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Frauenthal Holding AG

Annual Report Aug 7, 2020

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Annual Report

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JAHRESFINANZBERICHT 2019 FRAUENTHAL HOLDING AG

INHALTVERZEICHNIS

KONZERNABSCHLUSS FRAUENTHAL-GRUPPE 2019

  • Konzernlagebericht
  • Konzernabschluss
  • Konzernanhang
  • Erklärung der gesetzlichen Vertreter
  • Bestätigungsvermerk

JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 2019

  • Lagebericht Frauenthal Holding AG
  • Jahresabschluss Frauenthal Holding AG
  • Erklärung der gesetzlichen Vertreter
  • Bestätigungsvermerk

KONZERNLAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2019

A. EINLEITUNG

DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK

Die Frauenthal-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von MEUR 951,3 aus und liegt damit um MEUR 3,3 unter dem Vorjahr (-0,3%). Grund für den Rückgang ist einerseits eine im Juni 2018 verkaufte Automotive Business Unit und der daraus resultierende fehlende Umsatz in 2019 sowie andererseits Marktrückgänge in der Division Frauenthal Automotive.

Die Division Frauenthal Automotive erreicht einen Jahresumsatz von MEUR 322,1 (-6,5%), bereinigt um den fehlenden Umsatz der verkauften Business Unit ergibt dies eine Veränderung von -4,2%. Die Division Frauenthal Handel erzielt im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von MEUR 629,2, das ist ein Wachstum von MEUR 19,0 (+3,1%).

Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2019 ein EBITDA von MEUR 67,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 27,6 über dem Vorjahr. Der Anstieg ist mit MEUR 13,5 auf einen Einmaleffekt aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb sowie auf die Bilanzierung nach IFRS 16 (erstmalige Anwendung in 2019) zurück zu führen. Die operative Verbesserung (ohne Einmaleffekte und IFRS 16) beläuft sich auf MEUR 1,3 (+3,5%) im Vergleich zum Vorjahr.

Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 32,9. Der Ergebniszuwachs resultiert mit MEUR 13,5 aus dem Einmaleffekt aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb. Die operative Veränderung (ohne Einmaleffekte und IFRS 16) beträgt MEUR 0,7 (+3,6%) im Vergleich zum Vorjahr. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 33,7 aus. Die Veränderung resultiert fast zur Gänze aus der in 2019 erstmals anzuwendenden IFRS 16 Regelung. Das operative EBITDA ohne IFRS 16 verbessert sich um MEUR 0,6 (+2,8%) im Vergleich zum Vorjahr.

Das Konzern-Eigenkapital steigt von MEUR 110,5 um MEUR 16,1 auf MEUR 126,6, was vorrangig auf das Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 27,1% zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 verbessert sich auf 28,6 % per 31. Dezember 2019.

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Die makroökonomischen Rahmenbedingungen haben sich für beide Divisionen unterschiedlich präsentiert. In Österreich hat sich gemäß der aktuellen Schätzung von Euroconstruct1 die Entwicklung der Baugenehmigungen 2019 mit -2,8% nach einem massiven Rückgang von 2017 auf 2018 (-17%) deutlich abgeflacht, liegt jedoch noch immer auf einem hohen Niveau. Erneut ist auch 2019 sowohl der Hochbau (+2,7 %) als auch der Wohnungsbau (+3,5 %) über dem Gesamtwachstum der Wirtschaft gelegen. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, insbesondere in der schweren Klasse, wird im Wesentlichen von den Erwartungen der Transporteure und Bauunternehmen hinsichtlich der Entwicklung der Wirtschaftsleistung getrieben. Außerdem spielt der technische Ersatzbedarf eine Rolle.

1 Quelle: 86th Euroconstruct Country Report, November 2018

Das Wachstum wird einerseits vom anhaltend starken Zuwachs im Segment der Kleintransporter (die z.B. aufgrund des steigenden Online-Handels immer mehr gebraucht werden) sowie im Segment der mittleren Nutzfahrzeuge von starken Zuwächsen insbesondere in Frankreich und Deutschland angetrieben. Im Gesamtjahr 2019 steigen die Zulassungen bei Nutzfahrzeugen2 innerhalb der EU gegenüber 2018 um 2,5 % auf 2,5 Millionen Fahrzeuge. Das für Frauenthal wichtige Segment der schweren Nutzfahrzeuge vergrößert sich um 0,1 % auf 312.692 Einheiten. Im mittelschweren Segment werden 75.650 Einheiten und somit um 4,5 % mehr als im Vorjahr verkauft. Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge bleibt weiterhin auf Wachstumskurs und kann um 2,8 % auf 2,1 Millionen Einheiten zulegen. Der insbesondere für Gnotec und Powertrain wichtige PKW-Markt in der EU28 stagniert und wächst um 0,6% auf 14,9 Millionen Neuregistrierungen.3 Die Entwicklung des wichtigsten Einzelkunden Volvo PKW lag mit einer Steigerung von 7,5 % deutlich über dem Markttrend.

FRAUENTHAL AUTOMOTIVE UMSATZRÜCKGANG IN EINEM SCHWIERIGEN MARKTUMFELD

Frauenthal Automotive kann in allen Produktbereichen Neugeschäft gewinnen, das zu einem Umsatzwachstum in den Folgejahren beitragen wird. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Geschäftsausweitung in der PKW-Industrie gelegt sowie auf den Gewinn von Neukunden für Gnotec, die nicht in Skandinavien beheimatet sind. Der Geschäftsanlauf in China (Gnotec Kunshan) verläuft positiv und bewirkt eine deutliche Ergebnisverbesserung. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf den im Vorjahr verkauften Bereich U-Bolts, auf den erwarteten Verlust eines Großauftrages im Bereich Powertrain und auf den deutlichen Marktrückgang in den letzten Monaten des Berichtsjahres, vor allem im Bereich schwere Nutzfahrzeuge, zurückzuführen.

Der neu gegründete Standort von Gnotec in den USA kann im Berichtsjahr aufgrund von Verzögerungen bei der Umstellung der Supply Chain im Bereich eines Kunden noch keinen Umsatz erzielen.

FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM

Für die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel sind die Baukonjunktur in Österreich und die Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen zu investieren, bestimmend. Die gute Baukonjunktur, vor allem in den Bereichen sozialer Wohnbau und gewerblicher Bereich, führt zu einem Umsatzwachstum von 3,1%. Im Bereich des industriellen Tiefbaus sorgen rückläufige Industrieinvestitionen für stagnierende Umsätze. Die Margenentwicklung entspricht nicht der Umsatzentwicklung, da der Sanitär- und Heizungsmarkt einerseits einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt und andererseits von Mixverschiebungen in den Sparten gekennzeichnet ist. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatzwachstum von MEUR 19,0 bei gleichbleibender Handelsmarge. Der Ergebnisanstieg ist auf Kostenmaßnahmen zurückzuführen. Trotz des Preiskampfes konnte der Marktanteil der Frauenthal Handel moderat gesteigert werden.

B. ERGEBNISANALYSE

UMSATZ

Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2019 mit MEUR 951,3 um MEUR -3,3 bzw. -0,3 % unter dem Vorjahr.

Der Rückgang stammt aus der Division Frauenthal Automotive mit MEUR -22,3 (-6,5 %), welcher im Wesentlichen auf die Business Unit Powertrain zurückzuführen ist (Verlust eines Großauftrags).

Die Division Frauenthal Handel hat aufgrund der günstigen Marktlage einen Umsatzzuwachs von MEUR 19,0 (+3,1 %) zu verzeichnen.

2 Quelle: https://www.acea.be/press-releases/article/commercial-vehicle-registrations-2.5-full-year-2019-5.7-in-december

3 Quelle: https://www.acea.be/press-releases/article/passenger-car-registrations-1.2-in-2019-21.7-in-december

5 KONZERNLAGEBERICHT

UMSATZ NACH SEGMENTEN (NUR AUßENUMSATZ)

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Frauenthal Automotive 322 130 344 414 -22 284
Frauenthal Handel 629 161 610 154 19 007
Holdings und Sonstige 1 3 -2
Frauenthal-Gruppe 951 292 954 571 -3 279

Das Geschäft der Division Frauenthal Automotive sank gegenüber dem Vergleichszeitraum um -6,5 %. Dieser Rückgang ist mit MEUR -18,1 auf die Business Unit Powertrain, mit MEUR -5,8 auf die Business Unit Druckluftbehälter sowie mit MEUR -6,8 auf die verkaufte Business Unit U-Bolts (Verkauf zum 30. Juni 2018) zurückzuführen. Die Business Unit Gnotec verzeichnet durch organisches Wachstum mit bestehenden Kunden als auch durch intensivierte Akquisitionen von Neukunden Umsatzsteigerungen.

Die Business Unit U-Bolts (Frauenthal Automotive Torun sp.zo.o.) wurde zum 30. Juni 2018 verkauft. Mit diesem Standort wurde im Vorjahr ein externer Umsatz von MEUR 10,3 erzielt, im Geschäftsjahr 2019 sind aufgrund einer Vereinbarung mit Hendrickson MEUR 3,5 an Umsätzen enthalten.

Der Umsatz der Division Frauenthal Handel stieg um 3,1 % und lag im Geschäftsjahr 2019 bei MEUR 629,2. Die gute Baukonjunktur, vor allem in den Bereichen sozialer Wohnbau und gewerblicher Bereich, führt zu einem Umsatzwachstum.

UMSATZ NACH REGIONEN

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Österreich 642 865 633 872 8 992
Deutschland 70 812 78 108 -7 296
Frankreich 14 536 16 895 -2 360
Schweden 84 175 80 488 3 686
Belgien 27 820 24 342 3 478
Sonstige EU 66 984 78 167 -11 183
Sonstiges Europa 8 242 5 232 3 009
Amerika 15 109 11 848 3 260
Asien 19 933 22 699 -2 766
Sonstige Länder außerhalb Europas 818 2 917 -2 099
Frauenthal-Gruppe 951 292 954 571 -3 279

Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert.

ERGEBNIS

Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftete 2019 ein EBITDA von MEUR 67,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 27,6 über dem Vorjahr – die Erstanwendung von IFRS 16 erhöht das EBITDA 2019 um MEUR 15,0. Bereinigt um den IFRS 16 Effekt steigt das EBITDA gegenüber dem Vorjahreswert um MEUR 12,5. Die Division Frauenthal Handel konnte aufgrund von Kostenreduktionen das Ergebnis um MEUR 0,5 gegenüber dem Vorjahreswert steigern, der IFRS 16 Effekt beläuft sich auf MEUR 12,5 und somit kann die Division Frauenthal Handel MEUR 33,7 beisteuern. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 32,9 bei dem ein IFRS 16 Effekt iHv MEUR 2,3 sowie das Ergebnis aufgrund eines früheren Unternehmenserwerbs iHv MEUR 10,9 enthalten ist. Operativ (Bereinigung des EBITDA's 2019 um das Ergebnis aus dem früheren Unternehmenserwerb MEUR 10,9 und IFRS 16 sowie nach Bereinigung des Vorjahres-EBITDA um das Ergebnis der verkauften Business Unit U-Bolts) ergibt sich in der Division Frauenthal Automotive eine Steigerung von +3,6 % (MEUR 0,7) gegenüber dem Vorjahreswert.

Der Entkonsolidierungsertrag der Business Unit U-Bolts betrug im Geschäftsjahr 2018 MEUR 1,6 und das EBITDA MEUR 0,7.

EBITDA NACH SEGMENTEN

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Frauenthal Automotive 32 911 21 290 11 621
Frauenthal Automotive bereinigt
1)
21 937 18 990 2 947
Frauenthal Handel 33 715 20 647 13 068
Frauenthal Handel bereinigt 33 715 20 647 13 068
Holdings und Sonstige 474 -2 403 2 877
Sonstige bereinigt
2)
-2 101 -2 403 302
Frauenthal-Gruppe 67 100 39 534 27 566
Frauenthal Gruppe bereinigt
3)
53 551 37 234 16 317
in % vom Umsatz 7,1% 4,1% 2,9%
in % vom Umsatz bereinigt
3)
5,6% 3,9% 1,7%

1) 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb MEUR 13,5 sowie Kosten verrechnungen der Holdings MEUR 2,6

2018: bereinigt um Entkonsolidierungsertrag und EBITDA der Business Unit U-Bolts MEUR 2,3

2) 2019: bereinigt um Kostenverrechnungen der Holdings in die Division Frauenthal Automotive MEUR 2,6

3) 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb MEUR 13,5 2018: bereinigt um Entkonsolidierungsertrag und EBITDA der Business Unit U-Bolts MEUR 2,3

Auf Gruppenebene konnte Frauenthal ein bereinigtes EBITDA von MEUR 53,6 erzielen, dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von MEUR 16,3 (+43,8 %) – abzüglich des Effekts der Erstanwendung des IFRS 16 von MEUR 15,0 ergibt sich ein Anstieg von MEUR 1,3 (+3,4 %) gegenüber dem Vorjahreswert.

Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 erhöhen sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen gegenüber dem Vorjahr in der Frauenthal-Gruppe um MEUR 14,4 und betragen MEUR 32,0 (Vorjahr MEUR 16,7).

Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe verschlechterte sich um MEUR 0,2 auf MEUR -6,3 (Vorjahr MEUR -6,1) und ist vor allem auf den IFRS 16 Zinsaufwand zurückzuführen.

Der gesamte Steueraufwand beträgt MEUR -4,6, die laufenden Steueraufwendungen mit MEUR -1,7 liegen um MEUR -0,5 über dem Vorjahr, die Steuern aus Vorperioden betragen 0 MEUR (2018: -0,2 MEUR) und die latenten Steuern liegen mit MEUR -2,9 um MEUR -3,3 über dem Vorjahr.

ERGEBNISENTWICKLUNG
in TEUR 2019 2018 Veränderung
Umsatz 951 292 954 571 -3 279
EBITDA 67 100 39 534 27 566
EBITDA bereinigt
1)
53 551 37 234 16 317
EBIT 35 129 22 795 12 334
EBIT bereinigt
1)
21 580 20 495 1 085
Finanzergebnis -6 263 -6 040 -223
Ergebnis vor Steuern 28 864 16 756 12 108
Ergebnis vor Steuern bereinigt
1)
15 315 14 455 860
Ergebnis nach Steuern 24 309 15 721 8 588
Ergebnis nach Steuern bereinigt
1)
10 760 13 420 -2 660

1) 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb MEUR 13,5 2018: bereinigt um Entkonsolidierungsertrag und EBITDA der Business Unit U-Bolts MEUR 2,3

7 KONZERNLAGEBERICHT

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 34,2 auf MEUR 442,2 – diese Erhöhung ist mit einem Betrag von MEUR 29,8 auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen.

Die langfristigen Vermögenswerte steigen um MEUR 30,9 auf MEUR 197,0 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 - der Effekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 beträgt bei den langfristigen Vermögenswerten MEUR 29,8.

Die kurzfristigen Vermögenswerte steigen um MEUR 3,2 gegenüber dem Vorjahr. Einerseits kommt es aufgrund der Nutzung von Instrumenten der Umsatzfinanzierung ("Factoring") zur Senkung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von MEUR -10,5 und andererseits erhöhen sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gegenüber dem Vorjahr um MEUR 12,3. Die Vorräte erhöhen sich geringfügig von MEUR 150,1 auf MEUR 151,7.

Auf der Passivseite steigt das Eigenkapital von MEUR 110,5 um MEUR 16,1 auf MEUR 126,6 aufgrund des positiven Jahresergebnisses iHv MEUR 24,3 an, gegenläufig verringern die versicherungsmathematischen Verluste auf Personalrückstellungen iHv MEUR -5,4 sowie die Dividendenzahlung iHv MEUR -2,6 das Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote von 27,1 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 steigt entsprechend auf 28,6 % per 31. Dezember 2019.

Der Anstieg der langfristigen Schulden um MEUR 6,3 ist in Höhe von MEUR 16,0 auf die erstmalige Anwendung des Standards IFRS 16 zurückzuführen, mit MEUR 7,5 auf die Erhöhung der Personalrückstellungen aufgrund des gesunkenen Zinssatzes und gegenläufig sinken die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, die Rückstellungen für latente Steuern sowie die sonstigen Rückstellungen.

Die kurzfristigen Schulden erhöhen sich um MEUR 11,8 – hier beträgt der Effekt aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 Standards MEUR 13,9.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Langfristige Vermögenswerte 196 956 166 016 30 940
Vorräte 151 739 150 059 1 680
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 93 531 91 994 1 537
Summe Vermögenswerte 442 225 408 069 34 156
Eigenkapital 126 630 110 479 16 151
Langfristige Schulden 153 121 146 869 6 252
Kurzfristige Schulden 162 474 150 722 11 752
Summe Eigenkapital und Schulden 442 225 408 069 34 156

Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 122,5 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten MEUR 40,3 sowie nicht ausgenutzte Banklinien von MEUR 82,1, davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG MEUR 21,6. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2019 62,6 (Vorjahr: MEUR 60,9).

Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Handel 2,10 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2021), in der Division Automotive 2,11 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Frauenthal Holding AG Ebene 2,28 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2021). Für Fremdfinanzierungen in Fremdwährungen gibt es einen Rahmen von MEUR 22,7 (Ausnutzung zum Stichtag MEUR 13,1) durch die lokale Finanzierung der Business Unit Gnotec.

INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN)

Im Geschäftsjahr 2019 wurden MEUR 34,6 investiert, davon MEUR 20,8 in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie und in Nutzungsrechte Leasing aufgrund der Erstanwendung des IFRS 16 Standards MEUR 13,8. Die Division Frauenthal Automotive investiert schwerpunktmäßig in produktivitätsverbessernde Maßnahmen und bei der Business Unit Gnotec in Kapazitätserweiterungen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 7,4 in den Logistikbereich, in den Fuhrpark und in die Modernisierung sowie die Erweiterung der Verkaufsoberfläche.

Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe erhöht sich um MEUR 32,5 von MEUR 144,7 (Stand 31.12.2018 ohne IFRS 16 Erstanwendung) auf MEUR 177,2 – dies ist mit MEUR 31,9 auf die Erstanwendung des Standard IFRS 16 zurückzuführen.

ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN

in TEUR Immaterielles
Anlagevermögen
Sachanlagen Nutzungsrechte
Leasing
Anlagen
Gesamt
Buchwerte 31.12.2018 29 032 115 670 0 144 702
IFRS 16 Reklassifizierung 0 -2 085 2 085 0
IFRS 16 Erstanwendung 0 0 31 486 31 486
Buchwerte gemäß IFRS 16 zum 01.01.2019 29 032 113 585 33 571 176 188
Investitionen 1 436 19 314 13 832 34 582
Umbuchungen 245 -245 0 0
Abschreibungen -3 377 -13 248 -15 346 -31 971
Abgänge 0 -1 273 -107 -1 380
Währungsumrechnung und Sonstige -59 -183 -18 -260
Buchwerte 31.12.2019 27 276 117 950 31 932 177 158

KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG

Die Ausführungen zur Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklung bezieht sich auf die unbereinigten Werte der Frauenthal-Gruppe.

KAPITALFLUSSRECHNUNG
in TEUR 2019 2018 Veränderung
Kapitalfluss aus dem Ergebnis 44 528 28 960 15 568
Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 47 572 22 437 25 134
Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -12 863 -6 473 -6 390
Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -22 372 -14 690 -7 682
Veränderung der liquiden Mittel 12 336 1 274 11 062
Liquide Mittel am Ende der Periode 40 325 27 988 12 337

Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe erhöht sich um MEUR 15,6 insbesondere aufgrund der Erstanwendung des Standards IFRS 16 – Leasingzahlungen waren bisher eine operative Auszahlungskomponente, nach der Erstanwendung des IFRS 16 Standards ist die Tilgungsleistung Bestandteil des Kapitalflusses aus der Finanzierungstätigkeit.

Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit verbessert sich um MEUR 25,1, was sowohl auf die Erstanwendung des IFRS 16 Standards als auch auf die Veränderung des Working Capital zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt MEUR -12,9, wobei Einzahlungen aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb iHv MEUR 6,1 enthalten sind. Die enthaltenen Investitionen beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen auf MEUR 20,0 im Vorjahr wurden MEUR 20,6 investiert.

Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -22,4 und setzt sich wie folgt zusammen: Gewinnausschüttung von MEUR -2,6, Verkauf eigene Anteile (im Zuge des Mitarbeiteroptionsprogramms) von MEUR 0,1, Tilgung von Krediten von MEUR -31,3 und Leasing MEUR -16,2 und Aufnahme von Krediten von MEUR 27,7 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist).

Die Nettoverschuldung der Frauenthal-Gruppe erhöht sich um MEUR 7,6 und beträgt per 31. Dezember 2019 MEUR 87,0 (Nettoverschuldung per 31. Dezember 2018: MEUR 79,4). Die verfügbaren Banklinien zum Bilanzstichtag betrugen rund MEUR 122,5, miteinbezogen sind die bei Kreditinstituten verfügbaren Guthaben von insgesamt MEUR 40,3. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2019 MEUR 62,6 (Vorjahr: MEUR 60,9).

C. ANGABEN GEM. § 243A UGB

Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2019 793.499 Stück (Vorjahr: 828.499 Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 35.000 Stück. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,41 % (Vorjahr: 8,78 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.718.575 Stück Aktien, 28,81 % (Vorjahr: 1.583.575 Stück Aktien, 16,78 %), der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH (die FT Holding GmbH, Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A., Ventana Holding GmbH, EPE European Private Equity S.A., EPEX Management AG und Herr Dr. Hannes Winkler sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger (iSd § 1 Z 6 ÜbG)), beträgt 5.922.916 Stück Aktien somit 62,78 % (Vorjahr: 7.022.916 Stück Aktien, 74,44 %).

Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung.

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm 2017-2021 für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe.

Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017).

In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

D. RISIKOBERICHT

Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst.

ÜBERBLICK SITUATION COVID-19 KRISE

Division Frauenthal Automotive

Risiken für die Liquiditätssicherung ergeben sich kurzfristig aus der vorübergehenden Stilllegung der gesamten europäischen Automobilindustrie. Die kurzfristigen Umsatzausfälle sind je nach Business Unit unterschiedlich, am stärksten ist der Bereich Powertrain betroffen, der kein Aftermarket-Geschäft hat. Die unterschiedlichen Regelungen zur Kurzarbeit und anderen liquiditätsstützenden staatlichen Maßnahmen ermöglichen teils eine weitgehende Kostenreduktion (in Deutschland), teils eine unzureichende (in der Slowakei). Dennoch ist aufgrund der Freisetzung von Liquidität aus dem Working Capital eine kurzfristige Liquiditätskrise nicht zu erwarten. Für den steigenden Liquiditätsbedarf bei Wiederanlaufen der Produktion könnten kurzfristige Bedarfe für eine Zwischenfinanzierung entstehen, das Management geht aber davon aus, dass diese durch entsprechend erweiterte Banklinien (mit und ohne staatliche Garantien) gedeckt werden können. Das größte Liquiditäts- (und Ergebnis-) -risiko besteht in einem Ausfall von offenen Kundenforderungen; dafür gibt es aber keinen Hinweis, da nur geringe Forderungen an Kunden mittlerer oder schlechter Bonität bestehen. Ein größeres Risiko wäre die Reduktion von Zahlungszielen der Lieferanten, falls Kreditversicherer die Deckungslimits für Frauenthal Automotive – Unternehmen reduzieren sollten. Dafür gibt es zwar keine Anhaltspunkte, dennoch kann dieses Risiko eintreten und würde kurzfristigen Bedarf zur Zwischenfinanzierung von Materialeinkäufen verursachen. Mittelfristig – d.h. für das Gesamtjahr 2020 und 2021 - bestehen erhebliche Ergebnisrisiken: der zu erwartende massive Einbruch der für Frauenthal Automotive relevanten Automobilmärkte – mit Ausnahme von China, das aber von untergeordneter Bedeutung ist – führt zu Unterauslastung, die durch Kostenanpassungen nicht vollständig kompensiert werden kann. Die Folgen sind unter (2) beschrieben. Das gravierendste von der COVID-19 Situation ausgelöste Risiko ist das strategische Risiko des Verlustes von Neuaufträgen oder sogar laufenden Aufträgen, falls sich Kunden entscheiden sollten, Geschäft zu Wettbewerbern zu verlagern. Aufgrund der massiven Marktkrise, die erwartungsgemäß auch 2021 anhalten wird, ist zu erwarten, dass zahlreiche Automobilzulieferer im "low-margin-Segment" (d.h. Commodity Produkte, für die es in- und außerhalb Europas zahlreiche Wettbewerber gibt) insolvent werden. Frauenthal Automotive ist ausschließlich in diesem Segment tätig. Die großen OEM's werden voraussichtlich eine Selektion ihrer strategischen – d.h. für Zukunftsprojekte relevanten – Lieferanten vornehmen müssen, um das gesunkene Volumen auf weniger Lieferanten zu verteilen, denen dann ein Überleben ermöglicht wird. Diese erwartete Entwicklung bietet naturgemäß nicht nur Risiken sondern auch Chancen. Das Management von Frauenthal Automotive schätzt für die Business Units Airtanks und Gnotec die Chancen höher als die Risiken ein. Dies aus folgenden Gründen: der Bereich Airtanks ist als klarer Markt- und Technologieführer sowie auch Produktivitätsführer für die Kunden unersetzbar. Das Setup mit zwei Standorten und die gute Skalierbarkeit der Produktionsprozesse sowie ein signifikanter Anteil von Aftermarket- und non-automotive Geschäft erlaubt der Business Unit auch bei deutlich geringerem Volumen profitabel zu arbeiten und sie muss keinem Preisdruck der OEM-Kunden zwingend nachgeben. Die Business Unit Gnotec verfügt über eine starke strategische Beziehung zum bei weitem wichtigsten Kunden (Volvo Cars), der auch in naher Zukunft sehr erfolgreich am Markt sein wird. Zudem ist es für die Kunden nicht möglich – bzw. wirtschaftlich sinnvoll – laufendes Geschäft an Wettbewerber zu verlagern. Die Skalierbarkeit der Produktion ist gut, sodass diese Business Unit auch bei geringerem Volumen profitabel arbeiten kann und gleichzeitig als finanziell stabiler und technologisch kompetenter Partner mit einem globalen Footprint (Europa, China, USA) glaubwürdig als Zukunftspartner für einige der wichtigsten Kunden gut positioniert ist. Ein Rückgang der Profitabilität ist dennoch aufgrund des Volumenrückganges unvermeidbar (sehr stark in 2020 und moderater in 2021); Fixkosten können nur begrenzt abgebaut werden, da die qualifizierten Mitarbeiter für die Abwicklung des Neugeschäftes notwendig sind. In der Business Unit Powertrain ist die Situation deutlich kritischer, da die Produktionsprozesse deutlich schlechter skalierbar sind (Warmumformung mit großen Anlagen), hohe Fixkosten bestehen (z.B. fixe Energiekosten) und die Business Unit zwar über Qualitäts- aber keine Kostenvorteile gegenüber dem Wettbewerb verfügt. Der Volumenrückgang erfordert strukturelle Anpassungen und/oder den Gewinn von Marktanteilen. Dafür gibt es Pläne und das Management ist optimistisch, diese auch umsetzen zu können, dennoch ist diese Business Unit aufgrund der COVID-19 Situation gefährdet.

Division Frauenthal Handel

Durch die, durch die österreichische Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, ist auch die Baubranche und das Baunebengewerbe unmittelbar betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um den Umsatzrückgängen entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern, werden in der Frauenthal Handelsgruppe alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht gänzlich absehbar, wie lange die Restriktionen aufrecht erhalten bleiben. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen.

Aufgrund der COVID-19 Situation ist es möglich, dass bei den Beteiligungen und den aktivierten latenten Steuern in den Folgejahren ein Abwertungsbedarf besteht.

MARKTRISIKO

Die COVID-19 Situation trifft die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt ist. Die Industrie muss daher sowohl den technologischen Wandel als auch den massiven Volumeneinbruch in 2020 und voraussichtlich auch in 2021 verkraften und bewältigen. Das Ausmaß der Marktrückgänge kann zum Berichtszeitpunkt nicht prognostiziert werden, es ist lediglich möglich, verschiedene Szenarien und die entsprechenden Maßnahmen vorzubereiten. Folgende Risikobereiche ergeben sich aus der speziellen COVID-19 Situation:

PKW-Bereich (ca 55% des Umsatzes von Frauenthal Automotive):

  • › Weitere Konzentration der OEMs: Zusammenschlüsse innerhalb Europas bzw. mit asiatischen Playern sind denkbar und wahrscheinlich: solche Entwicklungen könnten für Frauenthal Automotive auch Chancen bedeuten, jedenfalls ist mit einer zunehmenden Globalisierung der Lieferantenstruktur zu rechnen.
  • › Marktverzerrungen durch Verstaatlichungen von OEM's und folgendem lokalem Protektionismus von Lieferanten (dafür ist Frankreich besonders "anfällig"): dies wäre aufgrund der Kundenstruktur für Frauenthal Automotive tendenziell ungünstig.
  • › Konjunkturpolitische Maßnahmen zur Forcierung des PKW-Absatzes: falls versucht wird, die neuen Hybrid- und Elektrofahrzeuge zu forcieren (z.B. durch "Abwrackprämien") wäre dies für Frauenthal Automotive aufgrund des Produktportfolios günstig oder neutral. Ein starker Anstieg reiner BEV's ist nicht sehr wahrscheinlich (das wäre für Powertrain ungünstig).
  • › Nachhaltige Veränderung des Kundenverhaltens: Frauenthal Automotive ist tendenziell im gehobeneren Fahrzeugsegment tätig (Volvo Cars, Audi, BMW, JLR), mit einem höheren Anteil von Firmenfahrzeugen und Kunden höherer Einkommensschichten. Tendenziell ist zu erwarten, dass diese Marktsegmente von einem strukturellen Nachfragerückgang weniger betroffen sind.

Generell müssen diese denkbaren Szenarien in Zusammenhang mit den technologischen Veränderungen gesehen werden, was die Unsicherheit über die Perspektiven der Automobilmärkte weiter erhöht.

NFZ-Bereich (ca 40% des Umsatzes von Frauenthal Automotive):

Die COVID-19 Situation ist in diesem Segment als "normale" Volumenkrise massiven Ausmaßes zu werten, da dieser Bereich vor allem an der Industrieproduktion hängt, die in Folge der schweren Rezession in 2020 und der Unsicherheit über die Dauer der Erholung einbricht. Das Management von Frauenthal Automotive erwartet in 2020 einen Einbruch mindestens im Ausmaß wie in 2009 (-35% Marktrückgang bei schweren NFZ, wahrscheinlich mehr). Die Erholung wird voraussichtlich 2-3 Jahre benötigen, da die Investitionen in diesem Segment durchaus um 1-2 Jahre verschoben werden können. Staatliche Konjunkturmaßnahmen für den Bereich schwerer NFZ sind unwahrscheinlich. In diesem Marktsegment besteht ein relevantes Aftermarket-Geschäft (Airtanks), das einen Teil des OEM-Rückganges abfängt. Auch der non-automotive-Bereich (Bahn, Landwirtschaft, Spezialtrailer) leistet einen kleinen Beitrag zur Stabilisierung. Die Exposition von Frauenthal Automotive im Segment der (schweren) NFZ ist rückläufig, ebenso wie die Abhängigkeit von singulären Kunden. Insofern ist die zu erwartende schwere Marktkrise in diesem Segment für das Überleben der Division nicht entscheidend.

Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wird primär von den Konjunkturerwartungen der Transportunternehmen getrieben, da die Industrieproduktion wesentlich die Nachfrage nach Transportleistungen insbesondere im Segment der schweren Nutzfahrzeuge bestimmt. Der PKW-Markt ist weniger volatil als der Nutzfahrzeugmarkt, kann aber auch kurzfristige erhebliche Schwankungen aufweisen, wie sie beispielsweise 2018 aufgrund der Einführung des neuen Abgastestverfahren (WLTP) aufgetreten sind. Darüber hinaus spielt die Auftragslage in der Baubranche eine wichtige Rolle für die Nachfrage von Nutzfahrzeugen. Exporte aus Europa in den Mittleren Osten, nach Russland sowie in geringem Umfang nach Südamerika sind ebenso von Bedeutung. Risiken der politischen Entwicklung können bei den Exporten in diese Regionen von Bedeutung sein.

Außerdem beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten der Transportunternehmen die Nachfrage. Die branchentypisch geringe Eigenkapitalausstattung und dadurch eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten bewirken ein sehr vorsichtiges Investitionsverhalten. Das Ereignis des Coronavirus hat das Risiko von Unterbrechungen von Lieferketten durch regionale Krisen ins Bewusstsein gerückt. Aufgrund der hohen globalen Arbeitsteilung in der Automobilindustrie ist diese Branche besonders dem Risiko von vorübergehenden Versorgungsengpässen ausgesetzt.

Der auch im Jahr 2019 leicht wachsende PKW Markt wird in Europa in den Folgejahren vorsichtig prognostiziert. Das geringfügige Marktwachstum im Berichtsjahr ist von geänderten steuerlichen Rahmenbedingungen geprägt, die zu Jahresende zu Vorziehkäufen geführt haben. Die Diskussionen über die Umweltverträglichkeit der Dieselfahrzeuge haben zu einer merkbaren Verschiebung in Richtung benzinbetriebener PKW geführt. Der Anteil der (reinen) Elektrofahrzeuge ist bei hohen Wachstumsraten weiterhin sehr gering. Das Marktrisiko in China, das für Frauenthal im Bereich der Business Unit Gnotec Relevanz hat, ist größer als in Europa. Die Profitabilität des relativ kleinen Standortes in China hängt wesentlich vom Wachstum der beiden Hauptkunden ab. Diese haben sich in der Vergangenheit besser als der Markt entwickelt.

Das Wachstum des europäischen Automobilmarktes hat in 2019 bei Frauenthal in der ersten Jahreshälfte eine sehr hohe Kapazitätsauslastung, teilweise bis zur Kapazitätsgrenze, bewirkt. Dennoch konnten alle Kundenaufträge erfüllt werden. Ab Jahresmitte ist vor allem der Nutzfahrzeugmarkt deutlich zurückgegangen und hat in einigen Bereichen zu Unterauslastung geführt.

Die Versorgung mit Vormaterial, insbesondere Stahl, die zu Jahresbeginn noch von drohenden Kapazitätsengpässen der Lieferanten gekennzeichnet war, hat sich ab Jahresmitte aufgrund der deutlich sinkenden Nachfrage nach Stahl entspannt. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet.

Bei der Division Frauenthal Handel, als Zulieferer des Baunebengewerbes, hängt der Bereich Sanitär- und Heizungsgroßhandel mit den Marken SHT und ÖAG mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab.

Zur Minimierung möglicher Umsatzrückgänge, der durch COVID-19 ausgelösten Restriktionen, werden neben kontinuierlich aktualisierten Planungsszenarien sämtliche Möglichkeiten der staatlichen Förderungen und üblichen betriebswirtschaftlichen Optionen evaluiert. Diese reichen von Förderungen, Stundungsoptionen für Steuern und Abgaben, Kurzarbeitszeitmodellen über Kosteneinsparungen bis hin zu Investitionskürzungen. Aufgrund der rasanten Entwicklungen und dem damit verbundenen hohen Grad an Unsicherheiten kann man im Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses die finanziellen Auswirkungen nicht verlässlich abschätzen, es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Ergebnis unter dem Vorjahr 2019 liegen werden. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind keine Bestandsgefährdenden Risiken abzusehen.

Trotz der grundsätzlich positiven Marktentwicklung in 2019, die allerdings vom Wachstum des großvolumigen Objektgeschäfts getrieben war, hat erneut ein weiter zunehmender aggressiver Preiswettbewerb dominiert. Die Wettbewerbslandschaft ist durch den Aufbau erheblicher Logistikkapazitäten mehrerer Wettbewerber gekennzeichnet; der entsprechende Auslastungsdruck bei stagnierendem Markt bewirkt teilweise extreme Preisstellungen im Markt.

Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristige Impulse setzen, jedoch ist langfristig nur mit geringen Wachstumsraten zu rechnen.

Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert.

KUNDENRISIKO

Das von der COVID-19 Situation ausgelöste Kundenrisiko ist unter (2) Marktrisiko beschrieben. Das Risiko von Zahlungsausfällen ist bei kleineren Kunden erhöht. Bei wenigen Kunden schlechter Bonität wurden schon zuvor Maßnahmen ergriffen, sodass die erwarteten Zahlungsausfälle sehr begrenzt sind. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier 1 Kunden erwarten lassen. Die Situation wird aber mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt.

Die Produktion der OEM'S setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Das Risiko, dass es während des gesamten Jahres 2020 – und denkbar auch darüber hinaus - zu wiederholten Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt, weil Lieferanten ausfallen, ist sehr hoch. Die Auswirkungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten (wie z.B. der Reifenhersteller Michelin). Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit für das Hochfahren der Produktion ist das Risiko mangelnder Lieferfähigkeit von Frauenthal Automotive gering.

Die Division Frauenthal Automotive hat in ihren Produktsegmenten bei ihren Kunden eine gute Stellung, welche auf einer lange währenden, guten Zusammenarbeit beruht und auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen umfassen kann. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer) und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z.B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und die Entwicklung außereuropäischer Lieferanten. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Anforderung führen, in diesen Ländern mit eigenen Fertigungen präsent zu sein, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrecht zu erhalten.

Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten "Single-Source-Verträge" ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, durch kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen auch Kostensenkungen an die Kunden weiter zu geben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus (Fahrzeuge des Kunden), sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen.

Frauenthal ist dem Risiko der Unterbrechung von Lieferketten in der globalisierten Automobilindustrie ausgesetzt. Wie am Anlassfall der vom chinesischen Corona-Virus ausgelösten Krise erkennbar ist, können auch temporäre Störungen in für die Automobilindustrie wichtigen Regionen außerhalb Europas globale Auswirkungen haben und zu vorübergehenden Produktionsunterbrechungen bei den OEM-Kunden führen. Dies kann Frauenthal auch direkt betreffen. Weitere Flexibilisierung der Kapazitäten und Kostenstruktur (Automatisierung!) sind auch im Hinblick auf diese Risiken notwendig.

In allen Produktbereichen konnten im Geschäftsjahr Aufträge für Neugeschäft, aber auch wichtige Folgeaufträge gewonnen werden. Dies betrifft den europäischen Markt und den Standort in China von Gnotec.

Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert.

In der Business Unit Gnotec wird insbesondere seitens der Kunden des chinesischen Standortes gefordert, dass Gnotec in Zukunft die Werkzeuge (v.a. Pressformen und Stanzwerkzeuge für die einzelnen Produkte) über den Verkaufspreis verrechnet und nicht wie bisher in Europa üblich zur Gänze bei Produktionsbeginn. Dieses Abrechnungsmodell (SOT "Supplier Owned Tooling") ist zwar profitabel, könnte aber einen Anstieg des zu finanzierenden Working Capital verursachen. Im Falle von unerwarteten Absatzeinbrüchen oder vertragswidrigem Verhalten der Kunden, könnte auch die vollständige Amortisation der Werkzeuge über den Verkaufspreis gefährdet sein. Das beschriebene potentielle Risiko wird durch die Vereinbarung hoher Preisaufschläge für die Werkzeugkosten begrenzt. Weiters wird dieses Modell nur mit Kunden praktiziert, zu denen eine strategisch starke Beziehung mit wechselseitigen Abhängigkeiten besteht. Es bestehen ausreichende Finanzierungslinien zur Umsetzung dieses Modells, dem sich Gnotec aufgrund der Wettbewerbssituation nicht gänzlich entziehen kann.

Im September des Berichtsjahres wurde ein kleiner Produktionsstandort für Gnotec in den USA (Orangeburg, South Carolina) eröffnet. In einer gemieteten Halle werden Schweißbaugruppen, zunächst für den wichtigsten Kunden, Volvo PKW, hergestellt, der in unmittelbarer Nähe ein Montagewerk im Ramp-up hat. Der lokale Präsenz von Gnotec in den USA ist zur strategischen Absicherung dieser Kundenbeziehung von großer Bedeutung. Aufgrund einer kundenseitig verursachten Verzögerung bei der Freiprüfung des Standortes können die Lieferungen erst im ersten Quartal 2020 aufgenommen werden. Derartige von Kunden verursachte Verzögerungen im Ramp-up von neuen Produkten oder Standorten sind ein typisches kostenverursachendes Risiko in der Automobilzulieferindustrie.

Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Trotz der positiven Entwicklung des europäischen Fahrzeugmarkts in 2019 und der starken Marktposition von Frauenthal Automotive ist der Preisdruck seitens der Kunden unverändert stark, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist.

Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Zahlungsausfälle ein. In Zukunft wird dieses Risiko weiterhin als eher gering eingeschätzt. Kleinere Kunden, die ein höheres Ausfallsrisiko haben können, machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Frauenthal beliefert auch einige kleinere Tier 1 – Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, es sind aber Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 rein theoretisch möglich.

Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungs-funktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant.

Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsrisiken.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert.

Da Frauenthal Handel überwiegend Klein- und Mittelbetriebe beliefert, sind die Kundenforderungen breit gestreut.

PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN

Aufgrund der COVID-19 Situation sind keine erhöhten Personalbeschaffungsrisiken zu erkennen. Allerdings können Einschränkungen im innerstaatlichen Personenverkehr – wie z.B. bei der Schließung von einzelnen Grenzübergängen zwischen Deutschland und Tschechien – Probleme verursachen, falls Produktionsmitarbeiter nicht zeitgerecht zur Arbeit erscheinen können.

An einigen Standorten in der Division Frauenthal Automotive (insbesondere in Hustopeče, Tschechien und Elterlein, Deutschland) bestanden im ersten Halbjahr Schwierigkeiten bei der Beschaffung einer ausreichenden Anzahl von qualifizierten Mitarbeitern, vor allem im Produktionsbereich, die zu Produktivitätsproblemen und Zusatzkosten durch den erforderlichen Einsatz einer hohen Anzahl von Leiharbeitern führten. In Folge des Marktabschwunges ist die Personalbeschaffungsproblematik ab dem zweiten Halbjahr temporär entschärft. Dies ändert aber nichts an dem ungünstigen Personalmarkt in Tschechien. Eine ähnliche Problematik besteht ebenfalls in der Slowakei, da aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM Standorten als auch in der Zulieferindustrie) eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte prognostizierbar ist. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Gegenmaßnahmen sind vor allem mittel- und langfristiger Natur: zahlreiche Maßnahmen festigen und steigern die Attraktivität von Frauenthal als Arbeitgeber, Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren den Personalbedarf und schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik.

UMWELTRISIKEN

Die Unternehmen des Frauenthal-Konzerns erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult.

Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe.

Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko solange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt Due Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units "Stahlfedern" (im Jahr 2014) und "U-Bolts" (im Jahr 2018) das Risiko von Umweltschäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Im Jahr 2017 wurden im Rahmen eines Management-Buyouts zwei kleine Standorte der Gnotec-Gruppe in Schweden verkauft. Die in der Frauenthal-Gruppe aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Umweltrisiken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Der Großteil der aus früheren Unternehmensverkäufen bestehenden Garantien endete mit Ablauf der Garantiefrist am 31. Dezember 2019.

Die Frauenthal Handel Gruppe ist ausschließlich im Handel von Sanitär, Heizungs- und Installationsprodukten tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet 38.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potentieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen.

Für alle bekannten Risiken sind "Risk Owner" definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den "Risk Owners" an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet.

BETRIEBLICHE RISIKEN

Die COVID-19 Situation erfordert für einen noch nicht vorhersehbaren Zeitraum die Einrichtung von Schutzmaßnahmen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetzlicher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko.

Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Kleinere Störungen im Produktionsbereich konnten ohne Unterbrechung der Kundenbelieferungen gelöst werden. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. In den Bereichen Druckluftbehälter und Gnotec ist es möglich, Produktionsanteile zwischen den Standorten zu verschieben.

Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt.

Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gab es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle.

Für die Ertragskraft der Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Frauenthal Handel Gruppe aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche.

Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab.

Im Jahr 2019 neu aufgebauten Bereich "Category Management" wurde die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produktmanagement und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt.

Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet.

VERSORGUNGSRISIKO

Die COVID-19 Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Störungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkonzerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt.

Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum.

Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr.

Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage des Konzerns, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden.

Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise bei technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten.

EEG UMLAGE POWERTRAIN

Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Die Zusatzbelastung liegt bei ca. MEUR 4 für das Jahr 2018. Laut Einschätzungen von auf dieses Thema spezialisierten Anwälten bestehen Chancen auf eine positive Berufungsentscheidung im gerichtlichen Berufungsweg, der vermutlich aber mehrere Jahre dauern kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den Schaden durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters geltend zu machen. Dafür werden die Chancen als gut eingeschätzt. Sollte ein längerer Rechtsweg erforderlich sein oder der Schaden über die Beraterhaftplicht geltend gemacht werden müssen, ist die Liquiditätslage der Frauenthal Powertrain GmbH belastet, aber aufgrund der Ergebnisentwicklung nicht kritisch. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, wenn auch gegebenenfalls erst in mehreren Jahren, oder der Schaden zumindest teilweise über die Beraterhaftpflicht abgegolten wird.

GESCHÄFTSBEREICH SCHWERE STAHLFEDERN UND STABILISATOREN

Mit Vertrag vom 18. Juni 2014 wurde der Geschäftsbereich Schwere Stahlfedern und Stabilisatoren an die Hendrickson Holdings NL Coöperatief U.A. (vormals: TBC Netherlands Holdings Coöperatief U.A.), eine Gesellschaft der amerikanischen Hendrickson-Gruppe, verkauft. Aus dem Kaufvertrag bestand eine Haftungssumme von MEUR 10 für sogenannte "unknown environmental risks". Die Haftungsfrist endete am 31. Dezember 2019 ohne Inanspruchnahme.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Die COVID-19 Situation führt zu einer Liquiditätsbelastung und massiven Ergebnisverschlechterung in 2020. Dies führt einerseits zu erhöhtem Finanzierungsbedarf und verschlechtert andererseits die für die Covenants der Kreditverträge relevanten Kenngrößen. Zum Berichtszeitpunkt werden mit allen Bankpartnern Gespräche über Kreditstundungen, Erweiterungen von Linien zur Working Capital Finanzierung und die Beantragung staatlich garantierter Kredite (in Österreich und Deutschland) geführt. Die offene und konstruktive Zusammenarbeit mit den Bankpartnern sorgt für bestmögliche Transparenz. Zum Berichtszeitpunkt sind teilweise bereits Vereinbarungen (Stundungen, Zusatzlinien) getroffen und es zeichnen sich Lösungen zur Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivitäten in beiden Divisionen ab. Finanzierungsengpässe sind daher nicht zu erwarten. Entsprechend dem nicht vorhersehbaren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung kann sich die Bewertung der Situation und das Verhalten der Bankpartner verändern.

Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business Unit Ebene der Division Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene Business Unit Gnotec gesichert. Der chinesische Standort der Business Unit Gnotec hat im Berichtsjahr eine Betriebsmittellinie von MEUR 1,5 von einer lokalen chinesischen Bank erhalten. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 8,0 (ausgenutzt MEUR 3,0) langfristig, sowie MEUR 18,0 (ausgenutzt MEUR 1,4) kurzfristig zugesagt waren und in Höhe von MEUR 21,6 nicht ausgenutzt waren.

Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 122,5 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten MEUR 40,3 sowie nicht ausgenutzte Banklinien von MEUR 82,1. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 62,6. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquiditätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig.

Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen.

Mit einer Tochtergesellschaft der Gnotec-Gruppe verfügt Frauenthal über einen Produktionsstandort in China (Kunshan, Großraum Shanghai). Von dort werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Wegen des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Gnotec AB gedeckt.

Seit Herbst gibt es ein neues US-amerikanisches Produktionswerk in Orangeburg, South Carolina als Standort der Gnotec-Gruppe. Die hochautomatisierte Produktionsstätte verwendet eine neue Generation von Robotern für die Platzierung von Verbindungselementen und eine mehrfache automatisierte Qualitätskontrolle. Das Werk wird von der Gnotec Holding über IC-Darlehen finanziert.

Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2019 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Da ein unerwartet rascher Anstieg der kurzfristigen Zinsen erhebliche negative Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten haben würde, bestehen für einen großen Teil des Finanzierungsvolumens Zinssicherungen mittels SWAPs und CAPs.

Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen in 2019 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Das Wechselkursrisiko zwischen der Währung CZK und EUR wurde in 2019 durch einen Forward Exchange Hedge mit einer Laufzeit von bis zu 1,5 Jahren abgesichert.

Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt.

Die Analyse der abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte und weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungsund Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 "Derivative Finanzinstrumente", Punkt 28 "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen" sowie Punkt 44 "Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung", Abschnitt "Währungsänderungsrisiko".

COMPLIANCE-RISIKEN

Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. So hat die Frauenthal Holding AG bereits 2003 als eines der ersten börsennotierten Unternehmen ein klares Bekenntnis zur freiwilligen Implementierung des Austrian Code of Corporate Governance abgegeben. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance Richtlinie trat per 3. Jänner 2018 in Kraft.

RECHNUNGSLEGUNG

Die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge folgt im Frauenthal-Konzern klaren Richtlinien.

Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet.

Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften.

19 KONZERNLAGEBERICHT

Neue IFRS Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen.

Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt.

In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt.

In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt.

Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen.

Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt.

Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision.

Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand und den Aufsichtsratsvorsitzenden wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen.

Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt.

E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE

Die Annahmen für 2020 beruhen auf verschiedenen Szenarien zur Auswirkung der COVID-19 Krise; diese sind für die beiden Divisionen unterschiedlich, da für die Division Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt aber auch China und marginal die USA relevant sind. Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen für alle Szenarien.

Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in allen Gesellschaften, diese belaufen sich auf insgesamt MEUR 82,1 nicht ausgenutzte Rahmen. Alle Gesellschaften sind stand alone mit lokalen Banken finanziert, es gibt somit eine Risikoabschottung (keine finanzielle Verflechtung) zwischen den Divisionen. Aufgrund des höheren Liquiditätsbedarfs – dies zeigen alles Szenarien – werden die freien Linien mehr bzw. zur Gänze ausgenutzt werden. Zusätzlich bedarf es weiterer Linien vor allem für die Division Handel sowie auch vor allem für die Business Unit Powertrain. Hier werden die jeweiligen Förderprogramme von den Regierungen in Österreich und Deutschland näher ins Auge gefasst und voraussichtlich Anträge über die Hausbanken gestellt um auf einen zu erwartenden Liquiditätsbedarf vorbereitet zu sein. Die Förderprogramme beinhalten aber auch strenge Richtlinien, daher werden diese aktuell noch evaluiert.

F. INNOVATIONSBERICHT

In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Gnotec vor Ort (sogenannte "residential engineers") tätig. Die Business Unit Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahlgüte damit die Bauteilmasse im Motor reduziert werden und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird.

Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Airtanks wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz gearbeitet (Kosten- und Gewichtsersparnis). Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich.

Im Fertigungsprozess setzt Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung um die Anlagennutzung zu steigern und Ausschuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Powertrain ein Prozess entwickelt, der durch vollautomatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. In einem "Innovation-Lab" untersucht Powertrain Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbewerbsfähige angeboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmiedebereich bestehen dafür gute Chancen. Dies ersetzt die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hoch komplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet.

In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso oder Pickup-Box schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % in 2019. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf.

G. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE

Als Zulieferer des Baunebengewerbes hängt die Division Handel mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich "übriger Hochbau" wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand, sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunkturelle Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft.

Aufgrund der, durch die österreichische Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, ist auch die Baubranche und das Baunebengewerbe unmittelbar betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der

21 KONZERNLAGEBERICHT

teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um dem Umsatzrückgang entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und ArbeitnehmerInnen, wird die Division Handel alle Mittel in Betracht ziehen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht absehbar, wie lange die Restriktionen aufrecht erhalten bleiben. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Unter gegebener Going-Concern-Prämisse sind bestandsgefährdende Risiken derzeit nicht abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen. Aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie und der durch die österreichische Bundesregierung festgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung ist auf Basis der rasanten Entwicklung und dem damit verbundenen hohen Grad an Unsicherheit eine Einschätzung der Geschäftsentwicklung für 2020 derzeit nicht abzuschätzen Für 2020 ist jedenfalls ein Umsatz- und Ergebniseinbruch zu erwarten, die Größenordnung hängt von vielen Faktoren ab wie zum Beispiel der zukünftige Investitionsbereitschaft von privaten Haushalten und Unternehmen. Bei einer nachhaltigen Delle in der Markt- und damit Umsatzentwicklung müssen Strukturkosten angepasst werden.

Division Automotive. Schon im 4. Quartal 2019 sind die Risiken und Volatilitäten sowohl im PKW als auch Nutzfahrzeugmarkt deutlich angestiegen. Die Marktentwicklung in 2020 (und vermutlich darüber hinaus) wird aber maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen der COVID-19 Krise geprägt. Zum Berichtszeitpunkt (22. April 2020) sind beinahe sämtliche Montagewerke der europäischen Automotive OEM's geschlossen sowie auch Produktionen von Tier 1 – Kunden. Folglich ist auch ein Großteil der Produktionswerke von Frauenthal Automotive geschlossen bzw. arbeitet auf tiefem Niveau, einzig die Produktion in China läuft annähernd auf Vorjahresniveau. Die Prognosen für 2020 beruhen auf der Annahme, dass der vollständige "Shut-down" der europäischen Automobilindustrie zwischen 4 und 8 Wochen andauert und danach die Produktion auf tiefem Niveau wieder aufgenommen wird. Dies setzt eine funktionierende Lieferkette der gesamten Zulieferindustrie voraus, woraus sich erhebliche Risiken ergeben. Mit kurzfristigen Unterbrechungen der Produktion der OEM's ist daher für das Gesamtjahr 2020 zu rechnen. Der Fokus des Managements liegt auf der Sicherung der Liquidität und der Stärkung der Kundenbeziehungen um nach Überwinden der Krise in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden hervorzugehen. Dazu werden alle staatlichen Maßnahmen (Kurzarbeit, Liquiditätsunterstützungen) genutzt sowie Kosten- und Investitionsreduktionen vorgenommen. Zum Berichtszeitpunkt erwartet das Management, dass Frauenthal Automotive die Krise überstehen wird und gegebenenfalls punktuell eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit aufweisen kann. Für 2020 ist jedenfalls ein massiver Umsatz- und Ergebniseinbruch zu erwarten, dessen Dimension nicht prognostizierbar ist. Aufgrund der raschen und entschlossenen Reaktion auf die Krise und der im Vergleich zu vielen Wettbewerbern stärkeren Ausgangsposition sieht das Management die Chance auf eine relativ rasche Erholung im Laufe des Jahres 2021, sofern es dann keine weiteren wirtschaftseinschränkenden Krisenmaßnahmen mehr geben wird. Neben der COVID-19 Krise ist der Automobilmarkt mit fundamentalen Verunsicherungen der Konsumenten aufgrund der verschärften Diskussionen über Antriebssysteme ("Dieselfahrverbote", CO2- Steuer, Incentives für e-Fahrzeuge, etc.) konfrontiert. Die erwartete schwerstwiegende Rezession wird möglicherweise zu einem länger anhaltenden Markteinbruch im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge führen, wobei die Abhängigkeit von Frauenthal Automotive von diesem konjunktursensiblen Marktsegment im Sinken ist. Das Management beabsichtigt vor diesem Hintergrund die Krise für strukturelle Maßnahmen zu nutzen und die Division in enger Zusammenarbeit mit den Kunden auf eine erfolgreiche Entwicklung nach Überwindung der Krise vorzubereiten.

Im Bereich Business Development wird eine Akquisition in der Business Unit Gnotec, die das Kundenportfolio strategisch ergänzt, angestrebt.

Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen, unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage, Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden.

Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen, Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Presseaussendungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar.

Wien, 22. April 2020

Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

KONZERNABSCHLUSS FÜR 2019 DER FRAUENTHAL HOLDING AG

KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ

KAPITALFLUSSRECHNUNG EIGENKAPITAL ANLAGENSPIEGEL SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

KONZERNANHANG

A. ALLGEMEINES

  • (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN
  • (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG
  • ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

  • (4) KONSOLIDIERUNGSKREIS
  • (5) KAPITALKONSOLIDIERUNG
  • (6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG

C. BILANZIERUNGS- UND

BEWERTUNGSMETHODEN

  • (7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
  • (8) LATENTE STEUERN
  • (9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN
  • (10) VORRÄTE
  • (11) FORDERUNGEN
  • (12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
  • (13) RÜCKSTELLUNGEN
  • (14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
  • (15) VERBINDLICHKEITEN
  • (16) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE
  • (17) ERTRAGSREALISIERUNG
  • (18) SCHÄTZUNGEN UND
  • ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

  • (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
  • (20) SACHANLAGEN
  • (21) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN
  • (22) LATENTE STEUERN
  • (23) VORRÄTE
  • (24) FORDERUNGEN
  • (25) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
  • (26) EIGENKAPITAL
  • (27) VERBINDLICHKEITEN
  • (28) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN
  • (29) RÜCKSTELLUNGEN
  • (30) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG

  • (31) UMSATZERLÖSE
  • (32) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
  • (33) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN
  • (34) PERSONAL
  • (35) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN
  • (36) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
  • (37) FINANZERFOLG
  • (38) ERTRAGSTEUERN
  • (39) ERGEBNIS JE AKTIE

F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT)

  • (40) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS
  • (41) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
  • (42) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT
  • (43) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT

G. SONSTIGE ANGABEN

  • (44) FINANZINSTRUMENTE UND
  • RISIKOBERICHTERSTATTUNG (45) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
  • (46) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS
  • (47) AKTIENOPTIONSPROGRAMM
  • (48) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE
  • (49) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN
  • (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG

KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG

Anmerkung in TE UR 2019 2018
(31) UMS ATZE R L ÖS E 951.292 954.571
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen E rzeugnissen -694 2.134
Aktivierte E igenleistungen 58 0
(32) S onstige betriebliche E rträge 22.973 11.805
(33) Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -674.562 -676.801
(34) P ersonalaufwand -171.896 -175.691
(36) S onstige betriebliche Aufwendungen -60.071 -76.484
E B ITDA 67.100 39.534
(19,20,35) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und S achanlagen -31.971 -16.739
B etriebs erfolg (E B IT) 35.129 22.795
(37) Zinserträge 1.176 1.070
(37) Zinsaufwendungen -7.493 -7.092
(37) E rträge aus dem Abgang von und Zuschreibungen zu F inanzanlagen 52 4
(37) Aufwendungen aus dem Abgang von F inanzanlagen 0 -57
(37) S onstige F inanzerträge 0 36
(37) F inanzerfolg -6.265 -6.040
E R GE B NIS VOR S TE UE R N 28.864 16.756
(38) E rtragsteuern -4.555 -1.035
E rgebnis nach S teuern 24.309 15.721
J ahres ergebnis 24.309 15.721
davon E rgebnisanteil nicht beherrschende Anteile 0 0
davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender E rgebnisanteil
(Konzernergebnis) 24.309 15.721
(39) E rgebnis je Aktie
unverwässert 2,82 1,83
verwässert 2,81 1,82
Durchschnittliche Anzahl von Aktien (in S tück) unverwässert 8.624.340 8.598.628
verwässert 8.648.926 8.651.761

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

Anmerkung in TE UR 2019 2018
E R GE B NIS NACH S TE UE R N 24.309 15.721
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung in 2018: davon
+1.055 Auflösung (Recycling)
-333 -565
Cashflow-Hedges nach latenten S teuern 121 -96
S umme der P os ten, die nachträglich in die Gewinn- und
Verlus trechnung umgegliedert ("recycelt") werden
-212 -661
(38) Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -5.430 1.322
S umme der P os ten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und
Verlus trechnung umgegliedert ("recycelt") werden
-5.430 1.322
S ons tiges Ges amtergebnis -5.642 661
Ges amtergebnis 18.667 16.381
davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Gesamtergebnisanteil 18.667 16.381

KONZERNBILANZ

Anmerkung in TE UR 31.12.2019 31.12.2018
VE R MÖGE NS WE R TE
L angfris tige Vermögens werte
(5,7,19) Immaterielle Vermögenswerte 27.276 29.032
(3) Nutzungsrechte Leasing 31.932 0
(7,20) S achanlagen 117.950 115.670
(9,21) F inanzanlagen 35 35
(9,21) 2.144 2.012
S onstige finanzielle Vermögenswerte
Aktive latente S teuern
17.619 19.267
(8,22) 196.956 166.016
Kurzfris tige Vermögens werte
(10,23) Vorräte 151.739 150.059
(11,24) F orderungen aus Lieferungen und Leistungen 33.734 44.212
(11,24) 490 0
(11,24) F orderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 850 1.024
S teuerforderungen 10.809 14.378
(11,24) S onstige finanzielle Vermögenswerte
(11,24) S onstige nicht finanzielle Vermögenswerte 7.323 4.393
(12,25) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 40.325
245.270
27.988
242.054
S umme Vermögens werte 442.225 408.069
E IGE NKAP ITAL UND S CHUL DE N
E igenkapital
(26) Grundkapital 9.435 9.435
(26) Kapitalrücklagen 21.754 21.961
(26) E inbehaltene E rgebnisse 115.397 93.678
(26) S onstiges E rgebnis -13.604 -7.962
(26) E igene Anteile -6.353 -6.633
E K der E igentümer des Mutterunternehmens 126.630 110.479
L angfris tige S chulden
(15,27) F inanzverbindlichkeiten 66.048 72.938
(15,27) Leasingverbindlichkeiten 16.962 705
(15,27) S onstige finanzielle Verbindlichkeiten 173 7.282
(13,29) P ersonalrückstellungen 63.551 56.020
(8,22) P assive latente S teuern 3.502 4.596
(14,29) S onstige Rückstellungen 2.884 5.327
153.121 146.869
Kurzfris tige S chulden
(15,27) F inanzverbindlichkeiten 29.671 25.832
(15,27) Leasingverbindlichkeiten 15.123 1.398
(15,27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.817 94.413
(15,27) S onstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.792 5.182
(15,27) S onstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 22.780 20.667
(27) S teuerschulden 350 38
(14,29) S onstige Rückstellungen 2.941 3.192
162.474 150.722
S umme E igenkapital und S chulden 442.225 408.069

KAPITALFLUSSRECHNUNG

Anmerkung in TE UR
2019
2018
J ahresergebnis 24.309 15.721
E ntkonsolidierungsergebnis 0 -1.630
E rgebnis aus E inigung im Zusammenhang mit einem früheren
Unternehmenserwerb -13.549 0
Zinserträge und -aufwendungen 6.317 5.986
E rtragsteuern 4.555 1.035
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 31.971 16.739
Zuschreibungen zum Anlagevermögen -52 0
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -565 -361
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 217 97
Aufwendungen aus F inanzanlagen und Wertpapieren 0 57
Veränderung langfristiger Rückstellungen -3.496 -1.880
Gezahlte Zinsen -3.970 -4.917
E rhaltene Zinsen 423 92
Gezahlte E rtragsteuern -1.556 -1.719
S onstige zahlungsunwirksame Aufwendungen -77 -261
(40) Kapitalflus s aus dem E rgebnis 44.527 28.960
Veränderung Vorräte -1.680 -10.378
Veränderung F orderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.479 10.294
Veränderung F orderungen verbundene Unternehmen -490 -494
Veränderung sonstiger F orderungen 639 1.926
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -251 -1.522
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -7.596 700
Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen 0 -2.451
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten 1.944 -4.056
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen -1 -541
(41) Kapitalflus s aus der operativen Ges chäfts tätigkeit 47.571 22.437
Auszahlungen für den E rwerb von immateriellen
Vermögenswerten
und S achanlagen
-20.023 -20.595
(42) E inzahlungen aus dem Verkauf von F inanzanlangen 0 245
E inzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen
Vermögenswerten
und S achanlagen
1.011 512
Auszahlungen für den E rwerb von F inanzanlagen 0 -35
Veränderung aus Investitionszuschüssen -1
E inzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen -
abzüglich abgehender Zahlungsmittel 1)
(4,42) 0 13.400
E inzahlungen aus E inigung im Zusammenhang mit einem früheren
Unternehmenserwerb 6.150 0
(4,42) Kapitalflus s aus der Inves titions tätigkeit -12.863 -6.473
Gewinnausschüttungen -2.589 0
Verkauf eigene Anteile 70 56
Tilgung Leasing -16.178 0
Aufnahme von Krediten 27.662 20.980
Tilgung von Krediten -31.336 -39.544
E in-/Auszahlungen von sonstigen F inanzverbindlichkeiten 0 3.818
(43) Kapitalflus s aus der F inanzierungs tätigkeit -22.371 -14.690
VE R ÄNDE R UNG DE R L IQUIDE N MITTE L 12.336 1.274
27.988 26.714
Anfangsbestand der liquiden Mittel
(25) E ndbestand der liquiden Mittel
40.325 27.988
Konzern
kapital
-532 93.853 15.721 661 16.382 244 244 110.479 24.309 -5.642 18.667 -2.589 73 -2.516 126.630
tümer des
E K der E igen
Mutter
unternehmens
-532 93.853 15.721 661 16.382 244 244 110.479 24.309 -5.642 18.667 -2.589 73 -2.516 126.630
E igene
Anteile
-6.857 0 224 224 -6.633 0 280 280 -6.353
mathematische
Gewinne/Verluste
Versicherungs
gemäß IAS 19
-4.014 1.322 1.322 0 -2.692 -5.430 -5.430 0 -8.122
S onstiges E rgebnis Zeitwert
rücklage
-177 0 0 0 0 0 0 0 0
Rücklage
Cash F low
Hedges
-93 -96 -96 0 -189 121 121 0 -68
Währungs
ausgleichs
posten
-4.516 -565 1.055 -565 0 -5.081 -333 -333 0 -5.414
E inbehaltene
E rgebnisse
-355 77.957 15.721 15.721 0 93.678 24.309 24.309 -2.589 -2.589 115.397
Kapital
rücklage
21.941 0 20 20 21.961 0 -207 -207 21.754
Grund
kapital
9.435 9.435 9.435
in TE UR Änderungen gemäß IF RS 9 zum
01.01.2018
S tand 01.01.2018 J ahresergebnis S onstiges Gesamtergebnis davon Auflösung (Recycling) in dem
Währungsausgleichposten
Ges amtergebnis 2018 Aktienoptionen Trans aktionen mit E igentümern S tand 31.12.2018 = 01.01.2019 J ahresergebnis S onstiges Gesamtergebnis Ges amtergebnis 2019 Gewinnausschüttung Aktienoptionen Trans aktionen mit E igentümern S TAND 31.12.2019
Anmerkung (26),(47) (26) (26),(47)

27 KONZERNABSCHLUSS

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

ANLAGENSPIEGEL *

IMMATE R IE L L E VE R MÖGE NS WE R TE

Marken- und
Kundenbelie
Kunden
beziehungen,
Rechte,
E ntwicklungs
in TE UR ferungsrechte Lizenzen F irmenwerte aufwendungen S umme
Ans chaffungs kos ten /
Hers tellungs kos ten
S tand 01.01.2018 15.450 27.963 11.503 129 55.045
Änderung des Konsolidierungskreises 0 -107 0 0 -107
Kursdifferenzen 0 -480 0 0 -480
Zugänge 0 1.409 0 0 1.409
Abgänge 0 11 2.000 0 2.011
Umbuchungen 0 311 0 0 311
S tand 31.12.2018 15.450 29.085 9.503 129 54.167
S tand 01.01.2019 15.450 29.085 9.503 129 54.167
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen 0 -202 0 0 -202
Zugänge 0 1.436 0 0 1.436
Abgänge 0 64 0 0 64
Umbuchungen 0 102 0 485 587
S tand 31.12.2019 15.450 30.357 9.503 614 55.924
Kumulierte Abs chreibungen
S tand 01.01.2018
S tand 31.12.2018 1.778
1.831
19.273
21.980
1.197
1.196
129
129
22.377
25.136
S tand 01.01.2019 1.831 21.980 1.196 129 25.136
S tand 31.12.2019 1.883 25.061 1.196 508 28.648
B uchwerte 01.01.2018 13.672 8.690 10.306 0 32.668
B uchwerte 31.12.2018 13.619 7.105 8.307 0 29.031
B uchwerte 01.01.2019
B uchwerte 31.12.2019
13.619
13.567
7.105
5.296
8.307
8.307
0
106
29.031
27.276
B uchwerte 01.01.2018 13.672 8.690 10.306 0 32.668
Änderung des Konsolidierungskreises 0 -8 0 0 -8
Kursdifferenzen -1 -166 1 0 -166
Zugänge 0 1.409 0 0 1.409
Abgänge 0 3 2.000 0 2.003
Umbuchungen 0 311 0 0 311
Abschreibungen des Geschäftsjahres 52 3.128 0 0 3.180
davon planmäßige Abschreibung 52 3.128 0 0 3.180
davon außerplanmäßige Abschreibung 0 0 0 0 0
B uchwerte 31.12.2018 13.619 7.105 8.307 0 29.031
B uchwerte 01.01.2019 13.619 7.105 8.307 0 29.031
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen 0 -59 0 0 -59
Zugänge 0 1.436 0 0 1.436
Abgänge 0 0 0 0 0
Umbuchungen 0 102 0 143 245
Abschreibungen des Geschäftsjahres 52 3.288 0 37 3.377
davon planmäßige Abschreibung 52 3.288 0 37 3.377
davon außerplanmäßige Abschreibung 0 0 0 0 0
B uchwerte 31.12.2019 13.567 5.296 8.307 106 27.276

* Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund von historischen Abgängen angepasst.

ANLAGENSPIEGEL *

S ACHANL AGE N

Grundstücke Technische
Anlagen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen im
in TE UR und Bauten und Maschinen ausstattung Bau S umme
Ans chaffungs kos ten /
Hers tellungs kos ten
S tand 01.01.2018 79.603 68.656 61.646 5.377 215.282
Änderung des Konsolidierungskreises -4.442 -7.092 -611 -290 -12.435
Kursdifferenzen -275 -611 -116 -17 -1.019
Zugänge 1.565 4.021 9.308 5.542 20.436
Abgänge 76 369 1.843 0 2.288
Umbuchungen 25 2.290 138 -2.764 -311
S tand 31.12.2018 76.400 66.895 68.522 7.848 219.665
S tand 01.01.2019 76.400 66.895 68.522 7.848 219.665
IF RS 16 Reklassifizierung 0 -4.296 -1.597 0 -5.893
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen -44 -101 33 -35 -147
Zugänge 1.363 4.482 7.677 5.792 19.314
Abgänge 1.062 183 3.359 0 4.604
Umbuchungen 509 11.565 -7.426 -5.235 -587
S tand 31.12.2019 77.166 78.362 63.850 8.370 227.748
Kumulierte Abs chreibungen
S tand 01.01.2018 23.969 41.681 34.205 -67 99.788
S tand 31.12.2018 25.254 39.891 38.918 -67 103.996
S tand 01.01.2019 25.254 39.891 38.918 -67 103.996
S tand 31.12.2019 27.216 43.465 39.185 -67 109.799
B uchwerte 01.01.2018 55.634 26.975 27.441 5.444 115.495
B uchwerte 31.12.2018 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670
B uchwerte 01.01.2019 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670
B uchwerte 31.12.2019 49.950 34.897 24.665 8.437 117.949
B uchwerte 01.01.2018 55.634 26.975 27.441 5.444 115.495
Änderung des Konsolidierungskreises -3.255 -1.469 -161 -290 -5.175
Kursdifferenzen -217 -421 -55 -17 -710
Zugänge 1.565 4.021 9.308 5.542 20.436
Abgänge 55 39 411 0 505
Umbuchungen 25 2.290 138 -2.764 -311
Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.551 4.353 6.656 0 13.560
davon planmäßige Abschreibung 2.551 4.353 6.656 0 13.560
davon außerplanmäßige Abschreibung 0 0 0 0 0
B uchwerte 31.12.2018 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670
B uchwerte 01.01.2019 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670
IF RS 16 Reklassifizierung 0 -1.984 -101 0 -2.085
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen -44 -143 39 -35 -183
Zugänge 1.363 4.482 7.677 5.792 19.314
Abgänge 267 0 1.006 0 1.273
Umbuchungen 509 9.850 -5.369 -5.235 -245
Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.757 4.312 6.179 0 13.248
davon planmäßige Abschreibung 2.757 4.312 6.179 0 13.248
davon außerplanmäßige Abschreibung 0 0 0 0 0
B uchwerte 31.12.2019 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950

* Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund von historischen Abgängen angepasst.

ANLAGENSPIEGEL *

in TEUR Grundstücke
und Bauten
Fahrzeuge Technische
Anlagen
und Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs-und
Geschäfts-
ausstattung
Summe
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2018 0 0 0 0 0
Anderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen 0 0 0 0 0
Zugange 0 0 0 0 0
Abgange 0 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2018 0 0 0 0 0
Stand 01.01.2019 30.217 1.118 19 131 31.485
IFRS 16 Reklassifizierung 0 1.723 4.170 0 5.893
Anderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen -11 -2 -15 -1 -29
Zugänge 10.873 1.914 285 760 13.832
Abgänge 550 567 16 0 1.133
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2019 40.529 4.186 4.443 890 50.048
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018
0 0 0 0 0
Stand 31.12.2018 0 0 0 0 0
Stand 01.01.2019 0 0 0 0 0
IFRS 16 Reklassifizierung 0 1.495 2.313 0 3.808
Stand 31.12.2019 13.054 1.735 3.080 247 18.116
Buchwerte 01.01.2018 0 0 0 0 0
Buchwerte 31.12.2018 0 0 0 0 0
Buchwerte 01.01.2019 30.217 1.111 27 131 31.486
Buchwerte 31.12.2019 27.475 2.451 1.363 643 31.932
Buchwerte 01.01.2018 0 0 0 0 0
Anderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen 0 0 0 0 0
Zugänge 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Abschreibungen des Geschäftsjahres 0 0 0 0 0
Buchwerte 31.12.2018 0 0 0 0 0
Buchwerte 01.01.2019 30.217 1.111 27 131 31.486
IFRS 16 Reklassifizierung 0 228 1.857 0 2.085
Anderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Kursdifferenzen -10 -6 0 -2 -18
Zugänge 10.873 1.914 285 760 13.832
Abgänge 101 6 0 0 107
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Abschreibungen des Geschäftsjahres 13.504 790 806 246 15.346
Buchwerte 31.12.2019 27.475 2.451 1.363 643 31.932

* Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG*

S TRATEGIS CHE GES CHÄF TS F EL DER

F rauenthal Automotive F rauenthal Handel Holdings und S ons tige Konzern-E liminierungen F rauenthal-Gruppe
in TE UR 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Außenums atz 322.130 344.414 629.161 610.153 1 4 0 0 951.292 954.571
Innenums atz 0 0 0 0 2.600 2.873 -2.600 -2.873 0 0
Umsatz gesamt 322.130 344.414 629.161 610.153 2.601 2.877 -2.600 -2.873 951.292 954.571
EBITDA 32.911 21.290 33.715 20.647 474 -2.403 0 0 67.100 39.534
Bereinigung E inmaleffekte 1) -10.974 -2.300 0 0 -2.575 0 0 0 -13.549 -2.300
E BITDA bereinigt 1) 21.937 18.990 33.715 20.647 -2.101 -2.403 0 0 53.551 37.234
Abs chreibungen -11.933 -9.246 -19.558 -7.311 -480 -182 0 0 -31.971 -16.739
Betriebserfolg (EBIT) 20.978 12.044 14.157 13.336 -6 -2.585 0 0 35.129 22.795
Betriebs erfolg (E BIT) bereinigt 1) 10.004 9.744 14.157 13.336 -2.581 -2.585 0 0 21.580 20.495
Zins erträge 823 766 353 329 31 60 -31 -85 1.176 1.070
Zins aufwendungen -3.818 -3.819 -3.260 -2.879 -446 -480 31 85 -7.493 -7.092
S ons tiges F inanzergebnis 0 15 52 -32 0 0 0 0 52 -17
Ergebnis vor S teuern 17.983 9.006 11.302 10.754 -421 -3.005 0 0 28.864 16.756
E rgebnis vor S teuern bereinigt 1) 7.009 6.706 11.302 10.754 -2.996 -3.005 0 0 15.315 14.455
S teuern vom E inkommen und E rtrag -2.826 692 -2.058 -2.369 661 642 -331 0 -4.555 -1.035
Ergebnis nach S teuern 15.157 9.698 9.244 8.385 240 -2.363 -331 0 24.309 15.721
E rgebnis nach S teuern bereinigt 1) 4.183 7.398 9.244 8.385 -2.335 -2.363 -331 0 10.760 13.420
Inves titionen 2) 11.544 13.558 9.375 8.246 70 78 -1 -3 20.988 21.879
Mitarbeiter 2.043 2.061 1.463 1.507 11 12 0 0 3.517 3.580

1) 2019: Bereinigt um E rgebnis aus E inigung im Zus ammenhang mit einem früheren Unternehmens erwerb ME UR 13,5

2018: Bereinigt um E ntkons olidierungs ertrag und E rgebnis F rauenthal Automotive Torun ME UR 2,3 2) Im Ges chäfts jahr 2019 wurden TE UR 965 zahlungs unwirks ame Inves titionen in S achanlagen über Finanzierungs leas ing getätigt (2018: TE UR 1.284).

* Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs.

G*
N
U
ATT
T
RS
TE
H
C
RI
TBE
N
ME
G
SE
auenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Fremdkapita 890
137
137 911 168 553 145 761 12 760 16 543 -3 608 -2 625 315 595 297 590
Vermogen 172 987 62 747 253 781 228 712 19 503 19 264 -4 045 -2 654 442 226 408 069
Nutzungsrechte Leasing
und Immaterielles
Sachanlagen,
Vermögen
Durchschnittliche
Beschäftigte
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Osterreich 100 619 74 712 1 476 526
Deutschland 30 597 28 846 963 992
Schweden 20 691 19 108 405 393
Sonstige Lander 25 251 22 036 673 erea
Frauenthal-Gruppe 177 158 144 702 3 517 3 580

* Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs.

MS ATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN
U
F rauenthal Automotive F rauenthal Handel Holdings und S ons tige F rauenthal-Gruppe
in TE UR 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Ös terreich 19.165 29.905 623.698 603.963 1 4 642.865 633.872
Deuts chland 68.778 75.871 2.034 2.238 0 0 70.812 78.109
F rankreich 14.534 16.888 1 7 0 0 14.536 16.895
S chweden 84.175 80.488 0 0 0 0 84.175 80.488
Belgien 27.820 24.342 0 0 0 0 27.820 24.342
S ons tige E U 64.622 75.650 2.362 2.517 0 0 66.984 78.167
S ons tiges E uropa 7.259 4.284 982 949 0 0 8.242 5.233
Amerika 15.035 11.491 74 357 0 0 15.109 11.848
As ien 19.931 22.699 2 0 0 0 19.933 22.699
S ons tige 811 2.796 7 121 0 0 818 2.918
me
m
S u
322.130 344.414 629.161 610.153 1 4 951.292 954.571

* Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG*

KONZERNANHANG FÜR 2019 DER FRAUENTHAL HOLDING AG

A. ALLGEMEINES

(1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN

Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich.

Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive.

(2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG ("Frauenthal-Gruppe", "Frauenthal Konzern" oder "der Konzernabschluss") zum 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt.

Die Erstanwendung von IFRS 16 führt zu wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernjahresabschluss, Details dazu unter "IFRS 16 Leasingverhältnisse", im Anlagespiegel unter Kapitel (27) Verbindlichkeiten, (43) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit oder (44) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung.

Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmännisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen.

(3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Sofern nicht nachfolgend anders angegeben, ergeben sich aus der zukünftigen Anwendung der folgenden geänderten Standards voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da diese lediglich Klarstellungen betreffen oder nicht anwendbar sind.

(3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2019 angewendet

Änderung Datum der
Veröffentlichung
Datum der
erstmaligen
Anwendung
Auswirkung auf Frauenthal
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 Ja
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der
ertragsteuerlichen Behandlung
07.06.2017 01.01.2019 Nein
Änderungen an IFRS 9: Vorfälligkeitsregelungen
mit negativer Ausgleichsleistung
12.10.2017 01.01.2019 Nein
Änderungen an IAS 28: Langfristige
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
12.10.2017 01.01.2019 Nein
Änderung zu IAS 19: Planänderungen,
Plankürzungen oder Settlement
07.02.2018 01.01.2019 Unwesentlich
Jährliche Verbesserungen der IFRS ‒ Zyklus
2015–2017
12.12.2017 01.01.2019 Unwesentlich

Im Geschäftsjahr 2019 war der neue Standard IFRS 16 Leasingverhältnisse verpflichtend anzuwenden. Die für die Frauenthal-Gruppe wesentlichen Veränderungen, die aufgrund der Anwendung des IFRS 16 entstanden sind, sind nachfolgend erläutert.

IFRS 16 LEASINGVERHÄLTNISSE

Der neue IFRS 16 ersetzt die bisherigen Vorschriften des IAS 17 und der zugehörigen Interpretationen, wobei insbesondere die bilanzielle Abbildung von Leasingverträgen beim Leasingnehmer sowie die Darstellung von Mieten neu geregelt wurden.

Der Leasingnehmer erfasst nunmehr für jedes Leasingverhältnis eine Verbindlichkeit für die zukünftig zu leistenden Leasingzahlungen. Die Verbindlichkeit wird beim Erstansatz abgezinst und in den Folgejahren einerseits durch die Leasingzahlungen vermindert, andererseits durch Aufzinsung (unwinding) erhöht. Gleichzeitig wird ein Nutzungsrecht in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen aktiviert und in weiterer Folge linear abgeschrieben. Die bisherige Unterscheidung zwischen Operating Leasing und Finanzierungsleasing entfällt somit. Ausgenommen sind geringwertige Vermögensgegenstände sowie kurzfristige Leasingverträge.

Für Leasinggeber sind die Regelungen des neuen Standards dagegen ähnlich der bisherigen Vorschriften des IAS 17. IFRS 16 enthält darüber hinaus weitere Regelungen zu sale-and-lease-back Transaktionen sowie zu den erforderlichen Anhangsangaben.

Die Leasingverbindlichkeiten wurden mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz zum 1. Januar 2019 abgezinst. Die anzuwendenden Zinssätze ergeben sich aus den vorhandenen Grenzfremdkapitalzinssätzen. Diese betragen je nach Gesellschaft 1,4 % bis 4,3 % und werden halbjährlich ermittelt, beziehungsweise aktualisiert.

Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Nutzungsdauer wird halbjährlich überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird strikt darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen.

Ausgehend von den Leasingverpflichtungen zum 31. Dezember 2018 ergab sich folgende Überleitung auf den Eröffnungsbilanzwert der Leasingverbindlichkeiten zum 1. Jänner 2019:

in TEUR

Verpflichtungen aus Operating-Leasing am 31.12.2018 35.404
Abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz am 01.01.2019 -1.282
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing am 31.12.2018 2.102
Änderungen aus Vertragseinschätzungen -1.964
Leasingverhältnisse mit geringem Wert -672
Bilanzierte Verbindlichkeiten zum 01.01.2019 33.588

Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Handel, welche als Operating-Leasing klassifiziert sind. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt sowie Abschreibungen und Zinsaufwendungen, wodurch die Darstellung der Aufwendungen verändert wird.

37 KONZERNANHANG

Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen im Jahr 2019 MEUR -15,3. Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten "Zinsaufwendungen" dargestellt – diese betragen im Jahr 2019 MEUR -0,9. Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von MEUR -16,2.

Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen MEUR 0,5. Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv MEUR 31,9 und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv MEUR 32,1 dargestellt.

in TEUR

Verbindlichkeiten am 01.01.2019 33.588
Zinsen per 31.12.2019 895
Tilgung Leasingraten 01.01.2019 – 31.12.2019 -16.178
Zugänge Verbindlichkeiten 13.780
Leasing Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 32.085

Bei der Erstanwendung von IFRS 16 wird die Vereinfachungsregelung für bereits vorhandene Verträge angewendet. Verträge, welche laut IAS 17 und IFRIC 4 ein Leasingverhältnis dargestellt haben, werden auch weiterhin als Leasingverhältnisse behandelt. Verträge, die nicht als Leasingverhältnisse klassifiziert worden sind, wurden nicht neu beurteilt. Dies bedeutet, dass die Gruppe die Definition für die Beurteilung der Klassifizierung nach IFRS 16 erst für Verträge anwendet, welche am oder nach dem 01.01.2019 abgeschlossen oder angepasst werden. Das Unternehmen wendet die modifizierte retrospektive Methode für die Erstanwendung des Standards an. Die Vergleichszahlen werden bei dieser Methode nicht angepasst. Die möglichen Ausnahmeregelungen nach Paragraph C10 werden bei der Erstanwendung des Standards wie folgt angewendet:

  • Für ähnlich ausgestaltete Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze angewendet.
  • Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird nicht in Anspruch genommen.

Die Nutzungsrechte und die Verbindlichkeiten von Leasingverhältnissen, welche unter IAS 17 als Finanzierungsleasing ausgewiesen wurden, sind mit den Buchwerten vom 31.12.2018 übernommen worden. Dies betrifft hauptsächlich Fahrzeuge und Maschinen iHv MEUR 2,1 zum 01.01.2019. Bei der Ansetzung von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal-Gruppe dazu entschieden die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. Zum 31.12.2019 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert MEUR -0,6.

IFRS 16 Effekte auf Konzern-Kennzahlen

Kennzahlen 2019
ohne IFRS 16 Effekte
IFRS 16 Effekte Kennzahlen 2019
inkl. IFRS 16 Effekte
Bilanzsumme 412,4 MEUR +29,8 MEUR 442,2 MEUR
EBITDA 52,1 MEUR +15,0 MEUR 67,1 MEUR
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
-17,5 MEUR -14,5 MEUR -32,0 MEUR
EBIT 34,5 MEUR +0,6 MEUR 35,1 MEUR
Nettofinanzverbindlichkeiten -57,1 MEUR -29,9 MEUR -87,0 MEUR
Gearing 45,05 % +23,64 % 68,69 %
Eigenkapital 126,7 MEUR -0,1 MEUR 126,6 MEUR
EK-Quote 30,7 % -2,1 % 28,6 %

(3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden.

Änderung / Standard Datum der Anwendungs Auswirkungen
Veröffentlichung zeitpunkt (EU) auf die Gruppe
Änderung zu IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IAS
8 Rechnungslegungsmethoden: Definition von
Wesentlichkeit
31.10.2018 01.01.2020 Unwesentlich
Änderungen an IFRS 2, IFRS 3, IFRS 6, IFRS 14, IAS 1,
IAS 8, IAS 34, IAS 37, IAS 38, IFRIC 12, IFRIC 19, IFRIC
20, IFRIC 22 und SIC-32 zwecks Aktualisierung dieser
Verlautbarungen im Hinblick auf darin enthaltene
Verweise auf das und Zitate aus dem Rahmenkonzept
oder zwecks Klarstellung, auf welche Version des
Rahmenkonzepts sie sich beziehen
29.03.2018 01.01.2020 Nein
IBOR-Reform: Änderung von IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 26.09.2019 01.01.2020 Unwesentlich

(3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens ("Endorsement") der EU angenommen werden.

Änderung / Standard Datum der
Veröffentlichung
Anwendungs
zeitpunkt laut
IASB
Auswirkungen
auf die Gruppe
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.05.2017 01.01.2021 Nein
Änderung zu IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse:
Definition eines Geschäftsbetriebs
22.10.2018 01.01.2020 Unwesentlich

B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

(4) KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2018 verändert sich die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften wie folgt:

NEUGRÜNDUNGEN

NEUGRÜNDUNGEN
Sitz Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Abschluss
stichtag
Frauenthal Powertrain US LLC Bloomfield Hills, USA 100,00% 31.12.

Die Frauenthal Powertrain US LLC wurde im 2. Halbjahr 2019 neu gegründet.

VERSCHMELZUNGEN

Im Geschäftsjahr 2019 ist folgende Gesellschaft aus dem Konzern ausgeschieden:

VERSCHMELZUNGEN
Sitz Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar
Abschluss
stichtag
Frauenthal Automotive Finance GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.

Die Frauenthal Automotive Finance GmbH wurde im ersten Halbjahr in die Frauenthal Automotive GmbH verschmolzen. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt verändert:

2019 Inland Ausland Gesamt
Einbezogen zum 31.12.2018 8 1 6 2 4
Neugründungen 0 1 1
Verschmelzungen -1 0 -1
Einbezogen zum 31.12.2019 7 1 7 2 4

Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

Sitz Anteil am Kapital
mittelbar
unmittelbar Abschluss
stichtag
Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.
FRAUENTHAL HANDEL
Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.
Frauenthal Service AG Wien, Österreich 100,00% 31.12.
Frauenthal Handel GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.
SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12.
1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und
Heizungsinstallateure GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.
OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH Chemnitz, Deutschland 100,00% 31.12.
FRAUENTHAL AUTOMOTIVE
Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12.
Frauenthal Automotive Elterlein GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o. Hustopeče, Tschechien 100,00% 31.12.
Linnemann Schnetzer GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Automotive Service GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12.
Linnemann Schnetzer Beteiligungs GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Powertrain Management GmbH Plettenberg, Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Powertrain GmbH Plettenberg Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Roßwein GmbH Roßwein, Deutschland 100,00% 31.12.
Frauenthal Powertrain US LLC Bloomfield Hills, USA 100,00% 31.12.
Gnotec AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12.
Gnotec Asia Holding Ltd. Hongkong, Volksrepublik China 100,00% 31.12.
Gnotec Automotive Parts (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12.
Gnotec Cadca s.r.o. Cadca, Slowakei 100,00% 31.12.
Gnotec Sweden AB Kinnared, Schweden 100,00% 31.12.
Gnotec Inc. Orangeburg, USA 100,00% 31.12.
GNOTEC Germany GmbH Hamburg, Deutschland 100,00% 31.12.

Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2019 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten.

Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2019 in Liquidation. Außer der zuletzt genannten Gesellschaft gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert wurden.

(5) KAPITALKONSOLIDIERUNG

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.

Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausgewiesen.

Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen.

(6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 "The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates") nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsrücklage ausgewiesen.

In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 wie folgt verändert:

1 EURO ENTSPRICHT
Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2019 31.12.2018 2019 2018
Polen * PLN 0,0000 4,3732 0,0000 4,2407
Tschechische Republik CZK 25,4100 25,7240 25,6722 25,6434
Schweden SEK 10,4468 10,2548 10,5824 10,2937
Hongkong HKD 8,7473 8,9675 8,7692 9,2438
China CNY 7,8205 7,8751 7,7237 7,8156
USA USD 1,1234 1,1450 1,1195 1,1793

* Die polnische Gesellschaft Frauenthal Automotive Toruń Sp.zo.o. wurde per 30.06.2018 entkonsolidiert. Die dargestellten Kurse entsprechen jenen vom 30. Juni 2018.

41 KONZERNANHANG

C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

(7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Sie basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden.

Folgende "Cash Generating Units" (CGU) wurden einem Impairment Review unterzogen:

CASH GENERATING UNITS

Firmenwert/ Firmenwert/
Marken
WACC nach
Wert Marken WACC nach
(in TEUR)
Steuern
minderungen (in TEUR) Steuern
31.12.2018
31.12.2018
(Impairments) 31.12.2019 31.12.2019 Division
Handel 18.757
6,50%
0 18.757 6,26% Frauenthal Handel

Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Service AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Personenkreis getroffen. Deswegen wurden die genannten Gesellschaften zur CGU Handel zusammengefasst.

Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) ergibt sich aufgrund erstellter genehmigter Budgetzahlen 2020 im Jahr 2019, Annahmen zur Marktentwicklung in den Folgejahren, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind und der daraus abgeleiteten Geldflüsse für einen Zeitraum von 5 Jahren (keine Wachstumsrate in der ewigen Rente berücksichtigt).

Für die CGU Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem moderaten Marktwachstum von 1,3 % (2018: 1,5 %) und einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 1,6% bis 2,5% (2018: 2 % bis 3 %) in den Folgejahren aus. Es wurde für die CGU ein fair value less costs to sell (Level 3) ermittelt. Für die CGU Handel gibt es keine für möglich gehaltene Änderungen der Grundannahmen, die zu einem Impairment führen würden. Die Auswirkungen der COVID-19-Krise stellen wertbegründende Ereignisse dar und werden daher in den erwarteten Zahlungsströmen iRd Werthaltigkeitsprüfung nicht berücksichtigt.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können.

Entwicklungsaufwendungen der Frauenthal-Gruppe werden gemäß IAS 38 nur als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Ressourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Sonstige Entwicklungsausgaben werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald sie anfallen. Aktivierte Entwicklungsausgaben werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden im Gewinn oder Verlust erfasst, wenn sie anfallen.

Es wurden im Geschäftsjahr 2019 für Forschung und Entwicklung TEUR 75 (2018: TEUR 168) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Der Rückgang der F&E Aufwendungen ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Frauenthal Automotive Toruń sp.zo.o. zurückzuführen.

Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die mit einer Nutzungsdauer von 7 Jahren abgeschrieben werden.

Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel erworbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte.

Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben.

in Jahren
Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10

SACHANLAGEN

Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten von bis zu EUR 400,00, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen.

Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern:

in Jahren
Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10

Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten.

Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden ab dem Jahr 2009 nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2019 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert.

Im Anlagevermögen wurden im Vorjahr auch Vermögenswerte aus Leasing ausgewiesen. Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden bis 31.12.2018 nach IAS 17 im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit die Barwerte der Mindestleasingzahlungen nicht niedriger sind. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer.

43 KONZERNANHANG

Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den Leasingverbindlichkeiten passiviert. Als Finanzierungsleasing sind solche Leasingvereinbarungen anzusehen, bei denen dem Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden. Aufwendungen aus operativen Leasingverhältnissen werden bis 31.12.2018 als laufender Aufwand erfasst. Der neue Leasingstandard IFRS 16 der im Geschäftsjahr 2019 zur Anwendung gekommen ist, ist unter Kapitel 3.1 detailliert beschrieben.

Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien passiviert (Bruttomethode). Im Konzern kommen Investitionszuschüsse nur von untergeordneter Bedeutung vor.

(8) LATENTE STEUERN

Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst.

Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen.

Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden.

Die Auswirkungen der COVID-19-Krise stellen gemäß AFRAC 16 Rz (8) nach allgemeiner Ansicht (vgl insbesondere die Publikation "Coronavirus crisis: Implications on reporting and auditing" von Accountancy Europe (AE) vom 20. März 2020; AFRAC Fachinformation vom 1.4.2020; Fachlicher Hinweis des IDW vom 4.3.2020) wertbegründende und damit nicht zu berücksichtigende Ereignisse dar. Dementsprechend werden keine potentiellen negativen Auswirkungen aus der COVID-19-Krise in den Steuerplanungsrechnungen zur Ermittlung der aktivierbaren latenten Steuern zum 31.12.2019 abgebildet. Für zukünftige Abschlussstichtage besteht das Risiko, dass ein Wertminderungsbedarf vorliegt.

(9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN

Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als "Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile.

Zinsen aus Wertpapieren werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht konsolidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2019 sind die Zins-Caps aufgrund des positiven Marktwertes unter finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (28).

(10)VORRÄTE

Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren.

Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten.

Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt.

(11) FORDERUNGEN

Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht.

(12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag.

(13)RÜCKSTELLUNGEN

LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE

Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method).

Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leistungszusagen in Österreich.

Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden.

Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt.

In Österreich erhalten Mitarbeiter aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt.

Mitarbeiter von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditätsund Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden.

Mitarbeiter von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgswirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird ab dem Geschäftsjahr 2018 in der Position Zinsaufwendungen erfasst.

Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

45 KONZERNANHANG

Rückstellung für
Pensionen
Rückstellung für
Abfertigungen und Jubiläumsgelder
Parameter 2019 2018 2019 2018
SCHWEDEN
Abzinsungsfaktor 1,40% 2,35% n.a. n.a.
Durchschnittliche Bezugs- bzw.
Pensionserhöhungen
1,70% 2,00% n.a. n.a.
Duration 18 Jahre 18 Jahre n.a. n.a.
ÜBRIGE LÄNDER
Abzinsungsfaktor 0,9% - 1,10% 1,75% - 2,10% 0,9% - 1,10% 1,75% - 2,10%
Durchschnittliche Bezugs- bzw.
Pensionserhöhungen
0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00%
Duration 5-19 Jahre 5-19 Jahre 9-12 Jahre 9-12 Jahre

BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE

Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst.

Für österreichische Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, werden Abfertigungsansprüche in ein beitragsorientiertes System einbezahlt (Mitarbeitervorsorgekasse).

Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (29) Rückstellungen entnommen werden.

(14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Für externe Rechtsberatungsgebühren im Zusammenhang mit drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften werden Rückstellungen gebildet.

(15)VERBINDLICHKEITEN

Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt.

(16)DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Die Frauenthal-Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps, -caps), um sich gegen Zinsänderungsrisiken bei variablen Fremdfinanzierungen abzusichern. Des Weiteren werden im Geschäftsjahr 2019 FX-Forwards für die Währung der CZK ausgewiesen. Derivate werden nicht als spekulative Anlagen eingesetzt. In Ausübung des einmaligen Wahlrechts gemäß IFRS 9.7.2.21 wird Frauenthal IAS 39 für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften weiter anwenden.

Die derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn die verbleibende Laufzeit des Instruments mehr als zwölf Monate beträgt und nicht erwartet wird, dass diese innerhalb von zwölf Monaten realisiert oder abgewickelt wird. Der Ausweis erfolgt entsprechend der Marktbewertung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten oder sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Die Effektivität von Sicherungsbeziehungen wird jeweils zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch regelmäßige Sicherstellung, ob zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht, geprüft.

Bei derivativen Finanzinstrumenten, die gemäß IAS 39 für eine Absicherung künftiger Zahlungsströme qualifiziert sind (Cashflow-Hedge), wird die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils des Sicherungsinstrumentes im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Ein etwaiger ineffektiver Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstrumentes wird ab Eintritt der Ineffektivität ergebniswirksam erfasst. Bei Realisierung des gesicherten Grundgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung.

Im Geschäftsjahr 2019 und in der Vergleichsperiode sind die Zins-Caps sowie die FX-Forwards aufgrund des positiven Marktwertes unter Sonstige finanzielle Vermögenswerte und der Zins-Swap aufgrund des negativen Marktwertes unter Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (28).

(17) ERTRAGSREALISIERUNG

Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung ausgewiesen.

Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden.

Division Handel:

Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Serviceangebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten.

Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. individuellen Leistungsbeurteilungen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur-Partnerbetrieben bestehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind.

Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleistungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreisanpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzelbasis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht wird künftig eine Vertragsverbindlichkeit. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff iZshg mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Auf Grund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden.

Rückgaberechte sind in der Division Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Bis dato wurden für erwartete Rückgaben eine Rückstellung am Stichtag erfasst. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge enthalten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungsverpflichtung darstellen könnten.

Als Großhändler ohne eigener Produktion gibt es unverändert nur die Anwendung von zeitpunktbezogenen Umsatzrealisierungen. Das Verschaffen der Verfügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden "ab Werk".

Division Automotive:

Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die Business Units für die gleichen Kunden die Bauteile und Werkzeuge erzeugen, wurde insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann.

Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten

47 KONZERNANHANG

Werkzeug von einem anderen Lieferanten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können.

Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen einzeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher wie bisher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen.

Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Negative variable Vergütungen wie z.B. Nomination Fees werden von den Business Units nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an.

Wird ein Werkzeug durch eine der Business Units erstellt, so verbleibt dies grundsätzlich so lange im Eigentum der Gesellschaft, solange es nicht an den Kunden übertragen wurde und in dessen Verfügungsmacht gelangt. Weiters besteht auch kein durchsetzbares Recht auf Zahlung der erbrachten Leistung, solange der Kunde nicht über Eigentum bzw. Kontrolle verfügt. Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung scheidet somit ebenfalls aus und es ist weiterhin die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung bei Lieferung des Werkzeugs maßgeblich.

Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungsmacht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungsanspruch in voller Höhe. Folglich bleibt die Realisierung von Bauteillieferungen unverändert zeitpunktbezogen. Die Umsätze sind gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht zu realisieren, was dem bisherigen Realisationszeitpunkt entspricht.

Entsprechend der vorgenommenen Analysen und Informationen hat IFRS 15 eine unwesentliche Auswirkung im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Handel. Aus diesem Sachverhalt heraus wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 568 (2018: TEUR 347) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 334 (2018: TEUR 289) bilanziert. In der Division Handel und Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 2.655 (2018: TEUR 1.415). Zusätzlich bestehen Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 6.230 (2018: TEUR 6.254).

(18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen.

Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests und Sensitivitäten unter Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen.

Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (13) Rückstellungen behandelt.

Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerte, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (23), (24), (29).

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

(19)IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 8.306 (2018: TEUR 8.306).

in TEUR 31.12.2018 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2019
Frauenthal Handel 8.306 0 0 0 8.306
Frauenthal Gruppe 8.306 0 0 0 8.306
in TEUR 31.12.2017 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2018
Frauenthal Automotive 2.000 0 -2.000 0 0
Frauenthal Handel 8.306 0 0 0 8.306
Frauenthal-Gruppe 10.306 0 -2.000 0 8.306

Im Geschäftsjahr 2018 gab es einen Abgang von TEUR 2.000 betreffend den Firmenwert der CGU Briden.

Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbelieferungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 10.450 (2018: TEUR 10.450).

Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen.

(20) SACHANLAGEN

Im Geschäftsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen.

Zum 31. Dezember 2019 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 57.921 (2018: TEUR 69.749).

FINANZIERUNGSLEASING

Sofern der Frauenthal Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken aus einem Leasingverhältnis trägt, setzt er die Leasinggegenstände in der Bilanz im Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen an. Es existierten im Vorjahr keine wesentlichen Finanzierungsleasingkontrakte im Konzern. Im Vorjahr enthielt das Sachanlagevermögen aus Finanzierungsleasingverträgen folgende Vermögenswerte aus technischen Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung:

in TEUR 31.12.2018
Anschaffungs- und Herstellungskosten 5.893
Kumulierte Abschreibungen -3.808
Buchwerte 2.085

Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Jänner 2019 werden Finanzierungsleasinggegenstände ab dem Geschäftsjahr 2019 als Nutzungsrechte Leasing dargestellt. Für weitere Informationen wird auf den Anlagespiegel verwiesen.

(21) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN

In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlangen ist eine nicht konsolidierte Beteiligung enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als "Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet".

Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.144 (2018: TEUR 2.009) und Finanzanlagen von TEUR 35 (2018: TEUR 35) bilanziert. Im Geschäftsjahr 2019 sind die Zins-Caps von TEUR 0 (2018: TEUR 3) aufgrund des positiven Marktwertes unter finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. Weitere Informationen

49 KONZERNANHANG

zu den Zins-Caps siehe Punkt (28) und weitere Angaben können den "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" entnommen werden.

(22) LATENTE STEUERN

Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt für die österreichischen Gesellschaften ein Steuersatz von 25 % zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN

2019 2018
in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Wertunterschiede in Bilanzpositionen 19.290 -16.039 10.300 -8.046
Immaterielle Vermögenswerte 0 -11.409 0 -3.931
Sachanlagen 2.309 -4.496 2.484 -3.935
Sonstige Vermögenswerte 285 -44 238 -10
Personalrückstellungen 8.746 0 6.744 -137
Sonstige Rückstellungen 262 -55 201 0
Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 7.688 -36 633 -34
Aktivierte Steuerliche Verlustvorträge und
Beteiligungsabschreibungen
12.770 0 14.343 0
Passive Latente Steuern "Periodiseringsfond" 0 -1.904 0 -1.927
Gnotec AB 0 -1.904 0 -1.927
Aktive/Passive Steuerabgrenzungen
Saldierung von aktiven und passiven Steuer
32.060 -17.943 24.644 -9.973
abgrenzungen gegenüber derselben Steuerbehörde -14.441 14.441 -5.377 5.377
Stand der latenten Steuern per 31.12. 17.619 -3.502 19.267 -4.596
VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN
2019 2018
in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Stand der latenten Steuern per 1.1. 19.267 -4.596 19.608 -4.534
Ergebnisneutrale Veränderung
der latenten Steuerabgrenzungen
davon aus Entkonsolidierung
davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/ Verlusten
Personalrückstellungen
davon auf Cashflow Hedges
davon aus Währungsumrechnung
2.161
0
2.135
-9
3 5
0
0
0
0
0
-709
-88
-601
3 2
-52
535
535
0
0
0
Ergebniswirksame Veränderung
der latenten Steuerabgrenzungen
-3.809 1.094 367 -596
Stand der latenten Steuern per 31.12. 17.619 -3.502 19.267 -4.596

Es gibt im Frauenthal Konzern drei verschiedene Steuergruppen, wobei bei der österreichischen Gruppe als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei den beiden deutschen Steuergruppe ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde.

Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden ("Periodiseringsfond") - maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren verbraucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In der Gesellschaft Gnotec AB beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2019 MSEK 96,5 (MEUR 9,2) (2018: MSEK 95,9 (MEUR 9,4)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden.

Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Für die ausländischen Gesellschaften wurde der lokale Steuersatz angewandt.

Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern gebildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 17.548 (2018: TEUR 18.969) ergeben würden:

in TEUR 2019 2018
Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer
Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer
63.907
49.213
71.460
50.327
Fehlender zusätzlicher Aktivposten 17.548 18.969

Die Reduktion der verwertbaren Verlustvorträge aus dem Vorjahr wurde aufgrund einer Gesetzesänderung wieder aufgehoben (keine Änderung aufgrund der Veränderung der Beteiligungsverhältnisse). Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 63.907 (2018: TEUR 71.460) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 49.213 (2018: TEUR 50.327) können auf unbegrenzte Dauer, die übrigen nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen iHv TEUR 0 (2018: TEUR 342) können begrenzt bis 2019 verwendet werden. Es wurden aufgrund zukünftiger Verwertbarkeit alle aktiven latenten Steuern auf vorhandene temporäre Differenzen gebildet.

Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (38) abgebildet.

(23)VORRÄTE

Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019 2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 14.617 18.587
Unfertige Erzeugnisse 7.398 9.027
Fertige Erzeugnisse und Waren 129.441 122.387
Geleistete Anzahlungen 283 5 8
Vorräte 151.739 150.059

Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen:

Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 6.774 7.465
Veränderung Konsolidierungskreis 0 -88
Kursdifferenzen -5 -12
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 2.384 549
Verbrauch -263 -1.059
Auflösungen 5 -81
Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 8.896 6.774

Der Anstieg der Wertberichtigungen resultiert hauptsächlich aus der Materialpreisbewertung in Powertrain.

Zum 31. Dezember 2019 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 18.340 (2018: TEUR 14.925).

(24) FORDERUNGEN

Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019 2018
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 33.734 44.212
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 490 0
Steuerforderungen 850 1.024
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10.809 14.378
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 7.323 4.393
Forderungen 53.206 64.007

Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 33.734 (2018: TEUR 44.212) sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 10.478 gesunken. Dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Umsätzen zum Jahresende in der Division Automotive und der Nutzung von Factoring in beiden Divisionen zur Senkung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern und diverse sonstige Forderungen in der Division Handel und Division Automotive. Die Ausfallswahrscheinlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen und ist aufgrund der betraglichen Unwesentlichkeit nicht angegeben.

Zum 31. Dezember 2019 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 27.421 (2018: TEUR 44.430).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt:

in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen 37.496 47.643
Wertberichtigungen -3.762 -3.431
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 33.734 44.212

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2019 2018
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 3.431 2.348
Zuführungen gemäß IFRS 9 zum 1.1.2018 0 532
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 3.431 2.881
Veränderung Konsolidierungskreis 0 -8
Kursdifferenzen 1 0
Zuführungen 1.252 751
Verbrauch -729 -104
Auflösungen -84 0
Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) -109 -89
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 3.762 3.431

Der Anstieg der Wertberichtigungen ist hauptsächlich auf den Ausfall eines Großkunden in der Division Handel zurückzuführen.

Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die die Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet.

Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2019 wurde wie folgt ermittelt.

überfällig
31.12.2019 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt
Bruttowerte in TEUR 26.261 5.239 1.819 1.405 2.771 37.496
Erwartete Verluste 0,2% 7,9% 50,4% 82,4% 44,0% 10,0%
Wertberichtigung in TEUR 52 416 916 1.158 1.219 3.762

WERTBERICHTIGUNG DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2018 wurde wie folgt ermittelt.

31.12.2018 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt
Bruttowerte in TEUR 35.205 6.471 1.751 1.895 2.322 47.643
Erwartete Verluste 0,1% 5,7% 46,9% 56,1% 48,6% 7,2%
Wertberichtigung in TEUR 47 369 822 1.063 1.129 3.431

Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

EVENTUALFORDERUNGEN

Die Frauenthal-Gruppe wies zum 31. Dezember 2019 Eventualforderungen von ca. MEUR 4 aus. Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, weshalb der gerichtliche Berufungsweg beschritten wurde. Laut Einschätzungen von spezialisierten Anwälten bestehen Chancen auf eine positive Berufungsentscheidung im gerichtlichen Berufungsweg, der vermutlich aber mehrere Jahre dauern kann. Darüber hinaus wurde versucht, den Schaden durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters zu mindern. Diesbezügliche Verhandlungen verlaufen vielversprechend und lassen einen Vergleich über die Abgeltung eines Teils des Schadens durch den Berater erwarten. Dies würde einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Ergebnis- und Liquiditätslage von Frauenthal Powertrain darstellen. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine vollständige Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, wenn auch gegebenenfalls erst in mehreren Jahren.

(25) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
Guthaben bei Kreditinstituten 40.219 27.890
Kassenbestände 106 98
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 40.325 27.988

Zum 31. Dezember 2019 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 5.962 (2018: TEUR 1.763).

(26) EIGENKAPITAL

GRUNDKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2019 ist in der Tabelle "Entwicklung des Eigenkapitals", Beilage IV dargestellt.

53 KONZERNANHANG

Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2019 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 9.434.990,00 (2018: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsehandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00.

Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017).

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen sowie den im Eigenkapital zu erfassenden Beträgen aus den Aktienoptionsprogrammen siehe Punkt (47).

Der beizulegende Zeitwert der anteilsbasierenden Vergütungen wird über den Erdienungszeitraum in der Gewinn- und Verlustverrechnung als Aufwand und in der Kapitalrücklage als Zugang erfasst. Dies führte im Geschäftsjahr 2019 zu einem Zugang in Höhe von TEUR 3 (2018: TEUR 188). Im Jahr 2019 wurden 35.000 Stück der vor 3 Jahren zugeteilten Aktienoptionen ausgeübt. Die Differenz zwischen dem Anschaffungswert der eigenen Aktien und dem Bezugspreis bei Ausgabe in Höhe von TEUR 210 (2018: TEUR 168) wurde als Abgang erfasst. Aus dem Aktienprogramm ergibt sich in Summe ein Abgang im Posten Kapitalrücklagen in Höhe von TEUR -207 (2018: Zugang TEUR 20).

EINBEHALTENE ERGEBNISSE

In den kumulierten Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und kumulierte Ergebnisse ausgewiesen.

SONSTIGES ERGEBNIS

Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -13.604 (2018: TEUR -7.962) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -5.414 (2018: TEUR -5.081), versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -8.122 (2018: TEUR -2.692) und die Rücklage für Cash Flow Hedges in Höhe von TEUR -68 (2018: TEUR -189).

Im sonstigem Ergebnis sind in der Rücklage für Cash Flow Hedges latente Steuern von TEUR 53 (2018: TEUR 63) enthalten. In der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind latente Steuern von TEUR 2.135 (2018: TEUR -601) berücksichtigt.

EIGENE ANTEILE

Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt 793.499 Stück und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr durch Ausübung von Aktienoptionen um 35.000 Stück (Bezugspreis TEUR 70) (2018: 28.000 Stück, Bezugspreis TEUR 56) reduziert. Durch die Ausübung von Aktienoptionen entstand, bei einem Buchwert der Aktien von TEUR 280 (2018: TEUR 224), eine Reduktion der Kapitalrücklage um TEUR 210 (2018: TEUR 168). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 8,41 % (2018: 8,78 %) des Grundkapitals.

Eigene Aktien Anzahl Stück Anteil am
Grundkapital in EUR
Anteil am
Grundkapital in %
Stand 31.12.2018 828.499 828.499 8,78
Verkauf -35.000 -35.000 -0,37
Stand 31.12.2019 793.499 793.499 8,41

NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

Es bestehen im Geschäftsjahr 2019 keine Anteile fremder Gesellschafter (2018: keine).

GEWINNAUSSCHÜTTUNG

Es wurde im Geschäftsjahr 2019 eine Dividende iHv TEUR 2.589 an die Aktionäre ausgeschüttet (0,30 EUR pro Aktie).

ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG

Der Vorschlag für die Gewinnverwendung und Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2019 wird in Abhängigkeit von Dauer und Auswirkungen der COVID-19-Krise aktuell noch evaluiert.

(27)VERBINDLICHKEITEN

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar:

Gesamt Restlaufzeit
in TEUR
betrag
bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre dinglich
besichert
Finanzverbindlichkeiten 95.719 29.671 58.198 7.850 85.167
Leasingverbindlichkeiten 32.085 15.123 15.264 1.698 32.085
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.817 86.817 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.965 4.792 173 0 0
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 22.780 22.780 0 0 0
Verbindlichkeiten gesamt 242.367 159.183 73.636 9.548 117.252

Der Zins-Swap wird aufgrund des negativen Marktwertes unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (28).

Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2018 stellen sich wie folgt dar:

in TEUR Gesamt
betrag
bis 1 Jahr Restlaufzeit
1 - 5 Jahre
über 5 Jahre dinglich
besichert
Finanzverbindlichkeiten 98.770 25.832 63.223 9.716 88.944
Leasingverbindlichkeiten 2.102 1.398 705 0 2.102
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 94.413 94.413 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 12.464 5.182 7.282 0 0
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 20.667 20.667 0 0 0
Verbindlichkeiten gesamt 228.417 147.492 71.210 9.716 91.047

Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 95.719 (2018: TEUR 98.770). Die Veränderung der Leasingverbindlichkeiten resultiert aus der Erstanwendung IFRS 16. In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.792 (2018: TEUR 5.182) enthalten.

2018 in TEUR bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Mindestleasingzahlungen 1.513 796 0 2.309
abzüglich enthaltener Zinsenanteile -115 -92 0 -207
Barwerte 1.398 705 0 2.102

Nachfolgend eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten:

55 KONZERNANHANG

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 3.046 3.550 -504
Steuerverbindlichkeiten 9.225 8.221 1.005
Bonusverpflichtungen (Vertragsverbindlichkeiten) 6.230 6.254 -24
Noch nicht erhaltene Rechnungen/
passive Rechnungsabgrenzungen 2.170 1.969 201
Gewährleistung und Schadensfälle 462 404 5 9
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.646 269 1.377
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 22.780 20.667 2.113

Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen sonstige Steuern iHv TEUR 8.154 (2018: TEUR 7.106), welche Lohnsteuern und Umsatzsteuern darstellen.

Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 350 (2018: TEUR 38) enthält Rückstellungen aus Einkommen und Ertrag.

(28)DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN

Zum 31. Dezember 2019 hält Frauenthal folgende derivative Finanzinstrumente, die bis 31.12.2018 nach IAS 39 erfolgsneutral als Cashflow-Hedges erfasst wurden und zum 31. Dezember 2019 ergebniswirksam erfasst wurden:

Derivat Beginn Ende Referenzwert
in TEUR
Fixierter
Zinssatz
in %
Referenzzinssatz Marktwert
31.12.2019
in TEUR
Marktwert
31.12.2018
in TEUR
Zins-Swap 01.07.2016 31.03.2021 50.000 0,275 3M-EURIBOR -173 -253

Im Jahr 2019 beträgt die Marktwertänderung des Zins-Swap TEUR 80 (2018: TEUR -129) und die darauf entfallene latente Steuer entspricht TEUR 20 (2018: TEUR 32). Die Wertänderung des gesicherten Grundgeschäfts beträgt TEUR -80 (2018: TEUR 129). Das Grundgeschäft des Zins-Swaps waren die Finanzierungen der Division Automotive und Division Handel mit variabler EURIBOR-Verzinsung. Ab dem Geschäftsjahr 2019 ist jener Teil der die Division Automotive betroffen hat als Grundgeschäft weggefallen und führte dazu, dass die Sicherungsbeziehung ineffektiv wurde. Dies führte zur Realisation der bislang erfolgsneutral erfassen Fair-Value-Änderungen (Recycling) im Ausmaß des weggefallenen Anteils des Grundgeschäfts. Die erfolgsneutralen Ergebnisse für den übrigen Anteil des Grundgeschäfts verbleiben bis zum Anfall der abgesicherten Cash-Flows im Eigenkapital.

Zum 31. Dezember 2019 hält Frauenthal folgende derivative Finanzinstrumente, die ergebniswirksam erfasst wurden:

Derivat Beginn Ende Referenzwert
in TEUR
Fixierter
Zinssatz
in %
Referenzzinssatz Marktwert
31.12.2019
in TEUR
Marktwert
31.12.2018
in TEUR
Zins-Cap 01.07.2016 30.06.2021 25 000 3,000 3M-EURIBOR 0 0
Zins-Cap 01.02.2017 31.12.2021 20 000 2,000 3M-EURIBOR 0 3
Derivat Beginn Ende Währung Nominalwert fixierter Kurs Marketwert in TEUR Marketwert in TEUR
per 31.12.2019 per 31.12.2018
FXFORWARD 15.11.2018 07.01.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 1 2
FXFORWARD 15.11.2018 20.01.2020 EUR/CZK 400 2 6 1 4 2
FXFORWARD 15.11.2018 07.02.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 1 2
FXFORWARD 15.11.2018 20.02.2020 EUR/CZK 400 2 6 1 4 2
FXFORWARD 15.11.2018 09.03.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 1 2
FXFORWARD 15.11.2018 20.03.2020 EUR/CZK 400 2 6 1 4 2
FXFORWARD 15.11.2018 07.04.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 1 2
FXFORWARD 15.11.2018 20.04.2020 EUR/CZK 400 2 6 1 4 2
FXFORWARD 15.11.2018 07.05.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 0 2
FXFORWARD 15.11.2018 20.05.2020 EUR/CZK 400 2 6 1 3 2
FXFORWARD 15.11.2018 08.06.2020 EUR/CZK 600 2 6 2 0 2
FXFORWARD 15.11.2018 22.06.2020 EUR/CZK 400 2 7 1 3 1
206 2 4

Im Jahr 2019 gab es resultierend aus dem Zins-Swap Cashflows (Auszahlungen) in Höhe von TEUR 139 (2018: TEUR 140).

Zur Absicherung von EUR-Cashflows werden FX-Forwards verwendet und im Geschäftsjahr 2019 sind diese unter den sonstigen Forderungen mit einem Betrag von TEUR 206 ausgewiesen.

SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN

Die Sensitivitätsanalyse erfolgt hierbei auf Basis einer möglichen Veränderung der Zinssätze für das jeweilige Folgejahr.

MARKTWERT SWAP IN TEUR
Verringerung/Erhöhung
(in Basispunkten)
31.12.2019 31.12.2018
-50 -1 -55
+50 6 6 +263

Die Schwankungen von +/- 50 BP vom Marktwert des Swaps betreffen in der Division Handel das Konzerneigenkapital und in der Division Automotive das Konzernergebnis.

MARKTWERT CAP 2016 ABGESCHLOSSEN IN TEUR
Verringerung/Erhöhung
(in Basispunkten)
31.12.2019 31.12.2018
-50 0 0
+50 0 0
MARKTWERT CAP 2017 ABGESCHLOSSEN IN TEUR
Verringerung/Erhöhung
(in Basispunkten)
31.12.2019 31.12.2018
-50 0 -2
+50 1 +6

Die Schwankungen von +/- 50 BP vom Marktwert des Caps betreffen das Konzernergebnis.

Sensitivitätsanalyse Forwards
TEUR TEUR
+5% -5%
EUR - CZK 301 -301

Die Schwankungen von +/- 5% vom Marktwert der Forwards betreffen das Konzernergebnis.

(29)RÜCKSTELLUNGEN

PERSONALRÜCKSTELLUNGEN

Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Rückstellung
für Pensionen
Rückstellung für
Abfertigungen
Rückstellung
für Jubiläumsgelder
Summe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Stand 1.1. 36.578 38.061 13.625 14.059 5.817 5.559 56.020 57.680
Änderungen des
Konsolidierungskreises 0 -43 0 0 0 0 0 -43
Zuweisung 7.078 1.657 2.042 570 576 556 9.697 2.784
Verwendung -1.599 -1.636 -1.130 -788 -475 -391 -3.204 -2.815
Auflösung 0 -1.940 0 -437 0 -1 0 -2.377
Zinsaufwand 735 615 257 221 106 93 1.098 929
Kursdifferenzen -60 -136 0 0 0 0 -60 -136
Umgliederung 0 0 0 0 0 0 0 0
Stand 31.12. 42.733 36.578 14.794 13.625 6.024 5.817 63.551 56.020

Die Rückstellung für Pensionen betrifft mit TEUR 3.510 (2018: TEUR 3.239) Standorte in Schweden und mit TEUR 39.223 (2018: TEUR 33.339) Standorte in übrigen Ländern. Die Business Unit Powertrain weist zum Stichtag per 31. Dezember 2019 Pensionsrückstellungen von TEUR 26.601 (2018: TEUR 22.195) auf.

Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 0,9 % bis 1,40 % im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:

57 KONZERNANHANG

in TEUR Pension Abfertigung
Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2018 36.578 13.625
Laufender Dienstzeitaufwand 1.028 527
Zinsaufwand 735 257
Zahlungen -1.599 -1.130
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 6.050 1.515
- aus der Änderung von finanziellen Annahmen 5.365 1.280
- aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 685 235
Währungsdifferenzen -60 0
Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2019 42.733 14.794

Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 2,1 % bis 2,35 % im Geschäftsjahr 2018 wie folgt entwickelt:

in TEUR Pension Abfertigung
Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2017 38.061 14.059
Änderungen des Konsolidierungskreises -43 0
Laufender Dienstzeitaufwand 1.203 570
Zinsaufwand 615 221
Zahlungen -1.636 -788
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -1.486 -437
- aus der Änderung von finanziellen Annahmen -2.098 -525
- aus der Änderung von demographischen Annahmen 384 -147
- aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 229 236
Währungsdifferenzen -136 0
Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2018 36.578 13.625

SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN

Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2019 verwendeten Zinssatz mit einem um 0,5 % geänderten Zinssatz berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern:

ZINSSATZÄNDERUNG
2019 Szenario
in TEUR -0,5% Abweichung
Rückstellung für Pensionen 42.733 46.137 -3.404
davon Schweden 3.510 3.848 -338
Rückstellung für Abfertigungen 14.794 15.685 -892
Rückstellung für Jubiläumsgeld 6.024 6.274 -250
Rückstellungen gesamt 63.551 68.096 -4.545
ZINSSATZÄNDERUNG
2019 Szenario
in TEUR +0,5% Abweichung
Rückstellung für Pensionen 42.733 39.714 3.019
davon Schweden 3.510 3.215 295
Rückstellung für Abfertigungen 14.794 14.268 525

Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2019 verwendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 % geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern:

Rückstellung für Jubiläumsgeld 6.024 5.772 253 Rückstellungen gesamt 63.551 59.754 3.797

GEHALTSTREND
2019 Szenario
in TEUR -0,25% Abweichung
Rückstellung für Pensionen 42.733 42.173 560
davon Schweden 3.510 3.359 151
Rückstellung für Abfertigungen 14.794 14.381 413
Rückstellung für Jubiläumsgeld 6.024 5.897 128
Rückstellungen gesamt 63.551 62.450 1.101
GEHALTSTREND
2019 Szenario
in TEUR +0,25% Abweichung
Rückstellung für Pensionen 42.733 43.323 -590
davon Schweden 3.510 3.671 -161
Rückstellung für Abfertigungen 14.794 15.223 -429
Rückstellung für Jubiläumsgeld 6.024 6.157 -132
Rückstellungen gesamt 63.551 64.703 -1.152

SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR Sonstige langfristige
Rückstellungen
Sonstige kurzfristige
Rückstellungen
2019 2018 2019 2018
Stand 1.1. 5.328 7.514 3.192 4.811
Änderungen des
Konsolidierungskreises 0 0 0 -126
Zuweisung 772 2.746 2.325 2.195
Verwendung -491 -1.766 -2.161 -3.994
Auflösung -2.728 -2.462 -416 -391
Kursdifferenzen 3 -2 0 -6
Umgliederung 0 -703 0 703
Stand 31.12. 2.884 5.328 2.941 3.192

Die wesentlichsten Änderungen in den langfristigen Rückstellungen resultieren aus der Division Automotive. Diese Position beinhaltet eine Auflösung von TEUR 2.712 betreffend Drohverlustrückstellungen, welche für schlechtere Deckungsbeiträge einzelner Artikel gebildet wurde.

Die übrigen sonstigen kurzfristigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Prämienrückstellungen. Etwaige Auflösungen dieser Rückstellung werden im Personalaufwand erfasst.

(30) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN

Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2019 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.484 (2018: TEUR 16.896) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Im Berichtsjahr sind Eventualverbindlichkeit in Höhe von TEUR 10.000 ausgelaufen die aus Haftungen aus dem Vertrag über marktübliche Gewährleistungen mit Hendrickson Holdings NL Coöperatief U.A. (vormals: TBC Netherlands Holdings Coöperatief U.A.) resultieren für den verkauften Geschäftsbereich Schwere Stahlfedern und Stabilisatoren.

Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt.

59 KONZERNANHANG

VERPFLICHTUNGEN AUS MIET- UND LEASINGVERHÄLTNISSEN

Aus der Nutzung von in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestanden aufgrund von Leasing-, Mietund Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang im Vorjahr:

in TEUR 2018
im folgenden Jahr befristet 4.773
im folgenden Jahr unbefristet 11.088
in den folgenden fünf Jahren befristet 10.356
in den folgenden fünf Jahren unbefristet 20.765
über fünf Jahre befristet (Summe) 210
über fünf Jahre unbefristet (Summe) 4.073

Die zukünftigen Verpflichtungen im folgenden Jahr unbefristet, in den folgenden fünf Jahren unbefristet und über fünf Jahre unbefristet bezogen sich im Wesentlichen auf die Mietverpflichtungen der Division Frauenthal Handel.

Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Jänner 2019 werden die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen umgegliedert und als Leasingverbindlichkeit ausgewiesen.

Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten.

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG

Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

(31)UMSATZERLÖSE

Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2019 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und dieser den größten Umsatzbeitrag liefert. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern.

Österreich 642.865 633.872 8.993
Sonstige EU 264.327 278.003 -13.676
Amerika 15.109 11.848 3.261
Sonstige Länder 28.992 30.848 -1.856
Umsatzerlöse 951.292 954.571 -3.279
UMSÄTZE NACH PRODUKTEN
Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
in TEUR
Airtanks (Druckluftbehälter) 64.734 70.469 - - - - 64.734 70.469
U-Bolts (Briden) * 3.477 10.298 - - - - 3.477 10.298
Powertrain (Pleuel und Ausgleichwellen) 117.002 135.108 - - - - 117.002 135.108
Gnotec (Metall-Komponenten) 136.917 128.539 - - - - 136.917 128.539
Handel - - 629.161 610.154 - - 629.161 610.154
Sonstige (Mieterträge) - - - 1 4 1 4
Summe 322.130 344.414 629.161 610.154 1 4 951.292 954.572

(32) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Österreich 642.865 633.872 8.993
Sonstige EU 264.327 278.003 -13.676
Amerika 15.109 11.848 3.261
Sonstige Länder 28.992 30.848 -1.856
Umsatzerlöse 951.292 954.571 -3.279
Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach
geografischen Regionen befindet sich im Segmentbericht.
UMSÄTZE NACH PRODUKTEN
Frauenthal Automotive
2019
2018 Frauenthal Handel
2019
2018 2019 Holdings und Sonstige
2018
Frauenthal-Gruppe
2019
2018
in TEUR
Airtanks (Druckluftbehälter)
64.734 70.469 - - -
-
64.734 70.469
U-Bolts (Briden) *
Powertrain (Pleuel und Ausgleichwellen)
3.477
117.002
10.298
135.108
-
-
-
-
-
-
-
-
3.477
117.002
10.298
135.108
Gnotec (Metall-Komponenten)
Handel
136.917
-
128.539
-
-
629.161
-
610.154
-
-
-
-
136.917
629.161
128.539
610.154
Sonstige (Mieterträge)
Summe
-
322.130
-
344.414
629.161 -
610.154
1
4
1
4
1
951.292
954.572
* TSA Hendrickson 2018: TEUR 2.266 2019: TEUR 3.477
(32) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen:
in TEUR 2019 2018 Veränderung
Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren
Unternehmenserwerb
13.549 0 13.549
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 3.126 2.846 280
Erhaltene Boni und Zuschüsse 2.274 3.599 -1.325
Auflösung von Abgrenzungen 1.018 1.042 -24
Miet- und Betriebskostenerträge 597 686 -88
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 565 357 208
Kursgewinne 505 159 346
Versicherungsentschädigungen 4 7 6 4 1
Erträge aus Versicherungsvergütungen 1 6 2 4 -8
Erträge aus Weiterverrechnung 1 1 158 -147
Entkonsolidierungsertrag U-Bolts 0 1.630 -1.630
Übrige sonstige Erträge 1.262 1.295 -34
Sonstige betriebliche Erträge 22.972 11.805 11.167
Der Rückgang der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Handel für getätigte
Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (36) wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen.
(33)AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN

(33)AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN

Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen:

61 KONZERNANHANG

In den Materialaufwendungen sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Vorräte (2018: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (23)).

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Materialaufwendungen 633.261 621.847 11.413
Aufwendungen für bezogene Leistungen 41.301 54.954 -13.653
Summe 674.562 676.801 -2.239

(34) PERSONAL

Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten stellt sich wie folgt dar:

2019 2018 Veränderung
Arbeiter 2.164 2.176 -12
Angestellte 1.353 1.404 -51
Summe 3.517 3.580 -63

Die Mitarbeiterzahl der Gesellschaften der Business Unit Gnotec ist im Berichtsjahr aufgrund der Zunahme der Geschäftstätigkeit um 33 Personen gestiegen. In der Division Handel ist die Mitarbeiterzahl durch Leasingpersonalveränderungen um 44 gesunken. Ebenso werden aufgrund von Produktivitätsprojekten in der Business Unit Powertrain um durchschnittlich 53 Mitarbeiter weniger beschäftigt als im Vorjahr. Insgesamt ergibt sich durch diese Effekte eine durchschnittliche Veränderung des Personals von -63 Mitarbeiter.

Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar:

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Löhne und Gehälter 131.686 134.035 -2.350
Aufwendungen für Abfertigungen 1.599 2.061 -462
Aufwendungen für Altersversorgung 2.388 3.062 -674
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
34.994 35.382 -388
Sonstige Sozialaufwendungen 1.230 1.152 7 8
Personalaufwand 171.896 175.691 -3.795

In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 762 (2018: TEUR 753) geleistet.

(35)ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN

Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (7), (19) und (20).

(36) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Frachtkosten 13.707 12.693 1.014
Fremdleistungen 8.943 8.713 231
Verwaltungskosten 8.567 8.643 -76
Rechts- und Beratungsaufwendungen 5.400 6.074 -674
Sonstige Vertriebskosten 5.074 6.765 -1.691
Geleastes Personal 3.848 3.344 504
Reisekosten 2.486 2.472 1 5
Versicherungsaufwendungen 2.207 2.240 -33
Personalbeschaffung und Ausbildung 1.125 1.143 -19
Fremdreparaturen 968 1.049 -82
Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 792 890 -98
Kursverluste 495 219 277
Bankgebühren 557 518 4 0
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 217 9 7 120
Entsorgungskosten 180 185 -5
Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom
Einkommen und Ertrag fallen
121 1.103 -982
Mietaufwendungen 3 8 14.425 -14.386
Leasingaufwendungen 0 1.167 -1.167
Übrige Aufwendungen 5.345 4.746 600
Sonstige betriebliche Aufwendungen 60.071 76.484 -16.413

Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr stark verändert. Dies ist im Wesentlichen auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen. Aufgrund des Umsatzanstieges in der Division Handel ergeben sich höhere Frachtkosten als im Vorjahr.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften, ergebniswirksam erfasst:

in TEUR 2019 2018
Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 8 7 8 4
Andere Bestätigungsleistungen 240 260
Steuerberatungsleistungen 233 369
Sonstige Leistungen 5 3 139
Summe 613 852

(37) FINANZERFOLG

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Zinserträge 1.176 1.070 106
Zinsaufwendungen -7.493 -7.092 -401
Sonstige Finanzerträge 5 2 4 0 1 2
Sonstige Finanzaufwendungen 0 -57 5 7
Summe -6.265 -6.040 -225

(38) ERTRAGSTEUERN

STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG

Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25 %. In der Position "Ertragsteuern" in Höhe von TEUR -4.555 (2018: TEUR -1.035) entfallen TEUR -1.692 (2018: TEUR -1.226) auf den laufenden Steueraufwand.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden TEUR 1.556 (2018: TEUR 1.719) an Steuern bezahlt.

63 KONZERNANHANG

Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung:

in TEUR 2019 2018
Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung vor Steuern 131 -129
Steuern -10 32
Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung nach Steuern 121 -96
Versicherungsmathematische Gewinn und Verluste
Personalrückstellungen vor Steuern -7.565 1.923
Steuern 2.135 -601
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Personalrückstellungen nach Steuern -5.430 1.322

Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (22) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:

ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND

in TEUR 1-12/2019 1-12/2018
Ergebnis vor Steuern
Steuerertrag/-aufwand zum entsprechenden Steuersatz von 25%
28.864
-7.216
16.756
-4.189
Steuerliche Auswirkungen
Steueraufwand aus Vorperioden 4 -238
Aktivierung bisher nicht aktivierter latenter Differenzen 0 2.486
Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge 9 3 842
Nicht aktivierte Verluste -176 0
Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen und Beteiligungsabschreibungen -320 0
Sonstige betriebliche Erträge steuerfrei 3.125 0
Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges 2 8 347
Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen -93 -283
Gesamte Steuerliche Auswirkungen 2.661 3.154
Effektive Steuerbelastung -4.555 -1.035
Laufende Steuern -1.692 -1.226
Steuern aus Vorperioden 4 -238
Latente Steuern -2.867 429
Ertragsteuern laut Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung -4.555 -1.035
Effektiver Steuersatz 16% 6 %

(39) ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.624.340 Stück (2018: 8.598.628 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 2,82 (2018: EUR 1,83). Das verwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.648.926 Stück (2018: 8.651.761 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 2,81 (2018: EUR 1,82).

Der Verwässerungseffekt ergibt sich aus dem Aktienoptionsprogramm (siehe Punkt (47)). Aus der Differenz des Marktpreises und des Ausübungspreises und der ausstehenden Optionen ergibt sich ein verwässernder Anteil von 24.586 Stück (2018: 53.133 Stück).

Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt:

Stückaktien 2019 2018
Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.434.990 9.434.990
Durchschnittlicher Bestand eigener Aktien -810.650 -836.362
Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert) 8.624.340 8.598.628
Durchschnittlich ausstehende Aktienoptionen 24.586 53.133
Anzahl der Aktien verwässert 8.648.926 8.651.761
in TEUR 2019 2018
Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens
zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern
24.309 15.721

F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT)

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres.

(40)KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS

Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt.

Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge.

(41)KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt.

(42)KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT

Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen.

Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind Einzahlungen aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb iHv MEUR 6,1 enthalten.

(43)KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT

In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die Veränderung der eigenen Aktien wird gemäß IAS 7.17 in der Kapitalflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Kapitalflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen.

Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt:

F INANZIE L L E VE R B INDL ICHKE ITE N
in TE UR Bewertungs
kategorie
Beizulegender
Zeitwert *
31.12.2018
Buchwert
31.12.2018
Zahlungs-
wirksamer
Kapitalfluss
IF RS 16
E rstanwendung
Wechsel
kursänderung
Änderungen
beizulegender
Zeitwert
Zahlungsunwirksam
E ffektiv
verzinsung
IF RS 16 S onstige
Veränderungen
**
Beizulegender
Zeitwert *
31.12.2019
Buchwert
31.12.2019
L angfris tige Verbindlichkeiten
F inanzverbindlichkeiten
Leasing
Derivate
F LAC
F LAC
HACC/F VTP L
72.938
705
253
72.938
705
253
-6.011 11.512 -194
3
-80 49 4.742 -735 66.048
16.962
173
66.048
16.962
173
Kurzfris tige Verbindlichkeiten
F inanzverbindlichkeiten
Leasing
F LAC
F LAC
25.832
1.398
25.832
1.398
2.337
-16.178
19.973 11 5 9.930 1.487 29.671
15.123
29.671
15.123
in TEUR Bewertungs
kategorie
Beizulegender
Zeitwert *
31.12.2017
Buchwert
31.12.2017
Zahlungs-
wirksamer
Kapitalfluss
Wechsel
kursänderung
Änderungen
beizulegender
Zeitwert
Zahlungsunwirksam
Effektiv
verzinsung
Investition
Finanzierungs
leasing
Sonstige
Veränderungen
**
Beizulegender
Zeitwert *
31.12.2018
Buchwert
31.12.2018
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Finanzierungsleasing
Derivate
FLAC
FLAC
HACC
65.708
971
124
65.708
971
124
7.658
-1.521
0
-13 129 262 1.249 -676
6
72.938
705
253
72.938
705
253
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Finanzierungsleasing
FLAC
FLAC
45.738
1.467
45.738
1.467
-20.800
-83
-278 29 1.143
13
25.832
1.398
25.832
1.398

* Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung als Kapitalfluss aus dem Ergebnis dargestellt werden.

G. SONSTIGE ANGABEN

(44) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG

Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen.

LIQUIDITÄTSRISIKO

Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert.

Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da der Gesellschaft zum Bilanzstichtag TEUR 122.466 (2018: TEUR 92.898) verfügbare Banklinien zur Verfügung stehen, davon Guthaben bei Kreditinstituten TEUR 40.325 (2018: TEUR 27.890) sowie nicht ausgenutzte Banklinien von TEUR 82.141 (2018: TEUR 64.910), davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG langfristig TEUR 3.005 (2018: TEUR 2.000) sowie kurzfristig TEUR 18.620 (2018: TEUR 15.429). Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 62.567 (2018: TEUR 60.852).

Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business Unit Ebene der Division Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene Business Unit Gnotec von 22,7 MEUR (2018: MEUR 11,4) gesichert. Der chinesische Standort der Business Unit Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 1,5 MEUR (2018: 0,3 MEUR) von drei lokalen chinesischen Banken erhalten.

Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögenswerte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit von bis zu 2028.

Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen leicht positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses die tatsächlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise noch nicht final determiniert werden können. Es werden keine bedeutenden Investitionen in den Divisionen geplant. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die COVID-19-Krise zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird aber in Hinblick im Sinne des going concerns kein Liquiditätsengpass erwartet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich.

Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich.

Buchwert Cash Flow 2020 Cash Flow 2021
in TEUR 31.12.2019 Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 219.587 2.148 136.408 1.236 42.826
Finanzverbindlichkeiten 95.719 1.661 29.676 941 37.836
Leasingverbindlichkeiten 32.085 487 15.123 295 4.817
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.817 0 86.817 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.965 0 4.792 0 173
Cash Flow 2022-24 Cash Flow 2025ff.
in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 1.348 21.384 451 19.023
Finanzverbindlichkeiten 929 12.331 317 15.931
Leasingverbindlichkeiten 418 9.053 135 3.092
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0

67 KONZERNANHANG

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2019 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die Vergleichszahlen für 2018 stellen sich wie folgt dar:

Buchwert Cash Flow 2019 Cash Flow 2020
in TEUR 31.12.2018 Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 207.750 2.004 126.867 1.499 27.171
Finanzverbindlichkeiten 98.770 1.886 25.874 1.419 19.592
Leasingverbindlichkeiten 2.102 118 1.398 8 0 550
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 94.413 0 94.413 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 12.464 0 5.182 0 7.030
in TEUR Zins Cash Flow 2021-23
Tilgung
Cash Flow 2024ff.
Zins
Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 2.411 44.225 656 9.716
Finanzverbindlichkeiten 2.392 44.070 656 9.716
Leasingverbindlichkeiten 1 9 155 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0

ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Handel und durch variabel verzinste Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business Unit Ebene der Division Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene Business Unit Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung.

Zum 31. Dezember 2019 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 66.048 und die kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen TEUR 29.671.

Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2019 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Die Frauenthal-Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps, -caps), um sich gegen Zinsänderungsrisiken bei variablen Fremdfinanzierungen abzusichern. Weitere Informationen zu den derivativen Finanzinstrumenten unter Punkt (16) und (28).

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken.

Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt; Nachfolgend sind die Auswirkungen auf Ergebnis und Eigenkapital aus Änderungen des Zinsniveaus dargestellt:

Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 816 (2018: TEUR 288) geringer gewesen.

AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN

Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen.

In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forderungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt.

In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können.

Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann.

Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider.

In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei hier das Risiko des Zahlungsausfalls überwiegend auf die Factoring-Gesellschaften übertragen wurde.

In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installationsunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann.

Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Großhändlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen.

Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet.

Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses.

Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of-the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen.

Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte.

WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO

Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt.

Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK. Die Entwicklung der SEK wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt.

Diese Währungsrisiken sind daher, bis auf geringfügige Absicherungen in SEK, ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden.

69 KONZERNANHANG

Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital:

Summe in lokaler
Währung (in Tausend)
Summe in
TEUR
Exposure
in TEUR
mögliche Gewinne
in TEUR*
mögliche Verluste
in TEUR*
TCZK Forderungen 6.493 256 256
Verbindlichkeiten 0 0 2 8 -23
TUSD Forderungen 791 704 599 6 7 -54
Verbindlichkeiten 118 105
TSEK Forderungen 4.820 461
Verbindlichkeiten 2.683 257 205 2 3 -19
TEUR Forderungen 2.438 2.438 -190 1 7 -21
Verbindlichkeiten 2.628 2.628
SUMME 869 135 -117

* Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 %

Die Beträge in den Währungen CNY, HKD sowie PLN sind unbedeutend.

ZEITWERTE

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert.

F INANZIE L L E VE R MÖGE NS WE R TE
in TE UR Bewertungs
kategorie nach
IF RS 9 **
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2019
Buchwert
31.12.2019
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2018
Buchwert
31.12.2018
S onstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.144 2.144 2.012 2.012
davon Wertpapiere F VTP L 2.144 2.144 2.009 2.009
davon Derivate F VTP L 0 0 3 3
orderungen aus Lieferungen und Leistungen
F
AC * 33.734 * 44.212
orderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
F
AC * 490 * *
S onstige finanzielle F orderungen AC * 10.809 * 14.378
davon Derivate F VTP L 206 206 24 24
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC * 40.325 * 27.988
Beteiligung an anderen Unternehmen F VTP L 35 35 35 35
davon aggregiert nach B ewertungs kategorie IF R S 9
At Amortised Cost AC 85.152 86.555
F air value through P rofit and Loss F VTP L 2.385 2.385 2.071 2.071

F INANZIE L L E VE R B INDL ICHKE ITE N

in TE UR Bewertungs
kategorie nach
IF RS 9 **
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2019
Buchwert
31.12.2019
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2018
Buchwert
31.12.2018
L angfris tige Verbindlichkeiten
F inanzverbindlichkeiten AC 66.048 1) 66.048 72.938 1) 72.938
Leasingverbindlichkeiten AC 16.962 16.962 705 705
S onstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 173 173 7.282 7.282
davon Derivate HACC/F VTP L 173 173 253 253
Kurzfris tige Verbindlichkeiten
F inanzverbindlichkeiten AC 29.671 1) 29.671 25.832 1) 25.832
Leasingverbindlichkeiten AC 15.123 15.123 1.398 1.398
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC * 86.817 * 94.413
S onstige finanzielle Verbindlichkeiten AC * 4.792 * 5.182
davon aggregiert nach B ewertungs kategorie IF R S 9
At Amortised Cost AC 187.328 205.394
Cashflow Hedge Accounting HACC 253 253
F air Value Through P rofit and Loss F VTP L 173 173 * *

1) Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar.

* Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet HACC (Cashflow Hedge Accounting): Sicherungsinstrumente

Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden:

ZE ITWE R THIE R AR CHIE
in TE UR Bewertungs
kategorie nach
IF RS 9 **
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2019
Buchwert
31.12.2019
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2018
Buchwert
31.12.2018
1. S tufe
Wertpapiere F VTP L 2.144 2.144 2.006 2.006
2. S tufe
Derivate F VTP L 206 206 27 27
Derivate HACC/F VTP L 173 173 253 253

** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet HACC (Cashflow Hedge Accounting): Sicherungsinstrumente

in TE UR Bewertungs
kategorie nach
IF RS 9
Nettoergebnisse 2019
At Amortised Cost - Aktiva AC 629
- Wertberichtigungen -160
- Kursgewinne und -verluste 10
- F inanzerträge 779
At Amortised Cost - P assiva AC -7.351
- Zinsaufwendungen -7.351
at fair value through profit or loss F VTP L 255
- Zinsaufwendungen Cap -3
- Veränderung aus Wertpapiere 397
- Zinsaufwendungen S wap -139
At Amortised Cost - Aktiva
AC
80
- Wertberichtigungen
-1.091
- Kursgewinne und -verluste
-59
- F inanzerträge
1.070
At Amortised Cost - P assiva
AC
-6.661
- Zinsaufwendungen
-6.661
at fair value through profit or loss
F VTP L
-349
- Zinsaufwendungen Cap
-50
- Veränderung aus Wertpapiere
-299
Cashflow Hedge Accounting
HACC
-140
- Zinsaufwendungen S wap
-140
in TE UR Bewertungs
kategorie nach
IF RS 9
Nettoergebnisse 2018

(45) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen.

Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs- und Installationstechnikmarken sowie die Eigenmarken PRISMA, ALVA und Comfort.

Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Pleuel, Ausgleichswellen, Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für

Bremssysteme. Die Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA.

Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden.

Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.33.

(46) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS

Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer adäquaten Eigenkapitalquote von etwa 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 126.630 (2018: TEUR 110.479) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 27,1 % auf 28,6 %.

Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund.

Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2019 von 71,88 % auf 68,69 % gesunken, da das Eigenkapital gestiegen ist. Die Nettoverschuldung erhöhte sich von TEUR 79.414 auf TEUR 86.978. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Der Anstieg ist auf die Erstanwendung von IFRS 16 iHv MEUR 30,4 zurückzuführen.

Die verzinslichen Nettoschulden sind die um verzinsliche Aktiva saldierten verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital.

in TEUR 2015 2016 2017 2018 2019
Finanzverbindlichkeiten 150.693 98.694 113.885 100.873 127.804
Vendor Loan 0 0 7.129 7.030 0
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente -7.157 -9.932 -26.714 -27.988 -40.325
Gewährte Darlehen 0 -500 -1.005 -500 -500
Termingeldeinlage -35.000 0 0 0 0
Verschuldung 108.536 88.262 93.295 79.414 86.978
Gearing Ratio in % 113,84% 86,70% 98,84% 71,88% 68,69%

(47)AKTIENOPTIONSPROGRAMM

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Es handelt sich zum Bilanzstichtag um neun (2018: zehn) bezugsberechtigte Teilnehmer.

Durch die Aktienoptionen soll ein Anreiz für die Teilnehmer geschaffen werden, mit ihren Leistungen weiterhin zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beizutragen sowie an diesem Erfolg teilzunehmen. Durch die Aktienoptionen wird die Identifikation mit dem Unternehmen gesteigert und die Mitarbeiter werden zu Miteigentümern. In der Gewährung des Aktienoptionsplans liegt ein wesentlicher Anreiz, sich auch künftig mit allen Kräften und nachhaltig für die Gesellschaft und die Frauenthal-Gruppe einzusetzen. Dieser erste Aktienoptionsplan hatte eine Laufzeit von 5 Jahren (2012–2016).

Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsplans jedem Planteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2012 bis 2016 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je 1 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien von Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Stück Aktie berechtigen, gewährt werden. Der Ausübungspreis von EUR 2,00 entspricht dem aufgerundeten durchschnittlichen Buchwert je eigener Frauenthal Aktie gemäß Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember 2010.

Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperiode jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zugeteilt werden.

Es wurden im Jahr 2019 keine Optionen gewährt, deshalb beläuft sich der Schätzwert der gewährten Optionen 2019 auf TEUR 0 (2018: TEUR 0) und entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem ursprünglichen Tag der Annahme des Optionsprogramms und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell "Black-Scholes" (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells "Amerikanische Option" angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch diverse Parameter bestimmt, wie zum Beispiel aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42–90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz.

Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt:

Anzahl Aktienoptionen 2019 2018
Stand 1.1. 45.000 102.000
verfallene Optionen 0 -29.000
ausgeübte Optionen -35.000 -28.000
Stand 31.12. 10.000 45.000

Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2019 gewährten bzw. in 2019 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf:

Anzahl insgesamt
Gruppe
gewährte Optionen
Anzahl gewährte Optionen
in 2019
Anzahl ausgeübte
Optionen in 2019
Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück
leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 35.000 Stück
Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück
Gesamt 150.000 Stück 0 Stück 35.000 Stück

Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs ausübbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilte Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung.

Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktienoptionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 0 Stück (2018: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine

73 KONZERNANHANG

Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2019 35.000 Stück, davon für leitende Angestellte 35.000 Stück und für Vorstandsmitglied Dr. Sailer 0 Stück (2018: 28.000 Stück) Optionen ausgeübt. Der Aktienkurs am Tag der Ausübung war für 25.000 Stück EUR 20,6 und für 10.000 Stück EUR 19,-.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital erfolgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum).

(48)ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus fünf (2018: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei (2018: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2019 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern:

Mag. Johann Schallert Vorsitzender seit 1. Jänner 2018
Mitglied seit 20. Mai 2015
Dr. Dietmar Kubis Stellvertreter des Vorsitzenden seit 27. Juni 2016
Mitglied seit 10. Februar 1999
Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010
Dr. Andreas Staribacher Mitglied seit 5. Juni 2018
Dipl. Betriebswirtin Claudia
Beermann
Mitglied seit 19. Juni 2019

Im Geschäftsjahr 2019 hat der Konzernbetriebsrat August Enzian, Klaus Kreitschek und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt:

August Enzian Mitglied seit 27. September 2010
Klaus Kreitschek Mitglied seit 1. Dezember 2019
Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015

Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 151 (2018: TEUR 134).

Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind:

Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018
Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008
Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018

Im Geschäftsjahr 2019 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Unfallversicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.319, davon fixe Vergütung TEUR 1.038, davon variable Vergütung TEUR 247, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 30 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 4 (2018: Insgesamt TEUR 954, davon fixe Vergütung TEUR 889, davon variable Vergütung TEUR 40, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 23 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 4). In den fixen Vergütungen sind TEUR 448 (2018: 411) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten.

Darüber hinaus wurden Optionen in Höhe von TEUR 0 (2018: TEUR 0) gewährt, ausgeübt hat der Vorstand Optionen mit einem Wert von TEUR 0 (2018: TEUR 244). Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlungen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2019 TEUR 16 (2018: TEUR 12). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche.

Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 200 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein erfolgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart.

Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine "Directors and Officers" (D&O)-Versicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 41 (2018: TEUR 35).

(49)ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN

Die Ventana Holding GmbH, die EPE European Private Equity S.A. ("EPE S.A.") und Herr Dr. Hannes Winkler kontrollieren gemeinsam (mittelbar und unmittelbar) die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. ("Tridelta S.A."), welche wiederum mittelbar (über die FT Holding GmbH) eine Beteiligung von 5.922.916 Aktien, somit eine Beteiligung im Ausmaß von 62,78 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG hält (8,41 % des Grundkapitals der Frauenthal Holding AG werden von dieser als eigene Aktien gehalten, 28,81 % befinden sich im Streubesitz). Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht in Wien unter der Nummer FN187931w offengelegt. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Homepage unter Investor Relations/Öffentliches Pflichtangebot abrufbar.

Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2019 TEUR 4.972 (2018: TEUR 4.903) betrug.

Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 4.524 (2018: TEUR 4.387) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive eingemietet sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexanpassungen zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiterbelastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist. Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 448 (2018: TEUR 411) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil.

Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen TEUR 9 (2018: TEUR 13). Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr 2019 eine Liegenschaft der Frauenthal-Gruppe an eine Gesellschaft der Validus-Gruppe um TEUR 490 (2018: TEUR 0) verkauft. Dieser Betrag ist zum Bilanzstichtag zur Gänze als offene Forderung ausgewiesen.

Im Vorjahr wurden TEUR 92 für anwaltliche Beratungen von einer Rechtsanwaltskanzlei, an welcher der ehemalige Geschäftsführer der Muttergesellschaft FT-Holding GmbH beteiligt war, an die Gesellschaften der Frauenthal-Gruppe verrechnet. 2019 gab es keine derartigen Verrechnungen. Des Weiteren wurde im Vorjahr ein Haftungsentgelt in Höhe von TEUR 13 für eine von FT Holding GmbH übernommene Garantie in Zusammenhang mit der damaligen Neustrukturierung der Konzernfinanzierung im Aufwand erfasst. Da die Garantie ab 5. Mai 2018 nicht mehr besteht, gibt es keinen Aufwand mehr aus diesem Titel im Geschäftsjahr 2019.

Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden.

(50)ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 22. April 2020 gab es wesentliche Auswirkungen aufgrund der COVID-19-Krise.

Die Ende des Jahres 2019 höchstwahrscheinlich in China (Provinz Hubei) ausgebrochene COVID-19-Krise hat sich bis heute zu einer globalen Pandemie entwickelt. Aufgrund der exponentiellen Ausbreitung des Virus, der zahlreichen Todesfälle und der damit verbundenen Belastung der Gesundheitssysteme weltweit, haben zahlreiche Staaten massive Einschränkungen im Hinblick auf die Freiheitsrechte und die wirtschaftliche Aktivität gesetzt. Dazu zählen insbesondere

75 KONZERNANHANG

Schließung von Geschäften ganzer Sektoren (im Wesentlichen alle Bereiche abgesehen jener der Grundversorgung wie Lebensmittel, Pharmazeutika, etc.), teilweise rigide Ausgangssperren, Platz- und Veranstaltungsverbote, Grenzkontrollen sowie Einführung von Mindestabständen, mit direktem Einfluss auch auf Büroabläufe. Ausgehend vom Ursprung in China ist nach der Europäischen Union gegenwärtig die USA am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen. Das Virus hat aber bereits alle Kontinente erreicht und insbesondere in den Entwicklungsländern mit einer schwächeren medizinischen Versorgung werden noch gravierende Folgen zu befürchten sein.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise, die sich auf der Marktseite, in der Zulieferkette und in den eigenen Werken auszuwirken beginnen, rechnet die Frauenthal Holding AG mit massiven Nachfrage- und Produktionseinschränkungen und folglich deutlich unter 2019 gelegenem Umsatz und EBITDA im Halbund Gesamtjahr 2020.

Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung sind in der Division Automotive die vorübergehende Einstellung bzw. deutliche Reduktion der Produktion in den europäischen Werken sowie im amerikanischen Werk in South Carolina, wobei bestehende Kurzarbeitsmodelle in Anspruch genommen werden. Die Division beliefert überwiegend Kunden der europäischen Automobilindustrie, die aktuell einen Großteil ihrer Werke geschlossen hat. Sobald der Produktionsstopp der Kunden beendet ist, können alle Werke kurzfristig hochgefahren werden. Das Werk in Kunshan, China, produziert annähernd auf Vorjahresniveau.

Die Division Handel ist durch die, von der österreichischen Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID19-Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, welche die Baubranche und das Baunebengewerbe schwächt, betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um den Umsatzrückgängen entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern, werden in der Division Handel alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht gänzlich absehbar, wann sich die Lage normalisiert. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen.

Die weitere Entwicklung der COVID-19-Krise erfordert eine laufende Neubewertung der Situation.

Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 22. April 2020 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Wien, 22. April 2020

Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer

Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

ABS Asset-Backed-Securities
AFS Available for Sale
BIP Bruttoinlandsprodukt
BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz
CDS Credit Default Swap
CNY Chinesischer Yuan
CZK Tschechische Krone
D&O Directors and Officers
DCF-Methode Discounted Cash Flow-Methode
DBO Defined Benefit Obligation
EBIT Earnings Before Interest and Taxes
Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern
EBITA Earnings Before Interest, Taxes and Amortisation
Betriebsergebnis vor Abzug der Firmenwert-Abschreibung
EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation
Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow
EDV Elektronische Datenverarbeitung
EGT Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
ERP Enterprise Resource Planning
EU Europäische Union
EUR Euro
FA Frauenthal Automotive
FIFO First-in-First-out
FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs
FN Firmenbuchnummer
GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung
HFT Held for Trading
HKD Hong-Kong Dollar
HR Human Resources
IAASB International Auditing and Assurance Standards Board
IAS International Accounting Standards
IASB International Accounting Standards Board
IFAC International Federation of Accountants
IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee
IFRS International Financial Reporting Standards
ISA International Standards on Auditing
ISC Installateur Service Center
kg Kilogramm
LAR Loans and Receivables

77 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

LKW Lastkraftwagen
lt. laut
MEUR Million(en) Euro
MSEK Million(en) schwedische Kronen
NFZ Nutzfahrzeug
NOPAT Net Operating Profit After Tax
EBITA - bereinigte Steuern (Pauschalsatz 25 %)
NOx Stickoxide
OEM Original Equipment Manufacturer
p.a. per anno
PoC Percentage of Completion
PLN Polnischer Zloty
ROCE Return on Capital Employed
Nettorendite auf das eingesetzte Kapital
ROCE = NOPAT / CE
SAP Systemanalyse und Programmentwicklung
SEK Schwedische Krone
SHT SHT Haustechnik GmbH
TEUR Tausend Euro
UGB Unternehmensgesetzbuch
USD United States Dollar
WACC Weighted Average Cost of Capital
Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf
den Finanzmärkten zahlen muss

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal-Konzerns.

Wien, 22. April 2020 Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer

Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS

PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldfluss-rechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

    1. Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern
    1. Bestand und Bewertung Vorratsvermögen CGU Handel

1. WERTHALTIGKEIT DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN

SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN

Im Konzern der Frauenthal Holding AG bestehen drei Steuergruppen (eine in Österreich, zwei (2018: eine) in Deutschland), in denen wesentliche Teile der bilanzierten aktiven latenten Steuern zu realisieren sind.

Nach Saldierung mit passiven Steuerlatenzen gegenüber derselben Steuerbehörde, werden aktive latente Steuern in Höhe von MEUR 17,6 (2018: MEUR 19,3) ausgewiesen, wobei MEUR 17,0 (2018: MEUR 11,9) auf die genannten Steuergruppen entfallen. Darin enthalten sind MEUR 12,0 (2018: MEUR 12,9) aktive latente Steuern für Verlustvorträge und steuerlich zu verteilende Beteiligungsabschreibungen, die in den genannten Steuergruppen vorhanden sind.

Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können.

Die Angaben zu den aktiven latenten Steuern sind im Konzernanhang in den Abschnitten (8) und (22) zu finden.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwartungen beurteilt.

Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der einzelnen Konzerngesellschaften. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt.

Die wesentlichen Planungsparameter für die Ergebnisentwicklung der Frauenthal Holding AG und der einzelnen Mitglieder der österreichischen und deutschen Steuergruppe wurden verplausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft.

Die Überleitung der geplanten unternehmens-rechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Mitglieder der Steuergruppen auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vorschriften wurde nachvollzogen.

Weiters wurde die Einhaltung der Vorschriften zu Saldierungen durch eine Überleitung der Werte aller Einzelgesellschaften auf die Angaben im Konzernabschluss und die Vollständigkeit und Richtigkeit der Anhangsangaben überprüft.

2. BESTAND UND BEWERTUNG VORRATSVERMÖGEN CGU HANDEL

SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN

Im Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG werden MEUR 151,7 an Vorräten ausgewiesen die somit rd. 34% der Bilanzsumme repräsentieren, wobei wiederum rd. 76% dieses Vorratsbestandes auf die Division Handel entfallen.

Die Bilanzierung der Handelswaren ist somit für die Darstellung der Vermögens- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung und aufgrund der Vielzahl an Lagerartikeln als auch der hohen mengenmäßigen Bestände komplex.

Die Erfassung der Bestände erfolgt im Rahmen einer permanenten Inventur. Durch hohe Umschlagshäufigkeiten, insbesondere in Abholmärkten, kann es systemseitig zu Fehlbeständen kommen.

Die Handelswaren werden zum gleitenden Durchschnittspreis unter Berücksichtigung von Rabatten und Stützungen seitens der Lieferanten, projektbezogenen Sonderkonditionen und Reichweitenabschlägen bewertet. Die Bewertung ist somit komplexen Regeln unterworfen.

Die Angaben zur Bewertung der Vorräte sind im Konzernanhang im Abschnitt (10) und (23) zu finden.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Zur Überprüfung des mengenmäßigen Bestands von Warenlägern und Abholmärkten haben wir die Anweisungen und Verfahren zur Aufzeichnung und zur Kontrolle der durchgeführten Inventuren beurteilt sowie selbst an ausgewählten Inventuren teilgenommen. Dabei haben wir in erweiterten Stichproben Testzählungen durchführen lassen und diese mit den Aufzeichnungen verglichen. In ausgewählten Abholmärkten wurden Stichtagsinventuren durchgeführt, an welchen wir teilweise ebenfalls teilgenommen haben.

Wir haben die Angemessenheit der Prozesse im Einkaufs- als auch Verkaufsbereich beurteilt und die dahinterliegende Systematik der Buchungslogik nachvollzogen.

Anhand einer Stichprobe wurde die Entwicklung des Gleitenden Durchschnittspreises nachvollzogen und die Systematik sämtlicher für die Verbuchung relevanter Parameter gewürdigt.

Die für die Berechnung der Wertberichtigung (Reichweitenabschlag) relevanten Parameter wurden hinsichtlich der Angemessenheit und Kontinuität gewürdigt. Angewandte Ausnahmen in der Reichweitenanalyse wurden kritisch hinterfragt

VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Ver-treter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • › Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

URTEIL

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

ERKLÄRUNG

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen

ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. Juni 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen, zusätzlich zur Konzernabschlussprüfung erbracht, die nicht im Konzernabschluss angegeben worden sind.

AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Klemens Eiter.

Wien, am 22. April 2020

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Klemens Eiter Wirtschaftsprüfer

Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2019 JAHRESABSCHLUSS

A. EINLEITUNG

(1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK

Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich.

Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 26 Gesellschaften, welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automotive.

(2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Die makroökonomischen Rahmenbedingungen haben sich für beide Divisionen unterschiedlich präsentiert. In Österreich hat sich gemäß der aktuellen Schätzung von Euroconstruct1 die Entwicklung der Baugenehmigungen 2019 mit -2,8% nach einem massiven Rückgang von 2017 auf 2018 (-17%) deutlich abgeflacht, liegt jedoch noch immer auf einem hohen Niveau. Erneut ist auch 2019 sowohl der Hochbau (+2,7 %) als auch der Wohnungsbau (+3,5 %) über dem Gesamtwachstum der Wirtschaft gelegen. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, insbesondere in der schweren Klasse, wird im Wesentlichen von den Erwartungen der Transporteure und Bauunternehmen hinsichtlich der Entwicklung der Wirtschaftsleistung getrieben. Außerdem spielt der technische Ersatzbedarf eine Rolle.

Das Wachstum wird einerseits vom anhaltend starken Zuwachs im Segment der Kleintransporter (die z.B. aufgrund des steigenden Online-Handels immer mehr gebraucht werden) sowie im Segment der mittleren Nutzfahrzeuge von starken Zuwächsen insbesondere in Frankreich und Deutschland angetrieben. Im Gesamtjahr 2019 steigen die Zulassungen bei Nutzfahrzeugen2 innerhalb der EU gegenüber 2018 um 2,5 % auf 2,5 Millionen Fahrzeuge. Das für Frauenthal wichtige Segment der schweren Nutzfahrzeuge vergrößert sich um 0,1 % auf 312.692 Einheiten. Im mittelschweren Segment werden 75.650 Einheiten und somit um 4,5 % mehr als im Vorjahr verkauft. Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge bleibt weiterhin auf Wachstumskurs und kann um 2,8 % auf 2,1 Millionen Einheiten zulegen. Der insbesondere für Gnotec und Powertrain wichtige PKW-Markt in der EU28 stagniert und wächst um 0,6% auf 14,9 Millionen Neuregistrierungen.3 Die Entwicklung des wichtigsten Einzelkunden Volvo PKW lag mit einer Steigerung von 7,5 % deutlich über dem Markttrend.

(3) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE UMSATZRÜCKGANG IN EINEM SCHWIERIGEN MARKTUMFELD

Frauenthal Automotive kann in allen Produktbereichen Neugeschäft gewinnen, das zu einem Umsatzwachstum in den Folgejahren beitragen wird. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Geschäftsausweitung in der PKW-Industrie gelegt sowie auf den Gewinn von Neukunden für Gnotec, die nicht in Skandinavien beheimatet sind. Der Geschäftsanlauf in China (Gnotec Kunshan) verläuft positiv und bewirkt eine deutliche Ergebnisverbesserung. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf den im Vorjahr verkauften Bereich U-Bolts, auf den erwarteten Verlust eines Großauftrages im Bereich Powertrain und auf den deutlichen Marktrückgang in den letzten Monaten des Berichtsjahres, vor allem im Bereich schwere Nutzfahrzeuge, zurückzuführen.

Der neu gegründete Standort von Gnotec in den USA kann im Berichtsjahr aufgrund von Verzögerungen bei der Umstellung der Supply Chain im Bereich eines Kunden noch keinen Umsatz erzielen.

1 Quelle: 86th Euroconstruct Country Report, November 2018

2 Quelle: https://www.acea.be/press-releases/article/commercial-vehicle-registrations-2.5-full-year-2019-5.7-in-december

3 Quelle: https://www.acea.be/press-releases/article/passenger-car-registrations-1.2-in-2019-21.7-in-december

(4) FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM

Für die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel sind die Baukonjunktur in Österreich und die Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen zu investieren, bestimmend. Die gute Baukonjunktur, vor allem in den Bereichen sozialer Wohnbau und gewerblicher Bereich, führt zu einem Umsatzwachstum von 3,1%. Im Bereich des industriellen Tiefbaus sorgen rückläufige Industrieinvestitionen für stagnierende Umsätze. Die Margenentwicklung entspricht nicht der Umsatzentwicklung, da der Sanitär- und Heizungsmarkt einerseits einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt und andererseits von Mixverschiebungen in den Sparten gekennzeichnet ist. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatzwachstum von MEUR 19,0 bei gleichbleibender Handelsmarge. Der Ergebnisanstieg ist auf Kostenmaßnahmen zurückzuführen. Trotz des Preiskampfes konnte der Marktanteil der Frauenthal Handel moderat gesteigert werden.

B. ERGEBNISANALYSE

(1) UMSATZ

Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2019 mit TEUR 5.343 (Vorjahr: TEUR 3.487) um insgesamt TEUR 1.856 über dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus höheren Verrechnungen an Konzerngesellschaften (insbesondere aufgrund der Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb).

in TE UR 2019 2018 Veränderung
Ums atzerlös e und s ons tige E rträge 5.343 3.487 1.856
P ers onalaufwand -2.013 -1.936 -77
S ons tige betriebliche Aufwendungen -3.760 -4.541 781
EBITDA -430 -2.990 2.560
Abs chreibungen -85 -70 -15
Betriebs ergebnis (EBIT) -515 -3.060 2.545
E rträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 6.300 11.300 -5.000
S ons tige Zins en und ähnliche E rträge/Aufwendungen -241 -249 7
Finanzergebnis 6.059 11.051 -4.992
Ergebnis vor S teuern 5.543 7.991 -2.448
S teuern vom E inkommen 1.315 520 795
Ergebnis nach S teuern = J ahres übers chus s 6.858 8.511 -1.653
Auflös ung der Options rücklage 0 253 -253
Zuweis ung zu Gewinnrücklagen -4.200 -4.253 5 3
Gewinn- / Verlus tvortrag aus dem Vorjahr 142 -1.780 1.922
Bilanzgewinn 2.801 2.732 6 9

(2) ERGEBNIS

Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -515 (Vorjahr: TEUR -3.060) um TEUR 2.545 über dem Vorjahreswert, welches aufgrund von den bereits erwähnten höheren Verrechnungen an Konzerngesellschaften resultiert.

Der Personalaufwand ist um TEUR 77 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 781 gesunken, dies resultiert aus den bereits erwähnten Verrechnungen von Rechts- und Beratungsaufwendungen an Konzerngesellschaften.

Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 4.800 (Vorjahr: TEUR 4.800) sowie von der Frauenthal Automotive GmbH in Höhe von TEUR 1.500 (Vorjahr: TEUR 6.500).

Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftssteuern iHv TEUR -299 (2018: TEUR 0), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von TEUR 1.137 (2018: TEUR 839), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR -65 (2018: TEUR - 151) sowie die Bildung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 543 (2018: TEUR -168).

87 LAGEBERICHT

Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2019 TEUR 6.858 (2018: TEUR 8.511). Die negative Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 1.653 ist im Wesentlichen auf niedrigeren Dividendenerträgen zurückzuführen. Es wurden 4.200 TEUR (2018: 4.253) zu den freien Rücklagen zugewiesen.

Unter Berücksichtigung des Verlustvortrages iHv TEUR -142 (2018: TEUR -1.780) beträgt der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG daher zum 31.12.2019 TEUR 2.801 (Vorjahr: TEUR 2.732). Im Jahr 2019 wurde eine Dividende iHv TEUR 2.589 ausgeschüttet.

(3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG sinkt geringfügig im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 101.873 auf TEUR 101.726, also um TEUR 146.

in TE UR AKTIVA 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung
Immaterielle Vermögens gegens tände 0 0 0
S achanlagen 156 173 -16
Finanzanlagen 89.762 89.762 0
Anlagevermögen 89.918 89.934 -16
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 2.672 2.646 2 6
S ons tige Forderungen und Vermögens gegens tände 146 168 -22
Kas s enbes tand, Guthaben bei Kreditins tituten 1 9 2 3 -4
Umlaufvermögen 2.837 2.837 0
R echnungs abgrenzungen 3 3 9 8 -65
Aktive latente S teuern 8.938 9.003 -65
S umme AKTIVA 101.726 101.873 -146

Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verändert.

Es wurden TEUR 65 an aktiven latenten Steuern verbraucht. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen.

in TE UR P AS S IVA 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung
E ingefordertes Grundkapital 9.435 9.435 0
abzgl. Nennbetrag eigener Anteile -793 -828 3 5
Aus gegebenes Grundkapital 8.641 8.606 3 5
Kapitalrücklagen 22.470 22.202 268
Options rücklage 242 507 -265
Gewinnrücklagen 59.687 55.452 4.235
Bilanzgewinn 2.801 2.732 6 9
Eigenkapital 93.841 89.499 4.342
Eigenkapitalquote (in %) 92,25% 87,85% 4,39%
S teuerrücks tellungen 1.789 2.132 -343
S ons tige R ücks tellungen 964 1.034 -70
Rücks tellungen 2.753 3.166 -413
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditins tituten 4.374 8.571 -4.197
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis tungen 684 312 372
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9 0 9
S ons tige Verbindlichkeiten 6 5 326 -260
Verbindlichkeiten 5.133 9.208 -4.076
S umme P AS S IVA 101.726 101.873 -146

Der Anstieg des Eigenkapitals ist vorrangig auf die Erträge aus Beteiligungen für das Geschäftsjahr 2019 sowie auf Veränderungen der Steuern zurückzuführen. Dadurch steigt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr um 4,39 % von 87,85 % auf 92,25 %.

Der Rückgang der Steuerrückstellungen um TEUR 343 ist auf die Reduzierung der Rückstellung für zugewiesene, jedoch noch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen sind aufgrund von Verbräuchen um 70 TEUR zurückgegangen.

Aufgrund der Dividendenerträge im Geschäftsjahr 2019 sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gesunken (im Wesentlichen alle langfristig).

(4) GELDFLUSSRECHNUNG

in TE UR 2019 2018
E rgebnis nach S teuern 6.858 8.511
Abs chreibungen auf Vermögens gegens tände 8 5 7 0
des Inves titions bereichs
E rträge aus dem Abgang von Vermögens gegens tänden -1 -12
des Inves titions bereichs
S ons tige zahlungs unwirks ame E rträge/Aufwendungen -1 188
Dividendenerträge -6.300 -11.300
Zins erträge und -aufwendungen 241 249
Geldflus s aus dem Ergebnis 883 -2.294
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leis tungen s owie anderer Aktiva 145 705
Zunahme/Abnahme von R ücks tellungen -409 1 9
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis tungen s owie 121 -2.284
anderer P as s iva
Netto-Geldflus s aus laufender Ges chäfts tätigkeit 740 -3.854
E inzahlungen aus Anlagenabgang 1 1 2
Aus zahlungen für Anlagenzugang -69 -78
Veränderung Darlehens forderungen ggü verbundenen Unternehmen 0 1.200
Aus zahlungen für Finanzanlagenzugänge und Zus chüs s e 0 -1.489
E inzahlungen aus Beteiligungs - und Zins erträgen 6.313 11.350
Netto-Geldflus s aus der Inves titions tätigkeit 6.245 10.995
E inzahlungen Verkauf eigene Anteile 7 0 5 6
Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditins tituten -4.197 -2.253
Aus zahlung Dividende -2.589 0
Veränderung Darlehens verbindlichkeiten ggü verbundenen Unternehmen 0 -4.649
Aus zahlungen für Zins en und ähnliche Aufwendungen -274 -309
Netto-Geldflus s aus der Finanzierungs tätigkeit -6.990 -7.155
Zahlungs wirks ame Veränderung des Finanzmittelbes tands -5 -14
Finanzmittelbes tand am Beginn der P eriode 2 4 3 9
Finanzmittelbes tand am Ende der P eriode 1 9 2 4

Der Posten Geldfluss aus dem Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2019 einen Betrag in Höhe von TEUR 883 (2018: TEUR -2.294) aus, welcher höhere Verrechnungen an Konzerngesellschaften enthält. Der Posten sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen enthält den unbaren Aufwand aus der Bilanzierung des Aktienoptionsprogrammes (ratierliche Verteilung des Aufwandes auf den Erdienungszeitraum) in Höhe von TEUR 3 (2018: TEUR 188), sowie Auflösungen von Rückstellungen iHv TEUR -4 (2018: TEUR 0).

Im Jahr 2019 haben sich im Wesentlichen die Steuerrückstellungen mit TEUR -409 verändert, was zu einem Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR 740 führt. Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva im Jahr 2018 ist im Wesentlichen auf die Tilgung der Verbindlichkeit aus Umweltschäden gegenüber der Frauenthal Automotive Holding GmbH in Höhe von TEUR 2.834 zurückzuführen.

Im Vorjahr enthielt die Position "Veränderung Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen" den Verzicht auf das gegebene Darlehen an die Frauenthal Powertrain Management GmbH in Höhe von TEUR 1.200. Die Zugänge im Finanzanlagevermögen in Höhe von TEUR 1.489 betrafen den einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschuss an die Frauenthal Powertrain Management GmbH im Jahr 2018.

Resultierend aus Dividendenerträgen hat sich der Posten "Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" reduziert, da Verbindlichkeiten bedient wurden. Es wurde eine Dividende im Jahr 2019 iHv TEUR 2.590 ausgeschüttet. Im Vorjahr reduzierte sich der Posten "Veränderung Darlehensverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen", da Verbindlichkeiten bedient wurden.

C. ANGABEN GEM. § 243A UGB

Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2019 793.499 Stück (Vorjahr: 828.499

89 LAGEBERICHT

Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 35.000 Stück. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,41 % (Vorjahr: 8,78 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.718.575 Stück Aktien, 28,81 % (Vorjahr: 1.583.575 Stück Aktien, 16,78 %), der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH (die FT Holding GmbH, Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A., Ventana Holding GmbH, EPE European Private Equity S.A., EPEX Management AG und Herr Dr. Hannes Winkler sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger (iSd § 1 Z 6 ÜbG)), beträgt 5.922.916 Stück Aktien somit 62,78 % (Vorjahr: 7.022.916 Stück Aktien, 74,44 %).

Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung.

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm 2017-2021 für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe.

Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017).

In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

D. RISIKOBERICHT

Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst.

(1) ÜBERBLICK SITUATION COVID-19 KRISE

Division Frauenthal Automotive

Risiken für die Liquiditätssicherung ergeben sich kurzfristig aus der vorübergehenden Stilllegung der gesamten europäischen Automobilindustrie. Die kurzfristigen Umsatzausfälle sind je nach Business Unit unterschiedlich, am stärksten ist der Bereich Powertrain betroffen, der kein Aftermarket-Geschäft hat. Die unterschiedlichen Regelungen zur Kurzarbeit und anderen liquiditätsstützenden staatlichen Maßnahmen ermöglichen teils eine weitgehende Kostenreduktion (in Deutschland), teils eine unzureichende (in der Slowakei). Dennoch ist aufgrund der Freisetzung von Liquidität aus dem Working Capital eine kurzfristige Liquiditätskrise nicht zu erwarten. Für den steigenden Liquiditätsbedarf bei Wiederanlaufen der Produktion könnten kurzfristige Bedarfe für eine Zwischenfinanzierung entstehen, das Management geht aber davon aus, dass diese durch entsprechend erweiterte Banklinien (mit und ohne staatliche Garantien) gedeckt werden können. Das größte Liquiditäts- (und Ergebnis-) -risiko besteht in einem Ausfall von offenen Kundenforderungen; dafür gibt es aber keinen Hinweis, da nur geringe Forderungen an Kunden mittlerer oder schlechter Bonität bestehen. Ein größeres Risiko wäre die Reduktion von Zahlungszielen der Lieferanten, falls Kreditversicherer die Deckungslimits für Frauenthal Automotive – Unternehmen reduzieren sollten. Dafür gibt es zwar keine Anhaltspunkte, dennoch kann dieses Risiko eintreten und würde kurzfristigen Bedarf zur Zwischenfinanzierung von Materialeinkäufen verursachen. Mittelfristig – d.h. für das Gesamtjahr 2020 und 2021 - bestehen erhebliche Ergebnisrisiken: der zu erwartende massive Einbruch der für Frauenthal Automotive relevanten Automobilmärkte – mit Ausnahme von China, das aber von untergeordneter Bedeutung ist – führt zu Unterauslastung, die durch Kostenanpassungen nicht vollständig kompensiert werden kann. Die Folgen sind unter (2) beschrieben. Das gravierendste von der COVID-19 Situation ausgelöste Risiko ist das strategische Risiko des Verlustes von Neuaufträgen oder sogar laufenden Aufträgen, falls sich Kunden entscheiden sollten, Geschäft zu Wettbewerbern zu verlagern. Aufgrund der massiven Marktkrise, die erwartungsgemäß auch 2021 anhalten wird, ist zu erwarten, dass zahlreiche Automobilzulieferer im "low-margin-Segment" (d.h. Commodity Produkte, für die es in- und außerhalb Europas zahlreiche Wettbewerber gibt) insolvent werden. Frauenthal Automotive ist ausschließlich in diesem Segment tätig. Die großen OEM's werden voraussichtlich eine Selektion ihrer strategischen – d.h. für Zukunftsprojekte relevanten – Lieferanten vornehmen müssen, um das gesunkene Volumen auf weniger Lieferanten zu verteilen, denen dann ein Überleben ermöglicht wird. Diese erwartete Entwicklung bietet naturgemäß nicht nur Risiken sondern auch Chancen. Das Management von Frauenthal Automotive schätzt für die Business Units Airtanks und Gnotec die Chancen höher als die Risiken ein. Dies aus folgenden Gründen: der Bereich Airtanks ist als klarer Markt- und Technologieführer sowie auch Produktivitätsführer für die Kunden unersetzbar. Das Setup mit zwei Standorten und die gute Skalierbarkeit der Produktionsprozesse sowie ein signifikanter Anteil von Aftermarket- und non-automotive Geschäft erlaubt der Business Unit auch bei deutlich geringerem Volumen profitabel zu arbeiten und sie muss keinem Preisdruck der OEM-Kunden zwingend nachgeben. Die Business Unit Gnotec verfügt über eine starke strategische Beziehung zum bei weitem wichtigsten Kunden (Volvo Cars), der auch in naher Zukunft sehr erfolgreich am Markt sein wird. Zudem ist es für die Kunden nicht möglich – bzw. wirtschaftlich sinnvoll – laufendes Geschäft an Wettbewerber zu verlagern. Die Skalierbarkeit der Produktion ist gut, sodass diese Business Unit auch bei geringerem Volumen profitabel arbeiten kann und gleichzeitig als finanziell stabiler und technologisch kompetenter Partner mit einem globalen Footprint (Europa, China, USA) glaubwürdig als Zukunftspartner für einige der wichtigsten Kunden gut positioniert ist. Ein Rückgang der Profitabilität ist dennoch aufgrund des Volumenrückganges unvermeidbar (sehr stark in 2020 und moderater in 2021); Fixkosten können nur begrenzt abgebaut werden, da die qualifizierten Mitarbeiter für die Abwicklung des Neugeschäftes notwendig sind. In der Business Unit Powertrain ist die Situation deutlich kritischer, da die Produktionsprozesse deutlich schlechter skalierbar sind (Warmumformung mit großen Anlagen), hohe Fixkosten bestehen (z.B. fixe Energiekosten) und die Business Unit zwar über Qualitäts- aber keine Kostenvorteile gegenüber dem Wettbewerb verfügt. Der Volumenrückgang erfordert strukturelle Anpassungen und/oder den Gewinn von Marktanteilen. Dafür gibt es Pläne und das Management ist optimistisch, diese auch umsetzen zu können, dennoch ist diese Business Unit aufgrund der COVID-19 Situation gefährdet.

Division Frauenthal Handel

Durch die, durch die österreichische Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, ist auch die Baubranche und das Baunebengewerbe unmittelbar betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um den Umsatzrückgängen entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern, werden in der Frauenthal Handelsgruppe alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht gänzlich absehbar, wie lange die Restriktionen aufrecht erhalten bleiben. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen.

Aufgrund der COVID-19 Situation ist es möglich, dass bei den Beteiligungen und den aktivierten latenten Steuern in den Folgejahren ein Abwertungsbedarf besteht.

(2) MARKTRISIKO

Die COVID-19 Situation trifft die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt ist. Die Industrie muss daher sowohl den technologischen Wandel als auch den massiven Volumeneinbruch in 2020 und voraussichtlich auch in 2021 verkraften und bewältigen. Das Ausmaß der Marktrückgänge kann zum Berichtszeitpunkt nicht prognostiziert werden, es ist lediglich möglich, verschiedene Szenarien und die entsprechenden Maßnahmen vorzubereiten. Folgende Risikobereiche ergeben sich aus der speziellen COVID-19 Situation:

PKW-Bereich (ca 55% des Umsatzes von Frauenthal Automotive):

  • Weitere Konzentration der OEMs: Zusammenschlüsse innerhalb Europas bzw. mit asiatischen Playern sind denkbar und wahrscheinlich: solche Entwicklungen könnten für Frauenthal Automotive auch Chancen bedeuten, jedenfalls ist mit einer zunehmenden Globalisierung der Lieferantenstruktur zu rechnen.
  • Marktverzerrungen durch Verstaatlichungen von OEM's und folgendem lokalem Protektionismus von Lieferanten (dafür ist Frankreich besonders "anfällig"): dies wäre aufgrund der Kundenstruktur für Frauenthal Automotive tendenziell ungünstig.
  • Konjunkturpolitische Maßnahmen zur Forcierung des PKW-Absatzes: falls versucht wird, die neuen Hybridund Elektrofahrzeuge zu forcieren (z.B. durch "Abwrackprämien") wäre dies für Frauenthal Automotive aufgrund des Produktportfolios günstig oder neutral. Ein starker Anstieg reiner BEV's ist nicht sehr wahrscheinlich (das wäre für Powertrain ungünstig).
  • Nachhaltige Veränderung des Kundenverhaltens: Frauenthal Automotive ist tendenziell im gehobeneren Fahrzeugsegment tätig (Volvo Cars, Audi, BMW, JLR), mit einem höheren Anteil von Firmenfahrzeugen und Kunden höherer Einkommensschichten. Tendenziell ist zu erwarten, dass diese Marktsegmente von einem strukturellen Nachfragerückgang weniger betroffen sind.

Generell müssen diese denkbaren Szenarien in Zusammenhang mit den technologischen Veränderungen gesehen werden, was die Unsicherheit über die Perspektiven der Automobilmärkte weiter erhöht.

NFZ-Bereich (ca 40% des Umsatzes von Frauenthal Automotive):

Die COVID-19 Situation ist in diesem Segment als "normale" Volumenkrise massiven Ausmaßes zu werten, da dieser Bereich vor allem an der Industrieproduktion hängt, die in Folge der schweren Rezession in 2020 und der Unsicherheit über die Dauer der Erholung einbricht. Das Management von Frauenthal Automotive erwartet in 2020 einen Einbruch mindestens im Ausmaß wie in 2009 (-35% Marktrückgang bei schweren NFZ, wahrscheinlich mehr). Die Erholung wird voraussichtlich 2-3 Jahre benötigen, da die Investitionen in diesem Segment durchaus um 1-2 Jahre verschoben werden können. Staatliche Konjunkturmaßnahmen für den Bereich schwerer NFZ sind unwahrscheinlich. In diesem Marktsegment besteht ein relevantes Aftermarket-Geschäft (Airtanks), das einen Teil des OEM-Rückganges abfängt. Auch der non-automotive-Bereich (Bahn, Landwirtschaft, Spezialtrailer) leistet einen kleinen Beitrag zur Stabilisierung. Die Exposition von Frauenthal Automotive im Segment der (schweren) NFZ ist rückläufig, ebenso wie die Abhängigkeit von singulären Kunden. Insofern ist die zu erwartende schwere Marktkrise in diesem Segment für das Überleben der Division nicht entscheidend.

Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wird primär von den Konjunkturerwartungen der Transportunternehmen getrieben, da die Industrieproduktion wesentlich die Nachfrage nach Transportleistungen insbesondere im Segment der schweren Nutzfahrzeuge bestimmt. Der PKW-Markt ist weniger volatil als der Nutzfahrzeugmarkt, kann aber auch kurzfristige erhebliche Schwankungen aufweisen, wie sie beispielsweise 2018 aufgrund der Einführung des neuen Abgastestverfahren (WLTP) aufgetreten sind. Darüber hinaus spielt die Auftragslage in der Baubranche eine wichtige Rolle für die Nachfrage von Nutzfahrzeugen. Exporte aus Europa in den Mittleren Osten, nach Russland sowie in geringem Umfang nach Südamerika sind ebenso von Bedeutung. Risiken der politischen Entwicklung können bei den Exporten in diese Regionen von Bedeutung sein.

Außerdem beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten der Transportunternehmen die Nachfrage. Die branchentypisch geringe Eigenkapitalausstattung und dadurch eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten bewirken ein sehr vorsichtiges Investitionsverhalten. Das Ereignis des Coronavirus hat das Risiko von Unterbrechungen von Lieferketten durch regionale Krisen ins Bewusstsein gerückt. Aufgrund der hohen globalen Arbeitsteilung in der Automobilindustrie ist diese Branche besonders dem Risiko von vorübergehenden Versorgungsengpässen ausgesetzt.

Der auch im Jahr 2019 leicht wachsende PKW Markt wird in Europa in den Folgejahren vorsichtig prognostiziert. Das geringfügige Marktwachstum im Berichtsjahr ist von geänderten steuerlichen Rahmenbedingungen geprägt, die zu Jahresende zu Vorziehkäufen geführt haben. Die Diskussionen über die Umweltverträglichkeit der Dieselfahrzeuge haben zu einer merkbaren Verschiebung in Richtung benzinbetriebener PKW geführt. Der Anteil der (reinen) Elektrofahrzeuge ist bei hohen Wachstumsraten weiterhin sehr gering. Das Marktrisiko in China, das für Frauenthal im Bereich der Business Unit Gnotec Relevanz hat, ist größer als in Europa. Die Profitabilität des relativ kleinen Standortes in China hängt wesentlich vom Wachstum der beiden Hauptkunden ab. Diese haben sich in der Vergangenheit besser als der Markt entwickelt.

Das Wachstum des europäischen Automobilmarktes hat in 2019 bei Frauenthal in der ersten Jahreshälfte eine sehr hohe Kapazitätsauslastung, teilweise bis zur Kapazitätsgrenze, bewirkt. Dennoch konnten alle Kundenaufträge erfüllt werden. Ab Jahresmitte ist vor allem der Nutzfahrzeugmarkt deutlich zurückgegangen und hat in einigen Bereichen zu Unterauslastung geführt.

Die Versorgung mit Vormaterial, insbesondere Stahl, die zu Jahresbeginn noch von drohenden Kapazitätsengpässen der Lieferanten gekennzeichnet war, hat sich ab Jahresmitte aufgrund der deutlich sinkenden Nachfrage nach Stahl entspannt. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet.

Bei der Division Frauenthal Handel, als Zulieferer des Baunebengewerbes, hängt der Bereich Sanitär- und Heizungsgroßhandel mit den Marken SHT und ÖAG mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab.

Zur Minimierung möglicher Umsatzrückgänge, der durch COVID-19 ausgelösten Restriktionen, werden neben kontinuierlich aktualisierten Planungsszenarien sämtliche Möglichkeiten der staatlichen Förderungen und üblichen betriebswirtschaftlichen Optionen evaluiert. Diese reichen von Förderungen, Stundungsoptionen für Steuern und Abgaben, Kurzarbeitszeitmodellen über Kosteneinsparungen bis hin zu Investitionskürzungen. Aufgrund der rasanten Entwicklungen und dem damit verbundenen hohen Grad an Unsicherheiten kann man im Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses die finanziellen Auswirkungen nicht verlässlich abschätzen, es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Ergebnis unter dem Vorjahr 2019 liegen werden. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind keine Bestandsgefährdenden Risiken abzusehen.

Trotz der grundsätzlich positiven Marktentwicklung in 2019, die allerdings vom Wachstum des großvolumigen Objektgeschäfts getrieben war, hat erneut ein weiter zunehmender aggressiver Preiswettbewerb dominiert. Die Wettbewerbslandschaft ist durch den Aufbau erheblicher Logistikkapazitäten mehrerer Wettbewerber gekennzeichnet; der entsprechende Auslastungsdruck bei stagnierendem Markt bewirkt teilweise extreme Preisstellungen im Markt.

Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristige Impulse setzen, jedoch ist langfristig nur mit geringen Wachstumsraten zu rechnen.

Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert.

(3) KUNDENRISIKO

Das von der COVID-19 Situation ausgelöste Kundenrisiko ist unter (2) Marktrisiko beschrieben. Das Risiko von Zahlungsausfällen ist bei kleineren Kunden erhöht. Bei wenigen Kunden schlechter Bonität wurden schon zuvor Maßnahmen ergriffen, sodass die erwarteten Zahlungsausfälle sehr begrenzt sind. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier 1 Kunden erwarten lassen. Die Situation wird aber mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt.

Die Produktion der OEM'S setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Das Risiko, dass es während des gesamten Jahres 2020 – und denkbar auch darüber hinaus - zu wiederholten Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt, weil Lieferanten ausfallen, ist sehr hoch. Die Auswirkungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten (wie z.B. der Reifenhersteller Michelin). Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit für das Hochfahren der Produktion ist das Risiko mangelnder Lieferfähigkeit von Frauenthal Automotive gering.

Die Division Frauenthal Automotive hat in ihren Produktsegmenten bei ihren Kunden eine gute Stellung, welche auf einer lange währenden, guten Zusammenarbeit beruht und auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen umfassen kann. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer) und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z.B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb

93 LAGEBERICHT

Europas und die Entwicklung außereuropäischer Lieferanten. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Anforderung führen, in diesen Ländern mit eigenen Fertigungen präsent zu sein, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrecht zu erhalten.

Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten "Single-Source-Verträge" ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, durch kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen auch Kostensenkungen an die Kunden weiter zu geben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus (Fahrzeuge des Kunden), sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen.

Frauenthal ist dem Risiko der Unterbrechung von Lieferketten in der globalisierten Automobilindustrie ausgesetzt. Wie am Anlassfall der vom chinesischen Corona-Virus ausgelösten Krise erkennbar ist, können auch temporäre Störungen in für die Automobilindustrie wichtigen Regionen außerhalb Europas globale Auswirkungen haben und zu vorübergehenden Produktionsunterbrechungen bei den OEM-Kunden führen. Dies kann Frauenthal auch direkt betreffen. Weitere Flexibilisierung der Kapazitäten und Kostenstruktur (Automatisierung!) sind auch im Hinblick auf diese Risiken notwendig.

In allen Produktbereichen konnten im Geschäftsjahr Aufträge für Neugeschäft, aber auch wichtige Folgeaufträge gewonnen werden. Dies betrifft den europäischen Markt und den Standort in China von Gnotec.

Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert.

In der Business Unit Gnotec wird insbesondere seitens der Kunden des chinesischen Standortes gefordert, dass Gnotec in Zukunft die Werkzeuge (v.a. Pressformen und Stanzwerkzeuge für die einzelnen Produkte) über den Verkaufspreis verrechnet und nicht wie bisher in Europa üblich zur Gänze bei Produktionsbeginn. Dieses Abrechnungsmodell (SOT "Supplier Owned Tooling") ist zwar profitabel, könnte aber einen Anstieg des zu finanzierenden Working Capital verursachen. Im Falle von unerwarteten Absatzeinbrüchen oder vertragswidrigem Verhalten der Kunden, könnte auch die vollständige Amortisation der Werkzeuge über den Verkaufspreis gefährdet sein. Das beschriebene potentielle Risiko wird durch die Vereinbarung hoher Preisaufschläge für die Werkzeugkosten begrenzt. Weiters wird dieses Modell nur mit Kunden praktiziert, zu denen eine strategisch starke Beziehung mit wechselseitigen Abhängigkeiten besteht. Es bestehen ausreichende Finanzierungslinien zur Umsetzung dieses Modells, dem sich Gnotec aufgrund der Wettbewerbssituation nicht gänzlich entziehen kann.

Im September des Berichtsjahres wurde ein kleiner Produktionsstandort für Gnotec in den USA (Orangeburg, South Carolina) eröffnet. In einer gemieteten Halle werden Schweißbaugruppen, zunächst für den wichtigsten Kunden, Volvo PKW, hergestellt, der in unmittelbarer Nähe ein Montagewerk im Ramp-up hat. Der lokale Präsenz von Gnotec in den USA ist zur strategischen Absicherung dieser Kundenbeziehung von großer Bedeutung. Aufgrund einer kundenseitig verursachten Verzögerung bei der Freiprüfung des Standortes können die Lieferungen erst im ersten Quartal 2020 aufgenommen werden. Derartige von Kunden verursachte Verzögerungen im Ramp-up von neuen Produkten oder Standorten sind ein typisches kostenverursachendes Risiko in der Automobilzulieferindustrie.

Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Trotz der positiven Entwicklung des europäischen Fahrzeugmarkts in 2019 und der starken Marktposition von Frauenthal Automotive ist der Preisdruck seitens der Kunden unverändert stark, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist.

Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Zahlungsausfälle ein. In Zukunft wird dieses Risiko weiterhin als eher gering eingeschätzt. Kleinere Kunden, die ein höheres Ausfallsrisiko haben können, machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Frauenthal beliefert auch einige kleinere Tier 1 – Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, es sind aber Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 rein theoretisch möglich.

Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungs-funktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant.

Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsrisiken.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert.

Da Frauenthal Handel überwiegend Klein- und Mittelbetriebe beliefert, sind die Kundenforderungen breit gestreut.

(4) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN

Aufgrund der COVID-19 Situation sind keine erhöhten Personalbeschaffungsrisiken zu erkennen. Allerdings können Einschränkungen im innerstaatlichen Personenverkehr – wie z.B. bei der Schließung von einzelnen Grenzübergängen zwischen Deutschland und Tschechien – Probleme verursachen, falls Produktionsmitarbeiter nicht zeitgerecht zur Arbeit erscheinen können.

An einigen Standorten in der Division Frauenthal Automotive (insbesondere in Hustopeče, Tschechien und Elterlein, Deutschland) bestanden im ersten Halbjahr Schwierigkeiten bei der Beschaffung einer ausreichenden Anzahl von qualifizierten Mitarbeitern, vor allem im Produktionsbereich, die zu Produktivitätsproblemen und Zusatzkosten durch den erforderlichen Einsatz einer hohen Anzahl von Leiharbeitern führten. In Folge des Marktabschwunges ist die Personalbeschaffungsproblematik ab dem zweiten Halbjahr temporär entschärft. Dies ändert aber nichts an dem ungünstigen Personalmarkt in Tschechien. Eine ähnliche Problematik besteht ebenfalls in der Slowakei, da aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM Standorten als auch in der Zulieferindustrie) eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte prognostizierbar ist. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Gegenmaßnahmen sind vor allem mittel- und langfristiger Natur: zahlreiche Maßnahmen festigen und steigern die Attraktivität von Frauenthal als Arbeitgeber, Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren den Personalbedarf und schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik.

(5) UMWELTRISIKEN

Die Unternehmen des Frauenthal-Konzerns erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult.

Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe.

95 LAGEBERICHT

Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko solange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt Due Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units "Stahlfedern" (im Jahr 2014) und "U-Bolts" (im Jahr 2018) das Risiko von Umweltschäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Im Jahr 2017 wurden im Rahmen eines Management-Buyouts zwei kleine Standorte der Gnotec-Gruppe in Schweden verkauft. Die in der Frauenthal-Gruppe aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Umweltrisiken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Der Großteil der aus früheren Unternehmensverkäufen bestehenden Garantien endete mit Ablauf der Garantiefrist am 31. Dezember 2019.

Die Frauenthal Handel Gruppe ist ausschließlich im Handel von Sanitär, Heizungs- und Installationsprodukten tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet 38.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potentieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen.

Für alle bekannten Risiken sind "Risk Owner" definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den "Risk Owners" an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet.

(6) BETRIEBLICHE RISIKEN

Die COVID-19 Situation erfordert für einen noch nicht vorhersehbaren Zeitraum die Einrichtung von Schutzmaßnahmen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetzlicher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko.

Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Kleinere Störungen im Produktionsbereich konnten ohne Unterbrechung der Kundenbelieferungen gelöst werden. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. In den Bereichen Druckluftbehälter und Gnotec ist es möglich, Produktionsanteile zwischen den Standorten zu verschieben.

Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt.

Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gab es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle.

Für die Ertragskraft der Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Frauenthal Handel Gruppe aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche.

Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab.

Im Jahr 2019 neu aufgebauten Bereich "Category Management" wurde die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produktmanagement und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt.

Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet.

(7) VERSORGUNGSRISIKO

Die COVID-19 Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Störungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkonzerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt.

Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum.

Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr.

Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage des Konzerns, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden.

Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise bei technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten.

(8) EEG UMLAGE POWERTRAIN

Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Die Zusatzbelastung liegt bei ca. MEUR 4 für das Jahr 2018. Laut Einschätzungen von auf dieses Thema spezialisierten Anwälten bestehen Chancen auf eine positive Berufungsentscheidung im gerichtlichen Berufungsweg, der vermutlich aber mehrere Jahre dauern kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den Schaden durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters geltend zu machen. Dafür werden die Chancen als gut eingeschätzt. Sollte ein längerer Rechtsweg erforderlich sein oder der Schaden über die Beraterhaftplicht geltend gemacht werden müssen, ist die Liquiditätslage der Frauenthal Powertrain GmbH belastet, aber aufgrund der Ergebnisentwicklung nicht kritisch. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, wenn auch gegebenenfalls erst in mehreren Jahren, oder der Schaden zumindest teilweise über die Beraterhaftpflicht abgegolten wird.

(9) GESCHÄFTSBEREICH SCHWERE STAHLFEDERN UND STABILISATOREN

Mit Vertrag vom 18. Juni 2014 wurde der Geschäftsbereich Schwere Stahlfedern und Stabilisatoren an die Hendrickson Holdings NL Coöperatief U.A. (vormals: TBC Netherlands Holdings Coöperatief U.A.), eine Gesellschaft der amerikanischen Hendrickson-Gruppe, verkauft. Aus dem Kaufvertrag bestand eine Haftungssumme von MEUR 10 für sogenannte "unknown environmental risks". Die Haftungsfrist endete am 31. Dezember 2019 ohne Inanspruchnahme.

(10) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Die COVID-19 Situation führt zu einer Liquiditätsbelastung und massiven Ergebnisverschlechterung in 2020. Dies führt einerseits zu erhöhtem Finanzierungsbedarf und verschlechtert andererseits die für die Covenants der Kreditverträge relevanten Kenngrößen. Zum Berichtszeitpunkt werden mit allen Bankpartnern Gespräche über Kreditstundungen, Erweiterungen von Linien zur Working Capital Finanzierung und die Beantragung staatlich garantierter Kredite (in Österreich und Deutschland) geführt. Die offene und konstruktive Zusammenarbeit mit den Bankpartnern sorgt für bestmögliche Transparenz. Zum Berichtszeitpunkt sind teilweise bereits Vereinbarungen (Stundungen, Zusatzlinien) getroffen und es zeichnen sich Lösungen zur Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivitäten in beiden Divisionen ab. Finanzierungsengpässe sind daher nicht zu erwarten. Entsprechend dem nicht vorhersehbaren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung kann sich die Bewertung der Situation und das Verhalten der Bankpartner verändern.

Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business Unit Ebene der Division Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene Business Unit Gnotec gesichert. Der chinesische Standort der Business Unit Gnotec hat im Berichtsjahr eine Betriebsmittellinie von MEUR 1,5 von einer lokalen chinesischen Bank erhalten. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 8,0 (ausgenutzt MEUR 3,0) langfristig, sowie MEUR 18,0 (ausgenutzt MEUR 1,4) kurzfristig zugesagt waren und in Höhe von MEUR 21,6 nicht ausgenutzt waren.

Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 122,5 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten MEUR 40,3 sowie nicht ausgenutzte Banklinien von MEUR 82,1. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 62,6. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquiditätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig.

Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen.

Mit einer Tochtergesellschaft der Gnotec-Gruppe verfügt Frauenthal über einen Produktionsstandort in China (Kunshan, Großraum Shanghai). Von dort werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Wegen des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Gnotec AB gedeckt.

Seit Herbst gibt es ein neues US-amerikanisches Produktionswerk in Orangeburg, South Carolina als Standort der Gnotec-Gruppe. Die hochautomatisierte Produktionsstätte verwendet eine neue Generation von Robotern für die Platzierung von Verbindungselementen und eine mehrfache automatisierte Qualitätskontrolle. Das Werk wird von der Gnotec Holding über IC-Darlehen finanziert.

Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2019 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Da ein unerwartet rascher Anstieg der kurzfristigen Zinsen erhebliche negative Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten haben würde, bestehen für einen großen Teil des Finanzierungsvolumens Zinssicherungen mittels SWAPs und CAPs.

Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen in 2019 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Das Wechselkursrisiko zwischen der Währung CZK und EUR wurde in 2019 durch einen Forward Exchange Hedge mit einer Laufzeit von bis zu 1,5 Jahren abgesichert.

Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt.

Die Analyse der abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte und weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungsund Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 "Derivative Finanzinstrumente", Punkt 28 "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen" sowie Punkt 44 "Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung", Abschnitt "Währungsänderungsrisiko".

(11) COMPLIANCE-RISIKEN

Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. So hat die Frauenthal Holding AG bereits 2003 als eines der ersten börsennotierten Unternehmen ein klares Bekenntnis zur freiwilligen Implementierung des Austrian Code of Corporate Governance abgegeben. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance Richtlinie trat per 3. Jänner 2018 in Kraft.

(12) RECHNUNGSLEGUNG

Die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge folgt im Frauenthal-Konzern klaren Richtlinien.

Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet.

Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue IFRS Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen.

Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt.

In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt.

In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf

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abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt.

Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen.

Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt.

Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision.

Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand und den Aufsichtsratsvorsitzenden wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen.

Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt.

E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE

Die Annahmen für 2020 beruhen auf verschiedenen Szenarien zur Auswirkung der COVID-19 Krise; diese sind für die beiden Divisionen unterschiedlich, da für die Division Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt aber auch China und marginal die USA relevant sind. Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen für alle Szenarien.

Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in allen Gesellschaften, diese belaufen sich auf insgesamt MEUR 82,1 nicht ausgenutzte Rahmen. Alle Gesellschaften sind stand alone mit lokalen Banken finanziert, es gibt somit eine Risikoabschottung (keine finanzielle Verflechtung) zwischen den Divisionen. Aufgrund des höheren Liquiditätsbedarfs – dies zeigen alles Szenarien – werden die freien Linien mehr bzw. zur Gänze ausgenutzt werden. Zusätzlich bedarf es weiterer Linien vor allem für die Division Handel sowie auch vor allem für die Business Unit Powertrain. Hier werden die jeweiligen Förderprogramme von den Regierungen in Österreich und Deutschland näher ins Auge gefasst und voraussichtlich Anträge über die Hausbanken gestellt um auf einen zu erwartenden Liquiditätsbedarf vorbereitet zu sein. Die Förderprogramme beinhalten aber auch strenge Richtlinien, daher werden diese aktuell noch evaluiert.

F. INNOVATIONSBERICHT

In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Gnotec vor Ort (sogenannte "residential engineers") tätig. Die Business Unit Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahlgüte damit die Bauteilmasse im Motor reduziert werden und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird.

Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Airtanks wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz gearbeitet (Kosten- und Gewichtsersparnis). Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich.

Im Fertigungsprozess setzt Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung um die Anlagennutzung zu steigern und Ausschuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Powertrain ein Prozess entwickelt, der durch vollautomatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. In einem "Innovation-Lab" untersucht Powertrain Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbewerbsfähige angeboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmiedebereich bestehen dafür gute Chancen. Dies ersetzt die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hoch komplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet.

In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso oder Pickup-Box schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % in 2019. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf.

G. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE

Als Zulieferer des Baunebengewerbes hängt die Division Handel mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich "übriger Hochbau" wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand, sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunkturelle Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft.

Aufgrund der, durch die österreichische Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, ist auch die Baubranche und das Baunebengewerbe unmittelbar betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um dem Umsatzrückgang entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und ArbeitnehmerInnen, wird die Division Handel alle Mittel in Betracht ziehen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht absehbar, wie lange die Restriktionen aufrecht erhalten bleiben. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Unter gegebener Going-Concern-Prämisse sind bestandsgefährdende Risiken derzeit nicht abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen. Aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie und der durch die österreichische Bundesregierung festgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung ist auf Basis der rasanten Entwicklung und dem damit verbundenen hohen Grad an Unsicherheit eine Einschätzung der Geschäftsentwicklung für 2020 derzeit nicht abzuschätzen Für 2020 ist jedenfalls ein Umsatz- und Ergebniseinbruch zu erwarten, die Größenordnung hängt von vielen Faktoren ab wie zum Beispiel der zukünftige Investitionsbereitschaft von privaten Haushalten und Unternehmen. Bei einer nachhaltigen Delle in der Markt- und damit Umsatzentwicklung müssen Strukturkosten angepasst werden.

Division Automotive. Schon im 4. Quartal 2019 sind die Risiken und Volatilitäten sowohl im PKW als auch Nutzfahrzeugmarkt deutlich angestiegen. Die Marktentwicklung in 2020 (und vermutlich darüber hinaus) wird aber maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen der COVID-19 Krise geprägt. Zum Berichtszeitpunkt (22. April 2020) sind beinahe sämtliche Montagewerke der europäischen Automotive OEM's geschlossen sowie auch Produktionen von Tier 1 – Kunden. Folglich ist auch ein Großteil der Produktionswerke von Frauenthal Automotive geschlossen bzw. arbeitet auf

101 LAGEBERICHT

tiefem Niveau, einzig die Produktion in China läuft annähernd auf Vorjahresniveau. Die Prognosen für 2020 beruhen auf der Annahme, dass der vollständige "Shut-down" der europäischen Automobilindustrie zwischen 4 und 8 Wochen andauert und danach die Produktion auf tiefem Niveau wieder aufgenommen wird. Dies setzt eine funktionierende Lieferkette der gesamten Zulieferindustrie voraus, woraus sich erhebliche Risiken ergeben. Mit kurzfristigen Unterbrechungen der Produktion der OEM's ist daher für das Gesamtjahr 2020 zu rechnen. Der Fokus des Managements liegt auf der Sicherung der Liquidität und der Stärkung der Kundenbeziehungen um nach Überwinden der Krise in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden hervorzugehen. Dazu werden alle staatlichen Maßnahmen (Kurzarbeit, Liquiditätsunterstützungen) genutzt sowie Kosten- und Investitionsreduktionen vorgenommen. Zum Berichtszeitpunkt erwartet das Management, dass Frauenthal Automotive die Krise überstehen wird und gegebenenfalls punktuell eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit aufweisen kann. Für 2020 ist jedenfalls ein massiver Umsatz- und Ergebniseinbruch zu erwarten, dessen Dimension nicht prognostizierbar ist. Aufgrund der raschen und entschlossenen Reaktion auf die Krise und der im Vergleich zu vielen Wettbewerbern stärkeren Ausgangsposition sieht das Management die Chance auf eine relativ rasche Erholung im Laufe des Jahres 2021, sofern es dann keine weiteren wirtschaftseinschränkenden Krisenmaßnahmen mehr geben wird. Neben der COVID-19 Krise ist der Automobilmarkt mit fundamentalen Verunsicherungen der Konsumenten aufgrund der verschärften Diskussionen über Antriebssysteme ("Dieselfahrverbote", CO2- Steuer, Incentives für e-Fahrzeuge, etc.) konfrontiert. Die erwartete schwerstwiegende Rezession wird möglicherweise zu einem länger anhaltenden Markteinbruch im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge führen, wobei die Abhängigkeit von Frauenthal Automotive von diesem konjunktursensiblen Marktsegment im Sinken ist. Das Management beabsichtigt vor diesem Hintergrund die Krise für strukturelle Maßnahmen zu nutzen und die Division in enger Zusammenarbeit mit den Kunden auf eine erfolgreiche Entwicklung nach Überwindung der Krise vorzubereiten.

Im Bereich Business Development wird eine Akquisition in der Business Unit Gnotec, die das Kundenportfolio strategisch ergänzt, angestrebt.

Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen, unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage, Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden.

Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen, Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Presseaussendungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar.

Wien, 22. April 2020

Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer

Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG FRAUENTHAL HOLDING AG

in EUR 2019 2018
UMSATZERLÖSE 5.338.532 3.459.133
Sonstige betriebliche Erträge 4.397 27.632
Personalaufwand -2.013.211 -1.935.915
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anla
gevermögens uns Sachanlagen
-84.903 -69.751
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.760.077 -4.541.131
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -515.262 -3.060.032
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 6.300.000 11.300.000
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge -241.282 -248.782
Aufwendungen aus Finanzanlagen 0 0
Finanzergebnis 6.058.718 11.051.218
Ergebnis vor Steuern 5.543.455 7.991.186
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.315.012 520.257
Ergebnis nach Steuern 6.858.467 8.511.443
Jahresüberschuss 6.858.467 8.511.443
Auflösung der Optionsrücklage 0 253.070
Zuweisung zu Gewinnrücklagen -4.200.000 -4.253.070
Jahresgewinn 2.658.467 4.511.443
Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 142.218 -1.779.778
BILANZGEWINN 2.800.684 2.731.665

BILANZ FRAUENTHAL HOLDING AG

AKTIVA
in EUR 31.12.2019 31.12.2018
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände 1 1
Sachanlagen 156.413 172.868
Finanzanlagen 89.761.506 89.761.506
89.917.920 89.934.375
Umlaufvermögen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 2.672.482 2.646.152
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 145.852 167.920
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 18.961 23.422
2.837.294 2.837.493
Rechnungsabgrenzungen 33.087 97.609
Aktive latente Steuern 8.937.900 9.003.100
Summe AKTIVA 101.726.202 101.872.578
PASSIVA
in EUR 31.12.2019 31.12.2018
Eigenkapital
Einbezahltes Grundkapital 8.641.491 8.606.491
Kapitalrücklagen 22.469.511 22.201.661
Optionsrücklage 241.904 506.707
Gewinnrücklagen 59.687.101 55.452.101
Bilanzgewinn 2.800.684 2.731.665
93.840.691 89.498.624
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 1.789.000 2.131.900
Sonstige Rückstellungen 963.900 1.033.650
2.752.900 3.165.550
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.374.477 8.570.982
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 683.975 311.808
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 8.961 0
Sonstige Verbindlichkeiten 65.198 325.614
5.132.611 9.208.404
Summe PASSIVA 101.726.202 101.872.578

ANHANG

zur Bilanz zum 31.12.2019 und Gewinn- und Verlustrechnung für 1-12/2019 der

FRAUENTHAL HOLDING AG

I. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

(1) ALLGEMEINES

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet.

(2) ANLAGEVERMÖGEN

a) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrundegelegt:

Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre

b) SACHANLAGEN

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 400,00 werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrundegelegt:

5 Jahre
Jahre
3 Jahre
5 - 10

Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten.

c) FINANZANLAGEN

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. Die Auswirkungen der COVID-19-Krise stellen wertbegründende Ereignisse dar und werden daher bei der Beurteilung der Werthaltigkeit nicht berücksichtigt.

(3) UMLAUFVERMÖGEN

a) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt.

b) LIQUIDE MITTEL

Die liquiden Mittel beinhalten den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

(4) AKTIVE LATENTE STEUERN

Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuerentlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt.

Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 "Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss" auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigenen positiven Ergebnissen nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.).

Darüber hinaus werden gem. § 198 Abs 9 UGB aktive latente Steuern für bestehende steuerliche Verlustvorträge in jenem Ausmaß gebildet, als ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind, oder darüber hinaus überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stehen wird.

Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist gerechtfertigt, weil die Nutzung der Verlustvorträge nachhaltig bereits ab dem folgenden Jahr wahrscheinlich ist.

Die Auswirkungen der COVID-19-Krise stellen gemäß AFRAC 16 Rz (8) nach allgemeiner Ansicht (vgl insbesondere die Publikation "Coronavirus crisis: Implications on reporting and auditing" von Accountancy Europe (AE) vom 20. März 2020; AFRAC Fachinformation vom 1.4.2020; Fachlicher Hinweis des IDW vom 4.3.2020) wertbegründende und damit nicht zu berücksichtigende Ereignisse dar. Die Berücksichtigung in der Bilanzierung zu Abschlussstichtagen bis zum 31. Dezember 2019 ist aufgrund des Stichtagsprinzips daher nicht zulässig. Dementsprechend werden keine potentiellen negativen Auswirkungen aus der COVID-19-Krise in den Planungsrechnungen abgebildet.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25% ohne Berücksichtigung einer Abzinsung.

Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind ("interner Verlustvortrag"). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen berücksichtigt wurde.

Von dem Wahlrecht Aufwendungen und Erträge aus der erstmaligen Anwendung der neuen Bestimmungen iZm RÄG 2014 über längstens fünf Jahre zu verteilen wurde nicht Gebrauch gemacht.

(5) RÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen für Steuern enthalten die Vorsorge für bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern. (siehe Abschnitt I.4)

Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 1,30 % (2018: 2,02 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 4,15 % (2018: 2,74 %) und des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt.

Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen.

Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

(6) VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

(1) ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2019 die folgende Zusammensetzung auf:

Zusammensetzung: Anteil
in
Anschaffungs-
kosten
Buchwert
% EUR EUR
Frauenthal Automotive Holding GmbH
in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00
Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 70.866.480,92 70.866.480,92
Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64
Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 142.386,42 117.386,42
95.536.796,76 89.761.505,98

Der Buchwert zum 31.12.2019 entspricht dem Buchwert zum 01.01.2019.

(2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf:

Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten
31.12.2019 bis 1 Jahr über 1 Jahr
EUR EUR EUR
1. Forderungen gegenüber verbundenen
Unternehmen 2.672.482,28 2.494.662,28 177.820,00
2. sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände 145.851,53 145.851,53 0,00
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände 2.818.333,81 2.640.513,81 177.820,00
Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten
31.12.2018 bis 1 Jahr über 1 Jahr
EUR EUR EUR
1. Forderungen gegenüber verbundenen
Unternehmen 2.646.151,60 2.503.416,60 142.735,00
2. sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände 167.919,98 167.919,98 0,00
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände 2.814.071,58 3.181.039,68 142.735,00

Der Posten sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 145.851,53 enthält keine Erträge (2018: TEUR 0), die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:

31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 657.930,76 612.361,60
Sonstige Forderungen 2.014.551,52 2.033.790,00
davon Steuerumlagen 1.994.945,52 2.022.694,00
2.672.482,28 2.646.151,60
Zus ammens etzung: 31.12.2019 31.12.2018
E UR E UR
Forderungen aus Verrechnungen und S teuerumlagen
Frauenthal Automotive Hus topece s ro, Hus topece 21.350,00 16.700,00
Frauenthal S ervice AG, Wien 21.239,99 29.700,00
Frauenthal P owertrain Management GmbH, P lettenberg 84.456,37 5.610,00
Frauenthal Haus technik Beteiligungs GmbH, Wien 300,00 0,00
Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 179.320,00 142.735,00
1a Ins tallateur-Marketingberatung für Gas -, S anitär- und Heizungs ins tallateure GmbH, Wien 45.425,52 4.819,00
S HT Haus technik GmbH, P erchtolds dorf 1.877.466,00 1.998.596,00
Frauenthal Handel GmbH, Wien 129.660,00 165.304,68
Frauenthal Automotive E lterlein GmbH, E lterlein 40.600,00 49.300,00
Gnotec AB, Göteborg 149.850,00 169.285,00
Frauenthal Automotive GmbH, Wien 119.814,40 63.961,92
Techno Heat GmbH, Wien 3.000,00 140,00
2.672.482,28 2.646.151,60

(3) AKTIVE LATENTE STEUERN

Im Jahr 2019 betrugen die aktiven latenten Steuern EUR 8.937.900,00 (31.12.2018: 9.003.100,00).

Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögensgegenstände und Schulden gebildet (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt I(4)):

in E UR 01.01.2019
31.12.2019
P osten eigene Ansatz
differenzen und
Verlustvorträge
Ansatz
differenzen
Tochter
unternehmen
S umme eigene Ansatz
differenzen und
Verlustvorträge
Ansatz
differenzen
Tochter
unternehmen
S umme Erfolgs
wirksame
Änderung
Anlagevermögen 4.351,36 0,00 4.351,36 5.326,81 0,00 5.326,81 975,45
S iebtelabs chreibungen 43.567,46 1.237.170,89 1.280.738,35 23.286,48 2.416.054,91 2.439.341,39 1.158.603,04
Geldbes chaffungs kos ten 0,00 40.753,82 40.753,82 0,00 23.848,64 23.848,64 -16.905,18
Jubiläums gelderrücks tellung 7.925,00 0,00 7.925,00 9.900,00 250,00 10.150,00 2.225,00
S ons tiges 0,00 0,00 0,00 69.606,25 0,00 69.606,25 69.606,25
Verlus tvorträge 7.669.331,47 0,00 7.669.331,47 6.389.626,91 0,00 6.389.626,91 -1.279.704,56
7.725.175,29 1.277.924,71 9.003.100,00 6.497.746,45 2.440.153,55 8.937.900,00 -65.200,00

(4) EIGENKAPITAL

Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31.12.2019 793.499 Stück (Vorjahr: 828.499 Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 35.000 Stück. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,41 % (Vorjahr: 8,78 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz hält 2.718.575 Stück Aktien, das sind 28,81 % (Vorjahr: 1.583.575 Stück Aktien, 16,78 %), der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH (die FT Holding GmbH, Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A., Ventana Holding GmbH, EPE European Private Equity S.A., EPEX Management AG und Herr Dr. Hannes Winkler sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger (iSd § 1 Z 6 ÜbG)), beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (Vorjahr: 7.022.916 Stück Aktien, 74,44 %)

Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 12. Hauptversammlung erteilt. In der 13. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert.

Auf Basis dieser Beschlüsse war der Vorstand ermächtigt, bis 25. Juli 2004 bis zu 87.500 eigene Aktien zu einem Preis von EUR 10,00 bis maximal EUR 30,00 pro Stück zu erwerben.

Eigene Anteile Anzahl Grundkapital Anteil am
Grundkapital
Stk EUR %
Stand am 31.12.2018 828.499 828.499,00 8,78
Verkauf -35.000 -35.000,00 -0,37
Stand am 31.12.2019 793.499 793.499,00 8,41

Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017).

Siehe dazu auch Punkt IV.5 Aktienoptionsprogramm.

(5) RÜCKSTELLUNGEN

Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
Rückstellung für Steuern
Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht
200.000,00 0,00
abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 1.589.000,00 2.131.900,00
1.789.000,00 2.131.900,00

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:

31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
Jubiläumsgelder 60.700,00 48.500,00
nicht konsumierte Urlaubstage 71.200,00 78.200,00
Veröffentlichungskosten 68.000,00 63.000,00
Beratungskosten 67.700,00 98.050,00
Prämien 496.300,00 545.900,00
übrige kurzfristig 200.000,00 200.000,00
963.900,00 1.033.650,00

Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesellschaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 300 begrenzt sind. Im Jahr 2018 wurden davon TEUR 100 verwendet.

(6) VERBINDLICHKEITEN

Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf:

Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich
31.12.2019 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert
EUR EUR EUR EUR EUR

111 JAHRESABSCHLUSS

1. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
4.374.477,11 1.380.138,27 2.994.338,84 0,00 0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
683.975,15 683.975,15 0,00 0,00 0,00
3. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
8.961,21 8.961,21 0,00 0,00 0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten, 65.197,79 65.197,79 0,00 0,00 0,00
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen
3.537,45
18.488,92
3.537,45
24.227,29
Sicherheit
davon aus
Aufwandsabgrenzungen
65.197,79 297.619,39
Verbindlichkeiten gesamt 5.132.611,26 2.138.272,42 2.994.338,84 0,00 0,00
Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich
31.12.2018 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert
EUR EUR EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 8.570.982,15 3.375,00 8.567.607,15 0,00 0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 311.807,85 311.807,85 0,00 0,00 0,00
3. sonstige Verbindlichkeiten, 325.613,53 325.613,53 0,00 0,00 0,00
davon aus Steuern 3.766,85 3.766,85
davon im Rahmen der sozialen 24.227,29 24.227,29
Sicherheit
davon aus 297.619,39 297.619,39
Aufwandsabgrenzungen
Verbindlichkeiten gesamt 9.208.403,53 640.796,38 8.567.607,15 0,00 0,00

In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 65.197,79 (2018: TEUR 326) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2019 zahlungswirksam werden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:

Zusammensetzung: 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Frauenthal Powertrain Management GmbH, Plettenberg 8.961,21 0,00
8.961,21 0,00

(7) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen

Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt:

2019 2018
TEUR TEUR
für das folgende Geschäftsjahr 292 283
für die fünf folgenden Geschäftsjahre 648 627

(8) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf:

31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
Garantien 6.579.998,16 7.045.000,00
Sonstige Haftungsverhältnisse 12.399.968,00 11.556.893,00
Summe 18.979.956,16 18.601.893,00

Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2019 auf TEUR 5.580 (31.12.2018: TEUR 6.045). Eine weitere Bankgarantie in Höhe von 1.000 TEUR (2018: 1.000 TEUR) besteht gegenüber der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark AG im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. im Jahr 2018.

Per 31.12.2019 betragen die sonstigen Haftungsverhältnisse TEUR 12.400 (2018: TEUR 11.557). Dabei handelt es sich unter anderem um Personalverpflichtungen iHv 8.554 TEUR (2018: TEUR 7.711) welche für Tochterunternehmen übernommen wurde. Das Risiko der tatsächlichen Inanspruchnahme der Frauenthal Holding AG wurde zum Großteil auf einen Dritten übertragen. Für die Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. besteht eine weitere Haftung iHv 146 TEUR (2018: TEUR 146). Die Frauenthal Holding AG hat weiters eine schadensabhängige Haftungsgrenze im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. iHv 3.700 TEUR (2018: TEUR 3.700) übernommen.

(9) ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über derivative Finanzinstrumente.

Die Frauenthal Holding AG hat im Interesse ihrer Tochterunternehmen Frauenthal Automotive GmbH, Frauenthal Service AG (vormals Frauenthal Service GmbH) sowie Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH per 28.06.2016 einen SWAP-Vertrag abgeschlossen. Dieser dient zur Absicherung des Zinsrisikos, welches aus dem Kreditvertrag der Division Handel (Vertrag vom 18.11.2016) sowie der Division Automotive (Vertrag vom 21.03.2016) aufgrund der variablen Verzinsung entsteht.

Kreditinstitut: Raiffeisen-Landesbank Steiermark
Geschäftsart: OTC Fixpreisgeschäft
Laufzeit: 01. Juli 2016 – 31. März 2021
Nominale gesamt: 50.000.000,00
davon Anteil Frauenthal Automotive GmbH 23.000.000,00 (46 %)
davon Anteil Frauenthal Service AG 21.000.000,00 (42 %)
davon Anteil Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH 6.000.000,00 (12 %)
Fixzinszahlung: 0,275% p.a.

Der beizulegende Wert des SWAP beträgt zum 31.12.2019 EUR -173.404,47 (31.12.2018: TEUR -253). Da dem negativen Marktwert des Swaps positive Ansprüche der jeweiligen Tochtergesellschaften in gleicher Höhe gegenüberstehen, wurde eine Bewertungseinheit gebildet.

Die Bilanzierung des Swaps erfolgt anteilig bei den jeweiligen Tochtergesellschaften, als wirtschaftliche Eigentümer, da die Rechte und Pflichten dieser Vereinbarung anteilig an diese Gesellschaften übertragen wurde.

Des Weiteren hat die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG (vormals Frauenthal Service GmbH) am 30. Juni 2016 mit der Oberbank einen CAP-Vertrag in Höhe von EUR 25.000.000,00 abgeschlossen, um das Risiko eines starken Zinsanstiegs der revolvierenden Fazilität über EUR 35.000.000,00 zu minimieren.

Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten:

Kreditinstitut: Oberbank
Laufzeit: 1. Juli 2016 – 30. Juni 2021
Nominale gesamt: 25.000.000,00
davon Anteil Frauenthal Service AG 25.000.000,00 (100%)
Basis-Preis (Strike) 3 %
Optionsprämie 0,235 % vom abzusichernden Volumen
(EUR 58.750,00)

Der beizulegende Wert des CAP beträgt zum 31.12.2019 TEUR 0 (31.12.2018: TEUR 0).

Weiters hat die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG (vormals Frauenthal Service GmbH) am 19. Jänner 2017 mit der Bank Austria Unicredit Group einen zweiten CAP-Vertrag zur Minimierung des Risikos eines starken Zinsanstiegs der revolvierenden Fazilität über EUR 20.000.000,00 abgeschlossen. Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten:

Kreditinstitut: Bank Austria UniCredit Group
Laufzeit: 1. Februar 2017 – 31. Dezember 2021
Nominale gesamt: 20.000.000,00
davon Anteil Frauenthal Service AG 20.000.000,00 (100%)
Basis-Preis (Strike) 2 %
Optionsprämie 0,50% vom abzusichernden Volumen (EUR
100.000,00)

Der beizulegende Wert des CAP beträgt zum 31.12.2019 TEUR 0 (31.12.2018: TEUR 3)

Die Bilanzierung des Cap erfolgt bei der Tochtergesellschaft Frauenthal Service AG, als wirtschaftlicher Eigentümer, da die Rechte und Pflichten dieser Vereinbarung anteilig an diese Gesellschaften übertragen wurde.

Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit den abgeschlossenen Finanzinstrumenten werden im Ausmaß des Anteils an der Nominale an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterverrechnet. Die aus den abgeschlossenen SWAP sowie CAP resultierenden und an die Tochtergesellschaften weiterverrechneten Kosten für das Geschäftsjahr 2019 belaufen sich auf insgesamt EUR 139.409,72 (SWAP: EUR 139.409,72 / CAP: EUR 0,00). (31.12.2018: EUR 140.173,61 (SWAP: EUR 140.173,61 / CAP: EUR 0,00)).

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

(1) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

- nach geographisch bestimmten Märkten 2019 2018
EUR EUR
Inlandsumsätze 1.548.711,32 2.160.715,52
Auslandsumsätze 3.789.820,65 1.298.417,35
5.338.531,97 3.459.132,87

Bei den Umsatzerlösen handelt es sich um Managementumlagen, Erlöse aus der Untervermietung von Gebäuden und Weiterverrechnungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen.

(2) PERSONALAUFWAND

Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen

Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 11.400,00 (2018: EUR 4.440,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die Veränderung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde in Höhe von EUR 11.400,00 im Personalaufwand erfasst. Die auf die Änderung des Zinsniveaus enthaltenen Änderungen in Höhe von EUR 3.100,00 wurde im Finanzergebnis erfasst.

Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen

Der Posten Gehälter enthält Aufwendungen iHv EUR 3.047,00 (2018: EUR 176.108,27) für anteilsbasierte Vergütungen. Details zum Aktienoptionsprogramm sind unter Punkt IV(5) zu finden.

(3) LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITERVORSORGEKASSEN

Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen:

2019 2018
EUR EUR
Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte 21.936,98 22.494,35
Sonstige Mitarbeiter 6.967,80 6.282,10
28.904.78 28.776,45

(4) AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG

Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen:

2019 2018
EUR EUR
Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte 47.566.45 40.390,61

Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind.

(5) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN

EUR EUR
Dividendenerträge
Frauenthal Automotive GmbH, Wien 1.500.000,00 6.500.000,00
Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 4.800.000,00 4.800.000,00
6.300.000,00 11.300.000,00

(6) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN

Im Jahr 2019 sowie im Vorjahr fielen keine Aufwendungen aus Finanzanlagen an.

(7) STEUERN VOM EINKOMMEN

Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Per 31.12.2019 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen:

  • Frauenthal Holding AG, Wien
  • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien
  • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien
  • Frauenthal Automotive GmbH, Wien
  • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien
  • Frauenthal Service AG, Wien
  • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf
  • 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien
  • Frauenthal Handel GmbH, Wien
  • Techno Heat GmbH, Wien

Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet.

Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen:

2019 2018
EUR EUR
Körperschaftsteuer -299.499,00 0,00
Gruppenumlagen 1.136.810,52 839.057,00
Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten
von Gruppenmitgliedern 542.900,00 -167.700,00
Veränderung aktiver latenter Steuern -65.200,00 -151.100,00
1.315.011,52 520.257,00

Per 31. Dezember 2019 existieren steuerliche Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 11.974 (2018: TEUR 13.276), für die noch keine Vergütung vorgenommen wurde. Gemäß Erläuterung 2.a zu RZ 55 der AFRAC-Stellungnahme 30 "Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss" hat der Gruppenträger auf diese künftigen steuerlichen Ansprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen latente Steuern aktiviert da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungszeitraum zur Verfügung stehen wird (siehe dazu auch Abschnitt I. 4). Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2019 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 6.356 (2018: TEUR 8.528), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst.

Per 31. Dezember 2019 sind steuerliche Verluste in Höhe von TEUR 25.559 (2018: TEUR 30.677) vorhanden, für die aktive latente Steuern erfasst wurden da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungszeitraum zur Verfügung stehen wird.

Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2019 TEUR 13.118 (31.12.2018: TEUR 12.181) quasi permanente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 "Latente Steuern im Jahresabschluss" (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde.

(8) AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften erfasst:

2019
EUR
2018
EUR
Prüfung des Jahresabschlusses 86.600,00 83.540,00
andere Bestätigungsleistungen 7.000,00 10.000,00
Steuerberatungsleistungen 68.400,00 129.795,00
sonstige Leistungen 29.600,00 72.647,50
Summe 191.600,00 295.982,50

Hinsichtlich der Angabe der ergebniswirksam erfassten Aufwendungen inklusive von der Frauenthal Holding AG beherrschten Unternehmen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang.

IV. SONSTIGE ANGABEN

(1) BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßige geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe.

  • Frauenthal Service AG, Wien
  • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien
  • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH
  • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien
  • Frauenthal Automotive GmbH, Wien
  • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf
  • Frauenthal Handel GmbH, Wien
  • Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o., Torun (bis 30.06.2018)
  • Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o., Hustopeče
  • Frauenthal Automotive Management GmbH, Elterlein
  • Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein
  • Frauenthal Automotive Finance GmbH, Wien
  • Gnotec AB, Göteborg
  • Frauenthal Powertrain Management GmbH, Plettenberg
  • Techno Heat GmbH, Wien

Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 448 (2018: TEUR 411) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil.

Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN187931w offengelegt.

(2) ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN

Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2019 stellen sich wie folgt dar:

Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital
31.12.2019
Jahresergebnis
2019
Frauenthal Automotive Holding GmbH Wien, Österreich %
100,00
EUR
-347.577,45
EUR
-314,93
Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00 66.691.186,20 -7.049.428,36
Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 78.422.116,70 12.484.513,45
Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.080.621,74 256.556,33

Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar:

Beteiligung Sitz Anteil
%
Eigenkapital
31.12.2018
EUR
Jahresergebnis
2018
EUR
Frauenthal Automotive Holding GmbH Wien, Österreich 100,00 -347.262,45 -290.590,47
Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00 75.240.614,56 22.062.655,93
Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 70.737.603,25 9.622.420,95
Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 824.065,41 235.996,39

(3) DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER

Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt:

2019 2018
Angestellte 11 12
Gesamt 11 12

(4) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE

Vorstand der Frauenthal Holding AG sind:

Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018

Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Unfallversicherungsbeiträge sowie Auszahlungen von verbundenen Unternehmen für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.319 (2018: TEUR 954). In den Vergütungen sind TEUR 448 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (2018: 411). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche.

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus fünf (31.12.2018: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei (2018: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2019 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern:

Mag. Johann Schallert Vorsitzender seit 1. Jänner 2018
Mitglied seit 20. Mai 2015
Dr. Dietmar Kubis Stellvertreter des Vorsitzenden seit 27. Juni 2016
Mitglied seit 10. Februar 1999
Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010
Dr. Andreas Staribacher Mitglied seit 5. Juni 2018
Dipl.
Betriebswirtin
Claudia
Beermann
Mitglied seit 19. Juni 2019

Der Konzernbetriebsrat hat August Enzian, Klaus Kreitschek und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt:

119 JAHRESABSCHLUSS

August Enzian Mitglied seit 27. September 2010
Klaus Kreitschek Mitglied seit 1. Dezember 2019
Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015

Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 151 (2018: TEUR 134).

Vorschüsse, Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen.

(5) AKTIENOPTIONSPROGRAMME

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Es handelt sich zum Bilanzstichtag um neun (2018: zehn) bezugsberechtigte Teilnehmer.

Durch die Aktienoptionen soll ein Anreiz für die Teilnehmer geschaffen werden, mit ihren Leistungen weiterhin zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beizutragen sowie an diesem Erfolg teilzunehmen. Durch die Aktienoptionen wird die Identifikation mit dem Unternehmen gesteigert und die Mitarbeiter werden zu Miteigentümern. In der Gewährung des Aktienoptionsplans liegt ein wesentlicher Anreiz, sich auch künftig mit allen Kräften und nachhaltig für die Gesellschaft und die Frauenthal-Gruppe einzusetzen. Dieser erste Aktienoptionsplan hatte eine Laufzeit von 5 Jahren (2012–2016).

Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG konnten im Rahmen des Aktienoptionsplans jedem Planteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2012 bis 2016 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je 1 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien von Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Stück Aktie berechtigen, gewährt werden. Der Ausübungspreis von EUR 2,00 entspricht dem aufgerundeten durchschnittlichen Buchwert je eigener Frauenthal Aktie gemäß Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember 2010.

Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperiode jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zugeteilt werden.

Es wurden im Jahr 2019 keine Optionen gewährt, deshalb beläuft sich der Schätzwert der gewährten Optionen 2019 auf TEUR 0 (2018: TEUR 0) und entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem ursprünglichen Tag der Annahme des Optionsprogramms und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell "Black-Scholes" (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells "Amerikanische Option" angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch diverse Parameter bestimmt, wie zum Beispiel aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42– 90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz. Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt:

2019 2018
Stück Stück
Stand 1.1. 45.000 102.000
gewährte Optionen 0 0
verfallene Optionen 0 -29.000
ausgeübte Optionen -35.000 -28.000
Stand 31.12. 10.000 45.000

Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2019 gewährten bzw. in 2019 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf:

Gruppe Anzahl insgesamt
gewährte Optionen
Anzahl gewährte
Optionen in 2019
Anzahl ausgeübte
Optionen in 2019
Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück
leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 35.000 Stück
Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück
150.000 Stück 0 Stück 35.000 Stück

Der Wert der im Geschäftsjahr 2019 ausgeübten Optionen beläuft sich auf TEUR 635 (2018: TEUR 703).

Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs ausübbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilten Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung.

Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktienoptionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 0 Stück (2018: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2019 35.000 Stück, davon für leitende Angestellte 35.000 Stück und für Vorstandsmitglied Dr. Sailer 0 Stück (2018: 10.000 Stück) Optionen ausgeübt. Der Aktienkurs am Tag der Ausübung war für 25.000 Stück EUR 20,6 und für 10.000 Stück EUR 19,-.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital erfolgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum).

(6) VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES

Der Vorschlag für die Gewinnverwendung und Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2019 wird in Abhängigkeit von Dauer und Auswirkungen der COVID-19-Krise aktuell noch evaluiert.

(7) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 22. April 2020 gab es wesentliche Auswirkungen aufgrund der COVID-19-Krise.

Die Ende des Jahres 2019 höchstwahrscheinlich in China (Provinz Hubei) ausgebrochene COVID-19-Krise hat sich bis heute zu einer globalen Pandemie entwickelt. Aufgrund der exponentiellen Ausbreitung des Virus, der zahlreichen Todesfälle und der damit verbundenen Belastung der Gesundheitssysteme weltweit, haben zahlreiche Staaten massive Einschränkungen im Hinblick auf die Freiheitsrechte und die wirtschaftliche Aktivität gesetzt. Dazu zählen insbesondere Schließung von Geschäften ganzer Sektoren (im Wesentlichen alle Bereiche abgesehen jener der Grundversorgung wie Lebensmittel, Pharmazeutika, etc.), teilweise rigide Ausgangssperren, Platz- und Veranstaltungsverbote, Grenzkontrollen sowie Einführung von Mindestabständen, mit direktem Einfluss auch auf Büroabläufe. Ausgehend vom Ursprung in China ist nach der Europäischen Union gegenwärtig die USA am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen. Das Virus hat aber bereits alle Kontinente erreicht und insbesondere in den Entwicklungsländern mit einer schwächeren medizinischen Versorgung werden noch gravierende Folgen zu befürchten sein.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise, die sich auf der Marktseite, in der Zulieferkette und in den eigenen Werken auszuwirken beginnen, rechnet die Frauenthal Holding AG im Konzern mit massiven Nachfrage- und Produktionseinschränkungen und folglich deutlich unter 2019 gelegenem Umsatz und EBITDA im Halb- und Gesamtjahr 2020. Das Ergebnis der Frauenthal Holding AG ist maßgeblich von der Entwicklung der beiden operativen Divisionen abhängig. Aufgrund der COVID-19 Situation ist es daher möglich, dass bei den Beteiligungen und den aktivierten latenten Steuern in Folgeperioden ein Abwertungsbedarf besteht.

Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung sind in der Division Automotive die vorübergehende Einstellung bzw. deutliche Reduktion der Produktion in den europäischen Werken sowie im amerikanischen Werk in South Carolina, wobei bestehende Kurzarbeitsmodelle in Anspruch genommen werden. Die Division beliefert überwiegend Kunden der europäischen Automobilindustrie, die aktuell einen Großteil ihrer Werke geschlossen hat. Sobald der Produktionsstopp der Kunden beendet ist, können alle Werke kurzfristig hochgefahren werden. Das Werk in Kunshan, China, produziert annähernd auf Vorjahresniveau.

Die Division Handel ist durch die, von der österreichischen Bundesregierung, verhängten Maßnahmen vom 16.3.2020 zur Eindämmung der COVID19-Pandemie, die sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Restriktionen betreffen, welche die Baubranche und das Baunebengewerbe schwächt, betroffen. Umsatzrückgange von 50% in der Haustechnik und Rückgänge von 65-70% im Tief- und Industriebau, sowie die gesetzlich angeordnete Schließung von Schauräumen und der teilweisen Schließung von Abholmärkten, erfordern geeignete Maßnahmen um den Umsatzrückgängen entgegenzuwirken. Entsprechend den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern, werden in der Division Handel alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Aus heutiger Sicht ist nicht gänzlich absehbar, wann sich die Lage normalisiert. Eine Einschätzung der negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Corona Virus hinsichtlich der prognostizierten Ziele wird kontinuierlich durchgeführt. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind jedenfalls als wesentlich einzustufen.

Die weitere Entwicklung der COVID-19-Krise erfordert eine laufende Neubewertung der Situation.

Wien, am 22. April 2020

Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, 22. April 2020 Frauenthal Holding AG

Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS

PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

    1. Bewertung des Finanzanlagevermögens
    1. Ansatz und Bewertung der aktiven latenten Steuern

1. BEWERTUNG DES FINANZANLAGEVERMÖGENS

SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN

Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlagevermögen stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 88 % der Bilanzsumme somit den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird im Frauenthal Konzern zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet.

Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit Schätzunsicherheit behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse.

In Abschnitt I. 2. c) des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 1. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen erläutert.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt.

Dabei haben wir uns mit den in der von der Unternehmensleitung freigegebenen und dem Aufsichtsrat gebilligten Planungsrechnung angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreibern befasst, um die Angemessenheit dieser Planungen zu verifizieren.

Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der Tochtergesellschaften und Teilkonzerneinheiten. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt.

Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der einzelnen Tochtergesellschaften plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft.

Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten ("weighted average cost of capital") auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt.

Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen.

2. ANSATZ UND BEWERTUNG DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN

SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN

Die Gesellschaft ist Gruppenträgerin einer österreichischen Gruppe gem. § 9 KStG ("Steuergruppe") und weist wesentliche aktive latente Steuern aus, wobei vom Wahlrecht Gebrauch gemacht wurde aktive latente Steuern auf Verlustvorträge zu bilden.

Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können.

In Abschnitt I. 4. des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 3. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Aktive latente Steuern erläutert.

PRÜFERISCHES VORGEHEN

Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwartungen der Mitglieder der österreichischen Steuergruppe ("Gruppenmitglieder") beurteilt.

Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt, diese plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen, kritisch gewürdigt und auf rechnerische Richtigkeit überprüft.

Weiters wurde die Überleitung der geplanten unternehmensrechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vorschriften nachvollzogen.

VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Ver-treter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesell¬schaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Aufsichtsrat auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Aufsichtsrat ausgetauscht haben, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

BERICHT ZUM LAGEBERICHT

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. Juni 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen zusätzlich zur Abschlussprüfung erbracht, die nicht im Jahres- oder Konzernabschluss angegeben worden sind.

AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Klemens Eiter.

Wien, am 22. April 2020

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Klemens Eiter Wirtschaftsprüfer

Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

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