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Greiffenberger AG

Annual Report Jun 8, 2020

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Annual Report

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Greiffenberger Aktiengesellschaft

Augsburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Jahresabschluss 2019

Hinweis:

Der im Folgenden wiedergegebene Jahresabschluss und Lagebericht der Greiffenberger AG für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr wurde vom Vorstand der Gesellschaft am 31. März 2020 aufgestellt und am 27. April 2020 geändert. Der Abschlussprüfer hat hierzu noch keinen Bestätigungsvermerk erteilt, einen solchen Vermerk aber auch nicht versagt. Die Prüfung des Abschlussprüfers dauert noch an. Aufgrund der noch andauernden Prüfung hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft den Jahresabschluss noch nicht festgestellt. Die Veröffentlichung dieser ungeprüften und nicht festgestellten Finanzinformationen erfolgt zur Wahrung der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen über die Offenlegung. Aus den vorgenannten Gründen kann keine zeitgleiche Veröffentlichung des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers und des Berichts des Aufsichtsrats erfolgen. Die Gesellschaft kann nicht ausschließen, dass der aufgestellte Jahresabschluss oder der Lagebericht aufgrund von weiteren Erkenntnissen (z. B. aus der weiteren Abschlussprüfung) noch einmal geändert werden muss.

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

VORBEMERKUNG

Dieser Lagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

1. | GRUNDLAGEN DER GREIFFENBERGER AG

1.1 | Geschäftsmodell und Unternehmensstruktur

Die Greiffenberger AG ist eine börsennotierte Industrieholding und Obergesellschaft des Greiffenberger-Konzerns. Sie investiert mit langfristigem strategischem Horizont in Beteiligungen an Unternehmen, die sich in den von ihnen bedienten Branchen auf attraktive, technologisch anspruchsvolle Teilmärkte und Anwendungsbereiche fokussieren.

Die Greiffenberger AG verfügt mit der J.N. Eberle & Cie. GmbH, Obergesellschaft des Unternehmensbereichs Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl (Teilkonzern Eberle), über ein einziges unmittelbares Tochterunternehmen. Die J.N. Eberle & Cie. GmbH, mit der ein Ergebnisabführungsvertrag besteht und an der die Greiffenberger AG 100 % der Anteile hält, hat ihren Sitz in Augsburg und unterhält hier den einzigen Produktionsstandort des verbliebenen Teilkonzerns Eberle. Die Produkte werden weltweit direkt vertrieben. In Italien, in Frankreich und in den USA bestehen zusätzlich Vertriebsgesellschaften, die sich im mehrheitlichen Besitz der J.N. Eberle & Cie. GmbH befinden. Das Produktionsprogramm des Unternehmensbereichs Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl umfasst die Herstellung von Hochleistungsbandsägeblättern und Präzisionsbandstahl für industrielle Einsatzgebiete. Eberle hat sich zu einem weltweit geschätzten Partner für das Sägen von Metall und in der Herstellung erstklassiger Bandstahlprodukte entwickelt. Die wichtigsten Zielmärkte sind der Maschinenbau sowie die stahl- und metallverarbeitende Industrie, im Produktbereich Präzisionsbandstahl u.a. Zulieferbetriebe der Automobilindustrie.

Gemäß den letzten verfügbaren Informationen sind an der Greiffenberger AG die Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, Deutschland, mit einem Anteil von 46,09 %, die Blue Cap AG, München, Deutschland, mit einem Anteil von 9,09 % und die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Tübingen, Deutschland, mit einem Anteil von (nach eigenen Berechnungen auf Grundlage der letzten verfügbaren Informationen) 6,62 % jeweils direkt beteiligt. Die restlichen Aktien befinden sich nach Kenntnis der Gesellschaft im Streubesitz. Weitere Angaben zum Anteilsbesitz werden im Gliederungspunkt "Gezeichnetes Kapital" des Anhangs gemacht.

Die Greiffenberger AG hat ihren Satzungssitz in Augsburg, Deutschland (eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 31776) und ihren Verwaltungssitz in Augsburg, Deutschland, wo alle unternehmerischen Funktionen der Gesellschaft angesiedelt sind.

1.2 | Ziele und Strategien

Die Greiffenberger AG treibt die strategische Entwicklung ihrer Konzernunternehmen mit dem Ziel der nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft langfristig voran. Bei entsprechenden Opportunitäten nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist eine Ergänzung des angestrebten organischen Wachstums durch Akquisitionen oder Kooperationen in den gegenwärtigen Tätigkeitsfeldern oder angrenzenden Industriebereichen.

1.3 | Steuerungssystem

Die Greiffenberger AG steuert ihre Konzernunternehmen nach einem einheitlichen Kennzahlensystem über ein Beteiligungs-Controlling und Konzernrechnungswesen. Das Kennzahlen- und Steuerungsgrößensystem entspricht den Standards großer Investitionsgüterhersteller. Zentrale Steuerungsgrößen sind der Umsatz, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das Investitionsvolumen sowie aus diesen Größen abgeleitete Verhältniszahlen wie die Umsatzentwicklung und die EBIT-Marge. Die zentralen Steuerungsgrößen erlauben in ihrer Zusammenschau auch eine Beurteilung des Kapitalbedarfs und der Rentabilität des eingesetzten Kapitals. Auf Ebene der Greiffenberger AG als Holdinggesellschaft erfolgt die Steuerung anhand der Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften sowie Erträge aus Beteiligungen. Im Geschäftsjahr 2019 kam es zu keinen wesentlichen Änderungen im Steuerungssystem.

Die Vorstände der Greiffenberger AG sind gleichzeitig Geschäftsführer des Konzernunternehmens Eberle und tragen die volle operative Ergebnisverantwortung in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Unterstützung durch die Greiffenberger AG erfahren sie u.a. in den Bereichen Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Recht und Steuern. Die Unternehmensstrategie, die Finanz- und Investitionsplanung und sämtliche weiteren Entscheidungen von grundlegender Bedeutung werden gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Der Aufsichtsrat und sein Vorsitzender arbeiten intensiv mit dem Vorstand zusammen, sodass die gesetzliche Vertretungsregelung gemäß § 78 Abs. 1 AktG Anwendung findet.

1.4 | Vergütungsbericht

Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat im Berichtsjahr wird im Gliederungspunkt "Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats" des Anhangs näher erläutert und individualisiert ausgewiesen.

In Summe betrug die Vergütung der amtierenden Vorstände im Berichtsjahr 561 T€ (Vj. 582 T€), die Vergütung der amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich in Summe auf 86 T€ (Vj. 88 T€).

Gemäß dem für die Vorstände im Berichtszeitraum anwendbaren System der Vergütung der Vorstandsmitglieder erhalten diese neben festen Vergütungsbestandteilen, insbesondere einem fixen Bruttogehalt, eine erfolgsabhängige, variable Vergütung. Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung ist für einen Teil der Vorstandsmitglieder zum einen das jährliche EBITDA und zum anderen das durchschnittliche jährliche EBITDA dreier Geschäftsjahre, und zwar des betreffenden Geschäftsjahres sowie des vorausgegangenen und des nachfolgenden Geschäftsjahres. Maßgebend ist dabei das konsolidierte EBITDA der Gesellschaft und der Gesellschaften des Teilkonzerns Eberle einschließlich der J.N. Eberle & Cie. GmbH, welches anhand des IFRS-Konzernabschlusses der Gesellschaft zu ermitteln ist. Die Auszahlung jenes Anteils der variablen Vergütung, der auf der mehrjährigen Bemessungsgrundlage beruht, erfolgt erst, nachdem die Konzernabschlüsse für sämtliche maßgeblichen Berechnungsjahre vorliegen.

Für ein Vorstandsmitglied ist Bemessungsgrundlage eines Teils der variablen Vergütung die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses der Greiffenberger AG. Für dieses Vorstandsmitglied ist neben der genannten variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2019 eine vom Erreichungsgrad des jährlichen Ziel-EBITs abhängige variable Vergütung vereinbart. Maßgeblich ist hierfür das EBIT, welches anhand des IFRS-Konzernabschlusses der Gesellschaft zu ermitteln ist. Für die variablen Vergütungen und somit für die Vergütung insgesamt sind betragsmäßige Höchstgrenzen vereinbart. Hinsichtlich der variablen Vergütung vereinbarte betragsmäßige Höchstgrenzen betreffen sowohl die sich aus dem Jahres-EBITDA bzw. dem Erreichungsgrad des Ziel-EBITs berechnende Vergütung als auch die sich aus dem durchschnittlichen Dreijahres-EBITDA bzw. der nachhaltigen Steigerung des Aktienkurses berechnende variable Vergütung ebenso wie die Summe der variablen Vergütungen insgesamt.

Die variable Vergütung für die Vorstände beträgt im Geschäftsjahr 2019 in jedem Fall weniger als die Hälfte der jährlichen Bruttofestvergütung ohne Nebenleistungen. Der Aufsichtsrat ist berechtigt, die variable Vergütung nach seinem Ermessen zu begrenzen, wenn außerordentliche Entwicklungen zu einer nicht angemessenen variablen Vergütung führen würden. Andererseits ist der Aufsichtsrat berechtigt, nach seinem Ermessen eine Sondertantieme zu gewähren, wenn außerordentliche Leistungen oder Erfolge des Vorstands in der variablen Vergütung nicht ausreichend zum Ausdruck kommen.

Im Rahmen der festen Vergütungsbestandteile gewährt die Gesellschaft den Vorständen Nebenleistungen in Form von den gesetzlichen Regelungen für Arbeitnehmer entsprechenden Zuschüssen zur Kranken- und Pflegeversicherung, Gehaltsfortzahlung im Krankheits- und Versterbensfall, Unfallversicherung, Beiträgen zur Altersvorsorge und Dienstwagennutzung. Sofern der Vorstand für Tätigkeiten für verbundene Unternehmen der Gesellschaft Vergütungsleistungen, Aufwandsentschädigungen oder ähnliche Zahlungen erhält, sind diese auf die Vorstandsvergütung anzurechnen. Die Vorstände können zu den gleichen Bedingungen wie alle Mitarbeiter der Gesellschaft sowie der J.N. Eberle & Cie. GmbH die Möglichkeit einer arbeitnehmerfinanzierten betrieblichen Altersversorgung im Wege der Erteilung von Pensionszusagen gegen Gehaltsverzicht nutzen. Leistungen für den Fall der regulären Beendigung der Vorstandstätigkeit sind den Vorstandsmitgliedern nicht zugesagt. Für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ist ein Abfindungs-Cap vereinbart. Hiernach darf die Abfindung in keinem Fall - je nachdem, was geringer ist - den Wert von zwei Jahresbruttofestvergütungen oder der Vergütung, die bis zum ursprünglich vereinbarten Vertragsende geschuldet wäre, übersteigen. Wird der Vertrag aus einem vom Vorstand zu vertretendem wichtigem Grunde beendet, erfolgen für den Zeitraum ab dem Beendigungszeitpunkt keine Zahlungen an den Vorstand. Gegenüber den amtierenden Vorständen Andre Bertram und Martin Döring bestehen keine Zusagen zu Zahlungen im Falle eines eintretenden Kontrollwechsels.

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Thorsten Braun, Martin Döring,
Vorstand (01.03.2018 bis 31.12.2018) Alleinvorstand (01.01.2018 bis 28.02.2018)
--- --- --- --- --- --- ---
Gewährte Zuwendungen Vorstand (seit 01.03.2018)
--- --- --- --- --- --- ---
Ist Theoretische Bandbreite Ist
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2019

T€
2018

T€
2019 (Min)

T€
2019 (Max)

T€
2019

T€
2018

T€
--- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 0 167 0 0 239 235
Nebenleistungen 0 5 0 0 13 13
Summe (fix) 0 172 0 0 252 248
Einjährige variable Vergütung 0 20 0 0 34 45
Mehrjährige variable Vergütung 0 20 0 0 75 45
Summe variable Vergütungen 0 40 0 0 109 90
Sonstiges 0 0 0 0 0 0
Summe (fix, variabel, Sonstiges) 0 212 0 0 361 338
Versorgungsaufwand (IFRS) 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 0 212 0 0 361 338

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Martin Döring,
Alleinvorstand (01.01.2018 bis 28.02.2018)
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Gewährte Zuwendungen Vorstand (seit 01.03.2018)
--- --- ---
Theoretische Bandbreite
--- --- ---
2019 (Min)

T€
2019 (Max)

T€
--- --- ---
Festvergütung 239 239
Nebenleistungen 13 13
Summe (fix) 252 252
Einjährige variable Vergütung 0 50
Mehrjährige variable Vergütung 0 75
Summe variable Vergütungen 0 110
Sonstiges 0 0
Summe (fix, variabel, Sonstiges) 252 362
Versorgungsaufwand (IFRS) 0 0
Gesamtvergütung 252 362

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Thorsten Braun, Martin Döring
Vorstand (01.03.2018 bis 31.12.2018) Alleinvorstand (01.01.2018 bis 28.02.2018)
--- --- --- --- ---
Zufluss Vorstand (seit 01.03.2018)
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2019

T€
2018

T€
2019

T€
2018

T€
--- --- --- --- ---
Festvergütung 0 167 239 235
Nebenleistungen 0 5 13 13
Summe (fix) 0 172 252 248
Einjährige variable Vergütung 20 18 45 41
Mehrjährige variable Vergütung 12 0 34 0
Sonstiges 0 0 0 0
Summe (fix, variabel, Sonstiges) 32 190 331 289
Versorgungsaufwand (IFRS) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 32 190 331 289

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Andrè Bertram, Andrè Bertram,
Gewährte Zuwendungen Vorstand (seit 01.11.2018) Vorstand (seit 01.11.2018) Zufluss
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Ist Theoretische Bandbreite Ist
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2019

T€
2018

T€
2019 (Min) 2019 (Max)

T€
2019

T€
2018

T€
T€
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Festvergütung 180 30 180 180 180 30
Nebenleistungen 19 3 19 19 19 3
Summe (fix) 199 33 199 199 199 33
Einjährige variable Vergütung 0 0 0 42 0 0
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 100 0 0
Summe variable Vergütungen 0 0 0 142 0 0
Sonstiges 0 0 0 0 0 0
Summe (fix, variabel, Sonstiges) 199 33 199 341 199 33
Versorgungsaufwand (IFRS) 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 199 33 199 341 199 33

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wurde zuletzt mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2017 neu gefasst. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für jedes volle Geschäftsjahr seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste Vergütung in Höhe von 12.000 € sowie für jede persönliche Anwesenheit bei Präsenzsitzungen ein Sitzungsentgelt in Höhe von 1.500 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache der sich für ein Aufsichtsratsmitglied jeweils ergebenden Vergütungen bzw. Entgelte, wobei Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat während eines Geschäftsjahres nicht durchgängig angehört haben, die Vergütung jeweils zeitanteilig erhalten.

Die Greiffenberger AG hat für sich und ihre in- und ausländischen Konzernunternehmen eine D&O-Gruppenversicherung abgeschlossen. Über diese sind u.a. die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat versichert.

2. | WIRTSCHAFTSBERICHT UND GESCHÄFTSVERLAUF

2.1 | Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der hohe Internationalisierungsgrad der Geschäftsbeziehungen des Unternehmensbereichs Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl bedingt eine entsprechende Abhängigkeit von den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen länder- und branchenspezifischen Entwicklungen. Die stahl- und metallverarbeitende Industrie hat dabei einen ebenso bedeutenden Einfluss wie der Sektor der Automobilindustrie und ihrer Zulieferbetriebe. Insbesondere letzterer ist ein wichtiger Zielmarkt im Produktbereich Bandstahl.

Die Expansion der Weltwirtschaft hat im Jahr 2019 weiter an Fahrt verloren. Die Weltkonjunktur hat sich im zu Ende gehenden Jahr in der Grundtendenz weiter abgeschwächt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat alle von ihm im Herbst getroffenen Prognosen nach unten revidiert: Für das Jahr 2019 rechnet er nur noch mit einem globalen Zuwachs von 2,9 Prozent statt 3,0 Prozent. Die Schwäche in der Industrie und beim Welthandel dürfte auf zwei Ursachen zurückzuführen sein. Zum einen hat der handelspolitische Konflikt zwischen den USA und China den Warenaustausch zwischen diesen Ländern stark eingeschränkt und damit die Produktion gedämpft. Zudem sind die mit China ökonomisch eng verbundenen Länder Südkorea und Japan direkt betroffen, da China viele seiner Vorleistungsgüter aus diesen Ländern bezieht. Der Handelskonflikt belastete aber auch andere Regionen, da sich die Ungewissheit über den Fortbestand der etablierten internationalen Wertschöpfungsketten erhöht hat und auch das Risiko gestiegen ist, von neuen handelspolitischen Maßnahmen durch die USA getroffen zu werden. So bleibt weiter ungewiss, ob es zu höheren US-Zöllen auf europäische Kraftfahrzeuge kommen wird. Europäische Flugzeuge dürfen bereits nach einer Entscheidung der Welthandelsorganisation als Reaktion auf EU-Subventionen mit Zöllen belegt werden. Zum anderen ist die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen vielerorts stark zurückgegangen mit entsprechenden Einbrüchen bei der Produktion. Da es sich hierbei um eine sehr handelsintensive Warengruppe handelt, wurde hierdurch der Welthandel stark in Mitleidenschaft gezogen. Die "Automobilwoche" erwartet für 2019 einen Rückgang der weltweiten PKW-Neuzulassungen von 4,4 Prozent.

Nach Daten des Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB) verminderte sich das Produktionswachstum im Gesamtjahr 2019 nach einem Produktionsplus von 3,1 Prozent auf nur noch 0,8 Prozent. Während in den Schwellenländern die Produktion mit einem Plus von 1,8 Prozent expandierte, nach 3,7 Prozent im Vorjahr, verzeichnete das Produktionswachstum in den entwickelten Volkswirtschaften einen Rückgang von 0,3 Prozent. Nach Angaben der World Steel Association erreichte die weltweite Rohstahlproduktion im Jahr 2019 1.869,9 Millionen Tonnen (Mt), ein Plus von 3,4% gegenüber 2018. Die Rohstahlproduktion ging 2019 dabei jedoch in allen Regionen außer in Asien und im Nahen Osten zurück.

Die Deutsche Bundesbank schreibt in ihrem Monatsbericht vom Februar 2020, dass sich in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften das Wirtschaftswachstum abgeschwächt haben könnte. Hierbei spielten allerdings Sondereffekte eine Rolle. Dies gilt vor allem für Japan, wo die Wirtschaftsleistung im Herbst kräftig gefallen sein dürfte. Im Vereinigten Königreich scheint die Sorge über einen ungeordneten Austritt aus der Europäischen Union zu einer Seitwärtsbewegung beigetragen zu haben. Zudem verlangsamte sich das Wachstum im Euroraum. Lediglich in den USA setzte sich die wirtschaftliche Expansion mit unverändert moderatem Tempo fort. Leicht günstiger stellte sich die Situation in der Gruppe der Schwellenländer dar. So stabilisierte sich in China das Wirtschaftswachstum zum Jahresabschluss, nachdem es in den Quartalen zuvor kontinuierlich an Fahrt verloren hatte. Das Wirtschaftswachstum dürfte im gesamten Jahr 2019 sowohl in den Schwellenländern als auch weltweit das geringste seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gewesen sein. Weiter heißt es von der Bundesbank, dass die konjunkturelle Schwäche in Deutschland im letzten Jahresviertel 2019 anhielt. Der Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes zufolge verharrte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt auf dem Stand des Vorquartals. Für das Jahr 2019 insgesamt ergibt sich eine Zunahme des realen BIP um 0,6 %. Das Wirtschaftswachstum unterschritt damit im vergangenen Jahr deutlich die Ausweitung des Produktionspotenzials.

In China übertraf das reale BIP gemäß den offiziellen Angaben im Schlussquartal 2019 das Niveau der Vorjahresperiode um 6 %. Damit wurde die Wachstumsrate des dritten Vierteljahres gehalten, nachdem sie sich zuvor über fünf Quartale graduell verringert hatte. Zur gesamtwirtschaftlichen Stabilisierung dürfte vor allem die Industrie beigetragen haben. In Indien dürfte sich die Konjunktur zum Jahresende wieder stabilisiert haben, nachdem sie sich zuvor stark abgeschwächt hatte. Im dritten Quartal 2019 war das Wirtschaftswachstum auf 4,5 % im Vorjahresvergleich gesunken. Maßgeblich hierfür war wohl die Krise im Schattenbankensektor, der für die Kreditversorgung von Haushalten und kleinen Unternehmen wichtig ist. In Russland setzte sich die leichte Konjunkturbelebung, die sich bereits im dritten Quartal 2019 abgezeichnet hatte, wohl zum Jahresende fort. In den Vereinigten Staaten setzte sich die gesamtwirtschaftliche Aufwärtsbewegung im Schlussquartal 2019 mit moderatem Tempo fort. Das reale BIP legte gemäß einer ersten Schätzung um 0,5 % gegenüber dem dritten Vierteljahr zu. Im Sommerhalbjahr war die Wirtschaftsleistung mit ähnlichen Raten gestiegen. Die Expansion der Inlandsnachfrage verlor zuletzt allerdings deutlich an Kraft. So wurden die gewerblichen Investitionen erneut gekürzt, und der Vorratsaufbau geriet ins Stocken. Im Euroraum erhöhte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung im letzten Jahresviertel 2019 nur wenig. Der Anstieg binnen Jahresfrist verringerte sich auf 0,9 % und blieb damit deutlich hinter der von der Europäischen Kommission geschätzten Potenzialrate von 1,3 % zurück. Wesentlich für das nur schwache Wirtschaftswachstum war zum einen ein weiterer Rückgang der Erzeugung im Verarbeitenden Gewerbe, trotz Zuwächsen im Exportgeschäft. Die Unternehmen bauten wohl ihre Lagerbestände ab.

2.2 | Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung der Greiffenberger AG wird wesentlich bestimmt durch die Entwicklung ihrer Tochtergesellschaft Eberle, mit der ein Gewinnabführungsvertrag besteht. Sie ist im Berichtsjahr vor dem Hintergrund der ungeplanten Steigerungen bei den Vormaterialpreisen und unvorhergesehener Strafzölle für Lieferungen in die USA insgesamt noch zufriedenstellend verlaufen. Die ab dem Jahr 2016 deutlichen Preissteigerungen der Stahlpreise und Legierungszuschläge haben ihren Gipfel im Jahr 2018 erreicht. Sie waren im Laufe des Jahres 2019 leicht rückläufig, lagen jedoch noch immer über dem geplanten Niveau. Durch die Systematik der Bewertung des Materialeinsatzes mit dem gewichteten Durchschnitt wirken sich diese Preisreduzierungen aber mit Zeitverzögerung in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Daneben bestehen mit einigen Kunden Preisgleitklauseln, sodass Minderungen der Legierungszuschläge verzögert an diese weitergegeben werden. Die Unsicherheiten auf den Weltmärkten und insbesondere der sehr deutliche Rückgang im Automobilsektor und den daran angrenzenden Industriebereichen hatten einen maßgeblichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. In diesem schwierigen Umfeld konnte sich die Greiffenberger Gruppe zwar vergleichsweise gut behaupten, der ursprünglich geplante Umsatz und das EBIT konnten vor diesem Hintergrund aber wie im Folgenden ausgeführt nicht erreicht werden.

Der deutliche Einbruch auf dem Automobilsektor und den daran angrenzenden Industriebereichen hat sich vor allem auf die Umsätze mit Stoßdämpferstahl in einem Rückgang von 24,6 % im Vergleich zum Vorjahr ausgewirkt. Ohne diesen Rückgang hätte Eberle die operativen Planumsätze für das Jahr 2019 realisiert. Die Verfehlung im EBIT begründet sich neben dem zu geringen Umsatz auch in einer noch über dem ursprünglichen Plan liegenden Materialquote. Der sich Ende des Jahr 2018 abzeichnende Rückgang in den Vormaterialpreisen hat sich weniger stark in der Gewinn- und Verlustrechnung durchgeschlagen, als dies angenommen worden war.

Im Geschäftsjahr 2019 lag zudem ein großer Fokus auf dem Verkauf der Augsburger Betriebsimmobilie von Eberle, wodurch die bestehende Fremdfinanzierung abgelöst werden sollte. Gleichzeitig soll die Immobilie von dem neuen Eigentümer wieder gemietet werden, also ein sogenanntes Sale-and-Lease-Back-Verfahren. Die Greiffenberger AG hat dazu im Jahr 2019 intensive Gespräche geführt, die noch andauern. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die Transaktion dementsprechend noch nicht abgeschlossen. Daher wurde mit den Konsortialdarlehensgebern eine Verlängerung des bestehenden Konsortialdarlehens über den 30. Dezember 2019 hinaus bis zum 30. Juni 2020 vereinbart. Die Verlängerung des Konsortialdarlehens dient der Sicherstellung der Finanzierung des Greiffenberger-Konzerns bis zur Rückführung der Verbindlichkeiten aus dem Erlös der angestrebten Veräußerung.

3. | LAGE DER GREIFFENBERGER AG

3.1 | Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Greiffenberger AG nicht in neue Beteiligungen investiert. Die zum 31. Dezember 2018 unter den Finanzanlagen ausgewiesenen sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 1.476 T€ bestanden aus dem der BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG, Velten, im Veräußerungsjahr 2017 gewährten langfristigen Darlehen, mit welchem diesem ehemaligen Tochterunternehmen bis dahin bestehende Gesellschafterforderungen der Greiffenberger AG weiter zur Verfügung gestellt wurden. Dieses Darlehen wurde im Februar 2019 mit einem marktüblichen Abschlag weiterveräußert.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresstichtag von 600 T€ auf 632 T€ zum 31. Dezember 2019. Hierbei handelt es sich jeweils um Ansprüche aus der Umsatzsteuer gegenüber dem Finanzamt.

3.2 | Finanzlage

Den wesentlichen Teil der Fremdkapitalfinanzierung des Greiffenberger-Konzerns bildet das bei der J.N. Eberle & Cie. GmbH bestehende Konsortialdarlehen mit Laufzeitende im Juni 2020, für das die Greiffenberger AG als Bürge haftet. Die Greiffenberger AG hat in diesem Zusammenhang ihre Geschäftsanteile an der J.N. Eberle & Cie. GmbH zur Sicherung der Ansprüche der Konsortialdarlehensgeber verpfändet. Die Fremdkapitalfinanzierung der Greiffenberger AG erfolgt, den Verhältnissen zum Ende des Vorjahres gegenüber unverändert, neben dem Genussrechtskapital ausschließlich über Darlehensgewährungen durch die J.N. Eberle & Cie. GmbH. Zum 31. Dezember 2019 bestanden für die J.N. Eberle & Cie. GmbH unter dem Konsortialdarlehen 2.250 T€ freie Kreditlinien, die freien Mittel (liquide Mittel und freie Kreditlinien) dieses Tochterunternehmens betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 2019 insgesamt 3.091 T€. Die Möglichkeiten der J.N. Eberle & Cie. GmbH, der Greiffenberger AG verfügbare freie Mittel als Darlehen zur Verfügung zu stellen, werden auch von ihrem eigenen Kapitalbedarf determiniert.

Die Nettofinanzverschuldung der Greiffenberger AG (Genussrecht abzüglich liquider Mittel) blieb mit 1.389 T€ zum 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Die liquiden Mittel betrugen zum 31. Dezember 2019 61 T€ (Vj. 46 T€). Die Verbindlichkeiten der Greiffenberger AG gegenüber verbundenen Unternehmen, die ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber der J.N. Eberle & Cie. GmbH betreffen, reduzierten sich von 3.120 T€ zum Ende des Vorjahres auf 2.323 T€ zum 31. Dezember 2019. Der Rückgang ist auf den Jahresüberschuss der J.N. Eberle & Cie. GmbH zurückzuführen, den diese aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrag an die Greiffenberger AG abführen muss.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahresstichtag (435 T€) auf 554 T€. Wesentlicher Grund für die Erhöhung ist die fortlaufende Stundung der Pensionsansprüche eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes.

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresstichtag von 3.686 T€ auf 3.822 T€ zum Berichtsjahresende, was im Wesentlichen auf den bei ihrer Bewertung zum 31. Dezember 2019 aufgrund der gesetzlichen Vorgaben anzuwendenden Durchschnittszinssatz zurückzuführen ist.

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Greiffenberger AG beläuft sich zum 31. Dezember 2019 auf 7.010.023,80 € (31. Dezember 2018: 7.010.023,80 €). Es setzt sich zum Stichtag zusammen aus 5.855.629 (Vj. 5.855.629) auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von rund 1,20 € (Vj. 1,20 €) je Aktie.

Das Eigenkapital verminderte sich durch das negative Jahresergebnis des Geschäftsjahres von 8.055 T€ zum Ende des Vorjahres um 1.036 T€ auf 7.019 T€ zum Ende des Berichtsjahres. Die Bilanzsumme reduzierte sich von 17.059 T€ im Vorjahr auf 15.624 T€ zum 31. Dezember 2019. Dies ist im Wesentlichen auf die Veräußerung des an die BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG gewährten Darlehens zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote errechnet sich auf Grundlage dieser reduzierten Bilanzsumme zum Ende des Geschäftsjahres 2019 mit 44,9 % (Vj. 47,2 %).

3.3 | Ertragslage

Regelmäßig wird das Ergebnis nach Steuern der Greiffenberger AG als Holdinggesellschaft maßgeblich durch Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften sowie Erträge aus Beteiligungen bestimmt. Hieraus resultierte im Geschäftsjahr 2019 ein Ertrag in Höhe von 793 T€ (Vj. 1.254T€).

Die Verschlechterung der Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften resultierte aus einem deutlich gesunkenen Jahresüberschuss vor Gewinnabführung der J.N. Eberle & Cie. GmbH. Der deutliche Einbruch auf dem Automobilsektor und den daran angrenzenden Industriebereichen hat sich vor allem auf die Umsätze mit Stoßdämpferstahl in einem Rückgang von 24,6 % im Vergleich zum Vorjahr ausgewirkt.

Rechnerisch reduzierte sich das Ergebnis nach Steuern der Greiffenberger AG im Geschäftsjahr 2019 um 331 TEUR auf -901 T€ (Vj. -570 T€).

Die saldierten Ergebnisse aus Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammen reduzierten sich im Geschäftsjahr 2019 auf 1.108 T€ (Vj. 1.484 T€).

Die Summe aus planmäßigen Abschreibungen und sonstigem betrieblichem Aufwand reduzierte sich im Berichtsjahr gegenüber dem Niveau des Vorjahres (604 T€) auf 758 T€. Der Rückgang ist auf den marktüblichen Abschlag zurückzuführen, der bei der Veräußerung des an die BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG gewährten Darlehens entstanden ist und im sonstigen betrieblichen Aufwand zu zeigen ist. Die Rechts- und Beratungsaufwendungen lagen im Berichtsjahr mit 296 TEUR auf Vorjahresniveau (293 TEUR).

Der Personalaufwand betrug im Berichtsjahr 865 T€ (Vj. 855 T€) und enthält in Höhe von insgesamt 104 T€ (Vj. 130 T€) die für das Geschäftsjahr 2019 abgegrenzten Ansprüche der Vorstände aus variablen Vergütungsbestandteilen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Ansprüche von 36 Pensionären auf Pensionszahlungen in Höhe von insgesamt 209 T€ ergebniswirksam berücksichtigt, insgesamt bestehen zum 31. Dezember 2019 zurückgestellte Anwartschaften für 49 Personen.

Das Zinsergebnis belief sich im Berichtsjahr auf -387 T€ (Vj. -594 T€). Wesentlicher Bestandteil des Zinsaufwands im Berichtsjahr sind Zinsen an verbundene Unternehmen (235 T€, Vj. 458 T€), die aus Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber der J.N. Eberle & Cie. GmbH resultieren.

Im Steuerergebnis wurde im Berichtsjahr eine Rückstellung aus der noch laufenden Betriebsprüfung in Höhe von 116 T€ eingebucht.

Die Greiffenberger AG schließt das Geschäftsjahr 2019 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.036 T€ (Vj. Jahresfehlbetrag in Höhe von 570 T€) ab.

4. | NACHTRAGSBERICHT

Das nach dem Bilanzstichtag aufgetretene Corona Virus stellt für die Greiffenberger AG ein erhebliches Risiko dar. Eine Pandemie wie Corona kann zu einem (teilweisen) Ausfall der Produktion der wesentlichen Tochtergesellschaft J.N. Eberle & Cie GmbH führen. Darüber hinaus können Lieferketten unterbrochen werden. Kundenseitig besteht das Risiko eines Umsatzeinbruchs und eines Forderungsausfalls aufgrund von Liquiditätsengpässen. In der Folge besteht das Risiko von Wertberichtigungsbedarfen in Bezug auf Anteile an verbundenen Unternehmen.

5. | PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

5.1 | Prognosebericht

Das Jahr 2020 wird für den Greiffenberger-Konzern ein herausforderndes Jahr. Neben dem spürbar schwieriger werdenden Marktumfeld kommt die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus hinzu, dessen Ausmaß und dauerhaften Folgen für die Weltwirtschaft und die Industrie derzeit nicht absehbar sind, sich aber immer deutlicher abzeichnen. Im Geschäftsjahr 2020 könnte es zu einem Umsatzrückgang in der Greiffenberger Gruppe von bis zu 20% gegenüber 2019 kommen. Unter Berücksichtigung des Umsatzrückgangs in Folge von Corona soll das Ergebnis nach Ergebnisübernahme aus der wesentlichen Tochtergesellschaft Eberle und vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch vor Berücksichtigung der Sondereffekte aus dem angestrebten Verkauf der Betriebsimmobilien innerhalb des Intervalls von rund -4,7 Mio. € bis +0,3 Mio. € liegen. Der beabsichtigte Verkauf der Betriebsimmobilie der J.N. Eberle & Cie. GmbH führt zu einem signifikanten außerordentlichen Ertrag und zu einem zusätzlichen Cash Zufluss, der voraussichtlich mindestens die Ablösung eines erheblichen Teils des Konsortialdarlehens sicherstellt. Vorrangiger Fokus für das Geschäftsjahr 2020 wird das Management der Auswirkungen der Corona-Krise sein. Ein wesentliches Ziel für das Geschäftsjahr 2020 ist zudem die erhebliche Verringerung der Fremdfinanzierung des Greiffenberger Konzerns aus dem geplanten Verkauf der Betriebsimmobilie in Augsburg.

Eine weitere Voraussetzung für die Umsetzung der Planungen für das Geschäftsjahr 2020 ist die weitere Realisierung der positiven Effekte, die aus dem Abschluss beziehungsweise der bisherigen Umsetzung des Restrukturierungskonzepts erwartet werden. Von ähnlicher Bedeutung ist schließlich auch das Ausbleiben relevanter Verschlechterungen der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen. über den bereits eingeplanten Corona-Effekt hinaus. Insbesondere durch gravierende Gesamtmarktschwankungen, Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, negativere Auswirkungen der COVID 19 Pandemie als bisher angenommen oder sonstige externe und interne Ereignisse kann die tatsächliche Entwicklung von diesen Erwartungen abweichen.

Für 2020 erwartet der IWF vor Berücksichtigung der Covid 19 Pandemie eine leichte Erholung der Weltwirtschaft (3,3 Prozent), bleibt aber damit leicht unter seiner früheren Prognose. Für das Jahr 2021 - ebenfalls vor Berücksichtigung der negativen Auswirkungen der Covid 19 Pandemie - wird ein Anstieg um 3,4 Prozent prognostiziert. Die IWF-Experten erklärten die Prognosesenkung mit zuletzt negativen Nachrichten aus einigen Schwellenländern. Sie verwiesen vor allem auf die Entwicklung in Indien. Das große Schwellenland leidet derzeit unter heftigen politischen Unruhen. Vergleichsweise stark soll die Wirtschaft laut IWF in Deutschland anziehen. Nach einem Wachstum von geschätzten 0,5 Prozent im vergangenen Jahr erwartet der IWF in diesem Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,1 und für 2021 um 1,4 Prozent. All dies jeweils ohne Berücksichtigung der Covid 19 Pandemie. Anfang März hat die IWF-Chefin eine Überarbeitung der Prognose aus dem Januar 2020 angekündigt.

Ein erheblicher Risikofaktor für die Weltwirtschaft sind die Auswirkungen der Lungenkrankheit Covid-19 (Coronavirus). Aufgrund des Virus hatte die OECD zuletzt ein Wachstum von nur noch 2,4 Prozent für das Jahr 2020 angenommen - ein halber Prozentpunkt weniger als zuletzt vorhergesagt. Die OECD prognostizierte zudem, dass eine breitere Ansteckung in der gesamten asiatisch-pazifischen Region und in den hochentwickelten Volkswirtschaften das globale Wachstum im Jahr 2020 auf nur 1,5 Prozent senken könnte.

Das Investitionsvolumen wird sich gegenüber dem Berichtsjahr etwas erhöhen. Bei einem größeren Liquiditätsspielraum kann es auch zu Nachholeffekten bei den Investitionen kommen, um die zum Teil unter dem erforderlichen Niveau liegenden Investitionen in den Vorjahren auszugleichen.

Der auf Ebene der Greiffenberger AG vor Berücksichtigung der Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften sowie Erträge aus Beteiligungen und Finanzierungskosten gewöhnlich per Saldo entstehende Aufwand soll im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Berichtsjahr weiter reduziert werden. Neben der anteiligen Umlage der Vorstandsgehälter an diese Organgesellschaft, mit denen auch die Tätigkeit der beiden Vorstände der Gesellschaft als Geschäftsführer der J.N. Eberle & Cie. GmbH abgegolten ist, soll hierzu auch die weitestmögliche Reduzierung des Aufwands, der im Zusammenhang mit den Aufgaben und Funktionen der Greiffenberger AG als börsennotierte Industrieholding und Obergesellschaft des Greiffenberger-Konzerns anfällt, beitragen.

Die Greiffenberger AG wird die nachhaltige Entwicklung ihrer Konzernunternehmen weiterhin strategisch gestalten und unternehmerisch eng begleiten. Diese sind in ihren jeweiligen Märkten grundsätzlich gut positioniert. Insbesondere über die Merkmale der angebotenen Produkte und diese ergänzenden Leistungen sowie die beständige Verbesserung des Produkt- und Leistungsportfolios sollen die positive Abgrenzung vom Wettbewerb und die eigene Marktposition weiter gefestigt werden. Kundenbasis und Marktdurchdringung sollen sowohl in den bereits bedienten als auch in weiteren Märkten weltweit ausgebaut werden. Der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl verfolgt seine bereits sehr hohe Internationalisierung konsequent weiter, strebt gleichzeitig aber auch eine Verbreiterung der Umsatzbasis im Inland an. Hierbei stehen insbesondere Produkte für anspruchsvolle Anwendungen sowie kundenspezifische Lösungen im Fokus. So soll die Marktdurchdringung im Bereich der Hartmetallbandsägeblätter besonders in Anwendungsbereichen mit hohem technischem Anspruch weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig wird etwa im High-End-Bereich der Metallbandsägeblätter stetig an Produktinnovationen gearbeitet. Im Produktbereich Präzisionsbandstahl sollen neben der beständigen Erhöhung der Qualität bestehender Produkte vor allem der Ausbau der Produkte für kundenspezifische Anwendungen sowie des Produktportfolios im hochqualitativen Bereich weiter vorangetrieben werden. Zusätzliche Wachstumsimpulse sollen auch künftig vor allem durch Ausweitung der Produktpalette in margenattraktiven Marktnischen, das Erschließen neuer Markt- und Anwendungsbereiche über Produktinnovationen und eine fortgesetzte positive Abgrenzung vom Wettbewerb über Produktqualität und erhöhten Kundennutzen generiert werden. Hierzu werden den Kunden auch spezielle Dienstleistungen angeboten oder strategische Partnerschaften in Service und Vertrieb gebildet.

Unverändert strebt die Greiffenberger AG eine Eigenkapitalzielquote auf Konzernebene von 33 % an. Die Greiffenberger AG verfügt weiterhin über steuerliche Verlustvorträge, die bei positiven Jahresergebnissen jeweils nutzbar gemacht werden können. Dadurch und durch die bei den Konzernunternehmen der Greiffenberger AG erwirtschafteten Cashflows soll die Verschuldung des Greiffenberger-Konzerns sukzessive weiter abgebaut werden. Der Verkauf der Betriebsimmobilie wird zusätzlich zur Reduzierung der Verschuldung und zur Erhöhung der Eigenkapitalquote beitragen.

5.2 | Chancen- und Risikobericht

Der wirtschaftliche Erfolg des Greiffenberger-Konzerns hängt u.a. auch davon ab, in welchem Ausmaß die Greiffenberger AG und ihre Konzernunternehmen sich ihnen bietende Chancen identifizieren und diese realisieren können und zu welchem Grad sich potenzielle Risiken materialisieren. Chancen und/oder Risiken können sich in ihren möglichen Auswirkungen auf den Greiffenberger-Konzern teilweise oder vollständig gegeneinander aufheben, sich aber auch kumulieren oder potenzieren.

Chancen der künftigen Entwicklung

Der Greiffenberger-Konzern definiert Chancen als Opportunitäten, die es der Greiffenberger AG und ihren Konzernunternehmen aufgrund externer oder interner Ereignisse oder Entscheidungen und Handlungen erlauben könnten, definierte Ziele früher als geplant zu erreichen oder den erwarteten Zielerreichungsgrad zu übertreffen. Die Erwartungen der Greiffenberger AG an ihre weitere Entwicklung könnten insbesondere in Abhängigkeit vom Grad der Identifikation und Realisierung von Chancen aus der Entwicklung ihrer Konzernunternehmen übertroffen werden.

Die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG erwarten sich vor allem Chancen aus der Ausrichtung ihres Produkt- und Leistungsportfolios. Hierbei steht die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte mit einträglichen Margen, die vor allem abseits der Volumenprodukte durch Konzentration auf Produkte für anspruchsvolle Anwendungen und einen zunehmenden Anteil kundenspezifischer Lösungen generiert werden sollen, im Vordergrund. Auch in einem international herausfordernden Wettbewerbsumfeld ergeben sich besondere Marktchancen für Produkte, die gemessen vor allem an Qualität, Kundennutzen und Gesamtkosten positive Standards setzen. Die Entwicklung innovativer, hochqualitativer und bestmöglich auf individuelle Kundenanforderungen ausgerichteter Produkte und verschiedener diese ergänzender Leistungen haben aus diesem Grund höchste Priorität. Zusätzliche Chancen für die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG können sich aus dem Ausbau von Kundenbasis und Marktdurchdringung sowie der Verbesserung von Abläufen und Verfahren ergeben.

Chancenmanagement

Die methodische Identifikation und Kommunikation von Chancen sowie ihre konsequente Verfolgung sind integrale Bestandteile des Planungs-, Steuerungs- und Controllingsystems des Greiffenberger-Konzerns. Die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG erstellen zu diesem Zweck regelmäßig Markt- und Wettbewerbsanalysen und halten einen möglichst engen Kontakt zu gegenwärtigen wie potentiellen Kunden und Zielgruppen. Zudem befassen sie sich beständig mit ihren kritischen Erfolgsfaktoren, relevanten Kostentreibern und relativen Stärken und Schwächen. Die hieraus abgeleiteten Markt- und Geschäftschancen sowie Effizienzsteigerungspotentiale werden im Rahmen der strategischen sowie der kurz- und mittelfristigen Planungen jeweils detailliert ausgearbeitet und anschließend eng nachgehalten. Bei diesem Prozess werden insbesondere markt- und kundengetriebene Geschäftsansätze verfolgt.

Risiken der künftigen Entwicklung

Der Greiffenberger-Konzern definiert Risiken als Gefahren, die die Greiffenberger AG und ihre Konzernunternehmen in Form von externen oder internen Ereignissen oder Entscheidungen und Handlungen daran hindern könnten, ihre definierten Ziele zu erreichen. Nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation des Greiffenberger-Konzerns könnten aus einer unter den Erwartungen liegenden Realisierung des Restrukturierungskonzepts resultieren.

Hinsichtlich des Eintritts von Risiken wird nach "niedrigen", "mittleren" und "hohen" Eintrittswahrscheinlichkeiten unterschieden, wobei diese drei Abstufungen in Teilintervallen gleicher Länge über das Intervall [0 %; 100 %] verteilt sind. Die möglichen Auswirkungen eintretender Risiken auf die Zielerreichung bzw. die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden (neben zunächst als insgesamt "unwesentlich" bewerteten Auswirkungen) in "gering" (bis 400 T€), "spürbar" (400 bis 800 T€) und "erheblich" (größer 800 T€) differenziert.

Vertrieb und Markt: Nach wie vor stellen die in den letzten Jahren eingetretenen geopolitischen Veränderungen erhebliche Risiken für die Weltkonjunktur dar. Die weltweit auf allen Märkten und Regionen vorherrschende Volatilität führt zu weiteren Gefahren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Entscheidende Risikoelemente im Prognosezeitraum sind vor allem die ungewissen weiteren Entwicklungen in wichtigen Absatzmärkten wie den USA, China, Russland und Türkei. Ein erheblicher Risikofaktor für die Weltwirtschaft sind zudem die Auswirkungen der Lungenkrankheit Covid-19 (Coronavirus). Eine breitere Ansteckung in der gesamten asiatisch-pazifischen Region und in den hochentwickelten Volkswirtschaften könnte das globale Wachstum im Jahr 2020 deutlich senken.

Die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG sind in ihren jeweiligen Märkten grundsätzlich gut positioniert, um von einer über den Erwartungen liegenden positiven konjunkturellen Entwicklung entsprechend stark profitieren zu können. Sie sind in einer Vielzahl regionaler Märkte tätig und bedienen hierbei verschiedene Industriebereiche und Branchen. Für unter den Erwartungen liegende gesamtwirtschaftliche Entwicklungen in einzelnen Märkten kann sich hieraus ein das Risiko reduzierender Portfolio-Effekt ergeben. Für den Fall eines unerwartet deutlichen Abkühlens der Konjunktur insgesamt oder eines unerwartet schwierigen konjunkturellen Umfelds insbesondere in mehreren der bedienten Märkte gleichzeitig ergibt sich für den Greiffenberger-Konzern das Risiko einer anhaltend gedämpften oder rückläufigen Nachfrage. Derartige Schwankungen in der Nachfrage können spürbare Margenrisiken beinhalten, ebenso Preissteigerungen im Vormaterialbezug, sollten diese Verteuerungen nicht in ausreichendem Maße an die Kunden des Greiffenberger-Konzerns weitergegeben werden können.

Teile des von der J.N. Eberle & Cie. GmbH in die USA exportierten Produktportfolios mit einem Umsatzvolumen im mittleren bis höheren einstelligen Millionen Euro Bereich fallen unter den Anwendungsbereich der Strafzölle auf Stahlimporte. Bisher wurden die Strafzölle in Einvernehmen mit den betroffenen Kunden auf diese umgewälzt. Daneben konnten für einige der gelieferten Artikel Ausnahmegenehmigungen von der Belegung mit Strafzöllen bei den amerikanischen Behörden erreicht werden. Der Greiffenberger Konzern geht aktuell davon aus, dass es somit keine Belastungen aus Strafzöllen geben wird. Jedoch gab es vereinzelt auch Kunden, die zur Vermeidung der umfangreichen formellen Abwicklung der Strafzölle mit den amerikanischen Behörden keine Waren mehr bestellt haben. Da oftmals ein längerer Zeitraum zwischen Zollauslage und Zollerstattung besteht, kommt es durch die Anwendung der Strafzölle zu einem Liquiditätsrisiko, das sich aber in einem niedrigen dreistelligen Tausend Euro Bereich bewegt.

Vertriebsseitig existiert außerdem das Risiko einer zeitlichen Verzögerung bei der Umsatzrealisierung im Neukunden- und Neuproduktgeschäft. Die Produkte der J.N. Eberle & Cie. GmbH unterliegen oftmals einem länger dauernden Homologationsprozess auf Seiten der Abnehmer. Verzögerungen im geplanten Zeitablauf bei unseren Kunden können somit zu Umsatzverschiebungen führen.

Angesichts des hohen Internationalisierungsgrads seiner Geschäftsbeziehungen bedient sich der Greiffenberger-Konzern länderspezifischer Risikoanalysen, wobei die wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in allen wesentlichen Absatzmärkten fortlaufend sorgfältig beobachtet und bewertet werden. Auch erfolgen zur Risikobegrenzung laufende Soll-Ist-Vergleiche der Vertriebsaktivitäten, um bei Abweichungen umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

Insgesamt wird im Bereich Vertrieb und Markt mit einer mittleren bis hohen Wahrscheinlichkeit mit dem Eintritt von Risiken gerechnet, die in Bezug auf Corona erhebliche Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad haben sollten. Die Eintrittswahrscheinlichkeit entsprechender Risiken mit spürbaren oder erheblichen Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad wird derzeit als hoch eingeschätzt.

Finanzwirtschaftliche Risiken: Sowohl die Greiffenberger AG selbst als auch ihre Konzernunternehmen verfügen über eine detaillierte Finanz- und Liquiditätsplanung, die regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird. In der Greiffenberger AG als Obergesellschaft des Greiffenberger-Konzerns ist diese neben dem Genussrechtskapital maßgeblich durch die Finanzierung über Erträge aus Konzernunternehmen und über Umlagen sowie zu einem wesentlichen Teil über Darlehensgewährungen durch die J.N. Eberle & Cie. GmbH bestimmt.

Das bei der J.N. Eberle & Cie. GmbH bestehende Konsortialdarlehen, bildet derzeit den wesentlichen Teil der Fremdkapitalfinanzierung des Greiffenberger-Konzerns, Die Konsortialdarlehensgeber haben im Juli 2019 einer Prolongation der bestehenden Laufzeit über den 30. September 2019 hinaus bis zum 30. Dezember 2019 zugestimmt. Im Dezember 2019 wurde eine weitere Prolongation bis zum 30. Juni 2020 vereinbart. Die Geschäftsführung der J.N. Eberle & Cie. GmbH führt intensive Gespräche und Verhandlungen mit mehreren potenziellen Käufern der Betriebsimmobilie der J.N. Eberle & Cie. GmbH, die fortgeschritten sind. Die J.N. Eberle & Cie. GmbH wird dabei die Betriebsimmobilie über eine sale-and-lease-back-Konstruktion weiterhin nutzen können. Der Verkauf wird eine Ablösung des bestehenden Konsortialdarlehen und eine wesentliche Reduzierung der Fremdfinanzierung ermöglichen. Die von der Gesellschaft unter der Annahme einer Reduzierung der Fremdfinanzierung durch die Kreditinstitute aufgestellte Planung für die nächsten Jahre zeigt auf, dass die erforderliche Liquidität während des Planungszeitraums jederzeit gegeben ist.

Durch die zur Erhöhung der Liquiditätsspielräume zum Ende des Jahres 2018 eingeleitete Reduzierung der Produktionsleistung der J.N. Eberle & Cie. GmbH konnten die im Konsortialdarlehen vereinbarten Finanzkennzahlen ("Covenants") nicht eingehalten werden. Die Konsortialdarlehensgeber haben jedoch auf die Einhaltung der Covenants und ein infolge der Nichteinhaltung für sie bestehendes Kündigungsrecht verzichtet. Die Konsortialdarlehensgeber haben auch weiterhin bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 auf ihr diesbezügliches Kündigungsrecht unter dem Konsortialdarlehen verzichtet.

Aufgrund der laufenden Gespräche und Verhandlungen zur Veräußerung der Betriebsimmobilie der J.N. Eberle & Cie. GmbH geht der Vorstand davon aus, dass diese bis zum 30. Juni 2020 vollständig vollzogen seien wird und somit die Sicherstellung der Finanzierung des Konzerns über das prolongierte Laufzeitende des bestehenden Konsortialdarlehensvertrags am 30. Juni 2020 hinaus mit überwiegender Wahrscheinlichkeit möglich ist. Dennoch besteht das Risiko, dass die angestrebte sale-and-lease-back-Transaktion über die Betriebsimmobilie oder - sollte sich ein Vollzug der Transaktion im zweiten Kalendervierteljahr 2020 nicht realisieren lassen - eine bis zum Abschluss der Transaktion notwendige Verlängerung des bestehenden Konsortialdarlehens nicht zu Stande kommt. Sollte dieses Risiko eintreten, wäre die weitere Finanzierung des Konzerns über den 30. Juni 2020 hinaus nicht gesichert.

Negative Effekte für den Greiffenberger-Konzern können aus sich ändernden Zinssätzen entstehen. Zur Verringerung des Zinsänderungsrisikos werden fallweise Zinssicherungen abgeschlossen. Für Teile des Konsortialdarlehens wurde durch die J.N. Eberle & Cie. GmbH im März 2017 ein Zinsbegrenzungsgeschäft mit einer Laufzeit bis September 2019 abgeschlossen. Detaillierte Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten werden im Konzernanhang in Anhangsziffer F 19 gemacht.

Beschaffungsrisiken: In der Beschaffung bestehen Risiken vor allem in Form von Lieferengpässen und Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten. Wesentliche Risiken können vor allem aus nachteiligen Belieferungskonditionen, ungenügender Qualität und Stillstandzeiten resultieren. Das Beschaffungsrisiko wird durch eine geeignete Lieferantenauswahl und Verteilung wichtiger Zukaufprodukte auf mehrere tatsächliche oder potenzielle Lieferanten begrenzt. Der Greiffenberger-Konzern beobachtet hierzu die Entwicklung seiner Lieferanten aufmerksam und erarbeitet sich teilweise gezielt zusätzliche Alternativen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Beschaffungsrisiken mit jeweils unwesentlichen bis geringen Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad wird insgesamt im mittleren Bereich eingeschätzt, die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Beschaffungsrisiken mit spürbaren oder erheblichen Auswirkungen als gering.

Betriebsrisiken: Betriebsrisiken werden durch Qualitätssicherungssysteme, regelmäßige Wartungen und eine Modernisierung der Produktionsanlagen, der EDV-Ausstattung und anderer betrieblicher Hilfsmittel begrenzt. Für Stillstandzeiten infolge von Elementarschäden besteht eine Betriebsunterbrechungsversicherung, die jedoch nicht für den Fall einer Schließung in Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise greifen würde. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Betriebsrisiken mit jeweils unwesentlichen bis geringen Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad wird insgesamt im mittleren Bereich eingeschätzt, die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Betriebsrisiken mit spürbaren oder erheblichen Auswirkungen als gering.

Produkt- und Leistungsportfolio: Die Marktposition der Konzernunternehmen der Greiffenberger AG definiert sich über den technologischen Anspruch und die Qualität der angebotenen Produkte und diese ergänzenden Leistungen. Allerdings sind mit der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte und Leistungen konzeptionelle und durch den Markt bedingte Risiken verbunden, denen der Greiffenberger-Konzern u.a. durch eine sorgfältige strategische Produktplanung als Basis seiner Entwicklungsprojekte begegnet. Hierzu werden Markt- und Kundenerfordernisse fortwährend intensiv analysiert, weshalb die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG kontinuierlich Markt- und Wettbewerbsanalysen erstellen und einen möglichst engen Kontakt zu gegenwärtigen wie potentiellen Kunden und Zielgruppen unterhalten. Risiken können sich auch aus einer möglicherweise unzureichenden Innovationsfähigkeit, einem eventuellen Qualitätsverlust der angebotenen Produkte und diese ergänzenden Leistungen oder gegebenenfalls nicht markt- und wettbewerbskonformen Lieferkonditionen ergeben. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die Strukturen und Prozesse ebenso wie die zu ihrer Unterstützung eingesetzten Systeme im Greiffenberger-Konzern beständig verbessert. In der Produktion werden wo immer möglich neueste Verfahren verwendet, um mit neuen Technologien effizient fertigen zu können.

Weitere Produktrisiken, die aufgrund möglicher Qualitätsmängel zu Garantie- und Gewährleistungskosten führen könnten, sind durch Produkthaftpflicht- und Kfz-Rückrufkosten-Versicherungen begrenzt.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken im Bereich des Produkt- und Leistungsportfolio, insbesondere mit jeweils mehr als nur unwesentlichen bis geringen Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad, wird als gering eingeschätzt.

Ausfall- und Abwertungs- bzw. Wertberichtigungsrisiken: Das Ausfallrisiko wird durch eine regelmäßige Überprüfung der internen Kreditlimits/Kreditversicherungen, regelmäßige Kundenauskünfte und ein mehrstufiges Mahnwesen begrenzt. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ausfallrisiken, insbesondere mit jeweils mehr als nur geringen Auswirkungen auf die Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Greiffenberger-Konzerns, wird grundsätzlich als gering eingeschätzt. Aufgrund der Corona Krise sehen wir die Ausfallrisiken jedoch als spürbar an.

Hinsichtlich der Werthaltigkeit des in der Bilanz der Greiffenberger AG (HGB) unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Beteiligungsansatzes ihrer Organgesellschaft J.N. Eberle & Cie. GmbH kann sich insbesondere bei von den Erwartungen an deren künftige Entwicklung nachteiligen Abweichungen ein Abwertungsrisiko mit nachteiligen Auswirkungen auf die Eigenkapitalbasis der Greiffenberger AG ergeben. Auf Ebene des Greiffenberger-Konzerns könnte sich insbesondere bei von den Erwartungen an die künftige Entwicklung der J.N. Eberle & Cie. GmbH nachteiligen Abweichungen das Risiko eines Wertberichtigungsbedarfs bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen im Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl ergeben. Aufgrund der Corona Krise kann es zu einem vorübergehenden Ergebniseinbruch bei Eberle kommen, der einen Wertberichtigungsbedarf nach sich ziehen könnte. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken, im Besonderen mit erheblichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Greiffenberger AG oder des Greiffenberger-Konzerns, wirdaufgrund der Corona Krise als hocheingeschätzt.

Währungsrisiken: Aufgrund des hohen Internationalisierungsgrads seiner Geschäftsbeziehungen unterliegt der Greiffenberger-Konzern einem Fremdwährungsrisiko, wobei die zunehmende Internationalisierung der Absatzmärkte auch eine zunehmende Abhängigkeit von Währungsrelationen bedingt. Das Produkt- und Leistungsportfolio des Greiffenberger-Konzerns könnte so beispielsweise in Auslandsmärkten im Vergleich zu nationalen Anbietern an Wettbewerbsstärke einbüßen. Die Konzernunternehmen der Greiffenberger AG begrenzen diese Risiken durch die beständige Verbesserung ihres Produkt- und Leistungsportfolios und ihrer Produktivität. Die sehr hohe Internationalisierung wird konsequent weiterverfolgt, während gleichzeitig eine Verbreiterung der Umsatzbasis auch im Inland angestrebt wird.

Geschäfte in Fremdwährungen wurden im Berichtsjahr lediglich als Warengeschäfte getätigt, sodass diesbezüglich keine Risiken aus Geschäften mit Finanzderivaten bestehen. Die den Forderungen und Verbindlichkeiten zugrunde liegenden Währungskurse werden regelmäßig mit den aktuellen Kursen verglichen, um frühzeitig Wechselkursrisiken erkennen und Maßnahmen ergreifen zu können. Wesentliche Geschäfte in Fremdwährungen betreffen Warenverkäufe in US-Dollar. Die Auswirkungen möglicher Schwankungen des US-Dollar-Wechselkurses werden teilweise durch Kundenabsprachen, Preisgleitklauseln und Gegengeschäfte gemindert oder begrenzt. Gleichzeitig finden regelmäßige Überprüfungen der bestehenden US-Dollar-Geschäfte statt, um bedarfsweise auch Währungsabsicherungen abschließen zu können. Trotz dieser Maßnahmen verbleiben Risiken, insbesondere falls Umsätze und Zahlungseingänge in Höhe und Zeitpunkt von den erwarteten und geplanten Werten abweichen.

Im Bereich der Währungsrisiken insgesamt wird mit einer mittleren Wahrscheinlichkeit mit dem Eintritt von Risiken gerechnet, die jeweils nur geringe Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad haben sollten.

Rechts- und Steuerrisiken: Rechtsrisiken wird durch die Einbindung externer Rechtsanwälte im Vorfeld begegnet. Mögliche Risiken aus offenen Veranlagungszeiträumen und Betriebsprüfungsrisiken werden von der Greiffenberger AG und ihren Konzernunternehmen laufend beobachtet. Bei Bedarf werden zur Beurteilung steuerliche Berater hinzugezogen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Rechts- und Steuerrisiken, insbesondere mit jeweils mehr als nur unwesentlichen bis geringen Auswirkungen auf dessen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, wird als gering eingeschätzt.

Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Der Greiffenberger-Konzern steuert und überwacht Währungsrisiken, Ausfallrisiken und Zinsänderungsrisiken, denen er im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist, vorrangig über die operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten. Derivative Finanzinstrumente, ohne deren Verwendung der Konzern höheren finanziellen Risiken ausgesetzt wäre, werden hierbei ausschließlich für Zwecke des Risikomanagements verwendet. Der Greiffenberger-Konzern beurteilt seine Finanzrisiken regelmäßig und berücksichtigt dabei auch Änderungen ökonomischer Schlüsselindikatoren sowie aktuelle Marktinformationen. Hedge-Accounting im Sinne des IAS 39 kommt jedoch nicht zur Anwendung.

Das Ausfallrisiko wird im Wesentlichen durch den Abschluss von Warenkreditversicherungen für ausgesuchte Länder vermindert. Dem Währungsrisiko begegnet der Greiffenberger-Konzern bei Bedarf durch Abschluss von z.B. Währungsswaps. Zur Verringerung des Zinsänderungsrisikos werden im Greiffenberger-Konzern fallweise Zinstausch- und/oder Zinsbegrenzungsgeschäfte abgeschlossen. Detaillierte Angaben zu Finanzinstrumenten und mit diesen verbundenen Risiken sind dem Konzernanhang in Anhangsziffer F 19 zu entnehmen. Insgesamt resultieren aus der Verwendung von Finanzinstrumenten keine für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Greiffenberger-Konzerns wesentlichen Risiken.

Umweltrisiken: Umweltrisiken sind Risiken für die Gesundheit von Personen, den Lebensraum oder die Arbeitsumgebung, andere Lebewesen und die Natur. Für die Greiffenberger AG ist hierbei das Risiko eine Pandemie wesentlich. Eine Pandemie wie die Covid 19 Pandemie kann zu einem (teilweisen) Ausfall der Produktion führen. Darüber hinaus können Lieferketten unterbrochen werden. Kundenseitig besteht das Risiko eines Umsatzeinbruchs und eines Forderungsausfalls aufgrund von Liquiditätsengpässen. Die Greiffenberger AG begegnet einem (teilweisen) Ausfall der Produktion mit einer Nutzung der flexiblen Arbeitskonten. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann für bestimmte Bereiche die Einführung von Kurzarbeit mit dem Betriebsrat vereinbart werden.

Risikomanagementsystem

Das konzernweite Risikomanagementsystem der Greiffenberger AG hat zum Ziel, frühzeitig Entwicklungen, die den Fortbestand der Greiffenberger AG und ihrer Konzernunternehmen gefährden könnten, zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern. Das Risikomanagement als die Fähigkeit, diese Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu beurteilen sowie diese zu steuern und zu kontrollieren, stellt eine zentrale und fortwährende Aufgabe der Unternehmensführung dar.

In der Identifikation und Analyse von Risiken kommt hierbei im Greiffenberger-Konzern ein mehrstufiges Verfahren zur Anwendung, bei dem auf Ebene einzelner Funktionseinheiten identifizierte Risiken sukzessive zu Risikobetrachtungen auf Einzelunternehmens- und Teilkonzernebene und schließlich zu einer Gesamtrisikobetrachtung auf Konzernebene verdichtet werden. Auch erfolgt in diesem Prozess eine kontinuierliche Beurteilung sowohl der Eintrittswahrscheinlichkeiten identifizierter Risiken als auch ihrer Auswirkungen auf die Erreichung definierter Ziele. Eng verbunden sind hiermit die Ableitung von effektiven Maßnahmen zur Kontrolle und Steuerung identifizierter Risiken sowie die laufende Überwachung ihrer Umsetzung und Wirksamkeit. Insbesondere wesentliche Produkt- und Betriebsrisiken finden im Rahmen des konzernweiten Versicherungsprogramms entsprechende Berücksichtigung.

Das Risikomanagement der Greiffenberger AG und ihrer Konzernunternehmen ist eng mit der Unternehmensstrategie verzahnt und fließt in die Unternehmenssteuerung mit ein. Die Kernelemente des Risikomanagements sind das interne Berichtswesen, das interne Kontrollsystem und die strategische Unternehmensplanung. Des Weiteren wird dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Lage der Greiffenberger AG und ihrer Konzernunternehmen berichtet. Das Risikofrüherkennungssystem der Greiffenberger AG wird durch den Abschlussprüfer gemäß § 317 Abs. 4 HGB beurteilt.

Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 289 Abs. 4 HGB berichtet die Greiffenberger AG über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess:

Durch konzernweit gültige und laufend aktualisierte Richtlinien wird im Greiffenberger-Konzern eine einheitliche Rechnungslegung gewährleistet. Das vorhandene Risikomanagementsystem und interne Kontrollsystem umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse und die damit in Zusammenhang stehenden möglichen Risiken und notwendigen Kontrollen.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem gewährleistet einen effizienten Rechnungslegungsprozess. Ziel der vorhandenen Kontrollen ist ein möglichst umfassender Fehlerausschluss. Soweit Fehler nicht von vornherein ausgeschlossen werden können, muss das System mindestens gewährleisten, dass sie entdeckt und somit korrigiert werden können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Rechnungslegung im Greiffenberger-Konzern in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Ferner wird durch Kontroll- und Überprüfungsmechanismen erreicht, dass Geschäftsvorfälle einheitlich und zutreffend erfasst, ausgewiesen und bewertet werden und somit verlässliche und relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Identifizierte Risiken und entsprechend ergriffene Maßnahmen oder Empfehlungen werden an den Vorstand berichtet.

Neben internen Überprüfungen nimmt auch der Abschlussprüfer eine Beurteilung der für seine Prüfung wesentlichen rechnungslegungsrelevanten Prozesse vor. Er ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung verpflichtet, dem Aufsichtsrat über erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems und internen Kontrollsystems zu berichten.

Wesentliche Elemente der Risikoprävention, -steuerung und -kontrolle in der Rechnungslegung sind:

die organisatorische Trennung der Funktionen der am Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling in Bezug auf die Abschlusserstellung;
die eindeutige Zuordnung der Verantwortungsbereiche;
eine klare Struktur im Hinblick auf Verantwortungsbereiche und Führung der bei der Greiffenberger AG und den in den Abschluss einbezogenen Konzernunternehmen eingerichteten Rechnungslegungsprozesse;
die Buchführung für die Konzernunternehmen, die nach einheitlichen Grundsätzen in den jeweiligen Gesellschaften im In- und Ausland vor Ort umgesetzt wird. Buchhaltung und Rechnungslegung auf Ebene des Unternehmensbereichs erfolgen am Sitz seiner Obergesellschaft. Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen richten sich insbesondere auf Risiken wesentlicher Fehlaussagen in der Finanzberichterstattung;
die im Bereich Rechnungswesen eingesetzten Finanzsysteme, die soweit möglich auf Standardsoftware basieren. Durch entsprechende Sicherheits- bzw. Berechtigungskonzepte, die regelmäßig überprüft werden, werden diese Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt;
eine den Anforderungen entsprechende EDV-technische und personelle Ausstattung mit entsprechenden Qualifikationen;
fortlaufende Plausibilitätsprüfungen, sowohl im Rahmen der tagesaktuellen Buchungen als auch beim monatlichen und quartalsweisen Reporting;
die Anwendung des Vier-Augen-Prinzips bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen.

Die rechnungslegungsrelevanten Prozesse des Greiffenberger-Konzerns werden regelmäßig intern im Rahmen der Abschlüsse auf Konzernunternehmens- sowie Unternehmensbereichsebene kontrolliert. Daneben wird turnusmäßig eine Überprüfung der implementierten Prozesse durchgeführt.

Zusammenfassende Darstellung der Chancen- und Risikolage

Der Greiffenberger-Konzern legt in seiner langfristigen strategischen Entwicklung ein besonderes Augenmerk auf ein effektives Chancenmanagement, um einen möglichst hohen Grad der Identifikation und Realisierung von Chancen zu gewährleisten. Besondere Chancen zeigen sich in der zielgerichteten Ausweitung der Produktpalette und der Besetzung margenattraktiver Nischen. Zentrales Differenzierungsmerkmal im internationalen Wettbewerb ist die Fähigkeit, über die Kombination von Produkten, die gemessen vor allem an Qualität, Kundennutzen und Gesamtkosten positive Standards setzen, und diese ergänzenden Leistungen einen Mehrwert für den Kunden zu generieren.

Die Greiffenberger AG und ihre Konzernunternehmen verfügen insgesamt über ein Steuerungssystem, das die frühzeitige Identifikation von Risiken erlaubt, die wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Das Risikomanagementsystem erlaubt es der Geschäftsführung, Risiken zeitnah zu erkennen und rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Gesellschaft geht auf der Grundlage der Verhandlungen zum Verkauf der Betriebsimmobilie der J.N. Eberle & Cie GmbH erfolgenden Verhandlungen und der mit den Konsortialdarlehensgebern geführten Gespräche mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die erforderliche mittelfristige Liquidität der Greiffenberger AG und ihrer Konzernunternehmen gesichert ist. Darüber hinaus gehende Risiken, die den Bestand des Greiffenberger-Konzerns gefährden könnten, sind nicht ersichtlich.

Besondere Beachtung durch den Vorstand findet die weitere Realisierung der positiven Effekte, die aus dem Abschluss beziehungsweise aus der Umsetzung des für die Greiffenberger AG und die J.N. Eberle & Cie. GmbH verfolgten Restrukturierungskonzepts sowie aus weiteren, diese ergänzenden bzw. Abweichungen von diesen weitestmöglich kompensierenden Maßnahmen erwartet werden. Diese sind in ihrer Gesamtheit auch maßgeblich für die unverändert bestehende Priorität der Verbesserung des Verschuldungsgrads. Die Werthaltigkeit des in der Bilanz der Greiffenberger AG (HGB) unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Beteiligungsansatzes ihrer Organgesellschaft J.N. Eberle & Cie. GmbH schließlich ist ebenso wie auf Ebene des Greiffenberger-Konzerns die Werthaltigkeit der Vermögenswerte des Unternehmensbereichs Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl u.a. maßgeblich vom Realisierungsgrad der Erwartungen an die künftige Entwicklung dieses Tochterunternehmens bzw. Teilkonzerns abhängig. Angesichts des weiterhin herausfordernden Marktumfelds richtet der Vorstand zudem unverändert ein besonderes Augenmerk auf die fortlaufende und effektive Überwachung und Begrenzung möglicher Markt- und Vertriebsrisiken der Konzernunternehmen der Greiffenberger AG.

6. | ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN

Das gezeichnete Kapital setzte sich zum 31. Dezember 2019 zusammen aus 5.855.629 nennwertlosen und voll eingezahlten Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am ausgewiesenen Grundkapital von rund 1,20 € je Aktie. Die Aktien der Greiffenberger AG sind Inhaberaktien.

Es sind ausschließlich Stammaktien ausgegeben. Das Stimmrecht aus ggf. von Mitgliedern des Aufsichtsrats oder des Vorstands gehaltenen Stückaktien ist teilweise gemäß § 136 Abs. 1 AktG beschränkt. Im Übrigen unterliegen die Aktien der Gesellschaft weder gesetzlichen noch satzungsmäßigen Beschränkungen bezüglich des Stimmrechts oder der Übertragung. Die Satzung der Gesellschaft enthält keine Regelungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien beschränken. Diesbezügliche Vereinbarungen zwischen den Aktionären sind dem Vorstand nicht bekannt.

Zum 31. Dezember 2019 war der Gesellschaft eine direkte Beteiligung bekannt, die 10 % der Stimmrechte überschreitet, nämlich die der Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, Deutschland, deren Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG sich gemäß den letzten verfügbaren Informationen zum Stichtag 6. Oktober 2017 auf 46,09 % belaufen haben. Weitere Angaben zum Anteilsbesitz werden im Konzernanhang in Anhangsziffer J 1 gemacht.

Alle Aktien gewähren identische Rechte. Es sind keine Aktien mit Sonderrechten ausgestattet, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Die Gesellschaft hat keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme aufgelegt. Soweit Arbeitnehmer der Greiffenberger AG oder ihrer Konzernunternehmen sich auf andere Weise am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt haben, ist dem Vorstand nicht bekannt, dass diese die ihnen zustehenden Kontrollrechte nicht wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben könnten.

Die gesetzlichen Vorschriften nach §§ 84, 85 AktG über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands finden Anwendung. Die Satzung der Gesellschaft enthält keine über § 84 AktG hinausgehenden Regelungen. Für die Änderung der Satzung der Gesellschaft gelten die gesetzlichen Vorschriften der §§ 119 Abs. 1 Nr. 5, 130, 133, 179 Abs. 1 und 2, 181 AktG. Abweichend von den genannten gesetzlichen Vorschriften dürfen gemäß § 16 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft - soweit diesem keine zwingenden Vorschriften des Aktienrechts entgegenstehen - satzungsändernde Hauptversammlungsbeschlüsse mit der einfachen Mehrheit des vertretenen Grundkapitals gefasst werden. Ferner ist gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft der Aufsichtsrat zu Änderungen der Satzung, welche ihre Fassung betreffen, ohne Beschluss der Hauptversammlung befugt.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2019 ist der Vorstand ermächtigt, in der Zeit bis zum 28. August 2024 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt EUR 701.002,38 durch die Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2019/I). Die Anzahl der Aktien muss sich in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöhen. Kapitalerhöhungen können gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand wird ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden. Ein Bezugsrechtsausschluss ist jedoch nur zulässig (i) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen und/oder (ii) im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck von Unternehmenszusammenschlüssen oder des auch mittelbaren Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegenüber der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften und/oder (iii), wenn im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage der Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende anteilige Betrag am Grundkapital der Gesellschaft insgesamt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigt. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag am Grundkapital anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung in unmittelbarer, sinngemäßer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben oder veräußert werden. Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats weitere Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital 2019/I festzulegen. § 4 Abs. 5 und Abs. 6 der Satzung gelten auch für das genehmigte Kapital 2019/I.

Zudem wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2019, die Aufhebung des bedingten Kapitals beschlossen. Die Satzung der Gesellschaft enthielt bislang in § 4 Abs. 7 das bedingte Kapital 2014/I, das den Vorstand ermächtigt hatte, bis zum 25. Juni 2019 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu insgesamt EUR 4.000.000,00 durch die Ausgabe von bis zu insgesamt 1.562.500 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen. Die Gesellschaft hat von dieser Ermächtigung bisher keinen Gebrauch gemacht. Die Ermächtigung war bis zum 25. Juni 2019 begrenzt. Ein neues bedingtes Kapital wurde nicht mehr geschaffen. § 4 Abs. 7 der Satzung der Gesellschaft wurde daher ersatzlos gestrichen.

Die jeweiligen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 29. Juni 2019 sind in ihrem Wortlaut beim Handelsregister der Gesellschaft, Amtsgericht Augsburg (HRB 31776), hinterlegt.

Die Greiffenberger AG verfügt über keinen Ermächtigungsbeschluss zum Rückkauf eigener Aktien und besaß zum 31. Dezember 2019 keine eigenen Aktien.

Den wesentlichen Teil der Fremdkapitalfinanzierung des Greiffenberger-Konzerns bildet das bei der J.N. Eberle & Cie. GmbH bestehende Konsortialdarlehen, die Fremdkapitalfinanzierung der Greiffenberger AG selbst erfolgt neben dem Genussrechtskapital ausschließlich über Darlehensgewährungen durch dieses Tochterunternehmen. Für den Fall eines Kontrollwechsels haben sich die Konsortialdarlehensgeber verschiedene marktübliche Rechte vorbehalten.

Es wurden keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Vorständen Andrè Bertram und Martin Döring oder den Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.

Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte die unter Punkt 7. beschriebene Änderungen der Satzung. Der Vorstand hat im Berichtsjahr von den bestehenden bzw. erteilten Ermächtigungen keinen Gebrauch gemacht.

7. | ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die Prinzipien verantwortungsbewusster Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Führungs- und Kontrollgremien der Greiffenberger AG. Vorstand und Aufsichtsrat berichten in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f Abs. 1, 315d HGB über die Unternehmensleitung, -führung und Corporate Governance. Die Erklärung ist auf der Unternehmenswebsite http://www.greiffenberger.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance veröffentlicht.

Augsburg, den 31. März 2020, geändert am 27. April 2020

Greiffenberger Aktiengesellschaft

Andre Bertram, Vorstand

Martin Döring, Vorstand

Bilanz zum 31. Dezember 2019

der Greiffenberger AG

Aktiva

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31.12.2019 31.12.2018
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A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 53,00 107,00
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 14.904.264,18 14.904.264,18
2. Sonstige Ausleihungen 0,00 14.904.264,18 1.476.195,71 16.380.459,89
14.904.264,18 16.380.459,89
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Sonstige Vermögensgegenstände 631.922,17 631.922,17 599.975,63 599.975,63
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 60.779,67 46.134,58
692.701,84 646.110,21
C. Rechnungsabgrenzungsposten 27.354,01 32.248,68
Summe 15.624.373,03 17.058.925,78
PASSIVA
31.12.2019 31.12.2018
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7.010.023,80 7.010.023,80
II. Kapitalrücklage 1.240.327,77 1.240.327,77
III. Bilanzverlust -1.230.867,62 -195.060,45
7.019.483,95 8.055.291,12
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.822.300,00 3.686.400,00
2. Steuerrückstellungen 131.000,00 15.000,00
3. Sonstige Rückstellungen 303.900,00 280.800,00
4.257.200,00 3.982.200,00
C. Verbindlichkeiten
1. Genussrechte 1.450.000,00 1.450.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.216,45 15.925,68
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.322.920,53 3.120.456,29
4. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern 17.923,03 € (Vj. 19.955,63€) 553.552,10 435.052,69
4.347.689,08 5.021.434,66
Summe 15.624.373,03 17.058.925,78

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

der Greiffenberger AG

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2019 2018
--- --- --- --- ---
1. Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 792.660,36 1.253.660,96
2. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 29.523,91
- davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 € (Vj. 0,00 €) -
3. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -386.885,11 -624.014,78
- davon an verbundene Unternehmen -243.912,88 € (Vj. -457.775,78 €) -
4. Sonstige betriebliche Erträge 315.282,62 229.894,85
5. Personalaufwand
a) Gehälter -541.860,04 -560.126,06
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -322.860,35 -864.720,39 -294.382,57 -854.508,63
- davon für Altersversorgung -315.120,67 € (Vj. -285.179,61 €) -
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -54,00 -306,00
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -757.757,70 -604.137,74
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -18.332,95 0,00
9. Ergebnis nach Steuern -919.807,17 -569.887,49
10. Sonstige Steuern -116.000,00 0,00
11. Jahresüberschuss -1.035.807,17 569.887,49
12. Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00
13. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr -195.060,45 374.827,04
14. Bilanzverlust (Vj. -gewinn) -1.230.867,62 -195.060,45

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

VORBEMERKUNGEN

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses der Greiffenberger Aktiengesellschaft (die "Gesellschaft"), Augsburg, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg unter HRB 31776 wurden hinsichtlich Ansatz, Bewertung und Ausweis die einschlägigen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes beachtet.

Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach den Vorschriften der §§ 266 ff. HGB. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß § 265 Abs. 6 HGB eine vom gesetzlichen Gliederungsschema abweichende Gliederung gewählt, um die Besonderheiten des Geschäftsbetriebs der Gesellschaft als Holdinggesellschaft zu berücksichtigen und die Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses zu gewährleisten.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Bewertung in der Greiffenberger AG erfolgt nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Bewertungsvorschriften.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, bei abnutzbaren Gegenständen vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Nutzungsdauer beträgt bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 13 Jahre. Zugänge des Berichtsjahres werden zeitanteilig abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis 800,00 € werden (entsprechend § 6 Abs. 2 EStG) im Anschaffungsjahr direkt aufwandswirksam erfasst.

Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Grundsätzlich werden zu jedem Bilanzstichtag die Buchwerte überprüft sowie die beizulegenden Zeitwerte ermittelt und im Falle voraussichtlich dauerhafter Wertminderungen Abschreibungen auf die niedrigeren beizulegenden Zeitwerte vorgenommen. Sofern sich in einem späteren Geschäftsjahr herausstellt, dass die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr oder nicht mehr vollumfänglich bestehen, wird der Betrag der Abschreibung im Umfang der ermittelten Werterhöhung wieder zugeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalbetrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind grundsätzlich zu Nennbeträgen bilanziert.

Der Bilanzansatz der Pensionsrückstellungen berücksichtigt die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einen Zinssatz von 2,71 %. Der gemäß § 253 Abs. 6 HGB zu ermittelnde Unterschiedsbetrag errechnet sich zum 31. Dezember 2019 mit 340 T€.

Die Pensionsrückstellungen werden mittels der sog. "Projected-Unit-Credit-Methode" berechnet. Dabei wurden ein Gehaltstrend von 2,0 % und je nach Zusageart ein Rententrend von 1,0 % bzw. 2,0 % unterstellt.

Zum 1. Januar 2010 fand aufgrund der im Rahmen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften eine Neubewertung der Rückstellungen für Pensionen statt. Hieraus hatte sich eine Unterdeckung in Höhe von 316 T€ ergeben, welche bis zum Jahr 2024 zu jährlich mindestens 1/15 zugeführt wird. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Betrag in Höhe von 21 T€ zugeführt, wodurch sich per 31. Dezember 2019 eine Unterdeckung in Höhe von noch 105 T€ ergibt.

Die Gesellschaft bietet daneben eine Entgeltumwandlung an, um den gesetzlichen Vorgaben Rechnung zu tragen. Der Bilanzwert hierzu wurde gemäß den Berechnungen eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck und mit einem Zinssatz von 2,71 % angesetzt.

Die Steuer- und Sonstigen Rückstellungen werden mit ihrem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen.

Die J.N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg, bildete im Berichtsjahr mit der Greiffenberger AG als Organträger einen ertragsteuerlichen Organkreis. Latente Steuern werden ausschließlich auf Konzernebene dargestellt. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert. Im Geschäftsjahr besteht ein Überhang aktiver latenter Steuern, der nicht aktiviert wird. Wesentliche Effekte beruhen auf der Bewertung der Rückstellungen und steuerlichen Verlustvorträgen. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt mit einem durchschnittlichen Steuersatz von 32,275 %.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ

Anlagevermögen

Die Entwicklung der historischen Anschaffungskosten und der kumulierten Abschreibungen je Anlageposten im Geschäftsjahr 2019 sind im Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Anhang) dargestellt.

Finanzanlagen

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist dem Anhang als Anlage 2 zum Anhang beigefügt.

Zwischen der Greiffenberger AG als Organträger und der J.N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg, als Organgesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Sonstige Vermögensgegenstände

Alle sonstigen Vermögensgegenstände haben zum 31. Dezember 2019 eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Greiffenberger AG beläuft sich zum 31. Dezember 2019 auf 7.010.023,80 € (31. Dezember 2018: 7.010.023,80 €). Es setzt sich zum Stichtag zusammen aus 5.855.629 (Vj. 5.855.629) auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von rund 1,20 € (Vj. 1,20 €) je Aktie.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2019 ist der Vorstand ermächtigt, in der Zeit bis zum 28. August 2024 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt EUR 701.002,38 durch die Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2019/I). Die Anzahl der Aktien muss sich in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöhen. Kapitalerhöhungen können gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand wird ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden. Ein Bezugsrechtsausschluss ist jedoch nur zulässig (i) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen und/oder (ii) im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck von Unternehmenszusammenschlüssen oder des auch mittelbaren Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegenüber der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften und/oder (iii), wenn im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage der Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende anteilige Betrag am Grundkapital der Gesellschaft insgesamt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigt. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag am Grundkapital anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung in unmittelbarer, sinngemäßer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben oder veräußert werden. Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats weitere Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital 2019/I festzulegen. § 4 Abs. 5 und Abs. 6 der Satzung gelten auch für das genehmigte Kapital 2019/I.

Zudem wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2019, die Aufhebung des bedingten Kapitals beschlossen. Die Satzung der Gesellschaft enthielt bislang in § 4 Abs. 7 das bedingte Kapital 2014/I, das den Vorstand ermächtigt hatte, bis zum 25. Juni 2019 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu insgesamt EUR 4.000.000,00 durch die Ausgabe von bis zu insgesamt 1.562.500 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen. Die Gesellschaft hat von dieser Ermächtigung bisher keinen Gebrauch gemacht. Die Ermächtigung war bis zum 25. Juni 2019 begrenzt. Ein neues bedingtes Kapital wurde nicht mehr geschaffen. § 4 Abs. 7 der Satzung der Gesellschaft wurde daher ersatzlos gestrichen.

Die jeweiligen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 29. Juni 2019 sind in ihrem Wortlaut beim Handelsregister der Gesellschaft, Amtsgericht Augsburg (HRB 31776), hinterlegt.

Angaben zum Anteilsbesitz:

Zum 31. Dezember 2019 war der Gesellschaft eine direkte Beteiligung bekannt, die 10 % der Stimmrechte überschreitet, nämlich die der Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, Deutschland, deren Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG sich gemäß den letzten verfügbaren Informationen zum 6. Oktober 2017 auf 46,09 % belaufen haben. An der Greiffenberger Holding GmbH ist nach Kenntnis der Gesellschaft Herr Stefan Greiffenberger, bis einschließlich dem 21. April 2016 Alleinvorstand und seit dem 25. August 2016 Mitglied bzw. seit dem 8. Mai 2017 mit einer kurzen Unterbrechung stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Greiffenberger AG, beteiligt.

Die Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, Deutschland, hat der Gesellschaft im Mai 2014 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Greiffenberger AG am 30. April 2014 die Schwelle von 50 % überschritten hat und zu diesem Tag 50,70 % (2.699.020 Stimmrechte) beträgt. Herr Claus Greiffenberger hat der Gesellschaft im August 2016 aufgrund Erwerb/Veräußerung von Aktien mit Stimmrechten mitgeteilt, dass seine Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG zum 18. August 2016 50,70 % (2.699.020 Stimmrechte) betragen haben, wovon ihm ein Stimmrechtsanteil von 50,70 % (2.699.020 Stimmrechte) von der Greiffenberger Holding GmbH nach § 22 WpHG zugerechnet wird.

Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH, Stuttgart, Deutschland, hat der Gesellschaft im Oktober 2010 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Greiffenberger AG am 1. Oktober 2010 die Schwellen von 3 % und 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,166 % (250.000 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,166 % (250.000 Stimmrechte) von der Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen. Die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Tübingen, Deutschland, hat der Gesellschaft im Juli 2016 aufgrund Bestandsmitteilung gemäß § 41 Abs. 4g WpHG mitgeteilt, dass sich ihre Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG nach zuvor mitgeteilten 0,00 % zum 2. Juli 2016 auf einen ihr nach § 21 WpHG direkt gehörenden Stimmrechtsanteil von 7,28 % (387.500 Stimmrechte) belaufen haben.

Die aufgrund der mit Eintragung im Handelsregister der Gesellschaft am 6. Oktober 2017 durchgeführten Kapitalerhöhung neue Gesamtzahl der Stimmrechte (5.855.629; zuvor 5.323.300) hat die Greiffenberger AG am 9. Oktober 2017 nach § 26a WpHG veröffentlicht.

Herr Claus Greiffenberger, geboren am 16. September 1971, hat der Gesellschaft im Oktober 2017 aufgrund Änderung der Gesamtzahl der Stimmrechte mitgeteilt, dass sich seine Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG nach zuvor mitgeteilten 50,70 % zum 6. Oktober 2017 auf 46,09 % belaufen haben, wovon ihm ein Stimmrechtsanteil von 46,09 % (2.699.020 Stimmrechte) nach zuvor mitgeteilten 50,70 % von der Greiffenberger Holding GmbH nach § 22 WpHG zugerechnet wird.

Die Blue Cap AG, München, Deutschland, hat der Gesellschaft im Oktober 2017 aufgrund Erwerb/Veräußerung von Aktien mit Stimmrechten mitgeteilt, dass sich ihre Gesamtstimmrechtsanteile an der Greiffenberger AG zum 6. Oktober 2017 auf einen ihr nach § 21 WpHG direkt gehörenden Stimmrechtsanteil von 9,09 % (532.329 Stimmrechte) belaufen haben.

Bilanzgewinn / -verlust

Der zum 31. Dezember 2019 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von 1.230.867,62 € (Vj. Bilanzverlust in Höhe von 195.060,45 €) resultiert aus der Verrechnung des Jahresfehlbetrages des Berichtsjahres in Höhe von 1.035.807,17 € mit dem Verlustvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 195.060,45 €.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für die erfolgsabhängigen, variablen Vergütungsbestandteile beider Vorstände sowie für den Jahresabschluss und ausstehende Rechnungen.

Verbindlichkeitenspiegel

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Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag davon mit einer Restlaufzeit (Vorjahr in Klammern)
31.12.2019

T€
bis 1 Jahr

T€
1-5 Jahre

T€
>5 Jahre

T€
--- --- --- --- ---
Genussrechte 1.450 475 975 0
(1.450) (0) (1.450) (0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 21 0 0
(16) (16) (0) (0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.323 0 2.323 0
(3.120) (0) (3.120) (0)
Sonstige Verbindlichkeiten 554 517 37 0
(435) (124) (311) (0)
Gesamt 4.348 1.013 3.335 0
(5.021) (206) (4.815) (0)

Die Fremdkapitalfinanzierung der Greiffenberger AG erfolgte während des Berichtsjahres, den Verhältnissen zum Ende des Vorjahres gegenüber unverändert, neben dem Genussrechtskapital ausschließlich über Darlehensgewährungen durch die J.N. Eberle & Cie. GmbH.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 2.323 T€ (Vj. 3.120 T€) betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber der J.N. Eberle & Cie. GmbH.

Genussrechte

Die Gesellschaft hatte im Geschäftsjahr 2007 ein Genussrechtskapital in Höhe von 10.000 T€ mit einer ursprünglichen Laufzeit bis zum 15. Dezember 2014 ausgegeben. Das Genussrecht war ursprünglich mit einem Rangrücktritt versehen. Im Zuge der im März 2012 erfolgten Neugestaltung der Konzernfinanzierung wurde die Laufzeit des Genussrechts bis zum 15. März 2017 verlängert, wobei ein Betrag von 2.500 T€ des Genussrechtskapitals am 15. März 2012 zurückgezahlt wurde und in 2014 eine Anpassung der Rückzahlungsmodalitäten weiterer Teilbeträge während der seinerzeit noch verbleibenden Laufzeit des Genussrechts erfolgte. Nach weiteren Änderungen der Tilgungsbestimmungen ab Ende 2015 und zusätzlich einer Änderung der Vergütungsbestimmungen im März 2016 ging das Genussrecht zum 1. Oktober 2016 vom bisherigen Genussrechtsgläubiger auf die senata GmbH, Freising, über. Mit dem neuen Gläubiger wurde anschließend eine weitere Änderungsvereinbarung zur Genussrechtsvereinbarung geschlossen, wobei neben verbesserten Vergütungs- und Rückzahlungsmodalitäten Verzichte auf Vergütungszahlungen sowie auf Teile des Genussrechtskapitals vereinbart wurden. Das Genussrecht valutiert seither mit 1.450 T€, wobei für das Genussrechtskapital und die Vergütungszahlungen der Nachrang aufgehoben wurde.

Die sich für das Berichtsjahr errechnende Vergütung für das Genussrecht in Höhe von insgesamt 29 T€ ist im Zinsaufwand enthalten. Die erste Fälligkeit der Vergütung ist zum 30. September 2020 vereinbart, weshalb im Jahresverlauf 2019 die entsprechende unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesene Verbindlichkeit um denselben Betrag erhöht wurde. Seit dem 1. Oktober 2016 fällt für das Genussrecht ausschließlich eine fixe Vergütung an. Ab dem 1. Januar 2021 fällt auf einen erstrangigen Teilnennbetrag des Genussrechts in Höhe von 500 T€ keine Vergütung mehr an.

ERLÄUTERUNGEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Außergewöhnliche Erträge

Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung im Sinne des § 285 Nr. 31 HGB

Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr fielen keine derartigen Erträge an.

Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 116 T€ (Vj. 0 T€).

Zinsaufwendungen

Im Zinsaufwand sind Zinseffekte aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen enthalten. Diese betreffen die Aufzinsung der Rückstellungen für Pensionen (122 T€, Vj. 137 T€)

SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Greiffenberger AG haftet als Bürge für die Verbindlichkeiten der J.N. Eberle & Cie. GmbH als Darlehensnehmer unter dem bei diesem Tochterunternehmen bestehenden Konsortialdarlehensvertrag mit Laufzeitende im September 2019, das den wesentlichen Teil der Fremdkapitalfinanzierung des Greiffenberger-Konzerns bildet. Zum 31. Dezember 2019 bestanden unter dem Konsortialdarlehensvertrag Verbindlichkeiten der J.N. Eberle & Cie. GmbH in Höhe von 16.642 T€. Die Greiffenberger AG hat in diesem Zusammenhang ihre Geschäftsanteile an der J.N. Eberle & Cie. GmbH zur Sicherung der Ansprüche der Konsortialdarlehensgeber verpfändet. Auf Grundlage der aktuellen Mehrjahresplanungen der Greiffenberger AG und der J.N. Eberle & Cie. GmbH wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

Zum 31. Dezember 2019 bestanden bei der Greiffenberger AG keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Verringerung des Zinsänderungsrisikos werden im Greiffenberger-Konzern fallweise Zinstausch- und/oder Zinsbegrenzungsgeschäfte abgeschlossen. Diese Zinssicherungen bewirken den Ausgleich bzw. die Begrenzung möglicher Zinsänderungen der variabel verzinsten Grundgeschäfte. Zum 31. Dezember 2019 hatte die Greiffenberger AG keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.

Arbeitnehmer

Bei der Greiffenberger AG war 2019 (ohne Vorstände) im Jahresdurchschnitt keine Person (Vj. keine Person) beschäftigt, zum Berichtsjahresende wie auch zum Vorjahresende waren bei der Gesellschaft keine Mitarbeiter beschäftigt.

Honorar des Abschlussprüfers

Für den Abschlussprüfer KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft AG wurden folgende Honorare als Aufwand erfasst:

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2019

T€
2018

T€
Steuerliche Beratung 84 10
Jahresabschlussprüfung 17 76
Gesamt 101 86

Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

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Erfolgsunabhängig

T€
Erfolgsbezogen

T€
Vergütungen für Dienstleistungen

T€
Vorstandsbezüge 2019
Andre Bertram, Mitglied (seit 01.11.2018) 199 0 0
(davon Mehrjahreskomponente)
Martin Döring, Mitglied (davon Mehrjahreskomponente) 252 109 0
(davon Mehrjahreskomponente) 75
451 109 0
Aufsichtsratsbezüge 2019
Marco Freiherr von Maltzan, Vorsitzender (seit 09.05.2017) 39 0 0
Stefan Greiffenberger, Stellvertretender Vorsitzender (seit 09.05.2017) 29 0 0
Rudi Ludwig, Mitglied (seit 08.05.2017) 18 0 0
86 0 0
Gesamt 537 109 0

Gemäß dem für die Vorstände im Berichtszeitraum anwendbare System der Vergütung der Vorstandsmitglieder erhalten diese neben festen Vergütungsbestandteilen, insbesondere einem fixen Bruttogehalt, eine erfolgsabhängige, variable Vergütung. Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung ist für einen Teil der Vorstandsmitglieder zum einen das jährliche EBITDA und zum anderen das durchschnittliche jährliche EBITDA dreier Geschäftsjahre, und zwar des betreffenden Geschäftsjahres sowie des vorausgegangenen und des nachfolgenden Geschäftsjahres. Maßgebend ist dabei das konsolidierte EBITDA der Gesellschaft und der Gesellschaften des Teilkonzerns Eberle einschließlich der J.N. Eberle & Cie. GmbH, welches anhand des IFRS-Konzernabschlusses der Gesellschaft zu ermitteln ist. Die Auszahlung jenes Anteils der variablen Vergütung, der auf der mehrjährigen Bemessungsgrundlage beruht, erfolgt erst, nachdem die Konzernabschlüsse für sämtliche maßgeblichen Berechnungsjahre vorliegen.

Für ein Vorstandsmitglied ist Bemessungsgrundlage eines Teils der variablen Vergütung die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses der Greiffenberger AG. Für dieses Vorstandsmitglied ist neben der genannten variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2019 eine vom Erreichungsgrad des jährlichen Ziel-EBITs abhängige variabel Vergütung vereinbart. Maßgeblich ist hierfür das EBIT, welches anhand des IFRS-Konzernabschlusses der Gesellschaft zu ermitteln ist. Für die variablen Vergütungen und somit für die Vergütung insgesamt sind betragsmäßige Höchstgrenzen vereinbart. Hinsichtlich der variablen Vergütung vereinbarte betragsmäßige Höchstgrenzen betreffen sowohl die sich aus dem Jahres-EBITDA bzw. dem Erreichungsgrad des Ziel-EBITs berechnende Vergütung als auch die sich aus dem durchschnittlichen Dreijahres-EBITDA bzw. der nachhaltigen Steigerung des Aktienkurses berechnende variable Vergütung ebenso wie die Summe der variablen Vergütungen insgesamt.

Die variable Vergütung für die Vorstände beträgt im Geschäftsjahr 2019 in jedem Fall weniger als die Hälfte der jährlichen Bruttofestvergütung ohne Nebenleistungen. Der Aufsichtsrat ist berechtigt, die variable Vergütung nach seinem Ermessen zu begrenzen, wenn außerordentliche Entwicklungen zu einer nicht angemessenen variablen Vergütung führen würden. Andererseits ist der Aufsichtsrat berechtigt, nach seinem Ermessen eine Sondertantieme zu gewähren, wenn außerordentliche Leistungen oder Erfolge des Vorstands in der variablen Vergütung nicht ausreichend zum Ausdruck kommen. Im Rahmen der festen Vergütungsbestandteile gewährt die Gesellschaft den Vorständen Nebenleistungen in Form von den gesetzlichen Regelungen für Arbeitnehmer entsprechenden Zuschüssen zur Kranken- und Pflegeversicherung, Gehaltsfortzahlung im Krankheits- und Versterbensfall, Unfallversicherung, Beiträgen zur Altersvorsorge und Dienstwagennutzung. Sofern der Vorstand für Tätigkeiten für verbundene Unternehmen der Gesellschaft Vergütungsleistungen, Aufwandsentschädigungen oder ähnliche Zahlungen erhält, sind diese auf die Vorstandsvergütung anzurechnen.

Die Vorstände können zu den gleichen Bedingungen wie alle Mitarbeiter der Gesellschaft sowie der J.N. Eberle & Cie. GmbH die Möglichkeit einer arbeitnehmerfinanzierten betrieblichen Altersversorgung im Wege der Erteilung von Pensionszusagen gegen Gehaltsverzicht nutzen. Leistungen für den Fall der regulären Beendigung der Vorstandstätigkeit sind den Vorstandsmitgliedern nicht zugesagt. Für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ist ein Abfindungs-Cap vereinbart. Hiernach darf die Abfindung in keinem Fall - je nachdem, was geringer ist - den Wert von zwei Jahresbruttofestvergütungen oder der Vergütung, die bis zum ursprünglich vereinbarten Vertragsende geschuldet wäre, übersteigen. Wird der Vertrag aus einem vom Vorstand zu vertretenden wichtigen Grund beendet, erfolgen für den Zeitraum ab dem Beendigungszeitpunkt keine Zahlungen an den Vorstand. Gegenüber den amtierenden Vorständen Andre Bertram und Martin Döring bestehen keine Zusagen zu Zahlungen im Falle eines eintretenden Kontrollwechsels.

In Summe betrug die Vergütung der jeweils amtierenden Vorstände im Berichtsjahr 561T€ (Vj. 582T€), die Vergütung der jeweils amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich in Summe auf 86 T€ (Vj. 88 T€).

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind nach HGB mit 1.908 T€ (Vj. 1.821 T€) zurückgestellt. Daneben bestehen gegenüber Herrn Stefan Greiffenberger zum Berichtsjahresende Verpflichtungen aus Entgeltumwandlungen gegen Pensionszusagen, die nach HGB mit 700 T€ (Vj. 633 T€) zurückgestellt sind. Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen haben im Berichtsjahr 31 T€ nach 0 T€ im Vorjahr betragen, da Herr Heinz Greiffenberger der Greiffenberger AG die ihm für das Berichtsjahr zustehenden Ruhegeldzahlungen bis zum 30. September 2019 gestundet hat, weshalb im Jahresverlauf 2019 eine unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesene Verbindlichkeit in Höhe von insgesamt 337 T€ aufgebaut wurde.

Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats werden im Gliederungspunkt "Organe der Greiffenberger AG" gemacht.

Unternehmensverbindungen

Die Gesellschaft ist gemäß § 290 HGB Mutterunternehmen eines Konzerns und zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Die in den Konsolidierungskreis der Greiffenberger AG voll einbezogenen Tochterunternehmen sind aus der Aufstellung des Anteilsbesitzes ersichtlich, die wie der Konzernabschluss der Greiffenberger AG über den Bundesanzeiger offengelegt wird.

Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die von Vorstand und Aufsichtsrat der Greiffenberger AG abgegebene Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG steht auf der Unternehmenswebsite http://www.greiffenberger.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance dauerhaft zur Verfügung.

NACHTRAGSBERICHT

Das nach dem Bilanzstichtag aufgetretene Corona Virus stellt für die Greiffenberger ein erhebliches Risiko dar. Eine Pandemie wie Corona kann zu einem (teilweisen) Ausfall der Produktion führen. Darüber hinaus können Lieferketten unterbrochen werden. Kundenseitig besteht das Risiko eines Umsatzeinbruchs und eines Forderungsausfalls aufgrund von Liquiditätsengpässen. In der Folge besteht das Risiko von Wertberichtigungsbedarfen in Bezug auf Anteile an verbundenen Unternehmen.

ORGANE DER GREIFFENBERGER AG

Angaben zu den Organen der Greiffenberger AG sind in den nachfolgenden Übersichten gemacht.

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AUFSICHTSRAT Ausgeübte Tätigkeit / Beruf Mitgliedschaft in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien i.S.v. § 125 Abs. 1 S. 5 AktG
Marco Freiherr von Maltzan, Berlin Vertreter der Anteilseigner Vorsitzender (seit 9. Mai 2017) Unternehmensberater, Berufsaufsichtsrat und Investor / Dipl.-Ingenieur, MBA (INSEAD Fontainebleau) - Pfeifer & Langen Industrie- und Handels-KG, erster stellvertretender Vorsitzender des Gesellschafterausschusses und Mitglied des Prüfungsausschusses
- Resources Connection, Inc., Irvine/Kalifornien, USA (NASDAQ Global Select Market notiert), Mitglied Board of Directors und Mitglied des Audit Committees
- IFA Holding GmbH, Haldensleben, Mitglied des Beirates
Stefan Greiffenberger, Augsburg Vertreter der Anteilseigner Stellvertretender Vorsitzender (seit 9. Mai 2017) Unternehmer / Dipl.-Ökonom Keine
Rudi Ludwig, Sindelfingen Vertreter der Anteilseigner Mitglied (seit 8. Mai 2017) Unternehmensberater / Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Dipl.-Kaufmann - Dieter Braun GmbH, Bayreuth Beiratsvorsitzender
- SERO GmbH & Co. KG, Rohrbach Beiratsvorsitzender

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VORSTAND Ausgeübte Tätigkeit / Beruf Mitgliedschaft in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien i.S.v. § 125 Abs. 1 S. 5 AktG
Andrè Bertram, Starnberg Mitglied (seit 01. November 2018) Vorstand / Dipl.-Kaufmann Univ. Keine
Thorsten Braun, Augsburg Mitglied (bis 31. Dezember 2018) Vorstand / Dipl.-Kaufmann Univ. Keine
Martin Döring, Augsburg Alleinvorstand (1. Januar 2018 bis 28. Februar 2018) / Mitglied (seit 1. März 2018) Vorstand / Dipl.-Ingenieur Keine

Augsburg, den 31. März 2020, geändert am 27. April 2020

Greiffenberger Aktiengesellschaft

Andrè Bertram, Vorstand

Martin Döring, Vorstand

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019 (Anlage 1 zum Anhang)

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019

Zugänge

Abgänge

31.12.2019

--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software 140.773,72 0,00 0,00 140.773,72
I. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 53.646,67 0,00 0,00 53.646,67
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 14.904.264,18 0,00 0,00 14.904.264,18
2. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.476.195,71 0,00 1.476.195,71 0,00
Summe 16.574.880,28 0,00 1.476.195,71 15.098.684,57

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Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
01.01.2019

Abschreibungen des Geschäftsjahres

Abgänge

31.12.2019

31.12.2019

31.12.2018

--- --- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software 140.773,72 0,00 0,00 140.773,72 0,00 0,00
I. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 53.539,67 54,00 0,00 53.593,67 53,00 107,00
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 14.904.264,18 14.904.264,18
2. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.476.195,71
Summe 194.313,39 54,00 0,00 194.367,39 14.904.317,18 16.380.566,89

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2019

VERBUNDENE UNTERNEHMEN

In den Konzernabschluss der Greiffenberger AG einbezogen sind

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Inland Anteil am Kapital

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
J.N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg 1 100,00 12.929 0

1 zu diesem Unternehmen besteht ein Ergebnisabführungsvertrag

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Ausland Anteil am Kapital

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
Eberle Italia S.r.l., San Giuliano Milanese/Italien 98,95 516 43
A.C.C. Advanced Cutting Company S.r.l., San Giuliano Milanese/Italien 100,00 371 57
Eberle France S.A.R.L., Corbas/Frankreich 100,00 609 10

Nicht in den Konzernabschluss der Greiffenberger AG einbezogen ist

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Ausland Anteil am Kapital

%
Eigenkapital

T€
Ergebnis

T€
Eberle America Inc., Miami/USA 100,00 -153 1
(TUSD -171) (TUSD 2)

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Augsburg, den 31. März 2020, geändert am 27. April 2020

Greiffenberger Aktiengesellschaft

Andrè Bertram, Vorstand

Martin Döring, Vorstand

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