Interim Report • Aug 20, 2025
Interim Report
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FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
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| Ausgewählte Konzern-Kennzahlen | 3 | |
|---|---|---|
| Vorwort | 4 | |
| Highlights aus dem zweiten Quartal | 6 | |
| Wirtschaftliche Rahmenbedingungen | 7 | |
| Umsatz- und Ergebnisentwicklung | 8 | |
| Ausblick | 9 | |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 10 | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 11 | |
| Konzernbilanz | 15 | |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung | 14 | |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 18 | |
| Ausgewählte Anhangsangaben | 19 | |
| Investor Relations | 28 |
Finanzbericht 1. Halbjahr 2025 FACC AG
| 01.04.2024- 30.06.2024 in Mio. EUR |
01.04.2025- 30.06.2025 in Mio. EUR |
01.01.2024- 30.06.2024 in Mio. EUR |
01.01.2025- 30.06.2025 in Mio. EUR |
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|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 236,0 | 253,7 | 438,4 | 484,7 |
| davon Aerostructures | 93,8 | 87,0 | 177,6 | 174,3 |
| davon Engines & Nacelles | 44,2 | 51,3 | 75,6 | 95,1 |
| davon Interiors | 98,0 | 115,4 | 185,2 | 215,3 |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)1) | 21,6 | 23,5 | 42,9 | 36,6 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 12,7 | 14,1 | 22,6 | 18,4 |
| davon Aerostructures | 8,1 | 1,3 | 14,8 | 2,8 |
| davon Engines & Nacelles | 4,4 | 5,2 | 8,2 | 11,5 |
| davon Interiors | 0,2 | 7,6 | –0,4 | 4,1 |
| EBIT-Marge | 5,4% | 5,6% | 5,2% | 3,8% |
| Ergebnis nach Steuern | 5,9 | 9,3 | 9,5 | 9,8 |
| Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,13 | 0,20 | 0,21 | 0,21 |
| 30.06.2024 in Mio. EUR |
31.12.2024 in Mio. EUR |
30.06.2025 in Mio. EUR |
||
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 21,3 | 32,0 | 40,9 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –13,9 | –24,3 | –9,2 | |
| 30.06.2024 in Mio. EUR |
31.12.2024 in Mio. EUR |
30.06.2025 in Mio. EUR |
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| Net Working Capital | 134,2 | 147,8 | 158,7 | |
| Nettoverschuldung | 217,6 | 240,8 | 218,7 | |
| Eigenkapitalquote | 31,0% | 30,4% | 33,2% | |
| Nettoverschuldung/EBITDA | 3,18 | 3,60 | 3,61 | |
| Bilanzsumme | 724,0 | 710,5 | 739,9 | |
| Personalstand (zum Stichtag) – FTE | 3.721 | 3.850 | 3.843 | |
| 01.04.2024- 30.06.2024 in Mio. EUR |
01.04.2025- 30.06.2025 in Mio. EUR |
01.01.2024- 30.06.2024 in Mio. EUR |
01.01.2025- 30.06.2025 in Mio. EUR |
|
| Stückumsatz | 3.904.098 | 4.270.154 | 6.924.090 | 8.222.012 |
| Durchschnitt Tagesumsatz | 61.970 | 68.873 | 54.953 | 65.776 |
| Höchstkurs der Periode | 8,5 | 7,5 | 8,5 | 7,9 |
| Tiefstkurs der Periode | 6,1 | 6,4 | 5,6 | 5,7 |
| Schlusskurs | 8,1 | 7,1 | 8,1 | 7,1 |
| Periodenperformance | 31,7% | –0,7% | 34,3% | 14,1% |
| Marktkapitalisierung in Mio. EUR | 370,9 | 325,1 | 370,9 | 325,1 |
1)Das EBITDA berechnet sich als Summe des EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertmin-
derungen und der Amortisierung der Vertragserfüllungskosten.
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
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im ersten Halbjahr 2025 hielten sich Stabilität und Unsicherheit nahezu die Waage: Während die Weltwirtschaft ihr Wachstum leicht über den Erwartungen steigern konnte, blieben geopolitische Spannungen, protektionistische Maßnahmen und eine hartnäckige Inflation ständige Begleiter.
Die globale Wirtschaftsleistung wuchs um rund 3%. Diese Entwicklung wurde durch eine Entspannung im internationalen Warenverkehr, die durch das Zustandekommen von Handels- und Zollvereinbarungen bedingt ist, sowie durch die vergleichsweise gute Entwicklung wichtiger Schwellenländer gestützt. Vor allem China und Indien setzten deutliche Wachstumsakzente. Während China von einer starken ersten Jahreshälfte und einer merklichen Entspannung im globalen Handel profitierte, erreichte Indien dank massiver Infrastrukturinvestitionen und einer anhaltend hohen Binnennachfrage Wachstumsraten von über 6%.
In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften verlief die Entwicklung deutlich verhaltener. Die USA konnten ihr erwartetes Wachstum leicht anheben. Die Eurozone zeigte ein gemischtes Bild: Einzelne Länder profitierten überproportional von Exportimpulsen, während das Gesamtwachstum nur knapp über der Ein-Prozent-Marke verharrte.
Die Luftfahrt als Spiegel globaler Resilienz
Die Luftfahrtindustrie zeigte sich auch im ersten Halbjahr 2025 bemerkenswert widerstandsfähig. Weltweit wurden rund 2,5 Milliarden Passagiere befördert, was einem erwarteten Jahreswert von knapp fünf Milliarden entspricht, ein Zuwachs von etwa 4% gegenüber 2024. Besonders bemerkenswert war die durchschnittliche Auslastung, mit rund 84% wurden neue Rekordmarken erreicht.
Trotz globaler Herausforderungen stieg der Branchenumsatz im ersten Halbjahr auf ein Rekordniveau von etwa 979 Milliarden US-Dollar. Die erwarteten Gewinne lagen mit rund 36 Milliarden US-Dollar über dem Vorjahreswert. Günstigere Treibstoffpreise entlasteten die Fluggesellschaften spürbar. Im Durchschnitt lagen die Kosten für Flugkraftstoff rund 13% unter dem Vorjahresniveau, was branchenweit Einsparungen in zweistelliger Milliardenhöhe bedeutete. Zusätzlich trugen technologische Fortschritte wie KIgestützte Flottenplanung und automatisierte Ersatzteilversorgung zur Effizienzsteigerung bei.
Gleichzeitig standen die Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. Die Lieferverzögerungen bei neuen Flugzeugen bremsten das Kapazitätswachstum. Hinzu kamen steigende Personalkosten und eine gewisse Verunsicherung auf Grund der anhaltenden Handels- und Zolldiskussionen besonders in den ersten Monaten des ersten Halbjahres 2025.
Regional zeigte sich ein gewohnt differenziertes Bild: Nordamerika erzielte den höchsten Gewinnanteil in der Luftfahrtindustrie, verzeichnete jedoch ein verlangsamtes Nachfragewachstum. Europa blieb profitabel bei robustem Passagierwachstum, während die Asien-Pazifik-Region trotz starker Nachfragezuwächse unter Kapazitätsengpässen litt. Der Nahe Osten stach mit dem höchsten Gewinn pro Passagier hervor, während Lateinamerika und Afrika weiterhin strukturelle Profitabilitätsprobleme aufwiesen.
Flugzeugbau im Spannungsfeld von hoher Nachfrage und Lieferkettenengpässen
Die Flugzeughersteller und ihre Zulieferer standen auch im ersten Halbjahr 2025 im Zentrum dieser Entwicklungen. Boeing konnte in H1 2025 eine deutliche Erholung verzeichnen: Mit 280 ausgelieferten Verkehrsflugzeugen wurde die höchste Halbjahreszahl seit 2018 erreicht. Die Umsätze legten im zweiten Quartal um 35% zu und die Verluste konnten spürbar reduziert werden.
Airbus präsentierte solide Geschäftszahlen, gestützt durch hohe Auftragseingänge und ein stabiles Umsatzwachstum. Allerdings machten sich auch hier die Engpässe in den Lieferketten bemerkbar, insbesondere bei Triebwerkslieferungen. Trotz dieser Einschränkungen hält Airbus an seinem Jahresziel von rund 820 Auslieferungen fest.
2025 bleibt ein Jahr der Anpassung und strategischen Positionierung
Das erste Halbjahr 2025 hat gezeigt, dass wirtschaftliche und industrielle Resilienz nicht allein aus Wachstumszahlen besteht. Vielmehr erfordert sie die Fähigkeit, unter komplexen Rahmenbedingungen zu agieren und dabei sowohl kurzfristige Marktchancen zu nutzen als auch langfristige Strukturen zu sichern.
Für die Luftfahrtindustrie bedeutet das, operative Exzellenz und Flexibilität werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren. Fluggesellschaften müssen Kapazitäten und Flottenplanung permanent anpassen, Hersteller und Zulieferer ihre Produktions- und Lieferketten resilienter gestalten. Gleichzeitig eröffnet die anhaltende Nachfrage, insbesondere in den wachstumsstarken Schwellenländern, Chancen für langfristige Investitionen, Innovationen und Nachhaltigkeitsinitiativen.
So markierten die ersten 6 Monate 2025 nicht nur eine weitere Etappe in der Erholung nach pandemiebedingten Einbrüchen, sondern auch ein Jahr, in dem sich die Grundlagen für die nächste Entwicklungsphase einer global vernetzten Wirtschaft und Industrie festigen. Der Blick auf die kommenden Monate bleibt geprägt von Wachsamkeit und von der Bereitschaft, Chancen in einem volatilen Umfeld entschlossen zu ergreifen.
Auswirkungen auf FACC und Entwicklung des Unternehmens
Im ersten Halbjahr 2025 setzte FACC die dynamische Entwicklung aus dem Geschäftsjahr 2024 fort und erzielte trotz eines herausfordernden globalen Umfelds ein solides Wachstum. Die drei Kernbereiche, Aerostructures, Engines & Nacelles sowie Cabin Interiors, entwickelten sich planmäßig und bilden weiterhin das stabile Fundament des Unternehmens. Gleichzeitig gewinnen die neuen Geschäftsfelder, insbesondere im Marktsegment der Advanced Air Mobility (AAM), weiter an Bedeutung und ergänzen das bestehende Portfolio.
Eine generelle Herausforderung in der Luftfahrtbranche ist es, die hohe Nachfrage an neuen Flugzeugen zu befriedigen. FACC konnte diese Bedarfe von Flugzeug- und Triebwerkskomponenten sehr gut erfüllen. Aufgrund der bereits beschriebenen Lieferkettenthemen kam es speziell in den ersten Monaten des Geschäftsjahres zu kurzfristigen Bedarfsanpassungen seitens des Marktes. FACC musste auf Bedarfsverschiebungen von ca. 40 Mio. EUR flexibel reagieren und Material- sowie Fertigungskapazitäten entsprechend anpassen. Trotz dieser Verschiebungen konnte der Halbjahresumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um über 46 Mio. erhöht werden. Negativ haben sich diese Verschiebungen auf die Kostenstrukturen ausgewirkt. Das strategische Vorhalten von ca. 150 qualifizierten Fachkräften verursachte betriebswirtschaftliche Mehrkosten und hatte eine dämpfende Wirkung auf die Profitabilität im ersten Halbjahr 2025. Diese Fachkräfte werden im vollen Umfang für das geplante Umsatzwachstum im 2. Halbjahr 2025 benötigt.
Mit dem Effizienzprogramm CORE reagiert FACC in einem umfassenden Transformationsprozess auf die beschriebenen Entwicklungen des globalen Welthandels sowie auf die luftfahrtspezifischen Herausforderungen. Durch gezielte Maßnahmen, darunter die Optimierung von Materialkosten, die Reduktion von Lagerbeständen und die Einführung verbesserter Prozesse, stärkt FACC seine Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität nachhaltig.
Trotz einer hohen Dynamik ist es gelungen durch CORE wesentliche Konzernkennzahlen zu verbessern. Dazu gehören, unter anderem:
CORE ist ein Effizienzprogramm mit einem Einsparungsziel von 80 Mio. EUR über einen Zeitraum von 2 Jahren, mit dem klaren Ziel, die Profitabilität der FACC Gruppe ab Ende 2027 auf eine EBIT-Marge von 8-10% zu steigern. Der Fokus bleibt auf allen Maßnahmen unverändert hoch. Die ersten positiven Entwicklungen im Effizienz- und Sachkostenbereich werden sich durch die Einführung von derzeit in der Umsetzung befindlichen Programmen im Supply Chain Management weiter verstärken und zur Erhöhung der Margen und des Cash Flows beitragen.
Auf Basis der vom Markt geforderten Abrufe und der vorliegenden Bestellungen verfestigt sich der Ausblick für das FACC-Geschäftsjahr 2025. Wir gehen auf Basis der heutigen Marktentwicklung von einem Umsatzwachstum größer 10% im Vergleich zum Vorjahr aus. Einhergehend damit wird es zu einer Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen kommen.
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Unter dem Leitmotiv "Unleash the potential" bündelt FACC seine Kräfte, um Potenziale zu entfalten, die Wettbewerbsposition zu sichern, flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren und den langfristigen Erfolg im internationalen Luftfahrtmarkt zu gewährleisten.
Beste Grüße, Ihr
Robert Machtlinger, CEO
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FACC konnte in einem dynamischen Umfeld den Wachstumskurs weiter fortsetzen. Der Umsatz stieg von 438,4 Mio. EUR auf 484,7 Mio. EUR.
Die in Umsetzung befindlichen Maßnahmen des Effizienzsteigerungsprogramms CORE zeigen Wirkung. Wesentliche betriebswirtschaftliche Kennzahlen verbessern sich.
Die im Jahr 2016 im Anschluss an den Fake-President-Incident in China sichergestellten Gelder in Höhe von 10,8 Mio. EUR wurden Ende März 2025 von der Republik Österreich an die FACC rücküberwiesen. Da die eingefrorenen Gelder als Forderung verbucht waren, ist der Erhalt der Gelder nicht ergebniswirksam, erhöht aber die Liquidität.
Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer zählt zu den Top-3- Kunden der FACC. Beide Unternehmen blicken auf eine mehr als 20 jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, seit 2024 ist FACC auch Mitglied im Supplier Advisory Council des weltweit drittgrößten Flugzeugherstellers. Während der jährlich stattfindenden Supplier Conference in São Paulo wurde die FACC mit dem Supplier of the Year Award in der Kategorie "Outstanding Collaboration" ausgezeichnet und die erfolgreiche Partnerschaft damit bestätigt.
Für den erfolgreichen Hochlauf der Produktion von C919-Komponenten wurde FACC von COMAC mit dem Supplier of the Year Award ausgezeichnet.
Im Rahmen der COMAC Supplier Conference hat COMAC die FACC mit dem Supplier of the Year Award ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung würdigte der chinesische Flugzeughersteller den erfolgreichen Hochlauf der Produktion im Jahr 2024. Bis 2023 wurden alle Komponenten für die zweistrahligen Passagierflugzeuge von COMAC am Hauptsitz von FACC in Österreich gefertigt. Mit der erfolgreichen Verlagerung der Komponenten zu einem Partner der FACC hat die FACC ihr angestrebtes Ziel erreicht und baut damit die globale Fertigungspräsenz weiter aus.
Die FACC setzt als führender Technologiepartner der Luftfahrtindustrie neue Maßstäbe bei Bauteilprüfungen: Das Quality Engineering Team der FACC hat eine digital unterstützte Inspektionslösung mittels Augmented Reality (AR) entwickelt, die nun in Zusammenarbeit mit Studierenden des Studiengangs "Smart Production and Management" der FH Oberösterreich zur Serienreife gebracht wird.
Die Paris Airshow ist das führende Branchenevent der internationalen Luftfahrtindustrie und eine globale Plattform für den Austausch über neue Entwicklungen und Trends. Im Rahmen der Messe konnte FACC eine Vertragsverlängerung mit dem führenden Triebwerkshersteller Rolls-Royce erfolgreich abschließen. Durch neue Kooperationen mit Tata Advanced Systems Limited und Kineco Aerospace wird auch der globale Footprint in Indien weiter ausgebaut. Als Folge neu abgeschlossener Flugzeugbestellungen im Rahmen der Paris Airshow stieg auch der Order-Backlog der FACC auf über 6 Mrd. USD an.
Andreas Ockel, Vorstandsmitglied der FACC AG hat sich entschieden, keine dritte Funktionsperiode anzutreten und ist als Vorstand mit Wirkung zum 24.06.2025 zurückgetreten.
Der Aufsichtsrat hat entschieden, dass das Unternehmen zukünftig von drei Vorständen weitergeführt wird. Die Aufgabenbereiche des ausscheidenden COO werden zwischen den Vorständen Robert Machtlinger (CEO), Florian Heindl (CFO) und Tongyu Xu (CSO) aufgeteilt.
Im ersten Halbjahr 2025 wurde das globale Wirtschaftsumfeld maßgeblich von geopolitischen und wirtschaftspolitischen Entwicklungen geprägt. Insbesondere die Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt führte zu einer spürbaren Veränderung der internationalen Handelsbeziehungen. Im Rahmen des sogenannten "Liberation Day" am 2. April 2025 kündigte die US-Regierung umfassende neue Importzölle auf nahezu alle Einfuhrgüter an. Dieses weitreichende Zollpaket war als Schritt zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit der USA gedacht, führte jedoch zu erheblichen globalen Marktreaktionen. In der Folge kam es zu einem Anstieg der Handelsspannungen, der durch Gegenmaßnahmen zahlreicher Handelspartner, darunter China und die Europäische Union, ergänzt wurde. Die US-Zölle sorgten für globale Verunsicherung, etwa durch einen Rückgang der globalen Exportaktivitäten, steigende Preise in den USA und eine Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums, wobei auch europäische Exporteure Auswirkungen verzeichneten.
Parallel dazu prägten auch die geopolitischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten das makroökonomische Umfeld. Auf der geldpolitischen Ebene reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) auf die insgesamt rückläufige Inflationsdynamik und die sich abschwächende Konjunktur im Euroraum durch eine Reihe von Zinssenkungen. Der Hauptrefinanzierungssatz wurde in vier Schritten von 3,15% auf 2,15% reduziert. Im Kontrast dazu beließ die US-Notenbank den Leitzinsbereich bei 4,25% bis 4,50%, da die Inflation in den Vereinigten Staaten weiterhin über dem Zielwert von 2% blieb.
Die Inflationsraten sanken im Zeitraum von Januar bis Juni 2025 im Euroraum von 2,50% auf 2,00% und in den USA von 3,00% auf 2,70%, begünstigt durch den Rückgang der Energiepreise und eine Abschwächung der Inflation im Dienstleistungssektor. Die Inflationsrate in Österreich liegt nach wie vor über der Inflationsrate im Euroraum. Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar stieg im ersten Halbjahr 2025 auf über 1,18, was unter anderem auf die zunehmende globale Verunsicherung im Zusammenhang mit amerikanischen Zollankündigungen steht.
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Die Wachstumsprognose der IATA für die Branche wurde im Juni 2025 gesenkt. Es wird davon ausgegangen, dass die Branche heuer den Umsatz von 1 Billion USD nicht erreicht, Gründe dafür sind unter anderem die Handelskonflikte. Allgemein bleibt die Nachfrage nach modernen, nachhaltigen Flugzeugen jedoch hoch, damit steht die Luftfahrtindustrie vor großen Aufgaben und gleichzeitig vor einer vielversprechenden Zukunft.
Airbus verzeichnete über 250 Bestellungen für A350, A320neo und A220 – vor allem aus Europa, dem Nahen Osten und Asien. Darüber hinaus verbuchte der Hersteller weitere 156 Flugzeuge als Optionen. Der mit Abstand größte Auftrag war die Ankündigung von VietJet, bis zu 150 Airbus A321neo zu bestellen.
Embraer konnte mit seiner E-Jet-Familie punkten und 100 Flugzeuge verkaufen. Besonders bemerkenswert: Tochter Eve Air Mobility erhielt feste Bestellungen und Optionen für 100 elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs).
Die Auftragsbücher der großen Flugzeughersteller sind über Jahre hinweg gefüllt – insbesondere bei Schmalrumpfflugzeugen, die aufgrund ihrer hohen Effizienz und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten stark nachgefragt werden. Während im Jahr 2000 durchschnittlich rund zwei Jahre zwischen Bestellung und Auslieferung lagen, hat sich die Wartezeit bis 2025 nahezu verdoppelt. Besonders betroffen sind Narrowbody-Jets mit durchschnittlichen Lieferzeiten von über fünf Jahren. Auch bei Regionalflugzeugen und Turboprops steigen die Wartezeiten seit 2020 spürbar an.
Lieferverzögerungen bei neuen Flugzeugen bremsen das Wachstum des Flugangebots und führen zu höheren operativen Kosten für Airlines. Da ältere, weniger effiziente Maschinen länger im Einsatz bleiben müssen, steigen sowohl der Treibstoffverbrauch als auch der Wartungsaufwand.
Bis zum 30. Juni 2025 hat Airbus 306 Flugzeuge ausgeliefert (VJ: 323), darunter 273 Single Aisle Typen wie die Airbus A320- und A220- Familie. Boeing lieferte bis zum 30. Juni 2025 insgesamt 280 Flugzeuge aus (VJ: 175).
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
| Q2 2024 in Mio. EUR |
Q2 2025 in Mio. EUR |
Veränderung | H1 2024 in Mio. EUR |
H1 2025 in Mio. EUR |
Veränderung | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 236,0 | 253,7 | 7,5% | 438,4 | 484,7 | 10,6% |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 12,7 | 14,1 | 10,8% | 22,6 | 18,4 | –18,7% |
| EBIT-Marge | 5,4% | 5,6% | 3,0% | 5,2% | 3,8% | –26,5% |
| Vermögenswerte | 724,0 | 739,9 | 2,2% | 724,0 | 739,9 | 2,2% |
| Investitionen der Periode | 3,9 | 2,7 | –30,6% | 13,9 | 9,4 | –32,3% |
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 (1. April - 30. Juni) konnte die FACC beim Umsatz eine deutliche Steigerung aufweisen. Die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2025 belaufen sich auf 484,7 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 438,4 Mio. EUR), was eine Steigerung von 10,6% zum Vorjahr bedeutet. Airbus ist mit einem Umsatzanteil von rund 49% der größte Kunde der FACC. Die Programme auf der A320-Familie machen aktuell rund 36% des Konzernumsatzes aus und ist somit die größte Plattform für die FACC aktuell produziert. Besonders erfreulich entwickelt sich auch das Business Jet Segment, vor allem im für FACC wichtigen Middle-Market Bereich. Mit einem Umsatzanteil von 19% sind die Projekte in diesem Bereich der zweitgrößte Umsatztreiber.
Die Umsatzkosten in Relation zum Umsatz (Bruttoergebnis vom Umsatz) betrugen im ersten Halbjahr 2025 89,8 Prozent (Vergleichsperiode 2024: 87,2 Prozent).
Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten sechs Monaten 2025 18,4 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 22,6 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang von 18,7% im Ergebnis verzeichnet. Wesentliche Faktoren für diesen Rückgang waren Rohmaterialkostensteigerungen im Bereich der Divisionen Aerostructures sowie vorgehaltene Personalkosten für ca. 150 qualifizierte Fertigungsspezialisten aufgrund von kurzfristigen Anpassungen von Bedarfen seitens des Marktes. Im Umfeld der Materialkostensteigerungen im Bereich Aerostructures wurden Gegenmaßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt, diese werden ab dem ersten Quartal 2026 voll wirksam und die momentanen Belastungen Großteils kompensieren.
Das im Unternehmen implementierte Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm (CORE) hat bereits einen positiven Beitrag zum Ergebnis geleistet. Die Sachkosten konnten gesenkt werden und Preisanpassungen wurden im ersten Halbjahr 2025 erfolgreich umgesetzt.
Die Vorräte zum Halbjahr 2025 belaufen sich auf 172,5 Mio. EUR (31. Dezember 2024: 178,3 Mio. EUR). Auch hier konnten Maßnahmen aus dem CORE-Programm unterstützen. Bis zum Jahresende ist ein weiterer, schrittweiser Abbau der Sicherheitsbestände, die aufgrund anhaltender geopolitischer Unsicherheiten sowie Instabilitäten der Supply-Chain aufgebaut wurden, geplant.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind seit dem 31.12.2024 von 80,3 Mio. EUR auf 81,7 Mio. EUR leicht gestiegen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind seit dem 31.12.2024 von 99,1 Mio. EUR auf 92,7 Mio. EUR gesunken.
Die Investitionen in den ersten sechs Monaten 2025 belaufen sich auf 9,4 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 13,9 Mio. EUR).
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 45,8 Mio. EUR und ist voll eingezahlt. Es ist in 45.790.000 Stückaktien zu je EUR 1 eingeteilt.
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Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet. Die Entwicklung
der einzelnen Segmente verläuft planmäßig und entspricht den Erwartungen des Managements.
Mit einem Anteil von 35,5% am Konzernumsatz sind die Projekte im Strukturbereich des Flugzeuges die zweitgrößte Sparte der FACC. Die Umsatzerlöse im Segment Aerostructures betrugen in den ersten sechs Monaten 2025 174,3 Mio. EUR (Vergleichsperiode Halbjahr 2024: 177,6 Mio. EUR) und sind leicht rückläufig. Ursächlich für den Rückgang sind niedrigere Entwicklungsumsätze bzw. die geringere
Abrechnung von Meilensteinzahlungen aus solchen Entwicklungsaufträgen als im Vergleichszeitraum 2024.
Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank in den ersten sechs Monaten 2025 auf 2,8 Mio. EUR (Vergleichsperiode Halbjahr 2024: 14,8 Mio. EUR). Einer der Hauptgründe für den Ergebnisrückgang sind stark gestiegene Kosten bei speziellen Befestigungssystemen, die erst 2026 kompensiert werden können.
Mit einem Anteil von 19,2% am Konzernumsatz sind die Projekte in Zusammenhang mit Triebwerksbauteilen das kleinste Segment bei der FACC. Die Umsatzerlöse betrugen in den ersten sechs Monaten 2025 95,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 75,6 Mio. EUR). Neben Engines Komponenten für Rolls Royce und Pratt & Whitney konnten die Projekte in Zusammenhang mit Umsätzen für die Ausstattung von Triebwerksverkleidungen der Flugzeuge Airbus A350 und Boeing 787 das größte Umsatzwachstum verzeichnen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Engines & Nacelles betrug in den ersten sechs Monaten 2025 11,5 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 8,2 Mio. EUR). Das Ergebnis wird neben der guten Entwicklung im Kerngeschäft auch von den AAM-Projekten unterstützt. Diese werden zur Gänze der Division Engines & Nacelles zugeordnet.
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Mit einem Anteil von 45,3% am Konzernumsatz sind die Projekte im Kabinenbereich eines Flugzeuges die größte Sparte der FACC. Die Umsatzerlöse im Segment Cabin Interiors betrugen in den ersten sechs Monaten 2025 215,3 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: 185,2 Mio. EUR). Neben den Projekten auf der Airbus A320-Familie ist hier der Anteil des Business Jet Segments besonders hoch. Erfreulich ist auch die Entwicklung des chinesischen OEM COMAC, der mit seinen beiden Flugzeugtypen (C909 (vormals ARJ21) & C919) bereits der drittgrößte Kunde, gemessen am Umsatz, im Cabin Interiors Segment ist.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Cabin Interiors betrug in den ersten sechs Monaten 2025 4,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2024: -0,4 Mio. EUR). Positiv zum Ergebnis trägt die kontinuierliche Verlagerung der Cabin Interior Projekte von Österreich nach Kroatien bei. Dasselbe gilt auch für die Verlagerung der COMAC Projekte nach China, die im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen wurde.
Das übergeordnete Ziel der FACC bleibt nach wie vor die nachhaltige Steigerung der Ertragskraft. Die Schwerpunkte für das Geschäftsjahr 2025 haben nach wie vor Bestand und werden im FACC Effizienzprogramm CORE konsequent verfolgt.
Aus heutiger Sicht wird für das Geschäftsjahr 2025 weiterhin ein Umsatzwachstum in allen Geschäftssegmenten erwartet. Die Branche ist zwar nach wie vor mit Problemen in der Lieferkette konfrontiert, dennoch werden steigende Bauraten, insbesondere im zweiten Halbjahr, erwartet. Aufgrund der gegenwärtigen Kundenprognosen geht das FACC-Management aktuell von einem Konzernumsatz im Bereich von rund 1 Mrd. EUR aus, was einem Wachstumsziel von über 10% entspricht. Das operative Ergebnis (EBIT-Marge) wird planmäßig weiter steigen. Allerdings wird das dritte Quartal, saisonal bedingt, das Umsatzschwächste sein. Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr erfolgt unter der Prämisse, dass sich an den derzeit bekannten globalen Rahmenbedingungen nichts ändert.
für den Zeitraum 1. Jänner 2025 bis 30. Juni 2025
| 01.04.2024 – 30.06.2024 EUR'000 |
01.04.2025 – 30.06.2025 EUR'000 |
01.01.2024 – 30.06.2024 EUR'000 |
01.01.2025 – 30.06.2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 236.032 | 253.712 | 438.393 | 484.666 |
| Umsatzkosten | –203.971 | –225.685 | –382.483 | –435.132 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz (Gross Profit) | 32.061 | 28.026 | 55.910 | 49.535 |
| Forschungs- und Technologieaufwendungen | –828 | –503 | –1.514 | –1.218 |
| Vertriebsaufwendungen | –2.891 | –2.519 | –4.747 | –4.631 |
| Verwaltungsaufwendungen | –16.655 | –12.849 | –28.528 | –29.222 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.345 | 2.064 | 3.345 | 4.246 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | –1.322 | –141 | –1.872 | –343 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 12.710 | 14.078 | 22.593 | 18.367 |
| Finanzierungsaufwendungen | –6.140 | –5.757 | –12.132 | –9.969 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 803 | 789 | 1.614 | 1.469 |
| Finanzergebnis | –5.337 | –4.967 | –10.518 | –8.500 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 7.373 | 9.111 | 12.076 | 9.867 |
| Ertragsteuern | –1.471 | 181 | –2.542 | –34 |
| Ergebnis nach Steuern | 5.902 | 9.292 | 9.533 | 9.833 |
| Unverwässertes (=Verwässertes) Ergebnis je Aktie (in EUR) | 0,13 | 0,20 | 0,21 | 0,21 |
| Ausgegebene Aktien in Stück | 45.790.000 | 45.790.000 | 45.790.000 | 45.790.000 |
Finanzbericht 1. Halbjahr 2025 FACC AG
für den Zeitraum 1. Jänner 2025 bis 30. Juni 2025
| 01.04.2024 – 30.06.2024 EUR'000 |
01.04.2025 – 30.06.2025 EUR'000 |
01.01.2024 – 30.06.2024 EUR'000 |
01.01.2025 – 30.06.2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 5.902 | 9.292 | 9.533 | 9.833 |
| Währungsdifferenzen aus Konsolidierung | 41 | –477 | 111 | –763 |
| Cashflow Hedges | –2.273 | 15.333 | –8.222 | 26.256 |
| Cost of Hedging | 342 | 184 | 509 | 933 |
| Steuereffekt | 444 | –3.569 | 1.774 | –6.254 |
| Beträge, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | –1.446 | 11.471 | –5.828 | 20.173 |
| Neubewertungseffekt Abfertigung | –85 | 59 | –170 | 119 |
| Fair-Value-Bewertung Wertpapiere (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert) | 0 | 10 | 4 | 4 |
| Steuereffekt | 19 | –15 | 37 | –27 |
| Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | –66 | 54 | –129 | 95 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | –1.512 | 11.524 | –5.958 | 20.268 |
| Gesamtergebnis | 4.390 | 20.817 | 3.576 | 30.101 |
zum 30. Juni 2025
| Stand zum 31.12.2024 EUR'000 |
Stand zum 30.06.2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 9.978 | 9.118 |
| Sachanlagen | 173.922 | 172.461 |
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 24.518 | 27.461 |
| Vertragsvermögenswerte | 7.045 | 6.307 |
| Vertragserfüllungskosten | 50.456 | 45.013 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 453 | 457 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 487 |
| Sonstige Forderungen | 21.929 | 11.129 |
| Latente Steuern | 32.496 | 26.239 |
| Langfristiges Vermögen | 320.797 | 298.671 |
| Vorräte | 178.298 | 172.525 |
| Kundenbezogene Entwicklungsleistungen | 23.393 | 21.045 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 80.284 | 81.685 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen | 24.038 | 19.605 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 740 | 508 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 21.693 |
| Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen | 23.969 | 31.574 |
| Liquide Mittel | 59.014 | 92.620 |
| Kurzfristiges Vermögen | 389.735 | 441.254 |
| Bilanzsumme | 710.532 | 739.925 |
Finanzbericht 1. Halbjahr 2025 FACC AG
| Stand zum 31.12.2024 EUR'000 |
Stand zum 30.06.2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Grundkapital | 45.790 | 45.790 |
| Kapitalrücklage | 221.459 | 221.459 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | –564 | –1.327 |
| Sonstige Rücklagen | –12.981 | 8.050 |
| Bilanzgewinn | –37.862 | –28.029 |
| Eigenkapital | 215.842 | 245.943 |
| Schuldscheindarlehen | 69.500 | 69.500 |
| Leasingverbindlichkeiten | 64.641 | 62.792 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 52.081 | 46.673 |
| Investitionszuschüsse | 5.263 | 5.453 |
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern | 11.819 | 12.259 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.482 | 3.015 |
| Latente Steuerschulden | 273 | 242 |
| Langfristige Schulden | 208.059 | 199.934 |
| Leasingverbindlichkeiten | 9.342 | 10.611 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 104.256 | 121.736 |
| Derivative Finanzinstrumente | 17.872 | 0 |
| Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 24.562 | 20.877 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 99.070 | 92.743 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 10.312 | 10.930 |
| Investitionszuschüsse | 1.229 | 1.229 |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 343 | 398 |
| Sonstige Rückstellungen | 2.287 | 469 |
| Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen | 17.358 | 35.057 |
| Kurzfristige Schulden | 286.631 | 294.048 |
| Bilanzsumme | 710.532 | 739.925 |
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
für den Zeitraum 1. Jänner 2025 bis 30. Juni 2025
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | ||||
|---|---|---|---|---|
| Grundkapital EUR'000 |
Kapitalrücklage EUR'000 |
Fremdwährungs umrechnungs rücklage EUR'000 |
||
| Stand zum 1. Jänner 2024 | 45.790 | 221.459 | –745 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 111 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 111 | |
| Stand zum 30. Juni 2024 | 45.790 | 221.459 | –634 | |
| Stand zum 1. Jänner 2025 | 45.790 | 221.459 | –564 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | –763 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | –763 | |
| Stand zum 30. Juni 2025 | 45.790 | 221.459 | –1.327 |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Sonstige Rücklagen | |||||
| Wertpapiere - Erfolgs neutral zum beizule genden Zeitwert |
Rücklage für Cost of Hedging |
Rücklage für Cashflow Hedges |
Rücklage IAS 19 |
Bilanzgewinn | Gesamtes Eigenkapital |
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 |
| –34 | –2.761 | 4.917 | –3.804 | –44.218 | 220.603 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 9.533 | 9.533 |
| 3 | 392 | –6.331 | –132 | 2 | –5.956 |
| 3 | 392 | –6.331 | –132 | 9.535 | 3.578 |
| –30 | –2.370 | –1.415 | –3.937 | –34.683 | 224.181 |
| –26 | –1.883 | –7.306 | –3.766 | –37.862 | 215.842 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 9.833 | 9.833 |
| 3 | 718 | 20.217 | 93 | 0 | 20.268 |
| 3 | 718 | 20.217 | 93 | 9.833 | 30.101 |
| –23 | –1.164 | 12.911 | –3.674 | –28.029 | 245.943 |
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
für den Zeitraum 1. Jänner 2025 bis 30. Juni 2025
| Ergebnis vor Steuern (EBT) 12.076 9.867 Zuzüglich Finanzergebnis 10.518 8.500 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 22.593 18.367 zuzüglich/abzüglich Abschreibungen und Wertminderungen 11.954 12.766 Amortisierung Vertragserfüllungskosten 8.332 5.443 Zugänge Vertragserfüllungskosten –3.232 0 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen –149 –134 Veränderung Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern 373 558 Sonstige unbare Aufwendungen/Erträge 3.165 –5.735 43.036 31.265 Veränderungen im Working Capital Veränderung Vorräte und kundenbezogene Entwicklungsleistungen –27.202 8.785 Veränderung Liefer- und sonstigen Forderungen, Rechnungsabgrenzungen, sowie Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerte –18.619 –11.256 Veränderung Liefer- und sonstigen Verbindlichkeiten 20.374 13.554 Veränderung kurzfristige Rückstellungen 3.481 –1.819 Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 21.071 40.529 Erhaltene Zinsen 774 509 Gezahlte Steuern –559 –131 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 21.286 40.908 Auszahlungen für langfristige Vermögenswerte –13.880 –9.411 Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 0 182 Cashflow aus Investitionstätigkeit –13.880 –9.229 Einzahlungen aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten 0 30.015 Auszahlung aus der Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten –19.075 –18.187 Abflüsse aus Leasingvereinbarungen –5.052 –5.294 Gezahlte Zinsen –12.070 –11.149 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –36.197 –4.614 Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel –28.791 27.064 Liquide Mittel am Beginn der Periode 98.644 59.014 Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunterschieden 2.606 6.542 |
01.01.2024 – 30.06.2024 EUR'000 |
01.01.2025 – 30.06.2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Liquide Mittel am Ende der Periode | 72.459 | 92.620 |
Zum Konzernabschluss für das 1. Halbjahr 2025
Der FACC-Konzern (nachfolgend FACC) mit Sitz in 4910 Ried im Innkreis, Fischerstraße 9, Österreich, ist ein Konzern, der sich mit der Entwicklung, Produktion und Wartung von Flugzeugteilen befasst. Seine Hauptbetätigungsfelder bilden die Fertigung von Strukturbauteilen, wie Triebwerksverkleidungen, Flügelverkleidungen oder Steuerflächen, sowie die Fertigung von Innenausstattungen moderner Verkehrsflugzeuge, wie Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen und Serviceeinheiten. Die Bauteile werden Großteils aus Verbundwerkstoffen hergestellt. FACC integriert in diese Verbundbauteile auch metallische Elemente aus Titan, hochlegierten Stählen sowie anderen Metallen und liefert sie einbaufertig an die Montagelinien ihrer Kunden.
Die FACC AG notiert seit 25. Juni 2014 an der Wiener Börse im Segment Prime Market (Amtlicher Handel).
Die FACC AG befindet sich im Konsolidierungskreis der AVIC Cabin Systems Co., Limited (ACS) mit Sitz in Hong Kong (Room 2202A, 22/F, Fairmont House, 8 Cotton Tree Drive, Admiralty, Hong Kong), Firmenbuchnummer 1394811.
Der Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2025 wurde gemäß den vom International Accounting Standard Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen der IFRS Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, unter Anwendung des IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen zum Konzernabschluss zum Geschäftsjahresende erforderlichen Angaben und Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 zu lesen.
Die Annahme der Unternehmensfortführung gilt wie zum 31. Dezember 2024 auch per 30. Juni 2025, unverändert.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
Die Gliederung der Konzernbilanz wird gemäß IAS 1 nach Fristigkeiten vorgenommen. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, wenn diese voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder ausgeglichen werden.
Der Konzern-Zwischenabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind, soweit nicht gesondert darauf hingewiesen wird, auf 1.000 Euro (EUR'000) gerundet, wobei rundungsbedingte Differenzen auftreten können.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewendet und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Note 54 – Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Eine Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze erfolgt in Note 53 – Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
IFRS 18 ersetzt die vorhandenen Regelungen des IAS 1 zu den allgemeinen Anforderungen an die Finanzberichterstattung, sowie Folgeänderungen des IAS 7, IAS 33, IAS 34 und IAS 8.
Der Standard wird zukünftig eine nützliche und strukturierte Zusammenfassung der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, des Eigenkapitals, der Erträge, Aufwendungen und Cashflows bieten. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden einheitlich definierte Zwischensummen eingeführt. Zusätzlich soll durch die Zuordnung von Aufwendungen und Erträgen zu bestimmten Bereichen (Operativ, Investitionen und Finanzierungen) eine weitestgehend einheitliche Struktur geschaffen werden, die die Vergleichbarkeit von Finanzberichten erhöht. In der Kapitalflussrechnung fallen zukünftig Ausweis- Wahlrechte für erhaltene bzw. gezahlten Dividenden und Zinsen weg. Zukünftig müssen auch noch unternehmensspezifische Leistungskennzahlen im Anhang beschrieben werden.
IFRS 18 kann daher Auswirkungen auf die Darstellung und Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung des FACC-Konzerns haben. Zudem können neue oder geänderte Anhangsangaben nötig werden. Die konkreten Auswirkungen werden derzeit noch analysiert.
Der Standard ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2027 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung ist erlaubt, von FACC aber nicht geplant.
In den Konzernabschluss der FACC AG werden alle von der FACC AG beherrschten Unternehmen einbezogen. Gemäß IFRS 10 ist die Beherrschung gegeben, wenn das Unternehmen die Entscheidungsgewalt über die maßgebliche Tätigkeit besitzt, variable Rückflüsse aus dem Tochterunternehmen generiert sowie diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann.
Der Konsolidierungskreis von FACC zum 30. Juni 2025 hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2024 nicht geändert. Der Konzern umfasst inklusive der FACC AG neun Unternehmen.
Die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet. Dies ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben.
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
Die Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.
Schätzungen und Ermessenspielräume werden im Konzernabschluss der FACC AG zum 31. Dezember 2024 unter Note 6 - Schätzungen und Ermessensspielräume erläutert.
Die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen können Auswirkungen auf die Bilanzierung haben. Dies kann insbesondere bei der Beurteilung von Triggering Events nach IAS 36, bei Annahmen zu Impairmenttests nach IAS 36 bzw. IFRS 15, bei der Berechnung von Rückstellungen sowie der Beurteilung von latenten Steuern eine Auswirkung haben.
Der FACC-Konzern ist als Luftfahrtzulieferer stark abhängig von Bestellungen der Flugzeughersteller, die wiederum von Airlines abhängig sind. Aktuell befindet sich diese Industrie in einem starken Hochlauf.
Generell ist anzuführen, dass die Luftfahrtindustrie von weiterem Wachstum ausgeht. Sowohl Airbus als auch Boeing rechnen mit einem stetigen Aufwärtstrend des Flugaufkommens, besonders in den asiatischen Märkten, der den Bedarf nach neuen Flugzeugen besonders stark untermauert. Diese Entwicklungen konnten zuletzt auch bei die Paris Airshow bestätigt werden.
Weitere Informationen zum wirtschaftlichen Umfeld des FACC-Konzerns befinden sich im Konzernlagebericht.
Klimarisiken und Auswirkungen des Klimawandels
Klimabezogene Auswirkungen und deren Chancen und Risiken werden im FACC-Konzern laufend evaluiert und im vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss berücksichtigt.
Für den Zwischenabschluss-Bilanzstichtag 30.06.2025 ergaben sich keine Anhaltspunkte zur Notwendigkeit von bilanziellen Anpassungen aufgrund von sich ändernden klimabezogener Risiken.
Die Geschäftstätigkeiten des Konzerns unterliegen nur marktüblichen saisonalen Schwankungen.
Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung der FACC AG (gemäß IFRS). Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:
Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Finanzen und Controlling, Personal, Legal, Qualitätssicherung, Forschung und Entwicklung, Communication & Marketing, Einkauf und EDV (einschließlich Engineering Services). Die zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Deren Aufwendungen und Erträge werden mittels eines festgelegten Verfahrens den drei Segmenten zugeordnet.
Kommentiert [MS3]: Im Konzernlagebericht (Ausblick) schreiben wir, dass das 3. Quartal saisonal bedingt das Umsatzschwächste sein wird - haben wir hier einen Widerspruch?
Kommentiert [EM4R3]: Auf marktüblich abgeändert
Kommentiert [MS1]: Sind diese Zahlen abgestimmt mit den Angaben im Konzernlagebericht?
Kommentiert [EM2R1]: Angabe in GB übernommen; Absatz wurde angepasst.
| 30.06.2024 | Aerostructures | Engines & | Cabin Interiors | Summe |
|---|---|---|---|---|
| EUR'000 | Nacelles EUR'000 |
EUR'000 | EUR'000 | |
| Umsatzerlöse | 177.564 | 75.606 | 185.223 | 438.393 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 14.804 | 8.234 | –445 | 22.593 |
| Investitionen | 4.164 | 3.672 | 6.044 | 13.880 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | 5.325 | 2.409 | 4.220 | 11.954 |
| Vermögenswerte am 30.06.2024 | 281.908 | 132.328 | 309.714 | 723.951 |
| davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2024 | 122.272 | 39.849 | 104.814 | 266.935 |
| 30.06.2025 | Aerostructures | Engines & Nacelles |
Cabin Interiors | Summe |
|---|---|---|---|---|
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| Umsatzerlöse | 174.283 | 95.108 | 215.275 | 484.666 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 2.783 | 11.477 | 4.107 | 18.367 |
| Investitionen | 3.888 | 3.165 | 2.358 | 9.411 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | 5.574 | 2.565 | 4.627 | 12.766 |
| Vermögenswerte am 30.06.2025 | 269.278 | 144.205 | 326.442 | 739.925 |
| davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2025 | 119.910 | 40.376 | 100.074 | 260.360 |
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Zu wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
FACC unterhält im Zusammenhang mit Forderungen gegenüber einigen Kunden eine regresslose Zessionsvereinbarung mit zwei Finanzinstituten. Die verkauften Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Bilanzstichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 136.334 TEUR (Vorjahr: 134.098 TEUR) an Dritte verkauft.
Bei dem einen Vertrag gehen die verbundenen Chancen und Risiken weder zur Gänze über noch werden sie zurückbehalten. Das anhaltende Engagement, das sich aus den maximalen Spätzahlerzinskosten ergibt, beträgt 1.714 TEUR (Vorjahr: 1.882 TEUR). In diesem Umfang konnten die verkauften Forderungen somit nicht ausgebucht werden bzw. die kurzfristigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten erhöht werden.
Bei dem anderen Vertrag geht die wirtschaftliche Verfügungsmacht an den Forderungen auf den Käufer über.
Im Allgemeinen betreffen die verkauften Forderungen Kunden mit geringen Ausfallswahrscheinlichkeiten, womit der Verlust aus der Ausfallsgarantie einen Betrag von 30 TEUR (Vorjahr: 26 TEUR) ergab. Die durchschnittliche Zahlungsmoral entspricht im Wesentlichen den vertraglichen Vereinbarungen, womit der Verlust aus der Spätzahlergarantie einen Wert von 1.199 TEUR (Vorjahr: 960 TEUR) ergab.
Das Eigenkapital veränderte sich durch das laufende Ergebnis (9.833 TEUR) auf 245.943 TEUR.
Am 31. Juli 2019 wurden Schuldscheindarlehen in einer Gesamthöhe von 70.000 TEUR emittiert. Die einzelnen Tranchen sind sowohl fix als auch variabel verzinst und nach fünf, sieben und zehn Jahren zur Rückzahlung fällig. Die Finanzierungsverträge enthalten eine Zinserhöhungsklausel von 50 Basispunkten, falls Net Debt/EBITDA einen Wert von 3,75 übersteigt. Diese Zinserhöhungsklausel kam seit dem Geschäftsjahr 2020 zur Anwendung und entfiel ab dem Geschäftsjahr 2024 wieder. Die Kennzahl wird jährlich getestet. Es besteht kein Kündigungsrecht für den Gläubiger.
Am 31. Juli 2024 wurden Schuldscheindarlehen in einer Gesamthöhe von 24.000 TEUR zur teilweisen Refinanzierung der abgelaufenen Schuldscheindarlehen (in Höhe von TEUR 24.500) vom 31. Juli 2019 emittiert. Die einzelnen Tranchen sind sowohl fix als auch variabel verzinst und nach drei, fünf und sieben Jahren zur Rückzahlung fällig. Die Finanzierungsverträge enthalten eine Zinssenkungsklausel von 25 Basispunkten, falls das Verhältnis Net Financial Debt/EBITDA einen Wert von 3,5 unterschreitet. Zudem besteht ein Kündigungsrecht der Gläubiger, sofern die Eigenkapitalquote nicht mindestens 20 Prozent beträgt. Die Kennzahlen werden jährlich getestet. Die Financial Covenants für dieses Schuldscheindarlehen wurden zum 31. Dezember 2024 eingehalten. Der Konzern erwartet, dass die jährlich zu erfüllenden Covenants auch in den nächsten 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag eingehalten werden.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2025 war das Schuldscheindarlehen vom 31. Juli 2019 mit 45.500 TEUR (Vorjahr: 45.500 TEUR) und das Schuldscheindarlehen vom 31. Juli 2024 mit 24.000 TEUR (Vorjahr: 24.000 TEUR) enthalten.
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredits über 225.443 TEUR mit fünf teilnehmenden Banken. Die FACC AG und die FACC Solutions Croatia d.o.o. fungieren als Garantiegeber. Der Konsortialkredit wurde mit einer Laufzeit von drei Jahren plus zweijähriger Verlängerungsoption abgeschlossen. Im Vertrag sind fünf Fazilitäten mit verschiedenen Verwendungszwecken definiert. Bis auf den Kontrollbankrefinanzierungsrahmen und die Beteiligungsfinanzierung, die durch Forderungen besichert sind, sind alle Fazilitäten unbesichert. Im Gegenzug zur 2023 zurückgezahlten OeKB Covid-19- KRR Fazilität wurde aus dem OeKB-Programm der Beteiligungsfinanzierung ein Betrag in Höhe von 36.000 TEUR und aus jenem der Exportinvest ein Betrag in Höhe von 33.526 TEUR gezogen. Der Kontrollbankrefinanzierungsrahmen (KRR) mit 50.000 TEUR und ein Exportinvest in Höhe von 10.417 TEUR sind geblieben. Die revolvierende Kreditlinie hat ein Volumen von 95.500 TEUR.
Die Financial Covenants für den Konsortialkredit zum jeweiligen Jahresende gelten auch zum 30. Juni des jeweiligen Jahres (zB gilt am 30. Juni 2025 3,75 wie am 31. Dezember 2025) und werden halbjährlich getestet. Bei einem Überschreiten der Kennzahlen besteht ein Kündigungsrecht der Gläubiger.
FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
Der Konzern erwartet, dass die halbjährlich zu erfüllenden Covenants im Zeitraum von 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag eingehalten werden.
Für alle relevanten Stichtage nach dem 31. Dezember 2025 ist ein Net Financial Debt/EBITDA von 3,5, sowie eine Eigenkapital-Quote von mindestens 25 Prozent, notwendig. Zudem erwartet der Konzern, dass die halbjährlich zu erfüllenden Covenants auch in den nächsten 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag eingehalten werden.
Alle wesentlichen weiteren Regelungen aus dem ursprünglichen Konsortialkreditvertrag und den nachfolgenden Änderungsvereinbarungen wurden im Rahmen der Verlängerung des Konsortialkredits übernommen.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2025 war die revolvierende Kreditlinie mit 55.000 TEUR (Vorjahr: 25.000 TEUR), der Kontrollbankrefinanzierungsrahmen mit 50.000 TEUR (Vorjahr: 50.000 TEUR), die Beteiligungsfinanzierung mit 22.000 TEUR (Vorjahr 24.800 TEUR) und der Exportinvest mit 20.488 TEUR (Vorjahr: 25.179 TEUR) ausgenutzt.
Aufgrund der von FACC nicht gezogenen Verlängerungsoptionen läuft der Konsortialkredit planmäßig Mitte Februar 2026 aus. Aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Planungen des FACC-Konzerns und der regelmäßig stattfindenden Bankengespräche gibt es keine Anzeichen, dass Refinanzierungen bei bestehenden Finanzierungspartnern nicht durchgeführt werden können. Zum Veröffentlichungszeitpunkt befindet sich das FACC-Management bereits in Verhandlungen mit den relevanten Konsortialpartnern.
Am 17. September 2024 wurde ein Darlehen außerhalb des Konsortialkredites, jedoch unter Berücksichtigung der im Konsortialkredit enthaltenen Vorgaben, über 15.000 TEUR abgeschlossen und in der Folge zur Gänze ausgenutzt. Die Tranche ist variabel und nach drei Jahren zur Rückzahlung fällig. Der Finanzierungsvertrag enthält eine Zinssenkungsklausel von 30 Basispunkten, falls das Verhältnis Net Financial Debt/EBITDA einen Wert von 3,0 unterschreitet und eine Zinserhöhungsklausel, falls das Verhältnis Net Financial Debt/EBITDA einen Wert von 4,5 überschreitet.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2025 wurde dieses bilaterale Darlehen mit 15.000 TEUR (Vorjahr: 15.000 TEUR) ausgenutzt.
Zu weiteren wesentlichen Veränderungen in der Konzernbilanz wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
Zu wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
Der Fair Value von Finanzinstrumenten wird in drei Stufen ermittelt, die die Bewertungssicherheit widerspiegeln. FACC verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:
Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument
Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind
Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind
Die nachstehenden Tabellen zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet wurden sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.
| Art | Bewertungstechnik | Wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren |
Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert |
|---|---|---|---|
| Zum beizulegenden Zeitwert be wertete Finanzinstrumente |
|||
| Wertpapiere (notiert) | Aktueller Börsekurs am Bilanzstichtag | Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Devisentermingeschäfte | Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt unter Anwendung notierter Terminkurse zum Abschlussstichtag und Netto Barwertberechnungen basierend auf Zinsstrukturkurven mit hoher Bonität in entsprechenden Währungen. |
Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) |
Buchwert als beste Schätzung des beizulegenden Zeitwerts | Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
|||
| Übrige verzinsliche Verbindlichkeiten | Diskontierung der Cashflows | Risikoaufschlag für eigenes Bonitätsrisiko |
Nicht anwendbar |
Im Geschäftsjahr kam es zu keinen Verschiebungen zwischen den einzelnen Bewertungsstufen.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie.
Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
| Beizulegender Zeitwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2024 EUR'000 |
Gesamt 31.12.2024 EUR'000 |
Stufe 1 EUR'000 |
Stufe 2 EUR'000 |
Stufe 3 EUR'000 |
|
| FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE | |||||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 24.518 | ||||
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (langfristig) | 0 | ||||
| Sonstige finanzielle Forderungen | 11.069 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 80.284 | ||||
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurzfristig) | 24.038 | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 801 | ||||
| Liquide Mittel | 59.014 | ||||
| 199.722 | |||||
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) | 382 | 382 | 382 | ||
| 382 | |||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) | 71 | 123 | 123 | ||
| 71 | |||||
| FINANZIELLE SCHULDEN | |||||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Schuldscheindarlehen (kurz- und langfristig) | 69.500 | 69.282 | 69.282 | ||
| Leasingverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 73.983 | ||||
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 156.337 | 156.337 | 156.337 | ||
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern | 11.819 | ||||
| Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 24.562 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 99.070 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 10.312 | ||||
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 4.482 | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 10.251 | ||||
| 460.316 | |||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Derivative Finanzinstrumente | 17.872 | 17.872 | 17.872 | ||
| 17.872 | |||||
Finanzbericht 1. Halbjahr 2025 FACC AG
| Beizulegender Zeitwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 30.06.2025 |
Gesamt 30.06.2025 |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | |
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE | |||||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 27.461 | ||||
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (langfristig) | 0 | ||||
| Sonstige finanzielle Forderungen | 11.129 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 81.685 | ||||
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurzfristig) | 19.605 | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 886 | ||||
| Liquide Mittel | 92.620 | ||||
| 233.386 | |||||
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) | 385 | 385 | 385 | ||
| 385 | |||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) | 71 | 122 | 122 | ||
| Derivative Finanzinstrumente | 22.180 | 22.180 | 22.180 | ||
| 22.251 | |||||
| FINANZIELLE SCHULDEN | |||||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Schuldscheindarlehen (kurz- und langfristig) | 69.500 | 69.825 | 69.825 | ||
| Leasingverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 73.403 | ||||
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 168.409 | 168.409 | 168.409 | ||
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern | 12.259 | ||||
| Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 20.877 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 92.743 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 10.930 | ||||
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.015 | ||||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 13.375 | ||||
| 464.510 |
Für Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen, Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen, langfristig, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen, kurzfristig, Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Liquide Mittel, Leasingverbindlichkeiten, Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern, Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten stellt der Buchwert nur einen Approximation zum Fair Value dar.
Zur Bilanzierung als Sicherungsbeziehung qualifizierte Devisentermingeschäfte werden als Cashflow Hedges gemäß IFRS 9 abgebildet.
Im Rahmen des Hedge Accountings werden künftige Einzahlungen aus bestimmten bereits kontrahierten Aufträgen oder künftigen hoch wahrscheinlich eintretenden Transaktionen in Höhe des Netto-Exposures in USD als Grundgeschäfte zusammen mit den zugehörigen Devisentermingeschäften als Sicherungsinstrumente designiert.
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Die Sicherungsstrategien der Abteilung Accounting & Treasury des Konzerns sind darauf ausgerichtet, den Einfluss von Wechselkursschwankungen zu steuern und zu minimieren. Der Vorstand genehmigt die Strategien und berichtet regelmäßig dem Aufsichtsrat darüber.
Der wirtschaftliche Zusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird durch Gegenüberstellung der wertbestimmenden Risikofaktoren bestimmt. Bei einer vollständigen oder einer annähernden Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Risikofaktoren von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird der Nachweis des wirtschaftlichen Zusammenhangs anhand der Critical-Terms-Match-Methode erbracht. In allen anderen Fällen werden – je nach Ausmaß der Abweichung der wertbestimmenden Risikofaktoren – entweder Sensitivitätsanalysen oder Ausprägungen der Dollar-Offset-Methoden verwendet, um den wirtschaftlichen Zusammenhang nachzuweisen.
Aus Abweichungen der wertbestimmenden Risikofaktoren zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument entstehen Quellen für Ineffektivität. Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken stellen zeitliche Abweichungen zwischen der Vereinnahmung der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft sowie der Erfüllung der als Sicherungsinstrument designierten Devisentermingeschäfte eine solche Ineffektivitätsquelle dar. Darüber hinaus gibt es keine Quellen für Ineffektivität.
Zur Absicherung des Währungsrisikos wird das Spotelement der zu Sicherungszwecken abgeschlossenen Devisentermingeschäfte designiert, während die Terminelemente von der Designation als Sicherungsinstrument ausgeschlossen und als Cost of Hedging gesondert bilanziert und im Eigenkapital in einer gesonderten Rücklage ausgewiesen werden. Da die Basiswerte von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stets übereinstimmen, beträgt die bilanzielle Sicherungsquote (Hedge Ratio) stets 1:1, sprich die designierte Menge oder das designierte Volumen des Sicherungsinstruments entspricht der designierten Menge oder dem designierten Volumen des Grundgeschäfts.
Zudem werden unterjährig als Fair Value Hedges Devisentermingeschäfte in US-Dollar (Volumen: 15.000 TUSD, Vorjahr: 25.000 TUSD) zur Wechselkursabsicherung von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen abgeschlossen.
Im Rahmen der internationalen Geschäftstätigkeit des FACC-Konzerns entstehen unterschiedliche finanzielle Risiken und Chancen, die sowohl die Ertrags-, Finanz- als auch Vermögenslage des Konzerns beeinflussen können. Zu den wesentlichen Gefahrenpotenzialen zählen Marktpreis-, Kredit- und Liquiditätsrisiken. Das Finanzrisikomanagement zielt darauf ab, mögliche Beeinträchtigungen durch diese Faktoren frühzeitig zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Gleichzeitig werden zur langfristigen Sicherung der Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sich bietende finanzielle Chancen gezielt genutzt.
Die Grundsätze und Verantwortlichkeiten für das Management und die Steuerung finanzieller Risiken werden vom Gesamtvorstand festgelegt und kontinuierlich vom Aufsichtsrat, sowie durch interne Kontrollmechanismen, überwacht. Die FACC AG hat hierfür interne Richtlinien definiert, die die Prozesse des Risikomanagements und den Einsatz von Finanzinstrumenten regeln. Die Funktionstrennung zwischen Handel und Abwicklung stellt dabei einen wesentlichen Bestandteil der Kontrollmechanismen dar. Finanzgeschäfte werden ausschließlich zur Absicherung bestehender Risiken durchgeführt und richten sich dabei strikt nach dem tatsächlichen Bedarf des operativen Geschäfts. Spekulative Geschäfte sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Die Abteilung Accounting & Treasury des Konzerns identifiziert, bewertet und steuert finanzielle Risiken in enger Abstimmung mit den operativen Einheiten. Die ergriffenen Maßnahmen werden regelmäßig an sich verändernde Marktbedingungen angepasst, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Der Einsatz von Finanzinstrumenten und die Anwendung von Hedge Accounting erfolgen gezielt zur Absicherung finanzieller Risiken gemäß den geltenden Bilanzierungsstandards. Absicherungsgeschäfte werden auf Basis definierter interner Richtlinien abgeschlossen und regelmäßig hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Effizienz überprüft.
Zur Begrenzung von Währungsrisiken aus Fremdwährungstransaktionen kommen insbesondere Devisentermingeschäfte zum Einsatz. Der Umfang der Sicherungsgeschäfte wird kontinuierlich an den tatsächlichen Bedarf angepasst, um eine effektive wirtschaftliche Absicherung zu gewährleisten. Alle Finanzgeschäfte werden ausschließlich mit Kontrahenten durchgeführt, die den internen Standards entsprechen. Die Zusammenarbeit mit diesen Partnern erfolgt auf Grundlage standardisierter Richtlinien und unterliegt einer laufenden Überwachung.
Zur Absicherung finanzieller Risiken wird auch das Kontrahentenrisiko einbezogen, da Zahlungsausfälle seitens der Geschäftspartner die finanzielle Stabilität des Unternehmens beeinträchtigen könnten. Um dieses Risiko zu minimieren, erfolgen Transaktionen ausschließlich mit geprüften und zugelassenen Kontrahenten innerhalb definierter Limits.
Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse der FACC-Konzerngesellschaften wird in US-Dollar (USD) erzielt, während ein erheblicher Teil der Aufwendungen in Euro (EUR) anfällt. Diese Diskrepanz zwischen Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen begründet ein Fremdwährungsrisiko, dass das operative Geschäft sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des FACC-Konzerns unmittelbar beeinflussen kann. Natural Hedging, das aus dem teilweisen Ausgleich von Erträgen und Aufwendungen in USD und EUR entsteht, reduziert dieses Risiko zwar, schließt es jedoch nicht vollständig aus.
Zur Begrenzung der Wechselkursrisiken, insbesondere im Verhältnis zwischen USD und EUR, setzt der FACC-Konzern derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte ein. Diese Instrumente dienen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährungen und sollen potenzielle negative Effekte von Wechselkursänderungen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie die Finanzlage des Konzerns verringern.
Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus der durchschnittlichen Laufzeit der Finanzierungen und der jeweiligen Verzinsungsstruktur. Bei festverzinslichen Finanzierungen besteht das Risiko in fallenden Zinssätzen, während bei variabel verzinslichen Finanzierungen ein Risiko aus steigenden Zinssätzen resultiert.
Ein wesentliches Ziel des Risikomanagements von FACC ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit für aktuelle und zukünftige Verpflichtungen sicherzustellen. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management sowie die Reduktion der Investitionsausgaben.
Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden.
Zur Sicherung der kurz- und mittelfristigen Liquidität wird eine Reserve in Form von Bankguthaben sowie von ungenutzten Kreditlinien bei Banken vorgehalten. Bei Bedarf werden überschüssige liquide Mittel in nicht spekulative, hochliquide Finanzinstrumente investiert. Dies sind hauptsächlich Geldmarktzertifikate, Tagesgelder, Wertpapiere und andere Geldmarktpapiere, deren Fälligkeit in der Regel unter drei Monaten liegt.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2025 standen FACC ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 45.500 TEUR (Vorjahr: 70.500 TEUR) zur Verfügung.
Der Konzern bedient im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit in der Luftfahrtindustrie im Wesentlichen die am Markt tätigen OEMs. Trotz der Diversifikation ist die FACC AG aufgrund der begrenzten Anzahl an Flugzeugherstellern einem gewissen Konzentrationsrisiko im Kreditgeschäft ausgesetzt. Im aktuellen Geschäftsjahr 2025 entfiel ein Forderungsvolumen von 113.022 TEUR auf den größten Kunden. Aufgrund der geringen Ausfallswahrscheinlichkeit und der Option, ausgewählte Forderungen mittels Factoringprogrammen zu veräußern, reduziert sich dieses Risiko deutlich.
Ebenfalls besteht das allgemeine Risiko eines Forderungsausfalls seitens der Vertragspartner. Um dieses Risiko zu begrenzen, gelten im Konzern strenge Vorgaben zur Bonitätsprüfung: Bereits bei der Neukundenakquise wird die finanzielle Situation überprüft, und auch bestehende Kunden werden regelmäßig hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit bewertet. Ab einem festgelegten Schwellenwert werden Kundenforderungen zusätzlich gegen Ausfall versichert. Kreditrisiken erwachsen auch aus liquiden Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten sowie durch Einlagen bei Banken und anderen Finanzinstitutionen. Solche Geschäfte erfolgen nur bei Banken und Finanzinstitutionen mit hoher Bonität.
Die Höhe des maximalen Kreditrisikos entspricht in jedem Fall dem Buchwert der in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte.
Die FACC AG ist das Mutterunternehmen der FACC Operations GmbH (100 Prozent Anteile). Die AVIC Cabin System Co., Limited hält 55,45 Prozent der Anteile an der FACC AG. Die Aviation Industry Corporation of China, Ltd (AVIC) hält 100 Prozent der Anteile an der AVIC Cabin Systems Co. Limited.
Die Aviation Industry Corporation of China, Ltd. (AVIC) gehört ihrerseits zur SASAC (Stateowned Assets Supervision and Administration Commission of the State Council), welche eine staatliche Aufsichtsbehörde darstellt und eine öffentliche Stelle im Sinne des IAS 24.9 ist.
Des Weiteren gehört auch die Commercial Aircraft Corporation of China, Ltd. (COMAC) zur SASAC. Unternehmen aus dem Konzern der FACC AG haben eine Geschäftsbeziehung zur Shanghai Aircraft Manufacturing Co. Ltd, welche unter der COMAC eingegliedert ist. Diese Geschäftsbeziehung wird von FACC freiwillig und aus Transparenzgründen unter den Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen ausgewiesen, obwohl IAS 24.25 lit. a diesbezüglich eine Befreiung vorsehen würde. Die Forderungen belaufen sich auf 12.512 TEUR (Vorjahr: 18.404 TEUR).
Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen außerhalb des Konsolidierungskreises der FACC AG wurden im Zeitraum 1. Jänner 2025 bis 30. Juni 2025, wie auch im Vorjahr, zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen und sind ausnahmslos der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der beteiligten Unternehmen zuzurechnen.
Geschäftsvorfälle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen konsolidierten Unternehmen wurden im Zuge der Konzernberichterstattung eliminiert und werden entsprechend in dieser Anhangsangabe nicht erläutert.
| Forderungen 31.12.2024 EUR'000 |
Verbindlichkeiten 31.12.2024 EUR'000 |
Umsatzerlöse und sonstige Erträge H1 2024 EUR'000 |
Aufwendungen H1 2024 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Mutterunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige nahestehende Unternehmen | 18.404 | 0 | 17.836 | 11.568 |
| Unternehmen, über die das Mutterunternehmen Beherrschung ausübt | 5.633 | 10.312 | 1.433 | 1.276 |
| 24.038 | 10.312 | 19.269 | 12.844 |
| Forderungen 30.06.2025 EUR'000 |
Verbindlichkeiten 30.06.2025 EUR'000 |
Umsatzerlöse und sonstige Erträge H1 2025 EUR'000 |
Aufwendungen H1 2025 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Mutterunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige nahestehende Unternehmen | 12.512 | 543 | 27.156 | 18.996 |
| Unternehmen, über die das Mutterunternehmen Beherrschung ausübt | 7.093 | 10.386 | 5.866 | 4.903 |
| 19.605 | 10.930 | 33.021 | 23.899 |
Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Verlagerung der Produktion von Strukturbauteilen und Bauteilen für die Kabinenausstattung für den Flugzeugtyp C919 (Kunde: COMAC) zu einem chinesischen Schwesterunternehmen stark vorangetrieben und im 1. Halbjahr 2025 abgeschlossen. Ziel ist es den Kunden ausschließlich aus China bedienen zu können. Im Rahmen der Vertragserstellung wird im Besonderen darauf geachtet, dass diese zu marktüblichen Bedingungen erfolgt.
Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen unterliegen den allgemeinen Bestimmungen für Wertberichtigungen. Garantien wurden weder gewährt noch erhalten.
Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Zwischenbilanzstichtag, wie im Vorjahr, 45.790.000 Stück. Da im bisherigen Geschäftsjahr keine verwässernd wirkenden potenziellen Stammaktien im Umlauf waren oder eigene Aktien gehalten wurden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Das Ergebnis je Aktie von 0,21 EUR (30.06.2024: 0,21 EUR) wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet.
Nach dem Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2025 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.
Der vorliegende Konzern-Zwischenabschluss wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2025 wurde in Übereinstimmung mit dem Regelwerk "Prime market - Abschnitt Zwischenberichte" der Wiener Börse aufgestellt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR). Die Zahlenangaben im vorliegenden verkürzten Konzern-Zwischenabschluss erfolgen in Tausend EURO (EUR'000) sofern keine abweichende Angabe erfolgt.
Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Zwischenbericht zum 30. Juni 2025 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Weiters bestätigen wir, dass der verkürzte Konzernlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Ried im Innkreis, 20. August 2025
Robert Machtlinger e. h. Vorsitzender des Vorstands Florian Heindl e. h. Mitglied des Vorstands Tongyu Xu e. h. Mitglied des Vorstands
| Wertpapierkennnummer (ISIN) | AT00000FACC2 |
|---|---|
| Währung | EUR |
| Börseplatz | Wien (XETRA) |
| Marktsegment | Prime Market (Amtlicher Handel) |
| Erstnotiz | 25.06.2014 |
| Emissionspreis | 9,5 EUR |
| Zahlstelle | ERSTE GROUP |
| Indizes | ATX, ATX GP, ATX IGS, ATX Prime, WBI |
| Aktiengattung | Stammaktien |
| Börsekürzel | FACC |
| Reuters-Symbol | FACC.VI |
| Bloomberg-Symbol | FACC AV |
| Ausgegebene Aktien | 45.790.000 Stück |
Das Grundkapital der FACC AG beträgt EUR 45.790.000 und ist eingeteilt in 45.790.000 Stückaktien. Die Aviation Industry Corporation of China hält über die AVIC Cabin System Co., Ltd (vormals FACC International) 55,5 Prozent der Stimmrechte an der FACC AG. Die restlichen 44,5 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren. Die FACC AG selbst hält zum Ende der Berichtsperiode keine eigenen Aktien.

Michael Steirer Vice President Controlling / Investor Relations / Enterprise Risk Management Telefon +43 59 616 1468 Mobil +43 664 80 119 1468 [email protected]

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FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2025
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