Interim / Quarterly Report • Aug 31, 2020
Interim / Quarterly Report
Open in ViewerOpens in native device viewer
SMART PROCESS SOLUTIONS
IBU-tec Design
Kurzanleitung V. 1.0

für den Zeitraum vom
| Veränderung 2020 zu 2019 |
|||
|---|---|---|---|
| 1.HJ 19 | 1. HJ 20 | +/- | |
| Umsatzerlöse | 27.553 | 14.338 | -48 % |
| davon Produktion | 24.365 | 12.366 | -49 % |
| davon PE/ MEA / Engineering / Sonst. | 3.188 | 1.972 | -38 % |
| Gesamtleistung | 28.948 | 20.380 | -30 % |
| EBITDA | 3.764 | 3.914 | 4 % |
| EBITDA-Marge | 14 % | 27 % | |
| EBIT | 1.515 | 1.555 | 3 % |
| EBIT-Marge | 5,5 % | 10,8 % | |
| EBT | 1.343 | 1.336 | -1 % |
| EBT-Marge | 4,9 % | 9,3 % | |
| Nettoergebnis | 842 | 1.728 | 105 % |
| Ergebnis je Aktie (in Euro) | 0,21 | 0,43 | 105 % |
| Bilanzsumme | 58.997 | 59.951 | 2 % |
| Eigenkapital | 31.810 | 33.562 | 6 % |
| Eigenkapitalquote auf Basis des wirtschaftl. EK | 53,9 % | 56,0 % | |
| Liquide Mittel | -1.525 | 5.285 | |
| Operativer Cashflow | 331 | 6.338 | |
| Cashflow aus Investitionen | -4.115 | -2.370 | |
| Mitarbeiter / HGB (ohne Azubis) - Jahresdurchschnitt | 251 | 222 | -12 % |
| Umsatz je Mitarbeiter | 110 | 65 | -41 % |
INHALT 03



Dieser Bericht kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf Annahmen basieren und nicht vorhersehbaren Risiken und Ungewissheiten unterliegen. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse wesentlich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen genannten abweichen. Für die Gesellschaft besteht keinerlei Verpflichtung, diesen Bericht oder die darin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren. Aufgrund von Rundungsdifferenzen ist es möglich, dass in der Summierung der Einzelpositionen Unterschiede zu den angegebenen Summen auftreten und aus diesem Grund auch Prozentsätze nicht die genaue Entwicklung der absoluten Zahlen widerspiegeln.
die Covid-19-Pandemie hat in den vergangenen Monaten das öffentliche und wirtschaftliche Leben weltweit maßgeblich beeinflusst. Das trifft auch auf unser Unternehmen zu. Wir haben die Herausforderungen bisher recht gut gemeistert, mit einem umfassenden Maßnahmenbündel reagiert und Zäsuren im operativen Geschäft als Chance verstanden, die strategische Positionierung von IBU-tec am Markt weiter zu schärfen. Dies umfasst sowohl unser Produkt- und Dienstleistungsspektrum als auch die Kundenadressierung und unsere Strukturen im Gesamtkonzern. Entsprechend haben wir uns auf Vorstandsebene mit Dr. Arndt Schlosser als neuem Chief Sales Officer (CSO) verstärkt. Er ist für die Bereiche Vertrieb und Technologie sowie Business Development verantwortlich und bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in leitender Position bei der Wacker Chemie AG ein.
Operativ haben uns im Laufe des Quartals – ausgelöst durch Reisebeschränkungen und andere Restriktionen besonders während des Lockdowns – Kunden zunehmend signalisiert, dass sie Aufträge und Projekte verschieben. Besondere Zurückhaltung haben wir dabei über alle Produktgruppen hinweg aus der Automobilindustrie erfahren. Deutlich positive Impulse hingegen, die nicht Teil unserer Planungen waren, haben wir aus der Pharmaindustrie erhalten. Ein Global Player aus diesem Bereich hat die Zusammenarbeit mit IBU-tec über den zunächst geplanten Zeitraum hinaus verlängert. Wir beliefern ihn mit einem chemischen Katalysator für ein Medikament zur Blutdrucksenkung. Für das Jahr 2021 erwarten wir aus der Fortsetzung der Zusammenarbeit einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Nur kurze Zeit später konnten wir einen international aktiven asiatischen Pharmakonzern als neuen Kunden für ebenjenen Katalysator gewinnen. Neben unseren etablierten Bereichen Batteriematerialien und Lösungen zur Luftreinhaltung werden eigene IBU-tec-Produkte für die Pharmaindustrie verstärkt nachgefragt und verbreitern unsere Angebotsbasis.
Ein prägendes Ereignis für den Verlauf des ersten Halbjahres bei unserer Konzerntochter BNT Chemicals war der Brand am Jahresende 2019, bei dem ein Produktionsbereich zerstört wurde. Glücklicherweise kam dabei niemand aus der Belegschaft zu Schaden. Dennoch ist damit ein signifikanter Produktionsausfall verbunden, der sich nicht nur – wie zunächst angenommen – auf Produktionskapazitäten für Tauchlackierungen in der Automobilindustrie beschränkte. Bei der Planung und Konzeption des Wiederaufbaus der verbrannten Produktionsanlagen, haben wir uns in einem außerordentlichen Strategiemeeting intensiv mit dem Produktspektrum, den Marktbedingungen und mit Möglichkeiten zur Modernisierung befasst. Dabei sind wir zu dem Entschluss gekommen die Anlagen nicht "eins zu eins" wiederherzustellen, sondern aktuelle Entwicklungen des Marktes und aktueller Technologietrends in die Wiederherstellung unserer Kapazitäten einfließen zu lassen. Natürlich wurde das Planungs- und Genehmigungsverfahren durch die Covid-19-Pandemie zeitlich berührt, aber wir sind dennoch zuversichtlich, die Produktion vollumfänglich im Jahr 2021 wiederaufnehmen zu können.
Die Schäden und die Folgen des Produktionsausfalls durch den Brand sind durch unsere Versicherung abgedeckt. Die daraus resultierenden Zahlungen von insgesamt bisher knapp 9 Mio. Euro spiegeln sich sowohl in unserer Bilanz als auch in unserer Gewinn- und Verlustrechnung wider.

CEO
Der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 lag mit 14,3 Mio. Euro aus den genannten Gründen deutlich unter dem Vorjahr mit 27,4 Mio. Euro. Das EBITDA übertraf mit 3,9 Mio. Euro das Niveau der Vorjahresperiode von 3,8 Mio. Euro leicht, wobei im aktuellen Wert auch umfangreiche Versicherungszahlungen enthalten sind. Der Jahresüberschuss von 1,7 Mio. Euro bedeutet über dem Vorjahr mit 0,8 Mio. Euro eine Verdoppelung. Allerdings sind auch auf dieser Ebene ergebniswirksame Leistungen der Versicherung enthalten.
CFO
Unsere Anfang März des laufenden Jahres aufgestellte Gesamtjahresprognose – als die Pandemieeffekte noch kaum merklich waren – hat weiterhin Bestand. Die Visibilität der künftigen Geschäftsentwicklung hat sich seitdem allerdings drastisch reduziert. Wir erwarten 2020 insgesamt einen Umsatzrückgang, der im unteren zweistelligen Prozentbereich, also bis zu rd. 30 Prozent, unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Für das zweite Halbjahr gehen wir somit von einem Umsatz aus, der deutlich über jenem der ersten sechs Monate des Jahres liegt. Dabei haben wir das Ziel, auch im Gesamtjahr eine deutlich positive, zweistellige EBITDA-Marge auszuweisen.
CSO
Unseren Fokus richten wir bereits jetzt allerdings auf die Zeit nach der Corona-Krise. Wir gehen davon aus, dass Themen, bei denen IBU-tec starke Produkte und Leistungen anbietet, wie E-Mobilität, Luftreinhaltung und Ressourcenschonung, mittelfristig nicht an Bedeutung verlieren – im Gegenteil. Dort sind wir mit hervorragender Qualität und Innovationskraft bestens positioniert.
Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeitern, Aktionären und Kunden für die engagierte Begleitung in den vergangenen Monaten und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.
Herzlichst

CEO CFO CSO
Ulrich Weitz Jörg Leinenbach Dr. Arndt Schlosser

Die Aktienmärkte weltweit waren im ersten Halbjahr 2020 von hoher Volatilität infolge der Covid-19-Pandemie geprägt. Auch die deutschen Aktienmärkte verzeichneten bedingt durch Covid-19 sichtbare Verluste zwischen Januar und Juni 2020. Der deutsche Leitindex, DAX, der die 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen repräsentiert, verbuchte im ersten Halbjahr ein Minus von rund 7 Prozent. Der Nebenwerteindex MDAX verlor in den ersten sechs Monaten 2020 rund 10 Prozent an Wert, während sich der Kleinwerteindex SDAX um fast 9 Prozent verbilligte. Im Sog der Covid-19-Pandemie war auch die Aktie der IBU-tec von den Schwankungen an den Kapitalmärkten betroffen. Nach einem Jahresendkurs 2019 von 15,80 Euro lag der Aktienkurs der IBU-tec am 30.06.2020 bei 12,80 Euro. Ihren Höchstkurs verzeichnete die Aktie am 15.01.2020 mit 16,20 Euro. Der Tiefstkurs im Berichtszeitraum lag bei 7,00 Euro am 20.03.2020. Die Anzahl der durchschnittlich gehandelten Aktien am Tag belief sich zwischen Januar und Juni auf 2.746 Stück, davon wurden mit 2.409 Stück der Großteil auf Xetra gehandelt. Die Marktkapitalisierung der IBU-tec zum Periodenstichtag lag bei 51,2 Mio. Euro.
Die Analysten von Warburg Research sehen weiteres Kurspotenzial für die IBU-tec-Aktie. In ihrer Studie vom 29.06.2020 haben sie die Aktie mit "Buy"-eingestuft. Als Kursziel werden 17,20 Euro genannt. Auch das Votum der Analysten der Quirin Privatbank für die Aktie der IBU-tec lautet "Buy". Sie geben in einer Studie vom 11.05.2020 als Kursziel 19,00 Euro an.
Kursentwicklung der IBU-tec-Aktie im 1. Halbjahr 2020 (Xetra)

in €
| ISIN / WKN | ISIN: DE000A0XYHT5 / A0XYHT |
|---|---|
| Börsenkürzel | IBU |
| Börsensegment | Scale, Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse |
| Handelsplätze | XETRA, Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate |
| Erstnotiz | 30. März 2017 |
| Grundkapital | € 4.000.000 |
| Gesamtzahl der Aktien | 4.000.000 |
| Aktienart | Auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) |
| Zugehöriger Index | SCALE 30, SCALE All Share |
| Designated Sponsor | ICF Bank |
| Marktkapitalisierung am 30. Juni 2020 | 51,2 Mio. Euro |
Technologiekonzern mit nachhaltigem Wachstum

Als stark spezialisierter Partner der Industrie für alle Fragen rund um die thermische Verfahrenstechnik und als Produzent von zinnorganischen Produkten verfügt der IBU-tec Konzern über eine einzigartige, patentgeschützte Technologieplattform und über umfassendes Know-how in den beiden Bereichen. Neben der Auftragsproduktion entwickelt IBU-tec für Kunden neue Materialien, verbessert die Materialeigenschaften bei bestehenden Produkten oder setzt effiziente und ressourcenschonende Produktionsprozesse um.
Dabei verfügen wir über eine breite, internationale Kundenbasis und sind in Feldern aktiv, die von weltweiten Megatrends profitieren, etwa von dem Streben nach einer "grüneren" Wirtschaft oder der Energiewende. Kernbereiche sind hier die Wachstumssegmente Chemiekatalysatoren und Batteriematerialien, sowohl für stationäre Energiespeicher, als auch in Automobilen. Weitere Anwendungsgebiete sind in der Entwicklung und Produktion von umweltfreundlicheren Baustoffen mit reduziertem CO2 -Gehalt zu finden.
Durch unsere Dienstleistungen in der thermischen Verfahrenstechnik sind wir an Innovationen und zukunftsorientierten Projekten beteiligt, die direkt mit umwälzenden Prozessen in Bereichen wie Umwelt, Mobilität und Energie zusammenhängen. Dadurch trägt IBU-tec dazu bei, Verfahren so zu optimieren, dass zum Beispiel weniger Umweltbelastungen auftreten oder weniger Energie verbraucht wird. Wir bieten das notwendige Know-how und einen großen Anlagenpark für neuartige Lösungen und bedienen damit die Nachfrage aus der Industrie. So kommt unsere patentierte Pulsationsreaktortechnologie zunehmend in aussichtsreichen Wachstumsbereichen zum Einsatz.
Die Innovationskraft von IBU-tec wird beispielsweise dadurch untermauert, dass wir für große Industriekonzerne ein Ansprechpartner bei Themen wie der Prozessoptimierung für geringere Energieverbräuche und Schadstoffbelastungen sind.
Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung von Stoffen für stationäre Energiespeicher, in der wir gemeinsam mit renommierten Partnern aktiv sind – ein Bereich mit dynamischer Entwicklung und Potenzial. Dabei sind wir Teil von einem großen staatlich geförderten Forschungsprojekt mit fünf weiteren Partnern – unter anderem der weltweit aktive Batteriekonzern VARTA Microbattery und das renommierte Forschungszentrum Jülich. Bei dem Projekt, das sich in der Mitte seiner für 3 Jahre angesetzten Laufzeit befindet, sollen Verfahren für einen neuen Slurry-Luft-Akku mit einer hohen Kapazität entwickelt werden, der auf Eisen basiert. Unser Beitrag ist die Herstellung von sehr feinen Eisenoxidpartikeln als Ausgangsstoff für die Elektroden. Damit haben wir eine ganz neue Stoffgruppe erschlossen und erweitern unser Know-how.

IBU-tec verfügt über eine breite Wertschöpfungskette, die seit der Übernahme der BNT Chemicals im Jahr 2018 sowohl thermische, als auch nasschemische Verfahren abdeckt. Das Kerngeschäft mit Dienstleistungen für die Industrie wurde durch ein eigenes Produktportfolio mit zinnorganischen Chemikalien ergänzt. Im Folgenden ein Überblick über das Leistungsangebot der Gruppe:



Eine breite Vielfalt von Endanwendungen


Die IBU-tec hat ihren Hauptsitz seit jeher in Weimar. Im Jahr 2017 wurde ein zweiter Standort, das Logistikzentrum in Nohra, in Betrieb genommen, ungefähr 10 Kilometer vom Stammwerk entfernt. Neben umfangreichen Lagerkapazitäten bietet es auch moderne Büroflächen.
Im Frühjahr 2018 hat IBU-tec ein über 15.000 Quadratmeter großes Gelände im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen erworben, auf dem eine rund 4.000 Quadratmeter große Halle steht. Mittlerweile konnte dieser Standort ausgebaut werden, um den Kunden mit zwei Drehrohröfen die Produktions- und Entwicklungsdienstleistungen anzubieten. Auch bietet der Standort im Chemiepark durch die umfangreiche Infrastruktur Kapazitäten zur Produktion von neuen Stoffgruppen.
Durch die BNT Chemicals GmbH verfügt die Gruppe gleich über zwei Standorte im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Das Leistungsspektrum ist dadurch breit aufgestellt und Synergieeffekte werden genutzt, wie zum Beispiel mit gemeinsamen Laboreinrichtungen.





IBU-tec verfügt über einen sehr flexibel einsetzbaren Anlagenpark von Drehrohröfen und Pulsationsreaktoren für thermische Prozesse. Damit können wir den Anforderungen von Kunden aus unterschiedlichsten Branchen gerecht werden. Auch wird das Portfolio stetig weiterentwickelt um das Leistungsspektrum weiter auszubauen. So sind unsere Möglichkeiten in der Forschung und Entwicklung ein wichtiger Faktor in der erfolgreichen Geschäftsentwicklung und dem Ausbau unserer Marktposition. Momentan verfügt IBU-tec über 16 Drehrohröfen und 8 Pulsationsreaktoren.
Pulsationsreaktoren sind eine von IBU-tec entwickelte, weltweit einzigartige Technologie, bei der ein pulsierender Heißgasstrom genutzt wird, um sehr feine Pulver von hoher Homogenität mit verbesserten Eigenschaften herzustellen. Beispiele sind das Erreichen von spezifischen Oberflächen, bestimmten Kristallstrukturen oder Partikelgrößen für den Einsatz als/mit Katalysatoren, bei der Herstellung von Keramiken oder Elektronikbauteilen. Durch die extrem kurze Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeit bei Temperaturen von 250 °C bis 1.300 °C erhält das Material eine Thermoschock-Behandlung.

Die am Markt etablierten Drehrohröfen werden meist genutzt, um Materialien in Temperaturbereichen bis 1.550 °C zu behandeln. Genutzt werden sie für eine breite Palette von Endanwendungen, beispielsweise für die Herstellung von Batteriematerialien, von wasserfreien anorganischen Verbindungen, keramischen Vorprodukten sowie für Schleif- und Poliermittel. Dank dem Spektrum unserer Anlagen – unterschiedliche Größen, und die Möglichkeit zur Modifikation – können wir flexibel auf individuelle Anforderungen von Kunden eingehen und eine Vielzahl verschiedener Materialien behandeln.
Unterschieden wird zwischen direkt und indirekt beheizten Öfen – jeweils genutzt für unterschiedliche Anforderungen. Beim direkten Drehrohrofen befindet sich der Brenner im Rohr selbst und das Material wird direkt durch die Flamme und den resultierenden Heißgasstrom behandelt. Direkte Öfen sind sehr robust, skalierbar und ermöglichen hohe Durchsätze bei vergleichsweise geringen Kosten.
Dem entgegen stehen indirekt beheizte Drehrohröfen, bei denen die Wärme außerhalb des Reaktionsraumes durch Erdgasbrenner oder elektrische Heizelemente erzeugt und dem Material über die Drehrohrwand zugeführt wird – gut geeignet für die Behandlung von feineren Pulvern oder wenn definierte Gasatmosphären benötigt werden.

Die BNT Chemicals GmbH deckt im Leistungsspektrum der IBU-tec-Gruppe den nasschemischen Bereich ab. Hergestellt werden metallorganische Produkte, mit denen das Unternehmen in einigen Segmenten einen signifikanten Marktanteil weltweit erreichen konnte und die unter anderem zur Beschichtung von Containerglas oder als hochspezialisierte chemische Katalysatoren eingesetzt werden. Positive Zeichen bieten die tiefgreifenden Trends zu einer zirkulären Wirtschaft – was etwa die Nachfrage nach Glasflaschen antreiben kann. BNT ist für die optimale Nutzung der sich eröffnenden Potenziale und Chancen gut aufgestellt.
Das internationale Kundennetzwerk mit zahlreichen Großkonzernen, die hochqualifizierten Mitarbeiter mit breitem Prozess-Know-how zusammen mit dem umfangreichen Anlagenpark (Rührreaktoren, Fäller-Cascaden und Destillationsanlagen), bieten der IBU-tec-Gruppe eine gute Ergänzung, die eigene Marktposition zu stärken und weiter auszubauen.






Strategische Entwicklung ist für IBU-tec ein fortlaufender Prozess und integraler Teil unserer Unternehmens-DNA. Zusätzliche Märkte, erweiterte Anwendungen, verstärkte Internationalisierung und neue Kunden sind dabei Ziele unserer strategischen Expansion. Aufbauend auf unseren Strategiepapieren IBU 2020 und IBU 2025 schärfen wir unsere Positionierung fortlaufend. Wir passen sie an Marktänderungen an und richten unsere Aktivitäten bei Forschung & Entwicklung und Vertrieb ebenso darauf aus wie unsere Organisationsstruktur im Konzern. Auch die Vorstandserweiterung durch die Bestellung von Dr. Arndt Schlosser im ersten Halbjahr 2020 ist in diesem Kontext zu sehen.
Den gesamten IBU-tec Konzern stellen wir künftig dual auf. Wir wollen sowohl im Bereich thermischer Verfahrenstechnik als auch bei der Nasschemie jeweils als Dienstleister und auch mit eigenen Produkten am Markt auftreten. Entsprechend bauen wir bei BNT Chemicals das Serviceangebot aus und entwickeln bei IBU-tec nunmehr eigene Produkte. Ein weiterer strategischer Schritt, den wir mit Bedacht und strikter Marktorientierung gehen.
Wir setzen dabei auf intensiven Recherchen, unserem Know-how und unserer Technologieplattform auf. Wir adressieren mit eigenen IBU-tec-Produkten neue Branchen und Anwendungen und wollen praktischen Nutzen generieren, der unmittelbar in ökonomischen Erfolg mündet. Mit eigenen mikroskaligen Additiven wollen wir beispielsweise die Bereiche Consumer Care, Farben und Lacke sowie Medizintechnik ansprechen.
Es ist uns wichtig, dass wir bei allen strategischen Maßnahmen und Entwicklungen einen gesamtheitlichen Blick haben, um unsere Expertise, Technologieplattform und unser bestehendes Produkt- und Dienstleistungsportfolio bestmöglich aufeinander abzustimmen. So schaffen wir maximalen Mehrwert für unsere Kunden und forcieren, unseren Markterfolg weiter auszubauen. An diesen Anspruch passen wir zunehmend unsere Strukturen im Konzern an. Noch im zweiten Halbjahr 2020 werden wir damit beginnen, wichtige Bereiche wie Business Development, Forschung & Entwicklung sowie Marketing in der Gruppe zentral aufzustellen und so die Kräfte unserer Einzelgesellschaften zu bündeln.
Wir sind davon überzeugt, dass die fortwährende strategische Schärfung der IBU-tec-Gruppe die nachhaltige Basis für überdurchschnittlichen Markterfolg unseres Unternehmens bildet.


In der aktuellen Covid-19-Krise hat IBU-tec sich den Umständen entsprechend gut geschlagen. Weil wir als Team agieren – über alle Standorte, alle Unternehmensteile und Hierarchiestufen hinweg. Wir ziehen an einem Strang. Wir haben unsere Abläufe in Weimar, Bitterfeld und Nohra so organisiert, dass wir den Geschäftsbetrieb auch während des Lockdowns mit nur relativ geringen Einschränkungen aufrechterhalten konnten und gleichzeitig alle Hygiene- und Abstandsregelungen auf das Strengste umgesetzt haben. Wir sind glücklich, dass wir bis heute (Stand: August 2020) keinen Covid-19-Fall im IBU-tec Konzern verzeichnen mussten.
Die Maßnahmen, die wir konzernweit umgesetzt haben, zielen darauf ab, die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden zu schützen, unsere Arbeits- und Lieferfähigkeit zu erhalten, unseren Mitarbeitern Hilfestellung in schwierigen Zeiten zu geben, die Kostenbasis im Konzern zu entlasten und die Krise zu nutzen, um strategische Weichenstellungen im Unternehmen vorzunehmen.
Wir haben digitale Instrumente umfangreich implementiert und dabei auf einer funktionierenden IT-Infrastruktur aufgesetzt. Dazu gehören Homeoffice-Lösungen, die sich in vielen Bereichen bewährt haben und auch für die Zeit nach der Pandemie eine sinnvolle Erweiterung darstellen. Den Kontakt zu unseren Kunden haben wir über audiovisuelle Angebote gehalten, die den Austausch vor Ort zumindest teilweise ersetzen konnten. Aufgrund des verringerten Arbeitsanfalls haben wir auf die Möglichkeiten zur Kurzarbeit zurückgegriffen und diese rollierend in den einzelnen Unternehmensteilen eingesetzt. Parallel konnten wir die Arbeitszeitregeln so anpassen, dass unseren Mitarbeitern mehr Zeit bleibt, sich um ihre Kinder und andere Angehörige zu kümmern.
Neben diversen Projektverschiebungen durch Kunden, die unseren Umsatz im ersten Halbjahr merklich beeinflusst haben, konnten wir aber auch gegenläufige Effekte beobachten: IBU-tec ist als flexibler Outsourcing-Partner gefragt, der es Kunden ermöglicht, Projekte und Produktionen umzusetzen, ohne eigene Kapazitäten aufbauen und Kostenblöcke vorhalten zu müssen. Mit Beginn des zweiten Halbjahres 2020 hat sich unsere Auftragslage wieder erheblich verbessert, wobei sie noch deutlich vom Vorkrisen-Niveau entfernt ist. Wir sehen uns jedoch gut aufgestellt, um gestärkt und mit weiter geschärfter strategischer Positionierung aus der Krise hervorzugehen. Wir setzen dabei auf einer hervorragenden Technologieplattform, umfassendes Know-how, stabilen Kundenbeziehungen und einer soliden Finanzbasis auf. Im Team werden wir auch künftig erfolgreich sein.
DAS ERSTE HALBJAHR 21

IBU-tec nutzt die erforderlichen Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Brand bei BNT Chemicals, um Produktionsanlagen, Kapazitäten und Produktmix konsequent an aktuelle Markterfordernisse anzupassen. Damit erschließen wir zusätzliche Potenziale für unseren Konzern. Gleichzeitig gestalten wir die Prozesse bei BNT effizienter, nachhaltiger und umweltfreundlicher. Wir tragen der hohen Nachfrage in den Bereichen Glascoating und Pharma Rechnung und nehmen zudem weitere Spezialkatalysatoren in unser Produktportfolio auf.
Eine starke Stellung haben wir mit unseren Produkten für das Glascoating, in einem Markt, der durch eine stetig steigende Nachfrage geprägt ist. Diese resultiert daraus, dass Glasverpackungen als umweltschonende Alternative zu Kunststoff immer bedeutsamer werden. Zudem hat die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern Südamerikas und Asiens einen zunehmenden Bedarf an Glasprodukten. Durch den Marktaustritt bedeutsamer Anbieter entspannt sich gleichzeitig der Wettbewerb auf der Angebotsseite deutlich. In diesem Umfeld punktet der IBU-tec-Konzern mit starken Produkten, großem Know-how und hoher Servicequalität und gewinnt weitere Marktanteile.
Erfolge feiern konnten wir in der jüngsten Vergangenheit auch bei BNT-Katalysatoren für die Pharmaindustrie. Überzeugt von der besonders hohen Reinheit, die unsere Produkte im Wettbewerbsvergleich aufweisen, hat ein bestehender Kunde seine Zusammenarbeit mit IBU-tec außerplanmäßig verlängert. Ein Pharmakonzern aus Asien setzt neu auf uns als Lieferanten. Beide setzen unseren Katalysator für die Herstellung eines Medikaments zur Senkung von Bluthochdruck ein – ein globaler Massenmarkt.
Neu erschlossen haben wir das Geschäftsfeld der Lohnproduktion bei BNT. Neben unseren eigenen Produkten produzieren wir dabei für die chemische Industrie und positionieren uns so als flexibler Servicepartner, dessen Einsatz eigene Investitionen beim Kunden ersetzt. Einen großen deutschen Chemiekonzern konnten wir mit diesem Konzept bereits überzeugen.
Als Chance nutzen wir die durch den Brand und die Covid-19-Pandemie verursachte Zäsur und gehen gestärkt daraus hervor. Wir implementieren bei BNT im Bereich Nasschemie ein duales Geschäftsmodell aus eigenen Produkten und Dienstleistungsangeboten. Durch die geplante Einführung eigener Produkte auch in der thermischen Verfahrenstechnik forcieren wir konzernweit eine stimmige Gesamtstrategie mit hohen Synergiepotenzialen.
der IBU-tec
Die IBU-tec-Gruppe erwirtschaftet ihre Umsätze in verschiedenen Zielmärkten wie z. B. der Chemie-, Pharma-, Kunststoff-, Lack- und Automobilindustrie.
Dabei generiert die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec) als hochspezialisierter Entwicklungs- und Produktionspartner mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und trägt damit dazu bei, das Material- und Prozessrisiko des Kunden signifikant zu reduzieren.
Die in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion sehr präsenten Themen CO2 -Reduzierung, Elektromobilität oder Ressourcenschonung und damit Nachhaltigkeit, stellen wesentliche thematische Schwerpunkte im Tagesgeschäft der IBU-tec dar. Die BNT Chemicals GmbH (BNT GmbH) ergänzt das bisherige Dienstleistungskerngeschäft der IBU-tec durch ihr innovatives Produktportfolio auf Zinn-Basis und um den Prozess der Flüssigchemie, welcher das Serviceangebot auf dem Gebiet der thermischen Prozesse hervorragend komplettiert. Dadurch konnten die Marktpositionierung und Wertschöpfung einerseits im Dienstleistungsangebot erheblich ausgebaut werden und andererseits positioniert sich die Gruppe zukünftig am Markt ergänzend dazu mit eigenen Produkten.
Die IBU-tec-Gruppe entwickelt und produziert innovative Materialien höchster Qualität für die Industrie. Dabei werden die einzigartigen, zum Teil patentgeschützten Technologien der thermischen Verfahrenstechnik mit dem Prozess- und Material-Know-how der rd. 230 hochqualifizierten Mitarbeiter kombiniert.
Die Produkte unserer Kunden, die wir im Rahmen unseres Services be- bzw. verarbeiten, sind unter anderem wichtige Bestandteile von Batteriematerialien für die Elektromobilität und stationäre Energiespeicher sowie von Lösungen zur Luftreinigung und Ressourcenschonung. Die eigenen Produkte der IBU-tec-Gruppe helfen Plastikverpackungen zu reduzieren, Oberflächen zu schützen und in einem weltweit verwendeten Medikament die Wirksamkeit zu erzeugen. IBU-tec ist damit bei globalen Megatrends – besonders dem Klima- und Umweltschutz – langfristig positioniert und verfügt über eine internationale Kundenbasis von innovativen Mittelständlern bis hin zu globalen Konzernen.
Als Konzernmutter übernimmt die IBU-tec die strategische und operative Führung des Konzerns und des Tochterunternehmens. Realisiert wird dies im Wesentlichen dadurch, dass der CEO der IBU-tec auch die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft wahrnimmt. Außerdem koordiniert die IBU-tec aus ihrer Struktur heraus den Vertrieb, die Geschäftsfeldentwicklung, die Forschung und Entwicklung und stellt zentrale Funktionen wie die Abschlusserstellung, Qualitätsmanagement, den Zentraleinkauf sowie das Controlling bereit.
Operativ agiert die IBU-tec als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister im Bereich der thermischen Verfahrenstechnik mit Fokus auf die Behandlung anorganischer Pulver und Granulate. Diese erhalten dadurch veränderte und überlegene Materialeigenschaften. Die IBU-tec adressiert über ihre breite, internationale Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (E-Mobility und Autokatalysatoren), Green-Economy (u. a. CO2 - reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationäre Energiespeicherung) und Medizintechnik (u. a. künstliche Gelenke und Zahnersatz). Grundlage des Markterfolgs der IBU-tec sind die eigene, flexibel einsetzbare Technologieplattform, einzigartige, patentgeschützte Verfahren sowie das umfassende Know-how der Mitarbeiter.
Als im Markt etablierter Hersteller von organometallischen Verbindungen, mit dem Schwerpunkt auf zinnorganischen Produkten und nasschemischen Prozessen, beliefert die BNT GmbH eine Vielzahl verschiedener Anwendungsgebiete hauptsächlich in der Glas-, Automobil-, Kunststoff-, chemischen und pharmazeutischen Industrie. Mit dem Erwerb der BNT GmbH konnte ein ergänzendes Know-how in der Flüssigchemie erworben werden, welches vor allem die Prozessstufen Fällung, Synthese, Destillation und Vortrocknung betrifft, die den thermischen Prozessen der IBU-tec vorgelagert sind. Dies ermöglicht eine wesentliche Ausweitung der in der Gruppe darstellbaren Wertschöpfungskette. Der Gruppe bietet sich somit die Möglichkeit, den Markt mit einem deutlich umfangreicheren Angebot zu bedienen. Der Vertrieb erfolgt hierbei weltweit.
Das profitable Wachstum der Gruppe war und ist das Kernziel der Konzernstrategie. Dabei stand und steht der Ausbau der Megatrends wie z. B. die Herstellung von Pulverwerkstoffen für Hochleistungsbatterien für die Automobilindustrie und für stationäre Energiespeicher, die Prozessentwicklung und Lohnfertigung von Spezialkatalysatoren für die Chemieindustrie, Additive zur Stickoxidreduzierung, Prozessentwicklung zur Regenerierung von Seltenen Erden, die Entwicklung der Produktionskapazitäten und der Ausbau des Marktes auf dem Gebiet des Glascoatings sowie die Erschließung neuer Anwendungsgebiete für zinn- bzw.- metall-organische Katalysatoren und die Herstellung von katalytisch aktiven Pulvern für die Automobilindustrie im Vordergrund.
Mit dem Strategiepapier IBU-2020 und dessen Fortschreibung in der Strategie IBU-2025 wurde eine klare Strategie für die IBU-tec-Gruppe entwickelt, wie das organische Wachstum durch Kapazitätserweiterungen und die Akquisition von neuen Geschäftsfeldern weiter ausgebaut werden kann. So entstand ein neuer Produktionsstandort im Chemiegebiet Bitterfeld- Wolfen, der im September 2019 in Betrieb ging und im ersten Halbjahr 2020 um eine weitere, in Betrieb genommene Anlage erweitert wurde. Dort werden zukünftig Stoffsysteme produziert, die unter anderem auch in Batteriesystemen Verwendung finden und am Standort Weimar nicht genehmigungsfähig sind.
Neben dem organischen Wachstum stand das anorganische Wachstum im Fokus der strategischen Überlegungen der IBU-tec, was zum Erwerb der BNT GmbH führte. Damit konnte die strategische Option, den Kunden zukünftig neben den thermischen Prozessen auch nasschemische Prozesse anzubieten, professionell umgesetzt werden. Gleichzeitig wurde die Marktpositionierung der Gruppe ausgebaut, da man neben dem Markt des Servicegeschäfts, auf neuen Märkten mit eigenen Produkten agiert.
Diesem Ansatz folgend, war das erste Halbjahr 2020, wie auch das Vorjahr dadurch geprägt, die Verbindung der nasschemischen und thermischen Prozesse zur Pulverherstellung als neues Serviceangebot der Gruppe weiterzuentwickeln und damit einhergehend der Akquisition von Dienstleistungsprojekten auf dem Gebiet der Flüssigchemie in Kombination mit Trocknungs- bzw. Kalzinierungsprozessen. Wir haben weiterhin am strategischen Ausbau des Engineering- und Anlagenbau-Angebotes gearbeitet und konnten Anfang des Jahres einen schönen Auftrag im oberen sechstelligen Bereich gewinnen.
Einen ganz wesentlichen Schwerpunkt hat im ersten Halbjahr 2020 die größtmögliche Auslastung des IBU-tec-Produktionsstandortes Bitterfeld-Wolfen gebildet, was trotz Corona-Pandemie ordentlich gelungen ist. Realisiert wurden die Aufträge durch Ibu-tec-Personal aus Weimar und Produktionspersonal der BNT GmbH, was das mittlerweile engere Zusammenwachsen der beiden Unternehmen dokumentiert.
Nach dem Brand bei BNT GmbH am 29.12.2019 stand im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 2020 die Ermittlung des Brandschadens, die Stabilisierung der mittelbar in Mitleidenschaft gezogenen Produktionsanlagen und die Konzeption der Ersatzinvestitionen für die komplett zerstörten Anlagen im Vordergrund. In einem außerordentlichen Strategiemeeting wurden neben den Ersatzinvestitionen auch Neuinvestitionen zur Erschließung neuer Geschäftsfelder untersucht und verabschiedet. Mit der Versicherung konnte sowohl für den Teil der Betriebsunterbrechung als auch für die Sachversicherung ein Vergleich geschlossen werden, der sich im Geschäftsjahr 2020 realisiert. Wir befinden uns mittlerweile in der Planungsphase für die Neuanlagen und sind hier im Genehmigungsverfahren bereits deutlich vorangeschritten. Die in der Strategie IBU-2025 beschlossene Neukonzeption des Vertriebs, insbesondere hinsichtlich gruppenübergreifender Ansätze, wurde im ersten Halbjahr 2020 weiter detailliert und intensiviert – personell durch die Erweiterung des IBU-tec Vorstands mit Herrn Dr. Schlosser, der seit 01.05. diesen Jahres das Ressort Vertrieb und Business Development führt.
Die Summe und vor allem die Komplexität der erwähnten Projekte, insbesondere auch die Planung und Koordination des Wiederaufbaus nach dem Brand, die sehr aufwändigen Verhandlungen mit der Versicherung sowie die durch Corona bedingten neuen Herausforderungen, die zusätzlich zum operativen Geschäft zu bewältigen waren, stellte uns auch im ersten Halbjahr 2020 hinsichtlich der dafür aufzuwendenden notwendigen Projekt- und Managementkapazität vor große Herausforderungen.
Dennoch waren und sind es notwendige Schritte um einerseits die Produktionskapazitäten schnellstmöglich wieder aufzubauen, auf die wirtschaftlichen Auswirkungen, ausgelöst durch die Coronakrise, zu reagieren und andererseits den Transformationsprozess der IBU-tec-Gruppe weiter voranzutreiben, um die in der Vergangenheit bestehende starke Abhängigkeit von Einzelkunden und die Veränderungen des Markes, im Wesentlichen ausgelöst durch den Dieselgate, zu bewältigen.
Aus dem Strategiepapier IBU 2020, der BNT Strategie (BNT 2020) und in Fortführung dessen auch aus der Strategie IBU-2025 ergibt sich für die IBU-tec-Gruppe die Konzentration auf das primäre Ziel, durch die Umsetzung der beschlossenen Wachstumsstrategie nachhaltig profitabel zu wachsen. Trotz der hierfür notwendigen Investitionen soll dabei das operative Ergebnis (EBITDA) langfristig gesteigert werden.
Der Konzern wird dem folgend anhand der zwei wesentlichen Steuerungsgrößen EBT und EBITDA geführt. Darüber hinaus werden für die operative und strategische Steuerung weitere Größen wie Umsatz, Rohertragsmarge, EBIT, Cashflow und Investitionen betrachtet. Ein monatliches Reporting mit Soll-Ist-Vergleichen und Abweichungsanalysen bildet die Grundlage für die kaufmännische Steuerung der Gruppe.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostizierte im letzten Jahr für das Geschäftsjahr 2020 für Deutschland eine Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,9 %. In seiner im Juni 2020 aktualisierten Konjunkturprognose, die die wirtschaftlichen Einflüsse der Corona-Pandemie berücksichtigt, revidiert der Sachverständigenrat die Zuwachsrate auf nunmehr -6,5 % des realen BIP. Die erwarteten Auswirkungen im Euroraum sind mit -8,5 % noch deutlich größer, was in Verbindung mit einer ebenfalls aufgrund Corona deutlich geschwächten Weltwirtschaft deutliche Rückgänge der deutschen Ausfuhren erwarten lässt.
Nach Einschätzung des Sachverständigenrats ist der Ausblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung mit großen Unsicherheiten behaftet, da sowohl der weitere Verlauf der Pandemie, als auch der Erfolg der als grundsätzlich positiv eingeschätzten wirtschaftspolitischen Stützungsmaßnahmen schwer zu prognostizieren sind.
Die Entwicklung wesentlicher Branchen der Hauptkunden stellt sich wie folgt dar:
Der Verband der Chemischen Industrie hat in seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage im 1. Quartal 2020 dargestellt, dass die Einbrüche in Folge der Corona-Pandemie in vielen Ländern auf eine bereits angeschlagene Industrie, dokumentiert durch eine bereits in 2019 geschwächte Produktion, trafen. Die gedrosselte Produktion in den Kundenindustrien lässt nach Einschätzung des VCI die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen weltweit sinken.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) zieht in seiner Pressemitteilung vom 03.07.2020 ein dramatisches Resumee für die Branche. So gingen die PKW-Neuzulassungen z. B. im ersten Halbjahr um 35 % im Vergleich zum Vorjahr zurück, was den niedrigsten Wert für ein erstes Halbjahr in Deutschland seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren bedeutet. Export und Produktion sanken sogar um 40 %.
Das erste Halbjahr 2020 war stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Neben den Effekten, die sich auf die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen ergaben, bildete der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter, die Erarbeitung von Hygienekonzepten bis hin zur Schaffung technischer Voraussetzungen zur Bereitstellung flexibler Homeoffice- und virtueller Meeting-Lösungen, wesentliche Tätigkeitsschwerpunkte.
Bei IBU-tec waren die Auswirkungen auf das Geschäft durch Corona etwas zeitverzögert festzustellen. Ab Mai war hier ein Nachfragerückgang mit entsprechenden Auswirkungen auf den Umsatz deutlich wahrnehmbar und die belastbare Auftragsvorschau reduzierte sich auf einen Zeitraum von lediglich noch zwei bis vier Wochen in die Zukunft. Die Umsatzerlöse im Bereich der katalytischen Pulverwerkstoffe für die Automobilindustrie lagen auch im ersten Halbjahr 2020 leider erneut deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, allerdings, trotz Covid 19, auf Planniveau. Auch bei den Batteriewerkstoffen für die Automobilindustrie und den Chemiekatalysatoren lag die Nachfrage im ersten Halbjahr deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Um der niedrigeren Auslastung zu begegnen haben wir bei IBU-tec unter kontinuierlicher Beibehaltung des Geschäftsbetriebes rollierend Teile der Belegschaft in Kurzarbeit schicken müssen. Gleichwohl haben wir jederzeit sichergestellt, dass eingehende Anfragen kurzfristig bearbeitet wurden, den Kunden somit entsprechende Angebote unterbreitet werden konnten und damit die Vertriebsaktivität, trotz Reisebeschränkungen und sonstiger Corona-bedingter Einschränkungen auf hohem Niveau gehalten werden konnte.
Wir haben am IBU-tec-Produktionsstandort in Bitterfeld eine weitere Anlage in Betrieb genommen und so weitere Kapazitäten, u. a. für die Herstellung und Lohnproduktion von Batteriematerialien, geschaffen.
Bei der BNT GmbH waren die Corona-Effekte auf den Umsatz nur marginal spürbar. Allerdings steht seit dem Brand am 29.12.2019 nur eine deutlich reduzierte Produktionskapazität zur Verfügung. Entgegen erster Einschätzungen direkt zu Beginn des Jahres, waren auch Anlagenteile mittelbar vom Brand betroffen, die bei der Produktion der Glascoating- und Pharma-Produkte zum Einsatz kommen. Die sich hieraus ergebenden, unerwarteten Umsatzausfälle wurden durch eine Ausdehnung des Handelsgeschäftes zumindest teilweise kompensiert. Die BNT GmbH befindet sich mittlerweile in der Planungs- und Konzeptionsphase für die Neuanlagen und ist im Genehmigungsverfahren, wie auch bei der Sanierung des beim Brand beschädigten Gebäudes, schon deutlich vorangeschritten.
Zwischen der BNT GmbH und der Versicherungsgesellschaft konnte sowohl für den Teil der Betriebsunterbrechung als auch für die Sachversicherung ein Vergleich geschlossen werden, der sich im Geschäftsjahr 2020 realisiert. In Summe haben sich beide Parteien auf eine Entschädigung i. H. v. 11 Mio. € geeinigt, wovon 2 Mio. € unter dem Vorbehalt einer binnen drei Jahren durchzuführenden Ersatzinvestition stehen.
Erfreulich ist, dass entgegen der ursprünglichen Vereinbarung, der Liefervertrag mit einem Schweizer Pharmakonzern über das Jahr 2020 hinaus fortgeführt wird.
Im Zuge der Corona-Pandemie haben wir für die IBU-tec die Möglichkeit genutzt und uns mit günstigem Geld eingedeckt. Über unsere Hausbank haben wir uns entsprechende KfW-Mittel gesichert.
In der im Juni durchgeführten Hauptversammlung wurde allen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit zugestimmt.
IBU-tec erbringt als Partner für Material- und Prozessentwicklung die überwiegende Anzahl der Forschungsprojekte im Dienstleistungsauftrag für ihre Kunden. Neue Stoffsysteme und Prozesse, welche die Basis für zukünftige Aufträge legen, konnten in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erfolgreich entwickelt werden. Zu den Kundenprojekten konnte im April 2020 ein weiteres öffentlich gefördertes Forschungsprojekt erfolgreich beantragt werden. Schwerpunkt ist die Herstellung von feinteiligen Eisenoxid- und Eisenmischoxidpartikeln für verschiedene Anwendungen, z. B. in der metallverarbeitenden Industrie. Wie bereits in 2019 werden auch in diesem Geschäftsjahr intensive F&E-Aktivitäten auf dem Technologiegebiet des Pulsationsreaktors ausgeübt, wodurch das Dienstleistungsportfolio kontinuierlich und nachhaltig erweitert werden soll. Auf der diesjährigen ATC-Tagung stellte IBU-tec erste Ergebnisse vor, die zeigen, wie im Labormaßstab hergestellte Produkte aus der Flammensprühpyrolyse mit dem Pulsationsreaktor zum Produktionsmaßstab geführt werden können. In mehreren Forschungsprojekten beschäftigen wir uns darüber hinaus mit der Aufgabenstellung die Verwertungsquote von recyceltem Bauschutt und Straßenabraum zu erhöhen.
So soll z. B. in einem neu entwickelten Verfahren Leichtbetonbruch wieder so recycelt werden, dass die mechanischen Eigenschaften den traditionellen leichten Gesteinskörnungen qualitativ völlig ebenbürtig oder sogar überlegen sind. Dazu muss das Abbruchmaterial ein thermisches Verfahren, ähnlich der Blähtonherstellung, durchlaufen.
Gemeinsam mit den Partnern entwickelt IBU-tec für diesen neuen Prozess die Anlagentechnik und das thermische Verfahren.
Wie in den Vorjahren stehen die meisten Forschungs- und Entwicklungsthemen im engen Zusammenhang zum Dienstleistungsportfolio der IBU-tec.
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (T€ 58.997) um T€ 954 auf T€ 59.951.
| Vermögenslage (in T€) | 30.06.2019 | 30.06.2020 | zum Vorjahr |
|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 58.997 | 59.951 | 1,6 % |
| Eigenkapital | 31.810 | 33.562 | 5,5 % |
Das Eigenkapital der IBU-tec-Gruppe beläuft sich per 30.06.20 auf insgesamt T€ 33.562.
Die Eigenkapitalquote beträgt 56,0 % (Vorjahr 53,9 %).
In den immateriellen Vermögenswerten ist ein aus dem Erwerb der BNT GmbH resultierender Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von rund T€ 4.120 beinhaltet. Das Umlaufvermögen liegt im Vergleich zum Vorjahr (T€ 18.998) um rund T€ 1.184 höher, im Wesentlichen bedingt durch höhere Vorräte (T€ 198), deutlich niedrigere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (T€ -5.824) und damit korrelierend höhere Zahlungsmittelbestände (T€ 6.810). Aus dem steuerlichen Verlustvortrag der BNT GmbH resultieren aktive latente Steuern zum Stichtag i. H. v. T€ 776 (Vorjahr T€ 567).
Auf der Passivseite der Bilanz haben neben dem oben dargestellten Eigenkapital, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um rund T€ 678 im Vergleich zum Vorjahr (T€ 14.335) auf T€ 15.014 zugenommen. Neben den planmäßigen Tilgungen (T€ 1.823) haben zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit aufgenommene Fremdmittel im Rahmen der Corona-Soforthilfe (davon Auszahlung im ersten Halbjahr 50 % i. H. v. T€ 2.500) zum Anstieg beigetragen. Die sonstigen Verbindlichkeiten konnten im Wesentlichen durch den mit einem Schweizer Pharmakonzern bestehenden Liefervertrag, der auch eine Tilgungskomponente beinhaltet, im Vergleich zum Vorjahr (T€ 3.995) deutlich auf nunmehr T€ 1.725 reduziert werden.
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von T€ 3.867 resultiert aus einem Teilbetrag der gewährten Versicherungserstattungen, die der BNT aufgrund des Großbrandes gewährt und im 1. Halbjahr 2020 noch nicht erfolgswirksam in der GuV berücksichtigt wurden. Dieser Restbetrag wird bis zum Jahresende sukzessive unter anderem zum Ausgleich der durch den Brand verursachten Rohertragsschmälerungen aufgelöst.
Passive latente Steuern auf die aufgedeckten stillen Reserven im Rahmen der Erstkonsolidierung sind mit T€ 183 in der Konzernbilanz berücksichtigt.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt T€ 6.338. Dieser ist vorwiegend durch die Versicherungserstattung geprägt, welche einerseits einen Einfluss auf das Periodenergebnis und andererseits auf die Veränderung der Passiven Rechnungsabgrenzungen hatte. Weiterhin konnte der Rückgang bei den Forderungen aus LuL (T€ 1.818), die Erhöhung der Verbindlichkeiten LuL (T€ 1.005) überkompensieren, was ebenfalls zur Verbesserung des Cashflows führte.
Die Investitionen der IBU-tec beliefen sich im Berichtszeitraum auf T€ 2.320 und beinhalten neben weiteren geplanten Investitionen am neuen Standort der IBU-tec in Bitterfeld auch erste Ersatzinvestitionen im Zuge des Neuaufbaus nach dem Brand bei der BNT GmbH.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist durch die bereits erwähnte Auszahlung von KfW-Mitteln im Rahmen des Corona-Soforthilfeprogramms in Höhe von T€ 2.500 sowie durch den Abruf von GRW-Förderzuschüssen in Höhe T€ 862 geprägt.
Zum Stichtag ergab sich aus den vorgenannten Effekten ein Finanzmittelbestand von T€ 5.285.
Der Konzernumsatz lag im ersten Halbjahr 2020 mit T€ 14.338 deutlich unter dem Vorjahresniveau (T€ 27.552) und damit auch unter dem prognostizierten Umsatzziel.
In den Teilbereichen Produktion, Prozessentwicklung, Materialentwicklung sowie Engineering hat die Gruppe im ersten Halbjahr 2020 folgende Umsatzanteile generiert:


Die Umsatzerlöse der Materialentwicklung beinhalten neben geförderten FuE-Projekten in geringem Umfang Analytikleistungen im Rahmen von Kundenprojekten. Die FuE-Projekte sind eng mit dem Geschäftsmodell der IBU-tec verbunden.
Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus den durch den Brand bei BNT GmbH verminderten Produktionskapazitäten. Darüber hinaus tragen insbesondere auch bei IBU-tec deutliche, "Corona-bedingte" Umsatzrückgänge im zweiten Quartal zur Entwicklung im ersten Halbjahr bei. Ergebniserhöhend wirken sich die aus dem Versicherungsvergleich resultierenden Zahlungen aus, die mit rund T€ 2.450 pro rata für die Betriebsunterbrechungsversicherung und mit rund T€ 1.830 für die bis dato ausgebuchten, beim Brand beschädigten, Sachanlagegüter berücksichtigt sind.
Ein mit den niedrigeren Umsätzen einhergehender Rückgang der Materialaufwendungen (T€ -6.807), niedrigere Personalaufwendungen (T€ -473) sowie niedrigere übrige Aufwendungen (T€ -378), die ihrerseits auch signifikante Positionen im Rahmen der Brandschadensbeseitigung beinhalten, und Bestandsveränderungen bzw. aktivierte Eigenleistungen, führen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem Anstieg des EBITDA um rund T€ 150 auf T€ 3.914. Leicht erhöhte Abschreibungen führen zu einem EBIT iHv. T€ 1.555, welches damit leicht über dem Niveau der Vorperiode liegt.
Das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBT) liegt aufgrund höherer Zinsaufwendungen (T€ 46), die im Wesentlichen aus der Investitionsfinanzierung resultieren, mit T€ 1.336 ebenfalls nahezu auf dem Niveau der Vorperiode (T€ 1.343). Ein durch den Verlustvortrag bedingter latenter Steuerertrag auf das durch die Versicherungsentschädigung deutlich erhöhte EBT bei BNT GmbH führt zu einem Konzernjahresüberschuss, der im Vergleich zur Vorperiode um T€ 886 höher liegt und damit T€ 1.728 beträgt.
| Ertragslage (in T€) | 1. HJ 2019 | 1. HJ 2020 | zum Vorjahr |
|---|---|---|---|
| EBITDA | 3.764 | 3.914 | 4 % |
| EBT | 1.343 | 1.336 | 0 % |
| Jahresüberschuss | 842 | 1.728 | 105,2 % |
Die Anzahl der im Halbjahresdurchschnitt nach HGB beschäftigten Mitarbeiter lag für die Gruppe bei 222 (Vorjahr 249,5). Die IBU-tec-Gruppe wird ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung der Berufsausbildung gerecht und beschäftigte im Betrachtungszeitraum durchschnittlich Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Mechatroniker, Elektroniker, Chemielaborant, Chemikant, Konstruktions- und Industriemechaniker, Bürokaufleute).
| Personalbestand (ohne Vorstand, Auszubildende und Mitarbeiter in Erziehungsurlaub) |
1. HJ 2019 | 1. HJ 2020 | zum Vorjahr |
|---|---|---|---|
| Halbjahresdurchschnitt nach HGB | 249,5 | 222 | -11 % |
| zum 30.06. | 251 | 218 | -13,5 % |
Die Chancen und Risiken für die weitere Entwicklung der IBU-tec sind im Kapitel "Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2019 ausführlich dargestellt und im Wesentlichen auch für das erste Halbjahr 2020 weiterhin zutreffend. Die weitere Integration der BNT GmbH in Bitterfeld mit deren Modernisierung und Optimierung, der schnellstmöglichen Realisierung der Ersatzinvestionen der beim Brand zerstörten Anlagen sowie der Ausbau des neuen Produktionsstandorts in Bitterfeld beinhalten neue, zusätzliche Chancen und Risiken, die wir mit der gleichen Managementintensität wie bei der IBU-tec fokussieren. Exemplarisch sind hier auch weiterhin ein intensives Investitionsmanagement mit kontinuierlicher Budget-Kontrolle und gezielte Vertriebsaktivitäten für unsere neue Produktionshalle in Bitterfeld zu nennen. Hinsichtlich des erworbenen Unternehmens sind wir mit der Schaffung einer professionellen Organisations-, Management und Meetingstruktur weiter fortgeschritten und befassen uns aktuell intensiv mit der Implementierung gruppenübergreifender Verantwortlichkeiten. Die Stabilisierung der Produktionskapazitäten und damit die Erhöhung der potenziellen Ausbringungsmengen machen gute Fortschritte und durch die erfolgreiche Intensivierung der vertrieblichen Aktivitäten ist die Basis für stabile Umsatzerlöse geschaffen. Die Zusammenführung der betriebswirtschaftlichen Systeme der IBU-tec und der BNT GmbH wurde weiter forciert und hat durch die Erstellung des Konzernabschlusses eine nächste Stufe erreicht.
Die Corona-Pandemie hat auch die IBU-tec-Gruppe vor außerordentliche Herausforderungen gestellt. Durch die ergriffenen Maßnahmen, wie z. B. die Intensivierung der vertrieblichen Aktivitäten, die Realisierung von Kostensenkungen in allen Unternehmensbereichen sowie die Sicherstellung ausreichender liquider Mittel, sehen wir die Gruppe für die Bewältigung der Krise gut positioniert.
Der Verband der chemischen Industrie rechnet aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie auch im weiteren Jahresverlauf in allen Ländern für BIP und Industrie mit einem deutlichen Minus. Trotz der durch die Politik ergriffenen Maßnahmen, die zwar eine Belebung der Wirtschaft erwarten lässt, bleiben weiter deutliche Unsicherheiten bestehen. Der VCI schätzt die Risiken für die weitere Entwicklung als hoch ein und erachtet Prognosen daher als ungewiss.
Der VDA erwartet für 2020 einen Rückgang des PKW-Weltmarkts um 17 % wobei sowohl Europa mit -24 % und Deutschland mit -23 % überproportional betroffen sind. Da diesen Erwartungen die Annahme zugrunde liegt, dass es durch die ergriffenen Maßnahmen gelingen wird, die Corona-Pandemie einzudämmen, bleibt auch hier eine deutliche Ungewissheit. Der Verband schätzt die Auswirkungen auf die mittelständische Zulieferindustrie noch deutlich größer ein und rechnet hier mit einem weiteren Rückgang der Beschäftigtenzahlen.
Auch im ersten Halbjahr 2020 setzte sich bei IBU-tec wie bereits im zweiten Halbjahr 2019 der Trend eines kleinteiligeren Geschäfts weiter fort. Hinzu kommt, dass durch die Corona-Pandemie die "Belastbarkeit" der Auftragsvorschau im Mai und Juni auf zwei- bis vier Wochen gesunken ist. Dies war im wesentlichen damit begründet, dass durch die bei den Kunden bestehenden Reisebeschränkungen, die nicht mehr funktionierenden Supply-Chains sowie durch ausgedehnte Homeoffice-Modelle nicht mehr greifbare Ansprechpartner, eine übliche Projektvorbereitung nicht mehr möglich war. Hinzu kam, dass auch die Märkte unserer Kunden zum Teil deutlich eingebrochen sind. Gleichwohl wurden sehr wenige Projekte komplett storniert, sondern eher auf die Zeit nach Corona verschoben. Was das genau bedeutet, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen. Wir stellen mittlerweile eine deutliche Belebung der Anfragen und mit der Rückkehr der Ansprechpartner aus den Homeoffices in die Büros auch eine deutlich intensivierte Kommunikation mit den Kunden fest. Dies sind positive Signale, wenn auch festzustellen ist, dass der Weg aus dem Shutdown in vielen Wirtschaftsbereichen schwierig werden wird und daher u. U. auch deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir haben daher bei IBU-tec den Fokus klar auf Vertriebsintensivierung bei gleichzeitiger Kostendisziplin gelegt. Ziel ist es, in den bis zum Jahresende verbleibenden Monaten möglichst viele der verschobenen Aufträge zu "aktivieren" und die Auslastung möglichst hoch zu halten. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass aktuell der Forecast hinsichtlich der katalytischen Pulverwerkstoffe im Automotive-Umfeld bestätigt wurde. Auch die Batteriewerkstoffe im Bereich stationärer Energiespeicher laufen trotz Corona zufriedenstellend auf Forecast-Niveau. Schwierig gestaltet sich allerdings aktuell die Situation hinsichtlich des asiatischen Kunden im Bereich der Batteriematerialien Automotive. Hier scheinen die Einflüsse von Corona deutlicher zu Tage zu treten, wobei unser Informationsstand hier keine genaue Einschätzung zulässt.
Bei der BNT GmbH gilt es, die durch den Brand entstandene Umsatzlücke so gering wie möglich zu halten. Dabei ist es wichtig als Player im Markt weiter visibel zu bleiben. Um dies zu gewährleisten, stellen wir uns in bestimmten Produktsegmenten aktuell stärker als Händler und Veredler auf. Darüber hinaus werden wir in der zweiten Jahreshälfte intensiv an der weiteren Realisierung der Investitionen im Zusammenhang mit der Beseitigung der Brandschäden und dem damit zusammenhängenden Neuaufbau arbeiten.
Unsere Prognose für das laufende Geschäftsjahr der IBU-tec-Gruppe sieht auf Basis der uns von unseren Kunden übermittelten Forecasts, der Covid-19-Folgen und der Produktionseinschränkungen bei BNT Chemicals einen Umsatz für 2020 vor, der im unteren zweistelligen Prozentbereich unter dem Umsatz 2019 liegt. Dies gilt grundsätzlich weiterhin. Stand heute können wir nicht ausschließen, dass es bis zu 30 % sein können. Im zweiten Halbjahr erwarten wir im Vergleich zum ersten Halbjahr eine deutliche Umsatzsteigerung und damit einhergehend eine Verbesserung des operativen Ergebnisses. Letztlich zeigen wird es sich, wenn wir wissen, wie das Jahr sich weiter entwickelt. Dabei spielt die weitere zeitliche Entwicklung von Covid-19 eine gewichtige Rolle und der genaue Zielwert hängt insbesondere davon ab, wie stark und langwierig die wirtschaftliche Abschwächung am Ende ausfällt. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass "Corona" die Visibilität des weiteren Geschäftsverlaufs deutlich einschränkt. Wir halten die Anfang März veröffentlichte Prognose immer noch für erreichbar. Das beinhaltet auch und besonders unsere Erwartung, dass wir unter Berücksichtigung der beschriebenen Versicherungsentschädigung eine deutlich zweistellige EBITDA-Marge auch im Corona-Jahr 2020 erwirtschaften werden.
Wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie war der Erwerb und die schnellstmögliche Inbetriebnahme der Industrieimmobilie in Bitterfeld. Wie bereits beschrieben, haben wir, nachdem die erste Anlage seit Ende des dritten Quartals 2019 in Betrieb ist, die zweite Produktionsanlage im zweiten Quartal 2020 in Betrieb genommen.
Bei der BNT GmbH sehen wir sehr gute Marktpotenziale im Bereich des Glascoating. Als Wachstumsmarkt wird dieser Bereich auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion wird Kunststoff als Material für Flaschen immer mehr durch Glas substituiert. Gleichzeitig zeigen aktuelle Markterhebungen, dass die Nachfrage nach Glasflaschen auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit steigendem Wohlstand deutlich zunimmt. Insofern werden wir versuchen, diesen Wachstumsmarkt noch stärker zu erschließen, u. a. auch durch zugekaufte Ware zu bedienen und hierauf auch unsere Wiederaufbau-Strategie auszurichten.
Mit der Entwicklung des Pharmageschäfts sind wir ebenfalls sehr zufrieden, was nicht nur durch die Prolongation des bestehenden Vertrags mit einem global agierenden Schweizer Pharmakonzern über den ursprünglichen Zeitraum hinaus, sondern auch durch das Neugeschäft mit einem international tätigen asiatischen Pharmakonzern in diesem Produktsegment begründet ist.
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Kauf der BNT GmbH waren die sich für die Gruppe aus der Ausweitung der Wertschöpfungskette um die nasschemischen Prozesse durch die BNT GmbH ergebenden Synergiepotenziale. Hier gibt es mittlerweile einige konkrete, sehr vielversprechende, aus dem Kundenportfolio der IBU-tec erwachsende Anknüpfungspunkte für gemeinsame Projekte. Diese sind im ersten Halbjahr 2020 intensiv bearbeitet worden und werden mit der gleichen Intensität weiterverfolgt.
Die Strategie, die BNT GmbH als Dienstleister im Bereich der Flüssigchemie am Markt zu platzieren, wird ebenso weiterverfolgt, wie die, perspektivisch bei IBU-tec eigene Produkte zu entwickeln. Hierzu werden wir sowohl die Forschung und Entwicklung als auch den Vertrieb noch stärker gruppenübergreifend aufstellen und koordinieren. Gleichzeitig werden wir unsere Vertriebsaktivitäten stärker als in der Vergangenheit hinsichtlich zusätzlicher und neuer Zielbranchen, -anwendungen und -märkte ausrichten. Wir erhoffen uns hierdurch eine weitere Reduzierung von Abhängigkeiten, eine verbesserte Krisenresistenz sowie mittelfristig wieder deutlich steigende Margen.
zum 30. Juni 2020
| AKTIVA | 1. HJ 2019 T€ |
1. HJ 2020 T€ |
|---|---|---|
| Anlagevermögen | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.125,35 | 4.592,11 |
| Sachanlagen | 33.952,32 | 34.048,82 |
| Finanzanlagen | - | - |
| 39.077,67 | 38.640,94 | |
| Umlaufvermögen | ||
| Vorräte | 10.223,03 | 10.421,29 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 8.731,29 | 3.462,04 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | ||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.568,63 | 1.014,27 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -1.525,28 | 5.284,83 |
| 18.997,68 | 20.182,42 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 354,97 | 352,57 |
| Aktive Latente Steuer | 567,11 | 775,52 |
| 58.997,43 | 59.951,44 | |
| PASSIVA | ||
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 4.000,00 | 4.000,00 |
| Kapitalrücklage | 15.500,00 | 15.500,00 |
| Gewinnrücklagen | 477,18 | 477,18 |
| Bilanzgewinn | 11.833,07 | 13.585,30 |
| 31.810,25 | 33.562,48 | |
| Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen | 1.998,74 | 2.040,29 |
| Rückstellungen | 2.094,66 | 1.317,72 |
| Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 14.335,71 | 15.013,51 |
| Erhaltene Anzahlungen | 140,00 | 411,80 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.342,90 | 1.830,83 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 3.994,55 | 1.725,22 |
| 22.813,16 | 18.981,37 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 97,96 | 3.866,92 |
| Passive latente Steuer | 182,66 | 182,66 |
| 58.997,43 | 59.951,44 |
| 1. HJ 2019 | 1. HJ 2020 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 27.552,65 | 14.337,35 |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 659,35 | 1.213,69 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 353,77 | 91,82 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 382,59 | 4.737,54 |
| Materialaufwand | 15.153,55 | 7.285,99 |
| Personalaufwand | 6.410,99 | 5.938,25 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 3.619,53 | 3.242,38 |
| EBITDA | 3.764,29 | 3.913,77 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 2.249,20 | 2.358,58 |
| des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| EBIT | 1.515,09 | 1.555,19 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 2,20 | 0,68 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 174,08 | 220,15 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 1.343,21 | 1.335,72 |
| Steueraufwendungen/-ertrag (-) | 501,36 | -391,83 |
| Veränderung bilanzierter latenter Steuern | 268,37 | -163,70 |
| Periodenergebnis | 841,85 | 1.727,54 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,21 | 0,43 |
| Anzahl Aktien | ||
| 4.000.000 | 4.000.000 |
| 1. HJ 2020 | |
|---|---|
| T€ | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | |
| Periodenergebnis | 1.728 |
| Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 2.359 |
| Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen | -398 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (-) | |
| Gewinn(-) / Verlust (+) aus Anlageabgängen | |
| Zunahme (-) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva | 263 |
| Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | 2.387 |
| Erträge (-) aus Investitionszulagen | - |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 6.338 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |
| Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -2.320 |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -50 |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -2.370 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |
| Einzahlungen (+) aus EK-Zuführungen | |
| Zuführung Kapitalrücklage (+) | - |
| Auszahlungen (-) an Unternehmenseigner (Dividende) | |
| Einzahlungen (+) aus Aufnahme von Finanzkrediten | 2.500 |
| Einzahlungen (+) aus öffentlichen Zuschüssen | 862 |
| Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Finanzkrediten | -2.745 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 617 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1.-3.) | 4.585 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 700 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 5.285 |
für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020
| Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Gesetzliche Rücklage |
Andere Gewinn rücklagen |
Bilanzgewinn (inkl. Gewinn/ Verlustvortrag |
Eigen kapital |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Stand 01.01.2020 | 4.000,00 | 15.500,00 | 300,00 | 177,18 | 11.857,76 | 31.834,94 |
| Kapitalerhöhung | ||||||
| Einstellung in die Kapitalrücklage | ||||||
| Ausschüttungen | ||||||
| Jahresüberschuss | 1.727,54 | |||||
| Stand 30.06.2020 | 4.000,00 | 15.500,00 | 300,00 | 177,18 | 13.585,30 | 33.562,48 |
für das 1. Halbjahr 2020
Der Halbjahresfinanzbericht des IBU-tec-Konzerns für den Zeitraum 01.01.2020 bis 30.06.2020 wurde nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.
Für den Halbjahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema der §290 HGB befolgt.
Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).
Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB wurde Gebrauch gemacht.
Die IBU-tec AG (Muttergesellschaft) hat ihren Sitz in Weimar und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena unter der Nummer HRB 503021 eingetragen.
In den Konzernabschluss wird die BNT GmbH (Tochtergesellschaft) einbezogen, auf die die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausübt.
Bei der erstmaligen Einbeziehung der BNT GmbH zum 30.06.2018 wurden die in den Konzernabschluss aufgenommenen Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet respektive angesetzt. Hierbei führten die stillen Reserven bei den Grundstücken zu einer Höherbewertung gegenüber dem Jahresabschluss des Tochterunternehmens. Auf Basis dieser stillen Reserven wurden passive latente Steuern ermittelt und in der Konzernbilanz angesetzt. Zusätzlich wurden ein Geschäfts- und Firmenwert in der Konzernbilanz als Vermögensgegenstand angesetzt. Vorhandene steuerliche Verlustvorträge bei der BNT GmbH führten zum Ansatz von aktiven latenten Steuern, deren Bildung im Rahmen der Erstkonsolidierung zum 30.06.2018 sowie deren teilweise Auflösung in den Folgekonsolidierungen jeweils erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt wurde.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzernunternehmen wurden aufgerechnet.
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden die Erlöse und Aufwendungen aus den konzerninternen Weiterberechnungen ebenso wie die internen Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus dem durch die IBU-tec AG an die BNT GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen im Zuge der Konsolidierung eliminiert.
Der Geschäfts- oder Firmenwert aus der Erstkonsolidierung wird über einen Zeitraum von 10 Jahren linear abgeschrieben.
Selbständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten T€ 0,8 nicht übersteigen (Vorjahr: T€ 0,4).
Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird in Bezug auf eingereichte Patente ausgeübt.
Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge, werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbeund -entlastung nicht abgezinst. Gemäß § 274 (1) HGB erfolgte ein Ansatz von passiven latenten Steuern in der Bilanz innerhalb der Position Rückstellungen.
In den immateriellen Vermögenswerten ist ein aus dem Erwerb der BNT GmbH resultierender Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von rund T€ 4.120 beinhaltet.
Das Sachanlagevermögen zum 30.06.2020 liegt mit T€ 34.049 nahezu auf den Vorjahresniveau (T€ 33.952). Dabei stehen Investitionen am neuen Standort in Bitterfeld, wie auch am Stammsitz der IBU-tec AG in Weimar sowie Ersatzinvestitionen bei der BNT GmbH aufgrund des Brandes den laufenden Abschreibungen in ähnlicher Höhe gegenüber.
Das Umlaufvermögen liegt im Vergleich zum Vorjahr (T€ 18.998) um rund T€ 1.184 höher. Dabei wurde der Rückgang bei den Forderungen LuL i.H.v. T€ 5.269 durch den Anstieg der Zahlungsmittelbestände (T€ 6.810) überkompensiert.
Aus einem steuerlichen Verlustvortrag der BNT GmbH resultieren aktive latente Steuern zum Stichtag i.H.v. T€ 776 (Vorjahr T€ 567).
Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG in Höhe von T€ 4.000 ist eingeteilt in 4.000.000 Inhaberstückaktien, die vollständig einbezahlt sind.
Zum Stichtag ergaben sich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 15.014, was im Vergleich zum Vorjahr (T€ 14.336) eine Erhöhung von T€ 923 darstellt. Diese Erhöhung resultiert aus der Finanzierung der vor allem im 2.Halbjahr 2019 realisierten Wachstumsinvestitionen am neuen Standort in Bitterfeld.
Die sonstigen Verbindlichkeiten konnten durch den mit einem Schweizer Pharmakonzern geschlossenen Liefervertrag, der auch eine Tilgungskomponente beinhaltet, im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf nunmehr T€ 1.725 reduziert werden.
Passive latente Steuern sind auf die im Zuge der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven der Grundstücke der BNT GmbH mit T€ 183 in der Konzernbilanz berücksichtigt.
Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus den durch den Brand bei BNT GmbH verminderten Produktionskapazitäten. Darüber hinaus tragen insbesondere auch bei IBU-tec deutliche, "Corona-bedingte" Umsatzrückgänge im zweiten Quartal zur Entwicklung im ersten Halbjahr bei. Ergebniserhöhend wirken sich die aus dem Versicherungsvergleich resultierenden Zahlungen aus, die mit rund T€ 2.450 pro rata für die Betriebsunterbrechungsversicherung und mit rund T€ 1.830 für die bis dato ausgebuchten, beim Brand beschädigten, Sachanlagegüter berücksichtigt sind.
In den Teilbereichen Produktion, Prozessentwicklung, Materialentwicklung sowie Engineering hat die Gruppe im ersten Halbjahr 2020 folgende Umsatzanteile generiert:

Ein mit den niedrigeren Umsätzen einhergehender Rückgang der Materialaufwendungen (T€ -6.807), niedrigere Personalaufwendungen (T€ -473) sowie niedrigere übrige Aufwendungen (T€ -378), die ihrerseits auch signifikante Positionen im Rahmen der Brandschadensbeseitigung beinhalten und Bestandsveränderungen bzw. aktivierte Eigenleistungen führen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem Anstieg des EBITDA um rund T€ 150 auf T€ 3.914. Leicht erhöhte Abschreibungen führen zu einem EBIT i. H. v. T€ 1.555, welches damit leicht über dem Niveau der Vorperiode liegt.
Das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBT) liegt aufgrund höherer Zinsaufwendungen (T€ 46), die im Wesentlichen aus der Investitionsfinanzierung resultieren, mit T€ 1.336 ebenfalls nahezu auf dem Niveau der Vorperiode (T€ 1.343). Ein durch den Verlustvortrag bedingter latenter Steuerertrag auf das durch die Versicherungsentschädigung deutlich erhöhte EBT bei BNT GmbH führt zu einem Konzernjahresüberschuss, der im Vergleich zur Vorperiode um T€ 886 höher liegt und damit T€ 1.728 beträgt.
Mit der Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die Vergütung aus diesem Dienstvertrag im 1. Halbjahr 2020 beträgt T€ 13 (1. Halbjahr 2019: T€ 13).
Das Mitglied des Aufsichtsrats Dr. Thau ist beratend für die Gesellschaft als Rechtsanwalt tätig. Seine diesbezügliche Tätigkeit ist im Rahmen gesondert abgeschlossener Beratungsverträge geregelt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im 1. Halbjahr 2020 sind, wie auch im Vergleichszeitraum des Vorjahres, keine Leistungen aus diesem Vertrag erbracht und somit keine Honorare berechnet worden.
Das Mitglied des Aufsichtsrats Frau Cailleteau ist als strategische Beraterin für die Gesellschaft tätig. Ihre diesbezügliche Tätigkeit ist im Rahmen gesondert abgeschlossener Beratungsverträge geregelt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im 1. Halbjahr 2020 sind, wie auch im Vergleichszeitraum des Vorjahres, keine Leistungen aus diesem Vertrag erbracht und somit keine Honorare berechnet worden.
Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.
Weimar, den 31. August 2020
Ulrich Weitz Jörg Leinenbach Dr. Arndt Schlosser Vorstandsvorsitzender Vorstand Vorstand
Finanztermine der IBU-tec advanced materials AG
01. September 2020 Herbstkonferenz (virtuell) 17. November 2020 Eigenkapitalforum (virtuell)
Den aktuellen Finanzkalender der IBU-tec AG können Sie auch über folgenden Link öffnen: www.ibu-tec.de/investor-relations/finanzkalender
Hainweg 9–11 99425 Weimar Germany Telefon: +49 (0) 3643 8649-0 Telefax: +49 (0) 3643 8649-30 E-Mail: mail(at)ibu-tec.de Website: www.ibu-tec.de
IBU-tec advanced materials AG edicto GmbH – Agentur für Finanzkommunikation und Investor Relations | www.edicto.de
abeler bollmann werbeagentur GmbH | www.abelerbollmann.de
Susann Nürnberger Adobe-Stock Fotos, iStock Fotos
IBU-tec Design
Kurzanleitung V. 1.0
IBU-tec advanced materials AG
Hainweg 9-11 99425 Weimar
Telefon: +49 (0) 3643 8649-0 Telefax: +49 (0) 3643 8649-30 E-Mail: mail(at)ibu-tec.de www.ibu-tec.de
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.