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Evonik Industries AG

Management Reports May 9, 2011

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Management Reports

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Evonik Industries AG

Essen

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010

Zusammengefasster Lagebericht 2010

Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Geschäftsfeldern gelten aufgrund der Einflüsse aus den Geschäftsfeldern entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Einzelabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Aufgrund der vereinbarten Abgabe der Evonik Steag GmbH wurde das Geschäftsfeld Energie zum Jahresende in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert1. Im Konzernabschluss wurden die Vorjahreswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Kapitalflussrechnung entsprechend angepasst, während die Bilanz des Vorjahres unverändert blieb. Über die operative Geschäftsentwicklung der Energieaktivitäten berichten wir in einem gesonderten Abschnitt sowie in einzelnen Kapiteln separat.

Ein herausragendes Jahr für Evonik

Geschäft und Rahmenbedingungen

Überblick

Starke Chemie

Das Jahr 2010 ist für Evonik sehr erfolgreich verlaufen. In einem positiven konjunkturellen Umfeld erwirtschafteten wir hohe Ergebnisse. Zugleich haben wir die strategische Neuausrichtung unseres Konzerns entscheidend vorangetrieben und unser Finanzprofil deutlich verbessert.

Zu der sehr guten Ergebnissituation haben insbesondere die weltweit hohe Nachfrage sowie die Erfolge aus der Umsetzung unseres konzernweiten Projekts On Track beigetragen. In diesem im Krisenjahr 2009 gestarteten Projekt stehen alle wesentlichen Kostenpositionen des Konzerns auf dem Prüfstand. Projektziel ist es, unsere Kosten ab dem Jahr 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Bereits im Jahr 2010 konnten wir hierbei erkennbare Erfolge verbuchen. Dank der so gestärkten Wettbewerbsfähigkeit sowie des erheblich höheren Mengenabsatzes erzielte das Geschäftsfeld Chemie ein hervorragendes Ergebnis. Alle sechs operativen Geschäftsbereiche erwirtschafteten dabei gegenüber dem Vorkrisenniveau deutlich verbesserte Ergebnisse. Infolge der starken Nachfrage insbesondere aus Asien waren viele unserer Produktionsanlagen voll ausgelastet - auch der neue, im Jahr 2009 vollständig in Betrieb genommene umfangreiche Produktionskomplex für Methacrylate und Methacrylat-Spezialitäten in Schanghai (China).

Konsequente Konzentration auf Spezialchemie

Ende 2009 haben wir entschieden, uns im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung und des angestrebten Börsengangs auf die Spezialchemie zu konzentrieren. Hier sind wir bereits heute eines der weltweit führenden Unternehmen. Unsere Energieaktivitäten sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Wachstumspotenzial mit einem neuen Mehrheitsgesellschafter voll auszuschöpfen. Dazu haben wir im Dezember 2010 mit einem deutschen Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region einen Kaufvertrag über 51 Prozent an der Evonik Steag GmbH unterzeichnet; in spätestens fünf Jahren planen wir unsere Beteiligung vollständig an den Mehrheitspartner abzugeben und haben hierzu bereits die entsprechenden vertraglichen Regelungen getroffen. Dementsprechend wurde das Geschäftsfeld Energie zum Jahresende 2010 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert.

1 Vergleiche hierzu Textziffer (5.2) im Anhang.

Eine attraktive Zukunftsperspektive entwickeln wir auch für unsere Immobilienbeteiligungen. Wir wollen die Evonik Immobilien GmbH mit der THS GmbH, an der wir einen 50-Prozent-Anteil besitzen, zusammenführen und dabei eine mittelfristige Abgabe von Anteilen prüfen. 2010 haben wir uns mit der IG Bergbau, Chemie und Energie, der die anderen 50 Prozent an der THS gehören, über die Rahmenbedingungen einer geplanten Zusammenführung verständigt und erste Schritte eingeleitet. Bereits seit Jahresbeginn 2011 haben beide Gesellschaften personenidentische Geschäftsführungen.

Im Chemiegeschäft konzentrieren wir uns konsequent auf margenstarke Geschäfte mit attraktivem Wachstums- und Ertragspotenzial. Profitieren wollen wir dabei insbesondere von den globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien.

Wachstumskurs eingeleitet

Wir sind aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise gestärkt hervorgegangen. Dank der konsequent verfolgten Kosten- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen haben wir ein sehr gutes Ergebnisniveau erreicht. Gleichzeitig haben wir den Fokus intensiver auf profitables Wachstum gerichtet. Wichtigste Hebel sind dabei der Ausbau attraktiver Geschäfte in Wachstumsregionen sowie die Erschließung neuer Märkte mit innovativen Produkten und Anwendungen aus unserer Forschungspipeline. Zudem prüfen wir gezielte Akquisitionen, um unser bestehendes Kerngeschäft zu stärken.

Viele Märkte, auf denen wir tätig sind, werden weiterhin deutlich wachsen. Um der steigenden Nachfrage entsprechen zu können und unsere Marktpositionen zu stärken, haben wir 2010 wichtige Investitionsprojekte angestoßen. Dazu gehört die Errichtung eines neuen rückintegrierten Anlagenkomplexes für die Aminosäure DL-Methionin in Singapur, der 2014 in Betrieb gehen soll. Zudem erweitern wir ebenfalls bis 2014 die bestehenden Produktionskapazitäten für gefällte Kieselsäuren (Silica) in Asien und Europa um 25 Prozent. Noch in der Planungsphase befindet sich der Bau einer neuen Produktionsanlage für Isophoron und Isophorondiamin vorzugsweise in Asien.

Finanzprofil deutlich verbessert

Dank der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung haben wir mit 2,1 Milliarden € einen starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftet; hiervon stammten 1,6 Milliarden € aus den fortgeführten Aktivitäten. Die Nettofinanzschulden verringerten sich von 3,4 Milliarden € auf 1,7 Milliarden €; 1,0 Milliarden € des Rückgangs entfiel auf die Umgliederung des Geschäftsfelds Energie in die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte. Mit dem im Herbst 2010 erfolgten Rating durch die Agenturen Standard & Poor's und Moody's hat sich unser Zugang zum Kapitalmarkt weiter verbessert. Das aktuelle Rating zum Jahresende 2010 (Standard & Poor's: BB+, positiver Ausblick; Moody's Ba1, positiver Ausblick) befindet sich nur noch knapp unterhalb der „Investment Grade"-Einstufung.

Börsengang fest im Blick

2010 war ein herausragendes Jahr für Evonik. Auch im Vergleich mit unseren Wettbewerbern in der Chemie stehen wir sehr gut da. Mit einer EBITDA-Marge von 18,3 Prozent liegt das Geschäftsfeld Chemie in der Spitzengruppe. Ausgehend von dem deutlich höheren Ergebnisniveau wollen wir weiter profitabel wachsen, um im Wettbewerbsvergleich nachhaltig zu den Besten zu gehören. Unserem Ziel, Evonik erfolgreich an die Börse zu führen, sind wir in diesem Jahr einen großen Schritt näher gekommen. Diesen Weg werden wir 2011 konsequent fortsetzen.

Deutliche Geschäftsausweitung

Nachdem wir bereits im zweiten Halbjahr 2009 eine deutliche Belebung unseres Geschäfts verzeichneten, hat sich diese Entwicklung im gesamten Jahr 2010 verstärkt fortgesetzt. Getragen von einer erkennbar gestiegenen Nachfrage insbesondere aus Asien und Europa wuchs der Umsatz um 26 Prozent auf 13,3 Milliarden €. Im Geschäftsfeld Chemie kletterte der Umsatz vor allem mengen- und preisbedingt um 29 Prozent auf 12,9 Milliarden €. Der Umsatz des Geschäftsfelds Immobilien erhöhte sich um 2 Prozent auf 402 Millionen €.

Umsatz und Überleitung vom EBITDA zum Konzernergebnis

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2010

Mio. €
2009

Mio. €
Veränd.

in %
Umsatz 13.300 10.518 26
EBITDA (vor Sondereinflüssen) 2.365 1.607 47
Betriebliche Abschreibungen -726 -739
EBIT (vor Sondereinflüssen) 1.639 868 89
Neutrales Ergebnis fortgeführter Aktivitäten -236 -282
Zinsergebnis -428 -397
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 975 189 416
Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten 73 223
Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) 1.048 412 154
Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten -175 -54
Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten -80 -46
Ergebnis nach Steuern 793 312 154
Ergebnis anderer Gesellschafter -59 -72
Konzernergebnis 734 240 206

Vorjahreswerte angepasst

Erhebliche Verbesserung der operativen Ergebnisse

Dank der starken Mengennachfrage, der hohen Kapazitätsauslastung sowie verbesserter Margen stieg das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) um 47 Prozent auf 2.365 Millionen €. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) wuchs um 89 Prozent auf 1.639 Millionen €. Das Geschäftsfeld Chemie erwirtschaftete ein EBIT von 1.702 Millionen €, dies waren 83 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das EBIT des Geschäftsfelds Immobilien erhöhte sich um 5 Prozent auf 140 Millionen €. Sonstige Aktivitäten, darunter das Corporate Center sowie das Shared Service Center, erzielten ein EBIT von minus 203 Millionen € gegenüber minus 198 Millionen € im Vorjahr.

Konzernergebnis deutlich gesteigert

Das neutrale Ergebnis von minus 236 Millionen € ist ein Saldo von nicht operativen Aufwendungen und Erträgen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter. Wesentliche Aufwendungen betrafen Restrukturierungen, Wertminderungen sowie Pensionen und den Umweltschutz. Im Vorjahreswert waren hauptsächlich Aufwendungen für Restrukturierungen, Wertminderungen, den Verkauf einer Randaktivität sowie einen Sonderbeitrag zum Pensions-Sicherungs-Verein a.G. enthalten.

Neutrales Ergebnis

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2010

Mio. €
2009

Mio. €
Restrukturierungen -64 -117
Wertminderungen / Wertaufholungen -72 -80
Kauf / Verkauf von Beteiligungen 0 -35
Sonstiges -100 -50
Neutrales Ergebnis fortgeführter Aktivitäten -236 -282

Vorjahreswerte angepasst

Das Zinsergebnis ging vor allem infolge höherer Zinsen aus der Finanzierung auf minus 428 Millionen € zurück. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten konnten wir sehr deutlich von 189 Millionen € auf 975 Millionen € verbessern. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der nicht fortgeführten Aktivitäten von 73 Millionen € umfasst im Wesentlichen das laufende Ergebnis des Geschäftsfelds Energie sowie Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit dem Abgang. Der Vorjahreswert von 223 Millionen € enthält vor allem das laufende Ergebnis des Geschäftsfelds Energie. Insgesamt stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern um 154 Prozent auf 1.048 Millionen €. Die Ertragsteuerquote lag mit 24 Prozent insbesondere aufgrund von Erträgen aus der Zuschreibung aktiver latenter Steuern sowie periodenfremden Steuern unter der erwarteten Konzernsteuerquote von 30 Prozent. Das Konzernergebnis steigerten wir um 206 Prozent auf 734 Millionen €.

Wirtschaftliches Umfeld

Schwellenländer ziehen die Weltwirtschaft aus dem Tal

Dank des schon seit Jahren kontinuierlichen Wachstums in den neuen Wirtschaftsnationen Brasilien, Indien und China sowie weiteren südostasiatischen Schwellenländern kam die Weltwirtschaft aus dem Rezessionstal des Vorjahres heraus und wuchs wieder deutlich um 4,5 Prozent.

Auch in erholte sich die Wirtschaft rasch. Zwar konnte das erfreuliche Wachstum von 3,8 Prozent nicht die Verluste des Jahres 2009 kompensieren, aber unter den etablierten Industrienationen erwies sich Deutschland durchaus als „Konjunkturlokomotive". Die Gründe hierfür waren ein wieder erstarkter Export, der um 14,9 Prozent zulegte, und ein Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen um 8,5 Prozent. Demgegenüber blieb der private Konsum verhalten und wies nur ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf - und dies, obwohl die Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent sank.

Von der Entwicklung in Deutschland wurde auch die Euro-Zone positiv beeinflusst, die insgesamt ein erkennbares Wachstum von 2,0 Prozent auswies. In den übrigen Mitgliedsstaaten der Währungsunion verlief die Konjunktur allerdings sehr unterschiedlich. In Ländern wie Griechenland, Irland und Spanien, die tief in der Finanz- und Schuldenkrise steckten, schrumpfte die Wirtschaft erneut um 3,9 Prozent, 0,3 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Dagegen zeigte sich in Frankreich und in den Niederlanden, die beide ein Plus von 1,6 Prozent verbuchten, ein verhaltener Aufschwung. Auch das Wachstum in Italien blieb mit 1,0 Prozent eher schwach.

Die neuen EU-Mitgliedsstaaten erzielten ebenfalls erkennbares Wachstum, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. An der Spitze lagen hier die Slowakei mit 4,1 Prozent, Polen mit 3,5 Prozent sowie Tschechien und Estland mit jeweils 2,4 Prozent Wachstum. Das untere Ende der Skala markierten Slowenien und Ungarn mit einem leichten Plus von jeweils 1,1 Prozent.

Die Wirtschaft Großbritanniens legte mit 1,8 Prozent ebenfalls nur moderat zu, während die skandinavischen EU-Mitgliedsstaaten mit durchschnittlich 3,1 Prozent wieder wahrnehmbar wuchsen. Im Mittel wies die EU insgesamt ein Plus von 1,7 Prozent aus.

Von der weltweiten Krise im Jahr 2009 hart getroffen, hat Russland 2010 die Rezession hinter sich gelassen. Nach dem Einbruch des Vorjahres sind die erreichten 3,7 Prozent Wachstum ein respektabler Wert. Deutlich darüber liegt Brasilien mit 7,5 Prozent. Spitzenreiter unter den BRIC-Staaten und wesentliche Treiber der Weltwirtschaft überhaupt waren wiederum China und Indien, die mit Wachstumsraten von 10,5 Prozent und 9,9 Prozent das Niveau der Zeit vor der jüngsten Weltwirtschaftskrise erreichten.

Auch in Japan scheint die Rezession überwunden. Mit einem Plus von 3,7 Prozent zeigt sich die Wirtschaft des Inselreichs wieder in einer besseren Verfassung. Noch besser entwickelte sich Südkorea, das bemerkenswerte 6,2 Prozent ausweist.

In den USA hingegen verlief die Entwicklung insgesamt schwächer. Obwohl die Wachstumsrate auf 2,6 Prozent kletterte, zeigen die übrigen Indikatoren, etwa das erneute Leistungsbilanzdefizit von rund 490 Milliarden US-$, die für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich hohe Arbeitslosenrate von 9,7 Prozent und das nur verhaltene Konsumplus von 1,7 Prozent, dass die US-amerikanische Wirtschaft als Auslöser der weltweiten Krise noch lange an deren Folgen leiden wird. Besser erscheint die Lage in den anderen NAFTA-Staaten Kanada und Mexiko, die Wachstumsraten von 3,0 Prozent und 5,0 Prozent aufweisen.

Branchenentwicklung: Chemie

Die exportorientierte deutsche chemische Industrie entwickelte sich analog zur Weltwirtschaft. Noch im Vorjahr von der Krise schwer getroffen, profitierte sie nun wieder von der positiven Weltkonjunktur. Der Umsatz stieg um 17,5 Prozent, der Auslandsumsatz sogar um 20,0 Prozent. Damit wurde das Vorkrisenniveau von 2008 übertroffen. Ursächlich dafür waren enorme Nachfragesteigerungen in Asien und Lateinamerika um 29 Prozent bzw. 33 Prozent sowie die wieder anziehenden Bestellungen aus den Industrieländern der EU-Zone mit gut 15 Prozent, aus den EU-Beitrittsländern mit über 24 Prozent und aus Japan mit 20,0 Prozent. Auch die Binnenumsätze kletterten mit einer Steigerungsrate von 14,0 Prozent auf einen Rekordwert. Von der wirtschaftlichen Erholung profitierten vor allem Vorprodukte für die Automobil- und Elektroindustrie sowie Wasch- und Körperpflegemittel. So legte der Umsatz bei anorganischen Grundchemikalien um 18,0 Prozent zu, bei Petrochemikalien und Derivaten waren es sogar 26,0 bis 28,0 Prozent, bei Fein- und Spezialchemikalien 20,0 Prozent sowie bei Polymeren 28,5 Prozent. Hingegen verzeichneten die Umsätze bei Pharmazeutika nur ein leichtes Plus von 2,5 Prozent.

Auch weltweit hat sich die chemische Industrie erholt. In der EU lag das Wachstum bei 13 Prozent und in den USA war ein Umsatzplus von 8,5 Prozent zu verzeichnen. Die Produktionswachstumsraten in Japan, Südkorea und China lagen bei 3,5 Prozent sowie 4,5 Prozent und 14 Prozent. Auch in Brasilien und Indien setzte sich der Aufschwung mit Werten von 6,5 Prozent und 5,5 Prozent fort.

Branchenentwicklung: Wohnimmobilien

Der deutsche Wohnungsmarkt wird von Selbstnutzern und privaten Vermietern dominiert. Institutionelle Anbieter aus dem Ausland stärkten in den Jahren vor der Finanzmarktkrise ihre Position durch Paket- und Unternehmenskäufe von öffentlichen Wohnungsunternehmen und sonstigen Eigentümern. Seither hat sich das Engagement ausländischer Investoren auf dem deutschen Wohnungsmarkt deutlich beruhigt, wenngleich die vergleichsweise sicheren Renditen das Interesse langfristiger Investoren an Immobilienwerten wieder steigen lassen. 2010 wurden 111 Wohnungsportfolios mit zusammen rund 49.500 Wohnungen verkauft.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist unmittelbar an die Zahl der Privathaushalte sowie deren verfügbares Einkommen gekoppelt. Die Anzahl der Haushalte steigt wegen der fortwährenden Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße insgesamt weiter an - auch wenn sich die Situation in einzelnen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich darstellt. Die Nettokaltmieten für Wohnraum entwickelten sich regional ebenfalls unterschiedlich, insgesamt legten sie 2010 bei Neuverträgen im Durchschnitt um knapp 1,1 Prozent zu (2009: 0,9 Prozent).

Im Wohnungsbau war 2010 eine Trendwende zu verzeichnen. Mit 192.000 Einheiten (2009: 176.000) lag die Zahl der Baugenehmigungen wieder höher als im Vorjahr. Im Jahr 2010 wurden insgesamt etwa 173.000 Wohnungen fertiggestellt (2009: rund 143.000). Damit blieb die aktuelle Anzahl neu gebauter Wohnungen und Eigenheime aber immer noch hinter dem bis zum Jahr 2025 prognostizierten Bedarf von jährlich zwischen 183.000 und 256.000 Wohnungen zurück.

Branchenentwicklung: Energien2

Aufgrund der kalten Witterung zu Beginn des Jahres und der sich erholenden deutschen Konjunktur erhöhte sich der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt stieg der Primärenergieverbrauch (PEV) gegenüber dem Vorjahr um circa 4,0 Prozent und lag bei rund 478 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten. Allerdings ist damit noch nicht wieder das Niveau der Zeit vor der Wirtschaftskrise erreicht. Die Nachfrage nach Steinkohle war von der Wirtschaftsentwicklung am stärksten betroffen: Insgesamt stieg der Verbrauch an Steinkohle um 15,0 Prozent; in den deutschen Kraftwerken wurde gegenüber dem Vorjahr rund 7,0 Prozent mehr Steinkohle eingesetzt.

Wegen der stärkeren Nachfrage der Industrie erhöhte sich der deutsche Stromverbrauch im Jahr 2010 um über 4,0 Prozent auf rund 603 Terawattstunden (TWh); die Bruttostromerzeugung lag bei rund 620 TWh. Dabei stieg die Stromerzeugung aus Steinkohle um 7,5 Prozent auf rund 116 TWh. Die erneuerbaren Energien leisteten einen Beitrag an der Gesamterzeugung von 102 TWh und damit 16,5 Prozent.

Nach den niedrigeren Preisen im ersten Quartal 2010 erholten sich die Preise an den Brennstoffmärkten im Verlauf des Jahres und erreichten zum Jahresende ein deutlich höheres Niveau als am Jahresanfang. Der europäische Markt für Kraftwerkskohle (ARA-Raum) war zum Jahresanfang vor allem geprägt von vergleichsweise extrem kaltem Wetter in Europa und China, sodass hohe Kohlepreise durch die gestiegene Nachfrage zu verzeichnen waren. Diese gaben im Verlauf des ersten Quartals 2010 stark nach und stiegen erst ab April wieder merklich an, blieben dann allerdings bis Dezember auf einem gleichbleibenden Niveau. Aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage zeigten sowohl die Preise für CO2-Zertifikate als auch die Strompreise ebenfalls ab April 2010 eine leichte Aufwärtstendenz. Im Durchschnitt lagen die Preise im Jahr 2010 über denen des Vorjahres.

2 Alle Zahlen zu PEV und Stromverbrauch/-erzeugung sind vorläufige Angaben der AG Energiebilanzen e.V. und des BDEW

Im Herbst 2010 wurde unter Führung der Bundesregierung ein neues Energiekonzept verabschiedet. In einer bis zum Jahr 2050 reichenden Gesamtstrategie wurden Leitlinien für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung festgelegt. Die erneuerbaren Energien sollen den Hauptanteil am künftigen Energiemix tragen. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch soll 80 Prozent im Jahr 2050 betragen und die Treibhausgasemissionen sollen bis dahin um ebenfalls 80 Prozent reduziert werden. Die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke wurden um durchschnittlich zwölf Jahre verlängert.

Geschäft

Unternehmensstrategie zielt auf profitables Wachstum

Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Darüber hinaus bestehen Beteiligungen in der Energie und bei Wohnimmobilien. Im Mittelpunkt unserer Strategie stehen profitables Wachstum und dauerhafte Wertsteigerung. Zielgerichtet bereiten wir uns auf den Gang an die Börse vor, der den Absichten unserer Anteilseigner RAG-Stiftung (mittel- und unmittelbar 74,99 Prozent) und Fonds des Finanzinvestors CVC Capital Partners (25,01 Prozent) entspricht.

Unsere operativen Aktivitäten fassen wir in acht operativen Geschäftsbereichen zusammen, die den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien zugeordnet sind. Die Geschäftsbereiche agieren dabei als Unternehmer im Unternehmen. Das Corporate Center unterstützt den Konzernvorstand bei der strategischen Steuerung des Unternehmens, ein Shared Service Center bündelt effizient standortübergreifend interne Dienstleistungen. Das Geschäftsfeld Energie wurde aufgrund des vereinbarten Verkaufs in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert.

Mit unserer Spezialchemie adressieren wir ökonomische Megatrends und erschließen dadurch attraktive Zukunftsmärkte. Besonders aussichtsreiche Perspektiven sehen wir bei Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie der Globalisierung von Technologien. Bereits heute erwirtschaftet das Geschäftsfeld Chemie mehr als 80 Prozent des Umsatzes aus führenden Marktpositionen, wobei wir unsere einzigartigen Technologieplattformen und Verbundstrukturen nutzen. Zu unseren Stärken zählen ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten und Endmärkten, das enge Zusammenspiel mit den Kunden sowie eine marktorientierte Forschung & Entwicklung.

Unternehmerischer Schwerpunkt unserer Immobilienaktivitäten ist die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte. Konzentriert auf Nordrhein-Westfalen (NRW) bewirtschaften wir einen eigenen Bestand von rund 60.000 Wohneinheiten. Hinzu kommt ein 50-Prozent-Anteil an der THS mit mehr als 70.000 eigenen Einheiten, größtenteils ebenfalls in NRW. Im Rahmen unserer Fokussierung auf die Spezialchemie wollen wir das Immobiliengeschäft von Evonik und THS zusammenführen und dabei eine mittelfristige Abgabe von Anteilen prüfen.

Verkauf der Energie vereinbart

Unsere in der Evonik Steag GmbH gebündelten Energieaktivitäten sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Wachstumspotenzial mit einem neuen Mehrheitsgesellschafter voll auszuschöpfen. Dazu haben wir Ende 2010 mit einem deutschen Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region einen Kaufvertrag über die Abgabe von 51 Prozent unserer Anteile unterzeichnet. Die Evonik Steag GmbH wurde dabei insgesamt mit 3,770 Milliarden € bewertet. Abzüglich der Verbindlichkeiten verbleibt ein vorläufiger Kaufpreis von 644 Millionen € für den 51-prozentigen Anteil. Da der Vertrag zum Bilanzstichtag noch unter Gremienvorbehalten stand, wird der Abgang der Beteiligung erst mit Vollzug des Kaufvertrags 2011 erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt wird der verbleibende 49-prozentige Anteil at Equity ausgewiesen und unterliegt einer festen Verzinsung. Zudem wurde eine vertragliche Regelung getroffen, durch die wir unsere Beteiligung an der Evonik Steag GmbH in spätestens fünf Jahren vollständig an das Stadtwerke-Konsortium abgeben können. Gleichzeitig hat das Konsortium die vertraglich festgelegte Option, ab dem 1. Januar 2014 die verbleibenden 49 Prozent der Anteile zu übernehmen. Der Kaufpreis hierfür wurde bereits mit dem im Dezember 2010 unterzeichneten Kaufvertrag in einer Bandbreite fixiert und wird sich voraussichtlich auf 607 Millionen € belaufen.

Aufgrund der vereinbarten Abgabe des Geschäfts wurde das Geschäftsfeld Energie zum Jahresende in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst3. Über die Geschäftsentwicklung der Energieaktivitäten berichten wir in einem gesonderten Abschnitt4 sowie in einzelnen Kapiteln separat.

Evonik übernimmt Verantwortung

Evonik will ein verantwortungsvoll handelnder, verlässlicher und fairer Partner sein. Wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft. Das ist für uns Corporate Responsibility (CR). Als Bestandteil der Konzernstrategie greift unsere CR-Strategie ökonomische Megatrends sowie ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen auf und unterstützt die Entwicklung neuer Geschäfte. Auf dieser strategischen Grundlage bauen wir unsere CR-Aktivitäten konsequent aus und berichten der Öffentlichkeit darüber.

Effizienzsteigerungsprogramm kommt sehr gut voran

Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise hatten wir Anfang 2009 das Effizienzsteigerungsprogramm On Track mit dem Ziel gestartet, unsere Kosten zunächst kurzfristig zur Bewältigung der Wirtschaftskrise und zusätzlich ab dem Jahr 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken, stellen wir alle wesentlichen Kostenpositionen im Konzern auf den Prüfstand und durchleuchten dazu Strukturen und Prozesse. Mit den bis Ende 2010 identifizierten Maßnahmen sind die angestrebten dauerhaften Einsparungen von On Track vollständig mit konkreten Maßnahmen hinterlegt; über 75 Prozent der Maßnahmen waren zum Jahresende umgesetzt.

Weltweite Aktivitäten

Evonik ist weltweit tätig und betreibt Produktionsanlagen in 28 Ländern. Die größten Standorte wie Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA) und Schanghai (China) produzieren mit Verbundstrukturen für mehrere Geschäftsbereiche. Dies ermöglicht eine hervorragende Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausbeute der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Auch Energieversorgung und Infrastruktur des Standorts können kosteneffizient von allen ansässigen Geschäftsbereichen genutzt werden. Aus logistischen oder produktionstechnischen Gründen betreiben wir einige Produktionsanlagen in der Nähe oder auf dem Gelände unserer Kunden (Fence-to-Fence-Anlagen). Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Evonik-Standorte, die nur für jeweils einen Geschäftsbereich produzieren.

3 Vergleiche hierzu Textziffer (5.2) im Anhang.

4 Kapitel „Entwicklung in den Geschäftsfeldern" auf Seite 24.

Beschaffung weiter optimiert

Unsere Verantwortung in der Lieferkette haben wir 2010 stärker an Risikogesichtspunkten ausgerichtet und die Themen Qualität, Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz und Corporate-Responsibility-Verpflichtungen als feste Bestandteile beim Abschluss neuer Verträge implementiert. Bestehende Liefer- und Leistungsbeziehungen wurden kritisch untersucht, um eventuellen Handlungsbedarf zu ermitteln.

Zur Verbesserung der Effizienz wurden die Einkaufsaktivitäten in zentral gesteuerten, globalen Einheiten zusammengeführt, die die Nutzung unternehmensweiter Bündelungseffekte besser ermöglichen. Die interaktive Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen erachten wir als wesentlichen Faktor für erfolgreiche Beschaffung und konnten so auch im Jahr 2010 wieder signifikante und nachhaltige Einsparungen erzielen.

Im Rahmen einer Initiative der Deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union beteiligt sich Evonik aktiv an der Sicherung von strategischen Rohstoffen für die Versorgung in Europa. Potenzielle Lieferengpässe werden systematisch identifiziert und kontinuierlich durch Korrektivmaßnahmen, wie den Aufbau zusätzlicher Lieferquellen, vermieden.

Im Jahr 2010 hat Evonik Rohstoffe, Energieträger, technische Güter und Dienstleistungen im Wert von über 9 Milliarden € eingekauft. Etwa die Hälfte des Gesamteinkaufswerts entfallen auf die Beschaffung von Rohstoffen. Für das Geschäftsfeld Chemie stellen petrochemische Rohstoffe, insbesondere Steamcracker-Produkte und deren Derivate mit rund 30 Prozent den größten Anteil der Rohstoffe dar. Weitere wichtige Rohstoffgruppen sind Monoalkohole, Siliziumverbindungen sowie nachwachsende Rohstoffe.

Im Jahr 2010 wurde der Wert der eingesetzten Rohstoffe aus nachwachsenden Ressourcen, insbesondere Fette, Öle, Saccharide sowie Bio-Ethanol, deutlich auf über 300 Millionen € gesteigert. Der weitaus größte Teil dieser Ausgangsstoffe geht in hochwertige Vorprodukte der Konsumgüterindustrie sowie fermentativ hergestellte Aminosäuren ein. Rund 65 Prozent der bei Evonik in der Herstellung von Hautschutzprodukten eingesetzten Materialien basieren heute bereits auf natürlichen Rohstoffen.

Die Rohstoffpreise im Geschäftsfeld Chemie verzeichneten im Jahresverlauf deutliche Steigerungen in Europa und Nordamerika, die höchsten Preissteigerungen waren indes in Asien zu registrieren. Bei den erdölbasierten Rohstoffen folgte die Preisentwicklung der ausgeprägten Hausse der Rohölpreise im zweiten Halbjahr.

Positiver und deutlich verbesserter EVA® erwirtschaftet

Die Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswerts durch Rentabilitätsverbesserung und profitables Wachstum.

Die Konzernstruktur erfordert Kennzahlen, die einerseits den Besonderheiten der einzelnen Geschäfte Rechnung tragen und andererseits konzernweit vergleichbar sind. Um die Zielsetzung profitablen Wachstums noch stärker und transparenter in den Fokus zu rücken, haben wir mit Beginn des Geschäftsjahres 2010 die wertorientierte Steuerung von Evonik auf die Führungskennzahl EVA® (Economic Value Added) umgestellt. Der EVA® als Spitzenkennzahl wird von relevanten Werttreibern sowie flankierenden Kennzahlen zur Konzernsteuerung und Erhöhung des Unternehmenswerts begleitet. Die Kennzahlen werden aus einheitlich definierten Erfolgskennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz und der Kapitalflussrechnung abgeleitet. Zusätzlich werden zur Steuerung der einzelnen Geschäfte spezifische Werttreiber betrachtet.

Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt an, wie sich das eingesetzte Kapital verzinst. Auf Konzernebene dienen dabei die Kapitalkosten als Bezugspunkt: Liegt der ROCE oberhalb der Kapitalkosten, ist der EVA® positiv und es wird Wert geschaffen. Der ROCE wird errechnet, indem man das EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlich eingesetzten Kapital (Capital Employed) setzt. Der EVA® ergibt sich aus dem Capital Employed multipliziert mit der Differenz zwischen ROCE und Kapitalkosten.

Die Kapitalkosten der Geschäftsfelder stellen die risikoadjustierten Renditeanforderungen dar und werden nach dem Capital Asset Pricing Model und dem WACC-Ansatz (Weighted Average Cost of Capital) mittels geschäftsfeldspezifischer Vergleichsgruppen (Peergroups) ermittelt. Die Kapitalkosten spiegeln dabei die mittelfristige interne Steuerungsperspektive wider. Im Zuge der jährlichen Überprüfung wurden 2010 die Kapitalkosten von Evonik auf 9,5 Prozent vor Steuern (Vorjahr 8,0 Prozent) marktgerecht angepasst.

Capital Employed und ROCE

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in Millionen € 2010 2009
EBIT (vor Sondereinflüssen) 1.639 868
Immaterielle Vermögenswerte 3.543 3.586
+ Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 5.882 5.854
+ Beteiligungen 602 605
+ Vorräte 1.480 1.486
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.781 1.463
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 397 532
- Unverzinsliche Rückstellungen -1.080 -899
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -929 -645
- Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -749 -712
\= Capital Employed 1) 2) 10.927 11.270
ROCE (EBIT / Capital Employed) in % 15,0 7,7

1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.

2) Definition wurde 2010 geändert; Vorjahreswerte entsprechend angepasst

2010 konnten wir den ROCE gegenüber dem Vorjahr erheblich auf 15,0 Prozent verbessern. Hierzu trug neben der leichten Verringerung des Capital Employed vor allem der starke Ergebnisanstieg bei. Die aktuellen Kapitalkosten wurden deutlich übertroffen. Im Geschäftsfeld Chemie nahm der ROCE vor allem infolge der deutlich höheren Mengennachfrage, verbesserter Margen sowie einer nachhaltigen Effizienz des Nettoumlaufvermögens von 9,9 Prozent auf 18,4 Prozent zu. Im Geschäftsfeld Immobilien führte das gestiegene EBIT zur Verbesserung des ROCE auf 7,7 Prozent.

Im Geschäftsfeld Energie kletterte der ROCE dank eines deutlich höheren Ergebnisses auf 13,1 Prozent.

ROCE nach Geschäftsfeldern

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in % 2010 2009
Chemie 18,4 9,9
Immobilien 7,7 7,3
Evonik 15,0 7,7
Nachrichtlich: Energie 13,1 9,7

Evonik erwirtschaftete 2010 einen EVA® von 601 Millionen €, dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 803 Millionen €5.

Deutliche Margenverbesserung

Als relative Kennzahl gibt die EBITDA-Marge wichtige Hinweise für den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur und Ertragskraft. Da beim EBITDA Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, kann die EBITDA-Marge auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden.

Die EBITDA-Marge des Konzerns stieg aufgrund des stark verbesserten EBITDA von 15,3 Prozent auf 17,8 Prozent an. Insbesondere im Geschäftsfeld Chemie konnte die EBITDA-Marge deutlich auf 18,3 Prozent gesteigert werden.

EBITDA-Marge nach Geschäftsfeldern

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in % 2010 2009
Chemie 18,3 16,1
Immobilien 47,3 46,5
Evonik 17,8 15,3
Nachrichtlich: Energie 19,0 16,3

Ertragslage

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten erheblich verbessert

Der Umsatz des Evonik-Konzerns stieg vor allem mengen- und preisbedingt um 26 Prozent auf 13.300 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen nahmen unterproportional um 22 Prozent zu. Dies ist vor allem auf geringere Produktionskosten infolge der höheren Kapazitätsauslastung zurückzuführen, während die gestiegenen Rohstoffkosten gegenläufig wirkten. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verbesserte sich um 38 Prozent auf 3.860 Millionen €. Die Vertriebskosten erhöhten sich infolge der deutlichen Geschäftsbelebung um 16 Prozent auf 1.174 Millionen €. Um unser zukünftiges Wachstum sicherzustellen, haben wir unsere Forschung & Entwicklung intensiviert: Die Ausgaben hierfür lagen mit 338 Millionen € um 13 Prozent über dem Vorjahreswert.

5 Vorjahreswert an den aktuellen Kapitalkostensatz angepasst.

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 968 Millionen € umfassen unter anderem Erträge aus der Bewertung von Derivaten (374 Millionen €), aus der Währungsumrechnung monetärer Posten (318 Millionen €) sowie aus Nebengeschäften (71 Millionen €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 110 Millionen € ist maßgeblich auf die höheren Erträge aus der Währungsumrechnung zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 1.347 Millionen € betrafen unter anderem die Bewertung von Derivaten (451 Millionen €), die Währungsumrechnung monetärer Posten (245 Millionen €), die Zuführung zu Rückstellungen (146 Millionen €) sowie Wertminderungen auf Vermögenswerte (144 Millionen €). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahreswert um 56 Millionen € resultiert vor allem aus den höheren Aufwendungen für Währungsumrechnungen. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten verbesserte sich um 155 Prozent auf 1.339 Millionen €.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern

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in Millionen € 2010 2009
Umsatzerlöse 13.300 10.518
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.440 -7.730
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.860 2.788
Vertriebskosten -1.174 -1.013
Forschungs- und Entwicklungskosten -338 -298
Allgemeine Verwaltungskosten -630 -519
Sonstige betriebliche Erträge 968 858
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.347 -1.291
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.339 525
Finanzergebnis -364 -336
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 975 189
Ertragsteuern -175 -54
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 800 135
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -7 177
Ergebnis nach Steuern 793 312
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 59 72
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 734 240

Vorjahreszahlen angepasst

Konzernergebnis verdreifacht

Das Finanzergebnis ging leicht um 28 Millionen € auf minus 364 Millionen € zurück. Dies resultiert insbesondere aus höheren Zinsaufwendungen aus der Finanzierung. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten verfünffachte sich auf 975 Millionen €. Der Ertragsteueraufwand beträgt 175 Millionen €; dies entspricht einer Steuerquote von 18 Prozent. Diese liegt insbesondere aufgrund von Erträgen aus der Zuschreibung aktiver latenter Steuern sowie periodenfremden Steuern unter der erwarteten Konzernsteuerquote von 30 Prozent. Im Vorjahr entsprach die Ertragsteuerquote mit 29 Prozent in etwa dem Konzernsteuersatz. Insgesamt wuchs das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten von 135 Millionen € auf 800 Millionen €.

Das Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten von minus 7 Millionen € setzt sich zusammen aus dem laufenden Ergebnis des Geschäftsfelds Energie (249 Millionen €), Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Abgabe dieses Geschäfts (minus 251 Millionen €) und Aufwendungen früherer Verkäufe von Randaktivitäten (minus 5 Millionen €). Der Vorjahreswert umfasst im Wesentlichen das laufende Ergebnis des Geschäftsfelds Energie. Das Konzernergebnis verbesserte sich erheblich von 240 Millionen € auf 734 Millionen €.

Finanzlage

Effektives Finanzmanagement

Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit und die Begrenzung von Refinanzierungsrisiken für den Evonik-Konzern. Daher wird die Steuerung der Mittelaufnahmen sowie der Bürgschaften und Garantien der Konzerngesellschaften zentral durch die Evonik Industries AG wahrgenommen. Zur Reduzierung der externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um den Finanzbedarf in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Instrumentarium zur Absicherung der Kapitalerfordernisse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionen und Tilgungen von Finanzschulden.

Evonik erstmalig von Ratingagenturen bewertet

Im September 2010 erhielt die Evonik Industries AG ihre erste externe Ratingeinschätzung durch die beiden Agenturen Standard & Poor's und Moody's. Standard & Poor's bewertete Evonik mit „BB+" und einem positiven Ausblick, Moody's mit „Ba1" und einem stabilen Ausblick. Gleichzeitig erhielt die ausstehende Anleihe der Evonik Industries AG über 750 Millionen € (2009/2014) ein Rating mit jeweils gleichem Ergebnis. Im Dezember 2010 hob Moody's den Ausblick des Ba1-Ratings von „stabil" auf „positiv" an. Seit 2003 besteht für die Evonik Degussa GmbH und ihre noch bis 2013 ausstehende Anleihe über nominal 1,25 Milliarden € ein Rating durch Standard & Poor's. Im September 2010 wurde diese Ratingeinschätzung von „BB" auf „BB+, positiver Ausblick", angehoben.

Nettofinanzverschuldung weiter gesenkt

Das Finanzvermögen erhöhte sich insbesondere dank der sehr guten Geschäftsentwicklung erheblich auf 1.567 Millionen €. Die Nettofinanzverschuldung ging sehr deutlich von 3.431 Millionen € zum Jahresende 2009 auf 1.655 Millionen € zurück. In diesem Betrag nicht enthalten sind 1.025 Millionen € des zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsfelds Energie.

Nettofinanzverschuldung

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31.12.2010

Mio. €
31.12.2009

Mio. €
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten -2.915 -4.040
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -307 -455
Finanzverschuldung -3.222 -4.495
- Flüssige Mittel 1.103 885
- Kurzfristige Wertpapiere 388 23
- Forderungen aus Derivaten 66 128
- Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 28
Finanzvermögen 1.567 1.064
Nettofinanzverschuldung lt. Bilanz -1.655 -3.431
Nettofinanzverschuldung nicht fortgeführter Bereiche -1.025
Nettofinanzverschuldung (gesamt) -2.680

In Verbindung mit dem Vollzug (Closing) des Verkaufs der Energieaktivitäten wird sich die Nettofinanzverschuldung lt. Bilanz um den Saldo aus Cashpool-Forderungen des Geschäftsfelds Energie gegenüber der Evonik Industries AG und einer Verbindlichkeit der Evonik Steag GmbH aus der Ergebnisabführung erhöhen. Dieser Saldo betrug zum Bilanzstichtag 359 Millionen €.

Neben dem Abbau der Finanzverschuldung hat Evonik im Berichtsjahr auch mit der Ausfinanzierung von ungedeckten Pensionsverpflichtungen aus Direktzusagen begonnen. Dazu wurde ein CTA (Contractual Trust Arrangement oder Treuhandmodell) eingerichtet und in einem ersten Schritt mit 200 Millionen € dotiert6. In den Folgejahren ist ein weiterer, schrittweiser Ausbau des Treuhandvermögens geplant.

Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument

Die Finanzverschuldung von 3,2 Milliarden € setzt sich zusammen aus zwei Anleihen über insgesamt 2,0 Milliarden €, langfristigen Immobilienfinanzierungen7 (0,5 Milliarden €), dezentralen Kreditgeschäften (0,3 Milliarden €), Schuldscheindarlehen (0,2 Milliarden €) und sonstigen Verbindlichkeiten (0,2 Milliarden €).

Im Geschäftsfeld Energie bestanden zum Bilanzstichtag Projektfinanzierungen über 1,1 Milliarden €, die in der Bilanzposition „Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten" enthalten sind.

6 Vergleiche hierzu Textziffer (7.10) im Anhang.

7 Vergleiche hierzu Textziffer (7.12) im Anhang.

Fälligkeitenprofil der Finanzverbindlichkeiten (Fortgeführte Aktivitäten) Stand: 31.12.2010 in Mio. €

Komfortable Liquiditätsvorsorge

Neben flüssigen Mitteln in Höhe von 1.103 Millionen € und kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 388 Millionen € ist als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns eine Revolving Credit Facility (RCF) in Höhe von 1,5 Milliarden € mit einer Gruppe von rund zwei Dutzend nationalen und internationalen Banken abgeschlossen worden. Diese Kreditfazilität existiert seit Juni 2010 und besteht aus drei Tranchen zu je 500 Millionen € mit Laufzeiten von 2, 3 und 5 Jahren. Im Falle einer Inanspruchnahme verzinst sich die RCF mit EURIBOR zuzüglich einer Marge. Die RCF wurde im gesamten Jahr 2010 nicht in Anspruch genommen.

Die RCF beinhaltet Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Die wesentliche Kennzahl ist der sogenannte „Leverage" (Verschuldungsgrad), der das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA misst. Darüber hinaus existieren zwei weitere einzuhaltende Finanzkennzahlen: Der „Interest Cover" (Zinsdeckungsgrad) stellt das EBITDA ins Verhältnis zum Zinsergebnis, die „Loan-to-Value-Ratio" als vermögensbasierte Kennzahl vergleicht die Nettofinanzverschuldung des Geschäftsfelds Immobilien mit dem Verkehrswert der Immobilien. Eine Überwachung und Prognose zur Entwicklung dieser Kennzahlen erfolgt zeitnah. Über die Einhaltung dieser Finanzkennzahlen berichten wir vierteljährlich an die kreditgebenden Banken. Im Geschäftsjahr 2010 konnte Evonik zu allen Berichtsterminen die Einhaltung der vertraglichen Mindestanforderungen mit erheblichem Spielraum nachweisen.

Investitionsprojekte weiter auf profitables Wachstum ausgerichtet

Evonik expandiert in Geschäftsgebieten und Märkten, in denen starke Wettbewerbspositionen bestehen oder ausgebaut werden sollen. Zielgerichtete Investitionen sichern Potenziale für nachhaltiges, profitables Wachstum und hohe Renditechancen. Jede Investition wird detaillierten strategischen und wirtschaftlichen Analysen, unter Berücksichtigung von Sensitivitäts- und Szenariorechnungen zur Abbildung wesentlicher Risiken, unterzogen und muss geschäftsspezifische und risikoadjustierte Mindestrenditeanforderungen erfüllen, die auch die Deckung konzernübergreifender Funktionskosten einbeziehen.

Die Sachinvestitionen steigerten wir um 15 Prozent auf 652 Millionen € (Vorjahr ohne Geschäftsfeld Energie: 569 Millionen €). Der Anstieg basiert auf den bereits vor der Krise begonnenen strategischen Wachstums- und Großprojekten, die wir trotz der Krise wie geplant fortgeführt haben. Im Jahresverlauf kamen im Rahmen des geplanten wertsteigernden Wachstumskurses in der Chemie zudem die ersten neu genehmigten Projekte hinzu, die in den folgenden Jahren zu steigenden Investitionen führen werden.

Größtes Einzelprojekt im Jahr 2010 war der Neubau der Monosilan- und AEROSIL® Anlage an unserem Standort in Yokkaichi (Japan). Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für die erste Jahreshälfte 2011 geplant.

Mit 92 Prozent entfiel entsprechend der Konzernstrategie der größte Teil der Sachinvestitionen auf das Geschäftsfeld Chemie, 6 Prozent wurden im Geschäftsfeld Immobilien investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 48 Prozent in Deutschland, gefolgt von Asien mit 26 Prozent.

Bedeutende im Jahr 2010 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte

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Geschäftsfeld Ort Projekt
Chemie Antwerpen (Belgien) Neubau Syntheseanlage für Agrar-Zwischenprodukte
Neubau Produktionsanlage für Isobuten
Meran (Italien) Neubau Produktionsanlage für Chlorsilane
Nanning (China) Neubau Produktionsanlage für Pharmawirkstoffe
Schanghai (China) Neubau Syntheseanlage für MTBE
Worms und Mobile (Alabama, USA) Kapazitätserweiterung Spezialpolymere
Marl Optimierung C12-Produktion
Hanau Neubau Bürogebäude
Immobilien Deutschland Insbesondere gezielte Modernisierungen und energetische Optimierungen sowie Neubaumaßnahmen im Raum Köln
Nachrichtlich: Energie Herne Optimierung Abwasserentflechtung
Gelsenkirchen Errichtung Windkraftanlagen auf Abraumhalde

Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie bei den Geschäftsfeldern und Regionen.

Im Geschäftsfeld Energie wurden 163 Millionen € investiert. Wie auch in den Vorjahren war der Bau eines 790–MW-Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum das größte Projekt, dessen Inbetriebnahme sich aufgrund technischer Probleme verzögert.

Die Zugänge zu Finanzanlagen in den fortgeführten Aktivitäten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 8 Millionen € auf 36 Millionen €.

Starker Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich vor allem dank der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung um 182 Millionen € auf 1.571 Millionen €. Das Nettoumlaufvermögen erhöhte sich im Vergleich zur deutlichen Geschäftsausweitung unterproportional um 186 Millionen €, während im Vorjahr die erfolgreiche Rückführung des Nettoumlaufvermögens um 524 Millionen € spürbar zum Cashflow beigetragen hatte. Die nicht fortgeführten Aktivitäten steuerten einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 504 Millionen € gegenüber 703 Millionen € im Vorjahr bei. Insgesamt lag der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit 2.075 Millionen € auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Der Mittelabfluss für die Investitionstätigkeit erhöhte sich deutlich auf 1.272 Millionen €. Der Anstieg resultiert bei annähernd gleich hohen Auszahlungen für Sach- und Finanzinvestitionen vor allem aus dem Kauf kurzfristiger Wertpapiere sowie der Dotierung des Pensionstreuhandfonds. Mit dem starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnten wir sowohl die Investitionen, die Dividende für 2009 sowie den CTA finanzieren als auch die Nettofinanzschulden deutlich zurückführen.

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern (Kurzfassung)

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In Mio. € 2010 2009
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.571 1.389
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 504 703
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.075 2.092
Cashflow aus Investitionstätigkeit* -1.272 -632
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit* -377 -1.113
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel* 426 347

* einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten

Vermögenslage

Höhere Bilanzsumme

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 1,6 Milliarden € auf 20,5 Milliarden €. Aus dem langfristigen Vermögen wurden Vermögenswerte des Geschäftsfelds Energie in Höhe von 3,1 Milliarden € in die Position „Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte" umgegliedert. Ohne den Umgliederungseffekt erhöhte sich das langfristige Vermögen um 0,4 Milliarden € auf 10,7 Milliarden €. Innerhalb des kurzfristigen Vermögens wurden 1,4 Milliarden € für Vermögenswerte des Geschäftsfelds Energie umgegliedert, sodass von dem kurzfristigen Vermögen von 9,8 Milliarden € insgesamt 4,5 Milliarden € die nicht fortgeführten Aktivitäten betreffen. Bereinigt um die Umgliederung erhöhten sich die kurzfristige Vermögenswerte um 1,3 Milliarden € auf 5,3 Milliarden €. Infolge der deutlichen Geschäftsbelebung stiegen insbesondere die Vorräte, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die flüssigen Mittel sowie die finanziellen Vermögenswerte durch den Kauf kurzfristiger Wertpapiere. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen verringerte sich aufgrund des Ausweises des Geschäftsfelds Energie im kurzfristigen Vermögen auf 52 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert.

Evonik-Konzern: Bilanzstruktur

* jeweils Stichtag 31. Dezember

1) zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte

2) Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehener Vermögenswerte

Das Eigenkapital wuchs um 0,8 Milliarden € auf 6,0 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 27,6 Prozent auf 29,1 Prozent. Das langfristige Fremdkapital verringerte sich vor allem wegen der Umgliederung der Schulden des Geschäftsfelds Energie in Höhe von 1,9 Milliarden € in die Position „Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten" um 2,1 Milliarden € auf 8,1 Milliarden. Im kurzfristigen Fremdkapital von 6,4 Milliarden € sind 3,0 Milliarden € Schulden des Geschäftsfelds Energie enthalten.

Forschung & Entwicklung

Profitables Wachstum durch F&E

Die Stärke unserer Forschung & Entwicklung (F&E) ist, immer wieder neue innovative Produkte am Markt platzieren zu können. Die hohe Zahl von Erstanmeldungen für Patente beweist dies: Hier befinden wir uns seit Jahren in der Spitzengruppe der Spezialchemie. Unsere gute Position bauen wir mit marktorientierter F&E gezielt aus. Im Jahr 2010 steigerten wir unsere F&E-Aufwendungen um 13 Prozent auf 338 Millionen €. Dieses hohe Niveau unterstreicht die besondere Bedeutung, die wir unserer F&E als Basis für künftiges profitables Wachstum beimessen.

Insbesondere in der Spezialchemie sind immer neue anspruchsvolle Produkte und Anwendungen unverzichtbar, um im weltweiten Wettbewerb dauerhaft zu bestehen. So konzentrieren wir 40 Prozent unserer F&E-Aufwendungen im Geschäftsfeld Chemie auf die Entwicklung neuer Produkte, 19 Prozent entfallen auf die Erschließung neuer Technologieplattformen. Das globale F&E-Netzwerk des Geschäftsfelds Chemie umfasst mehr als 35 Standorte mit rund 2.300 F&E-Mitarbeitern. Auf den asiatischen Raum legen wir besonderes Augenmerk: Unser F&E-Zentrum in Schanghai wurde bereits zwei Mal erweitert. Im Oktober 2010 haben wir darüber hinaus die Vorbereitungen für ein neues Projekthaus gestartet, das im April 2011 in Taiwan seine Arbeit aufnehmen soll. Dieses „Advanced Project House Light & Electronics" beinhaltet die Geschäftsentwicklung als wesentlichen Bestandteil seiner Aktivitäten. Es richtet seinen Fokus auf die optoelektronische Industrie und damit auf einen Markt mit sehr schnellen Innovationszyklen. Das Projekthaus ist das erste außerhalb Deutschlands und stellt für unsere Kunden in der Wachstumsregion Asien eine zusätzliche Drehscheibe dar.

F&E - Aufwand im Geschäftsfeld Chemie

Wissenschaftsjahr 2010

Das Wissenschaftsjahr - eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) - widmete sich im Jahr 2010 dem Thema „Zukunft der Energie". Im Mittelpunkt stand die Suche nach der umweltverträglichen und effizienten Nutzung verschiedener Energieträger sowie nach neuen Energieformen und Ressourcen. Weitere Schwerpunkte umfassten neue Lösungen bei der Speicherung, bei der Steuerung und beim Transport von Energie. Evonik war für das Wissenschaftsjahr Partner des BMBF. Ein wesentlicher Bestandteil in der Erforschung und Gestaltung der Zukunft der Energie ist die Ressourceneffizienz - ein Megatrend, der für Evonik als Wachstumsfeld besondere Bedeutung hat und für den wir in unterschiedlichen Facetten forschen und Lösungen entwickeln.

Auch auf der mittlerweile fünften „Evonik Meets Science"-Veranstaltung im Juni 2010 in Marl beschäftigten sich über 200 Forscher von Evonik und Experten aus dem In- und Ausland zwei Tage lang mit dem Thema des Wissenschaftsjahres 2010. Die bei Evonik vorhandenen Kompetenzen für Energieeffizienz und Klimaschutz bündelt das Science-to-Business-Center Eco2 (S2B-Center Eco2) unter Führung der Creavis Technologies & Innovation, der strategischen Forschungseinheit von Evonik. In der Veranstaltung berichteten Experten über aktuelle Forschungen zu Themen wie CO2-Abtrennung und -Nutzung, Energieerzeugung, Energiespeicherung sowie Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz beim Kunden und Life-Cycle-Assessments. Neben Deutschland findet „Evonik Meets Science" auch regelmäßig in den USA und in Asien statt.

Neue Projekte zur Energieeffizienz gestartet

Ebenfalls vom BMBF gefördert werden zwei neue Projekte des S2B-Centers Eco2: die Projekte OPHINA und EffiCO2. Beide werden in der Entwicklungslinie CO2-Abtrennung und -Nutzung des S2B-Centers bearbeitet.

Das Forschungsvorhaben OPHINA (Organophile Nanofiltration für energieeffiziente Prozesse) zielt auf die Minderung von CO2-Emissionen durch den Einsatz der Organophilen Nanofiltration (OSN) als einer Alternative zu energieintensiven thermischen Trennverfahren. Alle industriellen Partner (Evonik, Cognis GmbH, Bayer Technology Services) evaluieren den Einsatz der OSN zur Steigerung der Energieeffizienz eigener Prozesse. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen ist der akademische Partner im von Evonik als Konsortialführer gesteuerten Forschungsvorhaben.

Das zweite Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Thema CO2-Abtrennung. Bei heute verfügbaren Technologien zur CO2-Abtrennung aus Kraftwerksrauchgasen muss mit Wirkungsgradverlusten bis zu 12 Prozent gerechnet werden. Um diese zu vermindern sollen im Projekt EffiCO2 neue Absorbenzien zur effizienteren CO2-Abtrennung entwickelt werden, die mit geringerem Energieaufwand regeneriert werden können und deren Verbrauch grundsätzlich niedriger ist.

Elektromobilität: Forschung konsequent in die Anwendung überführt

Die Suche nach neuen, energieeffizienten Konzepten für die individuelle Mobilität ist nach wie vor in vollem Gange, wobei die Elektromobilität derzeit die Nase vorn hat. Unser Geschäftsfeld Chemie forscht an einer eigenen Technologie zur Serienherstellung von Zellen für großformatige Lithium-Ionen-Batterien. Hierfür investierten wir in den vergangenen Jahren mehr als 100 Millionen €. Parallel dazu haben wir gemeinsam mit unserem strategischen Partner Daimler AG die Industrialisierung der Fertigung in Kamenz sukzessive erweitert und die Produktionskapazitäten für Batteriezellen erhöht. Zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung der Batteriezellenfertigung haben wir den Ausbau der Kapazitäten des keramischen Separators wie auch der Elektroden in die Wege geleitet. Zum Einsatz kommen sollen die Energiespeicher aus Sachsen ab 2012 im Elektroauto smart. Unser Ziel ist es, die europäische Nummer 1 unter den Herstellern großformatiger Lithium-Ionen-Batteriekomponenten und -zellen zu werden.

Im Rahmen der Forschungsinitiative ,,Lithium-Ionen-Batterie (LIB) 2015" treibt Evonik das vom BMBF geförderte und auf drei Jahre angelegte Projekt LESSY (Lithium-Elektrizitäts-Speicher-SYstem) aus dem S2B-Center Eco2 voran. Evonik hat mit der eigenen Tochter Li-Tec Battery GmbH, einem Joint Venture mit der Daimler AG, und der Digatron Industrie-Elektronik GmbH für LESSY zwei Partner aus der Wirtschaft gewonnen. Die Universität Münster, das EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie (Next Energy) und das HTW-Institut Power Engineering Saar zählen zu den Projektpartnern aus der Wissenschaft. Die Entwicklung von großvolumigen Batterien fokussiert zunächst auf den Anwendungsbereich der Netzregelung und hier konkret auf die Bereitstellung von Primärregelenergie, die bisher von konventionellen Großkraftwerken erbracht wird. Im Rahmen des Projekts LESSY werden die Komponenten der Lithium-Keramik-Batterie gezielt auf die Bereitstellung von Primärregelenergie hin entwickelt. Anschließend erfolgt der Bau und Betrieb eines ersten Speichers mit einer Regelenergieleistung von einem Megawatt und einer Speicherkapazität von etwa 700 Kilowattstunden. Standort des Stromspeichers wird das Evonik-Kraftwerk Fenne in Völklingen sein, das sich mit freien Leistungen an der Bereitstellung von Regelenergie für das deutsche Stromverbundnetz beteiligt.

Neben der Frage nach der Stromversorgung spielt bei der Elektromobilität die Reduzierung des Fahrzeuggewichts eine wichtige Rolle. In unserem Leichtbau-Studio in Darmstadt, das im Juni 2010 eröffnet wurde, haben wir Forschungsergebnisse und Produktbeispiele zusammengetragen. Hier präsentieren wir Bauteile aus PLEXIGLAS®, aus dem Hartschaumstoff ROHACELL® sowie aus dem Hochleistungskunststoff VESTAMID®, die für ein geringeres Gewicht von Fahrzeugen sorgen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen leisten.

F&E im Geschäftsfeld Chemie

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F&E-Mitarbeiter rund 2.300
Standorte mehr als 35
F&E-Projekte insgesamt rund 500
F&E-Projekte mit Fokus auf Ressourceneffizienz rund 100
Kooperationen mit Hochschulen und wissensch. Einrichtungen rund 300
Anzahl neu eingereichter Patente rund 250
Bestand der Patente und Anmeldungen mehr als 24.000
Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen mehr als 7.500

Moderne Innovationsstrukturen und -prozesse als Markenzeichen von Evonik

Entscheidende Erfolgsfaktoren unseres Geschäftsfelds Chemie sind exzellente Marktkenntnisse, enge Kundenbeziehungen sowie eine effiziente F&E. Grundlage dafür sind unsere modernen Innovationsstrukturen und - prozesse, die darauf abzielen, Ideen schnell in verkaufsfähige Produkte und damit Erfolge im Markt umzusetzen („Idea to Profit").

In die strategische Forschung zum Aufbau neuer Hochtechnologie-Aktivitäten außerhalb des bestehenden Konzernportfolios, die wir in der Creavis bündeln, fließen rund 15 Prozent der Chemieforschung. Mit den von der Creavis geführten Projekthäusern, S2B-Centern und internen Start-ups verfolgen wir sich optimal ergänzende Ansätze. Evonik betreibt zurzeit das S2B-Center Nanotronics (Entwicklung von auf Nanomaterialien basierenden Systemlösungen für die Elektronikindustrie), das S2B-Center Bio (Entwicklung neuer biotechnologischer Produkte und Prozesse auf Basis nachwachsender Rohstoffe) sowie das S2B-Center Eco2, in dem erstmals alle Evonik-Geschäftsfelder mit Projekten vertreten sind. Aus den Aktivitäten der Creavis erwarten wir ab dem Jahr 2015 insgesamt einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund 600 Millionen €. Dabei ist das Lithium-Ionen-Batteriezellen-Geschäft, das in der Creavis entwickelt und anschließend in rechtlich selbstständige Einheiten ausgegliedert wurde, nicht berücksichtigt.

Um bei der Entwicklung von Innovationen weitere Wachstumspotenziale auszuschöpfen, haben wir im Geschäftsfeld Chemie sechs „Areas of Competence" definiert: Inorganic Particle Design, Coating & Bonding Technologies, Interfacial Technologies, Designing with Polymers, Biotechnology sowie Catalytic Processes. Diese bereichsübergreifenden Kompetenzfelder bilden über 80 Prozent der Märkte ab und führen das Know-how von Zukunftstechnologien zusammen.

Evonik unterhält rund 300 Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Im Jahr 2010 haben wir 7 Millionen € in gemeinsame Forschungsaktivitäten mit Universitäten und wissenschaftlich-technischen Institutionen sowie mit anderen Unternehmen investiert. Ziel ist es, neue Erkenntnisse der Spitzenforschung zu nachhaltigen Themen in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. Attraktive Innovationsfelder liegen heute vor allem an den Schnittstellen klassischer Fachdisziplinen wie Chemie/Biologie oder Chemie/Ingenieurwissenschaften.

Die Innovationsstärke von Evonik ist nicht nur das Ergebnis der richtigen Strategien, Strukturen und Schwerpunktsetzungen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor sind vor allem unsere hoch qualifizierten, leistungsorientierten und kreativen F&E-Mitarbeiter. Um sie zu herausragenden Forschungsarbeiten anzuregen, loben wir jedes Jahr den Evonik Innovation Award aus. Dieser wird jährlich in den beiden Kategorien „Neues Produkt/neue Systemlösung” und „Neuer oder verbesserter Prozess" vergeben. Insgesamt 20 Teams hatten sich 2010 um den mit jeweils 30.000 € dotierten Preis beworben. Nach einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden im Dezember die beiden Gewinner verkündet: CreAMINO®, ein neues Futtermitteladditiv, sowie ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Isobuten aus MTBE (Methyl-tert.-Butylether).

Marktorientierte Forschung & Entwicklung

Rund 85 Prozent unserer Chemieforschung entfallen auf Projekte innerhalb der Geschäftsbereiche, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind. Auch im Jahr 2010 haben wir dadurch unsere führenden Technologie- und Marktpositionen weiter gestärkt.

Der Geschäftsbereich Industrial Chemicals gewann in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinär zusammengesetzten Team den Evonik-Innovationspreis in der Kategorie „Neuer/verbesserter Prozess". Dabei geht es um einen neuen Weg zur Herstellung von hochreinem Isobuten. Das Verfahren wurde mittlerweile in Schanghai (China) und in Antwerpen (Belgien) in die großtechnische Produktion überführt. An beiden Standorten wird Isobuten nach dem neu entwickelten, Evonik-eigenen Verfahren durch Spaltung von MTBE produziert. Dieses Verfahren verbraucht weniger Energie als die etablierten Verfahren und produziert gleichzeitig weniger Nebenprodukte. In Antwerpen wird das Isobuten direkt in hochreiner Form vermarktet, in Schanghai dient es als Rohstoff zur Herstellung von Methylmethacrylat (MMA).

Moderne Kommunikationstechnik soll immer mehr Informationen auf kleinstem Raum speichern. Der Geschäftsbereich Inorganic Materials hat einen neuen Schlüsselrohstoff zur Herstellung von Speicherchips der neuesten Generation entwickelt: Siridion® HCDS 500 E. Mit dem hochreinen Hexachlordisilan lassen sich Teile der immer komplexeren Strukturen auf den Flash-Speichern bei deutlich reduzierter Temperaturbelastung erzeugen. Dadurch können die Strukturen auf dem Chip weiter schrumpfen und die Transistoren können dichter gepackt werden. Dies ermöglicht der Halbleiterindustrie die fortschreitende Miniaturisierung bei hohen Fertigungsausbeuten und somit Kostenvorteile. Siridion® HCDS 500 E war für den Evonik-Innovationspreis 2010 nominiert.

Ebenfalls für den Innovationspreis nominiert war die Produktion von umweltfreundlich erzeugten, hochreinen Glaslinsen. Diese unter dem Markennamen SAVOSILTM hergestellten Linsen werden für Leuchtdioden beispielsweise in Autos, Ampeln und Scannern oder in der Hintergrundbeleuchtung von Flachbildschirmen benötigt. Produziert werden die Linsen mit der von Evonik entwickelten und patentierten SiVARATM Sol-Gel-Technologie, mit der die Linsen in nahezu jede Form gebracht werden können. Die SAVOSILTM Produktfamilie eignet sich auch hervorragend für eine junge Technologie: die konzentrierende Fotovoltaik. Dabei wird das Sonnenlicht durch Linsen gebündelt und auf die Solarzellen fokussiert, um dadurch die Wirkungsgrade der Module zu steigern.

Der Geschäftsbereich Consumer Specialties hat im Jahr 2010 wieder ein breites Spektrum innovativer Produkte auf den Markt gebracht. Besonders im Fokus steht TEGO® Pep 4-Even, ein neuartiger Kosmetikrohstoff auf Peptidbasis. Dieser reduziert nicht nur sichtbar Altersflecken und hellt die Haut auf, sondern wirkt auch entzündungshemmend.

Eine bedeutende Innovation stellt außerdem das Kunststoffadditiv TEGO® AntiScratch L dar, ein neues flüssiges System zur Ausrüstung von Polymercompounds. Als Basis für verbesserte Kratzfestigkeit findet es vielseitige Anwendungen, zum Beispiel im Pkw-Innenraum. Dort eröffnet der Einsatz dieses innovativen Additivs auch den Zugang zum Leichtbau, da mit weniger Füllstoff die gleiche Performance erzielt wird. Nicht zuletzt macht sich ein geringeres Gewicht von Armaturenbrettern auch im Benzinverbrauch und auch bei den Emissionen eines Fahrzeugs bemerkbar, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt.

Einen neuen Baustein für eine nachhaltige Tierernährung entwickelte der Geschäftsbereich Health & Nutrition und gewann damit den Innovation Award von Evonik in der Kategorie „Neues Produkt". Es handelt sich um die Guanidinoessigsäure (Guanidino Acetic Acid, GAA), die unter dem Namen CreAMINO® vermarktet wird. Aus GAA produziert der Körper Kreatin, das bei hohem Bedarf, beispielsweise in der Wachstumsphase, von außen zugeführt werden muss. Um eine optimale Kreatinversorgung beispielsweise für Hühner sicherzustellen, werden lediglich 600 Gramm CreAMINO® für eine Tonne rein pflanzliches Futtermittel benötigt.

Auch die fermentativen Herstellungswege für Pharma-Aminosäuren baute Health & Nutrition weiter aus. Um Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu behandeln, werden die Aminosäure L-Ornithin und ihre Derivate verwendet - allen voran LOLA (L-Ornithin-L-Aspartat). Während die chemische oder enzymatische Herstellung aufwendig und teuer ist, produzieren bei dem fermentativen Verfahren von Evonik Bakterien L-Ornithin direkt aus Zucker. Die Aminosäure kann zudem aus der Fermentationsbrühe ohne komplexe Aufarbeitung zu hochreinen Derivaten umgesetzt werden. Die Produkte bedienen einen hoch attraktiven Markt: Wirkstoffe auf Basis von L-Ornithin verzeichnen derzeit ein Wachstum von jährlich 5 bis 10 Prozent.

Der Geschäftsbereich Coatings & Additives hat neuartige hochleistungsfähige Viskositätsverbesserer für Motorenöle entwickelt, die im VISCOPLEX® Produktportfolio vermarktet werden. Mit diesen hoch effizienten Additiven gelingt eine Verringerung des Energieverbrauchs gepaart mit einer signifikanten Absenkung der CO2-Emissionen. Erreicht wird dies durch maßgeschneiderte Polymerstrukturen, sogenannte Kammpolymere, in denen Polyolefin- und Methacrylat-Chemie kombiniert werden. Mit Hilfe der Kammpolymere lässt sich der Kraftstoffverbrauch um 2 Prozent senken. Die Entwicklung wurde für den diesjährigen Innovationspreis von Evonik nominiert.

Mit PlasACRYLTM T20 hat Coatings & Additives ein neues Additivsystem für funktionelle Tablettenüberzüge in den pharmazeutischen Markt eingeführt. Damit lassen sich bei gleichbleibender Qualität Effizienzsteigerungen um bis zu 30 Prozent erreichen. Das Additivsystem vereint mehrere Hilfsstoffe in einem einzigen Produkt, ist mit allen EUDRAGIT® Typen kombinierbar und reduziert die Verarbeitungsschritte auf ein Mindestmaß. Möglich wurde dies dank einer exklusiven Vertriebs- und Entwicklungskooperation mit einem amerikanischen Unternehmen.

Leichtbau für Verkehrsmittel ist ein Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Performance Polymers. So bieten beispielsweise Verscheibungen aus PLEXIGLAS® etwa 40 bis 50 Prozent Gewichtseinsparung gegenüber Glas. Evonik verfolgt zwei Entwicklungslinien: monolithische und Multilayer-Systeme auf Basis von PLEXIGLAS®. Eine fünf Millimeter dicke und beschichtete Platte hat bereits eine ECE-Zertifizierung für Seiten-, Heck- und Dachverscheibungen erhalten. Gemeinsam mit unserem Projekthaus Systemintegration treiben wir die Entwicklung zur Serienfertigung voran, mit Technologiepartnern aus der Automobilindustrie entwickeln wir Prozess- und Fertigungstechniken, um PLEXIGLAS® als Leichtbaulösung wirtschaftlich in der Großserie einsetzen zu können.

Für besondere Anforderungen haben wir Solarbarriere-Folien für flexible Dünnschichtsolarzellen bzw. -module entwickelt. Deren entscheidender Vorteil ist ihr außerordentlich geringes Gewicht im Vergleich zu kristallinen Siliziumsolarmodulen; sie bringen es auf weniger als ein Drittel. Damit können sie auch auf Flachdächern, die aus statischen Gründen heute als Träger für die schwereren, starren Solarmodule ausscheiden, eingesetzt werden. Durch ihr niedriges Gewicht und ihre geringe Dicke lassen sich die flexiblen Module beispielsweise auch in Fahrzeugdächern oder Planen von Pkws, Lkws oder Bussen integrieren. Das spart Sprit, weil ein Teil der elektrischen Energie für das Fahrzeug durch diese Module bereitgestellt werden kann.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern

Geschäftsfeld Chemie

Im Geschäftsfeld Chemie sind die globalen Aktivitäten von Evonik in der Spezialchemie gebündelt. Hier zählen wir zu den weltweit größten und bedeutendsten Unternehmen. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes werden aus führenden Marktpositionen heraus erwirtschaftet. Diesen Anteil bauen wir systematisch weiter aus und verbessern kontinuierlich die Qualität des Portfolios. Das Spektrum der zukunftsträchtigen Arbeitsgebiete und regionalen Wachstumsmärkte ist sehr gut ausbalanciert: Keiner der belieferten Endmärkte macht mehr als 20 Prozent des Umsatzes aus. Eine weitere Stärke von Evonik ist das enge Zusammenspiel mit den Kunden, denen wir optimale, häufig maßgeschneiderte Produkte und Systemlösungen liefern.

Kennzahlen Geschäftsfeld Chemie1)

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2010

Mio. €
2009

Mio. €
Veränd.

<in %
Außenumsatz 12.867 9.978 29
EBITDA 2.357 1.602 47
EBIT 1.702 932 83
Investitionen 2) 602 502 20
Abschreibungen 2) 627 639 -2
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 9.228 9.452 -2
ROCE in % 18,4 9,9
EBITDA-Marge in % 18,3 16,1
Mitarbeiter 31.061 30.318 2

Vorjahreszahlen angepasst

1) Enthält zusätzlich zu den operativen Geschäftsbereichen strategische Chemieforschung, geschäftsbereichsübergreifende Standortservices sowie Kosten für das Management.

2) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Erhebliche Geschäftsausweitung

Die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2009 einsetzende Erholung der Nachfrage hat sich 2010 verstärkt fortgesetzt. Deutliche Mengensteigerungen verzeichneten wir insbesondere in Asien und Europa, aber auch in Nordamerika zog die Nachfrage an. Neben dem konjunkturellen Wachstum trug der Lageraufbau bei unseren Kunden zu dem deutlichen Mengenanstieg um 16 Prozent bei. In den meisten Geschäftsbereichen erreichte die Nachfrage wieder das Vorkrisenniveau der ersten Jahreshälfte 2008 oder übertraf es sogar; dementsprechend waren viele Produktionsanlagen voll ausgelastet. Die Verkaufspreise konnten um 9 Prozent angehoben und damit die deutlich erhöhten Rohstoffkosten weitergegeben werden. Insgesamt wuchs der Umsatz des Geschäftsfelds Chemie um 29 Prozent auf 12.867 Millionen €.

Umsatzveränderung Geschäftsfeld Chemie

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Menge 16%
Preis 9%
Konsolidierungskreis 1%
Währung 3%
Gesamt 29%

Hervorragendes Ergebnis erwirtschaftet

Das Geschäftsfeld Chemie erzielte 2010 ein erheblich über den Vorjahren liegendes Ergebnis. Entscheidend hierzu beigetragen haben die in den Jahren 2009 und 2010 erfolgreich umgesetzten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich gestärkt haben. Die verbesserte Kostenposition gemeinsam mit dem deutlichen Mengenzuwachs, der hohen Kapazitätsauslastung sowie verbesserten Margen ließen sowohl das EBITDA als auch das EBIT auf Rekordwerte steigen. Die Ergebnisse aller sechs operativen Geschäftsbereiche lagen dabei deutlich über dem Vorkrisenniveau. Gegenüber dem Vorjahr wuchs das EBITDA um 47 Prozent auf 2.357 Millionen € und das EBIT um 83 Prozent auf 1.702 Millionen €.

Ausgezeichnete Renditekennzahlen

Die EBITDA-Marge stieg deutlich von 16,1 Prozent auf 18,3 Prozent und liegt damit im Branchenvergleich auf sehr gutem Niveau. Die Sachinvestitionen erhöhten sich um 20 Prozent auf 602 Millionen €. Sie lagen damit leicht unter den Abschreibungen von 627 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed verringerte sich um 224 Millionen € auf 9.228 Millionen €. Der ROCE stieg infolge der erheblichen Ergebnisverbesserung bei leicht geringerem Capital Employed sehr deutlich von 9,9 Prozent auf 18,4 Prozent.

Fokussierung auf das Kerngeschäft

Für die Carbon-Black-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Inorganic Materials wurde im vierten Quartal 2010 mit den Vorbereitungen des Verkaufsprozesses begonnen. Zudem besteht mittelfristig das Ziel, die Colorants-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Coatings & Additives vollständig zu veräußern. Beiden Geschäften sollen damit in einer neuen Eigentümerstruktur zusätzliche Chancen eröffnet werden.

Standortservices in Deutschland gebündelt

Zur Steigerung der Produktivität und zur nachhaltigen Sicherung von Wachstum und Arbeitsplätzen wurden die acht bisher dezentral aufgestellten Standortservices in Deutschland zu einer organisatorischen Einheit zusammengefasst. Die neue Site Services Organisation startete am 1. Oktober 2010 mit rund 5.800 Mitarbeitern. Ziel ist, die für die Chemie-Geschäftsbereiche notwendigen Infrastrukturdienstleistungen in Bezug auf Kosten, Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit so zu entwickeln, dass am Ende ein messbarer Wertzuwachs in der Zusammenarbeit mit internen und externen Kunden steht.

Industrial Chemicals

Im Geschäftsbereich Industrial Chemicals sind die Produkte zusammengefasst, die von den Kunden zu hochwertigen Endanwendungen in der Agro-, Chemie-, Kunststoff- und Papierindustrie weiterverarbeitet werden. Die in weltweit einzigartigen C4-Verbundanlagen hergestellten Olefine, Alkohole und Ether werden vorwiegend in der Kunststoffindustrie und als Kraftstoffzusätze eingesetzt. Evonik ist Technologieführer bei der Herstellung von Wasserstoffperoxid und verfügt über ein weltweites Netz an Produktionsanlagen, um seine Kunden optimal mit diesem umweltfreundlichen Bleichmittel zu versorgen. Darüber hinaus liegt der Geschäftsbereich mit seinen Katalysatoren für die Biodieselproduktion weltweit an der Spitze. Synthesebausteine, die in der Agro-, Farbstoff- und Kunststoffindustrie eingesetzt werden, runden die Produktpalette von Industrial Chemicals ab.

Umsatz und Ergebnis erheblich gesteigert

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Industrial Chemicals wuchs um 22 Prozent auf 2.460 Millionen €. Weltweit stieg die Nachfrage insbesondere nach Weichmacheralkoholen, Kunststoffadditiven sowie Natriummethylaten für die Biodieselproduktion deutlich an, aber auch Wasserstoffperoxid und Cyanurchlorid verzeichneten erkennbare Mengenzuwächse. Vor dem Hintergrund der im Jahr 2009 deutlich rückläufigen Verkaufspreise sowie der gestiegenen Rohstoffkosten konnten die Preise 2010 spürbar angehoben werden. Das EBIT verbesserte sich vor allem mengen- und preisbedingt.

Investitionen stärken Marktpositionen

Im Dezember 2010 wurde in Antwerpen (Belgien) die neue Produktionsanlage zur Herstellung von Isobuten durch Spaltung von MTBE erfolgreich und zeitgerecht in Betrieb genommen. Mit der Investition im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verdreifacht der Geschäftsbereich Industrial Chemicals seine Isobuten-Kapazität und baut seine Position als einer der führenden Anbieter in Europa aus. Die neue Isobuten-Anlage ist Bestandteil einer integrierten Ca-Produktion zur Herstellung von hochwertigen Grundstoffen und Zwischenprodukten aus dem C4-Schnitt der Erdölverarbeitung. Durch die erfolgreiche Inbetriebnahme des MTBE-Splitters in Antwerpen hat Industrial Chemicals seine Abhängigkeit vom Kraftstoffmarkt deutlich verringert und das C4-Geschäft auf eine breitere Basis gestellt. Die Anlage lieferte vom ersten Tag an ein spezifikationsgerechtes Produkt und war über Plan ausgelastet. Isobuten geht in die Herstellung von Kautschuken für die Reifenindustrie sowie von Kunststoffen, Antioxidantien und Feinchemikalien. Darüber hinaus wird aus Isobuten das Polyisobuten gewonnen, ein Vorprodukt für Schmierstoff- und Kraftstoffadditive sowie für Kleb- und Dichtstoffe.

Im November 2010 hat Evonik den Verkauf von 45 Prozent der Anteile an der Evonik Degussa Peroxide Korea Co., Ltd., Ulsan (Südkorea), an die südkoreanische SKC, Seoul, vereinbart. Das Joint Venture ist der größte Produzent von Wasserstoffperoxid in Südkorea und beliefert SKC „über den Zaun". SKC stellt Propylenoxid nach dem von Evonik und Uhde als Engineering-Partner gemeinsam entwickelten HPPO-Verfahren her. Das Verfahren erzeugt mit Hilfe eines von Evonik entwickelten Katalysators Propylenoxid (PO) aus Propylen und Wasserstoffperoxid (H²0²). Durch die Beteiligung von SKC an dem Joint Venture wird die bewährte Zusammenarbeit gestärkt und die Grundlage für zukünftiges Wachstum gelegt. Ein vergleichbares Projekt wird derzeit gemeinsam mit der indischen Gujarat Alkalies and Chemicals Limited, Gujarat (GACL) geplant. Kernstücke dabei sind der Bau einer neuen Anlage für Wasserstoffperoxid durch Evonik sowie die Errichtung einer neuen Anlage für Propylenoxid nach dem HPPO-Verfahren durch GACL.

Inorganic Materials

Kernkompetenzen im Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften prägen den Geschäftsbereich Inorganic Materials ebenso wie das Betreiben von Silizium-Verbundstandorten zur Produktion eines einzigartigen Spektrums von Chlor- und Organosilanen. Zu den wesentlichen Kunden der Füllstoffsysteme auf Basis von Carbon Black, gefällten Kieselsäuren und Gummisilanen gehören die Reifen- und die Kautschukindustrie. Pigmente kommen in der Lack-, Druck- und Farbstoffindustrie zur Anwendung. Als Additiv verbessert feinteilige pyrogene Kieselsäure gezielt Oberflächen und Eigenschaften verschiedenster Werkstoffe. Schlüsselkomponenten zur Herstellung des von der Elektronik- und Fotovoltaikindustrie stark nachgefragten polykristallinen Siliziums sowie zur Herstellung von Lichtwellenleitern sind hochreine Chlorsilane von Evonik.

Weltweit höhere Mengennachfrage

Der Geschäftsbereich Inorganic Materials erzielte infolge der positiven konjunkturellen Entwicklung in allen Regionen deutliche Mengenzuwächse bei allen Produktgruppen. Insbesondere Carbon Black verzeichnete eine starke Nachfrage der Industrien Automobil und Bau. Überaus erfreulich entwickelten sich auch die Reifenkieselsäuren, die überproportional vom Trend zu umweltfreundlichen Reifen profitierten, sowie die Spezialmetalloxide, die einen kräftigen Schub von dem Boom in der Elektronikindustrie sowie von der Einführung neuer Energiesparlampen erhielten. Die erhöhten Verkaufspreise spiegeln im Wesentlichen die gestiegenen Rohstoffkosten wider. Insgesamt kletterte der Umsatz um 33 Prozent auf 2.400 Millionen €. Das EBIT konnte vor allem dank der erheblichen Mengenausweitung, der hohen Kapazitätsauslastung sowie der konsequent umgesetzten Kosteneinsparungen erheblich verbessert werden.

Neue Kapazitäten für zukünftiges Wachstum

Die Errichtung einer kombinierten Produktion von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL® am japanischen Standort Yokkaichi mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 150 Millionen € kommt gut voran, sodass die Inbetriebnahme wie geplant für den Sommer 2011 vorgesehen ist. Für die neue Monosilan-Anlage hat der Geschäftsbereich Inorganic Materials mit der Taiyo Nippon Sanso Corporation (TNSC) einen langfristigen Liefervertrag für Monosilan vereinbart. Damit ermöglicht die neue Monosilananlage, an dem insbesondere in Asien starken Wachstum für Anwendungen in der Dünnschicht-Fotovoltaik, bei Flachbildschirmen und bei Halbleitern teilzuhaben.

Die neue Chlorsilan-Anlage in Meran (Italien) ist bereits technisch fertiggestellt und wird zu Beginn des Jahres 2011 in Betrieb gehen. Die neue Anlage wird „über den Zaun" MEMC Electronic Materials Inc. beliefern, mit der Inorganic Materials einen langfristigen Liefervertrag geschlossen hat. MEMC gehört zu den führenden Anbietern von Elektronik- und Solarwafern.

Um der weiter steigenden Nachfrage nach gefällten Kieselsäuren (Silica) nachkommen und mit dem Markt wachsen zu können, wird Evonik seine weltweiten Kapazitäten bis 2014 um 25 Prozent erhöhen. Der Ausbau findet bevorzugt an den bestehenden Silica-Standorten in Asien und Europa statt und wird einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten. Inorganic Materials stellt so in allen Regionen die Verfügbarkeit seiner gefällten Kieselsäuren weiterhin sicher.

Im April 2010 hat Evonik die Mehrheit an dem US-amerikanischen Silica-Hersteller Harris & Ford Silco LLC., Portland (Oregon) übernommen und das Start-up-Unternehmen anschließend in Evonik Silco Materials (ESM) umbenannt. Das Unternehmen produziert hochreine kolloidale Kieselsäuren, die unter anderem beim Polieren von elektronischen Halbleitern eingesetzt werden. Die Übernahme stärkt die Position von Inorganic Materials als einem Schlüsselproduzenten von Spezialchemikalien für stark wachsende Branchen wie die Halbleiterindustrie.

Consumer Specialties

Der Geschäftsbereich Consumer Specialties beliefert die Konsumgüterindustrie mit einer breiten Palette an innovativen Produkten für Anwendungen in der Körperpflege, Hygiene und Reinigung. Die Technologieplattformen und das umfangreiche Know-how des Geschäftsbereichs in der Grenzflächenchemie werden zudem auch für spezifische industrielle Anwendungen, zum Beispiel zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen oder zur Kratzfestausstattung von Polyolefinen, genutzt. Die maßgeschneiderten Substanzen und Systemlösungen - überwiegend Tenside auf Basis nachwachsender Rohstoffe und organomodifizierter Silikone sowie Superabsorber aus Polyacrylsäure - verleihen den Endprodukten der Kunden häufig schon in geringen Mengen den kaufentscheidenden Zusatznutzen. Strategische Erfolgsfaktoren sind eine hohe Innovationskraft sowie die intensive Zusammenarbeit mit führenden Konsumgüterherstellern und industriellen Kunden.

Hohe Nachfrage

Die sehr positive Geschäftsentwicklung der zweiten Jahreshälfte 2009 setzte sich 2010 weiter fort: Der Umsatz des Geschäftsbereichs Consumer Solutions wuchs um 25 Prozent auf 1.803 Millionen €. Insbesondere die industrienahen Geschäftsgebiete Polyurethan-Additive und Industriespezialitäten sowie Superabsorber profitierten von der weltweit anziehenden konjunkturellen Entwicklung und verzeichneten deutliche Mengensteigerungen. Aber auch die Produkte für den Konsumgüterbereich - wie beispielsweise Kosmetika und Waschmittel - waren stärker nachgefragt. Die im Jahresverlauf spürbar gestiegenen Rohstoffkosten konnten weitgehend über die Verkaufspreise weitergegeben werden. Das EBIT erhöhte sich infolge der hohen Kapazitätsauslastung sowie eines vorteilhafteren Produktmix deutlich.

Superabsorber für Saudi-Arabien

Consumer Specialties, die National Industrialization Company (Tasnee) und Sahara Petrochemicals beabsichtigen die Gründung eines Joint Ventures zur Produktion von Superabsorbern in Saudi Arabien.

Am Standort Jubail soll eine hochmoderne World-Scale-Anlage mit einer jährlichen Kapazität von 80.000 Tonnen entstehen, die im ersten Quartal 2013 in Betrieb gehen soll. Das geplante Joint Venture für Superabsorber wird von der günstigen Rohstoffversorgung vor Ort profitieren: Die notwendige Acrylsäure für die Herstellung von Superabsorbern soll aus einer benachbarten Anlage eines Joint Ventures zwischen Tasnee, Sahara und Dow Chemicals bezogen werden. Die Zulieferung des ebenfalls benötigten Propylen erfolgt aus einer nahe gelegenen Anlage, die gemeinsam von Tasnee, Sahara und LyondellBasell betrieben wird. Die geplante Superabsorber-Produktion in Saudi-Arabien wird durch die Einbettung in die Verbundstrukturen das erste Downstream-Projekt dieser Art sein.

Health & Nutrition

Der Geschäftsbereich Health & Nutrition produziert und vermarktet essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung, Wirkstoffe für die Pharmaindustrie sowie Katalysatoren. Dabei müssen höchste Qualitäts- und Zulassungsstandards erfüllt werden. Erfolgsfaktoren von Evonik sind die langjährigen Erfahrungen in der technischen organischen Synthese, Katalyse und Biotechnologie. Evonik ist weltweit das einzige Unternehmen, das alle vier wichtigen Aminosäuren für eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Tierernährung herstellt. Darüber hinaus werden hochreine Aminosäuren für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie produziert. Seine organischen Wirkstoffe und Katalysatoren entwickelt der Geschäftsbereich oftmals exklusiv für große Kunden und deren Marktbedürfnisse.

Ergebnis nochmals verbessert

Bei weiter gestiegener Mengenentwicklung und teilweise höheren Marktpreisen wuchs der Umsatz des Geschäftsbereichs Health & Nutrition um 23 Prozent auf 1.967 Millionen €. Sehr erfreulich verlief erneut das Geschäft mit den Aminosäuren Methionin, Lysin, Threonin und Tryptophan für die Tierernährung, die von dem anhaltenden Wachstum beim weltweiten Fleischverzehr profitierten. Im Bereich der Exklusivsynthese verzeichneten insbesondere die pharmazeutischen Wirkstoffe und Vorprodukte eine positive Entwicklung. Bei den Katalysatoren erfuhren die Edelmetallkatalysatoren sowie Produkte für die Polyolefin-Industrie eine deutliche Erholung. Das EBIT von Health & Nutrition hat sich gegenüber dem bereits guten Vorjahreswert nochmals verbessert.

Weltweiter Ausbau der Kapazitäten

Im chinesischen Nanning in der Provinz Guangxi hat Evonik eine Anlage zur Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen in Betrieb genommen. Sie wird unter anderem den chinesischen Markt versorgen und wurde in Zusammenarbeit mit einem europäischen Pharmaunternehmen errichtet, für das Health & Nutrition im Rahmen eines langjährigen Liefervertrags verschiedene Wirkstoffe entsprechend den wichtigen Qualitätssicherungsrichtlinien der Pharmaindustrie cGMP (current Good Manufacturing Practices) produzieren wird.

Evonik beabsichtigt, in Singapur einen neuen Anlagenkomplex zur Herstellung der Aminosäure DL-Methionin für die Tierernährung zu errichten, der nicht nur Methionin, sondern auch sämtliche strategisch wichtigen Rohstoffe dafür produzieren soll. Die Verbundproduktion soll bereits 2014 mit einer Kapazität von 150.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen. Evonik - schon heute Weltmarktführer bei DL-Methionin - wird damit seine Kapazität auf dann insgesamt 580.000 Tonnen pro Jahr steigern. Um bis dahin der ständig steigenden Nachfrage nachkommen zu können, werden derzeit an den drei Standorten Antwerpen (Belgien), Wesseling und Mobile (Alabama, USA) die Produktionskapazitäten für DL-Methionin in einem Stufenkonzept bis 2013 auf insgesamt 430.000 Jahrestonnen erweitert.

Zur Ergänzung des Geschäfts mit Edelmetallpulverkatalysatoren hat Health & Nutrition in Indien das Know-how, die Technologie und die Geschäftsbeziehungen mit Katalysatorkunden der Ravindra Heraeus Pvt. Limited, Udaipur, erworben und in Schanghai (China) eine neue Produktionsanlage in Betrieb genommen. Weiterhin wurde von H.C. Starck, Goslar, das AMPERKAT® Geschäft mit aktivierten Nickelkatalysatoren übernommen.

Bereits zu Jahresbeginn 2010 hat der Bereich Exklusivsynthese den US-amerikanischen Standort Tippecanoe in Lafayette (Indiana) von Eli Lilly and Company erworben und mit Eli Lilly einen mehrjährigen Liefervertrag über Pharmawirkstoffe und Zwischenprodukte abgeschlossen.

Coatings & Additives

Der Geschäftsbereich Coatings & Additives produziert funktionale Polymere und hochwertige Monomerspezialitäten für die Lack- und Beschichtungs- sowie die Klebstoff- und Dichtstoffindustrie. Die Produkte basieren auf integrierten Verbundstrukturen für Methylmethacrylat, Isophoron und Silikon, die als Vernetzer, Harze, Bindemittel oder Farbstoffsysteme eingesetzt werden. Daneben verleihen funktionale Polymere als hochwertige Öladditive Schmierstoffen bessere Fließeigenschaften über einen weiten Temperaturbereich, erhöhen die Motorleistung und helfen, Kraftstoff zu sparen. Pharmapolymere sorgen dafür, dass medizinische Wirkstoffe im menschlichen Körper zum gewünschten Zeitpunkt und an der vorgesehenen Stelle freigesetzt werden.

Umsatz und Ergebnis wesentlich verbessert

Im Geschäftsbereich Coatings & Additives wuchs der Umsatz um 28 Prozent auf 1.701 Millionen €. Dank des spürbaren konjunkturellen Wachstums stieg die Nachfrage aus den wichtigen Abnehmerindustrien Automobil, Bau und Coatings insbesondere bis zur Jahresmitte 2010 deutlich an. Die Nachfrage aus dem Pharmamarkt blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Die Verkaufspreise konnten infolge der teilweisen Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten leicht angehoben werden. Das EBIT konnte vor allem infolge der sehr positiven Mengenentwicklung und der hohen Kapazitätsauslastung deutlich gesteigert werden.

Investitionen in die Zukunft

Um der weiter steigenden Nachfrage aus zahlreichen Anwenderindustrien nachkommen zu können, plant Coatings & Additives, eine neue Produktionsanlage für Isophoron und Isophorondiamin zu errichten. Der Markt für Isophoron und Folgeprodukte wächst beständig und hat sich auch in der Wirtschaftskrise als robust erwiesen. Mit der Kapazitätserweiterung will Evonik seine Markt- und Technologieführerschaft nachhaltig stärken. Die Wahl des Standorts wird derzeit geprüft. Für die World-Scale-Anlage, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen wird, kommen insbesondere Südostasien und China in Frage. In Darmstadt wurde mit dem Bau einer neuen EUDRAGIT® Anlage begonnen, die dank einer neuen Technologie den Eintritt in den attraktiven Nutraceutical-Markt ermöglicht.

Im Dezember 2010 haben Coatings & Additives und Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG einen Vertrag zum Kauf des RESOMER® Geschäfts unterzeichnet. Evonik möchte zur Stärkung des Geschäftsgebiets Pharma Polymers die gesamte Produktpalette aus standard- und kundenspezifischen Polymeren für die Herstellung von medizinischen Anwendungen und pharmazeutischen Formulierungen übernehmen. Die RESOMER® Monomere basieren auf Milch- und Glykolsäure und werden unter anderem durch Fermentation von nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Die Polymere sind im Körper vollständig bioabbaubar.

Performance Polymers

Der Geschäftsbereich Performance Polymers stellt ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien her und wird am Markt insbesondere für seine anwendungstechnische Kompetenz geschätzt. Im Mittelpunkt stehen die Methylmethacrylat-Chemie sowie ein Polyamid-12-Verbund. Darüber hinaus produziert der Geschäftsbereich spezialisierte Hochleistungsmaterialien, die auf Spezialpolyamiden, Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden (PI) basieren. Die Polymere und Halbzeuge werden zur Herstellung struktureller Komponenten vorwiegend bei langlebigen Investitions- und Konsumgütern eingesetzt. Schwerpunkte sind die Automobilindustrie und die Bauwirtschaft sowie zahlreiche weitere High-End-Anwendungen für den Flugzeugbau, Displays oder Lifestyle-Produkte. Basis- und Spezialmonomere sowie Formmassen werden an die Kunststoff-, Klebstoff- und Farbstoffindustrie vermarktet.

Starke Umsatz- und Ergebnisverbesserung

Der Geschäftsbereich Performance Polymers profitierte von einem rasanten Mengenanstieg, der durch einen Nachfrageboom für nahezu alle Produkte des Geschäftsbereichs, insbesondere aber für Anwendungen in LED-Bildschirmen und Fotovoltaik getrieben war. Die Produktionsanlagen waren bereits zur Jahresmitte voll ausgelastet - auch der 2009 fertiggestellte Methacrylat-Produktionskomplex in Schanghai (China). Infolge der weiter steigenden Nachfrage kam es bei einigen Produkten zu einer Marktverknappung mit entsprechender positiver Wirkung auf die Verkaufspreise. Insgesamt stieg der Umsatz um 48 Prozent auf 1.657 Millionen €. Das EBIT übertraf dank der hohen Mengennachfrage sowie der verbesserten Margen den schwachen Vorjahreswert sehr deutlich.

Ausbau der Marktpositionen

Performance Polymers hat im Dezember 2010 seine Laurinlactam-Kapazität in Marl erweitert. Evonik produziert Laurinlactam ausgehend von Butadien in einem mehrstufigen Prozess und polymerisiert und compoundiert es anschließend zu einer umfangreichen Palette an Polyamid-12-Produkten, die exakt auf die Anforderungen von Verarbeitern und Endverbrauchern abgestimmt sind. Mit dieser Optimierung der Kapazitäten in dem Produktionsverbund kann Performance Polymers seinen Kunden auch in Zukunft Liefersicherheit bieten und stärkt zugleich seine weltweit führende Marktposition. Nahezu fertiggestellt wurden Kapazitätserweiterungen für Spezialmonomere in Worms und Mobile (Alabama, USA).

In Asien wird Performance Polymers seine Produktionskapazitäten für Polymethylmethacrylat-Formmassen (PMMA) bis 2012 massiv ausbauen. Insbesondere der Boom nach LED-Bildschirmen lässt die Nachfrage nach PMMA-Formmassen stark wachsen. In Taichung (Taiwan) wird Performance Polymers daher eine weitere Extrusionslinie errichten. Zusammen mit den bereits in Bau befindlichen Produktionserweiterungen in Taichung und Schanghai (China) werden die PMMA-Kapazitäten in Asien verdoppelt. Neben dem steigenden PMMA-Bedarf für die LED-Technologie wird in drei bis vier Jahren ein zusätzliches Wachstum in Zukunftstechnologien wie zum Beispiel Solartechnik erwartet.

Geschäftsfeld Immobilien

Das Geschäftsfeld Immobilien bewirtschaftet - konzentriert auf Nordrhein-Westfalen (NRW) - einen eigenen Bestand von rund 60.000 Wohneinheiten. Hinzu kommt ein 50-Prozent-Anteil an der THS mit mehr als 70.000 eigenen Wohneinheiten, die sich größtenteils ebenfalls in NRW befinden. Damit zählt Evonik zu den führenden privaten Wohnungsgesellschaften Deutschlands. Unternehmerischer Schwerpunkt ist die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte, wodurch weitgehend stabile und regelmäßige Cashflows erzielt werden.

Darüber hinaus wird im Wohnungsbestand ein aktives Portfoliomanagement in Form gezielter Käufe und Verkäufe von Wohneinheiten betrieben. Bauträgeraktivitäten auf eigenen Grundstücken runden das Geschäftsmodell durch wohnwirtschaftliche Aufwertung der Quartiere ab.

Der regionale Fokus führt zu einem hervorragenden Marktverständnis und erheblichen Vorteilen in der Bewirtschaftung des Wohnungsbestands.

Kennzahlen Geschäftsfeld Immobilien

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2010

Mio. €
2009

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 402 396 2
EBITDA 190 184 3
EBIT 140 134 5
Investitionen 1) 41 59 -30
Abschreibungen 1) 47 47 0
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.810 1.834 -1
ROCE in % 7,7 7,3
EBITDA-Marge in % 47,3 46,5
Mitarbeiter 1.098 1.056 4

Vorjahreszahlen angepasst

1) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Verbessertes Ergebnis

Der Umsatz nahm um 2 Prozent auf 402 Millionen € zu. Das EBITDA übertraf mit 190 Millionen € den Vorjahreswert um 3 Prozent; die EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend von 46,5 Prozent auf 47,3 Prozent. Das EBIT legte vor allem dank eines verbesserten Bewirtschaftungsergebnisses sowie höherer Erträge aus dem Portfoliomanagement um 5 Prozent auf 140 Millionen € zu. Der ROCE kletterte auf 7,7 Prozent. Hierzu trugen sowohl das verbesserte EBIT als auch das mit 1.810 Millionen € leicht rückläufige durchschnittliche Capital Employed bei.

Gefragter Wohnungsbestand

Das Bestandsmanagement verfügt über einen nachhaltig marktfähigen Wohnungsbestand mit hoher Qualität, die durch energetische Optimierungen erhalten bzw. weiter gesteigert werden soll. Das Ergebnis erhöhte sich insbesondere dank gestiegener Mieteinnahmen: So konnte die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete von 4,47 € pro Quadratmeter im Vorjahr auf 4,58 € pro Quadratmeter gesteigert werden. Die nachfragebedingte Leerstandsquote wurde von 2,4 Prozent auf 2,2 Prozent weiter verringert und lag damit im Branchenvergleich erneut auf gutem Niveau. Die Instandhaltungsaufwendungen lagen mit netto 11,89 € pro Quadratmeter etwa auf der Höhe des Vorjahres von netto 11,79 € pro Quadratmeter. Im Bauträgergeschäft, das als rentable Abrundung der Bestandsstrategie und als integrativer Bestandteil von Quartiersentwicklungen betrieben wird und sich auf die Bebauung eigener Grundstücke konzentriert, wurde mit 113 Übergaben ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe erwirtschaftet.

Im Rahmen des Portfoliomanagements wird der gesamte Wohnungsbestand regelmäßig sorgfältigen Analysen unterzogen. Wesentliche Kriterien sind dabei Attraktivität der Standorte, Qualität der Wohneinheiten und Eignung der Standorte für effiziente Betriebsstrukturen. Ziel ist eine Ausweitung des Portfolios in Regionen mit positiven wirtschaftlichen Aussichten. Gleichzeitig sollen Wohnungsbestände in unattraktiven Lagen und Wohneinheiten mit umfangreichem Sanierungsbedarf identifiziert und veräußert werden. Bei den Verkaufsaktivitäten stehen schwerpunktmäßig Einzelprivatisierungen im Vordergrund. Diese erhöhten sich 2010 um 32 Prozent auf 523 Wohneinheiten. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis des Portfoliomanagements deutlich.

Das At-Equity-Ergebnis von THS blieb mit 28 Millionen € unter dem Vorjahreswert von 36 Millionen €, der einen positiven Sondereinfluss im Zuge einer Anteilsaufstockung enthielt.

Gezielte Investitionen

Die Sachinvestitionen blieben mit 41 Millionen € unter dem Vorjahreswert von 59 Millionen €. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren dabei die energetische Modernisierung des Wohnungsbestands sowie Neubaumaßnahmen. Die Investitionen stehen im Zusammenhang mit der angestrebten langfristigen Wertsteigerung des Wohnimmobilienportfolios: Wertsteigerung durch gezielte Modernisierungsinvestitionen zur Absicherung bzw. Steigerung der Vermietungserlöse und Energieeffizienz sowie Ankauf und Neubau nachhaltiger, zukunftsfähiger Wohnungsbestände an attraktiven Standorten in NRW.

Das Geschäftsfeld Immobilien investiert nicht nur direkt in zukunftsfähige Immobilienbestände, sondern auch in Branchenunternehmen mit herausragender Perspektive. So wurde die Beteiligung an der Wohnbau Dinslaken von 35 Prozent auf 46 Prozent erhöht. Die Wohnbau Dinslaken bewirtschaftet knapp 6.000 eigene Wohnungen und beteiligt sich auch an zukunftsweisenden Projekten, die der demografischen Entwicklung Rechnung tragen.

Zusammenführung mit THS eingeleitet

Die Evonik Immobilien GmbH soll mit der THS zusammengeführt werden. 2010 haben sich die Evonik Industries AG und die IG Bergbau, Chemie und Energie, der die anderen 50 Prozent an der THS gehören, über die Rahmenbedingungen der geplanten Zusammenführung verständigt und erste Schritte eingeleitet: Bereits seit Jahresbeginn 2011 haben beide Gesellschaften personenidentische Geschäftsführungen. Im anstehenden Integrationsprozess sollen unter Wahrung der Traditionen die besonderen Kompetenzen beider Unternehmen zusammengeführt werden.

Nachrichtlich:

Geschäftsfeld Energie

Im Geschäftsfeld Energie sind die Aktivitäten der Strom- und Wärmeerzeugung sowie kraftwerksnaher Dienstleistungen gebündelt. Zu den Kernkompetenzen zählen Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb hoch effizienter Kraftwerke für fossile Brennstoffe. Als netzunabhängiger Stromerzeuger betreibt die Evonik Steag GmbH in Deutschland an acht Standorten Steinkohlekraftwerke, an zwei Standorten Raffineriekraftwerke sowie zahlreiche Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. International erfolgreich ist das Geschäftsfeld mit Steinkohle-Großkraftwerken in Kolumbien, in der Türkei und auf den Philippinen, wo jeweils eng mit lokalen Partnern zusammengearbeitet wird. Die installierte Leistung beträgt weltweit insgesamt etwa 9.400 Megawatt (MW), davon rund 7.700 MW in Deutschland. Langfristige Bereitstellungs- und Abnahmeverträge mit Großkunden sichern eine nachhaltige Kapitalverzinsung und weitgehend stabile Erträge. Die Evonik Steag GmbH besitzt im wachstumsstarken Zukunftsmarkt für erneuerbare Energien eine gute Ausgangsposition und hat in Deutschland bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Grubengas, Biomasse und Geothermie eine führende Stellung. Mit global ausgerichteten Ingenieurdienstleistungen vertieft das Unternehmen auch länderspezifisches Markt-Know-how in der Energie und entwickelt daraus neue Ansätze für Kraftwerksprojekte.

Abgabe vereinbart

Die Energieaktivitäten sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Wachstumspotenzial mit einem neuen Mehrheitsgesellschafter voll auszuschöpfen. Dazu hat Evonik im Dezember 2010 mit einem deutschen Stadtwerke-Konsortium der Rhein-Ruhr-Region einen Kaufvertrag über 51 Prozent der Anteile unterzeichnet. In spätestens fünf Jahren soll die Beteiligung vollständig an den Mehrheitspartner abgegeben werden; hierzu wurden bereits die entsprechenden vertraglichen Regelungen getroffen. Das Geschäftsfeld Energie wurde zum 31. Dezember 2010 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert.

Kennzahlen Geschäftsfeld Energie

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2010

Mio. €
2009

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 2.762 2.558 8
EBITDA 525 418 26
EBIT 435 326 33
Investitionen 1) 163 280 -42
Abschreibungen 1) 86 86 0
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 3.333 3.348 0
ROCE in % 13,1 9,7
EBITDA-Marge in % 19,0 16,3
Mitarbeiter 4.916 4.820 2

Vorjahrezahlen angepasst

1) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Wesentlich höheres Ergebnis

Der Umsatz nahm um 8 Prozent auf 2.762 Millionen € zu. Dies ist neben höheren Absatzmengen und dem stärkeren US-Dollar-Kurs auch auf den gestiegenen Preis für Steinkohle zurückzuführen. Dieser lag im Jahr 2010 zwischen 74 und 123 US-$ pro Tonne, während er sich im Jahr 2009 zwischen 62 und 81 US-$ pro Tonne bewegte. Das EBITDA wuchs um 26 Prozent auf 525 Millionen €. Das EBIT verbesserte sich um 33 Prozent auf 435 Millionen €. Ein höheres EBIT steuerte das Geschäftsgebiet Power bei, das von gestiegenen Beiträgen aus den Auslandskraftwerken profitierte. Das EBIT des Geschäftsgebiets Coal übertraf mit 60 Millionen € wesentlich den Vorjahreswert von minus 40 Millionen €, der von krisenbedingten Mengen- und Preisrückgängen sowie Lagerabwertungen belastet war. Das Geschäftsgebiet Renewable Energies erzielte dagegen ein unter Vorjahr liegendes EBIT.

Absatzmengen

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2010 2009 Veränd. in %
Power GWhä 37.043 35.720 4
Renewable Energies (Wärme) GWhth 2.186 2.115 3
Renewable Energies (Strom) GWhel 1.622 1.592 2
Coal Mio. t Rohkohle 28.3 27.2 4

Energieabsatz in GWhä umfasst elektrische und thermische Energie, wobei die thermische in eine äquivalente elektrische Menge umgerechnet wurde.

Profitabilität deutlich gesteigert

Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 16,3 Prozent auf 19,0 Prozent. Der ROCE erhöhte sich dank des höheren Ergebnisses bei nahezu unverändertem durchschnittlichen Capital Employed deutlich auf 13,1 Prozent.

Bei dem Kraftwerksprojekt AYAS im türkischen Iskenderun hat die Evonik Steag GmbH im Rahmen eines Buyout-Verfahrens ihren Anteil von 51 Prozent an der Projektgesellschaft Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S., Ankara (Türkei), im Januar 2011 an den Mitgesellschafter, den türkischen Pensionsfond Ordu Yardimlasma Kurumu (OYAK) verkauft.

Geringere Investitionen

Die Sachinvestitionen blieben mit 163 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert von 280 Millionen €. Schwerpunkt der Investitionstätigkeit war, wie schon im Vorjahr das Neubauprojekt in Duisburg-Walsum, wo derzeit ein innovatives Steinkohlekraftwerk errichtet wird. Im Rahmen des mehrstufigen Erprobungsbetriebs wurden dort im zweiten Quartal 2010 bei der erstmaligen Stromeinspeisung in das Hochspannungsnetz Undichtigkeiten im dampferzeugenden Kessel festgestellt, die auf Schäden an den Schweißnähten zurückgeführt wurden. Die kommerzielle Inbetriebnahme wurde daher um ein Jahr auf den Sommer 2011 verschoben.

Im Bereich der Renewable Energies hat das Geschäftsfeld Energie zwei Windkraftanlagen auf einer Abraumhalde der RAG Aktiengesellschaft in Gelsenkirchen erfolgreich in Betrieb genommen.

Entwicklung in den Regionen8

Umsatz* nach Regionen

* Nach Sitz des Kunden.

Weltweit tätig

Im Geschäftsjahr 2010 erzielten wir 74 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Deutschland stieg bei lebhafter Nachfrage um 15 Prozent auf 3.445 Millionen €. Die Sachinvestitionen erhöhten sich leicht auf 315 Millionen €. In Marl haben wir unsere Produktionskapazitäten für Laurinlactam, einen Ausgangsstoff für die umfangreiche Palette an Polyamid-12-Produkten, erweitert. Mit dieser Optimierung der Kapazitäten in dem Produktionsverbund kann Evonik seinen Kunden auch in Zukunft Liefersicherheit bieten und stärkt zugleich seine weltweit führende Marktposition. In Weiterstadt haben wir mit dem Aufbau einer neuen Extrusionsanlage zur Herstellung von Platten aus PLEXIGLAS® begonnen. Diese soll - gemeinsam mit einer Anlage zur Kratzfestbeschichtung - im Sommer 2011 die Produktion beginnen.

8 Vorjahreszahlen angepasst.

Im übrigen Europa wuchs der Umsatz um 26 Prozent auf 3.713 Millionen €. Der Anteil am Konzernumsatz blieb unverändert bei 28 Prozent. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen erhöhten sich um 12 Prozent auf 86 Millionen €. In Antwerpen (Belgien) nahmen wir eine neue Produktionsanlage zur Herstellung von Isobuten durch Spaltung von MTBE erfolgreich und zeitgerecht in Betrieb. Mit der Investition im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verdreifacht Evonik seine Isobuten-Kapazität und baut seine Position als einer der führenden Anbieter in Europa aus. Die neue Isobuten-Anlage ist Bestandteil einer integrierten C4-Produktion zur Herstellung von hochwertigen Grundstoffen und Zwischenprodukten aus dem C4-Schnitt der Erdölverarbeitung. Die neue Chlorsilan-Anlage in Meran (Italien) ist bereits technisch fertiggestellt und wird zu Beginn des Jahres 2011 in Betrieb gehen. Die neue Anlage wird „über den Zaun" MEMC Electronic Materials Inc. beliefern, mit der der Geschäftsbereich Inorganic Materials einen langfristigen Liefervertrag geschlossen hat. MEMC gehört zu den führenden Anbietern von Elektronik- und Solarwafern.

Deutliches Wachstum in Amerika

Der Umsatz in Nordamerika kletterte um 34 Prozent auf 2.521 Millionen €; der Anteil am gesamten Konzernumsatz erhöhte sich um 1 Prozentpunkt auf 19 Prozent. Die Sachinvestitionen stiegen deutlich auf 69 Millionen € an. Im Januar 2010 übernahmen wir vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company den Standort Tippecanoe in Lafayette (Indiana) und schlossen gleichzeitig mit Eli Lilly einen mehrjährigen Liefervertrag über Pharmawirkstoffe und Zwischenprodukte ab. In Mobile (Alabama) werden die Kapazitäten für Spezialpolymere erweitert, um der steigenden Nachfrage entsprechen zu können. Im April 2010 hat Evonik die Mehrheit an dem Silica-Hersteller Harris & Ford Silco LLC., Portland (Oregon) übernommen und das Start-up-Unternehmen anschließend in Evonik Silco Materials (ESM) umbenannt. Das Unternehmen produziert hochreine kolloidale Kieselsäuren, die unter anderem beim Polieren von elektronischen Halbleitern eingesetzt werden.

Die Übernahme stärkt die Position von Evonik als einem Schlüsselproduzenten von Spezialchemikalien für stark wachsende Branchen wie die Halbleiterindustrie.

In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 657 Millionen €, dies waren 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil am Konzernumsatz betrug wie im Vorjahr 5 Prozent. In Sachanlagen wurden 7 Millionen € investiert.

Starkes Engagement in asiatischer Wachstumsregion

Vor allem dank der hohen Nachfrage stieg der Umsatz in Asien um 35 Prozent auf 2.670 Millionen €. Der Anteil der Region am Konzernumsatz erhöhte sich um 1 Prozentpunkt auf 20 Prozent. Die Sachinvestitionen erhöhten sich um 23 Prozent auf 169 Millionen €. Im chinesischen Nanning in der Provinz Guangxi hat Evonik eine Anlage zur Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen in Betrieb genommen. Am japanischen Standort Yokkaichi kommt die Errichtung einer kombinierten Produktion von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL® mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 150 Millionen € gut voran, sodass die Inbetriebnahme wie geplant für den Sommer 2011 vorgesehen ist. Evonik baut seine Produktionskapazitäten für PMMA-Formmassen an zwei Standorten in China bis 2012 deutlich aus und wird damit die asiatischen PMMA-Kapazitäten verdoppeln. In Singapur planen wir einen neuen Anlagenkomplex zur Herstellung der Aminosäure DL-Methionin für die Tierernährung, der nicht nur Methionin, sondern auch sämtliche strategisch wichtigen Rohstoffe dafür produzieren soll. Die Verbundproduktion soll bereits 2014 mit einer Kapazität von 150.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen.

Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Die RAG-Stiftung hält 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung und aus Portfoliomaßnahmen bestimmt.

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik Industries AG

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in Millionen € 2010 2009
Umsatzerlöse 168 220
Sonstige betriebliche Erträge 929 774
Personalaufwand -62 -47
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -2 -2
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens -1 -11
Sonstige betriebliche Aufwendungen -934 -749
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 98 185
Zinsergebnis -122 -59
Abschreibungen auf Finanzanlagen -440 0
Beteiligungsergebnis 848 620
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 384 746
Außerordentliches Ergebnis -16 0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -237 -42
Jahresüberschuss 131 704
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 384 0
Bilanzgewinn 515 704

Seit dem 1. Januar 2008 stellt die Evonik Industries AG ihren Tochterunternehmen Dienstleistungsentgelte in Rechnung. Diese betrugen im Jahr 2010 168 Millionen € und wurden unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen von 929 Millionen € sind Kostenweiterbelastungen an Konzernunternehmen von 252 Millionen € enthalten. Davon betrafen 222 Millionen € die allgemeine Konzernumlage und 30 Millionen € die Weitergabe von Projekt- und Mietkosten sowie IT-Lizenzen. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden Erträge aus Währungskursdifferenzen (646 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und die korrespondierenden Aufwendungen (679 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Aufwand von 33 Millionen €. Der Personalaufwand übertraf mit 62 Millionen € den aufgrund der vereinbarten Kürzung von variablen Entgeltbestandteilen niedrigen Vorjahreswert von 47 Millionen €.

Das Zinsergebnis von minus 122 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus der Finanzmittelaufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf Zinsaufwendungen für die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe zurückzuführen. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen von minus 440 Millionen € standen vor allem im Zusammenhang mit der Abgabe der Evonik Steag GmbH. Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich von 620 Millionen € im Vorjahr auf 848 Millionen €. Dies ist vor allem auf höhere Gewinnabführungen der Evonik Degussa GmbH und Evonik Steag GmbH zurückzuführen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verringerte sich um 49 Prozent auf 384 Millionen €. Das außerordentliche Ergebnis von minus 16 Millionen € betrifft ausschließlich den aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) zum 1. Januar 2010 ermittelten Differenzbetrag der Pensionsrückstellungen nach altem Recht und nach BilMoG. Die im Verhältnis zum Ergebnis vor Ertragsteuern hohen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 237 Millionen € sind insbesondere auf Effekte aus der Umstellung nach BiIMoG sowie periodenfremde Steuern zurückzuführen. Nach Abzug von Ertragsteuern beträgt der Jahresüberschuss 131 Millionen €. Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ergibt sich ein Bilanzgewinn von 515 Millionen €. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn 400 Millionen € Dividende an die Aktionäre auszuschütten.

Bilanz

Evonik Industries AG

Aktiva

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in Millionen € 31.12.2010 31.12.2009
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 8 7
Finanzanlagen 8.870 9.274
Anlagevermögen 8.878 9.281
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.423 2.497
Wertpapiere 373 6
Flüssige Mittel 860 444
Umlaufvermögen 4.656 2.947
Rechnungsabgrenzungsposten 2 3
Summe Aktiva 13.536 12.231

Passiva

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in Millionen € 31.12.2010 31.12.2009
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 720 720
Gewinnrücklagen 3.373 3.371
Bilanzgewinn 515 704
Eigenkapital 5.074 5.261
Rückstellungen 382 240
Verbindlichkeiten 8.080 6.730
Summe Passiva 13.536 12.231

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG erhöhte sich um 1,3 Milliarden € auf 13,5 Milliarden €. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Obergesellschaften der drei Geschäftsfelder. Die Forderungen und Verbindlichkeiten spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund des geringeren Bilanzgewinns um 0,2 Milliarden € auf 5,1 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging dementsprechend von 43,0 Prozent auf 37,5 Prozent zurück. In den Verbindlichkeiten sind 7,9 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 6,9 Milliarden € auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 750 Millionen € betreffen die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe. Den Finanzverbindlichkeiten stehen Finanzforderungen von 3,3 Milliarden € gegen verbundene Unternehmen gegenüber.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung bzw. einen Ausgleich erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."

Corporate Responsibility

Die Art und Weise, in der wir Geschäfte führen und unsere Werte leben, bezeichnen wir als Corporate Responsibility (CR). Unsere CR-Strategie unterstützt uns dabei, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen und weltweit verantwortlich zu handeln und zu wirtschaften. Sie ergänzt unsere Konzernstrategie und setzt Schwerpunkte in den drei Dimensionen Geschäft, Mitarbeiter und Prozesse.

Um unsere strategischen CR-Ziele in das tägliche Handeln und in das Geschäft zu überführen, haben wir seit Mitte 2010 in allen Geschäftsbereichen die wesentlichen Herausforderungen und die zentralen Erwartungen der Stakeholder analysiert und bewertet. Die Ergebnisse helfen uns, die aus den globalen Herausforderungen resultierenden Chancen und Risiken für unser Geschäft zu erkennen, differenziert zu bewerten und zu managen.

Eine wichtige Basis für die Weiterentwicklung unserer CR-Strategie ist die Systematisierung des Dialogs mit unseren Stakeholdern. Im Herbst 2010 haben wir Mitarbeiter, Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen sowie Kunden befragt, welche Herausforderungen sie für Evonik als besonders wichtig erachten und wie sie unsere CR-Aktivitäten bewerten. Die Ergebnisse gaben uns wertvolle Hinweise, in welchen Bereichen wir unsere CR-Anstrengungen zukünftig noch erweitern müssen. Als wichtigstes Thema für Evonik galt den Stakeholdern Ressourcennutzung gefolgt von Gesundheit und Klimawandel.

Im Bereich Mitarbeiter stellte der erfolgreiche Abschluss des Pilotprojekts „CR in der Ausbildung" einen wichtigen Meilenstein dar. Die im August 2010 vorgestellten Ergebnisse zeigten Teilprojekte, in denen die Auszubildenden die CR-Thematik kreativ und in unterschiedlichster Form aufgegriffen haben. Das Pilotprojekt wird im Jahr 2011 auf alle deutschen Standorte übertragen. Außerdem sollen Module zur Integration von CR für die Weiterbildung erarbeitet werden.

Um unsere Prozesse im Lieferantenmanagement an den steigenden Anforderungen auszurichten, verabschiedeten wir im Juli 2010 eine konzernweite Beschaffungsrichtlinie und haben CR darüber hinaus in unsere Allgemeinen Einkaufsbedingungen integriert. Im Herbst 2010 folgte eine konzernweite Risikoanalyse, anhand derer wir Lieferanten identifizierten, die wir zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards befragen wollen.

Nach der strategischen Neuorientierung des Unternehmens auf die Spezialchemie haben wir ab Mitte 2010 unsere Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung der CR-Strategie verstärkt in diesem Bereich gesetzt; seit Anfang 2011 sind CR-relevante Vorgaben nur noch für Gesellschaften dieses Geschäftsfelds verpflichtend.

Mitarbeiter

HR-Arbeit unterstützt Wachstumskurs

Ein Jahr nach der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise und dem vordringlichen Thema Beschäftigungssicherung haben wir unsere Personalarbeit 2010 neu ausgerichtet. Mit der Weiterentwicklung von Evonik zu einem weltweit führenden Spezialchemieunternehmen rückte das Thema Wachstum noch stärker in den Vordergrund des HR-Managements. Damit verbunden waren eine Überarbeitung unserer Human-Resources-Strategie (HR) sowie der Start des Projekts „HR on Track", durch das wir die Personalarbeit des Konzerns fit für die Zukunft machen werden. Kernpunkte sind eine einheitliche Philosophie der Personalarbeit bei Evonik, die Entwicklung verbindlicher Qualitätsstandards sowie eines gemeinsamen nationalen und internationalen Prozessmodells und nicht zuletzt ein messbarer Beitrag zur Kostenoptimierung.

HR-Strategie - Beitrag zum Unternehmenserfolg

Die HR-Strategie gibt Richtung und Inhalte für die HR-Ziele der Geschäftsbereiche, des Corporate Centers, der Services und der Regionen vor. 2010 wurde auf Basis der neuen - auf Spezialchemie ausgerichteten - Konzernstrategie eine weiterentwickelte HR-Strategie verabschiedet: Unter dem Motto „Menschen bewegen, Zukunft gestalten und Beitrag leisten" prägen vier strategische Eckpfeiler künftig unsere Personalarbeit:

„Attract", „Develop" und „Retain" sowie als Innenziel „HR Performance". Sie bilden den Rahmen für die verschiedenen Handlungsfelder, aus denen wir die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Jahre ableiten. Themen wie Talent- und Nachfolgemanagement, Diversity sowie Gesundheitsförderung stehen dabei im Vordergrund.

Mit unserer HR-Arbeit geben wir zukunftsweisende Antworten auf die Herausforderungen, die Wachstum, weitere Internationalisierung oder auch demografischer Wandel mit sich bringen, und leisten einen wertvollen Beitrag zum Gesamterfolg von Evonik als Spezialchemiekonzern.

Den demografischen Herausforderungen begegnen - strategische Personalplanung

In den Jahren 2008 bis 2010 hat Evonik mit dem Projekt Plan@HR unternehmensweit eine strategische Personalplanungsmethodik mit umfangreichen Altersstrukturanalysen eingeführt, um wesentliche personalpolitische Fragestellungen beantworten zu können: Sichert das Mitarbeiterportfolio die Umsetzung der Unternehmensstrategie? In welchem Zeitraum werden Wachstumsinitiativen bzw. Restrukturierungen im Hinblick auf Personal realisiert? Kapazitäts- und Qualifikationsrisiken, ergänzt um das Altersrisiko in den hierfür relevanten Regionen - für Evonik beispielsweise in den USA und Europa - stehen dabei im Vordergrund.

2010 waren weltweit rund 80 Prozent aller Mitarbeiter von Evonik mittels Plan@HR erfasst. An den Chemiestandorten in Deutschland rückte das Thema bedarfsorientierte Ausbildungsplanung in den Vordergrund. Diese sichert die Verfügbarkeit der Nachwuchskräfte im Zeitablauf und hilft zukünftige Personalüberhänge oder -unterdeckungen zu vermeiden. In China wurde die szenariogestützte Personalplanung auf weitere Bereiche ausgedehnt, sodass die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter vor Ort besser gesteuert werden können und daher mittelfristig eine deutlich geringere Fluktuationsquote erreicht werden kann. Für das Jahr 2011 werden wir die mit Plan@HR verbundene Systematik in einen verbindlichen Regelprozess zur qualitativen strategischen Personalplanung überführen.

Altersteilzeit - den Auswirkungen des Wandels aktiv begegnen

Wir nutzen das Instrument der Altersteilzeit für die Mitarbeiter der Jahrgänge 1955 bis 1958 vorrangig, um auf die Auswirkungen des demografischen, strukturellen und technologischen Wandels auf Arbeitsplätze zu reagieren und um Kostenvorteile zu erzielen, indem Arbeitsplätze nicht vollständig wiederbesetzt werden. Konzernweit maximal 60 Prozent dieser Jahrgänge werden - ohne individuellen Rechtsanspruch - die Möglichkeit zum Abschluss eines Altersteilzeitarbeitsvertrags erhalten. Zur näheren Ausgestaltung der Altersteilzeit sind entsprechende Vereinbarungen mit dem Konzernbetriebsrat und dem Konzernsprecherausschuss abgeschlossen worden. Hierfür wurden im Geschäftsjahr 2010 Rückstellungen in Höhe von 78 Millionen € gebildet.

Demografiebetrag - Vorsorge treffen

Im Jahr 2010 stellte Evonik gemäß den Regelungen der für das Geschäftsfeld Chemie sowie für das Corporate Centers sowie das Shared Service Center geltenden Tarifverträge „Lebensarbeitszeit und Demografie" erstmals einen jährlichen Demografiebetrag in Höhe von 300 € je Mitarbeiter zur Verfügung. Dieser Betrag steigt ab dem 1. Januar 2011 um den prozentualen Tariferhöhungssatz des Vorjahres an. Der so gebildete Demografiefonds wird aufgrund entsprechender Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretungen bis auf Weiteres grundsätzlich zur zusätzlichen Dotierung der betrieblichen Altersversorgung verwendet. Sofern Mitarbeiter über ein Langzeitkonto verfügen, können sie den Demografiebetrag in Höhe von 300 € stattdessen auch in das Langzeitkonto einbringen.

Ausbildung - Beitrag zur Zukunftsfähigkeit

Ausbildung ist bei Evonik nicht nur Bestandteil einer nachhaltigen Personalarbeit und Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Kontinuierliche Ausbildung und Nachwuchsförderung sind vielmehr wesentliche Faktoren für langfristigen Unternehmenserfolg. 2010 hat Evonik in den fortgeführten Bereichen 640 jungen Menschen den Start ins Berufsleben ermöglicht. Insgesamt trugen damit deutschlandweit rund 2.060 Auszubildende in mehr als 40 anerkannten Berufen zur Zukunftsfähigkeit von Evonik bei. Hinzu kamen weitere rund 210 Nachwuchskräfte im Geschäftsfeld Energie. Der hohe Stellenwert ist nicht nur an der unverändert weit über dem Bundesdurchschnitt liegenden Ausbildungsquote von rund 9 Prozent erkennbar, sondern auch an unseren Investitionen in die Ausbildung in Höhe von 50,5 Millionen € für die fortgeführten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2010. Während wir in Deutschland dem demografisch bedingt stärker werdenden Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte unter anderem mit gezieltem Auszubildendenmarketing begegnen wollen, richten wir unsere Aktivitäten im Ausland zunehmend auf die eigene Qualifizierung. In China bilden wir zum Beispiel gemeinsam mit der Shanghai Petrochemical Academy (SPA) jährlich rund 60 junge Menschen unseren spezifischen Anforderungen entsprechend für die lokalen Produktionsstätten aus.

Stipendienprogramm - von der Ausbildung in den Hörsaal

Mit attraktiven Stipendien fördern wir leistungsstarke Ausgebildete, die im Unternehmen überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben und nach ihrer Ausbildung ein Bachelorstudium aufnehmen wollen oder nach dem Bachelorabschluss einen Master anstreben. Ziel des Programms ist es, gute Fachkräfte langfristig an Evonik zu binden und mit ihnen gemeinsam frühzeitig die berufliche Zukunft zu gestalten. Das Stipendienprogramm ist ein Baustein, mit dem wir den personellen Herausforderungen der Zukunft noch besser gewachsen sein wollen. 2010 haben wir erstmals elf Stipendien an leistungsstarke junge Menschen vergeben.

Maßstäbe setzen - durch Kreativität und Leistungsanspruch

Soziale Netzwerke sind der virtuelle Aufenthaltsraum von nahezu allen jungen Menschen geworden und stellen somit eine echte Herausforderung für das Employer Branding dar. Wir wollen die Chancen, die dieses Medium bietet, konsequent nutzen. Und die liegen vor allem in einem in Echtzeit geführten intensiven Dialog mit Schülern, Studierenden und Absolventen. Für diese Form der Kommunikation haben wir klare Prozesse, Richtlinien und Verantwortlichkeiten geschaffen sowie entsprechende personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt. Nachhaltiger Erfolg setzt eine klare Positionierung und präzise Steuerung der Arbeitgebermarke voraus. Attraktivitätsrankings reichen da nicht aus. Deshalb haben wir ein wissenschaftlich basiertes Verfahren zur Beurteilung des Werts der Arbeitgebermarke entwickelt, das uns ein dezidiertes Bild der eigenen Attraktivität bei den relevanten Zielgruppen liefert.

Auf Erfolgskurs - Talent- und Nachfolgemanagement

Um die Wachstumsstrategie in unseren internationalen Geschäften in den nächsten Jahren zu realisieren, ist es wichtig, die Schlüsselfunktionen weltweit mit den am besten geeigneten Kandidaten zu besetzen. Wir sind der Überzeugung, dass dies hauptsächlich mit internen Mitarbeitern erfolgen muss. Im Rahmen der jährlichen Personalklausuren erhalten wir ein umfassendes Bild von dem Potenzial der Konzerntalente. Je nach Entwicklungs- und Erfahrungsgrad sind die Talente den Gruppen Emerging, Developing oder Advanced Leaders zugeordnet. Systematische Entwicklung - on- und off-the-job - ist oberstes Gebot. Wir kooperieren mit der renommierten Business School IMD, mit der wir maßgeschneiderte Programme für die Talentgruppen anbieten. Mit innovativen Formaten wie zum Beispiel unseren TalentDays bieten wir die Möglichkeit, sich neuen, ungewohnten Arbeitsweisen zu öffnen. On-the-job wird die Entwicklung durch die „2/2/2"-Regel unterstützt: Evonik erwartet von seinen künftigen Konzernführungskräften, sich mindestens in zwei Funktionen, zwei organisatorischen Einheiten sowie zwei Ländern engagiert zu haben. Unseren Konzerntalenten bieten wir so die Möglichkeit, sich zu einer versierten Konzernführungskraft zu entwickeln. Auch für die Schlüsselfunktionen unterhalb der Konzernführungskräfte setzen wir auf interne Talente: Die Managementtalente werden im gleichen strukturierten Prozess wie die Konzerntalente in den jeweiligen Einheiten identifiziert und systematisch entwickelt.

Diversity - bereichernde Vielfalt

Evonik legt großen Wert auf die Diversity seiner Mitarbeiter, denn sie erweitert das Potenzial für Ideen und Innovation und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Dabei verstehen wir unter Diversity mehr als die Fokussierung auf unterschiedliche Nationalitäten und Geschlechter. Verschiedene Fachrichtungen in der Ausbildung, Erfahrung in mehreren Organisationseinheiten und Funktionsbereichen sowie altersgemischte Teams sind uns gleichermaßen wichtig. 2010 haben wir die Entwicklung eines unternehmensspezifischen Diversity-Ansatzes vorangetrieben. Dabei setzen wir auf drei Ebenen an - der Messung anhand von spezifischen Kennzahlen, der Verankerung des Diversity-Gedankens in HR-Prozessen und HR-Richtlinien sowie einem Bündel an Entwicklungsmaßnahmen. Wir verstehen es als Aufgabe jeder einzelnen Führungskraft, die Verschiedenartigkeit der Mitarbeiter zu erkennen und wertzuschätzen sowie ihre Vielfalt zu fördern. 2011 werden wir den Diversity-Ansatz mit Unterstützung unserer Führungskräfte weltweit im Konzern implementieren.

„Mitwachsen 2010" - Mitarbeiterbeteiligung bei Evonik

Bereits zum dritten Mal ist das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm „Mitwachsen" aufgelegt worden. „Mitwachsen" belohnt das Engagement unserer Beschäftigten durch Teilhabe am Konzernerfolg: In Form von Genussrechten angelegtes Kapital wird in Abhängigkeit von der erzielten Kapitalrendite des Konzerns (ROCE) verzinst. Darüber hinaus fördert Evonik die Mitarbeiterbeteiligung durch attraktive steuerfreie Zuschüsse. Im Jahr 2010 setzten über 7.000 der teilnahmeberechtigten Mitarbeiter auf den Erfolg des Unternehmens und erwarben Genussrechte im Wert von rund 12 Millionen € - gegenüber dem Jahr 2009 eine Steigerung fast um das Dreifache.

„Mitdenken. Mitteilen. Mitgestalten." - die Mitarbeiterbefragung 2010

Turnusgemäß alle zwei Jahre ruft Evonik weltweit die Beschäftigten auf, die Zukunft des Konzerns mit ihrer Stimme aktiv mitzugestalten. Dank der engagierten Beteiligung bei der Befragung 2008 sind an vielen Stellen im Unternehmen konkrete Initiativen entstanden, konzernweit konnten 475 Verbesserungen angestoßen und weitgehend umgesetzt werden. 2010 waren rund 39.000 Mitarbeiter in 50 Ländern - zunehmend online - zur Teilnahme aufgerufen. Die sehr gute Beteiligungsquote von 78,8 Prozent zeichnet ein aussagekräftiges Meinungs- und Stimmungsbild der Beschäftigten zu den wichtigen Kernthemen. Die Ergebnisse sollen in den nächsten beiden Jahren im Rahmen des Nachfeldprozesses „Von Daten zu Taten" in konzernweiten, aber vor allem auch in lokal spezifischen Verbesserungsmaßnahmen münden. Dabei können die Führungskräfte und Bereiche dank einer transparenten Dokumentation aller Verbesserungsaktivitäten auch gute Ideen anderer Konzerneinheiten übernehmen.

Mitarbeiterzahl - Entwicklung 2010

Zum Jahresende 2010 waren im Evonik-Konzern 39.323 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4.916 in den nicht fortgeführten Aktivitäten.

In den fortgeführten Aktivitäten waren 34.407 Personen tätig, davon sind rund 23 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter lag bei 41,5 Jahren. 36 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter um 546 Personen. Dieser Anstieg ist überwiegend auf das Geschäftsfeld Chemie (plus 743 Personen) zurückzuführen und dort insbesondere auf den Kauf der Tippecanoe Laboratories (rund 650 Beschäftigte). Weiterer Mitarbeiterzugang resultierte im Wesentlichen durch die Konsolidierung der Li-Tec Battery GmbH (rund 120 Beschäftigte) sowie durch die Besetzung offener Stellen aufgrund der konjunkturellen Erholung im Jahr 2010.

Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern

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2010 2009
Chemie 31.061 30.318
Immobilien 1.098 1.056
Sonstige Aktivitäten 2.248 2.487
Fortgeführte Aktivitäten 34.407 33.861
Nicht fortgeführte Aktivitäten (Energie) 4.916 4.820
Evonik 39.323 38.681

Altersstruktur fortgeführte Bereiche

Mitarbeiter fortgeführte Aktivitäten nach Regionen

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit

In Anbetracht globaler Herausforderungen wie des Klimawandels, der Begrenztheit wichtiger Ressourcen und der demografischen Entwicklung ist es unsere feste Überzeugung, dass nur langfristig orientierte und nachhaltig handelnde Unternehmen dauerhaft erfolgreich bestehen werden. Unsere konzernweite Strategie im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) stellt hier ein wesentliches Element dar. Der Strategie zugrunde liegt ein verbindliches, extern geprüftes Regelwerk bestehend aus übergeordneten USG-Werten, weiterführenden Richtlinien und Verfahrensanweisungen.

Intern auditiert und extern zertifiziert

Die Umsetzung des USG-Regelwerks wurde auch 2010 wieder mit zahlreichen internen Audits in den Geschäftsbereichen, in den Regionen sowie an den Standorten überprüft. Darüber hinaus kontrollierte das Corporate Center mit zusätzlichen übergreifenden Audits, ob die Anforderungen des Konzernregelwerks erfüllt werden. Dabei werden aufbauend auf dem Wissen aus internen und externen Überwachungsmaßnahmen, Standortbegehungen, Reviews und Ereignisanalysen gezielt Gespräche über Verbesserungspotenziale und die Umsetzung von Maßnahmen geführt. Im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wollen wir diese Potenziale konsequent ausschöpfen.

Im Geschäftsfeld Chemie sind über 95 Prozent der Produktion extern nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001 zertifiziert. Evonik gehört zudem zu den Mitunterzeichnern der „Responsible Care Global Charta" der chemischen Industrie. Damit verpflichten wir uns, kontinuierlich unsere Leistungen bei Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz zu verbessern. Die Entwicklung wichtiger Umweltindikatoren verfolgen wir anhand von langfristigen Zielen. Der aktuelle Stand der Zielerreichung wird wie in den Vorjahren dem in Kürze erscheinenden Corporate-Responsibility-Bericht 2010 zu entnehmen sein.

Im Geschäftsfeld Energie wurde im Jahr 2010 die externe Zertifizierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch die zuständigen Berufsgenossenschaften fortgesetzt. Nachdem bereits Ende 2009 alle Kraftwerke an Rhein und Ruhr und an der Saar sowie das Auslandskraftwerk Iskenderun über eine Zertifizierung verfügten, folgte nun das Geschäftsgebiet Fernwärme. Die Zertifizierungen haben eine Gültigkeit von drei Jahren und entsprechen dem internationalen Standard OHSAS 18001:2007.

Arbeits- und Anlagensicherheit weiter verbessert

Bei der Arbeitssicherheit konnten wir unsere Performance nochmals steigern: Die Unfallhäufigkeit (Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter pro eine Million Arbeitsstunden) der fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich von 2,3 auf 2,1. Während die Unfallhäufigkeit im Geschäftsfeld Chemie auf sehr gutem Niveau leicht zunahm, ging sie im Geschäftsfeld Immobilien leicht zurück. Im Berichtsjahr war kein tödlicher Arbeitsunfall eines Evonik-Mitarbeiters oder eines Fremdfirmenmitarbeiters zu verzeichnen.

Im Geschäftsfeld Energie hat sich die Unfallhäufigkeit deutlich auf 5,2 verringert.

Unfallhäufigkeit nach Geschäftsfeldern

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2010 2009
Chemie 1,3 1,2
Immobilien 2,3 2,4
Fortgeführte Bereiche * 2,1 2,3
Nicht fortgeführte Bereiche (Energie) 5,2 6,6
Gesamt* 2,5 2,8

* Einschließlich sonstiger Aktivitäten

Von besonderer Relevanz ist im Geschäftsfeld Chemie auch das Thema Anlagensicherheit. Eine 2008 eigens eingeführte interne Kennzahl erfasst Stofffreisetzungen, die aus Apparaten, Behältern oder Rohrleitungen ungewollt austreten sowie das Geschehen um Brände und Explosionen. Auf Basis der Kennzahl können wir Schwächen frühzeitig erkennen und Verbesserungsprozesse zur Optimierung unserer Arbeitsabläufe einführen. Mit den Erfassungskriterien für die Kennzahl Anlagensicherheit liegen wir im Bereich von Empfehlungen internationaler Verbände und Institutionen sowie des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).

Gezielte Umweltschutzinvestitionen

Um Verbesserungen beim Umweltschutz zu erzielen, sind Investitionen insbesondere in effiziente anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutzmaßnahmen unabdingbar. 2010 investierte das Geschäftsfeld Chemie 36 Millionen € in den Umweltschutz (Vorjahr: 43 Millionen €). Grund für den Rückgang ist, dass im Vorjahreswert die größeren Investitionen in infrastrukturelle und produktionsspezifische Umweltschutzeinrichtungen für die neu errichtete integrierte Verbund-Produktionsanlage in Schanghai (China) enthalten waren. 2010 verteilten sich die Investitionen auf eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen. So wurde beispielsweise am Standort Wesseling ein neues Prozessleitsystem zur Abwasserbehandlung und -überwachung installiert; an den Standorten Lülsdorf, Rheinfelden und Steinau wurden verschiedene Luftreinhaltemaßnahmen durchgeführt.

Die Betriebskosten für den Umweltschutz im Geschäftsfeld Chemie lagen bei 264 Millionen € (Vorjahr: 259 Millionen €). Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Einbeziehung des Anfang 2010 gekauften Standorts Tippecanoe (Indiana, USA) zurückzuführen, an dem Wirkstoffe und Vorprodukte für die Pharmaindustrie hergestellt werden. Ferner lief unter anderem der 2009 angefahrene Methylmethacrylat-Großkomplex am Verbundstandort in Schanghai 2010 unter Volllast, was auch zu erhöhten Aufwendungen für den Umweltschutz führte.

CO2-Emissionen nach EU-ETS konjunkturbedingt gestiegen

Evonik unterliegt mit zahlreichen Anlagen direkt den Regelungen des europäischen CO2-Emissionshandels (EU-ETS). Aus den meldepflichtigen Anlagen des Geschäftsfelds Chemie wurden circa 4,2 Millionen Tonnen CO2 emittiert (Vorjahr: 3,9 Millionen Tonnen CO2). Grund für den Anstieg war die konjunkturbedingt deutlich höhere Auslastung der Produktionsanlagen.

Im Geschäftsfeld Energie emittierten die dem EU-ETS unterliegenden Anlagen circa 18,3 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr: 16,6 Millionen Tonnen CO2).

Die prinzipielle Ausgestaltung des EU-ETS ab 2013 wird voraussichtlich Ende März 2011 auf europäischer Ebene abgeschlossen sein, einige Details in Form von Ausführungsbestimmungen werden aber noch nachträglich zu klären sein. Durch die noch fehlenden Details ist die wirtschaftliche Belastung einzelner Produktionsanlagen derzeit nur abschätzbar. Fest steht, dass fast alle Chemieanlagen, die ab 2013 emissionshandelspflichtig sind, einem sogenannten „Exposed Sector" angehören. Sie bekommen Zertifikate auf Basis von technischen Standards (Benchmarks) kostenlos zugeteilt. Für die Wärmeerzeugungsanlagen ist teilweise mit deutlichen Abschlägen bei der Zertifikatezuteilung zu rechnen, abhängig von der Verbrauchsstruktur der Wärmekonsumenten. Weiterhin ist noch die Anwendung übergeordneter allgemeiner Reduktionsfaktoren zu erwarten. In welcher Höhe diese sein werden, kann erst nach Beendigung des europaweiten Antragsverfahrens (voraussichtlich Ende 2011) eingeschätzt werden.

Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Mit den Ergebnissen der Weltklimakonferenz in Cancun ist die internationale Staatengemeinschaft einem globalen Klimaabkommen einen Schritt näher gekommen. Von besonderer Bedeutung wird es sein, sicherzustellen, dass das globale „2-Grad-Ziel" durch alle Vertragsparteien bindend anerkannt und durch konkrete Maßnahmen umgesetzt wird. Hierbei ist der Gefahr wirtschaftsstruktureller Verschiebungen Sorge zu tragen.

Auch bei Evonik sehen wir uns in der Debatte zum Klimawandel und zu möglichen Minderungsstrategien klimarelevanter Emissionen in der Verantwortung. Ein Kernelement ist die Steigerung der Energieeffizienz auf allen Prozessebenen - angefangen bei der Strom- und Wärmeerzeugung in unseren Kraftwerken über effizientere Produktionsprozesse in unseren Chemieanlagen bis hin zur Entwicklung ressourcenschonender Produkte für unsere Kunden. Einen Schwerpunkt stellt die Bilanzierung von CO2-Emissionen für die Produktion einerseits und des Produktnutzens beim Kunden durch eingesparte Emissionen andererseits dar. Bei der notwendigen Quantifizierung helfen uns Life-Cycle-Assessments, mit deren Hilfe die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt analysiert und anschaulich dargestellt werden können. Das Besondere ist hierbei die ganzheitliche Betrachtung, die den gesamten Produktlebenszyklus erfasst und auch den „ökologischen Rucksack" der Rohstoffe sowie die Nutzungsphase mit einschließt.

Zukünftig ist es darüber hinaus unser Bestreben, die Bewertungsmatrix für Investitionen und zur Steuerung des Portfolios zu erweitern. Neben streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten sollen ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen von Produkten und Geschäften in den Bewertungsprozess einbezogen werden. Wenn es uns gelingt, Werttreiber im Sinne von Nachhaltigkeit konsequent weiterzuentwickeln, eröffnen wir uns zukunftsträchtige Wachstumschancen, steigern den Unternehmenswert und leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.

REACH: erfolgreiche Registrierung

Nach der EU-Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) mussten bis zum 30. November 2010 alle Stoffe in Mengen über 1.000 Tonnen pro Jahr registriert werden, die in der EU produziert oder dahin importiert oder dort auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus galt die Registrierungspflicht für besonders umweltgefährdende Stoffe und Stoffe mit krebserregender, erbgutverändernder bzw. fortpflanzungsgefährdender Wirkung. Von Evonik wurden in der ersten Registrierungsphase 167 vorregistrierte Stoffe sowie weitere Stoffe ohne Vorregistrierungsstatus registriert. Durch die Registrierungspflichten sind bisher keine nennenswerten Änderungen unseres Portfolios erfolgt. Als wichtige Stoffe des Geschäftsfelds Chemie sind beispielsweise AEROSIL®, ULTRASIL®, SIPERNAT® und Carbon Black schon frühzeitig registriert worden. Für das Geschäftsfeld Energie wurden unter anderem Aschen aus der Kohleverstromung und das Kraftwerksnebenprodukt Gips registriert.

Nach dem 30. November 2010 wurde sofort mit der Erstellung von Stoffdossiers der zweiten Registrierungsphase begonnen. Hierunter fallen die Stoffe im Mengenband 100 bis 1.000 Tonnen pro Jahr. Für dieses Mengenband müssen mit circa 350 Registrierungen doppelt so viele Stoffe wie für das erste Mengenband registriert werden. Bis 2018 werden wir knapp 1.000 Stoffe registriert haben.

Evonik unterstützt globale Produktstrategie

Als Beitrag zu einem weltweit sicheren und angemessenen Management von Chemikalien hat der Weltchemieverband ICCA die Initiative „Globale Produktstrategie" (GPS) ins Leben gerufen. Sie wird von Evonik ausdrücklich unterstützt und aktiv mit vorangetrieben. Ziel von GPS ist es, das Niveau der Produktverantwortung - damit bezeichnen wir die ganzheitliche Verantwortung für ein hergestelltes Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg - in der chemischen Industrie weltweit zu verbessern und anzugleichen. Wir werden GPS flächendeckend im Konzern umsetzen und haben auf der Evonik-Website bereits entsprechende Produktinformationen (GPS Safety Summaries) zu circa 100 Chemikalien veröffentlicht. 2011 werden wir auch für die unter REACH registrierten Stoffe entsprechende Produktinformationen bereitstellen.

Corporate Governance

Gute Corporate Governance - dies bedeutet für Evonik verantwortungsvolle, zielgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle - ist integraler Bestandteil unserer Geschäftsprozesse. Vorstand und Aufsichtsrat von Evonik orientieren sich bei ihrem Handeln am Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Regeln für den verantwortungsbewussten und fairen Umgang mit unseren Stakeholdern haben wir in einem eigenen Verhaltenskodex (Code of Conduct) niedergelegt. Dieser Kodex ist weltweit für alle Mitarbeiter von Evonik verpflichtend, er wird umfassend geschult, seine Einhaltung wird kontrolliert und Verstöße werden sanktioniert. Die Konkretisierung dieser Grundsätze erfolgt in Detailrichtlinien sowie Managementsystemen und -instrumenten. Die Überwachung und Beurteilung der Einhaltung der entsprechenden Vorgaben erfolgt durch interne Audits und Management Self Assessments.

Die für unser Unternehmen als besonders relevant identifizierten Compliance-Themen bilden die Säulen des Compliance Managements und sind im sogenannten „House of Compliance" zusammengefasst. Hierzu gehören neben den klassischen Compliance-Themen Kartellrecht, Exportkontrolle und Korruptionsprävention auch die Bereiche Kapitalmarkt-Compliance, Datenschutz, Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität sowie Know-how-Schutz und IT-Compliance. Die Themen unterliegen der individuellen fachlichen Verantwortung der jeweils zuständigen Fachbereiche. Aufbau und Weiterentwicklung des „House of Compliance" koordiniert der Chief Compliance Officer. Er ist weisungsunabhängig und berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Bei wesentlichen Fragen wird er dabei vom Compliance Committee, welches sich aus den Leitern der einzelnen Fachbereiche und der Konzernrevision zusammensetzt, als internem Beratungsgremium unterstützt. Compliance Officer in den Geschäftsbereichen und Regionen stellen eine enge Vernetzung mit unseren Geschäftsaktivitäten sicher.

Nachtragsbericht

Es lag kein berichtspflichtiges Ereignis nach dem Bilanzstichtag vor.

Risikobericht

Risikostrategie

Evonik ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Das Risikomanagement ist deshalb ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung und dient der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale sowie der Vermeidung, Vorbeugung bzw. Gegensteuerung und Minimierung von Risiken. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und gleichzeitig mögliche Auswirkungen dauerhaft zu beherrschen.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Überwachungssystem. Neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen unterstützt auch die Konzernrevision als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz das Risikomanagement.

Das Risikomanagementsystem ist gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Konzern- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Innerhalb dieser Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein zentraler Risiko-Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikobeauftragten und für die Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems. 2010 wurde ein Risikokomitee eingerichtet, das unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern von Konzernbereichen und den Geschäftsfeldern die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahrnimmt.

Risikomanagement ist auf allen Konzernebenen ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen sowie Monatsberichterstattung und Hochrechnungen und ab einem bestimmten Schwellenwert eine Risiko-Sofortberichterstattung. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Dies erfolgt mit einer 2010 neu eingeführten Spezial-Software für das Risikomanagement. Alle Risiken werden anhand eines 2010 überarbeiteten, für alle einheitlichen Risikokatalogs, der aber zusätzlich die individuellen Besonderheiten der Geschäftsfelder berücksichtigt, systematisch erfasst, dokumentiert und hinsichtlich ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen, deren Umsetzung zeitnah verfolgt wird. Die jährliche Risikoinventur, die Risiken kurzfristig für ein Jahr sowie mittelfristig über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahre betrachtet, wird ergänzt durch monatliche Risikoberichte, in denen Veränderungen bei den bereits identifizierten Risiken sowie neu aufgetretene Risiken bezogen auf das laufende Jahr erfasst werden. Für das Risikomanagement gibt es eine konzernweit verbindliche Richtlinie.

Die Konzernrevision hat im Geschäftsjahr 2010 im Rahmen ihrer Prüfungen in den Organisationseinheiten Aspekte des Risikomanagements von Evonik geprüft und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.

Gesamtrisikosituation

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes. Gemäß unseres Risikokatalogs betrachten wir die Risiken in Anlehnung an das COSO-ERM-Modell in den vier Hauptkategorien strategisch, operativ, Compliance und finanziell.

Der Evonik-Konzern ist aufgrund seiner Betätigungsfelder national wie international sich ständig ändernden politischen, gesellschaftlichen, demografischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Wir begegnen den Risiken, die sich daraus ableiten, indem wir unser Umfeld genauestens beobachten und Marktentwicklungen antizipieren sowie das Portfolio konsequent entsprechend der Konzernstrategie weiterentwickeln.

2010 haben sich die Märkte von Evonik überraschend schnell von der weltweiten Wirtschaftskrise erholt. Insbesondere die Mengennachfrage im Geschäftsfeld Chemie zog stark an und die in der Krise 2009 zurückgefahrenen Produktionskapazitäten konnten wieder ausgelastet werden. Die Ergebnis- und Cashflow-Risiken waren dadurch 2010 deutlich geringer als im Vorjahr, wozu außerdem auch umfangreiche nachhaltige Kosteneinsparungen beitrugen.

1. Strategische Risiken

Das geplante Wachstum in der Chemie durch Investitionen in wachsenden Märkten und Akquisitionen ist mit gewissen Risiken behaftet hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und Umsetzungszeitpunkts der Projekte. Diesen Risiken wird durch bewährte strukturierte Prozesse, wie nachfolgend beschrieben, begegnet.

Markt- und Wettbewerbsrisiken

Einen generellen Risikoschwerpunkt stellt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten dar. Im Geschäftsfeld Chemie sorgt insbesondere Konkurrenz aus Niedriglohnländern mit aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie zum Beispiel Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen insbesondere strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie eine Verbesserung der angebotenen Serviceleistungen. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien wird fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien begegnet. Auch für bestimmte Rohstoffe, die der REACH-Verordnung unterliegen und ab einem zukünftigen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen alternative Einsatzstoffe gesucht werden. Das Geschäftsfeld Immobilien wirkt mit einem Strategiemix aus Modernisierung, Abriss und Neubau sowie dem gezielten Ankauf attraktiver Wohnbestände möglichen Beeinträchtigungen der Werthaltigkeit und Ertragskraft seines Bestandsportfolios aufgrund regionaler oder demografischer Faktoren entgegen. Gleichzeitig werden so Chancen zum weiteren, profitablen Ausbau dieses Geschäftsfelds genutzt.

Im Geschäftsfeld Energie können beeinträchtigende Wirkungen von den energiepolitischen Rahmenbedingungen ausgehen. Zu nennen sind hier insbesondere die Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke und zukünftige regulatorische Maßnahmen zur weiteren CO2-Reduzierung. Daher sind unsere Anstrengungen stark auf die Verringerung der spezifischen CO2-Emissionen in den Kraftwerken durch Umsetzung weiterer Effizienzsteigerungen und innovative Technologien ausgerichtet. Hinzu kommt die ab dem Jahr 2013 geplante vollständige Versteigerung von CO2-Zertifikaten auch für Neuanlagen, die den Bau von Kraftwerken in Deutschland zu wirtschaftlichen und wettbewerbskonformen Bedingungen erschweren wird.

Risiken aus Akquisitionen und Desinvestitionen

Aktives Portfolio-Management im Rahmen der wertorientierten Steuerung hat bei Evonik einen hohen Stellenwert: Unsere operativen Einheiten stehen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Rentabilität sowie ihrer Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie permanent auf dem Prüfstand. Eine strategische Weiterentwicklung des Konzerns kann durch den Ausbau einzelner Geschäfte, ihre Abgabe oder auch den Aufbau völlig neuer Aktivitäten erfolgen. Für alle Optionen hat Evonik strukturierte Prozesse festgelegt.

Sollte eine Verstärkung von Geschäften durch organisches Wachstum nicht möglich sein, führt der Weg über den Erwerb anderer Unternehmen bzw. Unternehmensteile. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs in Betracht kommende Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence), durch die wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken erfassen und eine angemessene Bewertung vornehmen. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Managementqualität und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert.

Sollten sich im Rahmen der strategischen Steuerung von Evonik Umstrukturierungs- oder Desinvestitionserfordernisse ergeben, setzen wir diese ebenfalls konsequent um. Nachlaufende Haftungs- bzw. Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung (Post Transaction Management).

2011 wird Evonik zunächst 51 Prozent seiner Anteile an den Energieaktivitäten abgeben. Käufer ist ein Konsortium von Stadtwerken der Rhein-Ruhr-Region. Dieses Konsortium hat die Option, bis spätestens Ende Mai 2011 die Gremienzustimmungen für die verbleibenden 49 Prozent der Evonik Steag GmbH einzuholen. Andernfalls hat Evonik das Recht den gesamten 100-prozentigen Anteil an einen anderen Käufer zu veräußern und somit die Übertragung des bereits veräußerten 51-prozentigen Anteils von dem Stadtwerke-Konsortium an diesen Käufer zu verlangen. In diesem Fall wäre neuerlich ein aufwendiger Verkaufsprozess aufzusetzen.

2. Operative Risiken

Infolge der geschäftstypischen Abhängigkeit von externen Parametern insbesondere in der Chemie (unter anderem Konjunktur und Rohstoffpreise) bilden die Maßnahmen zur Reduzierung der operativen Risiken einen Schwerpunkt.

Vertriebs- und Absatzrisiken

In den Geschäftsfeldern Chemie und Immobilien besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Einzelne operative Einheiten sind aber von wichtigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Nachfragerückgänge in den Abnehmerindustrien des Geschäftsfelds Chemie sowie die Verschlechterung der Wettbewerbssituation von bestehenden Kunden können das Chemiegeschäft beeinträchtigen. Diesen Risiken begegnen wir durch permanente Marktbeobachtung, das Gewinnen von Neukunden sowie Anstrengungen zur frühzeitigen Erschließung neuer Anwendungen und Märkte.

Im Geschäftsfeld Energie ist das Vertriebs- und Absatzrisiko durch das auf langfristigen Verträgen basierende Geschäftsmodell begrenzt, mit dem auch Rohstoffpreisänderungen weitgehend an die Kunden weitergegeben werden. Voraussetzungen für eine alternative Vermarktung mittelfristig frei werdender Leistung wurden geschaffen.

Beschaffungsrisiken

Auch die Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten sowie die Abhängigkeit von Rohstoff- und Energiepreisen stellen potenzielle Risiken dar. Besonders das Geschäftsfeld Chemie ist abhängig von der Entwicklung des Rohölpreises und von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diesen Risiken begegnen wir dadurch, dass wir die Einkaufsaktivitäten weltweit optimieren und bestehende Lieferanten so weit wie möglich durch vertragliche Regelungen langfristig und über Formelverträge binden bzw. alternative Lieferanten erschließen. Außerdem prüfen wir bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen und arbeiten an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien. Die im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr wieder ansteigenden Bezugskosten konnten infolge der hohen Nachfrage und teilweise bestehenden Produktknappheit durch Verkaufspreiserhöhungen zum Teil aufgefangen werden. Dies ist aufgrund von Wettbewerbssituationen nicht immer unmittelbar und nicht in vollem Umfang möglich.

Im Hinblick auf den bestehenden Kraftwerkspark des Geschäftsfelds Energie stellt die abnehmende Förderung deutscher Steinkohle eine Herausforderung im Hinblick auf alternative Import-Brennstoffbeschaffung dar, der wir uns durch verfahrens- und anlagentechnische Maßnahmen stellen.

Produktionsrisiken

Als Industriekonzern ist Evonik den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Der Ausfall von Produktionsanlagen ist über Betriebsunterbrechungsversicherungen abgesichert. Zudem werden alle Anlagen sorgfältig gewartet und die Mitarbeiter entsprechend aus- und weitergebildet.

Personalrisiken

Die Realisierung der strategischen und operativen Ziele in den Organisationseinheiten basiert auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und über systematische Personalentwicklungsmaßnahmen vielfältige Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich fort- bzw. weiterzubilden. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können.

Risiken der Informationstechnologie

Der sichere Umgang mit Informationen sowie die sichere Nutzung von Informationssystemen werden durch konzernweite Richtlinien und Regelungen detailliert beschrieben. Zur Informationssicherheit und zum Datenschutz setzen wir unternehmensweit Instrumente mit modernsten Technologien ein. Um Risiken durch potenzielle unautorisierte Zugriffe und Datenverluste möglichst abzuwenden, wurden adäquate Prozesse und modernste technische Schutzmaßnahmen eingerichtet. Diese werden weiter ausgebaut und der sich ständig verändernden Bedrohungslage angepasst, um auch in Zukunft angemessen auf potenzielle Risiken vorbereitet zu sein. Mit Hilfe der internen Kommunikation, wie IT-Sicherheitskampagnen, verbessern wir das Bewusstsein aller Mitarbeiter bezüglich der Sicherheit in der Informationstechnologie.

3. Compliance-Risiken

Compliance-Risiken im engeren Sinne umfassen das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter von Evonik verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang mit unseren Stakeholdern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt worden (Einzelheiten zu Corporate Governance finden Sie auf Seite 48). Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter im Rahmen von Präsenztrainings, unterstützt durch E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. Die nachfolgend behandelten Rechts- und Umweltrisiken zählen ebenfalls zur Kategorie Compliance-Risiken.

Rechtliche Risiken

Evonik ist grundsätzlich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren ausgesetzt. Aus getätigten Desinvestitionen können sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Für den kontrollierten Umgang mit solchen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, haben wir Rückstellungen gebildet.

Umweltrisiken

Als Industriekonzern ist Evonik Risiken in den Bereichen Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Umwelt ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Produkt- und Arbeitssicherheit sowie zum Umweltschutz gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Zudem werden die nach internationalen Normen zertifizierten Produktionsverfahren und -abläufe ständig weiterentwickelt und verbessert. Darüber hinaus ist - insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in Ländern wie China - das Geschäftsfeld Chemie dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum auch durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Für die erforderliche Sanierung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Responsible-Care-Initiative.

4. Finanzielle Risiken

Evonik berücksichtigt beim finanzwirtschaftlichen Risikomanagement den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen „Mindestanforderungen an das Risikomanagement" (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten „Best Practices" festgelegt und es bestehen konzernweit gültige Richtlinien und Grundsätze. Alle finanziellen Risikopositionen sind konzernweit zu erfassen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch.

Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt.

Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden Sie im Konzernanhang unter Textziffer (10.2).

Zins- und Währungsrisiken

Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit ist Evonik Währungs- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Eine detaillierte Darstellung des Zins- und Währungsmanagements sowie des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.2), sowie im Anhang des Einzelabschlusses, Textziffer (27).

Liquiditätsrisiken

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement, in dessen Mittelpunkt ein konzernweiter Cashpool steht. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken sowie deren Management finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.2).

Einzelheiten der Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung finden Sie auf Seite 13 (Finanzlage).

Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Im Rahmen des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems (IKS) erfolgt basierend auf einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen durch den Konzernbereich Rechnungswesen auf ihre Wirksamkeit geprüft und wenn notwendig verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die Interne Revision verifiziert.

Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine weltweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Ein Großteil der Gesellschaften hat die Abschlusserstellung an das Shared Service Center (SSC) übertragen. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden und gleichzeitig kann die Qualität der Rechnungslegung verbessert werden. Das SSC wird jährlich nach dem IDW-Prüfungsstandard 951 zertifiziert. Eine Jahresabschlussprüfung durch externe Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen.

Die Konsolidierung aller Daten erfolgt mit Hilfe von SAP SEM-BCS zentral im Corporate Center. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei kompletten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Beschäftigung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung am Jahresende. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss quartalsweise.

Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden möglichst frühzeitig im Rahmen des integrierten Risikomanagementsystems (RMS) erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine starke Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.

Prognosebericht

Moderates Wachstum der Weltkonjunktur

Die weltwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011 wird ähnlich uneinheitlich wie die Entwicklung 2010 verlaufen. Für die langjährigen Treiber der Weltwirtschaft China und Indien werden weit überdurchschnittliche Wachstumsraten von 9,6 Prozent und 8,2 Prozent erwartet. Stabilere wirtschaftliche Aussichten werden für Russland mit einem Wachstum von 4,2 Prozent und für Deutschland mit einem Plus von ca. 2,6 Prozent gesehen. Die Euro-Zone soll hingegen nur 1,7 Prozent erreichen. Verhaltene Prognosen bestehen auch für Japan mit einem Plus von 1,6 Prozent und für die USA, wo mit 2,2 Prozent nach 2,6 Prozent im Jahr 2010 mit einer eher stagnierenden Entwicklung gerechnet wird. Insgesamt wird für die Weltwirtschaft ein Wachstum von gut 4,0 Prozent erwartet. Als Ursache für das nur noch moderate Wachstum in den etablierten Industrienationen gelten einige wesentliche Risiken: die extreme öffentliche und private Verschuldung, etwa in den USA, Großbritannien, Griechenland und Irland, das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme und die in vielen Ländern beschlossene schrittweise Konsolidierung der Staatshaushalte. Die damit verbundene Kürzung öffentlicher Ausgaben, die Erhöhung von Steuern und der Rückgang öffentlicher Beschäftigung können sich - gemeinsam mit einem hohen Sockel an Arbeitslosigkeit - dämpfend auf die private Nachfrage auswirken. Insoweit kann noch nicht verlässlich prognostiziert werden, inwieweit die wirtschaftliche Erholung des Jahres 2010 tatsächlich nachhaltig sein wird.

Unternehmensstrategie: Fokus auf Spezialchemie

Mit der Konzentration auf die Spezialchemie eröffnen wir uns Chancen für weiteres profitables Wachstum. Dort fokussieren wir uns konsequent auf margenstarke Geschäfte und haben dabei insbesondere die globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien im Blick. Unsere attraktiven Geschäfte wollen wir in den kommenden Jahren insbesondere in der Wachstumsregion Asien ausbauen. Gleichzeitig verfolgen wir konsequent die Erschließung neuer Märkte mit innovativen Produkten und Anwendungen aus unserer Forschungspipeline. Ebenso prüfen wir gezielte Akquisitionen zur Stärkung unseres Kerngeschäfts.

Von Geschäften, die nicht in das strategische Wachstumsprofil passen, weil ihre Wettbewerbsfähigkeit bei Evonik begrenzt ist oder Wachstumsmöglichkeiten im Konzern nicht gegeben sind, werden wir uns trennen.

Für unser Carbon-Black-Geschäft und die Colorants-Aktivitäten suchen wir daher neue Eigentümer, bei denen diese Geschäfte bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben.

Von unserer Energiebeteiligung werden wir uns mittelfristig trennen. Nach dem Verkauf der Mehrheit an der Evonik Steag GmbH werden wir die verbliebene 49-prozentige Beteiligung at Equity ausweisen. Die Abgabe der restlichen Anteile wird spätestens in fünf Jahren erfolgen. Bei den Immobilienaktivitäten wollen wir eine mittelfristige Abgabe von Anteilen prüfen.

Weitere Chancen durch gestärkte Wettbewerbsfähigkeit und profitables Wachstum

Die im Zuge des Programms On Track laufenden Projekte zur Kosteneinsparung, Effizienzsteigerung und Optimierung von Strukturen und Prozessen haben unsere Ausgangslage für die weitere Entwicklung deutlich verbessert. Dank der erfolgreichen Umsetzung der Maßnahmen haben wir bereits 2010 ein deutlich höheres Ergebnisniveau erreicht und werden dies weiter steigern. Unser Ziel bleibt, die Kosten ab dem Jahr 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Alle notwendigen Maßnahmen hierzu wurden bereits identifiziert und zu einem Großteil umgesetzt.

2010 haben wir aber auch wichtige Investitionsprojekte für profitables Wachstum auf den Weg gebracht. Dazu gehört unter anderem die Errichtung eines neuen rückintegrierten Anlagenkomplexes für die Aminosäure DL-Methionin in Singapur, der 2014 in Betrieb gehen soll. Zudem erweitern wir ebenfalls bis 2014 die bestehenden Produktionskapazitäten für gefällte Kieselsäuren (Silica) in Asien und Europa um 25 Prozent. Noch in der Planungsphase befindet sich der Bau einer neuen Produktionsanlage für Isophoron und Isophorondiamin vorzugsweise in Asien. Mit diesen Investitionen werden wir am steigenden Marktwachstum teilhaben und unsere Marktpositionen weiter stärken. Unsere Innovationskraft, die sich in der Markteinführung neu entwickelter Produkte bzw. neuer Anwendungen für bewährte Produkte sowie neuer Technologien widerspiegelt, wird Evonik auch in den nächsten Jahren spürbare Impulse geben.

Ausblick: Erneut sehr gutes operatives Ergebnis erwartet

Die konjunkturelle Entwicklung des Jahres 2011 ist angesichts der erneuten finanzwirtschaftlichen Risiken mit Unsicherheiten behaftet. Für unsere Produkte erwarten wir insbesondere in den Wachstumsregionen eine weiter steigende Nachfrage. Belastungen können sich aus weiter steigenden Rohstoffkosten ergeben. Insgesamt gehen wir von einem leicht höheren Umsatz aus, während die operativen Ergebnisse EBITDA und EBIT etwa auf dem 2010 erreichten sehr guten Niveau liegen werden.

Ausgehend vom Geschäftsjahr 2011 erwarten wir für 2012 eine weitere Verbesserung unseres operativen Geschäfts. Hierzu werden sowohl die erweiterten Produktionskapazitäten als auch die nachhaltigen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen beitragen.

Im Rahmen unseres Wachstumskurses und der beschlossenen Investitionen werden wir die Sachinvestitionen in den kommenden Jahren deutlich steigern. Diese Investitionen werden vollständig durch den erwirtschafteten Cashflow finanziert.

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

Bilanz

Evonik Industries AG, Essen

AKTIVA

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Anhang TZ 31.12.2010

Mio. €
31.12.2009

Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände 3 1
Sachanlagen 5 6
Finanzanlagen 8.870 9.274
Anlagevermögen (1) 8.878 9.281
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.397 2.459
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 26 38
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (2) 3.423 2.497
Sonstige Wertpapiere (3) 373 6
Flüssige Mittel (4) 860 444
Umlaufvermögen 4.656 2.947
Rechnungsabgrenzungsposten 2 3
Summe Aktiva 13.536 12.231
PASSIVA
Anhang TZ 31.12.2010

Mio. €
31.12.2009

Mio. €
Gezeichnetes Kapital (5) 466 466
Kapitalrücklage (6) 720 720
- gesetzliche Rücklage 47 47
- andere Gewinnrücklagen 3.326 3.324
Gewinnrücklagen (7) 3.373 3.371
Bilanzgewinn 515 704
Eigenkapital (8) 5.074 5.261
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 103 84
Steuerrückstellungen 159 36
Sonstige Rückstellungen 120 120
Rückstellungen (9) 382 240
Anleihen 750 750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 228 192
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16 9
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 7.054 5.758
Sonstige Verbindlichkeiten 31 21
Verbindlichkeiten (10) 8.079 6.730
Rechnungsabgrenzungsposten 1 0
Summe Passiva 13.536 12.231

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

Evonik Industries AG, Essen

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Anhang TZ 2010

Mio. €
2009

Mio. €
Umsatzerlöse (11) 168 220
Sonstige betriebliche Erträge (12) 929 774
Personalaufwand (21) -62 -47
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2 -2
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens -1 -11
Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) -934 -749
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 98 185
Beteiligungsergebnis (14) 848 620
Abschreibungen auf Finanzanlagen (15) -440 0
Zinsergebnis (16) -122 -59
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 384 746
Außerordentliches Ergebnis (17) -16 0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (19) -237 -42
Jahresüberschuss 131 704
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr (20) 384 0
Bilanzgewinn 515 704

Anhang für das Geschäftsjahr 2010

I. Grundlagen des Jahresabschlusses

A) Allgemeine Erläuterungen

Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG, Essen, wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Im Interesse der Klarheit werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Evonik Industries AG ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Gemäß Artikel 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB wurden die Vorjahreszahlen im Rahmen der Erstanwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 29. Mai 2009 nicht angepasst.

Der zwischen Evonik Industries AG, Essen, und Evonik Degussa GmbH, Essen, bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde durch Vereinbarung vom 17. Dezember 2010 dahingehend geändert, dass der Gewinnabführungsvertrag zum Ende des Geschäftsjahres 2010 beendet worden ist und der Unternehmensvertrag als Beherrschungsvertrag fortgeführt wird. Folge des Beherrschungsvertrages ist eine Verpflichtung zur Verlustübernahme gem. § 302 AktG. Damit ist die Evonik Degussa GmbH ab dem 01. Januar 2011 für Zwecke der Ertragsteuern Steuerschuldner.

Der zwischen Evonik Industries AG, Essen und Evonik Steag GmbH, Essen bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2010 aufgehoben.

Seit dem 1. Januar 2008 belegt die Evonik Industries AG ihre Tochterunternehmen mit einer Konzernumlage und stellt Dienstleistungsentgelte in Rechnung. Die Höhe der Konzernumlage und der Dienstleistungsentgelte für das Geschäftsjahr 2010 betrug 390 Mio. €. Davon entfielen auf Dienstleistungsentgelte 168 Mio. €, die unter den Umsatzerlösen ausgewiesen werden. Auf Umlagen für darüber hinausgehende Holdingkosten entfielen 222 Mio. €, die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen werden.

B) Bilanzierung und Bewertung

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt und planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Als Nutzungsdauer gelten grundsätzlich ein bis fünf Jahre. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt.

Für in den Vorjahren angeschaffte Wirtschaftsgüter des abnutzbaren Sachanlagevermögens wurde die im Zugangsjahr geltende steueroptimale Abschreibungsmethode gewählt. Für Neuzugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 kommt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Der Bemessung der Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen liegen folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde:

Betriebsvorrichtungen 20 Jahre

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Betriebsvorrichtungen 20 Jahre
Fahrzeuge 6 Jahre
EDV-Anlagen 3 bis 7 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 bis 13 Jahre

Beim beweglichen Sachanlagevermögen wird auf Zugänge des Geschäftsjahres ab dem Monat des Zugangs linear pro rata temporis abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von mehr als 150,- € aber weniger als 1.000,- € werden in einen Jahressammelposten eingestellt. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sammelpostens werden im Jahr der Bildung sowie den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils zu einem Fünftel abgeschrieben.

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Unverzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert.

Besonderen Risiken im Forderungsbestand tragen wir durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Projected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Entgelten und Renten berücksichtigt. Die Bewertung basiert wie im Vorjahr auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck.

Die Pensionsrückstellungen sowie sonstige langfristige Personalrückstellungen für Altersteilzeit, Pensionsurlaub, Vorruhestand, Entgeltfortzahlung, Jahrsleistung und Jahresurlaub im Versorgungsfall, Jubiläum und Teile der Langzeitkonten werden versicherungsmathematisch berechnet.

Die Abzinsung dieser Rückstellungen erfolgt unter Ausübung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 und 3 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Laufzeit von fünfzehn Jahren. Der für die Bewertung angewandte Zinssatz beträgt 5,15 % (Stand 31. Dezember 2010). Im Vorjahr betrug der Zinssatz für Langzeitkonten 5,25 %, für alle anderen Rückstellungen 4,75 %.

Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

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in % 2010
Künftige Entgeltsteigerungen 2,5
Fluktuation 4,5
Künftige Rentensteigerungen 2,0

Der zum 1. Januar 2010 ermittelte Differenzbetrag der Pensionsrückstellungen zwischen dem zurückzustellenden Betrag nach altem Recht und nach BilMoG wurde im Geschäftsjahr im außerordentlichen Aufwand (16 Mio. €) erfasst.

Am 28. Dezember 2010 hat die Gesellschaft 6 Mio. € in den Evonik Pensionstreuhand e.V., Essen, eingezahlt. Hierdurch werden Teile der Pensionszusagen an Mitarbeiter insolvenzgesichert. Der Vermögenswert wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen von 109 Mio. € verrechnet. Aufgrund der zeitlichen Nähe der Einbringung zum Abschlussstichtag entspricht der Zeitwert den Anschaffungskosten.

Die Gesellschaft hat für Mitarbeiter, die bereits in Altersteilzeit sind oder bereits Verträge abgeschlossen haben und in Altersteilzeit gehen werden, die Aufstockungs- und Abfindungsleistungen in voller Höhe sowie das Arbeitsentgelt in der Freistellungsphase ratierlich zurückgestellt.

Des Weiteren wurden wie im Vorjahr im Rahmen des abgeschlossenen Interessenausgleichs und Rahmensozialplans Rückstellungen für potentielle Altersteilzeitfälle gebildet. Die Bilanzierung erfolgt auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens mit der geschätzten wahrscheinlichen Inanspruchnahme in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages.

Die Zusagen für Langzeitkonten enthalten zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst die als Rückstellung bilanzierten Verpflichtungen für tarifliche Einmalzahlungen, Urlaub während der Freistellungsphase sowie die Schlussförderung. Die Anwartschaften mit noch nicht vereinbarter Schlussförderung sind nach Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten gewichtet worden. Die zweite Komponente beinhaltet die laufenden Arbeitnehmer- und Arbeitgebereinbringungen in ein individuelles Wertguthabenkonto, welches durch eine doppelseitige Treuhand insolvenzgesichert ist. Bei dieser Komponente handelt es sich um eine wertpapiergebundene Zusage gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB. Der Verpflichtungsumfang entspricht dabei dem Zeitwert der hinterlegten Vermögenswerte von 1 Mio. €. Nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB sind die Vermögenswerte, die zur Insolvenzsicherung der Verpflichtungen aus dem Wertguthabenkonto bestimmt sind, mit diesen Verpflichtungen verrechnet worden. Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen 1 Mio. €. Soweit Marktwerte für die Vermögenswerte vorliegen, werden diese als beizulegender Zeitwert angesetzt. Soweit keine Marktwerte vorliegen, ermittelt der Degussa Trust e.V. die Zeitwerte der Namenstitel, indem die erwarteten Zahlungsströme laufzeitadäquat abgezinst werden. Der Abzinsungssatz wird mittels Zinsstrukturkurve (Swap-Kurve) und einem emittentenbezogenen Risikozuschlag (Spread) ermittelt.

Die sonstigen Rückstellungen und die Steuerrückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie werden mit dem Betrag der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages bilanziert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB erstmalig mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Wertminderungen der Rückstellungen, die sich aus der Anwendung der neuen Bewertungsvorschriften gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB ergeben, wurden im Geschäftsjahr in die Gewinnrücklagen (2 Mio. €) eingestellt.

Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt.

Zur Ermittlung der latenten Steuern wurden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz von 32,4 % (Vorjahr: 31,3 %). Dieser setzt sich zusammen aus 15 % Körperschaftsteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und 16,6 % Gewerbesteuer.

Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).

Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Eine sich ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Veränderung der latenten Steuern unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" gesondert ausgewiesen.

Die Anleihe und die Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. zum höheren Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden im Rahmen der Erstbewertung zu historischen Entstehungskursen bilanziert. Posten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Rahmen der Folgebewertung imparitätisch mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, wobei positive Wertansätze unberücksichtigt bleiben. Posten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, so dass erstmalig auch positive Wertansätze berücksichtigt werden.

Die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cash-Pool, Tagesgeldern, Lieferungen und Leistungen sowie der flüssigen Mittel und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgt zum Devisenkassamittelkurs.

Bewertungseinheiten werden gebildet, indem die Marktwerte der Termingelder den zu Marktwerten bewerteten Sicherungsgeschäften gegenüber gestellt werden. Soweit sich daraus ein negativer Überhang ergibt, wird eine Drohverlustrückstellung passiviert.

II. Erläuterung der Bilanz

(in Mio. €, sofern nicht anders angegeben)

(1) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Positionen des Anlagevermögens und ihrer Entwicklung im Geschäftsjahr sind im Anlagengitter gesondert dargestellt.

Die planmäßigen Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 2010 wie im Vorjahr bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen 2 Mio. €.

Zu den Angaben der Anteilsbesitzliste der Evonik Industries AG verweisen wir auf TZ 31.

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2009
Restlaufzeit Gesamt
--- --- --- --- ---
bis 1 Jahr über 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.397 0 3.397 2.459
Forderungen gegen Unternehmen. mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 1
Sonstige Vermögensgegenstände 26 0 26 37
3.423 0 3.423 2.497

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2009
Finanzforderungen 3.341 2.400
Sonstige Forderungen 56 59
3.397 2.459

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Ansprüche aus Gewinnabführungen gegen Evonik Degussa GmbH, Evonik Steag GmbH, Evonik Immobilien GmbH und Evonik Risk and Insurance Services GmbH für das Berichtsjahr.

Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus anrechenbaren Steuerabzugsbeträgen sowie aus Umsatzsteuerguthaben.

Zu den im Vorjahr enthaltenen Forderungen gegen den Degussa Trust e.V. verweisen wir auf Abschnitt B).

(3) Sonstige Wertpapiere

Im Geschäftjahr 2010 wurde ein Teil der überschüssigen Liquidität in Wertpapiere angelegt. Es handelt sich um Wertpapiere mit hoher Bonität der Emittenten, die der Risikostreuung (Vermeidung von Klumpenrisiken) und Diversifikation dienen.

(4) Flüssige Mittel

Unter den Flüssigen Mitteln sind der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten erfasst.

(5) Gezeichnetes Kapital

Das Gezeichnete Kapital beträgt 466.000.000,-- €. Es ist eingeteilt in 466.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien.

(6) Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage in Höhe von 720 Mio. € resultiert aus Einstellungen nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

(7) Gewinnrücklagen

Der Bilanzposten beinhaltet die gesetzliche Rücklage in Höhe von 47 Mio. €. Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 31. Dezember 2010 3.326 Mio. € (Vorjahr: 3.324 Mio. €).

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des BilMoG wurden nachfolgende Beträge ergebnisneutral in die Gewinnrücklagen eingestellt:

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in Mio. € 2010
Sonstige langfristige Rückstellungen 2
2

(8) Eigenkapital

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt 5.074 Mio. € (Vorjahr: 5.261 Mio. €).

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, einen Teil des Bilanzgewinns der Evonik Industries AG in Höhe von 400 Mio. € an die Aktionäre auszuschütten.

(9) Rückstellungen

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2009
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 103 84
Steuerrückstellungen 159 36
Sonstige Rückstellungen 120 120
davon entfallen auf
- Personal 31 21
- übrige sonstige Rückstellungen 89 99
382 240

Die Steuerrückstellungen enthalten angemessene Beträge für noch nicht endgültig veranlagte Geschäftsjahre.

In den sonstigen Rückstellungen sind u.a. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen, schwebende Verfahren sowie Rabatte und Boni enthalten. Weiterhin bestehen Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

Vom Gesamtbetrag der Rückstellungen entfallen 118 Mio. € (Vorjahr: 109 Mio. €) auf Anteile mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(10) Verbindlichkeiten

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2009
Restlaufzeit Gesamt Gesamt
--- --- --- --- --- ---
bis 1 Jahr über 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
--- --- --- --- --- ---
Anleihen 0 750 0 750 750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 54 174 0 228 192
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16 0 0 16 9
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 6.818 204 32 7.054 5.758
Sonstige Verbindlichkeiten 1 30 0 31 21
davon aus Steuern 1 0 0 1 1
6.889 1.158 32 8.079 6.730
Vorjahr 5.752 946 32 6.730

Die Gesellschaft hat im Oktober 2009 eine Anleihe in Höhe von 750 Mio. € mit 7 % Zinsen p.a. und einer Laufzeit von 5 Jahren herausgelegt. Der Ausgabekurs war 99,489 %. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zwei Schuldscheindarlehen in Höhe von 174 Mio. € enthalten. Ein Schuldscheindarlehen wird zu einem festen Zins und das andere Schuldscheindarlehen basierend auf dem Referenzzinssatz EURIBOR zuzüglich Marge verzinst. Die Restlaufzeit beträgt 2 Jahre.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:

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in Mio. € 31 .12.2010 31 .12.2009
Finanzverbindlichkeiten 6.928 5.699
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 4
Sonstige Verbindlichkeiten 117 55
7.054 5.758

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten Darlehen gegenüber RÜTGERS GmbH und RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Cash-Pooling und kurzfristige Termingelder unter anderem mit der Evonik Degussa GmbH, RÜTGERS GmbH, RAG Saarberg GmbH, Evonik Specialty Organics Ltd., Evonik Röhm GmbH, Laporte Chemicals Ltd., Evonik International Holding B.V. und Infracor GmbH. Ferner sind hier Verbindlichkeiten aus organschaftlich abgerechneter Umsatzsteuer sowie Verbindlichkeiten zum Verlustausgleich aus Ergebnisabführungsverträgen und Aufwandserstattungen ausgewiesen.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Zinsabgrenzungen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen gegenüber Nichtbanken (10 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus abzuführender Lohnsteuer. Daneben sind Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von 20 Mio. € enthalten, die die Evonik Industries AG im Rahmen der Genussrechts-Pläne 2008 bis 2010 ausgegeben hat und die von den berechtigten Personen im Konzern gezeichnet werden konnten. Der Nennwert der Genussrechte beträgt 1 €. Es wurden in 2010 11.903.822 Genussrechte gezeichnet. Im Vorjahr waren es 4.310.916 Genussrechte. Für die ersten 270 Stück wurde ein Preisnachlass von 0,50 € gewährt. Jedes weitere Genussrecht konnte zu 1 € unter der Berücksichtigung der Zeichnungsgrenze in Höhe eines Nennwertes von 4.135 € erworben werden.

III. Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

(in Mio. €, sofern nicht anders angegeben)

(11) Umsatzerlöse

In den Umsatzerlösen werden Entgelte aus Dienstleistungsverträgen mit Tochterunternehmen in Höhe von 168 Mio. € (Vorjahr: 220 Mio. €) ausgewiesen.

(12) Sonstige betriebliche Erträge

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in Mio. € 2010 2009
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 22 37
Konzernumlage 222 222
Fakturierung von Mietkosten 16 16
IT-Lizenzen 12 12
Fakturierung von Beratungs- und M&A Projektkosten 2 8
diverse Kostenweiterbelastungen 1 1
Erträge aus Wertpapieren 3 0
Erträge aus Währungskursdifferenzen 646 460
übrige sonstige betriebliche Erträge 5 17
Periodenfremde Erträge: 0 1
929 774

Aufwendungen und Erträge aus Währungskursdifferenzen werden brutto ausgewiesen. Diesen ausgewiesenen Erträgen in Höhe von 646 Mio. € stehen Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 679 Mio. € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 33 Mio. € ergeben.

(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Mio. € 2010 2009
Konzern-Dienstleistungen 73 63
Aufwand aus der Zuführung von Rückstellungen 32 74
Werbeaufwendungen 9 12
Sponsoring 15 11
Rechts- und Beratungsleitungen 29 28
Mietkosten 16 16
IT-Aufwand 13 13
Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen 679 484
übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 68 47
Periodenfremde Aufwendungen: 0 1
934 749

Aufwendungen und Erträge aus Währungskursdifferenzen werden brutto ausgewiesen. Diesen ausgewiesenen Aufwendungen in Höhe von 679 Mio. € stehen Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 646 Mio. € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 33 Mio. € ergeben.

(14) Beteiligungsergebnis

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in Mio. € 2010 2009
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 884 654
Aufwendungen aus Verlustübernahme -36 -34
848 620

Die gestiegenen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen lassen sich überwiegend auf die Erhöhung der Gewinnabführung der Evonik Degussa GmbH, Essen, von 153 Mio. € im Vorjahr auf 698 Mio. € (inkl. Steuerumlagen) zurückführen. Des Weiteren erhöhte sich die Gewinnabführung der Evonik Steag GmbH, Essen, von 75 Mio. € auf 154 Mio. € (inkl. Steuerumlagen).

Als gegenläufiger Effekt ist die von 360 Mio. € auf 30 Mio. € (inkl. Steuerumlagen) gesunkene Gewinnabführung der Evonik Immobilien GmbH, Essen, zu nennen.

Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen stammen im Wesentlichen aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der Evonik Services GmbH, Essen.

Weiterhin ist im Beteiligungsergebnis der Ertrag aus Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuerumlagen der verschiedenen Gesellschaften des steuerlichen Organkreises in Höhe von 155 Mio. € (Vorjahr -17 Mio. €) enthalten.

(15) Abschreibungen auf Finanzanlagen

Im Zuge der strategischen Ausrichtung auf die Spezialchemie hat der Vorstand der Evonik Industries AG, Essen, beschlossen, 51 Prozent der Anteile an der Evonik Steag GmbH, Essen, an die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, Essen, ein Konsortium deutscher Stadtwerke der Rhein-Ruhr-Region, abzugeben und sich vom gesamten Geschäftsfeld Energie zu trennen.

Die Werthaltigkeit des Beteiligungsansatzes an der Evonik Steag GmbH, Essen, ist durch den im Kaufvertrag vom 18. Dezember 2010 vereinbarten Veräußerungserlös nicht in voller Höhe gegeben, wodurch eine Teilwertabschreibung auf den Beteiligungsbuchwert in Höhe von 35 Mio. € vorgenommen wurde.

Der Beteiligungsansatz an der RBV Verwaltungs-GmbH, Essen, deren wesentlichster Vermögenswert die Beteiligung an der Evonik Steag GmbH, Essen, ist, wird ebenfalls durch den Verkauf der Anteile berührt. Hohen Verlustvorträgen stehen nun nicht mehr ausreichend Erträge entgegen, wodurch der Beteiligungsbuchwert um 377 Mio. € abgewertet wurde.

Des Weiteren wurde der Buchwert an der Evonik Risk and Insurance Service GmbH, Essen, um 28 Mio. € auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben.

(16) Zinsergebnis

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in Mio. € 2010 2009
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2 3
davon aus verbundenen Unternehmen 2 2
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 71 58
davon aus Abzinsung von Rückstellungen 0 0
davon aus verbundenen Unternehmen 66 57
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -195 -120
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen -8 0
davon an verbundene Unternehmen -92 -68
-122 -59

Erstmals sind im Zinsergebnis Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und langfristigen Personalrückstellungen in Höhe von 8 Mio. € erfasst. Im Vorjahr wurden die Aufwendungen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Personalaufwendungen erfasst.

(17) Außerordentliches Ergebnis

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in Mio. € 2010 2009
Außerordentliche Aufwendungen 16 0
16 0

Die außerordentlichen Aufwendungen beinhalten ausschließlich den aufgrund der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 1. Januar 2010 ermittelten Differenzbetrag der Pensionsrückstellungen nach altem Recht und nach BilMoG.

(18) Latente Steuern der Gesellschaft

Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise). Infolge der Anpassung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Degussa GmbH sowie der Aufhebung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Steag GmbH jeweils mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2010 sind die Gesellschaften wieder steuerlich selbständig.

Die auf die Evonik Degussa GmbH und die Evonik Steag GmbH entfallenden latenten Steuern werden daher nicht bei der Evonik Industries AG gezeigt.

Steuerpflichtige zeitlich begrenzte Differenzen aus Sonderposten mit Rücklageanteil wurden mit abzugsfähigen zeitlich begrenzten Differenzen aus Rückstellungen verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern (Aktivüberhang) auf temporäre Differenzen wurden gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

(19) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der laufende Steueraufwand in Höhe von 237 Mio. € betrifft die Körperschaftsteuer in Höhe von 107 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €) und die Gewerbesteuer in Höhe von 130 Mio. € (Vorjahr: 25 Mio. €). Darin enthalten sind aperiodische Körperschaftsteuern in Höhe von 12 Mio. € und aperiodische Gewerbesteuern in Höhe von 12 Mio. €.

(20) Gewinnvortrag

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in Mio. € 2010
Jahresüberschuss 2009 704
Dividende 2009 320
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 384

Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 384 Mio. € ergibt sich aus dem Jahresüberschuss Vorjahr und der gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 30. März 2010 an die Aktionäre gezahlten Dividende.

IV. Sonstige Angaben

(21) Periodenangaben

Personalaufwand

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in Mio. € 2010 2009
Löhne und Gehälter 53 40
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 9 7
davon für Altersversorgung 5 3
62 47

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

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2010 2009
AT-Angestellte 193 213
Angestellte 57 68
250 281

Wirtschaftsprüferhonorare

Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese in den Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, einfließen.

(22) Haftungsverhältnisse

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in Mio. € 31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 146 61
davon zu Gunsten verbundener Unternehmen 145 52
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 587 531
davon zu Gunsten verbundener Unternehmen 585 427
733 592

Die Evonik Industries AG übernimmt im Rahmen der Konzernfinanzierung Bürgschaften und Gewährleistungen gegenüber Banken für Unternehmen des Evonik Konzerns. Des Weiteren hat die Evonik Industries AG Bürgschaften und Gewährleistungen für eventuelle Verpflichtungen von Konzerngesellschaften gegenüber Dritten übernommen.

Seit Bestehen der Evonik Industries AG ist es zu keiner Inanspruchnahme von Bürgschaften und Gewährleistungen gekommen. Der Avalbestand wird laufend durch das Rechnungswesen und die Abteilung Corporate Finance überwacht. Avale wurden ausschließlich zur Absicherung von Aktivitäten der Konzerngesellschaften herausgelegt.

Der Bestand an Kreditbesicherungsbürgschaften und -garantien, die mit einem Volumen von 243 Mio. € begeben worden sind, werden im Rahmen der monatlichen Finanzberichterstattung und der Liquiditätsplanungen einer entsprechenden Beobachtung unterzogen. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt, daher droht keine Inanspruchnahme.

Vertragserfüllungsavale stehen mit 474 Mio. € zu Buche. Die Konzerngesellschaften sind gehalten, eingegangene vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Rahmen des bei den Konzerngesellschaften bestehenden Vertragscontrollings ist eine laufende Kontrolle gewährleistet, somit sind Inanspruchnahmen unwahrscheinlich.

In den Vertragserfüllungsavalen sind neben den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen der Evonik Industries AG auch Garantien zur Absicherung der Altersteilzeit-Wertguthaben im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Insolvenzsicherung für den Bereich Evonik Degussa GmbH enthalten. Die Absicherung der Wertguthaben erfolgt über halbjährlich zu erneuernde Bankgarantien, die den im betreffenden Zeitraum jeweils maximal erreichten Wertguthabenstand absichern. Grundlage für die Höhe der Bankgarantien sind die einzelnen in die Absicherung einbezogenen Gesellschaften bzw. die ermittelten Vorschaudaten der dort abzusichernden Mitarbeiter. Treuhänder für dieses Altersteilzeitabsicherungsmodell ist die Deutsche Treuinvest- Stiftung, Frankfurt am Main. Zum Bilanzstichtag ergibt sich hieraus ein Gesamtvolumen in Höhe von 168 Mio. €.

Anzahlungsavale bestehen in Höhe von 5 Mio. €. Verpflichtungen aus Verträgen für Lieferungen und Leistungen werden von unseren Konzerngesellschaften, wie vertraglich vereinbart erfüllt, somit sind Ziehungen nicht zu erwarten.

Sonstige Bürgschaften und Garantien bestehen in einem geringen Umfang von 11 Mio. €. Die zuständigen Fachabteilungen insbesondere der Bereich Legal tragen für ein entsprechendes Fallmanagement Sorge, daher wird nicht von einer Inanspruchnahme ausgegangen.

Vorteile der oben genannten Bürgschaften und Gewährleistungen liegen in der Sicherstellung der externen Finanzierung der betroffenen Tochtergesellschaften.

(23) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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zum 31. Dezember 2010
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
fällig 2011 16
fällig 2012 16
fällig 2013 16
fällig 2014 16
fällig 2015 16
fällig nach 2015 57
Summe 137
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0
Bestellobligo aus Investitionen 1
138
Verpflichtungen aus langfristigen Abnahmeverträgen
fällig 2011 43
fällig 2012 12
fällig 2013 1
fällig 2014 1
fällig 2015 1
fällig nach 2015 4
Summe 62
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 6

(24) Derivative Finanzinstrumente

Im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit ist die Evonik Industries AG Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Zur Reduzierung bzw. Eliminierung dieser Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Abgesichert werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten. Finanzderivate werden nur mit Banken und Handelshäusern erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limite abgeschlossen. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Kreditrisiken existieren daher nicht.

Im Geschäftsjahr 2010 wurden zur Absicherung von Währungsrisiken Devisentermingeschäfte abgeschlossen.

Alle derivativen Finanzinstrumente werden im Rahmen des Jahresabschlusses zu Marktwerten bewertet, wobei der Marktwert angibt, wie sich eine Glattstellung des Derivats am Bilanzstichtag, losgelöst von den Grundgeschäften, auf das Ergebnis auswirken würde. Die zum Bilanzstichtag ermittelten Marktwerte derivativer Finanzinstrumente können aufgrund der Volatilität wertbestimmender Marktdaten erheblich von den aktuell realisierbaren Beträgen abweichen. Der Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurse sowie der Terminauf- und -abschläge im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs.

Die Bilanzierung der Marktwerte erfolgt imparitätisch: Negative Marktwerte werden als Drohverlustrückstellungen ausgewiesen, sofern sie nicht in ein Bewertungsportfolio oder in eine Bewertungseinheit mit entsprechenden Grundgeschäften einbezogen sind. Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochtergesellschaften abgeschlossene Devisentermingeschäfte teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken glatt gestellt. Die mit Banken kongruent abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sowie die jeweiligen Gegengeschäfte mit den Tochtergesellschaften wurden mittels Makro-Hedges zu Bewertungseinheiten zusammengefasst, die nach der „Einfrierungsmethode" bilanziert werden, so dass lediglich ein geringes Bewertungsergebnis entsteht. Zur Feststellung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Critical Terms Match-Methode angewendet. Darüber hinaus wurden für die nicht durchgehandelten Geschäfte der Evonik Industries AG Währungsportfolien gebildet. Für negative Salden aus diesen Währungsportfolien sowie für negative Marktwerte von Devisentermingeschäften, denen kein bilanziertes Gegengeschäft zugrunde lag, wurden zum 31. Dezember 2010 Drohverlustrückstellungen in Höhe von 9 Mio. € angesetzt. Die Ergebnisse für die Bildung der Rückstellungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.

Die folgenden Grundgeschäfte wurden in Bewertungseinheiten einbezogen:

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in Mio. €
Vermögensgegenstände 1.385
Schulden 1.107
Summe 2.492

Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG folgende derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken:

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in Mio. € Nominalvolumen < 1 Jahr Nominalvolumen> 1 Jahr Marktwerte
31.12.2010 extern 31.12.2010 konzernintern 31.12.2010 extern 31.12.2010 konzernintern 31.12.2010 positiv 31.12.2010 negativ
--- --- --- --- --- --- ---
konzerninterne derivate Geschäfte
Devisentermingeschäfte 3.378 2.061 83 83 86 69

(25) Erfolgsabhängige Vergütungen - Long-Term-Incentive-Plan

Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben Grundvergütung und Short Term Incentives auch langfristige Komponenten, den Long-Term-Incentive-Plan für Konzernführungskräfte (Evonik LTI-Plan) sowie den Long-TermIncentive-Plan für obere Führungskräfte des früheren Evonik Degussa Konzerns (Evonik Degussa LTI-Plan). Es handelt sich dabei um LTI-Pläne, deren Werte nicht an der Wertentwicklung der Aktien gebunden sind, sondern auf der Grundlage definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen berechnet werden.

Evonik LTI-Plan

Der Evonik LTI-Plan wurde den vom Vorstand benannten Konzernführungskräften erstmals im Jahr 2008 durch die Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit des LTI-Plans erstreckt sich über einen dreijährigen Performancezeitraum, Beginn ist der 1. Mai des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit des LTI-Plans hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performancezeitraums entwickelt. Ab 2010 ist als zusätzliches Ziel die Erreichung des mittelfristig aufgestellten EVA-Budgets hinzugekommen.

Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach drei Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus dem LTI-Plan ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung. Für die Evonik LTI-Pläne 2008 bis 2010 besteht zum 31.12.2010 eine Rückstellung in Höhe von 24 Mio. € (Vorjahr 1 Mio. €).

Evonik Degussa LTI-Plan

Im Rahmen des Evonik Degussa LTI-Plans wurden den Mitgliedern der Geschäftsführung der Evonik Degussa GmbH und den rund 190 oberen Führungskräften (Executives) des früheren Evonik Degussa-Konzerns für 2003 bis 2006 sogenannte Performance-Optionen angeboten. Für den LTI-Plan wurden die Kennzahlen ROCE und EBITDA für Evonik Degussa als Bemessungsgrößen gewählt. Da ein Evonik Degussa Konzernabschluss letztmalig 2007 erstellt wurde, werden diese Kennzahlen nun näherungsweise ermittelt.

Die Anzahl der im Rahmen der Evonik Degussa LTI-Pläne 2003 bis 2006 zugeteilten Performance-Optionen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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in Euro LTI-Plan 2003 LTI-Plan 2004 LTI-Plan 2005 LTI-Plan 2006
Bestand zum 31. Dezember 2009 0 0 720.551 101.147
Ausgegeben 0 0 0 0
Ausgeübt 0 0 -412.887 -238
Verfallen 0 0 -307.664 -5.222
Bestand zum 31. Dezember 2010 0 0 0 95.687

Für die einzelnen LTI-Pläne 2003 bis 2006 wurde jeweils eine Laufzeit von fünf Jahren festgelegt. Die fünfjährige Laufzeit des LTI-Plans ist unterteilt in eine anfängliche Wartefrist von zwei Jahren, innerhalb derer die Performance-Optionen nicht ausgeübt werden dürfen, und einen Ausübungszeitraum von drei Jahren mit insgesamt vier Ausübungsfenstern. Durch Zeitablauf sind die LTI-Pläne 2003, 2004 und 2005 inzwischen geschlossen.

Damit die Performance-Optionen ausgeübt werden können, muss zunächst ein bestimmter ROCE-Zielwert für Evonik Degussa überschritten werden. Übersteigt der ROCE diese Ausübungshürde, so entwickelt sich die Anzahl der ausübbaren Performance-Optionen in Relation zu dem erzielten ROCE-Wert. Die Festlegung der heranzuziehenden Berechnungsformel orientiert sich an den Kapitalkosten (WACC - Weighted Average Cost of Capital) für Evonik Degussa und wurde für jeden LTI-Plan neu definiert.

Anhand des EBITDA wird berechnet, welchen Wert die ausübbaren Performance-Optionen haben. Die EBITDA-Entwicklung von Evonik Degussa muss mindestens der durchschnittlichen Entwicklung dieser Ergebnisgröße bei den festgelegten Peergroup-Unternehmen entsprechen, damit die Performance-Optionen werthaltig werden. Wird dieses Niveau überschritten, so entwickelt sich der Wert der Performance-Optionen in Abhängigkeit von der erzielten EBITDA-Outperformance von Evonik Degussa gegenüber der Peergroup.

Die Rückstellung für die LTI-Pläne beträgt zum Bilanzstichtag 7 Mio. € (Vorjahr: 15 Mio. €). Der LTI-Plan 2005 konnte in seinem letzten Ausübungsfenster in erheblichem Maße ausgeübt werden (17 Mio. €). Der LTI-Plan 2006 konnte nur in Einzelfällen zu einer marginalen Ausübung gelangen, da hier in den Vorjahren bereits eine erhebliche Ausübung durch die Planteilnehmer stattgefunden hat. Im Vorjahr führte das Recht zur Ausübung für den LTI-Plan 2006 nur zu einer marginalen Auszahlung.

(26) Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

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in Mio. € Art des Geschäfts
Art der Beziehung Erträge aus Weiterbelastung von Kosten Kosten-

erstattungen

und sonstige

Aufwendungen
Erhaltene Dienstleistungs-

entgelte
Erhaltene Kostenumlage Mieterträge
--- --- --- --- --- ---
Verbundene Unternehmen 5 26 121 144 2

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in Mio. € Art des Geschäfts
Art der Beziehung Zinserträge Zinsauf-

wendungen
Haftungs-

verhältnisse
sonst. finanz.

Verpflichtungen
--- --- --- --- ---
Verbundene Unternehmen 47 58 730 6

In Bezug auf die Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften wird auf TZ 14 verwiesen.

Die Aufstellung enthält sämtliche wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen.

(27) Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Vorstands

Dr. Klaus Engel, Mülheim a.d. Ruhr,

Vorsitzender

Chemie, Energie
Ralf Blauth, Marl,

Immobilien
Dr. Wolfgang Colberg, Ratingen,

Services

Mitglieder des Aufsichtsrates

Wilhelm Bonse-Geuking, Essen,

Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung
Werner Bischoff, Monheim

Stellv. Vorsitzender

Ehem. Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Günter Adam, Freigericht

Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Industries AG

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Degussa GmbH
Dr. Dr. Peter Bettermann, Weinheim

Sprecher der Unternehmensleitung Freudenberg & Co. KG
Dr. Hans Michael Gaul, Düsseldorf

Ehem. Mitglied des Vorstandes der E.ON AG
Stephan Gemkow, Overath

Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG
Ralf Giesen, Hannover

Vorstandssekretär der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Ralf Hermann, Herten

Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Industries AG

Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Degussa GmbH
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Freising

Präsident der TU München
Steve Koltes, St. Moritz, Schweiz

Geschäftsführer CVC Capital Partners (Luxembourg) S.à r.l.
Rainer Kumlehn, Hochheim

(bis 31.12.2010)

Landesbezirksleiter Hessen-Thüringen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Dr. Siegfried Luther, Gütersloh

Ehem. Finanzvorstand der Bertelsmann AG
Jürgen Nöding, Duisburg

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Services GmbH
Konrad Oelze, Essen

Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Degussa GmbH
Dr. Wilfried Robers, Gescher

Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses der Evonik Industries AG

Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses der Evonik Degussa GmbH
Horst Rohde, Datteln

(ab 1. April 2010)

Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Industries AG

Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Evonik Steag GmbH
Rainer Schankweiler, Essen

Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte der Evonik Immobilien GmbH
Christian Strenger, Frankfurt a. M.

Ehem. Sprecher der Geschäftsführung der DWS Investment GmbH
Dr. Volker Trautz, Rotterdam

Ehem. Vorsitzender des Vorstandes LyondellBasell Holdings B.V.
Dr. Christian Wildmoser, Savigny, Schweiz

Geschäftsführer der CVC Capital Partners Switzerland GmbH

Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschieden:

Ursel Gelhorn, Essen

(bis 31. März 2010)

Stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrates der Evonik Steag GmbH

(28) Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die laufenden Bezüge des Vorstands für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2010 belaufen sich auf 8.032.275,06 € (Vorjahr: 3.285.807,52 €). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin 1.322.250,00 € Zahlungen für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2009 nicht enthalten waren. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstands belaufen sich für das Geschäftsjahr 2010 auf 665.662,00 € (Vorjahr: 1.279.976,38 €).

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands bestehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen von 12.048.580,00 € (Vorjahr: 9.995.107,00 €).

Die Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2010 betragen 2.126.000,00 € (Vorjahr: 2.075.000,00 €).

(29) Mitteilungen nach §20 AktG

Die RAG-Stiftung, Essen, hat der Evonik Industries AG am 3. Dezember 2007 mitgeteilt, dass sie gemäß §§ 20 Abs. 4, Abs. 1, 16 Abs. 4 AktG über ihre Mehrheitsbeteiligung an der RAG Aktiengesellschaft, Essen, mit Mehrheit am Grundkapital der Evonik Industries AG beteiligt ist. Die RAG-Stiftung hat sodann am 8. Januar 2008 gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie am Grundkapital der Evonik Industries AG unmittelbar mit Mehrheit beteiligt ist.

Die Gabriel Acquisitions GmbH, Köln, hat der Evonik Industries AG am 15. September 2008 gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG mitgeteilt, dass sie unmittelbar mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt ist.

Des Weiteren haben nachfolgende Gesellschaften am 15. September 2008 mitgeteilt, dass sie gemäß § 20 Abs. 1 AktG mittelbar - über ihre Beteiligung an der Gabriel Acquisitions - mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt sind:

Gabriel Investments S.à r.l., Gabriel Holdings S.à r.l., Clear Vision Capital Fund SICAV-FIS S.A., jeweils Luxemburg (Luxemburg) und CVC European Equity Partners Tandem (A) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (B) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (C) L.P., CVC European Equity Partners V (A) L.P., CVC European Equity Partners V (B) L.P., CVC European Equity Partners V (C) L.P., CVC European Equity Partners V (D) L.P., CVC European Equity Partners V (E) L.P., jeweils George Town (Grand Cayman, Cayman Islands) sowie CVC Nominees Limited, CVC European Equity V Limited, CVC European Equity Tandem GP Limited, CVC Capital Partners Finance Limited, CVC Capital Partners Advisory Company Limited, jeweils St. Helier (Jersey, Channel Islands).

(30) Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung

RAG-Stiftung, Essen, ist das Mutterunternehmen der Evonik Industries AG, das den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Offenlegung des Konzernabschlusses der Evonik Industries AG erfolgt ebenfalls im elektronischen Bundesanzeiger.

(31) Anteilsbesitzliste

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Sitz Anteil % Geschäftsjahr Eigenkapital

in Mio. €
Jahresüberschuss/- fehlbetrag

in Mio. €
I. VERBUNDENE UNTERNEHMEN
A. Inland / Konsolidierte verbundene Unternehmen
1 Aachener Bergmannssiedlungsgesellschaft mbH Hückelhoven 100 2010 22 -1
2 Advanced Polymer Technologies Europe GmbH Wörth am Main 100 2010 -1 -1
3 AQura GmbH Hanau 100 2010 2 EAV
4 Asikos Strahlmittel GmbH Dinslaken 100 2010 1 EAV
5 ASTA Medica GmbH Essen 100 2010 210 0
6 Bauverein Glückauf GmbH Ahlen 94,9 2010 11 0
7 BHKW Flohr GmbH Neuwied 51 2010 5 1
8 BHS Liegenschaften GmbH & Co. KG Peißenberg 100 2010 5 4
9 BHS Liegenschaften Verwaltungs-GmbH Peißenberg 100 2010 0 0
10 BHS Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG Peißenberg 100 2010 0 0
11 BioKraft Karstädt GmbH Karstädt 100 2010 0 0
12 Biomasse-Heizkraftwerk Ilmenau GmbH Ilmenau 100 2010 4 1
13 Biomasseheizkraftwerk Odenwald GmbH Buchen 88,4 2010 -7 -3
14 BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100 2010 1 0
15 BMK Biomassekraftwerk Lünen GmbH Lünen 50,9 2010 1 -4
16 CyPlus GmbH Hanau 100 2010 53 EAV
17 EBV GmbH Hückelhoven 100 2010 86 53
18 ELE-Scholven-Wind GmbH Gelsenkirchen 70 2010 1 0
19 ESI Energie-Service St. Ingbert GmbH St. Ingbert 51 2010 1 0
20 Evonik Carbon Black GmbH Essen 100 2010 42 22
21 Evonik Cordes Bioenergie GmbH Kirchwalsede 90 2010 2 0
22 Evonik Degussa GmbH Essen 100 2010 2.770 EAV
23 Evonik Degussa Immobilien GmbH & Co. KG Marl 100 2010 85 17
24 Evonik Degussa Immobilien Verwaltungs-GmbH Marl 100 2010 0 0
25 Evonik Energy Services GmbH Essen 100 2010 8 EAV
26 Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Essen 51 2010 156 -4
27 Evonik Fernwärme GmbH Essen 100 2010 21 EAV
28 Evonik Goldschmidt GmbH Essen 100 2010 128 EAV
29 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Steinau an der Straße 100 2010 4 6
30 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 100 2010 1 EAV
31 Evonik Grubengas-Holding NRW GmbH Essen 100 2010 37 EAV
32 Evonik Immobilien GmbH Essen 100 2010 339 EAV
33 Evonik Litarion GmbH Kamenz 100 2010 8 EAV
34 Evonik New Energies GmbH Saarbrücken 100 2010 68 EAV
35 Evonik Oxeno GmbH Marl 100 2010 39 EAV
36 Evonik Peroxygens GmbH Essen 100 2010 10 EAV
37 Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen 100 2010 -22 0
38 Evonik Persalze GmbH Essen 100 2010 1 0
39 Evonik Power Minerals GmbH Dinslaken 100 2010 40 EAV
40 Evonik Power Saar GmbH Saarbrücken 100 2010 30 EAV
41 Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen 100 2010 0 0
42 Evonik Projekt- Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen 99 2010 344 0
43 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 100 2010 1 EAV
44 Evonik Röhm GmbH Darmstadt 100 2010 170 EAV
45 Evonik RohMax Additives GmbH Darmstadt 100 2010 31 EAV
46 Evonik Services GmbH Essen 100 2010 0 EAV
47 Evonik Steag GmbH Essen 100 2010 625 EAV
48 Evonik Steag International GmbH Essen 100 2010 0 0
49 Evonik Stockhausen GmbH Krefeld 100 2010 128 EAV
50 Evonik Technochemie GmbH Dossenheim 100 2010 10 5
51 Evonik Tego Chemie GmbH Essen 100 2010 1 EAV
52 Evonik Trading GmbH Essen 100 2010 37 EAV
53 Evonik Walsum 10 Kraftwerksbeteiligungsgesellschaft mbH Essen 100 2010 86 -2
54 Evonik Wohnen GmbH Essen 100 2010 3 EAV
55 Fernwärme-Verbund Saar GmbH Völklingen 74 2010 8 EAV
56 Goldschmidt ETB GmbH Berlin 100 2010 1 EAV
57 Goldschmidt SKW Surfactants GmbH Essen 100 2010 25 6
58 Haus Vogelsang GmbH Essen 100 2010 5 1
59 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100 2010 0 0
60 Heinrich Schäfermeyer GmbH Hückelhoven 100 2010 10 2
61 Hüls Service GmbH Marl 100 2010 0 EAV
62 Industriepark Wolfgang GmbH Hanau 100 2010 4 EAV
63 Infracor GmbH Marl 100 2010 67 EAV
64 Infracor Lager- und Speditions-GmbH Marl 100 2010 1 EAV
65 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100 2010 12 0
66 Li-Tec Battery GmbH Kamenz 50,1 2010 4 -15
67 Lünener Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH Lünen 100 2010 29 1
68 Minegas GmbH Essen 74,8 2010 5 EAV
69 MINERALplus Gesellschaft für Mineralstoffaufbereitung und Verwertung mbH Gladbeck 100 2010 8 EAV
70 Mingas-Power GmbH Essen 60 2010 5 4
71 Modellkraftwerk Völklingen GmbH Völklingen 70 2010 5 0
72 Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König 100 2010 1 EAV
73 OPUS Personaldienstleistungen GmbH Essen 100 2010 0 EAV
74 R & B Industrieanlagenverwertung GmbH Essen 100 2010 3 0
75 RAG Saarberg GmbH Saarbrücken 94,9 2010 468 EAV
76 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100 2010 234 -6
77 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100 2010 31 -1
78 Rhein Lippe Wohnen GmbH Duisburg 100 2010 98 -12
79 RHZ Handwerks-Zentrum GmbH Gladbeck 100 2010 3 1
80 RIAG Immobilienverwaltung GmbH Essen 100 2010 12 EAV
81 RKB Raffinerie-Kraftwerks-Betriebs GmbH Essen 100 2010 0 EAV
82 RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100 2010 2 0
83 RÜTGERS GmbH Essen 100 2010 401 -34
84 RÜTGERS Rail Verwaltungs GmbH Essen 100 2010 50 0
85 RVG GmbH Essen 51 2010 4 EAV
86 Siedlung Niederrhein GmbH Dinslaken 100 2010 43 EAV
87 STEAG Kraftwerks-Grundstücksgesellschaft mbH Duisburg 94,8 2010 0 EAV
88 STEAG-Raffinerie-Kraftwerk-Sachsen-Anhalt GmbH Spergau 100 2010 25 23
89 Stockhausen Unterstützung-Einrichtungs GmbH Krefeld 100 2010 0 0
90 Th. Goldschmidt-Fürsorge GmbH Essen 100 2010 0 0
91 Verwaltungsgesellschaft für Degussa-Beteiligungsanteile mbH Frankfurt am Main 100 2010 1 EAV
92 Walsum Immobilien GmbH Duisburg 94,9 2010 25 EAV
93 Westgas GmbH Marl 100 2010 8 8
94 Wohnbau Auguste Victoria GmbH Marl 100 2010 35 EAV
95 Wohnbau Westfalen GmbH Dortmund 100 2010 80 -14
96 Wohnungsbaugesellschaft mbH "Glückauf" Moers 100 2010 44 EAV
97 WSA GmbH Essen 100 2010 0 EAV
Ausland
98 Aktivsauerstoff GmbH Treibach-Althofen (Österreich) 51 2010 4 1
99 Algorax (Pty.) Limited Port Elizabeth (Südafrika) 80 2010 5 1
100 Asian Bleaching Earth Company Ltd. (i.L.) Kongmadue (Thailand) 100 2010 in Liquidation
101 Biomass Power Plant Ridham Limited Richmond (Vereinigtes Königreich) 100 2010 -1 -1
102 Colortrend Australia Pty. Ltd. Dandenong/Victoria (Australien) 100 2010 14 2
103 Compania Electrica de Sochagota S.A.E.S.P. Tunja (Kolumbien) 51 2010 88 2
104 Cosmoferm B.V. Delft (Niederlande) 100 2010 8 3
105 Degussa Africa Holdings (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 84,374 2010 7 5
106 Degussa International Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100 2010 481 18
107 Degussa Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 3 0
108 Degussa Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100 2010 5 0
109 Degussa SKW Co. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 726 267
110 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51 2010 9 4
111 EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 136 87
112 Elektrocieplownia Zdunska Wola Sp. z o.o. Zdunska Wola (Polen) 100 2010 6 1
113 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100 2010 10 0
114 Evonik Agroferm Zrt. Kaba (Ungarn) 100 2010 14 2
115 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 487 509
116 Evonik Australia Pty Ltd Dandenong (Australien) 100 2010 3 0
117 Evonik Biomass Energy Limited Richmond (Vereinigtes Königreich) 74,99 2010 0 0
118 Evonik Carbogal S.A. Lissabon (Portugal) 100 2010 25 1
119 Evonik Carbon Black, LLC Parsippany (New Jersey, USA) 100 2010 -27 -15
120 Evonik Carbon Black Brasil Ltda. Paulínia (Brasilien) 99,99 2010 43 -2
121 Evonik Carbon Black Italia s.r.l. Mailand (Italien) 100 2010 12 2
122 Evonik Carbon Black Korea Co., Ltd. Incheon (Südkorea) 100 2010 99 18
123 Evonik Carbon Black Nederland B.V. Botlek (Niederlande) 100 2010 25 1
124 Evonik Carbon Black Polska Sp. z o.o. Jaslo (Polen) 100 2010 11 1
125 Evonik COFRABLACK (Compagnie Française du Carbon Black S.A.S.) Ambès (Frankreich) 100 2010 15 2
126 Evonik Colortrend B.V. Maastricht (Niederlande) 100 2010 13 1
127 Evonik Cyro Canada Inc. Etobicoke (Kanada) 100 2010 4 1
128 Evonik Cyro LLC Parsippany (New Jersey, USA) 100 2010 41 17
129 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika) 100 2010 18 2
130 Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 99.991 2010 227 76
131 Evonik Degussa Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100 2010 15 3
132 Evonik Degussa Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100 2010 144 13
133 Evonik Degussa Canada Inc. Burlington (Kanada) 100 2010 23 8
134 Evonik Degussa Carbons, Inc. Parsippany (New Jersey, USA) 100 2010 -3 -1
135 Evonik Degussa Chile S.A. Santiago (Chile) 99.997 2010 0 0
136 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100 2009 -95 -29
137 Evonik Degussa Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100 2010 1.164 135
138 Evonik Degussa France Groupe S.A.S. Ham (Frankreich) 100 2010 41 -3
139 Evonik Degussa Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100 2010 0 0
140 Evonik Degussa Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100 2010 17 7
141 Evonik Degussa Ibérica S.A. Granollers (Spanien) 100 2010 58 2
142 Evonik Degussa India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100 2010 0 1
143 Evonik Degussa International AG Zürich (Schweiz) 100 2010 26 15
144 Evonik Degussa Iran AG Teheran (Iran) 100 2010 0 0
145 Evonik Degussa Italia S.p.A. Mailand (Italien) 100 2010 78 0
146 Evonik Degussa Japan Co. Ltd. Tokio (Japan) 100 2010 105 6
147 Evonik Degussa Korea Ltd. Incheon (Südkorea) 100 2010 7 3
148 Evonik Degussa Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100 2010 26 8
149 Evonik Degussa Mexico Servicios, S. A. de C. V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100 2010 0 0
150 Evonik Degussa Peroxid GmbH Wien (Österreich) 100 2010 23 2
151 Evonik Degussa Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 100 2010 14 2
152 Evonik Degussa Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100 2010 14 0
153 Evonik Degussa Praha s.r.o. Prag (Tschechische Republik) 100 2010 1 -1
154 Evonik Degussa Romania S.R.L. i.L. Bukarest (Rumänien) 100 2010 1 0
155 Evonik Degussa (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100 2010 3 1
156 Evonik Degussa Services LLC Wilmington (Delaware, USA) 100 2010 0 0
157 Evonik Degussa (Shanghai) Co. Ltd. Schanghai (China) 100 2010 5 3
158 Evonik Degussa Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100 2010 65 -18
159 Evonik Degussa Taiwan Ltd. Taipei (Taiwan) 100 2010 25 6
160 Evonik Degussa (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100 2010 3 1
161 Evonik Degussa Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla – Istanbul2 (Türkei) 100 2010 8 2
162 Evonik Degussa UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 616 395
163 Evonik Energy Services do Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100 2010 1 0
164 Evonik Energy Services LLC Kings Mountain (North Carolina, USA) 100 2010 5 0
165 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upča 2 (Slowakei) 100 2010 52 3
166 Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100 2010 7 4
167 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100 2010 0 0
168 Evonik Foams Inc. Magnolia (Arkansas, USA) 100 2010 15 -2
169 Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung (Taiwan) 51 2010 18 2
170 Evonik Goldschmidt Corp. Hopewell (Virginia, USA) 100 2010 44 32
171 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 16 1
172 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100 2010 693 18
173 Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Galena (Kansas, USA) 100 2010 13 -1
174 Evonik Lynchem Co. Ltd. Dalian (China) 100 2010 -29 -55
175 Evonik MedAvox SpA i.L. Mailand (Italien) 100 2010 -25 5
176 Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 -1
177 Evonik Mexico S.A. de C.V Mexiko-Stadt (Mexiko) 100 2010 2 5
178 Evonik Monosilane Japan Co. Ltd. Tokio (Japan) 100 2010 6 -2
179 Evonik New Energies UK Limited Richmond (Vereinigtes Königreich) 100 2010 1 0
180 Evonik Norcarb AB Malmö (Schweden) 100 2010 9 2
181 Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien) 100 2010 211 47
182 Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl (Österreich) 99 2010 22 2
183 Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
184 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100 2010 2 1
185 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100 2010 5 -1
186 Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100 2010 -8 -6
187 Evonik RohMax Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100 2010 17 10
188 Evonik RohMax Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100 2010 9 3
189 Evonik RohMax France S.A.S Lauterbourg (Frankreich) 100 2010 15 2
190 Evonik RohMax USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100 2010 17 11
191 Evonik Sanzheng (Yingkou) Fine Chemicals Co., Ltd. Yingkou (China) 65 2010 33 -12
192 Evonik Sanzheng Chongqing Fine Chemical Co., Ltd. Chongqing (China) 100 2010 -13 -25
193 Evonik Silquimica S.A. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100 2010 31 1
194 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 394 39
195 Evonik Stockhausen LLC Greensboro (North Carolina, USA) 100 2010 22 22
196 Evonik Thai Aerosil Co. Ltd. Bangkok (Thailand) 100 2010 13 3
197 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co. Ltd. Liaoyang (China) 70 2010 7 1
198 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taipei (Taiwan) 100 2010 21 1
199 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70 2010 7 1
200 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China) 60 2010 22 4
201 Insilco Ltd. Neu-Delhi (Indien) 73,11 2010 10 1
202 Inspec Finance Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 182 2
203 Inspec Fine Chemicals Ltd. Knottingley (Vereinigtes Königreich) 100 2010 35 0
204 Inspec Invesco Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 118 1
205 Iskenderun Enerji Üretim ve Ticaret A.S. Ankara (Türkei) 51 2010 1.209 147
206 JIDA Evonik High Perfomance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 80 2010 1 0
207 Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 385 543
208 Laporte do Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100 2010 in Liquidation
209 Laporte Group Pension Trustees Ltd. London (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
210 Laporte Industries Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 28 3
211 Laporte Invesco Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 192 2
212 Laporte Materials (Barrow) Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
213 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100 2010 5 56
214 Laporte Organisation Ltd. (i.L.) London (Vereinigtes Königreich) 100 2010 in Liquidation
215 Laporte Properties Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
216 Miejskie Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o. Piekary Slaskie (Polen) 97,58 2010 5 1
217 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA) 100 2010 -1 0
218 Nippon Aerosil Co. Ltd. Tokio (Japan) 80 2010 69 11
219 OOO Destek Podolsk (Russische Föderation) 59 2010 2 1
220 OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100 2010 2 1
221 PE MEGAWAT Sp. z o.o. Czerwionka-Leszczyny (Polen) 100 2010 4 0
222 Peter Spence & Sons Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 1 0
223 Power Minerals Ltd. Drax (Vereinigtes Königreich) 75 2010 3 0
224 Power Minerals UK Holdings Limited Durham (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
225 PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 100 2010 7 1
226 PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75 2010 7 1
227 Qingdao Evonik Chemical Co. Ltd. JiaoZhou (China) 52 2010 21 3
228 R + J Garroway Limited Glasgow (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
229 Roha B.V. Tilburg (Niederlande) 100 2010 3 0
230 RÜTGERS Organics Corporation State College (Pennsylvania, USA) 100 2010 -6 0
231 Sarclear Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 67 65
232 SFW Energia Sp. z o.o. Gliwice (Polen) 100 2010 22 3
233 STEAG State Power Inc. Makati City (Philippinen) 51 2010 200 28
234 Synthetic Chemicals Pension Scheme Trustees Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
235 The St. Bernard Insurance Company Ltd. Douglas (Insel Man) 100 2010 6 0
236 ZPC Zory Sp. z o.o. Zory (Polen) 100 2010 3 1
B. Inland / Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
237 BF Technik GmbH Hückelhoven 100 2009 0 1
238 Biogasanlage Völklingen GmbH Völklingen 51 2009 1 0
239 Emtec GmbH Völklingen 100 2009 1 0
240 Evonik Bioenergy GmbH Saarbrücken 51 2009 0 0
241 Evonik Chempower GmbH Essen 100 2010 0 0
242 Evonik Degussa Anlagen-Betriebs GmbH & Co. KG Essen 100 2010 0 0
243 Evonik Degussa Anlagen-Betriebs Verwaltungs-GmbH Essen 100 2010 0 0
244 Felix Höltken GmbH Köln 100 2009 0 EAV
245 Fiberdur-Vanck GmbH Hückelhoven 100 2009 1 0
246 GAL Fernwärmeschiene Saar-West Besitzgesellschaft mbH & Co. KG Saarbrücken 49 2009 0 0
247 GbR Gemeinschaftskraftwerk West Essen 78,57 2009 4 0
248 GSB Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen mbH Essen 50 2009 0 0
249 Günther Wiedenhaqen, Isolierbaustoffe, GmbH Hückelhoven 100 2009 3 0
250 Jade 1111. GmbH Berlin 100 2010 0 0
251 Kraftwerksgesellschaft Völklingen Geschäftsführungs-GmbH Völklingen 73,68 2009 0 0
252 Kraftwerksgesellschaft Völklingen mbH & Co. KG Völklingen 73,68 2009 0 8
253 PKU Pulverkautschuk Union GmbH Marl 100 2010 in Liquidation
254 Projektgesellschaft Radbod mbH Hamm 33,33 2009 0 0
255 RWS Wohnpark Sanssouci GmbH Essen 67,1 2009 1 0
256 Si Brikett- und Extrazitfabriken GmbH Hückelhoven 100 2009 2 0
257 STEAG-Kraftwerksbetriebsgesellschaft mbH Essen 78,57 2009 0 0
258 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 69,99 2009 0 0
259 Trierer Tor, Aachen EBV Projekt GmbH & Co. KG Hückelhoven 100 2009 0 0
Ausland
260 Ariens Steenfabriek I B.V. Almelo (Niederlande) 100 2009 0 0
261 Auxiliaire Miniére S.A. Lüttich (Belgien) 100 2009 1 0
262 AYTET ELEKTRIK TOPTAN VE TICARET A.S. Ankara (Türkei) 100 2009 0 0
263 Bekool B.V. Buchten (Niederlande) 100 2009 0 0
264 Degussa Cathay Biotechnology Co., Ltd. Jining (China) 51 2010 11 0
265 Degussa International Trade (Shanghai) Co. Ltd. Schanghai (China) 100 2010 0 0
266 Degussa Knottingley Ltd. i.L. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 in Liquidation
267 Energoinvest, a.s. Prag (Tschechische Republik) 100 2009 0 0
268 Evonik Degussa Hungaria Kft. i.L. Budapest (Ungarn) 100 2010 in Liquidation
269 Evonik Degussa Stanlow Ltd. i.L. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 in Liquidation
270 Evonik Degussa UK Services Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
271 Evonik ENERGO Mineral Sp. z o.o. Kattowice (Polen) 100 2009 1 0
272 Evonik Energy Services (India) Pvt. Ltd. Noida (Indien) 100 2009 2 2
273 GVT d.o.o. za mobilnu ernergiju Vukowar (Kroatien) 100 2009 0 0
274 Renova Enerji Üretim ve Ticaret A.S. Ankara (Türkei) 99,999 2009 0 0
275 RÜTGERS S.r.L. i.L. Mailand (Italien) 99,99 2010 in Liquidation
276 SEC Energie-Contracting Sp. z o.o. Kattowitz (Polen) 100 2009 0 0
277 SFW, s.r.o. Prag (Tschechische Republik) 100 2009 1 0
278 SKW Chemicals UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100 2010 0 0
279 STEAG DO BRASIL LTDA. i.L. Rio de Janeiro (Brasilien) 100 2009 in Liquidation
II. BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN
A. Inland / Gemeinschaftsunternehmen (at-Equity-bilanziert)
280 EnD-I STEAG Bioenergie GmbH Saarbrücken 50 2009 0 0
281 Netzleitung Lünen GmbH Essen 50 2009 4 0
282 Powerment GmbH Stuttgart 50 2010 1 0
283 REG Raffinerie-Energie GmbH & Co. oHG Köln 80 2009 4 4
284 StoHaas Management GmbH Marl 50 2010 0 0
285 StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50 2010 202 32
286 THS GmbH Essen 50 2009 204 67
Ausland
287 Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S. Ankara (Türkei) 51 2009 17 1
288 Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan) 50 2010 21 3
289 Evonik Cristal Materials Corporation Taipeh (Taiwan) 52 2010 2 0
290 Evonik Headwaters LLP Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50 2010 7 -2
291 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50 2010 3 0
292 Perorsa – Peróxidos Orgánicos S.A. i.L. Barcelona (Spanien) 50 2010 in Liquidation
B. Inland / Gemeinschaftsunternehmen (nicht at-Equity-bilanziert)
293 Fernwärmeversorgung Gelsenkirchen GmbH Gelsenkirchen 50 2009 0 0
294 Kraftwerk Voerde oHG der Evonik Steag GmbH und RWE Power AG Voerde 75 2009 6 0
295 Kremer Baustoffe und Transporte GmbH & Co. KG Zeil am Main 50 2009 1 1
296 Kremer Baustoffe und Transporte Verwaltung-GmbH Zeil am Main 50 2009 0 0
297 MID-Cert Gesellschaft für Zertifizierung mbH Essen 50 2009 0 0
298 Minex GmbH Staßfurt 50 2009 5 0
299 Montanes Explorationsgesellschaft mbH Karlsruhe 50 2009 0 0
300 WSG Wärmezähler-Service GmbH Essen 50 2009 2 0
Ausland
301 Babadag Elektrik Üretim Sanayi ve Ticaret A.S. Narlidere-Izmir (Türkei) 40 2010 0 0
302 BTU STEAG O & M Services, Ltd. George Town (Grand Cayman, Cayman Islands) 50 2009 0 0
303 Canoas Consortium - STEAG Encotec/Camargo Correa Bairro São José (Brasilien) 50 2010 5 3
304 Euroment Benelux B.V. Heemstede (Niederlande) 50 2009 3 2
305 EZSE Rüzgar Elektrik Üretim Sanayi ve Ticaret Ltd. Sirketi Narlidere-Izmir (Türkei) 40 2010 0 0
C. Assoziierte Unternehmen (at-Equity-bilanziert) Inland
306 ARG mbH & Co. KG Duisburg 20,28 2010 8 24
307 Deutsche Industrieholz GmbH Essen 45 2009 1 0
308 Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH Dinslaken 26 2009 49 10
309 Freiburger Wärmeversorgungs GmbH Freiburg 49 2009 3 1
310 Gichtgaskraftwerk Dillingen GmbH & Co. KG Dillingen 49,9 2009 12 0
311 JSSi GmbH Freiberg 51 2010 25 0
312 Kommanditgesellschaft Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co. Dortmund 54,35 2010 8 1
313 Kraftwerk Bexbach Verwaltungsgesellschaft mbH Bexbach 33,33 2009 24 1
314 TÜV Nord InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49 2009 1 0
315 TÜV Nord InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49 2009 0 0
316 Verwaltungsgesellschaft GKW Dillingen mbH Dillingen 49,9 2009 0 0
Ausland
317 ARKAD Deniz Tasimaciligi A.S. Istanbul (Türkei) 49 2009 16 3
318 DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 51 2010 6 1
319 Evonik Silco Materials, LLC Parsippany (New Jersey, USA) 55 2010 1 -1
D. Inland / Assoziierte Unternehmen (nicht at-Equity-bilanziert)
320 ARG Verwaltungs GmbH Duisburg 20 2010 2 0
321 BAV Aufbereitung Herne GmbH Herne 49 2009 1 -1
322 Enagra Rohstoffe GmbH Gräfeling 33,3 2010 0 0
323 Energieversorgung Rochlitz GmbH Rochlitz 49 2009 1 0
324 Fernwärmeversorgung Neunkirchen GmbH Neunkirchen 49 2009 1 0
325 Fernwärmeversorgung Saarlouis-Steinrausch Geschäftsführungsgesellschaft mbH Saarlouis 33,33 2009 0 0
326 Fernwärmeversorgung Saarlouis-Steinrausch GmbH & Co. KG Saarlouis 33,33 2009 1 0
327 Fernwärmeversorgung Universitäts-Wohnstadt Bochum GmbH Bochum 25 2009 1 0
328 FWM Fernwärmeversorgung Mayen GmbH Mayen 45 2009 1 0
329 Gemeinschaftskraftwerk Bergkamen oHG der Evonik Steag GmbH und der RWE Power AG Bergkamen 49 2009 17 1
330 HKH Heizkraftwerk Homburg GmbH Homburg 47 2009 1 0
331 Ilmenauer Wärmeversorgung GmbH Ilmenau 49 2009 5 1
332 Interkommunale Entwicklungsgesellschaft Hückelhoven-Wassenberg mbH Hückelhoven 25 2009 0 0
333 PRINAS Assekuranz Service GmbH Essen 25 2009 -2 0
334 Projektgesellschaft Industriepark Dorsten-Marl mbH Dinslaken 49,04 2009 0 0
335 Saarfilterasche-Vertriebs-Gesellschaft mbH Baden-Baden 20 2009 0 0
336 SAFA-Saarfilterasche-Vertriebs-GmbH & Co. KG Baden-Baden 20 2009 1 3
337 Sömmerdaer Energieversorgung GmbH Sömmerda 49 2009 1 2
338 Thermische Abfallbehandlung Lauta GmbH & Co. oHG Berlin 25,1 2009 2 2
339 Umschlagsterminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50 2010 0 0
340 Umschlagsterminal Marl Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 50 2010 0 0
341 Wärme-Service Zweibrücken GmbH Zweibrücken 24,5 2009 1 0
342 Wohnbau Dinslaken GmbH Dinslaken 46,45 2009 42 5
Ausland
343 KE Dolna Odra Sp. z o.o. Nowe Czarnowo (Polen) 31,43 2009 1 0
E. Inland / Sonstige Unternehmen
344 Brennelement-Zwischenlager Ahaus GmbH Ahaus 45 2009 2 2
345 Deutsche Gasrußwerke GmbH Dortmund 50 2010 0 0
346 Faserwerke Hüls GmbH Marl 50 2010 1 0
347 Industriepark Münchsmünster GmbH & Co.KG Münchsmünster 30 2009 7 0
348 Industriepark Münchsmünster Verwaltungs-GmbH Königstein 38 2009 0 0
349 Li-Tec Verwaltungs-GmbH Kamenz 20 2009 0 0
Ausland
350 Aerosil Regional Representative Office Ltd. Bangkok (Thailand) 49 2010 k.A. k.A.
351 Inxel-Evonik Advanced Pigment System S.a.g.l. Lugano (Schweiz) 30 2010 k.A. k.A.

Die Umrechnung der Auslandswerte erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, für das Jahresergebnis mit dem Jahresdurchschnittskurs.

Essen, 21. Februar 2011

Der Vorstand

Dr. Engel

Blauth

Dr. Colberg

Entwicklung des Anlagevermögens

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€
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Vortrag zum 01.01.2010 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand am 31.12.2010
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 0 0 0 0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 2 0 1 6
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0
4. geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
0
3 2 0 1 6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4 0 0 0 4
2. technische Anlagen und Maschinen 0 0 0 0 0
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7 1 0 0 8
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1 0 0 -1 0
0
0
12 1 0 -1 12
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 9.400 6 6 0 9.400
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 32 36 0 0 68
3. Beteiligungen 0 0 0 0 0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 0 2 0 0
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 20 3 1 0 22
6. sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 0
9.454 45 9 0 9.490
Gesamt 9.469 48 9 0 9.508

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Abschreibungen
Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€
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Vortrag zum 01.01.2010 Abschreibungen des Geschäftsjahres' Zuschreibung des Geschäftsjahres Abgänge Stand am 31.12.2010
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 0 0 0 0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2 1 0 0 3
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0 0 0
4. geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
2 1 0 0 3
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 3 0 0 0 3
2. technische Anlagen und Maschinen 0 0 0 0 0
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 1 0 0 4
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
6 1 0 0 7
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 180 440 0 0 620
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
3. Beteiligungen 0 0 0 0 0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 0 0
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 0 0 0 0 0
6. sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 0
180 440 0 0 620
Gesamt 188 442 0 0 630

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Buchwerte
Mio.€ Mio.€
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31.12.2010 31.12.2009
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0 0
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3 1
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0
4. geleistete Anzahlungen 0 0
3 1
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 1 1
2. technische Anlagen und Maschinen 0 0
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 4
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 1
5 6
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 8.780 9.220
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 68 32
3. Beteiligungen 0 0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 2
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 22 20
6. sonstige Ausleihungen 0 0
8.870 9.274
Gesamt 8.878 9.281

* In den Abschreibungen des Geschäftsjahres sind 440 Mio. € außerplanmäßige Abschreibungen enthalten

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, den 23. Februar 2011

**PricewaterhouseCoopers

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Dr. Norbert Vogelpoth, Wirtschaftsprüfer

Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im zurückliegenden Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Wir haben den Vorstand der Evonik bei der Geschäftsführung kontinuierlich überwacht und bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten; er hat uns zeitnah und umfassend über die Umsetzung der Geschäftspolitik und der Unternehmensstrategie, die Ergebnisentwicklung und den Gang der Geschäfte des Konzerns informiert.

In fünf Sitzungen am 24. März, 27. Mai, 16. Juni, 16. September und 16. Dezember 2010 haben wir uns mit allen für das Unternehmen wichtigen Fragen befasst. Der Vorstand berichtete uns außerhalb der Sitzungen schriftlich über die Geschäftsentwicklung und Vorgänge von besonderer Bedeutung für Evonik. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde laufend über alle wichtigen Geschäftsvorfälle unterrichtet.

Das Geschäftsjahr 2010 war entgegen den ursprünglichen Erwartungen ein Jahr des Aufschwungs. Es stand im Zeichen einer starken konjunkturellen Erholung, von der insbesondere die deutsche Wirtschaft profitiert hat. Evonik ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen, besser und schneller als viele andere Chemieunternehmen, dies insbesondere dank des engagierten Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Mitwirkung der Mitarbeitervertretungen und der IGBCE.

Bedeutende Beratungsthemen waren der Verkauf der Evonik Steag GmbH an ein Konsortium nordrhein-westfälischer Stadtwerke, der mit dem Erwerb von 51 Prozent im März 2011 als erstem Schritt vollzogen wurde und die schrittweise Zusammenführung von Evonik Immobilien GmbH und THS GmbH.

Evonik wird entsprechend den Beschlüssen vom 16. Dezember 2009 zu einem weltweit führenden Spezialchemie-Unternehmen weiterentwickelt. Dabei richtet der Konzern sein Wachstum auf Felder aus, die insbesondere von den globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien profitieren.

Zu den weiteren herausgehobenen Themen unserer Beratungen zählten:

Bau einer Anlage zur Herstellung Buten-1 (Singapur)
Errichtung einer Monosilan-/AEROSIL® Verbundanlage (Japan)
Ausbau der Lithium-lonen-Zellfertigung (Kamenz)
Ausstieg aus dem Projekt "AYAS": Entwicklung und Bau eines Steinkohlekraftwerkes (Türkei)
Probleme bei der Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Walsum 10
Effizienzsteigerungsprogramm "On Track"

Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde vorbereitet und unterstützt durch zehn Sitzungen des Präsidialausschusses, sechs Sitzungen des Finanz- und Investitionsausschusses sowie vier Sitzungen des Prüfungsausschusses.

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2010, den gemäß § 315 a Abs. 3 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht, der für die Evonik und den Evonik-Konzern zusammengefasst wurde, eingehend geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Auch das Risikomanagement wurde vom Abschlussprüfer auf der Grundlage eines freiwilligen, vom Aufsichtsrat erteilten Prüfungsauftrags in die Jahresabschlussprüfung einbezogen.

In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 7. März 2011 sowie in der Aufsichtsratssitzung am 15. März 2011 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts erhebt der Aufsichtsrat keine Einwände gegen Jahres- und Konzernabschluss sowie Lagebericht. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen des Abschlussprüfers zu. Damit billigt der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss 2010 ist somit festgestellt.

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen mit verbundenen Unternehmen aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind."

In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 7. März 2011 sowie in der Aufsichtsratssitzung am 15. März 2011 berichtete der Abschlussprüfer auch über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen mit verbundenen Unternehmen.

Der Aufsichtsrat hat bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, dass nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung, erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind.

Der Prüfungsausschuss hat den Abhängigkeitsbericht beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen mit verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an.

Frau Ursel Gelhorn hat ihr Mandat im Aufsichtsrat zum 31. März 2010 niedergelegt. Wir danken Frau Gelhorn für ihre engagierte Mitwirkung und die konstruktive Zusammenarbeit. Als Nachfolger wurde Herr Horst Rohde mit Wirkung vom 1. April 2010 zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Ausdrücklich dankt der Aufsichtsrat allen Beschäftigten für ihren engagierten Einsatz. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand insbesondere für die zielbewusste strategische Neuausrichtung des Konzerns.

Essen, im März 2011

Der Aufsichtsrat

Wilhelm Bonse-Geuking, Vorsitzender

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