Interim / Quarterly Report • Aug 31, 2022
Interim / Quarterly Report
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IBU-tec Design
Kurzanleitung V. 1.0
SMART PROCESS SOLUTIONS AND PRODUCTS
für den Zeitraum vom
| in T€ | unbereinigt | Veränderung 2022 zu 2021 |
bereinigt (um Kosten der Kapital maßnahme und Versicherungs erstattungen) |
Veränderung 2022 zu 2021 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| 1. HJ 22 | 1. HJ 21 | +/- | 1. HJ 21 | +/- | |
| Umsatzerlöse | 29.551 | 20.037 | +47 % | 20.037 | +47 % |
| davon Produktion | 26.564 | 17.185 | +55 % | 17.185 | +55 % |
| davon PE / MEA / Engineering / Sonst. | 2.987 | 2.852 | +5 % | 2.852 | +5 % |
| Gesamtleistung | 33.816 | 21.418 | +58 % | 21.394 | +58 % |
| EBITDA | 3.738 | 1.419 | +163 % | 1.616 | +131 % |
| EBITDA-Marge (in %) | 12,6 % | 7,1 % | 8 % | ||
| EBIT | 1.422 | -876 | +262 % | -679 | +309 % |
| EBIT-Marge (in %) | 4,8 % | -4,4 % | -3,4 % | ||
| EBT | 1.292 | -1.098 | +218 % | -901 | +243 % |
| EBT-Marge (in %) | 4,4 % | -5,5 % | -4,5 % | ||
| Nettoergebnis | 491 | -1.113 | +144 % | -916 | +154 % |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,10 | -0,23 | +144 % | -0,19 | +154 % |
| Bilanzsumme | 77.052 | 74.789 | +3 % | 74.986 | +3 % |
| Eigenkapital | 58.593 | 57.224 | +2 % | 57.421 | +2 % |
| Eigenkapitalquote auf Basis des wirtschaftl. EK (in %) | 76,0 % | 76,5 % | 76,6 % | ||
| Liquide Mittel | 4.768 | 9.107 | 9.304 | ||
| Operativer Cashflow | -4.837 | -1.320 | -1.123 | ||
| Cashflow aus Investitionen* | 3.064 | -14.648 | -14.648 | ||
| Free Cash Flow | -2.654 | 6.608 | 6.805 | ||
| Mitarbeiter / HGB (ohne Azubis) - Jahresdurchschnitt | 214 | 201 | +6 % | 201 | +6 % |
| Umsatz je Mitarbeiter | 138 | 100 | +38 % | 100 | +38 % |
*inkl. Kauf von festverzinslichen Wertpapieren (13.024 T€)
Aus redaktionellen Gründen verwenden wir in unseren Texten vornehmlich das generische Maskulin. Im Sinne der Gleichbehandlung schließen wir damit selbstverständlich alle Geschlechter mit ein, verzichten aber aufgrund der besseren Lesbarkeit auf geschlechtsspezifische Differenzierungen, wie z.B. Mitarbeiter/-innen. Damit wollen wir weder Personengruppen ausschließen noch diskriminieren.
INHALT 03
05 VORWORT



Dieser Bericht kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf Annahmen basieren und nicht vorhersehbaren Risiken und Ungewissheiten unterliegen. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse wesentlich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen genannten abweichen. Für die Gesellschaft besteht keinerlei Verpflichtung, diesen Bericht oder die darin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren. Aufgrund von Rundungsdifferenzen ist es möglich, dass in der Summierung der Einzelpositionen Unterschiede zu den angegebenen Summen auftreten und aus diesem Grund auch Prozentsätze nicht die genaue Entwicklung der absoluten Zahlen widerspiegeln.
definieren.

das erste Halbjahr 2022 der IBU-tec Gruppe verlief nach unseren Erwartungen. Bei sämtlichen Finanzkennzahlen konnten wir uns verbessern, obwohl wir mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert waren, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, die Lieferengpässe, die Inflation und die Energiekrise. Das EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 131 % auf 3,7 Mio. Euro. Die EBTIDA-Marge verbesserte sich von 8,0 % auf 12,6 %. Die Umsatzerlöse wuchsen im ersten Halbjahr 2022 auf 29,5 Mio. Euro, nach 20,0 Mio. Euro in der ersten Jahreshälfte 2021.
Unser Fokus lag im Berichtszeitraum auf unseren eigenen, hochwertigen Produkten, wie dem LFP-Batteriematerial IBUvolt® und dem Glascoating-Produkt MBTC. Diese bilden gemäß unserer Strategie "IBU2025" die wesentlichen Wachstumstreiber der IBU-tec Gruppe in den kommenden Jahren. Aufgrund der positiven Markt- und Nachfrageentwicklung für unsere eigenen Produkte haben wir Anfang des Jahres unsere mittelfristige Prognose nochmals angepasst. So planen wir nun mit Umsätzen von mindestens 102 bis über 130 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2025, nach bislang 80 bis über 100 Mio. Euro. Dies verdeutlicht, dass wir uns mit Batteriematerialien, Glascoating und Recycling in wichtigen Zukunftsmärkten bewegen, die insbesondere für die globale Energiewende von hoher Relevanz sind. Unsere Positionierung als modernes Greentech-Unternehmen haben wir somit nochmals deutlich gestärkt.
Ein weiterer Meilenstein in den ersten sechs Monaten des Jahres war die vereinbarte Partnerschaft mit dem norwegischen Batteriehersteller Morrow Batteries. So haben wir ein Memorandum of Understanding (MoU) für die Lieferung von jährlich bis zu 200 Tonnen IBUvolt®-Batteriematerial an den Batteriehersteller abgeschlossen. Gemeinsam mit Morrow Batteries planen wir die Entwicklung von Hochleistungsbatterien für verschiedene Anwendungen. Unser langfristiges Ziel ist es, eine nachhaltige Lieferkette für Batteriewerkstoffe aus europäischer Herstellung aufzubauen. Die aktuelle Energiekrise sowie die nach wie vor anhaltenden Lieferschwierigkeiten von Produkten aus Fernost haben uns nochmals deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, unabhängig von Märkten wie Asien zu sein. Als derzeit einziger LFP-Produzent in Europa ist es uns deshalb ein besonders großes Anliegen, eine starke europäische Lieferkette für Batteriematerialien zu etablieren.
Darüber hinaus haben wir mit einigen internationalen Rohstofflieferanten von Lithium, Eisenoxid und Phosphorsäure Vereinbarungen zur nachhaltigen Sicherung dieser Materialien geschlossen. Durch die Vereinbarungen wollen wir sicherstellen, dass wir die hohe Nachfrage nach unserem LFP-Batterieprodukt gemäß unserer Wachstumsstrategie bedienen können. Zudem haben wir unser LFP-Portfolio im ersten Halbjahr um IBUvolt® LFP200 erweitert. In Kombination mit dem bereits etablierten Produkt LFP400 kann die Batterie durch die Beimischung der neuen Partikelgröße deutliche Performancevorteile aufweisen. Viele Kunden stocken ihre Vorräte mit Batteriematerial auf und testen unser Produkt. So haben wir Probenmaterial in mittlerer zweistelliger Anzahl verschickt.
Auch unser Glascoating-Produkt MBTC, das von unserem Tochterunternehmen BNT Chemicals hergestellt wird,
05

Co-CEO/CFO
Ulrich Weitz CEO
Dr. Arndt Schlosser CSO
wurde im Berichtzeitraum stark nachgefragt. Wir sind zuversichtlich, unsere neue Produktionsanlage ab dem vierten Quartal 2022 in Betrieb nehmen zu können, mit der wir unsere Kapazitäten im Bereich Glascoating nochmals deutlich erhöhen.
Die Herausforderungen an den globalen Märkten haben wir auch in der IBU-tec Gruppe in der ersten Jahreshälfte gespürt, konnten die schwierigen Marktbedingungen aber bislang gut bewältigen. Die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise haben wir überwiegend an unsere Kunden weitergegeben. Auch prüfen wir derzeit, ob unsere Industrieanlagen bei IBU-tec und BNT mit anderen Energieträgern als Gas betrieben werden können – ein Drittel der thermischen Anlagen bei IBU-tec läuft bereits unabhängig von Gas. Somit wären wir auch bei einem möglichen Lieferstopp von russischem Gas gut gerüstet, wenngleich dies mit großen Einschränkungen verbunden wäre.
Wir sehen uns als IBU-tec Gruppe operativ und personell stark aufgestellt, um unsere Wachstumsstrategie planmäßig fortzuführen. An unserer Prognose für das Gesamtjahr 2022 mit einem Umsatz von 55-57 Mio. Euro halten wir unverändert fest, sofern sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht signifikant verschlechtern.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns weiterhin auf unserem Wachstumsweg begleiten würden und bedanken uns für Ihr Vertrauen im ersten Halbjahr.
Ihr
(CEO) (Co-CEO/CFO) (CSO)
Ulrich Weitz Jörg Leinenbach Dr. Arndt Schlosser

Die internationalen Kapitalmärkte sind im ersten Halbjahr 2022 deutlich unter Druck geraten. Der Ukraine-Krieg, hohe Inflationsraten, Zinsanhebungen der Notenbanken und Wachstumssorgen haben zu Unsicherheiten beim Investitionsverhalten der Anleger geführt. Hinzu kommt die anhaltende COVID-19-Pandemie, die u.a. in China zu umfassenden Lockdowns und zu neuerlichen Logistik- und Lieferengpässen geführt hat. Zusätzlich belasten die in Folge des Kriegs in der Ukraine teils sprunghaft gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie die Sorgen vor einem vollständigen Stopp russischer Erdgaslieferungen nach Deutschland.
Vor diesem Hintergrund gaben alle deutschen Aktienindizes gegenüber dem Jahresendkurs beträchtlich nach. Mit 12.783 Punkten hat der DAX bis zum 30. Juni 2021 19,5 %
eingebüßt, der MDAX notierte bei 25.823 Punkten und damit um 26,5 % tiefer als am 30. Dezember 2021. Auch der SDAX (11.881,19 Punkte, -27,6 %) sowie die Indizes Scale 30 (1.240,21 Punkte, -24,4 %) und Scale All Share (1.374,13 Punkte, -23,8 %) mussten deutliche Kursverluste hinnehmen.
Im Zuge dieses Abwärtstrends verlor auch die IBU-tec-Aktie an Wert. Zum 30. Juni 2021 notierte sie bei einem Schlusskurs von 24,55 Euro, nach 46,00 Euro zum Jahresultimo 2021. Damit liegt die IBU-tec-Aktie deutlich unter dem Kursziel der Analysten vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe, die sie in ihrem Research-Bericht vom 25. Februar 2022 als "Buy" mit dem Ziel 64,50 Euro einstuften.

Bei der IBU-tec-Hauptversammlung, die am 4. Mai 2022 wieder in virtueller Form stattfand, wählten die Aktionäre einen neuen Aufsichtsrat. Erstmals gehört dem Gremium nun Prof. Dr. Achim Kampker an, Leiter des Lehrstuhls für Produktionsmanagement an der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen und Mitbegründer der Street-Scooter GmbH. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Sandrine Cailleteau und Dr. Jens Thau wurden wiedergewählt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Joachim Müller hat sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Er möchte sich auf seine Aufgaben als CEO bei der Azelis S.A. konzentrieren. In seiner konstituierenden Sitzung bestimmte der Aufsichtsrat Sandrine Cailleteau zur neuen Vorsitzenden. Die Hauptversammlung beschloss zudem, die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder ab 2023 auf vier zu erhöhen.

| ISIN / WKN | DE000A0XYHT5 / A0XYHT |
|---|---|
| Börsenkürzel | IBU |
| Börsensegment | Scale, Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse |
| Handelsplätze | Xetra, Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate |
| Erstnotiz | 30. März 2017 |
| Aktuelles Grundkapital | 4.750.000,00 Euro |
| Gesamtzahl der Aktien | 4.750.000 Stück |
| Aktienart | Auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) |
| Zugehöriger Index | SCALE All Share |
| Designated Sponsor | Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe |
| Research | Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe |
| Marktkapitalisierung (30. Juni 2022) | 116,6 Mio. Euro |
| Aktionärsstruktur | 14,69 % Vorstand (mit Ulrich Weitz) |
| 33,42 % Familie Weitz | |
| 51,89 % Streubesitz |
10
In unserem Strategiepapier "IBU2025" haben wir Anfang 2021 klare Wachstumsziele für die IBU-tec Gruppe formuliert und die für uns relevanten Wachstumsmärkte festgelegt: Batteriematerialien, Glascoating und Recycling. Nach dem erfolgreichen Marktstart unseres eigenen LFP-Produkts IBUvolt® im Oktober 2021 haben wir unsere Strategie zu Jahresbeginn 2022 um absehbare Volumensteigerungen und Preiserhöhungen angepasst.
Wir planen nun mit einem Konzernumsatz von mindestens 102 bis über 130 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2025 (zuvor: 80 bis über 100 Mio. Euro). Wesentlicher Wachstumstreiber wird der Bereich Batteriematerialien sein, der bei

konservativen Preisannahmen mit rund 30-60 Mio. Euro mindestens 30 % zu den Umsätzen beitragen wird. Hintergrund für diese Anpassung sind Volumen- und Preiseffekte, die wir aus der Produktion unserer eigenen Batteriematerialien erwarten. Das Update spiegelt zudem die Entwicklung der Rohstoffpreise wider, die sich insbesondere auf den Bereich Glascoating auswirken. Hier prognostizieren wir nun für 2025 Umsätze in Höhe von 19 Mio. Euro (zuvor: 12 Mio. Euro). Wir gehen dabei unverändert von einer konzernweiten EBITDA-Marge von über 20 % aus.
An diesen Zielen halten wir trotz der verschlechterten konjunkturellen Lage und der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des ersten Halbjahrs 2022 weiter fest. Auch wenn unsere Abhängigkeit von Erdgas bei einem umfassenden Lieferstopp kurzfristig zu Umsatzeinbußen führen kann, sehen wir die mittel- und langfristigen Perspektiven für IBU-tec nicht gefährdet.
Rund ein Drittel unserer thermischen Anlagen läuft bereits heute unabhängig von Gas. Wir prüfen derzeit intensiv für IBU-tec und für unsere Tochter BNT eine vollständige Umrüstung auf andere Energieträger. Als eine Möglichkeit dazu haben wir beispielsweise Erdöl identifiziert. Dies benötigt jedoch einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf. Sollte es zu einem Lieferstopp für Erdgas kommen, würde unser Betrieb aufrechterhalten bleiben, jedoch würden damit merkliche Einschränkungen verbunden sein.
Zusätzlich haben wir vor dem Hintergrund eines international steigenden Rohstoffbedarfs Vereinbarungen mit Lieferanten von Lithium, Eisenoxid und Phosphorsäure abgeschlossen, die sowohl Mengen- als auch Preisspannen definieren. Damit sichern wir uns langfristig die Belieferung mit wichtigen Rohstoffen zur Produktion von Batteriematerialien – auch bei höheren Volumina.

Insgesamt sehen wir uns als Gruppe gut aufgestellt, um die Herausforderungen einer potenziellen Energie- und Rohstoffkrise zu bewältigen und unseren Wachstumspfad fortzusetzen. Mit dem Produktionsbeginn für unser eigenes Batteriematerial sind wir der einzige Hersteller in Europa, der bereits LFP für die Kathodenbeschichtung herstellt und ausliefert. Wir verfügen hier über mehrere Jahre Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerbern – den wir nutzen werden.
Rund acht Monate nach dem Marktstart von IBUvolt® stehen wir im Austausch mit zahlreichen Unternehmen, darunter Zell- und Batterieproduzenten aus verschiedenen Branchen ebenso wie nationale und internationale Fahrzeughersteller, die sich für unser LFP-Batteriematerial interessieren. Insgesamt haben wir mehrere Tonnen Probenmaterial für Qualifizierungsprozesse verschickt, in denen IBUvolt® umfassend für die Serienfertigung von Batterien getestet wird. Je nach Anwendung und Größe der geplanten Batterien dauern diese Prozesse zwischen zwölf Monaten und mehreren Jahren. Wir haben bereits von mehreren Kunden erste positive Rückmeldungen erhalten, weshalb wir spätestens ab 2023 weitere signifikante Bestellungen für IBUvolt® erwarten.
Parallel haben wir mit den notwendigen Investitionsprozessen begonnen, um die dann zu erwartenden höheren Volumina abdecken zu können. So sind wir in engen Gesprächen mit Partnern für den Ausbau unserer Trocknungskapazitäten, einem wichtigen Vorprozess in der Herstellung von LFP-Kathodenmaterial. Hier prüfen wir verschiedene Optionen, mit denen wir kurz- bis mittelfristig die uns zur Verfügung stehenden Anlagen und Volumina erweitern können.
Wir haben überdies unsere Forschungstätigkeiten ausgeweitet, um Kunden je nach Bedarf unterschiedliche Produktvarianten anbieten zu können. Ein erstes Ergebnis ist die neue Partikelgröße IBUvolt® LFP200, mit der sich in Kombination mit IBUvolt® LFP400 die Energiedichte von Batterien merklich steigern lässt.
Einen weiteren Tätigkeitsschwerpunkt im ersten Halbjahr 2022 bildete das Glascoating. Nach dem Aufbau einer Pilotanlage im vergangenen Geschäftsjahr haben wir den Kapazitätsaufbau für das Glascoating-Produkt MBTC in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weiter vorangetrieben. Die Inbetriebnahme soll im zweiten Halbjahr erfolgen, so dass uns dann eine Gesamtkapazität von rund 1.000 Tonnen zur Verfügung steht – eine Verdopplung unseres aktuellen Maximalvolumens.
Mit diesen Maßnahmen zur Umsetzung von "IBU2025" haben wir die wesentlichen Schritte getätigt, um IBU-tec als Greentech-Unternehmen in wichtigen Zukunftsmärkten zu positionieren. Gleichzeitig treiben wir damit die Transformation der IBU-tec Gruppe voran: Unser starkes Geschäft als Forschungs- und Entwicklungsdienstleister wird ergänzt um eigene Produkte in attraktiven Wachstumsmärkten. Damit wird es uns gelingen, unsere Erfolgsgeschichte auch in den nächsten Jahren fortzuführen.
Die Prinzipien von Environment, Social, Governance – kurz ESG – bilden die Richtschnur für unser Handeln bei IBU-tec. Ob mit unseren innovativen Technologien und Produkten aus dem Greentech-Bereich oder durch unser umfangreiches Qualitäts- und Umweltmanagementsystem – wir tragen aktiv zu einer nachhaltigeren Gesellschaft bei. Im Geschäftsbericht 2021 haben wir mit der freiwilligen nichtfinanziellen Erklärung im Rahmen des Lageberichts erstmals umfassend Kennzahlen zu unseren ESG-Aktivitäten veröffentlicht.
Zwei externe Ratings haben im vergangenen Jahr den starken Nachhaltigkeitsfokus der IBU-tec Gruppe belegt. So hat uns EcoVadis, der nach eigenen Angaben weltweit größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, die Auszeichnung "EcoVadis Silber" verliehen. Mit einem Gesamtergebnis von 59 Punkten zählt die IBU-tec Gruppe zu den besten 25 % aller Unternehmen, die von der Plattform bewertet wurden – innerhalb ihrer Branche sogar zu den besten 20 %. Daneben stufte imug rating die Nachhaltigkeitsbelange der IBU-tec Gruppe mit einer Gesamtbewertung von 70 von 100 möglichen Punkten als "gut" ein. Hier hat IBU-tec vor allem bei den sozialen Kennzahlen am besten abgeschnitten. In diesem Bereich kamen insbesondere die zahlreichen Aktivitäten zur Weiterbildung der Mitarbeitenden, zum Arbeitsschutz und den Sozialleistungen zum Tragen.
Im ersten Halbjahr 2022 haben wir unsere umfangreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten fortgesetzt. Im Mittelpunkt stand dabei ein intensives Zertifizierungsaudit für unser gruppenübergreifendes integriertes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 und 14001 vom TÜV Thüringen e.V., das wir erfolgreich absolviert haben. Positiv hervorgehoben wurden vor allem die starken Synergien zwischen der IBU-tec und der Tochter BNT Chemicals. Insbesondere die intensive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachabteilungen der beiden Unternehmen, etwa bei Vertrieb, Personalabteilung, Labor und Forschung und Entwicklung, wurden positiv herausgestellt. Im Mai 2022 wurde in der BNT zudem bereits das Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 durch den TÜV Thüringen e.V. geprüft und auch erfolgreich bestanden. Mit unserem Umweltmanagementsystem haben wir wirksame Prozesse etabliert, die sicherstellen, dass durch unsere betrieblichen Tätigkeiten keine Umweltschäden entstehen. Zusätzlich betreiben wir an unserem Weimarer Hauptsitz eine Photovoltaikanlage sowie bei der BNT ein Blockheizkraftwerk, um aktiv Emissionen zu verringern. Als weiteren Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende haben wir im ersten Halbjahr an unseren Standorten bei IBU-tec in Weimar und bei BNT in Bitterfeld eine neue Ladeinfrastruktur für Elektroautos aufgebaut. Auf beiden Parkplätzen stehen nun je vier Ladesäulen zur Verfügung, an denen Mitarbeiter, Kunden und Besucher ihre Fahrzeuge kostenlos laden können.

Alle IBU-tec-Beschäftigten profitieren schon seit langem von umfangreichen Sozial- und Gesundheitsleistungen. So gibt es einen Gesundheitsfonds, der Zuschüsse für medizinische Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen und Brillen leistet, regelmäßige Gesundheitstage und ein kostenloses wöchentliches Lauf- und Bewegungstraining.
Unter Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir im ersten Halbjahr die Einführung zusätzlicher Angebote beschlossen. Dazu zählen u.a. Massageangebote, ein Yoga-Kurs und Rauchfrei-Seminare.
Für eine bessere Work-Life-Balance haben wir zudem beschlossen, die Urlaubsregelung bei IBU-tec neu zu strukturieren. So erhalten ab 2023 alle Beschäftigten einen Jahresurlaub von 30 Tagen, unabhängig von der Dauer ihrer Anstellung – zuvor hatte sich der Urlaubsan-
Auch in diesem Jahr haben wir die beliebte Freizeit für die Kinder der IBU-tec-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter fortgeführt. Jedes Jahr in den Ferien organisieren wir dieses Event mit professioneller Betreuung, bei dem Kinder ab sechs Jahren spielerisch einen Aspekt der Welt kennenlernen.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat auch uns bei IBU-tec sehr betroffen gemacht. Deshalb haben wir als IBU-tec eine Aktion des SV Einheit Legefeld e.V. finanziell unterstützt, einem befreundeten Fußballverein aus der Nachbarschaft unseres Weimarer Hauptsitzes. Der Verein hat bereits kurz nach Beginn des Krieges damit begonnen, Sachspenden für die Menschen in den Kriegsgebieten zu sammeln. Auch viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dem Aufruf gefolgt und haben sich beteiligt.

spruch mit jedem Jahr Betriebszugehörigkeit von 25 auf 30 Tage erhöht. Zudem gelten der 24.12. und 31.12. künftig komplett als freie Tage, für die kein Urlaub genommen werden muss. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Schichtdienst tätig sind, profitieren zudem von Verbesserungen in der Schichtplanung, die ihnen die Organisation ihres Alltags erleichtern.

Seit Juni arbeitet zudem eine neue Kollegin bei uns, die zusammen mit ihrer Tochter und Mutter aus der Ukraine geflüchtet ist. Wir freuen uns nicht nur, ihr eine Chance für den Start in Deutschland geben zu können, sondern ganz besonders über ihre Motivation und Qualifikation, mit der sie uns rasch überzeugt hat.
Weitere Details und Kennzahlen zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten finden Sie im Geschäftsbericht 2021 ab Seite 57.
der IBU-tec advanced materials AG für das erste Halbjahr 2022
Die IBU-tec Gruppe entwickelt und produziert Qualitätsmaterialien für die Industrie. Zielmärkte sind unter anderem die Chemie-, Pharma-, Kunststoff-, Lack- und Automobilbranche. Die Gruppe tritt dabei sowohl als Dienstleister für Entwicklung und Produktion als auch als Hersteller eigener Materialien auf. Ihr Angebot bildet die gesamte Wertschöpfungskette von der Nasschemie bis zur thermischen Verfahrenstechnik ab. Mit ihren eigenen Produkten – etwa Batteriematerialien und Glascoating – legt die IBU-tec Gruppe einen besonderen Fokus auf grüne Technologien in globalen Wachstumsmärkten. Das Geschäftsmodell besteht dabei sowohl aus Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen als auch aus der Herstellung eigener Produkte. Mit der Markteinführung ihres eigenen LFP-Batteriematerials, das unter anderem in Elektrofahrzeugen, stationärer Energiespeicherung sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sich die Gruppe im Oktober 2021 neue Einnahmequellen in einem hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen. Die Gruppe verfügt hierbei über einzigartige, teilweise patentgeschützte Technologien, die sie mit dem umfassenden Prozess- und Material-Know-how ihrer erfahrenen Mitarbeiter kombiniert, um Kunden hochqualitative Anwendungen und Produkte anzubieten.
Die IBU-tec Gruppe gliedert sich in zwei Einzelunternehmen: die Muttergesellschaft IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG), mit Hauptsitz in Weimar, sowie die operative Konzerntochter BNT Chemicals GmbH (BNT GmbH), Bitterfeld-Wolfen. Beide Unternehmen sind durch organisatorische Maßnahmen eng miteinander verknüpft. Als Konzernmutter übernimmt die IBU-tec AG die strategische und operative Führung des Konzerns und des Tochterunternehmens. Realisiert wurde dies bis zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen durch die Rolle des CEOs der IBU-tec AG, Herrn Ulrich Weitz, der zugleich auch Teil der Geschäftsführung der Tochtergesellschaft war. Zum 1. Januar 2022 hat diese Aufgabe Dr. Arndt Schlosser, CSO der IBU-tec AG, übernommen. Außerdem koordiniert die IBU-tec AG aus ihrer Struktur heraus den Vertrieb, die Geschäftsfeldentwicklung, die Forschung und Entwicklung und stellt zentrale Funktionen wie die Personalbetreuung, die Abschlusserstellung, das Qualitätsmanagement, den Zentraleinkauf sowie das Controlling bereit.
Als Entwicklungs- und Produktionspartner der Industrie generiert die IBU-tec AG mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko ihrer Kunden signifikant reduzieren. Dieses Portfolio ergänzt sie nun mit ihren eigenen Batteriematerialien, mit denen sie als Hersteller am Markt auftritt.
Neben der Automobilindustrie bilden die chemische Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die Keramikund Glasindustrie wichtige Zielmärkte der IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität, Energiespeicherung, Recycling sowie Life Sciences. Damit adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (E-Mobility und Autokatalysatoren), Green-Economy (u.a. CO2 -reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationäre Energiespeicherung) und Recycling (u.a. Batteriematerialien und Baustoffe). Grundlage des Markterfolgs der IBU-tec AG sind die eigene, flexibel einsetzbare Technologieplattform, patentgeschützte Verfahren sowie das Know-how der Mitarbeiter.
Als Hersteller von organometallischen Verbindungen, mit dem Schwerpunkt auf zinnorganischen Produkten und nasschemischen Prozessen, bedient die BNT GmbH eine Vielzahl verschiedener Anwendungsgebiete hauptsächlich in der Glas-, Automobil-, Kunststoff-, chemischen und pharmazeutischen Industrie. Mit der BNT GmbH verfügt die Gruppe über ergänzendes Know-how in der Nasschemie, welches vor allem die Prozessstufen Fällung, Synthese und Destillation betrifft, die den thermischen Prozessen der IBU-tec vorgelagert sind. Damit kann die Gruppe eine durchgängige Wertschöpfungskette abbilden und am Markt ein umfangreiches Serviceangebot platzieren. Der Vertrieb erfolgt hierbei weltweit.
Den Rahmen für die strategische Ausrichtung der Gruppe sowie die Konzernziele bildet das Strategiepapier "IBU2025", das im Januar 2021 vorgestellt wurde. Damit treibt der Vorstand die Transformation der Gruppe von einem Unternehmen, das primär als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister agiert, zu einem eigenständigen Hersteller hochqualitativer Produkte voran. Dieser Schritt soll die Wachstumsdynamik weiter erhöhen, die Kundenbasis weiter verbreitern und die Planbarkeit der Umsätze steigern.
Im Fokus der Strategie "IBU2025" steht der Ausbau des Portfolios mit Produkten und Lösungen für globale Megatrends. So hat sich IBU-tec mit der Vermarktung eines eigenen LFP-Batteriematerials seit dem vierten Quartal 2021 als Hersteller von Pulverwerkstoffen im wachsenden Markt der Hochleistungsbatterien für die Automobilindustrie, industrielle Anwendungen und stationäre Energiespeicher positioniert. Daneben stehen die Erweiterung der Kapazität im Bereich Glascoating sowie die Entwicklung des Service- und Recycling-Geschäfts im Vordergrund, die weitere zentrale Wachstumstreiber für das künftige Geschäft der Gruppe darstellen. Damit besetzt IBU-tec wichtige zukunftsträchtige und margenstarke Greentech-Märkte.
Weiterhin runden die Prozessentwicklung und Lohnfertigung von Spezialkatalysatoren für die Chemieindustrie, die Herstellung von Additiven zur Stickoxidreduktion in der Luft, die Entwicklung von Prozessen zur Regenerierung von Seltenen Erden, die Erschließung neuer Anwendungsgebiete für zinn- bzw.- metallorganische Katalysatoren sowie die Herstellung von katalytisch aktiven Pulvern für die Automobilindustrie zusammen mit gezielt vermarkteten Engineering-Dienstleistungen die strategische Ausrichtung der IBU-tec Gruppe ab.
Die Strategie "IBU2025" bildet die Roadmap für das beschleunigte Wachstum der IBU-tec Gruppe in den kommenden Jahren. Bis 2025 sollen sich die Umsätze auf ein Volumen von 102 bis über 130 Mio. € steigern und damit im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppeln. Allein das Geschäft mit Batteriematerialien soll dann rund ein Drittel am Konzernumsatz betragen.
Mit dem am 25. Januar 2021 veröffentlichten Strategiepapier "IBU2025" hat die IBU-tec Gruppe die Grundlagen für ein nachhaltig profitables Wachstum gelegt. Trotz der hierfür notwendigen Investitionen soll dabei das operative Ergebnis (EBITDA) langfristig gesteigert werden.
Der Konzern wird dem folgend anhand der zwei Kenngrößen Umsatzerlöse und EBITDA-Marge geführt. Darüber hinaus werden für die operative und strategische Steuerung weitere Größen wie Rohertragsmarge, EBITDA, EBIT, EBT, Cashflow und Investitionen betrachtet. Ein monatliches Reporting mit Soll-Ist-Vergleichen und Abweichungsanalysen bildet die Grundlage für die kaufmännische Steuerung der Gruppe.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die konjunkturelle Lage in Deutschland und Europa drastisch verändert. Zwar hat sich nach Angaben des ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. die gesamtwirtschaftliche Produktion im ersten Halbjahr 2022 um 0,2 % gesteigert, doch im verarbeitenden Gewerbe stagnierte die Wirtschaftsleistung. Zudem belastete die hohe Inflation, die das Institut für das Gesamtjahr mit 6,8 % auf dem höchsten Stand seit 1974 erwartet.1
Die Chemiebranche litt nach Angaben des Verbands der chemisch-pharmazeutischen Industrie (VCI) im ersten Halbjahr besonders unter den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, was sich negativ auf die Ertragslage vieler Unternehmen auswirkte. So mussten fast alle Geschäftsbereiche der Branche im ersten Halbjahr 2022 Produktionseinbußen hinnehmen. Besonders betroffen war demnach das Segment Fein- und Spezialchemie, das einen Rückgang von 9 % verzeichnen musste. Insgesamt wuchs die Produktion im ersten Halbjahr um lediglich 0,5 %, ohne Pharma sank sie sogar um 3 %.2
Auch für die Automobilindustrie haben sich die Rahmenbedingungen seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt, berichtet der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA). So wirkten sich die schwierige Verfügbarkeit von Vorprodukten und Rohstoffen, darunter insbesondere der Halbleitermangel, negativ auf die Märkte aus. Zusätzlich litt die Industrie unter der Zinswende in den USA und Europa und den angespannten Lieferketten, die durch den Krieg in der Ukraine sowie Corona-Lockdowns in China zusätzlich verstärkt wurden. Entsprechend reduzierte der Verband seine Prognosen für das laufende Jahr deutlich.3
1 https://www.ifo.de/fakten/2022-06-15/ifo-konjunkturprognose-sommer-2022-inflation-lieferengpaesse-und-krieg-bremsen (11.07.2022) 2 https://www.vci.de/presse/pressemitteilungen/wettbewerbsproblem-standort-deutschland-halbjahresbilanz-chemisch-pharmazeutische-industrie.jsp (11.07.2022) 3 https://www.vda.de/vda/de/presse/Pressemeldungen/220620_PM_Internationale-Automobilmaerkte-VDA-passt-Prognosen-an (11.07.2022)
Insgesamt hat sich die IBU-tec Gruppe im ersten Halbjahr 2022 positiv entwickelt. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Energie- und Rohstoffpreissteigerungen, internationalen Lieferkettenproblemen und einer Coronawelle im ersten Quartal, was vereinzelt zu Projektverschiebungen führte, haben wir unsere Ziele für die ersten sechs Monate des Jahres erreicht und blicken optimistisch ins zweite Halbjahr.
Der Schwerpunkt der Tätigkeiten bei der IBU-tec AG lag auf den Batteriematerialien. So haben wir unser LFP-Portfolio mit IBUvolt® LFP200 um eine zusätzliche Partikelgröße erweitert. In Kombination mit IBUvolt® LFP400 ermöglicht das eine homogenere Beschichtung von Kathoden. Batterie- und Zellhersteller können dadurch die Energiedichte von Batterien merklich steigern und damit Performancevorteile erzielen. Zusätzlich haben wir mit dem norwegischen Batteriehersteller Morrow Batteries eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen, um gemeinsam Hochleistungsbatterien für verschiedene Anwendungszwecke zu entwickeln. Das Memorandum of Understanding sieht zudem die Lieferung von LFP-Kathodenmaterial für eine Pilotanlage von Morrow in Höhe von bis zu 200 Tonnen jährlich vor. Um darüber hinaus den im Rahmen unserer Strategie IBU2025 geplanten Ausbau unserer Produktionskapazitäten für LFP-Batteriematerial abzusichern, haben wir Vereinbarungen mit internationalen Lieferanten von Lithium, Eisenoxid und Phosphorsäure abgeschlossen, die sowohl Mengen- als auch Preisspannen definieren.
Vertrieblich haben wir im ersten Halbjahr weitere intensive Gespräche mit Herstellern von Batterie- und Zellsystemen aller Branchen geführt und Probenmaterial in deutlich zweistelliger Anzahl verschickt. Zusätzlich konnten wir mehrere interessante Entwicklungsaufträge im Bereich Batteriematerialien gewinnen, sowohl im Anoden- als auch im Kathodenbereich mit unterschiedlichen Werkstoffen. Mit Blick auf die Bestellungen für unser LFP-Batteriematerial liegen wir zum Halbjahresstichtag leicht unter unseren Erwartungen. Grund hierfür sind kundenseitige Verzögerungen, unter anderem beim Bau von Produktionsanlagen und Produktionsverzögerungen, sowie bislang nicht erfolgte Abrufe von angekündigten Bestellungen.
Gleichzeitig konnten wir unser Know-how in der Herstellung von Batteriematerial erfolgreich als Forschungsdienstleistung vermarkten und haben hier unsere Planung übertroffen. So haben wir bei der IBU-tec AG mehrere Zell- und Batteriehersteller – darunter auch ein internationaler Automobilkonzern – bei der Entwicklung sowohl von Kathoden- als auch Anodenmaterial mit unterschiedlichen Materialien unterstützt. Zusätzlich haben wir die Versuche im Bereich Batterierecycling mit verschiedenen Partnern fortgesetzt. Weitere Versuche führten wir zudem im Recycling von Katalysatoren und Sand – z.B. für den Formenbau – durch. Auch das Lohnfertigungsgeschäft entwickelte sich trotz der Verzögerungen bei den Projektumsetzungen im ersten Halbjahr positiv.
Neben den Forschungsaufträgen von Kunden bildete unsere hauseigene Entwicklung für Produkte und Verfahren einen zentralen Forschungsschwerpunkt für IBU-tec im ersten Halbjahr. So haben wir uns intensiv mit Sprühtrocknungsverfahren für LFP-Batteriematerial auseinandergesetzt, die wir im Labormaßstab erfolgreich erproben konnten. Hierfür haben wir eine eigene Testanlage neu aufgebaut und in Betrieb genommen. Darüber hinaus haben wir wichtige Fortschritte bei der Entwicklung unseres nanoskaligen Zinkoxids gemacht, das wir künftig unter dem Namen IBUpart® vermarkten. Das Material, das sich zu transparenten Produkten verarbeiten lässt, ist besonders als UV-Schutz in Kosmetika und Sonnencremes geeignet. Im Rahmen von Benchmarkversuchen konnten wir zwei Formulierungen erfolgreich herstellen und den Sonnenschutzfaktor bestimmen. Auch im Bereich der Lackadditive mit UV-Schutz haben wir sehr gute Entwicklungsfortschritte gemacht.
Die BNT GmbH profitierte von einem stabilen Marktumfeld und hohen Auftragsvolumen. So konnte sie in den ersten sechs Monaten des Jahres eine anhaltend hohe Nachfrage nach dem Glascoating-Produkt Monobutyltrizinnchlorid (MBTC) verzeichnen. Der Bau unserer neuen Produktionsanlage ist in der Zwischenzeit gut vorangeschritten und wir rechnen fest mit der Inbetriebnahme im vierten Quartal 2022, so dass wir unsere Kapazitäten ab 2023 deutlich erhöhen werden.
Das im vergangenen Jahr am Markt eingeführte Nebenprodukt war im ersten Halbjahr ebenfalls stark nachgefragt. Im Klebe- und Dichtstoffmarkt konnten wir nach der Bemusterung verschiedener Kunden im letzten Jahr erste Aufträge gewinnen. Dagegen litt der Bereich Lackadditive unter dem kriegs- und pandemiebedingten Produktionsrückgang in der Automobilindustrie. Es ist uns jedoch gelungen, Kunden aus anderen Anwendungsbereichen für das Produkt zu gewinnen, wodurch wir einen Teil der entgangenen Umsätze auffangen konnten.
Eine Herausforderung stellten im ersten Halbjahr insbesondere bei der BNT GmbH die sprunghaft gestiegenen Energieund Rohstoffpreise dar. Dank transparenter Preisgestaltung konnten wir diese Kosten weitestgehend an unsere Kunden weitergeben. Wir nutzen hier Formelpreise mit Preisgleitklauseln, die an die Entwicklung der Rohstoffe gekoppelt sind. Zusätzlich erheben wir einen Energiekostenbeitrag. Diese Transparenz wurde von unseren Kunden gut aufgenommen.
In der Forschung und Entwicklung konnte die BNT GmbH erhebliche Fortschritte bei Entwicklungsprojekten im Bereich der Organozinn-Alternativen sowie beim Recycling von Zinnnebenprodukten machen. Zudem haben wir das Thema Vernetzungskatalysatoren weiterverfolgt und in Zusammenarbeit mit Kunden erste Testergebnisse erzielt. Mit den daraus entstandenen neuen Produkten konnten wir Wissen für unterschiedliche Anwendungen aufbauen.
Bei der Hauptversammlung der IBU-tec Gruppe, die am 4. Mai 2022 wieder in virtueller Form stattfand, wählten die Aktionäre einen neuen Aufsichtsrat. Erstmals gehört dem Gremium nun Prof. Dr. Achim Kampker an, Leiter des Lehrstuhls für Produktionsmanagement an der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen und Mitbegründer der StreetScooter GmbH, die für ihre vollelektrischen Postfahrzeuge bekannt ist. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Sandrine Cailleteau und Dr. Jens Thau wurden wiedergewählt. In seiner konstituierenden Sitzung bestimmte der Aufsichtsrat Sandrine Cailleteau zur neuen Vorsitzenden. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Joachim Müller stellte sich nicht erneut zur Wahl. Er möchte sich künftig auf seine Tätigkeit als CEO der Azelis S.A. konzentrieren. Die Hauptversammlung beschloss zudem, die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder ab Anfang 2023 auf vier zu erhöhen.
Insgesamt hat die IBU-tec Gruppe im 1. Halbjahr 2022 einen Umsatz von 29.551 T€ erwirtschaftet (Vorjahr: 20.036 T€). Die einzelnen Tätigkeitsbereiche trugen dabei wie folgt zum Gesamtumsatz bei:
| in T€ | 1.Halbjahr 2022 | 1.Halbjahr 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Produktion | 26.564 | 17.185 | +55 % |
| Prozessentwicklung | 2.035 | 2.083 | -2 % |
| Engineering | 467 | 201 | +132 % |
| MEA/Labor/F&E | 268 | 209 | +28 % |
| Sonstiges | 217 | 358 | -39 % |
| Summe | 29.551 | 20.036 | +47 % |
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (74.789 T€) um 2.262 T€ auf 77.051 T€.
| Vermögenslage (in T€) | 30.06.2022 | 30.06.2021 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 77.051 | 74.789 | +3 % | |
| Eigenkapital | 58.593 | 57.224 | +2 % |
Das Eigenkapital der IBU-tec Gruppe beläuft sich per 30.06.2022 auf insgesamt 58.593 T€.
Die Eigenkapitalquote4 beträgt wie im Vorjahr rund 76 %.
Das Anlagevermögen beträgt im laufenden Geschäftsjahr 37.428 T€ und liegt damit rund 695 T€ über dem Vorjahreswert. Den planmäßigen Investitionen i.H.v. rund 2.395 T€ stehen planmäßige Abschreibungen i.H.v. 2.316 T€ entgegen. In den immateriellen Vermögenswerten ist ein aus dem Erwerb der BNT GmbH resultierender Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von rund 3.090 T€ enthalten, dessen Abschreibung ebenfalls im vorgenannten Wert inkludiert ist.
Das Umlaufvermögen liegt im Vergleich zum Vorjahr (37.713 T€) um rund 1.407 T€ höher. Die gezielte Rückführung der Wertpapieranlagen um 7.994 T€ steht dabei vor allem dem Anstieg bei den Vorräten (12.636 T€) und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (497 T€) gegenüber, was auch den Rückgang der Kassen- und Bankguthaben um 4.338 T€ erklärt. Der Anstieg der Vorräte resultiert aus zwei bei der IBU-tec AG durchgeführten Produktionskampagnen von Batteriematerialien, die für potenzielle Kundenaufträge vorproduziert wurden. Die Erhöhung der Vorräte ist weiterhin auf den Bestandaufbau eines Zwischenproduktes bei der BNT GmbH zurückzuführen. Im laufenden Geschäftsjahr ist die Einführung eines neuartigen Produktionsverfahrens zur Verarbeitung des "MBTC-Zwischenprodukts" geplant.
Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG beträgt unverändert 4.750 T€, welches in 4.750.000 Inhaberstückaktien eingeteilt ist, die vollständig einbezahlt sind.
Zum Stichtag ergaben sich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 7.248 T€, was im Vergleich zum Vorjahr (9.013 T€) eine Reduzierung von 1.765 T€ darstellt. Dieser Rückgang ist auf die planmäßige Tilgung der bestehenden Bankdarlehen zurückzuführen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von im Vorjahr 2.567 T€ auf 1.724 T€, was vor allem aus der geplanten tranchenweisen Rückführung eines im Vorjahr gewährten Gesellschafterdarlehens resultiert.
Die passiven latenten Steuern erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 650 T€. Durch die bei der Tochtergesellschaft BNT GmbH in 2020 gebildete Rücklage für Ersatzbeschaffung gem. EStR 6.6. in der Steuerbilanz kam es im Berichtsjahr zu Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die allein zu einer Erhöhung der passiven latenten Steuern in Höhe von 605 T€ führten.
Unter Berücksichtigung des Halbjahresergebnisses und der verbuchten Abschreibungen (2.316 T€), der Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, im Wesentlichen Vorräte (7.959 T€), der Erhöhung der Rückstellungen (655 T€) und dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Passiva (340 T€), beträgt der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -4.837 T€.
Aufgrund der Einbeziehung der getätigten Wertpapierverkäufe (5.475 T€) bei der Ermittlung des Cashflows aus Investitionstätigkeit entstand unter Berücksichtigung der getätigten Investitionen von 2.395 T€ ein positiver Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von 3.064 T€.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -881 T€ beinhaltet die planmäßigen Tilgungen der bestehenden Bankdarlehen.
Der Anstieg der Umsatzerlöse resultiert unter anderem aus einem Umsatzanstieg bei der Tochtergesellschaft BNT GmbH. Starke Energie- und Rohstoffpreisanstiege konnten hierbei an die Kunden der BNT im Rahmen von verhandelten Preisgleitklauseln weitergegeben werden.
In den Teilbereichen Produktion, Prozessentwicklung, Materialentwicklung sowie Engineering hat die Gruppe im ersten Halbjahr 2022 folgende Umsatzanteile generiert:
| in T€ | 1.Halbjahr 2022 | 1.Halbjahr 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Produktion | 26.564 | 17.185 | +55 % |
| Prozessentwicklung | 2.035 | 2.083 | -2 % |
| Engineering | 467 | 201 | +132 % |
| MEA/Labor/F&E | 268 | 209 | +28 % |
| Sonstiges | 217 | 358 | -39 % |
| Summe | 29.551 | 20.036 | +47 % |
Ein mit den höheren Umsätzen und den durchgeführten Produktionskampagnen von Batteriematerialien einhergehender Anstieg der Materialaufwendungen (+9.846 T€) bei zugleich niedrigeren übrigen Aufwendungen (-426 T€), welche im Vorjahr noch die entstandenen einmaligen Aufwendungen im Zuge der durchgeführten Kapitalmaßnahme beinhalteten, führen im Vergleich zum unbereinigten EBITDA des Vorjahreszeitraums (1.418 T€) zu einem Anstieg des EBITDA um rund 163 % auf 3.738 T€. Gegenüber dem bereinigten EBITDA des ersten Halbjahrs 2021 (1.616 T€), in dem die Kosten der Kapitalerhöhung sowie die erhaltenen Versicherungserstattungen nicht abgebildet sind und das damit die operative Leistung von IBU-tec wiedergibt, ist ein Plus von 131 % zu verzeichnen.
Dabei nahezu gleichbleibende Abschreibungen führen zu einem EBIT i.H.v. 1.422 T€, welches damit rund 2.298 T€ über dem Vorjahr liegt.
Das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBT) beträgt 1.292 T€ bei einem nahezu vergleichbarem Finanzergebnis wie im Vorjahr.
Die oben ausgeführten Entwicklungen führten zu einen Konzernüberschuss von 491 T€, welcher damit 1.604 T€ über dem Vorjahr liegt.
| Ertragslage in T€ | 30.06.2022 | 30.06.2021 | Veränderung | 30.06.2021 bereinigt |
Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|
| EBITDA | 3.738 | 1.418 | +163 % | 1.616 | +131 % |
| EBT | 1.292 | -1.098 | +218 % | -901 | +243 % |
| Jahresüberschuss | 491 | -1.113 | +144 % | -916 | +154 % |
Die Anzahl der Beschäftigten der IBU-tec Gruppe lag im Halbjahresdurchschnitt bei 213,5 (Vorjahr 200,5). Die IBU-tec Gruppe wird ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung der Berufsausbildung gerecht und beschäftigte im Betrachtungszeitraum durchschnittlich zwölf Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Chemielaborant, Chemikant, Kauffrau für Büromanagement).
| Personalbestand (ohne Vorstand, Auszubildende | 1. HJ 2022 | 1. HJ 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| und Beschäftige in Erziehungsurlaub) | |||
| Durchschnitt nach HGB | 213,5 | 200,5 | +6,5 % |
| zum 30.06. | 215 | 202 | +6,5 % |
Die Chancen und Risiken für die weitere Entwicklung der Gruppe sind im Kapitel "Chancen- und Risikobericht" des Konzernlageberichts im Geschäftsbericht 2021 ausführlich dargestellt und im Wesentlichen auch für das erste Halbjahr 2022 weiterhin zutreffend.
Ein besonderes Risiko besteht im drohenden Lieferstopp für russisches Erdgas. Die IBU-tec AG ist in hohem Maße von Gas abhängig, da rund zwei Drittel unserer thermischen Anlagen gasbetrieben sind. Zusätzlich müssen auch bei elektrisch betriebenen Drehrohröfen je nach bearbeiteten Stoffsystemen die entstehenden Abgase thermisch nachbehandelt werden, wofür ebenfalls Erdgas benötigt wird. Der Vorstand hat die Möglichkeiten alternativer Brennstoffe wie Flüssiggas und Wasserstoff geprüft. Allerdings stellen neben deren sicheren Lagerung auch die Umrüstung der Brennertechnologie eine große Herausforderung dar, die sich nur mittel- bis langfristig lösen lässt. Wir gehen derzeit davon aus, dass die IBU-tec AG auch bei einem vollständigen Gaslieferstopp und den damit einhergehenden Rationierungen für die Industrie in der Lage sein wird, Labor- und Elektroöfen in kleinerem Maßstab weiter zu betreiben. Bei der BNT GmbH haben wir zwar die Möglichkeit, einen Großteil des notwendigen Erdgases für den Betrieb unserer Anlagen durch Dampf zu ersetzen, den wir über den Chemiepark Bitterfeld beziehen können. Allerdings steht zu erwarten, dass auch die Dampfproduktion bei einer Gasrationierung beeinträchtigt sein wird. Deshalb prüfen wir derzeit, inwiefern wir weitere Vorsorge
per Erdöl treffen können, um unsere Abhängigkeit zu minimieren. Da insbesondere die deutsche Glasindustrie als eine Abnehmerin unseres Coating-Produkts MBTC stark von den Einschränkungen betroffen wäre, hätte ein Ausbleiben der Erdgaslieferungen zum Teil auch umsatzseitig Auswirkungen auf die BNT GmbH, wenn Bestellungen aus Deutschland storniert werden. Auch bei der IBU-tec AG wäre ein Auftragsrückgang zu erwarten, da Kunden aus der chemischen Industrie und anderen energieintensiven Branchen die Folgen einer Gasrationierung zu spüren bekämen. Als Chance sehen wir dagegen das Bestreben einiger Kunden, als Vorsichtsmaßnahme die eigene Bevorratung auszubauen und dafür die IBU-tec AG als Lohnproduzenten zu nutzen. Insgesamt stufen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Gaslieferstopp als mittel bis hoch ein, die Auswirkungen als sehr hoch. Dank unserer Liquiditätsreserven wären wir dabei in der Lage, auch einen mehrwöchigen Produktionsstopp zu überbrücken.
Die Rohstoffpreise sind nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zunächst sprunghaft gestiegen. Während Lithium bis zum Stichtag 30.06.2022 nur leicht gegenüber dem Höchststand im April nachgab, ist der Zinnpreis wieder deutlich zurückgegangen und lag Ende Juni unter dem Wert zu Jahresbeginn. Die Preise für Strom und Erdgas stiegen im Juni dagegen weiter, was vor allem mit dem drohenden Gaslieferstopp zusammenhängt. Wir waren bisher in der Lage, mittels Preisgleitklauseln die schwankenden Einkaufspreise für Rohstoffe und Energie an unsere Kunden weiterzugeben. Es besteht jedoch das Risiko, dass wir einen erneuten starken Anstieg nicht mehr auffangen können. Die Auswirkungen wären auf mittlerem Niveau, wobei wir die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit als gering bis mittel einschätzen.
Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs senkte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine Prognose für 2022 bereits im März von ursprünglich 4,6 % auf nur noch 1,8 %.5 Auch das ifo Institut geht angesichts von Inflation, anhaltenden Lieferengpässen und des Ukrainekriegs in seinem Juni-Gutachten von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 um lediglich 2,5 % aus.6 Für die zweite Jahreshälfte erwartet das Institut ein Nachlassen der Lieferengpässe und sinkende Rohstoffpreise, was zu einer Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage führen werde. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet dagegen in seiner jüngsten Studie für Deutschland nur noch ein Wachstum von 1,2 % im Gesamtjahr bei einer gleichzeitig stark erhöhten Rezessionswahrscheinlichkeit.7
Für die Chemiebranche erwartet der Branchenverband VCI keine Verbesserung der Situation. Neben Lieferengpässen und hohen Rohstoffpreisen belasteten insbesondere die sprunghaft gestiegenen Preise für Energie die Ertragslage der Unternehmen. Zwar habe der Branchenumsatz vor allem aufgrund gestiegener Erzeugerpreise um 22 % auf 130 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der VCI jedoch mit einem Rückgang der Produktion um insgesamt 1,5 % und im Chemiebereich alleine um bis zu 4,0 %. Problematisch sei dabei insbesondere auch die drohende Drosslung der Erdgaslieferungen aus Russland.8
5 https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/Konjunkturprognosen/2022/KJ2022_Gesamtausgabe.pdf (11.07.2022) 6 https://www.ifo.de/fakten/2022-06-15/ifo-konjunkturprognose-sommer-2022-inflation-lieferengpaesse-und-krieg-bremsen (11.07.2022)
7 International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, July 2022, S. 4-7.
8 https://www.vci.de/presse/pressemitteilungen/wettbewerbsproblem-standort-deutschland-halbjahresbilanz-chemisch-pharmazeutischeindustrie.jsp (11.07.2022)
Auch der Automobilindustrie machen Unterbrechungen der Lieferketten, Rohstoffmangel und die hohen Energiepreise zu schaffen. Entsprechend senkte der VDA im Juni seine Marktprognosen für 2022. In Deutschland werde die Zahl verkaufter PKW statt um 5 % nur noch um 3 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, was etwa 2,7 Mio. Fahrzeugen entspricht. Zwar profitiere die Industrie von einem sehr hohen Auftragsbestand, doch belasteten die angebotsseitigen Schwierigkeiten. International rechnet der Verband sogar mit einer Stagnation oder einem Rückgang des Verkaufsvolumens.9
Trotz der merklich verschlechterten Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland halten wir aufgrund der robusten Auftragslage und des Marktinteresses an unseren Produkten an unserer veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2022 der IBU-tec Gruppe fest. Wir planen weiterhin mit einem Konzernumsatz von 55-57 Mio. € und einem leichten Anstieg der EBITDA-Marge gegenüber 2021. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass sich die wirtschaftliche Lage nicht weiter verschlechtert und insbesondere die Erdgasmengen für die Industrie nicht eingeschränkt werden. Wir sind dabei zuversichtlich, gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe und Energie auch in Zukunft an unsere Kunden weitergeben zu können, sofern sich die Preisspirale nicht weiter beschleunigt.
Mit Blick auf unsere aktuelle Auftragslage sehen wir uns bei der IBU-tec AG für das zweite Halbjahr gut aufgestellt. Wir planen, die Projektverschiebungen der ersten beiden Quartale in den kommenden Monaten sukzessive abzuarbeiten. Zusätzlich erwarten wir im vierten Quartal den Abruf von Bestellungen für unser eigenes Batteriematerial im zweistelligen Tonnagenbereich. Zudem entwickelt sich der Bereich Engineering im Vorjahresvergleich sehr positiv und dürfte im zweiten Halbjahr von mehreren Auftragsvergaben profitieren.
Auch bei der BNT GmbH gehen wir von einer insgesamt stabilen Ertragsentwicklung aus. Unter dem Vorbehalt eines möglichen Gaslieferstopps erwarten wir, die Kapazitäten für unser Glascoating-Produkt MBTC auch in diesem Jahr auszulasten, ebenso wie die des Zwischenprodukts für den Chemiemarkt. Im Pharmabereich hat dagegen ein Kunde den Ausstieg aus der Produktion eines bestimmten Medikaments angekündigt, in dem unser Pharmavorprodukt Tributylzinnchlorid (TBTCl) für die Synthese eingesetzt wird. Der damit verbundene Bestellrückgang ist bereits in der Planung 2022 berücksichtigt und kann durch andere Kunden teilweise kompensiert werden.
Weimar, 31. August 2022
(CEO) (Co-CEO/CFO) (CSO)
Ulrich Weitz Jörg Leinenbach Dr. Arndt Schlosser
zum 30. Juni 2022
| AKTIVA | 1. HJ 2022 | 1. HJ 2021 |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Anlagevermögen | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.487,51 | 3.929,29 |
| Sachanlagen | 33.940,68 | 32.803,43 |
| Finanzanlagen | - | - |
| 37.428,19 | 36.732,72 | |
| Umlaufvermögen | ||
| Vorräte | 19.745,93 | 7.109,85 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 8.230,06 | 7.733,54 |
| Wertpapiere | 5.029,50 | 13.023,50 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.346,21 | 739,86 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.768,43 | 9.106,63 |
| 39.120,12 | 37.713,39 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 503,40 | 343,14 |
| Aktive latente Steuer | - | - |
| 77.051,71 | 74.789,25 | |
| PASSIVA | ||
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 4.750,00 | 4.750,00 |
| Kapitalrücklage | 40.250,00 | 40.250,00 |
| Gewinnrücklagen | 477,18 | 477,18 |
| Bilanzgewinn | 13.116,28 | 11.746,46 |
| 58.593,47 | 57.223,64 | |
| Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen | 1.652,77 | 1.858,18 |
| Rückstellungen | 2.428,88 | 1.014,61 |
| Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.247,93 | 9.012,78 |
| Erhaltene Anzahlungen | 111,52 | 41,37 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.468,15 | 2.851,79 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.724,20 | 2.566,92 |
| 13.551,80 | 14.472,86 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1,15 | 1,15 |
| Passive latente Steuer | 823,64 | 218,80 |
| 77.051,71 | 74.789,25 |
24
* Alle Werte unbereinigt um Kosten der Kapitalmaßnahme und Versicherungserstattungen
| 1. HJ 2022 | 1. HJ 2021 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 29.550,96 | 20.037,23 |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 3.154,66 | -214,55 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 189,61 | 24,38 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 920,56 | 1.571,39 |
| Materialaufwand | 19.548,01 | 9.701,89 |
| Personalaufwand | 6.527,88 | 5.869,38 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 4.001,94 | 4.428,52 |
| EBITDA | 3.737,95 | 1.418,66 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen |
2.315,76 | 2.294,93 |
| EBIT | 1.422,20 | -876,27 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 20,73 | 16,29 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 151,16 | 238,01 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 1.291,77 | -1.097,98 |
| Steueraufwendungen/-ertrag (-) | 800,46 | 15,15 |
| dv. Aus Veränderung bilanzierter latenter Steuern | - | - |
| Periodenergebnis | 491,32 | -1.113,14 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,10 | -0,23 |
| Anzahl Aktien | 4.750.000 | 4.750.000 |
| 1. HJ 2022 | |
|---|---|
| T€ | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | |
| Periodenergebnis | 491 |
| Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 2.316 |
| Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen | 655 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (-) | - |
| Gewinn(-) / Verlust (+) aus Anlageabgängen | - |
| Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (u.a Vorräte) |
-7.959 |
| Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | -340 |
| Erträge (-) aus Investitionszulagen | - |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -4.837 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |
| Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | - |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -2.395 |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -16 |
| Einzahlungen (+) aufgrund von veräußerten Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition |
5.475 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 3.064 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |
| Einzahlungen (+) aus EK-Zuführungen | - |
| Zuführung Kapitalrücklage (+) | - |
| Auszahlungen (-) an Unternehmenseigner (Dividende) | - |
| Einzahlungen (+) aus Aufnahme von Gesellschafterdarlehen | - |
| Einzahlungen (+) aus öffentlichen Zuschüssen | - |
| Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Finanzkrediten | -881 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -881 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1.-3.) | -2.654 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 7.422 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 4.768 |
für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022
| in T€ | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Gesetzliche Rücklage |
Andere Gewinn rücklagen |
Bilanzgewinn (inkl. Gewinn-/ Verlustvortrag |
Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2022 | 4.750,00 | 40.250,00 | 300,00 | 177,18 | 12.624,97 | 58.102,15 |
| Einstellung in die Kapitalrücklage | ||||||
| Ausschüttungen | ||||||
| Jahresüberschuss | 491,32 | 491,32 | ||||
| Stand 30.06.2022 | 4.750,00 | 40.250,00 | 300,00 | 177,18 | 13.116,28 | 58.593,47 |
für das 1. Halbjahr 2022
Der Halbjahresfinanzbericht des IBU-tec Konzerns für den Zeitraum 01.01.2022 bis 30.06.2022 wurde nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.
Für den Halbjahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema nach § 290 HGB befolgt.
Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).
Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB wurde Gebrauch gemacht.
Die IBU-tec AG (Muttergesellschaft) hat ihren Sitz in Weimar und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Jena unter der Nummer HRB 503021 eingetragen.
In den Konzernabschluss wird die BNT GmbH (Tochtergesellschaft) einbezogen, auf die die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt.
Bei der erstmaligen Einbeziehung der BNT GmbH zum 30.06.2018 wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet respektive angesetzt. Hierbei führten die stillen Reserven bei den Grundstücken zu einer Höherbewertung gegenüber dem Jahresabschluss des Tochterunternehmens. Auf Basis dieser stillen Reserven wurden passive latente Steuern ermittelt und in der Konzernbilanz angesetzt. Zusätzlich wurde ein Geschäfts- und Firmenwert in der Konzernbilanz als Vermögensgegenstand angesetzt.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzernunternehmen wurden aufgerechnet.
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden die Erlöse und Aufwendungen aus den konzerninternen Weiterberechnungen ebenso wie die internen Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus dem durch die IBU-tec AG an die BNT GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen im Zuge der Konsolidierung eliminiert.
Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Erstkonsolidierung wird über einen Zeitraum von 10 Jahren linear abgeschrieben.
Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten 0,8 T€ nicht übersteigen (Vorjahr: 0,4 T€).
Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird in Bezug auf eingereichte Patente ausgeübt.
Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Gemäß § 274 Abs. 1 HGB erfolgte ein Ansatz von passiven latenten Steuern in der Bilanz innerhalb der Position Rückstellungen.
In den immateriellen Vermögenswerten ist ein aus dem Erwerb der BNT GmbH resultierender Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von rund 3.090 T€ beinhaltet.
Das Sachanlagevermögen zum 30.06.2022 beträgt 33.941 T€ (Vorjahr: 32.803 T€). Die Investitionen beinhalten im operativen Bereich z.B. den Aufbau eines Gefahrstofflagers am Standort der IBU-tec AG in Bitterfeld, den Umbau einer Drehrohrofenanlage (IDO 5E) und den Aufbau eines E-Chem-Labors am Standort Weimar. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit bei der BNT GmbH bildeten den fortschreitenden Kapazitätsausbau der geplanten MBTC-Produktionsanlage, allgemeine Optimierungsmaßnahmen im Produktionsbereich sowie Sanierungen der vorhandenen Produktionsinfrastruktur.
Das Umlaufvermögen liegt im Vergleich zum Vorjahr (37.713 T€) um rund 1.407 T€ höher. Die gezielte Rückführung der Wertpapieranlagen um 7.994 T€ steht dabei vor allem dem Anstieg bei den Vorräten (12.636 T€) und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (497 T€) gegenüber, was auch den Rückgang der Kassen- und Bankguthaben um 4.338 T€ erklärt.
Der Anstieg der Vorräte resultiert aus zwei bei der IBU-tec AG durchgeführten Produktionskampagnen von Batteriematerialien, die für potenzielle Kundenaufträge vorproduziert wurden. Die Erhöhung der Vorräte ist weiterhin auf den Bestandaufbau eines Zwischenprodukts bei der BNT GmbH zurückzuführen. Im laufenden Geschäftsjahr ist die Einführung eines neuartigen Produktionsverfahrens zu Verarbeitung des "MBTC-Zwischenprodukts" geplant.
Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG beträgt unverändert 4.750 T€, welches in 4.750.000 Inhaberstückaktien eingeteilt ist, die vollständig einbezahlt sind.
Zum Stichtag ergaben sich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 7.248 T€, was im Vergleich zum Vorjahr (9.013 T€) eine Reduzierung von 1.765 T€ darstellt. Dieser Rückgang ist auf die planmäßige Tilgung der bestehenden Bankdarlehen zurückzuführen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von im Vorjahr 2.567 T€ auf 1.724 T€, was vor allem aus der geplanten, tranchenweisen Rückführung eines im Vorjahr gewährten Gesellschafterdarlehens resultiert.
Die passiven latenten Steuern erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 650 T€. Durch die bei der Tochtergesellschaft BNT GmbH in 2020 gebildete Rücklage für Ersatzbeschaffung gem. EStR 6.6. in der Steuerbilanz kam es im Berichtsjahr zu Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die allein zu einer Erhöhung der passiven latenten Steuern in Höhe von 605 T€ führten.
Der Anstieg der Umsatzerlöse resultiert unter anderem aus einem Umsatzanstieg bei der Tochtergesellschaft BNT GmbH. Starke Rohstoffpreisanstiege konnten hierbei an die Kunden der BNT im Rahmen von verhandelten Preisgleitklauseln weitergegeben werden.
In den Teilbereichen Produktion, Prozessentwicklung, Materialentwicklung sowie Engineering hat die Gruppe im ersten Halbjahr 2022 folgende Umsatzanteile generiert:
| in T€ | 1.Halbjahr 2022 | 1.Halbjahr 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Produktion | 26.564 | 17.185 | +55 % |
| Prozessentwicklung | 2.035 | 2.083 | -2 % |
| Engineering | 467 | 201 | +132 % |
| MEA/Labor/F&E | 268 | 209 | +28 % |
| Sonstiges | 217 | 358 | -39 % |
| Summe | 29.551 | 20.036 | +47 % |
Ein mit den höheren Umsätzen und den durchgeführten Produktionskampagnen von Batteriematerialien einhergehender Anstieg der Materialaufwendungen (+9.846 T€) bei zugleich niedrigeren übrigen Aufwendungen (-426 T€), welche im Vorjahr noch die entstandenen einmaligen Aufwendungen im Zuge der durchgeführten Kapitalmaßnahme beinhalteten, führen im Vergleich zum unbereinigten EBITDA des Vorjahreszeitraums (1.418 T€) zu einem Anstieg des EBITDA um rund 163 % auf 3.738 T€. Gegenüber dem bereinigten EBITDA des ersten Halbjahrs 2021 (1.616 T€), in dem die Kosten der Kapitalerhöhung sowie die erhaltenen Versicherungserstattungen nicht abgebildet sind und das damit die operative Leistung von IBU-tec wiedergibt, ist ein Plus von 131 % zu verzeichnen.
Dabei nahezu gleichbleibende Abschreibungen führen zu einem EBIT i.H.v. 1.422 T€, welches damit rund 2.298 T€ über dem Vorjahr liegt.
Das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBT) beträgt 1.292 T€ bei einem nahezu vergleichbaren Finanzergebnis wie im Vorjahr.
Die oben ausgeführten Entwicklungen führten zu einen Konzernüberschuss von 491 T€, welcher damit 1.604 T€ über dem Vorjahr liegt.
Mit der Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die Vergütung aus diesem Dienstvertrag im 1. Halbjahr 2022 beträgt 13 T€ (1. Halbjahr 2021: 13 T€).
Mit der Tochter des Vorstandsvorsitzenden besteht ein geringfügiges Arbeitsverhältnis für Übersetzungsarbeiten. Die Vergütung aus diesem Dienstvertrag im 1. Halbjahr 2022 beträgt 250 €.
Mit der Aufsichtsratsvorsitzenden Frau Cailleteau und dem Aufsichtsratsmitglied Dr. Thau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im 1. Halbjahr 2022 bestanden aus diesen Tätigkeiten wie auch im Vorjahr keine Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt.
Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.
Weimar, den 31. August 2022
(CEO) (Co-CEO/CFO) (CSO)
Ulrich Weitz Jörg Leinenbach Dr. Arndt Schlosser
Finanztermine der IBU-tec advanced materials AG
| 15. September 2022 | 12. ZKK – Zürcher Kapitalmarkt Konferenz (Zürich) |
|---|---|
| 15.-16. November 2022 | 34. MKK – Münchner Kapitalmarkt Konferenz (München) |
| 28.-30. November 2022 | Deutsches Eigenkapitalforum 2022 (Frankfurt) |
| 22. März 2023 | Geschäftsbericht 2022 |
| 26. April 2023 | Hauptversammlung 2023 |
Den aktuellen Finanzkalender der IBU-tec AG können Sie auch über folgenden Link öffnen: www.ibu-tec.de/investor-relations/finanzkalender
Hainweg 9–11 99425 Weimar Germany Telefon: +49 (0) 3643 8649-0 Telefax: +49 (0) 3643 8649-30 E-Mail: mail(at)ibu-tec.de Website: www.ibu-tec.de
IBU-tec advanced materials AG edicto GmbH – Agentur für Finanzkommunikation und Investor Relations | www.edicto.de
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