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FORIS AG

Annual Report May 4, 2011

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Annual Report

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FORIS AG

Bonn

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

Konzernkennzahlen 2010

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
TEURO TEURO
Umsatzerlöse 17.635 18.652
Bruttoergebnis vom Umsatz 6.028 8.222
Personalkosten 2.736 2.300
Allgemeine Verwaltungskosten 8.794 4.915
Ergebnis im Berichtszeitraum -1.869 1.702
Eigenkapitalrendite -11,0% 11,1%
EBIT -1.899 1.727
EBITDA -1.691 1.902
01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Ergebnis je Aktie
Ergebnis Berichtszeitraum -0,32 0,29
31.12.2010 31.12.2009
TEURO TEURO
Gesamtkapital 18.372 22.457
Eigenkapital 15.147 17.017
Eigenkapitalquote 82,4% 75,8%
Zahlungsmittel 1.604 1.834
Verbindlichkeiten 2.437 4.788
Rückstellungen 788 652
31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Schlusskurs 1,66 2,36
31.12.2010 31.12.2009
TEURO TEURO
Marktkapitalisierung 9.728 13.830

Bericht des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

sehr geehrte Freunde des Unternehmens,

im Geschäftsjahr 2010 ist Herr Ralf Braun zum 1. Juli in den Vorstand der FORIS AG berufen worden und Herr Prof. Dr. Ulrich Tödtmann zum 15. Oktober einvernehmlich aus dem Unternehmen ausgeschieden. Hier wird eine Neubesetzung erfolgen. Im Aufsichtsrat sind im Berichtszeitraum keine Änderungen zu verzeichnen.

Der Aufsichtsrat tagte in elf Sitzungen, zwei davon wurden telefonisch abgehalten. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr zehn Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst.

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Bedingt durch die Veränderungen im Vorstand entstand ein erhöhter Informations- und Beratungsbedarf. Diesem Umstand wurde durch die hohe Anzahl an Sitzungen, aber auch durch zahlreiche vor- und nachbereitende Gespräche zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrates einerseits und zwischen diesen und dem Vorstand andererseits, Rechnung getragen. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrates im Berichtszeitraum in kontinuierlichem Kontakt mit dem Vorstand. Der Aufsichtsrat wurde zur Ausübung seiner Beratungs- und Kontrollaufgaben durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstandes fortlaufend informiert. Die Berichterstattung erstreckte sich insbesondere auf die Lage des Unternehmens, den Geschäftsverlauf, die allgemeine strategische und finanzielle Unternehmensentwicklung sowie die Liquiditätsentwicklung.

Der Aufsichtsrat hat Einblick in die wesentlichen Planungs- und Abschlussunterlagen erhalten und sich von der Richtigkeit und Angemessenheit überzeugt. Die dem Aufsichtsrat vorgelegten Berichte, Auswertungen und Zukunftsplanungen wurden kritisch hinterfragt und intensiv diskutiert.

Zuvor hat der Aufsichtsrat die Geschäftsverteilung zwischen den Vorständen einvernehmlich mit diesen festgelegt. Im Rahmen des Risikomanagements wurden entsprechend den festgelegten Zustimmungsvorbehalten einzelne Fälle der Prozessfinanzierung erörtert.

Der Aufsichtsrat hat überwacht, dass der Vorstand die Geschäfte ordnungsgemäß führt und die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig und effektiv einleitet und ausführt. Die Überwachung bezog sich auch auf die Angemessenheit der Risikovorsorge und der Compliance, der dem Vorstand gemäß § 91 Abs. 2 AktG obliegenden Verpflichtung geeignete Instrumentarien einzurichten.

Schwerpunkte der Überwachungs- und Beratungstätigkeit

Der Aufsichtsrat hat das monatliche Berichtswesen verfeinert und ist der Überzeugung, dass dieses ein vollständiges und zutreffendes Bild über die Lage der Gesellschaft, insbesondere im Verhältnis zur aufgestellten Planung, ergibt.

Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit dem Neubauprojekt des Unternehmens befasst, das direkt neben dem Firmensitz errichtet wird. Dabei waren vor allem die Fragen des Bauumfangs, der Baukosten, eines optimalen Finanzierungskonstruktes, Einnahmeerwartungen und Vermietungsfragen zu beantworten. Das Objekt ist mit seiner Fertigstellung bereits vollständig vermietet und wird, wie erwartet, einen positiven Cash Flow generieren.

Das Prozessfinanzierungsverfahren gegen AWD Österreich wurde aufgrund des maximalen Prozesskostenrisikos auch nach erfolgter Zustimmung zur Finanzierung eingehend besprochen. Gleiches gilt bezüglich anderer Finanzierungsverfahren, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften.

Im letzten Bericht war bereits über Rückforderungen gegen bereits ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrates wegen unberechtigt gezahlter Umsatzsteuer auf Aufsichtsratsvergütungen berichtet worden. Diese Forderungen sind zwischenzeitlich ausgeglichen.

Wiederholt hat sich der Aufsichtsrat kritisch mit Strategiefragen des Unternehmens befasst. Dies vor allem, nachdem ersichtlich wurde, dass die Umsätze und Erlöse nicht, wie geplant, erzielt wurden und die eingesetzten Marketingmittel nicht den erhofften Erfolg versprachen. Hier hat der Aufsichtsrat angeraten, die ursprünglichen Annahmen nochmals einer kritischen Prüfung zu unterziehen und entsprechend den getroffenen Erkenntnissen Konsequenzen zu ziehen. Anhand der getroffenen Analysen stand dann die weitere strategische Ausrichtung des Unternehmens im Mittelpunkt der Diskussion.

Letztlich hat sich der Aufsichtsrat mit der Zielsetzung für den Vorstand befasst und eine auf Nachhaltigkeit gerichtete erfolgsabhängige Vergütung vereinbart.

Bildung eines Prüfungsausschusses

Auch wenn der Aufsichtsrat der FORIS AG nur aus drei Mitgliedern besteht, hat der Aufsichtsrat entsprechend den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex bereits in seiner Sitzung am 28. August 2009 einen Prüfungsausschuss gebildet, der in Vorsitz und Stellvertretung mit der Vertretung des Aufsichtsrates der FORIS AG übereinstimmt.

Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex mehrfach intensiv erörtert und die Entsprechenserklärung mit den entsprechenden Abweichungen gemäß § 161 AktG abgegeben, im Geschäftsbericht vollständig wiedergegeben und auf der Internetseite der FORIS AG unter http://portal.foris.de/Corporate-Governance veröffentlicht. Der Aufsichtsrat hat erneut die Effizienz seiner Tätigkeit im Wege der Selbstevaluation überprüft und konnte dabei durchgängig Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr feststellen.

Zur Behandlung von Interessenkonflikten war bereits im letzten Geschäftsbericht ausführlich berichtet worden. Der Unterzeichner hatte im Juni 2009, damals als ehemaliger Vorstand der Gesellschaft vor seiner Wahl in den Aufsichtsrat, eine Klage gegen die Gesellschaft auf Feststellung der Unwirksamkeit seiner Abberufung aus dem Amt als Vorstand der Gesellschaft im März 2009 sowie auf Zahlung von Vergütung und Vorstandstantieme erhoben. Auf diesen Umstand hat der Unterzeichner die Hauptversammlung vor seiner Wahl hingewiesen. Die Gesellschaft, vertreten durch den Aufsichtsrat, verteidigte sich gegen die Klage und hat ihrerseits Widerklage auf Rückzahlung zu viel geleisteter Vorstandstantieme und Rückgewähr von Aktien aus Aktienoptionen erhoben. Die Widerklage richtete sich auch gegen ein bereits ausgeschiedenes Mitglied des Aufsichtsrates, das seinerseits seinen früheren Aufsichtsratsmitgliedern den Streit verkündet hat. Der Interessenkonflikt wurde durch den Aufsichtsrat dahingehend gelöst, dass der Unterzeichner nicht an Beratungen des Aufsichtsrates im Hinblick auf den Rechtsstreit teilgenommen und sich bei Beschlussfassungen insoweit enthalten hat. Der Rechtsstreit wurde zwischenzeitlich durch Vergleich beendet. Dabei wurde auf die Klage hin Zahlung seitens der Gesellschaft geleistet. Die Widerklagen wurden, nach entsprechendem Hinweis des Gerichts bezüglich deren Erfolglosigkeit, zurückgenommen. Das Ergebnis des Prozesses wurde entsprechend bilanziell im vorliegenden Jahresabschluss abgebildet.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung 2010

Der vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2010 erstellte Jahresabschluss nach HGB und der Konzernabschluss nach IFRS der FORIS AG wurden zusammen mit dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Abschlussprüfer kommen zu dem Ergebnis, dass sowohl der Jahresabschluss nach HGB als auch der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den Vorschriften der IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Geschäftsjahres vermittelt und erteilen jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk zu den geprüften Abschlüssen.

Der vom Vorstand erstellte Jahresabschluss für die FORIS AG zum 31. Dezember 2010 sowie der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 wurden zusammen mit den Lageberichten dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt. Die Abschlussprüfer haben nach Abschluss ihrer Prüfung an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 25. März 2011 teilgenommen und über die Ergebnisse ihrer Prüfung Bericht erstattet. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und Konzernabschluss der FORIS AG sowie die zugehörigen Lageberichte geprüft. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der FORIS AG in der von der Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüften Fassung durch Beschluss vom 25. März 2011 gebilligt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 ist damit festgestellt. Der Konzernabschluss zum 31.Dezember 2010 wurde durch Beschluss vom 25. März 2011 ebenfalls gebilligt.

Dank

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit und ihren hohen Einsatz Dank und Anerkennung aus.

Bonn, 25. März 2011

Dr. Christian Rollmann

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Entsprechenserklärung

Corporate Governance Bericht

Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der FORIS AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird. Für die Vergangenheit bezieht sich diese Erklärung auf die vor dem 2. Juli 2010 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Fassungen des Deutschen Corporate Governance Kodexes. Für die Zukunft bezieht sie sich auf die Empfehlungen der am 2. Juli 2010 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachte Neufassung des Kodex vom 26. Mai 2010.

Nicht angewendet werden und wurden folgende Empfehlungen:

1.         Briefwahl – Ziffer 2.3.1 und Ziffer 2.3.2 ff.:

„Die Einberufung sowie die vom Gesetz verlangten Berichte und Unterlagen einschließlich des Geschäftsberichts und der Formulare für eine Briefwahl sind auf der Internetseite der Gesellschaft zusammen mit der Tagesordnung zu veröffentlichen. […] Auch bei der Briefwahl und der Stimmrechtsvertretung soll die Gesellschaft die Aktionäre unterstützen. […]“

Die Satzung der Gesellschaft sieht eine Stimmrechtsabgabe per Briefwahl nicht vor. Aufgrund der Größe des Unternehmens und den mit der Möglichkeit einer Briefwahl verbundenen Kosten halten wir eine entsprechende Satzungsänderung nicht für sinnvoll.

2.         Mehrgliedriger Vorstand – Ziffer 4.2.1:

"Der Vorstand soll aus mehreren Personen bestehen und einen Vorsitzenden oder Sprecher haben."

Der Vorstand der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichtes aus einer Person. Dies steht im Einklang mit § 76 Absatz 2 des AktG und § 5 der Satzung der Gesellschaft. Die Bestellung eines weiteren Vorstands ist geplant.

3.         Offenlegung der Vergütung eines jeden Vorstandsmitglieds – Ziffer 4.2.4:

"Die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitgliedes wird, aufgeteilt nach fixen und variablen Vergütungsteilen, unter Namensnennung offen gelegt. […] Die Offenlegung kann unterbleiben, wenn die Hauptversammlung dies mit Dreiviertelmehrheit anderweitig beschlossen hat."

Die Hauptversammlung der FORIS AG hat am 26. Mai 2006 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Veröffentlichungspflichten der Vorstandsbezüge für die Jahre 2006 bis 2010 auszuschließen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 31. Mai 2011 vorschlagen, die Veröffentlichungspflichten für weitere fünf Jahre auszuschließen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Veröffentlichung zu Lasten des Persönlichkeitsrechtes des Vorstandes den gesetzgeberisch gewollten Zweck, nämlich eine allgemeine Mäßigung bei der Vorstandsvergütung, nicht erreicht hat. Die Veröffentlichungen haben sich im Gegenteil bei den meisten Unternehmen kontraproduktiv ausgewirkt.

4.         Bildung von Ausschüssen – Ziffer 5.3.3:

"Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt."

Angesichts der Anzahl von nur drei Aufsichtsratsmitgliedern und mit Rücksicht auf die Größe der Gesellschaft wird die Bildung dieses Ausschusses nicht für sinnvoll erachtet.

5.         Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates – Ziffer 5.4.1 Absatz 2:

"Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benennen, die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potentielle Interessenskonflikte, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen. Diese konkreten Ziele sollen insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen vorsehen. Vorschläge des Aufsichtsrats an die zuständigen Wahlgremien sollen diese Ziele berücksichtigen. Die Zielsetzung des Aufsichtsrats und der Stand der Umsetzung sollen im Corporate Governance Bericht veröffentlicht werden."

Der Aufsichtsrat der FORIS AG spiegelt aufgrund der unterschiedlichen beruflichen Schwerpunkte der Mitglieder die erforderliche Rechts-, die kaufmännische und die Vertriebskompetenz wider. Damit sind die drei Schwerpunkte besetzt, die in ihrer Unternehmensumsetzung wesentlich über den künftigen Erfolg der Gesellschaft entscheiden.

6.         Wechsel des Vorstands in den Aufsichtsrat – Ziffer 5.4.4:

"Vorstandsmitglieder dürfen vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Bestellung nicht Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft werden, es sei denn, ihre Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft halten."

Herr Dr. Rollmann wurde vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende seiner Bestellung in der Hauptversammlung vom 30. Juni 2009 mit 62,25 % der Hauptversammlungspräsenz zum Mitglied des Aufsichtsrates gewählt. Die Wahl erfolgte auf eigenen Vorschlag.

7.         Erfolgsvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats – Ziffer 5.4.6 Absatz 2 Satz 1:

"Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten."

Bislang erhalten die Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft nur eine feste Aufsichtsratsvergütung. Der der Hauptversammlung der Gesellschaft am 30. Juni 2009 unterbreitete Vorschlag zur Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder hat keine Mehrheit gefunden. Angesichts der Überwachungsfunktion des Aufsichtsrates, die den langfristigen Unternehmenserfolg sicherstellen soll, erscheint es uns nicht sinnvoll, eine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder einzuführen.

8.         Vereinbarung zu wesentlichen Feststellung in der Abschlussprüfung – Ziffer 7.2.3 Absatz 1:

"Der Aufsichtsrat soll vereinbaren, dass der Abschlussprüfer über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unverzüglich berichtet, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben.“

Abschlussprüfer und Aufsichtsrat tauschen sich auch während der Jahresabschlussprüfung regelmäßig in Gesprächen oder Telefonaten aus, so dass etwaige Feststellungen und Vorkommnisse unverzüglich berichtet werden können. Wir halten daher eine schriftliche Vereinbarung im Auftragsbestätigungsschreiben für entbehrlich.

Bonn, 25. März 2011

FORIS AG

Ralf Braun                                                                                         Dr. Christian Rollmann

Vorstand                                                                                            Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht der FORIS AG

Konzernlagebericht

1.             Geschäft und Rahmenbedingungen

I.               Der FORIS Konzern

Die FORIS AG mit Sitz in Bonn ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und Mutterunternehmen des FORIS Konzerns. Der FORIS Konzern umfasst neben der FORIS AG sämtliche Tochtergesellschaften, auf welche die FORIS AG direkt oder indirekt einen beherrschenden Einfluss hat und welche die einzelnen Geschäftsfelder des Konzerns vollständig abdecken.

Die FORIS AG bildet mit der Prozessfinanzierung und dem Übersetzungsdienst FORIS lingua für juristische und wirtschaftsnahe Fachübersetzungen zwei operative Geschäftsfelder ab. Zudem sind hier die wesentlichen Managementfunktionen des Konzerns zentralisiert, wie zum Beispiel das Rechnungswesen und das Controlling, das Personalwesen sowie die Ausstattung mit EDV-Infrastruktur. In der GO AHEAD GmbH sind sämtliche Dienstleistungen und Services zu Limiteds und Unternehmergesellschaften zusammengefasst. Vervollständigt wird das operative Geschäft mit der FORATIS AG, in welcher der Verkauf von in- und ausländischen Vorratsgesellschaften gebündelt ist. Die FORIS Vermögensverwaltungsgesellschaft AG übt als Eigentümerin und Vermieterin der bestehenden und der im Bau befindlichen Immobilie kein operatives Geschäft im engeren Sinne aus. Darüber hinaus bestehende Tochterunternehmen sind mehrheitlich Unternehmen zu Finanzierungszwecken und ohne operatives Geschäft.

Der Vorstand der FORIS AG trägt die Gesamtverantwortung für die Geschäftsführung und ist gleichzeitig Vorstand beziehungsweise Geschäftsführer in den zuvor genannten Tochtergesellschaften. Die einzelnen Geschäftsbereiche sind als Profit Center mit eigener Berichtslinie organisiert und werden von einem Management Team gemeinsam mit dem Vorstand zentral geführt. Diese schlanke und der Unternehmensgröße angepasste Organisation stellt sicher, dass in einzelnen Bereichen schnell und flexibel auf Veränderungen im Markt reagiert werden kann. Gleichzeitig gewährleistet dies eine einheitliche Führung unter Wahrung der Interessen des Gesamtkonzerns.

Ziel des unternehmerischen Handelns ist die Ergebnisverbesserung der einzelnen Geschäftsbereiche unter Berücksichtigung der für das Geschäftsmodell notwendigen überdurchschnittlichen Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung.

II.             FORIS AG

Prozessfinanzierung

Die FORIS AG bietet seit 1998 die von ihr erfundene Prozessfinanzierung zur gerichtlichen Durchsetzung privater und gewerblicher Forderungen an. Das Produkt richtet sich an alle Inhaber von Forderungen mit einem Streitwert über 200 TEURO, die entweder die notwendigen Kosten eines Gerichtsverfahrens selbst nicht aufbringen können oder bei Vorhandensein ausreichender finanzieller Mittel diese Kosten aufgrund gezielter Liquiditätssteuerung nicht aufbringen möchten. Die FORIS ist mit der Prozessfinanzierung hauptsächlich im deutschsprachigen Rechtsraum tätig. Zusätzlich sind im Einzelfall Finanzierungen im europäischen Ausland oder internationale Schiedsverfahren möglich.

Die Prozessfinanzierung ist im deutschsprachigen Rechtsmarkt als etabliertes Instrument zur risikolosen Rechtsdurchsetzung anerkannt und wird sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen in Anspruch genommen.

Die Dienstleistung der Prozessfinanzierung selbst ist weitgehend konjunkturunabhängig. Da bei der Prozessfinanzierung - anders als im Versicherungsgeschäft - die Einzelfallbetrachtung im Fordergrund steht, hängt der wirtschaftliche Erfolg der Dienstleistung von dem rechtlichen Ausgang des finanzierten Gerichtsverfahrens sowie der wirtschaftlichen Durchsetzbarkeit der titulierten Forderung ab. Die rechtlichen Einflussfaktoren sind bei der Prozessfinanzierung als produktimmanente Risiken anzusehen.

Als Erfinder der Prozessfinanzierung und größter konzernunabhängiger Anbieter dieser Dienstleistung nimmt die FORIS AG eine führende Stellung im Markt ein. Die übrigen Anbieter veröffentlichen entweder keine Unternehmensdaten oder nur solche, die keine substantielle Auswertung und damit keine Marktanalyse zulassen. Soweit erkennbar, sind im Berichtsjahr weder bedeutende Anbieter zusätzlich in den Markt eingetreten, noch fand bei den übrigen Anbietern – vornehmlich aus der Versicherungsbranche – eine außergewöhnliche Entwicklung statt.

FORIS lingua

FORIS lingua bietet Fachübersetzungen von juristischen Texten wie zum Beispiel Klageschriften, Urteile, Gutachten, Verträge oder Gesetzestexte. Ergänzend hierzu werden wirtschaftliche Texte wie Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse oder Emissionsprospekte übersetzt. Die Übersetzungen können beglaubigt sowie apostilliert werden.

Die Bearbeitung der Aufträge erfolgt in Zusammenarbeit mit einem weltweiten Netzwerk von etwa 500 muttersprachlichen Übersetzern, die alle entweder einen juristischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben. Neben den gängigen Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch  werden auf diese Weise auch vielfältige darüber hinausgehende Sprachkombinationen angeboten. Mit diesem Netzwerk und dem Einsatz von Übersetzerteams können zudem auch umfangreiche Texte in kurzer Zeit termingetreu bearbeitet werden. Eine Versicherung in Höhe von 1 Mio. EURO auf die inhaltliche Richtigkeit der Übersetzung rundet die Dienstleistung ab.

Hauptkundengruppen sind Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzleien sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.

Die Dienstleistung von FORIS lingua unterliegt konjunkturellen Schwankungen dahingehend, dass Übersetzungsdienstleistungen in Zeiten schwacher Konjunktur teilweise durch eigene Kapazitäten der Kunden abgebildet werden. Ein nachhaltiges Anziehen der Konjunktur kann diese Entwicklung umkehren, da dann erfahrungsgemäß eine Konzentration auf das Kerngeschäft stattfindet und ergänzende Dienstleistungen wie Übersetzungen wieder extern eingekauft werden. Rechtliche Einflussfaktoren mit entsprechender Auswirkung auf das Geschäft sind derzeit nicht erkennbar.

Mit FORIS lingua agieren wir in einem sehr heterogenen Markt mit vielen kleinen und kleinsten lokalen und nur wenigen überregionalen Anbietern. Wirkliche Marktführerschaften auch für den Teilmarkt juristischer und wirtschaftlicher Fachübersetzungen sind nicht erkennbar. Der überwiegende Teil der Mitbewerber sucht die Kundenansprache, ebenso wie FORIS lingua, über das Internet. Ergänzend hierzu wird FORIS lingua durch den Vertrieb der FORATIS AG unterstützt und nutzt langjährige Kundenbeziehungen. Die wenigen Anbieter mit physischer Präsenz sind in der Regel solche, die neben der reinen Übersetzung auch Dienstleistungen wie Sprachtrainings anbieten.

FORIS AnwaltsVerzeichnis

Das FORIS AnwaltsVerzeichnis bietet Anwälten die Möglichkeit, sich den Rechtssuchenden in einem der führenden Rechtsanwaltsverzeichnisse zu präsentieren. Es dient dem FORIS Konzern damit weiterhin als hervorragendes Werbemedium sowohl für die darin werbenden Rechtsanwälte als auch für die Dienstleistungen unseres Konzerns.

III.           FORIS Vermögensverwaltungs AG

Die FORIS Vermögensverwaltungs AG hält eine Immobilie mit einer Nutzfläche von 1.890m² in Bonn und vermietet sie an die FORIS AG als Generalmieterin sowie an das Restaurant FORISSIMO. Die FORIS AG wiederum hat sowohl an die FORATIS AG, die GO AHEAD GmbH als auch an Dritte untervermietet. Auf diesem Grundstück im Bonner Regierungsviertel wurde im Geschäftsjahr 2010 planmäßig mit einem Büroneubau von 980 m² Nutzfläche begonnen, der nach Fertigstellung ab Juni 2011 an einen vertraglich gebundenen Mieter langfristig vermietet wird.

IV.           FORATIS AG

Die FORATIS AG gründet seit zehn Jahren bundesweit Gesellschaften auf Vorrat. Zum Portfolio gehören alle gängigen deutschen Gesellschaftsformen wie die AG, GmbH, UG, KG, GmbH & Co. KG und die Europäische Aktiengesellschaft (SE). Bei allen Gesellschaften ist das gesetzlich vorgeschriebene Stammkapital eingezahlt. Sie sind im Handelsregister eingetragen, haben noch keine Geschäftstätigkeit ausgeübt und sind frei von Lasten. Käufer können diese Gesellschaften bei Bedarf ohne großen Aufwand online, per Fax, E-Mail oder Telefon bestellen und innerhalb von 24 Stunden übernehmen. Der erworbene Rechtsträger ist sofort nutzbar, so dass Verträge mit dieser neuen Gesellschaft unmittelbar geschlossen werden können. Das Risiko, für etwaige Fehler im Gründungsprozess haftbar gemacht zu werden, entfällt. Als weitere Dienstleistung sind mit der FORATIS AG auch individuelle Gründungen möglich, ohne dabei Rechts- und Steuerberatung zu betreiben. Zu den genannten deutschen Gesellschaften können bei der FORATIS AG auch alle denkbaren Kapitalgesellschaften aus dem europäischen Ausland erworben werden.

Hauptabnehmer sind Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Private Equity Unternehmen. Die FORATIS AG ist einer der Marktführer bei der Gründung und beim Vertrieb von Vorratsgesellschaften in Deutschland und zählt in den genannten Kundengruppen alle wesentlichen Kanzleien zu ihren Kunden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel mit Vorratsgesellschaften haben sich im Geschäftsjahr 2010 nicht verändert. Die GmbH-Reform des Jahres 2008, unter anderem mit Einführung der Unternehmergesellschaft (UG), ist im Markt umgesetzt und etabliert. Das Verhältnis der UG-Verkäufe zur GmbH liegt etwa bei 1 zu 10 und zeigt, dass die UG im Portfolio der FORATIS AG eher ein Ergänzungsprodukt für bestimmte Einsatzzwecke ist. Durch die zunehmende Elektronifizierung bei den Handelsregistern erfolgt zwar eine weitere Beschleunigung der Bearbeitung. Rechtssicherheit, Ausschluss der Nachgründungshaftung, und die Berücksichtigung individueller Kundenwünsche halten das Modell der Vorratsgesellschaften aber weiterhin attraktiv. Einer der wesentlichen Absatzmärkte für Vorratsgesellschaften ist das Transaktionsgeschäft, welches wiederum deutlichen konjunkturellen Schwankungen unterliegt.

Vorratsgesellschaften werden über das Internet von zahlreichen Anbietern vertrieben. Häufig werden Vorratsgesellschaften neben sogenannten Mantelgesellschaften angeboten, die schon einmal eine geschäftliche Tätigkeit ausgeübt haben. Die Seriosität zumindest einiger dieser Anbieter erscheint aus unserer Sicht zweifelhaft.

V.             GO AHEAD GmbH

Die GO AHEAD ist eine Gründungs- und Serviceagentur, die mit ihren Dienstleistungen Gründer über ihre gesamte Unternehmerschaft begleitet. Schwerpunkt ist die Gründung und Betreuung von Unternehmen in der Gesellschaftsform der englischen Limited. Dabei steht die GO AHEAD den Kunden auch nach der eigentlichen Gründung als verlässlicher Partner bei der Erfüllung der laufenden Berichtspflichten gegenüber den englischen Behörden mit einem eigenen Serviceteam zur Verfügung.

Neben der klassischen GmbH steht Gründern in Deutschland auch die sogenannte Mini GmbH - Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) zur Verfügung, deren Gründungsprozess durch die GO AHEAD ebenfalls unterstützt wird. Abgerundet wird das Leistungsportfolio durch die Gründungsunterstützung bei Kommanditgesellschaften sowie bei Mischformen wie der Limited & Co. KG oder der UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG.

Neben der Begleitung in der Gründungsphase bietet die GO AHEAD auch ergänzende Dienstleistungen wie die Veröffentlichung des Jahresabschlusses im elektronischen Bundesanzeiger an. Durch das eigene Serviceteam ist eine kompetente Begleitung in allen Unternehmensphasen sichergestellt. Das Serviceteam steht den Gründern darüber hinaus für alle Fragen rund um die Unternehmensform zur Verfügung und kann im Einzelfall auf ein Netzwerk von Kooperationspartnern zurückgreifen.

Die Anzahl der Neugründungen von Limiteds wird – wie die Gründung in anderen Rechtsformen - nach unserer Einschätzung von zwei gegenläufigen Effekten maßgeblich beeinflusst: Negativ wirkt sich sowohl eine generell risikoaverse Grundeinstellung sowohl bei den Gründern selbst als auch im Hinblick auf die Erfolgswahrscheinlichkeit der Umsetzung des geplanten Geschäftsmodells bei geringer Investitionsneigung aus. Auf der anderen Seite beschäftigen sich gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten -bedingt auch durch personelle Veränderungen in Unternehmen- mehr Personen mit dem Thema Selbstständigkeit. Darüber, welche der beiden Effekte insgesamt eine größere Auswirkung auf die Gründungszahlen hat, liegen uns allerdings keine verlässlichen Daten vor. Sowohl positive wie negative Effekte können darüber hinaus die Veränderungen von externen Einflussfaktoren im Gründungsmarkt haben, wie zum Beispiel die Ausweitung oder die Einstellung von Existenzgründungsförderungen.

Hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen hat die sogenannte Mini GmbH - Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) seit ihrer Einführung im November 2008 weiterhin einen negativen Effekt auf die Anzahl der Limited Gründungen. Dies hat sich im Geschäftsjahr 2010 mit rückläufigen Gründungszahlen im Bereich GO AHEAD bemerkbar gemacht.

Die GO AHEAD ist mit nahezu 40.000 gegründeten Limiteds weiterhin der Marktführer bei der Gründung von Limited-Gesellschaften in Deutschland. Sie bewegt sich insgesamt in einem sehr heterogenen Markt mit vielen kleinen Anbietern. Im Geschäftsjahr 2010 sind nach unseren Erkenntnissen keine vergleichbaren Mitbewerber am Markt aufgetreten, noch konnte eine außergewöhnliche Entwicklung der bisher am Markt agierenden Wettbewerber beobachtet werden.

VI.           Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2010 war von einer deutlichen Erholung gekennzeichnet, die sich bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt durchgängig in entsprechenden Steigerungen niedergeschlagen hat.

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Veränderung Bruttoinlandsprodukt zum Vorjahr 1) 2010 2009
in % in %
Deutschland 3,6 -4,7
Österreich 2,0 -3,9
Schweiz 2,6 -1,9
Euroraum (17 Länder) 1,7 -4,1
Vereinigte Staaten 2,8 -2,6
1) Quelle: Eurostat

Gestützt wurde diese Entwicklung durch eine expansive Geldpolitik und eine Verlängerung beziehungsweise Neuauflage von Konjunkturprogrammen. Zusätzliche Dynamik erhielt das Wachstum durch das Wiederauffüllen der zuvor abverkauften Lager. Die Verschuldungsprobleme einzelner Länder im Euroraum dämpfte die Wachstumsdynamik jedoch spürbar. Mit der Verschuldungskrise einher ging eine Verunsicherung der Finanzmärkte. Dies führte in der zweiten Jahreshälfte zu einer massiven Stützung einzelner Länder im Euroraum durch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Zusammenspiel mit dem internationalen Währungsfonds.

Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat sich auf den insbesondere für den Bereich des Verkaufs von Vorratsgesellschaften sowie Fachübersetzungen wichtigen Markt für Mergers & Akquisitions in 2010 noch nicht durchschlagend ausgewirkt. Die Anzahl der in 2010 neu gegründeten Limiteds in Deutschland war nach Angaben des statistischen Bundesamtes im Vergleich zu 2009 ebenfalls rückläufig.

VII.         Geschäftsentwicklung

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Umsatz 01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009 Veränderung
TEURO TEURO TEURO
Prozessfinanzierung 2.597 2.435 162
Übersetzungsdienst FORIS lingua 241 230 11
Verkauf von Gesellschaften der FORATIS 9.401 9.050 351
Verkauf von Gesellschaften / Dienstleistungen der GO AHEAD 5.281 6.758 -1.477
Sonstige Segmente im FORIS Konzern 115 179 -64
FORIS Konzern 17.635 18.652 -1.017
Periodenergebnis 01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009 Veränderung
TEURO TEURO TEURO
Prozessfinanzierung -1.366 494 -1.860
Übersetzungsdienst FORIS lingua -11 24 -35
Verkauf von Gesellschaften der FORATIS 69 90 -22
Verkauf von Gesellschaften / Dienstleistungen der GO AHEAD -96 1.225 -1.322
Sonstige Segmente im FORIS Konzern -464 -131 -333
FORIS Konzern -1.869 1.702 -3.571

Prozessfinanzierung

Im Jahr 2010 haben wir in der Prozessfinanzierung 31 Verfahren (Vorjahr: 20 Verfahren) beendet. Die Quote der davon positiv beendeten Verfahren liegt mit 65 % leicht über dem Ergebnis des Vorjahres. Die Umsatzerlöse der Prozessfinanzierung betragen im Berichtsjahr 2.597 TEURO und liegen damit leicht über Vorjahresniveau (2.435 TEURO). Das Ergebnis der Prozessfinanzierung wurde von zwei wesentlichen Faktoren negativ beeinflusst: Zum einen wurden hohe Einzelwertberichtungen auf Forderungen aufgrund im Verlauf der Verfahren sich verschlechternder Bonität einzelner Schuldner gebildet. Zusätzlich wurden im Verhältnis zum Durchschnitt der vergangenen Jahre im Geschäftsjahr 2010 einzelne, kostenintensive Verfahren verloren und gleichzeitig ältere Verfahren mit nur geringen Margen im Vergleichswege positiv abgeschlossen. Daher schließt das Segment mit einem negativen Ergebnis in Höhe von – 1.366 TEURO (Vorjahr: + 494 TEURO) ab.

Im Berichtszeitraum konnten wir 30 Verfahren neu in Finanzierung nehmen gegenüber 19 im Vorjahr.

FORIS lingua

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde der seit 2000 bestehende FORIS Übersetzungsdienst vollkommen neu als FORIS lingua positioniert. Damit einher ging eine Überarbeitung und Neugestaltung der Homepage und der Werbemittel. Die Konjunkturerholung im Jahr 2010 hat sich nach dem schwierigen Jahr 2009 auf die Geschäftsentwicklung verhaltener ausgewirkt als erwartet. Erst im zweiten Halbjahr 2010 haben sich die Umsätze mit leicht steigender Tendenz bis zum Jahresende konsolidiert, so dass der Umsatz mit 241 TEURO leicht über dem des Vorjahres liegt. Das Segmentergebnis von FORIS lingua ist aufgrund von Konzernumlagen negativ bei im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändertem Rohertrag.

FORATIS AG

Im Jahr 2010 haben wir die Vertriebsaktivitäten mit einer erfolgreichen Vortragsreihe zur Europäischen Aktiengesellschaft (SE) fortgesetzt. Alle Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit führenden Rechtsanwaltskanzleien und Steuerberatungs- bzw. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften durchgeführt. Bei der größten Veranstaltung in Frankfurt waren rund 100 Teilnehmer anwesend. Flankiert wurden diese Aktivitäten durch Pressearbeit zur SE.

Das Transaktionsvolumen in Europa hat sich allerdings entgegen der Prognosen zu Jahresanfang im Vergleich zum Jahr 2009 nicht wesentlich gesteigert. Die Gesamtzahl der Transaktionen liegt in etwa auf dem Niveau von 1996[1].

Die Umsatzsteigerung ist im Wesentlichen auf die gestiegene Anzahl von SE Verkäufen zurückzuführen. Aufgrund des im Verhältnis zur GmbH hohen Stammkapitals ist die SE vergleichsweise umsatzstark. Aufgrund eines verlorenen Rechtsstreites und eines einzelnen Forderungsverlustes schlug die Umsatzsteigerung nicht auf das Segmentergebnis durch.

GO AHEAD GmbH

Aus der bereits in 2009 deutlich spürbaren und sich in 2010 weiter fortgesetzten Nachfrageverschiebung von der Limited zur Unternehmergesellschaft resultiert bei der GO AHEAD eine deutlichen Reduzierung der Umsatzerlöse aus Servicepaketen. Im Verlauf des Jahres neu hinzu gekommene oder ausgeweitete Dienstleistungen wie der Übertragungsdienst oder die Einreichung zum elektronischen Handelsregister haben sich positiv entwickelt, konnten aber den Umsatzrückgang der Servicepakete nicht kompensieren. Insgesamt ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2010 daher um  1.477 TEURO geringer ausgefallen als im Vorjahr.

Trotz im Vergleich zum Vorjahr leicht verbesserter Rohmarge und erster Kosteneinsparungen ist das Periodenergebnis in 2010 mit - 96 TEURO negativ ausgefallen. Hierin enthalten sind die im 1. Halbjahr 2010 begonnenen und zum Jahresende abgeschlossenen Forderungsbereinigungen, die aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse nach Einführung eines verbesserten Mahn- und Inkassowesens in 2010 erforderlich waren. Dies hat das Ergebnis der GO AHEAD in 2010 mit insgesamt 1.859 TEURO belastet.

Sonstige Segmente im FORIS Konzern

Der Büroneubau zu Vermietungszwecken wurde bislang ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert. Zur Optimierung der Kapitalstruktur bei gleichzeitiger finanzieller Flexibilität wurde zur Refinanzierung des Büroneubaus ein Darlehensvertrag mit einer variablen Zinsvereinbarung abgeschlossen. Zur Absicherung des Zinsrisikos wurde gleichzeitig ein Zinssicherungsgeschäft abgeschlossen, dessen Marktwert bis zum 31. Dezember 2010 gesunken ist und das Ergebnis leicht belastet hat.

Ende des Jahres 2010 wurde ein langfristiger Mietvertrag mit einem einzelnen Mieter abgeschlossen, der das gesamte Bürogebäude als Firmensitz nutzen wird.

2.             Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Zur Darstellung der Ertrags-, Finanz und Vermögenslage sind die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliedert und die Kapitalflussrechnung in verkürzter Form dargestellt. Abweichungen in der Summenbildung sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. Die exakten Einzelwerte ergeben sich aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Kapitalflussrechnung.

I.        Ertragslage

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Ertragsstruktur 01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009 +/-
TEURO % TEURO % TEURO %
Umsatzerlöse 17.635 82 18.652 95 -1.017 -5
Sonstige betriebliche Erträge 3.811 18 895 5 2.916 326
Betriebsleistung 21.446 100 19.546 100 1.899 10
Aufwendungen für bezogene Leistungen -11.607 -54 -10.430 -53 -1.177 11
Personalaufwand -2.736 -13 -2.300 -12 -437 19
Abschreibungen -208 -1 -175 -1 -33 19
Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.794 -41 -4.915 -25 -3.879 79
Sonstige Steuern 17 0 23 0 -6 -28
Betriebsaufwand -23.328 -109 -17.796 -91 -5.532 31
Betriebsergebnis -1.882 -9 1.750 9 -3.632 -208
Zinserträge 14 53 -39
Zinsaufwendungen -144 -121 -23
Finanzergebnis -131 -69 -62
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 144 20 124
Periodenergebnis -1.869 1.702 -3.571

Hinsichtlich der Umsatz- und Ergebnisstruktur verweisen wir auf unsere Ausführung unter C.1.VII.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Auflösungen aus der Reduzierung der Pauschalwertberichtigungen bei der GO AHEAD aufgrund der erfolgten Forderungsbereinigung von insgesamt 3.462 TEURO enthalten. Die mit dieser Forderungsbereinigung korrespondierenden Aufwendungen von -5.321 TEURO führen saldiert zu einer Ergebnisbelastung von –1.859 TEURO.

Die absolute und relative Erhöhung der bezogenen Aufwendungen ist zum überwiegenden Teil auf den Bereich Prozessfinanzierung zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden unter Berücksichtigung der Erfolgsaussichten mehr Verfahren durch Vergleich beendet als in der Vorjahresperiode. Dies hat sich negativ auf die Relation von Umsatz zu Aufwand an bezogenen Leistungen ausgewirkt. Darüber hinaus wurden auch größere Verfahren in 2010 verloren. Alleine die vier größten verlorenen Verfahren haben das Ergebnis mit 390 TEURO belastet.

Die Steigerung der Personalaufwendungen ist überwiegend auf die Zahlung aus dem durch Vergleich beendeten Klageverfahren mit ehemaligen Organen der Gesellschaft zurückzuführen. Gegenläufig hat sich hier eine Auflösung einer mit dem Verfahren in Verbindung stehenden Rückstellung ausgewirkt, die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurde. Allerdings mussten auch höhere Beratungskosten aus dem Verfahren in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden.

Über die bereits erwähnten Forderungsabschreibungen in der GO AHEAD hinaus mussten im Bereich Prozessfinanzierung aufgrund der problematischen Einbringbarkeit ebenfalls überdurchschnittlich hohe Abschreibungen durchgeführt werden. Dabei haben alleine die drei größten Fälle die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 809 TEURO belastet. Auch die Aufwendungen aus der Beendigung der QSearch GbR mit 52 TEURO haben die sonstigen betrieblichen Aufwendungen negativ beeinflusst.

Die vorläufigen Ergebnisse der steuerlichen Außenprüfung haben sich mit 8 TEURO in den Zinsaufwendungen und mit 112 TEURO in den Steuern von Einkommen und vom Ertrag niedergeschlagen. In diesem Zusammenhang konnte eine im Rahmen der Erstkonsolidierung der GO AHEAD gebildete Steuerverbindlichkeit von 285 TEURO ergebniswirksam aufgelöst werden.

Die Zinsaufwendungen wurden zudem mit 29 TEURO durch die Marktwertbewertung des Zinssicherungsgeschäftes im Rahmen der Finanzierung des Büroneubaus belastet.

Bei den Steueraufwendungen haben sich die Veränderungen in den aktiven latenten Steuern (-175 TEURO) sowie die Auflösung der passiven latenten Steuern (+145 TEURO) saldiert mit insgesamt 30 TEURO negativ ausgewirkt.

Die zuvor genannten Effekte haben das Ergebnis des Konzerns im Geschäftsjahr 2010 insgesamt mit 3.413 TEURO belastet. Alleine 2.668 TEURO resultieren aus den nicht zahlungswirksamen Abschreibungen der Forderungen aus den Bereichen GO AHEAD und Prozessfinanzierung.

II.             Finanzlage

Im Fordergrund des Finanzmanagements der FORIS steht aufgrund des Geschäftsmodells und der damit verbundenen notwendigen finanziellen Flexibilität die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote und ausreichender Liquidität. Das Management der finanzwirtschaftlichen Risiken der FORIS ist im Finanzbereich zentralisiert. Der Fokus liegt auf den Kapitalstruktur- und Kreditrisiken sowie den Liquiditäts- und Marktpreisrisiken. Hinsichtlich der Einzelheiten zu den Risiken und deren Management verweisen wir auf unsere Ausführungen unter C.5 im Risikobericht sowie im Anhang unter D.6.III.5.

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Kapitalstruktur 31.12.2010 31.12.2009 +/-
TEURO % TEURO % TEURO %
Gezeichnetes Kapital 5.860 32 5.860 26 0 0
Kapitalrücklage 14.597 79 14.597 65 0 0
Ergebnisneutrale latente Steuern -27 0 -26 0 -1 4
Rücklage für eigene Anteile 0 0 0 0 0
Gewinnrücklage 0 0 0 0 0 0
Verlustvortrag -3.414 -19 -5.116 -23 1.702 -33
Periodenergebnis -1.869 -10 1.702 8 -3.571 -210
Eigenkapital 15.147 82 17.017 76 -1.870 -11
Rückstellungen 788 4 652 3 136 21
Langfristige Verbindlichkeiten 0 0 1.412 6 -1.412 -100
Latente Steuern 0 0 145 1 -145 -100
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.437 13 3.231 14 -795 -25
Kurzfristig finanziertes Vermögen 3.225 18 5.440 24 -2.215 -41
18.372 100 22.457 100 -4.085 -18

Mit einer Eigenkapitalquote von 82 % (Vorjahr 76 %) ist die FORIS im Hinblick auf die Eigenkapitalausstattung weiterhin solide aufgestellt. Die Rückstellungen beinhalten die erkennbaren Risiken für die Gesellschaft zum Stichtag. Aufgrund der Inanspruchnahme aus einer Eventualverbindlichkeit wurden die passiven latenten Steuern ergebniswirksam aufgelöst.

Die langfristigen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2009 betrafen ein Darlehen, welches im 1. Halbjahr 2010 vorzeitig entschädigungslos abgelöst wurde, so dass zum 31. Dezember 2010 keine längerfristigen Verbindlichkeiten mehr bestanden. Zur Finanzierung des im Bau befindlichen Büroneubaus wurde eine langfristige Finanzierung von maximal 3.000 TEURO mit einem variablen Zinssatz auf 1-Monats-EURIBOR Basis abgeschlossen. Das Darlehen ist am 30. März 2020 endfällig und valutiert zum Abschlussstichtag mit 0 EURO. Zur Absicherung des Zinsrisikos wurde für den Zeitraum vom 30. September 2010 bis zum 30. März 2020 ein Zinssicherungsgeschäft über 2.000 TEURO vereinbart. Darüber hinaus besteht eine Multifunktionslinie in Höhe von 1.000 TEURO, die derzeit teilweise mit Bürgschaften ausgenutzt wird.

Eine Veränderung der Kreditkonditionen würde auf die FORIS bis zum Zeitpunkt des Auslaufens des Zinssicherungsgeschäftes am 30. März 2020 nur bei einer möglichen Inanspruchnahme des den abgesicherten Betrages von 2.000 TEURO übersteigenden Betrages Einfluss haben.

Nachfolgend ist die Entwicklung der Liquidität im Rahmen einer verkürzten Kapitalflussrechnung dargestellt. Hinsichtlich der Details der Kapitalflussrechnung verweisen wir auf D.4.

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01.01 - 31.12.2010 01.01. - 31.12.2009
EURO EURO EURO EURO
Periodenergebnis -1.868.572 1.701.937
Cash Flow Veränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit 3.981.863 -2.699.712
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.113.291 -997.775
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -931.664 -179.933
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -1.411.610 -59.753
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes (Cash-Flow) -229.983 -1.237.461
Finanzmittel am 1.1. 1.833.572 3.071.033
Finanzmittel am 31.12. 1.603.589 1.833.572
Zahlungsmittel 2.138.518 2.419.067
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten -534.929 -585.495
Finanzmittel am 31.12. 1.603.589 1.833.572

Neben der Finanzierung mit Eigenkapital ist die wichtigste Finanzierungsquelle der FORIS der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte im Geschäftsjahr 2010 hier ein deutlich positiver Cash Flow erwirtschaftet werden.

Die im Unternehmen eingesetzte Soft- und Hardware haben wir planmäßig weiter modernisiert und ausgebaut. Darüber hinaus wurden in den Büroneubau 986 TEURO investiert. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2010 1.073 TEURO in das Anlagevermögen investiert (2009: 181 TEURO). Gegenläufig hat sich hier der Abgang des Sachanlagevermögens mit 141 TEURO ausgewirkt. Somit ergibt sich ein Cash Flow aus Investitionstätigkeit von - 932 TEURO.

Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit betrifft ausschließlich die vorzeitige Rückzahlung eines zum 31. Dezember 2009 noch bestehenden Darlehens im 1. Halbjahr 2010.

Der mit 230 TEURO leicht negative Cash Flow hat nach derzeitigen Erkenntnissen keine Auswirkung auf die Fähigkeit des Konzerns, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Vielmehr verdeutlicht der mit 2.113 TEURO deutlich positive Cash Flow die Liquiditätsstärke der FORIS. Hinsichtlich der Quantifizierung der möglichen Liquiditätsrisiken verweisen wir auch auf unsere Ausführungen im Anhang unter D.6.III.5.

III.           Vermögenslage

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Vermögenslage 31.12.2010 31.12.2009 +/-
TEURO % TEURO % TEURO %
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.919 16 2.961 13 -42 -1
Sachanlagen 3.249 18 3.340 15 -90 -3
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1.046 6 60 0 986 1.638
Finanzanlagen 0 0 130 1 -130 -100
Latente Steuern 1.540 8 1.716 8 -176 -10
Langfristig gebundenes Vermögen 8.755 48 8.207 37 548 7
Vorräte 4.104 22 3.423 15 681 20
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände/Wertpapiere 3.909 21 8.376 37 -4.467 -53
Liquide Mittel 1.604 9 1.834 8 -230 -13
Zwischensumme kurzfristig gebundenes Vermögen 9.617 52 13.633 61 -4.016 -29
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 0 618 3 -618 -100
Kurzfristig gebundenes Vermögen 9.617 52 14.250 63 -4.633 -33
18.372 100 22.457 100 -4.085 -18

In den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ist ausschließlich der Büroneubau Kurt-Schumacher-Straße 22 enthalten. Dieser konnte bereits im Dezember 2010 langfristig an einen einzelnen Mieter vermietet werden. Mietbeginn ist der 1. Juni 2011.

Die Verminderung der Sachanlagen ist auf die Auflösung der QSearch Partners GbR mit Wirkung zum 21. September 2010 zurückzuführen. Die FORIS AG hat gegen einen Besserungsschein und eine Zahlung aus dem bestehenden Bankguthaben die Anteile an der QSearch Partners (USA) an die anderen Gesellschafter übertragen.

Die Position der latenten Steuern wurde aufgrund der vorsichtigeren Einschätzung des Vorstandes zur Unternehmensplanung für die kommenden Jahre angepasst.

Der Anstieg des Vorratsvermögens stammt überwiegend aus dem Bereich der Prozessfinanzierung. Bei den zum Stichtag finanzierten Verfahren war aufgrund aktueller Verfahrensstände eine geringere Abwertung vorzunehmen als dies im Vorjahr der Fall war.

Die Position Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurde maßgeblich von der Forderungsbereinigung im Bereich GO AHEAD sowie der gestiegenen Risikovorsorge im Bereich der Prozessfinanzierung beeinflusst. Die Nettoforderungen in diesen beiden Bereichen haben sich gegenüber dem 31. Dezember 2009 um zusammen 4.544 TEURO vermindert.

Im Vorjahr war unter der Position Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen ein Grundstück bilanziert, welches an die Stadt Luckenwalde verkauft und in 2010 erstmalig unter den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert wurde.

IV.           Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mit einer Eigenkapitalquote von 82 % (2009: 76 %) und Finanzmitteln von 1.604 TEURO (2009: 1.834 TEURO) verfügt der Konzern weiterhin über eine äußerst solide Finanz- und Vermögensstruktur mit der notwendigen finanziellen Flexibilität für die weitere Entwicklung. Die in 2010 nicht zufriedenstellende Ertragslage war durch unterschiedliche Sondereffekte beeinflusst. Trotz dieser negativen Entwicklung konnte aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ein deutlich positiver Cash Flow erwirtschaftet werden, der eine vorzeitige Tilgung eines Darlehens und Investitionen in den Büroneubau ohne Aufnahme von Fremdkapital möglich gemacht hat. Unter Berücksichtigung der bislang nicht ausgenutzten Kreditlinie von insgesamt 3.000 TEURO sind nach derzeitiger Kenntnis sämtliche eingegangene Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllbar.

3.             Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Das bestehende Vergütungssystem gewährleistet eine der Tätigkeit und Verantwortung angemessene Vergütung der Vorstandmitglieder. Neben der persönlichen Leistung finden dabei auch die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens Berücksichtigung.

Mit Ausscheiden von Professor Dr. Tödtmann im Oktober 2010 wurden dessen Vergütungs- sowie etwaige anteilige Tantiemeansprüche beglichen.

Die Vergütung des Vorstandsmitglieds Ralf Braun setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen fixen und einer variablen Komponente zusammengesetzt. Der fixe Gehaltsbestandteil beträgt 85 %, der variable Bestandteil 15 % der Gesamtvergütung. Für 2010 beträgt aufgrund der unterjährigen Aufnahme der Tätigkeit der variable Anteil die Hälfte des Jahresbetrages. Der variable Anteil für 2010 ist ausschließlich eine individuelle Tantieme. Die Höhe der individuellen Tantieme 2010 ist vom Erreichen der vor Beginn der Tätigkeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten Ziele abhängig.

Für die kommenden Jahre setzt sich die individuelle Tantieme aus einem ergebnisbezogenen und einem individuellen Teil zusammen. Zwischen dem Aufsichtsrats und dem Vorstandsmitglied Ralf Braun werden entsprechende Ziele vor Beginn des Geschäftsjahres vereinbart, von deren Erreichung die Höhe der Tantieme abhängig ist.

Darüber hinaus enthält die Vergütung des Vorstands Sachbezüge, nämlich Versicherungsprämien für eine angemessene Unfallversicherung, eine Directors & Officers Versicherung und einer Direktversicherung im Rahmen der steuerlichen Regelungen.

Die Hauptversammlung der FORIS AG hat am 26. Mai 2006 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Veröffentlichungspflichten der Vorstandsbezüge für die Jahre 2006 bis 2010 auszuschließen.

Die Aufsichtsratsvergütung der FORIS AG beträgt gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2010 insgesamt 63.000 EURO p.a., gegebenenfalls zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer. Davon entfallen 27.000 EURO auf den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und jeweils 18.000 EURO auf die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats. Bis zu der vorgenannten Hauptversammlung betrug die Aufsichtsratsvergütung 25.000 EURO wobei 10.000 EURO auf den Vorsitzenden und jeweils 7.500 EURO auf die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrates entfielen.

Aktienoptionsrechte bestehen nicht.

4.             Nachtragsbericht

Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichtes ergaben sich keine Ereignisse oder Entwicklungen von besonderer Bedeutung, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Schuldenposten zum 31. Dezember 2010 geführt hätten.

5.             Risikobericht

I.        Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Ziele

Neben der Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen ist wesentliches Ziel des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems die Sicherstellung des Erhalts des Unternehmens mit dem Fokus auf bestandsgefährdende Risiken sowie Risiken mit Auswirkungen auf Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

Grundsätzliche Systematik

Die Risiken werden systematisch und regelmäßig in den Kategorien Bereichsübergreifend, Beschaffung, Leistungserstellung, Vertrieb, Personal und EDV/IT erfasst und im Risikokatalog dokumentiert. Die Bewertung erfolgt anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenshöhe.

Der Umgang mit den bestehenden Risiken wird festgelegt und entsprechende Maßnahmen zum Zwecke der Risikosteuerung eingeleitet. Zur Gewährleistung der Kontinuität und zum Zwecke der Vergleichbarkeit erfolgt die Erfassung und Ermittlung der Risiken in standardisierten Bögen. Die Dokumentation beinhaltet zur Einschätzung und Verfolgung der Entwicklung der Risiken einen Vergleich mit der jeweiligen Vorperiode.

Überwachung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Das Risikomanagementsystem ist in die regelmäßigen Kontrollprozesse des Unternehmens integriert. Die dokumentierten Ergebnisse werden in Form eines Risikoberichtes auch an den Aufsichtsrat kommuniziert, so dass dieser seiner Überwachungsfunktion bezüglich des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems nachkommen kann.

Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben prüft der Abschlussprüfer das Risikofrüherkennungssystem, welches integraler Bestandteil des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist. Er berichtet dem Aufsichtsrat gegebenenfalls über festgestellte Schwächen im internen Kontroll- und Risikomanagementsystem.

Prozessfinanzierung

Das Geschäftsfeld Prozessfinanzierung ist geprägt durch seine Langfristigkeit. Im Hinblick darauf dokumentieren wir sämtliche finanzierten Verfahren mit ihrem Verlauf in der unternehmenseigenen Software. Der Beschluss über die Annahme einer Finanzierung sowie über alle signifikanten Ein- und Ausgabeentscheidungen, einschließlich einer etwaigen Finanzierungsbeendigung, steuern wir nach einem festgelegten Procedere und legen strenge Maßstäbe bei der Fallauswahl an. Hier sind immer mehrere erfahrene Volljuristen beteiligt. Alle diesbezüglichen Entscheidungen werden schriftlich festgehalten und sind jederzeit abrufbar. Sämtliche ein- und ausgehende Post wird ebenso dokumentiert wie Telefonate, die zu den einzelnen Verfahren geführt werden. Alle Schriftsätze und gerichtlichen Verfügungen der Finanzierungsverfahren prüfen wir durch einen erfahrenen und besonders qualifizierten Volljuristen. Problemfälle erörtern wir grundsätzlich unter Beteiligung weiterer Volljuristen. Die Verfahren selbst unterliegen wenigstens zweimal pro Jahr einer Inventur einschließlich Finanz- und Dokumentationskontrolle auf Aktualität und Vollständigkeit.

FORIS lingua

Beim Übersetzungsdienst wird die Auftragsabwicklung taggenau in der EDV abgebildet. Alle relevanten Daten werden hier erfasst und lassen ebenfalls einen genauen Status der Auftragssituation wie auch den Vergleich mit Vorjahren zu. Bei der Auswahl von Übersetzern legen wir strengste Maßstäbe an, bevor diese in unseren Übersetzerpool aufgenommen werden. So erfolgt neben der Erfassung der Sprachen die Kategorisierung der verschiedenen Qualifikationen der Übersetzer, um unseren Kunden einen Übersetzer mit entsprechender Branchenkenntnis bieten zu können. Darüber hinaus wurde eine Versicherung abgeschlossen, die im Falle einer fehlerhaften Übersetzung den entsprechenden Schaden ausgleicht.

FORATIS AG

Den Verkauf von Vorratsgesellschaften der FORATIS dokumentieren wir tagesbezogen. Gleiches gilt für den Stand der Reservierungen und der Lagerhaltung sowie der Gründung neuer Gesellschaften sowohl im Inland als auch im Ausland. Hier stehen Vergleichsdaten aller vorangegangenen Geschäftsjahre zur Verfügung, die taggenaue Vergleiche ermöglichen. Dies gilt für alle angebotenen Vorratsgesellschaften. Nachfrageschwankungen sind damit frühzeitig erkennbar und ermöglichen eine nachfragegerechte Bevorratung von Gesellschaften. Im Auslandsgeschäft bestehen Partnernetzwerke, um eine schnellstmögliche Lieferfähigkeit auch für diese Gesellschaften zu gewährleisten.

GO AHEAD

Das Rechnungs-, Mahn- und Inkassowesen wurde in 2010 weiter ausgebaut und optimiert, so dass eine zeitnahe Forderungsrealisierung und Analyse von Überfälligkeiten sichergestellt ist. Der aktive Erinnerungsservice an unsere Kunden hinsichtlich fristgerechter Einreichung von Unterlagen und Dokumenten an das englische Handelsregister entspricht den zum 1. Oktober 2009 geänderten aktuellen Anforderungen des "Companies Acts 2006". Zudem haben wir den Grad der IT-gestützten Geschäftsprozesse weiter erhöht. Insbesondere der Automatisierungsprozess im Mahn- und Inkassowesen wurde in 2010 konsequent erweitert. Durch regelmäßige Beobachtung der Wettbewerber - auch mit externer Unterstützung - werden Veränderungen im Markt zeitnah erkannt, analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen für das eigene Geschäft abgeleitet.

Informationstechnische Risiken (EDV/IT)

In 2010 wurden weitere Maßnahmen zur Gewährleistung einer hohen Ausfallsicherheit unseres IT-Systems getroffen und auf Basis weitergehender Analysen ein insbesondere in Bezug auf die Ausfallsicherheit zukunftsweisendes Hardware-Konzept erarbeitet. Die Umsetzung des Konzeptes mit virtualisierten Servern und redundanter Hardware sowie entsprechenden Sicherungskonzepten erfolgt im 1. Halbjahr 2011.

Bereichsübergreifend

Hinsichtlich des Managements der finanzwirtschaftlichen Risiken verweisen wir auf unsere Ausführungen unter C.5.III.

II.      Unternehmensspezifische Risiken

Prozessfinanzierung

Nach inzwischen über dreizehnjähriger Praxis mit der Prozessfinanzierung haben wir vor dem Hintergrund von über 450 abgeschlossenen Verfahren hinreichende Erfahrungswerte, um die mittelfristige Erfolgswahrscheinlichkeit der von uns finanzierten Verfahren abschätzen zu können. Gleichwohl ist und bleibt die Laufzeit der einzelnen Verfahren kaum kalkulierbar. Sie ist von zahlreichen Einflüssen geprägt, wie etwa der Auslastung der Gerichte, Richterwechsel oder der Dauer von Gutachtenerstellungen, auf welche die FORIS selbst keinen Einfluss hat. Soweit der Gesetzgeber die Möglichkeit einer Revision ausgeschlossen hat, hindert die Einlegung einer so genannten Nichtzulassungsbeschwerde durch den Prozessgegner die endgültige Rechtskraft. Die Entscheidungen des Bundesgerichtshofes lassen auch dann erfahrungsgemäß mehrere Jahre auf sich warten.

Die finanzierten Verfahren unterliegen der Einzelfallbetrachtung. Auch wenn die Einschätzung der rechtlichen und wirtschaftlichen Erfolgsaussichten durch erfahrene Juristen im Unternehmen auf der Basis einer von dem Anwalt des Forderungsinhabers erstellten rechtlichen Analyse vorgenommen wird, so hängt der rechtliche Ausgang der finanzierten Verfahren allein von der Einzelfallentscheidung des bzw. der jeweils zuständigen Richter ab. In welcher zeitlichen Dauer und mit welcher rechtlichen Begründung eine richterliche Entscheidung getroffen wird, kann von der FORIS AG dabei naturgemäß nicht beeinflusst werden. Auch die Einschätzung der nach einer rechtskräftigen Entscheidung zu erfolgenden wirtschaftliche Durchsetzung des finanzierten Anspruchs erfolgt auf Basis aller zur Verfügung stehenden Wirtschaftsdaten des Anspruchsgegners zum Zeitpunkt der Finanzierungszusage. Veränderungen der Zahlungsfähigkeit des Anspruchsgegners während eines jahrelangen Gerichtsverfahrens können trotz fortlaufender Beobachtung des Anspruchsgegners eintreten. Auch diese können weder von der FORIS AG noch von dem Anspruchsinhaber oder seinem Anwalt beeinflusst werden.

Bereits in der Vergangenheit hatten wir erläutert, wie FORIS diese Fälle bilanziell erfasst. Insoweit verweisen wir auch auf frühere Darstellungen in unseren Geschäftsberichten. Verfahren mit hohen Streitwerten, die durch mehrere Instanzen, gegebenenfalls auch mit mehreren Prozessparteien und Gutachtern finanziert werden, sind grundsätzlich geeignet, Klumpenrisiken zu bilden. Stellt sich in diesen Verfahren am Ende ein Prozessverlust ein, so ist zum einen eine Wertberichtigung auf die aktivierten Prozesskosten erforderlich, zum anderen sind Rückstellungen für die zu leistenden gegnerischen Kosten zu bilden. Die Finanzierung solcher Verfahren, erst recht aber ein Zusammentreffen mehrerer solcher negativer Entscheidungen, würde zu einer erheblichen Ergebnisauswirkung und Liquiditätsbelastung führen. Im Rahmen des Abschlusses neuer Prozessfinanzierungsverträge ist daher stets auf das aktuelle Risikoverhältnis in Proportion zum Gesamtfinanzierungsportfolio zu achten.

Die stete Fortentwicklung der Verfahren durch Einreichung von Schriftsätzen, mündliche Verhandlungen, aber auch Hinweisbeschlüsse oder gerichtliche Entscheidungen machen regelmäßig Neubewertungen erforderlich, ob die aktivierten Verfahrenskosten im Hinblick auf den Verfahrensausgang noch als werthaltig angesehen werden können. Selbst dann, wenn der Anspruchsinhaber obsiegt und FORIS ihren Kostenerstattungs- und Erlösanteil berechnet hat, können Forderungsausfälle nicht ausgeschlossen werden, die sich erst im Rahmen eines Vollstreckungsversuches herausstellen. Selbstverständlich ist FORIS bemüht, Informationen zur Solvenz des Gegners bereits vor Annahme der Finanzierung zu erhalten. Eine solche Auskunft ist aber nicht immer und schon gar nicht mit Verlässlichkeit über die typischerweise fünf bis acht Jahre einer voraussichtlichen Prozessdauer zu erhalten. Wertberichtigungen nimmt FORIS dann vor, wenn konkrete Umstände vorliegen oder Anhaltspunkte ersichtlich sind, die einer Realisation der Forderung entgegenstehen. Die sich bereits seit 2008 deutlich abzeichnende Wirtschafts- und Finanzkrise kann den Bonitätsverlust bei Anspruchsgegnern dabei noch verstärken.

Übersetzungsdienstleistungen mit FORIS lingua

Aufgrund fehlerhafter Übersetzungen könnte es zu einer Inanspruchnahme auf Schadenersatz kommen.

FORATIS AG

Das Inkrafttreten der GmbH-Reform mit dem Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) hat zum 1. November 2008 Neuerungen im Bereich der Kapitalaufbringung und die Einführung der Unternehmergesellschaft (UG) als besondere Ausprägung der GmbH gebracht. Darüber hinaus hat sich das elektronische Handelsregister bundesweit weiter etabliert. Auch hat der für diesen Bereich wichtige Markt für Unternehmenstransaktionen trotz verbesserter konjunktureller Lage noch keine Erholung gezeigt. Diese Entwicklungen könnten sich auch weiterhin als dämpfende Faktoren für den Handel mit Vorratsgesellschaften erweisen.

GO AHEAD

Die Einführung der Unternehmergesellschaft ging eindeutig zu Lasten der Nachfrage von Limited-Gründungen. Trotz Aufnahme der Unternehmergesellschaft in unser Produktportfolio konnten die fehlenden Umsätze nicht ausgeglichen werden. Anhaltende Zahlungsschwierigkeiten und nachlaufende Insolvenzen aus der Finanzkrise bei Geschäftspartner und Kunden können sich weiterhin nachteilig auf die Ertragslage auswirken. Darüber hinaus bestehen in einem ersten Schritt nur geringe Markteintrittsbarrieren beim Verkauf von Limiteds, so dass immer wieder mit neuen Marktteilnehmern gerechnet werden muss. Dies kann zu Lasten der am Markt durchsetzbaren Preise führen.

FORIS Vermögensverwaltungs AG

Bei der FORIS Vermögensverwaltungs AG kann es zu zeitlichen Verzögerungen und Kostensteigerungen beim Neubau kommen. Zudem besteht ein Vermietungsrisiko. Darüber hinaus können hier Risiken aus der Marktbewertung des Zinssicherungsgeschäftes entstehen.

Informationstechnische Risiken (EDV/IT)

Durch die Zunahme IT-gestützter Geschäftsprozesse können sich Ausfälle bei der IT-Infrastruktur im gesamten Konzern in höherem Maße niederschlagen.

Bereichsübergreifende Risiken

Hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken verweisen wir auf unsere Ausführungen unter C.5.III.

Mit Schreiben vom 8. Februar 2011 hat das Finanzamt im Vorfeld einer Besprechung über mögliche, vorläufige Feststellungen der steuerlichen Außenprüfung informiert. Wesentliche Feststellungen, die zu einer Steuernachzahlung führen können, betreffen die steuerliche Behandlung der Erlöse und Aufwendungen im Rahmen des Verkaufes von Vorratsgesellschaften durch die FORATIS AG. Die sich aus den vorläufigen Feststellungen der Prüfung ergebenden Nachzahlungen inklusive der Zinsen wurden mit den erwarteten Werten im Konzernabschluss erfasst. Aufgrund der Vorläufigkeit der Feststellungen kann es nach weiterer Klärung durch die Finanzverwaltung und den dann erteilten Steuerbescheiden zu Abweichungen in der steuerlichen Betrachtung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage kommen.

III.    Management und Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken

Das Management der finanzwirtschaftlichen Risiken der FORIS umfasst neben dem Kapitalstruktur- und Kreditrisikomanagement auch das Management von Liquiditäts- und Marktpreisrisiken.

Kapitalstrukturmanagement

Das wesentliche Kapitalstrukturrisiko besteht darin, dass durch die Substitution von Eigenkapital durch Fremdkapital der Verschuldungsgrad auf ein Maß ansteigt, welches im Falle von auftretenden Verlusten zu einer Überschuldung oder zu erhöhten Fremdkapitalkosten aufgrund der verschlechterten Bonität führt. Die FORIS hat mit der Prozessfinanzierung einen Geschäftsbereich, welcher insbesondere aufgrund seiner Langfristigkeit über einzelne Geschäftsjahre hinaus Ertragsschwankungen unterliegt. Daher liegt der Fokus des Kapitalstrukturmanagements der FORIS auf einer über dem Durchschnitt liegenden Eigenkapitalausstattung und -quote. Die Entwicklung der Eigenkapitalquote wird monatlich unter Berücksichtigung der geschäftlichen Entwicklung in einer rollierenden Vorausschau geschätzt und quartalsweise berichtet. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2010 beträgt 82 %.

Kreditrisikomanagement

Als Kreditrisiko wird das Risiko bezeichnet, welches sich aufgrund der Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen einer Vertragspartei ergibt und zu entsprechenden finanziellen Verlusten führt. Das überwiegende Kreditrisiko der FORIS ergibt sich aus Gläubigerpositionen gegenüber Kunden und Finanzinstituten. Hinsichtlich der Quantifizierung des maximalen Kreditrisikos verweisen wir auf unsere Ausführen im Anhang unter III.5. Der überwiegende Teil der Kundenforderungen ergibt sich aus den Bereichen Prozessfinanzierung und GO AHEAD. Insoweit verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen unter C.5.I und C.5.II. Bei der Zusammenarbeit mit Finanzinstituten wird auf die Bonität bzw. das Rating der einzelnen Institute abgestellt.

Liquiditätsmanagement

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die FORIS zu irgendeinem Zeitpunkt nicht in der Lage sein könnte, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Hinsichtlich der quantitativen Angaben zu den Liquiditätsrisiken verweisen wir auf den Anhang unter III.5. Die Steuerung und Beobachtung des Zahlungsmittelbedarfes unter Berücksichtigung der bestehenden Kreditlinien erfolgt täglich zentral im Finanzbereich. Basierend auf der geschäftlichen Entwicklung und der Planung erfolgt monatlich eine rollierende Vorausschau über die Entwicklung der Zahlungsmittel und des Zahlungsmittelbedarfes.

Marktpreisrisikomanagement

Durch das Geschäftsmodell sind die Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken sowie die sonstigen Preisrisiken in der FORIS nur von untergeordneter Bedeutung. Aufgrund der Gesamtgröße des Konzerns werden sie einzeln im Finanzbereich beobachtet und gesteuert. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos nach einer möglichen Inanspruchnahme eines Darlehens für den Büroneubau wurde ein entsprechendes Sicherungsgeschäft abgeschlossen. Hinsichtlich der quantitativen Angaben zu den Marktpreisrisiken verweisen wir auf den Anhang unter III.5.

6.             Übernahmerelevante Angaben

Hinsichtlich der Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter D.6.II.2.13.

Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die die Stimmrechte und die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt. Auch sind dem Vorstand keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, welche besondere Kontrollbefugnisse verleihen, bekannt.

Direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital des Unternehmens betreffen ausschließlich Organmitglieder. Insoweit verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter D.6.III.11 sowie unter D.6.III.12.

Die Satzung der FORIS AG enthält keine Ergänzungen oder dispositive Vorschriften hinsichtlich der Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstandes, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen.

Der Vorstand ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 3. Juni 2015 eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil von bis zu insgesamt zehn vom Hundert am Grundkapital zu erwerben. Als Zweck ist der Handel in eigenen Aktien ausgeschlossen. Der Erwerb soll der Einziehung eigener Aktien dienen. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % übersteigen und nicht um mehr als 10 % unterschreiten. Als maßgeblicher Börsenkurs gilt der Mittelwert der in Xetra ausgewiesenen Schlusskurse für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Handelstage vor dem Erwerb dieser Aktien. Mit Beschluss der Hauptversammlung wurde der Vorstand ferner ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalherabsetzung zu ändern. Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2010 von dem Recht des Erwerbes eigener Aktien keinen Gebrauch gemacht. Es werden keine eigenen Aktien gehalten.

Die Hauptversammlung 2006 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 2.930.000 EURO durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen für die Dauer von fünf Jahren ab Eintragung der Ermächtigung in das Handelsregister zu erhöhen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 21. Juni 2006 und somit endet die Ermächtigung des Vorstandes zur Erhöhung des Grundkapitals am 20. Juni 2011. Während des Geschäftsjahres 2010 hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

Im Falle der Bareinlage ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: Zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, soweit die Kapitalerhöhung zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen im Wege der Sacheinlage erfolgt, soweit der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, entfallende Anteil am Grundkapital zehn vom Hundert des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, zur Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter oder Organe der Gesellschaft oder einer verbundenen Gesellschaft, soweit es erforderlich ist, um Inhabern von Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten aus Options- oder Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts oder der Erfüllung der Wandlungspflicht als Aktionär zustünde.

Die FORIS AG hat mit Ihren Tochtergesellschaften keine Vereinbarungen getroffen, die bei einem Kontrollwechsel im Falle eines Übernahmeangebotes wirksam werden, sich ändern oder enden.

Es wurden keine Entschädigungsvereinbarungen der FORIS AG mit den Mitgliedern des Vorstandes oder den Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebotes getroffen.

7.             Erklärung der Unternehmensführung nach 289a HGB

I.        Erklärung gemäß § 289a Abs. 2 Nr. 1 HGB i.V.m. § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)

Hinsichtlich der Erklärung zum DCGK wird auf Abschnitt B. verwiesen.

II.      Angaben zu Unternehmensführungspraktiken gemäß § 289a Abs. 2 Nr. 2 HGB

Die im Internet veröffentlichten Leitlinien der FORIS AG und ihrer Tochtergesellschaften legen für alle Mitarbeiter der FORIS AG fest, wie wir bei der täglichen Arbeit mit internen und externen Gesprächspartner umgehen, um das Vertrauen untereinander zu fördern und die Zusammenarbeit reibungslos, angenehm und effizient zu gestalten. Die Unternehmensleitlinien sind im Internet veröffentlicht unter http://portal.foris.de/Unternehmensleitlinien.

III.    Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand, Aufsichtsrat und Ausschüssen gemäß § 289a Abs. 2 Nr. 3 HGB

Der Vorstand führt im zweiwöchigen Turnus Vorstandssitzungen durch, an denen die Führungskräfte des Unternehmens teilnehmen. Soweit wichtige Entscheidungen zu treffen sind, werden diese durch standardisiert aufgebaute Beschlussvorlagen durch die jeweils zuständigen Führungskräfte vorbereitet und vorab eingereicht. Weiterhin berichten im Rahmen der Vorstandssitzungen die Verantwortlichen für ihre jeweilige Organisationseinheit über bedeutsame Ereignisse und Maßnahmen der Geschäftsentwicklung sowie die wesentlichen in den kommenden zwei Wochen anstehenden Ereignisse. Die Ergebnisse der Vorstandssitzungen werden in fortlaufenden Protokollen niedergelegt und dokumentiert; die Erledigung der darin festgelegten weiterführenden Maßnahmen wird lückenlos nachgehalten.

Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat entscheidet, wie viele Mitglieder der Vorstand haben soll. Der Aufsichtsrat erlässt eine Geschäftsordnung für den Vorstand, die einen Katalog zustimmungsbedürftiger Geschäfte sowie einen Geschäftsverteilungsplan enthält. Schließlich gibt sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung. Der Aufsichtsrat selbst wird durch dessen Vorsitzenden nach Außen vertreten.

Der Vorstand nimmt an nahezu allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil, berichtet schriftlich und mündlich zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und Beschlussvorlagen und beantwortet die Fragen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder.

Die Tagesordnung und Beschlussanträge werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats zwei Wochen vor der Sitzung schriftlich nebst ausführlichen vorbereitenden Unterlagen mitgeteilt. Vor den Sitzungen finden, soweit dies zur weiteren Vorbereitung sinnvoll erscheint, Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und dem Vorstand sowie zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Diese werden von einem regelmäßigen und intensiven schriftlichen Meinungsaustausch begleitet.

Von der Möglichkeit, Telefonkonferenzen durchzuführen und Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren zu fassen, wird ebenso Gebrauch gemacht, soweit dies im Sinne einer effizienten Arbeitsweise hilfreich erscheint.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeit des Aufsichtsrats in seinem Bericht an die Aktionäre und in der Hauptversammlung.

Insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrats trifft sich regelmäßig mit dem Vorstand und erörtert mit diesem aktuelle Fragen. Außerhalb dieser Treffen informiert der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden mündlich und schriftlich über aktuelle Entwicklungen.

Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss gebildet, der aufgrund des Umstandes, dass der Aufsichtsrat insgesamt nur aus drei Mitgliedern besteht, personenidentisch mit dem der FORIS AG ist.

8.             Mitarbeiter

Unsere hochqualifizierten und engagierten Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital unseres Unternehmens. Wir leben eine offene Kommunikation in allen Bereichen und auf allen Ebenen, denn wir sind uns bewusst, dass nur gut informierte Mitarbeiter engagierte Mitarbeiter sind. Mit unserer Personalentwicklung unterstützen wir die Umsetzung der Unternehmensstrategie. Die zentralen Ziele unserer Personalpolitik sind: Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und halten, sie leistungsorientiert bezahlen, durch Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen fördern und ein Arbeitsumfeld schaffen, welches sie motiviert und leistungsstark macht. Wir unterstützen unsere Beschäftigten dabei, berufliches Engagement und Familienleben zu vereinbaren und sind Mitglied im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“.

9.             Voraussichtliche Entwicklung des Konzerns unter Berücksichtigung der wesentlichen Chancen und Risiken

Ausgehend von den aktuellen Prognosen und Konjunkturindikatoren kann man in 2011 für Deutschland mit einer wenn auch langsameren weitergehenden Erholung der Konjunktur rechnen. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes wird dabei voraussichtlich unterhalb der Steigerungsrate in 2010 liegen. Insbesondere für das in Bezug auf die Konjunkturerwartungen heterogene Europa zeigen aktuelle Frühindikatoren insgesamt einen Rückgang der Konjunkturerwartungen. Die Verschuldungsprobleme einzelner Länder im Euroraum werden die Wachstumsdynamik weiter dämpfen und die Verunsicherung der Finanzmärkte gegebenenfalls verstärken. Dies auch vor dem Hintergrund der in 2010 erfolgten massiven Stützung einzelner Länder im Euroraum. Die Entwicklung dieser Länder und deren Möglichkeiten des Schuldenabbaus werden die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum massiv beeinflussen. Bereits Ende 2010 wurden erste Inflationstendenzen sichtbar und die Inflationserwartungen steigen ebenfalls an. Steigende Bruttolöhne und Verbraucherpreise werden hier die Treiber sein. Dies erhöht im Euroraum den Druck, die im Rahmen der Finanzkrise deutlich abgesenkten Leitzinsen im weiteren Verlauf des Jahres 2011 zur Bekämpfung der Inflation anzuheben. Trotz der grundsätzlich positiven Konjunkturaussichten besteht weiterhin bei Konsumenten, Unternehmen und Investoren eine gewisse Verunsicherung hinsichtlich der Nachhaltigkeit des globalen Aufschwunges, was diesen weniger stabil macht und mit Unsicherheiten versieht. Eine über das Jahr 2011 hinausgehende Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung halten wir daher für nicht sachgerecht.

Prozessfinanzierung

Die Marktentwicklung für die Prozessfinanzierung ist nach unserer Erfahrung weitgehend konjunkturunabhängig. Daher ist eine deutliche Wahrnehmung der Aktivitäten der FORIS im Markt sowohl bei den Anwälten als auch den Anspruchinhabern ein wesentlicher Erfolgsfaktor. In den kommenden beiden Jahren werden wir daher im Hinblick auf unsere vertrieblichen Aktivitäten den generellen Ansatz der persönlichen Ansprache weiter konsequent verfolgen und unser Netzwerk weiter ausbauen. Darüber hinaus werden wir in 2011 den Internetauftritt der Prozessfinanzierung überarbeiten. Unsere internen Prozesse zur Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit und der Bonität des Anspruchsgegners unterliegen auch in den Jahren 2011 und 2012 unserem andauernden Verbesserungsprozess. Dabei liefern die Erfahrungen aus mittlerweile 13 Jahren Prozessfinanzierung wertvolle Erkenntnisse, die wir weiter nutzen werden. Der wirtschaftliche Erfolg mit Blick auf die kommenden ein oder zwei Jahre ist jedoch auch aufgrund der Langfristigkeit der Verfahren nur schwer prognostizierbar und weiter als volatil einzuschätzen. Er hängt neben dem rechtlichen Ausgang des finanzierten Gerichtsverfahrens von der wirtschaftlichen Durchsetzbarkeit der titulierten Forderung ab. Ein erfolgreicher Abschluss eines einzelnen größeren Verfahrens hat dabei ebenso einen maßgeblichen Einfluss auf das gesamte Unternehmensergebnis wie ein verloren gegangenes oder wirtschaftlich nicht durchsetzbares Verfahren.

FORIS lingua

Positiv auf den Übersetzungsdienst FORIS lingua sollten sich die verstärkten Vertriebsaktivitäten im Kernmarkt Anwalts- und Steuerberatungskanzleien auswirken. Sowohl der FORATIS Außendienst, der das Produkt FORIS lingua kontinuierlich mit bewirbt, wie auch eine konkret angebahnte Vertriebskooperation sollten hier entsprechende Impulse für die zweite Jahreshälfte 2011 geben. Daneben werden wir die begonnene Etablierung der Marke FORIS lingua im Internet forcieren und weitere Schritte zur Optimierung und Fokussierung des Internetauftrittes unternehmen. Ziel dabei ist es, die Seitenzugriffe und das Suchmaschinenranking zu verbessern. Schließlich erwarten wir, dass sich der weiter anhaltende Trend zur Internationalisierung ebenfalls zugunsten FORIS lingua auswirken wird. Negative Auswirkungen könnten sich aus dem Markteintritt von Wettbewerbern ergeben, die zu Beginn über eine aggressive Preispolitik Marktanteile erobern wollen. Hier werden wir durch werbliche Maßnahmen und entsprechende Pressearbeit das Qualitätsthema in den Mittelpunkt stellen, um einem möglichen Margenverlust entgegen zu wirken.

FORATIS AG

Im Mittelpunkt der kommenden beiden Jahre steht beim Verkauf von Vorratsgesellschaften durch die FORATIS AG die Stärkung der vertrieblichen Aktivitäten. Um den Markt weiter nachhaltig zu bearbeiten, wurde die eigene Vertriebsmannschaft Ende 2010 weiter ausgebaut, so dass nun eine weitgehend flächendeckende persönliche Ansprache möglich ist. Um die vertrieblichen Aktivitäten abzurunden, haben wir zudem eine Vertriebskooperation auf den Weg gebracht, die in der zweiten Jahreshälfte 2011 zum Tragen kommen sollte. Der Kooperationspartner wird sich aufgrund seiner bisherigen vertrieblichen Ausrichtung vermehrt um kleinere Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzleien kümmern. Zudem ist für 2011 eine komplette Überarbeitung des Internetauftrittes vorgesehen, der sich ebenfalls konsequent an die definierten Zielgruppen wenden wird. Die europäische Aktiengesellschaft (SE) hat sich neben den Klassikern GmbH, GmbH & Co. KG, AG und KG als integraler Bestandteil des Produktportfolios etabliert. Inwieweit man in 2011 und 2012 an die Verkaufserfolge des Jahres 2010 anknüpfen kann, ist derzeit noch ungewiss, da der Markt für SE-Gründungen insgesamt überschaubar bleibt. Wir werden das Produktangebot der FORATIS AG in den kommenden beiden Jahren sukzessive um Dienstleistungen und Produkte mit entsprechendem Bezug zur Vorratsgesellschaft erweitern und so unsere Marktstellung als einer der Marktführer festigen. Hierfür werden wir auch auf bestehende Produkte von Tochterunternehmen der GO AHEAD zurückgreifen. Für eine deutlich positive Entwicklung im Bereich der Vorratsgesellschaften ist jedoch eine Belebung des M&A-Marktes notwendig, welcher trotz der bislang positiven Entwicklung der konjunkturellen Gesamtsituation bislang noch nicht erfolgt ist.

GO AHEAD

Die Zahl der durch die GO AHEAD betreuten Limiteds ist in 2010 weiter zurückgegangen, bewegt sich aber immer noch in einem fünfstelligen Bereich. Die mit diesen Kunden verbundenen Serviceleistungen sichern weiterhin eine gesunde Umsatzbasis. Die gesunkene Anzahl der Neugründungen mit GO AHEAD hat bei gleichzeitig signifikant angestiegenen Löschungszahlen insgesamt jedoch zu einem Umsatzrückgang geführt. Zu Beginn des Jahres 2011 wurden daher mit Blickrichtung auf die zu erwartenden Umsätze und Ergebnisse der Jahre 2011 und 2012 personelle Anpassungen vorgenommen. Anfang des Jahres 2011 wurden erste organisatorische Schritte zur engeren Koordination der Vertriebs- und Marketingaktivitäten von FORATIS AG und GO AHEAD eingeleitet, die im weiteren Verlauf des Jahres 2011 entsprechende Erfolge zeigen sollten. Nachdem in 2010 die Etablierung und Verbesserung der Rechnungs-, Mahn- und Inkassoprozesse zunächst abgeschlossen werden konnte, werden wir in den kommenden beiden Jahren die Produkt- und Vertriebsthemen vorrangig bearbeiten. So werden wir die bereits in 2010 begonnene Neupositionierung der GO AHEAD bei gleichzeitig überarbeiteter Internetpräsenz weiter vorantreiben. Produktseitig werden wir unsere Kernkompetenz bei den gründungsnahen Dienstleistungen ausbauen und darüber hinaus gezielt Produkte von Kooperationspartnern einbinden. Die Zusammenarbeit mit Gründerplattformen werden wir intensivieren und die Möglichkeiten der GO AHEAD bei der Nutzung der Netzwerke in den neuen Medien prüfen. Die Qualität unserer Serviceleistung durch unsere qualifizierten Mitarbeiter werden wir nutzen, um Kunden von einem Wechsel zur GO AHEAD zu überzeugen. Wir sehen in gründungsnahen Dienstleistungen weiterhin einen attraktiven Markt für die GO AHEAD. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung bei der GO AHEAD wird maßgeblich von dem Geschäft mit der Limited beeinflusst. Unter Berücksichtigung der Löschungszahlen aus 2010 müssen wir zunächst von einem weiteren Umsatzrückgang in den kommenden beiden Jahren ausgehen, der unter Berücksichtigung der geplanten Maßnahmen allerdings geringer ausfallen sollte als in 2010.

Konzern

Konzernweit werden wir in den kommenden beiden Jahren weiterhin an der Optimierung unserer Ablaufprozesse arbeiten. Dabei werden wir neben möglichen Kosteneinsparungen den Fokus auf die Verbesserung der Service- und Produktqualität legen.

Bei den Investitionen in das Anlagevermögen in den Jahren 2011 und 2012 werden wir uns auf den zukunftsgerichteten Ausbau unserer IT-Infrastruktur fokussieren. Mit dem voraussichtlich im Mai 2011 fertig gestellten Büroneubau wird in 2011 eine große Investition abgeschlossen. Die Refinanzierung der Investitionen in die IT-Infrastruktur kann voraussichtlich aus dem operativen Cash Flow erfolgen. Der Büroneubau wurde bislang ebenfalls aus dem operativen Cash Flow finanziert. Für die abschließende Refinanzierung wird ein über ein Zinssicherungsgeschäft abgesichertes variables Darlehen eingesetzt, so dass wir von Anpassungen der Kreditkonditionen an mögliche Leitzinserhöhungen in den kommenden beiden Jahren nicht betroffen sein werden.

Unter der Annahme einer sich weiter fortsetzenden Konjunkturerholung und stabiler politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen gehen wir in den Jahren 2011 und 2012 im Vergleich zu 2010 von einer deutlichen Ergebnisverbesserung und insgesamt positiven Jahresergebnissen aus. Eine Quantifizierung der zukünftigen Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns für einen Zeitraum bis 2012 erscheint uns insbesondere aufgrund der hohen Ergebnisvolatilität des Bereiches Prozessfinanzierung und den unsicheren konjunkturellen Entwicklungen weiterhin als nicht sachgerecht.

Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass die zukunftsbezogenen Aussagen über erwartete Entwicklungen in diesem Geschäftsbericht auf aktuellen Einschätzungen der FORIS AG beruhen und naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet sind. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den hier formulierten Aussagen abweichen. Die FORIS AG übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt nicht, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren.

Bonn, 24. März 2011

FORIS AG

Ralf Braun

Vorstand

[1] Quelle: M & A Review 12/2010, Internationaler M & A Markt im Aufschwung;  K. Tschöke, B. Klemen, beide Morgan Stanley Bank AG

Konzernbilanz 2010

A.        Konzernabschluss der Foris AG (IFRS)

1.             Anlage 1: Bilanz zum 31. Dezember 2010

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31.12.2010 31.12.2009
Anhang EURO EURO EURO EURO
ANLAGEVERMÖGEN / LANGFRISTIGES VERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände I.7.3, II.2.1 2.919.193,00 2.960.999,00
Sachanlagen I.7.3, II.2.2 3.249.222,83 3.339.604,83
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien I.7.4, II.2.3 1.046.382,89 60.190,18
Beteiligungen I.7.5, II.2.4 0,00 130.000,00
Latente Steuern I.7.10, II.2.5 1.540.471,00 8.755.269,72 1.716.175,00 8.206.969,01
UMLAUFVERMÖGEN / KURZFRISTIGES VERMÖGEN
Vorräte I.7.6, II.2.6 4.104.266,94 3.422.974,35
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen I.7.7, II.2.7 2.754.468,62 7.178.314,51
Sonstige finanzielle Vermögenswerte I.7.8, II.2.8 779.613,25 718.740,83
Steuerforderungen I.7.9, II.2.9 369.710,93 467.838,21
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte I.7.11, II.2.10 5.245,99 11.067,47
Zahlungsmittel I.7.12, II.2.11 1.603.588,98 1.833.571,72
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen II.2.12 0,00 9.616.894,71 617.639,65 14.250.146,74
SUMME VERMÖGENSWERTE 18.372.164,43 22.457.115,75
EIGENKAPITAL
Eingezahltes Kapital und Rücklagen II.2.13 15.147.261,54 17.016.916,86
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten I.7.14, II.2.14 0,00 1.411.609,66
Latente Steuern II.2.15 0,00 0,00 145.350,00 1.556.959,66
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten I.7.14, II.2.16 165.248,75 432.127,99
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten I.7.14, II.2.17 1.484.856,00 2.160.555,81
Kurzfristige Rückstellungen I.7.13, II.2.18 788.354,16 652.159,02
Steuerschulden I.7.15, II.2.19 786.443,98 3.224.902,89 638.396,41 3.883.239,23
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 18.372.164,43 22.457.115,75

Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung 2010

Anlage 2: Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2010

Gewinn- und Verlustrechnung 2010

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
Anhang (D.6) EURO EURO
Umsatzerlöse II.1.1 17.634.986,02 18.651.769,12
Sonstige betriebliche Erträge II.1.2 3.810.728,88 894.697,95
Materialaufwand II.1.3 -11.606.686,39 -10.429.754,34
Personalaufwand II.1.4 -2.736.224,27 -2.299.641,63
Abschreibungen II.1.5 -207.659,13 -174.994,81
Sonstige betriebliche Aufwendungen II.1.6 -8.793.994,06 -4.915.127,98
Operatives / betriebliches Ergebnis -1.898.848,95 1.726.948,31
Übrige Finanzerträge II.1.7 13.576,59 52.831,12
Übrige Finanzaufwendungen II.1.8 -144.365,50 -121.370,34
Ergebnis vor sonstige Steuern -2.029.637,86 1.658.409,09
Sonstige Steuern II.1.9 16.934,62 23.407,27
Ergebnis vor Ertragsteuern -2.012.703,24 1.681.816,36
Ertragsteuern II.1.10 144.130,92 20.120,86
Periodenergebnis -1.868.572,32 1.701.937,22
Periodenergebnis den Eigenkapitalgebern zurechenbar -1.868.572,32 1.701.937,22
Unverwässertes Ergebnis je Aktie -0,32 0,29
Verwässertes Ergebnis je Aktie -0,32 0,29

Gesamtergebnisrechnung 2010

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Periodenergebnis -1.868.572,32 1.701.937,22
Sonstiges Ergebnis 0,00 0,00
Gesamtergebnis -1.868.572,32 1.701.937,22
Gesamtergebnis den Eigenkapitalgebern zurechenbar -1.868.572,32 1.701.937,22

Segmentberichterstattung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung

Anlage 3: Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr 2010

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FORIS AG FORIS lingua FORATIS AG
Prozessfinanzierung Übersetzungsdienst Gesellschaftsverkauf & Dienstleistungen
2010 2009 2010 2009 2010 2009
TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO
Segmenterlöse (nur Umsatzerlöse) 2.597 2.435 241 230 9.401 9.050
Segmentergebnis -1.366 494 -11 24 69 90
Segmentvermögen 6.925 7.711 147 135 1.303 1.576
Segmentschulden 585 338 23 28 144 142
Segmentinvestitionen 408 69 48 8 48 8
Segmentabschreibungen 37 35 4 4 4 4
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Segmentaufwendungen (Zuführung Rückstellungen) 460 290 13 24 82 41
Ergebnis aus Beteiligungen 0 0 0 0 0 0
Höhe der bewerteten                    Beteiligungen 0 0 0 0 0 0

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GO AHEAD GmbH FORIS Konzern FORIS Konzern
Gesellschaftsverkauf & Dienstleistungen Sonstige Segmente Gesamt
2010 2009 2010 2009 2010 2009
TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO
Segmenterlöse (nur Umsatzerlöse) 5.281 6.758 115 179 17.635 18.652
Segmentergebnis -96 1.225 -464 -131 -1.869 1.702
Segmentvermögen 4.838 8.019 5.159 5.015 18.372 22.457
Segmentschulden 2.124 2.914 348 2.018 3.225 5.440
Segmentinvestitionen 408 69 161 27 1.073 181
Segmentabschreibungen 147 119 15 14 208 175
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Segmentaufwendungen (Zuführung Rückstellungen) 98 219 36 77 688 650
Ergebnis aus Beteiligungen 0 0 0 0 0 0
Höhe der bewerteten                    Beteiligungen 0 0 0 130 0 130

Anlage 4: Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2010

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01.01 - 31.12.2010 01.01. - 31.12.2009
EURO EURO EURO EURO
Periodenergebnis / Gesamtergebnis -1.868.572 1.701.937
Abschreibungen 207.659 174.995
Zunahme / Abnahme Rückstellungen 136.195 -297.913
Sonstige Zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -1.083 0
Zahlungsunwirksame Bildung/Auflösung Steuerlatenz 30.354 -188.506
Gewinn- / Verlust aus Anlagenabgängen 0 175
Zunahme / Abnahme Anzahlungen Prozesskosten -916.853 -341.474
Zunahme / Abnahme Anteile Vorratsgesellschaften 235.560 -42.588
Zunahme / Abnahme Forderungen LuL und anderer Vermögenswerte 5.084.562 -322.795
Zunahme / Abnahme Verbindlichkeiten LuL und anderer Schulden -794.531 -1.681.605
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.113.291 -997.775
Auszahlungen / Umbuchungen für Anlagevermögen -1.073.006 -180.546
Einzahlungen aus Abgängen Sachanlagevermögen 141.342 613
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -931.664 -179.933
Einzahlungen / Tilgungen aus Kreditaufnahme Kreditinstitute -1.411.610 -59.753
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -1.411.610 -59.753
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes (Cash Flow) -229.983 -1.237.461
Finanzmittel am 1.1. 1.833.572 3.071.033
Finanzmittel am 31.12. 1.603.589 1.833.572
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes am 31.12.
Zahlungsmittel 2.138.518 2.419.067
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten -534.929 -585.495
Finanzmittel am 31.12. 1.603.589 1.833.572

Anlage 5: Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2010

Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Auflösung ergebnisneutrale  latente Steuern Bilanzverlust Summe
EURO EURO EURO EURO EURO
Stand 1. Januar 5.860.000,00 14.597.283,96 -26.075,00 -3.414.292,10 17.016.916,86
0,00 0,00 -1.083,00 0,00 -1.083,00
Periodenergebnis / Gesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 -1.868.572,32 -1.868.572,32
Stand 31. Dezember 5.860.000,00 14.597.283,96 -27.158,00 -5.282.864,42 15.147.261,54

Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Auflösung ergebnisneutrale  latente Steuern Bilanzverlust Summe
EURO EURO EURO EURO EURO
Stand 1. Januar 5.860.000,00 14.597.283,96 -26.075,00 -5.116.229,32 15.314.979,64
Periodenergebnis / Gesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 1.701.937,22 1.701.937,22
Stand 31. Dezember 5.860.000,00 14.597.283,96 -26.075,00 -3.414.292,10 17.016.916,86

Anhang für das Geschäftsjahr 2010

I.                         Allgemeine Grundlagen sowie Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

I.1                    Allgemeine Angaben

Sitz der Gesellschaft ist die Kurt-Schumacher-Straße 18 - 20 in 53113 Bonn. Die Gesellschaft wird in Form der Aktiengesellschaft nach deutschem Recht betrieben. Geschäftszweck ist der Erwerb und die Verwaltung von Vermögenswerten aller Art, die Beteiligung an anderen Unternehmen und an einzelnen Geschäften anderer Unternehmen, die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter sowie die Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige rechts- und steuerberatender Berufe. Die FORIS AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Bonn unter der Nummer HRB 13175 eingetragen. Sie ist Muttergesellschaft und gleichzeitig oberste Muttergesellschaft des FORIS Konzerns.

Sämtliche (Konzern-)Jahresabschlüsse der in diesen Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden entsprechend IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Stichtag der Einzelabschlüsse der einbezogenen Konzerngesellschaften entspricht dem Stichtag des Konzernabschlusses.

Der Konzernabschluss ist mit dem vollen Betrag in EURO dargestellt. Bei der Darstellung in Einheiten von je 1.000 (TEURO) ist er gerundet nach kaufmännischer Rechnungsmethode dargestellt. Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben Rundungsdifferenzen auftreten können. Der EURO stellt auch die funktionale Währung der FORIS AG dar.

I.2                    Erstmalige Anwendung der IFRS

Die Rechnungslegungsvorschriften des IFRS werden erstmalig auf den 1. Januar 2004 (IFRS – Eröffnungsbilanz) angewandt. Anpassungen der bisherigen Jahresabschlüsse nach HGB an die Vorschriften der IFRS erfolgten lediglich im Bereich der Gliederung und der Anhangsangaben. Effekte durch die Umstellung der bisherigen Rechnungslegungsstandards auf IFRS auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Cash Flow sind nicht zu verzeichnen. Eine Aufstellung des Konzernjahresabschlusses nach HGB erfolgte letztmalig für das Jahr 2004.

I.3                    Übereinstimmung mit IFRS

Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) einschließlich aller Interpretationen des International Financial Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, in EURO erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Anlehnung an das Gesamtkostenverfahren nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) erstellt worden. Die ergänzend anzuwendenden Regelungen des § 315a HGB wurden berücksichtigt.

I.4                    Veröffentlichte und von der EU noch nicht übernommene und noch nicht angewendete IFRS

Der im November 2009 von IASB veröffentlichte IFRS 9 „Finanzinstrumente“ ist für Geschäftsjahre die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnend verpflichtend anzuwenden. Der Standard wurde bislang nicht von der EU übernommen, gleichwohl ist eine frühere Anwendung grundsätzlich gestattet. Die FORIS AG prüft die Auswirkungen der Änderungen auf den Konzernabschluss und hat für den Konzernabschluss 2010 auf eine vorzeitige Anwendung verzichtet.

Weitere durch das IASB während des Geschäftsjahres 2010 veröffentlichte Verlautbarungen für die folgenden Jahre haben unabhängig von Ihrer Umsetzung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der FORIS AG.

I.5                    Konsolidierungskreis und -methoden

In den Konzernabschluss der FORIS AG wurden neben der Muttergesellschaft FORIS AG die Einzelabschlüsse der nachfolgenden Unternehmen konsolidiert:

CPM Cashpool GmbH, Bonn *

Deutsche GmbH Institut GmbH, Bonn *

Deutscher Geschäftsführertag GmbH, Bonn *

Firma fertig los GmbH, Bonn *

FORATIS AG, Bonn

FORIS Vermögensverwaltungs AG, Bonn

Gewerbepark Zapfholzweg AG, Bonn *

Go Ahead GmbH, Bonn

Go Ahead Service Limited, Birmingham *

Go Ahead Services Limited, Birmingham *

Haws GmbH, Bonn

Lavend GmbH, Bonn *

On Behalf Limited, Birmingham *

On Behalf Service Limited, Birmingham

On Behalf Services Limited, Birmingham *

SIP Planbau Projektgesellschaft für Bauen und Sanieren mbH, Bonn *

Die mit * gekennzeichneten Gesellschaften sind nicht werbend am Markt tätig.

Die Konsolidierung erfolgte ausschließlich zu Buchwerten. Die von den Tochtergesellschaften erwirtschafteten Ergebnisse sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam ausgewiesen.

Alle maßgeblichen konzerninternen Transaktionen, Salden und Zwischenergebnisse zwischen den Konzernunternehmen wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Die FORIS AG hat von dem Befreiungsrecht gemäß § 264 Abs. 3 HGB zur Veröffentlichung der Einzelabschlüsse der konsolidierten Tochterunternehmen Gebrauch gemacht.

Beteiligungsübersicht

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Wert der Beteiligung lt. Bilanz Beteiligungsquote Bilanzielles Eigenkapital Jahres-ergebnis01.01. -
Name, Sitz 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2010
EURO EURO % % EURO EURO
CPM Cash Pool GmbH, Bonn 1 1 100,00 100,00 0 0
Deutsche Geschäftsführertag GmbH, Bonn 20.000 20.000 100,00 100,00 22.436 692
Deutsche GmbH-Institut GmbH, Bonn   1) 0 0 100,00 100,00 25.000 0
Firma, fertig los GmbH, Bonn   1) 0 0 100,00 100,00 25.000 0
FORATIS AG, Bonn 50.000 50.000 100,00 100,00 55.000 0
FORIS Vermögensverwaltungs AG, Bonn 250.000 250.000 100,00 100,00 52.201 0
Go Ahead GmbH, Bonn 2.864.755 2.864.755 100,00 100,00 99.249 0
Gewerbepark Zapfholzweg AG, Bonn   2) 50.000 50.000 100,00 100,00 -332.913 -200.842
Go Ahead Service Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
Go Ahead Services Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 -361 -682
Haws GmbH, Bonn   1) 0 0 100,00 100,00 25.000 0
Lavend GmbH, Bonn   1) 0 0 100,00 100,00 25.000 0
On Behalf Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
On Behalf Service Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
On Behalf Services Limited, Birmingham 1 1 100,00 100,00 2 0
SIP GmbH, Bonn 15.000 15.000 100,00 100,00 15.735 -43
3.249.761 3.249.761

1) Es handelt sich um Tochterunternehmen der FORATIS AG. Das Stammkapital beträgt jeweils 25.000 EURO und      wird von der FORATIS AG gehalten.

2) Das negative Bilanzkapital der Gewerbepark Zapfholzweg AG resultiert aus konzerninternen Zinsbelastungen.

Alle in der Beteiligungsübersicht dargestellten Unternehmen sind zu 100 % Töchter der jeweiligen Muttergesellschaft.

Im Berichtszeitraum wurden die Ergebnisse der QSearch Partners GbR bis zum Zeitpunkt deren Verkaufes nicht konsolidiert, da diese Gesellschaft keinen Umsatz erzielte und somit für den Konzern hinsichtlich Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von untergeordneter Bedeutung ist. Die QSearch Partners GbR wurde mit Wirkung zum 21. September 2010 aufgelöst. Daher bestehen zum Stichtag 31. Dezember 2010 über die konsolidierten Tochterunternehmen hinaus keine Beteiligungen.

I.6                    Fremdwährungsumrechnung

Bestehende Fremdwährungskonten zur vereinfachten Ausführung des Zahlungsverkehrs in den jeweiligen Ländern (im Wesentlichen Großbritannien) wurden mit dem amtlichen Umrechnungskurs zum 31. Dezember 2010 bewertet. Eventuell resultierende Fremdwährungsgewinne und –verluste wurden im Geschäftsjahr erfolgswirksam erfasst.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung während des Geschäftsjahres werden zum entsprechenden Fremdwährungskurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles umgerechnet.

I.7                    Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

I.7.1              Umsatzrealisierung

Die FORIS AG realisiert den Umsatz grundsätzlich dann, wenn der Kunde die Kontrolle über das Gut oder die Dienstleistung erlangt. Erlösschmälerungen werden hiervon abgezogen und getrennt erfasst. Abweichend hiervon wird der Umsatz im Bereich der Prozessfinanzierung dann realisiert, wenn das Verfahren beendet wird und das entsprechende Urteil oder ein Vergleich vorliegt.

Umsätze und Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung oder Forderung bewertet und stellen Beträge für im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit erbrachte Leistungen - abzüglich Umsatzsteuer und Erlösschmälerungen - dar.

I.7.2              Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden im Zeitpunkt ihres Anfalls aufwandswirksam erfasst und periodengerecht abgegrenzt.

I.7.3              Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen (fortgeführte Anschaffungskosten) angesetzt. Hinweise, die die Bewertung zu einem niedrigeren Wert erforderlich gemacht hätten (außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf nach IAS 36), ergaben sich nicht. Eine Neubewertung erfolgte ebenfalls nicht. Die unterstellte Nutzungsdauer beträgt zwischen zwei und vier Jahre bei den immateriellen Vermögenswerten sowie zwischen drei und zwölf Jahre für Sachanlagen. Das Bürogebäude Kurt-Schumacher-Straße 18 bis 20 wird über 50 Jahre abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte sind im Konzernabschluss nicht ausgewiesen.

Die Abschreibung erfolgte sowohl nach der linearen als auch nach der degressiven Methode, wobei die für materielle Vermögenswerte bis 2003 geltende Vereinfachungsregelung des Steuerrechtes (§ 6 Abs. 2 EStG) angewandt wurde. Von der Möglichkeit der Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter wurde ab dem Jahr 2010 entsprechend der steuerlichen Vorschriften Gebrauch gemacht. Für Zwecke der Darstellung im Anlagengitter wird ein fiktiver Vollabgang im Folgejahr unterstellt.

I.7.4              Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Die als Finanzinvestition gehaltene Immobilie wird zu historischen Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen (fortgeführte Anschaffungskosten) und Wertminderungen bilanziert. Die unterstellte Nutzungsdauer beträgt 33 Jahre, und die Abschreibung beginnt ab Fertigstellung in 2011.

I.7.5              Beteiligungen

Die Beteiligung an der QSearch Partners GbR wurde mit Wirkung zum 21. September 2010 aufgelöst. Bis zum Verkauf wurde die Beteiligung zu den Anschaffungskosten beziehungsweise zum niedrigeren Zeitwert bilanziert.

I.7.6              Vorräte

Vorräte sind zu dem niedrigeren Wert aus historischen Anschaffungskosten abzüglich vorgenommener Abwertungen und dem Nettoveräußerungswert zum Bilanzstichtag angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös abzüglich gegebenenfalls noch anfallender Kosten. Bei den Anteilen an zum Verkauf bestimmten Gesellschaften werden neben Abwertungen auch die Einzahlungsverpflichtungen abgezogen.

I.7.7              Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten bilanziert. Davon in Abzug gebracht werden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen, die entweder auf Basis der in Einzelfällen bekannten Ausfallrisiken bzw. pauschal aufgrund von Erfahrungswerten gebildet werden. Ausfallrisiken manifestieren sich in der Regel durch Zahlungsschwierigkeiten, wahrscheinliche Insolvenz oder Nichterfüllung.

In den Forderungen sind langfristig fällige Teilbeträge in Höhe von 215 TEURO enthalten. Diese wurden mit einem Zinssatz von 5,5 % p.a. abgezinst. Die Ermittlung der Bilanzansätze ergibt sich aus den Angaben im Anhang unter II.2.7.

I.7.8              Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind zu amortisierten Anschaffungskosten bewertet und entsprechen im Wesentlichen dem Zeitwert. Soweit erforderlich wurden Wertberichtigungen vorgenommen. Darüber hinaus ist ein langfristiger Teilbetrag in Höhe von 547 TEURO enthalten. Dieser wurde mit einem Zinssatz von 5,5 % p.a. abgezinst.

Wertpapiere werden zum Stichtag mit dem geringeren Rückkaufswert ausgewiesen.

Zur Finanzierung des im Bau befindlichen Bürogebäudes wurde eine langfristige Finanzierung von maximal 3.000 TEURO mit einem variablen Zinssatz auf 1-Monats-EURIBOR Basis abgeschlossen. Das Darlehen ist am 30. März 2020 endfällig und valutiert zum Abschlussstichtag mit 0 EURO.

Zur Absicherung des Zinsrisikos wurde für den Zeitraum vom 30. September 2010 bis zum 30. März 2020 ein Zinssicherungsgeschäft über 2.000 TEURO vereinbart. Die Prämie für die Zinssicherung betrug 142 TEURO und war am 6. April 2010 fällig. Der Höchstsatz aus dem Zinssicherungsgeschäft beträgt 3,3 %. Zum 31. Dezember 2010 erfolgte seitens der darlehensgebenden Bank eine Marktwertbestätigung mit 112 TEURO. Die zukünftigen Zahlungsströme wurden von der darlehensgebenden Bank auf Basis allgemein anerkannter Bewertungsmodelle (Black-Scholes, Black-Derman-Toy), der Zinsstrukturkurve und der am Markt gehandelten Volatilitäten des Bewertungsstichtages ermittelt und auf diesen abgezinst. Der sich ergebende Differenzbetrag wurde erfolgswirksam im Periodenergebnis berücksichtigt. Über dieses Geschäft hinaus wurden keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.

I.7.9              Steuerforderungen

Die Bewertung der Steuerforderungen erfolgte zum Nominalbetrag der Einbehaltungen und des voraussichtlichen Erstattungsanspruchs.

I.7.10         Latente Steuern

Die latenten Steuern umfassen zu erwartende Steuererstattungen aus der Nutzung von Verlustvorträgen. Aktivierter Goodwill, der nicht gleichzeitig steuerlich abzugsfähig ist, führt nicht zu latenten Steuern. Die aktiven latenten Steuern werden mit den zukünftig gültigen Steuersätzen bewertet, wobei Steuersatzänderungen grundsätzlich erst zum Zeitpunkt des effektiven Inkrafttretens der Gesetzesänderung berücksichtigt werden. Soweit die Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern in Zukunft nicht hinreichend wahrscheinlich erscheint, erfolgt kein Ansatz.

I.7.11         Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte

Es handelt sich um Vorauszahlungen, deren Gegenleistungen in zukünftigen Dienstleistungen bestehen. Die Bewertung erfolgt zum Marktwert.

I.7.12         Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen Bargeld sowie jederzeit verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten. In der Kapitalflussrechnung werden neben diesen Beträgen noch aus Zahlungsmitteldisposition entstandene kurzfristige Verbindlichkeiten auf Kontokorrentkonten mit einbezogen.

I.7.13         Kurzfristige Rückstellungen

Kurzfristige Rückstellungen werden dann angesetzt, wenn gegenüber einem Dritten eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht und eine überwiegende Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme mit entsprechendem Mittelabfluss besteht. Darüber hinaus muss eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich sein.

Der Ansatz und die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zur bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsbestandes und -umfangs. Unterscheidet sich der auf Basis eines marktüblichen Zinssatzes ermittelte Barwert der Rückstellung maßgeblich vom Nominalwert, wird der Barwert der Verpflichtung angesetzt.

I.7.14         Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag wurden ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (financial liabilities at cost) passiviert. Hiervon umfasst sind sowohl die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als auch übrige finanzielle Verbindlichkeiten.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt bei Entstehen der Verbindlichkeit in Höhe des beizulegenden Zeitwertes der erhaltenen Leistungen. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Nicht aus Leistungsbeziehungen resultierende Verbindlichkeiten werden mit Ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

I.7.15         Steuerschulden

Im Zeitraum November 2010 bis Februar 2011 hat mit Unterbrechung eine Konzernbetriebsprüfung durch das Finanzamt Bonn für die Jahre 2005 bis einschließlich 2009 stattgefunden. Bei der GO AHEAD wurde der Prüfungszeitraum während der laufenden Betriebsprüfung auf die Jahre 2003 und 2004 ausgedehnt.

Mit Schreiben vom 8. Februar 2011 hat das Finanzamt im Vorfeld einer Besprechung über mögliche vorläufige Feststellungen der steuerlichen Außenprüfung informiert. Wesentliche Feststellungen, die zu einer Steuernachzahlung führen können, betreffen die steuerliche Behandlung der Erlöse und Aufwendungen im Rahmen des Verkaufes von Vorratsgesellschaften durch die FORATIS AG. Die sich aus den vorläufigen Feststellungen der Prüfung ergebenden Nachzahlungen inklusive der Zinsen wurden mit den erwarteten Werten im Konzernabschluss erfasst.

Darüber hinausgehende Steuerschulden wurden unter Berücksichtigung etwaiger Zinsen mit dem jeweiligen Festsetzungs- oder Anmeldebetrag im Konzernabschluss erfasst.

Aufgrund der Vorläufigkeit der Feststellungen kann es nach weiterer Klärung durch die Finanzverwaltung und der dann erteilten Steuerbescheide zu Abweichungen in der steuerlichen Betrachtung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage kommen.

I.8                    Erwerbe und Veräußerungen von Gesellschaften und Geschäftsbereichen

Im Geschäftsjahr wurden keine Gesellschaften oder Geschäftsbereiche erworben.

Die FORIS AG war seit dem Jahr 2000 über die Qsearch Partners GbR an der US-amerikanischen Gesellschaft QSearch Partners (USA) mit einem Anteil von 25,01 % beteiligt. Geschäftszweck war die Vermarktung einer in den USA patentierten Suchmaschinen-Software mit dem Namen „QSearch“. Die FORIS AG hat gegen einen Besserungsschein und eine Zahlung aus dem bestehenden Bankguthaben die Anteile an der QSearch Partners (USA) an die anderen Gesellschafter übertragen und die QSearch Partners GbR mit Wirkung zum 21. September 2010 aufgelöst. Der Besserungsschein sichert der FORIS AG etwaige Erlöse aus der Verwertung des Schutzrechtes bis zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 25,01 % der Erlöse zu. Das bestehende Konto der QSearch Partners GbR wurde nach einer Vorabzahlung von 15 TEURO an die FORIS zwischen den Gesellschaftern aufgeteilt. Die Abwicklung hat das Ergebnis der FORIS um 52 TEURO belastet.

I.9                    Veröffentlichung

Der vorliegende Jahresabschluss wurde am 24. März 2011 durch den Vorstand der Gesellschaft zur Veröffentlichung freigegeben und dem Aufsichtsrat zur Billigung übermittelt. Die Veröffentlichung erfolgte auf der Internetseite der Gesellschaft http://portal.foris.de/Geschaeftsbericht am 31. März 2011.

II.                       Erläuterung der Abschlussposten

II.1                  Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

II.1.1            Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus Erlösen aus der Prozessfinanzierung, aus Gesellschaftsgründungen und –verkäufen / Dienstleistungen sowie dem Übersetzungsdienst FORIS lingua zusammen.

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Umsatz Prozessfinanzierung 2.596.983 2.435.304
Umsatz Übersetzungsdienst FORIS lingua 240.836 229.609
Umsatz Verkauf von Gesellschaften der FORATIS 9.401.211 9.049.895
Umsatz Verkauf von Gesellschaften / Dienstleistungen der GO AHEAD 5.280.716 6.758.023
Umsatz sonstiger Segmente im FORIS Konzern 115.239 178.938

II.1.2            Sonstige betriebliche Erträge

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Untervermietung von Geschäftsräumen 10.747 34.200
Auflösung von Rückstellungen 190.866 517.476
Versicherungsentschädigungen 9.440 4.011
Erträge aus Herabsetzung Wertberichtigung 3.465.076 21.204
Erträge aus dem Gewinn eigener Verfahren 2.302 15.724
Gewinn aus der Veräußerung von Anlagevermögen 356 50
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 31.210 15.429
Provisionserträge aus Forderungseintreibung, Werbe-
einnahmen sowie sonstige Erträge 100.733 286.603

Die Erträge aus der Herabsetzung Wertberichtigung betreffen mit 3.461 TEURO die GO AHEAD. Im Geschäftsjahr 2010 wurden nach Überarbeitung des Mahn- und Inkassoprozesses überfällige sowie als uneinbringlich zu betrachtende Forderungen ausgebucht. Bei im Vergleich zum Vorjahr weitgehend identischer Systematik zur Ermittlung der Pauschalwertberichtigung erfolgte aufgrund des insgesamt gesunkenen Forderungsvolumens in diesem Bereich eine deutliche Verminderung der notwendigen Pauschalwertberichtigung. Der entsprechende Ertrag ist gesondert ausgewiesen und steht im Zusammenhang mit den entsprechenden Wertberichtungen in diesem Bereich. Wir verweisen auf unsere Angaben unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen unter II.1.6.

II.1.3            Materialaufwand

Die Aufwendungen für Material sind folgenden Segmenten zuzuordnen:

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Aufwand Prozessfinanzierung 1.912.701 1.023.233
Aufwand Übersetzungsdienst FORIS lingua 149.118 132.654
Aufwand Verkauf von Gesellschaften der FORATIS 8.687.685 8.270.539
Aufwand Verkauf von Gesellschaften / Dienstleistungen der GO AHEAD 714.809 903.237
Aufwand sonstiger Segmente 142.373 100.091

II.1.4            Personalaufwand

Die Kosten für Personal setzen sich zusammen aus:

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Löhne und Gehälter 2.413.693 1.945.800
Soziale Abgaben 311.800 341.978
Weitere Kosten der Altersversorgung 10.732 11.864

Die Löhne und Gehälter für das Geschäftsjahr 2010 sind wesentlich durch die Zahlungen an ehemalige Organe der Gesellschaft aus dem in 2010 beendeten Verfahren beeinflusst. Mit Rücksicht auf den Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Mai 2006 zur Abweichung von der Veröffentlichungspflicht für Vorstandsbezüge unterbleibt eine Betragsangabe. Hinsichtlich des Verfahrens verweisen wir auch auf die Angaben im Anhang unter III.7 sowie die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrates und im Lagebericht.

II.1.5            Abschreibungen

Abschreibungen wurden vorgenommen auf:

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Immaterielle Vermögenswerte 101.033 59.246
Sachanlagen 106.626 115.749

Die im Gegensatz zum Vorjahr erhöhten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte resultieren im Wesentlichen aus der im Verhältnis zum Gesamtwert der Software geringfügigen Erweiterung der im Konzern eingesetzten Software im Bereich GO AHEAD.

II.1.6            Sonstige betriebliche Aufwendungen

Hierunter fallen die laufenden Kosten des Geschäftsbetriebes sowie Effekte aus Wertwertberichtigungen. Es handelt sich im Wesentlichen um:

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Fremdpersonalkosten und weitere Aufwendungen 41.041 36.038
Raumkosten 124.617 83.992
Versicherungen/Beiträge 30.769 40.128
Werbe-, Reise- und Repräsentationskosten 842.237 1.100.802
Verwaltungskosten inkl. Börsen- und Beratungskosten 916.064 1.379.127
Wertberichtigungen 6.574.544 1.938.346
Weitere Aufwendungen 264.723 336.693

Die Wertberichtigungen betreffen mit 5.321 TEURO die Forderungsbereinigung der GO AHEAD und mit 1.134 TEURO Forderungsabwertungen im Bereich der Prozessfinanzierung. Unter Berücksichtigung der sonstigen Erträge aus der Herabsetzung der Pauschalwerteberichtigung ergibt sich für die GO AHEAD aus der Forderungsbereinigung ein Gesamteffekt von 1.859 TEURO für das Geschäftsjahr 2010.

II.1.7            Übrige Finanzerträge

Die Finanzerträge resultieren aus Zinsgutschriften, aus Festgeldanlagen sowie aus gewährten Darlehen.

II.1.8            Übrige Finanzaufwendungen

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Bewertung Zinssicherung 29.849 0
Zinsen auf Steuernachforderungen aus der steuerlichen Außenprüfung 8.300 0
Kurzfristige Darlehen Vorratsgesellschaften und weitere Finanzaufwendungen 106.216 121.370

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Bewertung Zinssicherung 29.849 0
Zinsen auf Steuernachforderungen aus der steuerlichen Außenprüfung 8.300 0
Kurzfristige Darlehen Vorratsgesellschaften und weitere Finanzaufwendungen 106.216 121.370

Aus der Marktwertbetrachtung des Zinssicherungsgeschäftes für das mit dem Neubau in Verbindung stehende Darlehen ergibt sich zum 31. Dezember 2010 ein Abwertungsbedarf von 30 TEURO.

Die Zinsen auf Steuernachforderungen aus der steuerlichen Außenprüfung betreffen mit 8 TEURO die FORIS AG. Hinsichtlich der Betriebsprüfung verweisen wir auch auf unsere Ausführungen im Anhang unter I.7.15.

Aus einem Grundstücksverkauf an die Stadt Luckenwalde resultiert in 2010 die erstmalige Bilanzierung einer am 1. September 2015 fälligen Forderung. Die erforderliche Abzinsung von 155 TEURO des langfristigen Teiles führt in 2010 nicht zu einer Zinsbelastung, da dieser Effekt mit dem Ergebniseffekt aus der erstmaligen Bilanzierung in selber Höhe saldiert wurde. In den Folgejahren kommt es bei unveränderten Abzinsungssätzen zu entsprechenden Erträgen bis zum Fälligkeitszeitpunkt.

Die verbleibende Position beinhaltet die Zinsaufwendungen aus der Inanspruchnahme kurzfristiger Darlehen, insbesondere zur Gründung von Vorratsgesellschaften, sowie Zinsen aus dem Darlehen zur Finanzierung der selbstgenutzten Immobilie bis zum Zeitpunkt der Tilgung.

II.1.9            Sonstige Steuern

Es handelt sich um Grundsteuern für das betrieblich genutzte Grundstück, sowie um die Erstattung der britischen Finanzverwaltung von in Deutschland nicht abzugsfähiger Umsatzsteuer.

II.1.10       Ertragsteuern

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Veränderung latente Steuern -29.271 43.156
Gewerbe- und Körperschaftsteuer aus der steuerlichen Außenprüfung -111.598 874
Körperschaftsteuerminderungen aus der steuerlichen Außenprüfung 285.000 0
Gewerbeertragsteuer 0 -23.909

Die Veränderung in den latenten Steuern ist auf zwei gegenläufige Effekte zurückzuführen. Die Anpassung der Einschätzung der zukünftigen Erträge in den einzelnen Bereichen hat zu einer Verminderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von 175 TEURO geführt. Gleichzeitig wurden die passiven latenten Steuern von 146 TEUR ertragswirksam aufgelöst, da sich der der Bildung zugrunde liegende Sachverhalt der Inanspruchnahme aus dem zum 31. Dezember 2009 noch schwebenden Verfahren gegenüber ehemaligen Organen in 2010 materialisiert hat. Hinsichtlich des Verfahrens verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter III.3.2 und III.6 sowie die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrats und im Lagebericht.

Bei der Gewerbe- und Körperschaftsteuer aus der steuerlichen Außenprüfung wurden im Geschäftsjahr 2010 die vorläufigen Feststellungen aus der steuerlichen Außenprüfung berücksichtigt. Gleichzeitig ergibt sich aufgrund der voraussichtlichen Feststellungen aus der steuerlichen Außenprüfung auch ein Steuerertrag, der als Körperschaftsteuerminderung ausgewiesen wurde. Es handelt sich um die Auflösung einer in den Vorjahren gebildeten Steuerverbindlichkeit. Hinsichtlich der steuerlichen Außenprüfung verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang unter I.7.15.

II.1.11       Steuerüberleitungsrechnung

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
Bemessung Steuer Bemessung Steuer
EURO EURO EURO EURO
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit = Ergebnis vor Ertragsteuern -2.012.703 1.681.816
Gesetzlicher Steuersatz 31,9% 0 31,6% 531.031
Steuereffekte aus Abweichungen in der steuerlichen Bemessungsgrundlage
Veränderungen nach dem GewStG 16,1% 15,8%
./. Enthaltene Ergebnisse § 8b Abs. 5 KStG 0 0 0 0
./. Nutzung Verlustvorträge 0 0 -1.227.720 -193.363
./. Hinzurechnungen / Kürzungen 0 0 -342.780 -53.974
Veränderungen nach dem KStG 15,8% 15,8%
./. Enthaltene Ergebnisse § 8b Abs. 5 KStG 0 0 -617.331 -97.693
./. Nutzung Verlustvorträge 0 0 -768.264 -121.578
./. Hinzurechnungen / Kürzungen 0 0 -336.618 -53.270
Zwischensumme 0 11.153
./. Steuerdifferenzen aus Vorjahr -173.402 -874
+ anrechenbare Steuerbeträge im Feststellungsverfahren 0 0
+ Enthaltener anteiliger Verlust einer konsolidierten Gesellschaft, die dem Deutschen Steuerrecht unterliegt 31,9% 0 0 31,6% 40.397 12.756
Ansatz und Bewertung latenter Steuern
Aufwand aus Prozessführung 0 145.350
Erträge aus erhöhter Verlustvortragsnutzung 29.271 -188.506
Tatsächlicher Steueraufwand -144.131 -20.121
Ermittlung des gesetzlichen Steuersatzes
a) Gewerbesteuer
Messbetrag gem. § 11 GewStG 3,5% 3,5%
Hebesatz der Bundesstadt Bonn 460,0% 450,0%
16,10% 15,75%
b) Körperschaftsteuer
Körperschaftsteuersatz gem. § 23 KStG 15% 15%
Solidaritätszuschlag gem. § 4 SolZG 5,50% 5,50%
15,825% 15,825%
Gesamtsteuer 31,925% 31,575%

II.2                  Erläuterung der Bilanz

Hinsichtlich der Bewertungsmethoden der einzelnen Positionen verweisen wir insbesondere auf die Angaben im Anhang unter I.7 ff.

II.2.1            Immaterielle Vermögensgegenstände

Diese Position ist wesentlich beeinflusst durch den erworbenen Firmenwert GO AHEAD. Neben den festen Anschaffungskosten wurden darüber hinaus variable werterhöhende Bestandteile vereinbart.

Darüber hinaus ist in dieser Position die für den Geschäftsbetrieb erforderliche Software enthalten. Für die Weiterentwicklung der Software im Bereich GO AHEAD wurden entsprechende Ausgaben getätigt.

Selbst entwickelte Software wird nicht ausgewiesen.

II.2.2            Sachanlagen

In der Position sind folgende wesentliche Vermögenswerte enthalten:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Gebäude, Grund und Boden 3.133.927 3.181.279
Betriebs- und Geschäftsausstattung 115.296 158.326

Bei der Immobilie handelt es sich um die im Eigentum befindlichen Geschäftsräume. Der Grundbesitz ist zum 31. Dezember 2010 unbelastet.

Für anstehende Finanzierungen werden zugunsten der darlehensgebenden Bank Grundschulden von insgesamt 3.000.000 EURO eingeräumt, die im Grundbuch eingetragen sind.

Die Betriebs- und Geschäftsausstattung besteht im Wesentlichen aus selbst genutzter Büroeinrichtung.

II.2.3            Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Hierbei handelt es sich um die in die Bauphase getretenen Anlagen im Bau eines Büroneubaus auf eigenem Grundstück in der Kurt-Schumacher-Straße 22. Es wurden die bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten des Neubaus aktiviert. Das Objekt wird ab Juni 2011 vollständig an einen Dritten vermietet.

II.2.4            Beteiligungen

Bis zu deren Auflösung wurde ausschließlich eine Beteiligung an der QSearch Partners GbR gehalten. Zum 31. Dezember 2010 sind alle Beteiligungen im Konzernabschluss konsolidiert.

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
QSearch GbR
Anschaffungswert 0 345.122
Buchwert 0 130.000

Hinsichtlich des Verkaufes verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter I.8.

Anlagengitter

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Bezeichnung Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2010 Zugang Abgang Umbuchung 31.12.2010
EURO EURO EURO EURO EURO
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 457.828 59.227 0 0 517.055
Geschäfts- / Firmenwert 2.864.760 0 0 2.864.760
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
3.322.588 59.227 0 0 3.381.815
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.602.544 0 0 0 3.602.544
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 787.346 27.586 64.147 0 750.785
Anlagen in Bau 0 0 0 0 0
4.389.889 27.586 64.147 0 4.353.328
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Anlagen in Bau 60.190 986.193 0 0 1.046.383
60.190 986.193 0 0 1.046.383
Beteiligungen
Sonstige Beteiligungen 345.122 0 345.122 0 0
345.122 0 345.122 0 0
Summe 8.117.789 1.073.006 409.269 0 8.781.526

Anlagengitter (Fortsetzung)

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Bezeichnung Kumulierte Abschreibungen
01.01.2010 Zugang Abgang Umbuchung 31.12.2010
EURO EURO EURO EURO EURO
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 361.589 101.033 0 0 462.622
Geschäfts- / Firmenwert 0 0 0 0 0
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
361.589 101.033 0 0 462.622
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 421.265 47.352 0 0 468.617
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 629.020 59.274 52.805 0 635.489
Anlagen in Bau 0 0 0 0 0
1.050.285 106.626 52.805 0 1.104.106
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Anlagen in Bau 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0
Beteiligungen
Sonstige Beteiligungen 215.122 0 215.122 0 0
215.122 0 215.122 0 0
Summe 1.626.995 207.659 267.927 0 1.566.728

Anlagengitter (Fortsetzung)

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Bezeichnung Buchwert
31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 54.433 96.239
Geschäfts- / Firmenwert 2.864.760 2.864.760
Geleistete Anzahlungen 0 0
2.919.193 2.960.999
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3.133.927 3.181.279
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 115.296 158.326
Anlagen in Bau 0 0
3.249.223 3.339.605
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Anlagen in Bau 1.046.383 60.190
1.046.383 60.190
Beteiligungen
Sonstige Beteiligungen 0 130.000
0 130.000
Summe 7.214.799 6.490.794

II.2.5            Latente Steuern

Der Konzern verfügt gemäß Feststellung zum 31. Dezember 2009 über steuerlich noch nicht genutzte Verlustvorträge in Höhe von 12,0 Mio. EURO. Die sich daraus ergebenden Steuervorteile wurden gemäß IFRS in Höhe von 1.540.471 EURO aktiviert, soweit diese in den kommenden Jahren durch erwartete Gewinne genutzt werden können. Die Planung bezieht sich auf einen Zeitraum von bis fünf Jahren. Dabei wurden die voraussichtlichen Steuersätze von insgesamt ca. 32 % zugrunde gelegt. Danach verbleiben noch weitere nicht genutzte Verlustvorträge in Höhe von 7,2 Mio. EURO. Die Veränderung wurde erfolgswirksam unter den Ertragsteuern erfasst.

II.2.6            Vorräte

Im Einzelnen bestehen die Vorräte aus folgenden Vermögenswerten:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Geleistete Anzahlung auf Prozessfinanzierung 3.636.971 2.912.688
./. Einzelwertberichtigungen hierauf -112.875 -305.445
Vermögenswert 3.524.096 2.607.243
Anteile an zum Verkauf bestimmten Gesellschaften 3.617.815 5.083.459
./. Einzahlungsverpflichtungen -2.967.396 -4.206.039
./. Einzelwertberichtigungen hierauf -70.248 -61.690
Vermögenswert 580.171 815.731

Die Einzelwertberichtigung auf geleistete Anzahlung auf Prozessfinanzierung wird aufgrund einer Einzelfallbetrachtung unter Berücksichtigung des jeweiligen Verfahrensstandes ermittelt.

II.2.7            Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Vermögenswert ermittelt sich wie folgt:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Forderungen Prozessfinanzierung 5.238.623 6.216.600
./. Einzelwertberichtigung hierauf -3.406.756 -2.600.630
Vermögenswert Prozessfinanzierung 1.831.867 3.615.970
Forderungen GO AHEAD 1.351.292 7.572.724
./. Pauschalwertberichtigung hierauf -646.958 -4.108.176
Vermögenswert GO AHEAD 704.334 3.464.548
Forderungen Übrige 225.995 103.920 €
./. Pauschalwertberichtigung hierauf -7.727 -6.123 €
Vermögenswert Übrige 218.268 97.797
Forderungen Gesamt 6.815.910 13.893.243
./. Einzelwertberichtigungen hierauf -3.406.756 -2.600.630
./. Pauschalwertberichtigung hierauf -654.685 -4.114.299
Vermögenswert Gesamt 2.754.469 7.178.315

Im Bereich der Prozessfinanzierung sind Forderungen in Höhe von 4.444 TEURO (Vorjahr: 5.545 TEURO) überfällig. Diesen Forderungen stehen Einzelwertberichtigungen in Höhe von 3.407 TEURO (Vorjahr: 2.601 TEURO) gegenüber. Die Einzelwertberichtigungen wurden in Abhängigkeit der individuellen Bonität des Schuldners ermittelt. Darüber hinaus sind in den Forderungen Prozessfinanzierung langfristig fällige Teilbeträge in Höhe von 215 TEURO enthalten. Diese Forderungen wurden mit einem Zinssatz von 5,5 % p.a. abgezinst. Insgesamt sind die Forderungen im Bereich der Prozessfinanzierung zu 65 % (Vorjahr: 41 %) wertberichtigt.

Nach weiteren prozessualen Verbesserungen im Bereich des Mahn- und Inkassowesens bei der GO AHEAD im Geschäftsjahr 2010 - und den damit verbundenen besseren Erkenntnissen über die Werthaltigkeit der Forderungen - waren erstmals umfangreiche Forderungsbereinigungen möglich. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2010 Brutto-Forderungen von 5.321 TEURO erfolgswirksam ausgebucht. Korrespondierend hierzu wurden bereits in den Vorjahren gebildete Wertberichtigungen in Höhe von 3.461 TEURO aufgelöst.

Die zum 31. Dezember 2010 bilanzierten Brutto-Forderungen in Höhe von 1.351 TEURO wurden entsprechend der Altersstruktur der Forderungen und der Erkenntnisse über sich im Inkassoverfahren befindlichen, bereits gelöschten und zur Löschung vorgesehenen Gesellschaften wie folgt abgewertet:

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Überfällig Abwertung in %
- älter als 12 Monate 98
- älter als 6 Monate aber jünger als 12 Monate 50
- älter als 3 Monate aber jünger als 6 Monate 25
- Alter bis 3 Monate 10

Die gesamte Wertberichtigung auf die Forderungen der GO AHEAD beträgt insgesamt 647 TEURO (Vorjahr: 4.108 TEURO). Dies entspricht 48 % (Vorjahr: 54%) bezogen auf den Bruttoforderungsbestand.

Die übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren aus den Bereichen FORATIS und FORIS lingua. Im Bereich Verkauf von Vorratsgesellschaften bei der FORATIS sind aufgrund des Geschäftsmodells im Verhältnis zum Umsatz nur geringe Forderungen und deshalb nur sehr geringe Wertberichtigungen zu erfassen. Bei FORIS lingua waren ebenfalls keine überfälligen Forderungen zu verzeichnen, so dass nur eine geringe Pauschalwertberichtigung von 1 % gebildet wurde.

II.2.8            Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Unter sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind insbesondere Forderungen aus eigenen Rechtsverfahren, gewährten Darlehen sowie Wertpapiere ausgewiesen. Die Forderungen werden, soweit dies vereinbart ist, verzinst. Die gewährten Darlehen sind fällig. Die Tilgung erfolgt, soweit sie vereinbart wurde, planmäßig. Die Wertpapiere werden mit ihren Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Zeitwert angesetzt. Zinsänderungen hat es im Berichtszeitraum nicht gegeben.

In den Vermögenswerten enthalten ist auch ein langfristiger Teilbetrag in Höhe von 527.346,03 EURO aus einem Grundstücksverkauf an die Gemeinde in Luckenwalde, der mit einem Zinssatz von 5,5 % p.a. abgezinst wurde. Die Forderungen wurde nach Fälligkeit der ersten Kaufpreisrate aus den zur Veräußerung gehaltene langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen umgegliedert. Der Abzinsungseffekt beträgt insgesamt 155 TEURO und belastet das Ergebnis aufgrund der Saldierung mit dem Ergebniseffekt aus der Umgliederung zum Nennwert in 2010 nicht. Wir verweisen auch auf die Angaben im Anhang unter II.1.8 sowie unter II.2.12.

Weiterer Bestandteil mit 112 TEURO ist die zu Marktwerten bilanzierte Prämie für das Zinssicherungsgeschäft im Rahmen der Finanzierung des in Bau befindlichen Vermietungsobjektes. Auch hier verweisen wir auf unsere Ausführungen im Anhang unter II.1.8.

II.2.9            Steuerforderungen

Es handelt sich um Forderungen gegenüber dem Finanzamt Bonn aus Umsatzsteuerüberzahlungen.

II.2.10       Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte

Es handelt sich um im Geschäftsjahr geleistete Zahlungen, die nach der periodengerechten Gewinnermittlung Aufwand für das Folgejahr darstellen.

II.2.11       Zahlungsmittel

Es handelt sich ausschließlich um Barkassenbestände und Bankguthaben. Hierin enthalten sind mit Guthaben verrechnete Inanspruchnahmen von Kontokorrentlinien im Bereich FORATIS.

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EURO EURO
Guthaben bei Kreditinstituten und Barmittel 2.138.518 2.419.067
Inanspruchnahme Kontokorrent -534.929 -585.495
Zahlungsmittel 1.603.589 1.833.572

II.2.12       Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Zum Stichtag 31. Dezember 2009 wurde hier das mit Kaufvertrag vom 18. Dezember 2009 an die Stadt Luckenwalde veräußerte Grundstück bilanziert. Das Grundstück wurde zur Befriedigung von Forderungen im Rahmen der Zwangsversteigerung ersteigert. Der Eigentumsübergang erfolgte mit Zahlung der ersten Kaufpreisrate, die per 31. Dezember 2009 mangels Fälligkeit noch nicht eingetreten war. Mit Fälligkeit erfolgte ein Ausweis unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten. Insoweit verweisen wir auch auf die Angaben im Anhang unter II.1.8 sowie II.2.8.

II.2.13       Eigenkapital

Das Grundkapital setzt sich unverändert zum Vorjahr aus 5.860.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Nennwert von jeweils 1 EURO zusammen. Sämtliche Anteile sind in voller Höhe einbezahlt, gewähren die üblichen Rechte einer Aktiengesellschaft deutschen Rechts und haben einheitlich eine Stimme pro Aktie. Satzungsmäßige Beschränkungen der Rechte bestehen nicht.

Der Vorstand ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 3. Juni 2015 eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil von bis zu insgesamt zehn vom Hundert am Grundkapital zu erwerben. Als Zweck ist der Handel in eigenen Aktien ausgeschlossen. Der Erwerb soll der Einziehung eigener Aktien dienen. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Börsenkurs um nicht mehr als 10 % übersteigen und nicht um mehr als 10 % unterschreiten. Als maßgeblicher Börsenkurs gilt der Mittelwert der in Xetra ausgewiesenen Schlusskurse für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Handelstage vor dem Erwerb dieser Aktien. Mit Beschluss der Hauptversammlung wurde der Vorstand ferner ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalherabsetzung zu ändern. Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2010 von dem Recht des Erwerbes eigener Aktien keinen Gebrauch gemacht. Es werden keine eigenen Aktien gehalten.

Die Hauptversammlung 2006 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 2.930.000 EURO durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen für die Dauer von fünf Jahren ab Eintragung der Ermächtigung in das Handelsregister zu erhöhen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 21. Juni 2006, und somit endet die Ermächtigung des Vorstandes zur Erhöhung des Grundkapitals am 20. Juni 2011. Während des Geschäftsjahres 2010 hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

Im Falle der Bareinlage ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: Zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, soweit die Kapitalerhöhung zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen im Wege der Sacheinlage erfolgt, soweit der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, entfallende Anteil am Grundkapital zehn vom Hundert des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, zur Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter oder Organe der Gesellschaft oder einer verbundenen Gesellschaft, soweit es erforderlich ist, um Inhabern von Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten aus Options- oder Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts oder der Erfüllung der Wandlungspflicht als Aktionär zustünde.

Insbesondere vor dem Hintergrund des längerfristig angelegten Geschäftsmodells in der Prozessfinanzierung ist eine ausreichende Ausstattung des Konzerns mit Eigenkapital erforderlich. Wesentliche Kennzahl neben der absoluten Höhe des Eigenkapitals ist die Eigenkapitalquote. Diese liegt mit 82,4 % zum 31. Dezember 2010 über dem Vorjahr (31. Dezember 2009: 75,8 %) und deutlich über nationalen und internationalen Durchschnittswerten. Unter Beibehaltung des derzeitigen Geschäftsmodells wird eine Eigenkapitalquote von 50 % als unterste Zielgröße angesehen.

Hinsichtlich der Veränderung und der Zusammensetzung des Eigenkapitals verweisen wir auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung unter D.5. Ergänzende Informationen zur Aktie ergeben sich aus den Ausführungen im Anhang unter III.12.

II.2.14       Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die zum Stichtag 31.12.2009 noch ausgewiesene langfristige Darlehensverbindlichkeit wurde im 1. Halbjahr 2010 entschädigungslos vollständig getilgt.

II.2.15       Latente Steuern

Aufgrund der tatsächlichen Inanspruchnahme des zum Stichtag 31. Dezember 2009 noch schwebenden Verfahrens war dieser Posten im Geschäftsjahr 2010 aufzulösen. Hinsichtlich des Verfahrens verweisen wir auch auf die Angaben im Anhang unter III.3.2 sowie III.6 und die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrates und im Lagebericht.

II.2.16       Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten umfassen offene Verpflichtungen aus Lieferungs- und Leistungsverkehr sowie laufende Kosten.

Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert. Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden mit dem amtlichen Umrechnungskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Alle Verbindlichkeiten sind zur Zahlung fällig.

II.2.17       Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten betreffen die passiv ausgewiesenen Erträge, die wirtschaftlich in das Folgejahr gehören.

Im Einzelnen setzt sich die Position wie folgt zusammen:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Bankverbindlichkeiten 0 59.753
Rechnungsabgrenzungsposten 1.484.856 2.100.803

II.2.18       Kurzfristige Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus folgenden Positionen zusammen:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Prozessrisiken 387.886 100.365
Ausstehende Rechnungen und Personalkosten 298.767 463.765
Abschluss- und Prüfungskosten 50.500 50.440
Aufsichtsratsvergütung 39.385 25.000
Berufsgenossenschaftsbeiträge 11.817 12.590

Die Rückstellung für Prozessrisiken bildet das Risiko der Inanspruchnahme durch Dritte für finan-zierte Verfahren aus dem Bereich Prozessfinanzierung ab.

In der Position Ausstehende Rechnungen und Personalkosten sind die Erfolgsvergütungen für Vorstand und Mitarbeiter sowie Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung aus Vorjahren enthalten. Bei den ausstehenden Rechnungen handelt es sich um Kosten für Vorgänge des üblichen Geschäftsbetriebes vor dem Stichtag, bei denen zum Stichtag eine Rechnung noch nicht vorlag, die aber sowohl der Höhe nach als auch der Fälligkeit nach hier auszuweisen ist. Die Abschluss- und Prüfungskosten beinhalten sowohl die Kosten für die Erstellung als auch für die Prüfung des Jah-resabschlusses. Bei den Beiträgen zur Berufsgenossenschaft handelt es sich um Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung.

Rückstellungsspiegel

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Bezeichnung Stand Stand
01.01.2010 Verbrauch Umbuchung Auflösung Zuführung 31.12.2010
EURO EURO EURO EURO EURO EURO
Sonstige
Risiken Prozessfinanzierung 100.365 43.382 0 8.163 339.066 387.886
Sonstige und eigene Prozessrisiken 463.765 343.235 0 69.354 247.591 298.767
Abschluss- und Prüfungskosten 50.440 47.503 0 2.937 50.500 50.500
Aufsichtsratsvergütung 25.000 25.000 0 0 39.385 39.385
Berufsgenossenschaftsbeiträge 12.590 12.511 0 79 11.817 11.817
652.159 471.631 0 80.533 688.359 788.354

II.2.19       Steuerschulden

Die Steuerschulden setzen sich zusammen aus folgenden Positionen:

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31.12.2010 31.12.2009
EURO EURO
Körperschaftsteuerrückstellung 316.122 601.122
Gewerbesteuerrückstellung 64.934 0
Steuerrückstellung aus noch laufender Außenprüfung inkl. Zinsen 119.707 0
Lohnsteuer 158.079 37.274
Körperschaftsteuerverbindlichkeit 65.846 0
Gewerbesteuerverbindlichkeit 61.756 0

Hinsichtlich der Veränderung in der Körperschaftsteuerrückstellung verweisen wir auf unsere Ausführungen im Anhang unter II.1.10. Der wesentliche Betrag aus der noch laufenden steuerlichen Außenprüfung besteht aus Körperschaft- und Gewerbesteuer nebst Zinsen. Die Gewerbesteuerrückstellung sowie die Körperschaftsteuerverbindlichkeit resultieren aus einer Inanspruchnahme der Finanzverwaltung in Frankfurt für als Vorrat gehaltene Kapitalgesellschaften. Dieser Anspruch wird bestritten. Das entsprechende Einspruchsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Die Gewerbesteuerverbindlichkeit resultiert aus noch zu leistenden Steuerzahlungen für das Jahr 2009.

II.3                  Erläuterung zur Segmentberichterstattung

Der FORIS Konzern ist in die berichtspflichtigen Segmente Prozessfinanzierung, Fachübersetzungen, Gesellschaftsverkauf und Dienstleistungen mit der FORATIS AG, Gesellschaftsverkauf und Dienstleistungen mit der GO AHEAD GmbH und sonstigen Segmente aufgeteilt. Wir verweisen auf die Segmentberichterstattung unter D.5.

Die Einteilung in die einzelnen Segmente orientiert sich im Wesentlichen an den angebotenen Dienstleistungen und Produkten sowie der Marken und Vertriebswege.

Die Segmentergebnisgröße ist das jeweilige Periodenergebnis und umfasst somit sämtliche Ertrags- und Aufwandspositionen. Auch die Ermittlung des Segmentsvermögens und der Segmentschulden umfasst grundsätzlich sämtliche Vermögens- und Schuldenpositionen des Konzerns. Dasselbe gilt für die Segmentinvestitionen und –abschreibungen.

Die Zuordnung von Ertrags- und Aufwandsposten, Vermögenswerten und Schuldposten sowie die Zuordnung von Investitionen des Konzerns zu den einzelnen Segmenten erfolgt nach direkter Zuordnung, soweit dies im Einzelfall möglich war. Segmentübergreifende Aktivitäten wurden entsprechend der wirtschaftlichen Veranlassung einzelnen Segmenten zugeordnet.

II.4                  Erläuterung zur Kapitalflussrechnung

Wir verweisen auch auf die Kapitalflussrechnung unter D.4 und auf die Angaben im Anhang unter II.2.11.

Im Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit sind Zinsen wie folgt enthalten:

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01.01 - 31.12.2010 01.01. - 31.12.2009
EURO EURO
Zinsaufwendungen -144.366 -121.370
Zinserträge 13.577 52.831

Darüber hinaus sind im Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit Ertragsteuern wie folgt berücksichtigt:

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01.01 - 31.12.2010 01.01. - 31.12.2009
EURO EURO
Steueraufwendungen -140.869 -23.909
Steuererträge 285.000 44.030

Die Veränderungen der latenten Steuern sowie der Rückstellungen sind in diesen Zahlen berücksichtigt.

III.                     Sonstige Angaben

III.1                Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichtes ergaben sich keine Ereignisse oder Entwicklungen von besonderer Bedeutung, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Schuldenposten zum 31. Dezember 2010 geführt hätten.

III.2                Erfolgsunsicherheiten und Schätzungen

Die Erfolgsunsicherheiten des Unternehmens sind, soweit solche bestehen, in dem Abschluss der Art berücksichtigt, dass Vermögenswerte mit dem wahrscheinlichen Erfolg der Realisierung ausgewiesen werden.

Darüber hinaus muss der Vorstand bei der Erstellung des Konzernabschlusses Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, welche die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angaben im Anhang und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während des Berichtszeitraumes beeinflussen. Dies betrifft im Wesentlichen die Bestimmung von Nutzungsdauern und der Werthaltigkeit des Anlagevermögens, die Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, die Realisierbarkeit von Steuerforderungen, und die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Ergebnisschätzung im Rahmen der Ermittlung der aktiven latenten Steuern. Den Annahmen und Schätzungen liegen wiederum Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses beruhen.

III.3                Eventualforderungen und -verbindlichkeiten

III.3.1          Eventualforderungen

Aufgrund der Beendigung des Verfahrens gegen ehemalige Organe der Gesellschaft in 2010 besteht die zum 31. Dezember 2009 ausgewiesene Eventualforderung gegen diese nicht mehr fort. Hinsichtlich des Verfahrens verweisen wir auch auf die Angaben im Anhang unter III.7 sowie die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrates und im Lagebericht.

Die FORIS AG hat gegen einen Besserungsschein und eine Zahlung aus dem bestehenden Bankguthaben die Anteile an der QSearch Partners (USA) an die anderen Gesellschafter übertragen. Der Besserungsschein sichert der FORIS AG etwaige Erlöse aus der Verwertung des Schutzrechtes bis zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 25,01 %. Die Höhe der Eventualforderung ist abhängig von den erwarteten Erlösen in der Zukunft und kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden.

In 2010 wurde erstmalig eine Forderung aus dem Grundstücksverkauf an die Stadt Luckenwalde bilanziert. Bei einer Weiterveräußerung des Grundstückes bis zum 1. September 2015 auch in Teilen durch die Stadt Luckenwalde steht der FORIS im Falle der Überschreitung vertraglich fixierter Verkaufspreise ein Anteil als zusätzlicher Kaufpreis zu. Die Höhe der Eventualforderung ist abhängig von den Verkaufspreisen in der Zukunft und kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden.

Weitere Eventualforderungen sind nicht auszuweisen.

III.3.2          Eventualverbindlichkeiten

Zum 30. Juni 2010 ist die Gesellschaft von einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus einem Verfahren gegen ehemalige Organe der Gesellschaft ausgegangen und hat daher die zum 31. Dezember 2009 unter den Eventualverbindlichkeiten ausgewiesene Verpflichtung per 30. Juni 2010 unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Der zum 31. Dezember 2009 gebildete korrespondierende Posten in den latenten Steuern wurde daher auch bereits zum 30. Juni 2010 erfolgswirksam im Steuerergebnis erfasst. Nach Abschluss und Umsetzung des gerichtlichen Vergleiches im Dezember 2010 wurde die entsprechende Rückstellung in Anspruch genommen. Hinsichtlich des Verfahrens verweisen wir auch auf die Angaben im Anhang unter III.7 sowie die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrates und im Lagebericht.

Zum 31. Dezember 2010 bestehen keine Eventualverbindlichkeiten.

III.4                Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

Bei entsprechender Leistung durch den beauftragten Generalunternehmer im Rahmen des Neubaus des Bürogebäudes bestehen in 2011 noch Zahlungsverpflichtungen von 1.610 TEURO.

III.5                Risikoberichterstattung

Hinsichtlich der vollständigen Risikoberichterstattung verweisen wir entsprechend IFRS 7.B6 auf den Risikobericht unter C.5, der Teil des geprüften Konzernlageberichtes ist. Mit Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts auf der Internetseiten unter http://portal.foris.de/Geschaeftsbericht steht der Risikobericht somit den Adressaten unter gleichen Bedingungen und zur gleichen Zeit zur Verfügung. Nachfolgend werden ergänzend quantitative Angaben zu den Risiken dargestellt.

Kreditrisiko

Als Kreditrisiko wird das Risiko bezeichnet, welches sich aufgrund der Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen einer Vertragspartei ergibt und zu entsprechenden finanziellen Verlusten führt. Das maximale Kreditrisiko des FORIS Konzern stellt sich wie folgt dar:

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EURO EURO
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.754.469 7.178.315
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 779.613 718.741
Steuerforderungen 369.711 467.838
Zahlungsmittel 1.603.589 1.833.572
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 617.640
Summe 5.507.382 10.816.105

Der überwiegende Teil des maximalen Kreditrisikos besteht gegenüber inländischen Schuldnern. Hinsichtlich der Altersstruktur und der Wertberichtung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter II.2.7.

Liquiditätsrisiko

Mögliche Schwierigkeiten bei der Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen werden als Liquiditätsrisiken bezeichnet. Nachfolgend sind die finanziellen Schulden und somit das maximale Liquiditätsrisiko zusammengefasst dargestellt:

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EURO EURO
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten 165.249 432.128
Kurzfristige Rückstellungen 788.354 652.159
Bankverbindlichkeiten 0 1.531.115
Steuerschulden 786.444 638.396
1.740.047 3.253.799

Sämtliche finanziellen Schulden zum Stichtag 31. Dezember 2010 sind innerhalb der kommenden zwölf Monate fällig.

Darüber hinaus entstehen bei entsprechender Leistung durch den beauftragten Generalunternehmer im Rahmen des Neubaus des Bürogebäudes in 2011 noch Zahlungsverpflichtungen von 1.610 TEURO. Demgegenüber besteht die Möglichkeit, einen bisher nicht ausgenutzten Kreditrahmen von 3.000 TEURO auszunutzen.

Marktpreisrisiko

Das Marktpreisrisiko umfasst das Risiko, dass Bewertungen oder Zahlungsströme von Finanzinstrumenten aufgrund von geänderten Marktpreisen schwanken. Zu den wesentlichen Marktpreisrisiken gehören das Wechselkursrisiko, das Zinsänderungsrisiko und das sonstige Preisrisiko.

Wechselkursrisiko

Zum Stichtag 31. Dezember 2010 weist die FORIS AG keine wesentlichen offenen Fremdwährungspositionen aus. Somit ergeben sich für die Bewertung von Finanzinstrumenten keine wesentlichen Wechselkursrisiken. Auf eine Sensitivitätsanalyse wurde daher verzichtet.

Während des Geschäftsjahres 2010 wurden Rechnungen in ursprünglich fremder Währung – insbesondere Britisches Pfund - beglichen. Veränderungen im Wechselkurs würden sich nicht wesentlich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken. Eine Schwankung des Volumens ist nicht zu erwarten, da es sich ausschließlich um weitgehend umsatzunabhängige Kosten des Geschäftsbetriebes der GO AHEAD in Großbritannien handelt. Im Bereich der Prozessfinanzierung erfolgte eine einmalige Auszahlung in CHF. Da es sich um einen Einmaleffekt handelt, kann hier nicht auf zukünftige Jahre geschlossen werden und somit wurde auch hier auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet. Darüber hinaus wurden keine wesentlichen Rechnungen in ausländischer Währung beglichen, und dies ist auch zukünftig nicht zu erwarten.

Zinsänderungsrisiko

Derzeit unterliegt bei der FORIS AG ausschließlich die Bewertung des Sicherungsgeschäftes für den Neubau einem Zinsänderungsrisiko. Bei einer Bewertung zum Stichtag 31. Dezember 2010 von  112 TEURO ergibt sich ein maximales Risiko in selber Höhe. Eine weitergehende Sensitivitätsanalyse wurde aufgrund der mangelnden Wesentlichkeit nicht durchgeführt. Erst mit Inanspruchnahme des variabel verzinsten Darlehens für den Neubau würde es zu einem theoretischen Zinsänderungsrisiko im FORIS Konzern kommen. Durch das Sicherungsgeschäft ist hier jedoch bereits eine entsprechende Begrenzung des Zinsänderungsrisikos über ein Volumen von 2.000 TEURO bis zum 30. März 2020 gegeben. Der Höchstsatz der Zinszahlungen unter Berücksichtigung des Zinssicherungsgeschäftes beträgt 3,3 %. Eine weitergehende Sensitivitätsanalyse wurde daher nicht durchgeführt.

Sonstige Preisrisiken

Sonstige wesentliche Preisrisiken aus Aktienkursrisiken oder Risiken aus Restwertgarantien bestehen nicht und wurden daher auch keiner Sensitivitätsanalyse unterzogen. Die FORIS unterliegt als Dienstleister im Gegensatz zu produzierenden Unternehmen einem verhältnismäßig geringen Rohstoffpreisrisiko. Dieses würde sich eher in den allgemeinen Preissteigerungen widerspiegeln. Eine quantitative Ermittlung dieses Effektes im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse ist aufgrund der Vielzahl und der Unsicherheit der beeinflussenden Parameter auch vor dem Hintergrund der fehlenden Wesentlichkeit für den FORIS Konzern unterblieben.

III.6                Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche

Über die eigentliche Prozessfinanzierung hinaus ist der FORIS Konzern an mehreren Prozessen und Verfahren beteiligt. Sämtliche Risiken aus zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bekannten Prozessen und Verfahren sind im vorliegenden Konzernabschluss entsprechend berücksichtigt. Maßgebliche Veränderungen im Verlauf der bestehenden Verfahren und Prozesse sowie in der Zukunft eingeleitete Verfahren oder in anderer Weise geltend gemachte Ansprüche können einen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des FORIS Konzerns haben.

Der derzeitige Vorsitzende des Aufsichtsrates hatte im Juni 2009, zum damaligen Zeitpunkt als ehemaliger Vorstand der Gesellschaft und vor seiner Wahl in den Aufsichtsrat, eine Klage gegen die Gesellschaft auf Feststellung der Unwirksamkeit seiner Abberufung aus dem Amt als Vorstand der Gesellschaft im März 2009 sowie auf Zahlung von Vergütung und Vorstandstantieme erhoben. Die Gesellschaft, vertreten durch den Aufsichtsrat, hat sich gegen die Klage verteidigt und hat ihrerseits Widerklage auf Rückzahlung zu viel geleisteter Vorstandstantieme und Rückgewähr von Aktien aus Aktienoptionen erhoben. Die Widerklage richtet sich auch gegen ein bereits ausgeschiedenes Mitglied des Aufsichtsrates, das seinerseits seinen früheren Aufsichtsratsmitgliedern den Streit verkündet hat. Im Dezember 2010 wurde die Klage des ehemaligen Vorstandsmitglieds durch gerichtlich protokollierten Vergleich beendet. Die Widerklagen gegen das ehemalige Vorstandsmitglied und das bereits ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied wurden auf Anraten des Gerichtes durch Klagerücknahme beendet. Eine Angabe von Beträgen aus diesem Vergleich unterbleibt mit Hinweis auf den Hauptversammlungsbeschluss vom 26. Mai 2006, der die Veröffentlichung der Vorstandsbezüge ausschließt. Wir verweisen diesbezüglich auch auf den Bericht des Aufsichtsrates sowie den Lagebericht.

III.7                Anzahl der Arbeitnehmer

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31.12.2010 31.12.2009
Vorstand 1 1
Leitende Angestellte 3 2
Juristen 5 4
Auszubildende 1 2
Sonstige Angestellte 35 40
Mitarbeiter gesamt 45 49
2010 2009
Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter für den Berichtszeitraum 47 45

Aufgrund der personellen Anpassungen insbesondere im 2. Halbjahr 2010 liegt die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum über dem Stand zum 31. Dezember 2010.

III.8                Honorierung der Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr wurden für Kosten der Jahresabschlussprüfung 31.060,00 EURO (inklusive Umsatzsteuer: 36.961,40 EURO) erfasst. Darüber hinaus wurden 1.870,00 EURO (inklusive Umsatzsteuer: 2.225,30 EURO) für weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Hauptversammlung sowie des Halbjahresfinanzberichtes erfasst. Weitere Auftrags- oder sonstige Vertragsverhältnisse mit der Sauerland Rybka und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft bestanden und bestehen nicht.

III.9                Vergütung des Vorstandes und des Aufsichtsrates

Die Hauptversammlung der FORIS AG hat am 26. Mai 2006 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Veröffentlichungspflichten der Vorstandsbezüge für die Jahre 2006 bis 2010 auszuschließen. Daher unterbleiben diese Angaben unter Verweis auf § 286 V HGB.

Darüber hinaus enthält die Vergütung des Vorstands Sachbezüge, nämlich Versicherungsprämien für eine angemessene Unfallversicherung, eine Directors & Officers Versicherung und einer Direktversicherung im Rahmen der steuerlichen Regelungen.

Die Aufsichtsratsvergütung der FORIS AG beträgt gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Juni 2010 insgesamt 63.000 EURO p.a., gegebenenfalls zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer. Davon entfallen 27.000 EURO auf den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und jeweils 18.000 EURO auf die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats. Bis zu der vorgenannten Hauptversammlung betrug die Aufsichtsratsvergütung 25.000 EURO wobei 10.000 EURO auf den Vorsitzenden und jeweils 7.500 EURO auf die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrates entfielen.

An ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr 2010 keine Zahlungen geleistet, mit Ausnahme der Zahlung an ein ehemaliges Vorstandsmitglied im Rahmen des in 2010 geschlossenen Vergleiches. Wir verweisen hierzu auf die Angaben im Anhang unter III.7 sowie die Ausführungen im Bericht des Aufsichtsrates und im Lagebericht.

Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstandes oder Aufsichtsratmitglieder der FORIS AG gewährt.

Hinsichtlich weiterführender Informationen verweisen wir auch auf die Ausführungen im Vergütungsbericht unter C.5, der Teil des geprüften Konzernlageberichtes ist.

III.10           Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen

Zu den Gesellschaften, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht beziehungsweise von denen Wertpapiere gehalten werden, bestanden über das Halten der Beteiligung hinaus keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen. Ausnahmen sind die Weiterberechnung der Büromiete durch die FORIS Vermögensverwaltungs AG und die Weiterbelastung der Personalkosten sowie von weiteren Kosten - insbesondere für Informationstechnologie und Büroausstattung - durch die FORIS AG an verbundene Unternehmen. Diese Geschäftsbeziehungen basieren auf entsprechenden vertraglichen Regelungen und erfolgen zu marktüblichen Konditionen.

Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtrates können zugleich Kunden oder Auftragnehmer der FORIS AG oder einer ihrer Tochterunternehmen sein. Im Geschäftsjahr 2010 bestanden derartige Geschäftsbeziehungen nicht.

III.11           Vorstand und Aufsichtsrat

Mitglied des Vorstands im Geschäftsjahr 2010 waren:

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Anteilsbesitz
Prof. Dr. Ulrich Tödtmann, Rechtsanwalt, Bonn bis 15. Oktober 2010 0,9%
Ralf Braun, Vorstand, Rösrath seit 1. Juli 2010 0,0%

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31.12.2010
Anteilsbesitz
Prof. Dr. Ulrich Tödtmann, Rechtsanwalt, Bonn bis 15. Oktober 2010 0,9%
Ralf Braun, Vorstand, Rösrath seit 1. Juli 2010 0,0%

Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Personen:

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31.12.2010
Anteilsbesitz
Dr. Christian Rollmann, Rechtsanwalt, Bonn, Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 30. Juni 2009 9,4 % (davon 0,9 % zuzurechnende)
Oliver Schmidt, Diplom-Kaufmann, Unternehmer, Düsseldorf seit 4. Juni 2008 13,3 %
Olaf Wilcke, Business Director International, Bonn, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 30. Juni 2009 0,0 %

Herr Dr. Rollmann ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Finitum Rechtsanwalts AG, Bonn, die bis zum 4. Juli 2010 unter dem Namen FORISION Rechtsanwalts AG firmierte. Darüber hinaus ist Herr Dr. Rollmann Vorsitzender des Aufsichtsrates der Max and Mary AG, Frankfurt am Main. Herr Schmidt ist Aufsichtsratsvorsitzender der MARCUS SÜHLING AG, Köln, und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Aktiengesellschaft TOKUGAWA, Aachen.

III.12           Aktie

Insgesamt sind 5.860.000 Aktien platziert. Der weit überwiegende Teil der Aktien wird von Privatanlegern gehalten und gehandelt. Ausweislich der Präsenz bei der Hauptversammlung halten einzelne Aktionäre bis zu 5 % der Aktien. Ein Aktionär hält über 5 %, ein Aktionär über 10 % der Aktien.

Der Kurs der FORIS Aktie ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Das Jahrestief der Aktie lag bei 1,54 EURO. Das Jahreshoch verzeichnet 2,47 EURO. Dabei entwickelte sich der Kurs im Jahresverlauf tendenziell schlechter als der DAX. Aufgrund des negativen Periodenergebnisses sind sowohl das Ergebnis je Aktie als auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis negativ.

Zur Kursberechnung wurde der Mittelwert der Transaktionen der elektronischen Handelsplattform Xetra und der Frankfurter Wertpapierbörse ermittelt.

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Kennzahlen zur FORIS Aktie im Berichtszeitraum
2010 2009
Ergebnis je Aktie in EURO -0,32 0,29
Jahresschlusskurs1 in EURO 1,66 2,36
Aktienkurs höchst1 in EURO 2,47 2,98
Aktienkurs tiefst1 in EURO 1,54 1,9
Gesamtrendite im Jahresverlauf1 -29% 6%
Anzahl der Aktien am 31.12 5.860.000 5.860.000
Marktkapitalisierung am 31.12 in EURO 9.755.707 13.829.600
Durchschnittlicher Tagesumsatz in Stück 3.889 6.714
Durchschnittlicher Tagesumsatz in EURO 7.808 17.138
Kurs-Gewinn-Verhältnis2 -5,2 8,1

1 Basis: Handel im Xetra und an der Frankfurter Wertpapierbörse

2 Basis: Jahresschlusskurs

Die FORIS AG hat ihren testierten Jahresabschluss 2009 am 23. März 2010 veröffentlicht. Die Hauptversammlung fand am 4. Juni 2010 statt.

III.13           Ermittlung der Ergebnisse je Aktie

III.13.1     Unverwässertes Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus dem Ergebnis der Periode im Verhältnis zur durchschnittlichen Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien.

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01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009
EURO EURO
Ergebnis der Periode -1.868.572 1.701.937
Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien 5.860.000 5.860.000
EURO EURO
Unverwässertes Ergebnis je Aktie -0,32 0,29

III.13.2     Verwässertes Ergebnis je Aktie

Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis, da keine potentiellen Aktien in Stammaktien umgewandelt wurden und auch keine Vorzugsaktien ausgegeben wurden.

III.14           Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat haben eine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und im Rahmen des Corporate Governance Berichtes unter Punkt B. dieses Geschäftsberichtes mit dessen Veröffentlichung auf der Internseite unter http://portal.foris.de/Geschaeftsbericht den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.

Bonn, 24. März 2011

FORIS AG

Ralf Braun

Vorstand

Bestätigungsvermerkt

I.                         Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der FORIS AG, Bonn, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, 25. März 2011

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Sauerland Rybka und Partner

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft
Matthias Küpper

Wirtschaftsprüfer
Wolfgang Rogalli

Wirtschaftsprüfer

Versicherung des gesetzlichen Vertreters

A.        Versicherung der gesetzlichen Vertreter

„Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“

Bonn, 24. März 2011

FORIS AG

Ralf Braun

Vorstand

Unternehmenskalender

Unternehmenskalender

1. Halbjahr 2011

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31. März Veröffentlichung Geschäftsbericht
10. Mai Veröffentlichung Zwischenmitteilung innerhalb des 1. Halbjahres
31. Mai Hauptversammlung

2. Halbjahr 2011

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9. August Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht
8. November Veröffentlichung Zwischenmitteilung innerhalb des 2. Halbjahres

Der Geschäftsbericht der FORIS AG ist unter http://portal.foris.de/Geschaeftsbericht veröffentlicht. Auf Wunsch stellen wir diesen gerne zur Verfügung.

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