigen Jahres ist es uns gelungen, unsere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern. Insgesamt blieb das Geschäftsjahr 2021 jedoch unter unseren Erwartungen. Der geplante Umsatzzuwachs im mittleren zweistelligen Bereich konnte nicht vollständig realisiert werden. Nach einem eher schwachen ersten Quartal, welches immer noch stark von Coronaeffekten geprägt war, haben wir im weiteren Jahresverlauf intensiv daran gearbeitet, unsere Auslastung und damit unsere Umsätze möglichst hoch zu halten.

Leider waren wir zum Jahresende hin aufgrund von Logistikengpässen und Rohmateriallieferschwierigkeiten unserer Kunden mit vielen kurzfristigen Projektverschiebungen ins Jahr 2022 konfrontiert. Zusätzlich belastete uns das unter Plan liegende Wachstum der Lohnfertigung, die noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau angekommen ist. Dadurch repräsentiert das kleinteilige Projekt- und Versuchsgeschäft immer noch einen großen Anteil des Gesamtumsatzes. Dennoch konnten wir die Umsätze des Bereichs Produktion deutlich steigern, was insbesondere auf das stabile Geschäft mit den katalytischen Pulverwerkstoffen für die Automobilindustrie und einen größeren Auftrag zur Lohnfertigung von Chemiekatalysatoren für die Kunststoffindustrie zurückzuführen ist.

Ein avisierter Großauftrag im Bereich Engineering ist ebenfalls coronabedingt ins Jahr 2022 verschoben worden, so dass wir in diesem Bereich deutlich unter dem Vorjahresniveau abgeschlossen haben.

Erfreulicherweise ist es uns gelungen, unser eigenes LFP-Batteriematerial erfolgreich am Markt zu platzieren. So konnten wir neben kleineren Probemengen für Produktqualifizierungs- und Approval-Prozesse zum Jahresende bereits erste wesentliche Mengen verkaufen, was entsprechend zum Anstieg im Bereich der Produktionsumsätze beitrug. Da Batteriematerialien auch in den Umsatzbereichen Prozess- und Materialentwicklung einen besonderen Schwerpunkt darstellten, erachten wir nicht nur unser LFP-Material als wichtigen Wachstumstreiber, sondern sehen auch zahlreiche Chancen für das Gesamtthema Batteriewerkstoffe im Kontext unseres Geschäftsmodells.

Erfreulich ist auch, dass Recycling und die Regenerierung von Reststoffen unterschiedlichster Prozesse eine ungebrochen hohe Relevanz haben. Das zeigt sich nicht zuletzt in einer verstärkten Nachfrage nach unseren Leistungen, gerade auch im Kontext der Batteriematerialien.

2.4 Investitionen

Das Geschäftsjahr 2021 war investitionsseitig neben dem Aufbau eines Gefahrstofflagers an unserem Standort in Bitterfeld vom Umbau einer unserer Drehrohrofenanlagen (IDO 5E), dem beginnenden Aufbau eines E-Chem-Labors und dem Umbau unseres Waschplatzes am Hauptstandort in Weimar geprägt.

Die Investitionen der IBU-tec AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 1.337 T€ und lagen damit leicht unter dem Vorjahreswert (1.324 T€).

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Investitionen

(in T€)
2020 2021 zum Vj.
Investitionen 1.492 1.337 -10 %

2.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.5.1 VermögenslageDie Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr (46.729 T€) um rd. 19.477 T€ auf 66.206 T€ erhöht.

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Vermögenslage

(in T€)
2020 2021 zum Vj.
Bilanzsumme 46.729 66.206 42 %
Eigenkapital 29.203 52.918 80 %
Eigenmittel * 31.128 * 54.589 * 75 %

* Eigenkapital plus Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse (ohne Abzug von darauf entfallenden Ertragsteuern).

Im Zuge der im März 2021 durchgeführten Barkapitalerhöhung wurden 750.000 neue Aktien erfolgreich bei institutionellen Investoren platziert. Das Grundkapital erhöhte sich dadurch auf 4.750 T€ (Vorjahr: 4.000 T€). Dabei stiegen die Kapitalrücklagen auf 40.250 T€ (Vorjahr: 15.500 T€) an. Das Eigenkapital beläuft sich im Berichtsjahr damit auf insgesamt 52.918 T€.

Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen belaufen sich die Eigenmittel des Unternehmens zum Bilanzstichtag auf 54.589 T€. Die Eigenkapitalquote auf Basis der Eigenmittel liegt damit bei rund 82 % (Vorjahr 67 %).

Die aus dieser Kapitalmaßnahme zugeflossenen Mittel wurden teilweise auch zur Rückführung des im letzten Jahr aufgenommenen KfW-Darlehens sowie zur Sondertilgung weiterer Darlehen verwendet, was zu einem deutlichen Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten führte.

Die planmäßige, weitere Rückführung der übrigen Darlehen führte darüber hinaus zum deutlichen Rückgang der Fremdverschuldung.

Im Umfang von 10.513 T€ erfolgte die Anlage der verbleibenden Mittel in Wertpapiere.

Die Anlagendeckung II5 belief sich zum Bilanzstichtag auf 207 % und lag somit über dem Vorjahresniveau (134 %). Somit ist das Anlagevermögen mehr als vollständig durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert. Die Liquidität 2. Grades6 liegt zum Bilanzstichtag bei 894 % und damit weit über dem Vorjahreswert (303 %). Beide Veränderungen sind im Wesentlichen durch die im Geschäftsjahr durchgeführte Barkapitalerhöhung und die dadurch verbesserte Liquiditäts- und Verschuldungssituation entstanden.

1. Zum Anstieg der Bilanzsumme trug auch der erfolgte Bestandsaufbau im Bereich der Vorräte bei. Dieser resultiert maßgeblich aus der am Ende des Geschäftsjahres angelaufenen Produktion des selbst entwickelten LFP-Batteriematerials.

2. Durch den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Aktionär ist, wurde der IBU-tec AG im Berichtsjahr ein Darlehen von 2.000 T€ gewährt. Das Darlehen valutiert zum 31. Dezember 2021 mit 1.701 T€.

3. Im Rahmen der Konzernfinanzierung wurden weitere kurzfristige Darlehen an die Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, ausgegeben. Unter Berücksichtigung der angefallenen Darlehenszinsen erhöhten sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 2.999 T€.

2.5.2 FinanzlageDie Zusammensetzung des Cashflows ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht. Die der Gesellschaft zugeflossenen Mittel wurden für die Durchführung von Investitionen, Kapitaldiensten sowie für die Know-how-Entwicklung verwendet.

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Cashflow

(in T€)
2020 2021
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis -2.213 -1.785
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 3.037 2.864
Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens - 8
Zunahme (+) /​ Abnahme (-) der sonstigen Rückstellungen -118 83
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens -252 -292
Aufwendungen in Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung - 1.198
Auszahlungen in Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung - -1.198
Verlust (+) aus Anlageabgängen 131 4
Zunahme (-) /​ Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 164 -1.403
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -325 -13
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 244 230
Ertragssteueraufwand/​-ertrag -213 -210
Ertragssteuerzahlungen 191 82
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 646 -432
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 55 17
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.436 -1.132
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition - -10.513
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -57 -206
Auszahlungen für Darlehensgewährungen an Tochtergesellschaften -1.150 -3.700
Einzahlungen aus Darlehenstilgungen von Tochtergesellschaften 3.000 800
Erhaltene Zinsen 37 26
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 449 -14.708
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - -
Einzahlung aus Eigenkapitalzuführung - 25.500
Einzahlungen (+) aus Aufnahme von Finanzkrediten 2.500 2.000
Einzahlungen (+) aus Investitionszuschüssen 1.008 39
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Finanzkrediten -3.762 -5.926
Gezahlte Zinsen -457 -475
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -711 21.138
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) 384 5.998
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 85 469
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 469 6.467
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel 469 6.467
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 469 6.467

Der Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit bewegt sich mit -432 T€ unter dem Niveau des Vorjahres (646 T€). Neben dem um zahlungsunwirksame Aufwendungen aus Abschreibungen korrigierten Jahresverlust führten vor allem der Bestandsaufbau von vorproduzierten Batteriematerialien zu dieser Entwicklung.

Die Ausgaben für Investitionen lagen mit -14.708 T€ deutlich über dem Vorjahresniveau (449 T€). Neben den Investitionen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, die sich über dem Vorjahresniveau bewegten, wurden Käufe von festverzinslichen Wertpapieren mit einem kurzfristigen Anlagehorizont getätigt. Hierdurch konnten Kapitalkosten (insbesondere Verwahrentgelte) eingespart werden, die sonst für die im Zuge der stattgefundenen Barkapitalerhöhung generierten Mittel angefallen wären. Zudem wurden weitere kurzfristige Darlehen an die Tochtergesellschaft gewährt (3.800 T€). Gegenläufig erfolgten Rückzahlungen durch die Tochtergesellschaft von 800 T€.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist maßgeblich vom Zufluss aus der im Geschäftsjahr stattgefundenen Barkapitalerhöhung beeinflusst. Somit lag der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit 21.138 T€ deutlich über dem Vorjahr (-711 T€).

Der Gesamtbetrag der liquiden Mittel, aus Kassenbestand und Bankguthaben, belief sich zum Stichtag auf 6.467 T€ (Vorjahr: 469 T€).

2.5.3 ErtragslageDie Gesamtleistung7 erhöhte sich merklich im Vergleich zum Vorjahr um 3.363 T€ auf 16.936 T€. Mit diesem Anstieg erhöhten sich die Material-, die Personal- sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entsprechend. Der Materialkostenanstieg resultiert hauptsächlich aus dem veränderten Produktmix sowie der deutlich materialintensiveren Herstellung von LFP-Batteriematerial. Die Personalkostensteigerung im Geschäftsjahr 2021 ist, neben planmäßigen Gehaltsanpassungen und Sonderzahlungen, hauptsächlich auf den Wegfall der Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld zurückzuführen. Zusätzlich sind die einmalig entstandenen Aufwendungen für die Durchführung der Barkapitalerhöhung in Höhe von rd. 1.200 T€ in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Gesunkene Abschreibungen und eine Steuergutschrift, welche aus den Vorjahren resultiert, führten zu einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBITDA) in Höhe von 1.129 T€, welches über dem des Vorjahres (879 T€) lag. Nach Bereinigung der einmaligen Aufwendungen im Rahmen der Barkapitalerhöhung wurde ein EBITDA in Höhe von 2.327 T€ erwirtschaftet. Die auf Basis des bereinigten EBITDA ermittelte EBITDA-Marge von 15 % hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und entspricht damit in etwa dem im Vorjahr prognostizierten Wert.

Das Finanzergebnis von -238 T€ (Vorjahr: -244 T€) setzt sich, wie im Vorjahr, im Wesentlichen aus Zinserträgen aus dem an die BNT Chemicals GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen sowie aus Zinsaufwendungen aus den bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie dem im Berichtsjahr gewährten Gesellschafterdarlehen zusammen

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Ertragslage 2020 2021 2021 bereinigt * zum Vj.
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung (EBITDA) 879 T€ 1.129 T€ 2.327 T€ 165 %
EBITDA-Rentabilität8 7 % 7 % 15 %
Ergebnis vor Steuern (EBT) -2.402 T€ -1.973 T€ -545 T€ 78 %
EBT-Rentabilität9 -18 % -12 % -4 %
Jahresergebnis -2.213 T€ -1.785 T€ -588 T€ 73 %
Umsatzrentabilität nach Steuern -16 % -11 % -4 %

* bereinigt um die entstandenen Aufwendungen für die Durchführung der Barkapitalerhöhung

Trotz des realisierten Umsatzwachstums ist das Geschäftsjahr 2021 insgesamt hinter unseren Planungen zurückgeblieben. Dennoch schätzen wir die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft, insbesondere vor dem Hintergrund der im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführten Barkapitalerhöhung, als gut ein.

2.6 Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter der IBU-tec AG stieg zum Bilanzstichtag um rund 3,7 % auf 139 (Vorjahr: 134). Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter liegt mit rund 42 Jahren auf Vorjahresniveau, der Altersmix ist wie im Vorjahr ausgewogen. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt nach HGB beschäftigten Mitarbeiter sank von 137 auf 134,75. Die Personalintensität (Personalkosten im Verhältnis zu Umsatz zzgl. Eigenleistungen) sank im Jahr 2021 auf 55 % (Vorjahr: 60 %).

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Personalbestand (ohne Vorstände, Auszubildende und ohne Mitarbeiter in Erziehungsurlaub) 2020 2021 zum Vj.
Jahresdurchschnitt nach HGB 137 134,75 -1,64 %
zum 31.12. 134 139 + 3,7 %
Personalintensität 60 % 55 %

Die IBU-tec AG beschäftigte im laufenden Geschäftsjahr insgesamt zum Stichtag acht Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Chemielaborant, Chemikant). Auch in 2021 haben wir der Qualifizierung unserer Mitarbeiter eine hohe Priorität eingeräumt. Exemplarisch sind neben der Ausbildung der für die IBU-tec AG typischen Berufsbilder Fach- und Führungskräfteschulungen, die Möglichkeit berufsbegleitender Studiengänge, Promotionen sowie Techniker- und Meisterausbildungen bis hin zu Sprachkursen zu nennen. Im Rahmen des Personalentwicklungskonzeptes finanzierte die IBU-tec AG wie im Vorjahr u.a. die berufsbegleitende Ausbildung zum Industriemeister und Techniker von je zwei Mitarbeitern und unterstützte zwei Mitarbeiter bei der berufsbegleitenden Bachelorausbildung durch finanzielle Bezuschussung und einen Studienförderungsvertrag.

Die Mitarbeiter erhielten in 2021 bei der IBU-tec AG 12 Monatsgehälter. Die Gehälter wurden um den Betrag der Sonderzahlungen (ehemals Gehalt Urlaubsgeld und Gehalt Sonderzahlung) erhöht. Zusätzlich erhielten die Mitarbeiter und die Auszubildenden im Juni jeweils eine Corona-Sonderzahlung i.H.v. 250 €. Die Geschäftsführung entschloss sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation zu diesen Sonderzahlungen, um die aus der Kurzarbeit im Geschäftsjahr 2020 resultierenden Gehaltseinbußen der Mitarbeiter wenigstens teilweise zu kompensieren.

Das Gesamtlohn- und Gehaltsniveau der IBU-tec AG entspricht im Durchschnitt aller Mitarbeiter dem Tarifvertrag der IG Chemie, Tarifgebiet Ost. Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge hat die Gesellschaft Rahmenverträge mit verschiedenen Versicherungsunternehmen geschlossen und fördert seit mehr als einem Jahrzehnt die Altersvorsorge der Mitarbeiter in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit mit einem bis zu hundertprozentigen Zuschuss bezogen auf die monatlichen Beiträge. Dabei liegt die Förderung immer über den durch den Gesetzgeber geförderten Mindestbeträgen. Darüber hinaus stellt die IBU-tec AG ihren Mitarbeitern einen Gesundheitsfonds zur Verfügung und bezuschusst die Kindergartenbeiträge der Mitarbeiterkinder. Kostenloses Mittagessen, Einkaufsgutscheine und freie Getränke im Unternehmen sowie Kinderbetreuung in der Ferienzeit runden das Bild im Jahr 2021 ab. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements wird den Mitarbeitern seit 2013 kostenfrei die wöchentliche Teilnahme an einer trainergeführten Lauf- und Bewegungsgruppe ermöglicht. Im September 2017 wurde zusätzlich eine trainergeführte Sportgruppe speziell für weibliche Beschäftigte gegründet. Die seit 2017 eingeräumte Möglichkeit, ein Dienstfahrrad zu nutzen, wurde auch in 2021 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr angenommen.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Risikomanagement

Klare Verantwortlichkeiten, eine dem Geschäftsmodell adäquate Organisation und eine professionelle Meetingstruktur gewährleisten weiterhin eine unmittelbare Information über etwaige Risiken an den Vorstand. So führen wir neben regelmäßigen Vorstandssitzungen jeden Monat ein Managementmeeting durch, in welchem dem Top-Management steuerungsrelevante Kennzahlen, z. B. zur Messung der Produktivität, Vertriebsleistung und Budgeteinhaltung, präsentiert werden. Zusätzlich runden jeweils ein Strategie- und ein Planungsmeeting pro Geschäftsjahr die Planungs- und Controllingstrukturen der Gesellschaft ab. Der Aufsichtsrat kommt mindestens vier Mal pro Jahr zusammen.

Wesentliche Einzelrisiken sind:

• die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden,

• die fehlende Akquisition neuer Projekte,

• Verschärfung des Wettbewerbs,

• der Verlust an Know-how durch Generierung von Patenten durch Kunden,

• das Ausfallrisiko von Forderungen,

• das Liquiditätsrisiko,

• das Risiko von Kalkulationsfehlern,

• das Risiko nicht vertragskonformer Leistungserbringung,

• die nicht ausreichende Akquisition von Fachkräften und

• das Risiko resultierend aus dem enormen Investitionsverhalten.

Insgesamt verfügen wir über eine ausgewogene Risikostruktur. Mit unserem Risikomanagement sehen wir uns sehr gut aufgestellt, um drohende Risiken rechtzeitig zu identifizieren, aktiv anzugehen und effektiv einzugrenzen.

3.2 Coronapandemie

Aus den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie ergeben sich für uns verschiedene Risiken, die in den vergangenen Jahren unterschiedlich stark eingetreten sind. Ein hohes Risiko besteht durch den zeitgleichen Ausfall zahlreicher Mitarbeiter durch Erkrankung. Mit regelmäßigen Tests vor Ort, weitgehender Trennung der Arbeitsbereiche, Homeoffice-Möglichkeiten für Verwaltungsangestellte und Impfangeboten tragen wir dazu bei, die Eintrittswahrscheinlichkeit zu minimieren. Die Auswirkungen eines Ausfalls von Aufträgen im Dienstleistungsgeschäft aufgrund der Pandemielage oder behördlicher Einschränkungen stufen wir weiterhin als hoch ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir angesichts der aktuellen Lage für gering bis mittel. Wir versuchen zudem, die wirtschaftlichen Auswirkungen mit vorausschauender Projekt- und Auftragsplanung möglichst einzudämmen. Auch nachgelagerte Risiken wie Rohstoffmangel und Logistikprobleme aufgrund unterbrochener Lieferketten schätzen wir als hohes Risiko ein, das uns unmittelbar betrifft. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist aus unserer Sicht derzeit mittel bis hoch. Wir waren bisher in der Lage, produktionsrelevante Rohstoffe und Produkte bedarfsgerecht einzukaufen und Lieferkapazitäten zu beschaffen. Aufgrund der Vertragsstruktur konnten wir Preissteigerungen weitgehend an unsere Kunden durchgeben.

3.3 Klumpenrisiko

Die potenziellen Auswirkungen eines Ausfalls einzelner Großkunden stufen wir als hoch ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel. Insgesamt hat die IBU-tec AG die Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2021 mit rund 402 (Vorjahr: 311) Einzelprojekten realisiert. Dabei wurden rund 68 % (Vorjahr: rund 60 %) des Umsatzes mit den Top 5 Kunden generiert, die sich allerdings nur partiell mit den fünf größten Kunden des Vorjahres überschneiden. Zwar wird damit weiterhin ein signifikanter Umsatzanteil der Gesellschaft mit wenigen Großkunden getätigt, was unstrittig ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis begründet, doch gelingt es uns zunehmend, die Kundenbasis zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Das vertriebliche Ziel, die Abhängigkeit von Großkunden mittelfristig deutlich zu vermindern, verfolgen wir dennoch weiter. Zusätzlich haben wir im vergangenen Jahr mit dem Strategieprojekt IBU2025 die Grundlagen dafür gelegt, mit eigenen Produkten am Markt aufzutreten und vertrieblich aktiv zu werden, um das Geschäftsmodell der IBU-tec AG breiter aufzustellen und neue Zielmärkte zu erschließen.

3.4 Projektrisiko

Weitere Risiken bestehen bei der Akquisition und Realisierung von Projekten. So ist es insbesondere dem dienstleistungsorientierten Geschäftsmodell der IBU-tec AG immanent, dass kundenspezifische Entwicklungs- und Produktionsaufträge oftmals projektbezogen vergeben werden und auf Grundlage von nicht vertraglich fixierten Forecasts der Kunden für das jeweils folgende Geschäftsjahr geplant werden. Dies kann sich insbesondere bei zunehmendem Wettbewerb, steigender Komplexität und höherer Preissensitivität der Kunden negativ auswirken. Die Auswirkungen des Risikos wären hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir aktuell für gering bis mittel.

3.5 Beschaffungsrisiken

Für die Herstellung eigener, nicht im Kundenauftrag gefertigter Produkte wie unserem LFP-Batteriematerial benötigen wir eigene Lieferketten. Wir setzen hierfür nach Möglichkeit auf langfristige Lieferverträge und aktives Lieferantenmanagement, um Beschaffungsrisiken zu minimieren. Im Zusammenhang mit LFP, das wir im Oktober 2021 als Produkt am Markt eingeführt haben, befindet sich die Lieferkette aktuell noch im Aufbau. Parallel bemühen wir uns um eine vorausschauende Bevorratung mit strategisch wichtigen Rohstoffen, um kurzfristige Lieferengpässe auszugleichen und unsere Produktionsfähigkeit sicherzustellen. Wir stufen die Auswirkungen der Beschaffungsrisiken als sehr hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit als mittel bis hoch ein.

3.6 Ausfallrisiko

Um einen fristgerechten Zahlungseingang zu gewährleisten, praktizieren wir ein strukturiertes Forderungsmanagement mit regelmäßigen Zahlungserinnerungen, Mahnungen und Bonitätsprüfungen. Risiken aus Forderungsausfällen, bezogen auf internationale Projekte oder Kunden, die erstmalig Aufträge bei der IBU-tec AG platzieren, werden prinzipiell mit Anzahlungsrechnungen abgefedert. Ausfälle im nennenswerten Umfang waren trotz der Coronapandemie auch in 2021 nicht zu verzeichnen. Das Ausfallrisiko ist daher unserer Einschätzung nach gering, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.7 Liquiditätsrisiko

Um die Liquidität sicherzustellen, haben wir ein Liquiditätsmanagement implementiert, welches dem Vorstand in wöchentlichen Abständen den aktuellen Status der Bankbestände sowie die in der nahen Zukunft erwarteten liquiditätsrelevanten Sachverhalte (fällige Forderungen, fällige Verbindlichkeiten, Bestellobligos usw.) darstellt. Finanzierungsentscheidungen erfolgen unter Beachtung der Fristenkongruenz. Wir stufen das Liquiditätsrisiko als mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein.

3.8 Kalkulatorische Risiken

Kalkulatorische Risiken bestehen grundsätzlich in der Fehleinschätzung tatsächlicher Aufwendungen im Verhältnis zu den kalkulierten Abgabepreisen. Die langjährige Erfahrung des Vertriebs, der für die Preiskalkulation verantwortlich ist, und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der Projektbereiche sollen sicherstellen, dass der Aufwand realistisch eingeschätzt wird und somit Fehlkalkulationen vermieden werden. Nachkalkulationen von Einzelprojekten werden regelmäßig durchgeführt. Darüber hinaus finden regelmäßige Schulungen zur Verbesserung des betriebswirtschaftlichen Verständnisses für die verantwortlichen Projektmanager statt. Die Auswirkungen falscher Kalkulationen sind mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.9 Sonstige Risiken

Bei komplexen Produktions- oder Versuchsaufträgen, bei denen das Reaktionsverhalten der eingesetzten Ausgangsstoffe nicht voraussehbar ist, besteht immer das Risiko einer nicht erfolgreichen Leistungserbringung. Die aufgeführten Liefer- und Leistungsbedingungen in den Angeboten und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der IBU-tec-Mitarbeitenden tragen dazu bei, dieses Risiko zu minimieren. Darüber hinaus übernimmt die IBU-tec AG nur in Ausnahmefällen ein finanzielles Risiko innerhalb der Material- und Prozessentwicklung für den Kunden, da in diesem Fall immer nach erbrachter Leistung abgerechnet und fakturiert wird. Wir stufen die potenziellen Auswirkungen dieser Risiken als hoch ein. Ihre Eintrittswahrscheinlichkeit ist aufgrund der beschriebenen Maßnahmen gering bis mittel.

3.10 Chancenbericht

Das traditionelle Kerngeschäft der IBU-tec AG liegt in Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen für Kunden aus der chemischen Industrie und angrenzenden Bereichen. Hier haben wir über die Jahre ein erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert, mit dem wir auch künftig gute Chancen am Markt haben. Wir bieten unseren Kunden langjährige Erfahrung in der thermischen Verfahrenstechnik sowie die für Dienstleister notwendige hohe Flexibilität und Agilität in der Auftragsabwicklung, wodurch wir als zuverlässiger Partner unserer Kunden anerkannt werden. Daraus ergeben sich für uns Potenziale, sowohl regelmäßig wiederkehrende Aufträge mit bestehenden Kunden zu generieren als auch Neukunden zu gewinnen.

Als Dienstleister im Bereich des Recyclings von Beton und Zement für die Baustoffindustrie haben wir ebenfalls bereits fest etablierte Kundenbeziehungen. Die gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Leistungen aufgrund steigender Rohstoffpreise und wachsender Anforderungen an die Nachhaltigkeit unserer Kunden sehen wir als sehr gute Chance, unsere Marktposition weiter auszubauen. Zusätzlich wollen wir weitere Potenziale in anderen Recyclingbereichen schöpfen, darunter die Aufbereitung von Rohstoffen aus Altbatterien.

Als zentralen Wachstumsbereich für die kommenden Jahre haben wir die Fertigung und Vermarktung eigener Batteriewerkstoffe identifiziert. Mit der hohen Nachfrage nach Batterien, sowohl für die Elektromobilität als auch für andere Anwendungen wie stationäre Batteriespeicher und industrielle oder medizinische Anwendungen, wächst der Bedarf für Kathodenmaterialien. So soll der Markt für LFP-Material weltweit von 2020 bis 2030 auf 9,9 Mrd. $ wachsen und sich damit nahezu verdoppeln.10 Die IBU-tec AG verfügt hier über die Expertise und Anlagen, um entsprechende Produkte für die verschiedenen Anwendungen zu liefern. Wir sehen daher sehr gute Chancen, IBU-tec hier als führenden europäischen Anbieter zu positionieren. Unser vertrieblicher Fokus liegt derzeit darauf, diesen Markt für uns zu erschließen, erste Aufträge zu gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Mit unserem Know-how im Aufbau und Betrieb von Drehrohröfen sehen wir schließlich auch gute Chancen für uns im Bereich Engineering. Wir unterstützen mit einer eigenständigen Abteilung unsere Kunden dabei, Drehrohröfen zu planen und auf ihre individuellen Anforderungen maßgeschneidert anzupassen.

Insgesamt sind die Chancen für die IBU-tec AG als sehr gut zu bewerten. Wir profitieren besonders vom aktuellen Trend zu ökologischer Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Impulsen für Elektromobilität und Recycling. Unsere langjährige Erfahrung und Positionierung als Greentech-Unternehmen macht uns zu einem gefragten Ansprechpartner und stärkt unsere allgemeine Position am Markt.

4. Prognosebericht

4.1 Künftige Konjunktur- und Branchenentwicklung

Während der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im November 2021 für das Jahr 2022 noch eine weitere Erholung der deutschen Wirtschaft bei einem Wachstum von 4,6 % gegenüber 2021 erwartete11, geht das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in seinem Jahreswirtschaftsbericht 2022 von einer Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um lediglich 3,6 % aus12. Hintergrund sei das verstärkte Infektionsgeschehen im ersten Quartal 2022, das der Rat noch nicht habe berücksichtigen können.13 Dem BMWK zufolge werde die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal voraussichtlich noch durch die Coronapandemie und die entsprechenden Beschränkungen beeinträchtigt. Mit der Abflachung des Infektionsgeschehens werde sich die Konjunktur im weiteren Verlauf jedoch rasch erholen. Das BMWK geht zudem davon aus, dass sich die bestehenden Lieferengpässe im Jahresverlauf auflösen werden, wodurch sich die Industrieproduktion wieder ausweiten können sollte.14

4.1.1 ChemiebrancheAuch mit Blick auf die Chemiebranche geht der Verband der chemisch-pharmazeutischen Industrie (VCI) von einer weiteren positiven Entwicklung aus, die allerdings gegenüber dem starken Aufschwung im Jahr 2021 zurückfällt. So sei im Jahr 2022 trotz verschiedener Belastungsfaktoren im In- und Ausland ein Anstieg der Produktion um 2 % und eine Zunahme des Umsatzes um 5 % auf 231 Mrd. € denkbar. Generell habe sich die Stimmung der Mitgliedsunternehmen eingetrübt. Verantwortlich dafür seien unter anderem die Engpässe bei Vorprodukten und Lieferkettenprobleme. Auch der Preisanstieg bei Gas und Strom bereiteten der Branche Probleme.15

4.1.2 AutomobilbrancheFür die Automobilindustrie erwartet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) eine leichte Erholung der Neuzulassungen im Gesamtjahr 2022 auf rund 2,9 Mio., was etwa dem Jahr 2020 entspricht. Allerdings belaste die Halbleiterkrise die Liefersituation, weshalb sich der Bestellstau bei Neufahrzeugen erst ab Mitte des Jahres auflösen werde.16 Dabei wird der Anteil der rein batterieelektrischen Fahrzeuge am Gesamtmarkt weiter zulegen. So erwartet das Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach Neuzulassungen von rund 450.00 Battery Electric Vehicle (BEV) im Jahr 202217, was einem Anteil von rund 16 % entspräche.

4.2 Künftige Entwicklung der IBU-tec AG

Wie in den Vorjahren hat die IBU-tec AG auch für das Geschäftsjahr 2022 die Unternehmensplanung wesentlich aus den zum Jahresende 2021 erhaltenen Kundenforecasts abgeleitet. Die Umsatzprognose ist dabei weiterhin von zurückhaltenden Einschätzungen der Kunden geprägt, was vor allem auf nach wie vor bestehende Unsicherheiten durch die Coronapandemie sowie die anhaltenden Rohstoffengpässe und Lieferkettenprobleme zurückzuführen ist. Allerdings stimmen uns die zu erwartende Entspannung der Coronalage und die weiterhin spürbare Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen optimistisch. Dabei gehen wir davon aus, dass Projekte, die zum Jahresende coronabedingt verschoben wurden, im Verlauf des Jahres 2022 wieder aufgegriffen werden.

Ein wesentlicher Wachstumstreiber wird das Geschäft mit unserem eigenen Batteriematerial sein, das wir seit Auslaufen des internationalen Patentschutzes zum Oktober 2021 unter eigenem Namen produzieren und am Markt anbieten. Die aktuelle Marktsituation mit einem internationalen Nachfrageboom bietet hierfür ein optimales Umfeld für unser Produkt. So verzeichnen wir schon seit Jahresbeginn 2021 eine hohe Nachfrage und haben seither zahlreiche positive Gespräche mit potenziellen Kunden geführt, aus denen sich erste Vereinbarungen sowie mehrere vielversprechende Approval-Prozesse ergeben haben, die Voraussetzung für eine Qualifizierung unseres Materials und die anschließende Bestellung sind. Angesichts dieser sehr guten Ausgangslage gehen wir davon aus, im Geschäftsjahr 2022 neben dem laufenden Bestandsaufbau und den bestehenden Liefervereinbarungen weitere neue Kunden mit signifikanten Mengen zu bedienen, was sich maßgeblich auf die Entwicklung der Gesamtleistung der IBU-tec AG auswirken wird.

Aufgrund der Aussicht auf ein Ende der Pandemie und der insgesamt positiven gesamtwirtschaftlichen Prognosen blicken wir optimistisch in die Zukunft. Trotz weiterhin möglicher Coronaeffekte erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022 wieder ein deutliches Wachstum gegenüber den Vorjahren. Mit unserem erprobten Geschäftsmodell und dem Wachstumstreiber Batteriematerialien sehen wir uns in den wichtigen Zukunftsbereichen Greentech, Elektromobilität, Energiespeicherung und Life Science gut aufgestellt und sind deshalb sehr zuversichtlich, unsere Marktanteile insbesondere im Bereich Batteriematerialien in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Zusätzlich werden wir mit dem Abklingen der Coronapandemie das traditionelle Geschäft der IBU-tec AG als Lohnfertiger weiter verstärkt vorantreiben.

Auf dieser Basis erwarten wir aktuell für 2022 ein Umsatzwachstum von mehr als 25 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 sowie eine EBITDA-Marge von 16-18%. Bei Bedarf werden wir im weiteren Jahresverlauf eine Konkretisierung der Prognose vornehmen und veröffentlichen.

Weimar, 28. Februar 2022

Ulrich Weitz, Vorstandsvorsitzender

Jörg Leinenbach, stellv. Vorstandsvorsitzender

Dr. Arndt Schlosser, Vorstand

1 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​jahresgutachten-2021.html (25.01.2022)

2 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​heftigem-gegenwind-erfolgreich-standgehalten-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2021.jsp (25.01.2022)

3 https:/​/​www.kba.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​Fahrzeugzulassungen/​2022/​pm01_​2022_​n_​12_​21_​pm_​

komplett.html (25.01.2022)

4 https:/​/​www.kedglobal.com/​newsView/​ked202110220007 (25.01.2022)

5 (EK + langfristiges FK) /​ Anlagevermögen

6 (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) /​ kurzfristige Verbindlichkeiten

7 Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen FE/​UE + Aktivierte Eigenleistungen

8 EBITDA /​ Umsatzerlöse

9 EBT /​ Umsatzerlöse

10 https:/​/​www.prnewswire.com/​news-releases/​lithium-iron-phosphate-batteries-market-to-reach-usd-9-9-billion-by-2030-at-a-cagr-of-5-9---valuates-reports-301377315.html (25.01.2022)

11 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​jahresgutachten-2021.html (25.01.2022)

12 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): Jahreswirtschaftsbericht 2022, S. 103, Abs. 279.

13 Ebd., S. 106, Abs. 281.

14 Ebd., S. 103f., Abs. 279.

15 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​heftigem-gegenwind-erfolgreich-standgehalten-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2021.jsp (25.01.2022)

16 https:/​/​www.kfzgewerbe.de/​zdk-prognose-2022-rund-29-mio-neuzulassungen (25.01.2022)

17 https:/​/​auto-institut.de/​automotiveinnovations/​emobility/​e-mobilitaet-in-deutschland-2021/​ (25.01.2022)

Bilanz

Aktiva

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31.12.2021

EUR
31.12.2020

EUR
A. Anlagevermögen 29.216.874,59 30.764.724,61
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 343.215,75 221.853,75
1. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögensgegenstände 110.579,25 93.515,25
2. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 232.636,50 128.338,50
II. Sachanlagen 21.138.433,05 22.807.645,07
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.488.893,33 9.008.677,71
2. technische Anlagen und Maschinen 10.198.975,50 11.452.004,40
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.759.853,67 2.017.508,83
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 690.710,55 329.454,13
III. Finanzanlagen 7.735.225,79 7.735.225,79
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 7.735.225,79 7.735.225,79
B. Umlaufvermögen 36.840.453,63 15.800.951,21
I. Vorräte 2.811.808,21 1.141.963,14
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 17.056.713,11 14.190.432,52
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.164.754,53 11.160.832,86
2. sonstige Vermögensgegenstände 2.891.958,58 3.029.599,66
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 23.131,94 29.945,57
III. Wertpapiere 10.504.957,50
1. sonstige Wertpapiere 10.504.957,50
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 6.466.974,81 468.555,55
C. Rechnungsabgrenzungsposten 148.189,60 163.542,74
davon Disagio 0,00 9.360,00
Aktiva 66.205.517,82 46.729.218,56
Passiva
31.12.2021

EUR
31.12.2020

EUR
A. Eigenkapital 52.917.575,47 29.203.017,33
I. Gezeichnetes Kapital 4.750.000,00 4.000.000,00
II. Kapitalrücklage 40.250.000,00 15.500.000,00
III. Gewinnrücklagen 477.180,80 477.180,80
IV. Bilanzgewinn 7.440.394,67 9.225.836,53
davon Gewinnvortrag 9.225.836,53 11.438.798,89
B. Sonderposten mit Rücklageanteil 1.671.345,35 1.924.774,15
C. Rückstellungen 923.947,53 982.173,81
D. Verbindlichkeiten 10.657.353,83 14.596.590,21
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.130.426,82 13.757.334,49
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 11.382,39
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 7.209.266,09 12.641.577,09
2. sonstige Verbindlichkeiten 2.526.927,01 839.255,72
davon sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.701.134,03
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr 812.268,53 816.066,56
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.714.658,48 23.189,16
E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.154,30 1.154,30
F. Passive latente Steuern 34.141,34 21.508,76
Passiva 66.205.517,82 46.729.218,56

Gewinn- und Verlustrechnung

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1.1.2021 - 31.12.2021

EUR
1.1.2020 - 31.12.2020

EUR
1. Rohergebnis 14.606.276,22 12.312.984,12
2. Personalaufwand 8.633.185,82 8.078.587,79
a) Löhne und Gehälter 7.306.197,95 6.851.739,45
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.326.987,87 1.226.848,34
davon für Altersversorgung 126.191,69 125.954,34
3. Abschreibungen 2.863.932,16 3.037.385,71
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.863.932,16 3.037.385,71
davon außerplanmäßige Abschreibungen 325,00
4. sonstige betriebliche Aufwendungen 4.844.236,17 3.355.154,61
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung 3.469,68 65,32
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 244.508,41 212.947,83
davon aus verbundenen Unternehmen 217.866,45 212.059,80
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 7.525,00
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 474.588,93 457.143,17
davon sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Abzinsung 390,77 3.650,56
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -209.879,71 -212.702,60
davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung von latenten Steuern 12.632,58 21.508,76
9. Ergebnis nach Steuern -1.762.803,74 -2.189.636,73
10. sonstige Steuern 22.638,12 23.325,63
Jahresfehlbetrag 1.785.441,86 2.212.962,36

Anhang zum Jahresabschluss 2021

der IBU-tec advanced materials AG

I. Allgemeine Angaben

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) Weimar weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 2 HGB auf.

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Für den Jahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB befolgt.

Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).

Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB und AktG wurde Gebrauch gemacht.

Die IBU-tec AG mit Sitz in Weimar tritt als hundertprozentiges Mutterunternehmen der BNT Chemicals GmbH innerhalb der IBU-tec-Gruppe auf.

Der Jahresabschluss der IBU-tec AG wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Anlagevermögen

Für die Abschreibung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden folgende Abschreibungsmethoden angewendet:

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Anlagenposition Abschreibungsmethode Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände linear bis zu 11 Jahre
Geschäftsbauten linear bis zu 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen linear bis zu 30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung linear bis zu 33 Jahre

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten und, sofern diese der Abnutzung unterliegen, abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei kam grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibung erfolgte pro rata temporis.

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten 0,8 T€ nicht übersteigen.

Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB wurde im Geschäftsjahr 2021 in Anspruch genommen und Entwicklungskosten in Höhe von 22 T€ (Vorjahr: 18 T€), die auch dem Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten entsprechen, wurden unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Es wurden im Geschäftsjahr Abgänge in Höhe von 5 T€ gebucht (Vorjahr: 0 T€). Unter Berücksichtigung der auf den aktivierten Betrag entfallenden passiven latenten Steuern resultiert ein gem. § 268 Abs. 8 HGB ausschüttungsgesperrter Betrag von 76 T€.

Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Zum Abschlussstichtag hielt die IBU-tec AG eine Beteiligung an folgendem Unternehmen:

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Name Sitz Anteil direkt

%
Anteil Gesamt

%
Eigenkapital gemäß Bilanz 2021 Jahresüberschuss des Geschäftsjahrs 2021
BNT Chemicals GmbH Bitterfeld-Wolfen 100,00 100,00 9.142.100,08 € 2.065.728,61 €

Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen zu Anschaffungskosten angesetzt. Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im Anlagengitter dargestellt.

Umlaufvermögen

Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.

Der Wertansatz der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen sowie der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu den Herstellungskosten. In die Berechnung der Herstellungskosten wurden angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung einbezogen. Durch ausreichend bemessene Wertkorrekturen wurde allen erkennbaren Lagerungs- und Bestandsrisiken Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallwagnis wurde durch Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die Wertpapiere wurden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten geleistete Vorauszahlungen, die Aufwand für zukünftige Geschäftsjahre darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz (30,875 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Gemäß § 274 Abs. 1 S. 1 HGB erfolgt ein Ansatz von passiven latenten Steuern in der Bilanz in einem gesonderten Bilanzposten. Die bilanzierten passiven latenten Steuern resultieren aus der Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen in der Handelsbilanz. Entsprechend dem Wahlrecht von § 274 Abs. 1 S. 2 HGB werden aktive latente Steuern nicht aktiviert.

Für öffentliche Investitionszuschüsse wurden für jeden Standort Passivposten gebildet, die korrespondierend zu den Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauern der bezuschussten Anlagengegenstände aufzulösen sind. Zuschüsse für elektrisch betriebene Fahrzeuge (Umweltboni) wurden ebenfalls über einen Sonderposten erfasst und werden entsprechend der Laufzeit des jeweiligen Leasingvertrages aufgelöst.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in der Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für zukünftige Geschäftsjahre darstellen.

III. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Vorräte

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in T€ 31.12.2021 31.12.2020
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 646 277
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 400 275
Fertige Erzeugnisse 1.766 590
Gesamt 2.812 1.142

Das Geschäftsmodell der IBU-tec AG basiert im Wesentlichen auf der Materialbereitstellung durch den Kunden für die Dienstleistungserbringung. Für einzelne Produktionsaufträge wird abweichend hiervon Material durch die IBU-tec AG beigestellt. Fertige Erzeugnisse resultieren aus der Fertigung von LFP-Batteriematerial.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 17.057 T€ (Vorjahr: 14.190 T€) hat ein Teilbetrag von 24 T€ (Vorjahr: 31 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die IBU-tec AG besitzt zum Abschlussstichtag die folgenden Forderungen:

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in T€ 31.12.2021 31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.528 2.655
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 14.165 11.161
(davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 316 311)
Sonstige Vermögensgegenstände 364 374
Gesamt 17.057 14.190

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten im Wesentlichen ein mit Kauf der Tochtergesellschaft BNT übernommenes Darlehen zzgl. übernommener Forderungen gegen die BNT in Höhe von 8.680 T€ (Vorjahr: 8.680 T€) und neue gewährte Darlehen gegenüber der BNT in Höhe von 4.560 T€ (Vorjahr: 1.150 T€) sowie die Weiterverrechnung der Darlehenszinsen in Höhe von 608 T€ (Vorjahr: 509 T€).

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden unter anderem Steuererstattungsansprüche in Höhe von 272 T€ (Vorjahr: 250 T€) ausgewiesen.

Wertpapiere

Die sonstigen Wertpapiere enthalten festverzinsliche Schuldverschreibungen.

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in T€ 31.12.2021 31.12.2020
Sonstige Wertpapiere 10.505 0
Gesamt 10.505 0

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von im Vorjahr 469 T€ auf 6.467 T€ erhöht.

Weiterführende Informationen sind der Kapitalflussrechnung in Anlage 1.4 zu entnehmen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet vorausgezahlte Betriebsversicherungsprämien, sonstige Kostenabgrenzungen und die Abgrenzung einer erfolgsunabhängigen Front-up-Fee in Höhe von 20 T€ (Vorjahr: 25 T€).

Die unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesene Zinscap-Prämie in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 9 T€) wurde im Geschäftsjahr 2021 aufgelöst.

Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2021 wie folgt entwickelt:

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in T€ 31.12.20 Kapitalrückllage Kapitalerhöhung
Gezeichnetes Kapital 4.000 - 750
Kapitalrücklage 15.500 24.750 -
Gesetzliche Rücklage 300 - -
Andere Gewinnrücklagen 177 - -
Bilanzgewinn 9.226 - -
29.203 24.750 750

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in T€ Dividende für 2020 Jahresergebnis 31.12.21
Gezeichnetes Kapital - - 4.750
Kapitalrücklage - - 40.250
Gesetzliche Rücklage - - 300
Andere Gewinnrücklagen - - 177
Bilanzgewinn - -1.785 7.441
0 -1.785 52.918

Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG in Höhe von 4.750 T€ ist eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf die Inhaber lautend, die vollständig einbezahlt sind.

Aufgrund der in der Satzung erteilten Ermächtigung "Genehmigtes Kapital 2017/​I" wurde das Grundkapital um 750 T€ erhöht auf 4.750 T€. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 16.02.2021 ist die Satzung in den Ziffern 4.1 und 4.2 (Grundkapital und Aktien) geändert.

Das Genehmigte Kapital vom 16.02.2017 (Genehmigtes Kapital 2017/​I) betrug nach teilweiser Ausschöpfung noch 750 T€.

Die Hauptversammlung vom 29.04.2021 hat die Schaffung zweier Genehmigter Kapitale (Genehmigtes Kapital 2021/​I und Genehmigtes Kapital 2021/​II) und eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2021/​I), die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2017/​I und des Bedingten Kapitals 2017/​I sowie die Änderung der Ziffer 4 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) der Satzung beschlossen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 475 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​I), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bar- und/​oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 1.900 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​II), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Das Bedingte Kapital vom 16.02.2017 (Bedingtes Kapital 2017/​I) wurde aufgehoben.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 um bis zu 2.375 T€ bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/​I). Das Bedingte Kapital dient zur Erfüllung von Optionsrechten, die vom 29.04.2021 bis zum 28.04.2026 gewährt werden.

Das im Rahmen der Kapitalerhöhung erzielte Agio in Höhe von 24.750 T€ wurde der Kapitalrücklage zugeführt.

Sonderposten

Für den Standort Weimar wurden Mittel in Höhe von 2 T€ (Vorjahr: 30 T€) abgerufen und davon 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

Für den Standort Bitterfeld wurden Mittel in Höhe von 27 T€ (Vorjahr: 973 T€) abgerufen und 3 T€ (Vorjahr: 26 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

Die IBU-tec erhielt im Jahr 2021 Zuwendungen für elektrisch betriebene Fahrzeuge in Höhe von 10 T€ (Vorjahr: 6 T€), die dem Sonderposten zugeführt wurden.

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.671 1.925

Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Proben & Archivierung 90 98
Personal 367 282
Übrige 467 602
Gesamt 924 982

Die übrigen Rückstellungen bestehen für Kosten der Prüfung des Jahresabschlusses, für Verpflichtungen aus Gewährleistungen, für ausstehende Eingangsrechnungen, den Risikoausgleichsbetrag und Verzugszinsen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
Verb. gegenüber Kreditinstituten 8.130 1.765 6.065 300
Vorjahr 13.757 3.084 9.546 1.127
Verb. aus erhaltenen Anzahlungen 62 62 - -
Vorjahr 144 144 - -
Verb. aus Lieferungen und Leistungen 562 562 - -
Vorjahr 397 397 - -
sonstige Verbindlichkeiten 1.903 596 1.307 -
Vorjahr 298 280 18 -
Gesamt 10.657 2.985 7.372 300
Vorjahr 14.596 3.905 9.564 1.127

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 107 T€ (Vorjahr: 308 T€) wurden mit Forderungen gegen verbundene Unternehmen verrechnet und unter den Forderungen ausgewiesen.

Verbindlichkeiten gegenüber der Commerzbank sind in Höhe von 1.300 T€ mit einer Buchgrundschuld über nom. 2.000 T€ auf das Geschäftsgrundstück in Bitterfeld-Wolfen besichert.

Verbindlichkeiten gegenüber der Sparkasse sind in Höhe von 4.213 T€ mit Buchgrundschulden über nom. 2.033 T€ auf die Geschäftsgrundstücke sowie mit einer Sicherungsübertragung der Photovoltaikanlage besichert.

Des Weiteren bestehen gegenüber der Sparkasse eine Forderungsabtretung in Höhe von 384 T€ aus der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage, außerdem Abtretungen von Rechten und Ansprüchen in selber Höhe aus dem Anlagenerrichtungsvertrag sowie aus dem Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der Photovoltaikanlage. Zudem wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart.

Es existiert weiterhin ein Schuldbeitritt/​eine Mithaftung der BNT Chemicals GmbH für ein Darlehen mit der IBU-tec AG.

Mit der Deutsche Leasing GmbH bestehen zwei Verträge für die Sicherungsübereignung von Anlagen über 4.200 T€ und 2.800 T€.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern wurden wie folgt bilanziert:

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in T€ Stand zu Beginn des Gj Veränderung Stand zum Ende des Gj
Passive latente Steuern 22 12 34

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus projektbezogenen Zuschüssen der öffentlichen Hand enthalten, die eng mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbunden sind. Diese umfassten im laufenden Geschäftsjahr 323 T€ (Vorjahr: 321 T€).

In 2021 wurden aus den einzelnen Tätigkeitsbereichen folgende Umsatzanteile generiert:

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in T€ 2021 2020 zum Vj.
Produktionsdienstleistungen 9.990 7.351 + 36 %
Prozessentwicklung 3.928 4.022 - 2 %
Materialentwicklung 558 307 + 82 %
Engineering 432 1.350 - 68 %
Sonstiges 610 278 + 119 %

Die sonstigen Umsätze enthalten unter anderem Umsatzerlöse aus der Weiterberechnung an die Tochtergesellschaft BNT Chemicals GmbH (BNT) in Höhe von 214 T€ (Vorjahr: 191 T€) sowie Umsätze aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von 18 T€ (Vorjahr: 16 T€).

Die anderen aktivierten Eigenleistungen enthalten erbrachte Eigenleistungen durch Mitarbeiter der IBU-tec AG im Rahmen diverser Investitionsprojekte in Höhe von 116 T€ (Vorjahr: 102 T€).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Sachbezüge in Höhe von 231 T€ (Vorjahr: 318 T€), Erlöse aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse in Höhe von 266 T€ (Vorjahr: 270 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 90 T€ (Vorjahr: 111 T€).

Der Materialaufwand verzeichnet einen Anstieg um 1.050 T€ auf 3.098 T€ (Vorjahr: 2.048 T€) und der Personalaufwand ist um 555 T€ auf 8.633 T€ angestiegen.

Die sonstigen Kosten sind um 1.489 T€ angestiegen auf 4.844 T€, wobei der größte Anteil der Steigerung auf die Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung entfällt. Die in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung entstanden Kosten von 1.198 T€ stellen außergewöhnliche Aufwendungen i. S. v. § 285 Nr. 31 HGB dar.

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen enthalten sind Zinserträge aus der Weiterberechnung an die Tochtergesellschaft BNT in Höhe von 218 T€ (Vorjahr: 212 T€) für Zinsen aus in Anspruch genommene Gesellschafterdarlehen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten u.a. Zinsaufwendungen für langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 304 T€ (Vorjahr: 362 T€).

V. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.785.441,86 € mit dem bestehenden Gewinnvortrag zu verrechnen und auf neue Rechnung vorzutragen.

Über die Verwendung des verbleibenden Bilanzgewinnes in Höhe von insgesamt 7.440.394,67 € beschließt die ordentliche Hauptversammlung 2022.

VI. Sonstige Angaben

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats inklusive Kostenerstattungen betrugen im Geschäftsjahr 79 T€ (Vorjahr: 76 T€).

Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter kann dem nachfolgenden Schema entnommen werden.

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Beschäftigte 2021 2020
Jahresdurchschnitt /​ Anzahl
--- --- ---
Angestellte 135 137
Auszubildende /​ Praktikanten 10 11
Jahresdurchschnitt Gesamt 145 148

Die Gesellschaft nimmt aufgrund der bestehenden internen Berichtsstrukturen keine Aufgliederung der Mitarbeiter nach Gruppen vor.

Für das Management sind im Jahr 2021 für bestehende und neu abgeschlossene mittelbare betriebliche Altersvorsorgeverpflichtungen Beiträge in Höhe von 61 T€ (Vorjahr: 57 T€) geleistet worden. Für die zugesagten Leistungen wurden durch die beauftragten Versicherungsinstitute entsprechende Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 7.967 T€ (Vorjahr: 669 T€) an offenen Bestellungen sowie Verpflichtungen aus Mieten, Pachten und Leasing in Höhe von 608 T€ (Vorjahr: 675 T€). Verpflichtungen aus Wartungsverträgen bestanden in Höhe von 45 T€ (Vorjahr: 163 T€).

Die IBU-tec AG hat der Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, eine Darlehenszusage über 6.000 T€ erteilt. Hiervon wurden bis zum 31. Dezember 2021 4.560 T€ in Anspruch genommen. Bzgl. des noch nicht abgerufenen Restbetrags besteht insofern eine sonstige finanzielle Verpflichtung gegenüber verbundenen Unternehmen.

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden zum 31.12.2021 in Höhe von 35 T€ (Vorjahr: 35 T€) in Form einer Vertragserfüllungsbürgschaft gegenüber einem Kunden und in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 102 T€) in Form einer Bürgschaft für Abfallverbringungen für die BNT Chemicals GmbH gegenüber dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Die im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossenen Anzahlungsbürgschaften gegenüber einem Kunden in Höhe von 382 T€ und 229 T€ wurden im Geschäftsjahr 2021 zurückgegeben. Des Weiteren liegen zwei Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskreditverträgen in Höhe von 713 T€ (Vorjahr: 713 T€) und 1.250 T€ (Vorjahr: 1.250 T€) vor.

Außerbilanzielle Geschäfte bestanden bis zum Abschlussstichtag nicht.

Wir sehen aufgrund eines bestehenden Versicherungsschutzes kein Risiko für eine Inanspruchnahme der Bürgschaft in Höhe von 35 T€. Für die Bürgschaft in Höhe von 81 T€ besteht kein signifikantes Risiko der Inanspruchnahme aufgrund einer deutlichen Reduzierung der zu transportierenden Volumina.

Zwischen der IBU-tec AG und einem ehemaligen Mitarbeiter besteht ein Beratungsvertrag mit Leistungserbringung ab 2018, der allerdings zurzeit ruht, sowie ein Patent-/​Know-how-Kaufvertrag, der mittlerweile von der IBU-tec AG aufgrund einer möglichen Vertragsverletzung der Gegenseite angefochten wurde, worüber wir uns aktuell noch immer in einer juristischen Auseinandersetzung befinden.

Die IBU-tec AG stellt den Konzernabschluss sowohl für den größten Kreis (§ 285 Nr. 14 HGB) als auch für den kleinsten Kreis von Unternehmen (§ 285 Nr. 14a HGB) auf.

VII. Derivative Finanzinstrumente

Eine Zinsbegrenzungsvereinbarung (Zinscap) zur Absicherung eines variabel verzinslichen Darlehens sowie ein Sicherungsgeschäft (Zinssatzswap) wurden im Geschäftsjahr 2021 aufgelöst. Weitere Vereinbarungen liegen nicht vor.

VIII. Transaktionen mit nahestehenden Personen

Mit der Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die jährliche Vergütung aus diesem Dienstvertrag beträgt 25 T€ (Vorjahr: 26 T€).

Die Tochter des Vorstandsvorsitzenden war bis zum 31.12.2021 als Praktikantin bei der IBU-tec AG tätig. Die Vergütung aus diesem Vertragsverhältnis betrug für das Geschäftsjahr 0,4 T€.

Durch den Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Weitz, wurde der IBU-tec AG im Geschäftsjahr ein Darlehen in Höhe von 2.000 T€ gewährt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Bis zum 31. Dezember 2021 erfolgten Tilgungen von 299 T€, so dass das Darlehen zum Bilanzstichtag noch mit 1.701 T€ valutiert.

Mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Thau und Frau Cailleteau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr bestanden aus diesen Tätigkeiten keine Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt.

Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.

Auf die Angabe der Organbezüge wird unter Hinweis auf die Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

IX. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

X. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der Muttergesellschaft

Firma:

IBU-tec advanced materials AG

Sitz:

Hainweg 9-11, 99425 Weimar

Rechtsform:

Aktiengesellschaft

Handelsregister:

Amtsgericht Jena, HRB 503021

Gegenstand des Unternehmens:

Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen sowie Lohnfertigungen auf dem Gebiet der anorganischen Chemie mittels thermischer Verfahrenstechnik. Auf der Basis einer modernen und innovativen Technologieplattform generiert die IBU-tec AG besondere Materialien (advanced materials) von der Produktidee bis zur industriellen Fertigung. Der Kunde erwirbt durch das Komplexangebot der IBU-tec AG in kürzester Zeit eine abgestimmte und reproduzierbare Produktspezifikation und das Know-how des Produktionsprozesses der gewünschten Materialien. Entwicklungsrisiken neuer Produkte des Kunden werden dadurch deutlich reduziert, da die IBU-tec AG die Lücke zwischen den einzelnen Phasen der experimentellen Produktentwicklung im Labor bis zum gesicherten Produktionsprozess schließt.

Geschäftsjahr:

Kalenderjahr

Grundkapital:

€ 4.750.000,00, eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf den Inhaber lautend

Vorstand:

Ulrich Weitz, Dipl.-Ing., Berlin

Jörg Leinenbach, Dipl.-Kfm., Püttlingen

Dr. rer. nat. Arndt Schlosser, Dipl.-Chem., Stammham

Aufsichtsrat:

Dr. Hans-Joachim Müller, CEO Azelis Group NV, München (Vorsitzender)

Dr. Jens T. Thau, Rechtsanwalt THAU Rechtsanwälte, Berlin (stellv. Vorsitzender)

Sandrine Cailleteau, Managing Director Bryan, Garnier & Co, Paris

Prokura (zum Zeitpunkt der Aufstellung des Anhangs):

Käthe Buschtöns, Weimar OT Gelmeroda

Dr. Toralf Rensch, Weimar

Robert Süße, Weimar

Dr. Thomas Wocadlo, Dortmund

Christiane Bär, Weimar

jeweils Einzelprokura

Weimar, den 28. Februar 2022

gez. Ulrich Weitz, Vorstandsvorsitzender

gez. Jörg Leinenbach, stellv. Vorstandsvorsitzender

gez. Dr. Arndt Schlosser, Vorstand

Anlagenspiegel

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand 01.01.2021

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
Umbuchungen

EUR
Stand 31.12.2021

EUR
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 93.515,25 22.383,50 5.319,50 0,00 110.579,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.196.451,92 163.893,00 0,00 0,00 1.360.344,92
3. Geleistete Anzahlungen 13.000,00 19.330,00 0,00 0,00 32.330,00
1.302.967,17 205.606,50 5.319,50 0,00 1.503.254,17
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 13.635.359,99 97.847,51 0,00 0,00 13.733.207,50
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.375.171,83 326.123,58 0,00 112.113,02 24.813.408,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.319.397,49 234.224,22 67.483,28 0,00 6.486.138,43
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 345.534,33 473.369,44 0,00 -112.113,02 706.790,75
44.675.463,64 1.131.564,75 67.483,28 0,00 45.739.545,11
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen 7.735.225,79 0,00 0,00 0,00 7.735.225,79
53.713.656,60 1.337.171,25 72.802,78 0,00 54.978.025,07

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Abschreibungen Buchwerte
Stand 01.01.2021

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
Stand 31.12.2021

EUR
Stand 31.12.2021

EUR
Stand 31.12.2020

EUR
--- --- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00 0,00 0,00 110.579,25 93.515,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.081.113,42 78.925,00 0,00 1.160.038,42 200.306,50 115.338,50
3. Geleistete Anzahlungen 32.330,00 13.000,00
1.081.113,42 78.925,00 0,00 1.160.038,42 343.215,75 221.853,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.626.682,28 617.631,89 0,00 5.244.314,17 8.488.893,33 9.008.677,71
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.923.167,43 1.691.265,50 0,00 14.614.432,93 10.198.975,50 11.452.004,40
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.301.888,66 476.109,77 51.713,67 4.726.284,76 1.759.853,67 2.017.508,83
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 16.080,20 0,00 0,00 16.080,20 690.710,55 329.454,13
21.867.818,57 2.785.007,16 51.713,67 24.601.112,06 21.138.433,05 22.807.645,07
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 7.735.225,79 7.735.225,79
22.948.931,99 2.863.932,16 51.713,67 25.761.150,48 29.216.874,59 30.764.724,61

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats der IBU-tec advanced materials AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

Überwachung und Beratung des Vorstands

Im Berichtsjahr waren folgende Personen Mitglieder des Aufsichtsrats der

IBU-tec advanced materials AG in Weimar:

- Frau Sandrine Cailleteau AR-Mitglied

- Herr Dr. Jens Thau, stellv. Vorsitzender

- Herr Dr. Hans-Joachim Müller Vorsitzender

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Geschäftsjahr 2021 überwacht und ihn beratend bei der Leitung des Unternehmens und der Gruppe begleitet. Der Aufsichtsrat informierte sich über die Abwicklung der einzelnen Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie der Gruppe regelmäßig, zeitnah und umfassend, sowohl durch schriftliche als auch überwiegend durch mündliche Berichte und Besuche in Weimar.

Die Berichterstattung des Vorstands umfasste alle wichtigen Informationen zur Geschäftsentwicklung und Lage des Unternehmens und der Gruppe. Der Vorstand war für Anregungen und Vorschläge des Aufsichtsrats stets offen. So war der Aufsichtsrat auch in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen bzw. die Gruppe von besonderer Bedeutung waren, eingebunden. Dies betraf bspw. die durchgeführte Barkapitalerhöhung, die Fortführung des Strategieprozesses der Gruppe sowie auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut die Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig vorgestellt und in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat getätigt. Der Vorstandsvorsitzende Herr Weitz hat den Aufsichtsratsvorsitzenden mindestens einmal im Monat telefonisch über laufende Maßnahmen, die Entwicklung der Liquidität und das Risikomanagement informiert. Der Aufsichtsrat wurde jeden Monat über die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) und das Aufsichtsrat-Reporting informiert. Die Fragen des Aufsichtsrats wurden ausführlich und zeitnah beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand innerhalb von Präsenz-AR-Sitzungen sowie coronabedingt per Video-Konferenz in 2021 in zahlreichen Gesprächen die Lage der Gesellschaft und der Gruppe sowie ihre Entwicklung erörtert. Besonderes Augenmerk hat der Aufsichtsrat in 2021 auf die Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Profitabilität der BNT Chemicals GmbH, die Umsetzung der strategischen Investitionen im Rahmen der Mittelverwendung aus der durchgeführten Barkapitalerhöhung und die Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie gelegt. Insgesamt fanden im Geschäftsjahr vier planmäßige Aufsichtsratssitzungen statt:

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- 05. März 2021 virtuell
- 04. Juni 2021 virtuell
- 04. Juli 2021 in Berlin.
- 29.10.2021 virtuell

Der Aufsichtsrat war bei allen Sitzungen vollständig vertreten. Soweit Maßnahmen des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurde diese jeweils erteilt.

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021

Der Aufsichtsrat hat sich eingehend mit den Jahresabschlüssen der IBU-tec advanced materials AG, der BNT Chemicals GmbH sowie dem Konzernabschluss jeweils zum 31. Dezember 2021 sowie mit dem Lagebericht der Gesellschaft befasst. Die Jahresabschlussunterlagen wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vorgelegt. Der in der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüfer, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hatte die Abschlüsse zuvor geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats lagen die Jahresabschlüsse mit dem Lagebericht für die Gesellschaften sowie die Gruppe, der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers vor. Die Vertreter des Abschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nahmen an der Beratung der Jahresabschlüsse teil und erläuterten ihre wesentlichen Ergebnisse.

Nach eingehender Prüfung der Jahresabschlüsse und der dazu gehörigen Lageberichte, die keine Einwände ergaben, stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu und billigte die Jahresabschlüsse. Die Jahresabschlüsse der IBU-tec advanced materials AG, der BNT Chemicals GmbH sowie des Konzerns sind damit festgestellt.

Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns schloss sich der Aufsichtsrat an.

Weimar, den 11. März 2022

Der Aufsichtsrat

Dr. Hans-Joachim Müller, Vorsitzender

Einladung /​ TO Hauptversammlung

Beschlussfassung über die Gewinnverwendung

Auf Vorschlag des Vorstandes und des Aufsichtsrates beschloss die Hauptversammlung, den im Geschäftsjahr 2021 erzielten Bilanzgewinn in Höhe von EUR 7.440.394,67 wie folgt zu verwenden:

Der zum 31. Dezember 2021 ausgewiesene Bilanzgewinn in Höhe von EUR 7.440.394,67 wird in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen.

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 4. Mai 2022 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

An die IBU-tec advanced materials AG, Weimar

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der IBU-tec advanced materials AG, Weimar,

- bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der IBU-tec advanced materials AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresschlusses und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. - beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Jena, den 11. März 2022

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Lauer, Wirtschaftsprüfer

gez. Leser, Wirtschaftsprüfer

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