Management Reports • Apr 11, 2016
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Evonik Industries AG Essen Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Wirtschaftliches Umfeld Wichtige Ereignisse Geschäftsverlauf Prognose-Ist-Vergleich Entwicklung in den Segmenten Entwicklung in den Regionen Ertragslage Finanzlage Vermögenslage Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG Forschung & Entwicklung Nachhaltigkeit Mitarbeiter Umwelt, Sicherheit, Gesundheit Nachtragsbericht Risiko- und Chancenbericht Übernahmerelevante Angaben Erklärung zur Unternehmensführung Vergütungsbericht Prognosebericht Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Ausblick Zusammengefasster Lagebericht 2015 Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Hervorragendes Geschäftsjahr 2015 - Kraftvoll den Herausforderungen des Jahres 2016 begegnen 1 Grundlagen des Konzerns • Starke Marktpositionen • Ausbalanciertes Portfolio • Innovationen als Motor für profitables Wachstum 1.1 Geschäftsmodell Starke Marktpositionen, ausgeprägte Innovationskultur, nachhaltiges Wirtschaften Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Wir konzentrieren uns auf wachstumsstarke Megatrends - vor allem Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Zu unseren Stärken zählt ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf integrierten Technologieplattformen, Innovationskraft und der engen Zusammenarbeit mit Kunden. 1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten. Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern" und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt. Dabei haben wir auch die Kunden unserer Kunden im Blick. Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Daher übernimmt Evonik weltweit besondere Verantwortung für seine Geschäfte, seine Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft. Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind die sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden. Dezentrale Konzernstruktur Um die Möglichkeiten für profitables Wachstum weiter zu verbessern, haben wir zum 1. Januar 2015 unsere Führungs- und Portfoliostruktur angepasst. Der Vorstand konzentriert sich nun in einer Managementholding auf die strategische Weiterentwicklung von Evonik. Die drei produzierenden Chemiesegmente2 werden von neu gegründeten Führungsgesellschaften gesteuert und verfügen über ein deutlich höheres Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit, sodass sie noch näher an den Märkten und Kunden agieren und ihre Effizienz weiter verbessern können. 2 Zwei Segmente wurden umbenannt und einzelne Aktivitäten neu zugeordnet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Siehe hierzu Anhangziffer 9.1. Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie zahlreiche weitere Branchen an. Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi-, Kunststoff- und Agroindustrie. Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden Leistungen an unseren Standorten an und unterstützt die Chemiegeschäfte sowie die Managementholding mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in Märkten mit hohen Margen, Wachstumsraten und Eintrittsbarrieren. Beide Segmente bieten ihren Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, in diesen Segmenten mit Innovationen, Investitionen, aber auch Akquisitionen überdurchschnittliches und profitables Wachstum zu erreichen. Das Segment Performance Materials ist durch rohstoff- sowie energieintensive Prozesse gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten kostenoptimierten Technologieplattformen, effizienten Abläufen und Skaleneffekten. Unser strategischer Auftrag an dieses Segment ist, Ergebnisbeiträge zur Finanzierung des Wachstums im Evonik-Konzern zu leisten. Investitionen und gegebenenfalls Kooperationen werden sich künftig auf die Sicherung und den Ausbau der guten Marktpositionen konzentrieren. Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über rückwärtsintegrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die rückwärtsintegrierten World-Scale-Produktionsanlagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar. Weitere Vorteile ergeben sich aus der Nutzung der integrierten Technologieplattformen durch mehrere Geschäfte. Hieraus resultieren Skaleneffekte sowie eine höchstmögliche Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausnutzung der Kapazitäten sowie der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Die Energieversorgung und Infrastruktur unserer Standorte können kosteneffizient von allen ansässigen operativen Einheiten genutzt werden. Breit gefächerte Endmärkte Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes. Globale Produktion Evonik erwirtschaftet 82 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir betreiben Produktionsanlagen in 24 Ländern auf fünf Kontinenten und sind damit nah an unseren Märkten und Kunden. Die größten Produktionsstandorte Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die für mehrere Einheiten produzieren. 1.2 Strategie und Ziele Profitables Wachstum, Effizienzsteigerungen und Werte Die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes ist unser übergeordnetes Ziel und Grundlage der strategischen Ausrichtung von Evonik. Zur konkreten Umsetzung unserer Strategie haben wir uns anspruchsvolle Finanz-, Sicherheits- und Umweltziele gesetzt. Unsere Strategie basiert auf profitablem Wachstum, Effizienz und Werten. Wir wollen • unsere führenden Marktpositionen weiter ausbauen, • uns dabei auf attraktive Wachstumsgeschäfte und aufstrebende Märkte konzentrieren, • neue Wachstumsfelder durch Innovationen und externes Wachstum erschließen sowie • kontinuierlich unsere Kosten- und Technologiepositionen verbessern. Als Wachstumstreiber für unser Geschäft haben wir die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung sowie die dynamische Entwicklung in den Schwellenländern identifiziert. Bei dem weltweiten Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Investitionsprojekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft. Innovationen sind ein wichtiger Motor für zukünftiges Wachstum. Damit erschließen wir uns neue Produkte und Anwendungen, eröffnen uns attraktive Zukunftsmärkte und stärken unsere führenden Markt- und Technologiepositionen. Um den Spielraum für Wachstum und Innovationen zu erhöhen, arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung unserer Kostenposition. Mit dem Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0 optimieren wir vor allem die Produktion und produktionsnahe Abläufe und mit dem Programm Administration Excellence unsere weltweiten Verwaltungsfunktionen.3 3 Siehe hierzu Kapitel Wirtschaftsbericht. Die Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur bilden unsere Konzernwerte „Voller Einsatz", „Mut zum Neuen" und „Verantwortliches Handeln". Diese stehen für die Balance zwischen wirtschaftlich erfolgreichem, ökologisch verantwortlichem und sozial vertretbarem Handeln. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie greift die in der Konzernstrategie identifizierten Megatrends auf und erweitert sie um ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen. Den Beitrag, den wir mit unseren innovativen Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten, bauen wir mit großem Engagement aus. Anspruchsvolle Ziele Entsprechend unserer Wachstumsstrategie hatten wir bereits 2013 ehrgeizige Finanzziele formuliert: • Wir wollen bis 2018 einen Umsatz von rund 1 8 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von mehr als 3 Milliarden € erzielen. • Wir wollen unser solides Investment-Grade-Rating langfristig aufrechterhalten. Als verantwortungsvolles Spezialchemieunternehmen haben wir uns auch anspruchsvolle nichtfinanzielle Ziele gesetzt. Besonders wichtig nehmen wir unsere Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit.4 Wir schützen sowohl unsere Mitarbeiter und die Anwohner unserer Standorte als auch die Umwelt vor möglichen negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Dementsprechend geben wir jährlich einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor. Für 2016 lauten diese erneut: 4 Siehe hierzu Kapitel Nachhaltigkeit. • Die Unfallhäufigkeit5 soll maximal 1,3 betragen. • Die Ereignishäufigkeit6 soll - bezogen auf den Basiswert von 2008 - maximal 487 betragen. 5 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden. 6 Diese Kennzahl erfasst Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden. 7 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Segmente bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100). Darüber hinaus setzen wir uns auch anspruchsvolle Umweltziele. Damit wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, den ökologischen Fußabdruck gering halten und die eigene Umweltschutz-Performance kontinuierlich verbessern. 2014 hatten wir uns neue Ziele für den Zeitraum 2013 bis 2020 (Referenzjahr 2012) gesetzt: • Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen8 um 12 Prozent. • Reduzierung der spezifischen Wasserförderung um 10 Prozent. 8 Energie- und prozessbedingt gemäß Greenhouse Gas Protocol. Beim nachhaltigen Abfallmanagement setzen wir unsere Anstrengungen zur Ressourcenschonung fort. 1.3 Steuerungssysteme Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung. Unsere zentrale Steuerungskennzahl ist das bereinigte EBITDA. Zur Messung der Zielerreichung wird das bereinigte EBITDA auf die operativen Einheiten heruntergebrochen. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung und ermöglichen den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur. Da Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine Cashflow-nahe Größe. Die bereinigte EBITDA-Marge kann somit auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden. Zusätzlich dient im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung der Return on Capital Employed (ROCE) als Indikator für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt. Der Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risiko-adjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, zeigt die relative Wertschaffung von Evonik. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch die der Fremdkapitalgeber berücksichtigt. Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Zur Unternehmenssteuerung verwendet Evonik darüber hinaus eine Reihe verschiedener nichtfinanzieller Kennzahlen. Wir berichten beispielsweise jährlich im Nachhaltigkeitsbericht9 über ökologische und gesellschaftliche Themen und ergänzen damit die ökonomische Berichterstattung. 9 Dieser orientiert sich an der aktuellen Leitlinie der Global Reporting Initiative (GRI) G4. Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich und wurde 2015 im Rahmen einer globalen Sicherheitskultur-Initiative nochmals gefestigt. Entsprechend der Konzernvorgabe haben sämtliche Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit.10 10 Siehe hierzu in den Kapiteln Strategie und Ziele sowie Nachhaltigkeit. Zum Schutz der Umwelt wollen wir insbesondere die Emission von Treibhausgasen nicht nur im Rahmen unserer Produktion, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren. So arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Produktionsprozesse noch weiter zu verbessern. Damit schonen wir Ressourcen und verringern die Auswirkungen auf die Umwelt. Von unseren Umweltkennzahlen halten wir die spezifischen Treibhausgasemissionen für besonders wichtig und planen, diese Kennzahl ab dem Berichtsjahr 201 7 als bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikator zu betrachten. 2 Wirtschaftsbericht • Erfolgreiche Entwicklung in den Wachstumssegmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency • Sehr gute bereinigte EBITDA-Marge von 18,2 Prozent, attraktive Kapitalverzinsung (ROCE) von 16,6 Prozent • Bereinigtes Konzernergebnis steigt um 44 Prozent 2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Strategisch haben wir mit der neuen Konzernstruktur die Voraussetzungen für künftiges profitables Wachstum weiter verbessert. Erfolgreich verlief auch der gezielte Ausbau unserer Marktpositionen: Die in Betrieb genommenen neuen Produktionskapazitäten trugen bereits erkennbar zu der sehr guten Geschäftsentwicklung bei. Die Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen erfolgt weiterhin diszipliniert. Operativ hat sich unser Geschäft hervorragend entwickelt. Insbesondere die beiden Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency konnten dank lebhafter Nachfrage und der erweiterten Produktionskapazitäten ihre Absatzmengen nochmals steigern. Der seit dem zweiten Halbjahr 2014 positive Preistrend bei einigen wichtigen Produkten hat sich bis zum Sommer 2015 unvermindert fortgesetzt - in der zweiten Jahreshälfte bewegten sich die Preise auf stabilem Niveau. Die Verkaufspreise im Segment Performance Materials haben sich dagegen infolge des stark rückläufigen Rohölpreises erheblich verringert. Insgesamt lagen die Preise auf dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz nahm im Geschäftsjahr 2015 um 5 Prozent auf 13.507 Millionen € zu. Das bereinigte EBITDA stieg überproportional um 31 Prozent auf 2.465 Millionen €. Insbesondere die Wachstumssegmente steuerten hierzu höhere Ergebnisse bei, während das Ergebnis des Segments Performance Materials nur leicht unter dem Vorjahreswert lag. Dank der sehr erfolgreichen Geschäftsentwicklung befinden wir uns auf einem hohen Ertragsniveau. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich deutlich auf 1 8,2 Prozent und liegt damit auch im Branchenvergleich auf hervorragendem Niveau. Der ROCE von 16,6 Prozent stellt eine sehr attraktive Verzinsung des Kapitals dar. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 74 Prozent auf 991 Millionen € und das bereinigte Konzernergebnis stieg um 44 Prozent auf 1.128 Millionen €. Um unsere Aktionäre an der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung teilhaben zu lassen, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende von 1,00 € je Aktie auf 1,15 € je Aktie vor. Unverändert gut ist unser Finanzprofil: Am Jahresende 2015 verfügten wir erneut über ein Nettofinanzvermögen. Wir erwirtschafteten mit 1.968 Millionen € einen starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten. Der freie Cashflow (free cash flow) nach Abzug der Auszahlungen für Sachinvestitionen lag mit 1.052 Millionen € auf einem sehr hohen Niveau. Evonik verfügt weiterhin über ein solides Investment-Grade-Rating (Moody's: Baa2, Standard & Poor's: BBB+). Insgesamt sehen wir uns gut aufgestellt für die Herausforderungen des Geschäftsjahres 2016, die aus dem schwachen konjunkturellen Umfeld sowie geopolitischen Spannungen resultieren können. 2.2 Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaftliche Entwicklung mit schwächerer Dynamik Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich 2015 leicht schwächer als erwartet entwickelt. Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft 2015 insgesamt um etwa 2,6 Prozent - und damit langsamer als im Vorjahr (2,7 Prozent) - gewachsen. Zum Jahresstart war noch ein Zuwachs von 3,0 Prozent erwartet worden. Dies ist insbesondere auf die sich fortsetzende Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität in den Schwellenländern zurückzuführen, welche die solide konjunkturelle Dynamik in den entwickelten Volkswirtschaften überlagerte. In Europa belebte sich die Konjunktur 2015 aufgrund der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, der Euroabwertung sowie des niedrigen Ölpreises. In Deutschland erhöhte sich vor allem der private Konsum infolge der guten Arbeitsmarktlage und des gesunkenen Ölpreises, wohingegen die Industrie nur verhaltene Zuwächse verzeichnete. Nach der temporären Schwäche zu Jahresbeginn erholte sich die Konjunktur in den USA im weiteren Jahresverlauf, maßgeblich getragen vom privaten Konsum. Obwohl die Dollaraufwertung und die geringeren Investitionen im Öl- und Gassektor dämpfend auf das verarbeitende Gewerbe wirkten, erreichte die US-Wirtschaft 2015 Vollbeschäftigung. Im vierten Quartal erhöhte die amerikanische Notenbank erstmals seit 2006 wieder die Leitzinsen und leitete damit ihre geldpolitische Wende ein. Zu dem geringeren Wachstum der Schwellenländer trugen verschiedene Faktoren bei: die Wachstumsverlangsamung Chinas, rückläufige Rohstoffpreise sowie eine Verschlechterung der Finanzlage aufgrund von Kapitalabflüssen und Währungsabwertungen. Insbesondere die rohstoffexportierenden Länder wurden stark beeinträchtigt. In Brasilien und Russland verschärfte sich die Rezession. In China setzte sich die Verlangsamung des Wachstums aufgrund des Übergangs zu einem neuen, stärker auf den Binnenmarkt ausgerichteten Wirtschaftsmodell fort. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte verstärkte sich die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung Chinas, die auch eine erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten zur Folge hatte. Solide Entwicklung in den Endkundenindustrien Die globale Entwicklung der Endkundenindustrien von Evonik war 2015 sowohl zwischen den Regionen als auch den Industrien unterschiedlich. Die Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln entwickelte sich weiterhin sehr erfreulich. Die Produktion von Konsum- und Pflegeprodukten erhöhte sich im Vorjahresvergleich insbesondere in Nordamerika, teilweise auch in Europa. Die Wachstumsdynamik der Elektrotechnik in Asien, Nordamerika und vereinzelt in Europa schwächte sich nach dem starken ersten Halbjahr im weiteren Jahresverlauf ab. In der Automobilproduktion war eine Abkühlung in Asien zu verspüren, während sich in Nordamerika und Europa die Produktionszuwächse auf einem moderaten Niveau fortsetzten. Insgesamt blieb der allgemeine Industrietrend in Europa und Nordamerika jedoch mit nur geringen Produktionszuwächsen schwach. Die durchschnittlichen Rohstoffpreise von Evonik sind gegenüber 2014 gesunken. Zurückzuführen ist dies auf den deutlichen Verfall der Preise für Rohöl, der auch einen Rückgang der meisten für Evonik spezifischen Rohstoffpreise auslöste. Gegenüber der für Evonik wichtigsten Fremdwährung - dem US-Dollar - wertete der Euro 2015 weiter ab und blieb mit einem Durchschnittskurs von 1,11 US-$ insgesamt spürbar unter dem Durchschnittsniveau des Vorjahres (1,33 US-$). 2.3 Wichtige Ereignisse Ende Juni 2015 hat die Evonik Industries AG ihren verbliebenen Anteil von 10,3 Prozent an dem Wohnungsanbieter Vivawest GmbH für 428 Millionen € an die RAG Aktiengesellschaft verkauft. Mit diesem Schritt hat sich die Evonik Industries AG im Zuge der Fokussierung auf die Spezialchemie vollständig von ihrer Immobilienbeteiligung getrennt. Der Veräußerungsgewinn wird in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG hat in seiner Sitzung am 25. Juni 2015 die einvernehmliche Beendigung der Amtsstellung von Patrik Wohlhauser als Mitglied des Vorstandes und Chief Operating Officer (COO) zum 30. Juni 2015 beschlossen. Zugleich wurde Dr. Ralph Sven Kaufmann mit Wirkung zum 1. Juli 2015 zum Mitglied des Vorstandes der Evonik Industries AG und neuen COO berufen. 2.4 Geschäftsverlauf Erfolgreiche Geschäftsentwicklung In dem anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnten wir in allen vier Quartalen jeweils ein deutlich über dem Vorjahreswert liegendes bereinigtes EBITDA erwirtschaften. Trotz des geringer als erwarteten globalen Wachstums verzeichneten insbesondere unsere beiden Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency bei lebhafter Nachfrage eine gute Mengenentwicklung, zu der auch die neuen Produktionskapazitäten beitrugen. Die Verkaufspreise erhöhten sich im Segment Nutrition & Care deutlich, während sie im Segment Performance Materials vor allem infolge des geringeren Rohölpreises nachgaben; insgesamt lagen sie auf dem Niveau des Vorjahres. Organisches Umsatzwachstum Evonik erzielte dank gestiegener Mengen bei insgesamt unveränderten Preisen einen organischen Umsatzanstieg von 1 Prozent. Insgesamt erhöhte sich der Konzernumsatz um 5 Prozent auf 13.507 Millionen €. Hierzu trug auch der positive Währungseffekt (5 Prozentpunkte) bei, der im Wesentlichen aus der Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar sowie dem chinesischen Renminbi Yuan resultierte. In den sonstigen Effekten (-1 Prozentpunkt) sind Veränderungen des Konsolidierungskreises enthalten. Umsatzveränderung 2015 gegenüber 2014 scroll in % Menge 1 Preis 0 Organische Umsatzveränderung 1 Währung 5 Sonstige Effekte - 1 Gesamt 5 Sehr gutes bereinigtes EBITDA Das bereinigte EBITDA übertraf mit 2.465 Millionen € den Vorjahreswert um 31 Prozent. Neben positiven Währungseinflüssen trugen hierzu die anhaltend gute Mengennachfrage, die positive Preisentwicklung sowie geringere Rohstoffkosten bei. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 14,6 Prozent auf sehr gute 18,2 Prozent. Bereinigtes EBITDA nach Segmenten scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Nutrition & Care 1.435 847 69 Resource Efficiency 896 836 7 Performance Materials 309 325 - 5 Services 163 151 8 Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung - 338 - 277 - 22 Evonik 2.465 1.882 31 Vorjahreszahlen angepasst. Das Segment Nutrition & Care profitierte bei gestiegenen Mengen vor allem von höheren Verkaufspreisen sowie geringeren Rohstoffkosten und erwirtschaftete ein erheblich über dem Vorjahr liegendes Ergebnis. Das Segment Resource Efficiency konnte sein Ergebnis dank gestiegener Mengen, einer hohen Kapazitätsauslastung sowie geringerer Rohstoffkosten verbessern. Das Ergebnis des Segments Performance Materials war dagegen deutlich von den geringeren Verkaufspreisen beeinträchtigt, während rückläufige Rohstoffkosten entlastend wirkten - insgesamt lag der Beitrag leicht unter dem des Vorjahres. Das Segment Services erwirtschaftete ein höheres Ergebnis als im Jahr zuvor. Das bereinigte EBITDA von Corporate, andere Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen betrug -338 Millionen €. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung. Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Umsatz 13.507 12.917 5 Bereinigtes EBITDA 2.465 1.882 31 Betriebliche Abschreibungen - 713 - 626 Bereinigtes EBIT 1.752 1.256 39 Bereinigungen - 88 - 179 davon entfallen auf Restrukturierung - 65 - 86 Wertminderungen/Wertaufholungen - 63 - 37 Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen 142 1 Sonstiges - 102 - 57 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) 1.664 1.077 55 Finanzergebnis - 223 - 235 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.441 842 71 Ertragsteuern - 422 - 252 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.019 590 73 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 17 - 9 Ergebnis nach Steuern 1.002 581 72 davon Ergebnis anderer Gesellschafter 11 13 Konzernergebnis 991 568 74 Ergebnis je Aktie 2,13 1,22 Vorjahreszahlen angepasst. Die Bereinigungen sind ein Saldo von nicht operativen Aufwendungen und Erträgen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter, dieser belief sich 2015 auf -88 Millionen €. Die Bereinigungen enthalten mit -65 Millionen € Restrukturierungsaufwendungen vor allem für die Optimierung des Produktportfolios im Segment Performance Materials sowie im Zusammenhang mit der neuen Konzernstruktur. Die Wertminderungen/Wertaufholungen von -63 Millionen € betreffen aktivierte Kosten für ein Projekt der Segmente Resource Efficiency und Performance Materials, das im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Investitionsprojekte beendet wurde, eine Produktionsanlage sowie immaterielle Vermögenswerte des Segments Performance Materials und eine Equity-Beteiligung des Segments Nutrition & Care. Der Ertrag aus dem Verkauf von Beteiligungen von 142 Millionen € umfasst maßgeblich die Abgabe der Vivawest-Beteiligung. Die Position Sonstiges beinhaltet im Wesentlichen Vorsorgeaufwendungen für Risiken aus einem Vertrag mit einem Rohstofflieferanten, Aufwendungen für die Reorganisation und Vereinfachung der Gesellschaftsstrukturen in Europa sowie für die Aufstockung der Altersteilzeit im Zusammenhang mit IAS 19. Der Vorjahreswert der Bereinigungen von -1 79 Millionen € betraf vor allem Restrukturierungsaufwendungen insbesondere für die Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie des Produktportfolios im Segment Nutrition & Care. Das Finanzergebnis von -223 Millionen € enthält Sondereffekte von -44 Millionen € hauptsächlich für Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Im Vorjahr betrugen diese -26 Millionen €. Ohne die Sondereffekte ergab sich eine deutlichere Verbesserung des Finanzergebnisses vor allem infolge der spürbar günstigeren Refinanzierung sowie der freiwilligen Dotierung des Pensionstreuhandvermögens (Contractual Trust Arrangements, CTA). Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 71 Prozent auf 1.441 Millionen €. Die Ertragsteuerquote entsprach mit 29 Prozent im Wesentlichen der erwarteten Konzernsteuerquote. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten von -17 Millionen € betrifft hauptsächlich die im April 2015 veräußerten Restaktivitäten des Lithium-Ionen-Geschäfts. Der Vorjahreswert von -9 Millionen € enthielt die laufenden Ergebnisse des Lithium-Ionen-Geschäfts sowie der im September 2014 abgegebenen STEAG-Beteiligung. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 74 Prozent auf 991 Millionen €. Das bereinigte Konzernergebnis spiegelt die operative Ergebnisentwicklung der fortgeführten Aktivitäten wider. 2015 verbesserte es sich um 44 Prozent auf 1.128 Millionen €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg entsprechend von 1,68 € auf 2,42 €. Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Bereinigtes EBITDA 2.465 1.882 31 Betriebliche Abschreibungen - 713 - 626 Bereinigtes EBIT 1.752 1.256 39 Bereinigtes Finanzergebnis - 179 - 209 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte 39 59 Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern1) 1.612 1.106 46 Bereinigte Ertragsteuern - 473 - 313 Bereinigtes Ergebnis nach Steuern1) 1.139 793 44 davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 11 11 Bereinigtes Konzernergebnis1) 1.128 782 44 Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) 2,42 1,68 1) Fortgeführte Aktivitäten. On Track 2.0 Ziel erreicht - Administration Excellence liegt gut im Plan Zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesseffizienz insbesondere im Funktionsbereich der Herstellung hatten wir zu Jahresbeginn 2012 das Effizienzsteigerungsprogramm On Track 2.0 aufgelegt. Die Herstellkosten sollten nach Programmumsetzung bis 2016 um 500 Millionen € abgesenkt werden. Dieses Ziel ist nun erreicht: Per Ende 2015 waren Maßnahmen mit einem Kostensenkungspotenzial von deutlich über 550 Millionen € identifiziert und zur Umsetzung beschlossen. Nach erfolgreichem Börsenstart und strikter Fokussierung auf das Spezialchemiegeschäft hatten wir im September 2013 zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsposition und zur Optimierung der Qualität unserer Verwaltungsprozesse das Programm Administration Excellence aufgelegt. Bis Ende 2016 sollen Maßnahmen mit einem Kostenverbesserungspotenzial von rund 230 Millionen € umgesetzt sein - bis Ende 2015 waren es bereits Maßnahmen mit einem Potenzial von rund 100 Millionen €. Darüber hinaus wurden mehr als 90 Prozent der definierten Maßnahmen zur Implementierung in die verantwortlichen Bereiche übergeben. Der mit den Einsparungen verbundene Stellenabbau ist ganz überwiegend mit konkreten Personalmaßnahmen hinterlegt und wird unter Einbindung der Sozialpartner sozial verträglich umgesetzt. Die konsequente Optimierung der Wertschöpfungskette und die Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme unterstützen den profitablen Wachstumskurs des Konzerns. Effektive und effiziente Beschaffung Nach wie vor stellen die Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung die wesentlichen Kernaufgaben unseres Einkaufs dar. Dabei wird auch die Beschaffung in den Wachstumsmärkten von Evonik künftig weiter zunehmen. Das Jahr 2015 war insbesondere für die europäische chemische Industrie durch eine Vielzahl von unvorhersehbaren Produktionsausfällen („force majeure") geprägt. Die Versorgung der Evonik-Standorte konnten wir durch enge Kooperation mit den betroffenen Lieferanten und die Einbindung alternativer Lieferanten weitestgehend sicherstellen. Bei der Materialkostenoptimierung verfolgt der Einkauf einen Gesamtbetriebskosten- (Total-Cost-of-Ownership, TCO) sowie bereichsübergreifenden Ansatz, um Einsparpotenziale im Gesamtprozess und entlang der Wertschöpfungskette zu heben. Die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen effektiven und effizienten Beschaffungsprozess. Im Rahmen von Administration Excellence wurde die Effizienz der Einkaufsorganisation weiter optimiert. In diesem Zusammenhang wurden die weitere Integration lokaler und regionaler Beschaffungsaktivitäten in die globale Einkaufsorganisation sowie die konsequente Trennung zwischen strategischen und operativen Einkaufstätigkeiten innerhalb der Einkaufsorganisation etabliert. Auch 2016 wird die weitere Effizienzverbesserung ein Kernthema im Einkauf sein. Wichtigster Hebel ist hierbei die Automatisierung und Harmonisierung der globalen Einkaufsprozesse, insbesondere im operativen Bereich. Neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten arbeiten wir intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen. Dabei suchen wir nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation mit unseren heute schon strategisch wichtigsten Lieferanten. Unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette sind wir uns bewusst. Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität stellen feste Bestandteile der Beschaffungsstrategie dar. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die von Evonik mitgegründete Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS) auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich bereits diesem Assessment unterzogen. Die Bewertung erfolgt durch das neutrale Sustainability-Rating-Unternehmen EcoVadis. Evonik hat im Jahr 2015 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 8,3 Milliarden € eingekauft. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen etwa 2 5 Prozent; insgesamt beträgt der Anteil von Rohstoffen und Handelswaren am Beschaffungsvolumen 59 Prozent. Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von hoher Bedeutung. Der Anteil nachwachsender Rohstoffe lag 2015 bei rund 8 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie. Sehr gute Verzinsung des eingesetzten Kapitals Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 16,6 Prozent erheblich über unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser wurde im Rahmen seiner regelmäßigen Überprüfung für das Geschäftsjahr 2015 unverändert bei 10,5 Prozent vor Steuern bestätigt. Capital Employed, ROCE und Economic Value Added (EVA®) scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Immaterielle Vermögenswerte 3.158 3.067 + Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 5.690 5.116 + Beteiligungen 175 386 + Vorräte 1.782 1.681 + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.923 1.749 + Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 435 497 - Unverzinsliche Rückstellungen - 999 - 911 - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.050 - 1.072 - Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten - 584 - 459 = Capital Employed1) 10.530 10.054 Bereinigtes EBIT 1.752 1.256 ROCE (Bereinigtes EBIT / Capital Employed) in % 16,6 12,5 Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) 1.106 1.056 EVA® (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) 646 200 1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte. Vorjahreszahlen angepasst. Das durchschnittliche Capital Employed stieg 2015 um 0,5 Milliarden € auf 10,5 Milliarden €. Dies ist auf ein höheres Sachanlagevermögen sowie gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen, die aus der weiteren Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen resultieren. Der Abgang der Vivawest-Beteiligung sowie vorgenommene Wertminderungen auf Sachanlagen wirkten sich gegenläufig aus. Die deutliche Verbesserung des ROCE basiert auf dem operativen Ergebnisanstieg, während sich das gestiegene Capital Employed gegenläufig ausgewirkt hat. In den drei Chemiesegmenten liegen wir deutlich über den Kapitalkosten. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency erzielen dabei eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals. Der ROCE des Konzerns ist deutlich geringer, da im Capital Employed auch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem früheren Erwerb von Unternehmen enthalten sind. ROCE nach Segmenten scroll 2015 in % 2014 in % Nutrition & Care 41,5 27,1 Resource Efficiency 24,8 25,9 Performance Materials 11,9 14,6 Services 9,4 9,7 Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) 16,6 12,5 Vorjahreszahlen angepasst. Deutlich Wert geschaffen Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value-Spread-Ansatz). 2015 erwirtschafteten wir einen EVA® von 646 Millionen €. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 446 Millionen € resultierte vorwiegend aus der operativen Ergebnisverbesserung. 2.5 Prognose-Ist-Vergleich Finanzielle Prognose sicher erreicht Für das Jahr 2015 hatten wir im Geschäftsbericht 2014 einen leicht höheren Umsatz und ein leicht über Vorjahr liegendes bereinigtes EBITDA prognostiziert. Dank der sehr guten Entwicklung in den Wachstumssegmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency insbesondere in der ersten Jahreshälfte haben wir unsere Prognose nach dem ersten und zweiten Quartal jeweils nach oben angepasst. Nach dem ersten Halbjahr lautete unsere Erwartung, dass wir im Gesamtjahr 2015 einen Umsatz von etwa 13,5 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von etwa 2,4 Milliarden € erzielen würden. Diese angepasste Prognose haben wir mit einem Umsatzzuwachs um 5 Prozent auf 13.507 Millionen € und einem Anstieg des bereinigten EBITDA um 31 Prozent auf 2.465 Millionen € sicher erreicht. Die ursprüngliche Prognose haben wir beim bereinigten EBITDA deutlich übertroffen. Hierzu trugen insbesondere die vorteilhaftere Preisentwicklung im Segment Nutrition & Care sowie die infolge des niedrigeren Rohölpreises geringeren Rohstoffkosten bei. Infolge der stärker als erwarteten Ergebnisverbesserung übertraf der ROCE mit 16,6 Prozent spürbar den Vorjahreswert und lag - wie erwartet - deutlich über den Kapitalkosten. Unser Budget 2015 für Sachinvestitionen von bis zu 1,1 Milliarden € haben wir mit 0,9 Milliarden € aufgrund der disziplinierten Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen nicht vollständig ausgenutzt. Angesichts des Kapitalbedarfs für die Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen, der Zahlung der Dividende sowie der geplanten Dotierung des CTA hatten wir mit dem Ausweis einer Nettofinanzverschuldung gerechnet. Dank der besser als erwarteten Geschäftsentwicklung, des Verkaufs der Vivawest-Anteile sowie der geringer als budgetierten Investitionen weisen wir jedoch ein Nettofinanzvermögen von 1,1 Milliarden € aus. Nichtfinanzielle Sicherheitskennzahlen auf gutem Niveau Unsere bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zur Arbeits- und Anlagensicherheit haben sich im längerfristigen Vergleich weiter erfreulich entwickelt. Eine weitere Verbesserung unserer Sicherheitskennzahlen ist uns besonders wichtig, dementsprechend haben wir uns langfristige, ambitionierte Ziele gesetzt. In den einzelnen Jahren können diese Kennzahlen jedoch naturgemäß Schwankungen unterliegen. Bei der Unfallhäufigkeit hatten wir erwartet, dass wir uns 2015 leicht verbessern können, und wollten damit unter unserer selbst gesetzten Obergrenze von 1,3 bleiben. Dies haben wir mit einer Unfallhäufigkeit von 1,0 sicher erreicht. Bei der Ereignishäufigkeit wollten wir uns leicht verbessern und unsere Zielgröße von maximal 48 erreichen. Mit einem Wert von 55 liegen wir erneut auf einem guten Niveau, wenn auch leicht über Vorjahr (53) und über unseren anspruchsvollen Zielen. Im Rahmen der systematischen Analyse aller Unfälle und Ereignisse wurden bereits konkrete Maßnahmen zur weiteren Verbesserung eingeleitet. Wir arbeiten - so zum Beispiel im Rahmen unserer Sicherheitskultur-Initiative - verstärkt an Maßnahmen zur Verbesserung unserer Performance. 2.6 Entwicklung in den Segmenten Segment Nutrition & Care Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Sozio-ökonomische Megatrends treiben die langfristige Entwicklung der Geschäfte: Aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums nimmt der Bedarf an Lebensmitteln tierischer Herkunft stetig zu. Gleichzeitig führt das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht in Schwellenländern zu einem höheren Bedarf an tierischen Eiweißen wie Fleisch, Eier, Milch und Fisch sowie einer steigenden Nachfrage nach gehobenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs wie Körperpflegeprodukten oder Kosmetika. In den entwickelten Märkten vergrößert sich infolge des demografischen Wandels langfristig der Anteil der älteren Bevölkerung, die verstärkt Kosmetik-, Wellness- und Healthcare-Produkte nachfragt. Kennzahlen Segment Nutrition & Care scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Außenumsatz 4.924 4.075 21 Bereinigtes EBITDA 1.435 847 69 Bereinigte EBITDA-Marge in % 29,1 20,8 - Bereinigtes EBIT 1.214 685 77 Sachinvestitionen 250 458 - 45 Abschreibungen 212 157 35 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.923 2.527 16 ROCE in % 41,5 27,1 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.165 6.943 3 Vorjahreszahlen angepasst. Erhebliches Umsatzwachstum Das Segment Nutrition & Care verzeichnete 2015 eine äußerst erfolgreiche Geschäftsentwicklung: Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 4.924 Millionen €. Neben leicht gestiegenen Mengen trugen hierzu vor allem deutlich höhere Verkaufspreise sowie positive Währungseffekte bei. Insbesondere die für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren erzielten eine erhebliche Umsatzausweitung. In diesem Geschäft wirkt sich weiterhin der starke Trend zu moderner und nachhaltiger Tierernährung positiv aus. Das deutliche Nachfragewachstum nach unseren Methionin-Produkten konnten wir auch dank der Ende 2014 in Betrieb genommenen neuen Produktionsanlage in Singapur bedienen und so unseren Mengenabsatz weiter steigern. Die seit dem Herbst 2014 anziehenden Preise haben sich seit dem Sommer 2015 auf einem sehr attraktiven Niveau stabilisiert. Die Healthcare-Produkte erwirtschafteten ebenfalls einen deutlich höheren Umsatz. Hier entwickelten sich insbesondere die Exklusivsynthese sowie die Pharmapolymere für intelligente Wirkstofffreigabesysteme sehr erfolgreich. Der Umsatz mit Personal-Care-Produkten konnte insbesondere in Nordamerika und Asien-Pazifik gesteigert werden, wozu auch die neuen Kapazitäten in China beitrugen. Im Baby-Care-Geschäft waren die Mengen vor allem infolge neuer Produktionskapazitäten der Wettbewerber rückläufig, der Umsatz blieb unter dem Vorjahreswert. Bereinigtes EBITDA wesentlich gesteigert Das bereinigte EBITDA des Segments Nutrition & Care stieg um 69 Prozent auf 1.435 Millionen €. Hierzu trugen vor allem die höheren Verkaufspreise sowie positive Währungseffekte bei. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich signifikant von 20,8 Prozent im Vorjahr auf 29,1 Prozent. Investitionen planmäßig verringert - Attraktive Kapitalverzinsung Die Sachinvestitionen des Segments Nutrition & Care blieben mit 250 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert von 458 Millionen €, der von hohen Wachstumsinvestitionen geprägt war. Sie lagen dennoch erneut über den Abschreibungen von 212 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed stieg vor allem durch die hohe Investitionstätigkeit in den Vorjahren um 396 Millionen € auf 2.923 Millionen €. Der ROCE verbesserte sich dank der positiven Ergebnisentwicklung von 27,1 Prozent im Vorjahr auf 41,5 Prozent. Investitionsprojekte für weiteres Wachstum Angesichts des stark wachsenden Bedarfs an Aminosäuren für die moderne Tierernährung bildeten die hierfür gezielt durchgeführten Kapazitätserweiterungen einen Schwerpunkt der Investitionstätigkeit des Segments Nutrition & Care. In Castro (Brasilien) wurde eine neue Anlage zur biotechnologischen Herstellung von rund 100.000 Jahrestonnen der Futtermittelaminosäure Biolys® (L-Lysin) fertiggestellt. Dieser Standort zeichnet sich durch eine exzellente Versorgung mit dem Rohstoff Mais sowie die sehr gute logistische Anbindung und Nähe zu unseren Kunden in der Wachstumsregion Lateinamerika aus. Zudem wurde in neue Produktionsanlagen für Methioninformulierungen investiert, die auf die spezifischen Ernährungsanforderungen außerhalb der Geflügelzucht zugeschnitten sind. In Mobile (Alabama, USA) entstand für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eine Anlage zur Herstellung von Mepron® für die Milchviehfütterung. Für Garnelen und andere Krustentiere in Aquakulturen hat Evonik die Methioninquelle AQUAVI® Met-Met entwickelt, ein Dipeptid aus zwei Methioninmolekülen. Die erste Produktionsanlage hierfür entsteht zurzeit in Antwerpen (Belgien) und soll im April 2016 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen liegt ebenfalls im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Aufgrund des starken Marktwachstums für Methionin plant Evonik den Bau eines weiteren World-Scale-Anlagenkomplexes. Er soll neben der im November 2014 in Betrieb genommenen Anlage auf Jurong Island (Singapur) entstehen. Auch in dem neuen vollständig rückwärtsintegrierten Produktionskomplex wird Evonik sämtliche strategisch wichtigen Vorprodukte selbst herstellen. Im Rahmen des weltweiten Ausbaus des Produktionsnetzwerkes für oleochemische Spezialtenside wurden in der neuen Anlage in Americana (Brasilien) alle Produkttechnologien für die stark wachsende Kosmetik- und Konsumgüterindustrie erfolgreich angefahren. Mit einer globalen Investitionsinitiative stärkt Evonik seine integrierte Technologieplattform für Spezialsilikone in Deutschland und China. Insgesamt will Evonik hierzu einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren. Eine erste Produktionserweiterung in Essen nahm 2015 den Betrieb auf. In den nächsten Jahren sollen die dortigen Anlagen weiter ausgebaut und in Schanghai eine neue integrierte Silikone-Plattform errichtet werden. Die Silikone-Plattformen bilden das Rückgrat bedeutender Geschäfte der Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency. Segment Resource Efficiency Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie zahlreiche weitere Branchen an. Der Megatrend Ressourcenschonung ist die Basis für energieeffiziente, umweltschonende Produkte und damit Schlüsselfaktor für die Geschäftsentwicklung dieses Segments. Kennzahlen Segment Resource Efficiency scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Außenumsatz 4.279 4.040 6 Bereinigtes EBITDA 896 836 7 Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,9 20,7 - Bereinigtes EBIT 675 642 5 Sachinvestitionen 241 273 - 12 Abschreibungen 222 194 14 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.726 2.474 10 ROCE in % 24,8 25,9 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 8.662 7.835 11 Vorjahreszahlen angepasst. Höherer Umsatz Der Umsatz des Segments Resource Efficiency wuchs um 6 Prozent auf 4.279 Millionen €. Hierzu trug neben positiven Währungseffekten ein organisches Umsatzwachstum bei, das aus gesteigerten Absatzmengen bei stabilen Verkaufspreisen resultierte. Ein deutliches Umsatzwachstum steuerten die Vernetzer (Crosslinkers) bei, die von einer starken Nachfrage insbesondere aus attraktiven Endmärkten wie der Bauindustrie oder der Windenergie profitierten. Eine erneut sehr erfolgreiche Entwicklung verzeichneten auch die Öladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie, die den Wirkungsgrad von Motor und Getriebe verbessern. Der Umsatz mit Kieselsäuren (Silica) konnte ebenfalls spürbar gesteigert werden, hier waren vor allem die Produkte für die Silikone- und Reifenindustrie lebhaft nachgefragt. Das Geschäft mit Katalysatoren profitierte von der erstmaligen Einbeziehung des im Juni 2015 akquirierten Katalysatorherstellers Monarch Catalyst Pvt. Ltd., Dombivli (Indien). Die Wasserstoffperoxidprodukte verzeichneten eine hohe Nachfrage aus den klassischen Anwendungen vor allem in der Papier- und Textilindustrie und erzielten einen höheren Umsatz. Bei den Hochleistungskunststoffen lag der Umsatz auf der Höhe des Vorjahres, das allerdings noch das im September 2014 verkaufte Solimide-Geschäft enthielt. Verbessertes Ergebnis Das bereinigte EBITDA des Segments Resource Efficiency nahm vor allem dank der gestiegenen Mengen, einer hohen Kapazitätsauslastung, positiver Wechselkurseffekte sowie geringerer Rohstoffkosten um 7 Prozent auf 896 Millionen € zu. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich leicht auf 20,9 Prozent. Hohe Investitionen - weiterhin sehr gute Kapitalrendite Die Sachinvestitionen des Segments Resource Efficiency lagen mit 241 Millionen € erneut auf hohem Niveau, blieben aber um 12 Prozent unter dem Vorjahreswert. Sie übertrafen jedoch leicht die Abschreibungen von 222 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich aufgrund des gezielten Ausbaus der Produktionskapazitäten um 252 Millionen € auf 2.726 Millionen €. Der ROCE erreichte mit 24,8 Prozent erneut ein sehr gutes Niveau, blieb aber unter dem Vorjahreswert von 25,9 Prozent. Hauptgrund ist die verstärkte Investitionstätigkeit, die das Capital Employed erhöht, sich aber erst sukzessive mit dem Hochfahren der neuen Kapazitäten im bereinigten EBIT auswirkt. Investitionsprojekte zum Ausbau der Marktpositionen Auf Jurong Island (Singapur) hat das Segment Resource Efficiency die Kapazität seiner Produktionsanlage für Öladditive nahezu verdoppelt, sodass die im Mai 2015 eingeweihte Anlage nun die größte Produktionsstätte für Öladditive von Evonik ist. Mit der zusätzlichen Kapazität begleitet das Segment die wachsende Nachfrage der Kunden nach leistungsfähigeren Schmierstoffen. Mit der globalen Kapazitätserweiterung für gefällte Kieselsäure begleitet das Segment Resource Efficiency das Wachstum seiner weltweiten Kunden aus der Reifen-, Bau- sowie Futter- und Nahrungsmittelindustrie. Derzeit entsteht eine neue Anlage bei São Paulo (Brasilien), deren Inbetriebnahme für 2016 geplant ist. Sie wird die erste Produktion für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) für die südamerikanische Reifenindustrie sein. In Nordamerika wurde mit der Basisplanung für eine neue Produktionsanlage für gefällte Kieselsäure begonnen, die Anfang 2018 fertiggestellt sein soll. Das Gesamtprojekt steht noch unter dem Vorbehalt der Gremienzustimmung. Auch der Ausbau der Kapazitäten für Spezialkieselsäuren insbesondere für Kunden in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmabranche schreitet voran: In Ako (Japan) hat die DSL. Japan Co., Ltd. (DSL), Tokio, an der Evonik mit 51 Prozent beteiligt ist, im Herbst 2015 die Erweiterung der Produktionsanlagen für Spezialkieselsäuren in Betrieb genommen. Als Bindemittel für Lacke finden Spezial-Copolyester in der Beschichtung von großflächigen Metallbändern und zunehmend auch von Lebensmitteldosen Anwendung. Um den steigenden Bedarf zu bedienen, investiert das Segment am Standort Witten in eine neue Anlage, die über eine Jahresproduktionskapazität von mehreren Tausend Tonnen verfügen wird. Die Fertigstellung wird für 2018 erwartet. Verstärkung auch durch gezielte Akquisitionen Im Juni 2015 wurde der indische Katalysatorhersteller Monarch übernommen. Mit dieser strategischen Ergänzung wird das Segment Resource Efficiency seine Marktposition bei aktivierten Metall- und Edelmetallkatalysatoren ausbauen sowie seine Produktpalette um Öl- und Fetthydrierkatalysatoren erweitern. In den Niederlanden hat Resource Efficiency im Oktober 2015 den Wasserstoffperoxidhersteller PeroxyChem Netherlands B.V., Amsterdam, erworben. Der Produktionsstandort in Delfzijl ergänzt das Produktionsnetz der bisherigen europäischen Standorte. Segment Performance Materials Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi-, Kunststoff- und Agroindustrie. Marktchancen für Performance Materials eröffnen sich insbesondere durch die fortschreitende Globalisierung: Wachstumstreiber sind die Megatrends Mobilität und Urbanisierung mit dem weltweit steigenden Bedarf an effizienten Transportsystemen sowie nachhaltigen Bauweisen. Kennzahlen Segment Performance Materials scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Außenumsatz 3.435 3.827 - 10 Bereinigtes EBITDA 309 325 - 5 Bereinigte EBITDA-Marge in % 9,0 8,5 - Bereinigtes EBIT 174 204 - 15 Sachinvestitionen 183 218 - 16 Abschreibungen 132 109 21 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.467 1.397 5 ROCE in % 11,9 14,6 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 4.380 4.353 1 Vorjahreszahlen angepasst. Geringerer Umsatz Im Segment Performance Materials ging der Umsatz um 10 Prozent auf 3.435 Millionen € zurück. Bei nahezu stabilen Absatzmengen resultierte der Rückgang insbesondere aus geringeren rohölbasierten Verkaufspreisen. Positiv wirkte sich dagegen der Währungskurseinfluss aus. Insbesondere bei Performance Intermediates lag der Umsatz signifikant unter dem Vorjahreswert. Hier waren die Verkaufspreise der Produkte aus dem C4-Verbund infolge des fallenden Rohölpreises deutlich rückläufig, wobei sich diese Entwicklung im zweiten Halbjahr noch einmal verschärfte. Die Produkte der Methacrylatechemie profitierten in der ersten Jahreshälfte von einer guten Nachfrage. Positiv entwickelten sich auch die Verkäufe von Polymethylmethacrylat (PMMA) für die Automobilindustrie, während das Marktumfeld für PMMA-Platten weiterhin schwierig blieb. Erneut eine gute Entwicklung verzeichneten die Alkoholate für die Biodieselproduktion. Bereinigtes EBITDA unter Vorjahr Das bereinigte EBITDA blieb mit 309 Millionen € um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hierzu trugen die geringeren Verkaufspreise bei, während niedrigere rohölbasierte Rohstoffkosten den Rückgang abmilderten. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 8,5 Prozent auf 9,0 Prozent. Gezielte Investitionen - Kapitalrendite unter Vorjahr Zur Sicherung seiner führenden Marktpositionen, der Effizienzsteigerung sowie der Verbreiterung der Technologiebasis hat das Segment Performance Materials im Berichtsjahr 183 Millionen € in Sachanlagen investiert. Damit lagen die Sachinvestitionen über den Abschreibungen von 132 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich angesichts der gezielten Investitionstätigkeit um 70 Millionen € auf 1.467 Millionen €. Der ROCE ging vor allem infolge des geringeren Ergebnisses von 14,6 Prozent auf 11,9 Prozent zurück. Weltweite Projekte zum Ausbau der Kapazitäten Im Rahmen des europaweiten Ausbaus für C4-basierte Produkte wurden neue Anlagen in Marl und Antwerpen (Belgien) erfolgreich in Betrieb genommen. Damit wurden die Kapazitäten für den Weichmacheralkohol Isononanol, für Butadien sowie den Kraftstoffzusatz MTBE weiter erhöht. Mit einer weltweit einzigartigen Technologie können erstmals spezielle Rohstoffströme aus Raffinerien für die C4-Chemie nutzbar gemacht werden. Evonik hat insgesamt einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investiert. Zur nachhaltigen und langfristig gesicherten Belieferung unserer Kunden mit Kalium-Derivaten hat Evonik gemeinsam mit AkzoNobel ein Produktions-Joint-Venture zum Neubau und Betrieb einer Chlor-Kalilauge-Membranelektrolyse in Ibbenbüren gegründet. Der Produktionsstart ist für das vierte Quartal 2017 vorgesehen. In Mobile (Alabama, USA) hat das Segment Performance Materials mit dem Bau einer erheblichen Erweiterung seiner ACA-Kapazitäten (Acroleincyanhydrin-O-Acetat) begonnen. Damit wird die sehr erfolgreiche, exklusive Partnerschaft mit einem weltweit führenden Anbieter von Breitbandherbiziden weiter vertieft. Die neue Produktionsanlage, für die insgesamt ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag investiert werden soll, wird Anfang 2017 den Betrieb aufnehmen. Bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2016 wird Performance Materials auf neue Kapazitäten für Natriumcyanid aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit der mexikanischen Grupo IDESA zurückgreifen können und seine Position im Wachstumsmarkt Mexiko deutlich stärken. Segment Services Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden an unseren Standorten Leistungen rund um das Standortmanagement, die Ver- und Entsorgung, den technischen Service, die Verfahrenstechnik und Engineering sowie die Logistik an. Darüber hinaus unterstützt das Segment die Chemiegeschäfte und die Managementholding mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen. Kennzahlen Segment Services scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Außenumsatz 828 906 - 9 Bereinigtes EBITDA 163 151 8 Bereinigte EBITDA-Marge in % 19,7 16,7 - Bereinigtes EBIT 53 49 8 Sachinvestitionen 177 153 16 Abschreibungen 107 101 6 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 565 507 11 ROCE in % 9,4 9,7 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 12.668 13.173 - 4 Vorjahreszahlen angepasst. Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2015: 1.886 Millionen €) als auch Außenumsätze mit externen Kunden. Der Außenumsatz verringerte sich 2015 vor allem im Versorgungsgeschäft infolge gesunkener Energiepreise, die das Segment seinen externen Kunden an den Standorten in Rechnung stellt, um 9 Prozent auf 828 Millionen €. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund einer veränderten konzerninternen Verrechnungssystematik um 8 Prozent auf 163 Millionen €. Die Sachinvestitionen des Segments Services stiegen um 16 Prozent auf 1 77 Millionen € und lagen damit auch über den Abschreibungen von 107 Millionen €. 2015 wurden zahlreiche Infrastrukturprojekte an deutschen Standorten fertiggestellt. 2.7 Entwicklung in den Regionen Weltweit tätig Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie bauen wir das Engagement von Evonik in aufstrebenden Schwellenländern aus. Dazu zählen wir ausgewählte Länder Asiens sowie Südamerika, Osteuropa und den Nahen Osten. Im Geschäftsjahr 2015 erzielten wir 82 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. 2015 verringerte sich der Umsatz in Deutschland um 13 Prozent auf 2.436 Millionen €. Der Umsatz von Performance Materials ging vor allem rohölpreisbedingt deutlich zurück, aber auch die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency wiesen geringere Umsätze aus. Zur Stärkung der deutschen Standorte, aus denen wir nicht nur Kunden im Inland, sondern in ganz Europa und teilweise auch in Übersee beliefern, erhöhten wir die Sachinvestitionen auf 427 Millionen € (Vorjahr: 41 9 Millionen €). Am Standort Marl ging 2015 eine neue Anlage für C4-basierte Produkte in Betrieb. In Essen wurde eine Produktionsanlage für Spezialsilikone erweitert. Zudem wurden zahlreiche Infrastrukturprojekte fertiggestellt, zum Beispiel für den Güterverkehr in Marl sowie eine neue Einsatzleitstelle in Darmstadt. Im übrigen Europa nahm der Umsatz um 2 Prozent auf 4.148 Millionen € ab. Ursächlich hierfür war der vor allem rohölbedingt geringere Umsatz des Segments Performance Materials, während Nutrition & Care sowie Resource Efficiency ihre Umsätze bei hoher Nachfrage steigern konnten. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz sank auf 31 Prozent. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen lagen mit 88 Millionen € um 34 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Antwerpen (Belgien) wurde eine neue Anlage für C4-basierte Produkte erfolgreich in Betrieb genommen. An diesem Standort soll im April 2016 zudem die erste Produktionsanlage für eine neue Methioninquelle für Garnelen und Krustentiere fertiggestellt werden. Höhere Investitionen in Amerika In Nordamerika erhöhte sich der Umsatz vor allem währungsbedingt um 15 Prozent auf 2.647 Millionen €. Hierzu trugen insbesondere die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency bei. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz stieg auf 20 Prozent. Die Sachinvestitionen nahmen um 48 Prozent auf 208 Millionen € zu. In Mobile (Alabama, USA) entstand eine neue Anlage zur Herstellung von Mepron® für die Milchviehfütterung. Gleichzeitig wurde an diesem Standort mit einer Anlagenerweiterung für die ACA-Kapazitäten (Acroleincyanhydrin-O-Acetat) begonnen, die Anfang 2017 fertiggestellt werden soll. In Mittel- und Südamerika erzielten wir einen Umsatz von 954 Millionen €. Dies entspricht einer Steigerung von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hierzu trugen vor allem die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency bei. Der Anteil am Konzernumsatz stieg damit leicht auf 7 Prozent. Die Investitionen in Sachanlagen reduzierten sich um 37 Prozent auf 67 Millionen €. In Castro (Brasilien) wurde eine neue Produktionsanlage zur Herstellung der Futtermittelaminosäure Biolys® offiziell eingeweiht. Darüber hinaus entsteht in São Paulo (Brasilien) derzeit eine neue Anlage für gefällte Kieselsäuren, deren Inbetriebnahme für 2016 geplant ist. Deutliche Umsatzausweitung in Asien-Pazifik Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik stieg um 1 7 Prozent auf 2.860 Millionen €. Hierzu trugen die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency gleichermaßen bei, während die Umsätze von Performance Materials zurückgingen. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz erhöhte sich auf 21 Prozent. Die Sachinvestitionen blieben mit 86 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert von 323 Millionen €, der von der Errichtung des neuen Produktionskomplexes für die Aminosäure DL-Methionin in Singapur geprägt war. 2015 wurde an diesem Standort eine neue Produktionsanlage eingeweiht, welche die bisherigen Kapazitäten für Öladditive nahezu verdoppelt. In Ako (Japan) ging die Erweiterung von Produktionsanlagen für Spezialkieselsäuren in Betrieb. 2.8 Ertragslage Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erheblich verbessert Die Umsatzerlöse erhöhten sich dank einer gestiegenen Mengennachfrage und positiver Währungseffekte um 5 Prozent auf 13.507 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen gingen trotz der höheren Verkaufsmengen und kostentreibender Währungseffekte um 2 Prozent auf 9.096 Millionen € zurück. Hier wirkten sich vor allem geringere Rohstoffkosten sowie deutliche Kosteneinsparungen infolge der erfolgreichen Umsetzung des Effizienzsteigerungsprogramms On Track 2.0 positiv aus. Das Bruttoergebnis vom Umsatz stieg daher um 22 Prozent auf 4.411 Millionen €. Die Vertriebskosten erhöhten sich aufgrund der Wechselkurseffekte sowie der Geschäftsausweitung im Rahmen der Inbetriebnahme neuer Anlagen um 12 Prozent auf 1.447 Millionen €. Die Verwaltungskosten lagen mit 693 Millionen € um 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anstieg resultiert vor allem aus einer geänderten Verrechnungssystematik konzernweiter Serviceaktivitäten, höheren Rückstellungsbildungen für die langfristigen Incentivierungsprogramme für Führungskräfte (Long-Term-Incentives, LTI)11 und andere variable Entgeltbestandteile sowie Währungseinflüssen. Gegenläufig wirkten Einsparungen aus dem Programm Administration Excellence. Zur weiteren Steigerung unserer Innovationskraft erhöhten wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung um 5 Prozent auf 434 Millionen €. 11 Siehe hierzu auch Anhangziffer 10.1. In den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen weisen wir seit Jahresbeginn 2015 die Effekte aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und der dazugehörigen Währungssicherung jeweils netto aus. Hierdurch vermeiden wir die Aufblähung sowohl der Erträge als auch der Aufwendungen durch die währungskursbedingt hohe unterjährige Volatilität der sich grundsätzlich kompensierenden Grund- und Sicherungsgeschäfte. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge im Geschäftsjahr 2015 um 78 Prozent auf 445 Millionen € stammt überwiegend aus höheren Erträgen aus dem Abgang von Vermögenswerten, hauptsächlich dem Verkauf der Vivawest-Beteiligung. Die Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 22 Prozent auf 603 Millionen € resultiert hauptsächlich aus Vorsorgeaufwendungen für Risiken aus einem Vertrag mit einem Rohstofflieferanten sowie Aufwendungen für die Reorganisation und Vereinfachung der Gesellschaftsstrukturen in Europa. Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen von -15 Millionen € betraf im Wesentlichen eine Wertminderung auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care, während der Vorjahreswert einen Ertrag von 10 Millionen € aus der ehemaligen Vivawest-Beteiligung enthielt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten verbesserte sich um 55 Prozent auf 1.664 Millionen €. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Veränderung in % Umsatzerlöse 13.507 12.917 5 Kosten der umgesetzten Leistungen - 9.096 - 9.308 - 2 Bruttoergebnis vom Umsatz 4.411 3.609 22 Vertriebskosten - 1.447 - 1.289 12 Forschungs- und Entwicklungskosten - 434 - 413 5 Allgemeine Verwaltungskosten - 693 - 601 15 Sonstige betriebliche Erträge 445 250 78 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 603 - 493 22 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - 15 14 - Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.664 1.077 55 Finanzergebnis - 223 - 235 - 5 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.441 842 71 Ertragsteuern - 422 - 252 67 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.019 590 73 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 17 - 9 89 Ergebnis nach Steuern 1.002 581 72 davon entfallen auf andere Gesellschafter 11 13 - 15 Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 991 568 74 Vorjahreszahlen angepasst. Wesentlich höheres Konzernergebnis Das Finanzergebnis verbesserte sich um 5 Prozent auf -223 Millionen €. Hierin enthalten sind Sondereffekte von -44 Millionen € vor allem für Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen, im Vorjahr betrugen diese -26 Millionen €. Ohne diese Sondereffekte zeigte sich eine signifikante Verbesserung des Finanzergebnisses, vor allem aufgrund der deutlich günstigeren Refinanzierung sowie der freiwilligen Dotierung des Pensionstreuhandvermögens (Contractual Trust Arrangements, CTA). Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 71 Prozent auf 1.441 Millionen €. Die Ertragsteuern nahmen insbesondere aufgrund des höheren Ergebnisses um 67 Prozent auf 422 Millionen € zu. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten12 von -17 Millionen € betraf hauptsächlich die im April 2015 veräußerten Restaktivitäten des Lithium-Ionen-Geschäfts. Der Vorjahreswert von -9 Millionen € enthielt die laufenden Ergebnisse des Lithium-Ionen-Geschäfts sowie der im September 2014 abgegebenen STEAG-Beteiligung. Das Ergebnis nach Steuern stieg insgesamt um 72 Prozent auf 1.002 Millionen €. Die Anteile anderer Gesellschafter betrugen 11 Millionen € (Vorjahr: 13 Millionen €) und betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen. 12 Siehe hierzu Anhangziffer 5.3. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 74 Prozent auf 991 Millionen €. 2.9 Finanzlage Zentrales Finanzmanagement Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Evonik-Konzerns und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande), aufgenommen. Deren Verbindlichkeiten werden vollständig von der Evonik Industries AG garantiert. Zur Reduzierung von externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um daraus Finanzbedarfe in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Finanzierungsinstrumentarium zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für laufende Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden. Erneut solides Investment-Grade-Rating Im Geschäftsjahr 2015 haben sowohl Moody's als auch Standard & Poor's (S&P) ihre Bonitätseinstufungen der Evonik Industries AG bestätigt. Moody's stuft Evonik weiterhin mit Baa2 und positivem Ausblick ein. Das Rating von S&P ist weiterhin BBB+ bei stabilem Ausblick. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist ein zentraler Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie, um langfristig ein verlässlicher Partner für Anleiheinvestoren und Banken zu bleiben. Aktives Management von Pensionsverpflichtungen Pensionsrückstellungen bilden den wesentlichen Anteil unserer Gesamtverschuldung. Sie sind langfristig und abhängig vom Abzinsungssatz. Der Rückgang der Pensionsrückstellungen um 604 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus einem im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Abzinsungssatz zum Jahresende. Der Anteil der ungedeckten Pensionsverpflichtungen wurde 2015 mit einer weiteren freiwilligen Bardotierung des Contractual Trust Arrangements (CTA, Pensionstreuhandvermögen) von 219 Millionen €13 planmäßig verringert und damit das seit 2010 verfolgte Bardotierungsprogramm über 1,6 Milliarden € erfolgreich abgeschlossen. Eine weitere Bardotierung des CTA ist derzeit nicht vorgesehen. 13 Einschließlich einer Erstattung für vom CTA verauslagte Steuern von 19 Millionen €. Nettofinanzvermögen weiter gestiegen Die Finanzverschuldung erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund einer im Januar 2015 begebenen Anleihe über 750 Millionen € gegenüber dem Jahresende 2014 um 626 Millionen € auf 1.555 Millionen €. Das Finanzvermögen stieg im gleichen Zeitraum um 1.324 Millionen € auf 2.653 Millionen €. Hierzu trugen vor allem der hohe freie Cashflow14 (free cash flow), der Emissionserlös aus der neuen Anleihe sowie der Veräußerungserlös für den Ende Juni abgegebenen Vivawest-Anteil (428 Millionen €) bei. Die Dividende in Höhe von 466 Millionen € für das Geschäftsjahr 2014 wurde im Mai 2015 gezahlt. Insgesamt erhöhte sich das Nettofinanzvermögen gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 698 Millionen € auf 1.098 Millionen €. 14 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten abzüglich Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Nettofinanzvermögen scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten1) - 1.361 - 639 Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten1) - 194 - 290 Finanzverschuldung - 1.555 - 929 Flüssige Mittel 2.368 921 Kurzfristige Wertpapiere 262 387 Sonstige Geldanlagen 23 21 Finanzvermögen 2.653 1.329 Nettofinanzvermögen laut Bilanz 1.098 400 1) Ohne Derivate. Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument Die Finanzverschuldung von 1.555 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus zwei Anleihen mit einem Buchwert über 1.241 Millionen €, dezentralen Bankkrediten von 282 Millionen € und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 32 Millionen €. Nach der Emission einer Anleihe über 500 Millionen € im Jahr 2013 wurde im Januar 2015 eine weitere Anleihe über 750 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2023 und einem Zinskupon von 1,000 Prozent begeben. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 3 Milliarden € war demzufolge zum Bilanzstichtag mit 1,25 Milliarden € in Anspruch genommen. Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns lauten zu mehr als 85 Prozent auf Euro (Vorjahr: mehr als 65 Prozent). Auf Fremdwährung lautende Finanzverbindlichkeiten bestehen lediglich bei Konzerngesellschaften im Ausland. Relevante Fremdwährungen sind unter anderem der chinesische Renminbi Yuan (CNY) und der brasilianische Real (BRL). Starke Liquiditätsposition weiter ausgebaut Neben flüssigen Mitteln von 2.368 Millionen € und Anlagen in kurzfristigen Wertpapieren von 262 Millionen € steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge unverändert eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen €, deren Laufzeiten durch Ausübung der zweiten und letztmaligen Verlängerungsoption im Jahr 2015 um jeweils ein weiteres Jahr bis September 2018 und 2020 verlängert wurden. Die Kreditlinie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2015 nicht in Anspruch genommen. Die Kreditlinie enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Ferner bestanden per 31. Dezember 2015 aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatischpazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 368 Millionen €. Bedeutende Projekte des Wachstumsprogramms erfolgreich realisiert Evonik expandiert in der Spezialchemie in Geschäften und Märkten, in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind oder die weiter ausgebaut werden sollen. Investitionsprojekte sollen zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen und zur Wertsteigerung beitragen. Jedes Projekt wird umfangreichen strategischen und wirtschaftlichen Analysen unterzogen. Darüber hinaus besteht für jedes Projekt eine Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten von Evonik. Bei dem Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Projekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft. Beispiele für eine erfolgreiche Fertigstellung im Jahr 2015 sind der Neubau der Lysinanlage in Castro (Brasilien), die Erweiterung der Produktionsanlagen für Spezialkieselsäuren in Ako (Japan), der Ausbau der Kapazitäten für Butadien in Antwerpen (Belgien), für Isononanol in Marl sowie für das Antiklopfmittel MTBE an den Standorten Marl und Antwerpen. Die Sachinvestitionen lagen 2015 mit 877 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert (1.123 Millionen €). Infolge der Zahlungsziele erfolgen die entsprechenden Auszahlungen grundsätzlich leicht verzögert. Im Berichtsjahr betrugen die Auszahlungen für Sachinvestitionen 916 Millionen € (Vorjahr: 1.095 Millionen €). Mit 29 Prozent bzw. 27 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf die Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency, weitere 21 Prozent wurden im Segment Performance Materials und 20 Prozent im Segment Services investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 49 Prozent in Deutschland, gefolgt von Nordamerika mit 24 Prozent sowie Asien-Pazifik und übriges Europa mit jeweils 10 Prozent. Bedeutende im Jahr 2015 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte scroll Segment Ort Projekt Nutrition & Care Castro (Brasilien) Neubau Lysinanlage Essen Erweiterung Silikone-Plattform Mobile (Alabama, USA) Neubau Produktionsanlage für Mepron Resource Efficiency Ako (Japan) Kapazitätserweiterung für Spezialkieselsäuren Singapur Erweiterung Anlage für Öladditive Performance Materials Marl und Antwerpen (Belgien) Ausbau der Kapazitäten für Butadien in Antwerpen, für den Weichmacher-Alkohol Isononanol (Marl) sowie für das Antiklopfmittel MTBE (Marl und Antwerpen) Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel Entwicklung in den Segmenten. Die Finanzinvestitionen betrugen 90 Millionen € (Vorjahr: 114 Millionen €). Sie betrafen im Wesentlichen den Erwerb der Monarch Catalyst Pvt. Ltd., Dombivli (Indien) sowie der PeroxyChem Netherlands B.V., Amsterdam (Niederlande).15 15 Siehe im Kapitel Entwicklung in den Segmenten und unter Anhangziffer 5.2. Starker Cashflow Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten stieg vor allem infolge der guten operativen Geschäftsentwicklung um 933 Millionen € auf 1.968 Millionen €. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten betraf das abgegebene Lithium-Ionen-Geschäft sowie im Vorjahr zusätzlich die im September 2014 verkaufte STEAG-Beteiligung. 2015 belief sich dieser Cashflow auf 3 Millionen € gegenüber 31 Millionen € im Jahr 2014. Insgesamt erhöhte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit um 905 Millionen € auf 1.971 Millionen €. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.968 1.035 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 3 31 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.971 1.066 Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten - 660 - 575 Cashflow aus Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - - 1 Cashflow aus Investitionstätigkeit - 660 - 576 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 133 - 1.155 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - - Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 133 - 1.155 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 1.444 - 665 Aus der Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 660 Millionen €. Hauptgrund hierfür waren Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Unternehmensbeteiligungen sowie für die Dotierung des CTA. Dem standen Einzahlungen insbesondere aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen, im Wesentlichen der Vivawest-Anteile, gegenüber. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Investitionstätigkeit -576 Millionen €. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 133 Millionen €. Hierbei wurde der Mittelzufluss aus der neuen Anleihe vor allem durch die Tilgung von Finanzschulden sowie die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2014 gemindert. Im Vorjahr ergab sich aus der Finanzierungstätigkeit ein Mittelabfluss von 1.155 Millionen €, der vor allem die Rückzahlung einer früheren Anleihe sowie die Dividende für das Geschäftsjahr 2013 betraf. 2015 wurde ein sehr hoher freier Cashflow (free cash flow) von 1.052 Millionen € (Vorjahr: -60 Millionen €) erwirtschaftet. Zu der signifikanten Verbesserung trugen vor allem die sehr gute operative Geschäftsentwicklung und die disziplinierte Umsetzung der Wachstumsinvestitionen bei. 2.10 Vermögenslage Höhere Bilanzsumme Zum 31. Dezember 2015 nahm die Bilanzsumme um 1,3 Milliarden € auf 1 7,0 Milliarden € zu. Das langfristige Vermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 10,3 Milliarden €. Während sich der Wert der at Equity bilanzierten Unternehmen maßgeblich aufgrund des Verkaufs der Vivawest-Beteiligung im Juni 2015 um 0,3 Milliarden € reduzierte, stieg das Sachanlagevermögen infolge der Wachstumsinvestitionen um 0,3 Milliarden € auf 5,8 Milliarden €. Die immateriellen Vermögenswerte nahmen leicht um 0,1 Milliarden € auf 3,2 Milliarden € zu. Insgesamt verringerte sich der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen von 65 Prozent im Vorjahr auf 61 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert. Das kurzfristige Vermögen stieg um 1,3 Milliarden € auf 6,7 Milliarden €. Dies resultiert im Wesentlichen aus einer deutlichen Zunahme der flüssigen Mittel um 1,4 Milliarden € auf 2,4 Milliarden €, vor allem bedingt durch die Ausgabe der neuen Anleihe im Januar 2015 sowie die gute operative Geschäftsentwicklung. Im Rahmen der Geschäftsausweitung stiegen auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 0,1 Milliarden € auf 1,8 Milliarden € an. Die Vorräte sowie die finanziellen Vermögenswerte blieben mit 1,8 Milliarden € bzw. 0,4 Milliarden € weitgehend konstant. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen stieg dadurch auf 39 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent). Das Eigenkapital erhöhte sich vor allem infolge der guten Geschäftsentwicklung um 1,1 Milliarden € auf 7,6 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote stieg von 41,6 Prozent auf 44,6 Prozent. Das langfristige Fremdkapital nahm um 0,1 Milliarden € auf 6,4 Milliarden € zu. Dies ist primär auf die Zunahme der finanziellen Verbindlichkeiten auf 1,4 Milliarden € infolge der Anleiheemission im Januar 2015 zurückzuführen. Gegenläufig wirkte die Verringerung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen um 0,6 Milliarden € auf 3,3 Milliarden €. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme verringerte sich von 40 Prozent auf 37 Prozent. Das kurzfristige Fremdkapital nahm um 0,2 Milliarden € auf 3,1 Milliarden € zu. Während die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit 1,1 Milliarden € nahezu unverändert blieben, stiegen die sonstigen Verbindlichkeiten um 0,1 Milliarden € an. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme blieb unverändert bei 18 Prozent. 3 Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG • Managementholding konzentriert sich auf die strategische Weiterentwicklung des Konzerns • Hoher Jahresüberschuss von 1.205 Millionen € • Anhebung der Dividende von 1,00 € auf 1,15 € vorgeschlagen Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Seit dem 1. Januar 2015 konzentriert sich der Vorstand der Evonik Industries AG in einer Managementholding auf die strategische Weiterentwicklung des Evonik-Konzerns. In diesem Zusammenhang wurden die bestehenden Betriebsführungsverträge zwischen der Gesellschaft und fünf Tochtergesellschaften mit Wirkung zum 30. Juni 2015 gekündigt. Diese erfolgten im Namen der Evonik Industries AG und im Verhältnis zu den Tochtergesellschaften für deren Rechnung. Eine solche Betriebsführung ist dadurch gekennzeichnet, dass die betriebsgeführten Gesellschaften wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe bleiben, während der Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden ausweist und gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe aktiviert. Infolge der Beendigung der Betriebsführung waren Ende 2015 keine derartigen Positionen mehr in der Bilanz der Evonik Industries AG enthalten. In der Gewinn- und Verlustrechnung entstanden aus der Betriebsführung lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten. Alle anderen Aufwendungen und Erträge waren den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und sind in deren Jahresabschlüssen ausgewiesen. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Evonik-Konzerns übernahm die Evonik Industries AG in der ersten Jahreshälfte in Form von Asset Deals Aktivitäten von Tochtergesellschaften, die zu den Aufgaben der Managementholding gehören bzw. deren Unterstützung dienen. Aktivitäten außerhalb dieses Aufgabenumfangs wurden an Tochtergesellschaften abgegeben. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von der Ergebnisvereinnahmung aus den Tochterunternehmen, Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit der Ergebnisgröße Jahresüberschuss", der die genannten Effekte beinhaltet. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Umsatzerlöse 592 216 Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen 1 - Sonstige betriebliche Erträge 1.431 425 Materialaufwand - 235 - 2 Personalaufwand - 337 - 206 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 15 - 6 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 1.294 - 647 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 143 - 220 Beteiligungsergebnis 1.509 921 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens - 41 - 121 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 10 96 Zinsergebnis - 157 - 86 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.464 590 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 259 - 123 Jahresüberschuss 1.205 467 Einstellung in andere Gewinnrücklagen - 600 - 1 Bilanzgewinn 605 466 Die Umsatzerlöse stiegen infolge der übernommenen Aktivitäten, insbesondere der für die Tochterunternehmen durchgeführten strategischen Beschaffung, erheblich von 216 Millionen € auf 592 Millionen €. Hierin enthalten sind Betriebsführungsentgelte von 31 Millionen € (Vorjahr: 48 Millionen €). Der Materialaufwand erhöhte sich durch die übernommenen Beschaffungsaktivitäten von 2 Millionen € im Vorjahr auf 235 Millionen €. Der Personalaufwand nahm um 64 Prozent auf 337 Millionen € zu. Ausschlaggebend hierfür war vor allem der Mitarbeiterzugang infolge der Betriebsübernahmen im ersten Halbjahr 2015. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 1.431 Millionen € enthalten Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen von 413 Millionen €, die insbesondere den Verkauf der Vivawest-Beteiligung betrafen. Zudem sind hier Erträge aus Währungskursdifferenzen von 939 Millionen € (Vorjahr: 354 Millionen €) erfasst. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen von 921 Millionen € (Vorjahr: 337 Millionen €) als Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen getrennt von den Erträgen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 18 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €). Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich vor allem aufgrund deutlich höherer Erträge aus Gewinnabführungsverträgen um 64 Prozent auf 1.509 Millionen €. Der Anstieg resultiert vor allem aus höheren Ergebnisabführungen von Tochtergesellschaften aufgrund der guten operativen Ergebnisentwicklung und von Sonderausschüttungen von Beteiligungen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 41 Millionen € und Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 10 Millionen € betrafen maßgeblich verbundene Unternehmen. Das Zinsergebnis ging deutlich von -86 Millionen € auf -157 Millionen € zurück. Ursächlich war im Wesentlichen die höhere Aufzinsung von Pensionsrückstellungen, zu der sowohl ein veränderter Zinssatz als auch der Mitarbeiterzugang beitrugen. Zudem sind hier Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 148 Prozent auf 1.464 Millionen €. Die Ertragsteuern stiegen entsprechend dem höheren Ergebnis auf 259 Millionen €. Der Jahresüberschuss nahm um 158 Prozent auf 1.205 Millionen € zu. Nach Einstellung von 599.873.641,46 € in andere Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 605.000.000,00 €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn weitere 69.100.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen und 535.900.000,00 € auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. Bilanz Evonik Industries AG Aktiva scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 40 20 Finanzanlagen 8.870 8.834 Anlagevermögen 8.910 8.854 Vorräte 8 - Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.720 4.354 Wertpapiere 249 377 Flüssige Mittel 2.056 606 Umlaufvermögen 5.033 5.337 Rechnungsabgrenzungsposten 8 7 Summe Aktiva 13.951 14.198 Passiva Gezeichnetes Kapital 466 466 Kapitalrücklage 721 720 Gewinnrücklagen 4.235 3.635 Bilanzgewinn 605 466 Eigenkapital 6.027 5.287 Rückstellungen 850 2.278 Verbindlichkeiten 7.074 6.633 Summe Passiva 13.951 14.198 Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG ist im Vergleich zum Vorjahr geringfügig von 14,2 Milliarden € auf 14,0 Milliarden € zurückgegangen. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen Finanzforderungen von 2,5 Milliarden € (Vorjahr: 1,9 Milliarden €) vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Im Vorjahr umfassten die Forderungen zudem noch die Erstattungsansprüche aus der Betriebsführung (2,1 Milliarden €). Der Anstieg der flüssigen Mittel von 606 Millionen € auf 2.056 Millionen € ist hauptsächlich auf den Verkauf der Vivawest-Beteiligung sowie die Begebung der Anleihe zurückzuführen. Das Eigenkapital stieg vor allem infolge des hohen Ergebnisses um 0,7 Milliarden € auf 6,0 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dementsprechend von 37,2 Prozent im Vorjahr auf 43,2 Prozent. Von den Rückstellungen im Vorjahr in Höhe von 2,3 Milliarden € resultierten 1,5 Milliarden € aus der Betriebsführung. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,8 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 5,7 Milliarden €) enthalten. Hiervon entfallen 5,5 Milliarden € (Vorjahr: 5,2 Milliarden €) auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 1,3 Milliarden € (Vorjahr: 0,5 Milliarden €) betreffen Kapitalmarktanleihen. Chancen und Risiken Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik-Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Risiko- und Chancenbericht. Prognose16 für 2016 16 Zu den Annahmen siehe Kapitel Prognosebericht. Für 2016 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen Rückgang des Jahresüberschusses gegenüber dem hohen Wert von 2015, welcher auch durch den Verkauf der Immobilienbeteiligung sowie das durch Sonderausschüttungen von Beteiligungen erhöhte Beteiligungsergebnis geprägt war. Abhängigkeitsbericht Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen." 4 Forschung & Entwicklung • Unsere Vision: Evonik - eines der innovativsten Unternehmen der Welt • Mehr als 500 F&E-Projekte in der Pipeline • Innovationen sind Treiber unseres profitablen Wachstumskurses Innovationsstrategie fest in der Unternehmensstrategie verankert Evonik - eines der innovativsten Unternehmen der Welt. So lautet unsere Vision, an der wir unsere Forschung & Entwicklung (F&E) ausrichten. Als wichtiger Treiber für profitables Wachstum und Wertsteigerung ist unsere marktorientierte F&E fest in der Unternehmensstrategie verankert. Innovationen stärken unsere führenden Markt- und Technologiepositionen und eröffnen wachstumsträchtige neue Geschäfte. Bei der gezielten Auswahl unserer Innovationsgebiete orientieren wir uns an den für Evonik relevanten Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Mit unserer F&E verfolgen wir drei strategische Kernziele: Wir wollen… …in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern Produkte und Lösungen maßschneidern, mit denen diese im internationalen Wettbewerb erfolgreich sind, …unsere Verfahren und Prozesse kontinuierlich verbessern und …einen substanziellen Beitrag zu profitablem Wachstum und zur Zukunftsfähigkeit von Evonik leisten. Grundlage für das Erreichen dieser Ziele ist unsere offene, lernende Innovationskultur, die auf unternehmerisches Denken und Handeln ausgerichtet ist. Sie ermöglicht, gute Ideen frühzeitig zu erkennen, voranzutreiben und in zusätzliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge zu verwandeln. Um die Innovationkraft von Evonik weiter zu stärken, finden regelmäßig interne Konferenzen unter dem Motto „Leading Innovation" statt. Daran nimmt auch das Top-Management teil. Herausragende Forschungsergebnisse werden jedes Jahr in verschiedenen Kategorien mit einem internen Innovationspreis prämiert. Zugleich beenden wir bei mangelnder Erfolgsperspektive konsequent F&E-Projekte und gehen konstruktiv damit um. Unsere Innovationspipeline ist gut gefüllt. Sie umfasst einen ausbalancierten Mix aus mehr als 500 kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Diese steuern wir mit einem von Evonik entwickelten mehrstufigen Innovationsprozess (Idea-to-Profit). Als vielversprechende Innovationsfelder für Evonik wurden insbesondere Inhaltsstoffe für die Kosmetikindustrie, Membranen, Spezialmaterialien für die Medizintechnik, Nahrungs- und Futtermitteladditive sowie Verbundmaterialien (Composites) identifiziert. Darüber hinaus soll die hohe Kompetenz in der Katalyse und der Biotechnologie ausgebaut werden. Zur Beschleunigung des Innovationstempos wollen wir unser F&E-Projektportfolio künftig noch enger an diesen Feldern ausrichten, den externen Wissensaustausch intensivieren und die Internationalisierung unserer F&E weiter vorantreiben. Neue Produkte und Verfahren sichert Evonik mit einer umfassenden Patentstrategie ab. Den Wert und die Qualität unseres Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Innovationskraft und Patentschutz bei Evonik scroll 2015 Anzahl neu eingereichter Patente rund 260 Bestand Patente und Patentanmeldungen mehr als 25.000 Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen mehr als 7.000 Anzahl Projekte in F&E-Pipeline mehr als 500 Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung haben wir die F&E-Aufwendungen seit 2010 durchschnittlich um 6 Prozent pro Jahr gesteigert. Vor dem Hintergrund unserer Wachstumsstrategie und der Vision, eines der innovativsten Unternehmen der Welt zu sein, wollen wir dieses anspruchsvolle Niveau beibehalten und in den nächsten zehn Jahren mehr als 4 Milliarden € für F&E ausgeben. Durch die Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur können wir unsere unterschiedlichen Geschäfte nah an den Märkten differenzierter steuern und weiterentwickeln. Dies spiegelt sich auch in unserer Innovationsstrategie wider: In die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency sollen überdurchschnittlich viele F&E-Mittel fließen, damit diese Segmente mit Innovationen und Kooperationen neue Märkte erobern. Das Segment Performance Materials fokussiert sich auf Prozess- und inkrementelle Produktoptimierungen. F&E dezentral aufgestellt Das globale F&E-Netzwerk von Evonik umfasst 35 Standorte mit rund 2.700 F&E-Mitarbeitern. Rund 90 Prozent unserer F&E erfolgen in den Segmenten. Dazu zählen vor allem Forschung, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet ist, sowie die Entwicklung neuer Geschäfte. Darüber hinaus erforscht unsere strategische Innovationseinheit Creavis in enger Zusammenarbeit mit den Segmenten neue Hochtechnologien außerhalb des bestehenden Konzernportfolios. Sie konzentriert sich dabei auf mittel- und langfristige Innovationsprojekte, die die Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns unterstützen. So wurde im Projekthaus Composites ein neuer Verbundwerkstoff entwickelt, der die Vorteile von Thermo- und Duroplasten in sich vereinigt. Hierfür erhielt Evonik den Innovationspreis 2015 des CFK Valley e.V., einem weltweit führenden Kompetenznetzwerk für Faserverbundwerkstoffe. Weiterhin entwickelt Creavis derzeit ein neues Hochleistungstensid, welches über einen biotechnologischen Prozess hergestellt wird. Als treibende Kraft für strategische Innovationen übernimmt Corporate Innovation eine richtungsweisende und steuernde Rolle im Evonik-Konzern. An der Spitze des Bereichs steht der Chief Innovation Officer, der direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Bereits in einem frühen Projektstadium verknüpfen wir darüber hinaus die im Konzern vorhandenen Spezialchemiekompetenzen mit denen in der Verfahrenstechnik und im Engineering und ermöglichen so die rasche Umsetzung neuer Prozesse in eine effiziente industrielle Produktion. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren Marketing & Vertrieb stärker in die Innovationsprozesse eingebunden. Ein bedeutender Erfolgsfaktor unserer F&E ist das enge Zusammenspiel mit unseren Kunden. Im engen Austausch mit ihnen erwerben wir tiefgreifendes Wissen über ihre spezifischen Anforderungen und Märkte. Oft entstehen aus dieser Zusammenarbeit neue Produkte und Anwendungen und damit eine gute Basis für profitables Wachstum. Wir stärken unsere Position als strategischer Partner unserer Kunden, indem wir unsere F&E-Präsenz nahe an ihren lokalen Märkten erhöhen. Dies ermöglicht gleichzeitig, Evonik dort als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und herausragende Experten für unseren Konzern zu gewinnen. Die fortschreitende Internationalisierung unserer F&E zeigen zwei Beispiele: In Midrand (Südafrika) und Singapur eröffnete Evonik im Geschäftsjahr 2015 neue Innovationszentren, in denen Produktlösungen im Bereich Körperpflege für Kunden in den Regionen Subsahara-Afrika bzw. Südostasien, Australien und Neuseeland entwickelt werden. Das Geschäftsgebiet Health Care hat 2015 begonnen, ein weltweites Netz von Servicelaboren für Medizinprodukte aufzubauen. Damit wollen wir Kunden, die unsere bioabbaubaren Polymere einsetzen, anwendungstechnische Unterstützung bieten. Das erste Labor wurde im Sommer 2015 in Schanghai (China) eröffnet. Hohes F&E-Engagement auch im Jahr 2015 Die F&E-Aufwendungen lagen im Jahr 2015 mit 434 Millionen € um 5 Prozent über denen des Vorjahres (413 Millionen €). Die F&E-Quote - das Verhältnis von F&E-Aufwendungen zum Umsatz - betrug 3,2 Prozent (Vorjahr: 3,2 Prozent). Darüber hinaus hat Evonik in den vergangenen vier Jahren 170 Millionen € für den Bau von Laborkapazitäten und Pilotanlagen ausgegeben. Schwerpunkte dieser Investitionen in F&E-Einrichtungen waren neue bzw. erweiterte Innovationszentren in Essen, Schanghai (China), Richmond (Virginia, USA) und Birmingham (Alabama, USA). Zu den jüngsten Forschungserfolgen von Evonik zählen beispielsweise ein innovatives Mikroverkapselungsverfahren für Retardarzneimittel und Verbundwerkstoffe für den Leichtbau. Außerdem wurde eine neue Generation von Schmierstoffadditiven auf den Weg gebracht. Wichtigste Produkteinführungen 2015 scroll Produkt Beschreibung Anwendung Branche VISCOBASE 11-524/526 Hochviskoses synthetisches Grundöl mit Dispergierfunktion Günstige Formulierungsalternative für moderne Getriebeöle für Autos, Lkw und Industriegetriebe Automobil, Industriegetriebe VISCOPLEX 0-192 Leicht handhabbarer Viskositätsindexverbesserer basierend auf Kammpolymeren Trägt in Getriebeölformulierungen zur Minimierung von Energieverlusten im Antriebsstrang bei; dadurch niedrigere Kraftstoffverbräuche Automobil SILIKOPHEN® AC 950 Bei Raumtemperatur vernetzendes, hitzebeständiges, schadstoffarmes (aromatenfrei) Silikonharz Hochtemperaturbeschichtung von Industrieanlagen; Korrosionsschutz voluminöser Bauteile Maschinen- und Anlagenbau, langlebige Konsum- und Investitionsgüter, Automobilbau SEPURAN® Noble Membrantechnologie zur Trennung von Gasen; als Membranen fungieren mehrere Tausend Hohlfasern aus Hochleistungskunststoff (Polyimid) Rückgewinnung und Aufbereitung von Helium und Wasserstoff Wasserstoff: Raffinerien, Ammoniak- und Methanolproduktion; Helium: medizinische Einrichtungen, MRT-Technologie, Schweißen und Metallverarbeitung, Elektronikindustrie, Öl- und Gasproduktion BREAK-THRU® SP 131 und BREAK-THRU® SP 133 Basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, biologisch abbaubar, sehr gute ökotoxikologische Verträglichkeit; Hilfsstoffe zur Steigerung der Effizienz von Pflanzenschutzmitteln Pflanzenschutzmittel Agrar SITREN AirVoid® 360 Entschäumer für zementöse oder gipsbasierte Bauanwendungen Trockenmörtel Bauindustrie Methacrylsäureanhydrid (MAAH) Markteintritt mit einer verbesserten Produktqualität aus einer neuen Anlage Synthese Spezialitäten-Chemie Treiber für Innovationen bei Evonik Innerhalb des Evonik-Konzerns hat die Zusammenarbeit quer über alle Disziplinen, Organisationseinheiten und Regionen hinweg einen hohen Stellenwert, da daraus wichtige Innovationsimpulse entstehen. So arbeiten in den Projekthäusern der Creavis die dortigen Experten gemeinsam mit Fachleuten aus dem operativen Geschäft an wissenschaftlichen Aufgabenstellungen. Aktuell forschen diese jeweils für einen definierten Zeitraum eingerichteten Projekthäuser in den Innovationsfeldern Medizintechnik und Verbundmaterialien für den Leichtbau (Composites). Für bereichsübergreifende Zusammenarbeit speziell konzipiert wurde auch das Geschäfts- und Innovationszentrum in Richmond (Virginia, USA), das im Sommer 2015 eröffnet wurde. Unter einem Dach arbeiten dort unsere F&E-Experten gemeinsam mit Fachleuten aus Marketing & Vertrieb, Einkauf, Controlling, Personal, IT sowie Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität. Darüber hinaus öffnen wir uns immer stärker für externe Partner. Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen, Hochschulen und anderen Industrieunternehmen, um neueste Erkenntnisse in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. Strategische Partnerschaften verbinden uns mit führenden Universitäten in den USA, China, Saudi-Arabien sowie der staatlichen Forschungseinrichtung Singapurs (AStar). Unsere bewährte Partnerschaft mit der Universität Duisburg-Essen fördern wir mit einer Juniorprofessur und zehn Stipendien für Doktoranden sowie zahlreichen gemeinsamen Projekten und Kolloquien. Eine bevorzugte Partnerschaft in Form eines Forschungsrahmenvertrags ist vor Kurzem mit der Technischen Universität München (TUM) abgeschlossen worden. Um unsere Netzwerke mit internationalen Spitzenforschern zu stärken, veranstalten wir zudem in Deutschland, China, Japan und den USA regelmäßig das Wissenschaftsforum „Evonik Meets Science". In diesen Foren tauschen sich unsere Experten mit führenden Wissenschaftlern der verschiedensten Fachrichtungen und Institutionen aus. Eine besondere Art der Netzwerkbildung und strategische Ergänzung unseres Verständnisses von Open Innovation sind unsere Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten. Wir investieren gezielt in spezialisierte Technologiefonds und vielversprechende Start-ups mit strategischem Bezug zu Evonik. Dadurch erhalten wir bereits in sehr frühen Entwicklungsphasen Einblicke in innovative Technologien und Geschäfte, die unserer Wachstumsstrategie entsprechen. In gemeinsamen Projekten entwickeln wir neue Produkte und Technologien und beschleunigen so unsere Innovation. Unser Corporate-Venture-Capital-Portfolio haben wir im Jahr 2015 gezielt ausgebaut. Evonik Venture Capital: Neu-Investitionen 2015 scroll Name Sitz Technologie/Geschäftsmodell Strategische Ausrichtung auf folgende Evonik-Kompetenzen JeNaCell GmbH Jena (Deutschland) Spezialist für biotechnologisch gewonnene Nanozellulose, die unter anderem als Wundauflage eine bessere Versorgung von Brandwunden ermöglicht. Außerdem lasst sie sich mit medizinischen Wirkstoffen beladen, die im Laufe der Zeit kontrolliert an die Haut abgegeben werden Passt strategisch hervorragend zu den Kompetenzen von Evonik in der Biotechnologie und bei Transportsystemen für medizinische Wirkstoffe. Wiivv Wearables Inc. Vancouver (Kanada) Wiivv setzt als eines der ersten Unternehmen weltweit den 3D-Druck für die Individualisierte Massenproduktion von biomechanisch optimierten Einlegesohlen ein. Evonik ist ein führender Anbieter von Polyamid 12 für den 3D-Druck, einem hochinnovativen Wachstumsmarkt mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Airborne Oil & Gas IJmuiden (Niederlande) Airborne Oil & Gas verfügt über eine einzigartige Technologie zur Herstellung von Leitungen aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen für eine ganze Bandbreite von Anwendungen in der Offshore-Förderung von Öl und Gas. Für Evonik ist die Öl- und Gasindustrie ein attraktiver Wachstumsmarkt und ein wichtiges Innovationsfeld. Zudem ist das Unternehmen Marktführer bei Polyamid 12, das unter dem Namen VESTAMID vermarktet wird und sich in Rohrleitungen für den Transport und die Förderung von Öl und Gas bewahrt hat. Synoste Oy Espoo (Finnland) Synoste ist ein junges Medizintechnikunternehmen, das ein neuartiges Implantat zur Behandlung von Patienten mit Beinlängenasymmetrie zur „Beinverlängerung" entwickelt hat. Es wird nach der Implantation im Gegensatz zur herkömmlichen Methode berührungslos durch ein externes Magnetfeld aktiviert und kann Beinlängendifferenzen von bis zu 7cm ausgleichen. Als ein Technologieführer im Bereich der Hochleistungspolymere bieten wir Polyetheretherketon (PEEK) für den Medizinbereich an. Unsere VESTAKEEP PEEK Typen für Implantat-, Dental- und Medizintechnikanwendungen setzen dank ihrer herausragenden Biokompatibilität und Biostabilität neue Maßstäbe für medizintechnische Anwendungen. GRC SinoGreen Fund III Peking (China) GRC ist ein chinesischer Venture-Capital-Fonds mit dem Investitionsfokus auf nicht börsennotierte Green-Tech-Unternehmen in der Region Greater China (China, Taiwan und Hongkong), die über einzigartige technologische Kompetenzen und ein hohes Wachstumspotenzial verfügen. Zu den Zielbranchen gehören Energie- und Ressourceneffizienz, umweltfreundliche Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit der Investition in den „GRC SinoGreen Fund III" hat Evonik seine Venture-Capital-Aktivitäten auf Asien ausgeweitet. Damit ist das Unternehmen nun in den wichtigsten Venture-Capital-Märkten Nordamerika, Europa und Asien vertreten. Investitionen in Venture-Capital-Fonds sind ein elementarer Bestandteil der Investitionsstrategie von Evonik Venture Capital, da sie hervorragende Möglichkeiten bieten, um die Entwicklung neuer Geschäfte zu beschleunigen und neue Wachstumsfelder zu erschließen. Nachhaltigkeit im Fokus Mit innovativen Produkten, Systemen und Lösungen leistet Evonik einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Entwicklung und baut diesen kontinuierlich aus. Unsere marktorientierte F&E spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir richten unsere Innovationspipeline immer stärker auf nachhaltige Produkte und Lösungen aus und entsprechen damit auch dem steigenden Interesse unserer Kunden. Ihnen ermöglichen wir, ihren eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern und sich damit im Wettbewerb erfolgreich zu unterscheiden. Zu nachhaltigen Produkten, die Evonik vor Kurzem auf den Markt gebracht hat, zählen beispielsweise ein neuer Inhaltsstoff auf Basis erneuerbarer Rohstoffe für Shampoos und Haarspülungen, ein innovatives Dämmmaterial auf Kieselsäurebasis sowie ein biologisches Fungizid für Anwendungen in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sowie den internen Gruppen für Life-Cycle-Management und Innovation-Excellence-Consulting hat die Creavis den I2P3-Innovationsprozess (I2P3: Idea-to-People-Planet-Profit) entwickelt, mit dem bereits im frühen Entwicklungsstadium ein umfangreiches Nachhaltigkeitsassessment für ein neues Produkt oder Verfahren durchgeführt werden kann. Förderung von Bildung und Wissenschaft Das Engagement für Bildung und Wissenschaft ist ein Kernanliegen der Evonik Stiftung. Im Jahr 2015 wurden über die Stiftung 18 besonders begabte und engagierte Studierende der Naturwissenschaften an 17 Universitäten in Deutschland und in Zusammenarbeit mit ausländischen Universitäten gefördert. Regelmäßige Stipendiatentreffen, wissenschaftliche Kolloquien und ein Mentorenprogramm ermöglichen den jungen Wissenschaftlern frühzeitig einen Einblick in den Alltag eines führenden Spezialchemieunternehmens. Auch beim Deutschlandstipendium gehört die Evonik Stiftung mit 200 Stipendien zu den engagiertesten Unternehmen Deutschlands. Marktorientierte Forschung & Entwicklung Auch im Geschäftsjahr 2015 haben unsere Segmente bedeutende innovative Produkte und Verfahren entwickelt und zur Marktreife bzw. auf den Markt gebracht. Außerdem wurden wichtige Zukunftsprojekte wie zum Beispiel neue Materialien und Herstellungsprozesse für den Leichtbau vorangetrieben. Besonderes Augenmerk lag auf den Aspekten Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Unser Segment Nutrition & Care entwickelt seit Sommer 2015 gemeinsam mit der DSM Nutritional Products Ltd. algenbasierte Omega-3-Fettsäure-Produkte für die Tierernährung. Mensch und Tier müssen für ein gesundes Wachstum eine gewisse Menge dieser essenziellen, langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit der Nahrung aufnehmen. Die in der Aquakultur benötigten Omega-3-Fettsäuren stammen heute vorwiegend aus Fischöl. Ziel der Entwicklungspartner ist es, sie mithilfe von Meeresalgen biotechnologisch herzustellen und damit den weltweit steigenden Bedarf auf nachhaltige Weise zu decken. Die angestrebten hochwertigen Produkte sind insbesondere für Anwendungen in der Aquakultur und in der Haustierernährung bestimmt. Unter dem Markennamen BREAK-THRU® hat das Segment zwei neue umweltfreundliche Hilfsstoffe auf den Markt gebracht, die die Effizienz von Pflanzenschutzmitteln erhöhen. Diese Hilfsstoffe basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, sind biologisch abbaubar und weisen eine außergewöhnliche ökotoxikologische Verträglichkeit auf. Sie bewirken, dass die Pflanzenschutzmittel länger auf der Pflanze verbleiben und besser in die Blätter eindringen. Dadurch lässt sich die Menge an Pflanzenschutzmitteln deutlich reduzieren. Beide Neuentwicklungen tragen so auf mehrfache Weise zu einer umweltschonenderen und effektiveren Landwirtschaft bei. Unser Segment Resource Efficiency hat mit seiner SEPURAN® Membrantechnologie nun auch den Markt für Stickstoff (N2) erschlossen und knüpft damit an die Erfolge bei der Biogasaufbereitung an. Mit der neuen Hohlfasermembran SEPURAN® N2 lässt sich Stickstoff besonders energie- und kostensparend aus Luft gewinnen. Im Vergleich zum klassischen Verfahren - der Luftzerlegung bei tiefen Temperaturen - und zu den bisherigen Membranverfahren senkt SEPURAN® N2 Investitionskosten und Energieverbrauch. Als inertes Gas schützt Stickstoff vor Brand und Explosion, verlängert die Haltbarkeit von Lebensmitteln oder dient als Schutzgas in chemischen oder Kunststoff verarbeitenden Prozessen. Mit einem Volumen von über 10 Milliarden US-$ ist Stickstoff nach Sauerstoff der zweitgrößte Gasmarkt weltweit. Obwohl erst seit vier Jahren im Markt, liefert das Wachstumsgeschäft SEPURAN® bereits positive Ergebnisbeiträge. Mit iXsenic® führt das Segment derzeit eine neue, in der strategischen Innovationseinheit Creavis entwickelte Technologie für die Fertigung extrem hochauflösender Displays in den Markt ein. iXsenic® ist ein anorganischer Metalloxidhalbleiter, der ähnlich wie eine Beschichtung unter normalen Umgebungsbedingungen als Lösung aufgetragen wird. Daraus hergestellte Dünnschichttransistoren ermöglichen höhere Bildauflösungen als der etablierte Halbleiter amorphes Silizium. Zudem lässt sich iXsenic® ohne Vakuum verarbeiten, was zu einem einfacheren Prozess mit hoher Ausbeute und deutlichen Kostenvorteilen führt. Um Material, Anlage und Prozess zur Produktion von Bildschirmen aufeinander abzustimmen, hat Resource Efficiency eine strategische Partnerschaft mit einem marktführenden Anlagenbauer geschlossen. Ein Displayhersteller plant, iXsenic® in einer neuen Fertigungsanlage für Flachbildschirme in China einzusetzen. Ein wichtiger Rohstoff für unsere C4-Verbundproduktion in Marl sind Olefine, aus denen wir unter anderem den Weichmacheralkohol Isononanol und das Antiklopfmittel MTBE herstellen. Die Olefine stammen vorwiegend aus C4-Stoffströmen aus Steamcrackern, die als Nebenprodukte der Ethylenproduktion anfallen. Durch ein weltweit neues Verfahren kann unser Segment Performance Materials nun Stoffströme aus Fluid-Catalytic-Cracking-Prozessen (FCC) als Quelle für Olefine nutzen. Diese Stoffströme fallen in Raffinerien an und sind unabhängig von der Ethylenproduktion. Da FCC-Ströme störende Begleitstoffe enthalten, konnte die chemische Industrie sie bislang nur eingeschränkt verwenden. Mit dem neuen Verfahren von Performance Materials, das seit Sommer 2015 in unserer neuen C4-Anlage in Marl zum Einsatz kommt, lassen sich die störenden Begleitstoffe entfernen. Performance Materials konnte mit dieser Innovation seine Position als Technologieführer weiter festigen. Mit CAPLUS® hat das Segment Performance Materials ein neues Amin zur Wäsche industrieller Gasströme am Markt eingeführt. Aus Erdgas, Synthesegas, Biogas und Rauchgas müssen aus unterschiedlichen Gründen störende saure Gase wie Kohlendioxid und/oder Schwefelwasserstoff entfernt werden. CAPLUS® reinigt die Gase deutlich effektiver als etablierte Amine und erhöht zusätzlich Leistung und Lebensdauer der Anlagen. Neben Erfolgen in der Biogas- und Rauchgasaufbereitung gelang auch der Eintritt in den wichtigen Markt der Aufreinigung von Erdgas. Die erste kommerzielle Erdgasanlage wurde in Südostasien umgestellt. Derzeit führt Performance Materials CAPLUS® bei weiteren Erdgasproduzenten in den Wachstumsregionen Südostasien, Mittlerer Osten/Nordafrika und Südamerika ein. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass der Gasverbrauch bis 203517 um 50 Prozent steigen wird. 17 Auf Basis des Wertes von 2010. 5 Nachhaltigkeit • Engagierte Mitarbeiter als wichtiger Erfolgsfaktor für Evonik • Ehrgeizige Umweltziele • Evonik bei Nachhaltigkeitsindizes und -ratings gut positioniert Verantwortungsvolle Unternehmensführung Nachhaltigkeit ist zentraler Bestandteil unseres Leistungsversprechens „Kraft für Neues". Produkte und Lösungen von Evonik leisten in zahlreichen Bereichen einen spürbaren Beitrag, das Leben der Menschen zu verbessern und den Einsatz begrenzter Ressourcen zu schonen. Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen 1 7 Ziele für eine weltweit nachhaltige Entwicklung formuliert, die bis 2030 erreicht werden sollen. Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen diese Anforderungen auf vielen Gebieten. Evonik hat sich zur Wahrung der zehn Prinzipien des UN Global Compact verpflichtet und orientiert sich an den Arbeitsnormen der International Labour Organization sowie den OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen. Darüber hinaus engagieren wir uns in zahlreichen Netzwerken, wie der Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland „Chemie3" oder im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), zu dessen Mitgliedern weltweit mehr als 200 Unternehmen zählen. Zusammen mit dem Evonik-Verhaltenskodex bilden unsere Global Social Policy (GSP) und unsere Werte für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG-Werte) den Rahmen für die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Evonik. Mit alldem bekennen wir uns auch zur „Vision 2050" des WBCSD - „9 billion people living well, within the limits of the planet". Verzahnung von Nachhaltigkeits- und Unternehmensstrategie Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln von Management, Führungskräften und Mitarbeitern Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie greift daher die in der Konzernstrategie identifizierten Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung auf und erweitert sie um ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund haben wir die Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte 2015 gemeinsam mit den operativen Einheiten systematisch vorangetrieben. Die Analyse erfolgt entlang der kompletten Wertschöpfungsketten unserer Produkte und folgt einem Kriterienkatalog, der unter anderem Elemente der Ökobilanz der Lieferkette, der Produktion sowie der späteren Anwendung berücksichtigt. Mit dieser Bewertung unserer Geschäfte unter Nachhaltigkeitsaspekten unterstützen wir auch die Positionierung von Evonik am Kapitalmarkt, da Nachhaltigkeit in der Anlagepolitik vieler Investoren zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Nachfrage unserer Kunden nach Produkten und Lösungen, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen, nimmt stetig zu. Nachhaltigkeit ist für die Kunden unserer Kunden ein oft kaufentscheidender Zusatzaspekt und somit in einigen Geschäften - wie bei Aminosäuren für die Tierernährung oder im Bereich Personal Care - ein klarer Wachstumstreiber. Dementsprechend liegt auch in unserer marktorientierten Forschung & Entwicklung ein besonderes Augenmerk auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Evonik verfügt dadurch über gute Voraussetzungen, um mit innovativen Lösungen auch künftig die führenden Marktpositionen zu stärken, neue Wachstumsmärkte zu erschließen und einen spürbaren Beitrag zu einer nachhaltigeren Entwicklung zu leisten. Neuaufstellung des Nachhaltigkeitsmanagements Die Gesamtverantwortung für Nachhaltigkeit liegt beim Vorstand; das zuständige Vorstandsmitglied ist der Personalvorstand. Aufgrund der Bedeutung, die Evonik der Nachhaltigkeit beimisst, werden die damit verbundenen Themen auf Konzernebene in einem eigenständigen Zentralbereich bearbeitet. Dieser setzt den strategischen Rahmen für die Nachhaltigkeitsaktivitäten von Evonik und arbeitet bei deren Umsetzung mit den Segmenten eng zusammen. Evonik im Austausch mit bedeutenden Stakeholdergruppen Das Nachhaltigkeitsmanagement bei Evonik ist geprägt von einem engen Dialog mit unseren Stakeholdern. Der kontinuierliche Austausch ermöglicht uns, Trends und künftige Anforderungen frühzeitig zu erkennen sowie unterschiedliche Perspektiven besser zu verstehen. Dies alles trägt dazu bei, Evonik als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen auszurichten und zu positionieren. Im Rahmen der Aktualisierung unserer Wesentlichkeitsanalyse im Herbst 2015 haben wir erneut interne und externe Stakeholdergruppen zur Relevanz bestimmter Nachhaltigkeitsthemen für Evonik befragt. Die Ergebnisse sind auch Grundlage unseres Nachhaltigkeitsberichts 2015, den wir erstmals nach den G4-Richtlinien der Global Reporting Initiative erstellen. Wichtige Rückmeldungen zur Nachhaltigkeitsleistung von Evonik erhalten wir ebenfalls in unseren Gesprächen mit Kapitalmarktvertretern. Immer mehr Investoren beziehen in ihre Anlageentscheidung nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische, soziale und Governance-Kriterien ein. Für Evonik wichtige Anspruchsgruppen sind: Evonik bei Nachhaltigkeitsindizes und -ratings gut positioniert Evonik ist Mitglied in den nachhaltigkeitsorientierten Indexfamilien FTSE4Good Global, STOXX® Global ESG Leaders und Euronext Vigeo Eurozone 120. Auch bei bedeutenden Nachhaltigkeits-Ratingagenturen - wie Oekom Research, Sustainalytics oder imug/EIRIS - konnten wir uns im Spitzenfeld der Chemiebranche positionieren. Im Jahr 2015 haben wir erstmals an dem von RobecoSAM betreuten Assessment für den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) teilgenommen. Infolgedessen wurde Evonik im „RobecoSAM Sustainability Yearbook 2016" als „Sustainability Leader" mit der Auszeichnung „Silver Class" gewürdigt. Auf Anhieb konnten wir uns unter den Top 10 der weltweit etwa 70 bewerteten Chemieunternehmen platzieren. Dies ist für uns zusätzlicher Ansporn, unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gezielt voranzutreiben. Mittelfristig wollen wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter schärfen und noch tiefer im Konzern verankern sowie die Transparenz unserer Nachhaltigkeitsleistung verbessern. Darüber hinaus streben wir an, unsere gute Positionierung bei relevanten Ratings und Rankings auszubauen und unseren Dialog mit bedeutenden Stakeholdergruppen zu intensivieren. 5.1 Mitarbeiter Leicht höhere Mitarbeiterzahl Zum Jahresende 2015 waren im Evonik-Konzern 33.576 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2014 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter in den fortgeführten Aktivitäten um 335 Personen. Dies resultierte vor allem aus Zukäufen und Investitionen in Wachstumsprojekte in den Segmenten Resource Efficiency sowie Nutrition & Care. Gegenläufig wirkten die Umsetzung des Programms Administration Excellence zur Effizienzsteigerung, einzelne kleinere Optimierungen in den Chemiesegmenten sowie der Verkauf der Carbon Black-Restaktivitäten. In den nicht fortgeführten Aktivitäten war zum Jahresende 2014 noch die im April 2015 verkaufte Evonik Litarion GmbH, Kamenz, enthalten. Mitarbeiter nach Segmenten scroll 31.12.2015 31.12.2014 Nutrition & Care 7.165 6.943 Resource Efficiency 8.662 7.835 Performance Materials 4.380 4.353 Services 12.668 13.173 Sonstige Aktivitäten 701 937 Fortgeführte Aktivitäten 33.576 33.241 Nicht fortgeführte Aktivitäten - 171 Evonik 33.576 33.412 Vorjahreszahlen angepasst. Knapp zwei Drittel unserer Mitarbeiter beschäftigen wir in Deutschland. Die Regionen Asien-Pazifik (2015: 14 Prozent) und Nordamerika (2015: 11 Prozent) bilden entsprechend unserer globalen Unternehmensaufstellung weitere Mitarbeiterschwerpunkte. Rund 24 Prozent der Mitarbeiter sind weiblich (Vorjahr: rund 24 Prozent). Die Altersstruktur hat mit insgesamt etwa 44 Prozent der Mitarbeiter weiterhin einen Schwerpunkt in den Altersgruppen ab 46 Jahren (Vorjahr: 44 Prozent). Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter betrug im Berichtsjahr 41,7 Jahre (Vorjahr: 41,6 Jahre). Konzernumbau aktiv begleitet Im Rahmen der strategischen Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur des Evonik-Konzerns wurde das Projekt bereits in einem frühen Stadium durch eine Vereinbarung von Eckpunkten flankiert, die später die Grundlage für den Interessenausgleich war und Sicherheit sowohl für die Strukturänderungen als auch für den Bestand der Arbeitsverhältnisse bot. Insgesamt gingen rund 19.000 Mitarbeiter in die neuen Gesellschaften über. Die Arbeitsfähigkeit in den neuen Strukturen sicherten dabei Anpassungen der Arbeitnehmervertretungsstrukturen, die Bildung von Aufsichtsräten nach dem Mitbestimmungsgesetz 1976, die Ausstattung der neuen Mitarbeiter der Gesellschaften mit Vollmachten und der Abschluss von Vereinbarungen über Gemeinschaftsbetriebe an solchen Standorten, an denen künftig mehrere bzw. weitere Konzernunternehmen aktiv sind. Organisation der Personalbereiche weiter optimiert Im Zuge des Konzernumbaus zu einer strategischen Managementholding wurde auch die Organisation der Personalbereiche entsprechend angepasst und weiter optimiert. Damit wollen wir weiterhin eine einheitliche, effektive und effiziente Personalarbeit sicherstellen und die Segmente bei der Erreichung ihrer jeweiligen Geschäftsziele nachhaltig unterstützen. Auch die Personalplanung zahlt auf dieses Ziel ein. Hier haben wir 2015 erfolgreich einen ganzheitlichen Ansatz als Grundvoraussetzung einer qualitativ hochwertigen und vorausschauenden Personalarbeit etabliert, der die strategische Personalplanung mit der operativen verbindet und einen konzernweit einheitlichen Standard setzt. Bedingt durch die historischen Wurzeln des Konzerns in vielen Einzelunternehmen war die Systemlandschaft im Personalbereich bisher entsprechend vielfältig. Die HR IT-Strategie zielt nun darauf ab, die Systemlandschaft konsequent zu harmonisieren. Dadurch sollen zusätzlich zu effizienten und effektiven Prozessen Transparenz und Messbarkeit des Erfolgs von Personalarbeit besser gewährleistet werden. Vorbildliche Führung im Mittelpunkt der Personalstrategie Die erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung der Unternehmensstrategie wird maßgeblich durch die Mitarbeiter von Evonik getragen. Für uns als weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie spielen dabei Innovationskraft und Unternehmertum als Treiber eine entscheidende Rolle, um unsere Unternehmensziele, Wachstum und Effizienzsteigerung, erfüllen zu können. Hieraus abgeleitet setzt unsere konzernweite Personalstrategie auf eine gesunde Leistungskultur und einen partnerschaftlichen Dialog im Unternehmen sowie auf exzellente Personalprozesse. Strategisch fokussiert sich unsere Personalarbeit auf die Handlungsfelder Gewinnung, Entwicklung, Leistung, Bindung und Führung von Mitarbeitern sowie HR-Exzellenz. Vorbildliche Führung steht dabei in einem besonderen Fokus, denn sie bildet den Kern für den Erfolg der anderen Handlungsfelder. Im Rahmen unseres jährlichen Strategieprozesses haben wir gemeinsam mit den operativen Geschäftseinheiten und den Regionalorganisationen, sowie unter Berücksichtigung der relevanten Entwicklungen in Politik und Gesellschaft Maßnahmen zu den einzelnen Handlungsfeldern definiert und in Projekten umgesetzt. Gewinnung In dem Handlungsfeld Gewinnung steht die globale Positionierung von Evonik als starke Arbeitgebermarke im Fokus. Neben weiteren klassischen und modernen Rekrutierungselementen beinhaltet die Gewinnung auch Maßnahmen für einen erfolgreichen Start der neuen Mitarbeiter und Führungskräfte im Unternehmen. Employer Branding - Als attraktiver Arbeitgeber positionieren Im Wettbewerb um die besten Talente, Mitarbeiter und Führungskräfte ist eine weltweit einheitliche und starke Arbeitgebermarke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Unser Versprechen „Exploring opportunities. Growing together." drückt aus, wofür wir als Arbeitgeber stehen: vielfältige globale Entwicklungsmöglichkeiten und Teamspirit. Um die Fachkräfte von morgen frühzeitig für Evonik zu begeistern, gehen wir im Rahmen des Employer Branding kreative und ungewöhnliche Wege. Im Herbst 2015 haben wir beispielsweise mit einem digitalen Quiz an zehn Universitäten in Deutschland Studierende im „Battle of Brains" herausgefordert. Rund 1.000 Studenten haben an der Aktion teilgenommen. Jeweils die drei besten Spieler pro Universität wurden mit hochwertigen Sachpreisen prämiert. Zusätzlich wurde jeweils der Gewinner zum „Evonik Student Network Day" im Evonik-Konzern eingeladen. Darüber hinaus haben wir rund 100.000 Media-Impressionen mit dem Thema „Battle of Brains" erzielen können (unter anderem durch Filme auf YouTube). Wie verschiedene Auszeichnungen und Umfrageergebnisse bestätigen, zählt Evonik schon heute zu Deutschlands attraktivsten Arbeitgebern. So belegten wir etwa im Arbeitgeberranking des Wirtschaftsmagazins FOCUS im Jahr 2015 Platz 3 in der Branche Chemie und Pharma. Auch in China ist Evonik 2015 erneut unter den beliebtesten Arbeitgebern gelistet, die vom Top Employer Institute veröffentlicht werden. Moderne Recruiting-Instrumente ausgebaut Um frühzeitig den Kontakt zu relevanten Nachwuchskräften aufzubauen, setzen wir weltweit auf eine zielgerichtete Zusammenarbeit mit ausgewählten Hochschulen und Universitäten. Die Auswahl treffen wir gemeinsam mit den Fachbereichen. In Deutschland unterstützen wir zum Beispiel im Rahmen des Deutschlandstipendiums zusammen mit dem Bund besonders engagierte Studierende an 15 Hochschulen. Wir bieten den Studierenden unter anderem Praktikumsmöglichkeiten sowie im Rahmen konkreter Projekte im Evonik-Konzern auch Unterstützung bei ihren Abschlussarbeiten an. Über unser Studentenbindungsprogramm „Evonik Perspectives" bleiben wir mit denjenigen Studierenden, die während ihres Praktikums überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben, in Kontakt. Viele der Programmteilnehmer steigen nach dem Studium bei Evonik ein. Angesichts der hohen und weiter wachsenden Bedeutung der sozialen Medien haben wir auch unser Engagement in diesem Feld weiter ausgebaut und unsere Präsenz weiter gestärkt. Für die Gewinnung externer Talente auf der Ebene von Schlüssel- und Führungspositionen haben wir die weltweite Talentrekrutierungsinitiative RISE. Kernelement von RISE ist neben der Eignung für eine bestimmte Stelle insbesondere das Potenzial für weiterführende Aufgaben. Entwicklung Mit dem Handlungsfeld Entwicklung legen wir den Schwerpunkt auf die zielorientierte Weiterentwicklung von talentierten Mitarbeitern und Führungskräften. So stärken wir unternehmensweit die strukturierten und bedarfsorientierten Entwicklungsmöglichkeiten aller Mitarbeiter. Zugleich legen wir damit den Grundstein für die nachhaltige Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen. Aus- und Weiterbildung für Fachkräfte von heute und morgen Evonik gewinnt seine Fachkräfte weiterhin gezielt aus eigenem Nachwuchs, den wir mit hohem Ausbildungsengagement schulen und weiterentwickeln. Gleichzeitig werden wir damit unserer sozialen und personalpolitischen Verantwortung als Unternehmen gerecht. Die Ausbildungs- und vor allem Übernahmezahlen der ausgebildeten Fachkräfte orientieren sich dabei zukünftig noch stärker am Personalbedarf der einzelnen Einheiten. Zum Jahresende 2015 wurden insgesamt rund 2.050 Auszubildende an 1 7 Standorten in mehr als 40 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen ausgebildet - rund 340 davon für andere Unternehmen. Im Projekt „Start in den Beruf" besetzten wir rund 30 Plätze sowie zusätzlich etwa 20 Plätze für Flüchtlinge. 2015 begannen rund 590 neue Auszubildende ihren beruflichen Werdegang bei Evonik. Mit rund 9 Prozent lag unsere Ausbildungsquote weiterhin deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Insgesamt investierten wir im Berichtsjahr rund 65 Millionen € in unsere Ausbildung. Die kontinuierliche und auf den Unternehmensbedarf ausgerichtete Weiterentwicklung unseres Fachpersonals ist ebenfalls ein Kernelement unseres HR-Engagements. Dazu bieten wir dezentral in den Segmenten, an den einzelnen Standorten, sowie übergreifend zentral zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen in internen Kursen von Evonik sowie in Zusammenarbeit mit externen Schulungspartnern an. Schwerpunktthemen in diesem Zusammenhang waren 2015 „Kompetenzmanagement" und „Führungswissen". Talentmanagement für Führungskräfte Führungs- und Schlüsselfunktionen vorrangig aus den eigenen Reihen zu besetzen, ist bei Evonik klares Bekenntnis und gelebte Praxis. Mit unserem Talentmanagement identifizieren, entwickeln und fördern wir Potenzialträger über Hierarchien und Funktionen hinweg. Unter enger Einbindung des Vorstandes werden regelmäßige Personalkonferenzen zur Entwicklung und Nachfolgeplanung von Konzerntalenten und Executives durchgeführt. Um weiterhin geschäftsnah Talente zu identifizieren und Karrieren zu gestalten, haben wir 2015 unsere Prozesse und Personalklausuren an die Struktur einer Managementholding angepasst. Operative und funktionale Bereiche sowie das Corporate Center diskutieren gemeinsam mit dem Vorstand über Potenzialträger im Konzern und besprechen nächste Entwicklungsschritte und Zielfunktionen. Basis sind neben Mitarbeitergesprächen und verschiedenen Panels insbesondere klar definierte Talentindikatoren, die wir ebenfalls regelmäßig überprüfen und 2015 angepasst haben. Für die Entwicklung auf höchster Ebene haben wir 2015 ein Programm aufgelegt, bei dem das Top-Management des Evonik-Konzerns persönlich ausgewählte Konzernführungskräfte in ihrer beruflichen Entwicklung begleitet und als Sparringspartner für den weiteren Karriereweg zur Verfügung steht. Leistung Eine gesunde Leistungsorientierung als Basis für den Unternehmenserfolg und die individuelle Motivation jedes Mitarbeiters - global verankert in den entsprechenden Personalinstrumenten und darüber hinaus gestützt durch vielfältige Leistungsanreize - ist der Fokus in dem Handlungsfeld Leistung. Dabei spielt beispielsweise eine faire, leistungsgerechte Vergütung eine zentrale Rolle, wie auch das jährliche Mitarbeitergespräch mit persönlicher Leistungsbeurteilung. 2015 stieg der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben und des Aufwands für die Altersvorsorge infolge der höheren Mitarbeiterzahl und der Tariferhöhungen um 14 Prozent auf 3.121 Millionen €18. Die Personalaufwandsquote bezogen auf den Umsatz lag damit bei 23,1 Prozent (Vorjahr: 21,3 Prozent). 18 Siehe auch Anhangziffer 11.2. Vergütung - weltweit einheitliche Bewertungskriterien Bei der Ausgestaltung der Vergütungssysteme legt Evonik Wert auf marktkonforme und leistungsgerechte Entgelte bei Fach- und Führungsfunktionen auf Grundlage weltweit einheitlicher Bewertungskriterien. Für große Teile der Belegschaft enthält die Vergütung dabei variable Komponenten, die vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens oder von der persönlichen Leistung abhängen. Seit zwei Jahren bieten wir unseren Mitarbeitern in Deutschland, Belgien und den USA darüber hinaus das Mitarbeiteraktienprogramm „Share" an. Die hohe Beteiligungsquote von rund 36 Prozent verdeutlicht dabei das Vertrauen der Mitarbeiter in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens. 2015 nahmen rund 10.000 Beschäftigte einschließlich Auszubildende an "Share" teil. Sie haben dabei annähernd 280.000 Aktien erworben, für die sie im Rahmen der Förderung durch das Unternehmen rund 95.000 Gratisaktien erhielten. Altersversorgung als Teil der Gesamtvergütung Evonik unterstützt seine Mitarbeiter darin, Vorsorge für ein möglichst gesichertes Leben nach der beruflichen Tätigkeit zu treffen. Dazu werden mit Rücksicht auf die regionalen Besonderheiten und die jeweiligen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern unterschiedliche Leistungen gewährt. In Deutschland hat Evonik ein System der betrieblichen Altersvorsorge etabliert, das im Durchführungsweg der rückgedeckten Unterstützungskasse Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen erbringt. Durch einen obligatorischen Arbeitnehmerbeitrag und optionale Entgeltumwandlung erreichen die Mitarbeiter ein über die Arbeitgeberfinanzierung hinausgehendes Versorgungsniveau. Auch außerhalb von Deutschland, wie in den USA und einigen europäischen Ländern, bilden Arbeitgeberbeiträge in Pensionspläne ein wichtiges Element der jährlichen Gesamtvergütung. Bindung Durch identitätsstiftende Konzernwerte, eine gemeinsame Unternehmenskultur und die Erlebbarkeit für jeden Mitarbeiter erreichen wir eine hohe Bindung an das Unternehmen, auch über notwendige Veränderungsprozesse hinaus. Mitarbeiterfluktuation 2015 * Bezugsgröße: Mitarbeiter am 31.12.2014 bezogen auf die jeweilige Anzahl Mitarbeiter. scroll Fluktuationsrate in % Zahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben Nach Geschlecht Frauen 5,2 416 Männer 4,5 1.133 Nach Alter Unter 30 Jahren 4,4 295 30 bis 50 Jahre 3,1 537 Über 50 Jahre 7,7 717 Evonik 4,7 1.549 * Bezugsgröße: Mitarbeiter am 31.12.2014 bezogen auf die jeweilige Anzahl Mitarbeiter. Bisherige Berichterstattung in den Nachhaltigkeitsberichten ab 2015 geändert: Statt ungeplanter Fluktuation zeigt die Kennzahl nun die Gesamtfluktuation. Diversity - Vielfalt entscheidet Wir setzen bei unseren Mitarbeitern auf eine gute Mischung aus unterschiedlichen Nationalitäten, Geschlechtern, Ausbildungsfachrichtungen, Berufserfahrungen und eine durchmischte Altersstruktur. Hierfür engagieren wir uns sehr bewusst. Etwa durch Gender-Netzwerke, die an großen deutschen Standorten aktiv sind und durch verschiedene Formate und Veranstaltungen Menschen zusammenbringen, Diskussionen bereichern und dabei helfen, Brücken zwischen verschiedenen kulturellen Hintergründen zu schlagen. So ist das Evonik WoMentoring 2015 bereits in die zweite Runde gestartet. Zusätzlich haben wir 2015 erneut verbindliche Diversity-Ziele in die Zielvereinbarungen von Konzernführungskräften aufgenommen. Die Diversity-Strategie bildet zudem das strategische Fundament für die Beschlüsse von Evonik zur Umsetzung des sogenannten Geschlechterquoten-Gesetzes19, für die der deutsche Gesetzgeber eine Frist bis zum 30. September 2015 bestimmt hat. Mit diesen Beschlüssen bekräftigen wir, die im Rahmen der Diversity-Strategie entwickelten und bereits wirksamen Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen weiterhin intensiv zu unterstützen. 19 Siehe hierzu Erklärung zur Unternehmensführung. Mitarbeiterbefragung - erstmals komplett online Unter dem Motto „Ich bin online dabei!" waren Ende 2015 rund 33.000 Mitarbeiter weltweit aufgerufen, die Zukunft des Konzerns aktiv mitzugestalten. Erstmalig wurde die Mitarbeiterbefragung vollständig "online" durchgeführt. Sie integrierte Fragen zum Veränderungsprozess mit Blick auf die weiterentwickelte Organisationsstruktur von Evonik. Als neues Element waren spezifische Fragen zur Arbeitssicherheit enthalten, die bei Evonik als Spezialchemieunternehmen höchste Priorität besitzt. Die Beteiligungsquote lag bei hervorragenden 83,9 Prozent. Im Nachfeldprozess werden die Befragungsergebnisse im Jahr 2016 in konkrete Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Einklang von Beruf und Familie Für Evonik sind gesunde und leistungsbereite Mitarbeiter Teil der unternehmerischen Verantwortung und zugleich Schlüssel zum Erfolg. Unser Programm „well@work" umfasst alle Themen, die die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität der Mitarbeiter von Evonik erhalten und ausbauen. Im Bereich des Gesundheitsmanagements werden zum Beispiel deutschlandweit Seminare angeboten, bei denen Informationen zur gesunden Ernährung, Stressbewältigung oder sinnvoller körperlicher Aktivität vermittelt werden. Zudem bietet Evonik seinen Mitarbeitern ein breites Sportangebot an - vom Yoga bis hin zu klassischen Fitnesskursen.20 20 Siehe auch Kapitel Umwelt, Sicherheit, Gesundheit. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genießt bei Evonik seit Jahren einen sehr hohen Stellenwert und gehört zum gesamthaften well@work-Ansatz. Um weiterhin das Zertifikat berufundfamilie der Hertie-Stiftung aufweisen zu können, haben wir im Berichtsjahr 2015 eine Überprüfung unserer Leistungen gestartet. Kernelemente des Angebots sind die Unterstützung der Kinderbetreuung und die Gewährung flexibler Arbeitszeitmodelle. Ende 2015 haben wir darüber hinaus damit begonnen, das Thema "Work-Life-Balance" regional- und länderspezifisch zu überarbeiten. Führung von Mitarbeitern Evonik setzt im Handlungsfeld Führung auf ein konzernweit einheitliches und erlebbares Führungsverständnis, dessen Kern ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften ist. Um sicherzustellen, dass gute und authentische Führung bei Evonik ein Qualitätsmerkmal an allen Standorten ist, haben wir 2015 die auf eine Führungsaufgabe vorbereitenden Inhalte unserer Trainings weltweit harmonisiert. Ziel ist es, mit Blick auf unsere Unternehmenskultur eine hochqualitative Führungsleistung als typisches Merkmal von Evonik nachhaltig zu implementieren. Werteorientierte Unternehmenssteuerung braucht starke Führungskräfte. Daher haben auch im Jahr 2015 wieder knapp 70 Konzerntalente in Kooperation mit Habitat for Humanity ihren Beitrag zum Hausbauprojekt in Vietnam geleistet, Werteorientierung hautnah erlebt und ihre Inspiration zurück in unsere Organisation getragen. An den Start ging 2015 außerdem ein Programm mit zwei Pilotgruppen, das ethisches Verhalten, die Reflektion persönlicher Werte und deren Bezug zum konkreten Berufsumfeld zum Inhalt hat. Daran haben im Berichtsjahr knapp 30 Konzerntalente teilgenommen. 5.2 Umwelt, Sicherheit, Gesundheit Anspruchsvolle Umweltziele Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Eine weitere ist der schonende Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen, bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung und steigenden Wohlstandsniveaus. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Wichtige ökologische Handlungsfelder leiten sich aus Effizienzaspekten ab und sind für uns vornehmlich die Reduktion des Energieverbrauchs, Verminderung der Emissionen in die Luft und in Gewässer bzw. der effiziente Einsatz der Ressource Wasser. Darüber hinaus entwickeln wir Produkte, die ihrerseits einen spürbaren Beitrag leisten, um ökonomischen Erfolg und ökologischen Fortschritt zuverlässig miteinander zu verbinden. Die Verbesserung des eigenen ökologischen Fußabdrucks ist neben dem Aspekt internationaler Wettbewerbsfähigkeit aber auch eine Frage öffentlicher Akzeptanz und politischer Opportunität. Unsere strategische Ausrichtung trägt diesen Rahmenbedingungen umfassend Rechnung. Für den Zeitraum 2013 bis 2020 (Referenzjahr 2012) haben wir uns anspruchsvolle Umweltziele gesetzt: • Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen21 um 12 Prozent. • Reduzierung der spezifischen Wasserförderung22 um 10 Prozent. 21 Energie- und prozessbedingt gemäß Greenhouse Gas Protocol. 22 Ohne standortbedingte Sondereffekte bei der Förderung von Oberflächen- bzw. Grundwasser. Beim nachhaltigen Abfallmanagement setzen wir unsere Anstrengungen zur Ressourcenschonung fort. Auch 2015 haben wir weitere Fortschritte erzielt, die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette weiter zu verringern. Grundlage ist ein funktionierendes Umweltmanagementsystem, dessen Integration in die Unternehmensprozesse ein fortwährender Prozess und Teil unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist. Bei Evonik sind Anlagen, technische Systeme, Verfahren sowie Produkte einem Verantwortlichen - etwa durch Stellenbeschreibungen oder Delegationsschreiben - zugeordnet. Eine konzernweit verbindliche Strategie im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) mit einem extern geprüften Regelwerk ist dabei ein Eckpfeiler für unser Handeln. Die Umsetzung überprüfen wir mit Audits in den Segmenten, in den Regionen und an den Standorten. Im Jahr 2015 führten wir weltweit - neben vielen bereichsinternen Audits - 17 Corporate-Audits durch. Mehr als 95 Prozent der Produktionsmenge wird in Standorten mit der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001 hergestellt. Sicherheit als Managementaufgabe Besonders wichtig nehmen wir unsere Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit, ob bei der Produktion unserer Produkte oder beim Transport der Güter zu unseren Kunden. Wir schützen sowohl unsere Mitarbeiter und die Anwohner unserer Standorte als auch die Umwelt vor möglichen negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Die 2014 eingeführte konzernweite Initiative „Sicherheit bei Evonik" haben wir als ständigen Prozess zur Entwicklung unserer Sicherheitskultur und als grundlegenden Managementansatz für alle Themen der betrieblichen Sicherheit und der Verkehrssicherheit fest etabliert. Unser Sicherheitsleitbild und der Rahmen zur Sicherheitskultur geben Struktur und Richtung für unsere Konzernziele und Aktivitäten vor. Verbindliche Handlungsgrundsätze gelten für alle unsere Mitarbeiter, ob Mitarbeiter vor Ort oder im Management, und geben klare und überprüfbare Orientierung für persönliches Verhalten und Führung vor. Verbesserung bei der Unfallhäufigkeit Besonders im Fokus unserer Initiative steht die Sicherheit unserer Mitarbeiter - bei der Arbeit und auf dem Weg von und zur Arbeitsstelle, aber auch die Sicherheit der für uns tätigen Fremdfirmenmitarbeiter auf unseren Standortgeländen. 2015 hat sich die Unfallhäufigkeit23 in den fortgeführten Aktivitäten mit 1,0 im Vergleich zum Vorjahr (1,2) wieder verbessert und hat sich nun über mehrere Jahre auf unserem langfristigen Strategieziel von rund 1,0 stabilisiert. Dieses Ergebnis liegt auch unter unserem selbst gesetzten Jahresziel von maximal 1,3. 23 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden. Im Berichtsjahr verzeichneten wir keinen tödlichen Arbeitsunfall eines eigenen Mitarbeiters oder eines Fremdfirmenmitarbeiters an einem unserer Standorte. Auch tödliche Wegeunfälle - auf dem Weg von und zur Arbeit sowie auf Dienstreisen - ereigneten sich nicht. Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter (Anzahl der Arbeitsunfälle von Fremdfirmenmitarbeitern mit Ausfalltagen pro 1 Million Arbeitsstunden) ist mit 2,9 im Vergleich zum Vorjahr (3,6) wieder gesunken. Diese positive Bilanz führen wir auch auf die 2014 erfolgte Weiterentwicklung unseres Fremdfirmenmanagements zurück. Die Verfahren besserer Überwachung und der Bewertung der Fremdfirmen sind im Berichtsjahr an allen wesentlichen deutschen Standorten umgesetzt worden und zeigen nun ihre Wirkung. Ein Standard wurde nun auch für die internationalen Standorte erarbeitet, welcher 2016 implementiert wird. Ereignishäufigkeit erreicht nicht den Zielwert Die Prozesssicherheit unserer Anlagen ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Initiative. Die Konzepte zur Verhinderung von Brand oder Austritt gefährlicher Stoffe werden regelmäßig und umfassend analysiert. Ziel ist es, Risiken so frühzeitig zu erkennen, dass entsprechende Schutzkonzepte entwickelt werden können, die den Gefahreneintritt zuverlässig verhindern. Unsere Anlagensicherheit beobachten und bewerten wir mit der Kennzahl Ereignishäufigkeit24, die Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden erfasst (Process Safety Performance Indicator gemäß European Chemical Industry Council, Cefic). 2015 ist der Indikator minimal auf 55 Punkte (Vorjahr: 53 Punkte) angestiegen. Unseren selbst gesetzten Zielwert von maximal 48 Punkten haben wir damit nicht erreicht. Die Abweichung lässt sich auf ein einzelnes Segment und einzelne Standorte zurückführen, hier haben wir bereits zielgerichtete Gegenmaßnahmen eingeleitet. 24 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Segmente bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100). Bei externen Unternehmensvergleichen wird auch eine andere gängige Kennzahl zur Anlagensicherheit verwendet, die als Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden aller Mitarbeiter im Konzern definiert ist. Diese betrug für Evonik 1,3. Damit die Sicherheitskonzepte zur Verhinderung von Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen weltweit einem gleich hohen Sicherheitsstandard genügen, werden diese unter Einbeziehung von ausgesuchten und erfahrenen Sicherheitsexperten erstellt. Diese sind in unserem Global Process Safety Competence Center (GPSC) und in dem vom GPSC fachlich geführten Global Safety Expert Network zusammengefasst. Klimaberichterstattung auf hohem Niveau etabliert Unternehmerische Wachstumspotenziale entwickeln sich aus der systematischen Anpassung des Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolios unter Berücksichtigung globaler Megatrends. Hierzu zählt Evonik auch den weltweiten Klimawandel. Durch zahlreiche innovative Produkte verbessern wir die Energieeffizienz in den nachgelagerten Wertschöpfungsketten und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Minderung von Emissionen. Unsere Schmiermittel- und Treibstoff-Additive sind hierfür ein belegtes Beispiel. Mit Hydrauliköl, das unsere DYNAVIS® Additive enthält, kann die Produktivität bei Baggerfahrzeugen um bis zu 30 Prozent erhöht werden - bei gleichzeitiger Treibstoffersparnis von ebenfalls bis zu 30 Prozent. Die genauen Einsparungen können interessierte Unternehmen dank eines auf der Internetseite von DYNAVIS® zur Verfügung gestellten Kalkulators selbstständig berechnen. Umfassende Transparenz als Grundlage für ein Höchstmaß an Vergleichbarkeit ist unerlässlich, um nachhaltiges Wirtschaften messbar und nachvollziehbar zu machen. Mit mehr als 800 institutionellen Investoren, die zusammen mehr als 95 Billionen US-$ Vermögen verwalten, stellt das Carbon Disclosure Project die derzeit weltweit größte und wichtigste Initiative der Finanzwirtschaft im Rahmen des Klimawandels dar. Sämtliche Aspekte unternehmerischen Handelns und ihre Umsetzung in der Geschäftstätigkeit werden dabei erhoben. Dies betrifft sowohl die Vollständigkeit der Berichterstattung als auch die Qualität der Information in Verbindung mit der tatsächlich erbrachten Klimaschutzleistung. 2015 konnte Evonik das sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2014 (91/B) nochmals verbessern. Mit 98/B schnitt Evonik wiederum signifikant besser ab als der Durchschnitt aller teilnehmenden MDAX-Unternehmen von 72/C. Geringere CO2-Emissionen25 25 Die direkten CO2-Emissionen (sogenannte Scope-1-Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol) stammen aus der Energieerzeugung und der Produktion. Die indirekten CO2-Emissionen kommen aus dem Zukauf von Energie (sogenannte Scope-2-Emissionen). Die CO2-Emissionen gingen 2015 leicht von 8,8 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 8,7 Millionen Tonnen zurück, obwohl die Produktionsmenge im gleichen Zeitraum von 10,3 Millionen Tonnen auf 10,4 Millionen Tonnen zunahm. Der Rückgang der Emissionen resultiert im Wesentlichen aus der Umsetzung gezielter Energieeffizienzmaßnahmen, einem veränderten Energiemix in Marl infolge einer geringeren Verfügbarkeit der Kohlekraftwerke durch Revisionsabstellungen sowie dem Verkauf der Carbon Black-Restaktivitäten in China. Von den 30 Anlagen, die Evonik betreibt und die den Regelungen des CO2 -Emissionshandels (EU Emission Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 4,0 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Die Reduzierung um 0,2 Millionen Tonnen CO2 gegenüber 2014 stammt größtenteils aus der zeitweise verringerten kohlebasierten Energieerzeugung sowie einer niedrigeren Auslastung der Wasserstoffanlage in Marl. Umweltschutzinvestitionen und -betriebskosten Für eine weitere Verbesserung des Umweltschutzes wurden im Berichtsjahr 43 Millionen € investiert. Sie betrafen Sachinvestitionen an den 2015 getätigten Investitionsprojekten - etwa die Kapazitätserweiterung für Spezialkieselsäuren in Ako (Japan) -, eine Vielzahl von Einzelinvestitionen in effektive End-of-pipe-Technologien sowie anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutzmaßnahmen. Der hohe Vorjahreswert von 107 Millionen € war von den 2014 erfolgten Inbetriebnahmen großer strategischer Investitionsprojekte im asiatischen Raum geprägt. Dazu zählten insbesondere der neue Methioninkomplex in Singapur sowie die neuen Produktionsanlagen in Schanghai (China) für Isophoron und Isophorondiamin. Die Betriebskosten für den Umweltschutz stiegen 2015 erheblich auf 283 Millionen € (Vorjahr: 259 Millionen €). Hierzu trugen hauptsächlich der Start der Methioninproduktion und die Nutzung der Umweltschutzeinrichtungen am Standort Singapur bei. Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Notfallmanagement Hand in Hand Der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern kommen wir auch mit vielfältigen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Gesundheit unserer Mitarbeiter nach. Diese Angebote sind fester Bestandteil unseres Konzernprogramms well@work26. 26 Siehe auch im Kapitel Mitarbeiter. Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung setzt Evonik vor allem auf die Unterstützung eines gesunden Lebensstils mit Maßnahmen zu den Themenfeldern Bewegung, gesunde Ernährung, Work-Life-Balance, Suchtvermeidung und Infektionsprophylaxe. Ergänzend werden Gesundheitsaktionen zu jährlich wechselnden Themen durchgeführt und freiwillige Vorsorgemaßnahmen angeboten. So fanden 2015 beispielsweise an vielen Evonik-Standorten Aktionen zum Thema Darmkrebsvorsorge statt. Beim arbeitsbezogenen Gesundheitsschutz bestehen standardisierte Prozesse basierend auf der Gefährdungsbeurteilung. So werden bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz systematisch ermittelt und Maßnahmen abgeleitet, die die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter gewährleisten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird unter anderem im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge überprüft. Das medizinische Notfallmanagement an unseren Standorten orientiert sich an einem weltweit gültigen Konzernstandard, der unter anderem die erforderliche Notfallorganisation, die vorzuhaltende Ausstattung und das Personal regelt und dabei die regionalen Möglichkeiten der Notfallversorgung berücksichtigt. Die Wirksamkeit des Systems wird regelmäßig durch Notfallübungen kontrolliert. 6 Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag gab es kein berichtspflichtiges Ereignis. 7 Risiko- und Chancenbericht 7.1 Risiko- und Chancenmanagement Risikostrategie Evonik verfügt über ein konzernweites internes Chancen- und Risikomanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Dieses Risikofrüherkennungssystem entspricht den Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziele sind die möglichst frühzeitige Identifikation von Chancen und Risiken sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung im Falle von Risiken bzw. zur Wahrnehmung von Chancen. Dies schließt auch potenziell bestandsgefährdende Risiken ein. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können. Aufbau und Organisation des Risikomanagements Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Segmenten, Zentral- und Servicebereichen. Dies beinhaltet die Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken. Innerhalb der Organisationseinheiten stimmen Risikokoordinatoren die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten ab. Auf allen Konzernebenen ist das Risikomanagement daher ein wesentliches Element verschiedener Management- und Entscheidungsprozesse (zum Beispiel der Controllingprozesse). Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, Hochrechnungen sowie eine systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung. Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikokoordinatoren sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene zuständig. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem. Im Geschäftsjahr 2015 entsprachen die im Risikomanagement berücksichtigten Gesellschaften dem Konzernkonsolidierungskreis. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch. Unser Risikomanagement wird in den Organisationseinheiten von der Konzernrevision geprüft, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Gemäß den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen. Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Die Umsetzung erfolgt anhand einer konzernweit verbindlichen Richtlinie. Mithilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden Einzelrisiken systematisch erfasst und verwaltet. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe (Auswirkung) und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) dokumentiert. Die Bewertung erfolgt analog zur aktuellen Planung über einen Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für dabei erkannte Risiken werden Sicherungsmaßnahmen benannt, umgehend eingeleitet und deren Umsetzung zeitnah verfolgt. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Identifizierte Chancen und Risiken werden in die Größenklassen gering, mittel und hoch eingeordnet (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt stets einer Nettobetrachtung, also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Ergänzt wird die Risikoinventur durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken für das laufende Jahr, bei der Veränderungen hinsichtlich bereits identifizierter Chancen und Risiken sowie neu aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden. Die Steuerung der Chancen und Risiken zielt auf die beiden Dimensionen Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit. Als wesentliche Einzelrisiken werden alle hohen Risiken sowie mittlere Risiken mit einem Erwartungswert von mehr als 10 Millionen € bezogen auf den Mittelfristzeitraum angesehen. Der Erwartungswert dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen. 7.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein. Für das Geschäftsjahr 2015 sahen unsere Erwartungen etwas mehr Risiken als Chancen vor. Im Laufe des Geschäftsjahres konnten jedoch wesentliche Chancen realisiert werden, die zu einer deutlichen Ergebnissteigerung geführt haben, vor allem in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency. Die Entwicklung im Segment Performance Materials war hingegen durch deutlich mehr Risiken als Chancen gekennzeichnet. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen in dem makroökonomischen Umfeld sowie den spezifischen Markt- und Wettbewerbssituationen, insbesondere in den Märkten für Aminosäuren und der C4-Chemie. Für das Geschäftsjahr 2016 besteht aus aktueller Sicht erneut ein höheres Risiko- als Chancenpotenzial, das in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht. In den folgenden Kapiteln 7.3 und 7.4 werden die Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien entsprechend ihrer Bedeutung für den Konzern in absteigender Reihenfolge beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente. 7.3 Chancen und Risiken „Planung/Markt" Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Planung/Markt auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) in die einzelnen Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko bzw. Einzelchance zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch zu kleineren Klassen gehören. Sofern zwei Unterkategorien die gleichen Ausprägungen in der Grafik aufweisen, haben wir uns bei der Sortierung zunächst an den Chancen orientiert. Im Anschluss wurde entsprechend den größten Erwartungswerten absteigend sortiert. 1. Absatzmärkte Einen generellen Schwerpunkt sowohl für Chancen als auch Risiken stellt das makroökomische Umfeld dar. Dies gilt hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft und der Konjunkturentwicklung in einzelnen Regionen, wie Europa, China oder anderen Wachstumsmärkten. Zusätzlich bestehen Risiken aufgrund geopolitischer Konflikte in einzelnen Regionen bzw. Ländern. Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Insbesondere die Konkurrenz aus Niedriglohnländern sorgt mit neuen Kapazitäten und aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen unter anderem strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie der Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Unseren Geschäften bieten sich Chancen aus Nachfrageüberhängen einzelner Märkte, zum Beispiel durch die verzögerte Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten unserer Wettbewerber. Einen weiteren Schwerpunkt für Chancen und Risiken stellt die spezifische Marktentwicklung für einzelne unserer Geschäfte dar. Dies betrifft sowohl die Nachfrage in einzelnen Märkten als auch die Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien. Veränderungen der Nachfrage können sich auf den Absatz und Umsatz unserer Geschäfte auswirken. Diesen Risiken begegnen wir proaktiv durch permanente Marktbeobachtung, Maßnahmen zur Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden sowie durch die frühzeitige Entwicklung neuer innovativer Anwendungen und Erschließung neuer Märkte. Diese Chancen und Risiken können grundsätzlich sämtliche Segmente betreffen, wobei hier Schwerpunkte bei Nutrition & Care sowie Performance Materials liegen. Ein mögliches Risiko für unser Aminosäurengeschäft besteht etwa in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und -sicherheit, insbesondere durch die Vogelgrippe. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen. Ein attraktiver Markt für unser Futtermittelgeschäft ist beispielsweise die Aquakultur, für die wir innovative Produkte entwickelt haben. Aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums, steigenden Wohlstands in aufstrebenden Märkten und der Überfischung der Weltmeere wächst der weltweite Markt für Aquakulturen schneller als andere Bereiche der Tierzucht. In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten, insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency, und unser Segment Services sind gleichwohl in einem gewissen Maß von wichtigen Hauptkunden abhängig. Dies gilt in den operativen Geschäften vor allem bei Produktionsanlagen, die in unmittelbarer Nähe unseres Hauptkunden errichtet werden. Ein möglicher Ausfall eines wesentlichen Kunden kann dabei neben geringeren Umsätzen auch Wertberichtigungen von Forderungen und getätigten Investitionen erfordern sowie Auswirkungen auf unsere langfristigen Rohstoffverträge oder die Finanzstruktur unserer Beteiligungen haben. 2. Finanzmärkte Im Zusammenhang mit Finanzmärkten bestehen Marktpreischancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Marktpreischancen und -risiken resultieren aus Währungs-, Zins- sowie sonstigen Preisänderungen. Liquiditätsrisiken betreffen die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens, während Ausfallrisiken die Gefahr eines Verlustes beinhalten, sofern Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Ein wesentliches Ziel unserer Unternehmenspolitik ist die Begrenzung dieser Risiken. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen ist jede wesentliche finanzielle Risikoposition zu erfassen und zu bewerten. Die Begrenzung der Risiken erfolgt durch den gezielten Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten unter Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Aspekten. Hierbei können auch optionale Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei dem finanzwirtschaftlichen Risikomanagement berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten Best Practices festgelegt. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch. Die Steuerung der Zins- und Währungschancen und -risiken sowie die Vorgaben für das Management der Liquiditäts- und Ausfallrisiken erfolgen grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG. Derivative Finanzinstrumente27 werden ausschließlich zur Minderung derjenigen Risiken eingesetzt, die aus der operativen Tätigkeit und der Finanzierungstätigkeit resultieren, und stehen somit stets im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften. Eine spekulative Verwendung von Finanzinstrumenten ist nicht zulässig. 27 Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden sich unter Anhangziffer 10.2. Im Währungsbereich werden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Zins-Währungs-Swaps eingesetzt. Bei der Festlegung der Zinskonditionen achten wir auf eine bewusste Gestaltung des Fix-Float-Verhältnisses; Zinsswaps können zur weiteren Optimierung eingesetzt werden. Zur Absicherung von Rohstoffpreisschwankungen bei Kohle, Erdgas und petrochemischen Rohstoffen kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Zur Sicherung der Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung von gesetzlichen Abgabeverpflichtungen verwenden wir auch Termingeschäfte. Ein deutlicher Teil der finanziellen Vermögenswerte und Schulden sowie der Umsatzerlöse des Evonik-Konzerns fallen in Währungen an, die nicht der Konzernwährung Euro entsprechen. Die wesentlichen Fremdwährungen sind der US-Dollar und der chinesische Renminbi Yuan. Alle geplanten, fest kontrahierten oder in Form von Forderungen und Verbindlichkeiten bilanzierten Zahlungsströme, die nicht in der funktionalen Währung der jeweils betroffenen Konzerngesellschaft denominiert sind, unterliegen Chancen bzw. Risiken aus Wechselkursänderungen. Risikopositionen aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden grundsätzlich über konzerninterne Sicherungen aufgerechnet und gebündelt. Eine danach noch verbleibende Nettorisikoposition wird zu 100 Prozent durch Währungsderivate gesichert. Analog erfolgt die Sicherung von Cashpool-Positionen und Termingeldern in Fremdwährung. Im Gegensatz zu diesen Portfolio-Sicherungen werden sowohl für langfristige Darlehen als auch für geplante oder fest kontrahierte operative Fremdwährungszahlungsströme (zum Beispiel geplante Fremdwährungsumsätze, für die eine Sicherungsquote von 65 Prozent des ermittelten Währungsrisikos angestrebt wird, oder Währungsrisiken aus Investitionsvorhaben) Einzelsicherungen abgeschlossen. Bei der Sicherung von geplanten oder fest kontrahierten Risikopositionen werden Bewertungseinheiten zur Synchronisation der Ergebniseffekte der bilanzierten Sicherungsgeschäfte mit den noch nicht bilanzierungsfähigen Grundgeschäften gebildet. Die aus Finanzierungsvorgängen und Geldanlagen resultierenden Chancen und Risiken aus Zinsänderungen werden bei Evonik auf Einzelfallbasis gesteuert. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten waren zum Bilanzstichtag 96 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterlagen damit keiner wesentlichen Zinsänderung. Zinsänderungen können einen signifikanten Einfluss auf den Barwert unserer Pensionsverpflichtungen28 nehmen. Hier bieten sich zugleich Chancen und Risiken für den Konzern. 28 Siehe hierzu Anhangziffer 4 (e). Zur Einschätzung der möglichen Auswirkung von Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Währungen und Zinsen führen wir Szenarioanalysen29 durch. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Währungschancen und -risiken. 29 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 10.2. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung enthält das Kapitel Finanzlage. Sonstige finanzmarktbedingte Preisrisiken ergeben sich insbesondere aus Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen, die nach IAS 39 an jedem Bilanzstichtag mit ihrem Börsenwert in der Bilanz anzusetzen sind. Da Evonik mit solchen Engagements grundsätzlich keine kurzfristige Kauf- und Verkaufsabsicht verfolgt, werden die unrealisierten börsenkursbasierten Wertänderungen nur dann in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, wenn sie signifikante oder langfristige Wertminderungen darstellen. Ansonsten werden sie bis zu ihrer Realisierung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Beteiligung als Eigenkapitalveränderungen ohne Ergebniseffekt gezeigt. Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement30, dessen Kern ein konzernweites Cashpooling ist. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. 30 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements finden sich in Anhangziffer 1 0.2. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel Finanzlage. Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt. Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen auch bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Hierbei verfolgen wir einen aktiven Risikomanagementansatz, der kombiniert wird mit einem detaillierten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, werden gegebenenfalls diverse derivative Absicherungsmechanismen genutzt. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. In den Einzelanlagen verbleiben unvermeidbare Restrisiken. Den Segmenten des Konzerns sind jeweils derivative Geschäfts- und Firmenwerte (Goodwill) zugeordnet. Für diese Berichtssegmente wird jährlich ein Impairment-Test durchgeführt, um deren Werthaltigkeit zu überprüfen. Wertminderungen dieser immateriellen Vermögenswerte können sich dabei durch eine Veränderung der Berichtsstruktur, des Kapitalkostensatzes und vor allem durch reduzierte Cashflow-Erwartungen ergeben. 3. Rohstoffmärkte Für unser Geschäft benötigen wir sowohl großvolumige Massenrohstoffe als auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. Im gesamten Spektrum der Rohstoffe sieht sich Evonik mit Chancen und Risiken aus zunehmend volatilen Rohstoffverfügbarkeiten und Rohstoffpreisen konfrontiert. Ein weiteres Risiko kann aus Single-Source-Situationen entstehen, die allerdings nur in begrenztem Umfang bestehen. Die operativen Geschäfte sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen. So beeinflussen die Rohölpreise maßgeblich sowohl die Beschaffungspreise der Rohstoffe der nachgelagerten Wertschöpfungskette als auch die Energiekosten. Die nachwachsenden Rohstoffe unterliegen, unter anderem abhängig von den Erntebedingungen, ebenfalls einer hohen Preisvolatilität. Ein weiterer Einflussfaktor für die Preisrisiken sind Wechselkursveränderungen. Etwaige Beschaffungsrisiken werden durch die Optimierung der global ausgerichteten Einkaufsaktivitäten, beispielsweise durch die Erschließung neuer Rohstoffmärkte oder den Abschluss marktgerechter Verträge, abgesichert. Als übergeordnetes Ziel in der Beschaffungsstrategie ist hierbei die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen Konditionen verankert. Zur weiteren Verringerung der Rohstoffpreisrisiken bei rohstoffintensiven Endprodukten ist es unser Ziel, durch Abstimmung zwischen Beschaffungs- und Verkaufsseite, etwa durch Formelpreisverträge, etwaige Rohstoffpreisvolatilitäten bei Bedarf in der Wertschöpfungskette weiterzugeben. Der starke Ölpreisabfall der vergangenen zwei Jahre hat wesentlich zu einer Senkung der Rohstoffbeschaffungskosten beigetragen. Auch kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Diese mindern wir gegebenenfalls durch Lieferantensubstitution. Wir beobachten kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können. Das Geschäftsjahr 2015 war ungewöhnlich stark geprägt von durch höhere Gewalt verursachten Ausfällen in der Lieferantenkette. Diese Ereignisse konnten weitestgehend durch geeignete Maßnahmen in Kooperation mit den betroffenen sowie alternativen Lieferanten bewältigt werden. Die zunehmenden Volatilitäten erfordern in der Zukunft eine verstärkte Steuerung der verschiedenen Risiken entlang der Supply Chain. Ein fester Bestandteil der Beschaffungsstrategie sind Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die von Evonik mitgegründete Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS) auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich bereits diesem Assessment unterzogen. Die Bewertung der Assessments erfolgt durch das neutrale Sustainability-Rating-Unternehmen EcoVadis. Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung von Petrochemikalien ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere das Segment Performance Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing oder der kurzfristigen Einschränkung der Verfügbarkeit von Rohstoffen bestehen vorwiegend in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency. 4. Forschung & Entwicklung Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (F&E), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere F&E-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Zum einen arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Prozesse, um unsere führende Kostenposition zu stärken, zum anderen stoßen wir mit unseren Projekten in neue Märkte und in neue technologische Felder vor. Das Portfolio unserer Projekte richten wir konsequent an der Strategie der jeweiligen Geschäftseinheit aus. Zusätzliche Möglichkeiten eröffnen wir uns in der Forschung durch die immer stärkere Einbeziehung externer Partner („Open Innovation"). Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen, um neueste Forschungserkenntnisse schnell ins Unternehmen zu übertragen, sowie mit Start-ups und anderen Industrieunternehmen, um Lösungen entlang von Wertschöpfungsketten anzubieten, mit denen wir uns vom Wettbewerb differenzieren können. Mit unserem Venture-Capital-Programm beteiligen wir uns an Firmen, die uns bei gemeinsamen Entwicklungen mit ihrem Know-how unterstützen können. In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. Wesentliche Chancen aus der Einführung neuer Produkte, die über unsere derzeitige Planung hinausgehen, sehen wir hauptsächlich in dem Segment Resource Efficiency. 5. Investitionen Das organische Wachstum von Evonik durch Investitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und des Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms diszipliniert vor. Noch nicht begonnene und auch bereits laufende Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben. Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. So beflügeln sozioökonomische Megatrends die Entwicklung unseres Aminosäurengeschäfts. Nach dem erfolgreichen Anlaufen einer World-Scale-Anlage für DL-Methionin im Herbst 2014 in Singapur planen wir die Errichtung einer weiteren Anlage bis zum Jahr 2019. Durch das Wachstum der Weltbevölkerung wird der Bedarf an tierischem Eiweiß auch in Zukunft stetig steigen. Verstärkend wirkt eine weitere Dynamik: In Schwellenländern passt die größer werdende Mittelschicht mit zunehmendem Wohlstand und fortschreitender Urbanisierung ihre Ernährungsgewohnheiten westlichen Mustern an. In den Metropolen Asiens nimmt der Verzehr von Fleisch daher stark zu, was die Intensivierung der dortigen Tierhaltung beschleunigt. Aus ökologischen Gründen erhält zudem die umweltverträgliche, ressourcenschonende Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte weltweit einen immer höheren Stellenwert. In aufstrebenden Märkten fragt die kaufkräftige Mittelschicht außerdem verstärkt Körperpflegeprodukte und Kosmetika nach. China und Brasilien sind hinsichtlich Größe und Dynamik bedeutende Personal-Care-Wachstumsmärkte, an deren Wachstum Evonik mit neuen Produktionskapazitäten vor Ort teilhaben möchte. Der Megatrend Ressourcenschonung ist die Basis für zahlreiche energieeffiziente, umweltschonende Produkte von Evonik. Ein Beispiel hierfür sind gefällte Kieselsäuren, bei denen wir eine führende Marktposition innehaben. Durch den Einsatz dieser Kieselsäuren in Kombination mit Silanen werden Reifen produziert, die im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen. Unterstützt wird das künftige Wachstum hier unter anderem durch die Ausdehnung der Reifen-Kennzeichnungsvorschriften auf weitere Länder, beispielsweise ab 2016 in Brasilien. Um die damit verbundenen Optionen zu nutzen, bauen wir unsere Kieselsäurekapazitäten gezielt aus. So errichten wir zurzeit eine neue Produktionsanlage in Americana (Brasilien), die erste lokale Anlage für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) speziell für die südamerikanische Reifenindustrie. Der Markt für Leichtlaufreifen, und damit für HD-Kieselsäuren, wächst in Südamerika spürbar stärker als der Markt für normale Pkw-Reifen. Die oben beschriebenen Investitionen sind bereits Bestandteil der Mittelfristplanung. Eine Verzögerung der Umsetzung oder der Entfall von Investitionsprojekten, etwa aufgrund der politischen Lage in einzelnen Ländern, hätte negativen Einfluss auf unser geplantes Wachstum sowie bei extremer Ausprägung auf die Werthaltigkeit und damit den Abschreibungsbedarf von Anlagen bzw. Anlagen im Bau. Im Gegensatz hierzu könnten in einzelnen Bereichen neue Projekte zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen führen. 6. Produktion Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wir produzieren Produkte über komplexe Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen. 7. Sonstige Um den Spielraum für Wachstum und Innovationen zu erhöhen, arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Kostenposition. Dies erfolgt vor allem im Rahmen unserer Optimierungsprogramme On Track 2.0 und Administration Excellence. Im Zusammenhang mit diesen Programmen und darüber hinausgehenden Restrukturierungsprojekten ergeben sich neben den damit verbundenen Potenzialen zur Erhöhung der strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten auch Risiken im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen das Nichteinhalten der ambitionierten Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern, die Nicht-Erreichung der finanziellen Ziele oder höhere Kosten für die Restrukturierung. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen. 8. Energiemärkte Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen. Der Hauptanteil entfällt auf Erdgas, Kohle und Strom. Öl spielt im Energiemix von Evonik nur eine untergeordnete Rolle. Strom erzeugt Evonik an mehreren großen Standorten in ressourceneffizienter Kraft-Wärme-Kopplung teilweise selbst. Evonik hat auch im Jahr 2015 die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte fortlaufend beobachtet und entsprechend kostenbewusst agiert. In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, hat Evonik Energien und, soweit erforderlich, Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel ist es, Risiken und Chancen der volatilen Energiemärkte damit in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Rahmenbedingungen können hier zusätzliche Kosten für unsere operativen Segmente entstehen. Die in der zweiten Jahreshälfte 2015 nochmals deutlich gefallenen Öl- und Kohlenotierungen sowie ein hohes Angebot an den globalen Gasmärkten haben zu einem Rückgang der Strom- und Erdgaspreise auch in Deutschland und Mitteleuropa geführt. Die Erdgaspreise an den europäischen und asiatischen Standorten von Evonik liegen aber weiterhin erheblich über dem Preisniveau in den USA und Kanada. Risiken können sich aus weiter steigenden Preisen für Emissionshandelsberechtigungen ergeben. Im Jahr 2015 war hier, im Gegensatz zu den Primär- und Sekundärenergieträgern, für den europäischen Emissionshandel ein weitgehend ungestörter Aufwärtstrend zu beobachten. Im regulatorischen Umfeld bleibt für Deutschland abzuwarten, welche Regelungen nach 2017 für die Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage getroffen werden. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots/Nachfragesituationen und der politischen Entwicklungen gewissen Marktpreis- und Kostenschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich sowohl Chancen als auch Risiken. 9. Mergers & Acquisitions Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs die in Betracht kommenden Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence). Damit erfassen wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken und nehmen eine angemessene Bewertung vor. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele, wie Synergien, gefährden. Für Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nachhaltig trotz Optimierung nicht mehr erfüllen, prüfen wir auch externe Optionen. Sollte ein potenzieller Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen. 10. Personal Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind die Basis für die Erreichung unserer strategischen und operativen Ziele und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Sowohl der Verlust von Leistungsträgern als auch Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Einstellung qualifizierter und talentierter Mitarbeiter können grundsätzlich in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen. Um auch für künftige Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik weltweit interessante Beschäftigungsmöglichkeiten, systematische Personalentwicklungsmaßnahmen und eine wettbewerbsfähige Vergütung. Damit binden und fördern wir unsere Leistungsträger sowie talentierte Mitarbeiter und sind für Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Sowohl unser Employer Branding als auch viele interne Aktivitäten sind auf Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach- und Führungskräfte weiter steigern wollen. Im Rahmen der strategischen Personalplanung werden die Bedarfe für einen Fünfjahreszeitraum ermittelt und frühzeitig Maßnahmen abgeleitet, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt. Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken hinsichtlich der Entwicklung von Personalkosten, beispielsweise durch künftige Tarifabschlüsse, ergeben. 7.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance" Die Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu denen im Umfeld Planung/Markt deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Für die finanziellen Auswirkungen treffen wir für diese Themen bilanzielle Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance in der Regel nicht in die oben abgebildete Chancen- und Risikomatrix ein und nehmen keine Einordnung in die Größenklassen vor. Wesentliche Chancen und Risiken in Bezug auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns entstehen hier naturgemäß aus Sachverhalten, die weitere Zuführungen zu Rückstellungen bedingen bzw. zu deren Auflösung führen. 1. Recht, regulatorische Rahmenbedingungen und Compliance Evonik ist grundsätzlich rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren beispielsweise aus Rechtsstreitigkeiten, wie privatrechtlichen Schadensersatzansprüchen, oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken, insbesondere in der Produkthaftung sowie dem Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine rechtliche Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen ist hier insbesondere eine mögliche Veränderung der Regulierung der EEG-Umlage und des europäischen Emissionshandels relevant. Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen rechtlichen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für rechtliche Risiken Rückstellungen gebildet. Die nachfolgend beschriebenen Sachverhalte stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen rechtlichen Risiken dar. Bei Chancen und Risiken aus laufenden und potenziellen Verfahren sowie geltend gemachten und potenziellen Ansprüchen enthalten wir uns grundsätzlich der Darstellung einer Bewertung finanzieller Auswirkungen, um unsere Position nicht zu beeinflussen. Evonik befindet sich derzeit in drei laufenden Spruchverfahren im Zusammenhang mit der Abfindung früherer Anteilseigner, deren Hintergrund folgende gesellschaftsrechtliche Strukturmaßnahmen sind: der 1999 abgeschlossene Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RÜTGERS GmbH (vormals RÜTGERS AG), der 2003 erfolgte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der RÜTGERS AG (heute RÜTGERS GmbH) sowie der 2006 durchgeführte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der Degussa AG (heute Evonik Degussa GmbH). In den Spruchverfahren wird die Angemessenheit von Barabfindung bzw. Ausgleich gerichtlich überprüft. Im Zusammenhang mit der Veräußerung ihrer ehemaligen Energieaktivitäten hat Evonik gegenüber dem Erwerber verschiedene Freistellungen im Hinblick auf das seinerzeit im Bau befindliche Kohlekraftwerk Walsum 10 abgegeben. Infolge technischer Probleme verzögerte sich die Inbetriebnahme um knapp vier Jahre, sodass das Kraftwerk erst am 20. Dezember 2013 den kommerziellen Betrieb aufnehmen konnte. Evonik ist der Ansicht, dass der Generalunternehmer für einen Großteil der Zusatzkosten und Verzögerungsschäden ersatzpflichtig ist. Inzwischen ist ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen der Projektgesellschaft und dem Generalunternehmer anhängig. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act geltend gemacht. Evonik befindet sich hierüber mit dem Erwerber in Auseinandersetzungen. Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien eingeleitet. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig. Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht unwahrscheinlich. In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen. In steuerlicher Hinsicht können sich Risiken im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Wertung von Geschäftsprozessen, Investitionen und Restrukturierungen seitens der Finanzverwaltung sowie aus potenziellen Nachzahlungen aufgrund von Betriebsprüfungen ergeben. Compliance umfasst das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang untereinander sowie mit unseren Geschäftspartnern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Risiken können sich insoweit aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben.31 Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. 31 Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht. 2. Risiken „Schutz von geistigem Eigentum und Know-how" Innovationen haben einen ganz wesentlichen Anteil am unternehmerischen Erfolg von Evonik. Deshalb ist der Schutz von geistigem Eigentum und Know-how von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die immer enger werdenden Märkte und die Globalisierung der Geschäfte sind kompetente Antworten zum Schutz unseres Wettbewerbsvorsprungs zu Eckpfeilern der Investitionstätigkeit geworden. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum selbst durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how in Joint Ventures und andere Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abfließen. So gibt es beispielsweise nach einer möglichen Trennung von einem Joint-Venture- oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass an diesen übertragenes Know-how nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt wird und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird. Die Steuerung der Aufgaben zur Reduzierung und Vermeidung dieser Risiken nehmen die Bereiche Unternehmenssicherheit und Intellectual Property Management wahr. Der Zentralbereich Unternehmenssicherheit steuert konzernweit den Schutz von Mitarbeitern, Anlagen, Transporten und des Know-hows von Evonik. Dies beinhaltet beispielsweise Bedrohungen durch gewalttätige Übergriffe, politische Unruhen, Sabotage und Industriespionage. Der Bereich Intellectual Property Management unterstützt konzernweit bei der Entwicklung, der Sicherung, der strategischen Nutzung und der Kommerzialisierung geistigen Eigentums, unter anderem durch Patente und Marken. Die rund 150 Mitarbeiter in diesem Bereich werden dabei durch ein weltumspannendes Netzwerk an Korrespondenzanwälten unterstützt. 3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität) Evonik ist Risiken in den Bereichen Anlagensicherheit, Produktsicherheit und Arbeitssicherheit sowie Risiken aus umweltrechtlichen Vorschriften ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie weltweit auf Konzern- und Segmentebene aufgesetzte Initiativen zur stetigen Verbesserung der Sicherheit in unseren Produktionsanlagen tragen zu einer wirksamen Reduzierung dieser Risiken bei. Darüber hinaus werden Risiken, die aus eingekauften Rohstoffen sowie technischen Dienstleistungen resultieren und Auswirkungen auf das operative Geschäft haben können, systematisch erfasst und bewertet. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Zudem wird das nach internationalen Normen zertifizierte konzernweite Managementsystem für Umwelt und Sicherheit ständig weiterentwickelt und verbessert. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Initiative Responsible Care und des UN Global Compact. Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können, beispielsweise durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden. 7.5 Risiken „Prozesse/Organisation" 1. Allgemein Die Risikokategorie Prozesse/Organisation stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen in der Regel aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung. Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale für bestehende Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden. 2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und, wenn notwendig, verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft. Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Financial Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Financial Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wird in Deutschland bereits bei den von den Financial Services betreuten Gesellschaften flächendeckend angewendet. Ausgehend von einer bereits erfolgten Implementierung der Kontrollmatrix bei den großen operativen Gesellschaften in China und Südostasien sowie im Verlauf des Jahres auch in den USA und Belgien wird sie sukzessive in weiteren ausländischen Gesellschaften eingeführt. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Eine Jahresabschlussprüfung durch Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen. Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Jahresabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise. Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen. 8 Angaben gem. §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht des Vorstandes gem. § 176 Abs. 1 AktG Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist. Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Im Rahmen der von Evonik durchgeführten Mitarbeiter-Aktienprogramme bestehen für teilnehmende Mitarbeiter zeitliche Verfügungsbeschränkungen an Aktien, insbesondere jeweils eine Haltefrist bis zum Ende des übernächsten, auf die Zuteilung folgenden Kalenderjahres. Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 21 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft. Nach §§ 289 Abs. 4 Nr. 3, 315 Abs. 4 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten. Zum 31. Dezember 2015 bestand nur noch eine dem Vorstand der Gesellschaft gemeldete direkte Beteiligung am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreitet: Die RAG-Stiftung, Essen, hält 67,91 Prozent der Anteile. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt. Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest. Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit. Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 11. März 2013 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10. März 2018 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen. Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem - vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts - ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, • zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend"). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2014 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 20. Mai 2014 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 1. Mai 2019 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: • Die Gesellschaft hat mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2015 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme von RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt - auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) - mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwirbt. • Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 3 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurden bis zum 31. Dezember 2015 zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 1,25 Milliarden € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihe steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den „Non-Investment-Grade"-Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwerben. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt. 9 Erklärung zur Unternehmensführung Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung öffentlich zugänglich gemacht. Eine ausführliche Darstellung zur Corporate Governance finden Sie zudem im Corporate-Governance-Bericht als Bestandteil des Geschäftsberichts. 10 Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 17) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. 10.1 Vergütung des Vorstandes Veränderungen im Vorstand Die Bestellung von Herrn Patrik Wohlhauser endete durch Niederlegung des Mandats mit Ablauf des 30. Juni 2015. Gleichzeitig wurde Herr Dr. Ralph Sven Kaufmann in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 25. Juni 2015 mit Wirkung zum 1. Juli 2015 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes - als Chief Operating Officer -bestellt. In der Sitzung vom 24. September 2015 hat der Aufsichtsrat die Bestellung von Herrn Thomas Wessel - als Arbeitsdirektor - um weitere fünf Jahre bis zum 31. August 2021 verlängert. Grundlagen und Zielsetzung Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstandes setzt sich zunächst aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme zusammen. Darüber hinaus werden eine Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, sowie die üblichen Nebenleistungen gewährt. Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht das Präsidium des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Die letzte externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit erfolgte im September 2015. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, die Festvergütung ab dem 1. Januar 2016 zu erhöhen, und zwar für den Vorstandsvorsitzenden um 150 Tausend € sowie für alle ordentlichen Vorstandsmitglieder um 100 Tausend €. Die wesentlichen Vergütungsbestandteile, das heißt ohne Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung, teilen sich 2015 wie folgt auf: Erfolgsunabhängige Komponenten Feste Jahresvergütung Die feste Jahresvergütung ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt. Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt. Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen. Erfolgsabhängige Komponenten Kurzfristige variable Vergütung Die erfolgsabhängige Jahrestantieme errechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden ROCE, bereinigtes Konzernergebnis und bereinigtes EBITDA herangezogen. Dabei wird das ROCE-Ziel an den mittelfristig bestimmten Kapitalkosten gemessen, das Konzernergebnis-Ziel in einen Vergleich zum Vorjahr gesetzt und das EBITDA-Ziel aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Außerdem hat die Entwicklung der Unfallbilanz im abgelaufenen Geschäftsjahr (Anzahl und Schwere der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr) Einfluss. Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung der persönlichen Ziele und kann zwischen 80 Prozent und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind individuell auf die Performance-Ziele des einzelnen Vorstandsmitglieds abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext. Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der persönlichen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor - unabhängig von der persönlichen Zielerreichung - im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt. Die wirtschaftlichen und persönlichen Ziele der einzelnen Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt. Langfristige variable Vergütung (LTI) Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive-Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Die Ausgestaltung der LTI-Pläne ist aus Anlass des Börsengangs der Gesellschaft beginnend mit der Tranche 2013 neu festgesetzt worden. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. LTI-Tranchen 2010 bis 2012 Die Tranchen 2010 bis 2012 honorieren dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die jeweilige Planlaufzeit, also der Performancezeitraum, beträgt für die genannten Pläne fünf Jahre, jeweils ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Zielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performance-zeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Aufgrund der konkreten Ausgestaltung der LTI-Pläne 2010 bis 2012 erfüllten diese bis zum Börsengang der Evonik Industries AG nicht die Definition einer aktienorientierten Vergütung gemäß DRS 17.9 und wurden daher als nicht aktienbasierte Vergütung kategorisiert. Die jeweilige Auszahlung stand unter der Bedingung, dass das vorgegebene Erfolgsziel erreicht wird und der Auszahlungsbetrag nicht null beträgt. Insofern waren diese Tranchen erst in dem Geschäftsjahr als gewährt anzusehen, in dem der jeweilige Performancezeitraum endet. Die Gewährung der Bezüge stand weiterhin unter der Bedingung, dass der Börsengang noch nicht eingetreten ist. Mit dem Börsengang im Geschäftsjahr 2013 ist letztere Bedingung erfüllt und führt zu einem Wechsel der Vergütungsart zu einer aktienorientierten Vergütung. Die LTI-Tranchen 2010 bis 2012 werden in Übereinstimmung mit DRS 17 ab diesem Zeitpunkt als gewährt betrachtet und als aktienorientierte Vergütung behandelt. Entsprechend wurde der jeweilige beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage ermittelt. LTI-Tranchen 2013 und folgende Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2010 bis 2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Seitdem wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Die relative Performance kann zwischen 70 Prozentpunkten und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängern. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags betragen. Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2010 bis 2015 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: LTI-Tranchen scroll Name LTI-Tranchen1) LTI-Tranchen2) 2010 in Tausend € 2011 in Tausend € 2012 in Tausend € 2013 2014 2015 Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Dr. Klaus Engel 478 479 495 43.133 1.028 45.208 1.023 47.510 1.488 Dr. Ralph Sven Kaufmann - - - - - - - 14.253 447 Christian Kullmann - - - - - 13.562 307 28.506 893 Thomas Wessel - 96 297 25.880 617 27.125 614 28.506 893 Patrik Wohlhauser - 216 297 25.880 617 27.125 614 28.506 893 Ute Wolf - - - 6.470 154 27.125 614 28.506 893 Summe 478 791 1.089 101.363 2.416 140.145 3.172 175.787 5.507 1) Die Angabe der Anzahl der sonstigen aktienbasierten Bezüge unterbleibt, da weder eine bestimmte Anzahl von Aktien bzw. Aktienoptionen ausgegeben wurde, noch die Tranchen in eine virtuelle Aktienanzahl umgerechnet werden können. 2) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung. Der Gesamtaufwand 2015 aller LTI-Tranchen beträgt 4.753 Tausend €. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Herrn Dr. Engel 1.204 Tausend €, für Herrn Dr. Kaufmann 102 Tausend €, für Herrn Kullmann 329 Tausend €, für Herrn Wessel 752 Tausend €, für Herrn Wohlhauser 1.837 Tausend € sowie für Frau Wolf 529 Tausend €. Betriebliche Altersversorgung Die betriebliche Versorgungszusage für Dr. Klaus Engel beläuft sich auf einen Prozentsatz der festen Jahresvergütung, der sich nach der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen richtet und maximal 60 Prozent beträgt. Die Versorgungszusagen sehen eine lebenslange Alters- bzw. Hinterbliebenenrente vor. Für Christian Kullmann, Thomas Wessel, Patrik Wohlhauser und Ute Wolf gilt ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in sechs bis zehn Raten ausgezahlt werden kann. Versorgungsanwartschaften, die vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben wurden, sind entweder in das System als Initialbaustein integriert worden oder werden getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst, und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich. Für Dr. Ralph Sven Kaufmann ist aktuell keine Altersversorgung vereinbart. Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze von 60 bzw. 62 Jahren (abhängig von der individuellen Zusage) oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit - einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Dr. Engel hat zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Ein solcher Anspruch besteht ebenfalls für die Herren Kullmann, Wessel und Wohlhauser aus Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten. Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 875 Tausend € (Vorjahr: 2.977 Tausend €) nach HGB bzw. 2.261 Tausend € (Vorjahr: 1.526 Tausend €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt. Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab. Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 20.914 Tausend € (Vorjahr: 20.065 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 25.799 Tausend € (Vorjahr: 29.773 Tausend €). Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen scroll Name HGB IFRS Dienstzeitaufwand Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung zum 31.12. Dienstzeitaufwand Barwert der Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31.12. 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € Dr. Klaus Engel 114 2.215 14.102 12.148 712 488 16.945 17.162 Dr. Ralph Sven Kaufmann (ab 01.07.2015) --- --- --- --- --- --- --- --- Christian Kullmann (ab 01.07.2014) 217 121 2.787 2.068 414 160 3.732 3.523 Thomas Wessel 236 251 3.027 2.332 384 280 3.810 3.563 Patrik Wohlhauser (bis 30.06.2015) 73 254 --- 2.917 402 322 --- 4.539 Ute Wolf 235 136 998 600 349 276 1.312 986 Summe 875 2.977 20.914 20.065 2.261 1.526 25.799 29.773 Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 38.704 Tausend € (Vorjahr: 28.801 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 50.951 Tausend € (Vorjahr: 43.816 Tausend €) nach IFRS. Regelungen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Anstellungsverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Anstellungsverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen. Die Abfindungszahlung an Patrik Wohlhauser übersteigt nicht das genannte Abfindungs-Cap. Leistungen aus Anlass der Beendigung des Dienstverhältnisses scroll Name Festvergütung Sachbezüge Jahrestantieme Beiträge Altersversorgung Langfristvergütung Gesamt in Tausend € Patrik Wohlhauser 450 11 878 141 9001) 2.3802) 1) In der Abfindung sind die LTI-Tranchen 2011 und 2012 sowie anteilig 2016 berücksichtigt. Die LTI-Tranchen 2013 bis 2015 bleiben aufrechterhalten. 2) Davon sind auf Wunsch von Herrn Wohlhauser 975 T€ in einen Altersversorgungsbaustein („deferred compensation") umgewandelt worden. Darüber hinaus erhält Herr Wohlhauser ab dem 1. April 2016 ein vertragliches Übergangsgeld bis zum 60. Lebensjahr in Höhe von insgesamt 1.795 Tausend € (Past Service Cost), auf das anderweitige Verdienste von Herrn Wohlhauser zukünftig angerechnet werden. Nachvertragliche Wettbewerbsverbote Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart. Kontrollwechsel-Klausel Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung abgerechnet. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt. Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2015 Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2015 belaufen sich inklusive Mandatsbezügen auf 15.608 Tausend € (Vorjahr: 10.677 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Tantiemen des Vorjahres in Höhe von 332 Tausend € aufgelöst. Auf Basis der geschilderten Grundsätze ergab sich 2015 folgende Vergütung für die einzelnen Vorstandsmitglieder: Vergütung des Vorstandes scroll Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsabhängige Vergütung Gesamtbezüge nach DRS 17 Festvergütung Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen Jahrestantieme LTI1) 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € Dr. Klaus Engel 1.100 1.100 22 49 1.959 1.419 1.488 1.023 4.569 3.591 Dr. Ralph Sven Kaufmann2) 300 - 28 - 585 - 447 - 1.360 - Christian Kullmann3) 600 300 55 27 1.139 358 893 307 2.687 992 Thomas Wessel4) 600 600 77 91 1.045 700 893 614 2.615 2.005 Patrik Wohlhauser5) 300 600 17 34 522 869 893 614 1.732 2.117 Ute Wolf 600 600 45 89 1.107 669 893 614 2.645 1.972 Summe 3.500 3.200 244 290 6.357 4.015 5.507 3.172 15.608 10.677 1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt. 2) 2015 anteilig ab 1. Juli 2015. 3) 2014 anteilig ab 1. Juli 2014. 4) Korrektur zum Vergütungsbericht 2014: Im Jahr 2014 erhaltene, aber nicht ausgewiesene Mandatsbezüge in Höhe von 33 Tausend €. 5) 2015 anteilig bis 30. Juni 2015. Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2015 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor. Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle. Gewährte Zuwendungen scroll Dr. Klaus Engel Chief Executive Officer Dr. Ralph Sven Kaufmann Chief Operating Officer (ab 01. Juli 2015) 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € Festvergütung 1.100 1.100 1.100 1.100 - 300 300 300 Nebenleistungen 49 22 22 22 - 28 28 28 Summe 1.149 1.122 1.122 1.122 - 328 328 328 Einjährige variable Vergütung 1.150 1.150 - 2.300 - 325 - 650 Mehrjährige variable Vergütung 1.023 1.488 - 3.750 - 447 - 1.125 LTI 2014 bis 2017 1.023 - - - - - - - LTI 2015 bis 2018 - 1.488 - 3.750 - 447 - 1.125 Summe 3.322 3.760 1.122 7.172 - 1.100 328 2.103 Versorgungsaufwand (service cost) 488 712 712 712 - - - - Gesamtvergütung 3.810 4.472 1.834 7.884 - 1.100 328 2.103 scroll Christian Kullmann Chief Strategic Officer (ab 01. Juli 2014) Thomas Wessel Chief Human Resources Officer 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € 20141 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € Festvergütung 300 600 600 600 600 600 600 600 Nebenleistungen 27 55 55 55 91 77 77 77 Summe 327 655 655 655 691 677 677 677 Einjährige variable Vergütung 325 650 - 1.300 650 650 - 1.300 Mehrjährige variable Vergütung 307 893 - 2.250 614 893 - 2.250 LTI 2014 bis 2017 307 - - - 614 - - - LTI 2015 bis 2018 - 893 - 2.250 - 893 - 2.250 Summe 959 2.198 655 4.205 1.955 2.220 677 4.227 Versorgungsaufwand (service cost) 160 414 414 414 280 384 384 384 Gesamtvergütung 1.119 2.612 1.069 4.619 2.235 2.604 1.061 4.611 scroll Patrik Wohlhauser Chief Operating Officer (bis 30. Juni 2015) Ute Wolf Chief Financial Officer 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2015 (Min.) in Tausend € 2015 (Max.) in Tausend € Festvergütung 600 300 300 300 600 600 600 600 Nebenleistungen 34 17 17 17 89 45 45 45 Summe 634 317 317 317 689 645 645 645 Einjährige variable Vergütung 650 325 - 650 650 650 - 1.300 Mehrjährige variable Vergütung 614 893 - 2.250 614 893 - 2.250 LTI 2014 bis 2017 614 - - - 614 - - - LTI 2015 bis 2018 - 893 - 2.250 - 893 - 2.250 Summe 1.898 1.535 317 3.217 1.953 2.188 645 4.195 Versorgungsaufwand (service cost) 322 402 402 402 276 349 349 349 Gesamtvergütung 2.220 1.937 719 3.619 2.229 2.537 994 4.544 1) Korrektur zum Vergütungsbericht 2014: Im Jahr 2014 erhaltene, aber nicht ausgewiesene Mandatsbezüge für Herrn Wessel in Höhe von 33 Tausend €. Zufluss scroll Dr. Klaus Engel Chief Executive Officer Dr. Ralph Sven Kaufmann Chief Operating Officer (ab 01. Juli 2015) Christian Kullmann Chief Strategic Officer (ab 01. Juli 2014) 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € Festvergütung 1.100 1.100 - 300 300 600 Nebenleistungen 49 22 - 28 27 55 Summe 1.149 1.122 - 328 327 655 Einjährige variable Vergütung1)2)3) 1.128 2.070 - 585 326 1.170 Mehrjährige variable Vergütung 835 420 - - - - LTI 2009 bis 2013 835 - - - - - LTI 2010 bis 2014 - 420 - - - - Summe 3.112 3.612 - 913 653 1.825 Versorgungsaufwand (service cost) 488 712 - - 160 414 Gesamtvergütung 3.600 4.324 - 913 813 2.239 scroll Thomas Wessel Chief Human Resources Officer Patrik Wohlhauser Chief Operating Officer (bis 30. Juni 2015) Ute Wolf Chief Financial Officer 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € Festvergütung 600 600 600 300 600 600 Nebenleistungen 91 77 34 17 89 45 Summe 691 677 634 317 689 645 Einjährige variable Vergütung1)2)3) 632 1.108 652 585 606 1.170 Mehrjährige variable Vergütung - - - - - - LTI 2009 bis 2013 - - - - - - LTI 2010 bis 2014 - - - - - - Summe 1.323 1.785 1.286 902 1.295 1.815 Versorgungsaufwand (service cost) 280 384 322 402 276 349 Gesamtvergütung 1.603 2.169 1.608 1.304 1.571 2.164 1) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2014: Dr. Engel 26 Tausend €, Wessel 53 Tausend € (korrigiert um 33 Tausend €), Wolf 46 Tausend €; 2015: Wessel 30 Tausend €. Die Korrektur 2014 für Herrn Wessel wird ebenfalls mit der einjährigen variablen Vergütung 2015 verrechnet. 2) Einjährige variable Vergütung 2014 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert 2015 für das Geschäftsjahr 2014 (eine ggf. vorhandene Abweichung zwischen der tatsächlichen Auszahlung 2015 und dem Ausweis der Schätzung im Vergütungsbericht 2014 für das Jahr 2015 wurde korrigiert). 3) Einjährige variable Vergütung 2015 noch nicht abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen. Frühere und im Geschäftsjahr ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2015 auf 2.729 Tausend € (Vorjahr: 1.374 Tausend €). 10.2 Vergütung des Aufsichtsrates Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt. Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden. Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (200 Tausend €), seinen Stellvertreter (130 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (90 Tausend €). Die Vorsitzenden des Präsidialausschusses und des Prüfungsausschusses erhalten zusätzlich eine Vergütung von je 45 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von je 30 Tausend € und die übrigen Mitglieder je 30 Tausend €. Der Vorsitzende des Finanz- und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 35 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 27,5 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 27,5 Tausend €. Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von 30 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von 15 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 15 Tausend €. Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt. Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss. Vergütung des Aufsichtsrates scroll Feste Vergütung Vergütung für Ausschusstätigkeiten Tagungsgelder Summe 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € 2015 in Tausend € 2014 in Tausend € Günter Adam (bis 10.12.15) 90 90 58 58 10 10 158 158 Martin Albers (ab 01.10.15) 23 - 2 - 1 - 26 - Prof. Dr. Barbara Albert (ab 01.07.14) 90 45 - - 5 2 95 47 Dr. Dr. Peter Bettermann (bis 30.06.14) - 45 - - - 3 - 48 Karin Erhard 90 90 30 20 9 7 129 117 Carmen Fuchs (ab 10.12.15) 8 - - - - - 8 - Stephan Gemkow 90 90 28 28 9 8 127 126 Ralf Giesen (bis 30.04.14) - 30 - 19 - 4 - 53 Prof. Dr. Barbara Grunewald 90 90 30 30 9 9 129 129 Ralf Hermann 90 90 58 58 10 9 158 157 Prof. Wolfgang A. Herrmann 90 90 - - 5 5 95 95 Dieter Kleren 90 90 - - 5 5 95 95 Steven Koltes 90 90 45 45 8 5 143 140 Frank Löllgen (ab 01.05.14) 90 60 28 18 8 7 126 85 Dr. Siegfried Luther 90 90 45 45 10 10 145 145 Dr. Werner Müller 200 200 103 103 16 13 319 316 Jürgen Nöding (bis 30.09.15)1) 68 110 23 30 7 11 98 151 Norbert Pohlmann 90 90 8 - 6 5 104 95 Dr. Wilfried Robers 90 90 30 30 9 10 129 130 Michael Rüdiger 90 90 35 35 9 9 134 134 Ulrich Terbrack 90 90 - - 5 5 95 95 Dr. Volker Trautz 90 90 45 45 8 6 143 141 Michael Vassiliadis 130 130 58 58 12 10 200 198 Dr. Christian Wildmoser 90 90 58 58 14 13 162 161 Summe 1.959 1.970 684 680 175 166 2.818 2.816 1) Herr Nöding war zusätzlich Aufsichtsratsmitglied der Evonik Services GmbH bis zum 31. Juli 2014. Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2014 und 2015 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2014 und 2015 ausgeschiedenen beziehungsweise eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt. Zum 31. Dezember 2015 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2015 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor. 11 Prognosebericht • Leicht schwächere weltwirtschaftliche Entwicklung • Bei leicht geringerem Umsatz bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden € erwartet • ROCE erneut deutlich über den Kapitalkosten 11.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Schwächere Dynamik der Weltwirtschaft im Jahr 2016 erwartet Wir erwarten, dass die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch im Jahr 2016 durch regional unterschiedliche Wachstumstrends geprägt werden: Die sich fortsetzende konjunkturelle Belebung in den entwickelten Volkswirtschaften wird voraussichtlich durch das langsamere Wachstum in den Schwellenländern gedämpft werden. Insgesamt erwarten wir eine leicht schwächere Dynamik des globalen Wachstums mit einer Zunahme von 2,5 Prozent im Jahr 2016 gegenüber 2015 (2,6 Prozent). Wir nehmen an, dass eine weiterhin expansive Geldpolitik und Konsumimpulse durch den Ölpreis die Konjunktur in den entwickelten Volkswirtschaften 2016 weiterhin begünstigen werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine Fortsetzung der fragilen Belebung in Europa, allerdings mit weniger Dynamik als im Vorjahr. Für Deutschland gehen wir 2016 von einem weiteren Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent aus. Haupttreiber wird voraussichtlich der private Konsum bleiben - den Wachstumsbeitrag der Ausrüstungsinvestitionen und des Außenhandels schätzen wir dagegen als gering ein. Die USA sehen wir nach wie vor als Wachstumsstütze der Weltwirtschaft, erwarten jedoch mit 2,2 Prozent Zuwachs im Jahr 2016 ein geringeres Expansionstempo als 2015. Der Binnenkonsum wird hierzu voraussichtlich den wesentlichen Wachstumsbeitrag liefern, während der von Investitionen und Außenhandel geringer als 2015 sein wird. Die aktuellen Herausforderungen der Schwellenländer werden voraussichtlich auch 2016 bestehen bleiben und könnten sich aufgrund der Geldpolitik der amerikanischen Notenbank sogar noch verschärfen. Falls diese die geplanten Zinserhöhungen für 2016 vollzieht, könnten sich die Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern beschleunigen sowie deren Finanzierungskosten bei derzeit hoher Verschuldung zunehmen. Insgesamt erwarten wir für die Schwellenländer ein Wirtschaftswachstum auf dem Niveau von 2015, wobei die Abwärtsrisiken hoch bleiben. In China gehen wir von einer weiteren Wachstumsverlangsamung aus. Angesichts der Bereitschaft der Regierung zu konjunkturstützenden Maßnahmen erwarten wir für 2016 eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 6,5 Prozent. Die erwartete Entwicklung der Weltkonjunktur ist jedoch weiterhin durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Abgesehen von geopolitischen Konflikten könnte die weltwirtschaftliche Entwicklung insbesondere durch das Handeln der Zentralbanken anders als von uns erwartet verlaufen. Neben der weltwirtschaftlichen Dynamik wird das Marktumfeld von Evonik durch Entwicklungen in unseren Endkundenindustrien beeinflusst. Nachdem der allgemeine Industrietrend 2015 mit geringfügigen Produktionszuwächsen schwach war und nur wenige Industrien moderates Wachstum verzeichneten, erwarten wir für 2016 angesichts des fragilen makroökonomischen Umfelds wenig zusätzliche Impulse. Konjunktursensible Endkundenindustrien wie die Bauwirtschaft, der Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Elektrotechnikindustrie werden voraussichtlich eine Verlangsamung des Wachstums erfahren. Regional könnte die Entwicklung, insbesondere in dem für Evonik wichtigsten Absatzmarkt Europa, vereinzelt zusätzliche positive Impulse bekommen. In weiteren für Evonik wichtigen Endkundenindustrien - wie der Pharma-, Nahrungs- und Futtermittel- sowie der Konsum- und Pflegeprodukteindustrie - erwarten wir eine Fortsetzung des bisherigen Wachstumstempos. Die Entwicklung der Endkundenindustrien wird in den einzelnen industriellen Wertschöpfungsketten und in den Evonik-Geschäften jeweils unterschiedliche Auswirkungen entfalten. Die globale Inflation verharrt nach unserer Einschätzung infolge der Wachstumsabschwächung und des Preisdrucks durch Rohstoffe auf dem derzeit niedrigen Niveau. Darüber hinaus kann es in einigen Teilbereichen zu Deflationstendenzen kommen. Auf den Rohstoffmärkten erwarten wir, dass sich die schwächere konjunkturelle Dynamik und die aktuelle Angebotsausweitung weiterhin bemerkbar machen. Die für Evonik spezifischen Rohstoffe werden sich zwar gegenüber dem Jahreswechsel 2015/2016 leicht verteuern. Insgesamt erwarten wir jedoch, dass der interne Rohstoffkostenindex unter dem Durchschnitt des Jahres 2015 verbleibt. Diesem Szenario liegt die Annahme zugrunde, dass sich der durchschnittliche Ölpreis 2016 gegenüber 2015 leicht verringert. Risiken liegen hier weiterhin in geopolitischen Konflikten, durch die negative Auswirkungen auf der Angebotsseite entstehen können. 11.2 Ausblick Grundlagen für unsere Prognose sind: • Weltweites Wachstum von 2,5 Prozent • Wechselkurs Euro/US-Dollar in etwa auf dem Niveau des Jahres 2015 (~ 1,10 US-$) • Interner Rohstoffkostenindex niedriger im Vergleich zum Vorjahr Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die im Abschnitt „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen" beschriebene erwartete schwache Dynamik der Weltwirtschaft wird auch unsere Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 beeinflussen. Nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2015 erwarten wir für 2016 einen leicht geringeren Umsatz (2015: 13,5 Milliarden €). Dank unserer starken Marktpositionen, dem ausgewogenen Portfolio und der Konzentration auf wachstumsstarke Geschäfte rechnen wir auch in dem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach unseren Produkten und einer spürbaren Mengensteigerung. Dazu sollten auch die in den vergangenen Jahren in Betrieb genommenen neuen Produktionskapazitäten ebenso wie eine weitere Intensivierung unserer Vertriebsaktivitäten ihren Beitrag leisten. Bei den Verkaufspreisen erwarten wir in unserem Produktportfolio überwiegend eine solide Entwicklung. Allerdings rechnen wir in einzelnen Geschäften der Segmente Nutrition & Care und Performance Materials mit rückläufigen Verkaufspreisen, die zu dem insgesamt prognostizierten leichten Umsatzrückgang führen. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass sich unser Geschäft auch 2016 erfolgreich entwickeln wird, und erwarten ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden € (2015: 2,47 Milliarden €). Im Segment Nutrition & Care erwarten wir in der Mehrzahl der Geschäfte eine stabile oder leicht positive Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren gehen wir aber von einer Normalisierung der Preise nach dem sehr hohen Vorjahresniveau aus. Zudem wird das Baby-Care-Geschäft weiterhin von der anhaltend hohen Wettbewerbsintensität belastet sein. Für das Segment Resource Efficiency erwarten wir trotz des schwächeren Wachstums der Weltwirtschaft, dass sich die erfolgreiche Geschäftsentwicklung des Vorjahres weiter fortsetzt. Im Segment Performance Materials wird insbesondere der im Jahresvergleich niedrigere Rohölpreis zu nochmals rückläufigen Verkaufspreisen führen und die operative Entwicklung belasten. Die weiterhin konsequente Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme On Track 2.0 und Administration Excellence wird auch im Jahr 2016 einen positiven Beitrag zum Ergebnis leisten. Die Ergebniseffekte aus niedrigeren Rohstoffpreisen werden in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken, sollten sich aber über das gesamte Portfolio weitgehend ausgleichen. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return On Capital Employed), wird im Jahr 2016 erneut die Kapitalkosten übertreffen. Allerdings wird der ROCE durch das insgesamt rückläufige Ergebnis etwas niedriger ausfallen als im Jahr 2015 (16,6 Prozent). Investitionen und Finanzierung Wir erwarten, dass die Sachinvestitionen erneut leicht über den Abschreibungen und etwa auf dem Niveau des Jahres 2015 (0,9 Milliarden €) liegen werden. Infolgedessen werden wir wiederum einen deutlich positiven freien Cashflow (free cash flow) erwirtschaften, der allerdings aufgrund der schwächeren operativen Ergebnisentwicklung unter dem hohen Wert von 2015 (1,1 Milliarden €) liegen wird. Arbeits- und Anlagensicherheit Bei der Unfallhäufigkeit32 gehen wir für das Jahr 2016 von einer stabilen Entwicklung (2015: 1,0) aus und erwarten damit, unter der für 2015 definierten Obergrenze von 1,3 zu bleiben. Wir fordern und streben weiterhin langfristig an, dass der Wert nachhaltig unter 1,0 bleibt. Bei der Ereignishäufigkeit33 in der Anlagensicherheit halten wir unsere Zielgröße von maximal 48 auch für 2016 aufrecht und erwarten einen Wert zwischen 48 und 53, insgesamt also eine Verbesserung gegenüber 2015 (55). 32 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter von Evonik und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden. 33 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Segmente bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100). Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Gesamterfolgsrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang Segmentberichterstattung Allgemeine Informationen Grundlagen der Abschlussaufstellung Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten Veränderungen im Konzern Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Weitere Angaben Angaben nach nationalen Vorschriften Gewinn- und Verlustrechnung Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern scroll Anhang 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Umsatzerlöse 6.1 13.507 12.917 Kosten der umgesetzten Leistungen 6.2 - 9.096 - 9.308 Bruttoergebnis vom Umsatz 4.411 3.609 Vertriebskosten 6.2 - 1.447 - 1.289 Forschungs- und Entwicklungskosten 6.2 - 434 - 413 Allgemeine Verwaltungskosten 6.2 - 693 - 601 Sonstige betriebliche Erträge 6.3 445 250 Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.4 - 603 - 493 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 6.5 - 15 14 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.664 1.077 Zinserträge 46 71 Zinsaufwendungen - 245 - 289 Sonstiges Finanzergebnis - 24 - 17 Finanzergebnis 6.6 - 223 - 235 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.441 842 Ertragsteuern 6.7 - 422 - 252 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.019 590 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 5.3 - 17 - 9 Ergebnis nach Steuern 1.002 581 davon entfallen auf andere Gesellschafter 11 13 Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 991 568 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) 6.8 +2,13 + 1,22 Vorjahreszahlen angepasst. Gesamterfolgsrechnung Gesamterfolgsrechnung Evonik-Konzern scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Ergebnis nach Steuern 1.002 581 Erfolgsbestandteile, die künftig in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden 287 185 Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 21 - 11 Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 32 - 142 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 245 295 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) 6 - Latente Steuern - 17 43 Erfolgsbestandteile, die nicht in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden 253 - 601 Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 361 - 844 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - 4 - 7 Latente Steuern - 104 250 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern 540 - 416 Gesamterfolg 1.542 165 davon entfallen auf andere Gesellschafter 12 19 Gesellschafter der Evonik Industries AG 1.530 146 Gesamterfolg entfallend auf Gesellschafter der Evonik Industries AG 1.530 146 davon entfallen auf fortgeführte Aktivitäten 1.547 156 nicht fortgeführte Aktivitäten - 17 - 10 Bilanz Bilanz Evonik-Konzern Aktiva scroll Anhang 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Immaterielle Vermögenswerte 7.1 3.168 3.100 Sachanlagen 7.2 5.808 5.515 At Equity bilanzierte Unternehmen 7.3 53 357 Finanzielle Vermögenswerte 7.4 116 83 Latente Steuern 7.12 1.110 1.127 Laufende Ertragsteueransprüche 7.12 11 11 Sonstige Forderungen 7.6 54 58 Langfristige Vermögenswerte 10.320 10.251 Vorräte 7.5 1.763 1.778 Laufende Ertragsteueransprüche 7.12 111 211 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.6 1.813 1.720 Sonstige Forderungen 7.6 265 303 Finanzielle Vermögenswerte 7.4 365 449 Flüssige Mittel 8.3 2.368 921 6.685 5.382 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 5.3 - 52 Kurzfristige Vermögenswerte 6.685 5.434 Summe Vermögenswerte 17.005 15.685 Passiva Gezeichnetes Kapital 466 466 Kapitalrücklage 1.166 1.165 Angesammelte Ergebnisse 5.821 5.040 Angesammelte andere Erfolgsbestandteile 40 - 244 Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG 7.493 6.427 Anteile anderer Gesellschafter 83 95 Eigenkapital 7.7 7.576 6.522 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.8 3.349 3.953 Sonstige Rückstellungen 7.9 854 903 Latente Steuern 7.12 479 449 Laufende Ertragsteuerschulden 7.12 150 199 Finanzielle Verbindlichkeiten 7.10 1.415 666 Sonstige Verbindlichkeiten 7.11 106 71 Langfristige Schulden 6.353 6.241 Sonstige Rückstellungen 7.9 1.177 957 Laufende Ertragsteuerschulden 7.12 209 105 Finanzielle Verbindlichkeiten 7.10 291 469 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.11 1.090 1.126 Sonstige Verbindlichkeiten 7.11 309 247 3.076 2.904 Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 5.3 - 18 Kurzfristige Schulden 3.076 2.922 Summe Eigenkapital und Schulden 17.005 15.685 Vorjahreszahlen angepasst. Eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung Evonik-Konzern Anhang 7.7 scroll Gezeichnetes Kapital in Millionen € Kapitalrücklage in Millionen € Angesammelte Ergebnisse in Millionen € Eigene Anteile in Millionen € Stand 01.01.2014 466 1.165 5.547 - Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - Dividendenausschüttung - - - 466 - Kauf eigener Anteile - - - - 13 Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - - Verkauf eigener Anteile - - 3 - 13 Ergebnis nach Steuern - - 568 - Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - - 601 - Gesamterfolg - - - 33 - Sonstige Veränderungen - - - 8 - Stand 31.12.2014 466 1.165 5.040 - Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - Dividendenausschüttung - - - 466 - Kauf eigener Anteile - - - - 14 Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - - Verkauf eigener Anteile - - 2 - 14 Ergebnis nach Steuern - - 991 - Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - 253 - Gesamterfolg - - 1.244 - Sonstige Veränderungen - - 3 - Stand 31.12.2015 466 1.166 5.821 - scroll Angesammelte andere Erfolgsbestandteile in Millionen € Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG in Millionen € Anteile anderer Gesellschafter in Millionen € Summe Eigenkapital in Millionen € Stand 01.01.2014 - 420 6.758 78 6.836 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - Dividendenausschüttung - - 466 - 5 - 471 Kauf eigener Anteile - - 13 - - 13 Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - 3 Verkauf eigener Anteile - 10 - 10 Ergebnis nach Steuern - 568 13 581 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern 179 - 422 6 - 416 Gesamterfolg 179 146 19 165 Sonstige Veränderungen - 3 - 11 3 - 8 Stand 31.12.2014 244 6.427 95 6.522 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - 3 3 Dividendenausschüttung - - 466 - 11 - 477 Kauf eigener Anteile - - 14 - - 14 Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - 3 Verkauf eigener Anteile - 12 - 12 Ergebnis nach Steuern - 991 11 1.002 Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern 6 539 1 540 Gesamterfolg 286 1.530 12 1.542 Sonstige Veränderungen - 2 1 - 16 - 15 Stand 31.12.2015 40 7.493 83 7.576 Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern scroll Anhang 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.664 1.077 Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 764 656 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 15 - 14 Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte - 144 - 4 Veränderung der Vorräte 52 - 90 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 44 - 29 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen - 18 28 Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - 162 - 165 Veränderung der sonstigen Rückstellungen 111 - 43 Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden 92 - 70 Zinsauszahlungen - 67 - 114 Zinseinzahlungen 22 13 Dividendeneinzahlungen 19 20 Aus-/Einzahlungen für Ertragsteuern - 336 - 230 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.968 1.035 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 3 31 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.1 1.971 1.066 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - 916 - 1.095 Auszahlungen für Investitionen in Unternehmensbeteiligungen - 70 - 114 Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 13 17 Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen 421 578 Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen 111 248 Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins - 219 - 209 Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten - 660 - 575 Cashflow aus Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - - 1 Cashflow aus Investitionstätigkeit 8.2 - 660 - 576 Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen 3 - Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG - 466 - 466 Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter - 11 - 5 Auszahlungen für den Kauf eigener Anteile - 14 - 13 Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile 15 13 Aufnahme der Finanzschulden 844 207 Tilgung der Finanzschulden - 238 - 891 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 133 - 1.155 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - - Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 133 - 1.155 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 1.444 - 665 Finanzmittelbestand zum 01.01. 921 1.572 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 1.444 - 665 Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel 3 14 Finanzmittelbestand/Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz 8.3 2.368 921 Vorjahreszahlen angepasst. Anhang Evonik-Konzern 1 Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten Anhang 9.1 scroll Nutrition & Care Resource Efficiency Performance Materials Services 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Außenumsatz 4.924 4.075 4.279 4.040 3.435 3.827 828 906 Innenumsatz 34 27 53 84 133 156 1.886 1.865 Gesamtumsatz 4.958 4.102 4.332 4.124 3.568 3.983 2.715 2.771 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - 25 - 4 1 1 - 1 - 9 7 Bereinigtes EBITDA 1.435 847 896 836 309 325 163 151 Bereinigte EBITDA-Marge in % 29,1 20,8 20,9 20,7 9,0 8,5 19,7 16,7 Bereinigtes EBIT 1.214 685 675 642 174 204 53 49 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.923 2.527 2.726 2.474 1.467 1.397 565 507 ROCE in % 41,5 27,1 24,8 25,9 11,9 14,6 9,4 9,7 Abschreibungen1) - 212 - 157 - 222 - 194 - 132 - 109 - 107 - 101 Sachinvestitionen1) 250 458 241 273 183 218 177 153 Finanzinvestitionen 5 2 54 42 22 - 6 6 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.165 6.943 8.662 7.835 4.380 4.353 12.668 13.173 scroll Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Außenumsatz 51 104 - 10 - 35 13.507 12.917 Innenumsatz 87 71 - 2.194 - 2.203 - - Gesamtumsatz 138 175 - 2.204 - 2.238 13.507 12.917 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 1 23 - - 13 - 15 14 Bereinigtes EBITDA - 81 - 54 - 257 - 223 2.465 1.882 Bereinigte EBITDA-Marge in % - - - - 18,2 14,6 Bereinigtes EBIT - 96 - 68 - 268 - 256 1.752 1.256 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 11 801 2.838 2.348 10.530 10.054 ROCE in % - - - - 16,6 12,5 Abschreibungen1) - 15 - 14 - 12 - 31 - 700 - 606 Sachinvestitionen1) 24 20 2 1 877 1.123 Finanzinvestitionen 2 64 1 - 90 114 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 391 775 310 162 33.576 33.241 1) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Für die Segmentierung von Wertminderungen und Wertaufholungen vgl. Anhangziffer 6.3 bzw. 6.4. Vorjahreszahlen angepasst. Segmentberichterstattung nach Regionen Anhang 9.2 scroll Deutschland Übriges Europa Nordamerika Nordamerika 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Außenumsatz 2.436 2.814 4.148 4.235 2.647 2.310 954 777 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.1) 1.542 1.542 546 544 370 330 32 29 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.1) 2.832 2.777 555 534 1.052 863 178 172 Sachinvestitionen 427 419 88 133 208 141 67 106 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 21.514 21.435 2.681 2.741 3.801 3.709 668 611 scroll Asien-Pazifik Naher Osten, Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Außenumsatz 2.860 2.440 462 341 13.507 12.917 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.1) 274 250 - - 2.764 2.695 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.1) 1.587 1.564 8 10 6.212 5.920 Sachinvestitionen 86 323 1 1 877 1.123 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 4.751 4.620 161 125 33.576 33.241 1) Langfristiges Vermögen gemäß IFRS 8.33 b. Vorjahreszahlen angepasst. 2 Allgemeine Informationen Die Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen. Sie hat ihren Sitz in der Rellinghauser Straße 1-11, 45128 Essen, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Konzern) wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG in seiner Sitzung am 19. Februar 2016 aufgestellt und wird in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 26. Februar 2016 erörtert und dem Aufsichtsrat für die Sitzung am 2. März 2016 zur Billigung vorgelegt. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. 3 Grundlagen der Abschlussaufstellung 3.1 Übereinstimmung mit den IFRS Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. 3.2 Darstellung der Abschlussbestandteile Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden bei Änderungen von Rechnungslegungsstandards unter Anhangziffer 3.3, bei sonstigen Änderungen unter Anhangziffer 3.4 bzw. unter den jeweiligen Anhangziffern dargestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einzelne Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Bilanz sowie der Eigenkapitalveränderungsrechnung zusammengefasst und im Anhang weiter erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Dabei werden die Aufwendungen nach ihrer Funktion gegliedert. Die Gesamterfolgsrechnung leitet das Ergebnis nach Steuern aus der Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung der anderen Erfolgsbestandteile auf den Gesamterfolg des Konzerns über. Die Bilanz wird nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden gegliedert. Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich als kurzfristig einzustufen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder erfüllt werden. In der Eigenkapitalveränderungsrechnung werden die Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Rücklagen, die den Gesellschaftern der Evonik Industries AG zustehen, sowie die Veränderungen der Anteile anderer Gesellschafter für die Berichtsperiode gezeigt. Transaktionen mit Gesellschaftern, die in ihrer Eigenschaft als Anteilseigner handeln, werden ebenfalls hier ausgewiesen. Die Kapitalflussrechnung stellt Informationen über die Zahlungsströme des Konzerns zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt, bei der das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt wird. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz hinzugerechnet. Der Anhang beinhaltet grundsätzliche Informationen zum Abschluss, ergänzende Informationen zu den obigen Abschlussbestandteilen sowie weitere Angaben, wie zum Beispiel die Segmentberichterstattung. 3.3 Neue Rechnungslegungsvorschriften Erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Im Geschäftsjahr 2015 waren verschiedene überarbeitete bzw. neu verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften und Klarstellungen erstmalig anzuwenden, die jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten. Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Das IASB hat weitere Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2015 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden. Im Folgenden werden die Rechnungslegungsvorschriften aufgeführt, die für den Konzernabschluss von Bedeutung sein könnten. Diese werden voraussichtlich zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens erstmalig angewendet. Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften scroll Vorschrift Gegenstand der Vorschrift - Voraussichtliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss a: Veröffentlichung Vorschrift durch IASB b: Anwendungszeitpunkt gem. IASB c: Anwendungszeitpunkt gem. EU d: Veröffentlichung im Amtsblatt der EU Änderungen zu IFRS 11 "Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations" a: 06.05.2014 Die Änderungen stellen die Bilanzierung des Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit klar, wenn diese gemeinschaftliche Tätigkeit einen Geschäftsbetrieb darstellt. Der Erwerb von Anteilen an einer solchen gemeinschaftlichen Tätigkeit ist demnach unter Anwendung der Prinzipien der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen (IFRS 3) abzubilden. Die Änderungen sind für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant. b: 01.01.2016 c: 01.01.2016 d: 25.11.2015 IFRS 15 "Revenue from Contracts with Customers" a: 28.05.2014/ 11.09.2015 IFRS 15 regelt die Erfassung von Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kunden branchenübergreifend und umfassend neu. In einem Fünf-Schritte-Modell werden detaillierte Vorgaben unter anderem zur Identifizierung separater Leistungsverpflichtungen, zur Höhe der erwarteten Gegenleistung unter Berücksichtigung variabler Preisbestandteile und zur Verteilung der erwarteten Gegenleistung auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen gegeben. Auch ist nun nach einheitlichen Kriterien zu unterscheiden, ob eine Leistungsverpflichtung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen zu erbringen ist. Darüber hinaus hat der IFRS 15 eine deutliche Erhöhung der Anhangangaben zur Folge. Durch den neuen Standard werden die folgenden geltenden Vorschriften ersetzt: IAS 11, IAS 18, IFRIC 13, IFRIC 15, IFRIC 18 und SIC-31. b: 01.01.2018 Im Rahmen einer Vertragsanalyse wurden mögliche Umstellungssachverhalte identifiziert. c: offen Eine Verschiebung des Umsatzrealisierungszeitpunkts kann aus der Identifikation einer zusätzlichen Leistungsverpflichtung, einer Änderung der Einschätzung, ob ein Umsatz zeitpunkt- bzw. zeitraumbezogen realisiert wird oder hinsichtlich des Zeitpunkts des Kontrollübergangs, resultieren. d: offen Folgende Sachverhalte könnten als separate Leistungsverpflichtung identifiziert werden: • Dosieranlagen, die bisher als Draufgabe im Rahmen eines Produktverkaufs übertragen wurden, • Fracht- und Transportleistungen, die nach dem Kontrollübergang erbracht werden, • Verlängerte Garantien, die deutlich über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehen und eine Dienstleistungskomponente beinhalten, • Exklusive Vertriebsrechte. Eine geänderte Einschätzung, ob eine Leistung zeitpunkt- bzw. zeitraumbezogen erfüllt wird, ist bei folgenden Sachverhalten möglich: • Lizenzvereinbarungen, • Entwicklungsaufträge. Eine geänderte Einschätzung hinsichtlich des Zeitpunkts des Kontrollübergangs ist bei Vereinbarungen zu Konsignationslägern möglich. Des Weiteren kann die Höhe der Umsätze über die Totalperiode nach IFRS 15 von der bisherigen Bilanzierung abweichen. Dies ist bei folgenden Sachverhalten möglich: • Vorausgezahlte Zuschüsse von Kunden, für die zusätzlich eine umsatzerhöhende Finanzierungskomponente zu berücksichtigen sein kann, • Vereinbarungen über den unbedingten Rückkauf von Produkten, • Tauschähnliche Geschäfte zwischen Mitbewerbern. Abschließend sind Kosten für Leistungen, die nach Vertragsabschluss anfallen und einem Vertrag eindeutig zugeordnet werden können, zu aktivieren und über den Zeitraum abzuschreiben, in dem die zugehörigen Güter auf den Kunden übertragen bzw. Dienstleistungen erbracht wurden. Dies kann Leistungen der Anwendungstechnik betreffen. In einem nächsten Schritt werden die quantitativen Auswirkungen auf den Konzernabschluss tiefer gehend analysiert. IFRS 9 „Financial Instruments" a: 24.07.2014 IFRS 9 ist der Nachfolgestandard von IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Die wesentlichen Änderungen des IFRS 9 gegenüber dem alten IAS 39 bestehen in der Einführung vollständig neuer Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte, der Einführung eines neuen Impairment-Modells, das zu einer frühzeitigeren Erfassung von Verlusten führen soll, einer Erweiterung der zulässigen Grundgeschäfte und einer modifizierten Effektivitätsbeurteilung für Hedge Accounting-Beziehungen sowie erweiterten Anhangangaben. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b: 01.01.2018 c: offen d: offen Änderungen zu IFRS 10 und IAS 28 "Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture" a: 11.09.2014/17.12.2015 Im Rahmen dieser Änderung soll eine Inkonsistenz zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 für den Fall der Veräußerung beziehungsweise der Einlage von Vermögenswerten an oder in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen beseitigt werden. Die Änderung sieht vor, dass künftig der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer solchen Transaktion nur dann erfasst wird, wenn die veräußerten beziehungsweise eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb nach IFRS 3 darstellen. Andernfalls ist lediglich eine anteilige Ergebniserfassung zulässig. Die rechtliche Form der veräußerten beziehungsweise eingebrachten Vermögenswerte ist dabei unerheblich. Der Erstanwendungszeitpunkt wurde 2015 vom IASB auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Änderung ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant. b: offen c: offen d: offen „Annual Improvement Process (IFRSs 2012-2014 Cycle)" a: 25.09.2014 Das Projekt „Annual Improvements to IFRSs 2012-2014 Cycle" beinhaltet Änderungen an IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 sowie IAS 34. Es handelt sich um Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Die Änderungen sind für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant. b: 01.01.2016 c: 01.01.2016 d: 16.12.2015 Änderungen zu IAS 1 "Disclosure Initiative" a: 18.12.2014 Im Rahmen dieser Änderungen beseitigt das IASB bestehende Unklarheiten im Zusammenhang mit der Anwendung des Wesentlichkeitsgrundsatzes in IAS 1 und der Untergliederung von Abschlussposten in der Bilanz sowie der Gesamterfolgsrechnung. Weitere Klarstellungen und Verbesserungen betreffen die Darstellung von Zwischensummen, die Struktur von Anhangangaben und Angaben zu wesentlichen Rechnungslegungsmethoden. Die Änderungen haben lediglich Auswirkungen auf die Anhangangaben im Konzernabschluss. b: 01.01.2016 c: 01.01.2016 d: 19.12.2015 IFRS 16 "Leases" a: 13.01.2016 Der neue Standard wird weitreichende Auswirkungen auf die Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer haben. War nach IAS 1 7 für die bilanzielle Erfassung eines Leasingverhältnisses beim Leasingnehmer die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken am Leasingobjekt entscheidend, so ist künftig grundsätzlich jedes Leasingverhältnis beim Leasingnehmer in Form eines Nutzungsrechts am Leasingobjekt und einer korrespondierenden Leasingverbindlichkeit in der Bilanz zu erfassen. Für Leasinggeber sind die Bilanzierungsvorschriften, insbesondere im Hinblick auf die weiterhin erforderliche Klassifizierung von Leasingverhältnissen, dagegen weitgehend unverändert geblieben. IFRS 16 ersetzt IAS 1 7 sowie die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zu einem späteren Zeitpunkt geprüft. b: 01.01.2019 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 12 "Recognition of Deferred Tax Assets for Unrealised Losses" a: 19.01.2016 Die Änderungen betreffen Klarstellungen zur Bilanzierung latenter Steueransprüche für nicht realisierte Verluste bei schuldrechtlichen Instrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft. b: 01.01.2017 c: offen d: offen Änderungen zu IAS 7 "Statements of Cash Flows" a: 29.01.2016 Die Änderungen betreffen Vorgaben für zusätzliche Anhangangaben, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen sollen, die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsaktivitäten des Unternehmens zu beurteilen. Die Änderungen haben Auswirkungen auf die Anhangangaben im Konzernabschluss. b: 01.01.2017 c: offen d: offen 3.4 Änderungen der Darstellung und Gliederung, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Zum 1. Januar 2015 hat der Vorstand der Evonik Industries AG die Führungs- und Portfoliostruktur angepasst, um die Chancen für profitables Wachstum weiter zu verbessern. Dabei erhalten die drei operativen Chemiesegmente ein deutlich höheres Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit. In diesem Zusammenhang wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung Ausweisänderungen vorgenommen, um operative und finanzierungsbezogene Erträge und Aufwendungen stärker zu trennen und damit verantwortungsgerechter zuordnen zu können. Darüber hinaus wird hierdurch eine verbesserte Vergleichbarkeit mit den Wettbewerbern erreicht. Im Einzelnen betreffen die Ausweisänderungen: • die Zuordnung der Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten, • eine differenzierte Zuordnung von Erträgen und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung und der Währungssicherung zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten, sofern sie aus operativen Vorgängen resultieren, und zum Finanzergebnis, sofern sie aus finanzierungsbezogenen Vorgängen resultieren, • eine transparentere Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung der jeweiligen Ergebnisse aus Währungsumrechnung und Währungssicherung durch Umstellung von einem Brutto- auf einen Nettoausweis.34 34 Vergleiche die Erläuterung des Währungsmanagements und der daraus resultierenden Ergebnisse in Anhangziffer 10.2. Die folgenden Posten wurden für die Vergleichsperiode angepasst: Auswirkungen der Ausweisänderungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Evonik-Konzerns (in Auszügen) scroll Geschäftsjahr 2014 Anpassungen in Millionen € Sonstige betriebliche Erträge - 450 Sonstige betriebliche Aufwendungen 467 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 14 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 31 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - 14 Sonstiges Finanzergebnis - 17 Finanzergebnis - 31 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten - Es ergaben sich keine Auswirkungen sowohl auf den Jahresüberschuss, als auch auf das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie. In der Bilanz wurde aus Wesentlichkeitsgründen der bisher separat dargestellte Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien" mit den „Sachanlagen" zusammengefasst. Zum 31. Dezember 2015 waren hierunter 10 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ausgewiesen. Zum 1. Januar 2015 wurde die Ermittlung des Abzinsungssatzes zur Bewertung von neu erworbenen Pensionsanwartschaften (Dienstzeitaufwand) im Euro-Raum angepasst. Während der Abzinsungssatz für den Dienstzeitaufwand bisher auf Basis der Cashflows des gesamten Bestands (aktive Mitarbeiter, unverfallbar Ausgeschiedene, Rentner) ermittelt wurde, wird er nun auf Basis von Cashflows der aktiven Mitarbeiter ermittelt, da auch nur dieser Personenkreis neue Anwartschaften erwirbt. Zum 1. Januar 2015 hätte der Abzinsungssatz vor Anpassung der Einschätzung 2,50 Prozent betragen. Der neue Abzinsungssatz für die neu erworbenen Anwartschaften liegt nun bei 2,75 Prozent und verursacht zum 31. Dezember 2015 einen um 15 Millionen € niedrigeren Dienstzeitaufwand. Die Anpassung erfolgt als Schätzänderung prospektiv. 3.5 Konsolidierungskreis und -methoden Konsolidierungskreis Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen voll einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Die Evonik Industries AG beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann. Gemeinschaftliche Tätigkeiten werden anteilig in den Konzernabschluss einbezogen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinschaftliche Vereinbarung, bei der der Konzern zusammen mit anderen Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bilanziert. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter der Anhangziffer 5.1 dargestellt. Konsolidierungsmethoden Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Anschaffungsnebenkosten sind nicht im Beteiligungsbuchwert, sondern als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Vermögenswerte und Schulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Beherrschung bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so sind diese Anteile neu zu bewerten und hieraus resultierende Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Gewinne oder Verluste, die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst wurden, sind auf derselben Grundlage auszubuchen, wie dies erforderlich wäre, wenn der Erwerber den zuvor gehaltenen Anteil unmittelbar veräußert hätte. Verbleibende positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens ergebniswirksam erfasst. Änderungen der Beteiligungsquote an einem bereits konsolidierten Tochterunternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigentümern direkt im Eigenkapital bilanziert. Unter diesen Umständen sind die Anteile der Eigentümer des Mutterunternehmens und der anderen Gesellschafter so anzupassen, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung ist unmittelbar im Eigenkapital zu erfassen und den Anteilen der Eigentümer des Mutterunternehmens zuzuordnen. Direkt zurechenbare Transaktionskosten sind ebenfalls als Bestandteil der erfolgsneutralen Transaktion zwischen Eigentümern zu bilanzieren, mit der Ausnahme von Kosten für die Emission von Schuldtiteln oder Eigenkapitalinstrumenten, die weiterhin gemäß den Vorschriften für Finanzinstrumente zu erfassen sind. Ein- und Auszahlungen aus diesen Transaktionen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Mit dem Zeitpunkt, in dem die Beherrschung über ein Tochterunternehmen endet, ist das Tochterunternehmen nicht mehr in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden das Reinvermögen des Tochterunternehmens und die Anteile anderer Gesellschafter (und damit das anteilige Reinvermögen am Tochterunternehmen) ausgebucht. Der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust ist aus Konzernsicht zu ermitteln. Er ergibt sich als Differenz aus dem Veräußerungserlös (Veräußerungspreis abzüglich Veräußerungskosten) und dem abgehenden anteiligen Reinvermögen am Tochterunternehmen (inklusive verbliebener stiller Reserven und Lasten sowie eines zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmenwertes). Die Anteile, die Evonik am ehemaligen Tochterunternehmen behält, werden mit dem zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes beizulegenden Zeitwert neu angesetzt. Alle hieraus resultierenden Gewinne und Verluste sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Darüber hinaus werden Beträge, die im Eigenkapital unter den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen erfasst sind, ebenfalls in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, soweit nicht eine andere Rechnungslegungsvorschrift eine direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen verlangt. Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden voll, bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten anteilig eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen. Die Einbeziehung der gemeinschaftlichen Tätigkeiten in den Konzernabschluss erfolgt anteilig mit ihren Vermögenswerten und Schulden sowie Erlösen und Aufwendungen, entsprechend den Rechten und Pflichten von Evonik. Dieselben Konsolidierungsgrundsätze gelten grundsätzlich auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, vgl. Anhangziffer 3.7 unter „At Equity bilanzierte Unternehmen". 3.6 Währungsumrechnung Die Abschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen werden grundsätzlich in deren funktionaler Währung aufgestellt. Dies ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das jeweilige Unternehmen tätig ist. In den Einzelabschlüssen dieser Unternehmen werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung zum Stichtagskurs werden ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen oder unter dem sonstigen Finanzergebnis erfasst. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in den Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie stille Reserven und stille Lasten aus dem Erwerb eines ausländischen Tochterunternehmens werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst und erst bei Abgang des ausländischen Tochterunternehmens ergebniswirksam berücksichtigt. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen. Wechselkurse scroll Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs 2015 1 € entspricht 2014 1 € entspricht 31.12.2015 1 € entspricht 31.12.2014 1 € entspricht Brasilianischer Real (BRL) 3,70 3,12 4,31 3,22 Britisches Pfund (GBP) 0,73 0,81 0,73 0,78 Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 6,99 8,17 7,06 7,54 Japanischer Yen (JPY) 134,52 140,83 131,07 145,23 Singapur-Dollar (SGD) 1,53 1,68 1,54 1,61 US-Dollar (USD) 1,11 1,33 1,09 1,21 3.7 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ertragsrealisierung (a) Umsatzerlöse Umsatzerlöse fallen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit an. Die Segmente Nutrition & Care, Resource Efficiency und Performance Materials erwirtschaften Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie an weiterverarbeitende Industriekunden. Das Segment Services erbringt Dienstleistungen vor allem für die Chemiegeschäfte, die Managementholding und für externe Kunden an den Standorten von Evonik, vgl. ausführlich Anhangziffer 9.1. Die Höhe der Umsatzerlöse ist zwischen den Parteien vertraglich festgelegt. Sie bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuer sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen zeitpunktbezogen erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum an den Produkten verbundenen Chancen und Risiken auf den Kunden übertragen wurden. Dies bestimmt sich häufig nach den internationalen Lieferbedingungen, den sogenannten Incoterms®. Allgemeine Risiken aus dem Verkaufsgeschäft werden auf Basis von Erfahrungswerten durch entsprechende Rückstellungen abgebildet. Umsatzerlöse aus Dienstleistungsgeschäften werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen zeitraumbezogen erfasst, wenn der Fertigstellungsgrad des Geschäfts verlässlich bestimmt werden kann. Bei der periodenübergreifenden Erbringung von Dienstleistungen wird der Umsatz im Verhältnis von erbrachten zu insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen ermittelt. (b) Andere Erträge Voraussetzungen für die Erfassung von anderen Erträgen sind, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist. Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Erträge aus Nutzungsentgelten werden nach dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, sobald das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben und bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.7 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Abhängig von der Art des immateriellen Vermögenswertes werden die Abschreibungen in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Vertriebskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten oder den allgemeinen Verwaltungskosten ausgewiesen. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Geschäfts- oder Firmenwerte haben keine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis 25 Jahren planmäßig abgeschrieben. Ein Teil der Rechte weist eine unbestimmbare Nutzungsdauer auf, da es sich hier um uneingeschränkt nutzbare Marken handelt. Diese werden jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung) und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung der Nutzungsdauer geändert hat und als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen kann, eindeutig zugeordnet werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Entwicklung von neuen Produkten und werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren planmäßig abgeschrieben. Der wesentliche Teil der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sind erworbene Kundenbeziehungen. Diese werden über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und beläuft sich überwiegend auf 2 bis 11 Jahre. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt neben der Nutzungsdauer die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer Abschmelzrate. Sachanlagen Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.7 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind. Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen alle direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie die systematisch zurechenbaren fixen und variablen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, werden als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt aktiviert. Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges enthalten, die im Rahmen der Fremdwährungssicherung von Anlageneinkäufen angefallen sind und bis zu ihrer Übertragung auf die Sachanlagen in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst wurden. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen. Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen ergebniswirksam erfasst. Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte: Nutzungsdauer der Sachanlagen scroll in Jahren Gebäude 5-50 Technische Anlagen und Maschinen 2-25 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-25 Haben wesentliche Teile einer Sachanlage unterschiedliche Nutzungsdauern, werden sie als separate Komponenten bewertet und jeweils planmäßig abgeschrieben. Ersatzteile und Wartungsgeräte, die die Ansatzkriterien von Sachanlagen erfüllen, werden als solche und nicht als Vorräte ausgewiesen. Laufende Reparaturen und sonstige Instandhaltungen werden ergebniswirksam in der Periode erfasst, in welcher sie entstanden sind. Aufwendungen, die im Rahmen von Investitionsprojekten für Vor- und Basisplanung anfallen, werden aktiviert, wenn das Investitionsprojekt mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgeführt wird. Die Abschreibung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des Investitionsprojekts. Gewinne und Verluste aus dem Abgang werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Werthaltigkeitsprüfung Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets" wird für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen bei der Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Überprüfung dieser Vermögenswerte erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit abgrenzbaren Mittelzuflüssen darstellt, oder für eine Gruppe von CGUs. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Abgangskosten und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der CGU/Gruppe von CGUs niedriger ist als ihr Buchwert. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden - außer beim Geschäfts- oder Firmenwert -ergebniswirksame Zuschreibungen vorgenommen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Abgangskosten des jeweiligen Segments. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Abgangskosten wird mittels eines Bewertungsmodells als Barwert der künftigen Cashflows und somit auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren ermittelt (Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die künftigen Cashflows werden aus der aktuellen dreijährigen Mittelfristplanung abgeleitet. Die Mittelfristplanung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Wechselkurse, die Rohstoff- und Energiepreise sowie das Wachstum der Löhne und Gehälter, die der Mittelfristplanung zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus internen und externen Markterwartungen abgeleitet. Das spezifische Wachstum der einzelnen Segmente ist aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet; im Fall der ewigen Rente wird eine Wachstumsrate unterstellt. Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Segment auf Basis eines Kapitalmarktpreisbildungsmodells (Capital Asset Pricing Model) als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Die Eigenkapitalkosten werden durch die Komponenten risikoloser Zinssatz und Risikozuschlag bestimmt. Über alle Segmente hinweg wird der 30-jährige risikolose Zinssatz in gleicher Höhe angesetzt. Der Risikozuschlag ergibt sich durch die Multiplikation des Beta-Faktors mit der Marktrisikoprämie. Die Fremdkapitalkosten setzen sich aus einem risikolosen Zinssatz und einem Zuschlag für das Kreditrisiko zusammen unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Steuersatzes. Der Beta-Faktor, der Zuschlag für das Kreditrisiko und die Kapitalstruktur werden aus dem Kapitalmarkt entsprechend den Werten vergleichbarer Unternehmen des Segments (Peergroup) abgeleitet und berechnet. Parameter Werthaltigkeitsprüfung und Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten scroll Gewichtete Kapitalkosten nach Steuern (in %) Wachstumsrate in der ewigen Rente (in %) Geschäfts- oder Firmenwerte (in Millionen €) 2015 2014 2015 2014 31.12.2015 31.12.2014 Nutrition & Care 7,19 7,01 1,50 1,50 1.023 1.021 Resource Efficiency 8,38 9,28 1,50 1,50 1.186 892 Performance Materials 8,83 8,58 1,50 1,50 492 717 Services 8,16 8,31 1,50 1,50 63 51 Corporate, andere Aktivitäten 7,75 8,06 1,50 1,50 - 14 Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte werden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung auf die Segmente verteilt. Auf die drei Chemiesegmente entfällt im Wesentlichen ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH (Evonik Degussa), Essen. Dieser wird in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, Konsolidierung" ausgewiesen. Änderungen in der Verteilung dieser Geschäfts- oder Firmenwerte gegenüber dem Vorjahr ergaben sich aus der Reorganisation verschiedener Aktivitäten, vgl. Anhangziffer 9.1. Alle anderen Geschäfts- oder Firmenwerte werden unmittelbar in den Segmenten ausgewiesen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von anderen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags überwiegend durch die Ermittlung des Nutzungswertes der jeweiligen CGU/Gruppe von CGUs. At Equity bilanzierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann bzw. sie gemeinschaftlich geführt werden. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten der Beteiligung. Die Anschaffungskosten beinhalten auch alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten. Bei der Erstbewertung muss der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital bestimmt werden. Dieser ist dann daraufhin zu analysieren, ob er auf stille Reserven und Lasten zurückzuführen ist. Verbleibt nach der Aufteilung auf stille Reserven und Lasten ein positiver Unterschiedsbetrag, ist dieser als Geschäfts- oder Firmenwert zu behandeln und im Beteiligungsbuchwert auszuweisen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar ergebniswirksam aufgelöst, indem der Wertansatz der Beteiligung erhöht wird. Von den Anschaffungskosten ausgehend wird der Buchwert in den Folgeperioden um das anteilige Jahresergebnis erhöht bzw. gemindert. Weitere Anpassungen des Beteiligungswertes sind notwendig, wenn sich das Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens aufgrund von in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Sachverhalten verändert hat. Im Rahmen der Folgebewertung muss die Abschreibung der im Zuge der Erstbewertung aufgedeckten stillen Reserven berücksichtigt und vom anteiligen Jahresüberschuss in Abzug gebracht werden. Erhaltene Dividendenzahlungen sind zur Vermeidung einer Doppelerfassung vom Wertansatz abzuziehen. Falls Indikatoren vorliegen, die auf eine Wertminderung der Beteiligung hindeuten, ist diese auf Werthaltigkeit zu prüfen, vgl. Anhangziffer 3.7 unter „Werthaltigkeitsprüfung". Es erfolgt keine separate Prüfung des anteiligen Geschäfts- oder Firmenwertes. Die Prüfung wird für den gesamten Beteiligungsbuchwert durchgeführt. Demnach sind Wertminderungen nicht dem im Beteiligungsbuchwert enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen und können in Folgeperioden auch wieder vollständig wertaufgeholt werden. Vorräte Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt, wobei die historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten die Wertobergrenze darstellen. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Aufwendungen für Fertigung und Vertrieb. Die Kosten von Vorräten, die von ähnlicher Beschaffenheit oder Verwendung sind, werden einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode oder der First-in-First-out-Methode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion systematisch zurechenbare fixe und variable Gemeinkosten (basierend auf normaler Betriebskapazität). Die Kosten für Vorräte können auch Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges beinhalten, die im Rahmen der Währungs- oder Warenpreissicherung von Rohstoffkäufen angefallen sind und bis zu ihrer Übertragung auf die erworbenen Vorräte in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst wurden. Flüssige Mittel Unter den flüssigen Mitteln sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin werden hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von nicht mehr als drei Monaten ausgewiesen, sofern sie jederzeit in Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Ihr Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 „Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck, für die Gesellschaften in Großbritannien werden die sogenannten „S1PXA"-Tafeln und für die USA werden sogenannte „PPA mortality"-Tafeln verwendet. Die Pensionsverpflichtungen im restlichen Konzern werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste in den Verpflichtungen und Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag) ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens. Neu entstandene Wertänderungen in einem Jahr aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten aus den Verpflichtungen, Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag), Veränderungen der Limitierung des Planvermögens (ohne Zinskosten) und Vermögenserträge auf Erstattungsansprüche (ohne Zinsertrag) werden direkt gegen die anderen Erfolgsbestandteile verrechnet. Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird das Planvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstand). Unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) ergeben sich die Pensionsrückstellungen. Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung). Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenwärtig gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen als Ganzes ermittelt. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Rückstellungen werden mit ihrem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen bei kurzfristigen Rückstellungen sowie beim kurzfristigen Teil langfristiger Rückstellungen. Mit fortschreitendem Zeitverlauf werden die Rückstellungen neuen Erkenntnisgewinnen angepasst. Auflösungen von Rückstellungen werden in den Funktionsbereichen als Ertrag erfasst, in denen auch ursprünglich der Aufwand bei Bildung der Rückstellung belastet wurde. Unter den Rückstellungen für Personal werden die sogenannten Long-Term-Incentive-Pläne ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IFRS 2 „Share-based Payment" als Vergütung mit Barausgleich ermittelt und ergebniswirksam erfasst. Restrukturierungsrückstellungen werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans entsteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wird, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird. Die Rückstellungen im Zusammenhang mit rechtlichen Risiken sind entsprechend ihrer Art den verschiedenen Rückstellungskategorien zugeordnet. Sie enthalten angemessene Aufwendungen für zum Beispiel Gerichts- und Anwaltskosten, Leistungen an Kläger sowie eventuelle Vergleichs- oder Freistellungszahlungen. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden unter anderem die Art des Rechtsstreits bzw. Anspruchs, der Stand des Verfahrens, die Auffassung von Anwälten und Erfahrungen aus vergleichbaren Sachverhalten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten getroffen. Latente Steuern, laufende Ertragsteuern Latente Steuern werden nach IAS 12 „Income Taxes" für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern), unter Berücksichtigung ihrer begrenzten bzw. unbegrenzten Vortragsfähigkeit, aktiviert. Der Ansatz des latenten Steueranspruchs bei Unternehmen mit steuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich einerseits aus vorliegenden Planungsrechnungen, die regelmäßig fünf Jahre betragen, sowie andererseits aus dem Vorhandensein von ausreichenden zu versteuernden temporären Differenzen. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Soweit die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, in dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Der Gesamtsteuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern inländischer Unternehmen beträgt 30 Prozent. Hierbei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und eine durchschnittliche Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent berücksichtigt. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige nationale Steuersatz angewandt. Dieser beträgt zwischen 10 Prozent (Ungarn) und 40 Prozent (USA). Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt. Ungewisse Ertragsteueransprüche und -schulden werden angesetzt, sobald die Eintrittswahrscheinlichkeit höher als 50 Prozent ist. Bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen werden mit dem wahrscheinlichsten Wert angesetzt. Finanzinstrumente Als Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Sie werden in originäre und derivative Finanzinstrumente unterteilt und in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sowie den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Beim erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten bewertet. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die als „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" bewertet werden, sind direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nicht marktgerecht verzinste langfristige Finanzinstrumente werden bewertet, indem die erwarteten Cashflows mit dem effektiven Zinssatz auf den Zeitpunkt der Anschaffung diskontiert werden (Barwert). Der effektive Zinssatz berücksichtigt alle zurechenbaren Gebühren mit Zinscharakter. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorisierung der Finanzinstrumente. (a) Originäre Finanzinstrumente Im Konzern werden originäre Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte den Kategorien „Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables)" oder „Zur Veräußerung verfügbar (Available for Sale)" zugeordnet. Die erstmalige Erfassung dieser Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und Evonik im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Im Konzern lagen keine Fälle vor, in denen übertragene finanzielle Vermögenswerte nach Maßgabe eines anhaltenden Engagements weiterhin in der Bilanz erfasst wurden. Originäre Finanzinstrumente als finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten (At amortised Cost)" zugeordnet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, das heißt, wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Im Folgenden werden die im Konzern verwendeten Kategorien dargestellt: Die Kategorie „Ausleihungen und Forderungen" umfasst insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Die Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zeigen objektive Hinweise, die auf historischen Erfahrungswerten beruhen, dass die fälligen Erfüllungsbeträge im Rahmen der üblichen Bedingungen nicht vollständig einbringlich sind, wird eine Wertminderung vorgenommen. Die Höhe bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem auf Basis des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der geschätzten zukünftigen Einzahlungen. Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden ergebniswirksame Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" werden Eigenkapitalanteile zugeordnet, die nicht konsolidiert oder at Equity bilanziert werden, sowie andere Wertpapiere. Liegt der beizulegende Zeitwert solcher Vermögenswerte nicht vor oder ist er nicht verlässlich bestimmbar, wie im Falle von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, werden die Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes vorliegen. Ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter die Anschaffungskosten wird als Hinweis für eine Wertminderung gesehen. Bei Aktien gilt ein Rückgang des beizulegenden Zeitwertes um mindestens 20 Prozent unter die Anschaffungskosten als wesentlich. Existiert ein derartiger Hinweis, werden die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Verluste ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden Zuschreibungen grundsätzlich in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Lediglich für Schuldinstrumente, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Beteiligungen und anderen finanziellen Vermögenswerten, deren Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden können, werden keine Zuschreibungen vorgenommen. Der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kredite zugeordnet. Die Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. (b) Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Hierzu werden die Sicherungsinstrumente entweder freistehend oder im Rahmen einer Bewertungseinheit mit dem zugehörigen abzusichernden Grundgeschäft (Hedge Accounting) bilanziert. Die erstmalige Erfassung erfolgt zum Handelstag. Existiert für das Derivat kein Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt. Die Marktpreise von Optionsgeschäften werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Commodity-Derivate werden auf Basis von Spotpreisen und Forwardsätzen, Zinsderivate durch Abzinsung zukünftiger Cashflows bewertet. Freistehende derivative Finanzinstrumente gehören der Kategorie „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" an und werden als „Zu Handelszwecken gehalten (Held for Trading)" eingestuft. Finanzinstrumente dieser Kategorie werden an jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes wird ergebniswirksam erfasst. Die Bilanzierung von Sicherungs- und zugehörigen Grundgeschäften im Rahmen des Hedge Accounting ist an bestimmte Kriterien geknüpft. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und einen Nachweis der erwarteten sowie der tatsächlichen Sicherungseffektivität zwischen 80 und 125 Prozent voraus. Es ist dann zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Bei Cashflow-Hedges ist eine Beendigung des Hedge Accounting auch dann erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist. In diesem Falle ist der in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Betrag ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Art des Sicherungszusammenhangs werden die Sicherungsinstrumente und ihre zugehörigen Grundgeschäfte im Hedge Accounting wie folgt bewertet: Fair Value Hedges verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstruments und die auf das abgesicherte Risiko entfallende Änderung des beizulegenden Zeitwertes des abgesicherten Grundgeschäfts werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden nicht bilanzierte feste Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte Risiko zum ergebniswirksamen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld. Aufgrund dieser Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode. Cashflow-Hedges verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität der künftigen Zahlungsströme eines bilanzierten Vermögenswertes bzw. einer Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion abzusichern. Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes eines Sicherungsinstruments wird in den anderen Erfolgsbestandteilen und der ineffektive Teil der Wertänderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Beträge werden ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Umsatzsicherung in die entsprechenden Umsatzerlöse und im Fall einer Absicherung von Wareneinkäufen in die Kosten der umgesetzten Leistung. Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer nichtfinanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit einbezogen. Hedges of a Net Investment verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens bzw. Rückführung des Auslandsinvestments ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Leasing Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt sowohl als Leasingnehmer wie auch als Leasinggeber hauptsächlich in Vereinbarungen über Operating-Leasing auf. Aufwendungen und Erträge hieraus werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und mit diesen im Zusammenhang stehende Schulden Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte müssen in ihrem jetzigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein und eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein. Sofern mit einer Transaktion auch die zugehörigen Schulden mitveräußert werden sollen, werden diese ebenfalls gesondert ausgewiesen. Unmittelbar vor der erstmaligen Einstufung als „zur Veräußerung vorgesehen" sind die Vermögenswerte und Schulden gemäß den bisher relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu bewerten. Danach sind sie mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Für eine spätere Neubewertung sind für Vermögenswerte und Schulden, die nicht unter die Bewertungsvorschriften des IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" fallen, auch weiterhin die relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu beachten. Soweit es sich nicht um eine nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) handelt, werden die Ergebnisse aus der Bewertung und dem Verkauf dieser Vermögenswerte weiterhin im Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations) Eine nicht fortgeführte Aktivität ist entweder ein bedeutender geschäftlicher oder geografischer Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert bzw. eingestellt werden soll, oder ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen. Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und dem Verkauf einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso sind die Cashflows einer nicht fortgeführten Aktivität in der Kapitalflussrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der bei Veräußerung eines Vermögenswertes oder bei der Übertragung einer Verbindlichkeit im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag erhalten bzw. gezahlt würde, und stellt somit einen Abgangspreis basierend auf einer hypothetischen Transaktion am Bewertungsstichtag dar. Existieren für das Bewertungsobjekt mehrere Märkte, wird der Hauptmarkt bzw. subsidiär der vorteilhafteste Markt herangezogen, zu dem der Bilanzierende Zugang hat. Transaktionskosten sind nicht Teil des beizulegenden Zeitwertes, sondern werden entsprechend dem jeweils maßgeblichen Bilanzierungsstandard behandelt. Der beizulegende Zeitwert von nichtfinanziellen Vermögenswerten wird nach dem Konzept der bestmöglichen Verwendung aus Marktsicht ermittelt; diese Verwendung muss nicht mit der gegenwärtigen Nutzung des Vermögenswertes übereinstimmen. Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Kreditausfallrisiken berücksichtigt. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt auf Basis einer dreistufigen Hierarchie: Sofern vorhanden, werden die auf einem aktiven Markt beobachtbaren Börsen- oder Marktpreise für identische Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten unangepasst herangezogen (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, werden Bewertungstechniken mit direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren genutzt (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die verwendeten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Werden Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen zur Bewertung herangezogen, so ist die niedrigste Stufe der wesentlichen Inputfaktoren zu ermitteln und der beizulegende Zeitwert in Gesamtheit dieser Stufe zuzuordnen. Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist. Eventualforderungen sind nicht bilanzierungsfähige mögliche Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse erst noch bestätigt wird. Eintreten oder Nichteintreten stehen dabei nicht vollständig unter der Kontrolle des Unternehmens. Eine Eventualforderung wird angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist. Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuldverhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind und sofern sie für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind. 4 Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten Mit Erstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß nicht immer den späteren Gegebenheiten entsprechen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein beträchtliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden dargestellt: (a) Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten erfordert auch Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten und der Abzinsungssätze. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden. Bei der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes des Segments Performance Materials überstieg der erzielbare Betrag den Buchwert des Segments um 119 Millionen Euro. Die Reduzierung der Überdeckung gegenüber dem Vorjahr hängt im Wesentlichen mit der neuen Führungs- und Portfoliostruktur ab dem 1. Januar 2015 zusammen. In diesem Zusammenhang wurde das Segment als eher produktorientierter, energie- und rohstoffintensiver Anbieter, der sich künftig auf die Sicherung und den Ausbau der guten Marktpositionen konzentrieren soll, definiert. Dies beinhaltete auch eine Neuzuordnung von Aktivitäten zwischen den Segmenten, vgl. Anhangziffer 9.1, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Überdeckung des Segments. Bei einer Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 0,4 Prozentpunkte oder einem Absenken der Netto-Cashflows um 5,0 Prozent bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 0,5 Prozentpunkte würde der erzielbare Betrag dem Buchwert des Segments entsprechen. In den Segmenten Nutrition & Care, Resource Efficiency sowie Services würde eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder ein Absenken der Netto-Cashflows bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 10 Prozent zu keinem Wertminderungsbedarf führen. (b) Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es hinreichend wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuernde Jahresergebnisse verfügbar sein werden. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen. (c) Unsichere Ertragsteuerpositionen Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechung fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und -schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein. (d) Werthaltigkeit von sonstigen Vermögenswerten Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Beteiligungen sowie Forderungen und Ausleihungen unterliegen Einschätzungen hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, ihrer Abschreibungsverläufe und ihrer Werthaltigkeit. Diese Einschätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und Planungen, die unter anderem Annahmen bezüglich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Branchenentwicklungen bzw. Kundenbonitäten beinhalten. Sofern sich Annahmen oder Umstände wesentlich verändern, ist eine Neubeurteilung der Einschätzungen notwendig, die zu einer Wertminderung des betroffenen Vermögenswertes führen kann. (e) Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen. Die Höhe der Sensitivitäten ist abhängig vom Zinsniveau des Abzinsungssatzes zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres, vgl. Anhangziffer 7.8. Eine Verminderung des verwendeten konzernweiten Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) um 1.906 Millionen € (Vorjahr: 1.976 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Verminderung der DBO um 1.456 Millionen € (Vorjahr: 1.518 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung der DBO um 162 Millionen € (Vorjahr: 185 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 175 Millionen € (Vorjahr: 198 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Verminderung der DBO um 841 Millionen € (Vorjahr: 857 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 999 Millionen € (Vorjahr: 1.025 Millionen €) bewirken. Eine Verminderung der Sterblichkeit in der Rentenbezugsphase um 20 Prozent bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung der DBO um 762 Millionen € (Vorjahr: 768 Millionen €) führen. Bei einer Erhöhung des Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung um 1 Prozentpunkt würde sich der kumulierte Verpflichtungsumfang für Gesundheitsvorsorge um 16 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €) erhöhen. Umgekehrt würde eine Verminderung des Kostentrends um 1 Prozentpunkt eine Verminderung des kumulierten Verpflichtungsumfangs um 14 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) bewirken. (f) Bewertung von sonstigen Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen, insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz, im Zusammenhang mit rechtlichen Risiken sowie für Restrukturierungen, unterliegen naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Diese können insbesondere bei langfristigen Rückstellungen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Des Weiteren ist die Höhe von langfristigen Rückstellungen im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet. 5 Veränderungen im Konzern 5.1 Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste Veränderung Konsolidierungskreis scroll Inland Anzahl Ausland Anzahl Gesamt Anzahl Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen Stand 31.12.2014 42 98 140 Erwerbe - 2 2 Sonstige Erstkonsolidierungen - 1 1 Verkäufe - 1 - 1 - 2 Verschmelzungen - 2 - - 2 Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - - 1 - 1 Stand 31.12.2015 39 99 138 Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2014 2 2 4 Sonstige Erstkonsolidierungen 1 - 1 Stand 31.12.2015 3 2 5 Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2014 5 9 14 Verkäufe - 1 - - 1 Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - 1 - 1 - 2 Stand 31.12.2015 3 8 11 45 109 154 Die Erwerbe und Verkäufe des laufenden Geschäftsjahres werden unter Anhangziffer 5.2 erläutert. Die folgende Auflistung zeigt den Anteilsbesitz von Evonik nach § 313 Abs. 2 HGB. Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. Die inländischen Tochterunternehmen, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch machten, sind gekennzeichnet. In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Konsolidierte Unternehmen Inland AQura GmbH Hanau 1) 100,00 BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100,00 CyPlus GmbH Hanau 100,00 DeAM Treasury 1 Spezialfonds der Evonik Industries AG Essen 2) 0,00 Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 1) 100,00 Evonik Catering Services GmbH Marl 1) 100,00 Evonik Creavis GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 1) 100,00 Evonik Degussa GmbH Essen 100,00 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Essen 100,00 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 1) 100,00 Evonik Gorapur Verwaltungs-GmbH Wittenburg 100,00 Evonik Hanse GmbH Geesthacht 1) 100,00 Evonik IP GmbH Eschborn 1) 100,00 Evonik Nutrition & Care GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Oil Additives GmbH Essen 100,00 Evonik Performance Materials GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen 100,00 Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen 99,00 Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl 1) 100,00 Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH Marl 100,00 Evonik Resource Efficiency GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Röhm GmbH Essen 100,00 Evonik Technochemie GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen 1) 100,00 Evonik Venture Capital GmbH Hanau 1) 100,00 Goldschmidt ETB GmbH Berlin 1) 100,00 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100,00 ILaS Integrierte Logistik & Service GmbH Marl 1) 100,00 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100,00 Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König 1) 100,00 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS GmbH Essen 100,00 Stockhausen Unterstützungseinrichtung GmbH Krefeld 100,00 Westgas GmbH Marl 100,00 Ausland Degussa International Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 51,00 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51,00 Evonik Acrylics Africa (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 51,00 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100,00 Evonik Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Agroferm Zrt. Kaba (Ungarn) 100,00 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Australien) 100,00 Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00 Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. Dombivli (Indien) 100,00 Evonik CB LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Colombia S.A.S. Medellín (Kolumbien) 100,00 Evonik Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Evonik Cyro Canada Inc. Etobicoke (Kanada) 100,00 Evonik Cyro LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Degussa Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100,00 Evonik Degussa Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100,00 Evonik Degussa Carbons, Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Degussa Chile S.A. Santiago (Chile) 99,99 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00 Evonik Degussa International AG Zürich (Schweiz) 100,00 Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik España y Portugal, S.A.U. Granollers (Spanien) 100,00 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upča (Slowakei) 100,00 Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100,00 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Foams Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung (Taiwan) 51,00 Evonik France S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,00 Evonik Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100,00 Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 Evonik Industries de Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Iran AG Teheran (Iran) 100,00 Evonik Italia S.p.A. Pandino (Italien) 100,00 Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00 Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Carson City (Nevada, USA) 100,00 Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00 Evonik Limited Egypt Kairo (Ägypten) 100,00 Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia) 100,00 Evonik MedAvox S.p.A. (i.L.) Mailand (Italien) 100,00 Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien) 100,00 Evonik Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100,00 Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich) 100,00 Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00 Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl (Österreich) 99,00 Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Peroxid GmbH Weißenstein (Österreich) 100,00 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100,00 Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100,00 Evonik Peroxide Netherlands B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100,00 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100,00 Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Silquimica, S.A.U. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100,00 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00 Evonik Tasnee Marketing LLC Riad (Saudi-Arabien) 75,00 Evonik Thai Aerosil Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China) 97,04 Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00 Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taoyuan Hsien (Taiwan) 100,00 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70,00 Evonik Vietnam Limited Liability Company Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 100,00 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China) 60,00 Insilco Ltd. Gajraula (Indien) 73,11 JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 84,04 Laporte Industries Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00 OOO DESTEK Podolsk (Russische Föderation) 62,25 OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00 PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 100,00 PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75,00 Roha B.V. Tilburg (Niederlande) 100,00 RÜTGERS Organics Corporation State College (Pennsylvania, USA) 100,00 SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 55,00 Silbond Corporation Weston (Michigan, USA) 100,00 Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 1) Inanspruchnahme von Erleichterungen nach §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB. 2) Gemäß IFRS 10.B8 i.V.m. B19 (b) vollkonsolidiertes strukturiertes Unternehmen. Der Spezialfonds DeAM-Fonds Treasury 1 ist ein Spezial-Alternative-Investmentfonds (AIF)-Sondervermögen mit festen Anlagebedingungen nach § 284 Kapitalanlagegesetzbuch. Er wurde von Evonik bei der Deutschen Asset & Wealth Management Investment GmbH (DeAWM), Frankfurt am Main, aufgelegt. Evonik hält keine Kapitalanteile an der Gesellschaft, ist jedoch alleiniger Anleger und 100-prozentiger Eigentümer der Anteilscheine. Damit ist Evonik in vollem Umfang den Chancen und Risiken des Sondervermögens ausgesetzt. Durch Vorgabe der grundsätzlichen Ausrichtung des Sondervermögens im Anlageausschuss sowie im Rahmen der allgemeinen und besonderen Vertragsbedingungen wirkt Evonik an der Festlegung der Investmentstrategie mit. Durch die vertraglichen Regelungen ist Evonik der Prinzipal, während die DeAWM als Agent wirkt. Der Fonds ist damit ein strukturiertes Unternehmen, welches aufgrund der Beherrschung durch Evonik voll zu konsolidieren ist. Finanzhilfen oder sonstige Hilfen wurden nicht gewährt und sind auch nicht zugesagt. In den Konzernabschluss anteilig einbezogene gemeinschaftliche Tätigkeiten scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Gemeinschaftliche Tätigkeit Inland Neolyse Ibbenbüren GmbH Ibbenbüren 50,00 StoHaas Marl GmbH Marl 50,00 StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50,00 Ausland ROH Delaware LLC Deer Park (Texas, USA) 50,00 ROH Delaware LP Deer Park (Texas, USA) 50,00 Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bestehen keine Abweichungen zwischen der Höhe der Kapitalanteile und der Stimmrechtsanteile. Zweck der Neolyse Ibbenbüren GmbH ist die gemeinschaftliche Produktion von Kalilauge und Chlor zur Nutzung durch Evonik und deren Partner Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH. Zweck der StoHaas Monomer GmbH & Co. KG und deren 100-prozentigen Tochtergesellschaften StoHaas Marl GmbH, ROH Delaware LLC und ROH Delaware LP ist die gemeinschaftliche Produktion von Acrylsäure (CAA) zur Nutzung durch Evonik und deren Partner Dow Chemicals Inc. (vormals ROHM AND HAAS TEXAS, INC.). In den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Gemeinschaftsunternehmen Ausland CyPlus Idesa, S.A.P.I. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 50,00 Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan) 50,00 Evonik Headwaters LLP Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50,00 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50,00 Evonik Treibacher GmbH Treibach/Althofen (Österreich) 50,00 LiteCon GmbH Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich) 49,00 Rusferm Limited Nikosia (Zypern) 49,00 Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien) 25,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG mbH & Co. KG Duisburg 3) 19,93 TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49,00 TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49,00 3) Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen liegt ein maßgeblicher Einfluss vor. In den Konzernabschluss zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogene Unternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Nicht konsolidierte Tochterunternehmen Inland PKU Pulverkautschuk Union GmbH (i.L.) Marl 100,00 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 84,18 Ausland EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Guatemala, S.A. Guatemala-Stadt (Guatemala) 100,00 Evonik International Costa Rica, S.A. Santa Ana (Costa Rica) 100,00 Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 LLC „Evonik Ukraine" Kiew (Ukraine) 100,00 Gemeinschaftsunternehmen Inland dev.log GmbH i.G. Niederkassel 50,00 Faserwerke Hüls Gesellschaft mit beschränkter Haftung Marl 50,00 StoHaas Management GmbH Marl 50,00 Ausland Idevo Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 50,00 RSC Evonik Sweeteners Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 50,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG Verwaltungs GmbH Duisburg 20,00 Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG Münchsmünster 30,00 Industriepark Münchsmünster Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung Münchsmünster 38,00 Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50,00 Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH Marl 50,00 Vivawest GmbH Essen 4) 25,00 4) Aufgrund der Planvermögenseigenschaft wurden diese Anteile nach IAS 19 zum beizulegenden Zeitwert bewertet. An der folgenden gemäß § 267 Abs. 3 HGB großen Kapitalgesellschaft hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte (Angabe nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 Satz 2 HGB): Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund (Kapitalanteil: 14,78 Prozent; Geschäftsjahr 2014/2015: Ergebnis nach Steuern: 2,4 Millionen €; Eigenkapital: 324 Millionen €). 5.2 Akquisitionen und Desinvestitionen Im Folgenden werden die wesentlichen Veränderungen des Konsolidierungskreises für die Berichtsperiode nach Erwerben (Akquisitionen) und Verkäufen (Desinvestitionen) näher erläutert. Akquisitionen Am 5. Juni 2015 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an Monarch Catalyst Pvt. Ltd. (Monarch), Dombivli (Indien). Die weltweiten Aktivitäten von Monarch im Bereich Öl- und Fetthydrierkatalysatoren erweitern das Katalysatorenportfolio von Evonik. Außerdem wird die Marktposition von Evonik bei aktivierten Metallkatalysatoren und Edelmetallkatalysatoren in Indien und im asiatischen Markt gestärkt. Das Unternehmen wurde in Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. umbenannt. Am 30. Oktober 2015 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an PeroxyChem Netherlands B.V., Amsterdam (Niederlande) von PeroxyChem Coöperatief U.A., Amsterdam (Niederlande). Die Produktionsstätte in Delfzijl (Niederlande) ergänzt das Produktionsnetz der bisherigen drei europäischen Standorte für Wasserstoffperoxid in Antwerpen (Belgien), Rheinfelden (Deutschland) und Weißenstein (Österreich). Das Unternehmen wurde in Evonik Peroxide Netherlands B.V. umbenannt. Beide Akquisitionen wurden in das Segment Resource Efficiency eingegliedert und wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wie folgt auf die Bilanz aus: Bilanzielle Auswirkungen der Akquisitionen scroll Angesetzte beizulegende Zeitwerte in Millionen € Langfristige Vermögenswerte 54 Kurzfristige Vermögenswerte 21 davon Forderungen 11 davon flüssige Mittel 1 Langfristige Schulden - 14 Kurzfristige Schulden - 12 Nettovermögen 49 Geschäfts- oder Firmenwerte 5 Anschaffungskosten (Kaufpreise) 54 Die Kaufpreise wurden durch flüssige Mittel beglichen. Im Zusammenhang mit den Akquisitionen wurden Transaktionskosten von 1 Million € unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig und bilden im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften, wie zum Beispiel erwartete Synergien und der Mitarbeiterstamm. Die übernommenen Unternehmen haben zusammengefasst - sowohl seit den jeweiligen Erwerbszeitpunkten als auch pro forma seit dem 1. Januar 2015 - Umsatzerlöse von unter 45 Millionen € und ein Ergebnis nach Steuern von unter 5 Millionen € erwirtschaftet. Umsatzerlöse und Ergebnis waren im Verhältnis zum Segment Resource Efficiency nicht wesentlich. Desinvestitionen von Tochterunternehmen Mit Vertrag vom 29. April 2015 hatte Evonik seinen 100-prozentigen Anteil an der Evonik Litarion GmbH, Kamenz, an die Electrovaya GmbH, Düsseldorf, verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf wurde am Tag der Vertragsunterzeichnung vollzogen. Mit Vertrag vom 30. September 2015 hatte Evonik seinen 52-prozentigen Anteil an der Qingdao Evonik Chemical Co., Ltd., Jiaozhou (China), an die Orion Engineered Carbons International GmbH, Frankfurt, verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Anteil ist am 27. Oktober 2015 abgegangen und war bis dahin als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert. Bis zum Vollzug der jeweiligen Verkäufe wurden die Anteile in der Segmentberichterstattung unter den anderen Aktivitäten ausgewiesen. Die Desinvestitionen wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw. Veräußerung auf die Bilanz wie folgt aus: Bilanzielle Auswirkungen der Desinvestitionen scroll Abgehende Buchwerte in Millionen € Langfristige Vermögenswerte 8 Kurzfristige Vermögenswerte 35 davon flüssige Mittel 7 Langfristige Schulden - 5 Kurzfristige Schulden - 9 Das Ergebnis aus der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen beträgt -4 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) und ist unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. dem Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen. Desinvestitionen von at Equity bilanzierten Unternehmen Mit Vertrag vom 23. Juni 2015 hatte Evonik 10,3 Prozent der at Equity bilanzierten Anteile der Vivawest GmbH (Vivawest), Essen, an die RAG Aktiengesellschaft, Herne, zu einem Kaufpreis von 428 Millionen € veräußert. Der Verkauf wurde am 29. Juni 2015 vollzogen. Der Ertrag aus der Transaktion betrug 143 Millionen €. In der Segmentberichterstattung wurden die Anteile bislang unter den anderen Aktivitäten ausgewiesen. 5.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und hiermit im Zusammenhang stehende Schulden sind in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen. Die Beträge für diese Vermögenswerte und Schulden, die im Vorjahr ausgewiesen wurden, sind nicht anzupassen. Geschäfte, deren Vermögenswerte und zugehörige Schulden als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert wurden, können auch zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als „nicht fortgeführte Aktivität" erfüllen, insbesondere wenn ein gesonderter, wesentlicher Geschäftszweig veräußert wird. Erträge und Aufwendungen solcher nicht fortgeführter Aktivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von denen der fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ebenso müssen die Cashflows gesondert ausgewiesen werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung sind die Beträge der Vorperiode anzupassen. Der 100-prozentige Anteil an der Evonik Litarion GmbH, eine Restaktivität des Lithium-Ionen-Geschäfts, war bis zum Vollzug des Verkaufs am 29. April 2015 als nicht fortgeführte Aktivität eingestuft. Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung scroll Laufendes Ergebnis nach Steuern Veräußerungsergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Lithium-Ionen-Geschäft - 8 21 - 7 - 1 - 15 20 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - 30 - 2 1 - 2 - 29 - 8 - 9 - 9 - - 17 - 9 Es sind keine Steuern im Zusammenhang mit Veräußerungsergebnissen angefallen. Laufendes Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Lithium-Ionen-Geschäft 10 90 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - 145 Erträge 10 235 Lithium-Ionen-Geschäft - 18 - 62 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - 175 Aufwendungen - 18 - 237 Lithium-Ionen-Geschäft - 8 28 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - 30 Laufendes Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 8 - 2 Lithium-Ionen-Geschäft - - 7 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Ertragsteuern - - 7 Lithium-Ionen-Geschäft - 8 21 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - 30 Laufendes Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 8 - 9 Das laufende Ergebnis vor Ertragsteuern des Lithium-Ionen-Geschäfts beinhaltet im Jahr 2015 Wertminderungen in Höhe von 7 Millionen €. Zum 31. Dezember 2015 sind in der Bilanz keine Vermögenswerte oder Schulden als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert. Die in der Kapitalflussrechnung dargestellten Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten nur die Cashflows mit Dritten. Der Saldo dieser Cashflows spiegelt die Veränderung sowohl der flüssigen Mittel als auch des konzerninternen Cashpooling wider. Cashflow der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Lithium-Ionen-Geschäft 3 7 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - 24 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 3 31 Lithium-Ionen-Geschäft - - 1 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - Cashflow aus Investitionstätigkeit - - 1 Lithium-Ionen-Geschäft 3 6 Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - 24 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel nicht fortgeführter Aktivitäten 3 30 6 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 6.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse von 13.507 Millionen € (Vorjahr: 12.917 Millionen €) beinhalten hauptsächlich Erlöse aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. 6.2 Funktionskosten Zur Ermittlung der Kosten der Funktionsbereiche muss grundsätzlich auf Daten aus der Kostenrechnung zurückgegriffen werden. Die Bewertung nach IFRS ist der führende Wertansatz im Konzern. Den Funktionsbereichen dürfen daher keine kalkulatorischen Kosten zugeordnet werden. Die Ermittlung der Funktionskosten erfolgt nach interner Leistungsverrechnung, damit Leistungsbeziehungen zwischen Funktionsbereichen berücksichtigt werden. Evonik unterscheidet zwischen folgenden Funktionsbereichen: Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten und allgemeine Verwaltungskosten. Nicht den Funktionsbereichen zuordenbare, operative Aufwendungen werden als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. 6.3 Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Erträge scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 153 20 Erträge aus Nebengeschäften 55 55 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 44 30 Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen 43 11 davon aus dem Abgang von Vermögenswerten - 3 davon aus der Auflösung von Rückstellungen 37 6 davon aus Wertaufholungen 5 - Nettoerträge aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten 35 39 Erträge aus Wertaufholungen 12 6 Übrige Erträge 103 89 445 250 davon Bereinigungen 216 30 Die Erträge aus Nebengeschäften beinhalten Einnahmen aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns. Die Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen betreffen im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit der geplanten aufbau- und ablauforganisatorischen Optimierung im Verwaltungs- und Servicebereich sowie im Zusammenhang mit der Aufgabe des Fotovoltaikgeschäfts. Hierunter werden auch Erträge ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Erträge zuzuordnen wären. Eine wirtschaftliche Erläuterung der Nettoerträge aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten erfolgt innerhalb der Anhangziffer 10.2. Unter den übrigen Erträgen werden Versicherungserstattungen, Forschungszuschüsse, Provisionen, Verkäufe von Schrott und aperiodische Erträge ausgewiesen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind insgesamt 7 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) Erträge aus veräußerten Sachanlagen sowie 146 Millionen € (Vorjahr: 13 Millionen €) Erträge aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen und Geschäften enthalten. Letztere resultieren im Jahr 2015 im Wesentlichen aus dem Verkauf der 10,3 Prozent der Vivawest-Anteile, vgl. Anhangziffer 5.2. Ferner sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen insgesamt 17 Millionen € (Vorjahr: 6 Millionen €) Erträge aus Wertaufholungen enthalten. Hiervon betragen die nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" ermittelten Wertaufholungen 10 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) und betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die nach IAS 36 „Impairment of Assets" ermittelten Wertaufholungen in Höhe von 7 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €) entfallen auf folgende Segmente: Wertaufholungen nach Segmenten scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Resource Efficiency 6 1 Performance Materials - 1 Andere Aktivitäten 1 - 7 2 Evonik bezeichnet nicht operative Erträge und Aufwendungen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter als Bereinigungen. Diese Bereinigungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Die in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche: Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Herstellungsbezogen 11 1 Verwaltungsbezogen 35 - Sonstige 170 29 216 30 6.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen 108 97 davon Wertminderungen 6 2 Nettoaufwendungen aus der operativen Währungssicherung 71 44 Wertminderungen 69 64 Aufwendungen aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 10 6 Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 9 19 Aufwendungen aus der REACH-Verordnung 8 6 Übrige Aufwendungen 328 257 603 493 davon Bereinigungen 290 209 Die Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen enthalten vor allem Aufwendungen für die Optimierung des Produktportfolios im Segment Performance Materials und im Zusammenhang mit der neuen Konzernstruktur. Hierunter werden auch Aufwendungen ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zuzuordnen wären. Eine wirtschaftliche Erläuterung der Nettoaufwendungen aus der operativen Währungssicherung erfolgt innerhalb der Anhangziffer 10.2. Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten umfassen 9 Millionen € (Vorjahr: 16 Millionen €) Verluste aus veräußerten Sachanlagen sowie im Vorjahr 3 Millionen € Verluste aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen und Geschäften. Der Anstieg der übrigen Aufwendungen ist im Wesentlichen zurückzuführen auf Vorsorgeaufwendungen für Risiken aus einem Vertrag mit einem Rohstofflieferanten und auf Aufwendungen für die Reorganisation und Vereinfachung der Gesellschaftsstrukturen in Europa. Darüber hinaus werden hierunter Aufwendungen für Fremd- und Betriebsleistungen, für Projekte im Bereich von Käufen und Verkäufen von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie für Nebengeschäfte, Provisionen, sonstige Steuern und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insgesamt 75 Millionen € (Vorjahr: 66 Millionen €) Wertminderungen enthalten. Hiervon betragen die nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" ermittelten Wertminderungen auf Finanzinstrumente 12 Millionen € (Vorjahr: 1 9 Millionen €) und betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Wertminderungen auf bisher zur Veräußerung gehaltene Sachanlagen nach IFRS 5 betragen 3 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €). Die Wertminderungen, die bei Anzeichen eines zusätzlichen Wertminderungsbedarfs nach IAS 36 „Impairment of Assets" festgestellt wurden, verteilten sich wie folgt auf die Segmente: Wertminderungen nach Segmenten scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Performance Materials 43 38 Resource Efficiency 11 3 Nutrition & Care 5 2 Services 1 2 60 45 Die Wertminderungen betreffen hauptsächlich aktivierte Kosten für ein Projekt der Segmente Resource Efficiency und Performance Materials, das im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Investitionsprojekte beendet wurde, eine Produktionsanlage sowie immaterielle Vermögenswerte des Segments Performance Materials. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes (Value in Use) für die Produktionsanlage des Segments Performance Materials wurde kein positiver Wert ermittelt; als Abzinsungssatz wurden die gewichteten Kapitalkosten des Segments angesetzt, vgl. Anhangziffer 3.7. Bei allen anderen Vermögenswerten unterblieb die Ermittlung des erzielbaren Betrages, da den Vermögenswerten kein Nutzen mehr beigemessen wurde. Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche: Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Herstellungsbezogen 129 88 Vertriebsbezogen 12 - Forschungs- und entwicklungsbezogen 7 - Verwaltungsbezogen 67 60 Sonstige 75 61 290 209 6.5 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Erträge aus der Equity-Bewertung 11 18 Aufwendungen aus der Equity-Bewertung - 26 - 4 - 15 14 Die Aufwendungen aus der Equity-Bewertung beinhalten im Jahr 2015 eine in den Bereinigungen enthaltene Wertminderung auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care in Höhe von 14 Millionen €. In den Erträgen aus der Equity-Bewertung sind im Vorjahr Erträge in Höhe von 10 Millionen € im Zusammenhang mit den im zweiten Quartal 2015 veräußerten 10,3 Prozent der at Equity bilanzierten Anteile an der Vivawest enthalten, vgl. Anhangziffer 5.2. 6.6 Finanzergebnis Finanzergebnis scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 4 5 Zinsen und ähnliche Erträge aus Derivaten 8 6 Sonstige zinsähnliche Erträge 34 60 Zinserträge 46 71 Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten - 47 - 50 Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten - 29 - 19 Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen - 23 - 60 Netto-Zinsaufwand aus Pensionen - 96 - 120 Sonstige zinsähnliche Aufwendungen - 50 - 40 Zinsaufwendungen - 245 - 289 Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten - 22 - 39 Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung 16 23 Übrige Finanzerträge und -aufwendungen - 18 - 1 Sonstiges Finanzergebnis - 24 - 17 - 223 - 235 Fremdkapitalkosten wurden in Höhe von 5 Millionen € (Vorjahr: 35 Millionen €) aktiviert. Der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 3,1 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent). Eine wirtschaftliche Erläuterung der Ergebnisse aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten und aus finanzierungsbezogener Währungssicherung erfolgt innerhalb der Anhangziffer 10.2. Die übrigen Finanzaufwendungen von -18 Millionen € betreffen im Wesentlichen die Wertminderung einer Beteiligung. 6.7 Ertragsteuern Ertragsteuern in der Gewinn- und Verlustrechnung scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Laufende Ertragsteuern 508 225 davon periodenfremd 21 - 18 Latente Steuern - 86 27 davon periodenfremd - 24 12 davon aus temporären Differenzen - 85 1 422 252 Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die erwarteten Ertragsteuern basieren wie im Vorjahr auf einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent. Dieser setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie einer durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent zusammen. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein. Steuerliche Überleitungsrechnung scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.441 842 Hierauf erwartete Ertragsteuern 432 253 Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 5 2 Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz 17 21 Bewertungsänderungen latenter Steuern - 9 5 Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen 24 - 6 Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze 1 - Nicht abzugsfähige Aufwendungen 35 19 Zinsschranke - 1 Steuerfreie Erträge - 88 - 28 Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen 4 - 5 Sonstige 1 - 10 Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 422 252 Effektiver Ertragsteuersatz in % 29,3 29,9 Die Wertberichtigungen bisher angesetzter aktiver latenter Steuern betragen 3 Millionen € (davon 2 Millionen € aus Verlustvorträgen). Demgegenüber stehen Wertaufholungen von 15 Millionen €, diese entfallen überwiegend auf Verlustvorträge. Unter Sonstige werden unter anderem periodenfremde laufende und latente Steuern ausgewiesen. 6.8 Ergebnis je Aktie Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Höhe von 466.000.000 Stück. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch sogenannte potenzielle Stammaktien verwässert werden. Da in beiden Berichtsperioden keine potenziellen Stammaktien bestanden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Ergebnis je Aktie scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 1.019 590 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 17 - 9 Abzüglich der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern - 11 - 13 Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 991 568 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) aus fortgeführten Aktivitäten 2,19 1,27 aus nicht fortgeführten Aktivitäten - 0,04 - 0,02 abzüglich auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie - 0,02 - 0,03 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG + 2,13 + 1,22 7 Erläuterungen zur Bilanz 7.1 Immaterielle Vermögenswerte Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte scroll Geschäfts- oder Firmenwerte in Millionen € Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen in Millionen € Aktivierte Entwicklungskosten in Millionen € Sonstige immaterielle Vermögenswerte in Millionen € Gesamt in Millionen € Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2014 2.730 1.647 169 488 5.034 Währungsumrechnung 56 10 - 3 69 Zugänge Unternehmenserwerbe 12 13 - 14 39 Sonstige Zugänge - 12 - 7 19 Abgänge - 6 - 9 - 2 - 1 - 18 Umbuchungen - 20 - 2 - 14 4 Stand 31.12.2014 2.792 1.693 165 497 5.147 Währungsumrechnung 64 7 - 2 73 Zugänge Unternehmenserwerbe 5 1 - 16 22 Sonstige Zugänge - 10 - 15 25 Abgänge - - 54 - - - 54 Umbuchungen - 9 - - 3 6 Stand 31.12.2015 2.861 1.666 165 527 5.219 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2014 102 1.311 148 435 1.996 Währungsumrechnung - 7 - 1 8 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Abschreibungen - 48 2 7 57 Wertminderungen - 2 - - 2 Wertaufholungen - - - - - Abgänge - 5 - 9 - 2 - - 16 Umbuchungen - - 11 1 10 - Stand 31.12.2014 97 1.348 149 453 2.047 Währungsumrechnung - 5 - 1 6 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Abschreibungen - 33 1 5 39 Wertminderungen - 2 12 - 14 Wertaufholungen - - 1 - - - 1 Abgänge - - 53 - - 1 - 54 Umbuchungen - - 4 - 4 - Stand 31.12.2015 97 1.330 162 462 2.051 Buchwerte 31.12.2014 2.695 345 16 44 3.100 Buchwerte 31.12.2015 2.764 336 3 65 3.168 In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer in Höhe von 203 Millionen € (Vorjahr: 202 Millionen €) enthalten. Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine eingeschränkten Eigentumsrechte an immateriellen Vermögenswerten oder Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten. 7.2 Sachanlagen Entwicklung der Sachanlagen scroll Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude in Millionen € Technische Anlagen und Maschinen in Millionen € Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Millionen € Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Millionen € Gesamt in Millionen € Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2014 2.765 10.753 979 1.140 15.637 Währungsumrechnung 85 335 12 31 463 Zugänge Unternehmenserwerbe 5 9 1 - 15 Sonstige Zugänge 131 334 41 598 1.104 Abgänge - 65 - 330 - 30 - 35 - 460 Umbuchungen 235 685 22 - 936 6 Stand 31.12.2014 3.156 11.786 1.025 798 16.765 Währungsumrechnung 69 265 7 - 8 333 Zugänge Unternehmenserwerbe 22 13 - 1 36 Sonstige Zugänge 52 271 44 485 852 Abgänge - 26 - 185 - 44 - 2 - 257 Umbuchungen 101 546 15 - 663 - 1 Stand 31.12.2015 3.374 12.696 1.047 611 17.728 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2014 1.525 8.486 778 16 10.805 Währungsumrechnung 31 212 8 - 251 Zugänge Unternehmenserwerbe 1 2 - - 3 Abschreibungen 60 425 64 - 549 Wertminderungen 2 8 - 36 46 Wertaufholungen - - 2 - - - 2 Abgänge - 56 - 292 - 29 - 25 - 402 Umbuchungen - 1 - 1 - - Stand 31.12.2014 1.563 8.840 820 27 11.250 Währungsumrechnung 28 176 5 - 209 Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - - Abschreibungen 77 516 68 - 661 Wertminderungen 1 33 - 19 53 Wertaufholungen - - 6 - - - 6 Abgänge - 20 - 187 - 42 - - 249 Umbuchungen - 9 24 - 10 - 3 2 Stand 31.12.2015 1.640 9.396 841 43 11.920 Buchwerte 31.12.2014 1.593 2.946 205 771 5.515 Buchwerte 31.12.2015 1.734 3.300 206 568 5.808 Vorjahreszahlen angepasst. Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen bestanden in Höhe von 159 Millionen € (Vorjahr: 105 Millionen €). Evonik vermietet als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen im Wesentlichen Grundstücke. Die Nominalwerte der künftigen Mindestleasingzahlungen über die unkündbare Leasingdauer, die aus diesen Vermögenswerten erwartet werden, haben folgende Fälligkeiten: Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasinggeber/Operating-Leasing) scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Fällig bis 1 Jahr 9 9 Fällig in über 1 bis 5 Jahren 23 20 Fällig nach über 5 Jahren 152 120 184 149 7.3 At Equity bilanzierte Unternehmen Diese Position umfasst sowohl assoziierte Unternehmen als auch Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, vgl. Anhangziffer 5.1. At Equity bilanzierte Unternehmen scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Buchwert wesentlicher assoziierter Unternehmen - 300 Buchwert einzeln nicht wesentlicher assoziierter Unternehmen 7 2 Buchwert einzeln nicht wesentlicher Gemeinschaftsunternehmen 46 55 53 357 Im Vorjahr war die Vivawest als für den Konzern wesentlich eingestuft. Die at Equity bilanzierten Anteile an der Vivawest wurden im zweiten Quartal 2015 veräußert, vgl. Anhangziffer 5.2. Im Zusammenhang mit der Vivawest wurde ein Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen in Höhe von 1 Million € (Vorjahr: 10 Millionen €) erfasst. Die zusammengefassten Finanzinformationen der at Equity bilanzierten Unternehmen, die einzeln nicht wesentlich sind, stellen sich bezogen auf die Anteile von Evonik wie folgt dar: Zusammengefasste Finanzinformationen für einzeln nicht wesentliche at Equity bilanzierte Unternehmen scroll Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Buchwert 31.12. 7 2 46 55 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 9 7 - 25 - 3 Gesamterfolg 9 7 - 25 - 3 Zu Eventualschulden gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen vgl. Anhangziffer 10.3. 7.4 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Übrige Beteiligungen 74 74 64 64 Ausleihungen 29 24 12 8 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 265 3 392 5 Forderungen aus Derivaten 84 11 35 3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 29 4 29 3 481 116 532 83 (a) Übrige Beteiligungen Die übrigen Beteiligungen beinhalten in Höhe von 55 Millionen € (Vorjahr: 53 Millionen €) die zum Börsenwert am Bilanzstichtag angesetzten Anteile an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund. Diese Anlage beinhaltet somit ein Marktpreisrisiko und ist in die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" eingeordnet. Des Weiteren sind in den übrigen Beteiligungen Investitionen in nicht börsennotierte Eigenkapitaltitel erfasst, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann. (b) Ausleihungen Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches ihren beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Risiko- und Altersstruktur der Ausleihungen scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Wertgeminderte Ausleihungen 3 - Nennbetrag 3 2 Wertminderungen - - 2 Nicht wertgeminderte Ausleihungen 26 12 Nicht fällig 26 12 Überfällig - - 29 12 Wie im Vorjahr wurden bei den langfristigen Ausleihungen keine Konditionen neu verhandelt. (c) Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen handelt es sich im Wesentlichen um Renten- und Geldmarktpapiere, die zum Zwecke der Anlage liquider Mittel erworben wurden. Diese Wertpapiere unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sämtliche Wertpapiere sind in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar" eingeordnet und werden mit dem Börsenkurs bilanziert. Börsennotierte Wertpapiere sind dem Marktpreisrisiko unterworfen. Die Position enthält wie im Vorjahr in Höhe von rund 250 Millionen € diverse Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche, die in einem vollkonsolidierten Spezialfonds gebündelt sind, vgl. Anhangziffer 5.1. Die im Vorjahreswert noch enthaltenen 127 Millionen € Anteile an einem Investmentsfonds wurden 2015 verkauft. (d) Forderungen aus Derivaten Forderungen aus Derivaten scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps 33 4 Forderungen aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 51 31 84 35 (e) Sonstige finanzielle Vermögenswerte In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden Termingelder bei Kreditinstituten, Forderungen aus der Ergebnisabführung nicht vollkonsolidierter Beteiligungen sowie Ansprüche aus Vertragsauflösungen gezeigt. Risiko- und Altersstruktur der sonstigen finanziellen Vermögenswerte scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 3 - Nennbetrag 10 - Wertminderungen - 7 - Nicht wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 26 29 Nicht fällig 26 29 Überfällig - - 29 29 (f) Gegebene Sicherheiten Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, betrug 1 Million € (Vorjahr: 2 Millionen €). Diese betrafen kurzfristige Wertpapiere, die als Sicherheiten für Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen gegenüber Mitarbeitern hinterlegt wurden. 7.5 Vorräte Vorräte scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 438 414 Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 65 78 Fertige Erzeugnisse und Waren 1.260 1.286 1.763 1.778 Im Jahr 2015 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 37 Millionen € (Vorjahr: 47 Millionen €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 25 Millionen € (Vorjahr: 21 Millionen €) ergebniswirksam erfasst. Die Wertaufholungen sind im Wesentlichen durch gestiegene Absatzpreise und eine verbesserte Marktgängigkeit begründet. 7.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.813 - 1.720 - Geleistete Anzahlungen 26 1 37 2 Übrige sonstige Forderungen 241 47 281 48 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 52 6 43 8 2.132 54 2.081 58 Risiko- und Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Wertgeminderte Forderungen 4 3 Nennbetrag 16 15 Wertminderungen - 12 - 12 Nicht wertgeminderte Forderungen 1.809 1.717 Nicht fällig 1.540 1.479 Überfällig 269 238 bis zu 3 Monate 235 212 über 3 bis 6 Monate 7 15 über 6 bis 9 Monate 13 1 über 9 bis 12 Monate 6 1 über 1 Jahr 8 9 1.813 1.720 Zum Jahresende war ein Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 497 Millionen € (Vorjahr: 498 Millionen €) durch Kreditversicherungen und 10 Millionen € (Vorjahr: 3 Millionen €) durch andere verwertbare Sicherheiten abgedeckt. Für nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden keine Konditionen neu verhandelt. Im Vorjahr wurden Forderungen mit einem Buchwert von 2 Millionen € neu verhandelt, die ansonsten überfällig oder im Wert zu mindern gewesen wären. 7.7 Eigenkapital (a) Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. (b) Genehmigtes Kapital Durch die Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist ein genehmigtes Kapital beschlossen worden, nach dem der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis zu 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, • zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend"). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 1 86 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2014 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. (c) Bedingtes Kapital Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. (d) Eigene Aktien Am 6. März 2015 kündigte die Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 113,4 Millionen € bis spätestens zum 23. April 2015 unter Ausnutzung der am 11. März 2013 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms. Die Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 20. April 2015 insgesamt 415.533 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent bzw. 415.533 € entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 13,9 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 33,43 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 10. März 2015 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 15.400 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der Gegenwert je zurückerworbener Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Ende April wurden 374.627 Stammaktien (davon 95.748 Gratisaktien) auf Basis des am 23. April 2015 gültigen Aktienkurses und US-Dollar-Wechselkurses an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 40.906 Stammaktien wurden bis zum 27. April 2015 an Dritte veräußert. Zum 31. Dezember 2015 weist die Evonik Industries AG daher keine eigenen Anteile mehr aus. (e) Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. (f) Angesammelte Ergebnisse Die angesammelten Ergebnisse in Höhe von 5.821 Millionen € (Vorjahr: 5.040 Millionen €) enthalten sowohl die im laufenden Geschäftsjahr sowie die in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse als auch die anderen Erfolgsbestandteile aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Das Ergebnis nach Steuern entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres, das den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen ist. Jedoch stehen für Ausschüttungen nach deutschem Aktienrecht nur die Gewinnrücklagen aus dem handelsrechtlichen Einzelabschluss der Evonik Industries AG zur Verfügung, die nicht einer Ausschüttungsbeschränkung unterliegen. Zum 31. Dezember 2015 beliefen sich die Gewinnrücklagen der Evonik Industries AG auf 4.235 Millionen € (Vorjahr: 3.635 Millionen €). Davon entfielen wie im Vorjahr 47 Millionen € auf die nicht ausschüttungsfähige gesetzliche Rücklage. Für das Geschäftsjahr 2015 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der Evonik Industries AG in Höhe von 605.000.000,00 € eine Dividende in Höhe von 535.900.000,00 € auszuschütten und den verbleibenden Betrag in Höhe von 69.100.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen. Dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. (g) Angesammelte andere Erfolgsbestandteile Die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung - also ergebnisneutral - erfasst werden. Die Rücklage aus Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere enthält die ergebnisneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus voraussichtlich nicht dauerhaften Wertänderungen von Finanzinstrumenten. In der Rücklage aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. Die Rücklage aus dem Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben enthält die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von bis zum 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung enthält die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen. Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG scroll Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere in Millionen € Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen in Millionen € Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben in Millionen € Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung in Millionen € Gesamt in Millionen € Stand 01.01.2014 1 20 17 - 458 - 420 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung - 10 - 103 - 292 179 Erfasste Gewinne oder Verluste - 11 - 186 - - - 197 Ergebniswirksame Entnahme - 45 - - 45 Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - - 1 - - - 1 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 289 289 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - - 3 - 3 - Latente Steuern 1 42 - - 43 Sonstige Veränderungen - - - 3 - - 3 Stand 31.12.2014 - 9 - 83 14 - 166 - 244 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 15 24 - 247 286 Erfasste Gewinne oder Verluste 12 - 171 - - - 159 Ergebniswirksame Entnahme 9 202 - - 211 Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - 1 - - 1 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 244 244 Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - 3 - 3 6 Latente Steuern - 6 - 11 - - - 17 Sonstige Veränderungen - - - 2 - - 2 Stand 31.12.2015 6 - 59 12 81 40 Im Jahr 2015 wurde aus der Rücklage für Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen insgesamt ein Sicherungsergebnis in Höhe von -202 Millionen € (Vorjahr: -45 Millionen €) entnommen und wie folgt in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen: Übertragung Sicherungsergebnis aus angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen in die Gewinn- und Verlustrechnung scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Umsatzerlöse - 182 17 Kosten der umgesetzten Leistungen - 4 - Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 1 - 59 Zinsergebnis - 3 - 3 Sonstiges Finanzergebnis - 14 - - 202 - 45 (h) Anteile anderer Gesellschafter Unter den Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 83 Millionen € (Vorjahr: 95 Millionen €) werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind. Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung lagen 2015 wie im Vorjahr nicht vor. Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile anderer Gesellschafter scroll Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung in Millionen € Gesamt in Millionen € Stand 01.01.2014 - 4 - 4 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 6 6 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 6 6 Stand 31.12.2014 2 2 Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 1 1 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 1 1 Stand 31.12.2015 3 3 7.8 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Dienstzeit und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und das Vermögen von Pensionskassen und eines Pensionstreuhandvereins (Contractual Trust Arrangement) finanziert. Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen vereinbart. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2015 verteilen sich im Wesentlichen auf die folgenden Länder: Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll Berichtsjahr 2015 Pensionsverpflichtungen in Millionen € Planvermögen in Millionen € Evonik insgesamt 10.542 7.302 davon Deutschland 9.099 6.066 davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 3.933 3.102 davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 4.845 2.964 davon USA 720 451 davon Großbritannien 564 670 scroll Vorjahr 2014 Pensionsverpflichtungen in Millionen € Planvermögen in Millionen € Evonik insgesamt 10.650 6.811 davon Deutschland 9.334 5.670 davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 3.892 3.025 davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 5.092 2.645 davon USA 675 433 davon Großbritannien 551 662 Für Mitarbeiter in Deutschland existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Pensionskasse: Es gibt mehrere geschlossene Pläne. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Die Pensionskasse gehört zu den gemeinschaftlichen Plänen mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Pensionskasse erfolgt nach dem Anwartschaftsdeckungsverfahren. Die Höhe der reservierten Deckungsmittel ergibt sich aus dem aufsichtsbehördlich genehmigten Technischen Geschäftsplan sowie den gesetzlichen Vorgaben. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Im Tarif DuPK wird der Firmenbeitrag so bemessen, dass dieser zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen eine Ausfinanzierung der daraus entstehenden Anwartschaften gemäß Technischem Geschäftsplan bietet. In den Tarifen Marl und Troisdorf erfolgt die Festsetzung des Firmenbeitrags auf Vorschlag des verantwortlichen Aktuars und bemisst sich nach den zur Ausfinanzierung der Leistungen erforderlichen Mitteln. Die Evonik Degussa GmbH hat als Trägerunternehmen der Pensionskasse hinsichtlich der Tarife Marl und Troisdorf eine vertragliche Einstandspflicht für den Fall einer nicht ausreichenden Kapitalausstattung der Kasse. Diese Einstandspflicht unterscheidet nicht nach der Konzernzugehörigkeit der Versicherten. Sie wurde auf Anforderung der Aufsichtsbehörde bereits bei Einrichtung der Tarife eingegangen, als ausschließlich eigene Mitarbeiter zu versichern waren. Inwieweit die Einstandspflicht neben den im Verlustfall vorgesehenen satzungsmäßigen Instrumenten der Pensionskasse wie Anhebung von Firmenbeiträgen oder Kürzung von Leistungen praktische Bedeutung erlangen könnte, ist aus heutiger Sicht nicht abschätzbar. Unterstützungskasse: Die Unterstützungskasse ist der für Neueintritte offene Plan. Hierüber kann auch Entgeltumwandlung betrieben werden. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Eine Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich ist fest zugesagt. Die Unterstützungskasse erfüllt den Tatbestand für gemeinschaftliche Pläne mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Unterstützungskasse erfolgt über eine Rückdeckung bei der Pensionskasse Degussa, die hierfür entsprechend dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie ergangenen Verordnungen der Aufsichtsbehörde ausreichend Deckungsmittel vorhält. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Die Höhe der Leistung richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Es besteht aus der Unterstützungskasse keine Haftungsgrundlage, nach der der Konzern im Falle nicht ausreichender Kapitalausstattung für die Verpflichtungen konzernfremder Gesellschaften einzustehen hätte. Direktzusagen: Hier gibt es verschiedene leistungsorientierte Pläne, bei denen die Versorgungsleistung zumeist direkt oder indirekt endgehaltsorientiert ist. Die meisten dieser Pläne gewähren eine höhere oder ausschließliche Leistung für Einkommensteile oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. Die endgehaltsorientierten Pläne sind durchweg geschlossen und werden zum großen Teil auch für die noch aktiven Planteilnehmer nur in Form von Besitzständen aufrechterhalten. Offene Direktzusagen gibt es lediglich für obere Führungskräfte sowie für freiwillige Entgeltumwandlung. Hierbei wird aus einem einkommensabhängigen Beitrag bzw. aus der Einbringung des Arbeitnehmers eine feste Leistung bestimmt. Dabei kann der Begünstigte zwischen verschiedenen Auszahlungsformen wie Kapital, Rente und gegebenenfalls Ratenzahlung wählen. Die Höhe der Leistung berücksichtigt eine feste Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich. Für größere Konzerngesellschaften, welche den weitaus größten Teil der Verpflichtungen aus Direktzusagen abdecken, wird Planvermögen im Evonik Pensionstreuhand e. V. aufgebaut. Hierzu gibt es weder regulatorische Vorgaben noch Mindestdotierungsverpflichtungen. Im Evonik Pensionstreuhand e. V. wird eine Strategie des Ausgleichs einer Veränderung der Verpflichtungen über eine mitlaufende Veränderung des Planvermögens (Asset-Liability-Matching) angewandt. Hierbei werden die Zins- und Kreditsensitivitäten der Verpflichtungen im Planvermögen teilweise repliziert. Beschreibung der möglichen Risiken aus den Versorgungsplänen: Die allermeisten deutschen Versorgungspläne enthalten lebenslang laufende Rentenzusagen. Ein spezifisches Risiko besteht hierbei in einer Ausweitung der Leistungen durch steigende Lebenserwartung. Für einen Großteil dieser Pläne orientiert sich die Anpassung der laufenden Leistungen an der Entwicklung des Verbraucherpreisindex. Hier ergibt sich ein weiteres Risiko aus der Entwicklung der Inflation. Für Pläne, die ein Wahlrecht seitens der Arbeitnehmer hinsichtlich der Auszahlung in Kapital- oder Rentenform vorsehen, besteht ein Auswahlrisiko dahin gehend, dass diese Option abhängig von der individuellen Einschätzung zu Gesundheitszustand und Lebenserwartung vorgenommen werden könnte. Bei den endgehaltsorientierten Plänen ergeben sich Leistungsrisiken aus der künftigen Entwicklung der Gehälter im tariflichen und außertariflichen Bereich sowie teilweise auch aus der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung. Pläne mit extern angelegtem Vermögen in der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder im Evonik Pensionstreuhand e.V. sind einem Kapitalmarktrisiko ausgesetzt. Hier bestehen je nach Zusammensetzung der Kapitalanlage Wertänderungsrisiken sowie Ertragsrisiken dahin gehend, dass eine unterstellte Wertentwicklung bzw. Verzinsung über die Laufzeit nicht erzielt wird. Hinsichtlich fest zugesagter Leistungen bzw. garantierter Verzinsungen muss für diese Risiken nach dem deutschen Betriebsrentenrecht grundsätzlich der Arbeitgeber einstehen. Für Mitarbeiter in den USA existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: In den USA gibt es ungedeckte, ganz bzw. teilweise gedeckte Pensionspläne und Pensionsverpflichtungen aus Gesundheitsfürsorgeplänen. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft die gedeckten Pläne. Alle leistungsorientierten Pensionspläne in den USA sind für Neueintritte geschlossen. Die Leistungen orientieren sich an verschiedenen Größen, wie Endgehältern, durchschnittlichen Karrieregehältern, am Stand eines individuellen Kontos und Festbeträgen. Für die meisten Verpflichtungen besteht ein Wahlrecht auf Einmalzahlung mit einem entsprechenden Inanspruchnahmerisiko für die Gesellschaften. Es gilt, Mindestgrade der Ausfinanzierung einzuhalten, was durch eine Asset-Liability-Matching-Strategie unterstützt wird, um Volatilitäten zu vermeiden. Dies geschieht in erster Linie durch US-Staatsanleihen und US-Dollar-Unternehmensanleihen. Das Vermögen wird durch einen Pensionstrust verwaltet. Für Mitarbeiter in Großbritannien (UK) existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Die Pläne in Großbritannien werden durch externe Trusts organisiert und sind zum überwiegenden Teil mit Vermögen unterlegt, welches in Fonds investiert wurde. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft unverfallbar Ausgeschiedene und Rentner. Nur ein Plan ist hier noch offen für Neueintritte. Die Pläne sind fast komplett endgehaltsorientiert. Die Vermögen der Pensionspläne unterliegen der Limitierung des Planvermögens. Die Pläne müssen Mindestgrade der Ausfinanzierung erfüllen, welche mit den Trustees abzustimmen sind. Auch kann überschüssiges Vermögen nicht ohne Zustimmung der Trustees an die Gesellschaften zurückfließen. Die Anlagestrategie des Planvermögens verfolgt eine Asset-Liability-Matching-Strategie, die im Wesentlichen durch an die Inflation gekoppelte UK-Staatsanleihen und UK-Unternehmensanleihen erfolgt. Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen: Parameter der Bewertung der Pensionsverpflichtungen scroll Konzern Deutschland 2015 in % 2014 in % 2015 in % 2014 in % Abzinsungssatz zum 31.12. 2,91 2,65 2,75 2,50 Künftige Entgeltsteigerungen 2,55 2,58 2,50 2,50 Künftige Rentensteigerungen 1,70 1,72 1,75 1,75 Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 7,00 7,25 - - Der Abzinsungssatz für Deutschland und die Euro-Länder bestimmt sich, indem auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating eine Zinsstrukturkurve abgeleitet und für Bereiche, in denen keine Marktdaten mehr existieren, mittels Zinsstrukturkurve für Nullkupon-Bundesanleihen und unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlags für Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating extrapoliert wird. Für die Datenbasis der verwendeten Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating werden solche Anleihen herangezogen, welche von mindestens einer der großen international anerkannten Ratingagenturen ein AA-Rating erhalten haben. Mit der auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating abgeleiteten Zinsstrukturkurve wird dann der Barwert der Cashflows aus den Pensionsverpflichtungen im Unternehmen bestimmt. Der Abzinsungssatz entspricht dem gerundeten konstanten Zinssatz, der bei Anwendung auf den Cashflow zum gleichen Barwertergebnis führt. In den USA und Großbritannien werden analoge Verfahren angewandt. Der gerundete Abzinsungssatz in den USA lag zum 31. Dezember 2015 bei 4,41 Prozent (Vorjahr: 4,06 Prozent) und der gerundete Abzinsungssatz in Großbritannien bei 3,62 Prozent (Vorjahr: 3,50 Prozent). Entwicklung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 10.650 9.042 Laufender Dienstzeitaufwand 191 172 Zinsaufwand 281 341 Beiträge der Arbeitnehmer 46 45 Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) (Neubewertungskomponente) - 371 1.332 davon finanziell induziert - 423 1.298 davon demografisch induziert 16 14 davon eingetretene Veränderungen im abgelaufenen Jahr 36 20 Gezahlte Leistungen - 433 - 404 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 1 Veränderungen bei den Unternehmen 70 9 Gewinn/Verlust aus Planabgeltungen - 1 1 Zahlungen zur Planabgeltung - 3 - 4 Währungsumrechnung 111 115 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 10.542 10.650 Die gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt 16,1 Jahre (Vorjahr: 16,5 Jahre). Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Ungedeckte Pläne 357 385 Ganz oder teilweise gedeckte Pläne 10.057 10.142 Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge 128 123 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 10.542 10.650 Entwicklung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 6.811 5.778 Zinserträge auf das Planvermögen 189 224 Beiträge der Arbeitgeber 364 344 Beiträge der Arbeitnehmer 11 12 Vermögensertrag, ohne Zinsertrag auf das Planvermögen (Neubewertungskomponente) - 26 526 Sonstiger Verwaltungsaufwand - 5 - 3 Gezahlte Leistungen - 185 - 163 Zahlungen zur Planabgeltung - 3 - 4 Veränderungen bei den Unternehmen 55 4 Währungsumrechnung 91 93 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.302 6.811 Die Beiträge der Arbeitgeber betreffen 2015 im Wesentlichen die Bareinbringungen von 200 Millionen € (Vorjahr: 200 Millionen €) und den Ausgleich der Steuerzahlungen aus dem Vorjahr, welche im Jahr 2015 zu Einzahlungen von 19 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) in den Evonik Pensionstreuhand e.V. führten. Aufteilung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll 31.12.2015 31.12.2014 in Millionen € in % in Millionen € in % Kasse/Bankguthaben (Cash) 108 1,5 136 2,0 Aktien - aktiver Markt 705 9,7 490 7,2 Aktien - nicht aktiver Markt - - - - Staatsanleihen - aktiver Markt 1.128 15,5 1.662 24,4 Staatsanleihen - nicht aktiver Markt 58 0,8 61 0,9 Unternehmensanleihen - aktiver Markt 2.187 29,9 1.696 24,9 Unternehmensanleihen - nicht aktiver Markt 36 0,5 34 0,5 Sonstige Anleihen - aktiver Markt 454 6,2 266 3,9 Sonstige Anleihen - nicht aktiver Markt 681 9,3 715 10,5 Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - aktiver Markt 14 0,2 14 0,2 Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - nicht aktiver Markt 1.244 17,0 1.090 16,0 Sonstige Fonds - aktiver Markt 1 - 450 6,6 Sonstige Fonds - nicht aktiver Markt - - - - Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - aktiver Markt 524 ,2 116 1,7 Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - nicht aktiver Markt 114 1,6 54 0,8 Sonstiges - aktiver Markt 38 0,5 27 0,4 Sonstiges - nicht aktiver Markt 10 0,1 - - 7.302 100,0 6.811 100,0 Im Geschäftsjahr 2015 wurden analog zum Vorjahr keine sonstigen Vermögensgegenstände selbst genutzt. Entwicklung der Limitierung des Planvermögens scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Begrenzung der Vermögenswerte zum 01.01. 114 67 Zinsaufwand auf den nicht aktivierbaren Teil des Planvermögens 4 3 Veränderung der Begrenzung, ohne Zinskosten (Neubewertungskomponente) - 16 38 Veränderungen bei den Unternehmen - 6 Währungsumrechnung 7 - Begrenzung der Vermögenswerte zum 31.12. 109 114 Entwicklung der Pensionsrückstellungen scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 01.01. 3.953 3.331 Laufender Dienstzeitaufwand 191 172 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 1 Gewinn/Verlust aus Planabgeltung - 1 1 Netto-Zinsen 96 120 Beiträge der Arbeitnehmer 35 33 Sonstiger Verwaltungsaufwand 5 3 Ergebnisneutrale Veränderung gegen das OCI (Neubewertungen) - 361 844 Gezahlte Leistungen - 248 - 241 Beiträge der Arbeitgeber - 364 - 344 Veränderungen bei den Unternehmen 15 5 Währungsumrechnung 27 28 In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 31.12. 3.349 3.953 Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthielten auch Krankenversorgungsansprüche im Wesentlichen von Betriebsrentnern der amerikanischen Tochtergesellschaften. Erwartete Entwicklung der Leistungszahlungen scroll Berichtsjahresangabe in Millionen € Vorjahresangabe in Millionen € 2015 242 2016 245 249 2017 255 255 2018 254 254 2019 258 258 2020 261 Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge für das Folgejahr betragen 168 Millionen € (Vorjahr: 155 Millionen €). Der Netto-Zinsaufwand ist im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.6. Die anderen Beträge sind in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer 11.2 dargestellt. Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurden für beitragsorientierte Zusagen 18 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind. Darüber hinaus wurden für beitragsorientierte staatliche Pläne (gesetzliche Rentenversicherung) im In- und Ausland 138 Millionen € (Vorjahr: 126 Millionen €) aufgewandt. Diese sind auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen. 7.9 Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Personal 900 358 808 336 Rekultivierung und Umweltschutz 313 262 304 266 Restrukturierung 322 95 321 209 Absatz und Beschaffung 131 4 76 6 Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 63 35 59 20 Abbruchverpflichtungen 9 8 7 7 Übrige Verpflichtungen 293 92 285 59 2.031 854 1.860 903 Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich im Saldo gegenüber dem Vorjahr um 171 Millionen €. Dies lag im Wesentlichen an der Entwicklung der Rückstellungen für Personal und der Rückstellungen für Absatz und Beschaffung. Es wird erwartet, dass etwas mehr als die Hälfte der gesamten Rückstellungen im Folgejahr zu Auszahlungen führen wird. Die Rückstellungen im Zusammenhang mit wesentlichen rechtlichen Risiken betragen 231 Millionen € (Vorjahr: 204 Millionen €) und sind entsprechend ihrer Art den verschiedenen Rückstellungskategorien zugeordnet. Wesentliche rechtliche Risiken, für die Rückstellungen gebildet wurden, bestehen in Bezug auf drei laufende Spruchverfahren hinsichtlich der Abfindung früherer Anteilseigner, Freistellungen im Hinblick auf das Kohlekraftwerk Walsum 10 im Rahmen der Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie sowie einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen seitens des Erwerbers des früheren Rußgeschäfts. Für ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien wurden die erwarteten Verfahrenskosten zurückgestellt. Die Sachverhalte sind detailliert im Lagebericht, Kapitel 7.4, beschrieben. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen scroll Personal in Millionen € Rekultivierung, Umweltschutz in Millionen € Restrukturierung in Millionen € Absatz, Beschaffung in Millionen € Sonstige Steuern, Zinsen auf Steuern in Millionen € Stand 01.01.2015 808 304 321 76 59 Zuführungen 514 22 66 109 37 Inanspruchnahmen - 433 - 16 - 22 - 44 - 3 Auflösungen - 12 - 3 - 46 - 11 - 30 Aufzinsung/Zinssatzänderung 16 2 2 - - Übrige Bewegungen 7 4 1 1 - Stand 31.12.2015 900 313 322 131 63 scroll Abbruchverpflichtungen in Millionen € Übrige Verpflichtungen in Millionen € Gesamt in Millionen € Stand 01.01.2015 7 285 1.860 Zuführungen 1 112 861 Inanspruchnahmen - - 50 - 568 Auflösungen - - 45 - 147 Aufzinsung/Zinssatzänderung - - 20 Übrige Bewegungen 1 - 9 5 Stand 31.12.2015 9 293 2.031 Rückstellungen für Personal werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, gesetzliche Altersteilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen. Etwa ein Viertel der langfristigen Rückstellungen für Personal führt nach Ende des Jahres 2020 zu Auszahlungen. Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlichen Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Etwas mehr als die Hälfte des langfristigen Teils der Rückstellungen führt nach Ende des Jahres 2020 zu Auszahlungen. Rückstellungen für Restrukturierung werden auf der Grundlage definierter Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen für ungenutzte Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Zum Bilanzstichtag waren hier Rückstellungen für ein zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsposition und zur Optimierung der Qualität unserer Verwaltungsprozesse aufgelegtes Programm und für die im Jahr 2011 erfolgte Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie erfasst. Die Auszahlungen des langfristigen Teils aller Rückstellungen für Restrukturierung finden überwiegend bis Ende des Jahres 2020 statt. Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen, ausstehende Vertriebsprovisionen, Preisnachlässe wie Rabatte und Boni sowie Drohverluste. Die Auszahlungen erfolgen fast vollständig innerhalb des Folgejahres. Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2020 statt. In den Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen werden die Sachverhalte berücksichtigt, die nicht Teil eines Restrukturierungsprogramms sind. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen erfolgen größtenteils nach Ende des Jahres 2020. Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen umfassen verschiedenartige Sachverhalte, die nicht einer der obigen Rückstellungskategorien zugeordnet werden können. Hierzu zählen unter anderem Rechtsstreitigkeiten, Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren, Haftungsrisiken sowie Gewährleistungsansprüche aus getätigten Desinvestitionen. Darüber hinaus werden hier Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten, Prüfungsaufwendungen sowie für Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts, zum Beispiel in Bezug auf die EEG-Umlage und den europäischen Emissionshandel, ausgewiesen. Die in dieser Rückstellungskategorie erfassten Rückstellungen im Zusammenhang mit wesentlichen rechtlichen Risiken betragen 115 Millionen € (Vorjahr: 87 Millionen €). Die langfristigen Rückstellungen für übrige Verpflichtungen führen überwiegend bis Ende des Jahres 2020 zu Auszahlungen. 7.10 Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Anleihen 1.241 1.241 496 496 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 282 118 406 136 Kredite von Nichtbanken 14 - 7 - Verbindlichkeiten aus Derivaten 151 53 206 27 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 18 3 20 7 1.706 1.415 1.135 666 (a) Anleihen Im Jahr 2015 wurde eine Anleihe der Evonik Industries AG über nominal 750 Millionen € mit einer Laufzeit bis Januar 2023, einem jährlichen Kupon von 1,000 Prozent und einem Ausgabekurs von 99,337 Prozent begeben. Darüber hinaus enthält die Position eine im Jahr 2013 emittierte Anleihe der Evonik Industries AG über nominal 500 Millionen € mit einer Laufzeit bis April 2020, einem jährlichen Kupon von 1,875 Prozent und einem Ausgabekurs von 99,185 Prozent. Das Disagio von Anleihen wird über die Laufzeit der jeweiligen Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben. Festverzinsliche Anleihen unterliegen einem Kursänderungsrisiko, während variabel verzinsliche Verbindlichkeiten einem Zinsänderungsrisiko unterliegen. Diese Risiken können den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen. Der Börsenkurs der 2013 emittierten Anleihe betrug zum Bilanzstichtag 104,940 Prozent (Vorjahr: 105,855 Prozent), was einem Börsenwert von 525 Millionen € (Vorjahr: 529 Millionen €) entspricht. Der Börsenkurs der im Januar 2015 emittierten Anleihe betrug zum Bilanzstichtag 97,810 Prozent, was einem Börsenwert von 734 Millionen € entspricht. (b) Kredite von Nichtbanken Die Abgrenzung der Kuponzahlungen für die jeweils ausstehenden Anleihen in Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) werden unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken ausgewiesen. (c) Verbindlichkeiten aus Derivaten Verbindlichkeiten aus Derivaten scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Verbindlichkeiten aus Zins-Währungs-Swaps 34 18 Verbindlichkeiten aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 96 184 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 21 4 151 206 7.11 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.090 - 1.126 - Erhaltene Kundenanzahlungen 31 - 17 - Übrige sonstige Verbindlichkeiten 295 45 271 60 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 89 61 30 11 1.505 106 1.444 71 7.12 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern Latente und laufende Ertragsteuern in der Bilanz scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon langfristig in Millionen € Aktive latente Steuern 1.110 926 1.127 978 Laufende Ertragsteueransprüche 122 11 222 11 Passive latente Steuern 479 425 449 401 Laufende Ertragsteuerschulden 359 150 304 199 Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements" in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen. Latente Steuern nach Bilanzposten und Sachverhalten scroll Aktive latente Steuern Passive latente Steuern 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 3 3 125 127 Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 43 41 409 404 Finanzielle Vermögenswerte 559 602 97 115 Vorräte 72 42 - 1 Forderungen, sonstige Vermögenswerte 301 152 18 18 Schulden Rückstellungen 1.086 1.104 856 692 Verbindlichkeiten 76 93 30 31 Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) - - 13 12 Verlustvorträge 40 39 - - Steuergutschriften 1 1 - - Sonstige 3 1 5 - Latente Steuern (brutto) 2.184 2.078 1.553 1.400 Saldierungen - 1.074 - 951 - 1.074 - 951 Latente Steuern (netto) 1.110 1.127 479 449 Vorjahreszahlen angepasst. Für temporäre Differenzen in Höhe von 273 Millionen € (Vorjahr: 229 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird. Die Summe der zu versteuernden temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, beträgt 514 Millionen €. Von dem vorgenannten Betrag unterliegen 434 Millionen € aufgrund des § 8b KStG lediglich einem Steuersatz von ca. 1,5 Prozent. Evonik ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern. In Höhe von 15 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €) wurden bei Gesellschaften, bei denen ein Verlust vorlag, aktive latente Steuern angesetzt. Die Nutzung wird durch geeignete Maßnahmen sichergestellt. Ergänzend neben den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestanden nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Verlustvorträge nach Verfallszeiten scroll Körperschaftsteuer (In- und Ausland) Lokale Steuer (In- und Ausland) Steuergutschriften (Ausland) 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Bis 1 Jahr 42 - - - - - Über 1 bis 5 Jahre 168 123 - - - - Über 5 bis 10 Jahre 4 1 - - - - Unbegrenzt 270 265 158 126 6 29 484 389 158 126 6 29 8 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Netto-Cashflows der nicht fortgeführten Aktivitäten, die mit Konzernfremden anfallen, werden gesondert dargestellt. Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Gezahlte Zinsen sowie erhaltene Zinsen und Dividenden werden der laufenden Geschäftstätigkeit, gezahlte Dividenden der Finanzierungstätigkeit zugerechnet. 8.1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet. 8.2 Cashflow aus Investitionstätigkeit In den Ein- und Auszahlungen aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen sind unter anderem enthalten: Die Bruttokaufpreise für den Anteilserwerb der erstmals einbezogenen Tochterunternehmen betrugen 54 Millionen € (Vorjahr: 38 Millionen €). Die Kaufpreise waren wie im Vorjahr vollständig zahlungswirksam abgeflossen. Mit den Käufen wurden in beiden Jahren jeweils 1 Million € flüssige Mittel erworben. Die Verkaufspreise für die Abgabe von Geschäftsaktivitäten betrugen insgesamt 14 Millionen € (Vorjahr: 41 Millionen €), die wie im Vorjahr vollständig durch flüssige Mittel beglichen wurden. Mit den Veräußerungen wurden 7 Millionen € (Vorjahr: 38 Millionen €) flüssige Mittel abgegeben. Der Kaufpreis aus dem Verkauf der 10,3 Prozent der Anteile an der Vivawest von 428 Millionen € wurde vollständig beglichen. Des Weiteren kam es zu Auszahlungen von 9 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) im Zusammenhang mit Verkäufen ehemaliger Geschäftsfelder, die bereits in Vorjahren aufwandswirksam erfasst wurden. 8.3 Finanzmittelbestand Der Finanzmittelbestand in Höhe von 2.368 Millionen € (Vorjahr: 921 Millionen €) umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel. 9 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 9.1 Berichterstattung nach operativen Segmenten Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Aktivitäten im Konzern werden durch den Vorstand der Evonik Industries AG auf Ebene der folgenden Berichtssegmente, die das operative Kerngeschäft abbilden (im Weiteren auch kurz: Segmente), wahrgenommen: • Nutrition & Care (2014: Consumer, Health & Nutrition), • Resource Efficiency, • Performance Materials (2014: Specialty Materials), • Services. Die Berichterstattung nach operativen Segmenten folgt somit dem internen Berichtswesen und der internen Steuerung des Konzerns (Management Approach). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, wie sie für die externe Rechnungslegung gelten, vgl. Anhangziffern 3.4 bis 3.7. Im Zusammenhang mit der neuen Führungs- und Portfoliostruktur, vgl. Anhangziffer 3.4, wurden ab dem 1. Januar 2015 einzelne Segmente umbenannt, einige Aktivitäten den Segmenten neu zugeordnet sowie die Definition der Hauptsteuerungsgröße bereinigtes EBITDA angepasst. Zur verantwortungsgerechteren Darstellung des bereinigten EBITDA wurden finanzierungsbezogene oder aus dem Liquiditätsmanagement resultierende Erträge und Aufwendungen aus dem bereinigten EBITDA in das Finanzergebnis umgegliedert. Hierunter fallen in erster Linie Ergebnisse aus der Währungsumrechnung von Darlehen und deren Sicherung. Diese Änderung wirkt sich auch auf die Kennzahl bereinigtes EBIT aus. Darüber hinaus wurden die folgenden Aktivitäten den Segmenten neu zugeordnet: • Die Aktivitäten Active Oxygens und High Performance Polymers sind nun Teil des Segments Resource Efficiency (2014: Teil des Segments Specialty Materials), • die Aktivität CyPlus Technologies ist nun Teil des Segments Performance Materials (2014: Teil des Segments Consumer, Health & Nutrition) und • einige Service-Funktionen sind von „Corporate" zum Segment Services umgegliedert worden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die im zweiten Quartal 2015 veräußerte und bis dahin als nicht fortgeführte Aktivität eingestufte Restaktivität des Lithium-Ionen-Geschäfts, vgl. Anhangziffer 5.2 und 5.3, wird in der Segmentberichterstattung in der Spalte „Andere Aktivitäten" ausgewiesen. Da in der „Summe Konzern" keine nicht fortgeführten Aktivitäten mehr enthalten sind, erfolgt eine entsprechende Korrektur in der Spalte „Corporate, Konsolidierung". Nachfolgend die Beschreibung der Segmente von Evonik: (a) Nutrition & Care Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Einen wichtigen Teil des Segments bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Das Segment verfügt insbesondere über exzellentes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte basieren auf einer umfangreichen Palette oleochemischer Derivate, organomodifizierter Silikone und biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe. Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Außerdem produziert und vermarktet Nutrition & Care essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung. Erfolgsfaktor ist die langjährige Erfahrung in chemischer Synthese und Biotechnologie, in der Evonik einen wesentlichen Wachstumstreiber sieht. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb stellen außerdem das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an differenzierenden Dienstleistungen dar. Darüber hinaus ist Nutrition & Care strategischer Partner der Healthcare-Industrie. (b) Resource Efficiency Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie für zahlreiche weitere Branchen an. Das Segment zeichnet sich insbesondere durch seine integrierte Silizium-Technologieplattform aus. Wichtige Kunden sind unter anderem die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Lichtwellenleiterindustrie. Kernkompetenz sind die Herstellung, das spezifische Design und die Oberflächengestaltung anorganischer Partikel. Ergänzt wird das Angebot durch pyrogene Spezialoxide sowie Chlor- und organofunktionelle Silane. Außerdem entwickelt und fertigt Resource Efficiency in enger Zusammenarbeit mit Kunden ein breit gefächertes Spektrum an Katalysatoren. Die Lack-, Farben-, Beschichtungs-, Kleb- und Dichtstoffindustrie beliefert das Segment mit hochwertigen Additiven. Zudem stellt es leistungsstarke Öladditive und Additive für Hydraulikflüssigkeiten her. Außerdem werden Materialien für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen produziert, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren. Bei Wasserstoffperoxid hat sich Resource Efficiency durch seine Innovationskraft neue Wachstumsmärkte eröffnet. (c) Performance Materials Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Gummi-, Kunststoff- und Agroindustrie. Erfolgsfaktoren von Performance Materials sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die Evonik über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Dies gilt für die integrierten Technologieplattformen für die Methylmethacrylat (MMA)- und die C4-Chemie. Darüber hinaus produziert das Segment Alkoholate, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden. (d) Services Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden an Standorten von Evonik Leistungen rund um das Standortmanagement, die Ver- und Entsorgung, den technischen Service, die Verfahrenstechnik und Engineering sowie die Logistik an. Darüber hinaus unterstützt das Segment die Chemiegeschäfte und die Managementholding mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht. (e) Andere Aktivitäten, Corporate und Konsolidierung Unter „Andere Aktivitäten" sind die keinem Berichtssegment zugeordneten Geschäfte des Konzerns enthalten. In der Spalte „Corporate, Konsolidierung" werden unter anderem die Managementholding, die strategische Forschung, stille Reserven und Lasten und der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa sowie die intersegmentären Konsolidierungseffekte ausgewiesen. 9.2 Berichterstattung nach Regionen Für die Berichterstattung nach Regionen werden Länder und Ländergruppen zu Regionen zusammengefasst. Im Einzelnen ist die Berichterstattung nach Regionen unter Anhangziffer 9.3 weiter ausgeführt. 9.3 Erläuterung der Segmentkennzahlen Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen und grundsätzlich zu Marktpreisen oder nach der Kostenaufschlagsmethode verrechnet. Überleitung der Gesamtumsätze aller Berichtssegmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Gesamtumsatz der Berichtssegmente 15.573 14.980 Gesamtumsatz der anderen Aktivitäten 138 175 Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten - 2.204 - 2.238 Gesamtumsatz Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung - 2.066 - 2.063 Außenumsatz des Konzerns 13.507 12.917 Außenumsätze nach Ländern (Standort des Kunden) scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € USA 2.458 2.128 Deutschland 2.436 2.814 China 1.087 882 Schweiz 750 816 Niederlande 499 505 Vereinigtes Königreich 453 463 Frankreich 400 396 Brasilien 398 327 Japan 351 318 Italien 337 371 Sonstige Länder 4.338 3.897 Außenumsatz des Konzerns 13.507 12.917 Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer 6.5. Der Vorstand der Evonik Industries AG nutzt das bereinigte EBITDA als Hauptsteuerungsgröße zur Messung der operativen Leistung. Das bereinigte EBITDA stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Ergebnisgröße dar. Es beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen und wird um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen angepasst, die nicht bereits Bestandteil der Bereinigungen sind. Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten im Konzern scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Bereinigtes EBITDA der Berichtssegmente 2.803 2.159 Bereinigtes EBITDA der anderen Aktivitäten - 81 - 54 Bereinigtes EBITDA Corporate - 269 - 202 Konsolidierungen 4 - 13 Abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten 8 - 8 Bereinigtes EBITDA Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung - 338 - 277 Bereinigtes EBITDA 2.465 1.882 Abschreibungen - 700 - 606 Wertminderungen/Wertaufholungen - 80 - 63 In den Bereinigungen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen 67 43 Betriebliche Abschreibungen - 713 - 626 Bereinigtes EBIT 1.752 1.256 Bereinigungen1) - 88 - 179 Finanzergebnis - 223 - 235 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.441 842 1) Siehe Lagebericht, Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf. Aus dem Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die bereinigte EBITDA-Marge. Das bereinigte EBIT beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen. Es wird zur Berechnung der internen Steuerungsgröße Return on Capital Employed (ROCE) verwendet. Das Capital Employed stellt als Nettogröße das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Es wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten abgezogen werden. Als weitere wesentliche interne Steuerungsgröße des Konzerns wird die Kapitalrendite Return on Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert der Berichtsperiode angesetzt. Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen über deren geschätzte Nutzungsdauer. Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung) und Sachanlagen dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung). Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Die Mitarbeiter werden nach Kopfzahl angegeben, wobei Teilzeitbeschäftigte voll einbezogen sind. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen werden nach dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments" (vgl. IFRS 8.33 b). Aufteilung des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern scroll 31.12.2015 in Millionen € 31.12.2014 in Millionen € Deutschland 4.373 4.319 USA 1.321 1.065 China 871 878 Singapur 613 622 Belgien 546 535 Sonstige Länder 1.252 1.196 Langfristige Vermögenswerte 8.976 8.615 10 Weitere Angaben 10.1 Erfolgsabhängige Vergütungen Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive (LTI)-Pläne für Vorstände und Führungskräfte. Die Zielwerte der bis einschließlich 2012 jährlich in Tranchen aufgelegten LTI-Pläne wurden bis 2012 mangels Aktienkurs sowohl für den Vorstand als auch für die Führungskräfte auf der Grundlage jeweils einheitlich definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, jedoch hinsichtlich Zielgrößen und Planlaufzeit unterschiedlich berechnet. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstände und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt. Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG wurde die Wertentwicklung der Evonik-Aktie auch für die Bewertung der LTI-Pläne vor 2013 relevant. Bei allen LTI-Plänen handelt es sich um anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird. (a) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2010 bis 2012 Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Der Plan honoriert dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die Planlaufzeit beträgt für die genannten Tranchen ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres jeweils fünf Jahre. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Eingangszielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Für die Tranchen 2011 und 2012 des Vorstandes besteht zum 31. Dezember 2015 eine Rückstellung in Höhe von 0,1 Millionen € (Vorjahr inklusive Tranche 2010: 0,6 Millionen €). Gemäß den Planbedingungen wurde die Tranche 2010 im Jahr 2015 regulär ausgeübt (0,4 Millionen €). LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2010 bis 2012 scroll Tranche 2012 Tranche 2011 Tranche 2010 Zusagezeitpunkt Datum 18.12.2012 30.09.2011 31.08.2010 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2012 - 31.12.2016 01.01.2011 - 31.12.2015 01.01.2010 - 31.12.2014 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 20 - 128 2 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 94 0 0 Die Tranche 2011 des Evonik LTI-Plans für Vorstände war zum 31. Dezember 2015 unverfallbar, hatte aber zu diesem Stichtag keinen inneren Wert. (b) Evonik LTI-Plan für Führungskräfte - Tranche 2012 Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung ist auch hier die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Der Plan honoriert dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele (75 Prozent) und des Economic Value Added (EVA) (25 Prozent). Die Planlaufzeit beträgt für die genannten Tranchen ab dem 1. Mai des Zuteilungsjahres jeweils drei Jahre. Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Eingangszielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Zweifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird. Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt. Für die Bemessung des EVA-Ziels werden die tatsächlich erreichten EVA-Werte im Performancezeitraum herangezogen. Gemäß Planbedingungen ist die Tranche 2012 im Jahr 2015 regulär ausgeübt worden (7,6 Millionen €). Zum 31. Dezember 2015 besteht somit keine Notwendigkeit einer Rückstellung (Vorjahr: 1,1 Millionen €). LTI-Plan für Führungskräfte - Tranche 2012 scroll Tranche 2012 Zusagezeitpunkt Datum 19.12.2012 Laufzeit der Tranche von - bis 01.05.2012 -30.04.2015 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 6.508 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 0 (c) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte - Tranchen 2013 bis 2015 Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2010 bis 2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Dabei wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von kleiner 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Am Ende des Performancezeitraums besteht die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags betragen. Da der bisherige Performancezeitraum des LTI für Führungskräfte bis einschließlich der Tranche 2012 auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt war, ist die Tranche 2013 für die Führungskräfte so festgelegt worden, dass die erste Hälfte des LTI 2013 bereits nach drei Jahren und die zweite Hälfte nach vier Jahren ausgeübt werden kann. Als weiterer Anreiz für den Übergang werden Auszahlungsbeträge aus dieser Tranche mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Ab der Tranche 2014 ist auch für die Führungskräfte eine Planlaufzeit von vier Jahren vorgesehen. Für die Evonik LTI-Pläne 2013, 2014 und 2015 besteht zum 31. Dezember 2015 eine Rückstellung in Höhe von 28,3 Millionen € (Vorjahr: 9,1 Millionen €). LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2013, 2014 und 2015 scroll Tranche 2015 Tranche 2014 Tranche 2013 Zusagezeitpunkt Datum 29.04.2015 14.04.2014 14.08.2013 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 175.787 140.145 153.123 Fiktive Aktien entfallen Anzahl - - 51.760 Fiktive Aktien zum 31.12.2015 Anzahl 175.787 140.145 101.363 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2015- 31.12.2018 01.01.2014-31.12.2017 01.01.2013 -31.12.2016 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 1.825 1.661 1.373 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 1.825 2.355 2.351 LTI-Plan für Führungskräfte - Tranchen 2013, 2014 und 2015 scroll Tranche 2015 Tranche 2014 Tranche 2013 Zusagezeitpunkt Datum 18.05.2015 11.04.2014 27.08.2013 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 535.195 420.598 395.422 Fiktive Aktien entfallen Anzahl - 8.137 10.870 Fiktive Aktien zum 31.12.2015 Anzahl 535.195 412.461 384.552 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2015 -31.12.2018 01.01.2014 -31.12.2017 01.01.2013 -31.12.2016 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 3.844 3.779 6.800 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 3.844 5.826 12.138 Zum 31. Dezember 2015 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 28,4 Millionen € (Vorjahr: 10,8 Millionen €). Im Jahr 2015 betrug der Gesamtaufwand inklusive des Aufwands für die Tranche 2012 für anteilsbasierte Vergütungen 25,7 Millionen € (Vorjahr: 2,1 Millionen €). 10.2 Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten Um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Saldierungsvorschriften für Finanzinstrumente nach IFRS und US-GAAP zu verbessern und Abschlussadressaten über die potenzielle Auswirkung von Verrechnungsvereinbarungen auf die Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zu informieren, verlangen die Regelungen des IFRS 7 die Angabe der Brutto- und Nettobeträge der Finanzinstrumente, die in der Bilanz saldiert wurden. Außerdem sind die Beträge auszuweisen, die im Sinne eines Globalverrechnungsvertrags oder einer vergleichbaren Vereinbarung rechtlich durchsetzbar aufgerechnet werden können, nicht aber zu einer Saldierung in der Bilanz geführt haben. Hierzu zählen bilanzierte Finanzinstrumente, die die strengen Saldierungsanforderungen des IAS 32.42 nicht vollständig erfüllen, sowie Beträge, die im Zusammenhang mit Finanzsicherheiten stehen. Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten scroll Aufrechnung bei finanziellen Vermögenswerten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen Nettobetrag in Millionen € Bruttobetrag der von Aufrechnungsrechten betroffenen Transaktionen in Millionen € Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde in Millionen € Bilanzansatz der betroffenen Transaktionen in Millionen € Forderungen, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen in Millionen € Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten in Millionen € 31.12.2015 Forderungen aus Derivaten 83 - 83 53 - 30 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 8 2 - - 2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 716 51 665 - - 665 809 59 750 53 - 697 31.12.2014 Forderungen aus Derivaten 34 - 34 31 - 3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte - - - - - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 311 30 281 - - 281 345 30 315 31 - 284 Aufrechnungsrechte bei finanziellen Verbindlichkeiten scroll Aufrechnung bei finanziellen Verbindlichkeiten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen Nettobetrag in Millionen € Bruttobetrag der von Aufrechnungsrechten betroffenen Transaktionen in Millionen € Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde in Millionen € Bilanzansatz der betroffenen Transaktionen in Millionen € Verbindlichkeiten, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen in Millionen € Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten in Millionen € 31.12.2015 Verbindlichkeiten aus Derivaten 144 - 144 53 - 91 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6 6 - - - - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 386 85 301 - - 301 536 91 445 53 - 392 31.12.2014 Verbindlichkeiten aus Derivaten 201 - 201 31 - 170 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - - - - - - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 222 91 131 - - 131 423 91 332 31 - 301 Die im Bereich der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen angegebenen Beträge resultieren aus gewährten oder erhaltenen Gutschriften, die mit bestehenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber dem gleichen Kontrahenten saldiert wurden. Globalaufrechnungsvereinbarungen liegen im Lieferungs- und Leistungsbereich nicht vor. Die Rahmenabkommen, die Evonik im Derivatehandel mit seinen Kontrahenten abgeschlossen hat, sehen eine bedingte Aufrechnungsvereinbarung, insbesondere im Insolvenzfall eines beteiligten Vertragspartners, vor. Als empfohlene Praxis hat sich seit Inkrafttreten der diesbezüglichen Anforderung des IFRS 7 eine entsprechende Angabe herausgebildet. Daher werden die Vorjahreswerte dahingehend angepasst. Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind den folgenden Bewertungskategorien zuzuordnen: Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2015 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2015 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte in Millionen € Ausleihungen und Forderungen in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente in Millionen € Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Millionen € Ergebnis aus dem Abgang - 3 - - - - 3 Ergebnis aus Derivaten - - - 55 - - 55 Wertminderungen/Wertaufholungen - 16 - 2 - - - 18 Zinsergebnis 1 3 - 22 - 52 - 70 Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 1 - - - 1 - 17 1 - 77 - 52 - 145 Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2014 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2014 in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte in Millionen € Ausleihungen und Forderungen in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente in Millionen € Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Millionen € Ergebnis aus dem Abgang - - - - - Ergebnis aus Derivaten - - - 21 - - 21 Wertminderungen/Wertaufholungen - 2 - 14 - - - 16 Zinsergebnis 1 4 - 13 - 85 - 93 Ergebnis aus übrigen Beteiligungen - - - - - - 1 - 10 - 34 - 85 - 130 Der Posten „Ergebnis aus Derivaten" beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden. Der wertgeminderte Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liefert wie im Vorjahr keinen Beitrag zum Zinsergebnis. Buchwerte nach Bewertungskategorien und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente Finanzinstrumente, die in den Anwendungsbereich des IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" fallen, sind entsprechend ihren zugrunde liegenden Charakteristika in Gruppen (Klassen) zusammenzufassen. Bei Evonik orientiert sich die Klassenbildung an der bestehenden Untergliederung der Bilanzposten. Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte dieser Klassen für jede Bewertungskategorie des IAS 39 dar, wobei die Buchwerte der Finanzinstrumente, die keiner Bewertungskategorie zuzuordnen sind, in einer gesonderten Spalte gezeigt werden. Der Summe der Buchwerte je Klasse bzw. Bilanzposten wird dann der zugehörige beizulegende Zeitwert gegenübergestellt. Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2015 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2015 Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte in Millionen € Ausleihungen und Forderungen in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte in Millionen € Keiner Kategorie zugeordnet in Millionen € Buchwert in Millionen € Beizulegender Zeitwert in Millionen € Finanzielle Vermögenswerte 339 58 24 60 481 462 Übrige Beteiligungen1) 74 - - - 74 55 Ausleihungen - 29 - - 29 29 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 265 - - - 265 265 Forderungen aus Derivaten - - 24 60 84 84 Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 29 - - 29 29 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.813 - - 1.813 1.813 Flüssige Mittel - 2.368 - - 2.368 2.368 339 4.239 24 60 4.662 4.643 1) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (19 Millionen €). Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2014 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2014 Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte in Millionen € Ausleihungen und Forderungen in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte in Millionen € Keiner Kategorie zugeordnet in Millionen € Buchwert in Millionen € Beizulegender Zeitwert in Millionen € Finanzielle Vermögenswerte 456 41 19 16 532 521 Übrige Beteiligungen1) 64 - - - 64 53 Ausleihungen - 12 - - 12 12 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 392 - - - 392 392 Forderungen aus Derivaten - - 19 16 35 35 Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 29 - - 29 29 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.720 - - 1.720 1.720 Flüssige Mittel - 921 - - 921 921 456 2.682 19 16 3.173 3.162 1) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (11 Millionen €). Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2015 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2015 Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten in Millionen € Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Millionen € Keiner Kategorie zugeordnet in Millionen € Buchwert in Millionen € Beizulegender Zeitwert in Millionen € Finanzielle Verbindlichkeiten 19 1.554 133 1.706 1.719 Anleihen - 1.241 - 1.241 1.258 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 282 - 282 278 Kredite von Nichtbanken - 14 - 14 14 Verbindlichkeiten aus Derivaten 19 - 132 151 151 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 17 1 18 18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.090 - 1.090 1.090 19 2.644 133 2.796 2.809 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2014 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2014 Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten in Millionen € Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Millionen € Keiner Kategorie zugeordnet in Millionen € Buchwert in Millionen € Beizulegender Zeitwert in Millionen € Finanzielle Verbindlichkeiten 36 928 171 1.135 1.171 Anleihen - 496 - 496 529 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 406 - 406 409 Kredite von Nichtbanken - 7 - 7 7 Verbindlichkeiten aus Derivaten 36 - 170 206 206 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 19 1 20 20 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.126 - 1.126 1.126 36 2.054 171 2.261 2.297 Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wurde, ist keiner Bewertungskategorie zugeordnet. Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt auf Grundlage der in Kapitel 3.7 erläuterten dreistufigen Hierarchie des IFRS 13 „Fair Value Measurement". Die folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente, die nach ihrem erstmaligen Ansatz auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2015 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2015 in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) in Millionen € marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) in Millionen € individueller Bewertungsparameter (Stufe 3) in Millionen € Übrige Beteiligungen 55 - - 55 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 265 - - 265 Forderungen aus Derivaten - 84 - 84 Verbindlichkeiten aus Derivaten - - 151 - - 151 Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2014 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2014 in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) in Millionen € marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) in Millionen € individueller Bewertungsparameter (Stufe 3) in Millionen € Übrige Beteiligungen 53 - - 53 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 392 - - 392 Forderungen aus Derivaten - 35 - 35 Verbindlichkeiten aus Derivaten - - 206 - - 206 Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen sämtliche Wertpapiere sowie eine Beteiligung. Alle Derivate sind zum aktuellen Bilanzstichtag der Stufe 2 zugeordnet. Dabei handelt es sich um Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven, Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfallprämien bestimmt wurden. Es fanden im Berichtsjahr keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt. Beizulegender Zeitwert für zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Finanzinstrumente Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag angesetzt. Bei Ausleihungen, den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein. Bei dem Teil der übrigen Beteiligungen, der zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz angesetzt wird, handelt es sich um Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die keine Preisnotierung an einem aktiven Markt vorliegt und deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich nach einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie bestimmbar sind. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung dieser Beteiligungen. Nominalvolumen der Derivate Das Nominalvolumen entspricht bei Zinsswaps dem vereinbarten Kapitalbetrag, auf den sich die Zinstauschvereinbarung bezieht, bei Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäften und Devisenswaps dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungsvolumen und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten. Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente scroll 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt in Millionen € davon kurzfristig in Millionen € davon langfristig in Millionen € Gesamt in Millionen € davon kurzfristig in Millionen € davon langfristig in Millionen € Zins-Währungs-Swaps 678 110 568 390 31 359 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 5.190 4.842 348 4.462 4.135 327 Commodity-Derivate 111 15 96 26 15 11 5.979 4.967 1.012 4.878 4.181 697 Hedge Accounting Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert: (a) Cashflow-Hedges Zum Bilanzstichtag waren geplante Fremdwährungsumsätze im Gegenwert von rund 1.950 Millionen € (Vorjahr: rund 1.600 Millionen €) bis März 2017 mittels Devisentermingeschäften und Devisenswaps gegen Währungskursschwankungen gesichert. Der ins Hedge Accounting einbezogene beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente betrug -56 Millionen € (Vorjahr: -96 Millionen €). In die Hedge-Rücklage waren für diese Sicherungen zum Jahresende 56 Millionen € Aufwendungen (Vorjahr: 96 Millionen € Aufwendungen) eingestellt. Bei Evonik wird das Währungsrisiko aus konzerninternen Fremdwährungsdarlehen durch Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäfte und Devisenswaps gegen die jeweils funktionale Währung der betroffenen Konzerngesellschaften gesichert. Zum Bilanzstichtag betrugen die Nominalwerte dieser als Cashflow-Hedge bilanzierten Sicherungen umgerechnet 1.413 Millionen € (Vorjahr: 1.065 Millionen €). Der Marktwert der designierten Sicherungsgeschäfte betrug 17 Millionen € (Vorjahr: -52 Millionen €). Die auf diese Sicherungsbeziehungen entfallende Hedge-Rücklage beläuft sich auf 18 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €). Von Dezember 2011 bis Dezember 2012 erwarb Evonik sukzessive insgesamt zehn Forward-Starting-Payer-Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von jeweils 50 Millionen € zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos eines für das Jahr 2013 erwarteten hochwahrscheinlichen Refinanzierungsvolumens von insgesamt 500 Millionen €. Hierdurch wurde ein 5-Jahres-Swap-Satz in Höhe von 1,6 Prozent für einen Finanzierungszeitraum von fünf Jahren beginnend ab Juni 2013 gesichert. Im Frühjahr 2013 erfolgte die erwartete Refinanzierung im Rahmen der Emission der neuen Anleihe der Evonik Industries AG. Zeitgleich mit der somit erfolgten Fixierung der Finanzierungskonditionen erfolgte die Auflösung der Sicherungen. Der dabei realisierte Sicherungsaufwand in Höhe von 15 Millionen € wird nach der Effektivzinsmethode über die ursprünglich gesicherte Refinanzierungsperiode in das Zinsergebnis aufgelöst. Zum Bilanzstichtag betrug die auf diesen Sachverhalt entfallende Hedge-Rücklage -8 Millionen € (Vorjahr: -11 Millionen €). Das Preisrisiko aus geplanten Rohstoffeinkäufen war mittels Commodity-Swaps zum Ende des Geschäftsjahres mit einem beizulegenden Zeitwert von -21 Millionen € (Vorjahr: -4 Millionen €) bis in das Jahr 2019 gesichert. Die Hedge-Rücklage für diesen Sachverhalt beträgt -20 Millionen € (Vorjahr: -4 Millionen €). Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgte über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode, Regressionsanalysen und Sensitivitätsanalysen. Bei der Sicherung von Währungsrisiken aus hochwahrscheinlichen Transaktionen durch Devisentermingeschäfte wird grundsätzlich die Spot-Komponente als Sicherungsgegenstand einbezogen. Im laufenden Geschäftsjahr fielen keine Ineffektivitäten aus der Bewertung von Cashflow-Hedges an (Vorjahr: 1 Million € Ertrag). (b) Hedge of a Net Investment Seit März 2010 erfolgt eine rollierende Sicherung von Tochterunternehmen in Großbritannien gegen das Fremdwährungsrisiko. Die Laufzeit der Sicherungskontrakte beträgt dabei im Regelfall wenige Monate. Zum 31. Dezember 2015 betrug das Sicherungsvolumen (wie im Vorjahr) 65 Millionen £. Der beizulegende Zeitwert der ausstehenden Sicherungskontrakte war zum Jahresende 2 Millionen € (Vorjahr: -1 Million €). Vom Beginn der Sicherungen im März 2010 bis zum Bilanzstichtag wurden durch die rollierenden Sicherungen insgesamt 19 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) Aufwendungen in die Hedge-Rücklage eingestellt. Im Juli 2015 erfolgte die Sicherung einer Konzerntochtergesellschaft in der Schweiz gegen das Fremdwährungsrisiko mit einem Sicherungsvolumen von 69 Millionen CHF. Die Laufzeit der Sicherungskontrakte beträgt neun Monate. Der beizulegende Zeitwert der ausstehenden Sicherungskontrakte belief sich auf 2 Millionen €. Vom Beginn der Sicherung bis zum Bilanzstichtag wurden 2 Millionen € Erträge in die Hedge-Rücklage eingestellt. Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG, während die Steuerung der Rohstoffrisiken im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch die Segmente des Konzerns verantwortet wird. Die von Evonik eingesetzten derivativen Finanzinstrumente stehen ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit des Konzerns und weisen zu diesen Grundgeschäften ein gegenläufiges Risikoprofil auf. Es handelt sich hierbei um marktübliche Produkte. Im Zins- und Währungsbereich sind dies Devisenswaps, Devisentermingeschäfte, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps. Zur Absicherung von Rohstoffpreisrisiken bei Kohle, Erdgas, Strom und petrochemischen Rohstoffen kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG kann durch EUA-CER-Swaps und EUA- bzw. CER-Termingeschäfte abgesichert werden. (a) Marktrisiko Das Marktrisiko kann grundsätzlich in Währungs-, Zinsänderungs- und Commodity-Risiken unterteilt werden, deren Management nachfolgend erläutert wird. Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ein Ziel des Währungsrisikomanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei berücksichtigt. Ein weiteres Ziel des Währungsmanagements besteht in der Eliminierung von Währungsrisiken aus Finanzierungstransaktionen, die nicht in der funktionalen Währung der betroffenen Konzerngesellschaften denominiert sind. Bei der Währungssicherung von bilanziellen Risikopositionen verfolgt Evonik grundsätzlich einen Portfolioansatz: Die aus bilanzierten Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten resultierenden Risikopositionen werden im Evonik-Konzern grundsätzlich über konzerninterne Sicherungen aufgerechnet und gebündelt, die hieraus resultierenden Nettopositionen werden dann über Derivate am Markt abgesichert. Dieses Währungsmanagement erfolgt getrennt nach operativen Risikopositionen, die im Wesentlichen aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren, und nach Risikopositionen aus Finanzierungssachverhalten. Entsprechend erfolgt der Ausweis der Umrechnungs- und der Sicherungsergebnisse in der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Nettodarstellung der jeweiligen Ergebnisse spiegelt sowohl den wirtschaftlichen Gehalt als auch das von Evonik vorgenommene Management der Risikopositionen wider. Nettowährungsergebnis scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Aus operativen Grundgeschäften und deren Fremdwährungssicherung Bruttoumrechnungserträge 189 135 Bruttoumrechnungsaufwendungen - 154 - 96 Nettoergebnis aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten 35 39 Bruttoerträge aus der Währungssicherung 180 122 Bruttoaufwendungen aus der Währungssicherung - 251 - 166 Nettoergebnis aus der operativen Währungssicherung - 71 - 44 Aus finanzierungsbezogenen Grundgeschäften und deren Fremdwährungssicherung Bruttoumrechnungserträge 266 113 Bruttoumrechnungsaufwendungen - 288 - 152 Nettoergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener monetärer Bilanzposten - 22 - 39 Bruttoerträge aus der Währungssicherung 192 118 Bruttoaufwendungen aus der Währungssicherung - 176 - 95 Nettoergebnis aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung 16 23 Nettowährungsergebnis operativ und finanzierungsbezogen - 42 - 21 Die Höhe des Nettowährungsergebnisses wird im Wesentlichen durch die bei Sicherungsbeginn vorhandenen Swapsatzprämien sowie durch den zeitlichen Nachlauf der Sicherungen gegenüber den Veränderungen der zu sichernden bilanzierten Fremdwährungspositionen determiniert. Einzelsicherungen von bilanzierten Fremdwährungspositionen (zum Beispiel die finanzierungsbezogene Währungssicherung langfristiger Darlehen mit Zins-Währungs-Swaps) sowie die Fremdwährungssicherungen für geplante oder fest kontrahierte Fremdwährungszahlungsströme (zum Beispiel die operativen Planumsatzsicherungen) schlagen sich aufgrund der in diesen Fällen grundsätzlich stattfindenden Bildung von Bewertungseinheiten (Cashflow-Hedge-Accounting) lediglich mit ihren gegebenenfalls vorhandenen Ineffektivitäten oder nicht im Hedge Accounting designierten Terminkomponenten im Nettowährungsergebnis nieder. Die effektiven Ergebnisse dieser Sicherungen werden dagegen bis zum Eintritt der jeweiligen Grundgeschäfte in den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen ausgewiesen. Nach Eintritt dieser Grundgeschäfte erfolgt bei Umsatzsicherungen eine Übertragung in die Umsatzerlöse, bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Warenbeschaffungen in die Vorräte oder in die Kosten der umgesetzten Leistungen und bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Anlagenbeschaffungen in den Erstansatz der Anlagegüter. Bei der im Cashflow-Hedge-Accounting abgebildeten Währungssicherung von Darlehen erfolgt eine Entnahme der effektiven Teile der Sicherungsergebnisse aus den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen zum Ausgleich der durch die Grundgeschäfte ausgelösten Erträge bzw. Aufwendungen aus der Währungsumrechnung monetärer Posten. Vergleiche hierzu auch Anhangziffer 7.7 (g). Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Zum Bilanzstichtag waren 94 Prozent (Vorjahr: 85 Prozent) der originären Finanzinstrumente festverzinslich. Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2015 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt. Im Währungsbereich stellen der US-Dollar (USD) sowie der chinesische Renminbi Yuan (CNY/CNH) die für Evonik wichtigsten Währungen dar. CNH ist die technische Marktbezeichnung für den außerhalb des Staatsgebiets Chinas handel- und lieferbaren Renminbi. Für diese Währungen wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, bei der die Wechselkurse um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent relativ zu allen anderen Währungen verändert wurden, um so die Auswirkungen auf die Bilanz für originäre und derivative Finanzinstrumente bei einer Auf- oder Abwertung dieser Währungen zu simulieren. Die prozentuale Standardabweichung der Wechselkursänderungen gegenüber dem Euro betrug im abgelaufenen Jahr für den USD 0,7 Prozent (Vorjahr: 2,6 Prozent) und für den CNY/CNH 0,7 Prozent (Vorjahr: 2,7 Prozent). Die berechneten Szenarien ergaben folgende Werte: USD-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2015 31.12.2014 Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € + 5 % - 1 - 64 3 - 51 - 5 % 1 64 - 3 51 +10 % - 1 - 127 5 - 103 - 10 % 1 127 - 5 103 CNY-/CNH-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2015 31.12.2014 Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € + 5 % - - 11 - 1 - 9 - 5 % - 11 1 9 + 10 % - - 23 - 1 - 17 - 10 % - 23 1 17 Für den Zinsbereich wurden ebenfalls mehrere Szenarien simuliert. Hierbei handelte es sich um Verschiebungen der EUR-Zinsstrukturkurve, das heißt der EUR-Zinssätze um jeweils 50, 100 und 150 Basispunkte. Damit sollte ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Es ergaben sich folgende Szenarien: EUR-Zins-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2015 31.12.2014 Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € Ergebniseffekt in Millionen € Eigenkapitaleffekt in Millionen € + 50 Basispunkte 1 - 2 - - 50 Basispunkte - 1 - - 2 - + 100 Basispunkte 1 - 4 1 - 100 Basispunkte - 1 - - 4 - 1 + 150 Basispunkte 2 - 6 1 - 150 Basispunkte - 2 - - 7 - 1 Commodity-Risiken resultieren aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen. Rohstoffeinkäufe wurden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs durchgeführt. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Im Rahmen des von den Segmenten verantworteten Commodity-Managements werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern außerdem durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Ferner wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet. In geringem Umfang wurden zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei einer Erhöhung bzw. Verminderung des Erdgaspreises um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der am Bilanzstichtag vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +2 Millionen € bzw. –2 Millionen € (wie im Vorjahr) ergeben. Bei Veränderung von petrochemischen Rohstoffen auf Naphtha-Basis um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +7 Millionen € bzw. -7 Millionen € zum Bilanzstichtag ergeben. In beiden Fällen wären die Ergebniseffekte unwesentlich. Auch im Vorjahr ergab sich kein Ergebniseffekt. (b) Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht. Neben flüssigen Mitteln von 2.368 Millionen € und Anlagen in kurzfristigen Wertpapieren von 262 Millionen € steht als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen €, deren Laufzeiten durch Ausübung der zweiten und letztmaligen Verlängerungsoption im Jahr 2015 um jeweils ein weiteres Jahr bis September 2018 und 2020 verlängert wurden. Die Kreditlinie enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten, und wurde im gesamten Geschäftsjahr 2015 nicht in Anspruch genommen. Ferner bestanden per 31. Dezember 2015 aufgrund lokaler Gegebenheiten insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 368 Millionen €. Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summen aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt: Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2015 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2015 in Millionen € bis zu 1 Jahr in Millionen € über 1 bis 3 Jahren in Millionen € über 3 bis 5 Jahren in Millionen € über 5 Jahren in Millionen € Finanzielle Verbindlichkeiten 211 89 581 796 1.677 Anleihen 3 34 534 772 1.343 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 179 52 47 24 302 Kredite von Nichtbanken 14 - - - 14 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15 3 - - 18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.086 4 - - 1.090 Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2014 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2014 in Millionen € bis zu 1 Jahr in Millionen € über 1 bis 3 Jahren in Millionen € über 3 bis 5 Jahren in Millionen € über 5 Jahren in Millionen € Finanzielle Verbindlichkeiten 320 94 45 559 1.018 Anleihen 9 19 19 509 556 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 291 72 24 48 435 Kredite von Nichtbanken 7 - - - 7 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 13 3 2 2 20 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.126 - - - 1.126 Der Konzern erfüllte sämtliche Zahlungsvereinbarungen in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten. Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse. Da bei Devisentermingeschäften, Devisenswaps und den Zins-Währungs-Swaps kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung für diese Derivate brutto: Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2015 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2015 in Millionen € bis zu 1 Jahr in Millionen € über 1 bis 3 Jahren in Millionen € über 3 Jahren in Millionen € Forderungen aus Derivaten 50 4 - 54 Zins-Währungs-Swaps 13 4 - 17 Zahlungsmittelzufluss 123 41 9 173 Zahlungsmittelabfluss - 110 - 37 - 9 - 156 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 37 - - 37 Zahlungsmittelzufluss 2.118 137 - 2.255 Zahlungsmittelabfluss - 2.081 - 137 - - 2.218 Commodity-Derivate - - - - Verbindlichkeiten aus Derivaten - 122 - 43 - 57 - 222 Zins-Währungs-Swaps - 12 - 27 - 53 - 92 Zahlungsmittelzufluss 23 57 314 394 Zahlungsmittelabfluss - 35 - 84 - 367 - 486 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps - 102 - 7 - - 109 Zahlungsmittelzufluss 2.690 202 1 2.893 Zahlungsmittelabfluss - 2.792 - 209 - 1 - 3.002 Commodity-Derivate - 8 - 9 - 4 - 21 Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2014 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2014 in Millionen € bis zu 1 Jahr in Millionen € über 1 bis 3 Jahren in Millionen € über 3 Jahren in Millionen € Forderungen aus Derivaten 23 - 4 - 19 Zins-Währungs-Swaps - 5 - 5 - - 10 Zahlungsmittelzufluss 26 63 - 89 Zahlungsmittelabfluss - 31 - 68 - - 99 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 28 1 - 29 Zahlungsmittelzufluss 1.141 28 - 1.169 Zahlungsmittelabfluss - 1.113 - 27 - - 1.140 Commodity-Derivate - - - - Verbindlichkeiten aus Derivaten - 198 - 36 - 33 - 267 Zins-Währungs-Swaps - 7 - 24 - 33 - 64 Zahlungsmittelzufluss 19 28 262 309 Zahlungsmittelabfluss - 26 - 52 - 295 - 373 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps - 188 - 11 - - 199 Zahlungsmittelzufluss 2.832 286 1 3.119 Zahlungsmittelabfluss - 3.020 - 297 - 1 - 3.318 Commodity-Derivate - 3 - 1 - - 4 Unter den Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps werden Geschäfte mit negativen Netto-Cashflows gezeigt, die sich aus positiven Euro-Zuflüssen und negativen Fremdwährungsabflüssen ergeben. In jedem Laufzeitband sind die in Euro konvertierten Fremdwährungsabflüsse größer als die originären Euro-Zuflüsse. Bei der Barwertermittlung wird zum einen die Fremdwährungsseite dieser Swaps auf Basis einer Fremdwährungs-Zinsstrukturkurve abgezinst, zum anderen die Euro-Seite mit einer Euro-Zinsstrukturkurve. Aufgrund des höheren Fremdwährungszinsniveaus ergibt sich durch die Abzinsung der Effekt, dass trotz negativer Netto-Cashflows der beizulegende Wert und damit auch der Buchwert der Gesamtinstrumente positiv ist. Dieses Phänomen tritt insbesondere beim chinesischen Renminbi Yuan (CNH) und beim brasilianischen Real (BRL) auf. (c) Ausfallrisiko Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden Ausfallrisiken in drei Kategorien unterteilt, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Ausfallrisiken für Debitoren und Kreditoren, Länderrisiken sowie Ausfallrisiken bei Finanzkontrahenten. Für Debitoren und Kreditoren werden Ausfallrisiken laufend über ein internes Limitsystem geprüft und überwacht. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Risikoexposure gegenüber einem Vertragspartner. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird. Für Finanzkontrahenten wird ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings internationaler Ratingagenturen und eigener interner Beurteilungen. Dabei werden zusätzlich die Entwicklungen der Preise für Credit-Default-Swaps und der Aktienkurse (wenn vorhanden) analysiert. Für den Geld- und Kapitalmarkt gelten Länderlimits, um eine Diversifikation der Länderrisiken zu gewährleisten. Das Bonitätsmanagement erstreckt sich zudem auf die Derivate, bei denen ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes besteht. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Des Weiteren besteht ebenso bei den originären Finanzinstrumenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes. Dieses Risiko wird durch laufende Bonitätsanalysen minimiert. Auch hier werden keine wesentlichen Ausfallrisiken erwartet. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden ergaben sich in der Berichtsperiode keine bedeutenden Risikokonzentrationen. 10.3 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Der Konzern steht - über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus - mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen und Personen in Beziehung. Als nahestehende Unternehmen zum 31. Dezember 2015 gelten als Anteilseigner der Evonik Industries AG die RAG-Stiftung, Essen, wegen ihres beherrschenden Einflusses und die Gabriel Acquisitions GmbH (Gabriel Acquisitions), Gadebusch, aufgrund des weiterhin maßgeblichen Einflusses infolge der Bestellung von Vertretern in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, die Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern sowie die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen scroll RAG-Stiftung Schwesterunternehmen Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Erbrachte Lieferungen und Leistungen - - 2 2 25 32 1 9 Bezogene Lieferungen und Leistungen - - - 57 - 66 - 1 - - 2 - 2 Sonstige Erträge - - 143 - 4 - - 6 Forderungen zum 31.12. - - 1 - 7 3 - 1 Schulden zum 31.12. - - - - - - - 1 - Eventualschulden zum 31.12. - - - - - 44 - 33 - 1 - 2 Die Dividende für das Geschäftsjahr 2014 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 19. Mai 2015 gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 316 Millionen €, die Gabriel Acquisitions GmbH, Gadebusch, 24 Millionen € und die The Gabriel Finance Limited Partnership, St. Helier (Jersey), 20 Millionen €. Im Jahr 2015 erhielt Evonik hauptsächlich von assoziierten Unternehmen 1 8 Millionen € (Vorjahr: 44 Millionen €) Dividenden. Die sonstigen Erträge unter Schwesterunternehmen betrafen die Veräußerung von 10,3 Prozent der Vivawest-Anteile an die RAG Aktiengesellschaft, vgl. Anhangziffer 5.2. Die zum 31. Dezember 2015 ausgewiesenen Eventualschulden aus Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 44 Millionen € resultieren im Wesentlichen aus Garantien zur Besicherung eines Darlehensrahmens für das Gemeinschaftsunternehmen Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd., Jubail (Saudi-Arabien) in Höhe von 39 Millionen €. Darüber hinaus wurden zwei Garantien in Höhe von insgesamt 5 Millionen € zur Besicherung einer Fazilität für Sicherungsgeschäfte des Gemeinschaftsunternehmens CyPlus Idesa, S.A.P.I. de C.V., Mexiko-Stadt (Mexiko), ausgegeben. Als nahestehende öffentliche Stellen gelten die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Saarland. Diese öffentlichen Stellen haben aufgrund ihrer geborenen Mitgliedschaft im Kuratorium der RAG-Stiftung einen maßgeblichen Einfluss auf die RAG-Stiftung. In der Berichtsperiode zwischen Evonik und diesen öffentlichen Stellen oder ihren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen getätigte Geschäfte betrafen allgemein zugängliche Zuwendungen der öffentlichen Hand sowie Anlagen in deren Wertpapiere. Darüber hinaus bestanden gewöhnliche Geschäftsbeziehungen zum Konzern Deutsche Bahn und zur Duisport-Gruppe. Als nahestehende Personen gelten die Mitglieder des Managements, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management in Schlüsselpositionen des Konzerns. Leistungen an nahestehende Personen scroll Vorstand der Evonik Industries AG Aufsichtsrat der Evonik Industries AG Sonstiges Management 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Kurzfristig fällige Leistungen 10.101 7.472 2.818 2.816 12.982 4.317 Anteilsbasierte Vergütung 4.753 850 - - 2.322 121 Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (laufender Dienstzeitaufwand) 2.261 1.526 - - 933 493 Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 2.380 - - - - - Die kurzfristig fälligen Leistungen beinhalteten erfolgsunabhängige und kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungen. Zum 31. Dezember 2015 bestanden für den Vorstand Rückstellungen für die kurzfristige erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 6.688 Tausend € (Vorjahr: 3.676 Tausend €) sowie für das sonstige Management in Höhe von 9.160 Tausend € (Vorjahr: 1.677 Tausend €). Die Rückstellungen für die anteilsbasierte Vergütung des Vorstandes beliefen sich zum 31. Dezember 2015 auf 6.624 Tausend € (Vorjahr: 2.291 Tausend €) sowie des sonstigen Managements auf 2.408 Tausend € (Vorjahr: 942 Tausend €). Weiterhin bestanden für den Vorstand zum 31. Dezember 2015 Rückstellungen für Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von 878 Tausend €. Bei den Angaben zur anteilsbasierten Vergütung handelt es sich um Aufwendungen des Jahres 2015 für die LTI 2010 bis 2015 des Vorstandes bzw. die LTI 2012 bis 2015 des sonstigen Managements. Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligation) beliefen sich für den Vorstand auf 25.799 Tausend € (Vorjahr: 29.773 Tausend €) und für das sonstige Management auf 17.631 Tausend € (Vorjahr: 10.672 Tausend €). Des Weiteren stand den Arbeitnehmervertretern, die in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewählt wurden, weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeitsvertrags zu. Die Höhe des Gehalts entsprach einer angemessenen Vergütung für die entsprechende Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen. Ein Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung unterhielt im Geschäftsjahr durch diesem Mitglied zuzurechnende Unternehmen Geschäftsbeziehungen im Wesentlichen aus erbrachten Lieferungen und Leistungen an den Evonik-Konzern in einem Volumen von insgesamt 4 Millionen € (Vorjahr: 2 Millionen €). Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten lagen unter 1 Million €. Darüber hinaus unterhielt Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen oder Personen. 10.4 Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Als Eventualschulden werden im Wesentlichen Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften in Höhe von 70 Millionen € (Vorjahr: 56 Millionen €) ausgewiesen. Diese beinhalten unter anderem Garantien in Höhe von 44 Millionen € zugunsten von Gemeinschaftsunternehmen, vgl. Anhangziffer 10.3, und Freistellungsverpflichtungen aus getätigten Desinvestitionen in Höhe von 10 Millionen € mit einer Fälligkeit bis zum 31. Dezember 2017. Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht unwahrscheinlich. Nach Einschätzung von Evonik ist das Risiko unter Berücksichtigung der geringen Wahrscheinlichkeit mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu bewerten. Zum 31. Dezember 2015 bestanden keine Eventualforderungen. Des Weiteren ergaben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen: Evonik mietet als Leasingnehmer im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nominalwerte der Verpflichtungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen für die angemieteten Vermögenswerte haben folgende Fälligkeiten: Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasingnehmer/Operating-Leasing) scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Fällig bis 1 Jahr 92 78 Fällig in über 1 bis 5 Jahren 246 211 Fällig nach über 5 Jahren 218 179 556 468 Im Berichtsjahr wurden insgesamt Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen in Höhe von 99 Millionen € (Vorjahr: 108 Millionen €) als Aufwand erfasst. Diese entfielen wie im Vorjahr vollständig auf Mindestleasingzahlungen, bedingte Mietzahlungen wurden nicht geleistet. 10.5 Sonstige Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Dritten Im Zusammenhang mit dem im Jahr 2008 stattgefundenen Erwerb von 25,01 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG durch die Gabriel Acquisitions wurde ausgewählten Führungskräften von Evonik das Recht eingeräumt, sich indirekt am Erfolg des Konzerns zu beteiligen. Hierzu erwarben diese Führungskräfte gegen Zahlung eines marktkonformen Preises Kommanditanteile an der Angel MEP GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, die gemeinsam mit der Gabriel Holdings über drei Zwischengesellschaften (Gabriel Investments, Gabriel Acquisitions und The Gabriel Finance Limited Partnership) zum Bilanzstichtag 4,24 Prozent (Vorjahr: 17,93 Prozent) der Anteile an der Evonik Industries AG hält. Das Programm soll den Beitrag der Führungskräfte zum zukünftigen Wachstum und nachhaltigen Erfolg des Konzerns honorieren. Insgesamt hielten die dem Programm beigetretenen Führungskräfte am Bilanzstichtag einen mittelbaren Anteil von 0,06 Prozent (Vorjahr: 0,31 Prozent) an der Evonik Industries AG. Die hierfür zu leistende Einlage entsprach dem Marktwert der Anteile und wurde mittels einer geeigneten Unternehmensbewertung ermittelt. Da die Führungskräfte den beizulegenden Zeitwert der Anteile im Zuge des Erwerbs zahlten, betrug der beizulegende Zeitwert der Zuteilung im Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente null. Aus diesem Grund ist zu keiner Zeit, weder im Falle eines Exits noch bei Ausscheiden einer Führungskraft, ein Aufwand auszuweisen. Evonik wird aus diesen Verträgen zu keinem Zeitpunkt Zahlungen an die berechtigten Führungskräfte leisten müssen. 10.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben. 11 Angaben nach nationalen Vorschriften 11.1 Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 HGB Die Angaben zum Anteilsbesitz des Konzerns sind unter Anhangziffer 5.1 aufgelistet. Hier sind auch diejenigen Unternehmen gekennzeichnet, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch gemacht haben. 11.2 Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB Personalaufwand scroll 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Löhne und Gehälter 2.520 2.200 Aufwendungen für soziale Abgaben 370 341 Pensionsaufwendungen 209 192 Sonstige Personalaufwendungen 22 16 3.121 2.749 Vorjahreszahlen angepasst. In den Angaben zu Löhnen und Gehältern sind auch Aufwendungen für Restrukturierungen enthalten. Der Netto-Zinsaufwand der Pensionsrückstellungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.6. Die Anzahl der Mitarbeiter in den fortgeführten Aktivitäten betrug im Jahresdurchschnitt: Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt scroll 2015 Anzahl 2014 Anzahl Nutrition & Care 6.984 6.960 Resource Efficiency 8.240 7.951 Performance Materials 4.322 4.387 Services 12.852 12.844 Corporate, andere Aktivitäten 861 960 33.259 33.102 Vorjahreszahlen angepasst. 11.3 Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB Die Gesamtbezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2015 beliefen sich inklusive der Bezüge für das ehemalige Vorstandsmitglied Wohlhauser auf 15.608 Tausend € (Vorjahr: 10.677 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Vorstandstantiemen des Vorjahres in Höhe von 332 Tausend € aufgelöst. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Vergütung sind dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Jahr 2015 auf 2.729 Tausend € (Vorjahr: 1.374 Tausend €). Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 50.951 Tausend € (Vorjahr: 43.816 Tausend €). Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2015 betrugen 2.818 Tausend € (Vorjahr: 2.816 Tausend €). 11.4 Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik war die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf. Für die durch den PwC-Verbund erbrachten Dienstleistungen wurden folgende Honorare erfasst: Honorar des Abschlussprüfers scroll Inland Ausland Gesamthonorar 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € 2015 in Millionen € 2014 in Millionen € Abschlussprüfungsleistungen 4,1 3,6 4,7 3,8 8,8 7,4 Andere Bestätigungsleistungen 1,3 1,7 0,6 0,6 1,9 2,3 Steuerberatungsleistungen - 1,4 0,2 0,3 0,2 1,7 Sonstige Leistungen 0,4 0,7 - - 0,4 0,7 5,8 7,4 5,5 4,7 11,3 12,1 In den Abschlussprüfungsleistungen waren Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer inländischen und ausländischen Tochterunternehmen enthalten. Unter die anderen Bestätigungsleistungen fielen außerhalb der Abschlussprüfung liegende Prüfungsleistungen, insbesondere die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen und Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit Projekten und sonstigen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. 11.5 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Evonik Industries AG zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Essen, 19. Februar 2016 Evonik Industries AG Der Vorstand Dr. Engel Dr. Kaufmann Kullmann Wessel Wolf Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An die Evonik Industries AG, Essen Vermerk zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015 - geprüft. Verantwortung des Vorstands für den Konzernabschluss Der Vorstand der Evonik Industries AG, Essen, ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist. Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2015 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr. Vermerk zum Konzernlagebericht Wir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der zusammengefasste Lagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des zusammengefassten Lageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Düsseldorf, 22. Februar 2016 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Lutz Granderath, Wirtschaftsprüfer Antje Schlotter, Wirtschaftsprüferin Bericht des Aufsichtsrates Dr. Werner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im Geschäftsjahr 2015 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes gewissenhaft und regelmäßig überwacht. Bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir den Vorstand beratend unterstützt. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstand hat uns über alle wesentlichen Angelegenheiten des Konzerns stets unverzüglich und umfassend unterrichtet sowie in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik. Der Vorstand informierte uns über die Berichterstattung in den Aufsichtsratssitzungen hinaus mündlich und schriftlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie über Vorgänge, die für Evonik von besonderer Bedeutung waren. Über alle wichtigen Geschäftsvorfälle wurde der Aufsichtsratsvorsitzende laufend unterrichtet. Der Aufsichtsrat war in Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung stets frühzeitig eingebunden. Maßstab für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht. § 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates enthalten bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem er diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert hatte. Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates In fünf Sitzungen am 2. März, 19. Mai, 25. Juni, 24. September und 10. Dezember 2015 haben wir uns mit sämtlichen für das Unternehmen wichtigen Fragen auseinandergesetzt. Zusätzlich erfolgte eine Beschlussfassung des Aufsichtsrates im schriftlichen Umlaufverfahren. Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde auch im Geschäftsjahr 2015 durch seine Ausschüsse vorbereitet und unterstützt. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt: • Präsidialausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Günter Adam (bis 10. Dezember 2015), Ralf Hermann, Steven Koltes und Dr. Volker Trautz. • Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich unabhängiger Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Jürgen Nöding (bis 30. September 2015), Norbert Pohlmann (seit 1. Oktober 2015), Dr. Wilfried Robers und Dr. Christian Wildmoser. • Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Günter Adam (bis 10. Dezember 2015), Martin Albers (seit 11. Dezember 2015), Stephan Gemkow, Ralf Hermann, Frank Löllgen, Dr. Werner Müller und Dr. Christian Wildmoser. • Nominierungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Steven Koltes und Dr. Volker Trautz. • Vermittlungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Michael Vassiliadis (stellvertretender Vorsitzender), Ralf Hermann und Dr. Volker Trautz. Der Corporate-Governance-Bericht beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben auf den Seiten 63 bis 64 im Einzelnen. Im Berichtsjahr hat der Präsidialausschuss acht Sitzungen abgehalten. Der Prüfungsausschuss sowie der Finanz- und Investitionsausschuss sind zu jeweils vier Sitzungen zusammengetreten. Zudem hat der Finanz- und Investitionsausschuss einen Beschluss im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtszeitraum einmal. Für eine Sitzung des Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr keine Notwendigkeit. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse informiert. Der Aufsichtsrat sah sich somit stets umfassend und fundiert über alle wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich in seiner März-Sitzung schwerpunktmäßig mit der Jahresabschlussprüfung - nach vorangegangener, detaillierter Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss - sowie der Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung beschäftigt und Maßnahmen infolge der 2014 mit externer Unterstützung durchgeführten Effizienzprüfung verabschiedet. Die Sitzung im Mai diente der ergänzenden Informationsversorgung vor der Hauptversammlung. Im Juni standen die Befassung mit der Niederlegung des Vorstandsmandats des bisherigen Chief Operating Officer Patrik Wohlhauser und die Nachfolgebesetzung durch Dr. Ralph Sven Kaufmann im Vordergrund der Sitzung. In der September-Sitzung befasste sich der Aufsichtsrat mit der Konzernstrategie, der Verlängerung des Mandats des Personalvorstandes Thomas Wessel, den Festlegungen der Zielgrößen für die Frauenanteile in Aufsichtsrat und Vorstand und der Neufassung der Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates nach Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie mit der Neufassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates. In der Dezember-Sitzung hat sich der Aufsichtsrat mit der Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, dem Budget für 2016, der Mittelfristplanung bis 2018 sowie dem Umsetzungsstand der beschlossenen Maßnahmen aus der Effizienzprüfung beschäftigt. Der Präsidialausschuss hat sich im Berichtsjahr insbesondere mit den nachfolgenden Themen befasst: Tantiemen des Vorstandes für 2014 und dessen Ziele für 2015; Anpassung der Vergütung der Vorstandsmitglieder zum 1. Januar 2016; systematische Nachfolgeplanung im Vorstand; Erarbeitung eines Vorschlags zur Umsetzung der Empfehlungen aus der Effizienzprüfung; Wechsel im Vorstand hinsichtlich der Position des Chief Operating Officer; Entgegennahme und Erörterung eines Berichts des Vorstandsvorsitzenden betreffend Überlegungen zu Akquisitionen; Festlegung der Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat und Vorstand; Erörterung der Geschäftslage, der aktuellen Projekte und des Aktienkurses von Evonik. Der Prüfungsausschuss befasste sich in der Sitzung im März mit dem Jahres- und Konzernabschluss sowie dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015. Schwerpunkt der Mai-Sitzung war der Zwischenbericht für das erste Quartal und in der Sitzung im Juli der Halbjahresfinanzbericht. Im Oktober waren die wesentlichen Beratungsgegenstände im Prüfungsausschuss neben dem Zwischenbericht für das dritte Quartal die Corporate Governance und das Update Compliance. Der Finanz- und Investitionsausschuss war im Berichtsjahr insbesondere mit den Wachstumsprojekten und dem Investitionscontrolling befasst (siehe hierzu auf Seite 51 unter „Investitionen und Investitionscontrolling"). Der Nominierungsausschuss hat im Januar die Auswirkungen des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst auf die beiden Aufsichtsratsbänke besprochen. Daneben sind - abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung - insbesondere folgende Themen vom Aufsichtsrat bzw. seinen Ausschüssen intensiv beraten und geprüft worden: Lage und Entwicklung des Konzerns In einem anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Umfeld verlief das Geschäft des Evonik-Konzerns sehr erfolgreich. Trotz des geringer als erwarteten globalen Wachstums hat der Konzern eine erfreuliche Mengenentwicklung verzeichnet, zu der auch die neuen Produktionskapazitäten beitrugen. Die Verkaufspreise erhöhten sich im Segment Nutrition & Care besonders deutlich, während sie im Segment Performance Materials vor allem infolge des geringeren Rohölpreises nachgaben. Insgesamt lagen sie auf dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz stieg 2015 auf 13,5 Milliarden € und das bereinigte EBITDA verbesserte sich erheblich auf 2,47 Milliarden €. Umsetzung der Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur Detailliert hat sich der Aufsichtsrat mit der bereits 2014 begonnenen und in 2015 abgeschlossenen Neuordnung der Führungs- und Portfoliostruktur des Evonik-Konzerns befasst. Das wesentliche Ziel der Neuordnung, den unterschiedlichen Anforderungen an die Steuerung der Geschäfte Rechnung zu tragen und die strukturellen Voraussetzungen für profitables Wachstum in den jeweiligen Geschäften weiter zu verbessern, wurde durch die nachfolgenden Schritte im Berichtsjahr erreicht: • Gründung neuer Legaleinheiten und Übertragung der Managementaufgaben an die künftigen Geschäftsführer dieser Führungsgesellschaften zum Jahresbeginn 2015, • Übernahme des operativen Geschäfts im Rahmen von Betriebsführungen durch die Führungsgesellschaften mit begleitenden Betriebsübergängen nach § 613a BGB zum 1. Juli 2015 und • Konzentration der Evonik Industries AG ab diesem Zeitpunkt als strategische Managementholding auf die Steuerung und Weiterentwicklung der Geschäftseinheiten. Damit wurde das Prinzip der differenzierten Steuerung eingeführt, sodass die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency nun noch wachstumsorientierter ausgerichtet sind, während Performance Materials als Finanzierungsgeschäft geführt wird. Investitionen und Investitionscontrolling Darüber hinaus haben der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse den Wachstumskurs von Evonik eng begleitet. Gegenstand unserer Beratungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung, die Finanz- und Ertragslage sowie die wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte. Zu den Projekten, mit denen sich der Aufsichtsrat sowie der Finanz- und Investitionsausschuss intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem: • Vorplanung für den Bau einer weiteren Methionin-Anlage (Singapur) • Fortführung des Baus einer Verbundanlage für oleochemische Spezialtenside (Brasilien) • Fortführung der Errichtung einer Lysin-Anlage (Brasilien) • Erweiterung der Polyamid-12-Pulver-Kapazität (Deutschland) • Ausbau der Produktion für hochmolekulare Polyester (Deutschland) • Erwerb der Monarch Catalyst Pvt. Ltd. (Indien) • Joint Venture zum Bau einer Produktionsanlage für Kalilauge und Chlor (Deutschland) • Bau einer Produktionsanlage für Acrolein-Cyanhydrin-o-Acetat (USA). Desinvestitionen Der Aufsichtsrat sowie der Finanz- und Investitionsausschuss haben sich auch im Berichtsjahr intensiv mit den Desinvestitionsprojekten auseinandergesetzt, darunter: • Abgabe der restlichen Beteiligung der Evonik Industries AG von 10,3 Prozent an dem Immobilienunternehmen Vivawest GmbH an die RAG Aktiengesellschaft (Herne). Weitere Themen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen: • Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2015, insbesondere der Vorschlag des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung zur Bestellung des Abschlussprüfers • Neufassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates • Bestellung von Dr. Ralph Sven Kaufmann zum Mitglied des Vorstandes und Wiederbestellung von Thomas Wessel zum Mitglied des Vorstandes (siehe hierzu auf Seite 55 unter „Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat") • Beschlussfassung über die Entsprechenserklärungen nach § 161 AktG aus März und aus Dezember 2015 und zum Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung. Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen scroll Aufsichtsrat Präsidialausschuss Finanz- und Investitionsausschuss Aufsichtsratsmitglieder Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in % Dr. Werner Müller (Vorsitz) 5/5 100 8/8 100 4/4 100 Michael Vassiliadis (stellv. Vorsitz) 5/5 100 8/8 100 4/4 100 Günter Adam (bis 10.12.2015) 4/5 80 7/8 87,5 4/4 100 Martin Albers (ab 01.10.2015) 1/1 100 Prof. Dr. Barbara Albert 5/5 100 Karin Erhard 5/5 100 Carmen Fuchs (ab 10.12.2015) 0/0 Stephan Gemkow 5/5 100 4/4 100 Prof. Dr. Barbara Grunewald 5/5 100 Ralf Hermann 5/5 100 8/8 100 3/4 75 Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann 5/5 100 Dieter Kleren 5/5 100 Steven Koltes 4/5 80 7/8 87,5 Frank Löllgen 5/5 100 3/4 75 Dr. Siegfried Luther 5/5 100 Jürgen Nöding (bis 30.09.2015) 4/4 100 Norbert Pohlmann 5/5 100 Dr. Wilfried Robers 5/5 100 Michael Rüdiger 5/5 100 4/4 100 Ulrich Terbrack 5/5 100 Dr. Volker Trautz 5/5 100 8/8 100 Dr. Christian Wildmoser 5/5 100 4/4 100 scroll Prüfungsausschuss Nominierungsausschuss Vermittlungsausschuss Aufsichtsratsmitglieder Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in % Dr. Werner Müller (Vorsitz) 1/1 100 0/0 Michael Vassiliadis (stellv. Vorsitz) 0/0 Günter Adam (bis 10.12.2015) Martin Albers (ab 01.10.2015) Prof. Dr. Barbara Albert Karin Erhard 4/4 100 Carmen Fuchs (ab 10.12.2015) Stephan Gemkow Prof. Dr. Barbara Grunewald 4/4 100 Ralf Hermann 0/0 Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann Dieter Kleren Steven Koltes 1/1 100 Frank Löllgen Dr. Siegfried Luther 4/4 100 Jürgen Nöding (bis 30.09.2015) 3/3 100 Norbert Pohlmann 1/1 100 Dr. Wilfried Robers 4/4 100 Michael Rüdiger Ulrich Terbrack Dr. Volker Trautz 0/1 0 0/0 Dr. Christian Wildmoser 4/4 100 Corporate Governance Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK), sowohl auf Grundlage der Fassung vom 24. Juni 2014 als auch gemäß der aktuellen Fassung vom 5. Mai 2015. Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen. Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden; Abweichungen von Empfehlungen sind zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im März und im Dezember 2015 Entsprechenserklärungen beschlossen, die auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht sind. Zudem enthält der Corporate-Governance-Bericht auf Seite 56 f. die aktuelle Entsprechenserklärung aus dem Dezember 2015. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich mit den Anforderungen aufgrund des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst befasst. Demnach wurde der Zielkatalog für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates dahingehend geändert, dass das Gremium künftig zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern bestehen soll; diese Vorgabe ist bei Neubestellungen ab dem 1. Januar 2016 zu beachten. Ferner hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand von mindestens 20 Prozent für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2017 festgelegt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat von Evonik als zusätzliches Ziel für seine Zusammensetzung eine Regelzugehörigkeitsdauer von nicht länger als drei vollen Amtszeiten festgelegt, um den neuen Vorgaben des DCGK nach der aktuellen Kodex-Fassung zu entsprechen. Bis auf die bei Neubestellungen künftig zu beachtende Geschlechterquote erfüllt der Aufsichtsrat bereits in seiner jetzigen Besetzung alle maßgeblichen Ziele für seine Zusammensetzung. Weitere Einzelheiten zu den Diversity-Vorgaben und zum Zielkatalog sind im Corporate-Governance-Bericht auf den Seiten 64 bzw. 65 dargestellt. Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates neben den Sitzungsgeldern reine Festvergütungen für die Aufsichtsratsarbeit sowie eventuelle Ausschusstätigkeiten (siehe Seite 133). Im Geschäftsjahr 2015 gab es keine Interessenkonflikte bei Aufsichtsratsmitgliedern der Evonik Industries AG. Es bestanden 2015 keine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen getätigt. Im Hinblick auf die Effizienz seiner Tätigkeit hat der Aufsichtsrat in 2014 eine Selbstüberprüfung mit Unterstützung eines externen Beraters durchgeführt. Die daraufhin beschlossenen Maßnahmen wurden im Jahr 2015 umgesetzt bzw. in einen fortlaufenden Prozess aufgenommen. Die Gesamtheit der umgesetzten Maßnahmen wird zur Effizienzsteigerung im Aufsichtsrat und damit zur weiteren Verbesserung der Corporate Governance bei Evonik beitragen. Jahresabschlussprüfung Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2015, den gemäß § 315a Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015, der für die Evonik Industries AG und den Evonik-Konzern zusammengefasst wurde, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Mai 2015 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 2. März 2016 zugeleitet. In seiner Sitzung am 26. Februar 2016 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems berichten, wobei der Abschlussprüfer erklärte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns - nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand - eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 2. März 2016 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems. Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 2. März 2016 gebilligt. Der Jahresabschluss 2015 ist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an. Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 2. März 2016 zugeleitet. Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 26. Februar 2016 eingehend befasst, um die Prüfung und Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen und kritisch gewürdigt. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht - wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst - den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach Beurteilung des Prüfungsausschusses keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 2. März 2016 befasst. Auch in dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht - wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst - den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden. Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an. Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 25. Juni 2015 zunächst der vorzeitigen Beendigung der organschaftlichen Bestellung von Patrik Wohlhauser durch Niederlegung seines Vorstandsmandats zum 30. Juni 2015 zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat anschließend Dr. Ralph Sven Kaufmann mit Wirkung vom 1. Juli 2015 für drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes bestellt. Der Aufsichtsrat hat in seiner September-Sitzung Thomas Wessel für den Zeitraum vom 1. September 2016 bis zum 31. August 2021 für weitere fünf Jahre als Personalvorstand wiederbestellt. Im Geschäftsjahr 2015 kam es zu personellen Veränderungen auf der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat: Jürgen Nöding ist durch Niederlegung mit Wirkung zum 30. September 2015 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für ihn ist Martin Albers durch Beschluss des Amtsgerichts Essen vom 2. Oktober 2015 gemäß § 104 AktG ab dem 1. Oktober 2015 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt worden. Günter Adam hat sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrates zum 10. Dezember 2015 niedergelegt. Für ihn ist Carmen Fuchs ab diesem Zeitpunkt als nach den Regelungen des MitbestG 1976 gewähltes Ersatzmitglied in den Aufsichtsrat nachgerückt. Seinen ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für ihre langjährige, engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft. Schlussbemerkung Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 2. März 2016 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen. Essen, 2. März 2016 Für den Aufsichtsrat Dr. Werner Müller, Vorsitzender
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