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Frauenthal Holding AG

Annual Report Mar 30, 2012

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht2011 Frauenthal Holding AG

Inhaltsverzeichnis

TEIL 1 - KONZERN

Konzernlagebericht 4
Konzernabschluss 34
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 107
Bestätigungsvermerk 108

TEIL 2 - MUTTERUNTERNEHMEN

Jahresabschluss Frauenthal Holding AG 110
Lagebericht Frauenthal Holding AG 116
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 144
Bestätigungsvermerk 146

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Franz Kügerl (48) arbeitet am Standort Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper). Herr Kügerl bereitet gerade den Werkzeugwechsel beim Extruder für Dieselkatalysatoren vor.

PRODUKT-BESCHREIBUNG

SCR-Dieselkatalysatoren ermöglichen die höchst effiziente Reduktion von Stickoxiden in Dieselabgasen. Dadurch erfüllen Dieselmotoren die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte. Im Gegensatz zu beschichteten Konkurrenzprodukten setzt sich der Frauenthal Katalysator homogen aus katalytisch aktivem Material zusammen.

KONZERN-LAGEBERICHT

PRODUKT-BESCHREIBUNG

Neben Kraftwerkskatalysatoren, Dieselkatalysatoren und Wärmerspeichern werden am Standort Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper) Gießfilter erzeugt. Gießfilter werden in Gießereien für die Erzeugung hochqualitativer Gussstücke aus Leichtmetall-, Grau- und Sphäroguss eingesetzt.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Monika Burian (47) sortiert visuell die Filterkörper nach dem Brennvorgang und verpackt diese anschließend. Nach diesem Vorgang werden die fertigen Paletten für den Versand bereitgestellt.

7

konzernlagebericht

Situation der Gesellschaft

Die Frauenthal-Gruppe hat ein insgesamt sehr gutes Geschäftsjahr zu verzeichnen, wobei sich die Divisionen unterschiedlich entwickelt haben. Die Division Automotive Components konnte dank der fortgesetzten Erholung der europäischen Nutzfahrzeugmärkte sowie der guten Entwicklung der Exporte einen 23,9%igen Umsatzzuwachs und ein sehr zufriedenstellendes positives Ergebnis erzielen. Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) erreichte in einem sehr verhalten wachsenden Markt ein solides Wachstum bei deutlich gesteigerter Produktivität. In der Division Industrielle Wabenkörper musste bei annähernd stabiler Umsatzentwicklung aufgrund des anhaltenden Preisdrucks, gestiegener Rohstoffpreise und einer ungünstigen Entwicklung des Kurses des US-Dollars ein Ergebnisrückgang hingenommen werden. Die Frauenthal-Gruppe erreichte im Jahr 2011 ein EBIT von MEUR 22,5 und ein Jahresergebnis von MEUR 13,7. Trotz einer Dividende von EUR 0,30 je Aktie konnte zum Bilanzstichtag ein Eigenkapital von MEUR 99 ausgewiesen werden. Aufgrund der Bilanzverlängerung als Folge der Emission einer Unternehmensanleihe von MEUR 100 sowie des allgemeinen Geschäftswachstums sank die Eigenkapitalquote von 30,8 % auf 27,1%.

Getrieben von Nachholinvestitionen und der steigenden Industrieproduktion hat der europäische Nutzfahrzeugmarkt seine Erholungstendenz fortgesetzt. Insgesamt legten die NFZ-Zulassungen im EU-Raum um 10% zu, im Segment der schweren Fahrzeuge um 36%. Dank der moderaten Erholung des Baumarkts im Bereich des kommerziellen Neubaus sowie des Zugewinns an Marktanteilen konnte die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte auch 2011 ein Wachstum von 3 % erzielen. Der Umsatzzuwachs konnte dank einer verbesserten Bruttospanne in ein überproportionales Ergebniswachstum umgesetzt werden. Die Division Industrielle Wabenkörper verzeichnete einen Umsatzrückgang von 7,2%. Die Erholung des NFZ-Markts führte bei Katalysatoren für Dieselmotoren zu einer Umsatzsteigerung von 71,4%.

In allen Divisionen wurde die Umsetzung der langfristigen Wachstumsstrategie vorangetrieben.

Wirtschaftliches Umfeld

Nach einem Wachstum von rund 5% im Jahr 2010 hat die Weltwirtschaft die Erholungsphase mit einem Wachstum von rund 4% im Jahr 2011 fortgesetzt, wobei ab dem 4. Quartal 2011 eine deutliche Abschwächung als Folge der Finanzkrise festzustellen war. Auffällig ist, dass die Wachstumsprognosen für die CEE-Länder nicht signifikant über jenen der westeuropäischen Staaten liegen. In China verlangsamte sich die Wirtschaftsdynamik etwas, das Wachstum lag 2011 aber noch immer über 9%. Die Prognosen für 2012 haben sich aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten deutlich eingetrübt.

Für das Nutzfahrzeuggeschäft ist das Wachstum der Industrieproduktion von Bedeutung, das 2011 im EU-Raum in der Größenordnung von 3,3% lag; in Deutschland betrug das Wachstum 1,3%.

Der Optimismus angesichts der relativ raschen Erholung der Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2010 und im 1. Quartal 2011 verwandelte sich in Europa in drastischen Pessimismus, als die Instabilität der Staatshaushalte, ausgelöst von den Finanzkrisen in Griechenland, Portugal, Spanien und Italien die Stabilität des europäischen Bankensystems in Frage stellte. Sorgen um drohende Engpässe in der Liquiditätsversorgung der Wirtschaft, negative Auswirkungen der Ausgabenreduktionen der öffentlichen Haushalte und ein nur langsam erkennbares politisches Krisenmanagement haben ab dem 2. Quartal 2011 die grundsätzlich solide Entwicklung der Industrie deutlich gedämpft. Die Rahmenbedingungen für Investitionen haben sich in Europa aufgrund der allgemeinen Unsicherheit über die Zukunft des Finanzsystems verschlechtert. Auf Basis der Erfahrungen der dramatischen Krise im Jahr 2009 zeigten viele Unternehmen, so wie die Frauenthal-Gruppe, ein sehr vorsichtiges Verhalten hinsichtlich Neuinvestitionen.

Das Zinsniveau stieg bis ins 2. Quartal 2011 an, um im kurzfristigen Bereich mit einem 1-Monats-EURIBOR von 1,325% (per 30. Juni 2011) und einem 5-Jahreszinssatz von 2,62% (per 27. Februar 2011) einen vorläufigen Höchststand zu erreichen. Gegen Jahresende sanken der 1-Monats-EURIBOR auf 1,024% (per 30. Dezember 2011) und der 5-Jahreszinssatz auf 1,78% (per 19. Dezember 2011). Da keine reale Inflationsgefahr bestand, hatte die Europäische Zentralbank mit ihrer Geldmengenpolitik die Liquiditätsversorgung des Bankensystems im Fokus. Ein Zinsanstieg im Jahr 2012 wird von den Experten als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Der Wechselkurs des US-Dollars ist in Folge der Euro-Krise im Jahresverlauf gestiegen. Die mittelfristigen Prognosen (August 2012) rechnen mit einem Dollar von 1,38 je Euro.

Die Unsicherheit der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordert mehr denn je eine flexible Geschäftsplanung. Im sensiblen Nutzfahrzeugbereich wurden bestmögliche Voraussetzungen für eine flexible Anpassung der Kapazitäten an Marktschwankungen geschaffen. Die ab dem 4. Quartal wahrnehmbare Eintrübung der Prognosen für den Nutzfahrzeugmarkt ist ein klarer Indikator der schwachen konjunkturellen Aussichten für 2012.

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Europa verlief 2011 regional sehr unterschiedlich. Als Wachstumstreiber haben sich Deutschland als größter Einzelmarkt der EU mit einem Wachstum von 20% sowie Großbritannien mit 18% erwiesen, während Italien und Spanien sogar rückläufig waren. Insgesamt stiegen im EU-Raum die Zulassungen im gesamten Nutzfahrzeugmarkt um 10%. Im wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge stieg der EU-Markt um 36%, mit den größten Zuwächsen in den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern. Die positive Dynamik schwächte sich im 4. Quartal ab. Der Produktionsanstieg wurde durch den deutlich belebten Export in Märkte wie Russland und Brasilien unterstützt.

In der Division Automotive Components wurde ein Umsatzwachstum von 23,9% erzielt, wobei die Wachstumsraten im 1. Halbjahr deutlich höher waren als im 2. Halbjahr. Im Wesentlichen folgte der Produktionsanstieg der Marknachfrage, da der Lagerbestand unverkaufter Fahrzeuge bereits 2010 normalisiert war.

Die Division Industrielle Wabenkörper erreichte mit einem EBIT von MEUR 7,3 trotz äußerst ungünstiger Rahmenbedingungen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Der Ergebnisrückgang gegenüber dem Spitzenjahr 2010 um MEUR 3,6 bzw. 33,4% ist daher zu relativieren. 2011 haben sich vor allem drei Faktoren sehr negativ ausgewirkt: Die Entwicklung des Wechselkurses des US-Dollars verlief ungünstig, während die Division im Jahr 2010 von einer vorübergehenden Dollarstärke profitiert hatte. Etwa ein Drittel des Umsatzes der Division Industrielle Wabenkörper wurde in Dollar fakturiert. Der wesentliche negative Effekt gegenüber dem Vorjahr sind die seit 2010 massiv gestiegenen Rohstoffkosten, die kurzfristig aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen nur geringfügig an die Kunden überwälzt werden können.

Vor allem der Weltmarktpreis für Wolfram ist um mehr als 30% gestiegen. Aufgrund der globalen wirtschaftlichen Entwicklung wird kein weiterer Preisanstieg in absehbarer Zukunft erwartet. Ein weiterer gravierender negativer Effekt waren Preisreduktionen, die einem wichtigen Kunden von Dieselkatalysatoren für Nutzfahrzeuge gewährt werden mussten, um das Geschäft langfristig abzusichern und die Chance auf den Einstieg in neue Marktsegmente zu wahren. Der Ergebnisrückgang war somit nicht volumenbedingt, die Kapazitäten der Wabenkörperproduktion waren während des gesamten Jahres voll ausgelastet. Für die Geschäftsentwicklung der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist einerseits die Baukonjunktur in Österreich und andererseits die Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen zu investieren, maßgebend. Trotz leichtem Schrumpfen der Wirtschaft am Jahresende 2011 hat sich der für die SHT relevante Baumarkt stabil gehalten. Das Großobjektgeschäft ist preislich extrem hart umkämpft und führt zu einem entsprechenden Druck auf die Margen. Aus Investitionen der öffentlichen Hand waren keine Impulse zu erkennen. Das in den vergangenen Jahren sehr dynamisch gewachsene Segment der privaten Sanierungen hat sich auch 2011 positiv entwickelt. Der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist es gelungen, trotz eines gestiegenen Anteils des Objektgeschäfts am Umsatz die Bruttomarge deutlich zu steigern. Dies war durch die Fokussierung auf ein hochwertigeres Sortiment sowie den Rückzug aus unprofitablen Marktsegmenten möglich. Das Marktwachstum, sowie der Gewinn von Marktanteilen im Westen und Süden Österreichs ermöglichten ein solides Wachstum von 3%. Die positive Ergebnisentwicklung ist somit sowohl auf Volumenzuwachs und gesteigerte Profitabilität zurückzuführen.

9

Liquiditätsentwicklung

Die Liquiditätsentwicklung der Frauenthal-Gruppe war 2011 von der Emission einer Unternehmensanleihe über MEUR 100 mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Kupon von 4,875% sowie dem Geschäftswachstum gekennzeichnet. Die Nettoliquidität verschlechterte sich investitions- und wachstumsgetrieben gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um MEUR 18. Vom Anleiheerlös konnten MEUR 43 zur vorzeitigen Tilgung der im Juni 2012 auslaufenden Anleihe über MEUR 70 verwendet werden. Der erhöhte Liquiditätsbedarf ist auf das Umsatzwachstum von 9%, einen geänderten Geschäftsmix in der Division Industriellen Wabenkörpern, den Anstieg des Investitionsvolumens um MEUR 14 und eine Dividende von MEUR 2,7 zurückzuführen (im Jahr 2010 wurde keine Dividende ausgeschüttet). Mit dem hohen Cashflow aus dem Ergebnis von MEUR 31 konnte der geschäftsbedingte Anstieg des Working Capital kompensiert werden. Wie im Vorjahr wurden die Bankenbeziehungen weiter ausgebaut und mit ausländischen Finanzierungspartnern ergänzt. Die Gruppe verfügte zu Jahresende über MEUR 138 an freien Banklinien. Die Finanzierungskosten stiegen aufgrund der Zinskosten der neuen Unternehmensanleihe und dem vor allem dem in der ersten Jahreshälfte gestiegenen Zinsniveaus.

Ergebnisanalyse

Dank der fortgesetzten Erholung der Nutzfahrzeugmärkte, speziell während der ersten drei Quartale 2011, und einer soliden Entwicklung der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) konnte die Frauenthal-Gruppe einen deutlichen Umsatzzuwachs um MEUR 48,5 auf MEUR 587,9 verzeichnen und mit einem EBIT von MEUR 22,5 eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte erzielen. Ungünstige externe Rahmenbedingungen verursachten in der Division Industrielle Wabenkörper einen Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2010.

Umsatz

Der Konzernumsatz nach IFRS liegt im Geschäftsjahr 2011 mit MEUR 587,9 insgesamt um 9% über dem Vorjahreswert. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf die Erholung der Nutzfahrzeugmärkte und damit auf die Division Automotive Components zurückzuführen. Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte liefert mit MEUR 278,8 den größten Umsatzbeitrag, welcher fast zur Gänze auf Umsätze in Österreich entfällt.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Umsatz nach Segmenten (Außenumsatz)
Automotive Components 235.315 190.000 45.315
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte 278.839 270.639 8.200
Industrielle Wabenkörper 73.678 78.724 -5.046
Sonstige 25 22 3
Frauenthal-Gruppe 587.857 539.385 48.472

Getrieben von einem 10%igen Wachstum des europäischen Nutzfahrzeugmarkts konnte die Division Automotive Components um 23,9% zulegen und einen Umsatz von MEUR 235,3 erreichen. Vor allem das Segment der schweren Fahrzeuge, das mit 36% Zuwachs die Erholung der Industrieproduktion reflektiert, sowie die ebenso signifikant erholten Exporte der europäischen Nutzfahrzeugindustrie haben diese Entwicklung unterstützt.

Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte konnte trotz eines sich nur zögerlich erholenden Baumarkts ein solides Umsatzwachstum von 3% verzeichnen und erzielte im Geschäftsjahr einen Umsatz von MEUR 278,8. Haupttreiber waren einerseits ein moderater Zuwachs im kommerziellen Neubau, der in den vergangenen Jahren besonders stark gelitten hatte, sowie eine fortgesetzte positive Entwicklung des privaten Sanierungsgeschäfts. Die extrem hohen Wachstumsraten der Vorjahre wurden in diesem Segment aber nicht erreicht. Baumarktbelieferungen wurden aufgrund nicht darstellbarer Preisforderungen in diesem Bereich stark zurückgenommen.

Der Umsatz der Division Industrielle Wabenkörper ging um 6,4% zurück und lag im Geschäftsjahr 2011 bei MEUR 73,7. Die Betriebsleistung war gegenüber dem Vorjahr annähernd stabil. Der Umsatz bei Dieselkatalysatoren stieg um MEUR 10 und betrug MEUR 24, was einer Steigerung von 71,4% entspricht. Das Kraftwerksgeschäft in Europa und den USA entwickelte sich positiv. Ebenso konnten bedeutende Aufträge für das neue Produkt Plattenkatalysator gewonnen werden. Das China-Geschäft war rückläufig, da zwar die Rahmengesetzgebung für strengere Umweltnormen vorliegt, die konkrete Implementierung aber erst ansatzweise erfolgt.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Umsatz nach Regionen
Österreich 298.889 288.562 10.327
Deutschland 109.304 91.177 18.127
Frankreich 21.986 23.130 -1.144
Schweden 44.451 30.880 13.571
Belgien 22.123 13.921 8.202
Sonstige EU 51.610 37.744 13.866
Sonstiges Europa 10.379 9.863 516
Amerika 20.110 15.966 4.144
Asien 8.624 27.904 -19.280
Sonstige 381 238 143
Frauenthal-Gruppe 587.857 539.385 48.472

Ergebnis

Das EBITDA der Frauenthal-Gruppe liegt mit MEUR 36,0 um MEUR 1,7 über dem Vorjahreswert, wobei der größte Ergebnisbeitrag mit MEUR 14,1 (+42,0%) auf die Division Automotive Components zurückzuführen ist. Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte trägt mit einem EBITDA von MEUR 13,4 (+14,2%) bei und die Division Industrielle Wabenkörper konnte ein Ergebnis von MEUR 10,5 (-23,2%) erzielen.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
EBITDA nach Segmenten
Automotive Components 14.070 9.909 4.161
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte 13.425 11.752 1.673
Industrielle Wabenkörper 10.538 13.724 -3.186
Sonstige -2.005 -1.063 -942
Frauenthal-Gruppe 36.028 34.322 1.706
in % vom Umsatz 6,13% 6,36% -0,23%

Die Ergebnissteigerung in der Division Automotive Components ist vor allem auf den Umsatzzuwachs bei guter Produktivitätsentwicklung zurückzuführen. Die intensivierten Anstrengungen im Bereich Produktentwicklung sowie die kontinuierliche Verbesserung von Produktivität und Produktperformance konnten im Geschäftsjahr in konkrete Erfolge umgesetzt werden. Beispielsweise wurde mit einem großen Nutzfahrzeughersteller die Lieferung hochgespannter Vorderachsfedern für die neue Fahrzeuggeneration vereinbart. Im Bereich Druckluftbehälter konnte ein bedeutender neuer Kunde gewonnen werden. Diese Erfolge bestätigen die strategische Bedeutung eines breiten Produktspektrums, das hohes Cross-Selling-Potenzial hat. Die Division erreichte im Geschäftsjahr ein EBIT von MEUR 7,4, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 88,2% entspricht.

Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte verzeichnete eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte. Der Umsatzzuwachs, eine optimierte Einkaufs- und Konditionenpolitik sowie die Forcierung des hochwertigeren Sortiments führten zu einer deutlichen Profitabilitätssteigerung. Das EBIT konnte auf MEUR 10,1 (+24,7%) gesteigert werden. Dieses Ergebnis ist besonders beachtenswert, da der Umsatzanteil des preislich hart umkämpften Objektgeschäfts angestiegen ist. Die Division setzte ihre Strategie, als Marktführer die logistische Kompetenz und Servicequalität weiter auszubauen, konsequent fort.

Ungünstige externe Rahmenbedingungen verursachten in der Division Industrielle Wabenkörper einen Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2010. Die gestiegenen Rohstoffpreise, eine ungünstige Kursentwicklung des US-Dollars sowie notwendige Preiszugeständnisse bei den Dieselkatalysatoren für Nutzfahrzeuge waren vom Management kaum beeinflussbare Faktoren. Das erreichte EBIT von MEUR 7,3 (-33,4%) ist dennoch das zweitbeste in der Geschichte der Division. Die Kapazitäten im Bereich Industrielle Wabenkörper waren dank der Umsatzsteigerung bei Katalysatoren für Dieselmotoren von 71,4% voll ausgelastet, was die rückläufige Nachfrage nach Kraftwerkskatalysatoren aus Asien teilweise kompensieren konnte. Das Kraftwerksgeschäft in Europa und den USA entwickelte sich positiv. Ebenso konnten bedeutende Aufträge für das neue Produkt Plattenkatalysator gewonnen werden.

Die Veränderung in der Position Sonstige ist hauptsächlich auf Projektkosten in der Frauenthal Holding AG zurück zu führen.

in TEUR 2010 organische
Veränderung
a.o.
Abschreibung
2011
Ergebnisentwicklung
Umsatz 539.385 48.472 587.857
EBITDA 34.322 1.706 36.028
EBIT 21.705 998 -180 22.523
Finanzergebnis -3.618 -2.443 -6.061
Ergebnis vor Steuern 18.087 -1.445 -180 16.462
Ergebnis nach Steuern 17.373 -3.460 -180 13.733

Auf Gruppenebene konnte Frauenthal ein EBIT von MEUR 22,5 erzielen, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von MEUR 0,8 (+3,8%) entspricht. Im Berichtsjahr belastete eine Restrukturierungsrückstellung für Sozialpläne in Höhe von MEUR 1 für den Standort Linnemann-Schnetzer Formparts GmbH in Ahlen, Deutschland, das Ergebnis, da kein ausreichendes Auftragsvolumen generiert werden konnte und der Standort nicht mehr profitabel geführt werden kann. Im Vergleichszeitraum gab es Zuschreibungen zum Anlagevermögen in der Division Automotive Components in der Höhe von MEUR 1,5, welche in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung in der Position sonstige betriebliche Erträge enthalten sind.

Aufgrund gestiegener Finanzierungsaufwendungen durch die vorzeitige Emission einer Unternehmensanleihe in der Höhe von MEUR 100 sowie durch höhere Steueraufwendungen (davon ist eine Veränderung von MEUR 1,1 auf latente Steuern zurückzuführen) reduzierte sich das Ergebnis nach Steuern (das Jahresergebnis) um MEUR 3,6 (-21,0%) im Vergleich zum Vorjahr.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 25% von MEUR 290,9 auf MEUR 364,6. Die Erhöhung der Bilanzsumme ist im Wesentlichen auf die im Mai 2011 erfolgreich platzierte Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 zurückzuführen.

Mit dem Anleiheerlös von MEUR 100 wurde von der Anleihe 2005-2012 (Volumen: MEUR 70, fällig im Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 vorzeitig zurückgekauft. Der verbleibende Anteil von MEUR 27 der Anleihe 2005-2012 ist 2012 noch zu tilgen. Ein weiterer Teil des Emissionserlöses in Höhe von MEUR 36 wurde bei verschiedenen Banken veranlagt und dient zur Tilgung der Anleihe 2005-2012 im Juni 2012. Mit dem restlichen Anleihevolumen wurden kurzfristige Linien zurückgeführt, um Überschussliquidität aus der neuen Anleihe 2011-2016 kostenoptimal zu verwenden. Die Cash-Veranlagung spiegelt sich in der Position Sonstiges Umlaufvermögen wider und ist zusammen mit gestiegenen Forderungen der wesentliche Grund für den Anstieg der Bilanzsumme. Mit dem Umsatzwachstum sind auch die Kundenforderungen gegenüber dem Vergleichzeitraum um insgesamt MEUR 5,7 gestiegen, was hauptsächlich auf die Divisionen Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte sowie Industrielle Wabenkörper zurückzuführen ist. Die Kundenforderungen in der Division Automotive Components sind nahezu unverändert und beinhalten eine genützte ABS-Finanzierung mit einem großen LKW-Kunden in Höhe von MEUR 15,5 (Vorjahr: MEUR 13,9).

Die Vorräte stiegen um insgesamt MEUR 22,1, wobei der Aufbau zum Großteil mit einem Anteil von MEUR 8,4 auf die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte und mit einem Aufwuchs von MEUR 9,9 auf die Division Industrielle Wabenkörper zurückzuführen ist. Umsatzbedingt stiegen auch die Vorräte in der Division Automotive Components um MEUR 3,8 im Vergleich zum Vorjahr.

Bilanzentwicklung in TEUR 2010 organische
Veränderung
2011
Langfristiges Vermögen 136.095 6.742 142.837
Vorräte 72.052 22.102 94.154
Sonstiges Umlaufvermögen 82.761 44.896 127.657
Summe Aktiva 290.908 73.740 364.648
Eigenkapital 89.502 9.366 98.868
Langfristiges Schulden 109.375 28.171 137.546
Kurzfristiges Schulden 92.031 36.203 128.234
Summe Passiva 290.908 73.741 364.648

Der Anstieg des langfristigen Vermögens ist auf gestiegene Investitionen zurückzuführen.

Das Eigenkapital konnte aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs und trotz eines Dividendenabflusses (MEUR -2,7) von MEUR 89,5 um MEUR 9,4 auf MEUR 98,9 gesteigert werden. Durch die bilanzverlängernde Wirkung der Überschussliquidität aus der Anleiheemission sowie des allgemeinen Geschäftswachstums reduzierte sich die Eigenkapitalquote von 30,8% auf 27,1%.

Die langfristigen Schulden haben sich im Wesentlichen aufgrund der neu begebenen Unternehmensanleihe erhöht. Die Vorjahresposition beinhaltet die Anleihe 2005-2012 in Höhe von MEUR 70, welche im Jahr 2005 begeben wurde. Zum Stichtag finden sich in dieser Position die neue Anleihe 2011-2016 in Höhe von MEUR 100, reduziert um die Anleihekosten, welche auf die Laufzeit von fünf Jahren verteilt werden. Die Anleihe 2005-2012 wurde wegen der Laufzeit unter einem Jahr (Tilgung im Juni 2012) von den langfristigen Schulden in die kurzfristigen Schulden umgegliedert, und zwar nur mehr der Restbetrag von MEUR 27, da MEUR 43 bereits rückgekauft wurden. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um MEUR 3,4, da ein Teil der kurzfristigen Linien mit dem Anleiheerlös rückgeführt wurde. Die in der Position kurzfristige Schulden beinhalteten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen aufgrund der Umsatzzuwächse von MEUR 49,8 auf MEUR 60,2.

AKT
IVA
2011
in TEUR
2010
in TEUR
PASSIVA 2011
in TEUR
2010
in TEUR
Langfristiges Vermögen 142.837 136.095 Eigenkapital 98.868 89.502
Vorräte 94.154 72.052 Langfristiges Schulden 137.546 109.375
Sonstiges Umlaufvermögen 127.657 82.761 Kurzfristiges Schulden 128.234 92.031
364.648 290.908 364.648 290.908
AKT
IVA
2011 2010 PASSIVA 2011 2010
Langfristiges Vermögen 39% 47% Eigenkapital 27% 31%
Vorräte 26% 25% Langfristiges Schulden 38% 37%
Sonstiges Umlaufvermögen 35% 28% Kurzfristiges Schulden 35% 32%
100% 100% 100% 100%

INVESTITIONEN UND AKQUISITIONEN

Im Jahr 2011 wurde in allen Divisionen an der Umsetzung der jeweiligen Wachstumsstrategien gearbeitet. Die damit verbundenen Investitionen beliefen sich insgesamt auf MEUR 21,6. Ein Schwerpunkt war in der Division Automotive Components der Ausbau von Styria Arcuri S.R.L., Rumänien, zu einem Standort mit 25.000 Tonnen Jahreskapazität. Ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der innovativen Produkte waren Investitionen zur Kapazitäts- und Produktivitätsverbesserung in Styria Ressorts S.A.S., Frankreich, und Styria Federn GesmbH, Österreich. In die Division Automotive Components wurden insgesamt MEUR 9,6 investiert. In der Division Industrielle Wabenkörper wurden MEUR 7,9 in den Ausbau der Kapazitäten, die Vertiefung der eigenen Wertschöpfung und in Produktentwicklung investiert. Auch in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte wurden Investitionen von MEUR 4,1 vor allem in den Logistikbereich und in die Modernisierung von Verkaufsoberflächen getätigt. Die gegenüber den Vorjahren wieder deutlich belebte Investitionstätigkeit reflektiert einerseits die gute Geschäftslage, andererseits den Willen zum konsequenten Ausbau der Leistungsfähigkeit in allen Divisionen.

in TEUR Immaterielles
Anlagevermögen Sachanlagen
Finanzanlagen Anlagen gesamt
Entwicklung Anlagevermögen
31.12.2010 39.149 74.291 1.884 115.324
Investitionen 787 20.809 0 21.596
Abschreibungen -1.426 -12.078 -13 -13.517
davon a.o. Abschreibung -180 0 0 -180
Abgänge 0 -252 -180 -432
Währungsumrechnung und Sonstige -9 -469 25 -453
31.12.2011 38.501 82.301 1.716 122.518

Das immaterielle Anlagevermögen verringerte sich von MEUR 39,1 auf MEUR 38,5. Von den laufenden Abschreibungen entfielen MEUR 0,2 auf außerordentliche Abschreibungen auf Markenrechte im Zuge der Impairment-Tests in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. Das Sachanlagevermögen stieg von MEUR 74,3 auf MEUR 82,3, was aus Investitionen in Höhe von MEUR 20,8 resultiert und sich um die laufenden Abschreibungen in Höhe von MEUR 12,1 verringert. Abschreibungen aufgrund von Impairment-Tests oder Zuschreibungen im Bereich des Sachanlagevermögens wurden nicht vorgenommen. Die Abgänge vom Finanzanlagevermögen beziehen sich zum Großteil auf den Verkauf von Wertpapieren in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte.

GELDFLUSSENTWICKLUNG

Der Geldfluss aus dem Ergebnis hat sich auf MEUR 31,1 erhöht, was einer Verbesserung um MEUR 1,9 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres entspricht und auf das erfolgreiche Geschäftsjahr zurückzuführen ist.

Die Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen führen zu einem Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von MEUR 8,5 (Vorjahr: MEUR 11,3).

Aus der Investitionstätigkeit sind MEUR 20,8 abgeflossen (Vorjahr: MEUR 8,9). Dies spiegelt vor allem eine stark wiederkehrende Investitionstätigkeit in der Division Automotive Components wider (die Einzahlungen aus Investitionszuschüssen belaufen sich auf MEUR 0,8). Detaillierte Informationen zu den Investitionen im Geschäftsjahr sind dem Absatz Investitionen und Akquisitionen zu entnehmen. Aus den hohen Investitionen resultiert ein negativer freier Geldfluss von MEUR 12,3 (Vorjahr: MEUR +2,4). Die Veränderung der liquiden Mittel sowie die liquiden Mittel am Ende der Periode spiegeln die Veranlagung in Höhe von MEUR 36 – ein Teil der neuen Unternehmensanleihe – wider. Der Fonds der liquiden Mittel am Ende des Geschäftsjahres, wie er in der Geldflussrechnung dargestellt wird, enthält ein verpfändetes Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von MEUR 0,4.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Geldflussrechnung
Geldfluss aus dem Ergebnis 31.122 29.247 1.875
Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 8.473 11.336 2.863
Geldfluss aus der Investitionstätigkeit -20.788 -8.924 -13.709
Freie Geldflüsse -12.315 2.412 -16.572
Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit 49.228 -1.263 52.336
Veränderung der liquiden Mittel 36.913 1.149 35.764
Liquide M
ittel am Ende der Periode
39.950 3.037 36.913

FRAUENTHAL UNTERNEHMENSWERT

Die Steigerung des Unternehmenswerts der Frauenthal-Gruppe ist ein primäres Ziel des Managements. Auf Konzernebene werden die Kennzahlen EVA (Economic Value Added) und ROCE (Return On Capital Employed) ermittelt.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Value-Kennzahlen
Umsatzerlöse 587.857 539.385 48.472
EBITA 22.523 21.705 818
Pauschalsteuern -5.631 -5.426 -205
NOPAT 16.892 16.279 613
Eingesetztes Kapital 219.490 189.854 29.636
WACC in % 6,57% 7,08% -0,51%
Kapitalkosten 14.420 13.442 978
ROCE
in %
7,70% 8,57% -0,87%
EVA 2.472 2.837 -365
EVA /Aktie in EUR 0,3 0,3 0,0

Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs im Jahr 2011 hat sich der Großteil der wesentlichen Kenngrößen verbessert. Das EBITA hat sich um MEUR 0,8 auf MEUR 22,5 gegenüber dem Vergleichszeitraum erhöht. Die davon berechneten 25% Pauschalsteuern belaufen sich auf MEUR 5,6. Der sich daraus ergebende NOPAT (Net Operating Profit after Tax) beträgt MEUR 16,9 und stieg damit um MEUR 0,6. Diese Kennzahl wird zum gesamten im Konzern eingesetzten Kapital (Capital employed) in Beziehung gesetzt. Der daraus errechnete ROCE zeigt, in welchem Umfang Frauenthal insgesamt den Verzinsungsanspruch seiner Kapitalgeber erfüllt. Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) wurde im Zuge der veränderten Finanzierungsstruktur und der Veränderungen am Kapitalmarkt neu berechnet und beträgt für das Geschäftsjahr 2011 6,57%.

Als zweite wesentliche Kennzahl dient die absolute Wertsteigerung des EVA (Economic Value added), der sich von MEUR 2,8 auf MEUR 2,5 verringert hat. Er wird aus der Differenz von NOPAT und erwarteter Rendite auf das eingesetzte Kapital berechnet und dient dazu, die Rentabilität der Geschäftsentwicklung zu messen. Das gestiegene Gesamtkapital (höheres Anlagevermögen, Working Capital) verursacht einen leichten Rückgang der Kennzahl.

Angaben gem. § 243a UGB

Das Grundkapital ist in 7.534.990 (2010: 7.534.990) auf Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien und in 1.900.000 (2010: 1.900.000) auf Namen lautende nennwertlose Stückaktien aufgeteilt. Mit Ausnahme dieser 1.900.000 Stück Namensaktien sind alle Aktien zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse zugelassen. Neben den Stückaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.

Dem Vorstand der Frauenthal Holding AG sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

Unverändert zum Vorjahr ist die FT-Holding GmbH, Chemnitz, an der Frauenthal Holding AG mit 72,9% beteiligt. Die FT-Holding GmbH, Chemnitz, steht wiederum mittelbar zu je 50% im Eigentum von Dr. Hannes Winkler und Dr. Ernst Lemberger. Die FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, erstellt den Konzernabschluss für den größtmöglichen Konsolidierungskreis, in dem der Frauenthal-Konzern mit einbezogen ist.

Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre.

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan für Mitglieder des Vorstands und Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Nähere Details zum Aktienoptionsprogramm sind der Ziffer [45] im Anhang zu entnehmen.

Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung.

Der Vorstand ist laut 18. Hauptversammlung am 3. Mai 2007 ermächtigt, bis einschließlich 30. Juni 2012 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 2.681.634,00 durch Ausgabe von bis zu 2.681.634 auf Inhaber oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen.

In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

PRODUKT-BESCHREIBUNG

Am Standort Perchtoldsdorf wird das innovative Kommissionierungssystem Y-LOG eingesetzt. Auf engstem Raum können dadurch 6400 Lagerplätze untergebracht werden und man ist dadurch in der Lage die dreifache Warenmenge zu kommissionieren.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Haran Hasan (29) und Tasdemir Halil (32) arbeiten am Standort Perchtoldsdorf (Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte). Die beiden Herren sind für die ordnungsgemäße Warenübernahme verantwortlich.

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Konzernlagebericht

Risikobericht

Um den Anforderungen gemäß Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex gerecht zu werden und um diesen Bereich weiter zu verbessern, wurde im Geschäftsjahr 2007 mit dem Aufbau eines formalisierten, einheitlichen und konzernweiten Risikomanagementsystems begonnen. Das Ziel dieses Projekts ist es, Risikoquellen systematisch zu identifizieren, Risiken frühzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen gegenzusteuern.

Auch 2011 wurde das Risikomanagementsystem (insbesondere das Interne Kontrollsystem) weiterentwickelt und für die wesentlichen Hauptrisiken geeignete Messgrößen und Frühwarn-Indikatoren festgelegt, deren Überschreiten zu vorher definierten Berichtspflichten oder zur Einleitung klar vorgeschriebener Risikobewältigungsmaßnahmen führt.

Risiken wurden unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung untersucht, um eine Grundlage für ihre Steuerung zu erhalten. Dementsprechend wurden während des Jahres 2011 folgende Hauptrisiken identifiziert:

  • Marktrisiko
  • Wettbewerbsrisiko
  • Kundenrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Versorgungsrisiko
  • Compliance-Risiken

Diese Hauptrisiken und die damit verbundenen Kontrollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss in zwei Sitzungen präsentiert und unterliegen einer laufenden Anpassung durch den Vorstand. Alle erforderlichen Änderungen werden dem Prüfungsausschuss quartalsweise in Form eines detaillierten IKS-Berichts vorgelegt. Der Bericht enthält die aktuelle Evaluierung und Überarbeitung der Risikomatrix nach neuen Risiken, geänderten Einstufungen und gegebenenfalls dem Entfall von Risiken.

Neben den erwähnten Hauptrisiken sieht sich der Konzern noch mit Umwelt- und Betriebsrisiken sowie mit finanzwirtschaftlichen Risiken (z.B. Fremdwährungsrisiken) konfrontiert.

Division Automotive Components

Kundenrisiko

Im Bereich der Produktion von LKW-Komponenten – Federn, Briden (U-Bolts) und Druckbehälter sowie Dieselkatalysatoren – werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen, da diese von der Marktnachfrage nach Nutzfahrzeugen abhängen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird.

Im Berichtsjahr gelang es, mehrere wichtige Aufträge für neues Geschäft sowie die Verlängerung bestehender Lieferverträge zu vereinbaren. Andererseits gingen auch Aufträge für Produkte, die technologisch weniger anspruchsvoll sind, an Wettbewerber aus Niedrigkostenländern verloren. Für strategisch wichtige Produkte konnten neue Aufträge gewonnen bzw. gehalten werden.

Das zu Beginn des Jahres 2010 eingeführte Key Performance Indicator Reporting beinhaltet unter anderem auch Kenngrößen wie Liefertreue, gelieferte Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Diese werden von den Produktionsstandorten monatlich an das Management berichtet und ausführlich kommentiert. Bei auffallenden Zielabweichungen können somit frühzeitig Gegenmaßnahmen gesetzt werden.

Auch 2011 nahm die Division Automotive Components an der Zertifizierung nach TS 16949 teil. Ziel dieses Standards ist es, die System- und Prozessqualität wirksam zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Der Standort Styria Arcuri SRL, Rumänien, wurde mit dem Ford Q1 Award ausgezeichnet. Diese Auszeichnung ist weltweit als Zeichen für außergewöhnliche Qualität bekannt.

Kundenrisiken bestehen auch als Bonitätsrisiken und Zahlungsausfallsrisiken. Bei den Nutzfahrzeugherstellern handelt es sich zum größten Teil um sehr große, international tätige Unternehmen, deren Bonität sich als Folge der Krise 2009 insbesondere im Automobilgeschäft verschlechtert, 2010 und 2011 jedoch wieder wesentlich verbessert hat.

Die detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen bildet die Basis des zentralisierten Debitorenmanagements. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann.

Weiters wird seit 2009 die Entwicklung der Credit Default Swap(CDS)-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Der Hauptrisikotreiber dafür ist die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread), die von der Einschätzung der Bonität abhängt. Verglichen zum Vorjahr hat sich diese Kennzahl verbessert.

Im vergangenen Jahr traten keine Zahlungsausfälle ein. Auch in Zukunft wird dieses Risiko als eher gering eingeschätzt.

Aufgrund der Erholung des Nutzfahrzeuggeschäfts wird zurzeit nicht davon ausgegangen, dass es zu strukturellen Anpassungen der Produktionskapazitäten der Kunden in Europa und damit verbundenen Forderungsausfällen kommen wird. Gesellschaftsrechtliche Veränderungen (z.B. Zusammenschlüsse einzelner Wettbewerber) könnten jedoch zukünftig zu einer Änderung des Einkaufsverhaltens wichtiger Kunden führen.

Technologisch bedingte Substitutionsrisiken für Stahlfedern und Druckbehälter aus Stahl und Aluminium sind durch die langen Laufzeiten bei der Entwicklung von LKW-Serien kurzfristig nicht gegeben, langfristig aber durch die Entwicklung neuer Dämpfungs-, Achs- und Bremssysteme bzw. durch den Einsatz von Kunststoffen oder anderen alternativen Materialien möglich. Konkrete diesbezügliche Bedrohungen sind derzeit nicht erkennbar.

Um auch in Zukunft als verlässlicher Entwicklungspartner zu gelten, wurde die Kommunikation zwischen kaufmännischem Außendienst und Entwicklungsmitarbeitern intensiviert. Sämtliche Informationen über die Erwartungshaltung der Kunden können so in die Entwicklung neuer Produkte einfließen.

Durch die verstärkte Entwicklungsarbeit und den starken Fokus auf die Produktqualität wird die Marktposition des Unternehmens kontinuierlich ausgebaut. Trotzdem kann in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass bei einzelnen Kunden Marktanteile an Konkurrenten abgegeben werden müssen, da Kunden im Automobilgeschäft keine Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zulassen wollen.

Marktrisiko

Für die Geschäftsentwicklung der LKW-Komponenten ist primär die Konjunkturentwicklung in Europa von Bedeutung. Die wichtigsten Exportländer sind der Nahe und Mittlere Osten, Russland sowie in geringem Umfang Südamerika. Bei den Exporten in diese Regionen können auch Risiken der politischen Entwicklung schlagend werden (Krieg, Embargomaßnahmen, Umstürze etc.). Aufgrund des großen Marktanteils von Automotive Components und der bestehenden Rahmenverträge mit den LKW-Herstellern wirken sich Nachfrageveränderungen nach LKWs in diesen Märkten unmittelbar auf den Absatz der Produkte aus und sind daher kurzfristig kaum beeinflussbar. Der LKW-Markt hat die Charakteristika eines Investitionsgütermarkts und ist dementsprechend ein zyklischer Markt, der neben den allgemeinen Konjunktureinflüssen die Nachfrage nach Transportdienstleistungen und die Entwicklung der Zinsen für Investitionskredite widerspiegelt.

Die verbesserte Marktlage führte im vergangenen Jahr zu einer zufriedenstellenden Auslastung der Produktionsstandorte. Der aktuelle Grad der Kapazitätsauslastung der einzelnen Produktionsstandorte wird dem Management-Team monatlich berichtet.

Sollte die Marktnachfrage in Zukunft sehr stark steigen, können kurzfristig Kapazitätsengpässe entstehen. Diesbezüglich stehen der Organisation zwar Reservekapazitäten zur Verfügung, Lieferverzögerungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Sollte die Marktnachfrage sinken, bestehen Flexibilitäts-

spielräume, die einen Rückgang in der Größenordnung bis 20% ohne strukturelle Maßnahmen beherrschbar machen.

Im Straßeneinsatz von LKW-Komponenten können Qualitätsmängel in Ausnahmefällen zu Materialbrüchen oder undichten Bremssystemen führen. Eine umfassende Qualitätskontrolle und Anlagenüberwachung minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind mögliche Schadenersatzforderungen durch Versicherungen gedeckt. Die Versicherungssumme wird als ausreichend eingeschätzt, könnte aber in Extremfällen zu gering sein.

Umweltrisiken

Die Unternehmen des Frauenthal-Konzerns erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult.

In einigen Werken sind Grund und Boden teilweise durch ölhältige Abfälle aus den dreißiger, vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts kontaminiert. Sämtliche Standorte erfüllen jedoch alle Auflagen der zuständigen Behörden, die an sie ergangen sind.

An einem Standort (Styria Ressorts Véhicules Industriels, Châtenois, Frankreich) besteht aufgrund behördlicher Auflagen die Verpflichtung einer Bodensanierung. Ein Sanierungsplan wurde auf Basis technischer Gutachten erstellt und die Vorgehensweise mit der Umweltbehörde abgestimmt. Im Jahresabschluss wurde entsprechende Vorsorge für die Sanierungskosten durch Dotierung einer Rückstellung getroffen.

Betriebliche Risiken

Bremsdruckbehälter werden durch Umform-, Schweißund Oberflächenbehandlungsprozesse erzeugt. Die Produktion von Federn und Briden (U-Bolts) ist im Wesentlichen ein Walz- bzw. Biege- und Vergüteprozess von glühendem Stahl, was mit erhöhter Brandgefahr verbunden ist. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken.

Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Außerdem ist es bei Federn und Druckbehältern möglich, die Produktion an andere Standorte zu verlagern.

Versorgungsrisiko

Die Verfügbarkeit von Stahl und Vormaterialien wird bei den Federn und Briden durch langfristige Lieferantenbeziehungen und bei den Druckbehältern durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialen Versorgungsrisiken. Preiserhöhungen bei Stahl sind durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden zum überwiegenden Teil abgesichert, allerdings nur für einen Teil des Jahres.

Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien ist durch die Frauenthal Einkaufs GmbH zentral organisiert, wodurch eine permanente Marktbeobachtung und regelmäßige Verhandlungen mit Lieferanten möglich sind.

Weiters haben Energiekosten einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage des Konzerns. Versorgungsengpässe insbesondere bei Erdgas, das einen wesentlichen Energieträger in den Produktionswerken darstellt, können auftreten, da ein großer Teil der Standorte in Ländern mit starker Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Russland liegt.

Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT)

Kundenrisiko

Das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche. Endkonsumenten werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für die Produkte, die logistische Leistungsfähigkeit bei Lagerhaltung und Belieferung sowie Qualität und Finanzierung der Kundenforderungen. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, Liefertreue, Finanzierung, technische Betreuung etc.) der Preis der gehandelten Produkte nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs durch solche Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die SHT im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden unverzichtbarer Lieferant.

Bei den Kunden der Division handelt es sich in erster Linie um Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird in der SHT ein effizientes Debitorenmanagement betrieben. Kundenbonitäten und Kundenlimits werden laufend beobachtet, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Die Kommunikation zwischen zentralem Debitorenmanagement und Vertrieb wurde durch regelmäßige Besprechungen intensiviert, somit können Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden konsequent verfolgt werden. Zusätzlich wird das Risiko von Zahlungsausfällen durch den Abschluss von Kreditversicherungsverträgen reduziert. Im vergangenen Jahr lagen die Forderungsausfälle bei einem geringen Wert von 0,24 % des Umsatzes.

Da die SHT primär kleingewerbliche Kunden hat, sind die Kundenforderungen breit gestreut. Großprojekte und die mit ihnen verbundenen Projektrisiken spielen eine verhältnismäßig geringe Rolle im Gesamtgeschäft der SHT, sind aber im Einzelfall durchaus gegeben.

Der Anteil überfälliger Forderungen betrug zum Bilanzstichtag 6,6% und ist damit gegenüber dem Niveau des Vorjahres leicht angestiegen.

Marktrisiko

Für das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist die Konjunkturentwicklung in Österreich und hier speziell das Konsumwachstum und die Bau- und Renovierungskonjunktur von Bedeutung.

Deshalb unterliegt die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur der ständigen Beobachtung des Vertriebs. Der Vorstand wird wöchentlich über die Marktentwicklung informiert. Die Abstimmung mit Kunden und Herstellern erfolgt laufend, sodass auch diese Informationen in das Berichtswesen einfließen.

Betriebliche Risiken

Für die Ertragskraft der Sanitärgroßhandelssparte sind die Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und sind daher nur schwer zu ersetzen, falls sie nicht bereit sein sollten, die Lieferverträge zu für die SHT akzeptablen Konditionen zu verlängern. Allerdings ist die SHT aufgrund ihrer Marktführerschaft auch für die Lieferanten ein nur schwer verzichtbarer Partner.

Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund ihrer starken Marktposition ist die Division Großhandel für Sanitär-und Heizungsprodukte (SHT) hier gut aufgestellt.

Division Industrielle Wabenkörper

Kundenrisiko

Das Geschäft mit Kraftwerkskatalysatoren ist ein Projektgeschäft, dessen Erfolg von der Projektakquisitionsstärke, dem gebotenen Preis und der angebotenen Produktqualität in Verbindung mit technischen Referenzen bestimmt wird. Die Kunden für Kraftwerkskatalysatoren sind Anlagenbauer und Kraftwerksbetreiber. Die im Exportgeschäft üblichen Zahlungssicherungsvorkehrungen werden aufgrund von Bonitätsbeurteilungen getroffen. Aufgrund der Größe einzelner Projekte könnte eine Fehleinschätzung bezüglich der Bonität der Geschäftspartner einen maßgeblich negativen Einfluss auf den Konzern haben. Die bei Großprojekten üblichen Anzahlungen und Teillieferungen helfen dieses Risiko zu vermindern. Die Kundenforderungen sind überwiegend durch handelsübliche Zahlungsvereinbarungen (Vorauszahlungen, Akkreditive) abgesichert.

Um das Risiko etwaiger Zahlungsausfälle zu reduzieren, werden Zahlungsverzögerungen in wöchentlichen Besprechungen zwischen Top-Management, Finanzabteilung und Produktmanagement verfolgt.

Der Konzern ist insbesondere im Kraftwerksgeschäft und im Geschäftsfeld Wärmespeicher auch in mehreren außereuropäischen Ländern (USA, Südkorea, China u.a.) tätig. Diese Geschäfte unterliegen den für diese Länder spezifischen politischen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Risiken.

Länderrisiken werden durch das Top-Management laufend beobachtet. Bei entsprechendem Bedarf werden Informationen in der Organisation sofort verteilt.

Marktrisiko

Die Geschäftsentwicklung bei den Kraftwerkskatalysatoren folgt in erster Linie der Entwicklung der Umweltschutzauflagen für die Erzeugung von Energie in kalorischen Kraftwerken und anderen Großfeuerungsanlagen sowie dem Ersatzbedarf für Altanlagen. Nachfrage entsteht durch die Einführung von strengeren Grenzwerten für Stickoxide, die nur mehr durch den Einsatz von SCR-Katalysatoren (Selective Catalytic Reduction) erreicht werden können. Sobald die Nachrüstung der bestehenden kalorischen Kraftwerke abgeschlossen ist, reduziert sich die Nachfrage für die Ausstattung neuer Kraftwerke. Der Ersatzbedarf von Altanlagen gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Für den Absatz von Dieselkatalysatoren ist derzeit nicht die Gesamtnachfrage auf dem LKW-Markt maßgeblich, sondern die Nachfrage nach Euro-V-LKWs. Diese Abgasnorm erfordert meist den Einsatz von SCR-Katalysatoren und ist wiederum von der entsprechenden Umweltgesetzgebung abhängig.

Technische Substitutionsrisiken bestehen insofern, da für die künftige Euro-VI-Generation (die ab 2013 relevant wird) voraussichtlich auch alternative Technologien zum Einsatz kommen werden. Die Marktposition der Division Industrielle Wabenkörper in diesem Marktsegment wird ab 2013 voraussichtlich neu bestimmt. Da die technologischen Entwicklungen für die Euro-VI-Norm noch nicht vollständig absehbar sind, ist die Geschäftsperspektive der Division Industrielle Wabenkörper im Bereich der Dieselkatalysatoren für den europäischen Markt noch mit großen Unsicherheiten behaftet.

Im Bereich der Kraftwerkskatalysatoren bestehen keine technischen Substitutionsrisiken. Die Division weist aufgrund der anerkannten Qualitätsführerschaft eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf. Global existieren nur wenige direkte Wettbewerber. Ein nachhaltiges Sinken des Kurses des US-Dollars würde aber die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem US-amerikanischen Hauptwettbewerber verschlechtern.

Betriebliche Risiken

Keramische Wabenkörper werden durch einen Extrusionsprozess mit anschließendem Trocknen und Kalzinieren bzw. Brennen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken.

Auch in diesem Bereich werden Risiken durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen minimiert.

Die Produktion von Kraftwerkskatalysatoren erfolgt speziell für das jeweilige Kraftwerk (bzw. die Feuerungsanlage). Technische Fehler beim Engineering oder der Herstellung könnten zu Ansprüchen der Kunden führen, soweit sie vom Produzenten des Katalysators zu vertreten sind.

Im Berichtsjahr trat eine Störung in Form unzureichender Abgaswerte bei einem großen Kraftwerk, das mit Katalysatoren der Division Industrielle Wabenkörper ausgestattet wurde, ein. Zum Berichtszeitpunkt konnte die Fehlerursache noch nicht einwandfrei festgestellt werden, eine Fehlfunktion der Katalysatoren ist aber wahrscheinlich. Aufgrund der vertraglichen Regelung ist die Division Industrielle Wabenkörper zum Austausch der gelieferten Katalysatoren verpflichtet. Ein potenzieller Gewährleistungsfall oder eine andere Form der Kompensation ist nur zu einem Teil durch Versicherungen gedeckt.

Die konkrete Schadenshöhe ist zum Berichtszeitpunkt nicht mit Sicherheit bestimmbar, da es mehrere technische Szenarien für die Herstellung vertragskonformer Abgaswerte gibt. Auf Basis des Erkenntnisstands zum Berichtszeitpunkt wurde für das wahrscheinlichste Szenario eine Rückstellung über MEUR 1,3 gebildet.

Angenommene Aufträge können projektbedingt vorzeitig abgebrochen werden bzw. nicht erfolgreich verlaufen.

Versorgungsrisiko

Rohstoffe und Vormaterialien für die Produktion von Katalysatoren und keramischen Wabenkörpern werden von langjährigen Lieferanten bezogen und soweit wie möglich durch Jahresverträge abgesichert. Bei manchen dieser Rohstoffe und Vormaterialien kommt es gelegentlich zu Verknappungs- und Spekulationstendenzen, sodass auch diesbezüglich Versorgungs- und Kostenrisiken entstehen könnten. Dies betrifft zum Beispiel den Rohstoff der seltenen Erden sowie die Legierungsmetalle Wolfram und Vanadium.

Zum Berichtserstellungszeitpunkt sind keine Engpässe bei wesentlichen Rohstoffen absehbar, allerdings gelten die erwähnten Materialien als potenziell kritische Rohstoffe, bei denen es zu signifikanten Preisanstiegen bzw. Verknappungen kommen könnte. Um das Versorgungs- und Preisrisiko zu minimieren, wird die Forschung zu alternativen Werkstoffen vorangetrieben. Weiters werden in regelmäßigen Abständen potenzielle Alternativlieferanten geprüft.

Falls Preiserhöhungen bei Wolfram aufgrund der Wettbewerbssituation nicht an die Kunden weitergegeben werden können, besteht ein Risiko der Margenerosion. Dies war im Berichtsjahr in besonderem Maße der Fall, da der Preis für den wichtigen Rohstoff Wolfram seit 2010 um etwa 30% gestiegen ist. Das Ergebnis der Division Industrielle Wabenkörper wurde dadurch erheblich belastet.

Vergleichbar mit der Division Automotive Components werden auch die Produktionskosten in der Division Industrielle Wabenkörper wesentlich von der Höhe der Energiekosten beeinflusst. Versorgungsengpässe oder Preissteigerungen hätten auch hier negativen Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns.

Impairment-Tests

Entsprechend den Vorschriften des Standards IAS 36 wurden die Vermögenswerte des Frauenthal-Konzerns auch 2011 routinemäßigen Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests) unterzogen.

Der Berechnung der einzelnen Unternehmenswerte ist die Ergebnisentwicklung der kommenden fünf Jahre zugrunde gelegt. Die Berechnung erfolgte unter Anwendung des genehmigten Budgets 2012 sowie vorsichtiger Schätzungen der Folgejahre, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind. Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten Unternehmenswerten gegenübergestellt und gegebenenfalls abgewertet. Es wurde ein Diskontierungszinssatz (WACC) für die Frauenthal-Gruppe von 6,57% (Vorjahr: 7,08%) ermittelt.

Der Impairment Review wurden Sachanlagevermögen, Firmenwerte, aktivierte Forschungsaufwendungen, Marken- und Belieferungsrechte sowie aktivierte latente Steuern unterzogen. Die Impairment Review hat zu keinen ergebniswirksamen Abschreibungen oder Zuschreibungen geführt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Zur Sicherung des Liquiditätsbedarfs bestehen ausreichende Kreditrahmen überwiegend bei österreichischen Bankinstituten. Auch 2011 wurden weitere Kreditlinien aufgebaut. Insgesamt stellen neun Banken der Frauenthal Holding AG und ihren Tochtergesellschaften Kreditlinien mit einem Gesamtvolumen von MEUR 247,9 zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2011 bestehen freie Finanzierungslinien von rund MEUR 138,3. Nach der Emission der Unternehmensanleihe über MEUR 100 mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Mai des Berichtsjahres ist die Tilgung der im Juni 2012 auslaufenden Anleihe über MEUR 70 gesichert: MEUR 43 davon wurden bereits vorzeitig im Berichtsjahr getilgt; MEUR 21 an kurzfristigen Linien wurden rückgeführt. Die Überschussliquidität von MEUR 36 wurde bis zum Fälligkeitszeitpunkt der Altanleihe bei namhaften österreichischen Kreditinstituten als Festgeld veranlagt. Das Veranlagungsrisiko bei diesen systemrelevanten Banken wird als gering eingestuft. Sollte sich die Finanz- und Bankenkrise ausweiten und zu einer Bestandsgefährdung einzelner Banken führen, ist der Verlust eines Teils des veranlagten Geldvermögens nicht völlig auszuschließen.

Der aufgrund des erwarteten Geschäftsverlaufs benötigte Liquiditätsbedarf kann aus dem Cashflow und den verfügbaren Finanzierungsrahmen und -möglichkeiten gedeckt werden. Der Liquiditätsbedarf wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert und detailliert überwacht.

Währungsrisiken bestehen insbesondere im Bereich Kraftwerkskatalysatoren, in welchem in erheblichem Umfang Geschäfte im US-Dollar-Raum abgewickelt werden. Nur zu einem relativ geringen Teil werden diese durch den Bezug von Rohstoffen und Vormaterialien in US-Dollar intern ausgeglichen. Die Risiken aus Fremdwährungen werden für mittel- und langfristige Aufträge durch Währungssicherungsgeschäfte gesichert. Somit ist das Unternehmen im US-Dollar Bereich keinen kurzfristigen besonderen Währungsrisiken ausgesetzt, die Profitabilität wird jedoch von Kursschwankungen beeinflusst. Nachhaltige signifikante Kursveränderungen haben jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Division Industrielle Wabenkörper gegenüber dem US-amerikanischen Wettbewerb. Die eingesetzten Finanzderivate dienen ausschließlich Sicherungszwecken von bestehenden Aufträgen und unterliegen entsprechenden internen Anweisungen und Kontrollen.

Der Einfluss volatiler Währungen (RON, PLN) ist von geringer Bedeutung, da vor allem in EUR fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in EUR erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden.

Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der derzeitigen Bilanz- und Finanzierungssituation insoweit limitiert, als die Gesamtfinanzierung zum größten Teil durch die im Mai 2011 begebene Unternehmensanleihe 2011-2016 abgedeckt ist. Diese Anleihe über MEUR 100 mit 4,875% Fixverzinsung sichert einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren bis zum Mai 2016 ab. Für die darüber hinaus bestehenden Finanzierungslinien ist die Verzinsung überwiegend auf EURIBOR-Basis vereinbart. Davon sind MEUR 12,0 durch langfristige und MEUR 10,7 durch kurzfristige Finanzierungsvereinbarungen gesichert. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden vom Treasury laufend überwacht. Bei Bedarf können entsprechende Zinsabsicherungen eingesetzt werden.

Für den Zeitraum nach Fälligkeit der Anleihe können sich aber Veränderungen des Zinsniveaus auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation auswirken. Auch ein rasches und starkes Ansteigen der Geldmarktzinsen würde die Ertragslage belasten.

Weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungsund Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt "Finanzinstrumente".

Steuerliche Risiken

In einer Beteiligungsgesellschaft, der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH mit Sitz in Elterlein, Deutschland, fand eine Betriebsprüfung statt, die im Geschäftsjahr abgeschlossen wurde. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Prüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragssteuerbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darüber hinaus weist die Konzernbilanz aktivierte latente Steuern von rund MEUR 8 aus, die aus der Aktivierung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die Betriebsprüfung führte zur Aberkennung der Verlustvorträge; entsprechende Bescheide für den Prüfungszeitraum 2005–2007 wurden ausgestellt. Die Aussetzung der Vollziehung wurde ebenso per Bescheid erteilt, sodass daraus keine Liquiditätsbelastung resultiert. Die Betriebsprüfung stützt sich dabei auf eine Argumentation, die nach Ansicht des Vorstands aufgrund der Rechtslage, der bisherigen Rechtsprechung und der überwiegenden Lehrmeinung nicht geeignet ist, die Verlustvorträge abzuerkennen. Auf der Basis von drei unabhängigen Gutachten renommierter Experten wurde eine Risikoevaluierung vorgenommen, die die Wahrscheinlichkeit, dass die Verlustvorträge auch bis zur letzten Berufungsinstanz aberkannt werden, deutlich unter 50% einschätzt. Daher konnte für dieses drohende Risiko keine bilanzielle Vorsorge getroffen werden. Allerdings droht ein möglicherweise sehr langwieriges gerichtliches Berufungsverfahren. Die Sachlage wird quartalsweise evaluiert und gegebenenfalls auftretende neue Erkenntnisse bei der Risikoeinschätzung werden berücksichtigt.

Compliance-Risiken

Als börsenotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. So hat die Frauenthal Holding AG bereits 2003 als eines der ersten börsenotierten Unternehmen ein klares Bekenntnis zur freiwilligen Implementierung des Austrian Code of Corporate Governance abgegeben. Darüber hinaus betrachtet das Unternehmen die Einhaltung hoher ethischer Standards in Geschäftsbeziehungen als ein wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik. Als Lieferant aller großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten der Frauenthal Holding AG auch von ihren Kunden evaluiert. Das Management ist zudem überzeugt, dass das glaubwürdige ethische Verhalten des Unternehmens im Sinne einer nachhaltigen Sicherung der Attraktivität als Arbeitgeber von Bedeutung ist.

Im Berichtsjahr wurden Abläufe im Bereich der Compliance weiterentwickelt und die internen Ressourcen für diesen Aufgabenbereich verstärkt. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden zwei weitere Maßnahmen in diesem Zusammenhang realisiert:

Im Bereich der Börse-Compliance wurde konzernweit ein e-learning-Tool implementiert, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Vertraulichkeitsbereichen tätig sind, sowie allen Führungskräften in klar verständlicher Form die relevanten Bestimmungen des Börsegesetzes nahebringt. Weiters wurde der konzernweit gültige "Code of Conduct" in einem Dokument vereinheitlicht, publiziert und an alle Führungskräfte kommuniziert.

Rechnungslegung

Die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge folgt im Frauenthal-Konzern klaren Richtlinien.

Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns mit fünf Mitarbeitern übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf.

Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften.

In den Konzerngesellschaften der Divisionen Automotive Components und Industrielle Wabenkörper werden Rechnungen in den jeweiligen Abteilungen auf formelle Richtigkeit geprüft. Die Freigabe zur Zahlung erfolgt durch die Geschäftsführung oder die Finanzleitung. In einzelnen Gesellschaften sind die Befugnisse gleichzeitig durch betragsmäßige Staffelungen geregelt.

Innerhalb der SHT und ihren Zweigniederlassungen (Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte) gibt es eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Kompetenzen klar regelt. Die Autoritäten zur Freigabe von Einzelrechnungen sind nach der Höhe der Rechnungsbeträge gestaffelt. So ist zum Beispiel für die Freigabe von wesentlichen Beträgen die Unterschrift von zwei Vorstandsmitgliedern zwingend vorgeschrieben.

Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt.

In allen operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt.

In den Konzerngesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt.

Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich diskutiert. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen.

Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung, alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen.

Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt.

Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente bzw. Gesellschaften. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert im Bedarfsfall Projekte der Internen Revision.

Um drohenden Liquiditätsengpässen wirksam zu entgegnen, werden Cash-Bestände aller Cash Pooling-Gesellschaften ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen.

Im Frauenthal-Konzern sind alle Risikoverantwortlichen organisatorisch klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand.

Bericht über die Finanzlage

Die Planannahmen 2012 gehen auf Gruppenebene von einem moderaten organischen Wachstum bei leicht rückläufiger Investitionstätigkeit aus. Die Liquiditätssituation sollte im Wesentlichen unverändert bleiben. In der Division Automotive Components wird das im Berichtsjahr gestartete Investitionsprogramm mit Kapazitätserweiterungen sowie produktivitäts- und qualitätsverbessernden Maßnahmen an drei Standorten fortgesetzt. In der Division Industrielle Wabenkörper wird in Kapazitäten zur weiteren Entwicklung der Dieselkatalysatoren und Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerungen investiert. In allen Divisionen ist ein positiver operativer Cashflow zu erwarten. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird saisonal schwanken; unterjähriger Finanzierungsbedarf kann durch bestehende kurzfristige Banklinien gedeckt werden. Die Finanzierung der geplanten Investitionen wird 2012 aus dem Cashflow sowie aus geförderten Krediten erfolgen. Es sind keine Ereignisse absehbar, die zu einer bedeutenden Liquiditätsbelastung führen werden. Zusätzlicher Liquiditätsbedarf könnte durch ein Umsatzwachstum, das stärker als erwartet ausfällt, entstehen. Dies könnte vor allem im Bereich Automotive Components zutreffen. Auch in diesem Fall stehen ausreichend Finanzierungslinien zur Verfügung, sofern die Bankpartner die Zusagen aufrechterhalten. Die Bonitätsbewertung der Frauenthal-Gruppe hat sich aufgrund des Jahresergebnisses 2011 stabil entwickelt. Es gibt daher trotz der voraussichtlich restriktiveren Kreditvergabe der Banken keinen Grund zur Annahme, dass Finanzierungslinien reduziert werden. Die wichtigste externe Finanzierungsquelle der Gruppe ist die Unternehmensanleihe von MEUR 100, die am 25. Mai 2016 fällig wird. Am 28. Juni 2012 wird ein Restvolumen der 2005 emittierten Anleihe von MEUR 27 fällig; die Tilgung erfolgt unter Verwendung der aktiven liquiden Mittel, die bei führenden österreichischen Kreditinstituten veranlagt sind.

Rechtliche Auseinandersetzung

Im Mai 2009 brachte ein Minderheitsaktionär eine Anfechtungsklage gegen Beschlüsse der Hauptversammlung vom 14. Mai 2009 ein. Die angefochtenen Beschlüsse betreffen die Entlastung von zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie einen Antrag auf Sonderprüfung in Zusammenhang mit der Tilgung von Genussrechtskapital, Mietverhältnisse und weiterverrechnete Kosten.

Die Anfechtung stützt sich auf den behaupteten Stimmrechtsausschluss der Mehrheitsgesellschafterin, der FT Holding GmbH, bei den erwähnten Tagesordnungspunkten. Der Klage wurde in erster und zweiter Instanz stattgegeben. Auch der Rekurs beim Obersten Gerichtshof hat das Urteil des Oberlandesgerichts Wien bestätigt. Die folglich bei der Interfides Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung GmbH beauftragte Sonderprüfung wurde im Februar 2012 abgeschlossen und hat zu keinerlei negativen Prüfungsfeststellungen geführt. Sowohl die Mietverhältnisse, als auch die weiterverrechneten Kosten im Dienstleistungsbereich und die Rückzahlung der Genussrechte zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und Unternehmen der Ventana Beteiligungsgesellschaft m.b.H., haben zu keinerlei Einlagenrückgewähr geführt. Die Geschäftsbeziehungen im Dienstleistungs- und Mietbereich entsprechen dem Drittvergleich und wurden sowohl dem Grunde wie auch der Höhe nach bestätigt.

Innovationsbericht

Innovation bedeutet für die Frauenthal-Gruppe vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produktqualität, Produktionsprozessen, Produktsortiment und Dienstleistungsangebot, nicht aber aufwändige Erforschung von Basistechnologien. Die Produkte der Frauenthal-Gruppe sind meist schon seit langem am Markt eingeführt und in ihrer Grundkonzeption technisch ausgereift. Im Servicebereich wird nach innovativen Lösungen insbesondere durch den Einsatz von Informationstechnologie gestrebt, die Kundennutzen durch vereinfachten Zugang zum Dienstleistungsangebot, verbesserte Transparenz und fehlerfreie und schnelle Abwicklung erhöhen. Ziel ist die Stärkung der Kundenbindung durch Einführung von Dienstleistungen, die Kundenbedürfnisse ansprechen, schwer imitierbar sind und so einen Wettbewerbsvorteil schaffen.

Im Produktbereich findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und Erforschung neuer Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind.

Automotive Components: Gewichtsreduktion als zentrales Ziel

Das wichtigste Ziel der Produktinnovationen ist die Reduktion des Gewichts der Fahrwerkskomponenten – sie bewirkt geringeren Treibstoffverbrauch und höhere Ladegewichte. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, die Lebensdauer der Fahrwerkskomponenten bis zur Lebensdauer des Fahrzeugs selbst zu verlängern. So entstehen verbesserte "Total Costs" über die gesamte Nutzungsdauer. Besonders die ab 2013 verbindliche Euro-VI-Abgasnorm ist hier von Bedeutung, da die von ihr vorgegebenen Abgaswerte nur über eine weitere Verminderung des Treibstoffverbrauchs – und damit über weitere Gewichtsreduktionen – erreicht werden können.

Alle Kunden verfolgen aggressive Gewichtsziele für die neuen Euro-VI-Fahrzeugreihen. Mit der hochgespannten Vorderachsfeder und dem Rohrstabilisator können die Produkte der Division Automotive Components eine Gewichtsersparnis von bis zu 30 kg bieten. Das erhöhte Spannungsniveau der Vorderachsfeder erlaubt die Reduktion der Anzahl der Federlagen. Die Rohrstabilisatoren sind aufwändiger zu fertigen als Vollstabilisatoren, jedoch um bis zu 15 kg leichter. Noch höhere Spannungsniveaus und damit weitere Gewichtsreduktionen können nur durch Werkstoffverbesserungen erreicht werden. Um die dafür erforderliche Forschungs- und Entwicklungskapazität zu schaffen, wurde 2011 in ein Labor, das erweiterte Möglichkeiten zur Untersuchung von Materialeigenschaften bietet, investiert.

Die "Continuous Improvement"-Initiative wurde an allen Standorten bereits 2009 mit Workshops, der Installierung von lokal verantwortlichen Piloten und zahlreichen Einzelmaßnahmen gestartet. Sie soll nicht nur Einsparungen und Kapazitätserhöhungen durch redu-zierte Durchlaufzeiten bewirken, sie ist auch eine Maßnahme zur Schaffung einer "Lernenden Organisation". An allen Standorten sind insgesamt sieben Hauptverantwortliche nominiert, die für Trainings und die Umsetzung der vielen kleinen Maßnahmen verantwortlich sind.

GroSShandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT): Logistikoptimierung und Kundenservice im Fokus

In der SHT wurde bereits in den vergangenen Jahren in eine innovative, hochautomatisierte Kommissionierungsanlage im Kleinteilelager investiert. Auf Basis dieses leistungsfähigen Systems wird nun ganz im Sinne des "Continuous Improvement" schrittweise die Transparenz in allen logistischen Prozessen verbessert. Ziel ist eine lückenlose elektronische Erfassung aller Warenbewegungen, von der Warenübernahme bis zur Auslieferung an den Kunden und eventueller Retouren. Dazu gehören auch "Track and Trace"-Systeme. Die Ware wird mittels durchgängigen Scannings an allen Schnittstellen des Warenflusses erfasst. So kann eine weitere Verringerung der bereits sehr niedrigen Fehlerquoten erzielt, Schwund reduziert und die Effizienz in allen Phasen des Logistikprozesses gesteigert werden.

Eine weitere Innovation ist die Entwicklung neuer Planungstools für die Gestaltung von Badezimmern. Unter Nutzung der aktuellsten Kommunikationstechnologien soll der Kunde die Möglichkeit erhalten, sein Badezimmer einfach und mit attraktiver Visualisierung zu planen. Zusätzlicher Kundennutzen entsteht durch verbesserten Datenaustausch zwischen dem Kunden und den Serviceeinrichtungen der SHT.

Industrielle Wabenkörper: Katalysatoren mit höherer Leistung bei konstantem Volumen

Eines der wichtigsten strategischen Ziele der Porzellanfabrik Frauenthal ist die Entwicklung leistungsfähigerer Katalysatoren für Dieselmotoren für die Euro-VI-Abgasnorm. Durch Vergrößerung der katalytisch aktiven Oberfläche können die NOx-Reduktionsraten den hohen Anforderungen der neuen, ab 2013 gültigen Abgasnorm entsprechen. Dies erfordert größere Durchmesser. Um den Gewichts- und Volumenanstieg zu begrenzen – eine sehr wichtige Anforderung der NFZ-Kunden –, muss gleichzeitig die Zelldichte erhöht werden, was wiederum dünnere Zellwände bedeutet. Dies ist neben der mechanischen und thermischen Stabilität des Katalysators ein wesentliches Erfolgskriterium. Um derart anspruchsvolle Produkte in hoher Produktivität und mit minimalem Ausschuss zu fertigen, ist die Feinabstimmung von Material und Produktionsprozess erforderlich. Langjährige Erfahrung, umfassendes Spezialisten-Know-how und ein hochqualifiziertes Labor setzen die Porzellanfabrik Frauenthal in die Lage, technische Spitzenleistungen zu erbringen.

Die Division Industrielle Wabenkörper ist derzeit der einzige Bereich der Frauenthal-Gruppe, in dem auch Grundlagenarbeit an Werkstoffen geleistet wird. Eine Stoßrichtung ist beispielsweise die Erforschung neuer Massezusammensetzungen. Dies ist auch vor dem Hintergrund steigender Preise bestimmter Rohstoffe bzw. drohender temporärer Rohstoffverknappungen von strategischer Bedeutung.

Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility

Verantwortungsvolles Verhalten und nachhaltiges Handeln sind in der Frauenthal-Gruppe ebenso wichtig wie ökonomische Prinzipien. Neben gemeinsamen Werten, die von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Konzern geteilt werden, gibt es in vielen Unternehmensbereichen Aktivitäten, die den respektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen fördern. Frauenthal sieht Erfolg nicht nur in kurzfristigen positiven Ergebniszahlen, sondern vielmehr in einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung, die ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, den Kunden, der Gesellschaft und der Umwelt nachkommt. Das wird sowohl durch holistische Managemententscheidungen als auch über die aktive Einbindung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die unterschiedlichsten Entscheidungen der verschiedenen Bereiche des Konzerns erreicht.

Zunehmende Effizienz in der Produktion verknüpft wirtschaftliche und ökologische Ziele. Best Practice und Lean Management leisten dazu einen erheblichen Beitrag und unterstützen den schonenden Umgang mit Ressourcen, wobei insbesondere in der Produktion auf Reduktion des Energiebedarfs und des Ausschusses Wert gelegt wird. In allen Divisionen ist die Entwicklung des Produktmixes auch auf Umweltaspekte konzentriert. So leistet die Porzellanfabrik (Division Industrielle Wabenkörper) mit Katalysatoren für Dieselmotoren und Kraftwerke seit Jahren einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen. Die Forschung und Entwicklung der Division Automotive Components ist in ihrer Branche Vorreiter bei der Entwicklung immer leichterer und langlebigerer Blattfedern. Die Gewichtsreduktion und die längere Lebensdauer, die das häufige Austauschen der Komponenten verhindert, tragen ihren Teil zu umweltfreundlicheren Nutzfahrzeugen bei. Nicht zuletzt rundet die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) mit dem Fokus auf erneuerbare Technologien wie Photovoltaik, Wärmepumpen, thermische Solaranlangen u.v.m. in den Bereichen Energieberatung und Sanierung das Portfolio ab.

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien und die konsequente Verbesserung entlang der Wertschöpfungskette sind nur mit entsprechendem Know-how und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich. Deswegen haben Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung oberste Priorität, was sich in einem umfassenden Ausbildungs- und Trainingsprogramm widerspiegelt. Dieses beinhaltet nicht nur berufsspezifische und Lean-Management-Fortbildungen, sondern fördert auch Englisch als einheitliche Konzernsprache. Darüber hinaus ist die Sicherheit am Arbeitsplatz ein zentrales Anliegen, ebenso wie auf Ergonomie und präventive Gesundheitsvorsorge Wert gelegt wird. Regelmäßige Betriebsrundgänge und Lean-Management-Workshops bieten gute Möglichkeiten, Verbesserungen aufzuzeigen und schnell umzusetzen.

Human Resources (HR) bei Frauenthal

Die Human-Resources-Entwicklung hat für das weitere Wachstum des Konzerns besondere Bedeutung. Das Unternehmen ist sich der aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt, die aufgrund der demographischen Situation zu einer signifikanten Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte führt, schon seit einigen Jahren bewusst. Da sich diese Situation in Zukunft rasant verschärfen wird, ist die rechtzeitige Identifikation und Entwicklung von Mitarbeitern mit hohem Leadership-Potenzial einer der Schwerpunkte in der Umsetzung der Personalstrategie. Ziel ist es, Managementpositionen vorrangig mit den besten internen Mitarbeitern zu besetzen. Darüber hinaus wird es für die Wettbewerbsfähigkeit von großer Bedeutung sein, ob ein Unternehmen Arbeitsplätze und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten kann, die den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. Der optimalen Förderung von Mitarbeiterinnen und jungen Mitarbeitern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist ein überproportional hoher Anteil an Mitarbeiterinnen in den Entwicklungsprogrammen des Konzerns. Als nachhaltig wirtschaftender Konzern nimmt sich die Frauenthal Holding AG gesellschaftsrelevanter Themen wie der Chancengleichheit am Arbeitsplatz an. Es sind 25% der Vorstände der österreichischen Aktiengesellschaften der Frauenthal-Gruppe weiblich. Das Unternehmen ist auch bestrebt, die sich bietenden Gelegenheiten zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten mit Frauen wahrzunehmen. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht im Berichtszeitraum inklusive Arbeitnehmervertretern aus neun Mitgliedern, der Frauenanteil beträgt ein Drittel.

Eine wichtige personalpolitische Zielsetzung ist die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In einer Pilotphase werden in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte mehrere Modelle entwickelt und ihre Eignung für die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getestet. Die realisierten oder geplanten Maßnahmen umfassen: flexible Teilzeitangebote, Teleworking, langfristige Karriereplanung unter Berücksichtigung von Familienpausen sowie Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

Ein bewährtes Instrument zur Potenzialerkennung wird auf Ebene der Führungskräfte und Nachwuchsmanager eingesetzt. Bei der internen Rekrutierung von Führungskräften ist es ein besonderes Anliegen, die Entwicklungsziele und -möglichkeiten der Mitarbeiter in maximale Übereinstimmung mit den unternehmerischen Anforderungen zu bringen.

Das "Frauenthal Leadership and Learning Program", das 2011 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, leistet dazu einen wesentlichen Beitrag und stellt auch ein wichtiges Integrationsinstrument im Konzern dar. Mit Abschluss des aktuellen Lehrgangs haben bereits rund 45 Führungskräfte durch dieses 18 Monate dauernde Entwicklungsprogramm praxisrelevantes Wissen über Führung und Management in ihren Führungsalltag integrieren können. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben nach Abschluss des Programms erfolgreich neue Aufgaben mit höherer Verantwortung übernommen.

Mit dem "Frauenthal High Potential Program", das 2011 zum ersten Mal durchgeführt wurde, werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert, in denen besonderes Potenzial für eine Führungs- oder Fachkarriere erkennbar ist. Relevantes Fachwissen sowie die Professionalisierung im Projektmanagement über Weiterbildung und Umsetzung in internen Projekten stehen dabei im Vordergrund. Die Stärkung von Fach- und Projektmanagementkarrieren mit klaren Entwicklungsperspektiven der Mitarbeiter wird weiter forciert.

Hohe Zufriedenheit, Engagement und die Bindung der Mitarbeiter sind von essenzieller Bedeutung für eine erfolgreiche Entwicklung des Frauenthal-Konzerns. Seit 2010 werden diese wichtigen Kennzahlen mit einem international anerkannten Verfahren überprüft, dabei richtet sich der Fokus auf die Einbindung der Mitarbeiter und die Umsetzung der geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit.

In allen Divisionen wurde die HR-Funktion verstärkt. Durch intensive Koordination des HR-Manager Teams unter der Leitung der Holding wird die Implementierung der konzernweiten Standards und Maßnahmen in allen Divisionen sichergestellt.

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Leader im ganzen Land? Von einem Führungsvorbild zu lernen ist ein gutes Erfolgsrezept für die persönliche Weiterentwicklung. Die konzernweiten Leadership-Prinzipien Mitarbeiterförderung, Vertrauen/Feedback, Strategieentwicklung und Teamwork geben dabei Orientierung. Jeder bekommt bei uns die Chance und Unterstützung, sich regelmäßig selbst zu reflektieren, Feedback einzuholen und so sein Potenzial auszuschöpfen." Gerda Hechinger, HR Business Partner Division Großhandel für Sanitär- und Hei-

zungsprodukte

"Neben der Möglichkeit, in neuen Arbeitsbereichen Erfahrungen zu sammeln, trainieren wir unsere Talente in den Bereichen Management Skills, Persönlichkeitsentwicklung und Change Management, damit sie für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet sind. Unsere Führungskräfte tragen das Talentemanagement mit, indem sie konstruktives Feedback geben und für die jüngeren Mitarbeiter herausfordernde Aufgaben und Projekte zur Verfügung stellen."

Karin Bindreiter, HR Business Partner Division Automotive Components

"The main aim of my work is to support people to develop their leadership and technical competencies as well as to stengthen the company becoming a prefered employer. With a clear strategy including a consistent focus on human resources I am sure we create value to our employees and customers."

Anna Kostrzewska, HR Business Partner Pol-Necks, Division Automotive Components

"Mitarbeitergespräche schaffen die Basis für offene Kommunikation, Feedback, Vertrauen, Weiterentwicklung und Führungsverantwortung. Mitarbeitergespräche regelmäßig zu führen ist Führungsverantwortung, um einen kontinuierlichen Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter zu fördern. Dabei sind ehrliches und konstruktives Feedback, Information und ein wertschätzender Umgang miteinander Grundvoraussetzungen."

Monika Kusin, HR Business Partner Division Industrielle Wabenkörper

"Rechtzeitig genügend Talente mit Leadership-Potenzial innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu finden und diese systematisch zu fördern, ist wesentliche Grundvoraussetzung für zukünftiges Wachstum und inhaltlicher Schwerpunkt jeder Führungstätigkeit in der Frauenthal-Gruppe. Konsequente Nachfolgeplanung und -entwicklung bietet Führungskräften die Möglichkeit, selbst neue Herausforderungen anzunehmen."

Bernd Allmer, Vice President Human Resources & Change Management, Frauenthal-Gruppe

Frauenthal und Umweltschutz

Dem Frauenthal-Konzern ist Umweltschutz ein besonderes Anliegen. Die Konzernunternehmen erfüllen umweltrelevante Auflagen, gesetzliche Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiter werden über Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult. Der Frauenthal-Konzern profitiert in allen Divisionen und Geschäftsfeldern von den umweltpolitischen Entwicklungen. Die sich weltweit verschärfenden Abgasvorschriften für die Emission von Stickoxiden sowohl für stationäre Anlagen (kalorische Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen u.a.) als auch für Dieselmotoren (Nutzfahrzeuge, Schiffe, Land- und Baumaschinen) schaffen nachhaltige Wachstumsperspektiven für das Geschäft mit SCR-Katalysatoren. Durch die Verwendung der SCR-Katalysatoren ist es auch möglich, das Motorenmanagement zu optimieren und somit den Treibstoffverbrauch um einige Prozentpunkte zu reduzieren.

Die Erfüllung der strengeren Abgaswerte der ab 2013 in der EU gültigen Euro-VI-Norm für Nutzfahrzeuge erfordert neben einer weiteren signifikanten Absenkung der NOx-Emission auch eine Absenkung des Spritverbrauchs. Die kontinuierliche Reduktion des Gewichts der Federn und Stabilisatoren bzw. die Entwicklung von Fahrwerkkonzepten mit reduziertem Gewicht ist eine der zentralen strategischen Zielsetzungen in der Division Automotive Components. So ist es beispielsweise in den letzten zehn Jahren gelungen, die Vorderfeder eines LKW um fast die Hälfte ihres Gewichts zu reduzieren: von vormals rund 100 kg auf nunmehr rund 60 kg.

Das wachsende Bewusstsein in der breiten Bevölkerung über die Bedeutung des Umweltschutzes und die Einsparung knapper Ressourcen wie Energie und Wasser verändert auch das Sortiment und die Produktschwerpunkte im Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. So bietet die Division ein umfangreiches Sortiment im Bereich Photovoltaik an. Der Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologie ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern wie etwa Deutschland noch unterentwickelt. Mit Service- und Qualitätsorientierung und einem gut ausgebauten Vertriebsnetz kann Frauenthal die Verbreitung dieser Technologie wesentlich unterstützen.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.

Ausblick

Angesichts der im 3. und 4. Quartal 2011 aufkeimenden Krise im Finanzsektor, verbunden mit Rezessionsängsten, haben sich in zyklischen Branchen die Erwartungen deutlich verschlechtert, obwohl keine realwirtschaftlichen Markteinbrüche stattfanden. Die Prognosen für 2012 gehen für das konjunkturabhängige Nutzfahrzeuggeschäft von einem Marktrückgang in der Größenordnung von 10 bis 20% aus. Diese Einschätzungen sind erfahrungsgemäß mit sehr großer Unsicherheit behaftet, da die labile Konjunktur auch zu größerer Verunsicherung beiträgt und damit einen deutlich größeren Marktrückgang im Nutzfahrzeugbereich auslösen könnte. Im Gegensatz zum Markteinbruch im Jahr 2009 sind allerdings keine überhöhten Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge erkennbar. Somit sollte sich ein eventueller Umsatzrückgang in der Division Automotive Components analog zum Nutzfahrzeugabsatz bewegen. Für die Division Automotive Components sollte ein möglicher Umsatzrückgang durch den Zugewinn von Marktanteilen bzw. Neugeschäft zumindest teilweise abgefedert werden. Der Gewinn mehrerer Zusatzaufträge vor allem für Druckluftbehälter und Briden untermauert diese Annahme. Als Marktführer ist die Division Automotive Components aber naturgemäß auch dem Risiko ausgesetzt, dass Kunden gegebenenfalls größere Auftragsvolumina an Wettbewerber vergeben, um die erwünschte Wettbewerbsintensität unter den Lieferanten aufrecht zu erhalten. Die verbesserte Flexibilität des Produktionsnetzwerks und die vorsichtige Kapazitätsaufstockung (bessere Optionen für Produktionsverlagerungen, Reservekapazität des slowenischen Werkes Styria Vzmeti, Einsatz von Leiharbeitskräften) ermöglichen eine ergebnisschonende Abfederung moderater Umsatzrückgänge. Der 2011 gestartete Ausbau der Standorte Styria Arcuri (Rumänien) und Styria Ressorts (Frankreich) wird 2012 fortgesetzt. Auch an anderen Standorten wird beabsichtigt, 2012 vor allem in qualitäts- und produktivitätssteigernde Maßnahmen zu investieren; ebenso wird die Einführung von SAP an weiteren Standorten fortgesetzt. Die Aktivität im Bereich Umformteile (Linnemann-Schnetzer Formed Parts in Ahlen), die keinerlei strategische Bedeutung hat und nicht profitabel ist, soll durch Verkauf oder Schließung beendet werden.

In der Division Industrielle Wabenkörper wird auf Basis des Auftragsstands, insbesondere im Bereich Plattenkatalysatoren, ein Umsatzanstieg bei sehr guter Kapazitätsauslastung erwartet. Ebenso wird aufgrund der Kundenvereinbarungen ein Umsatzzuwachs im Bereich Dieselkatalysatoren erwartet, sofern es zu keinem signifikanten Einbruch des Nutzfahrzeugmarkts kommt. Die Projekt-Pipeline entwickelt sich in Europa, den USA und Korea positiv. Auch für China wird nach der zuletzt stark rückläufigen Auftragslage wieder eine Geschäftsbelebung erwartet. Die Rahmenbedingungen im potenziellen Zukunftsmarkt China bleiben weiterhin schwierig, da die chinesischen Kraftwerksbetreiber nach wie vor versuchen, eine Strompreiserhöhung als Kompensation für die Investitionen in SCR-Anlagen durchzusetzen. Die Rahmengesetzgebung des neuen 5-Jahresplans schreibt zwar verbindliche NOx-Grenzwerte vor, die den Einsatz von SCR-Anlagen erfordern, die faktische Umsetzung lässt jedoch auf sich warten. Die Wettbewerbssituation auf dem Weltmarkt wird 2012 auch durch das preisaggressive Verhalten einiger Wettbewerber geprägt sein. Es wird daher mit anhaltendem Druck auf das Preisniveau gerechnet.

Die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten hat sich in den letzten Quartalen des Berichtsjahres stabilisiert. Aufgrund der globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird kein weiteres Ansteigen der relevanten Rohstoffpreise erwartet. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2012 wird der Ausbau der technologischen Leistungsfähigkeit und Produktionskapazitäten im Bereich der Dieselkatalysatoren sein. Durch weitere Vertiefung der eigenen Wertschöpfung soll die Profitabilität verbessert werden.

In der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) wird auch 2012 in den Ausbau bzw. die Erneuerung des österreichweiten Verkaufs- und Servicenetzes und punktuell in Logistikkapazitäten investiert werden. Es wird von einem moderaten Marktwachstum vor allem im Bereich des kommerziellen Neubaus ausgegangen, und es wird erneut der Zugewinn von Marktanteilen aufgrund der konsequenten Fortsetzung der Qualitätsstrategie erwartet. Der harte Preiskampf wird sich vor allem im Objektgeschäft fortsetzen und sich möglicherweise aufgrund des Kapazitätsaufbaus bei einigen Wettbewerben noch verschärfen. Schwerpunkte im Jahr 2012 werden in der Optimierung von Einkaufsprozessen und der Konditionspolitik liegen, um die positive Profitabilitätsentwicklung weiter fortzusetzen. Last but not least hat für die SHT die geografische Expansion im angrenzenden Ausland große Priorität, zur Volumensabsicherung und optimalen Nutzung bestehender Infrastrukturen.

2011 stand im Zeichen des organischen Wachstums und der Emission einer Unternehmensanleihe über MEUR 100. 2012 soll die Umsetzung der in allen Divisionen entwickelten Wachstumsstrategie konsequent weiter vorangetrieben werden. Dies beinhaltet die Umsetzung eines ambitionierten Investitionsprogramms und die Suche nach möglichen Kooperationspartnern und Akquisitionstargets. Investitionen sind nicht nur im Bereich der Sachanlagen geplant, sondern insbesondere im Aufbau von Fach- und Managementressourcen in allen Divisionen. Angesichts der wieder zunehmend labilen makroökonomischen Situation wird allerdings der traditionell vorsichtige Umgang mit liquiden Mitteln wieder im Fokus stehen. Sollten sich die Rahmenbedingungen schlechter als erwartet entwickeln, werden das Investitionsprogramm und Expansionsprojekte entsprechend angepasst.

Die Frauenthal-Gruppe hat 2011 insgesamt ein gutes Ergebnis erzielt und ist durch die Emission der Unternehmensanleihe kapitalseitig bestens ausgestattet. Die fortschreitende Umsetzung der Wachstumsstrategien schafft die Basis für eine erfolgreiche zukünftige Weiterentwicklung. Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern, ist die Gruppe sehr gut gerüstet, um auch schwierige Marktbedingungen zu bewältigen.

Wien, am 15. März 2012

Frauenthal Holding AG

Mag. Hans-Peter Moser Vorstandsmitglied

Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied

PRODUKT-BESCHREIBUNG

Frauenthal Katalysatoren werden beim sogenannten SCR-Verfahren (Selective Catalytic Reduction) eingesetzt. Bei diesem Verfahren werden die in den Rauchgasen enthaltenen Stickoxide zu Stickstoff und Wasserdampf - beides natürliche Bestandteile der Luft umgesetzt. Bodennahes Ozon und saurer Regen werden dadurch vermindert.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Herbert Hackl (57) arbeitet in der Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper). Herr Hackl hebt die extrudierten Stücke in ein Trockengestell. Anschließend werden die SCR-Katalysatoren in die Trockenkammer transportiert.

KONZERNABSCHLUSS

Im Folgenden handelt es sich um einen Auszug des Konzernanhangs.

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung

in TEUR 2011 2010
Anmerkung Umsatzerlöse 587.857 539.385
9,28
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 7.682 2.837
Aktivierte Eigenleistungen 678 9
29 Sonstige betriebliche Erträge 11.388 10.333
30 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -395.847 -353.178
31 Personalaufwand -116.235 -107.487
16,32 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -13.504 -12.617
33 Sonstige betriebliche Aufwendungen -59.496 -57.577
Betriebserfolg 22.523 21.705
34 Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen
Zinserträge
Zinsaufwendungen
.13
952
-7.068
28
243
-3.942
Sonstige Finanzerträge .042 53
Finanzerfolg -6.061 -3.618
Ergebnis vor Steuern 16.462 18.087
35 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.614 -958
35 Veränderung der latenten Steuern -1.115 244
Ergebnis nach Ertragssteuern 13.733 17.373
davon Ergebnisanteil nicht beherrschende Anteile .247 182
davon dem M
utterunternehmen zuzurechnender Gewinnanteil (Konzernergebnis)
13.486 17.191
36 Ergebnis je Aktie (unverwässert/ verwässert) 1,47 1,87

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Anmerkung

16

in TEUR 2011 2010
Ergebnis nach Ertragsteuern 13.733 17.373
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung -710 250
Verluste/Gewinne aus der Zeitbewertung (zur Veräußerung verfügbar) -8 -28
Ertragsteuern 0 0
Sonstiges Gesamtergebnis -718 222
Gesamtergebnis 13.015 17.595
davon Ergebnisanteil nicht beherrschende Anteile -22 172
davon dem M
utterunternehmen zuzurechnender Gesamtergebnisanteil
13.037 17.423

Konzernbilanz

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Anmerkung
Aktiva
Langfristiges Vermögen
3,10,16 Immaterielle Vermögenswerte 38.501 39.149
10,16 Sachanlagen 82.301 74.291
10,16 Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen 739 726
10,16 Sonstiges Finanzanlagevermögen 977 1.158
12,17 Aktive Latente Steuern 20.319 20.771
142.837 136.095
Kurzfristiges Vermögen
11,18 Vorräte 94.154 72.052
11,18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73.210 67.511
11,18 Sonstige Aktiva 14.118 11.834
11,19, 42 Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten 40.329 3.416
221.811 154.813
Summe AKT
IVA
364.648 290.908
in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Anmerkung
Passiva
20 Eigenkapital
20 Grundkapital 9.435 9.435
20 Kapitalrücklagen 21.093 21.093
7,20,45 einbehaltene Ergebnisse 53.935 40.924
Währungsausgleichsposten -2.601 -1.901
Sonstige Rücklagen 29 37
20 Eigene Anteile -532 -552
20 nicht beherrschende Anteile 4.023 3.275
Jahresgewinn 13.486 17.191
98.868 89.502
13,21,23 Langfristige Schulden
23 Anleihen 99.229 70.000
13,23,38 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.989 12.369
13,23 Sonstige Verbindlichkeiten 1.253 3.709
13,21 Rückstellungen für Abfertigungen 10.175 9.826
13,21 Rückstellungen für Pensionen 6.654 6.930
13,21,35 Verpflichtungen aus latenten Steuern 3.098 2.463
13,21 Sonstige Rückstellungen langfristig 5.148 4.078
137.546 109.375
13,22,23 Kurzfristige Schulden
23 Anleihen 30.839 1.375
13,23,38 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.684 14.043
13,23 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.170 49.775
13,23 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 418 68
13,23 Sonstige Verbindlichkeiten 23.712 24.327
13,22 Steuerrückstellungen 665 528
13,22 sonstige Rückstellungen kurzfristig 1.746 1.915
128.234 92.031
Summe PASSIVA 364.648 290.908

Geldflussrechnung

Anmerkung
in TEUR 2011 2010
Jahresüberschuss vor nicht beherrschenden Anteilen 13.733 17.373
Zinserträge und -aufwendungen 6.078 3.646
Ergebnisübernahme aus assoziierten Unternehmen -13 -28
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 13.504 12.617
Zuschreibungen zum Anlagevermögen 0 -1.500
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -441 -35
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 36 17
Veränderung aktive latente Steuern 452 -1.880
Veränderung langfristiger Rückstellungen 1.777 2.620
Gezahlte Zinsen -4.485 -3.879
Erhaltene Zinsen 481 296
37, 38 Geldfluss aus dem Ergebnis 31.122 29.247
Veränderung Vorräte -22.102 -10.189
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -5.698 -22.148
Veränderung sonstiger Forderungen -2.285 -2.848
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -32 1.356
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.439 13.979
Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 351 58
Veränderung sonstige Verbindlichkeiten -1.091 1.776
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen -231 105
39 Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 8.473 11.336
Investitionen ins Anlagevermögen -21.596 -9.328
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 830 429
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen -22 -25
40 Geldfluss aus der Investitionstätigkeit -20.788 -8.924
Gewinnausschüttungen -2.746 0
Einzahlungen aus der Verschiebung von Gesellschafterstämmen -1.075 0
Anleihenemission Anleihe 2011-2016 100.000 0
Rückzahlung Anleihe 2005-2012 -42.706 0
Veränderung Finanzverbindlichkeiten -4.245 -1.263
41 Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit 49.228 -1.263
Veränderung der liquiden M
ittel
36.913 1.149
Anfangsbestand der liquiden Mittel 3.037 1.888
42 Endbestand der liquiden Mittel 39.950 3.037
EK der
in TEUR Grundkapital rücklage
Kapital-
einbehaltene
Ergebnisse
Währungsaus-
gleichsposten
Zeitwert-
rücklage
eigene
Anteile
unternehmens
Eigentümer
des Mutter
herrschende
nicht be
Anteile
Konzern
kapital
20,45 Stand 01.01.2010 9.435 21.093 40.924 -2.161 65 -396 68.960 3.103 72.063
Erwerb eigener Anteile -156 -156 -156
Gesamtergebnis 2010 17.191 260 -28 17.423 172 17.595
Stand 31.12.2010 = 01.01.2011 9.435 21.093 58.115 -1.901 37 -552 86.227 3.275 89.502
Gewinnausschüttung -2.746 -2.746 -2.746
Erwerb Minderheitenanteile -1.845 -1.845 770 -1.075
Verkauf eigener Anteile 20 20 20
Aktienoptionen 152 152 152
Gesamtergebnis 2011 13.745 -700 -8 13.037 -22 13.015
Stand 31.12.2011 9.435 21.093 67.421 -2.601 29 -532 94.845 4.023 98.868

Anmerkung

Entwicklung des Eigenkapitals

Anlagenspiegel 2011

bungen des
Geschäfts
Abschrei
jahres
Anlagenspiegel 2011
01.01.2010
Buchwert
Entwickl
ung der 1.197
17.974
A
n
0
21.853
schaffu
229
780
1.426
40.607
ng
sko sten 1.798
33.220
6.773
27.576
3.416
11.313
91
2.528
12.078
74.637
13.504
115.244
Buchwert
01.01.2011
16.745 21.853 551 39.149 32.521 27.791 12.529 1.450 74.291 113.440
31.12.2011
Buchwert
16.326 21.853 322 38.501 33.485 29.333 13.301 6.182 82.301 120.802
Abschreibungen
Kumulierte
31.12.2011
14.981 3.457 1.328 19.766 27.400 97.997 31.544 93 157.034 176.800
Abschreibungen
Kumulierte
01.01.2011
14.038 3.457 1.099 18.594 26.039 92.439 29.500 2 147.980 166.574
Anschaffungs
Herstellungs
31.12.2011
kosten
kosten
31.307 25.310 1.650 58.267 60.885 127.330 44.845 6.275 239.335 297.602
Umbuchungen -9 0 0 -9 310 1.954 161 -2.416 9 0
Abgänge 237 0 0 237 376 771 1.464 12 2.623 2.860
Zugänge 787 0 0 787 2.866 6.527 4.163 7.253 20.809 21.596
differenzen
Kurs
-17 0 0 -17 -475 -610 -44 -2 -1.131 -1.148
Anschaffungs
Herstellungs
01.01.2011
kosten
kosten
30.783 25.310 1.650 57.743 58.560 120.230 42.029 1.452 222.271 280.014
in TEUR
Immaterielle Vermögenswerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen Firmenwert Entwicklungsaufwendungen Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs
u. Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
Buchwert Kurs- bungen des
Geschäfts
Abschrei
davon davon außer Buchwert
in TEUR 01.01.2011 differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen jahres Abschreibungen
planmäßige
Abschreibungen
planmäßige
31.12.2011
Immaterielle Vermögenswerte
Schutzrechte und ähnliche Rechte
Konzessionen, gewerbliche
und Vorteile sowie daraus 16.745 0 787 0 -9 1.197 1.017 180 16.326
abgeleitete Lizenzen
Firmenwert 21.853 0 0 0 0 0 0 0 21.853
Entwicklungsaufwendungen 551 0 0 0 0 229 229 0 322
39.149 0 787 0 -9 1.426 1.246 180 38.501
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 32.521 -394 2.866 20 310 1.798 1.798 0 33.485
Technische Anlagen
und Maschinen
27.791 -81 6.527 85 1.954 6.773 6.773 0 29.333
Andere Anlagen, Betriebs
u. Geschäftsausstattung
12.529 -1 4.163 135 161 3.416 3.416 0 13.301
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
1.450 -2 7.253 12 -2.416 91 91 0 6.182
74.291 -478 20.809 252 9 12.078 12.078 0 82.301

Entwickl ung der Buch werte

113.440 -478 21.596 252 0 13.504 13.324 180 120.802

Abschreibungen des Geschäftsjahres Anlagenspiegel 2010

bungen des
Geschäfts
jahres
Entwickl
Buchwert
01.01.2009
01.01.2010
Buchwert
31.12.2010
Buchwert
Abschreibungen
Kumulierte
31.12.2010
Anlagenspiegel 2010
ung
der
A
n
1.691
18.667
17.974
16.745
14.038
22.154
schaffu
21.853
21.853
3.457
229
1.217
780
551
1.099
ng 1.920
42.038
sko
40.607
39.149
18.594
sten 1.779
34.634
33.220
32.521
26.039
5.816
33.796
27.576
27.791
92.439
3.101
11.332
11.313
12.529
29.500
7.039
2.528
1.450
2
10.696
86.801
74.637
74.291
147.980
12.616
128.839
115.244
113.440
166.574
Abschreibungen
Kumulierte
01.01.2010
12.488 3.457 882 16.827 21.936 90.452 27.450 1 139.839 156.666
Herstellungs-
31.12.2010
kosten
kosten
30.783 25.310 1.650 57.743 58.560 120.230 42.029 1.452 222.271 280.014
Umbuchungen 3 3 2.490 291 90 -2.874 -3 0
Abgänge 144 12 156 26 81 1.173 1 1.281 1.437
Zugänge 458 458 825 1.893 4.338 1.800 8.856 9.314
differenzen
Kurs-
4 0 4 115 99 11 -2 223 227
Anschaffungs-
Herstellungs-
01.01.2010
kosten
kosten
30.462 25.310 1.662 57.434 55.156 118.028 38.763 2.529 214.476 271.910
in TEUR Immaterielle Vermögenswerte Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen Firmenwert Entwicklungsaufwendungen Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs
u. Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
in TEUR 01.01.2010
Buchwert
differenzen
Kurs-
Zugänge Abgänge Umbuchungen bungen des
Geschäfts
Zuschrei
jahres
bungen des
Geschäfts
Abschrei
jahres
Abschreibungen
planmäßige
davon
Abschreibungen
davon außer
planmäßige
31.12.2010
Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte
Schutzrechte und ähnliche Rechte
Konzessionen, gewerbliche
und Vorteile sowie daraus
abgeleitete Lizenzen
17.974 0 458 4 0 1.691 1.614 77 16.745
Firmenwert 21.853 0 0 0 0 0 0 0 21.853
Entwicklungsaufwendungen 780 0 0 0 0 229 229 551
40.607 0 458 0 4 0 1.920 1.843 77 39.149
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 33.220 103 825 21 173 0 1.779 1.779 32.521
Technische Anlagen
und Maschinen
27.576 34 1.893 4 2.608 1.500 5.816 5.816 27.791
Andere Anlagen, Betriebs
u. Geschäftsausstattung
11.313 9 4.338 120 90 0 3.101 3.101 0 12.529
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
2.528 -2 1.800 1 -2.875 0 0 0 0 1.450
74.637 144 8.856 146 -4 1.500 10.696 10.696 0 74.291

115.244 144 9.314 146 0 1.500 12.616 12.539 77 113.440

Entwickl ung der Buch werte

Segmentberichterstattung

Automotive Components Großhandel für Sanitär-
und Heizungsprodukte
Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe
in TEUR 2011Industrielle Wabenkörper 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010
Strategische Geschäftsfelder
Außenumsatz 73.678 78.724 235.315 190.000 278.839 270.639 25 22 0 0 587.857 539.385
Innenumsatz 687 781 1.226 0 2.700 2.368 -3.481 -4.281 0 0
Umsatz gesamt 73.678 79.411 236.096 191.226 278.839 270.639 2.725 2.390 -3.481 -4.281 587.857 539.385
EBITDA 10.538 13.724 14.070 9.909 13.425 11.752 -2.005 -1.056 -7 36.028 34.322
EBITDA adaptiert 10.538 13.724 14.070 9.909 13.425 11.752 -2.005 -1.056 0 -7 36.028 34.322
Abschreibungen 3.280 2.829 6.692 5.988 3.315 3.646 218 154 -1 0 13.504 12.617
davon außerplanmäßige
Abschreibung 180 77 0 0 0 180 77
Betriebsergebnis (EBIT) 7.258 10.895 7.378 3.921 10.110 8.106 -2.224 -1.210 1 -7 22.523 21.705
At Equity-Beteiligungsergebnis 0 0 0 13 28 0 0 13 28
Beteiligungen an at equity
bilanzierten Unternehmen 0 0 0 739 726 0 0 739 726
Fremdkapital 29.376 28.788 61.992 64.899 48.577 40.969 150.177 141.606 -24.341 -74.856 265.781 201.406
Capital Employed 39.967 22.998 82.672 69.998 79.125 79.872 133.574 169.122 -115.848 -152.136 219.490 189.854
Vermögen 43.889 45.697 129.316 170.118 108.755 98.815 238.114 217.181 -155.426 -240.903 364.648 290.908
Investitionen 7.861 2.611 9.509 2.589 4.098 3.880 128 283 0 -36 21.596 9.327
Mitarbeiter 321 292 1.658 1.563 697 682 13 11 0 0 2.689 2.548
Industrielle Wabenkörper Automotive Components Großhandel für Sanitär-
und Heizungsprodukte
Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe
in TEUR 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010
Umsatz in Regionen nach Endkunden
Österreich 13.192 12.273 11.356 9.769 274.316 266.498 25 22 298.889 288.562
Deutschland 13.775 11.025 91.724 76.550 3.805 3.602 0 0 109.304 91.177
Frankreich 559 483 21.427 22.647 0 0 0 0 21.986 23.130
Schweden 0 20 44.451 30.860 0 0 0 0 44.451 30.880
Belgien 2.740 313 19.383 13.608 0 0 0 0 22.123 13.921
Sonstige EU 14.656 10.682 36.236 26.523 718 539 0 0 51.610 37.744
sonstiges Europa 282 273 10.097 9.590 0 0 0 0 10.379 9.863
Amerika 20.095 15.908 15 58 0 0 0 0 20.110 15.966
Asien 8.282 27.747 342 157 0 0 0 0 8.624 27.904
Sonstige 97 0 284 238 0 0 0 0 381 238
Summe 73.678 78.724 235.315 190.000 278.839 270.639 25 22 587.857 539.385
Umsatz Vermögen Investitionen und
Akquisitionen
Durchschnittliche
Beschäftigte
in TEUR 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010
Regionen nach Standorten/ Gesellschaftssitz
Österreich 464.405 417.920 340.047 327.356 15.763 8.716 1.211 1.138
Deutschland 126.372 99.184 46.673 92.688 1.247 1.712 418 432
Frankreich 66.967 56.534 23.399 25.010 1.991 472 263 274
sonstige Länder 104.649 83.182 53.271 49.302 3.670 628 797 704
Konsolidierung -174.536 -117.435 -98.742 -203.448 -1.075 -2.201 0 0
Frauenthal Gruppe 587.857 539.385 364.648 290.908 21.596 9.327 2.689 2.548

Konzernanhang

Konzernanhang zur Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011 und zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung für 2011 der Frauenthal Holding AG

A. Allgemeines

Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich.

Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsenotierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG drei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die LKW-Komponenten Gruppe (Division Automotive Components-, die sich aus der Styria-Gruppe, Europas führendem Hersteller von Blattfedern und Stabilisatoren für schwere Lastkraftfahrzeuge und Anhänger, der Linnemann-Schnetzer-Gruppe, dem Marktführer in der Erzeugung von Stahl- und Aluminiumdruckbehältern in Europa, und der Pol-Necks, einem Bridenhersteller, zusammensetzt). Zum anderen besteht eine Beteiligung an der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH (Division Industrielle Wabenkörper), die sich mit der Produktion und dem Vertrieb von keramischen Katalysatoren zur Reduktion von Stickoxiden in Rauchgasen von Kraftwerken, Industrieanlagen, Wärmetauschern und Gießereifiltern und der Produktion und dem Vertrieb von Dieselkatalysatoren für LKW beschäftigt. Das dritte Standbein der Frauenthal Holding AG bildet die SHT Haustechnik-Gruppe (Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte), die führende Sanitärgroßhandelsgesellschaft in Österreich.

Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG ("Frauenthal Holding Gruppe" oder "der Konzernabschluss") zum 31. Dezember 2011 wurde daher nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden alle zum 31. Dezember 2011 verpflichtend anzuwendenden Änderungen bestehender IAS, neuer IFRS sowie von IFRIC- und SIC-Interpretationen, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, beachtet. Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 haben sich folgende Standards und Interpretationen geändert beziehungsweise waren aufgrund der Übernahme in EU-Recht oder des Inkrafttretens der Regelung erstmalig verpflichtend anzuwenden

Erstmals anzuwendende/überarbeitete Standards/Interpretationen Inkrafttreten
IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen 01.01.11
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung (Klassifizierung von Bezugsrechten) 01.02.10
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS (Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender
von Vergleichsangaben nach IFRS 7) 01.07.10
Diverse Verbesserung der IFRS durch das Annual Improvements Project 2010 01.07.10
bzw 01.01.2011
IFRIC 14 IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes,
Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkungen
(Beitragsvorauszahlungen von Mindestdotierungsverpflichtungen) 01.01.11
IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mittels Eigenkapitalinstrumenten 01.07.10

Das IASB hat am 04. November 2009 die überarbeitete Fassung des IAS 24 - Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen veröffentlicht. Die Änderungen an IAS 24 betreffen die Definition von nahestehenden Unternehmen und Personen. Weiterhin sind Vereinfachungen bezüglich der Offenlegung von Geschäften zwischen Unternehmen, die staatlich kontrolliert oder einem maßgeblichen Einfluss der öffentlichen Hand unterliegen, enthalten. Die Änderungen an IAS 24 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus dieser Änderung des Standards ergaben sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns.

Das IASB hat am 8. Oktober 2009 Änderungen des IAS 32 - Finanzinstrumente: Darstellung bezüglich der Klassifizierung von Bezugsrechten (Classification of Rights Issues) veröffentlicht. IAS 32 wird dahingehend ergänzt, dass Bezugsrechte, Optionen und Optionsscheine auf eine feste Anzahl eigener Anteile gegen einen festen Betrag in einer beliebigen Währung als Eigenkapitalinstrumente auszuweisen sind, solange diese anteilig allen bestehenden Anteilseignern derselben Klasse gewährt werden. Die Änderungen sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus dieser Änderung des Standards ergab sich keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.

Das IASB hat am 28. Januar 2010 eine Änderungen zu IFRS 1 - Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards unter dem Titel "Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7 (Limited Exemption from Comparative IFRS 7 Disclosures for First-time Adopters)" veröffentlicht. Die Änderung an IFRS 1 ermöglicht nun auch Unternehmen, die erstmalig die IFRS anwenden, die Befreiung von Vergleichsangaben für die Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert und für das Liquiditätsrisiko in Anspruch zu nehmen. Diese Befreiungen sieht IFRS 7 in Fällen vor, in denen die Vergleichsperioden vor dem 31. Dezember 2009 enden. Die Änderungen an IFRS 1 und an IFRS 7 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Für den Konzern ist diese IFRS-Erstanwendervorschrift nicht relevant.

Durch die jährlichen Verbesserungen an den IFRS (Annual Improvements Project) des Jahres 2010 werden mehrere einzelne Standards und eine Interpretation im Detail geändert werden. Diese Änderungen sollten die Regelungsinhalte konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen innerhalb der IFRS beseitigen. Aus diesem Sammelstandard ergaben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Das IASB hat am 26. November 2009 Änderungen zu IFRIC 14 - Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen veröffentlicht. Nach der Änderung von IFRIC 14 müssen Unternehmen, die Mindestdotierungsverpflichtungen unterliegen, Beitragsvorauszahlungen zur Erfüllung der Mindestdotierungsverpflichtungen als Vermögenswert erfassen. Die Änderungen zu IFRIC 14 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus dieser Interpretation ergaben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Das IASB hat am 26. November 2009 Änderungen des IFRIC 19 - Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente veröffentlicht. IFRIC 19 thematisiert die bilanzielle Behandlung der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten durch einen Schuldner zur Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten (sog. Debt-Equity-Swap). Dabei werden die für die Tilgung ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ist dies nicht möglich, wird hilfsweise auf den beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit zurückgegriffen.

Werden Verbindlichkeiten durch die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten getilgt, sind daher zum Zeitpunkt der Ausbuchung bestehende Differenzen zwischen dem Buchwert der Verbindlichkeit und dem Fair Value ergebniswirksam zu erfassen. Die Änderungen zu IFRIC 19 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus dieser Interpretation ergaben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Noch nicht angewendete neue Rechnungslegungsstandards

Das IASB hat weiters Änderungen an einem Standard verabschiedet, die in der Berichtsperiode 2011 zwar von der EU übernommen wurden, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden waren.

Von der EU übernommene, aber noch nicht angewendete Rechnungslegungsstandards Inkrafttreten
(Übernahme von der EU)
IFRS 7 Übertragung von finanziellen Vermögenswerten 01.07.11
(22.11.2011)

Durch die Änderungen zu IFRS 7 wurden die Anhangangaben bei der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erweitert. Es sind nun zusätzliche Anhangangaben in Bezug auf übertragene, aber nicht (oder nicht vollständig) ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte und über deren Beziehung zu den dabei neu entstandenen Verbindlichkeiten erforderlich. Sofern die übertragenen finanziellen Vermögenswerte auch vollständig ausgebucht wurden, sind in Zukunft detaillierte qualitative und quantitative Informationen zu etwaigen zurückbehaltenen bzw. im Rahmen der Transaktion übernommenen Rechten und Pflichten anzugeben. Die Anhangangaben umfassen auch die sich aus der Transaktion selbst und aus der Bewertung der zurückbehaltenen bzw. übernommenen Rechte und Pflichten ergebenden Ergebniseffekte. Die Änderungen zu IFRS 7 sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung auf den Frauenthal-Konzern werden derzeit untersucht.

Neue, aber von der EU noch nicht übernommene Rechnungslegungsstandards Das IASB und das IFRIC haben weiters Standards und Interpretationen verabschiedet, die in der Berichtsperiode 2011 noch nicht angewendet worden sind, weil die Übernahme in den Rechtsbestand der EU noch aussteht.

Erstmals anzuwendende/überarbeitete Standards/Interpretationen Inkrafttreten
(Übernahme von der EU)
IAS 1 Darstellung des Abschlusses 01.07.12 (Q1/2012)
IAS 12 Rückgewinnung von zugrunde liegenden Vermögenswerten 01.01.12 (Q2/2012)
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer 01.01.12 (Q1/2012)
IAS 27 Konzernabschlüsse 01.01.13 (Q3/2012)
IAS 28 Assoziierte Unternehmen 01.01.13 (Q3/2012)
IAS 32 bzw IFRS 7 Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten 01.01.13 bzw 01.01.2014
(Q3/2012)
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS (Hochinflation) 01.07.11 (Q2/2012)
IFRS 9 bzw IFRS 7 Finanzinstrumente 01.01.15 (zurückgestellt)
IFRS 10 Konzernabschlüsse 01.01.13 (Q3/2012)
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen 01.01.13 (Q3/2012)
IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen 01.01.13 (Q3/2012)
IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts 01.01.13 (Q3/2012)
IFRIC 20 Bilanzierung von Abraumbeseitigungskosten im Tagebau 01.01.13 (Q2/2012)

Am 16. Juni 2011 wurde vom IASB der geänderte Standard IAS 1 – Darstellung des Abschlusses veröffentlicht. Durch die Änderungen wird die Darstellung der Posten des "other comprehensive income" (OCI) verbessert. Die Posten des OCI werden zukünftig in Beträge unterteilt, die in die Gewinn-und Verlustrechnung umgegliedert (recycled) werden können sowie Beträge bei denen eine Umgliederung nicht möglich ist. Die Wahlmöglichkeit zur Darstellung der Posten des OCI vor und nach Steuern bleibt bestehen. Beim Vor-Steuer-Ausweis müssen die anfallenden Ertragssteuern jedoch getrennt dargestellt werden, je nachdem ob diese zukünftig umgliederbare oder nicht umgliederbare Bestandteile darstellen. Der überarbeitete IAS 1 ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen. Hierbei ist eine vorzeitige Anwendung jedoch zulässig. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht.

Durch die Änderungen zu IAS 12 wird für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, und für Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte, die nach dem Neubewertungsmodell bewertet werden, die widerlegbare Vermutung eingeführt, dass die Realisierung des Buchwerts eines Vermögenswerts durch Veräußerung erfolgt. Dies ist insofern bedeutsam, als die Bewertung von latenten Steuerschulden bzw. Steuererstattungsansprüchen gegebenenfalls davon abhängt, ob der Buchwert eines Vermögenswerts annahmengemäß durch die Nutzung oder Veräußerung realisiert wird. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht. Am 16. Juni wurde der geänderte IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer veröffentlicht und somit das Projekt zur Veränderung der Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer, insb. Leistungen nach Beendigung von Arbeitsverhältnissen/ Pensionen zu Ende geführt.

Mit Beendigung des Projekts wurde die bisherige Wahlmöglichkeit zwischen sofortiger Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im OCI oder der zeitverzögerten Erfassung (Korridormethode) abgeschafft. Stattdessen müssen die Effekte unmittelbar im OCI erfasst werden. Weiters wurden auch die Angabepflichten des IAS 19 überarbeitet, wodurch zukünftig Angaben zu den Merkmalen von Versorgungsplänen für Arbeitnehmer, den damit verbundenen Risiken sowie Sensitivitätsanalysen und Informationen zu gemeinschaftlichen Plänen mehrerer Arbeitgeber notwendig werden. Der überarbeitete IAS 19 ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht.

Mit der Veröffentlichung des "Konsolidierungspakets" (IFRS 10, 11, 12) werden die Vorschriften des IAS 27, die sich nicht auf separate Abschlüsse beziehen durch IFRS 10 ersetzt. Mit der Veröffentlichung des IFRS 10 beinhaltet IAS 27 fortan nur noch Regelungen zur bilanziellen Behandlung von Anteilen an Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen im separaten Abschluss des Mutterunternehmens. Der geänderte Standard IAS 27 ist anwendbar auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung in Verbindung mit den anderen Standards des Konsolidierungspakets ist möglich. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht. Im Zuge der Bearbeitung des IAS 28 - Assoziierte Unternehmen wurde dieser Standard durch Regelungen zur Bilanzierung von Anteilen an joint ventures erweitert sowie die Anwendung der Equity-Methode einheitlich vorgeschrieben. Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder einem joint venture die als zur Veräußerung gehalten werden, werden in Übereinstimmung mit IFRS 5 bilanziert. Entsprechend werden jedoch verbleibende Anteile an einem joint venture oder assoziierten Unternehmen, die nicht als zur Veräußerung gehalten werden, nach der Equity-Methode bilanziert. Bei Anteilsabstockung durch Veräußerung der in Übereinstimmung mit IFRS 5 gehaltenen Anteile wird der verbleibende Anteil nach IFRS 9 bilanziert, sofern dieser weder eine Beteiligung an einem Gemeinschaftsunternehmen noch an einem assoziierten Unternehmen darstellt. Eine Rückkehr zur Equity-Methode ist dann geboten, wenn die Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten nicht mehr zutrifft. Der geänderte Standard IAS 28 ist anwendbar auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung in Verbindung mit den anderen Standards des Konsolidierungspakets ist möglich. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht. Am 16. Dezember 2011 hat das IASB Ergänzungen zu IAS 32 - Finanzinstrumente: Ausweis und zu IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben zum Thema Saldierungsvorschriften veröffentlicht. Mit den Änderungen sollen Inkonsistenzen in der Auslegung der bestehenden Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beseitigt werden. Ergänzend müssen Unternehmen in Zukunft Brutto- und Nettobeträge aus der Saldierung sowie Beträge für bestehende Saldierungsrechte, welche nicht den bilanziellen Saldierungskriterien genügen, angeben. Die Ergänzungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, verpflichtend rückwirkend anzuwenden. Die Zusatzangaben sind jedoch bereits für Geschäftsjahre bzw Zwischenperioden ab dem 1. Januar 2013 verpflichtend rückwirkend anzuwenden. Die künftigen Auswirkungen dieser Standardänderung werden derzeit untersucht.

Durch die Änderungen zu IFRS 1 werden die Befreiungen für Erstanwender der IFRS dahingehend erweitert, dass sie, sofern ihre funktionale Währung im Übergangszeitpunkt einer ausgeprägten Hochinflation unterliegt, die Vermögenswerte und Schulden in der IFRS – Eröffnungsbilanz zum beizulegenden Zeitwert ansetzen dürfen.

Darüber hinaus wird der in IFRS 1 genannte feste Umstellungszeitpunkt auf den Zeitpunkt der Umstellung auf die IFRS geändert. Dadurch müssen Erstanwender jene Transaktionen, die vor dem Zeitpunkt der Umstellung auf die IFRS zur Ausbuchung von Finanzinstrumenten oder zu sogenannten "Tag-1-Bewertungsdifferenzen" geführt hätten, nicht retrospektiv an die Bilanzierungsregeln der IFRS anpassen. Für den Frauenthal-Konzern ist diese IFRS-Erstanwendervorschrift nicht relevant.

Der am 12. November 2009 veröffentlichte Standard ist der erste Teil des Projekts, den Standard IAS 39 zu ersetzen. IFRS 9 regelt die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Regelungen zur Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten waren noch ausgeklammert. Die bisherigen Kategorien "loans and receivables", "held to maturity", "available for sale" und "at fair value through profit or loss" sollen durch die neuen Kategorien "fair value" und "at amortised cost" ersetzt werden. Eine Einstufung eines Finanzinstrumentes in die Kategorie "at amortised cost" richtet sich dabei sowohl nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens als auch nach den Produktmerkmalen des einzelnen Finanzinstruments. Eine Nichterfüllung der Kriterien führt zur erfolgswirksamen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert. Ausnahmsweise dürfen ausgewählte Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Jegliche Änderungen im Zeitwert sind allerdings im sonstigen Gesamtergebnis einzufrieren und werden nicht mehr erfolgswirksam. Am 28. September 2010 wurde IFRS 9 um Vorgaben zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten ergänzt und damit die Phase "Klassifizierung und Bewertung" für Finanzinstrumente abgeschlossen. Am 16. Dezember 2011 wurde die erstmalige verpflichtende Anwendung von IFRS 9 auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen, verschoben. Die künftigen Auswirkungen dieses neuen Standards werden derzeit untersucht.

Mit der Veröffentlichung von IFRS 10 – Konzernabschlüsse werden die Konsolidierungsleitlinien in IAS 27 - Konzernabschlüsse und SIC-12 – Konsolidierung von Zweckgesellschaften durch Einführung eines einzigen Konsolidierungsmodells ersetzt. Nach Ansicht des IASB führten die unterschiedlichen Regelungsansätze von IAS 27 und SIC 12 zu Verwerfungen bei der Abgrenzung des Konsolidierungskreises. Während IAS 27 das Prinzip der Beherrschung (Control Approach) zugrunde liegt, sieht SIC-12 eine Konsolidierung durch jene Partei vor, die die Mehrheit der Chancen und Risiken aus der Einheit trägt (Risk & Rewards Approach). Zukünftig gilt nach IFRS 10 für die Bestimmung des Konsolidierungskreises einheitlich das Control-Konzept. Control ist dabei wie folgt definiert:

  • Der Investor besitzt Verfügungsmacht über das andere Unternehmen (den investee) (IFRS 10.7(a)) und
  • der Investor bezieht variable Rückflüsse aus dem Engagement bei anderen Unternehmen (IFRS 10.7(b)) dh Chancen und Risiken liegen bei ihm und
  • der Investor besitzt die Möglichkeit die bestehende Verfügungsmacht zum Zweck der Beeinflussung der variablen Rückflüsse tatsächlich auszuüben.

Eine zukünftige Anwendung von IFRS 10 muss im Einklang mit IAS 8 retrospektiv erfolgen, außer die Einheit wird zu diesem Zeitpunkt erstmalig konsolidiert oder erstmalig nicht mehr konsolidiert. Der Standard IFRS 10 ist anwendbar auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung in Verbindung mit den anderen Standards des Konsolidierungspakets ist möglich. Die künftigen Auswirkungen dieses neuen Standards werden derzeit untersucht.

Infolge der Veröffentlichung von IFRS 11 wird IAS 31 – Joint Ventures ersetzt. Gemeinsame Vereinbarungen sind zukünftig in gemeinschaftlich geführte Unternehmen (joint ventures) und gemeinschaftliche Geschäftstätigkeiten (joint operations) zu unterscheiden.

Mit IFRS 11 wurde unter anderem das Wahlrecht zur Einbeziehung von gemeinschaftlich geführten Unternehmen mittels Quotenkonsolidierung oder Equity-Methode abgeschafft. Gemeinschaftlich geführte Unternehmen sind nach IFRS 11 nur mehr nach der Equity-Methode einzubeziehen. Für Unternehmen, die gemeinschaftlich geführte Unternehmen bisher quotal in den Konzernabschluss einbezogen haben, können sich durch den anstehenden Methodenwechsel wesentliche Auswirkungen auf das Erscheinungsbild ihres Konzernabschlusses ergeben. Der Standard IFRS 11 ist anwendbar auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung in Verbindung mit den anderen Standards des Konsolidierungspakets ist möglich. Die künftigen Auswirkungen dieses neuen Standards werden derzeit untersucht.

Im Rahmen des "Konsolidierungspakets" wurde auch IFRS 12 mit einer Zusammenfassung von Offenlegungspflichten verabschiedet. Erläuterungspflichtig sind ua die Beherrschungsgrundlage, Ansprüche auf konsolidierte Vermögenswerte und Schulden, Risiken aus dem Engagement bei nicht konsolidierten Zweckgesellschaften und die Beteiligung von nicht beherrschenden Gesellschaftern an konsolidierten Unternehmen. Der Standard IFRS 12 ist anwendbar auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung in Verbindung mit den anderen Standards des Konsolidierungspakets ist möglich. Die künftigen Auswirkungen dieses neuen Standards werden derzeit untersucht.

Das IASB hat am 12. Mai 2011 IFRS 13 - Bemessung des beizulegenden Zeitwerts veröffentlicht. Der Standard befasst sich mit der Zeitwertermittlung sowie mit zugehörigen Anhangangaben und verfolgt das Ziel einer weiteren Annäherung der IFRS und der US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätze (US-GAAP). Der Standard stellt die marktwertbasierte Ermittlung des fair value in den Vordergrund und definiert diesen als den Veräußerungspreis "…that would be received to sell an asset or paid to transfer a liability in an orderly transaction between market participants at the measurement date." (IFRS 13.9) Den Charakteristika folgender Elemente trägt IFRS 13 hierbei Rechnung: Eigenschaften des Bewertungsobjekts, der Transaktion (Marktteilnehmer, Bewertungstag, Marktbedingungen, Referenzmarkt) und des Preises. Der neue Standard ist verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die künftigen Auswirkungen dieses neuen Standards werden derzeit untersucht.

Am 19.10.2011 veröffentlichte das IASB IFRIC 20 - Abraumkosten in der Produktionsphase einer über Tagebau erschlossenen Mine. Diese Interpretation klärt die Frage, wann Abraumkosten aus der Produktion als Vermögenswert anzusetzen sind, wie die Erstbewertung des Vermögenswerts aus der Abraumaktivität auszusehen hat und wie die Folgebewertung des Vermögenswerts aus der Abraumaktivität erfolgt. Diese Interpretation ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die künftigen Auswirkungen dieser neuen Interpretation werden derzeit untersucht.

Die übrigen im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben gegenüber dem letzten Abschluss unverändert. Sofern nicht anders angegeben, sind sämtliche Zahlenangaben kaufmännisch gerundet in TEUR.

In diesem Konzernabschluss im Kapitel "Glossar" ist ein Abkürzungsverzeichnis beigefügt, in dem die Kurzbezeichnungen der Gesellschaften, die im Anhang verwendet werden, erläutert werden.

B. Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Konsolidierungsgrundsätze

[1] Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IAS 27.12 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2010 hat sich die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften um eine Gesellschaft verändert. Die Gesellschaft Linnemann-Schnetzer Produktionsgesellschaft mbH, Ahlen, Deutschland, wurde mit deren Muttergesellschaft Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, Elterlein, Deutschland, verschmolzen. Der Konzernabschluss umfasst demnach den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG als Mutterunternehmen sowie die Jahresabschlüsse von 26 Tochterunternehmen, die unter der einheitlichen Leitung der Frauenthal Holding AG stehen und bei denen dieser oder einem ihrer Tochterunternehmen die Mehrheit der Stimmrechte zustehen.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt verändert:

Inland Ausland Gesamt
Einbezogen zum 31.12.2010 8 19 27
Verkäufe 0 0 0
Neugründungen 0 0 0
Verschmelzungen 0 -1 -1
Einbezogen zum 31.12.2011 8 18 26

In der Vergleichsperiode 2010 änderte sich die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften wie folgt:

Inland Ausland Gesamt
Einbezogen zum 31.12.2009 8 18 26
Verkäufe 0 0 0
Neugründungen 0 2 2
Verschmelzungen 0 -1 -1
Einbezogen zum 31.12.2010 8 19 27
Abschlussstichtag 31.12 Sitz Anteil am Kapital
mittelbar unmittelbar
Porzellanfabrik Frauenthal GmbH Wien, Österreich 100,00%
Ceram Environmental, Inc. Kansas, USA 100,00%
Ceram Frauenthal Korea Co., Ltd. Seoul, Korea 100,00%
Frauenthal Ost Beteiligungs-GmbH Wien, Österreich 100,00%
Frauenthal Handels- und Dienstleistungs-GmbH Wien, Österreich 100,00%
SHT Haustechnik AG Perchtoldsdorf, Österreich 100,00%
1a Installateur-Marketingberatung für Gas-,
Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Wien, Österreich 100,00%
SHT Finance GmbH Luxemburg, Luxemburg 100,00%
SHT Slovakia s.r.o. Bratislava, Slowakei 100,00%
Frauenthal Liegenschaftsverwaltungsgesellschaft mbH Ahlen, Deutschland 100,00%
Frauenthal Automotive Holding GmbH Wien, Österreich 100,00%
Frauenthal Deutschland GmbH Ahlen, Deutschland 100,00%
Pol-Necks Sp.zo.o. Torun, Polen 100,00%
Frauenthal Automotive Components GmbH Wien, Österreich 86,00%
Styria Vzmeti d.o.o. Ravne na Koroskem, Slowenien 86,00%
Styria Ressorts Véhicules Industriels S.A.S. Châtenois, Frankreich 86,00%
Styria Federn GesmbH Judenburg, Österreich 99,98%
Styria Impormol, Unipessoal, Lda. Azambuja, Portugal 86,00%
Styria Arcuri S.R.L. Sibiu, Rumänien 100,00%
Linnemann-Schnetzer Verwaltung GmbH Elterlein, Deutschland 100,00%
Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH Elterlein, Deutschland 100,00%
Linnemann-Schnetzer Formparts GmbH Ahlen, Deutschland 100,00%
Frauenthal Einkaufs GmbH Ahlen, Deutschland 100,00%
Linnemann-Schnetzer Ahlen GmbH Ahlen, Deutschland 100,00%
Linnemann-Schnetzer Sachsen GmbH Elterlein, Deutschland 100,00%
Styria Elesfrance S.A.S. St. Avold, Frankreich 100,00%

Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

Die Gesellschaft Linnemann-Schnetzer Produktionsgesellschaft mbH, Ahlen, Deutschland, wurde mit deren Muttergesellschaft Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, Elterlein, Deutschland, verschmolzen.

Abschlussstichtag 31.12 Sitz Anteil am Kapital
mittelbar unmittelbar
Linnemann-Schnetzer Produktionsgesellschaft mbH Ahlen, Deutschland 100,00%

Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter in Höhe von 24,256% des Grundkapitals (dies entspricht 11.760.129 Aktien) an der Styria Arcuri S.R.L. wurde mit Abtretungsvertrag vom 25. Februar 2011 von der Frauenthal Automotive Components GmbH zu einem Abtretungspreis von EUR 1.075.000 erworben. Der Verkäufer des Anteils war Compa S.A. mit Sitz in Rumänien, Sibiu, Henri Coanda Str. Nr. 8, Kreis Sibiu.

Wie im Vorjahr wird ein assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen:

Abschlussstichtag 31.12 Sitz Anteil am Kapital
mittelbar unmittelbar
Ceram Liegenschaftsverwaltung GmbH Wien, Österreich 50,00%

Die Draeger Consult GmbH, Siegburg, Deutschland (Anteil am Kapital 50%), wurde nicht in den Konzernabschluss einbezogen, weil diese Gesellschaft keine Geschäftstätigkeit ausübte. Ihr Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist nicht von Bedeutung.

[2] Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderung

Die Verschmelzung der Gesellschaft Linnemann-Schnetzer Produktionsgesellschaft mbH, Ahlen, Deutschland, mit deren Muttergesellschaft Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, Elterlein, Deutschland, hat keine Auswirkungen auf den Konsolidierungskreis des Frauenthal-Konzerns. Der Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Gesellschaft Styria Arcuri S.R.L. hat Auswirkungen auf den ausgewiesenen Anteil nicht beherrschender Gesellschafter im Eigenkapital des Frauenthal-Konzerns.

[3] Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Die erstmalige Einbeziehung einer Tochtergesellschaft erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Zuordnung der Anschaffungskosten auf die zur erworbenen Gesellschaft gehörigen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualschulden). Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gem. IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen. Bestehende Firmenwerte, die sich auf Unternehmenserwerbe vor dem 31. Dezember 2005 beziehen, werden in Hinblick auf IFRS 3 analog zu neuen Akquisitionen zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft.

[4] Schuldenkonsolidierung

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, geleistete Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungsposten aus Leistungsbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten oder Rückstellungen aufgerechnet.

[5] Zwischenergebniseliminierung

Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wesentlichkeit eliminiert. Im Geschäftsjahr 2011 wurden Anlagen in Höhe von TEUR 134 (2010: TEUR 1.590) zwischen den Konzerngesellschaften verkauft. Die Anlagen hatten zum Verkaufszeitpunkt keinen Buchwert mehr und darum wurde der entstandene Gewinn in Höhe des Verkaufserlöses auf Konzernebene eliminiert. Im Vorjahr entstand durch den Verkauf ein Buchgewinn in Höhe von TEUR 299, welcher auf Konzernebene ebenfalls eliminiert wurde.

[6] Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Erträge aus Leistungsbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen (Innenumsätze) mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Auch dabei wird entsprechend dem Grundsatz der Wesentlichkeit vorgegangen.

[7] Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 "The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates") nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit den sonstigen Konzernrücklagen verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in den sonstigen Konzernrücklagen ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1 wie folgt verändert:

1 Euro
entspricht
Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2011 31.12.2010 2011 2010
Polen (PLN) 4,4580 3,9750 4,1380 4,0049
Republik Korea (KRW) 1.498,6900 1.499,0600 1.545,8610 1.529,7280
Rumänien (RON) 4,3233 4,2620 4,2399 4,2169
USA (USD) 1,2939 1,3362 1,4000 1,3207

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Unwesentliche Abweichungen bei den Einzelabschlüssen ausländischer Konzernunternehmen und assoziierter Unternehmen werden bei Geringfügigkeit beibehalten. Per 31. Dezember 2011 haben alle wesentlichen einbezogenen Konzerngesellschaften einen geprüften Abschluss vorgelegt.

[8] Allgemeines

Grundsätzlich wurden Vermögenswerte mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten mit ihren fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Bei Vorliegen eines Anhaltspunkts für eine Wertminderung wurde eine entsprechende Abwertung durchgeführt. Bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag verglichen und, falls erforderlich, eine entsprechende Abwertung durchgeführt.

[9] Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Im Rahmen der langfristigen Auftragsfertigung werden die Umsatzerlöse der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH, Wien, gemäß IAS 11 entsprechend dem Leistungsfortschritt realisiert ("Percentage of Completion"-Methode). Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IAS 39 erfasst worden.

[10] Langfristiges Vermögen

Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig über drei bis zehn Jahre linear abgeschrieben.

in Jahren
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer 3 bis 10

Immaterielle Vermögenswerte, bei denen die Nutzungsdauer unbegrenzt ist, sowie Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden nicht planmäßig abgeschrieben. Ihr Bilanzansatz wird gemäß IAS 38.108 zumindest jährlich durch einen Impairment-Test geprüft und im Falle eines gesunkenen wirtschaftlichen Nutzens außerplanmäßig abgeschrieben. Bei den immateriellen Vermögenswerten, die nicht planmäßig abgeschrieben werden, handelt es sich im überwiegenden Teil um Firmenwerte sowie um erworbene Markenrechte, deren Nutzungsdauer zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bestimmbar ist.

Entwicklungsaufwendungen werden gemäß IAS 38 in der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH (Dieselkatalysatoren für LKW) als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Die Aktivierung erfolgt zu Herstellungskosten, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die Vermarktung sichergestellt ist. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu entsprechenden zukünftigen Finanzmittelzuflüssen führen. Bei sämtlichen begonnenen Entwicklungsprojekten besteht die Absicht zur Fertigstellung der Entwicklung. Die aktivierten Herstellungskosten umfassen die direkt und indirekt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen werden ab dem Produktionsstart planmäßig über den erwarteten Produktlebenszyklus linear abgeschrieben. Die technischen und finanziellen Ressourcen stehen ausreichend zur Verfügung, um die Entwicklung abschließen zu können.

Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten von bis zu EUR 400,00, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen für das Sachanlagevermögen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:

in Jahren
Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10

Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden ab dem Jahr 2009 nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt.

Im Anlagevermögen werden auch Vermögenswerte aus Leasing ausgewiesen. Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden nach IAS 17 im Zugangszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit die Barwerte der Mindestleasingzahlungen nicht niedriger sind.

Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über die kürzere Vertragslaufzeit in jenen Fällen, in welchen der Eigentumsübergang nicht hinreichend sicher ist. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden unter den Sonstigen Finanzverbindlichkeiten passiviert. Als Finanzierungsleasing sind solche Leasingvereinbarungen anzusehen, bei denen dem Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden.

Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien nicht passiviert (Nettomethode). Die Zuwendung wird bei der Feststellung des Buchwertes des Vermögenswertes abgezogen und mittels eines reduzierten Abschreibungsbetrages über die Lebensdauer des abschreibungsfähigen Vermögenswertes erfasst. Auf die weiteren Ausführungen unter Punkt [16] wird verwiesen.

Assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode mit ihrem anteiligen Eigenkapital bilanziert.

Die als Wertpapiere des Anlagevermögens ausgewiesenen Vermögenswerte sind als "zur Veräußerung verfügbar" gemäß IAS 39 einzustufen und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der tagesaktuellen Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile.

[11] Kurzfristiges Vermögen

Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren.

Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) sowie anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung, für freiwillige Sozialleistungen und für betriebliche Altersversorgung sowie Fremdkapitalzinsen werden bei der Ermittlung der Herstellungskosten nicht einbezogen.

Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt.

Langfristige Fertigungsaufträge werden in der Division Industrielle Wabenkörper gemäß IAS 11 nach der "Percentage of

Completion"-Methode (PoC) bewertet. Die Auftragserlöse und der Projektfortschritt werden auf Basis von Festpreisverträgen ermittelt. Der Leistungsfortschritt wird im Verhältnis der bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zu den am Stichtag geschätzten gesamten Auftragskosten gemessen.

Aufwendungen aus operativen Leasingverhältnissen werden als laufender Aufwand erfasst.

Sonstige Aktiva sind mit dem Nominalbetrag oder den Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um erforderliche Wertberichtigungen, ausgewiesen. Im Falle von Wertminderungen wird der niedrigere Vergleichswert ermittelt und angesetzt. Zum Bilanzstichtag bestehen keine Optionen im Dollarbereich (2010: TUSD 1.000) und Devisentermingeschäfte im Dollarbereich in Höhe von TUSD 4.000 (2010: TUSD 1.000) mit einem negativen Zeitwert von TEUR -27. Weitere Details zu den derivativen Finanzinstrumenten sind dem Punkt [44] Finanzinstrumente zu entnehmen.

[12] Steuerabgrenzung

Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäftsoder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragssteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst.

Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen.

[13] Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Absicherungen

Die entsprechend IAS 19 zu bilanzierenden Vorsorgen für Leistungen an Arbeitnehmer betreffen Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Nach dieser Methode ist als Wert der Pensionsverpflichtung der versicherungsmathematische Barwert des am Stichtag erreichten Leistungsanspruchs unter Berücksichtigung zukünftiger Gehaltssteigerungen und Rentenanpassungen anzusetzen. Für die versicherungsmathematische Berechnung wurden die länderspezifischen Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten herangezogen. Das rechnungsmäßige Pensionsalter richtet sich ebenfalls nach den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen im jeweiligen Land. Der Berechnung wurde ein Zinssatz von 4,5% p.a. (2010: 4,5% p.a.) sowie durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhungen von 2,0% p.a. (2010: 2,0% p.a.) zugrunde gelegt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Geschäftsjahr zur Gänze erfolgswirksam berücksichtigt.

Die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen und der Rückstellungen für Jubiläumsgelder wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Dabei erfolgt die Verteilung der voraussichtlich zu erbringenden Leistungen entsprechend der Aktivzeit der Mitarbeiter bis zum Erreichen des maximalen Anspruchs. Künftig zu erwartende Gehaltssteigerungen werden im Ausmaß von 3,0% p.a. (2010: 3,0% p.a.) berücksichtigt. Der Kalkulationszinssatz beträgt wie bei der Berechnung der Pensionsrückstellung 4,5% p.a. (2010: 4,5% p.a.) Zum Bilanzstichtag betragen die Rückstellungen jeweils 100% der leistungsorientierten Verpflichtungen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Geschäftsjahr zur Gänze ergebniswirksam berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen werden für erkennbare Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet, bei denen ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen möglich ist.

Rückstellungen werden nur dann gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, der Ressourcenabfluss wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen Zinseffekten wird der Rückstellungsbetrag mit dem Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung angesetzt. Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt.

Werden geplante Transaktionen gesichert und führen diese Transaktionen in späteren Perioden zum Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit, sind gemäß IAS 39 die bis zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital erfassten Beträge in der Periode erfolgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Führt die Transaktion zum Ansatz von nicht finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des Vermögenswertes bzw. der Verbindlichkeit verrechnet, was im Wesentlichen zu keiner Ergebnisauswirkung führt.

[14] Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Tageskurs bewertet.

[15] Änderung von Schätzungen

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der angeführten Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen.

Bei der Anwendung der Bilanzierungsmethoden der Gesellschaft hat der Vorstand Schätzungen vorgenommen. Weiters hat der Vorstand zum Bilanzstichtag wichtige zukunftsbezogene Annahmen getroffen und wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten zum Bilanzstichtag identifiziert, die mit dem Risiko einer wesentlichen Änderung der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im nächsten Geschäftsjahr behaftet sind:

  • Versorgungspläne für Arbeitnehmer: Die Bewertung der Pensionspläne, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldansprüche beruht auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsraten angewendet werden. Wenn sich die relevanten Parameter wesentlich anders entwickeln als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellung und in der Folge auf die Netto-Pensionsaufwendungen der Gesellschaft haben. Für die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde ein Zinssatz von 4,5% angewandt. Die Bandbreite des Gehalts- und Pensionstrends liegt zwischen 0% bis 2%. Für die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen wurde ein Zinssatz von 4,5% verwendet. In allen Gesellschaften wurde eine Fluktuationsrate angenommen. Der Gehalts- und Pensionstrend wurde mit 3% angenommen, wobei auch hier eine Fluktuation für alle Gesellschaften eingerechnet worden ist. Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt [21] Langfristige Rückstellungen entnommen werden.
  • Latente Steuern: Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. In der Konzernbilanz werden aktivierte latente Steuern von rund MEUR 8 ausgewiesen, die aus der Gesellschaft Linne-

mann-Schnetzer Deutschland GmbH stammen. Diese Gesellschaft wurde einer Betriebsprüfung unterzogen, die 2011 abgeschlossen wurde. Die Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge und weist in der Bilanz aktivierte latente Steuern von rund MEUR 8 aus, die aus der Aktivierung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die endgültige Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern ist davon abhängig, ob in jenen Perioden steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird, in denen die temporären Differenzen abzugsfähig werden. Wenn die Gesellschaft kein ausreichendes steuerpflichtiges Einkommen erzielt, können aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen nicht verwertet werden.

Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen.

Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit Kapitalkosten (WACC) von 6,57% nach Steuern (2010: 7,08%) für die Frauenthal Gruppe abgezinst werden. Für die Division Automotive Components wird ein WACC von 7,22% (2010: 8,0%) nach Steuern herangezogen, für die Division Großhandel für Sanitär und Heizungsprodukte 6,90% (2010: 8,67%) nach Steuern. Für die Division Industrielle Wabenkörper wurde kein WACC berechnet, da in dieser Gruppe kein Firmenwert exisitiert. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten ergibt sich aufgrund erstellter genehmigter Budgetzahlen 2012, vorsichtigen Annahmen zur Marktentwicklung in den Folgejahren, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind und der daraus abgeleiteten Geldflüsse für einen Zeitraum von fünf Jahren (keine Wachstumsrate in der ewigen Rente berücksichtigt). Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten Unternehmenswerten (höherer erzielbarer Betrag aus Nutzungs- und Nettozeitwert, beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) gegenübergestellt und gegebenenfalls abgewertet. Die durchgeführten Impairmenttests haben zu keinen ergebniswirksamen Wertminderungen geführt.

  • Die Budgetzahlen zur Berechnung des Net Present Value beruhen auf einer moderaten wirtschaftlichen Erholung der Nutzfahrzeugmärkte in den ersten zwei bis drei Jahren der Berechnungen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine Firmenwerte abgeschrieben.
  • Im Berichtsjahr 2011 kam es zu keinen Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagevermögen. Im Vorjahr wurden Anlagevermögen (Maschinen in der Division Automotive Components) aufgrund der sich erholenden Marktlage im Rahmen der Impairment-Tests in Höhe von TEUR 1.500 zugeschrieben. Die Zuschreibung der Maschinen findet sich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung in der Position Sonstige betrieblichen Erträge.

Weiters beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf:

Auftragsfertigung: Forderungen aus Projekten und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach Maßgabe des jeweiligen Anarbeitungsgrads ("Percentage of Completion"-Methode) erfasst. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf Basis von individuellen Vertragsbedingungen mit fixen Preisen vereinbart werden.

Der Anarbeitungsgrad wird durch die "Cost-to-Cost"-Methode festgelegt. Zuverlässige Schätzungen der Gesamtkosten der Aufträge, der Verkaufspreise und der tatsächlich angefallenen Kosten sind auf monatlicher Basis verfügbar. Die geschätzten Auftragsgewinne werden im Verhältnis zu den ermittelten Umsätzen realisiert. Bei der "Cost-to-Cost"-Methode werden Umsätze und Auftragsergebnisse im Verhältnis der tatsächlich angefallenen Herstellungskosten zu den erwarteten Gesamtkosten erfasst. Veränderungen der gesamten geschätzten Auftragskosten und daraus möglicherweise resultierende Verluste werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Drohende Verluste aus der Bewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst.

  • Drohende Verluste werden realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. Für mögliche Gewährleistungsansprüche von Kunden werden Rückstellungen entsprechend der jeweiligen Gewinnrealisierung gebildet. Die PoC-Forderungen im Konzern können dem Punkt [18] Kurzfristiges Vermögen und die Umsatzerlöse dem Punkt [28] Umsatzerlöse entnommen werden.
  • Die Festlegung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer von Sachanlagen: Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Restbuchwerte, die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethode der Vermögenswerte werden mindestens an jedem Jahresabschlussstichtag überprüft; wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands und die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben.

Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst, Fremdkosten werden aktiviert. Hinsichtlich der Angabe von Nutzungsdauern wird auf Punkt (10) Langfristige Vermögen verwiesen.

Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen: Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Änderungen der Schätzungen der Höhe oder des zeitlichen Anfalls von Auszahlungen oder Änderungen des Zinssatzes zur Bewertung von Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlichen Verpflichtungen werden entsprechend der Veränderung des Buchwerts des korrespondierenden Vermögenswerts erfasst.

Für den Fall, dass eine Minderung der Rückstellung den Buchwert des korrespondierenden Vermögenswerts überschreitet, ist der überschießende Betrag unmittelbar erfolgswirksam als Ertrag zu erfassen. Für externe Rechtsberatungsgebühren im Zusammenhang mit drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften werden Rückstellungen gebildet.

C. Erläuterungen zur Konzernbilanz

[16] Langfristiges Vermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten sind im Anlagenspiegel ersichtlich. Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises und der Währungsumrechnung auf den Stand des Anlagevermögens, die sich bei ausländischen Tochterunternehmen aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit Kursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben, sind jeweils gesondert dargestellt.

Immaterielles Anlagevermögen

Die aktivierten Entwicklungsaufwendungen betreffen zur Gänze die Dieselkatalysatorenfertigung in der Division Industrielle Wabenkörper:

Entwicklungs
aufwendungen in TEUR
31.12.2010 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2011
Frauenthal-Gruppe 551 0 0 -230 321

Im Jahr 2011 gibt es keine Erträge aus der Aktivierung der Entwicklungsaufwendungen (2010: TEUR 0). Die Abschreibungen der Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 230 (2010: TEUR 229) werden unter "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen. Die Vergleichswerte des Vorjahres zeigen sich wie folgt:

Entwicklungs 31.12.2009
aufwendungen in TEUR
Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2010
Frauenthal-Gruppe 780 0 0 -229 551

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen wurden in Höhe von insgesamt TEUR 3.688 (2010: TEUR 2.241) als Aufwand erfasst und stammten mit TEUR 1.774 (2010: TEUR 1.591) aus der Division Industrielle Wabenkörper und mit TEUR 1.914 (2010: TEUR 650) aus der Division Automotive Components:

in TEUR 2011 2010
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 3.688 2.241

Die Werthaltigkeit von Firmenwerten ergibt sich aufgrund erstellter genehmigter Budgetzahlen 2012, vorsichtiger Schätzungen der Folgejahre, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind und der daraus abgeleiteten Geldflüsse für einen Zeitraum von fünf Jahren. Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten Unternehmenswerten (erzielbarer Betrag als höherer Betrag von Nutzungswert und Nettoveräußerungswert) gegenübergestellt.

Die Firmenwerte werden zumindest einmal pro Jahr auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Im Berichtsjahr 2011 kam es wie im Vorjahr zu keinen außerplanmäßigen Abschreibungen. Die Firmenwerte per 31. Dezember 2011 setzen sich wie folgt zusammen:

Firmenwerte in TEUR 31.12.2010 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2011
Styria Gruppe 11.547 0 0 0 11.547
Pol-Necks Sp.zo.o. 2.000 0 0 0 2.000
SHT Haustechnik Gruppe 8.307 0 0 0 8.307
Frauenthal Gruppe 21.854 0 0 0 21.854
Firmenwerte in TEUR 31.12.2009 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2010
Styria Gruppe 11.547 0 0 0 11.547
Pol-Necks Sp.zo.o. 2.000 0 0 0 2.000
SHT Haustechnik Gruppe 8.307 0 0 0 8.307
Frauenthal Gruppe 21.854 0 0 0 21.854

Im Geschäftsjahr 2010 kam es zu keinen außerplanmäßigen Abschreibungen. Die Firmenwerte per 31. Dezember 2010 setzen sich wie folgt zusammen:

Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Marken- und Kundenbelieferungsrechte, Lizenzen und Software in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert, die sich wie folgt entwickeln:

Marken- und Kundenbelieferungsrechte,
Lizenzen und Software
31.12. 2010 Zugang Abgang Um
buchungen
Abschreibung 31.12.2011
Frauenthal Gruppe 16.745 787 0 -9 -1.197 16.326

Für die Marken- und Kundenbelieferungsrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer, die einen Teil der in der Tabelle dargestellten Bilanzposition ausmachen, wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 180 (2010: TEUR 77) vorgenommen. Bei diesen Markenrechten handelt es sich um im Produktsortiment eingeführte Eigenmarken, bei denen derzeit keine Änderungs- oder Auslistungsabsichten bestehen. Die Kundenbelieferungsrechte sind zeitlich unbefristet und können nur durch Kündigung beendet werden. Sobald die Kündigung einer dieser Belieferungsrechte vorgenommen wird, erfolgt die außerplanmäßige Abschreibung. Die Abschreibung wurde in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung unter der Position "Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen" ausgewiesen. Sie betrifft zur Gänze die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. Der Buchwert dieser Rechte beträgt zum Abschlussstichtag TEUR 14.021 (2010: TEUR 14.201).

Im Vorjahr entwickelten sich die Marken- und Kundenbelieferungsrechte, Lizenzen und Software wie folgt:

Marken- und Kundenbelieferungsrechte,
Lizenzen und Software
31.12. 2009 Zugang Abgang Um
buchungen
Abschreibung 31.12.2010
Frauenthal-Gruppe 17.974 458 0 4 -1.691 16.745

Die Bewertung der Marken- und Kundenbelieferungsrechte erfolgte auf Basis des Nutzungswerts. Der ursprüngliche Ansatz wurde mittels "Discounted Cash Flow"-Methode (DCF) errechnet. Der wesentliche Einflussfaktor auf die Geldflussprognose bei der Bewertung der Marken- und Kundenbelieferungsrechte ist der geplante Umsatz des Produkt- bzw. Kundensegments auf Basis der Jahresbudgets. Der Berechnungszinssatz (WACC) beträgt 6,90% (2010: 8,67%) nach Steuern. Der Zeitraum der Prognoserechnung erstreckt sich in der Regel auf 5 Jahre (2010: 5 Jahre).

Bei der Berechnung der Kundenbelieferungsrechte wird aufgrund des langen Bindungszeitraums ausnahmsweise ein Zeitraum von 20 Jahren (2010: 20 Jahre) herangezogen. Die verwendeten Parameter basieren auf historischen Erfahrungswerten und werden jährlich überprüft.

Sachanlagen

Der Grundwert beim Posten "Grundstücke und Bauten" beträgt TEUR 5.700 (31. Dezember 2010: TEUR 5.269). Zugänge im Sachanlagevermögen beliefen sich im Geschäftsjahr 2011 auf TEUR 20.810 (2010: TEUR 8.856) und sind mit TEUR 3.757 (2010: TEUR 3.500) auf den Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, mit TEUR 9.159 (2010: TEUR 2.540) auf den Bereich Automotive Components sowie mit TEUR 7.771 (2010: TEUR 2.569) auf den Bereich Industrielle Wabenkörper zurückzuführen.

Sofern der Frauenthal-Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken aus einem Leasingverhältnis trägt, setzt er die Leasinggegenstände in der Bilanz im Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen an. Die im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen in der Bilanz angesetzten Leasinggegenstände betreffen überwiegend einen langfristigen Mietvertrag für Grundstücke und Gebäude in der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH sowie zu einem kleineren Teil eine technische Anlage am Standort Styria Federn Judenburg. Ansonsten existieren keine wesentlichen Finanzierungsleasingkontrakte im Konzern.

Der Produktionsbetrieb der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH befindet sich auf einer Liegenschaft, die sich im Eigentum des Leasinggebers, der Ceram Liegenschaftsverwaltungs GmbH (CLV), befindet. Aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen ist die Porzellanfabrik Frauenthal GmbH als wirtschaftlicher Eigentümer der von ihr genutzten Gebäudeteile anzusehen. Aus diesem Grund wurden die abgezinsten Mietzahlungen für das Gebäude aktiviert. Der Buchwert des Gebäudes beträgt zum 31. Dezember 2011 TEUR 489 (2010: TEUR 541).

Die Grundstücke und Gebäude der Ceram Liegenschaftsverwaltungs GmbH werden von der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH geleast und können auf eine unbestimmte Dauer genutzt werden.

Geringwertige Vermögenswerte bis zu Einzelanschaffungskosten von EUR 400,00 werden aus Wesentlichkeitsgründen im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang behandelt. Sie werden unter den entsprechenden Anlagepositionen unter immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagevermögen ausgewiesen.

Von einem großen LKW-Kunden wurden Investitionszuschüsse in Höhe von TEUR 12 (2010: TEUR 300) für den Aufbau einer speziellen Produktionslinie am Standort Châtenois in Frankreich geleistet. Das Projekt ist nun abgeschlossen und der Standort wird dafür keine weiteren Zuschüsse erhalten. Die Investitionszuschüsse werden nach der Nettomethode dargestellt.

Der Standort Styria Federn GesmbH, Judenburg, erhielt Investitionszuschüsse in Höhe von insgesamt TEUR 211 (2010: TEUR 215). Für das geförderte Projekt wurde Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 2.499 erworben. Auf diese Investition entfallen TEUR 35 der neu erhaltenen Förderung sowie TEUR 24 einer bereits früher erhaltenen Förderung. Die Bilanzposition wies einen Anfangsbestand von TEUR 149 auf, hinzu kommt die erhaltene Förderung in Höhe von TEUR 211 abzüglich der Auflösung von TEUR 59, welches einen Endbestand in den Verbindlichkeiten von TEUR 301 ergibt.

Zum 31. Dezember 2011 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in der Gesellschaft Pol-Necks Sp.zo.o. in Höhe von TEUR 198 (2010: TEUR 2.923).

Finanzanlagen

Die 50%ige Beteiligung an der Ceram Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien, die nach der Equity-Methode im Konzern bilanziert wird, wurde entsprechend der Eigenkapitalentwicklung mit TEUR 13 (2010: TEUR 28) fortgeschrieben. Der Buchwert der Beteiligung beträgt per 31. Dezember 2011 TEUR 739 (31. Dezember 2010: TEUR 726). Die Ceram Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien, weist keine Eventualverbindlichkeiten aus. Die aggregierten Eckdaten stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2011 2010
langfristige Vermögenswerte 2.329 2.452
kurzfristige Vermögenswerte 1.170 969
Schulden 766 734
Umsatzerlöse 4.918 4.842
EGT 38 73
Ergebnis nach Steuern 25 67

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen Investmentfondsanteile im Eigentum der SHT Haustechnik AG. Im Geschäftsjahr 2011 wurden in dieser Gesellschaft keine Wertpapiere (2010: TEUR 14) angeschafft, die zur Deckung der Pensionsrückstellungen gehalten werden. Bei den bestehenden Wertpapieren handelt es sich um einen Rentenfonds, der überwiegend in EURO-Staatsanleihen investiert ist. Diese Wertpapierbestände sind zur Veräußerung verfügbar und wurden mit dem beizulegenden Zeitwert, welcher zum Bewertungszeitpunkt den Anschaffungskosten entspricht, bewertet. Im Vorjahr wurden die Wertpapiere kurz vor dem Bilanzstichtag erworben, somit war der Buchwert zum 31.12.2010 der beizulegende Zeitwert.

Im Geschäftsjahr 2011 wurde eine Abwertung der vorhandenen Wertpapiere in Höhe von TEUR 8 (2010: TEUR 28) vorgenommen, die in die Zeitwertrücklage der SHT Haustechnik AG eingestellt wurde.

Es wurden im Geschäftsjahr Wertpapiere mit einem Buchwert zum Zeitpunkt des Verkaufes in Höhe von TEUR 176 (2010: TEUR 264) verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf der Wertpapiere betrug TEUR 172. Das daraus resultierende Ergebnis in Höhe von TEUR 4 wurde als Erträge aus Abgang zu Finanzanlagen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Zum 31. Dezember 2011 besteht wie im Vorjahr keine Besicherung von Verbindlichkeiten durch Finanzanlagevermögen.

Die Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" stellt in unserem Unternehmen die Residualgröße der finanziellen Vermögenswerte dar, die in keiner der anderen Bewertungskategorien erfasst wurden. Im Frauenthal-Konzern fallen in diese Kategorie nur die angeführten Wertpapiere der SHT Haustechnik AG.

[17] Steuerlatenz

In der Konzernbilanz werden aktive latente Steuern im Betrag von TEUR 20.319 (2010: TEUR 20.771) und passive latente Steuern im Betrag von TEUR 3.098 (2010: TEUR 2.463) ausgewiesen.

Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt für die österreichischen Gesellschaften ein Steuersatz von 25% zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

in TEUR 2011 2010
Aufgliederung latente Steuern
Wertunterschiede in Bilanzpositionen -3.363 -2.704
Entwicklungskosten -58 -115
sonstiges Anlagevermögen -3.901 -3.398
sonstiges kurzfristiges Vermögen -1.159 -983
Personalrückstellungen 2.699 2.108
Jubiläumsrückstellungen -268 135
sonstige Rückstellungen -471 -465
sonstige Verbindlichkeiten -205 14
ufgliederung latente Steuern
Aktivierte Steuerliche Verlustvorträge 19.647 20.131
Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, Standort Elterlein 8.227 8.500
Frauenthal Holding AG 6.966 5.602
SHT Haustechnik AG 0 539
Frauenthal Handels- und Dienstleistungs GmbH 2.923 3.853
Styria Arcuri S.R.L., Sibiu 411 440
Styria Impormol Unipessoal, Lda., Azambuja 230 175
Styria Ressorts Véhicules industriels S.A.S., Chatenois 890 1.022
Aktivierte latente Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen 937 881
Styria Federn GesmbH, Judenburg 240 360
Frauenthal Holding AG 697 521
Stand der latenten Steuern per 31.12. 17.221 18.308
davon aktive latente Steuern 20.319 20.771
davon passive latente Steuern -3.098 -2.463

Es gibt im Frauenthal-Konzern drei verschiedene Steuergruppen, wobei bei den beiden österreichischen Gruppen als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei der deutschen Steuergruppe ein Gewinnabführungsvertrag zur Anwendung kommt.

Per 31. Dezember 2011 stehen in der Frauenthal Holding AG Verlustvorträge in Höhe von TEUR 28.880 (2010: TEUR 23.741) zur Verfügung. Es wurden jedoch nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, aktive latente Steuern gebildet. Im Geschäftsjahr 2011 wurden für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 27.863 (2010: TEUR 22.409) aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 6.966 (2010: TEUR 5.602) gebildet. Für die Gesellschaften Styria Arcuri S.R.L., Sibiu, Styria Impormol Unipessoal, Lda, Azambuja, Styria Ressorts Véhicules Industriels S.A.S., Châtenois les Forges, und Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, Elterlein, wurde der lokale Steuersatz angewandt.

Für die steuerlichen Verlustvorträge in der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH wurden wie im Vorjahr aktive latente Steuern in jener Höhe gebildet, in dem sich in einem Zeitraum von 5 Jahren die temporären Differenzen umkehren werden und das zu versteuernde Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporäre Differenz verwendet werden kann. Von den gesamten Verlustvorträgen der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH zum 31. Dezember 2011 in Höhe von TEUR 64.841 (31. Dezember 2010: TEUR 69.088) wurden für TEUR 27.423 (2010: TEUR 28.833) aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 8.227 (2010: TEUR 8.500) aktiviert. Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine Betriebsprüfung für die Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH begonnen, die im Geschäftsjahr 2011 abgeschlossen wurde. Die Betriebsprüfung kam zu dem Ergebnis, dass die Verlustvorträge aus der Verschmelzung im Jahr 2005 der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH nicht zuzusprechen sind, was zu einem deutlichen Anstieg des Steueraufwandes in den Jahren ab 2005 führen würde. Gegen die Bescheide der Betriebsprüfung und des Veranlagungsfinanzamtes wurde Einspruch erhoben. Ein von Frauenthal in Auftrag gegebenes Gutachten von Ernst & Young schätzt die Chancen eines Erfolgs des Einspruchsverfahrens vor dem Finanzgericht oder auch in zweiter Instanz vor dem Bundesfinanzhof als sehr gut ein. In der Linnemann-Schnetzer Gruppe besteht auch weiterhin eine hohe Wahrscheinlichkeit der Verwertung in den nächsten Jahren.

Per 31. Dezember 2011 verfügt die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte über keine (2010: TEUR 2.157) steuerlichen Verlustvorträge. In der Frauenthal Handels- und Dienstleistungs GmbH verringerten sich die durch steuerliche Verlustvorträge verursachten aktiven latenten Steuern von TEUR 3.853 per 31. Dezember 2011 auf TEUR 2.923.

In der Styria Arcuri S.R.L. hat sich der angesetzte Wert für latente Steuern auf Verlustvorträge von TEUR 440 auf TEUR 411 verringert.

Per 31. Dezember 2011 stehen Verlustvorträge in Styria Impormol, Unipessoal, Lda. in Höhe von TEUR 868 (2010: TEUR 661) und in Styria Ressorts Véhicules Industriels S.A.S. in Höhe von TEUR 2.669 (31. Dezember 2010: TEUR 3.066) zur Verfügung. Für Styria Impormol Unipessoal, Lda, wurden aktive latente Steuern von TEUR 230 (2010: TEUR 175) und für Styria Ressorts Véhicules Industriels S.A.S. von TEUR 890 (2010: TEUR 1.022) gebildet. Die steuerlichen Verlustvorträge in den österreichischen, deutschen und französischen Gesellschaften können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. In Portugal können Verlustvorträge bis zu 6 Jahre nach Entstehung verwendet werden. Von den Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 868 können TEUR 260 bis zum Jahr 2017 verwendet werden und TEUR 608 bis zum Jahr 2016.

Im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen bestehen Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen, die nach österreichischen Steuergesetzen über 7 Jahre verteilt steuerlich nutzbar sind. Per 31. Dezember 2011 stehen noch folgende Verlustvorträge zur Verfügung:

Frauenthal Holding AG TEUR 2.790 (2010: TEUR 2.084)
Styria Federn GesmbH, Judenburg TEUR 960 (2010: TEUR 1.439)

Für die steuerlichen Verlustvorträge aus Beteiligungsabschreibungen wurde per 31. Dezember 2011 ein Betrag von TEUR 937 (2010: TEUR 881) an latenten Steuern aktiviert.

Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter [35] abgebildet.

In folgenden Gesellschaften wurden aus mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit keine steuerlichen Verlustvorträge als Latente Steuern aktiviert:

Latente Steuern
Frauenthal Deutschland GmbH TEUR 855 (2010: TEUR 888)
Styria Elesfrance S.A.S TEUR 1.626 (2010: TEUR 1.506)
Linnemann-Schnetzer Ahlen GmbH TEUR 497 (2010: TEUR 326)
Linnemann-Schnetzer Formparts GmbH TEUR 771 (2010: TEUR 552)
Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH TEUR 9.355 (2010: TEUR 10.189)
Styria Vzmeti d.o.o. TEUR 1.521 (2010: TEUR 1. 459)

[18] Kurzfristiges Vermögen

Vorräte

Unter den Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse, fertige Erzeugnisse und Waren sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten unter Berücksichtigung von Wertberichtigungen für nicht verwertbare Vorratsbestandteile bzw. nicht durch Erlöse gedeckte Wertansätze. Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.280 17.861
Unfertige Erzeugnisse 11.331 8.110
Fertige Erzeugnisse und Waren 58.544 46.016
Geleistete Anzahlungen 0 64
Vorräte 94.154 72.052

Ein Teil des Vorratsaufbaus von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen resultiert aus der Aktivierung von Rücklauf(Recycling-)material. Bei der Produktion von Katalysatoren besteht im Umfang von bis zu 10% (abhängig von Produkt und Rohstoffmix) die Möglichkeit, Ausschussmaterial und zermahlene Altkatalysatoren wiederzuverwenden. Im Geschäftsjahr 2011 erfolgte erstmalig die Aktivierung dieses Rücklauf- bzw. Recyclingmaterials, in der Vergangenheit wurde das Ausschuss- und Rücklaufmaterial aufgrund des geringen Umfanges nicht aktiviert. 2011 kam es aufgrund einer Änderung im Produktmixes der Absatz zu einem hohen Bestand an Recyclingmaterial.

Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen:

in TEUR 2011 2010
Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.Jänner 4.203 4.658
Kursdifferenzen -3 -10
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 486 561
Verbrauch -309 -599
Auflösungen -374 -407
Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.Dezember 4.003 4.203
Buchwert der wertberichtigten Vorräte zum 31. Dezember 49.043 40.172

Von den insgesamt wertberichtigten Vorräten zum Bilanzstichtag betreffen TEUR 1.334 (2010: TEUR 1.525) Wertberichtigungen zu Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, es gibt keine Wertberichtigungen zu unfertigen Erzeugnissen (2010: TEUR 29) und TEUR 2.671 (2010: TEUR 2.650) sind den Wertberichtigungen zu fertigen Erzeugnissen und Waren zuzuordnen.

Der Buchwert der wertberichtigten Vorräte beträgt zum 31. Dezember 2011 TEUR 49.043 (2010: TEUR 40.172), wobei dieser mit TEUR 44.321 (2010: TEUR 35.938) auf fertige Erzeugnisse im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte fällt. TEUR 4.722 (2010: TEUR 4.234) entfallen auf Vorräte im Bereich Automotive Components.

Forderungen und sonstige Aktiva

Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:

2011 2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 73.210 67.511
Sonstige Aktiva 14.118 11.834
Forderungen 87.328 79.345

Es wurden insgesamt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 5.699 aufgebaut. Aufgebaut wurden Kundenforderungen vor allem im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte in Höhe von TEUR 3.757 sowie im Bereich Industrielle Wabenkörper in Höhe von TEUR 2.038. Im Bereich Automotive Components wurden geringfügig Kundenforderungen abgebaut.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen aus der langfristigen Auftragsfertigung im Bereich Industrielle Wabenkörper in Höhe von TEUR 8.727 (2010: TEUR 7.985) enthalten.

Das bei einem großen LKW-Kunden eingeführte ABS-Modell (Asset-backed-Securities-Modell) führte im Bereich Automotive Components zu einer Reduktion der Außenstände um TEUR 15.532 (2010: TEUR 13.880). Die Forderungen wurden an die Nordea Bank verkauft.

In den übrigen sonstigen Aktiva sind im Wesentlichen Forderungen gegenüber inländischen Finanzbehörden sowie aktive Rechungsabgrenzungen enthalten:

in TEUR 2011 2010
Steuerforderungen 5.218 5.097
Aktive Rechnungsabgrenzungen 3.020 703
Übrige sonstige Aktiva 5.879 6.035
Übrige sonstige Aktiva 14.118 11.834

Die übrigen sonstigen Aktiva in Höhe von TEUR 5.880 sind zum Großteil auf den Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zurückzuführen, welche Sollsalden von Kreditoren, Kautionen/Haftrücklässe, Anzahlungen, Versicherungen, Stützungen von Lieferanten und Personalforderungen betreffen.

Die PoC-Forderungen im Bereich Industrielle Wabenkörper setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010
Herstellungskosten 10.537 9.674
Teilgewinn 2.014 1.766
Erhaltene Anzahlungen -3.824 -3.455
Forderungen PoC 8.727 7.985

Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zeigt sich wie folgt:

davon: Zum
Forderungen
Forderungen
Abschluss
aus Liefe
aus Liefe
davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und
in den folgenden Zeitbändern überfällig
in TEUR rungen und
Leistungen
(brutto)
rungen und
Leistungen
(netto)
stichtag weder
wertgemindert
noch
überfällig
weniger als
60 Tage
zwischen
61 und 180
Tagen
zwischen
181 und 360
Tagen
mehr als
360 Tage
zum 31.12.2011 75.849 73.210 57.706 4.598 1.336 929 0
zum 31.12.2010 69.094 67.511 44.181 3.537 892 819 0

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2011 2010
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1. Jänner 1.582 1.845
Veränderung Konsolidierungskreis
Kursdifferenzen -3 1
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 1.520 276
Verbrauch -230 -385
Auflösungen -229 -155
Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31. Dezember 2.640 1.582
Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 29.122 25.655

In der Position Zuführung in Höhe von TEUR 1.520 (2010: TEUR 276) ist die Nettoveränderung der wertberichtigten Forderungen dargestellt; diese kommt mit TEUR 1.507 (2010: TEUR 209) aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, die übrigen TEUR 13 (2010: TEUR 67) kommen aus dem Bereich Automotive Components. Die wertberichtigten aber bereits überfälligen Forderungen können oben stehender Tabelle entnommen werden. Der Verbrauch ist mit TEUR 230 (2010: TEUR 385, davon entfielen auf die Division Industrielle Wabenkörper TEUR 208) zur Gänze dem Bereich Industrielle Wabenkörper zuzuordnen. In den Auflösungen in Höhe von TEUR 229 (2010: TEUR 155) sind jene Forderungen enthalten, welche bereits zu 100% wertberichtigt wurden, bei denen dann aber doch ein Zahlungseingang erfolgte und daher die Wertberichtigung wieder aufgelöst wurde. Wertberichtigungen werden auf einem eigenen Konto erfasst, es erfolgt keine Direktabsetzung der Wertberichtigungen von Forderungen.

Bei der Einzelwertberichtigung handelt es sich um die Wertberichtigung für Forderungen, bei denen es nicht wahrscheinlich ist, dass alle vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen bei Fälligkeit zu erhalten sind. Die Einzelwertberichtigung wird aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Kreditbetrag einschließlich anteiliger aufgelaufener Zinsen, Kosten sowie sonstiger Nebenforderungen und dem Barwert der erwarteten zukünftigen Geldflüsse unter Berücksichtigung der gestellten Sicherheiten ermittelt. Für Forderungen, welche nicht einzeln wertberichtigt wurden, zusammengenommen aber einen eingetretenen, jedoch noch nicht identifizierten Verlust aufweisen, wird eine Portfoliowertberichtigung gebildet. Dabei werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit zu Grunde gelegt.

Zu jedem Abschlussstichtag werden die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, daraufhin untersucht, ob objektive substanzielle Hinweise (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen, rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten, ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) auf eine Wertminderung hindeuten.

Der Buchwert der wertberichtigten Forderungen zum 31. Dezember 2011 in Höhe von TEUR 29.122 (2010: TEUR 25.655) stammt wie im Vorjahr ausschließlich aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte.

Zum Bilanzstichtag bestehen im Bereich Automotive Components überfällige aber noch nicht wertberichtigte Forderungen in Höhe von TEUR 3.091 (2010: TEUR 3.572).

[19] Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten

Die Position Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten beinhaltet MEUR 36 an Cash Veranlagungen, welche aus der Überschussliquidität der neuen Anleiheemission resultieren. Die Veranlagungsdauer wurde auf 13 Monate, bis zum Tilgungsdatum der Altanleihe Ende Juni 2012, abgeschlossen. Die Beträge wurden bei verschiedenen Banken in folgender Höhe veranlagt: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft MEUR 6, Volksbank AG Investkredit MEUR 10, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG MEUR 6, Hypo-Bank Burgenland Aktiengesellschaft MEUR 3, Raiffeisen Bank International MEUR 11. Der gewichtete durchschnittliche Veranlagungszinssatz beträgt 2,54%.

[20] Eigenkapital

Grundkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2011 ist im Kapitel Entwicklung des Eigenkapitals dargestellt.

Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2011 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 9.434.990,00 (2010: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsehandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Es gibt im Jahr 2011 keine wesentlichen Stimmrechtsänderungen. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00.

Der Vorstand wurde in der 18. Hauptversammlung vom 3. Mai 2007 ermächtigt, bis einschließlich 30. Juni 2012 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 2.681.634,00 durch Ausgabe von bis zu 2.681.634 auf Inhaber oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen.

Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen enthalten gebundene Kapitalrücklagen nach österreichischem Unternehmensrecht in Höhe von TEUR 21.093 (2010: TEUR 21.093).

Einbehaltene Ergebnisse

In den einbehaltenen Ergebnissen sind die Reserven aus nicht ausgeschütteten Gewinnen und die gesetzlichen Rücklagen enthalten. Diese Position hat sich von TEUR 40.924 um TEUR 13.011 auf TEUR 53.935 zum Bilanzstichtag erhöht. Die Erhöhung ist auf das einbehaltene Gesamtergebnis 2010 in Höhe von TEUR 17.191 sowie auf das Optionsprogramm in Höhe von TEUR 152 zurück zu führen. Nähere Details zum Aktienoptionsprogramm sind in Ziffer [45] nachzulesen. Diese Position reduziert sich um die Dividendenausschüttung im Juni 2011 um TEUR 2.746. Aus dem Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter der Styria Compa S.R.L. erfolgte eine Reduzierung dieser Position um TEUR 1.845.

Währungsausgleichsposten

In diesen Rücklagen sind die Differenzen aus Währungsumrechnungen im Zuge der Konsolidierung enthalten.

Sonstige Rücklagen / Zeitwertrücklage

In den Sonstigen Rücklagen/Zeitwertrücklage wurde die Abwertung der Wertpapiere der SHT Haustechnik AG in Höhe von TEUR 8 (2010: TEUR 28 gebucht). Bei Veräußerung der Wertpapiere wird die Rücklage aufgelöst und das realisierte Ergebnis in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Im Vorjahr betrugen die Sonstigen Rücklagen TEUR 37, aufgrund der Abwertung der Wertpapiere in der SHT Haustechnik AG betragen die Sonstigen Rücklagen zum 31.12.2011 TEUR 29 (2010: 37).

Eigene Anteile

Die Position Eigene Anteile hat sich zum 31.12.2011 aufgrund des Verkaufs von eigenen Anteilen in Höhe von TEUR 20 im Zusammenhang mit dem Optionsprogramm von TEUR 552 auf TEUR 532 reduziert. Weitere Details zum Optionsprogramm sind dem Punkt [45] zu entnehmen. Die Aktionärsstruktur der Frauenthal Holding AG hat sich insofern im Jahr 2011 geringfügig verändert, als eigene Anteile aufgrund eines Aktienoptionsprogramms veräußert wurden. Am 1. Juni 2011 hat der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG einen Aktienoptionsplan 2012–2017 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Der Aufsichtsrat hat weiters beschlossen, gesondert vom Aktienoptionsprogramm, dem Vorstandsmitglied Mag. Hans-Peter Moser eine Option zum Erwerb von 10.000 Stück Frauenthal Aktien einzuräumen. Mag. Hans-Peter Moser hat seine Option am 22. Dezember 2011 ausgeübt, indem er 10.000 Stück Stammaktien zu einem Preis von EUR 2 pro Stück Aktie erworben hat.

Eigene
Aktien
Anzahl
Stück
Grundkapital
EUR
Anteil am
Grundkapital
in %
Stand 31.12.2011 272.456 272.456 2,89
Stand 31.12.2010 282.456 282.456 2,99

Die Anzahl der eigenen Aktien hat sich damit von 282.456 Stück auf 272.456 Stück verringert, was einem Anteil von 2,89% entspricht. Der Streubesitz erhöht sich entsprechend auf 2.284.484 Stück Aktien, was einem Anteil von 24,21% entspricht. Hauptaktionär ist mit einer Beteiligung von 72,9% weiterhin die FT Holding Gmbh.

Nicht beherrschende Anteile

Diese Position umfasst die Fremdanteile am Eigenkapital der Automotive Components Gruppe in Höhe von TEUR 4.023 (2010: TEUR 3.275).

[21] Langfristige Rückstellungen

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Der Berechnung wurde ein Zinssatz von 4,5% p.a. (2010: 4,5% p.a.) sowie durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhungen von 2,0% p.a. zugrunde gelegt.

Die Berechnung der Abfertigungsrückstellungen und der Rückstellungen für Jubiläumsgelder wurde ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren durchgeführt. Künftig zu erwartende Gehaltssteigerungen werden im Ausmaß von 3,0% p.a. berücksichtigt. Der Kalkulationszinssatz beträgt wie bei der Berechnung der Pensionsrückstellung 4,5% p.a. (2010: 4,5% p.a.).

In allen Gesellschaften wurde für die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldansprüche eine Fluktuationsrate angenommen.

in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Zinseffekte Kursdifferenz Umgliederung 31.12.2011
Rückstellungen
für Abfertigungen
9.826 58 -160 -7 458 0 0 10.175
Rückstellungen
für Pensionen 6.930 17 -495 0 202 0 0 6.654
Sonstige langfristige
Rückstellungen 4.078 1.679 -151 -485 111 -2 -82 5.148
Langfristige
Rückstellungen 20.834 1.754 -806 -492 771 -2 -82 21.977

Die langfristigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt entwickelt:

Die Vergleichswerte der langfristigen Rückstellungen im Geschäftsjahr 2010 stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 1.1.2010 Zuweisung Verwendung Auflösung Zinseffekte Kursdifferenz Umgliederung 31.12.2010
Rückstellungen
für Abfertigungen 8.500 594 -328 -4 467 0 597 9.826
Rückstellungen
für Pensionen 6.379 334 0 -52 269 0 0 6.930
Sonstige langfristige
Rückstellungen 4.983 855 -328 -981 146 0 -597 4.078
Langfristige
Rückstellungen 19.862 1.783 -656 -1.037 882 0 0 20.834

Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder (Ausweis unter sonstigen langfristigen Rückstellungen) betreffen die gemäß IAS 19 zu bilanzierenden Vorsorgen für Leistungen an Arbeitnehmer. Der Fälligkeitszeitpunkt der langfristigen Rückstellungen kann nicht zuverlässig angegeben werden.

Der Bilanzansatz der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung entspricht den jeweiligen leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) zum 31. Dezember 2011. Die Abfertigungs- und Pensionsrückstellung haben sich bei einem Zinssatz von 4,5% im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in EUR Pension Abfertigung
DBO 31.12.2010 6.930.427 9.826.025
Laufender Dienstzeitaufwand 87.876 551.782
Zinsaufwand 301.975 458.000
Zahlungen -439.745 -297.475
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -226.707 -363.121
DBO 31.12.2011 6.653.826 10.175.211

Im Vorjahr kam es zu einer Umstellung der Berechnungsmethode der Personalrückstellungen am französischen Standort und ist aus diesem Grund erstmalig in der DBO enthalten. Die Erfassung der Aufwendungen und Erträge aus der Rückstellungsanpassung erfolgt in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung in der Position Personalaufwand.

in EUR Pension Abfertigung
DBO 31.12.2009 6.378.589 8.500.306
Umgliederungen 0 758.887
Laufender Dienstzeitaufwand 73.809 521.627
Zinsaufwand 273.986 466.995
Zahlungen -491.461 -244.596
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 695.504 -177.194
DBO 31.12.2010 6.930.427 9.826.025

Es ergibt sich aufgrund von Schätzungen folgende Entwicklung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung für 2012:

in EUR Pension Abfertigung
DBO 31.12.2011 6.653.826 10.175.211
Laufender Dienstzeitaufwand 92.979 562.502
Zinsaufwand 290.525 478.978
Zahlungen -395.412 -295.617
erwartete DBO 31.12.2012 6.641.918 10.921.074

Die Entwicklung der DBO stellt sich wie folgt dar:

DBO in
TEUR
31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011
Pensionsrückstellung 10.524 9.746 6.379 6.930 6.654
Abfertigungsrückstellung 9.627 9.685 8.500 9.826 10.175
in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Zinseffekte Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Sonstige Personalrückst. 2.990 130 -82 -4 111 -2 0 3.143
Sonstige Rückstellungen 1.088 1.549 -69 -481 0 0 -82 2.005
Sonstige langfristige
Rückstellungen 4.078 1.679 -151 -485 111 -2 -82 5.148
in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Zinseffekte Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Sonstige Personalrückst. 3.987 396 -154 -788 146 0 -597 2.990
Sonstige Rückstellungen 996 459 -174 -193 0 0 0 1.088
Sonstige langfristige
Rückstellungen 4.983 855 -328 -981 146 0 -597 4.078

Die sonstigen langfristigen Rückstellungen stellen sich in ihrer Entwicklung wie folgt dar:

Die sonstigen langfristigen Personalrückstellungen betreffen Vorsorgen für Jubiläumsgelder, Abfindungen und Altersteilzeitmodelle. Auf die Jubiläumsgelder entfallen per 31. Dezember 2011 TEUR 2.758 (2010: TEUR 2.646). Die Zuweisung für die Jubiläumsgelder beträgt TEUR 137 (2010: TEUR 303). Die Rückstellung für Abfindungen beträgt am Bilanzstichtag TEUR 58 (2010: TEUR 34). Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Vorsorgen für Risiken, die aus Ansprüchen aus der gesetzlichen Gewährleistung, vertraglichen Garantien oder Produkthaftung von bereits gelieferten Waren entstehen können. In der Zuweisung ist eine Gewährleistungsrückstellung in Höhe von TEUR 1.275 enthalten, die in der Division Industrielle Wabenkörper gebildet wurde. Diese Rückstellung wurde gebildet, da eine Störung in Form unzureichender Abgaswerte bei einem großen Kraftwerk, das mit Katalysatoren der Division Industrielle Wabenkörper ausgestattet wurde, eintrat. Zum Berichtszeitpunkt konnte die Fehlerursache noch nicht einwandfrei festgestellt werden, eine Fehlfunktion der Katalysatoren ist aber wahrscheinlich. Aufgrund der vertraglichen Regelung ist die Division Industrielle Wabenkörper zum Austausch der gelieferten Katalysatoren verpflichtet. Ein potenzieller Gewährleistungsfall oder eine andere Form der Kompensation ist nur zu einem Teil durch Versicherungen gedeckt. Die konkrete Schadenhöhe ist zum Berichtszeitpunkt nicht mit Sicherheit bestimmbar, da es mehrere technische Szenarien für die Herstellung vertragskonformer Abgaswerte gibt. Am Standort Styria Ressorts Véhicules Industriels, Frankreich besteht aufgrund behördlicher Auflagen die Verpflichtung einer Bodensanierung. Ein Sanierungsplan wurde auf Basis technischer Gutachten erstellt und die Vorgehensweise mit der Umweltbehörde abgestimmt. Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten eine entsprechende Rückstellung für Dekontaminierungen an diesem Standort in Höhe von TEUR 241. Die Höhe der sonstigen Rückstellungen entspricht der zum Bilanzerstellungszeitpunkt nach Einschätzung des Managements wahrscheinlichsten Lösungsvariante.

Sensitivitätsanalyse zu den Personalrückstellungen

Würde man die Berechnungen der Pensions-, Abfertigungsrückstellungen sowie die Rückstellungen für Jubiläum und Altersteilzeit statt mit dem für das Jahr 2011 berechneten Zinssatz von 4,5% mit 4,0% berechnen, würde sich das Ergebnis der Frauenthal-Gruppe um TEUR 1.320 verschlechtern:

2011 Szenario
in TEUR 4,5% 4,0% Abweichung
Pensionsrückstellungen 6.654 7.102 -448
Abfertigungsrückstellungen 10.175 10.921 -746
Jubiläumsgeldrückstellungen 2.758 2.881 -123
Altersteilzeitrückstellungen 572 575 -3
Rückstellungen gesamt 20.159 21.479 -1.320

Würde man einen Zinssatz für die Berechnungen von 5,0% statt wie im Jahr 2011 mit 4,5% heranziehen, würde sich das Ergebnis der Frauenthal-Gruppe um TEUR 1.042 verbessern:

2011 Szenario
in TEUR 4,5% 4,0% Abweichung
Pensionsrückstellungen 6.654 6.253 401
Abfertigungsrückstellungen 10.175 9.656 519
Jubiläumsgeldrückstellungen 2.758 2.640 118
Altersteilzeitrückstellungen 572 568 4
Rückstellungen gesamt 20.159 19.116 1.042

[22] Kurzfristige Rückstellungen

Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2011 wie folgt entwickelt:

in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Steuerrückstellungen 528 656 -491 -28 0 0 665
Sonstige Rückstellungen 1.916 1.260 -812 -696 -4 82 1.746
Kurzfristige Rückstellungen 2.444 1.916 -1.303 -724 -4 82 2.411
in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Steuerrückstellungen 171 461 -104 0 0 0 528
Sonstige Rückstellungen 916 1.543 -360 -189 6 0 1.916
Kurzfristige Rückstellungen 1.087 2.004 -464 -189 6 0 2.444

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen gliedert sich wie folgt:

in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Restrukturierung 1.245 1.089 -782 -463 0 82 1.171
Drohverluste 315 106 0 0 0 0 421
Schadensrückstellung 215 0 0 -215 0 0 0
Sonstige Personalrückstellungen 65 52 0 -18 0 0 99
Rechts- und Beratungskosten 76 13 -30 0 -4 0 55
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 1.916 1.260 -812 -696 -4 82 1.746
in TEUR 1.1.2011 Zuweisung Verwendung Auflösung Kursdifferenz Um gliederung 31.12.2011
Entsorgungskosten 166 0 -100 -66 0 0 0
Restrukturierung 45 1.245 0 -45 0 0 1.245
Drohverluste 514 0 -199 0 0 0 315
Schadensrückstellung 93 200 0 -78 0 0 215
Sonstige Personalrückstellungen 56 64 -61 0 6 0 65
Rechts- und Beratungskosten 42 34 0 0 0 0 76
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 750 1.543 -260 -123 6 0 1.916

Die Position Restrukturierung setzt sich aus einer Rückstellung für den Standort Linnemann-Schnetzer Ahlen GmbH, Deutschland, in Höhe von TEUR 89 und einer Rückstellung in Höhe von TEUR 82 am Standort Styria Elesfrance SAS, Frankreich, zusammen. Weiters enthalten ist eine Restrukturierungsvorsorge für den Standort Linnemann-Schnetzer-Formparts GmbH, Deutschland, welcher voraussichtlich bis zum Ende des Jahres 2012 geschlossen werden wird, da an diesem Standort kein ausreichendes Auftragsvolumen generiert werden konnte und er nicht mehr profitabel geführt werden kann. Für die Abfindung der betroffenen Mitarbeiter an diesem Standort wurde eine Rückstellung für Sozialpläne in der Höhe von TEUR 1.000 gebildet. Am Standort Styria Federn GesmbH, Österreich, wurden im Geschäftsjahr 2011 aufgrund erwarteter Verluste der verkauften Produkte eine zusätzliche Drohverlustrückstellung in Höhe von TEUR 106 gebildet, da den Kunden vereinbarte Preise zugesichert wurden, jedoch die Herstellkosten die Verkaufspreise übersteigen. Die gesamten Drohverlustrückstellungen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 421 sind auf diesen Standort zurück zu führen. Es bestehen zum Bilanzstichtag keine Schadensrückstellungen mehr. Diese betrafen zur Gänze den Standort Styria Impormol, Unipessoal, Lda., Portugal, und wurden 2011 aufgelöst.

Der Schätzwert für die Rückstellung wurde anhand einer Discounted-Cash-Flow-Berechnung ermittelt, bei der die künftigen Geldzu- und -abflüsse mit einem Zinssatz von 5% abgezinst wurden.

Die Betriebsprüfung in der Beteiligungsgesellschaft Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH wurde im Geschäftsjahr 2011 abgeschlossen. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Betriebsprüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragsteuerbelastung von etwa MEUR 6 (Minderung der Ertragsteuerlast 2005-2010 incl Verzinsung: MEUR 6,3) geführt haben. Die Verlustvorträge wurden von der Betriebsprüfung abgesprochen, gegen den Bescheid wurde jedoch Einspruch erhoben.

Basierend auf drei unabhängigen Gutachten über die positiven Erfolgsaussichten dieses Einspruchs wird kein drohendes Risiko für eine endgültige Aberkennung der Verlustvorträge und somit für eine Steuernachzahlung gesehen und daher auch keine bilanzielle Vorsorge getroffen.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen werden für alle erkennbaren sonstigen Risiken aus einem Ereignis der Vergangenheit mit einer gegenwärtigen Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) gebildet, bei denen ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen möglich ist.

[23] Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2010 nach ihrer Restlaufzeit und dinglicher Besicherung stellt sich wie folgt dar:

Restlaufzeit
Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2011 in TEUR Gesamtbetrag bis 1 Jahr 1-5 Jahre über 5 Jahre dinglich
besichert
Anleihe 130.068 30.839 99.229 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (inklusive Leasing) 22.672 10.684 11.548 441 431
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.487 3.487 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 56.683 56.683 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 418 418 0 0
Wechselverbindlichkeiten 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 24.965 23.713 1.253 0
Verbindlichkeiten gesamt 238.295 125.824 112.030 441 431

Im Mai 2011 wurde eine fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 und einer Effektivverzinsung von 5,08% begeben. Mit dem Anleiheerlös wurde von der Anleihe 2005-2012 (fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft, ein Teil von MEUR 36 wurde veranlagt und mit dem Restvolumen wurden kurzfristige Bankverbindlichkeiten getilgt. Der verbleibende Anteil der Anleihe 2005-2012 von MEUR 27 wird am 28. Juni 2012 getilgt. Von den langfristigen Krediten waren zum Bilanzstichtag TEUR 431 (2010: TEUR 612) durch Vermögen dinglich besichert. Es handelt sich mit einem Betrag von TEUR 379 (2010: TEUR 379) um ein Sparbuch in der Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper), welches aufgrund des Shareholder Agreements im Zuge der Spaltung und des Verkaufs der Isolatorensparte aus dem Jahre 2001 an die Ceram Liegenschaftsverwaltung GmbH verpfändet wurde. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Besicherung in Anspruch genommen wird. Zum 31. Dezember 2011 existieren TEUR 52 (2010: TEUR 233) an offenen Kreditverbindlichkeiten am Standort Pol Necks in Polen, welche besichert sind. Es bestehen TEUR 198 (2010: TEUR 416) Besicherungen, welche sich auf gehaltene Grundstücke beziehen. Die Besicherungen aus dem Vorjahr in Höhe von TEUR 122 auf Vorräte, TEUR 294 auf Investitionskredite und TEUR 2.092 auf Produktion bestehen zum 31.12.2011 nicht mehr.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von TEUR 489 (2010: TEUR 570) enthalten, die mit TEUR 228 (2010: TEUR 277) eine Restlaufzeit von über 5 Jahren und mit TEUR 209 (2010: TEUR 212) eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren aufweisen, TEUR 52 (2010: TEUR 81) sind kurzfristig.

Restlaufzeit
Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2010 in TEUR Gesamtbetrag bis 1 Jahr 1-5 Jahre über 5 Jahre dinglich
besichert
Anleihe 71.375 1.375 70.000 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (inklusive Leasing) 26.412 14.043 12.093 277 612
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.547 3.591 1.956 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46.184 46.184 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 68 68 0 0
Wechselverbindlichkeiten 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 26.080 24.327 1.753 0
Verbindlichkeiten gesamt 175.665 89.586 85.802 277 612

Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2010 stellen sich wie folgt dar:

Die sonstigen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2011 sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.115 gesunken. Hauptsächlich ist diese Veränderung auf die gesunkenen Steuerverbindlichkeiten und die übrigen sonstigen Verbindlickeiten zurückzuführen. Die Veränderungen gegenüber der Vergleichsperiode sind folgender Tabelle zu entnehmen:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Personalverbindlichkeiten 15.786 14.373 1.413
Steuerverbindlichkeiten 4.460 6.035 -1.575
Verbindlichkeiten Investitionszuschüsse 1.972 1.807 164
Kreditorische Debitoren 372 504 -133
Noch nicht erhaltene Rechnungen / passive Rechnungsabgrenzungen 400 219 181
Erhaltene Anzahlungen 140 0 140
Gewährleistung und Schadensfälle 667 255 412
Einführungsfonds 0 467 -467
Jahresabschluss-, Prüfungskosten 96 0 96
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.072 2.420 -1.348
Sonstige Verbindlichkeiten 24.965 26.080 -1.115

Unter den Personalverbindlichkeiten sind neben den Personalverrechnungen und Sozialabgaben für Dezember 2011 vor allem die Abgrenzungen für nicht konsumierte Urlaubstage enthalten. Zwei Gesellschaften weisen zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus Investitionszuschüssen aus: Die Gesellschaft Styria Impormol in Portugal zeigt Verbindlichkeiten aus Zuschüssen in Höhe von TEUR 1.484 (2010: TEUR 1.659), die Gesellschaft Styria Federn GesmbH in Judenburg weist Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 301 (2010: TEUR 149) auf. Die Verbindlichkeiten kreditorische Debitoren stammen wie im Vorjahr fast zur Gänze aus dem Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte.

[24] Eventualverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen

Der Frauenthal-Konzern weist zum 31. Dezember 2011 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 692 (2010: TEUR 1.145) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Es handelt sich um Eventualverbindlichkeiten am Standort Styria Federn Impormol für IAPMEI für Investitionsprojekte aus. Diese Eventualverbindlichkeiten bestehen solange, bis die Projekte abgeschlossen sind. Die Eventualverbindlichkeiten für Tansgas Industria, EDP Elektrizität in Höhe von TEUR 904 wie im Vorjahr bestehen zum 31. Dezember 2011 nicht mehr. Die Haftung am Standort Styria Federn GesmbH, Judenburg, gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 241 existiert zum Bilanzstichtag ebenso nicht mehr.

In der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Elterlein, Deutschland, fand eine Betriebsprüfung statt, die im Geschäftsjahr abgeschlossen wurde. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Prüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragsteuerbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darüber hinaus weist die Konzernbilanz aktivierte latente Steuern von rund MEUR 8 aus, die aus der Aktivierung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die Betriebsprüfung führte zur Aberkennung der Verlustvorträge; entsprechende Bescheide für den Prüfungszeitraum 2005-2007 wurden ausgestellt. Die Aussetzung der Vollziehung wurde ebenso per Bescheid erteilt, sodass daraus keine Liquiditätsbelastung resultiert. Die Betriebsprüfung stützt sich dabei auf eine Argumentation, die nach Ansicht des Vorstands aufgrund der Rechtslage, der bisherigen Rechtsprechung und der überwiegenden Lehrmeinung nicht geeignet ist, die Verlustvorträge abzuerkennen. Auf der Basis von drei unabhängigen Gutachten renommierter Experten wurde eine Risikoevaluierung vorgenommen, die die Wahrscheinlichkeit, dass die Verlustvorträge auch bis zur letzten Berufungsinstanz aberkannt werden, nur sehr gering einschätzt. Daher wurde für dieses drohendes Risiko keine bilanzielle Vorsorge getroffen. Allerdings droht ein möglicherweise sehr langwieriges gerichtliches Berufungsverfahren. Die Sachlage wird quartalsweise evaluiert und gegebenenfalls auftretende neue Erkenntnisse berücksichtigt.

Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Hannelore Reichmann (49) arbeitet am Standort Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper). Frau Reichmann sortiert Dieselkatalysatoren, führt eine optische Kontrolle durch und scannt die Seriennummer ein.

PRODUKT-BESCHREIBUNG

SCR-Dieselkatalysatoren ermöglichen die höchst effiziente Reduktion von Stickoxiden in Dieselabgasen. Dadurch erfüllen Dieselmotoren die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte. Im Gegensatz zu beschichteten Konkurrenzprodukten setzt sich der Frauenthal Katalysator homogen aus katalytisch aktivem Material zusammen.

[25] Eventualforderungen

Zum Bilanzstichtag bestehen wie im Vorjahr keine Eventualforderungen.

[26] Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen

Aus der Nutzung von in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von Leasing-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

in TEUR 2011 2010
im folgenden Jahr befristet 1.213 1.250
im folgenden Jahr unbefristet 6.627 5.975
in den folgenden fünf Jahren befristet 3.356 3.766
in den folgenden fünf Jahren unbefristet 36.124 32.027
über fünf Jahre befristet (p.a.) 2 2
über fünf Jahre unbefristet (p.a.) 7.816 6.720

Die zukünftigen Verpflichtungen im folgenden Jahr unbefristet, in den folgenden fünf Jahren unbefristet und über fünf Jahre unbefristet beziehen sich fast zur Gänze auf die Mietverpflichtungen der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte.

[27] Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG

Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

[28] Umsatzerlöse

Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2011 auf die Mitgliedsländer der EU, da der Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte fast nur Umsätze in Österreich aufweist und dieser den größten Umsatzbeitrag liefert.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Umsatz nach Regionen
Österreich 298.889 288.562 10.327
Sonstige EU 249.474 196.851 52.623
USA 20.110 15.966 4.144
Sonstige Länder 19.384 38.006 -18.622
Umsatzerlöse 587.857 539.385 48.472

Die Umsatzerlöse resultieren aus dem Verkauf von Gütern. Von den Umsatzerlösen entfallen TEUR 35.546 (2010: TEUR 53.332) auf langfristige Aufträge, die gemäß IAS 11 nach der PoC-Methode zu bewerten sind.

[29] Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.055 gestiegen. Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.177 382 795
Kursgewinne 1.248 603 645
Versicherungsentschädigungen 564 595 -31
Auflösung Investitionszuschüsse 59 25 34
Erträge aus Zuschreibungen zu Anlagevermögen 0 1.535 -1.535
Erträge aus Abgang zu Anlagevermögen 437 0 437
Übrige sonstige Erträge 7.902 7.192 710
Sonstige betriebliche Erträge 11.388 10.333 1.055

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sind mit TEUR 350 auf die Division Industrielle Wabenkörper und mit TEUR 827 auf die Division Automotive Components zurück zu führen. Die Position Kursgewinne stieg aufgrund der gestiegenen rumänischen Währung RON 2011 deutlich an. Die Position Erträge aus Abgang zu Anlagevermögen beinhaltet TEUR 437 aus der Division Automotive Components. Im Vorjahr sind die Erträge aus Zuschreibungen zu Anlagevermögen auf Maschinen in Höhe von TEUR 1.535 auf dem Bereich Automotive Components zurück zu führen.

Die übrigen sonstigen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 710 gestiegen:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Übrige sonstige Erträge
Erhaltene Boni und Zuschüsse 4.676 4.042 634
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 660 127 533
Erträge aus Weiterverrechnung 331 283 48
Miet- und Betriebskostenerträge 237 274 -38
Erträge aus Versicherungsvergütungen 276 102 173
Periodenfremde Erlöse 203 593 -391
Auflösung von Wertberichtigungen 52 0 52
Übrige sonstige Erträge 1.469 1.771 -302
Übrige sonstige Erträge 7.902 7.192 710

Die Position erhaltene Boni und Zuschüsse beinhaltet TEUR 3.159 von Lieferanten Kostenzuschüssen und Boni sowie Zuschüsse für Lehrlinge und Fortbildung in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. Weiters sind unter anderem Erträge der steirischen Wirtschaftsförderung SFG für Förderprojekte enthalten. Die Abweichung resultiert zum Großteil aus erhaltenen Erträgen aus Förderungen und Forschungsprämie in der Division Industrielle Wabenkörper. Die Veränderung der Position Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultiert hauptsächlich aus der Auflösung von nicht benötigen Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von TEUR 456 in der Division Industrielle Wabenkörper. Die Position Miet- und Betriebskostenerträge ist zum Großteil mit TEUR 99 auf den Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zurückzuführen. In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind Serviceleistungen, Erstattungen, Erträge aus Reklamationen und Erstattungen von Schadensfällen ausgewiesen

[30] Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Materialaufwendungen 364.894 328.711 36.183
Aufwendungen für bezogene Leistungen 30.953 24.467 6.486
Summe 395.847 353.178 42.669

Der Veränderung der Materialaufwendungen stammt im Wesentlichen aus den höheren Umsätzen sowie gestiegenen Materialpreisen in der Division Automotive Components.

[31] Personal

Im Geschäftsjahr 2011 beschäftigte die Frauenthal-Gruppe im Durchschnitt 2.689 Personen (2010: 2.548), das sind im Vergleich zum Vorjahr um 141 Mitarbeiter mehr. Die Zahl der Arbeiter beinhaltet neben Fixangestellten auch 120 (2010: 123) im Jahresdurchschnitt beschäftigte Leiharbeiter.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Arbeiter 1.644 1.536 108
Angestellte 1.045 1.012 33
Summe 2.689 2.548 141

Die meisten Beschäftigten finden sich mit 1.658 (2010: 1.563) in der Division Automotive Components. Der Beschäftigungsstand konnte in diesem Bereich aufgrund der Erholung der Nutzfahrzeugmärkte auch in diesem Jahr um weitere 95 Mitarbeiter aufgebaut werden. In der Division Industrielle Wabenkörper wurden im Vergleich zum Vorjahr 29 Mitarbeiter aufgebaut. Dieser Bereich beschäftigt durchschnittlich 321 Mitarbeiter (2010: 292). Die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte beschäftigt im Jahr 2011 durchschnittlich 697 (2010: 682) Personen.

Zum Stichtag per 31. Dezember 2011 sind in der Frauenthal-Gruppe 2.649 Arbeitnehmer (2010: 2.578) beschäftigt.

Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Löhne 67.947 63.128 4.819
Gehälter 20.171 17.783 2.388
Aufwendungen für Abfertigungen 1.880 2.489 -609
Aufwendungen für Altersversorgung 540 588 -48
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 24.187 22.256 1.931
Sonstige Sozialaufwendungen 1.511 1.244 267
Personalaufwand 116.235 107.487 8.748

In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 507 (2010: TEUR 515) geleistet.

Leitende Angestellte

Für den Vorstand sowie für leitende Angestellte in Schlüsselpositionen wurden folgende Zahlungen getätigt. Die Anzahl der leitenden Angestellten hat sich im Jahr 2011 um 6 auf 91 Mitarbeiter erhöht, die Gehälter sind entsprechend um TEUR 1.354 auf TEUR 9.915 angestiegen. Die Abweichung ist zur Hälfte auf den Bereich Automotive Components zurück zu führen.

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Pensionszahlungen für Ausgeschiedene 189 249 -60
Anzahl der leitenden Angestellten 91 85 6
Laufende Gehälter 9.915 8.561 1.354
Pensionszahlungen 71 68 3
Abfertigungen und Altersversorgung 0 72 -72
Mitarbeitervorsorgekasse 60 50 10

Im Geschäftsjahr 2011 gab es keine Auszahlungen für Abfertigungen und Altersversorgung für leitende Angestellte, welche über die gesetzlich geregelten Zusagen hinausgehen. Im Vorjahr entfielen TEUR 72 auf ausgeschiedene Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. Auf sonstige Arbeitnehmer entfielen TEUR 2.345 (2010: TEUR 2.936):

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Abfertigungen und Altersversorgung sonstige Arbeitnehmer 2.345 2.936 -591

Von den Aufwendungen für Pensionszahlungen, Abfertigungen und Altersversorgung für leitende und sonstige Arbeitnehmer im Konzern in Höhe von TEUR 2.416 (2010: TEUR 3.076) betreffen TEUR 2.345 (2010: TEUR 2.936) sonstige Arbeitnehmer und den Rest von TEUR 71 (2010: TEUR 140) Aufwendungen für leitende Angestellte. Die Veränderung in der Position Abfertigungen und Altersversorgung für sonstige Arbeitnehmer ist zum Großteil mit TEUR 378 auf die Division Großhandel für Sanitär und Heizungsprodukte zurück zu führen. Für aktive Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer und sonstige leitende Angestellte gibt es wie im Vorjahr keine Pensionszusagen seitens der Frauenthal Holding AG oder ihrer Tochtergesellschaften. Die Vorstände erhalten laufende Einzahlungen in eine Pensionskasse. Die aktiven Vorstände der Frauenthal Holding AG sind mit ihren Bezügen sowohl in den sonstigen Aufwendungen als auch im Personalaufwand erfasst.

[32] Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich.

[33] Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen zum Stichtag setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2011 2010 Veränderung
Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen 756 832 -77
Betriebskosten 2.003 624 1.378
Sonstige Vertriebskosten 6.110 7.512 -1.402
Mietaufwendungen 8.118 7.631 488
Frachtkosten 9.591 7.670 1.920
Verwaltungskosten 4.646 4.649 -2
Rechts- und Beratungsaufwendungen 3.929 2.952 977
Fremdreparaturen 3.646 3.702 -56
Geleastes Personal 2.357 2.636 -279
Reisekosten 2.574 2.325 249
Versicherungsaufwendungen 2.014 2.097 -83
Personalbeschaffung 1.514 1.221 294
Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 1.099 1.268 -169
Fremdleistungen 5.401 4.943 458
Kursverluste 1.096 625 471
Entsorgungskosten 701 742 -41
Bankgebühren 657 695 -38
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 36 16 19
Schadensfälle 353 284 70
Leasingaufwendungen 170 225 -55
Restrukturierungsaufwendungen 1.000 1.375 -375
Übrige Aufwendungen 1.725 3.553 -1.828
Sonstige betriebliche Aufwendungen 59.496 57.577 1.919

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.919 gestiegen und sind hauptsächlich auf höhere Betriebskosten, Frachtkosten sowie gestiegene Rechts- und Beratungsaufwendungen zurück zu führen. Die Betriebskosten beinhalten eine Gewährleistungsrückstellung in Höhe von TEUR 1.275, welche in der Division Industrielle Wabenkörper gebildet wurde. Die gestiegenen Frachtkosten resultieren aus der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte, welche wesentlich auf gestiegene Dieselkosten zurück zu führen sind. Im Gegensatz dazu sind die sonstigen Vertriebskosten um TEUR 1.402 gesunken. Diese Veränderung ist umsatzgetrieben und resultiert aus einem niedrigerem China Geschäft in der Division Industrielle Wabenkörper im Vergleich zum Vorjahr.

Die Restrukturierungsaufwendungen sind auf die Division Automotive Components zurück zu führen. Es wurden Rückstellung für Sozialpläne in der Höhe von TEUR 1.000 für das Werk Linnemann-Schnetzer Formparts GmbH gebildet.

In der Position übrige betriebliche Aufwendungen wurden Währungsdifferenzen, Fremdleistungen und Weiterbelastungen ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011 wurden folgende Aufwendungen für Abschlussprüfungen ergebniswirksam erfasst:

Ergebniswirksame Aufwendungen 2011 für die BDO Austria GmbH

in EURO 2011 2010
Prüfung des Jahres- bzw Konzernabschlusses 60.000 60.000
andere Bestätigungsleistungen 141.945 171.120
Steuerberatungsleistungen 146.580 130.736
sonstige Leistungen 28.600 0
Summe 377.125 361.856

[34] Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Sämtliche Fremdkapitalzinsen in Bezug auf qualifizierte Vermögenswerte wurden wie im Vorjahr aktiviert.

[35] Ertragssteuern

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25%. In der Position "Steuern vom Einkommen und Ertrag" in Höhe von TEUR -2.729 (2010: TEUR -714) entfallen TEUR -1.614 (2010: TEUR -958) auf den laufenden Steueraufwand.

Veränderung latenter Steuern

Die Veränderung der aktiven und passiven Steuerabgrenzung in Höhe von TEUR -1.115 ist als Steueraufwand ausgewiesen (2010: Steuerertrag TEUR 244).

in TEUR 2011 2010
Veränderung latente Steuern
Stand der latenten Steuern per 1.1. 18.308 18.075
davon aktive latente Steuern 20.771 18.891
davon passive latente Steuern -2.463 -816
Wertänderungen in Bilanzpositionen -641 -559
Entwicklungskosten 57 125
sonstiges Anlagevermögen -495 -635
sonstiges kurzfristiges Vermögen -176 -3
Personalrückstellungen 591 -203
Jubiläumsrückstellungen -403 -147
sonstige Rückstellungen -10 305
sonstige Verbindlichkeiten -205 -1
Steuerliche und latente Verlustvorträge -428 765
Änderungen durch das steuerliche Jahresergebnis -1.250 -215
Änderungen des Aktivierungsausmasses der Verlustvorträge 822 980
Ergebnisveränderung der latenten Steuern -1.115 244
davon Erhöhung/Minderung der aktiven latenten Steuern -452 1.880
davon Erhöhung/Auflösung der passiven latenten Steuern -635 -1.647
davon Kursdifferenzen -28 11
Veränderungen im Eigenkapital 0 0
Kursdifferenzen 28 -11
Stand der latenten Steuern per 31.12. 17.221 18.308
davon aktive latente Steuern 20.319 20.771
davon passive latente Steuern -3.098 -2.463
in TEUR 1-12/2011 1-12/2010
Überleitung vom gesetzlichen Steuersatz entsprechenden Steueraufwand zum effektiven Steueraufwand
Ergebnis vor Steuern 16.462 18.087
Steueraufwand zum entsprechenden Steuersatz von 25% 4.116 4.522
Steuerliche Auswirkungen
Steueraufwand aus Vorperioden 44 -204
Verbrauch von nicht aktivierten Verlustvorträgen 34 59
Erhöhung von nicht aktivierten Verlustvorträgen -747 -1.079
erstmalige Aktivierung von Verlustvorträgen 2.469 4.404
permanente steuerliche Differenzen und sonstiges -172 929
unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen -241 -301
Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern 0 0
Gesamte Steuerliche Auswirkungen 1.387 3.808
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2.729 714
Steueraufwand vom Einkommen und Ertrag lt. GuV -1.614 -958
Veränderung der latenten Steuern -1.115 244
Gesamter Steueraufwand lt. GuV -2.729 -714
Effektiver Steuersatz 17% 4%

Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt [17] verwiesen:

[36] Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis je Aktie sind im Geschäftsjahr 2011 ident. Auf Basis des Konzernjahresgewinns nach nicht beherrschenden Anteilen von TEUR 13.486 (2010: TEUR 17.191) und bei durchschnittlich gewichteten 9.152.808 Stück (2010: 9.164.669 Stück) im Umlauf befindlichen Aktien beträgt das Ergebnis je Aktie EUR 1,47 (2010: EUR 1,87).

2011 2010
Stückaktien
Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.434.990 9.434.990
Eigene Aktien -272.456 -282.456
Im Umlauf befindliche Aktien 9.162.534 9.152.534

Der Vorstand schlägt für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividendenausschüttung in Höhe von EUR 0,10 je Aktie plus einer Sonderdividende von EUR 0,20 je Aktie (2010: EUR 0,10 je Aktie plus Sonderdividende von EUR 0,20) vor.

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR GELDFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT)

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres.

[37] Geldfluss aus dem Ergebnis

Im Geldfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt.

Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge.

[38] Nicht zahlungswirksame Transaktionen

Gemäß IAS 7.43 sind nicht zahlungswirksame Transaktionen nicht Bestandteil der Kapitalflussrechnung. Aus diesem Grund wurden aus der Kapitalflussrechnung wesentliche nicht zahlungswirksame Transaktionen eliminiert.

[39] Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit

Ausgehend vom Geldfluss aus dem Ergebnis wird der Geldfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. Die Währungsdifferenzen werden im Mittelfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit gezeigt.

[40] Geldfluss aus der Investitionstätigkeit

Im Geldfluss aus der Investitionstätigkeit sind Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. In den Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen ist der Verkauf von immateriellem Vermögen und Sachanlagevermögen enthalten.

[41] Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit

In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die Veränderung der eigenen Aktien wird gemäß IAS 7.17 in der Geldflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Geldflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen. Die Gewinnausschüttungen sind in der Geldflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ersichtlich.

[42] Fonds der liquiden Mittel

Der Fonds der liquiden Mittel umfasst Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten.

Der Fonds der liquiden Mittel am Ende des Geschäftsjahres, wie er in der Geldflussrechnung dargestellt wird, kann auf die damit im Zusammenhang stehenden Posten in der Bilanz wie folgt übergeleitet werden:

in TEUR 31.12.2011 31.12.2010
Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten 40.329 3.416
Verpfändetes Guthaben bei Kreditinstituten -379 -379
39.950 3.037

Der der Geldflussrechnung zu Grunde gelegte Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2011 beträgt TEUR 39.950 (2010: TEUR 3.037).

F. SONSTIGE ANGABEN

[43] Segmentberichterstattung

In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Automotive Components, Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte und Industrielle Wabenkörper als primäre Segmente geführt. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen.

Im Bereich Automotive Components ist das Unternehmen als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und Achsen für Trailer tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Blattfedern, Lenkern, Stabilisatoren, Druckbehältern für Bremssysteme sowie Federbridenschrauben. Die Produktionsstandorte befinden sich in Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien, Portugal, Rumänien und Polen.

Der Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs- und Installationstechnikmarken sowie die Eigenmarken Prisma und SaniMeister in Österreich.

Im Bereich Industrielle Wabenkörper bilden Produktion und Vertrieb von SCR-Katalysatoren zur Rauchgasreinigung sowie von nicht-katalytischen Wabenkörperprodukten das Kerngeschäft. Seit dem Geschäftsjahr 2009 sind die Produktion und der Vertrieb von SCR-Dieselkatalysatoren in den Bereich Industrielle Wabenkörper eingegliedert. Der Produktionsstandort befindet sich in Frauental, Österreich. Vertriebsgesellschaften in Kansas, USA, und in Seoul, Korea, sowie ein Repräsentationsbüro in Peking, China, decken den Vertrieb am amerikanischen und asiatischen Markt ab.

Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden.

Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem ausgestellten Rechnungsort. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.32.

[44] Finanzinstrumente

Der Frauenthal-Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzanlagen wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Ziele des Eigenkapitalmanagements

Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer im Branchenvergleich adäquaten Eigenkapitalquote von etwa 30% im IFRS-Konzernabschluss. Aufgrund der bilanzverlängernden Wirkung der Überschussliquidität aufgrund der Begebung der Unternehmensanleihe 2011-2016 im Mai 2011 sowie des allgemeinen Geschäftswachstums reduzierte sich jedoch die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag von 30,8% auf 27,1%.

Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widergespiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. Aus diesem Grund wurde aus dem Geschäftsjahr 2009 keine Dividende ausgeschüttet und eine Stärkung der Eigenkapitalbasis herbeigeführt. Es konnten MEUR 13,3 an Eigenkapital aufgebaut und somit der Verlust aus dem Jahr 2009 fast zu 60% ausgeglichen werden. Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufes und der erfolgreichen Restrukturierung im darauf folgenden Jahr hat die Hauptversammlung eine Ausschüttung aus dem Geschäftsjahr 2010 von EUR 0,30 pro Aktie beschlossen. Für das Geschäftsjahr 2011 wird in der Hauptversammlung am 6. Juni 2012 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,10 je Aktie plus einer Sonderdividende von EUR 0,20 je Aktie vorgeschlagen.

Das Net Gearing – bei dem das Kapital ins Verhältnis zum Risiko (den Nettoschulden) gesetzt wird – ist 2011 von 105,44% auf 113,70% gestiegen, da einerseits das Eigenkapital aufgrund der Erholung im Bereich Automotive Components wieder gestiegen ist, jedoch andererseits die Finanzverbindlichkeiten aufgrund der neuen Anleihe 2011-2016 gestiegen sind. Die liquiden Mittel sind aufgrund der Veranlagungen wegen der Überschussliquidität aus der neuen Anleihe erheblich angestiegen. Die verzinslichen Nettoschulden sind die um verzinsliche Aktiva saldierten verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital sowie der bilanzielle Anteil anderer Gesellschafter.

in TEUR 2007 IFRS 2008 IFRS 2009 IFRS 2010 IFRS 2011 IFRS
Finanzverbindlichkeiten 99.828 109.413 98.830 97.787 152.740
Liquide Mittel -10.218 -16.302 -2.267 -3.416 -40.329
Verschuldung 89.610 93.111 96.563 94.371 112.412
Gearing Ratio in % 95,33% 91,18% 134,74% 105,44% 113,70%

Finanzbereich

Im Geschäftsjahr 2011 wurden im Bereich Industrielle Wabenkörper derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken gegenüber dem USD eingesetzt. Negative Preisänderungsrisiken bestehen vor allem aufgrund der volatilen Wechselkursentwicklung EUR/USD. Da die Porzellanfabrik Frauenthal einen Großteil ihrer Exportlieferungen in USD fakturiert, hat die Entwicklung dieser Währung einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis. Es wird mit Hilfe von verschiedensten Kurssicherungs-instrumenten versucht, das Fremdwährungsrisiko zu minimieren beziehungsweise auf einen längeren Zeitraum plan- und abschätzbar zu machen.

Zum Bilanzstichtag bestehen keine Optionen im Dollarbereich (2010: TUSD 1.000) und Devisentermingeschäfte im Dollarbereich in Höhe von TUSD 4.000 (2010: TUSD 1.000) mit einem negativen Zeitwert von TEUR -27. Der beizulegende Zeitwert wird unter Anwendung anerkannter Optionspreismodelle ermittelt. Der Einkauf von Rohstoffen erfolgt nicht mehr in Japanischen Yen, sondern wie in den Vorjahren nur mehr in Euro.

Entsprechend wurden keine Absicherungen mehr von Währungsrisiken in Japanischen Yen getätigt.

TUSD TEUR
2011 2010 Zeitwert
31.12.2011
Zeitwert
31.12.2010
Optionen 0 1.000 0 -12
Devisentermingeschäft 4.000 1.000 -27 -38

Die angeführten Derivativgeschäfte in USD dienen ausschließlich der wirtschaftlichen Absicherung von bestehenden Währungsrisiken. Die Geschäfte werden zu Fair Value bewertet. Wertschwankungen dieser Sicherungsgeschäfte werden durch die Wertschwankungen der gesicherten Geschäfte ausgeglichen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist durch die Geldflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Geldfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert.

Weiters bestehen zur Sicherung des Liquiditätsbedarfs ausreichende Kreditrahmen überwiegend bei österreichischen Bankinstituten.

Insgesamt stellen 9 Banken der Frauenthal Holding AG und ihren Tochtergesellschaften Kreditlinien mit einem Gesamtvolumen von MEUR 247,9 (2010: MEUR 192) inklusive Anleihen zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2011 bestehen freie Finanzierungslinien von rund MEUR 138,3 (2010: MEUR 94), sofern die Bankpartner die Zusagen aufrechterhalten. Von den nicht ausgenützten Banklinien sind MEUR 12,0 (2010: MEUR 12,4) durch langfristige und MEUR 10,7 (2010: MEUR 14,0) durch kurzfristige Finanzierungsvereinbarungen gesichert. In der Berichtsperiode wurde allen Zahlungsverpflichtungen (Zinsen und Tilgungen) aus Darlehensverbindlichkeiten pünktlich und ordnungsgemäß nachgekommen.

Zusätzlich besteht eine ausreichende Liquiditätsreserve, da ein optionales Assetbacked-Securities-Modell (ABS-Modell) zur Liquiditätssicherung in Anspruch genommen werden kann. Zum 31. Dezember 2011 wurden TEUR 15.532 (2010: TEUR 13.880) an Forderungen an die Nordea Bank verkauft. Der Zinssatz unterliegt wie im Vorjahr unverändert dem 3-Monats-EURIBOR plus 115 Basispunkten. Es besteht kein nennenswertes Risiko, da es sich um garantierte Zahlungen der Nordea Bank auf die angekauften Rechnungen nach Forderungsfälligkeit handelt. Durch tägliche Überwachung bestehen laufende Informationen über die Forderungsstände.

Die Planannahmen für die Bereiche Automotive Components, Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte sowie Industrielle Wabenkörper lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Geldfluss erwarten. Es werden keine bedeutenden Investitionen geplant, sodass die Liquiditätssituation auf Gruppenebene zwar saisonal schwanken, im Gesamtjahr aber im Wesentlichen unverändert bleiben wird. Es sind keine Ereignisse absehbar, die zu einer bedeutenden Liquiditätsbelastung führen.

Ausfalls- und Kreditrisiko/Absicherungen

Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in allen Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen, durch aktives Kreditmanagement sowie in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte durch Kreditversicherungen entsprochen. Insbesondere im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte werden für Forderungen, bei denen ein erhöhtes Ausfallsrisiko besteht, Einzelwertberichtigungen gebildet.

Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen betragen auf Gruppenebene zum 31. Dezember 2011 TEUR 6.863. Eine Übersicht über die wertberichtigten Forderungen kann Punkt [18] Kurzfristiges Vermögen entnommen werden. Die Zusammensetzung der TEUR 8.683 kann nachfolgender Tabelle entnommen werden:

in TEUR Nicht Wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen
Leistungen und in den folgenden Zeitbändern überfällig
weniger als
60 Tage
zwischen
61 und 180
Tagen
zwischen
181 und 360
Tagen
mehr als
360 Tage
Automotive Components 2.803 334 39 0
Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte 709 454 840 0
Industrielle Wabenkörper 1.086 548 50 0
Nicht Wertgeminderte Forderungen 4.598 1.336 929 0

Im Bereich Automotive Components werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können.

Kundenrisiken bestehen auch als Bonitätsrisiken und Zahlungsausfallsrisiken. Bei den Nutzfahrzeugherstellern handelt es sich zum größten Teil um sehr große, international tätige Unternehmen, deren Bonität sich als Folge der Krise insbesondere im Automobilgeschäft verschlechtert hat.

Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits im Vorjahr verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann.

Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads unserer wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. Diese Kennzahl hat sich durch die Finanzkrise deutlich verschlechtert. Mitte des Jahres 2010 konnte wieder eine Verbesserung erkannt werden. Ab Juli 2011 zeigt sich ein extremer Anstieg, der bis Ende des Jahres 2011 anhielt. Der extreme Wert für Fiat ist auf das Italienrisiko zurück zu führen. Im Vergleich zum Höchststand Anfang 2009 liegen die Werte darunter. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung und die aktuellen Werte der CDS-Spreads einiger wichtiger Kunden vom 1. Jänner 2008 bis zum 8. Februar 2012.

Trotz des signifikanten Markteinbruchs 2009 traten in den letzten zwei Jahren nur unwesentliche Zahlungsausfälle ein. Auch in Zukunft schätzen wir dieses Risiko als eher gering ein.

Absicherungen gibt es in der Division Automotive Components keine, da es sich bei der Kundenstruktur um große internationale Kunden handelt und die Kosten einer derartigen Absicherung wirtschaftlich nicht vertretbar wären. Ausfallsrisiken gegenüber einem großen Einzelkunden werden mittels Factoring abgesichert. Weiters wird mittels abgeschlossenen Aufrechnungsvereinbarungen eine Risikoreduzierung verfolgt.

Im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte geht es um ein Geschäft mit einer Vielzahl von Kunden aus der Installationsbranche. Man steht mit über 3.500 Installateurkunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsausfallrisiken kommen kann.

Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind die Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für die Produkte, die logistische Leistungsfähigkeit bei Lagerhaltung und Belieferung und die Qualität und Finanzierung der Kundenforderungen. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Es ist allerdings aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Liefertreue, Finanzierung, technische Betreuung etc.) der Preis der gehandelten Produkte nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs durch solche Kundenbindungsinstrumente entgegengewirkt werden kann.

Folgende Absicherungen sind im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wurde 2003 eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware eingeführt.

Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfung, durch aktives Kreditmanagement sowie durch Kreditversicherungen entsprochen. Nennenswerte Risiken bei Großprojekten bestehen kaum, da die SHT Haustechnik AG primär kleingewerbliche Kunden hat. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Aufgrund der großen Anzahl der Kundenbeziehungen besteht kein nennenswertes Klumpenrisiko. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie im Bereich Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of-the-Art-Technologien vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen.

Im Bereich Industrielle Wabenkörper geht es um das Geschäft mit Kraftwerkskatalysatoren, welches ein Projektgeschäft ist, dessen Erfolg von der Projektakquisitionsstärke, dem gebotenen Preis und der angebotenen Produktqualität in Verbindung mit technischen Referenzen bestimmt wird. Die Kunden für Kraftwerkskatalysatoren sind Anlagenbauer und Kraftwerksbetreiber. Die im Exportgeschäft üblichen Zahlungssicherungsvorkehrungen werden aufgrund von Bonitätsbeurteilungen getroffen. Aufgrund der Größe einzelner Projekte könnte eine Fehleinschätzung bezüglich der Bonität der Geschäftspartner einen maßgeblich negativen Einfluss auf den Konzern haben. Die bei Großprojekten üblichen Anzahlungen und Teillieferungen helfen dieses Risiko zu vermindern. Das Ausfallsrisiko ist vergleichbar mit dem Bereich Automotive Components.

Die Kundenforderungen sind überwiegend durch handelsübliche Zahlungsvereinbarungen (Vorauszahlungen, Akkreditive) abgesichert und helfen somit das Ausfalls- und Kreditrisiko zu reduzieren. Die Forderungen aus dem Geschäftsbereich Dieselkatalysatoren für schwere Nutzfahrzeuge betreffen überwiegend Forderungen gegenüber große europäische Nutzfahrzeughersteller.

Im Übrigen wird an dieser Stelle für weitere Angaben zum Ausfalls- und Kreditrisiko auf den Lagebericht, Punkt "Kundenrisiko" der jeweiligen Segmente verwiesen.

Währungsänderungsrisiko

Durch die Einführung des Euro als europäische Einheitswährung wurde das Fremdwährungsrisiko der Frauenthal-Gruppe deutlich reduziert. Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Währungsrisiken bestehen insbesondere im Bereich Industrielle Wabenkörper, in welchem in erheblichem Umfang Geschäfte im US-Dollar-Raum abgewickelt werden. Für mittel- und langfristige Aufträge werden daher fallweise Währungssicherungsgeschäfte abgeschlossen.

Per 31. Dezember 2011 stellt sich das Fremdwährungsrisiko im USD-Bereich wie folgt dar:

in TUSD Zeitwert
31.12.2011
Zeitwert
31.12.2010
Aushaftung USD 237 1.477

Der Stichtagskurs des USD zum 31. Dezember 2011 betrug 1,2939 und ist im Vergleich zum 31. Dezember 2010 um 3,1657% gesunken.

Preisänderungsrisiken bestehen vor allem aufgrund der volatilen Wechselkursentwicklung. Da die Gesellschaft einen Großteil ihrer Exportlieferungen in USD fakturiert, hat die Entwicklung dieser Währung einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis.

Die Höhe der Wechselkurse wirkt sich auf die aus den Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung resultierenden Zahlungsströme aus. Es wird jedoch versucht, mit Hilfe von verschiedensten Kurssicherungsinstrumenten das Fremdwährungsrisiko zu minimieren bzw. auf einen längeren Zeitraum plan- und abschätzbar zu machen. Die Frauenthal-Gruppe war aufgrund dieser Sicherungsaktivitäten zum Abschlussstichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente (flüssige Mittel, verzinsliche Wertpapiere, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen) sind unmittelbar in funktionaler Währung dominiert. Währungskursänderungen haben daher keine Auswirkungen auf Ergebnis oder Eigenkapital.

Da die Porzellanfabrik Frauenthal einen Großteil ihrer Exportlieferungen in USD fakturiert, werden laufend Absicherungen getätigt. Im Jahr 2011 wurden von den tatsächlich erhaltenen Zahlungen in USD 33% (2010: 94%) abgesichert. Für den Rest von 67% (2010: 6%) bestand ein Fremdwährungsrisiko (dieser Teil wurde nicht abgesichert). Die Sensitivitätsanalyse bezieht sich auf die 33% Zahlungseingänge in Höhe von MUSD 21,0 (2010: MEUR 21,8). Hätte die Porzellanfabrik Frauenthal GmbH die USD Zahlungseingänge nicht abgesichert, wäre das Finanzergebnis um TEUR 260 niedriger (2010: TEUR 284 höher) gewesen. Hätte die Porzellanfabrik ihre USD Zahlungseingänge nicht abgesichert und wäre der Euro gegenüber dem USD zum 31. Dezember 2011 um 10% abgewertet (aufgewertet) gewesen, wäre das Finanzergebnis um MEUR 1,6 (2010: MEUR 1,4) höher (niedriger) gewesen. Das Eigenkapital hätte sich in Folge um MEUR 1,6 (2010: MEUR 1,4) erhöht (verringert).

Der Einfluss volatiler Währungen (RON in Rumänien und PLN in Polen) auf unsere Kostenstruktur in den Produktionsstandorten Rumänien und Polen ist aufgrund der Fakturierung der wesentlichen Einflussfaktoren (Hauptmaterial Stahl) sehr beschränkt. Weiters findet der überwiegende Teil an Fakturierungen der Kunden in Euro statt und stellt folglich kein Währungsrisiko dar. Diese Währungsrisiken sind daher ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden.

Für die volatilen Währungen ergeben sich folgende Sensitivitätsanalysen:

Der Stichtagskurs der rumänischen Währung RON betrug zum 31. Dezember 2011 4,3233 RON (2010: 4,2620 RON). Dies bedeutet im Vergleich zum 31. Dezember 2010 eine Abwertung um 1,97% gegenüber dem Euro. Wäre der Durchschnittskurs der rumänischen Währung zum 31. Dezember 2011 um 10% gegenüber dem Euro aufgewertet (abgewertet) gewesen, hätte sich das Ergebnis hypothetisch um TEUR 92 verbessert (um TEUR 75 verschlechtert). Das Eigenkapital hätte sich in Folge um TEUR 583 erhöht (um TEUR 477 verringert).

Der Stichtagskurs der polnischen Währung PLN betrug zum 31. Dezember 2011 4,458 PLN (2010: 3,975 PLN). Dies bedeutet im Vergleich zum 31. Dezember 2010 eine Abwertung um 7,73% gegenüber dem Euro. Wäre der Durchschnittskurs der polnischen Währung zum 31. Dezember 2011 um 10% gegenüber dem Euro aufgewertet (abgewertet) gewesen, hätte sich das Ergebnis hypothetisch um TEUR 172 verbessert (um TEUR 140 verschlechtert). Das Eigenkapital hätte sich in Folge um TEUR 657 erhöht (um TEUR 538 verringert).

Rohstoffpreisrisiko

Es besteht in den Bereichen Großhandel und Industrielle Wabenkörper ein Rohstoffpreisrisiko. In der Division Automotive Components wird das Risiko der Verfügbarkeit von Stahl durch langfristige Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge sichergestellt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappungen und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialen entsprechende Vereinbarungen mit dem Kunden, welche eine Weitergabe der Preiserhöhungen an den Kunden vorsieht. Im Bereich Industrielle Wabenkörper werden Rohstoffe und Vormaterialen für die Produktion von Katalysatoren und keramischen Wabenkörpern von langjährigen Lieferanten bezogen und soweit als möglich durch Jahresverträge abgesichert. Gegen Rohstoffpreiserhöhungen für Vanadium und Wolfram, welche in die Produktion einfließen, können aufgrund der geringen Menge keine Absicherungen vorgenommen werden. Rohstoffpreiserhöhungen können zeitverzögert an den Kunden weiter gegeben werden. Technische Maßnahmen zur Reduktion des Einsatzes von teuren und volatilen Rohstoffen werden getroffen.

Zinsänderungsrisiko

Das Risiko aus Zinsänderungen bei Finanzanlagen und -verbindlichkeiten wird im Vergleich zum Währungsrisiko und zum Ausfalls- und Kreditrisiko zum heutigen Zeitpunkt als gering eingeschätzt, weil die wesentliche Finanzierungsbasis durch Unternehmensanleihen dargestellt wird. Die Anleihe 2005-2012 über MEUR 70, welche 2005 begeben wurde, ist mit einer Fixverzinsung von 3,875% und einer Laufzeit von sieben Jahren emittiert worden. Im Mai 2011 wurde eine fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 begeben. Die Fixverzinsung der Anleihe 2011-2016 hat einen Kupon von 4,875%. Mit dem Anleiheerlös wurde von der Anleihe 2005-2012 (fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft. Der verbleibende Anteil von MEUR 27 der Anleihe 2005-2012 ist noch am 28. Juni 2012 zu tilgen. Nach der Emission wurde ein Teil von MEUR 46 bei verschiedenen Banken veranlagt. Im September wurden aus Risikogründen MEUR 10 der Veranlagung aufgelöst. Die Veranlagung beträgt am Bilanzstichtag MEUR 37 und wird für die Tilgung der Anleihe 2005-2012 im Juni 2012 verwendet. Mit dem restlichen Anleihevolumen wurden kurzfristige Linien zurückgeführt, um Überschussliquidität aus der Anleihe 2011-2016 kostenoptimal zu verwenden. Bedeutender Refinanzierungsbedarf entsteht nach Ablauf der Anleihe 2011-2016 im Mai 2017. Für den Zeitraum nach Fälligkeit der Anleihe können sich aber Veränderungen des Zinsniveaus auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation auswirken.

Die restliche Finanzierung ist zum Großteil variabel verzinst. Davon sind MEUR 12,0 (2010: MEUR 12,4) langfristig und

MEUR 10,7 (2010: MEUR 14,0) kurzfristig ausgerichtet. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko wird vom Konzern Treasury laufend überwacht. Bei Bedarf können entsprechende Zinsabsicherungen eingesetzt werden. Die durchschnittliche Zinsbelastung des verzinslichen Fremdkapitals beträgt im Jahr 2011 3,39% (2010: 2,60%).

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile sowie gegebenenfalls auf das Eigenkapital dar. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken.

Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten mit ein:

Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2011 um 200 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 79 geringer (höher) gewesen. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 500 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte dies zu einem niedrigeren (höheren) Ergebnis von etwa TEUR 198 geführt. In Folge hätte sich das Eigenkapital um TEUR 198 verringert (erhöht).

Die Personalrückstellungen in der Bilanz wurden mit einem Zinssatz von 4,5% berechnet. Wäre das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 50 Basispunkte höher gewesen (Berechnung mit 5%), hätte dies zu einem höheren Eigenkapital von MEUR 1,0 geführt. Wäre das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 50 Basispunkte niedriger gewesen (Berechnung mit 4%), hätte dies zu einem niedrigeren Eigenkapital von MEUR 1,3 geführt.

Zeitwerte

Die Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente deren Bewertungskategorien, Buchwerte und Marktwerte können nachfolgender Tabelle entnommen werden. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert.

AKTIVA in TEUR Bewertungs
kategorie
Buchwert
31.12.2011
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2011
Buchwert
31.12.2010
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2010
Wertpapiere AFS 977 977 1.158 1.158
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LAR 73.210 73.210 67.511 67.511
Sonstige Forderungen LAR 5.879 5.879 6.035 6.035
Liquide Mittel n.a. 40.329 40.329 3.416 3.416
davon aggregiert nach Bewertungskategorie
available for sale AFS 977 1.158
loans and receivables LAR 79.089 73.546
PASSIVA in TEUR Bewertungs
kategorie
Buchwert
31.12.2011
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2011
Buchwert
31.12.2010
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2010
Langfristige Verbindlichkeiten
Anleihe FLAC 99.229 102.355 70.000 69.685
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 11.989 11.989 12.369 12.369
sonstige Verbindlichkeiten FLAC 1.253 1.253 0 0
Anleihe FLAC 30.839 29.722 1.375 1.375
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 10.684 10.684 14.043 14.043
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 60.170 60.170 49.775 49.775
Sonstige Verbindlichkeiten FLAC 15.657 15.657 24.395 24.395
Devisentermingeschäft HFT 27 27 50 50
davon aggregiert nach Bewertungskategorie
financial liabilities measured at amortized cost FLAC 229.820 171.957
held for trading HFT 27 50
in TEUR Nettoergebnis
2010
Nettoergebnis
2009
Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
available for sale AFS 0 0
held for trading HFT -27 -50
loans and receivables LAR -2.640 -1.582
lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten FLAC -7.068 -3.942

Bei den Nettoergebnissen nach Bewertungskategorien sind in der Position "held for trading" die negativen Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und Optionsgeschäfte im Dollarbereich des Bereichs Industrielle Wabenkörper enthalten. Die Position "loans and receivables" betrifft die wertberichtigten Forderungen. Details dazu sind dem Punkt [18] zu entnehmen. Die "lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten" betreffen die Zinsaufwendungen des Jahres 2011.

Die Finanzinstrumente können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden:

in TEUR Bewertungs
kategorie
Buchwert
31.12.2011
Buchwert
31.12.2010
1. Stufe: marktpreisorientiert Wertpapiere AFS 977 1.158
Devisentermingeschäft HFT -27 -50

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind grundsätzlich mit dem Fälligkeitsbetrag angesetzt, da die aktuellen Zinssätze für Verbindlichkeiten mit ähnlichen Laufzeiten der durchschnittlichen Verzinsung dieser Verbindlichkeiten entsprechen. Im Mai 2011 wurde eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 begeben. Mit dem Anleiheerlös wurde von der Anleihe 2005-2012 (fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 zurück gekauft. Der verbleibende Anteil von MEUR 27 der Anleihe 2005-2012 ist noch am 28. Juni 2012 zu tilgen. Nach der Emission wurde ein Teil von MEUR 46 bei verschiedenen Banken veranlagt. Im September wurden aus Risikogründen MEUR 10 der Veranlagung aufgelöst. Die Veranlagung beträgt mit Ende 2011 somit MEUR 36. Mit dem restlichen Anleihevolumen wurden kurzfristige Linien zurückgeführt, um Überschussliquidität aus der Anleihe 2011-2016 kostenoptimal zu verwenden. Der Kurs des verbleibenden Anteils der Anleihe 2005-2012 in Höhe von MEUR 27, welche an der Wiener Börse notiert, war seit 27. Oktober 2011 unverändert und betrug zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2011 EUR 95,5 (2010: EUR 99,55). Der Kurs der im Mai 2011 begebene Anleihe 2011-2016 war seit 27. September unverändert und betrug zum Bilanzstichtag EUR 103,15. Die Anleihen wurden zum Bilanzstichtag nicht bewertet. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten in der Konzernbilanz angesetzt. Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich. Im Frauenthal-Konzern gibt es derivative finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 27 (2010: TEUR 50).

Cash Flow 2012 Cash Flow 2013
in TEUR Buchwert
31.12.2011
Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten: 152.740 6.595 30.776 5.774 7.203
Anleihen 130.068 5.578 27.295 5.050
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22.183 1.017 3.429 724 7.151
davon langfristige Kredite (langfristiger Anteil) 9.852 292 216 6.939
davon langfristige Kredite (kurzfristiger Anteil) 2.904 71 2.895
davon Kredite und Girokontoverbindlichkeiten 9.417 654 524 508 212
davon schwebende Geldbewegungen 10 10
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 489 52 52
Cash Flow 2014-2016 Cash Flow 2017 ff.
in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten: 13.658 104.345 502 441
Anleihen 12.059 100.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.599 4.188 502 213
davon langfristige Kredite (langfristiger Anteil) 64 2.913
davon langfristige Kredite (kurzfristiger Anteil)
davon Kredite und Girokontoverbindlichkeiten 1.535 1.275 502 213
davon schwebende Geldbewegungen
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 157 228

In den Krediten und Girokontoverbindlichkeiten sind Kontokorrentkredite enthalten, welche rollierend ausgenutzt werden, daher ist in dieser Position die Tilgung nicht angeführt. Enthalten ist unter anderem auch der Exportkredit von Styria Federn GesmbH, Judenburg.

Dieser wird jedes Jahr verlängert, sofern die Exportquote erfüllt wird, und daher ist es auch nicht geplant, diesen zurückzuführen.

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2011 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die Vergleichszahlen für 2010 stellten sich wie folgt dar:

Geldfluss 2011 Geldfluss 2012
in TEUR Buchwert
31.12.2010
Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 97.787 4.059 3.186 3.908 72.951
Anleihen 71.375 2.713 0 2.713 70.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 25.842 1.346 3.108 1.195 2.875
davon langfristige Kredite (langfristiger Anteil) 10.251 231 0 215 2.875
davon langfristige Kredite (kurzfristiger Anteil) 2.850 55 2.850 0 0
davon Kredite und Girokontoverbindlichkeiten 12.702 1.059 220 980 0
davon schwebende Geldbewegungen 38 0 38 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 570 1 78 0 76
Geldflüsse 2013-2015 Geldflüsse 2016 ff.
in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 3.106 7.576 1.033 216
Anleihen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.106 7.376 980 0
davon langfristige Kredite (langfristiger Anteil) 166 7.376 0 0
davon langfristige Kredite (kurzfristiger Anteil) 0 0 0 0
davon Kredite und Girokontoverbindlichkeiten 2.940 0 980 0
davon schwebende Geldbewegungen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0 200 53 216

[45] Aktienoptionsprogramm

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012 – 2017 für Mitglieder des Vorstands von Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bezugsberechtigte Planteilnehmer sind die Mitglieder des Senior Leadership Teams der Frauenthal-Gruppe. Es handelt sich zum Bilanzstichtag um zehn bezugsberechtigte Teilnehmer.

Durch die Aktienoptionen soll ein Anreiz für die Teilnehmer geschaffen werden, mit ihren Leistungen weiterhin zum Erfolg der Frauenthal-Grupp beizutragen sowie an diesem Erfolg teilzunehmen. Durch die Aktienoptionen wird die Identifikation mit dem Unternehmen gesteigert und die Mitarbeiter werden zu Miteigentümern. In der Gewährung des Aktienoptionsplans für Mitglieder des Senior Leadership Team der Frauenthal-Gruppe liegt ein wesentlicher Anreiz für das Vorstandmitglied, sich auch künftig mit allen Kräften und nachhaltig für die Gesellschaft und die Frauenthal-Gruppe einzusetzen.

Der Aktienoptionsplan hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2012 – 2017).

Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats von Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsplans jedem Planteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2012 bis 2017 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je 1 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktie von Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Stück Aktie berechtigen, gewährt werden. Der Ausübungspreis von EUR 2,00 entspricht dem aufgerundeten durchschnittlichen Buchwert je eigener Frauenthal Aktie gemäß Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG zum 31. Dezember 2010.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen, der auf das Geschäftsjahr 2011 entfällt in Höhe von TEUR 48 wurde im Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital in die Kapitalrücklagen erfolgte. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem Tag der Annahme des Optionsprogramms am 22. September 2011 und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell "Black-Scholes" (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells "Amerikanische Option" angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch sechs Parameter bestimmt: Aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42 – 90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz (Quelle für risikolosen Zinssatz: deutsche Bundesbank; 2,4193%), Volatilität (42,3025%), Dividendenrendite (2,4081%). Der aufwandswirksam erfasste Betrag ist um den Effekt der erwarteten Fluktuation korrigiert, damit die erwartete Anzahl an Optionen, die später tatsächlich ausgeübt werden können, reflektiert wird.

Zusätzlich hat der Aufsichtsrat am 1. Juni 2011 beschlossen, gesondert vom Aktienoptionsprogramm dem Vorstandsmitglied Herrn Mag. Hans Peter Moser eine Option zum Erwerb von 10.000 Stück Frauenthal Aktien einzuräumen. Er erhält einmalig das Recht, bis zu 10.000 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien der Gesellschaft zu erwerben. Diese Option kann ab 7. Dezember 2011 bis 31. Dezember 2012 ausgeübt werden. Es gilt für die aufgrund dieser Option erworbenen Aktien keine Behaltefrist. Die dem Vorstandmitglied Mag. Hans Peter Moser gewährte Aktienoption ist ein nachträglich gewährtes Entgelt für besondere Leistungen und für besonderen Einsatz des Vorstandsmitglieds für die Gesellschaft und die Frauenthal Gruppe in den vergangenen Geschäftsjahren, insbesondere im Geschäftsbereich Sanitärgroßhandel (SHT Haustechnik AG und Tochtergesellschaften) sowie bei der erfolgreichen Restrukturierung des Geschäftsbereichs Automotive Components von Frauenthal Holding AG.

Mag. Hans-Peter Moser hat seine Option am 22. Dezember 2011 ausgeübt, indem er 10.000 Stück auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien zu einem Preis von EUR 2 pro Stück Aktie erworben hat. Der Kurs der Frauenthal Aktie betrug am 22. Dezember 2011 EUR 9,25. Mag. Hans-Peter Moser ist zum Bilanzstichtag im Eigentum der 10.000 Stück Stammaktien der Frauenthal Holding AG. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen in Höhe von TEUR 104 wurde im Consultingaufwand in den Sonstigen Aufwendungen erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital in die Kapitalrücklagen erfolgte.

Die Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt:

2011 2010
Anzahl Aktienoptionen
Stand 1.1. 0 0
Gewährte Optionen 10.000 0
ausgeübte Optionen -10.000 0
Stand 31.12. 0 0

[46] Angaben über die Mitglieder der Unternehmensorgane

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht im Berichtsjahr aus sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei vom Zentralbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Frau Birgit Eckert und Frau Dr. Heike Jandl wurden neu in den Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG gewählt:

Dr. Hannes Winkler, Vorsitzender seit 26. März 2010 Dr. Dietmar Kubis, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 10. Februar 1999 Dr. Oskar Grünwald, Mitglied seit 21. Mai 1999 Dr. Johannes Strohmayer, Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Heike Jandl, Mitglied seit 1. Juni 2011 Birgit Eckert, Mitglied seit 1. Juni 2011

Der Zentralbetriebsrat hat Frau Karoline Neuhäusser als neues Mitglied in den Aufsichtsrat entsandt. Die drei Arbeitnehmervertreter sind nunmehr:

Mag. Dr. Klement-Michael Marchl, seit 27. November 2006 August Enzian, seit 27. September 2010 Karoline Neuhäusser, seit 7. September 2011

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2011 TEUR 78 (2010: TEUR 36) an Vergütungen ausbezahlt. Dr. Hannes Winkler hat wie jedes Jahr auf die Vergütung verzichtet.

Im Vorstand der Frauenthal Holding AG waren im Geschäftsjahr tätig:

Mag. Hans-Peter Moser, seit April 2006 Dr. Martin Sailer, seit September 2008

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betragen TEUR 1.401 (2010: TEUR 934) und sind im Personalaufwand sowie in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Von den Gesamtbezügen wurden TEUR 998 inklusive Lohnnebenkosten von der FVV Frauenthal Vermögensverwaltungs GmbH, Wien an die Frauenthal Holding AG weiterverrechnet. Nähere Informationen dazu finden sich auch unter [47] Angaben über Geschäftsfälle mit nahe stehenden Unternehmen oder Personen.

Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil bis zu 100%, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet. Für die Altersversorgung werden laufend Einzahlungen in eine Pensionskasse getätigt. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine "Directors and Officers"(D&O)-Versicherung abgeschlossen und trägt dafür die Kosten in Höhe von TEUR 19 (2010: TEUR 31).

[47] Angaben über Geschäftsfälle mit nahe stehenden Unternehmen oder Personen.

Unverändert zum Vorjahr ist die FT-Holding GmbH, Chemnitz, an der Frauenthal Holding AG mit 72,9% beteiligt. Die FT-Holding GmbH, Chemnitz, steht wiederum mittelbar zu je 50% im Eigentum von Dr. Hannes Winkler und Dr. Ernst Lemberger. Die FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, erstellt den Konzernabschluss für den größtmöglichen Konsolidierungskreis, in den der Frauenthal-Konzern mit einbezogen ist.

Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und Unternehmen, die den Herren Dr. Hannes Winkler und Dr. Ernst Lemberger zuzurechnen sind, bestehen Geschäftsbeziehungen im Dienstleistungsbereich, im Mietbereich nur ausschließlich für Dr. Hannes Winkler, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2011 TEUR 4.070 (Vorjahr: TEUR 3.425) betrug. Darin enthalten sind im Dienstleistungsbereich ausschließlich zu Selbstkosten weiterverrechnete Mitarbeiteraufwendungen für Vorstandsmitglieder.

Mit Wirkung zum 30. Juni 2010 wurde durch Abspaltung der gesamte Geschäftsanteil an der Validus Immobilien Holding GmbH von der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH an eine im 100%igen Eigentum von Dr. Hannes Winkler befindliche Gesellschaft übertragen. Damit ist Validus Immobilien Holding GmbH samt der ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften Dr. Hannes Winkler zuzurechnen.

Die Validus Immobilien Holding GmbH verrechnete Mieten in Höhe von TEUR 3.108 (Vorjahr: TEUR 2.785) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik AG sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Automotive Components zusammengezogen worden sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexanpassungen und zusätzliche Mietflächen an den Standorten Gurkgasse (1140 Wien) und Hans Maier Straße (6020 Innsbruck) zurückzuführen. Weiters stellen die Standorte Hans Maier Straße und Rooseveltplatz erstmals für das volle Jahr eine related party transaction dar. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist.

Die Aufwendungen "Dienstleistung Vorstand" wurden so wie im Vorjahr von der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH verrechnet und betrugen im Geschäftsjahr TEUR 998 (Vorjahr: TEUR 632).

Es wurden im Jahr 2011 keine sonstige Kosten (Vorjahr: TEUR 29) von der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, an die Frauenthal Holding AG in Rechnung gestellt.

Im Gegenzug verrechnen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe TEUR 36 (Vorjahr: TEUR 21) für EDV-Dienstleistungen und Sonstiges an Gesellschaften im Konsolidierungskreis der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien.

Im Geschäftsjahr 2011 fand eine Sonderprüfung zu den Geschäftsfällen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen statt, die im Februar 2012 abgeschlossen wurde. Die Sonderprüfung hat zu keinerlei negativen Prüfungsfeststellungen geführt. Sowohl die Mietverhältnisse, als auch die weiterverrechneten Kosten im Dienstleistungsbereich und die Rückzahlung der Genussrechte zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und Unternehmen der FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH (vormals Ventana Beteiligungsgesellschaft m.b.H.) haben zu keinerlei Einlagenrückgewähr geführt. Die Geschäftsbeziehungen im Dienstleistungs- und Mietbereich entsprechen dem Drittvergleich und wurden sowohl dem Grunde wie auch der Höhe nach bestätigt.

[48] Angaben über Geschäftsfälle nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2011 und der Unterzeichnung des Bestätigungsvermerkes am 15.03.2012 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Jahresabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal-Konzerns.

Wien, am 15. März 2012

Frauenthal Holding AG

Mag. Hans-Peter Moser Vorstandsmitglied

mit Verantwortung für die Division Automotive Components und Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte

Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied

mit Verantwortung für die Division Industrielle Wabenkörper

Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der

Frauenthal Holding AG, Wien,

für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und die Konzernbuchführung

Die gesetzlichen Vertreter des Konzerns sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie mit den in Österreich geltenden anzuwendenden Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie mit den in Österreich geltenden anzuwendenden Vorschriften.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 15. März 2012

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

gez.: Mag. Andreas Thürridl Wirtschaftsprüfer

gez.: Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer Der abgedruckte Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Konzernabschluss und Lagebericht und nicht auf die daraus im Jahresfinanzbericht abgedruckten Informationen.

JAHRESABSCHLUSS Frauenthal holding ag

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Mustafa Saat (56) arbeitet am Standort Linnemann-Schnetzer Ahlen (Division Automotive Components). Herr Saat führt die Endekontrolle beim Druckluftbehälter durch. Unter anderem prüft er die Typenschildkennzeichnung für den Kunden.

PRODUKT-BESCHREIBUNG

In unserem Werken in Deutschland werden Druckluftbehälter aus Stahl und Aluminium für den europäischen NFZ-Markt gefertigt. Die Behälter werden für das Bremssystem und die Luftfederung genutzt. Diese Komponenten gelten als hoch sicherheitsrelevant und müssen daher höchsten Ansprüchen in punkto Verlässlichkeit erfüllen.

Bilanz

in EUR 31.12.2011 31.12.2010
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände 4.816 1.774
Sachanlagen 333.678 304.456
Finanzanlagen 72.904.371 102.904.372
73.242.865 103.210.602
Umlaufvermögen
Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.460 0
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 86.538.512 24.377.515
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 14.348 6.600
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 832.363 260.183
Eigene Anteile 532.822 552.379
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 36.079.612 33.408
123.999.117 25.230.085
Rechnungsabgrenzungen 76.271 87.506
Summe AKT
IVA
197.318.253 128.528.193
in EUR
31.12.2011
31.12.2010
Passiva
Eigenkapital
Grundkapital 9.434.990 9.434.990
Kapitalrücklagen 21.259.241 21.259.241
Gewinnrücklagen 31.232.822 21.252.378
Bilanzgewinn 3.641.881 4.763.025
65.568.934 56.709.634
Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 449.265 211.150
449.265 211.150
Verbindlichkeiten
Anleihen 130.838.884 71.374.829
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.546 90.611
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 337.417 30.453
Sonstige Verbindlichkeiten 37.207 111.516
131.300.054 71.607.409
Summe Passiva 197.318.253 128.528.193

PRODUKT-BESCHREIBUNG

SCR-Dieselkatalysatoren ermöglichen die höchst effiziente Reduktion von Stickoxiden in Dieselabgasen. Dadurch erfüllen Dieselmotoren die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte. Im Gegensatz zu beschichteten Konkurrenzprodukten setzt sich der Frauenthal Katalysator homogen aus katalytisch aktivem Material zusammen.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Beatrice Rossmanith (22) ist in der Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper) beschäftigt. Sie arbeitet im Bereich Dieselkatalysatoren und ist für die Vermessung zuständig. Die Vermessung führt sie an der Geometriemessmaschine durch, während auch eine optische Kontrolle statt findet.

Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG

Der nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften aufgestellte Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, der von der BDO Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft, Wien mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden ist, wird samt den dazugehörigen Unterlagen beim Firmenbuch des Handelsgerichtes Wien unter der Firmenbuchnummer FN 83990s eingereicht. Dieser Abschluss kann bei der Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, unentgeltlich angefordert werden und liegt bei der Hauptversammlung auf.

Vorschlag für die Gewinnverteilung

Der ausgewiesene Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt EUR 3.641.880,59.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,10 sowie eines Bonus von EUR 0,20 je dividendenberechtigter Stückaktie vor.

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf jede der zum Stichtag ausgegebenen dividendenberechtigten Stückaktien die Ausschüttung einer Dividende und eines Bonus von insgesamt EUR 0,30. Der verbleibende Restbetrag ist auf neue Rechnung vorzutragen. Soweit nicht eine Befreiung nach § 94 EStG vorliegt, erfolgt eine Dividendenausschüttung nach Abzug von 25% KESt.

Ab 15. Juni 2012 werden die Dividenden gegen Einzug des Gewinnscheines Nr. 19 bei der Bank Austria AG - Member of UniCredit eingelöst.

Wien, im März 2012

Der Vorstand der Frauenthal Holding AG

Gewinn- und -Verlust-Rechnung

in EUR 2011 2010
Umsatzerlöse 2.155.000 1.946.260
Sonstige betriebliche Erträge 328.940 313.812
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 2.529 0
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 12.450 11.358
Personalaufwand -1.296.834 -1.123.714
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -65.368 -75.588
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.795.129 -2.081.813
Betriebserfolg -2.658.412 -1.009.685
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 16.856.902 15.085.761
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.141.389 161.571
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen 444 0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -5.365.584 -2.742.853
Finanzerfolg 12.633.151 12.504.479
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.974.739 11.494.794
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.630.321 2.536.066
Jahresüberschuss 11.605.060 14.030.860
Auflösung von Gewinnrücklagen 19.556 0
Zuweisung zu Gewinnrücklagen -10.000.000 -10.656.503
Jahresgewinn 1.624.616 3.374.357
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.017.265 1.388.668
Bilanzgewinn 3.641.881 4.763.025

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Franz Kügerl (48) arbeitet am Standort Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper). Herr Kügerl bereitet gerade den Werkzeugwechsel beim Extruder für Dieselkatalysatoren vor.

PRODUKT-BESCHREIBUNG

SCR-Dieselkatalysatoren ermöglichen die höchst effiziente Reduktion von Stickoxiden in Dieselabgasen. Dadurch erfüllen Dieselmotoren die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte. Im Gegensatz zu beschichteten Konkurrenzprodukten setzt sich der Frauenthal Katalysator homogen aus katalytisch aktivem Material zusammen.

LAGEBERICHT frauenthal holding ag

PRODUKT-BESCHREIBUNG

Neben Kraftwerkskatalysatoren, Dieselkatalysatoren und Wärmerspeichern werden am Standort Porzellanfabrik Frauenthal (Division Industrielle Wabenkörper) Gießfilter erzeugt. Gießfilter werden in Gießereien für die Erzeugung hochqualitativer Gussstücke aus Leichtmetall-, Grau- und Sphäroguss eingesetzt.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Monika Burian (47) sortiert visuell die Filterkörper nach dem Brennvorgang und verpackt diese anschließend. Nach diesem Vorgang werden die fertigen Paletten für den Versand bereitgestellt.

LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG

Situation der Gesellschaft

Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 26 Tochtergesellschaften welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Die Frauenthal-Gruppe teilt sich in drei Divisionen (Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT), Automotive Components, Industrielle Wabenkörper), welche sich im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich entwickelt haben.

Dank der fortgesetzten Erholung der Nutzfahrzeugmärkte, speziell während der ersten drei Quartale 2011, und einer soliden Entwicklung der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) konnte die Frauenthal-Gruppe einen deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnen und mit einem EBIT von MEUR 22,5 eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte erzielen. Ungünstige externe Rahmenbedingungen verursachten in der Division Industrielle Wabenkörper einen Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2010. Steueraufwendungen, die die wiederhergestellte Ertragskraft des Unternehmens reflektieren, beeinflussen den Jahresüberschuss, der MEUR 13,7 beträgt. In allen Divisionen wurde die Umsetzung einer auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichteten Strategie vorangetrieben.

Im Mai des Geschäftsjahrs wurde eine Unternehmensanleihe über 100 MEUR mit 5-jähriger Laufzeit und einem Kupon von 4,875 % am Kapitalmarkt erfolgreich platziert. Der Emissionserlös konnte teilweise zur vorzeitigen Tilgung eines großen Teils der im Juni 2012 auslaufenden Anleihe (Gesamtvolumen 70 MEUR) verwendet werden. Die Überschussliquidität wurde bis zur Fälligkeit des Restvolumens der Anleihe 2005-2012 veranlagt. Mit dieser Emission verfügt die Frauenthal-Gruppe über eine langfristig gesicherte Unternehmensfinanzierung, die auch für Wachstumsprojekte verwendet werden soll. Der Emissionszeitpunkt hat sich angesichts der Entwicklungen an den Finanzmärkten als gut gewählt herausgestellt.

Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs hat die Hauptversammlung eine Ausschüttung von EUR 0,3 pro Aktie beschlossen. Trotz dieses Dividendenabflusses konnte das Eigenkapital der Frauenthal-Gruppe auf MEUR 98,9 gesteigert werden. Aufgrund der bilanzverlängernden

Wirkung der Überschussliquidität aus der Anleiheemssion sowie des allgemeinen Geschäftswachstums reduzierte sich die Eigenkapitalquote der Frauenthal-Gruppe von 30,8 % auf 27,1 %.

Wirtschaftliches Umfeld

Nach einem Wachstum von rund 5 % im Jahr 2010 hat die Weltwirtschaft die Erholungsphase mit einem Wachstum von rund 4 % im Jahr 2011 fortgesetzt, wobei ab dem 4. Quartal 2011 eine deutliche Abschwächung als Folge der Finanzkrise festzustellen war. Auffällig ist, dass die Wachstumsprognosen für die CEE-Länder nicht signifikant über jenen der westeuropäischen Staaten liegen. In China verlangsamte sich die Wirtschaftsdynamik etwas, das Wachstum lag 2011 aber noch immer über 9 %. Die Prognosen für 2012 haben sich aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten deutlich eingetrübt.

Für das Nutzfahrzeuggeschäft ist das Wachstum der Industrieproduktion von Bedeutung, das 2011 im EU-Raum in der Größenordnung von 3,3 % lag; in Deutschland betrug das Wachstum 1,3 %.

Der Optimismus angesichts der relativ raschen Erholung der Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2010 und im 1. Quartal 2011 verwandelte sich in Europa in drastischen Pessimismus, als die Instabilität der Staatshaushalte, ausgelöst von den Finanzkrisen in Griechenland, Portugal, Spanien und Italien die Stabilität des europäischen Bankensystems in Frage stellte. Sorgen um drohende Engpässe in der Liquiditätsversorgung der Wirtschaft, negative Auswirkungen der Ausgabenreduktionen der öffentlichen Haushalte und ein nur langsam erkennbares politisches Krisenmanagement haben ab dem 2. Quartal 2011 die grundsätzlich solide Entwicklung der Industrie deutlich gedämpft. Die Rahmenbedingungen für Investitionen haben sich in Europa aufgrund der allgemeinen Unsicherheit über die Zukunft des Finanzsystems verschlechtert. Auf Basis der Erfahrungen der dramatischen Krise im Jahr 2009 zeigten viele Unternehmen, so wie die Frauenthal-Gruppe, ein sehr vorsichtiges Verhalten hin-sichtlich Neuinvestitionen.

Das Zinsniveau stieg bis ins 2. Quartal 2011 an, um im kurzfristigen Bereich mit einem 1-Monats-EURIBOR von 1,325 % (per 30. Juni 2011) und einem 5-Jahreszinssatz von 2,62 % (per 27. Februar 2011) einen vorläufigen Höchststand zu erreichen. Gegen Jahresende sanken der 1-Monats-EURIBOR auf 1,024 % (per 30. Dezember 2011) und der 5-Jahreszinssatz auf 1,78 % (per 19. Dezember 2011). Da keine reale Inflationsgefahr bestand, hatte die Eu-ropäische Zentralbank mit ihrer Geldmengenpolitik die Liquiditätsversorgung des Bankensystems im Fokus. Ein Zinsanstieg im Jahr 2012 wird von den Experten als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Der Wechselkurs des US-Dollars ist in Folge der Euro-Krise im Jahresverlauf gestiegen. Die mittelfristigen Prognosen (August 2012) rechnen mit einem Dollar von 1,38 je Euro.

Die Unsicherheit der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordert mehr denn je eine flexible Geschäftsplanung. Im sensiblen Nutzfahrzeugbereich wurden bestmögliche Voraus-setzungen für eine flexible Anpassung der Kapazitäten an Marktschwankungen geschaffen. Die ab dem 4. Quartal wahrnehmbare Eintrübung der Prognosen für den Nutzfahrzeugmarkt ist ein klarer Indikator der schwachen konjunkturellen Aussichten für 2012.

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Europa verlief 2011 regional sehr unterschiedlich. Als Wachstumstreiber haben sich Deutschland als größter Einzelmarkt der EU mit einem Wachstum von 20 % sowie Großbritannien mit 18 % erwiesen, während Italien und Spanien sogar rückläufig waren. Insgesamt stiegen im EU-Raum die Zulassungen im gesamten Nutzfahrzeugmarkt um 10 %. Im wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge stieg der EU-Markt um 36 %, mit den größten Zuwächsen in den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern. Die positive Dynamik schwächte sich im 4. Quartal ab. Der Produktionsanstieg wurde durch den deutlich belebten Export in Märkte wie Russland und Brasilien unterstützt.

In der Division Automotive Components wurde ein Umsatzwachstum von 23,9 % erzielt, wobei die Wachstumsraten im 1. Halbjahr deutlich höher waren als im 2. Halbjahr. Im Wesentlichen folgte der Produktionsanstieg der Marknachfrage, da der Lagerbestand unverkaufter Fahrzeuge bereits 2010 normalisiert war.

Die Division Industrielle Wabenkörper erreichte mit einem EBIT von MEUR 7,3 trotz äußerst ungünstiger Rahmenbedingungen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Der Ergebnisrückgang gegenüber dem Spitzenjahr 2010 um MEUR 3,6 bzw. 33,4 % ist daher zu relativieren. 2011 haben sich vor allem drei Faktoren sehr negativ ausgewirkt: Die Entwicklung des Wechselkurses des US-Dollars verlief ungünstig, während die Division im Jahr 2010 von einer vorübergehenden Dollarstärke profitiert hatte. Etwa ein Drittel des Umsatzes der Division Industrielle Wabenkörper wurde in Dollar fakturiert. Der wesentliche negative Effekt gegenüber dem Vorjahr sind die seit 2010 massiv gestiegenen Rohstoffkosten, die kurzfristig aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen nur geringfügig an die Kunden überwälzt werden können.

Vor allem der Weltmarktpreis für Wolfram ist um mehr als 30 % gestiegen. Aufgrund der globalen wirtschaftlichen Entwicklung wird kein weiterer Preisanstieg in absehbarer Zukunft erwartet. Ein weiterer gravierender negativer Effekt waren Preisreduktionen, die einem wichtigen Kunden von Dieselkatalysatoren für Nutzfahrzeuge gewährt werden mussten, um das Geschäft langfristig abzusichern und die Chance auf den Einstieg in neue Marktsegmente zu wahren. Der Ergebnisrückgang war somit nicht volumenbedingt, die Kapazitäten der Wabenkörperproduktion waren während des gesamten Jahres voll ausgelastet. Für die Geschäftsentwicklung der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist einerseits die Baukonjunktur in Österreich und andererseits die Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen zu investieren, maßgebend. Trotz leichtem Schrumpfen der Wirtschaft am Jahresende 2011 hat sich der für die SHT relevante Baumarkt stabil gehalten. Das Großobjektgeschäft ist preislich extrem hart umkämpft und führt zu einem entsprechenden Druck auf die Margen. Aus Investitionen der öffentlichen Hand waren keine Impulse zu erkennen. Das in den vergangenen Jahren sehr dynamisch gewachsene Segment der privaten Sanierungen hat sich auch 2011 positiv entwickelt. Der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) ist es gelungen, trotz eines gestiegenen Anteils des Objektgeschäfts am Umsatz die Bruttomarge deutlich zu steigern. Dies war durch die Fokussierung auf ein hochwertigeres Sortiment sowie den Rückzug aus unprofitablen Marktsegmenten möglich. Das Marktwachstum, sowie der Gewinn von Marktanteilen im Westen und Süden Österreichs ermöglichten ein solides Wachstum von 3 %. Die positive Ergebnisentwicklung ist somit sowohl auf Volumenzuwachs und gesteigerte Profitabilität zurückzuführen.

Liquiditätsentwicklung

Die Liquidität der Frauenthal Holding AG besteht im Wesentlichen aus der neuen Anleihe 2011-2016 über MEUR 100 sowie aus einem Teil der Anleihe 2005-2012 über MEUR 27. Vom Anleiheerlös der Anleihe 2011-2016 konnten MEUR 43 zur vorzeitigen Tilgung der im Juni 2012 auslaufenden Anleihe 2005-2012 über MEUR 70 verwendet werden, deshalb beträgt der noch zu tilgende Teil nur mehr MEUR 27. Die Zinsen für die Anleihen werden monatlich abgegrenzt und einmal jährlich jeweils Ende Mai (für die Anleihe 2011-2016, Kupon 4,875 %) und Ende Juni (für die Anleihe 2005-2012, Kupon 3,875 %) an die Anleihezeichner bezahlt. Der restliche Teil der Anleihe 2005-2012 über MEUR 27 wird am 28. Juni getilgt. MEUR 36 aus der Überschussliquidität der Anleihe 2011-2016 wurden bei verschiedenen Banken in folgender Höhe veranlagt: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft MEUR 6, Volksbank AG Investkredit MEUR 10, Raiffeisenlandesbnak Niederösterreich-Wien AG MEUR 6, Hypo-Bank Burgenland Aktiengesellschaft MEUR 3, Raiffeisen Bank International MEUR 11. Der gewichtete durchschnittliche Veranlagungszinssatz beträgt 2,54 %. Die Veranlagungsdauer wurde auf 13 Monate, bis zum Tilgungsdatum der Anleihe 2005-2012 Ende Juni 2012, abgeschlossen.

Auf Konzernebene ergibt sich ein erhöhter Liquiditätsbedarf, welcher auf das Umsatzwachstum von 9 % im Konzern 2011, einen geänderten Geschäftsmix in der Division Industriellen Wabenkörpern, den Anstieg des Investitionsvolumens um MEUR 14 und eine Dividende von MEUR 2,7 zurückzuführen (im Jahr 2010 wurde keine Dividende ausgeschüttet) ist. Mit dem hohen Cashflow aus dem Ergebnis von MEUR 31 konnte der geschäftsbedingte Anstieg des Working Capital kompensiert werden. Wie im Vorjahr wurden die Bankenbeziehungen weiter ausgebaut und mit ausländischen Finanzierungspartnern

ergänzt. Die Gruppe verfügte zu Jahresende über MEUR 138 an freien Banklinien. Die Finanzierungskosten stiegen aufgrund der Zinskosten der neuen Unternehmensanleihe und dem vor allem dem in der ersten Jahreshälfte gestiegenen Zinsniveaus.

Ergebnisanalyse

Umsatz

Der Umsatz der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2011 mit TEUR 2.499 (Vorjahr: TEUR 2.271) um insgesamt TEUR 227 über dem Vorjahreswert.

in TEUR 2011 2010 Abweichung
Umsatz und sonstige Erträge 2.499 2.271 227
Personalaufwand -1.297 -1.124 -173
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.795 -2.082 -1.713
EBITDA -2.593 -934 -1.659
Abschreibungen -65 -76 10
Betriebsergebnis (EBIT) -2.658 -1.010 -1.649
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 16.857 15.086 1.771
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.141 162 980
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -5.366 -2.743 -2.623
Finanzerfolg 12.633 12.504 129
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.975 11.495 -1.520
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.630 2.536 -906
Jahresüberschuss 11.605 14.031 -2.426
Auflösung von Gewinnrücklagen 20 0 20
Zuweisung zu Gewinnrücklagen -10.000 -10.657 657
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.017 1.389 629
Bilanzgewinn 3.642 4.763 -1.121

Ergebnis

Das EBIT der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -2.658 (Vorjahr: TEUR -1.010) um TEUR 1.649 unter dem Vorjahreswert und ist vor allem auf den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.713 sowie auf den Antieg der Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 173 gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Die höheren Aufwendungen sind hauptsächlich auf die Kosten für die Anleiherefinanzierung im Mai 2011 sowie projektbezogene Kosten zurück zu führen.

Der Finanzerfolg erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 129, obwohl die Zinsen aufgrund der vorzeitigen Anleiheemission enorm gestiegen sind, es hat jedoch höhere Dividendenerträge von den Tochtergesellschaften gegeben. Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhaltet zudem Zinserträge aus den Veranlagungen in Höhe von TEUR 533.

Die Position Steuern vom Einkommen und vom Ertrag hat sich aufgrund geringerer Steuerumlagen von der Porzellanfabrik Frauenthal GmbH gegenüber dem Vorjahr verringert.

Eine Überleitung des Jahresüberschusses 2010 auf 2011 kann nachfolgender Grafik entnommen werden:

Vom Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 11.605 (Vorjahr: TEUR 14.031) wurden insgesamt TEUR 10.000 (Vorjahr: TEUR 10.656) in die Gewinnrücklage dotiert. Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt zum 31. 12. 2011 TEUR 3.642 (Vorjahr: TEUR 4.763) und ist um TEUR 1.121 geringer als im Vergleichzeitraum.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 128.528 auf TEUR 197.318, also um TEUR 68.790 und ist im Wesentlichen auf die im Mai 2011 erfolgreich platzierte Unternehmensanleihe mit einem Volumen von MEUR 100 zurückzuführen.

Mit dem Anleiheerlös von MEUR 100 wurde von der Anleihe 2005-2012 (Volumen: MEUR 70, fällig am 28. Juni 2012) ein Anteil von insgesamt MEUR 43 vorzeitig zurückgekauft. Der verbleibende Anteil von MEUR 27 der Anleihe 2005-2012 ist 2012 noch zu tilgen. Ein weiterer Teil des Emissionserlöses in Höhe von MEUR 36 wurde bei verschiedenen Banken veranlagt und dient zur Tilgung der Anleihe 2005-2012 im Juni 2012. Mit dem restlichen Anleihevolumen wurden kurzfristige Linien im Konzern zurückgeführt, um Überschussliquidität aus der neuen Anleihe 2011-2016 kostenoptimal zu verwenden. Die Cash-Veranlagung spiegelt sich in der Position Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten wider und ist zusammen mit gestiegenen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen der wesentliche Grund für den Anstieg der Bilanzsumme.

Die Position Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen beinhaltet ein Darlehen über MEUR 37,7 an die Frauenthal Handels- und Dienstleistungs-GmbH, welches bis Ende 2011 die Gesellschaft Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH gewährt hatte. Aufgrund einer Dividendenausschüttung über MEUR 37,7 von der Frauenthal Automotive Holding GmbH an die Frauenthal Holding AG hat sich der Beteiligungsansatz an der Frauenthal Automotive Holding GmbH um MEUR 30 verringert. Diese Veränderung ist der Position Finanzanlagen zu entnehmen.

in TEUR 2011 2010 Abweichung
Immaterielle Vermögensgegenstände 5 2 3
Sachanlagen 334 304 29
Finanzanlagen 72.904 102.904 -30.000
Langfristiges Vermögen 73.243 103.211 -29.968
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 0 1
Forderungen gegenüber verbundenen Unt. 86.539 24.378 62.161
Sonstige Forderungen 847 267 580
Eigene Anteile 533 552 -20
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 36.080 33 36.046
Kurzfristiges Vermögen 123.999 25.230 98.769
Rechnungsabgrenzungen 76 88 -11
Summe AKT
IVA
197.318 128.528 68.790

Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital um insgesamt TEUR 8.859 im Vergleich zum Vorjahr erhöht, die Eigenkapitalquote reduziert sich aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme auf 33,2 %. Die Rückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert und die Verbindlichkeiten erhöhen sich aufgrund der Anleihenemission. Die Position Anleihen beinhaltet folglich die neue Anleihe über TEUR 100.000, den noch zu tilgenden Teil der Anleihe 2005-2012 in Höhe von TEUR 27.294 sowie die abgegrenzten Zinsen für die Anleihen.

in TEUR 2011 2010 Abweichung
Eigenkapital 65.569 56.710 8.859
Equity rate (in %) 33,2% 44,1% -10,9%
Grundkapital 9.435 9.435 0
Kapitalrücklagen 21.259 21.259 0
Gewinnrücklagen 31.233 21.252 9.980
Bilanzgewinn 3.642 4.763 -1.121
Rückstellungen 449 211 238
Sonstige Rückstellungen 449 211 238
Verbindlichkeiten 131.300 71.607 59.693
Anleihen 130.839 71.375 59.464
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 87 91 -4
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unt. 337 30 307
Sonstige Verbindlichkeiten 37 112 -74
Summe PASSIVA 197.318 128.528 68.790

DIE FRAUENTHAL AKTIE

Aktionärsstruktur geringfügig verändert

Die Frauenthal Aktie wird seit 10. Juni 1991 an der Wiener Börse gehandelt. Am 23. Juli 2007 wechselte die Aktie in den prime market, um ihre Visibilität im Markt und damit das Investoreninteresse am Unternehmen zu steigern. Zudem erfüllt Frauenthal schon seit längerem die strengen Publizitäts- und Transparenzvorschriften für die Aufnahme in den Fließhandel. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt.

Eigene Aktien Anzahl Stück Grundkapital
EUR
Anteil am Grund
kapital in %
Stand 31.12.2011 272.456 272.456 2,89
Stand 31.12.2010 282.456 282.456 2,99

Die Aktionärsstruktur der Frauenthal Holding AG hat sich insofern im Jahr 2011 geringfügig verändert, als eigene Anteile aufgrund eines Aktienoptionsprogramms veräußert wurden. Am 1. Juni 2011 hat der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG einen Aktienoptionsplan 2012–2017 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Der Aufsichtsrat hat weiters beschlossen, gesondert vom Aktienoptionsprogramm dem Vorstandsmitglied Mag. Hans-Peter Moser eine Option zum Erwerb von 10.000 Stück Frauenthal Aktien einzuräumen. Mag. Hans-Peter Moser hat seine Option am 22. Dezember 2011 ausgeübt, indem er 10.000 Stück Stammaktien zu einem Preis von EUR 2 pro Stück Aktie erworben hat.

Die Anzahl der eigenen Aktien hat sich damit von 282.456 Stück auf 272.456 Stück verringert, was einem Anteil von 2,89 % entspricht. Der Streubesitz erhöht sich entsprechend auf 2.284.484 Stück Aktien, was einem Anteil von 24,21 % entspricht. Hauptaktionär ist mit einer Beteiligung von 72,9 % weiterhin die FT Holding GmbH.

in EUR IFRS 2011 IFRS 2010 Veränderung
Kennzahlen je Aktie
Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.434.990 9.434.990 0
Eigene Aktien -272.456 -282.456 10.000
Im Umlauf befindliche Aktien 9.162.534 9.152.534 10.000
Angaben pro Aktie (in EUR)
EBITDA 3,9 3,8 0,2
Betriebserfolg (EBIT) 2,5 2,4 0,1
Jahresüberschuss bzw.-fehlbetrag 1,5 1,9 -0,4
Geldfluss aus dem Ergebnis 3,4 3,2 0,2
Eigenkapital 11,0 9,8 1,2
Börsekurs
Ultimo 9,4 10,9 -1,5
Höchstkurs 13,52 10,9 2,6
Tiefstkurs 8,1 6,59 1,5
Dividende und Bonus 0,31) 0,3 0,0

1) Vorschlag für die Ergebnisverwendung an die Hauptversammlung

Frauenthal Aktie verliert weniger als ATX

Die Frauenthal Aktie schloss Ende 2010 mit einem Kurs von EUR 10,90 und startete 2011 am ersten Handelstag mit einem Kurs von EUR 10,73. Im 1. Halbjahr 2011 kam es zu einer positiven Entwicklung der Frauenthal Aktie, wobei der Höchststand der Aktie am 2. Mai mit einem Kurs von EUR 13,52 zu verzeichnen war. Die Aktie zeigte somit einen entgegengesetzten Trend zum ATX. Dafür verantwortlich war das erfreuliche 1. Quartal mit einem optimistischen Ausblick: In der Division Automotive Components wurde eine Fortsetzung des aktuellen Nachfrageniveaus erwartet, in der Division Industrielle Wabenkörper konnte von der Vollauslastung der Kapazitäten in der Wabenkörperproduktion für das Gesamtjahr ausgegangen werden und in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte wurde mit einem moderaten Umsatzwachstum bei weiteren Marktanteilsgewinnen gerechnet. Dieser positive Trend konnte im 2. Quartal fortgesetzt werden.

Ab der zweiten Jahreshälfte schwächte sich der positive Trend aufgrund des negativen Marktumfelds im Gleichklang mit dem ATX kontinuierlich ab, bis das Jahrestief von EUR 8,1 am 9. August erreicht wurde. In den darauffolgenden Monaten konnten keine weiteren Kursgewinne verzeichnet werden, obwohl es weiterhin zu Umsatz- und Ergebniszuwächsen in der Frauenthal-Gruppe kam und sich der Ausblick für die Zukunft anhaltend positiv entwickelt. Zyklische Werte wurden ab dem 3. Quartal vom Markt sehr kritisch gesehen. Mit der Division Automotive Components ist die Frauenthal-Gruppe diesbezüglich exponiert.

Trotz eines volatilen Marktumfelds kam es zu einer leichten Verbesserung zum Jahresultimo mit einem Kurs von EUR 9,40. Die Frauenthal Aktie musste im Jahr 2011 einen Kursverlust von 13,76 % hinnehmen, während der ATX einen Verlust von rund 35 % zu verzeichnen hatte.

Umsatz und Marktkapitalisierung sinken

Der sich aus der Marktkapitalisierung ergebende Gesamtwert des Unternehmens betrug per 29. Dezember 2011 MEUR 88,7 inklusive nicht notierte Namensaktien. Im Vergleichszeitraum waren dies MEUR 102,8 zum 31. Dezember 2010 inklusive nicht notierte Namensaktien. Im Schnitt wurden pro Tag 5.976 Aktien (Vorjahr: 7.889 Aktien) gehandelt.

Angaben gem. § 243a UGB

Das Grundkapital ist in 7.534.990 (2010: 7.534.990) auf Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien und in 1.900.000 (2010: 1.900.000) auf Namen lautende nennwertlose Stückak-tien aufgeteilt. Mit Ausnahme dieser 1.900.000 Stück Namensaktien sind alle Aktien zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse zugelassen. Neben den Stückaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.

Dem Vorstand der Frauenthal Holding AG sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

Unverändert zum Vorjahr ist die FT-Holding GmbH, Chemnitz, an der Frauenthal Holding AG mit 72,9 % beteiligt. Die FT-Holding GmbH, Chemnitz, steht wiederum mittelbar zu je 50 % im Eigentum von Dr. Hannes Winkler und Dr. Ernst Lemberger. Die FVV Frauenthal Vermögensverwaltung GmbH, Wien, erstellt den Konzernabschluss für den größtmöglichen Konsolidierungskreis, in dem der Frauenthal-Konzern mit einbezogen ist.

Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre.

Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan für Mitglieder des Vorstands und Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen.

Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung.

Der Vorstand ist laut 18. Hauptversammlung am 3. Mai 2007 ermächtigt, bis einschließlich 30. Juni 2012 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 2.681.634,00 durch Ausgabe von bis zu 2.681.634 auf Inhaber oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen.

In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Risikobericht

Um den Anforderungen gemäß Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex gerecht zu werden und um diesen Bereich weiter zu verbessern, wurde im Geschäftsjahr 2007 mit dem Aufbau eines formalisierten, einheitlichen und konzernweiten Risikomanagementsystems begonnen. Das Ziel dieses Projekts ist es, Risikoquellen systematisch zu identifizieren, Risiken frühzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen gegenzusteuern.

Auch 2011 wurde das Risikomanagementsystem (insbesondere das Interne Kontrollsystem) weiterentwickelt und für die wesentlichen Hauptrisiken geeignete Messgrößen und Frühwarn-Indikatoren festgelegt, deren Überschreiten zu vorher definierten Berichtspflichten oder zur Einleitung klar vorgeschriebener Risikobewältigungsmaßnahmen führt.

Risiken wurden unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung untersucht, um eine Grundlage für ihre Steuerung zu erhalten. Dementsprechend wurden während des Jahres 2011 folgende Hauptrisiken identifiziert:

  • Marktrisiko
  • Wettbewerbsrisiko
  • Kundenrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Versorgungsrisiko
  • Compliance-Risiken

Diese Hauptrisiken und die damit verbundenen Kontrollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss in zwei Sitzungen präsentiert und unterliegen einer laufenden Anpassung durch den Vorstand. Alle erforderlichen Änderungen werden dem Prüfungsausschuss quartalsweise in Form eines detaillierten IKS-Berichts vorgelegt. Der Bericht enthält die aktuelle Evaluierung und Überarbeitung der Risikomatrix nach neuen Risiken, geänderten Einstufungen und gegebenenfalls dem Entfall von Risiken.

Neben den erwähnten Hauptrisiken sieht sich der Konzern noch mit Umwelt- und Betriebsrisiken sowie mit finanzwirtschaftlichen Risiken (z.B. Fremdwährungsrisiken) konfrontiert.

Division Automotive Components

Kundenrisiko

Im Bereich der Produktion von LKW-Komponenten – Federn, Briden (U-Bolts) und Druckbehälter sowie Dieselkatalysatoren – werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen, da diese von der Marktnachfrage nach Nutzfahrzeugen abhängen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird.

Im Berichtsjahr gelang es, mehrere wichtige Aufträge für neues Geschäft sowie die Verlängerung bestehender Lieferverträge zu vereinbaren. Andererseits gingen auch Aufträge für Produkte, die technologisch weniger anspruchsvoll sind, an Wettbewerber aus Niedrigkostenländern verloren. Für strategisch wichtige Produkte konnten neue Aufträge gewonnen bzw. gehalten werden.

Das zu Beginn des Jahres 2010 eingeführte Key Performance Indicator Reporting beinhaltet unter anderem auch Kenngrößen wie Liefertreue, gelieferte Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Diese werden von den Produktionsstandorten monatlich an das Management berichtet und ausführlich kommentiert. Bei auffallenden Zielabweichungen können somit frühzeitig Gegenmaßnahmen gesetzt werden.

Auch 2011 nahm die Division Automotive Components an der Zertifizierung nach TS 16949 teil. Ziel dieses Standards ist es, die System- und Prozessqualität wirksam zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Der Standort Styria Arcuri SRL, Rumänien, wurde mit dem Ford Q1 Award ausgezeichnet. Diese Auszeichnung ist weltweit als Zeichen für außergewöhnliche Qualität bekannt.

Kundenrisiken bestehen auch als Bonitätsrisiken und Zahlungsausfallsrisiken. Bei den Nutzfahrzeugherstellern handelt es sich zum größten Teil um sehr große, international tätige Unternehmen, deren Bonität sich als Folge der Krise 2009 insbesondere im Automobilgeschäft verschlechtert, 2010 und 2011 jedoch wieder wesentlich verbessert hat.

Die detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen bildet die Basis des zentralisierten Debitorenmanagements. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann.

Weiters wird seit 2009 die Entwicklung der Credit Default Swap(CDS)-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Der Hauptrisikotreiber dafür ist die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread), die von der Einschätzung der Bonität abhängt. Verglichen zum Vorjahr hat sich diese Kennzahl verbessert.

Im vergangenen Jahr traten keine Zahlungsausfälle ein. Auch in Zukunft wird dieses Risiko als eher gering eingeschätzt.

Aufgrund der Erholung des Nutzfahrzeuggeschäfts wird zurzeit nicht davon ausgegangen, dass es zu strukturellen Anpassungen der Produktionskapazitäten der Kunden in Europa und damit verbundenen Forderungsausfällen kommen wird. Gesellschaftsrechtliche Veränderungen (z.B. Zusammenschlüsse einzelner Wettbewerber) könnten jedoch zukünftig zu einer Änderung des Einkaufsverhaltens wichtiger Kunden führen.

Technologisch bedingte Substitutionsrisiken für Stahlfedern und Druckbehälter aus Stahl und Aluminium sind durch die langen Laufzeiten bei der Entwicklung von LKW-Serien kurzfristig nicht gegeben, langfristig aber durch die Entwicklung neuer Dämpfungs-, Achs- und Bremssysteme bzw. durch den Einsatz von Kunststoffen oder anderen alternativen Materialien möglich. Konkrete diesbezügliche Bedrohungen sind derzeit nicht erkennbar.

Um auch in Zukunft als verlässlicher Entwicklungspartner zu gelten, wurde die Kommunikation zwischen kaufmännischem Außendienst und Entwicklungsmitarbeitern intensiviert. Sämtliche Informationen über die Erwartungshaltung der Kunden können so in die Entwicklung neuer Produkte einfließen.

Durch die verstärkte Entwicklungsarbeit und den starken Fokus auf die Produktqualität wird die Marktposition des Unternehmens kontinuierlich ausgebaut. Trotzdem kann in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass bei einzelnen Kunden Marktanteile an Konkurrenten abgegeben werden müssen, da Kunden im Automobilgeschäft keine Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zulassen wollen.

Marktrisiko

Für die Geschäftsentwicklung der LKW-Komponenten ist primär die Konjunkturentwicklung in Europa von Bedeutung. Die wichtigsten Exportländer sind der Nahe und Mittlere Osten, Russland sowie in geringem Umfang Südamerika. Bei den Exporten in diese Regionen können auch Risiken der politischen Entwicklung schlagend werden (Krieg, Embargomaßnahmen, Umstürze etc.). Aufgrund des großen Marktanteils von Automotive Components und der bestehenden Rahmenverträge mit den LKW-Herstellern wirken sich Nachfrageveränderungen nach LKWs in diesen Märkten unmittelbar auf den Absatz der Produkte aus und sind daher kurzfristig kaum beeinflussbar. Der LKW-Markt hat die Charakteristika eines Investitionsgütermarkts und ist dementsprechend ein zyklischer Markt, der neben den allgemeinen Konjunktureinflüssen die Nachfrage nach Transportdienstleistungen und die Entwicklung der Zinsen für Investitionskredite widerspiegelt.

Die verbesserte Marktlage führte im vergangenen Jahr zu einer zufriedenstellenden Auslastung der Produktionsstandorte. Der aktuelle Grad der Kapazitätsauslastung der einzelnen Produktionsstandorte wird dem Management-Team monatlich berichtet.

Sollte die Marktnachfrage in Zukunft sehr stark steigen, können kurzfristig Kapazitätsengpässe entstehen. Diesbezüglich stehen der Organisation zwar Reservekapazitäten zur Verfügung, Lieferverzögerungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Sollte die Marktnachfrage sinken, bestehen Flexibilitäts-

spielräume, die einen Rückgang in der Größenordnung bis 20% ohne strukturelle Maßnahmen beherrschbar machen.

Im Straßeneinsatz von LKW-Komponenten können Qualitätsmängel in Ausnahmefällen zu Materialbrüchen oder undichten Bremssystemen führen. Eine umfassende Qualitätskontrolle und Anlagenüberwachung minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind mögliche Schadenersatzforderungen durch Versicherungen gedeckt. Die Versicherungssumme wird als ausreichend eingeschätzt, könnte aber in Extremfällen zu gering sein.

Umweltrisiken

Die Unternehmen des Frauenthal-Konzerns erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult.

In einigen Werken sind Grund und Boden teilweise durch ölhältige Abfälle aus den dreißiger, vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts kontaminiert. Sämtliche Standorte erfüllen jedoch alle Auflagen der zuständigen Behörden, die an sie ergangen sind.

An einem Standort (Styria Ressorts Véhicules Industriels, Châtenois, Frankreich) besteht aufgrund behördlicher Auflagen die Verpflichtung einer Bodensanierung. Ein Sanierungsplan wurde auf Basis technischer Gutachten erstellt und die Vorgehensweise mit der Umweltbehörde abgestimmt. Im Jahresabschluss wurde entsprechende Vorsorge für die Sanierungskosten durch Dotierung einer Rückstellung getroffen.

Betriebliche Risiken

Bremsdruckbehälter werden durch Umform-, Schweißund Oberflächenbehandlungsprozesse erzeugt. Die Produktion von Federn und Briden (U-Bolts) ist im Wesentlichen ein Walz- bzw. Biege- und Vergüteprozess von glühendem Stahl, was mit erhöhter Brandgefahr verbunden ist. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken.

Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Außerdem ist es bei Federn und Druckbehältern möglich, die Produktion an andere Standorte zu verlagern.

Versorgungsrisiko

Die Verfügbarkeit von Stahl und Vormaterialien wird bei den Federn und Briden durch langfristige Lieferantenbeziehungen und bei den Druckbehältern durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialen Versorgungsrisiken. Preiserhöhungen bei Stahl sind durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden zum überwiegenden Teil abgesichert, allerdings nur für einen Teil des Jahres.

Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien ist durch die Frauenthal Einkaufs GmbH zentral organisiert, wodurch eine permanente Marktbeobachtung und regelmäßige Verhandlungen mit Lieferanten möglich sind.

Weiters haben Energiekosten einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage des Konzerns. Versorgungsengpässe insbesondere bei Erdgas, das einen wesentlichen Energieträger in den Produktionswerken darstellt, können auftreten, da ein großer Teil der Standorte in Ländern mit starker Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Russland liegt.

Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT)

Kundenrisiko

Das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche. Endkonsumenten werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für die Produkte, die logistische Leistungsfähigkeit bei Lagerhaltung und Belieferung sowie Qualität und Finanzierung der Kundenforderungen. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, Liefertreue, Finanzierung, technische Betreuung etc.) der Preis der gehandelten Produkte nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs durch solche Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die SHT im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden unverzichtbarer Lieferant.

Bei den Kunden der Division handelt es sich in erster Linie um Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird in der SHT ein effizientes Debitorenmanagement betrieben. Kundenbonitäten und Kundenlimits werden laufend beobachtet, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Die Kommunikation zwischen zentralem Debitorenmanagement und Vertrieb wurde durch regelmäßige Besprechungen intensiviert, somit können Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden konsequent verfolgt werden. Zusätzlich wird das Risiko von Zahlungsausfällen durch den Abschluss von Kreditversicherungsverträgen reduziert. Im vergangenen Jahr lagen die Forderungsausfälle bei einem geringen Wert von 0,24 % des Umsatzes.

Da die SHT primär kleingewerbliche Kunden hat, sind die Kundenforderungen breit gestreut. Großprojekte und die mit ihnen verbundenen Projektrisiken spielen eine verhältnismäßig geringe Rolle im Gesamtgeschäft der SHT, sind aber im Einzelfall durchaus gegeben.

Der Anteil überfälliger Forderungen betrug zum Bilanzstichtag 6,6% und ist damit gegenüber dem Niveau des Vorjahres leicht angestiegen.

Marktrisiko

Für das Sanitärgroßhandelsgeschäft der SHT ist die Konjunkturentwicklung in Österreich und hier speziell das Konsumwachstum und die Bau- und Renovierungskonjunktur von Bedeutung.

Deshalb unterliegt die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur der ständigen Beobachtung des Vertriebs. Der Vorstand wird wöchentlich über die Marktentwicklung informiert. Die Abstimmung mit Kunden und Herstellern erfolgt laufend, sodass auch diese Informationen in das Berichtswesen einfließen.

Betriebliche Risiken

Für die Ertragskraft der Sanitärgroßhandelssparte sind die Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und sind daher nur schwer zu ersetzen, falls sie nicht bereit sein sollten, die Lieferverträge zu für die SHT akzeptablen Konditionen zu verlängern. Allerdings ist die SHT aufgrund ihrer Marktführerschaft auch für die Lieferanten ein nur schwer verzichtbarer Partner.

Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund ihrer starken Marktposition ist die Division Großhandel für Sanitär-und Heizungsprodukte (SHT) hier gut aufgestellt.

Division Industrielle Wabenkörper

Kundenrisiko

Das Geschäft mit Kraftwerkskatalysatoren ist ein Projektgeschäft, dessen Erfolg von der Projektakquisitionsstärke, dem gebotenen Preis und der angebotenen Produktqualität in Verbindung mit technischen Referenzen bestimmt wird. Die Kunden für Kraftwerkskatalysatoren sind Anlagenbauer und Kraftwerksbetreiber. Die im Exportgeschäft üblichen Zahlungssicherungsvorkehrungen werden aufgrund von Bonitätsbeurteilungen getroffen. Aufgrund der Größe einzelner Projekte könnte eine Fehleinschätzung bezüglich der Bonität der Geschäftspartner einen maßgeblich negativen Einfluss auf den Konzern haben. Die bei Großprojekten üblichen Anzahlungen und Teillieferungen helfen dieses Risiko zu vermindern. Die Kundenforderungen sind überwiegend durch handelsübliche Zahlungsvereinbarungen (Vorauszahlungen, Akkreditive) abgesichert.

Um das Risiko etwaiger Zahlungsausfälle zu reduzieren, werden Zahlungsverzögerungen in wöchentlichen Besprechungen zwischen Top-Management, Finanzabteilung und Produktmanagement verfolgt.

Der Konzern ist insbesondere im Kraftwerksgeschäft und im Geschäftsfeld Wärmespeicher auch in mehreren außereuropäischen Ländern (USA, Südkorea, China u.a.) tätig. Diese Geschäfte unterliegen den für diese Länder spezifischen politischen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Risiken.

Länderrisiken werden durch das Top-Management laufend beobachtet. Bei entsprechendem Bedarf werden Informationen in der Organisation sofort verteilt.

Marktrisiko

Die Geschäftsentwicklung bei den Kraftwerkskatalysatoren folgt in erster Linie der Entwicklung der Umweltschutzauflagen für die Erzeugung von Energie in kalorischen Kraftwerken und anderen Großfeuerungsanlagen sowie dem Ersatzbedarf für Altanlagen. Nachfrage entsteht durch die Einführung von strengeren Grenzwerten für Stickoxide, die nur mehr durch den Einsatz von SCR-Katalysatoren (Selective Catalytic Reduction) erreicht werden können. Sobald die Nachrüstung der bestehenden kalorischen Kraftwerke abgeschlossen ist, reduziert sich die Nachfrage für die Ausstattung neuer Kraftwerke. Der Ersatzbedarf von Altanlagen gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Für den Absatz von Dieselkatalysatoren ist derzeit nicht die Gesamtnachfrage auf dem LKW-Markt maßgeblich, sondern die Nachfrage nach Euro-V-LKWs. Diese Abgasnorm erfordert meist den Einsatz von SCR-Katalysatoren und ist wiederum von der entsprechenden Umweltgesetzgebung abhängig.

Technische Substitutionsrisiken bestehen insofern, da für die künftige Euro-VI-Generation (die ab 2013 relevant wird) voraussichtlich auch alternative Technologien zum Einsatz kommen werden. Die Marktposition der Division Industrielle Wabenkörper in diesem Marktsegment wird ab 2013 voraussichtlich neu bestimmt. Da die technologischen Entwicklungen für die Euro-VI-Norm noch nicht vollständig absehbar sind, ist die Geschäftsperspektive der Division Industrielle Wabenkörper im Bereich der Dieselkatalysatoren für den europäischen Markt noch mit großen Unsicherheiten behaftet.

Im Bereich der Kraftwerkskatalysatoren bestehen keine technischen Substitutionsrisiken. Die Division weist aufgrund der anerkannten Qualitätsführerschaft eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf. Global existieren nur wenige direkte Wettbewerber. Ein nachhaltiges Sinken des Kurses des US-Dollars würde aber die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem US-amerikanischen Hauptwettbewerber verschlechtern.

Betriebliche Risiken

Keramische Wabenkörper werden durch einen Extrusionsprozess mit anschließendem Trocknen und Kalzinieren bzw. Brennen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken.

Auch in diesem Bereich werden Risiken durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen minimiert.

Die Produktion von Kraftwerkskatalysatoren erfolgt speziell für das jeweilige Kraftwerk (bzw. die Feuerungsanlage). Technische Fehler beim Engineering oder der Herstellung könnten zu Ansprüchen der Kunden führen, soweit sie vom Produzenten des Katalysators zu vertreten sind.

Im Berichtsjahr trat eine Störung in Form unzureichender Abgaswerte bei einem großen Kraftwerk, das mit Katalysatoren der Division Industrielle Wabenkörper ausgestattet wurde, ein. Zum Berichtszeitpunkt konnte die Fehlerursache noch nicht einwandfrei festgestellt werden, eine Fehlfunktion der Katalysatoren ist aber wahrscheinlich. Aufgrund der vertraglichen Regelung ist die Division Industrielle Wabenkörper zum Austausch der gelieferten Katalysatoren verpflichtet. Ein potenzieller Gewährleistungsfall oder eine andere Form der Kompensation ist nur zu einem Teil durch Versicherungen gedeckt.

Die konkrete Schadenshöhe ist zum Berichtszeitpunkt nicht mit Sicherheit bestimmbar, da es mehrere technische Szenarien für die Herstellung vertragskonformer Abgaswerte gibt. Auf Basis des Erkenntnisstands zum Berichtszeitpunkt wurde für das wahrscheinlichste Szenario eine Rückstellung über MEUR 1,3 gebildet.

Angenommene Aufträge können projektbedingt vorzeitig abgebrochen werden bzw. nicht erfolgreich verlaufen.

Versorgungsrisiko

Rohstoffe und Vormaterialien für die Produktion von Katalysatoren und keramischen Wabenkörpern werden von langjährigen Lieferanten bezogen und soweit wie möglich durch Jahresverträge abgesichert. Bei manchen dieser Rohstoffe und Vormaterialien kommt es gelegentlich zu Verknappungs- und Spekulationstendenzen, sodass auch diesbezüglich Versorgungs- und Kostenrisiken entstehen könnten. Dies betrifft zum Beispiel den Rohstoff der seltenen Erden sowie die Legierungsmetalle Wolfram und Vanadium.

Zum Berichtserstellungszeitpunkt sind keine Engpässe bei wesentlichen Rohstoffen absehbar, allerdings gelten die erwähnten Materialien als potenziell kritische Rohstoffe, bei denen es zu signifikanten Preisanstiegen bzw. Verknappungen kommen könnte. Um das Versorgungs- und Preisrisiko zu minimieren, wird die Forschung zu alternativen Werkstoffen vorangetrieben. Weiters werden in regelmäßigen Abständen potenzielle Alternativlieferanten geprüft.

Falls Preiserhöhungen bei Wolfram aufgrund der Wettbewerbssituation nicht an die Kunden weitergegeben werden können, besteht ein Risiko der Margenerosion. Dies war im Berichtsjahr in besonderem Maße der Fall, da der Preis für den wichtigen Rohstoff Wolfram seit 2010 um etwa 30% gestiegen ist. Das Ergebnis der Division Industrielle Wabenkörper wurde dadurch erheblich belastet.

Vergleichbar mit der Division Automotive Components werden auch die Produktionskosten in der Division Industrielle Wabenkörper wesentlich von der Höhe der Energiekosten beeinflusst. Versorgungsengpässe oder Preissteigerungen hätten auch hier negativen Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns.

Impairment-Tests

Entsprechend den Vorschriften des Standards IAS 36 wurden die Vermögenswerte des Frauenthal-Konzerns auch 2011 routinemäßigen Werthaltigkeitstests (Impairment-Tests) unterzogen.

Der Berechnung der einzelnen Unternehmenswerte ist die Ergebnisentwicklung der kommenden fünf Jahre zugrunde gelegt. Die Berechnung erfolgte unter Anwendung des genehmigten Budgets 2012 sowie vorsichtiger Schätzungen der Folgejahre, die teilweise durch renommierte Marktstudien fundiert sind. Die aktuellen Buchwerte wurden den errechneten Unternehmenswerten gegenübergestellt und gegebenenfalls abgewertet. Es wurde ein Diskontierungszinssatz (WACC) für die Frauenthal-Gruppe von 6,57% (Vorjahr: 7,08%) ermittelt.

Der Impairment Review wurden Sachanlagevermögen, Firmenwerte, aktivierte Forschungsaufwendungen, Marken- und Belieferungsrechte sowie aktivierte latente Steuern unterzogen. Die Impairment Review hat zu keinen ergebniswirksamen Abschreibungen oder Zuschreibungen geführt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Zur Sicherung des Liquiditätsbedarfs bestehen ausreichende Kreditrahmen überwiegend bei österreichischen Bankinstituten. Auch 2011 wurden weitere Kreditlinien aufgebaut. Insgesamt stellen neun Banken der Frauenthal Holding AG und ihren Tochtergesellschaften Kreditlinien mit einem Gesamtvolumen von MEUR 247,9 zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2011 bestehen freie Finanzierungslinien von rund MEUR 138,3. Nach der Emission der Unternehmensanleihe über MEUR 100 mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Mai des Berichtsjahres ist die Tilgung der im Juni 2012 auslaufenden Anleihe über MEUR 70 gesichert: MEUR 43 davon wurden bereits vorzeitig im Berichtsjahr getilgt; MEUR 21 an kurzfristigen Linien wurden rückgeführt. Die Überschussliquidität von MEUR 36 wurde bis zum Fälligkeitszeitpunkt der Altanleihe bei namhaften österreichischen Kreditinstituten als Festgeld veranlagt. Das Veranlagungsrisiko bei diesen systemrelevanten Banken wird als gering eingestuft. Sollte sich die Finanz- und Bankenkrise ausweiten und zu einer Bestandsgefährdung einzelner Banken führen, ist der Verlust eines Teils des veranlagten Geldvermögens nicht völlig auszuschließen.

Der aufgrund des erwarteten Geschäftsverlaufs benötigte Liquiditätsbedarf kann aus dem Cashflow und den verfügbaren Finanzierungsrahmen und -möglichkeiten gedeckt werden. Der Liquiditätsbedarf wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert und detailliert überwacht.

Währungsrisiken bestehen insbesondere im Bereich Kraftwerkskatalysatoren, in welchem in erheblichem Umfang Geschäfte im US-Dollar-Raum abgewickelt werden. Nur zu einem relativ geringen Teil werden diese durch den Bezug von Rohstoffen und Vormaterialien in US-Dollar intern ausgeglichen. Die Risiken aus Fremdwährungen werden für mittel- und langfristige Aufträge durch Währungssicherungsgeschäfte gesichert. Somit ist das Unternehmen im US-Dollar Bereich keinen kurzfristigen besonderen Währungsrisiken ausgesetzt, die Profitabilität wird jedoch von Kursschwankungen beeinflusst. Nachhaltige signifikante Kursveränderungen haben jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Division Industrielle Wabenkörper gegenüber dem US-amerikanischen Wettbewerb. Die eingesetzten Finanzderivate dienen ausschließlich Sicherungszwecken von bestehenden Aufträgen und unterliegen entsprechenden internen Anweisungen und Kontrollen.

Der Einfluss volatiler Währungen (RON, PLN) ist von geringer Bedeutung, da vor allem in EUR fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in EUR erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden.

Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der derzeitigen Bilanz- und Finanzierungssituation insoweit limitiert, als die Gesamtfinanzierung zum größten Teil durch die im Mai 2011 begebene Unternehmensanleihe 2011-2016 abgedeckt ist. Diese Anleihe über MEUR 100 mit 4,875% Fixverzinsung sichert einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren bis zum Mai 2016 ab. Für die darüber hinaus bestehenden Finanzierungslinien ist die Verzinsung überwiegend auf EURIBOR-Basis vereinbart. Davon sind MEUR 12,0 durch langfristige und MEUR 10,7 durch kurzfristige Finanzierungsvereinbarungen gesichert. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden vom Treasury laufend überwacht. Bei Bedarf können entsprechende Zinsabsicherungen eingesetzt werden.

Für den Zeitraum nach Fälligkeit der Anleihe können sich aber Veränderungen des Zinsniveaus auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation auswirken. Auch ein rasches und starkes Ansteigen der Geldmarktzinsen würde die Ertragslage belasten.

Weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungsund Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt "Finanzinstrumente".

Steuerliche Risiken

In einer Beteiligungsgesellschaft, der Linnemann-Schnetzer Deutschland GmbH mit Sitz in Elterlein, Deutschland, fand eine Betriebsprüfung statt, die im Geschäftsjahr abgeschlossen wurde. Diese Gesellschaft verfügt über erhebliche steuerliche Verlustvorträge, die im Prüfungszeitraum zu einer Minderung der Ertragssteuerbelastung von etwa MEUR 6 geführt haben. Darüber hinaus weist die Konzernbilanz aktivierte latente Steuern von rund MEUR 8 aus, die aus der Aktivierung eines Teils dieser Verlustvorträge resultieren. Die Betriebsprüfung führte zur Aberkennung der Verlustvorträge; entsprechende Bescheide für den Prüfungszeitraum 2005–2007 wurden ausgestellt. Die Aussetzung der Vollziehung wurde ebenso per Bescheid erteilt, sodass daraus keine Liquiditätsbelastung resultiert. Die Betriebsprüfung stützt sich dabei auf eine Argumentation, die nach Ansicht des Vorstands aufgrund der Rechtslage, der bisherigen Rechtsprechung und der überwiegenden Lehrmeinung nicht geeignet ist, die Verlustvorträge abzuerkennen. Auf der Basis von drei unabhängigen Gutachten renommierter Experten wurde eine Risikoevaluierung vorgenommen, die die Wahrscheinlichkeit, dass die Verlustvorträge auch bis zur letzten Berufungsinstanz aberkannt werden, deutlich unter 50% einschätzt. Daher konnte für dieses drohende Risiko keine bilanzielle Vorsorge getroffen werden. Allerdings droht ein möglicherweise sehr langwieriges gerichtliches Berufungsverfahren. Die Sachlage wird quartalsweise evaluiert und gegebenenfalls auftretende neue Erkenntnisse bei der Risikoeinschätzung werden berücksichtigt.

Compliance-Risiken

Als börsenotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. So hat die Frauenthal Holding AG bereits 2003 als eines der ersten börsenotierten Unternehmen ein klares Bekenntnis zur freiwilligen Implementierung des Austrian Code of Corporate Governance abgegeben. Darüber hinaus betrachtet das Unternehmen die Einhaltung hoher ethischer Standards in Geschäftsbeziehungen als ein wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik. Als Lieferant aller großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten der Frauenthal Holding AG auch von ihren Kunden evaluiert. Das Management ist zudem überzeugt, dass das glaubwürdige ethische Verhalten des Unternehmens im Sinne einer nachhaltigen Sicherung der Attraktivität als Arbeitgeber von Bedeutung ist.

Im Berichtsjahr wurden Abläufe im Bereich der Compliance weiterentwickelt und die internen Ressourcen für diesen Aufgabenbereich verstärkt. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden zwei weitere Maßnahmen in diesem Zusammenhang realisiert:

Im Bereich der Börse-Compliance wurde konzernweit ein e-learning-Tool implementiert, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Vertraulichkeitsbereichen tätig sind, sowie allen Führungskräften in klar verständlicher Form die relevanten Bestimmungen des Börsegesetzes nahebringt. Weiters wurde der konzernweit gültige "Code of Conduct" in einem Dokument vereinheitlicht, publiziert und an alle Führungskräfte kommuniziert.

Rechnungslegung

Die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge folgt im Frauenthal-Konzern klaren Richtlinien.

Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns mit fünf Mitarbeitern übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf.

Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften.

In den Konzerngesellschaften der Divisionen Automotive Components und Industrielle Wabenkörper werden Rechnungen in den jeweiligen Abteilungen auf formelle Richtigkeit geprüft. Die Freigabe zur Zahlung erfolgt durch die Geschäftsführung oder die Finanzleitung. In einzelnen Gesellschaften sind die Befugnisse gleichzeitig durch betragsmäßige Staffelungen geregelt.

Innerhalb der SHT und ihren Zweigniederlassungen (Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte) gibt es eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Kompetenzen klar regelt. Die Autoritäten zur Freigabe von Einzelrechnungen sind nach der Höhe der Rechnungsbeträge gestaffelt. So ist zum Beispiel für die Freigabe von wesentlichen Beträgen die Unterschrift von zwei Vorstandsmitgliedern zwingend vorgeschrieben.

Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt.

In allen operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt.

In den Konzerngesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt.

Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich diskutiert. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen.

Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung, alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen.

Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt.

Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente bzw. Gesellschaften. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert im Bedarfsfall Projekte der Internen Revision.

Um drohenden Liquiditätsengpässen wirksam zu entgegnen, werden Cash-Bestände aller Cash Pooling-Gesellschaften ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen.

Im Frauenthal-Konzern sind alle Risikoverantwortlichen organisatorisch klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand.

Bericht über die Finanzlage

Die Planannahmen 2012 gehen auf Gruppenebene von einem moderaten organischen Wachstum bei leicht rückläufiger Investitionstätigkeit aus. Die Liquiditätssituation sollte im Wesentlichen unverändert bleiben. In der Division Automotive Components wird das im Berichtsjahr gestartete Investitionsprogramm mit Kapazitätserweiterungen sowie produktivitäts- und qualitätsverbessernden Maßnahmen an drei Standorten fortgesetzt. In der Division Industrielle Wabenkörper wird in Kapazitäten zur weiteren Entwicklung der Dieselkatalysatoren und Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerungen investiert. In allen Divisionen ist ein positiver operativer Cashflow zu erwarten. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird saisonal schwanken; unterjähriger Finanzierungsbedarf kann durch bestehende kurzfristige Banklinien gedeckt werden. Die Finanzierung der geplanten Investitionen wird 2012 aus dem Cashflow sowie aus geförderten Krediten erfolgen. Es sind keine Ereignisse absehbar, die zu einer bedeutenden Liquiditätsbelastung führen werden. Zusätzlicher Liquiditätsbedarf könnte durch ein Umsatzwachstum, das stärker als erwartet ausfällt, entstehen. Dies könnte vor allem im Bereich Automotive Components zutreffen. Auch in diesem Fall stehen ausreichend Finanzierungslinien zur Verfügung, sofern die Bankpartner die Zusagen aufrechterhalten. Die Bonitätsbewertung der Frauenthal-Gruppe hat sich aufgrund des Jahresergebnisses 2011 stabil entwickelt. Es gibt daher trotz der voraussichtlich restriktiveren Kreditvergabe der Banken keinen Grund zur Annahme, dass Finanzierungslinien reduziert werden. Die wichtigste externe Finanzierungsquelle der Gruppe ist die Unternehmensanleihe von MEUR 100, die am 25. Mai 2016 fällig wird. Am 28. Juni 2012 wird ein Restvolumen der 2005 emittierten Anleihe von MEUR 27 fällig; die Tilgung erfolgt unter Verwendung der aktiven liquiden Mittel, die bei führenden österreichischen Kreditinstituten veranlagt sind.

Rechtliche Auseinandersetzung

Im Mai 2009 brachte ein Minderheitsaktionär eine Anfechtungsklage gegen Beschlüsse der Hauptversammlung vom 14. Mai 2009 ein. Die angefochtenen Beschlüsse betreffen die Entlastung von zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie einen Antrag auf Sonderprüfung in Zusammenhang mit der Tilgung von Genussrechtskapital, Mietverhältnisse und weiterverrechnete Kosten.

Die Anfechtung stützt sich auf den behaupteten Stimmrechtsausschluss der Mehrheitsgesellschafterin, der FT Holding GmbH, bei den erwähnten Tagesordnungspunkten. Der Klage wurde in erster und zweiter Instanz stattgegeben. Auch der Rekurs beim Obersten Gerichtshof hat das Urteil des Oberlandesgerichts Wien bestätigt. Die folglich bei der Interfides Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung GmbH beauftragte Sonderprüfung wurde im Februar 2012 abgeschlossen und hat zu keinerlei negativen Prüfungsfeststellungen geführt. Sowohl die Mietverhältnisse, als auch die weiterverrechneten Kosten im Dienstleistungsbereich und die Rückzahlung der Genussrechte zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und Unternehmen der Ventana Beteiligungsgesellschaft m.b.H., haben zu keinerlei Einlagenrückgewähr geführt. Die Geschäftsbeziehungen im Dienstleistungs- und Mietbereich entsprechen dem Drittvergleich und wurden sowohl dem Grunde wie auch der Höhe nach bestätigt.

Innovationsbericht

Innovation bedeutet für die Frauenthal-Gruppe vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produktqualität, Produktionsprozessen, Produktsortiment und Dienstleistungsangebot, nicht aber aufwändige Erforschung von Basistechnologien. Die Produkte der Frauenthal-Gruppe sind meist schon seit langem am Markt eingeführt und in ihrer Grundkonzeption technisch ausgereift. Im Servicebereich wird nach innovativen Lösungen insbesondere durch den Einsatz von Informationstechnologie gestrebt, die Kundennutzen durch vereinfachten Zugang zum Dienstleistungsangebot, verbesserte Transparenz und fehlerfreie und schnelle Abwicklung erhöhen. Ziel ist die Stärkung der Kundenbindung durch Einführung von Dienstleistungen, die Kundenbedürfnisse ansprechen, schwer imitierbar sind und so einen Wettbewerbsvorteil schaffen.

Im Produktbereich findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und Erforschung neuer Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind.

Automotive Components: Gewichtsreduktion als zentrales Ziel

Das wichtigste Ziel der Produktinnovationen ist die Reduktion des Gewichts der Fahrwerkskomponenten – sie bewirkt geringeren Treibstoffverbrauch und höhere Ladegewichte. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, die Lebensdauer der Fahrwerkskomponenten bis zur Lebensdauer des Fahrzeugs selbst zu verlängern. So entstehen verbesserte "Total Costs" über die gesamte Nutzungsdauer. Besonders die ab 2013 verbindliche Euro-VI-Abgasnorm ist hier von Bedeutung, da die von ihr vorgegebenen Abgaswerte nur über eine weitere Verminderung des Treibstoffverbrauchs – und damit über weitere Gewichtsreduktionen – erreicht werden können.

Alle Kunden verfolgen aggressive Gewichtsziele für die neuen Euro-VI-Fahrzeugreihen. Mit der hochgespannten Vorderachsfeder und dem Rohrstabilisator können die Produkte der Division Automotive Components eine Gewichtsersparnis von bis zu 30 kg bieten. Das erhöhte Spannungsniveau der Vorderachsfeder erlaubt die Reduktion der Anzahl der Federlagen. Die Rohrstabilisatoren sind aufwändiger zu fertigen als Vollstabilisatoren, jedoch um bis zu 15 kg leichter. Noch höhere Spannungsniveaus und damit weitere Gewichtsreduktionen können nur durch Werkstoffverbesserungen erreicht werden. Um die dafür erforderliche Forschungs- und Entwicklungskapazität zu schaffen, wurde 2011 in ein Labor, das erweiterte Möglichkeiten zur Untersuchung von Materialeigenschaften bietet, investiert.

Die "Continuous Improvement"-Initiative wurde an allen Standorten bereits 2009 mit Workshops, der Installierung von lokal verantwortlichen Piloten und zahlreichen Einzelmaßnahmen gestartet. Sie soll nicht nur Einsparungen und Kapazitätserhöhungen durch redu-zierte Durchlaufzeiten bewirken, sie ist auch eine Maßnahme zur Schaffung einer "Lernenden Organisation". An allen Standorten sind insgesamt sieben Hauptverantwortliche nominiert, die für Trainings und die Umsetzung der vielen kleinen Maßnahmen verantwortlich sind.

GroSShandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT): Logistikoptimierung und Kundenservice im Fokus

In der SHT wurde bereits in den vergangenen Jahren in eine innovative, hochautomatisierte Kommissionierungsanlage im Kleinteilelager investiert. Auf Basis dieses leistungsfähigen Systems wird nun ganz im Sinne des "Continuous Improvement" schrittweise die Transparenz in allen logistischen Prozessen verbessert. Ziel ist eine lückenlose elektronische Erfassung aller Warenbewegungen, von der Warenübernahme bis zur Auslieferung an den Kunden und eventueller Retouren. Dazu gehören auch "Track and Trace"-Systeme. Die Ware wird mittels durchgängigen Scannings an allen Schnittstellen des Warenflusses erfasst. So kann eine weitere Verringerung der bereits sehr niedrigen Fehlerquoten erzielt, Schwund reduziert und die Effizienz in allen Phasen des Logistikprozesses gesteigert werden.

Eine weitere Innovation ist die Entwicklung neuer Planungstools für die Gestaltung von Badezimmern. Unter Nutzung der aktuellsten Kommunikationstechnologien soll der Kunde die Möglichkeit erhalten, sein Badezimmer einfach und mit attraktiver Visualisierung zu planen. Zusätzlicher Kundennutzen entsteht durch verbesserten Datenaustausch zwischen dem Kunden und den Serviceeinrichtungen der SHT.

Industrielle Wabenkörper: Katalysatoren mit höherer Leistung bei konstantem Volumen

Eines der wichtigsten strategischen Ziele der Porzellanfabrik Frauenthal ist die Entwicklung leistungsfähigerer Katalysatoren für Dieselmotoren für die Euro-VI-Abgasnorm. Durch Vergrößerung der katalytisch aktiven Oberfläche können die NOx-Reduktionsraten den hohen Anforderungen der neuen, ab 2013 gültigen Abgasnorm entsprechen. Dies erfordert größere Durchmesser. Um den Gewichts- und Volumenanstieg zu begrenzen – eine sehr wichtige Anforderung der NFZ-Kunden –, muss gleichzeitig die Zelldichte erhöht werden, was wiederum dünnere Zellwände bedeutet. Dies ist neben der mechanischen und thermischen Stabilität des Katalysators ein wesentliches Erfolgskriterium. Um derart anspruchsvolle Produkte in hoher Produktivität und mit minimalem Ausschuss zu fertigen, ist die Feinabstimmung von Material und Produktionsprozess erforderlich. Langjährige Erfahrung, umfassendes Spezialisten-Know-how und ein hochqualifiziertes Labor setzen die Porzellanfabrik Frauenthal in die Lage, technische Spitzenleistungen zu erbringen.

Die Division Industrielle Wabenkörper ist derzeit der einzige Bereich der Frauenthal-Gruppe, in dem auch Grundlagenarbeit an Werkstoffen geleistet wird. Eine Stoßrichtung ist beispielsweise die Erforschung neuer Massezusammensetzungen. Dies ist auch vor dem Hintergrund steigender Preise bestimmter Rohstoffe bzw. drohender temporärer Rohstoffverknappungen von strategischer Bedeutung.

Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility

Verantwortungsvolles Verhalten und nachhaltiges Handeln sind in der Frauenthal-Gruppe ebenso wichtig wie ökonomische Prinzipien. Neben gemeinsamen Werten, die von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Konzern geteilt werden, gibt es in vielen Unternehmensbereichen Aktivitäten, die den respektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen fördern. Frauenthal sieht Erfolg nicht nur in kurzfristigen positiven Ergebniszahlen, sondern vielmehr in einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung, die ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, den Kunden, der Gesellschaft und der Umwelt nachkommt. Das wird sowohl durch holistische Managemententscheidungen als auch über die aktive Einbindung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die unterschiedlichsten Entscheidungen der verschiedenen Bereiche des Konzerns erreicht.

Zunehmende Effizienz in der Produktion verknüpft wirtschaftliche und ökologische Ziele. Best Practice und Lean Management leisten dazu einen erheblichen Beitrag und unterstützen den schonenden Umgang mit Ressourcen, wobei insbesondere in der Produktion auf Reduktion des Energiebedarfs und des Ausschusses Wert gelegt wird. In allen Divisionen ist die Entwicklung des Produktmixes auch auf Umweltaspekte konzentriert. So leistet die Porzellanfabrik (Division Industrielle Wabenkörper) mit Katalysatoren für Dieselmotoren und Kraftwerke seit Jahren einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen. Die Forschung und Entwicklung der Division Automotive Components ist in ihrer Branche Vorreiter bei der Entwicklung immer leichterer und langlebigerer Blattfedern. Die Gewichtsreduktion und die längere Lebensdauer, die das häufige Austauschen der Komponenten verhindert, tragen ihren Teil zu umweltfreundlicheren Nutzfahrzeugen bei. Nicht zuletzt rundet die Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) mit dem Fokus auf erneuerbare Technologien wie Photovoltaik, Wärmepumpen, thermische Solaranlangen u.v.m. in den Bereichen Energieberatung und Sanierung das Portfolio ab.

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien und die konsequente Verbesserung entlang der Wertschöpfungskette sind nur mit entsprechendem Know-how und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich. Deswegen haben Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung oberste Priorität, was sich in einem umfassenden Ausbildungs- und Trainingsprogramm widerspiegelt. Dieses beinhaltet nicht nur berufsspezifische und Lean-Management-Fortbildungen, sondern fördert auch Englisch als einheitliche Konzernsprache. Darüber hinaus ist die Sicherheit am Arbeitsplatz ein zentrales Anliegen, ebenso wie auf Ergonomie und präventive Gesundheitsvorsorge Wert gelegt wird. Regelmäßige Betriebsrundgänge und Lean-Management-Workshops bieten gute Möglichkeiten, Verbesserungen aufzuzeigen und schnell umzusetzen.

Human Resources (HR) bei Frauenthal

Die Human-Resources-Entwicklung hat für das weitere Wachstum des Konzerns besondere Bedeutung. Das Unternehmen ist sich der aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt, die aufgrund der demographischen Situation zu einer signifikanten Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte führt, schon seit einigen Jahren bewusst. Da sich diese Situation in Zukunft rasant verschärfen wird, ist die rechtzeitige Identifikation und Entwicklung von Mitarbeitern mit hohem Leadership-Potenzial einer der Schwerpunkte in der Umsetzung der Personalstrategie. Ziel ist es, Managementpositionen vorrangig mit den besten internen Mitarbeitern zu besetzen. Darüber hinaus wird es für die Wettbewerbsfähigkeit von großer Bedeutung sein, ob ein Unternehmen Arbeitsplätze und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten kann, die den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. Der optimalen Förderung von Mitarbeiterinnen und jungen Mitarbeitern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist ein überproportional hoher Anteil an Mitarbeiterinnen in den Entwicklungsprogrammen des Konzerns. Als nachhaltig wirtschaftender Konzern nimmt sich die Frauenthal Holding AG gesellschaftsrelevanter Themen wie der Chancengleichheit am Arbeitsplatz an. Es sind 25% der Vorstände der österreichischen Aktiengesellschaften der Frauenthal-Gruppe weiblich. Das Unternehmen ist auch bestrebt, die sich bietenden Gelegenheiten zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten mit Frauen wahrzunehmen. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht im Berichtszeitraum inklusive Arbeitnehmervertretern aus neun Mitgliedern, der Frauenanteil beträgt ein Drittel.

Eine wichtige personalpolitische Zielsetzung ist die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In einer Pilotphase werden in der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte mehrere Modelle entwickelt und ihre Eignung für die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getestet. Die realisierten oder geplanten Maßnahmen umfassen: flexible Teilzeitangebote, Teleworking, langfristige Karriereplanung unter Berücksichtigung von Familienpausen sowie Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

Ein bewährtes Instrument zur Potenzialerkennung wird auf Ebene der Führungskräfte und Nachwuchsmanager eingesetzt. Bei der internen Rekrutierung von Führungskräften ist es ein besonderes Anliegen, die Entwicklungsziele und -möglichkeiten der Mitarbeiter in maximale Übereinstimmung mit den unternehmerischen Anforderungen zu bringen.

Das "Frauenthal Leadership and Learning Program", das 2011 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, leistet dazu einen wesentlichen Beitrag und stellt auch ein wichtiges Integrationsinstrument im Konzern dar. Mit Abschluss des aktuellen Lehrgangs haben bereits rund 45 Führungskräfte durch dieses 18 Monate dauernde Entwicklungsprogramm praxisrelevantes Wissen über Führung und Management in ihren Führungsalltag integrieren können. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben nach Abschluss des Programms erfolgreich neue Aufgaben mit höherer Verantwortung übernommen.

Mit dem "Frauenthal High Potential Program", das 2011 zum ersten Mal durchgeführt wurde, werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert, in denen besonderes Potenzial für eine Führungs- oder Fachkarriere erkennbar ist. Relevantes Fachwissen sowie die Professionalisierung im Projektmanagement über Weiterbildung und Umsetzung in internen Projekten stehen dabei im Vordergrund. Die Stärkung von Fach- und Projektmanagementkarrieren mit klaren Entwicklungsperspektiven der Mitarbeiter wird weiter forciert.

Hohe Zufriedenheit, Engagement und die Bindung der Mitarbeiter sind von essenzieller Bedeutung für eine erfolgreiche Entwicklung des Frauenthal-Konzerns. Seit 2010 werden diese wichtigen Kennzahlen mit einem international anerkannten Verfahren überprüft, dabei richtet sich der Fokus auf die Einbindung der Mitarbeiter und die Umsetzung der geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit.

In allen Divisionen wurde die HR-Funktion verstärkt. Durch intensive Koordination des HR-Manager Teams unter der Leitung der Holding wird die Implementierung der konzernweiten Standards und Maßnahmen in allen Divisionen sichergestellt.

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Leader im ganzen Land? Von einem Führungsvorbild zu lernen ist ein gutes Erfolgsrezept für die persönliche Weiterentwicklung. Die konzernweiten Leadership-Prinzipien Mitarbeiterförderung, Vertrauen/Feedback, Strategieentwicklung und Teamwork geben dabei Orientierung. Jeder bekommt bei uns die Chance und Unterstützung, sich regelmäßig selbst zu reflektieren, Feedback einzuholen und so sein Potenzial auszuschöpfen." Gerda Hechinger, HR Business Partner Division Großhandel für Sanitär- und Hei-

zungsprodukte

"Neben der Möglichkeit, in neuen Arbeitsbereichen Erfahrungen zu sammeln, trainieren wir unsere Talente in den Bereichen Management Skills, Persönlichkeitsentwicklung und Change Management, damit sie für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet sind. Unsere Führungskräfte tragen das Talentemanagement mit, indem sie konstruktives Feedback geben und für die jüngeren Mitarbeiter herausfordernde Aufgaben und Projekte zur Verfügung stellen."

Karin Bindreiter, HR Business Partner Division Automotive Components

"The main aim of my work is to support people to develop their leadership and technical competencies as well as to stengthen the company becoming a prefered employer. With a clear strategy including a consistent focus on human resources I am sure we create value to our employees and customers."

Anna Kostrzewska, HR Business Partner Pol-Necks, Division Automotive Components

"Mitarbeitergespräche schaffen die Basis für offene Kommunikation, Feedback, Vertrauen, Weiterentwicklung und Führungsverantwortung. Mitarbeitergespräche regelmäßig zu führen ist Führungsverantwortung, um einen kontinuierlichen Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter zu fördern. Dabei sind ehrliches und konstruktives Feedback, Information und ein wertschätzender Umgang miteinander Grundvoraussetzungen."

Monika Kusin, HR Business Partner Division Industrielle Wabenkörper

"Rechtzeitig genügend Talente mit Leadership-Potenzial innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu finden und diese systematisch zu fördern, ist wesentliche Grundvoraussetzung für zukünftiges Wachstum und inhaltlicher Schwerpunkt jeder Führungstätigkeit in der Frauenthal-Gruppe. Konsequente Nachfolgeplanung und -entwicklung bietet Führungskräften die Möglichkeit, selbst neue Herausforderungen anzunehmen."

Bernd Allmer, Vice President Human Resources & Change Management, Frauenthal-Gruppe

Frauenthal und Umweltschutz

Dem Frauenthal-Konzern ist Umweltschutz ein besonderes Anliegen. Die Konzernunternehmen erfüllen umweltrelevante Auflagen, gesetzliche Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiter werden über Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult. Der Frauenthal-Konzern profitiert in allen Divisionen und Geschäftsfeldern von den umweltpolitischen Entwicklungen. Die sich weltweit verschärfenden Abgasvorschriften für die Emission von Stickoxiden sowohl für stationäre Anlagen (kalorische Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen u.a.) als auch für Dieselmotoren (Nutzfahrzeuge, Schiffe, Land- und Baumaschinen) schaffen nachhaltige Wachstumsperspektiven für das Geschäft mit SCR-Katalysatoren. Durch die Verwendung der SCR-Katalysatoren ist es auch möglich, das Motorenmanagement zu optimieren und somit den Treibstoffverbrauch um einige Prozentpunkte zu reduzieren.

Die Erfüllung der strengeren Abgaswerte der ab 2013 in der EU gültigen Euro-VI-Norm für Nutzfahrzeuge erfordert neben einer weiteren signifikanten Absenkung der NOx-Emission auch eine Absenkung des Spritverbrauchs. Die kontinuierliche Reduktion des Gewichts der Federn und Stabilisatoren bzw. die Entwicklung von Fahrwerkkonzepten mit reduziertem Gewicht ist eine der zentralen strategischen Zielsetzungen in der Division Automotive Components. So ist es beispielsweise in den letzten zehn Jahren gelungen, die Vorderfeder eines LKW um fast die Hälfte ihres Gewichts zu reduzieren: von vormals rund 100 kg auf nunmehr rund 60 kg.

Das wachsende Bewusstsein in der breiten Bevölkerung über die Bedeutung des Umweltschutzes und die Einsparung knapper Ressourcen wie Energie und Wasser verändert auch das Sortiment und die Produktschwerpunkte im Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte. So bietet die Division ein umfangreiches Sortiment im Bereich Photovoltaik an. Der Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologie ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern wie etwa Deutschland noch unterentwickelt. Mit Service- und Qualitätsorientierung und einem gut ausgebauten Vertriebsnetz kann Frauenthal die Verbreitung dieser Technologie wesentlich unterstützen.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.

Ausblick

Angesichts der im 3. und 4. Quartal 2011 aufkeimenden Krise im Finanzsektor, verbunden mit Rezessionsängsten, haben sich in zyklischen Branchen die Erwartungen deutlich verschlechtert, obwohl keine realwirtschaftlichen Markteinbrüche stattfanden. Die Prognosen für 2012 gehen für das konjunkturabhängige Nutzfahrzeuggeschäft von einem Marktrückgang in der Größenordnung von 10 bis 20% aus. Diese Einschätzungen sind erfahrungsgemäß mit sehr großer Unsicherheit behaftet, da die labile Konjunktur auch zu größerer Verunsicherung beiträgt und damit einen deutlich größeren Marktrückgang im Nutzfahrzeugbereich auslösen könnte. Im Gegensatz zum Markteinbruch im Jahr 2009 sind allerdings keine überhöhten Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge erkennbar. Somit sollte sich ein eventueller Umsatzrückgang in der Division Automotive Components analog zum Nutzfahrzeugabsatz bewegen. Für die Division Automotive Components sollte ein möglicher Umsatzrückgang durch den Zugewinn von Marktanteilen bzw. Neugeschäft zumindest teilweise abgefedert werden. Der Gewinn mehrerer Zusatzaufträge vor allem für Druckluftbehälter und Briden untermauert diese Annahme. Als Marktführer ist die Division Automotive Components aber naturgemäß auch dem Risiko ausgesetzt, dass Kunden gegebenenfalls größere Auftragsvolumina an Wettbewerber vergeben, um die erwünschte Wettbewerbsintensität unter den Lieferanten aufrecht zu erhalten. Die verbesserte Flexibilität des Produktionsnetzwerks und die vorsichtige Kapazitätsaufstockung (bessere Optionen für Produktionsverlagerungen, Reservekapazität des slowenischen Werkes Styria Vzmeti, Einsatz von Leiharbeitskräften) ermöglichen eine ergebnisschonende Abfederung moderater Umsatzrückgänge. Der 2011 gestartete Ausbau der Standorte Styria Arcuri (Rumänien) und Styria Ressorts (Frankreich) wird 2012 fortgesetzt. Auch an anderen Standorten wird beabsichtigt, 2012 vor allem in qualitäts- und produktivitätssteigernde Maßnahmen zu investieren; ebenso wird die Einführung von SAP an weiteren Standorten fortgesetzt. Die Aktivität im Bereich Umformteile (Linnemann-Schnetzer Formed Parts in Ahlen), die keinerlei strategische Bedeutung hat und nicht profitabel ist, soll durch Verkauf oder Schließung beendet werden.

In der Division Industrielle Wabenkörper wird auf Basis des Auftragsstands, insbesondere im Bereich Plattenkatalysatoren, ein Umsatzanstieg bei sehr guter Kapazitätsauslastung erwartet. Ebenso wird aufgrund der Kundenvereinbarungen ein Umsatzzuwachs im Bereich Dieselkatalysatoren erwartet, sofern es zu keinem signifikanten Einbruch des Nutzfahrzeugmarkts kommt. Die Projekt-Pipeline entwickelt sich in Europa, den USA und Korea positiv. Auch für China wird nach der zuletzt stark rückläufigen Auftragslage wieder eine Geschäftsbelebung erwartet. Die Rahmenbedingungen im potenziellen Zukunftsmarkt China bleiben weiterhin schwierig, da die chinesischen Kraftwerksbetreiber nach wie vor versuchen, eine Strompreiserhöhung als Kompensation für die Investitionen in SCR-Anlagen durchzusetzen. Die Rahmengesetzgebung des neuen 5-Jahresplans schreibt zwar verbindliche NOx-Grenzwerte vor, die den Einsatz von SCR-Anlagen erfordern, die faktische Umsetzung lässt jedoch auf sich warten. Die Wettbewerbssituation auf dem Weltmarkt wird 2012 auch durch das preisaggressive Verhalten einiger Wettbewerber geprägt sein. Es wird daher mit anhaltendem Druck auf das Preisniveau gerechnet.

Die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten hat sich in den letzten Quartalen des Berichtsjahres stabilisiert. Aufgrund der globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird kein weiteres Ansteigen der relevanten Rohstoffpreise erwartet. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2012 wird der Ausbau der technologischen Leistungsfähigkeit und Produktionskapazitäten im Bereich der Dieselkatalysatoren sein. Durch weitere Vertiefung der eigenen Wertschöpfung soll die Profitabilität verbessert werden.

In der Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte (SHT) wird auch 2012 in den Ausbau bzw. die Erneuerung des österreichweiten Verkaufs- und Servicenetzes und punktuell in Logistikkapazitäten investiert werden. Es wird von einem moderaten Marktwachstum vor allem im Bereich des kommerziellen Neubaus ausgegangen, und es wird erneut der Zugewinn von Marktanteilen aufgrund der konsequenten Fortsetzung der Qualitätsstrategie erwartet. Der harte Preiskampf wird sich vor allem im Objektgeschäft fortsetzen und sich möglicherweise aufgrund des Kapazitätsaufbaus bei einigen Wettbewerben noch verschärfen. Schwerpunkte im Jahr 2012 werden in der Optimierung von Einkaufsprozessen und der Konditionspolitik liegen, um die positive Profitabilitätsentwicklung weiter fortzusetzen. Last but not least hat für die SHT die geografische Expansion im angrenzenden Ausland große Priorität, zur Volumensabsicherung und optimalen Nutzung bestehender Infrastrukturen.

2011 stand im Zeichen des organischen Wachstums und der Emission einer Unternehmensanleihe über MEUR 100. 2012 soll die Umsetzung der in allen Divisionen entwickelten Wachstumsstrategie konsequent weiter vorangetrieben werden. Dies beinhaltet die Umsetzung eines ambitionierten Investitionsprogramms und die Suche nach möglichen Kooperationspartnern und Akquisitionstargets. Investitionen sind nicht nur im Bereich der Sachanlagen geplant, sondern insbesondere im Aufbau von Fach- und Managementressourcen in allen Divisionen. Angesichts der wieder zunehmend labilen makroökonomischen Situation wird allerdings der traditionell vorsichtige Umgang mit liquiden Mitteln wieder im Fokus stehen. Sollten sich die Rahmenbedingungen schlechter als erwartet entwickeln, werden das Investitionsprogramm und Expansionsprojekte entsprechend angepasst.

Die Frauenthal-Gruppe hat 2011 insgesamt ein gutes Ergebnis erzielt und ist durch die Emission der Unternehmensanleihe kapitalseitig bestens ausgestattet. Die fortschreitende Umsetzung der Wachstumsstrategien schafft die Basis für eine erfolgreiche zukünftige Weiterentwicklung. Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern, ist die Gruppe sehr gut gerüstet, um auch schwierige Marktbedingungen zu bewältigen.

Wien, am 14. März 2012

Frauenthal Holding AG

Mag. Hans-Peter Moser Vorstandsmitglied

Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 15. März 2012

Frauenthal Holding AG

Mag. Hans-Peter Moser Vorstandsmitglied

mit Verantwortung für die Division Automotive Components und Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte

Dr. Martin Sailer Vorstandsmitglied

mit Verantwortung für die Division Industrielle Wabenkörper

PRODUKT-BESCHREIBUNG

Am Standort Perchtoldsdorf wird das innovative Kommissionierungssystem Y-LOG eingesetzt. Auf engstem Raum können dadurch 6400 Lagerplätze untergebracht werden und man ist dadurch in der Lage die dreifache Warenmenge zu kommissionieren.

TÄTIGKEITS-BESCHREIBUNG

Haran Hasan (29) und Tasdemir Halil (32) arbeiten am Standort Perchtoldsdorf (Division Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte). Die beiden Herren sind für die ordnungsgemäße Warenübernahme verantwortlich.

Konzernlagebericht

Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der

Frauenthal Holding AG, Wien,

für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2011, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2011 bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 14. März 2012

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

gez.: Mag. Andreas Thürridl Wirtschaftsprüfer

gez.: Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer Der abgedruckte Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG und nicht auf die daraus im Jahresfinanzbericht abgedruckten Informationen.

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