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Evonik Industries AG

Management Reports May 6, 2010

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Management Reports

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Evonik Industries AG

Essen

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009

Zusammengefasster Lagebericht 2009

Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Geschäftsfeldern gelten aufgrund der Einflüsse aus den Geschäftsfeldern entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Einzelabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Krisenjahr gut gemeistert – Konzentration auf Spezialchemie

Geschäft und Rahmenbedingungen

Überblick

Entschlossen gegengesteuert

Das Jahr 2009 war für Evonik mit enormen Herausforderungen verbunden. Die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise nahmen vor allem in den ersten Monaten des Jahres 2009 dramatische Züge an und mündeten in einer globalen Rezession. Auch unser Unternehmen war davon hart betroffen. Wir haben jedoch Handlungsstärke bewiesen und mit deutlichen Kostensenkungen und Effizienzverbesserungen frühzeitig gegengesteuert. Gleichzeitig haben wir inmitten der Krise Weitsicht gezeigt und mit unserer neuen Unternehmensstrategie die wachstumsorientierte Weiterentwicklung von Evonik eingeleitet.

Anfang 2009 war eine Prognose zum wirtschaftlichen Verlauf des Geschäftsjahres noch mit großen Unsicherheiten behaftet. Deshalb hatten sofort wirksame Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung absoluten Vorrang. Dazu galt es, zügig das Nettoumlaufvermögen zu verringern, Spielräume zur Flexibilisierung von Investitionsvorhaben zu nutzen sowie rasch und entschlossen ein konzernweites Programm zur Kostensenkung aufzusetzen: Kurzfristige Einsparungen von mindestens 300 Millionen € im Jahr 2009 hatten wir uns dabei als ehrgeiziges Ziel gesetzt. Darüber hinaus streben wir an, unsere Kosten ab dem Jahr 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Sämtliche Aktivitäten zur nachhaltigen Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit bündeln wir seitdem in dem Effizienzsteigerungsprogramm „On Track". In diesem Rahmen werden alle wesentlichen Kostenpositionen im Konzern auf den Prüfstand gestellt.

Cashflow sehr stark verbessert

Unsere Kostendisziplin zeigte im Laufe des Jahres 2009 deutliche Wirkung: Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 1,7 Milliarden € auf 2,1 Milliarden € und ermöglichte eine spürbare Rückführung der Nettofinanzschulden. Das kurzfristige Einsparziel von 300 Millionen € haben wir mit rund 500 Millionen € erheblich übertroffen, wozu unsere Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag leisteten. Damit konnten wir den konjunkturbedingten Rückgang des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) weitgehend auffangen und im mittleren einstelligen Prozentbereich begrenzen. Die Erfolge auf der Kostenseite ließen die EBITDA-Marge bei gleichzeitig rückläufigem Umsatz auf 15,5 Prozent gegenüber 13,6 Prozent im Vorjahr ansteigen.

Die Finanzierung von Evonik steht auf festem Fundament. Trotz der globalen Finanzmarktkrise konnten wir im Jahr 2009 unsere Refinanzierungsbasis verbreitern und die Laufzeitenstruktur der Finanzverbindlichkeiten verlängern. Dazu platzierten wir im Oktober eine fünfjährige Kapitalmarktanleihe mit einem Volumen von 750 Millionen €, die bei privaten und institutionellen Anlegern in Europa großes Interesse fand.

Marktpositionen gezielt ausgebaut

Trotz des wirtschaftlich anspruchsvollen Umfelds haben wir auch im Jahr 2009 unsere führenden Marktpositionen in der Chemie und in der Energie weiter gestärkt. Einen Meilenstein stellte die Inbetriebnahme des Verbundkomplexes zur Herstellung von Methacrylaten und Methacrylat-Spezialitäten in Schanghai (China) dar. Die Kesseldruckprobe im innovativen 790-MW-Steinkohlekraftwerk Walsum 10 – unser derzeit größtes Investitionsprojekt – war ein weiterer wichtiger Etappenschritt. Unsere Position innerhalb der führenden privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland haben wir durch eine umfassende Intensivierung der Kundenorientierung weiter verbessert.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die aussichtsreiche Stellung von Evonik in den Märkten ist unsere Innovationskraft. Deutlich sichtbar wird dies in der von uns entwickelten CERIO®-Technologie zur Serienherstellung von Zellen für großformatige Lithium-Ionen-Batterien. Auf dieser Basis bereiten wir zusammen mit unserem strategischen Partner Daimler AG in Kamenz (Dresden) die Serienproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen für automobile Anwendungen vor, die im Jahr 2011 anlaufen soll.

Konzentration auf Spezialchemie

2009 war auch ein Jahr grundlegender Weichenstellungen für weiteres profitables Wachstum und dauerhafte Wertsteigerung von Evonik. Nach einer umfassenden Portfolio-Analyse haben wir entschieden, uns im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung und des angestrebten Börsengangs auf die Spezialchemie zu konzentrieren, wo wir bereits heute eines der weltweit führenden Unternehmen sind. Unser Energiegeschäft soll – unter dem Konzerndach verbleibend - die Möglichkeit erhalten, sein erhebliches Wachstumspotenzial gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern voll auszuschöpfen. Darüber hinaus wollen wir unsere Immobilien-Aktivitäten mit der THS zusammenführen und anschließend für dieses Geschäft eine eigene Perspektive am Kapitalmarkt entwickeln. Und in der Chemie konzentrieren wir uns konsequent auf margenstarke Geschäfte mit attraktivem Wachstums- und Ertragspotenzial. Profitieren wollen wir dabei insbesondere von den globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien.

Evonik hat das schwierige Jahr 2009 sehr gut gemeistert. Wir haben die Kraft, aus Herausforderungen neue Chancen und Geschäfte zu entwickeln. Das lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.

Spürbarer Mengenrückgang

Die weltweite Wirtschaftskrise hat unser Geschäft insbesondere in der ersten Jahreshälfte erheblich beeinträchtigt. Die deutlich geringere Nachfrage nahezu aller Industrien sowie ein konsequenter Abbau von Lagerbeständen bei unseren Kunden führten zu einem drastischen Mengeneinbruch. Ab dem Sommer zog die Nachfrage gegenüber dem schwachen Jahresbeginn leicht an. Insgesamt ging der Umsatz des Evonik-Konzerns um 18 Prozent auf 13,1 Milliarden € zurück. Im Geschäftsfeld Chemie nahm der Umsatz vor allem mengenbedingt um 15 Prozent auf 10,0 Milliarden € ab. Der Umsatz des Geschäftsfelds Energie sank insbesondere aufgrund deutlich rückläufiger Kohlepreise sowie eines geringeren Energieabsatzes um 25 Prozent auf 2,6 Milliarden €. Der Umsatz des Geschäftsfelds Immobilien übertraf mit 378 Millionen € leicht die Vorjahreshöhe.

EBITDA dank Kosteneinsparungen nur leicht unter Vorjahr

Der signifikante Mengenrückgang, die damit verbundene spürbare Unterauslastung der Produktionsanlagen sowie die stark rückläufigen Kohlepreise haben das operative Ergebnis erheblich gemindert. Weitere Belastungen resultierten insbesondere aus Vorratsabwertungen, die in den Geschäftsfeldern Chemie und Energie infolge der deutlich fallenden Rohstoffpreise vorgenommen werden mussten. Auf den drastischen Ergebniseinbruch haben wir frühzeitig mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur kurz- und langfristigen Liquiditäts- und Ergebnissicherung reagiert. Zu den konsequent umgesetzten kurzfristigen Maßnahmen gehörten vor allem die Senkung des Nettoumlaufvermögens, angepasste Investitionsausgaben sowie sofort wirksame Kosteneinsparungen. Die anhaltende Unterauslastung unserer Chemie-Produktionsanlagen zwang uns weltweit zu erheblichen betrieblichen Anpassungen. In Deutschland, der trotz starker Internationalisierung wichtigsten Region von Evonik, konnten wir diese mit dem Instrument der Kurzarbeit abfedern.

Dank der erfolgreichen Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie der ab Juni wieder anziehenden Nachfrage blieb das EBITDA mit 2.025 Millionen € nur um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert, nachdem es zum Halbjahr noch 34 Prozent unter Vorjahr gelegen hatte.

Das EBITDA des Geschäftsfelds Chemie erreichte mit 1.602 Millionen € nahezu die Vorjahreshöhe. Im Geschäftsfeld Energie ging das EBITDA insbesondere aufgrund geringerer Kohlepreise und niedrigeren Energieabsatzes um 19 Prozent auf 418 Millionen € zurück. Das EBITDA des Geschäftsfelds Immobilien blieb mit 183 Millionen € um 16 Prozent unter dem Vorjahreswert, der einen Sonderertrag aus der Abgabe von Gewerbeimmobilien enthalten hatte.

Umsatz und Überleitung vom EBITDA zum Konzernergebnis

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Umsatz 13.076 15.873 -18
EBITDA (vor Sondereinflüssen) 2.025 2.165 -6
Betriebliche Abschreibungen -831 -867
EBIT (vor Sondereinflüssen) 1.194 1.298 -8
Neutrales Ergebnis fortgeführter Aktivitäten -299 -406
Betriebsergebnis 895 892 0
Zinsergebnis -483 -530
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362 14
Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten 0 134
Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) 412 496 -17
Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten -94 -128
Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten -6 -17
Ergebnis nach Steuern 312 351 -11
Ergebnis anderer Gesellschafter -72 -70
Konzernergebnis 240 281 -15

Vorjahreswerte angepasst

Konzernergebnis unter dem von Verkaufsergebnissen begünstigten Vorjahreswert

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) verringerte sich um 8 Prozent auf 1.194 Millionen €. Das neutrale Ergebnis von minus 299 Millionen € ist ein Saldo von nicht operativen Aufwendungen und Erträgen mit einmaligem bzw. seltenem Charakter. Wesentliche neutrale Aufwendungen betrafen das Effizienzsteigerungsprogramm On Track, Wertminderungen auf Vermögenswerte, den Verkauf der NCN-Chemie, einen Sonderbeitrag zum Pensions-Sicherungs-Verein a.G. sowie Restrukturierungen. Die Erträge stammten vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen. Im Vorjahreswert waren hauptsächlich Wertminderungen auf Vermögenswerte des Geschäftsfelds Chemie sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des Konzerns, der Stärkung der Marke Evonik und für die geplante Stilllegung kleinerer Chemie-Standorte enthalten.

Aufgrund geringerer neutraler Aufwendungen lag das Betriebsergebnis mit 895 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Das Zinsergebnis verbesserte sich vor allem infolge geringerer Zinsen aus der Finanzierung auf minus 483 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten konnten wir um 14 Prozent auf 412 Millionen € steigern. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der nicht fortgeführten Aktivitäten enthielt im Vorjahr im Wesentlichen die Verkaufsergebnisse der Bereiche Teerraffination und Initiators. Daher blieb das gesamte Ergebnis vor Ertragsteuern mit 412 Millionen € um 17 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Ertragsteuerquote lag mit 24 Prozent insbesondere aufgrund von Erträgen aus der Zuschreibung aktiver latenter Steuern unter der erwarteten Konzernsteuerquote von 30 Prozent. Das Konzernergebnis ging um 15 Prozent auf 240 Millionen € zurück.

Prognose deutlich übertroffen

Die Prognose für das Jahr 2009 war angesichts der nicht abzusehenden Folgen der Weltwirtschaftskrise schwierig. Wir hatten aufgrund des Konjunktureinbruchs einen deutlichen Umsatzrückgang erwartet, der sich gleichfalls negativ auf die operativen Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT auswirken würde. Tatsächlich ging der Umsatz um 18 Prozent zurück. Bei den operativen Ergebnissen konnten wir dagegen den erheblichen Ergebnisrückgang durch die erfolgreichen Kostensenkungen nahezu auffangen. Das EBITDA blieb daher nur um 6 Prozent und das EBIT um 8 Prozent unter Vorjahr.

Unsere Investitionspläne für das Jahr 2009 hatten wir vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen im Januar 2009 überarbeitet. Insgesamt betrugen die Sach- und Finanzinvestitionen im Jahr 2009 knapp 900 Millionen €, ohne dabei auf die wesentlichen Zukunftsinvestitionen verzichten zu müssen. Im Vergleich zum Vorjahreswert von rund 1,2 Milliarden € gingen die Investitionen um 27 Prozent zurück.

Wirtschaftliches Umfeld

Globale Finanzmarktkrise stürzt Weltwirtschaft in Rezession

Ausgelöst durch die Finanzmarktkrise erlebte die Weltwirtschaft 2009 eine tiefe Rezession. Rund um den Globus schrumpfte die Wirtschaft insgesamt um 1,2 Prozent. Nach Angaben der OECD waren vor allem die großen, entwickelten Volkswirtschaften des Westens von dem Konjunktureinbruch betroffen. Relativ gut behauptet haben sich hingegen die aufstrebenden Wirtschaftsnationen Brasilien, China und Indien; von den sogenannten BRIC-Staaten musste nur Russland schmerzhafte Einbrüche verkraften.

In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft um 4,9 Prozent; dies ist einer der heftigsten Rückgänge seit der großen Depression von 1931 /32. Die Exportstärke Deutschlands erwies sich in dieser Situation als Achillesferse:

Infolge der weltweiten Nachfrageausfälle gingen die Ausfuhren insgesamt um 14,4 Prozent zurück. Auch im Inland sank wegen nicht ausgelasteter Kapazitäten in der Industrie die Nachfrage nach Vorprodukten und Investitionsgütern. Die Bruttoinvestitionen verringerten sich um 17,5 Prozent. Nur der private Konsum blieb annähernd stabil und verzeichnete gegenüber dem Vorjahr sogar ein leichtes Plus von 0,8 Prozent. Dank der Kurzarbeiterregelung schlug die Rezession nicht unmittelbar auf den Arbeitsmarkt durch; die Arbeitslosenquote stieg dennoch um 1,1 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent. Erste positive Signale zeigten sich in der zweiten Jahreshälfte, insbesondere der Export zog wieder an. In den übrigen Ländern der Euro-Zone sank die Wirtschaftsleistung gleichermaßen durchschnittlich um 4 Prozent. Betroffen waren auch hier hauptsächlich exportorientierte Nationen. In den Niederlanden und Italien schrumpfte die Wirtschaft um 4,3 bzw. 4,8 Prozent, Frankreich verzeichnete ein Minus von 2,3 Prozent. Spanien und Irland waren mit einem Rückgang von 3,6 bzw. 7,5 Prozent ebenfalls heftig von der Rezession betroffen. Die neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), die zusammen mit Spanien und Irland zuletzt die Weltwirtschaft stimuliert hatten, verzeichneten Einbrüche zwischen 14,4 Prozent in Estland und 4,4 Prozent in Tschechien. Innerhalb dieser Staatengruppe wies lediglich Polen mit einem Plus von 1,4 Prozent Wachstum aus. Erhebliche Rückgänge verzeichneten auch die Volkswirtschaften Großbritanniens und der skandinavischen Länder mit Werten zwischen minus 4,5 Prozent in Dänemark und minus 6,9 Prozent in Finnland. Demgemäß schrumpfte in der EU insgesamt die Wirtschaft um 3,9 Prozent.

Russland wurde von der weltweiten Krise hart getroffen. Nicht zuletzt wegen der deutlich rückläufigen Energie- und Rohstoffpreise sank die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr um 8,7 Prozent.

Auch in Japan schrumpfte die Wirtschaft mit einem Rückgang von 5,3 Prozent erheblich. Südkorea hingegen erreichte ein minimales Plus von 0,1 Prozent.

Die US-amerikanische Wirtschaft – Auslöser der weltweiten Krise – schrumpfte um 2,5 Prozent. Der private Konsum ging nochmals zurück und wies ein Minus von 0,6 Prozent aus.

Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in China und Indien trug dazu bei, dass die globale Rezession nicht noch stärker ausfiel: Nach anfänglichem Stottern kam dort der Wachstumsmotor wieder in Gang, hauptsächlich angetrieben durch staatliche Konjunkturprogramme und eine robuste Binnennachfrage. Mit Wachstumsraten von 8,3 Prozent in China und 6,1 Prozent in Indien wurden die Vorjahreswerte fast bzw. wieder erreicht. Behauptet hat sich auch Brasilien, dessen Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr stabil blieb. In der Krise ist mit Indonesien ein neuer Impulsgeber für die Weltwirtschaft aufgetreten; das bevölkerungs- und rohstoffreiche Land wies im Jahr 2009 ein Wachstum von 4,5 Prozent aus.

Branchenentwicklung: Chemie

Die Nachfrage nach Chemieprodukten hatte in den letzten Jahren von der anhaltenden Expansion der Weltwirtschaft profitiert. Der globale Konjunktureinbruch traf die Branche aber sehr schnell und besonders heftig. In Deutschland musste die chemische Industrie mit minus 15,8 Prozent den stärksten Geschäftseinbruch seit 30 Jahren verkraften. Vor allem die Auslandsnachfrage reduzierte sich drastisch; sie sank um 19 Prozent. Ursächlich dafür war ein Rückgang der Bestellungen aus der EU und aus Asien (ohne Japan). Vergleichsweise stabil blieben dagegen die Exporte nach Japan und in die USA - vor allem aufgrund des vergleichsweise konjunkturresistenten Pharmasektors, der insgesamt mit einem Rückgang von 2,3 Prozent deutlich geringere Einbußen als die übrigen Bereiche hinzunehmen hatte. Schlusslichter der Branchenentwicklung sind demgegenüber Chemiefasern und anorganische Grundchemikalien mit einem Rückgang von 28,7 Prozent und 21,8 Prozent. Fast ebenso schlecht wie das Auslands- lief das Inlandsgeschäft; hier sanken die Umsätze um 17,6 Prozent. Ausschlaggebend hierfür war die teilweise fast zum Erliegen gekommene Nachfrage wichtiger Abnehmerindustrien, etwa der Automobil- und der Bauindustrie sowie der Gummi- und der Kunststoffindustrie.

Auch weltweit litt die chemische Industrie unter der Wirtschaftskrise. In der EU und in den USA war jeweils ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von 5,0 Prozent, in Japan sogar ein Minus von 9,0 Prozent zu verzeichnen. In Brasilien fiel der Rückgang mit 0,5 Prozent moderat aus. Südkorea und Indien verzeichneten gegenüber dem Vorjahr sogar Zuwächse von 2,5 Prozent bzw. 6,5 Prozent. Auch China meldete Wachstum, das allerdings mit 7 Prozent um gut 6 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2008 ausfiel. Weltweit betrug der Rückgang 3,0 Prozent.

Branchenentwicklung: Energie1

Aufgrund der Wirtschaftskrise ist der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2009 stark gesunken. Insbesondere die energieintensive Grundstoffindustrie litt unter der Konjunkturentwicklung und war der Hauptgrund für den Rückgang im Energieverbrauch. Insgesamt sank der Primärenergieverbrauch (PEV) gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent und lag bei rund 450 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten. Die Nachfrage nach Steinkohle war von der Wirtschaftsentwicklung am stärksten betroffen: In Kraftwerken wurden gegenüber dem Vorjahr rund 13 Prozent weniger Steinkohle eingesetzt. Der Einsatz von Braunkohle nahm um 3 Prozent ab, was dem Rückgang der Lieferungen an die Kraftwirtschaft entspricht. Der Anteil der erneuerbaren Energien am PEV stieg von 8,2 Prozent im Vorjahr auf rund 9 Prozent.

Aufgrund der schwächeren Nachfrage der Industrie verringerte sich der deutsche Stromverbrauch im Jahr 2009 um über 5,3 Prozent auf rund 580 Terrawattstunden (TWh); die Bruttostromerzeugung lag bei rund 596 TWh. Die Stromerzeugung aus Kernenergie sank um 9,6 Prozent auf rund 135 TWh. Die Stromerzeugung aus Steinkohle ging um 12,5 Prozent auf rund 109 TWh zurück, die aus Braunkohle verzeichnete ein Minus von 2,7 Prozent auf rund 147 TWh. Die Stromerzeugung aus Erdgas verringerte sich um 11,2 Prozent auf rund 87 TWh. Die erneuerbaren Energien leisteten einen Beitrag an der Gesamterzeugung von 93 TWh.

Ab dem dritten Quartal 2008 setzte an den internationalen Öl- und Kohlemärkten ein massiver Preisverfall ein, der auch noch im ersten Quartal 2009 anhielt. Danach zogen die Rohölpreise langsam wieder an und lagen Ende 2009 fast doppelt so hoch wie zum Jahresanfang. Die Preisentwicklung für Steinkohle war insbesondere geprägt vom geringeren Bedarf in den USA und Europa – trotz stabilisierender Effekte aus Indien und China. Nach dem Preisverfall zum Jahresanfang festigten sich die Preise auf niedrigerem Niveau und zogen erst zum Ende des Jahres aufgrund höherer Nachfrage wieder an.

Auch die Großhandelspreise für CO2-Zertifikate und Strom standen ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise. Aufgrund der Produktionsrückgänge in energieintensiven Branchen kamen viele CO2-Zertifikate zusätzlich in den Markt. Dadurch sanken die Zertifikatepreise spürbar; sie lagen durchschnittlich unter denen des Vorjahres. Die Preise für Grund- und Spitzenlaststrom bewegten sich im Jahresdurchschnitt 2009 ebenfalls deutlich unter den Notierungen von 2008.

Bis zum Herbst 2010 soll unter Führung der Bundesregierung ein neues Energiekonzept verabschiedet werden. Es ist damit zu rechnen, dass die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke verlängert werden. Dies wird einen Einfluss auf den deutschen Kraftwerkspark und seine notwendige Erneuerung haben.

1 Alle Zahlen zu PEV und Stromverbrauch/-erzeugung sind vorläufige Angaben der AG Energiebilanzen e.V. und des BDEW

Branchenentwicklung: Wohnimmobilien

Der deutsche Wohnungsmarkt wird von Selbstnutzern und privaten Vermietern dominiert. Institutionelle Anbieter aus dem Ausland stärkten ihre Position in den letzten Jahren durch Paket- und Unternehmenskäufe von öffentlichen Wohnungsunternehmen und sonstigen Eigentümern. Im Zuge der Finanzmarktkrise hat sich das Engagement ausländischer Investoren auf dem deutschen Wohnungsmarkt wie schon im Vorjahr deutlich beruhigt. Deshalb wurden 2009 insgesamt lediglich 107 Wohnungsportfolios mit zusammen rund 56.000 Wohnungen gehandelt.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist unmittelbar an die Zahl der Privathaushalte sowie deren verfügbares Einkommen gekoppelt. Die Anzahl der Haushalte steigt wegen der fortwährenden Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße insgesamt weiter an – auch wenn sich die Situation in einzelnen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich darstellt. Die Nettokaltmieten für Wohnraum entwickelten sich regional ebenfalls unterschiedlich, insgesamt legten sie 2009 bei Neuverträgen im Durchschnitt um knapp 0,9 Prozent zu (2008: 1,1 Prozent).

Im Wohnungsbau war auch im Jahr 2009 noch keine nachhaltige Trendwende zu verzeichnen. Mit 176.000 Einheiten (2008: 174.600) lag die Zahl der Baugenehmigungen geringfügig über dem Vorjahr. Im Jahr 2009 wurden insgesamt etwa 143.000 Wohnungen fertiggestellt (2008: rund 200.000). Damit blieb die aktuelle Anzahl neu gebauter Wohnungen und Eigenheime wieder deutlich hinter dem bis zum Jahr 2030 prognostizierten Bedarf von jährlich annähernd 300.000 Einheiten zurück.

Geschäft

Unternehmensstrategie zielt auf profitables Wachstum

Evonik ist ein moderner Industriekonzern aus Deutschland mit Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Unsere operativen Aktivitäten fassen wir in acht Geschäftsbereichen zusammen. Das Corporate Center unterstützt den Konzernvorstand bei der strategischen Steuerung des Unternehmens, ein Shared Service Center bündelt effizient standortübergreifend interne Dienstleistungen. Abhängig von der künftigen Entwickung an den weltweiten Finanzmärkten ist ein Gang von Evonik an die Börse mittelfristiges Ziel. Anteilseigner von Evonik sind die RAG-Stiftung (mittel- und unmittelbar 74,99 Prozent) und Fonds des Finanzinvestors CVC Capital Partners (25,01 Prozent).

Im Dezember 2009 haben wir beschlossen, uns künftig auf die Spezialchemie zu konzentrieren, wo wir bereits heute zu den weltweit führenden Unternehmen zählen. Unsere Energie-Aktivitäten sollen – unter dem Konzerndach verbleibend – die Möglichkeit erhalten, ihr erhebliches Wachstumspotenzial gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern voll auszuschöpfen. Darüber hinaus wollen wir unser Immobiliengeschäft mit der THS zusammenführen und anschließend für diese Aktivitäten eine eigene Perspektive am Kapitalmarkt entwickeln.

Profitables Wachstum und dauerhafte Wertsteigerung stehen im Mittelpunkt unserer Unternehmensstrategie. Besonders im Blick haben wir dabei die ökonomischen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie die Globalisierung von Technologien. Evonik wird nach klaren Methoden des modernen Wertmanagements geführt. Aktives Portfolio-Management verbunden mit effizienter Kapitalallokation hat in unserem Konzern einen hohen Stellenwert: Wir investieren nur in Geschäfte, die sich durch nachhaltiges, profitables Wachstum auszeichnen. Von Aktivitäten, die nicht mehr in unsere Strategie passen oder unter unseren Renditevorstellungen bleiben, trennen wir uns.

Neue Finanz- und Personalvorstände

Dem Vorstand der Evonik Industries AG gehörten zu Beginn des Jahres 2009 neben dem Vorsitzenden Dr. Klaus Engel der Finanzvorstand Heinz-Joachim Wagner sowie Ulrich Weber als Personalvorstand an.

Mit Wirkung zum 1. April 2009 erfolgte planmäßig ein Wechsel auf der Position des Finanzvorstandes: Nachfolger von Heinz-Joachim Wagner, der altersbedingt ausschied, wurde Dr. Wolfgang Colberg, vorher Mitglied der Geschäftsführung der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München.

Ulrich Weber schied mit Ablauf des 30. Juni 2009 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand von Evonik aus, um als Personalvorstand zur Deutschen Bahn AG zu wechseln. Ihm folgte zum 1. Juli 2009 im Evonik-Vorstand Ralf Blauth nach, bis 31. Oktober 2009 Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der Evonik Degussa GmbH.

Evonik übernimmt Verantwortung

Evonik will ein verantwortungsvoll handelnder, verlässlicher und fairer Partner sein, insbesondere auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Wir übernehmen weltweit Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitar-beiter und die Gesellschaft. Das ist für uns Corporate Responsibility (CR). Im Sommer 2009 traten wir dem Global Compact der Vereinten Nationen mit seinen Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umwelt-schutz und Korruptionsbekämpfung bei. Als Bestandteil der Konzernstrategie greift unsere CR-Strategie öko-nomische Megatrends sowie ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen auf und unterstützt die Entwicklung neuer Geschäfte. Auf dieser strategischen Grundlage bauen wir unsere CR-Aktivitäten konsequent aus und berichten der Öffentlichkeit darüber.

On Track macht Evonik erheblich effizienter

Auf die Wirtschaftskrise haben wir frühzeitig und entschlossen reagiert. Höchste Priorität hatten Anfang 2009 Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung. Dabei lag unser Augenmerk insbesondere auf der spürbaren Senkung des Nettoumlaufvermögens. Gleichzeitig wurden die Investitionspläne merklich nach unten revidiert und frühzeitig ehrgeizige Kostensenkungen festgezurrt. So hatten wir uns die Messlatte für im Jahr 2009 wirksame Einsparungen auf mindestens 300 Millionen € gelegt. Außerdem setzten wir uns das Ziel, un-sere Kosten ab dem Jahr 2012 dauerhaft um die Größenordnung von 500 Millionen € zu senken. Sämtliche Aktivitäten zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Evonik bündeln wir in unserem Effizienzsteigerungsprogramm On Track. In diesem Rahmen stellen wir alle wesentlichen Kostenpositionen im Konzern auf den Prüfstand und durchleuchten dazu Strukturen und Prozesse. Das gilt beispielsweise für unser Cor-porate Center, das Shared Service Center, die Beschaffung oder die Standortservices des Geschäftsfelds Chemie sowie alle operativen Bereiche. Mit den bis Ende 2009 definierten Maßnahmen haben wir bereits ein gutes Viertel der angestrebten dauerhaften Einsparungen von On Track erreicht.

Kurzfristiges Einsparziel deutlich übertroffen

Unsere Kostenmaßnahmen haben wir mit großer Disziplin umgesetzt und beachtliche Erfolge erzielt: So beträgt das 2009 erreichte kurzfristige Einsparvolumen rund 500 Millionen € anstelle der ursprünglich anvisierten 300 Millionen €. Hiervon entfiel ein Großteil auf die Senkung von Fremdleistungen, Reisekosten und sonstigem betrieblichen Aufwand. Auch die Mitarbeiter leisteten einen wesentlichen Beitrag: Im Frühjahr wurden die Bonusleistungen und vergleichbare variable Entgeltbestandteile für das Geschäftsjahr 2009 pauschal um 50 Prozent gekürzt; die Erhöhung der Grundvergütung für Konzernführungskräfte im Jahr 2009 wurde gestrichen. Da sich im zweiten Halbjahr 2009 die Geschäftsentwicklung merklich verbessert hatte, konnten wir im Dezember die Bonuskürzung auf 25 Prozent verringern. Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2010 bleibt jedoch unsicher. Zudem beruhen viele der bisher erzielten Kostensenkungen auf Einmaleffekten. Daher haben wir auch für 2010 die Möglichkeit einer Bonusreduzierung um maximal 25 Prozent vereinbart, falls Evonik seine Ergebnisziele erheblich unterschreiten sollte.

Weltweite Aktivitäten

Evonik ist weltweit tätig und betreibt Produktionsanlagen in 28 Ländern. Die größten Standorte wie Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA) und Schanghai (China) produzieren mit Verbundstrukturen für mehrere Geschäftsbereiche. Dies ermöglicht eine hervorragende Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausbeute der Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Auch Energieversorgung und Infrastruktur des Standorts können kosteneffizient von allen ansässigen Geschäftsbereichen genutzt werden. Aus logistischen oder produktionstechnischen Gründen betreiben wir einige Produktionsanlagen in der Nähe oder auf dem Gelände unserer Kunden (Fence-to-Fence-Anlagen). Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Evonik-Standorte, die nur für jeweils einen Geschäftsbereich produzieren.

Beschaffung optimiert

Im Rahmen des Projekts On Track wurde auch die Organisation des Einkaufs untersucht und anschließend neu aufgestellt. Die neue Struktur, die zum 1. Oktober 2009 in Kraft trat, stärkt die Erfolgsorientierung und ermöglicht unseren Geschäftsfeldern, schneller auf veränderte Marktentwicklungen zu reagieren und Einkaufsvolumina zu bündeln. Steuerung und Koordination – also Beschaffungsstrategie, Compliance und Performance-Steuerung – sind dabei zentrale Aufgaben. Sie werden konzernweit in Personalunion vom Einkaufsleiter Chemie als Chief Procurement Officer von Evonik wahrgenommen. Durch die effizientere Beschaffung werden wir deutliche, nachhaltige Einsparungen erzielen.

Darüber hinaus haben wir mit kurzfristigen Sofortmaßnahmen die aus der Wirtschaftskrise erhöhten Risiken minimieren können. Durch die Erarbeitung von Handlungsoptionen für mögliche Lieferantenausfälle und Nachverhandlungen mit unseren Lieferanten waren wir in der Lage, kurzfristige Engpässe in der Lieferkette auszugleichen und wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden.

Im Jahr 2009 hat Evonik Rohstoffe, technische Güter und Dienstleistungen im Wert von über 7 Milliarden € eingekauft. Etwa 60 Prozent des Gesamteinkaufswerts entfallen auf die Beschaffung von Rohstoffen. Für den Konzern stellen petrochemische Rohstoffe, insbesondere Steamcracker-Produkte und deren Derivate, mit rund 30 Prozent den größten Anteil der Rohstoffe dar. Weitere wichtige Rohstoffgruppen sind Silizium und Silikonverbindungen sowie nachwachsende Rohstoffe. Insbesondere bei den erdölbasierten Rohstoffen hat der Preisverfall von Rohöl zu deutlich niedrigeren Preisen geführt. Im Geschäftsfeld Chemie sank der interne Rohstoffkostenindex – dieser gibt die Preisentwicklung der wesentlichen eingesetzten Rohstoffe wieder – im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent.

Im Jahr 2009 wurden in unserer chemischen Produktion rund 650.000 Tonnen nachwachsender Rohstoffe eingesetzt – insbesondere Dextrose und Saccharose, Fette und Öle sowie Bio-Ethanol. Das sind mehr als 7 Prozent der insgesamt eingesetzten Menge an Rohstoffen. Der weitaus größte Teil geht in die fermentative Herstellung von Aminosäuren sowie in Produkte zur Schönheitspflege. Rund 80 Prozent der Evonik-Produkte für die Kosmetikindustrie basieren heute bereits auf natürlichen Rohstoffen.

Positive Wertbeiträge in allen Geschäftsfeldern erwirtschaftet

Die Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf Cashflow-Optimierung zur Steigerung des Unternehmenswerts und zur Sicherstellung von profitablem Wachstum.

Die Konzernstruktur erfordert Kennzahlen, die einerseits den Besonderheiten der einzelnen Geschäfte Rechnung tragen und andererseits konzernweit vergleichbar sind. Das wertorientierte Kennzahlensystem gliedert sich in drei Ebenen. Ausgehend von dem Ziel der Wertorientierung und Cashflow-Generierung stehen Rendite- sowie Cashflow-Größen an oberster Stelle der Kennzahlenpyramide. Die Kennzahlen werden aus einheitlich definierten Erfolgskennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz und der Kapitalflussrechnung abgeleitet. Wesentliche Größen sind hier das EBITDA, das EBIT und das Betriebsergebnis.

Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt an, wie sich das eingesetzte Kapital verzinst. Auf Konzernebene dienen dabei die Kapitalkosten als Bezugspunkt: Liegt der ROCE oberhalb der Kapitalkosten, ist der Wertbeitrag positiv. Der ROCE wird errechnet, indem man das EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlich eingesetzten Kapital (Capital Employed) setzt. Der Wertbeitrag ergibt sich aus dem Capital Employed multipliziert mit der Differenz zwischen ROCE und Kapitalkosten.

Die Kapitalkosten der Geschäftsfelder stellen die risikoadjustierten Renditeanforderungen dar und werden nach dem Capital Asset Pricing Model und dem WACC-Ansatz (Weighted Average Cost of Capital) mittels geschäftsfeldspezifischer Vergleichsgruppen (Peergroups) ermittelt. Die Kapitalkosten spiegeln dabei die mittelfristige interne Steuerungsperspektive wider. Die jährliche Überprüfung ergab für 2009 keinen Änderungsbedarf gegenüber 2008. Damit liegen die Kapitalkosten für Evonik insgesamt unverändert bei 8,0 Prozent vor Steuern.

Kapitalkosten im Jahr 2009

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in % vor Steuern nach Steuern
Chemie 9,0 5,4
Energie 7,5 4,5
Immobilien 5,3 4,2
Evonik 8,0 5,1

Evonik erzielte einen ROCE von 8,4 Prozent und lag damit über den Kapitalkosten, aber unter dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent. Damit ergibt sich ein Wertbeitrag von 52 Millionen € (Vorjahr: 145 Millionen €). Alle drei Geschäftsfelder erwirtschafteten Kapitalrenditen über den spezifischen Kapitalkosten und leisteten damit positive Wertbeiträge. Der ROCE des Geschäftsfelds Chemie verbesserte sich vor allem infolge des Abbaus des Nettoumlaufvermögens. In den Geschäftsfeldern Energie und Immobilien führten geringere operative Ergebnisse bei höherem Capital Employed zu einem Rückgang des ROCE.

Capital Employed und ROCE

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in Millionen € 2009 2008
EBIT 1.194 1.298
Immaterielle Vermögenswerte 4.022 4.109
+ Sachanlagen/als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 7.200 7.111
+ Beteiligungen 712 686
+ Vorräte 1.865 2.004
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.119 2.563
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 2.359 2.391
- Unverzinsliche Rückstellungen -1.760 -2.078
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.073 -1.375
- Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -1.161 -981
- Zur Veräußerung vorgesehene Verbindlichkeiten -6 -26
\= Capital Employed* 14.277 14.404
ROCE (EBIT / Capital Employed) in % 8,4 9,0

* Jeweils Jahresdurchschnittswerte.

ROCE nach Geschäftsfeldern

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in % 2009 2008 Kapitalkosten vor Steuern
Chemie 10,3 9,9 9,0
Energie 9,7 13,2 7,5
Immobilien 7,3 9,2 5,3
Evonik 8,4 9,0 8,0

2010 werden wir EVA® (Economic Value Added) als Spitzenkennzahl mit relevanten Werttreibern und flankierenden Kennzahlen zur Konzernsteuerung und Erhöhung des Unternehmenswerts einführen.

Margenverbesserung durch Kostensenkungsmaßnahmen

Als relative Kennzahl gibt die EBITDA-Marge wichtige Hinweise für den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur und Ertragskraft. Da beim EBITDA Abschreibungen und Wertminderungen unberücksichtigt bleiben, kann die EBITDA-Marge auch näherungsweise als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden.

Die EBITDA-Marge des Konzerns stieg aufgrund des stark rückläufigen Umsatzes bei nur leicht niedrigerem EBITDA von 13,6 auf 15,5 Prozent an. Hierzu haben vor allem die erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen beigetragen.

EBITDA-Marge nach Geschäftsfeldern

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in % 2009 2008
Chemie 16,1 13,8
Energie 16,3 15,2
Immobilien 48,4 57,9
Evonik 15,5 13,6

Ertragslage

Geringere Kosten dämpfen Auswirkungen des Umsatzrückgangs

Der Umsatz des Evonik-Konzerns verringerte sich vor allem mengen- und preisbedingt um 18 Prozent auf 13.076 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen gingen um 20 Prozent zurück. Hierzu trugen neben den niedrigeren Absatzmengen rückläufige Rohstoffkosten, Kurzarbeit, geringere Instandhaltungsaufwendungen sowie erfolgreiche Kosteneinsparungen bei. Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag dementsprechend mit 3.214 Millionen € nur um 8 Prozent unter Vorjahr. Die Kostensenkungsmaßnahmen wirkten sich auch spürbar bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten aus, die sich jeweils um 14 Prozent verringerten. Bewusst auf hohem Niveau gehalten haben wir die Ausgaben für Forschung & Entwicklung. Diese lagen mit 300 Millionen € nur leicht unter dem Vorjahreswert von 311 Millionen €. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 869 Millionen € umfassen unter anderem Erträge aus der Bewertung von Derivaten (398 Millionen €), aus der Auflösung von Rückstellungen (135 Millionen €) sowie aus der Währungsumrechnung monetärer Posten (115 Millionen €). Im Vorjahreswert von 1.246 Millionen € waren neben höheren Erträgen aus der Währungsumrechnung insbesondere auch die Veräußerungsergebnisse aus der Abgabe von Randaktivitäten enthalten gewesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 1.286 Millionen € betrafen unter anderem die Bewertung von Derivaten (365 Millionen €), die Währungsumrechnung monetärer Posten (178 Millionen €), die Zuführung zu Rückstellungen (160 Millionen €) sowie Wertminderungen auf Vermögenswerte. Der Vorjahreswert von 1.659 Millionen € enthielt spürbar höhere Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten und deutlich mehr Wertminderungen auf Vermögenswerte.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern

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in Millionen € 2009 2008
Umsatzerlöse 13.076 15.873
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.862 -12.384
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.214 3.489
Vertriebskosten -1.044 -1.213
Forschungs- und Entwicklungskosten -300 -311
Allgemeine Verwaltungskosten -638 -740
Sonstige betriebliche Erträge 869 1.246
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.286 -1.659
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 815 812
Finanzergebnis -403 -450
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362
Ertragsteuern -94 -128
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 318 234
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -6 117
Ergebnis nach Steuern 312 351
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 72 70
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 240 281

Vorjahreszahlen angepasst

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten über Vorjahr

Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern lag mit 815 Millionen € leicht über dem Vorjahreswert. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 47 Millionen € auf minus 403 Millionen €. Hierzu trugen insbesondere geringere Zinsaufwendungen aus der Finanzierung bei. Das Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten stieg daher um 14 Prozent auf 412 Millionen €. Der Ertragsteueraufwand beträgt 94 Millionen € und entspricht einer Steuerquote von 24 Prozent. Diese liegt damit unter der Konzernsteuerquote von 30 Prozent und ist wesentlich beeinflusst von Erträgen aus der Zuschreibung aktiver latenter Steuern. Im Vorjahr waren steuerliche Sondereffekte von 20 Millionen € insbesondere aufgrund von Wechselkurseinflüssen und periodenfremden Steuern enthalten. Insgesamt erhöhte sich das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten um 36 Prozent auf 318 Millionen €.

Das Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten von minus 6 Millionen € enthielt vor allem nachlaufende Kosten früherer Verkäufe von Randgeschäften. Der Vorjahreswert betraf im Wesentlichen die Verkaufsergebnisse der Bereiche Teerraffination und Initiators. Das Konzernergebnis blieb mit 240 Millionen € um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert, der die Veräußerungsergebnisse enthalten hatte.

Finanzlage

Effektives Finanzmanagement

Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit und die Begrenzung von Refinanzierungsrisiken für den Evonik-Konzern. Daher wird die Steuerung der Mittelaufnahmen sowie der Bürgschaften und Garantien der Konzerngesellschaften zentral durch die Evonik Industries AG wahrgenommen. Zur Reduzierung der externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um den Finanzbedarf in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Evonik verfügt über ein flexibles Instrumentarium zur Absicherung der Kapitalerfordernisse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionen und Tilgungen von Finanzschulden.

Gelungenes Debüt am Kapitalmarkt

Im Oktober 2009 hat die Evonik Industries AG erfolgreich ihre erste Anleihe am Kapitalmarkt platziert und die langfristige Konzernfinanzierung damit auf ein noch festeres Fundament gestellt. Die Anleihe fand bei deutschen und europäischen Anlegern sehr großen Anklang; sie war siebenfach überzeichnet. Die 750 Millionen € Schuldverschreibung hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit einem Zinscoupon von 7,000 Prozent ausgestattet. Die Emission am 14. Oktober 2009 ergab bei einem Kurs von 99,489 Prozent eine Rendite von 7,125 Prozent p.a. Bereits im Juli 2009 hatten wir Schuldscheindarlehen über 183,5 Millionen € mit einer Laufzeit von 3,5 Jahren begeben. Mit den Erlösen dieser beiden Emissionen konnten wir bestehende Kredite deutlich vor ihrer Fälligkeit ablösen und das Fälligkeitenprofil der Finanzschulden verlängern. Zur weiteren Verbesserung unseres Kapitalmarktzugangs streben wir im Jahr 2010 ein externes Rating an.

Ein weiterer Bestandteil unserer langfristigen Unternehmensfinanzierung ist eine Kapitalmarktanleihe der Evonik Degussa GmbH aus dem Jahr 2003 über nominal 1,25 Milliarden € mit einer Endfälligkeit im Dezember 2013. Darüber hinaus bilden langfristig in Anspruch genommene bilaterale Immobilienfinanzierungen2 über insgesamt rund 0,5 Milliarden € sowie valutierende langfristige Projektfinanzierungen im Geschäftsfeld Energie über rund 1,2 Milliarden € weitere Pfeiler unserer langfristigen Finanzierung. Die hierbei für das Kraftwerksprojekt Walsum 10 im Jahr 2006 abgeschlossene Projektfinanzierung der Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH über 615 Millionen € war zum 31. Dezember 2009 in Höhe von 555 Millionen € in Anspruch genommen. Die Ausnutzung dieser Projektfinanzierung erfolgt entsprechend des Baufortschritts.

Darüber hinaus existieren zugesagte bilaterale Rahmenvereinbarungen sowohl für das kurzfristige Kreditgeschäft (insbesondere sogenannte Geldmarktlinien) in Höhe von 224 Millionen € als auch für Bürgschaften und Garantien über 365 Millionen €. Die Inanspruchnahme zum Jahresende 2009 belief sich auf 67 Millionen € bzw. 265 Millionen €.

2 Vergleiche hierzu auch Textziffer (7.11) im Anhang.

Nettofinanzverschuldung deutlich gesenkt

Dank der erfolgreichen Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung verringerte sich die Finanzverschuldung gegenüber dem Jahresende 2008 um 907 Millionen € auf 4.495 Millionen €. Neben dem spürbaren Abbau des Nettoumlaufvermögens und den angepassten Investitionsausgaben trugen hierzu auch die deutlichen Kosteneinsparungen bei. Die Nettofinanzverschuldung ging aufgrund des höheren Finanzvermögens sogar um 1.152 Millionen € auf 3.431 Millionen € zurück.

Nettofinanzverschuldung

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31.12.2009

Mio. €
31.12.2008

Mio. €
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 4.040 4.394
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 455 1.008
Finanzverschuldung 4.495 5.402
— Flüssige Mittel -885 -536
— Kurzfristige Wertpapiere -23 -7
— Forderungen aus Derivaten -128 -218
— Sonstige finanzielle Vermögenswerte -28 -58
Nettofinanzverschuldung 3.431 4.583

Komfortable Liquiditätsvorsorge

Als zentrale Liquiditätsvorsorge des Konzerns bestand zum 31. Dezember 2009 eine sogenannte Revolving Credit Facility (RCF) in Höhe von 2.250 Millionen € mit einer Gruppe von rund 60 nationalen und internationalen Banken. Diese Kreditfazilität hat eine Laufzeit bis März 2011 und verzinst sich im Falle von Inanspruchnahmen mit EURIBOR zuzüglich einer Marge. Zum Jahresende wurde dieser Kreditrahmen nicht genutzt.

Die RCF beinhaltet Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Die wesentliche Kennzahl ist der sogenannte „Leverage" (Verschuldungsgrad), der das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA misst. Darüber hinaus existieren zwei weitere einzuhaltende Finanzkennzahlen: Der „Interest Cover" (Zinsdeckungsgrad) stellt das EBITDA ins Verhältnis zum Zinsergebnis, die „Loan-to-Value-Ratio" als vermögensbasierte Kennzahl vergleicht die Nettofinanzverschuldung des Geschäftsfelds Immobilien mit dem Verkehrswert der Immobilien. Eine Überwachung und Prognose zur Entwicklung dieser Kennzahlen erfolgt zeitnah. Über die Einhaltung dieser Finanzkennzahlen berichten wir vierteljährlich an die kreditgebenden Banken. Im Geschäftsjahr 2009 konnte Evonik zu allen Berichtsterminen die Einhaltung der vertraglichen Mindestanforderungen mit erheblichem Spielraum nachweisen.

Investitionen auf wesentliche Wachstumsprojekte fokussiert

Mit zielgerichteten Investitionsprojekten verfolgt Evonik den Ausbau starker Wettbewerbspositionen und die Expansion in Geschäfte und Märkte, in denen wir Potenziale für nachhaltiges, profitables Wachstum und hohe Renditechancen sehen. Jedes Projekt wird detaillierten strategischen und wirtschaftlichen Analysen unter Berücksichtigung von Sensitivitäten und Szenarien zur Abbildung wesentlicher Risiken unterzogen und muss geschäftsspezifische und risikoadjustierte Mindestrenditeanforderungen erfüllen, die auch die Deckung konzernübergreifender Funktionskosten einbeziehen.

Die Sachinvestitionen führten wir um 27 Prozent auf 849 Millionen € zurück (Vorjahr: 1.160 Millionen €). Das reduzierte Investitionsniveau ist ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Gegensteuerung von Evonik zur Bewältigung der Belastungen aus der Weltwirtschaftskrise. Einsparungen wurden auch dadurch erzielt, dass die Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen weiter durch Prozessverbesserungen systematisch gesenkt und auf das notwendige Minimum beschränkt wurden. Die eingeleiteten strategischen Wachstums- und Großprojekte führten wir wie geplant fort.

Größtes Einzelprojekt war – wie auch im Vorjahr – die Errichtung eines 790-MW-Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum. Es soll im Jahr 2010 ans Netz gehen. In Schanghai (China) wurde die neu errichtete integrierte Verbund-Produktionsanlage mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 250 Millionen € erfolgreich in Betrieb genommen. Es war das bisher größte Investitionsprojekt von Evonik in China und die zweitgrößte jemals getätigte Einzelinvestition des Geschäftsfelds Chemie.

Mit 59 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf das Geschäftsfeld Chemie, weitere 33 Prozent wurden im Geschäftsfeld Energie investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 67 Prozent in Deutschland, gefolgt von Asien mit 18 Prozent.

Bedeutende im Jahr 2009 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte

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Geschäftsfeld Ort Projekt
Chemie Marl Kapazitätserweiterung 2-Propylheptanol-Anlage
Mobile (USA) Neubau Alkoholat-Anlage
Dossenheim Neubau Produktionsanlage für Pharmawirkstoffe
Schanghai (China) Neubau Produktionsanlage für Lackbindemittel
Neubau Produktionsanlage für MMA, Spezialmonomere und PMMA-Formmassen
Energie Duisburg-Walsum Neubau Steinkohlekraftwerk
Saarforst/Warndt Neubau Biomasseanlage
Immobilien Deutschland Insbesondere Neubaumaßnahmen u. energetische Modernisierungen

Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie bei den Geschäftsfeldern und Regionen.

Die Zugänge zu Finanzanlagen blieben mit 42 Millionen € unter dem Vorjahreswert von 149 Millionen €.

Cashflow stark verbessert

Unsere frühzeitig zu Jahresbeginn eingeleiteten Maßnahmen zur Liquiditätssicherung trugen erkennbar Früchte: Den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnten wir um 1.704 Millionen € auf 2.092 Millionen € steigern. Maßgeblichen Einfluss hatte die Verringerung des Nettoumlaufvermögens um gut 900 Millionen €. Neben den deutlich rückläufigen Rohstoffpreisen trug hierzu der erfolgreiche Abbau von Vorräten und Forderungen bei. Im Vorjahr war das Nettoumlaufvermögen dagegen um etwa 450 Millionen € angestiegen. Weiterhin gingen 2009 die übrigen Vermögenswerte auch infolge der Verringerung der Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie aus Derivaten um knapp 200 Millionen € zurück.

Der Mittelabfluss für die Investitionstätigkeit erhöhte sich leicht auf 632 Millionen €. Hierbei standen den deutlich verringerten Investitionsauszahlungen niedrigere Einzahlungen aus Anlagenabgängen gegenüber. Der stark verbesserte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit reichte aus, sowohl die Investitionen zu finanzieren als auch die Finanzschulden deutlich zurückzuführen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich daher auf minus 1.113 Millionen €.

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern (Kurzfassung)

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In Mio. € 2009 2008
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.092 388
Cashflow aus Investitionstätigkeit -632 -555
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.113 356
Flüssige Mittel zum 31.12. 885 536

Vermögenslage

Höheres Eigenkapital

Die Bilanzsumme nahm um 1,2 Milliarden € auf 18,9 Milliarden € ab. Das langfristige Vermögen ging vor allem aufgrund geringerer Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie aus Derivaten um 0,3 Milliarden € auf 13,5 Milliarden € zurück. Das kurzfristige Vermögen sank um 0,9 Milliarden € auf 5,4 Milliarden €. Hierzu trugen der deutliche Abbau der Vorräte 0,6 Milliarden €, der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,4 Milliarden € sowie der Abgang der verkauften Aktivitäten 0,2 Milliarden € bei, während die flüssigen Mittel um 0,3 Milliarden € anstiegen. Bei den Vorräten machten sich geringere Rohstoffpreise sowie die gezielte Verringerung der Lagerbestände bemerkbar. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich auf 71 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert.

Das Eigenkapital erhöhte sich leicht auf 5,2 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 25,6 Prozent auf 27,6 Prozent. Das langfristige Fremdkapital ging infolge des Abbaus der langfristigen Finanzschulden um 0,4 Milliarden € auf 10,2 Milliarden € zurück. Das kurzfristige Fremdkapital verringerte sich im Wesentlichen aufgrund der Senkung der kurzfristigen Finanzschulden sowie des Rückgangs von Rückstellungen um 0,9 Milliarden € auf 3,5 Milliarden €.

Forschung & Entwicklung

Wachstumsmotor F&E

Unsere Innovationskraft ist unsere Stärke. Mit einer hohen Zahl von Erstanmeldungen für Patente liegt Evonik in der Spitzengruppe der Spezialchemie. Rund 20 Prozent unseres Chemie-Umsatzes basieren auf Produkten, Anwendungen und Verfahren, die jünger sind als fünf Jahre. Und unser Geschäftsfeld Energie ist führend auf dem Gebiet der Effizienzsteigerung von Steinkohlekraftwerken. Unsere beachtlichen Positionen in der Spezialchemie und Kraftwerkstechnik bauen wir mit marktorientierter Forschung & Entwicklung (F&E) gezielt aus. Die F&E-Aufwendungen des Evonik-Konzerns betrugen im Jahr 2009 trotz der Wirtschaftskrise 300 Millionen € (Vorjahr: 311 Millionen €). Dieses nach wie vor hohe Niveau unterstreicht die besondere Bedeutung, die wir unserer F&E als Basis für künftiges profitables Wachstum beimessen.

Insbesondere in der Spezialchemie sind immer neue anspruchsvolle Produkte und Anwendungen unverzichtbar, um im weltweiten Wettbewerb dauerhaft zu bestehen. So konzentrieren wir 41 Prozent unserer F&E-Aufwendungen im Geschäftsfeld Chemie auf die Entwicklung neuer Produkte, 20 Prozent entfallen auf die Erschließung neuer Technologieplattformen. Das globale F&E-Netzwerk des Geschäftsfelds Chemie umfasst mehr als 35 Standorte mit rund 2.300 F&E-Mitarbeitern. Besonders dynamisch hat sich unser F&E-Zentrum in Schanghai entwickelt, das im Jahr 2009 – fünf Jahre nach der Eröffnung – bereits zum zweiten Mal erweitert wurde. Darin spiegelt sich die gestiegene Präsenz von Evonik im wachstumsstarken chinesischen Spezialchemiemarkt wider, für die eine enge Verbindung von Innovation und Kundennähe ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Über 20 Millionen € haben wir bisher in das F&E-Zentrum in Schanghai investiert.

Kraftwerke werden immer effizienter

Forschungsschwerpunkte unseres Geschäftsfelds Energie sind die Effizienzsteigerung von Steinkohlekraftwerken und die damit einhergehende Verringerung des CO2-Ausstoßes sowie eine verbesserte Wirtschaftlichkeit von Kraftwerksprozessen. Während unser jüngstes Kraftwerk Walsum 10 mit einem international hervorragenden Nettowirkungsgrad von mehr als 45 Prozent kurz vor der Inbetriebnahme steht, forschen wir bereits an der nächsten Dimension der Kraftwerkstechnik – dem „50-Prozent-Kohlekraftwerk". Die dazu erforderliche Werkstoffentwicklung treiben wir in Gemeinschaftsforschungsvorhaben voran. Neben der Beteiligung an Forschungsprojekten zur 700°-C-Technologie untersuchen wir in unserem Science-to-Business-Center (S2B-Center) Eco2 die Machbarkeit eines eigenen 700°-C-Kraftwerks. Außerdem stehen Prozessoptimierungselemente in unserem Fokus.

Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien wie Wind zur Stromerzeugung, der nicht planbar zur Verfügung steht, erfordert eine schnelle Bereitstellung von Reserveleistung. Durch moderne Regelkonzepte, die Potenziale der Verfahrens- und Leittechnik berücksichtigen, können Erzeugungsanlagen deutlich flexibler eingesetzt werden. Lithium–Ionen-Batterien zur Stromspeicherung stellen hier eine vielversprechende Möglichkeit dar. Deshalb arbeiten unsere Geschäftsfelder Energie und Chemie zusammen mit unserem S2B-Center Eco2 sowie wissenschaftlichen und industriellen Partnern an dem Verbundprojekt Lithium-Elektrizitäts-Speicher-System (LESSY), das im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Innovationsallianz „Lithium-Ionen-Batterie (LIB) 2015" aufgesetzt wurde. Die thermische Verwertung von Biomassen hat im Geschäftsfeld Energie seit Längerem einen sehr hohen Stellenwert. Hier untersuchen wir alternative Stromerzeugungsverfahren auf Basis von Biomasse sowie Biogas und forcieren die Biogasaufbereitung zur Nutzung in Gruben- und Erdgasnetzen.

Forschungsschwerpunkt Elektromobilität

Eine besondere Erfolgsstory unserer Forschung im Geschäftsfeld Chemie ist die Entwicklung einer eigenen Technologie zur Serienherstellung von Zellen für großformatige Lithium-Ionen-Batterien. Hierfür haben wir in den vergangenen Jahren rund 100 Millionen € investiert. Diese Speichertechnologie mit dem keramischen Hochleistungsseparator SEPARION® ist umfassend mit Patenten abgesichert und wurde im Jahr 2009 unter dem Markennamen CERIO® gebündelt. Unser Ziel ist es, die europäische Nummer 1 unter den Herstellern großformatiger Lithium-Ionen-Batteriekomponenten und -zellen zu werden.

Auch zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie treibt Evonik die Lithium-Ionen-Technologie weiter voran. So unterstützen wir eine Stiftungsprofessur an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die auf dem Gebiet der Energiespeicherung großformatiger Lithium-Ionen-Batterien forscht. Und zusammen mit BASF, Bosch und Volkswagen sind wir Mitglied der Innovationsallianz „LIB 2015". Zur Entwicklung von Produktionstechnologien für die Massenfertigung großformatiger Lithium-Ionen-Batterien im Automobilbereich haben wir zusammen mit unserem strategischen Partner Daimler AG im Sommer 2009 das Projekt ProLiEMo gestartet, für das Mittel aus dem Konjunkturpaket II (Elektromobilität) zur Verfügung gestellt wurden. Wir beteiligen uns zudem an der industrieübergreifenden Initiative ELAN 2020 („Elektrofahrzeuge intelligent am Netz"), die sich für Elektromobilität einsetzt und unter anderem die Anforderungen an eine wirtschaftliche, sichere und großflächige Infrastruktur für Elektrofahrzeuge wissenschaftlich untersuchen lässt.

F&E im Geschäftsfeld Chemie

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F&E-Mitarbeiter rund 2.300
Standorte mehr als 35
F&E-Projekte insgesamt rund 500
F&E-Projekte mit Fokus auf Ressourceneffizienz rund 100
Kooperationen mit Hochschulen und wissensch. Einrichtungen rund 250
Anzahl neu eingereichter Patente rund 300
Bestand der Patente und Anmeldungen mehr als 24.000
Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen mehr als 7.500

Moderne Innovationsstrukturen und -prozesse als Markenzeichen von Evonik

Entscheidende Erfolgsfaktoren unseres Geschäftsfelds Chemie sind exzellente Marktkenntnisse, enge Kundenbeziehungen sowie eine effiziente F&E: Aus 1 € Forschungsaufwand entwickeln wir einen jährlichen Umsatz in Höhe von circa 1,50 €. Grundlage dafür sind unsere modernen Innovationsstrukturen und -prozesse, die darauf abzielen, Ideen schnell in verkaufsfähige Produkte und damit Erfolge im Markt umzusetzen („Idea to Pro-fit").

In die strategische Forschung zum Aufbau neuer Hochtechnologie-Aktivitäten außerhalb des bestehenden Konzernportfolios, die wir in der Creavis Technologies & Innovation bündeln, fließen 15 Prozent der Chemie-Forschung. Mit den von der Creavis geführten Projekthäusern, S2B-Centern und internen Start-ups verfolgen wir sich optimal ergänzende Ansätze. Evonik betreibt zurzeit das S2B-Center Nanotronics (Entwicklung von auf Nanomaterialien basierenden Systemlösungen für die Elektronikindustrie), das S2B-Center Bio (Entwicklung neuer biotechnologischer Produkte und Prozesse auf Basis nachwachsender Rohstoffe) sowie das S2B-Center Eco2, in dem erstmals alle drei Evonik-Geschäftsfelder – Chemie, Energie und Immobilien – mit Projekten vertreten sind. Die Forscher des S2B-Centers Eco2 arbeiten an Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz beim Kunden und in Evonik-Prozessen, zur CO2-Abtrennung und –Nutzung sowie zur Energieerzeugung und -speicherung. Aus den Aktivitäten der Creavis erwarten wir ab dem Jahr 2015 insgesamt einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund 600 Millionen €. Dabei ist das Lithium-Ionen-Batteriezellen-Geschäft, das in der Creavis entwickelt und anschließend in rechtlich selbstständige Einheiten ausgegliedert wurde, nicht berücksichtigt.

Um bei der Entwicklung von Innovationen weitere Wachstumspotenziale auszuschöpfen, haben wir im Geschäftsfeld Chemie sechs „Areas of Competence" definiert: Inorganic Particle Design, Coating & Bonding Technologies, Interfacial Technologies, Designing with Polymers, Biotechnology sowie Catalytic Processes. Diese bereichsübergreifenden Kompetenzfelder bilden über 80 Prozent der Märkte ab und führen das Know-how von Zukunftstechnologien zusammen.

Gemäß der Devise „Open Innovation" unterhält Evonik rund 250 Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Im Jahr 2009 haben wir 10 Millionen € in gemeinsame Forschungsaktivitäten mit Universitäten und wissenschaftlich-technischen Institutionen sowie mit anderen Unternehmen investiert. Ziel ist es, neue Erkenntnisse der Spitzenforschung zu nachhaltigen Themen in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen. Attraktive Innovationsfelder liegen heute vor allem an den Schnittstellen klassischer Fachdisziplinen wie Chemie/Biologie oder Chemie/Ingenieurwissenschaften.

Die Innovationsstärke von Evonik ist nicht nur das Ergebnis der richtigen Strategien, Strukturen und Schwerpunktsetzungen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor sind vor allem unsere hoch qualifizierten, leistungsorientierten und kreativen F&E-Mitarbeiter. Um sie zu herausragenden Forschungsarbeiten anzuregen, loben wir jedes Jahr den Evonik Innovation Award aus. Diesen Preis haben wir auch im Dezember 2009 wieder in drei Kategorien verliehen.

Chemie-Geschäftsbereiche forschen nah am Markt

85 Prozent unserer Chemieforschung entfallen auf Projekte innerhalb der Geschäftsbereiche, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind. Auch im Jahr 2009 haben wir dadurch unsere führenden Technologie- und Marktpositionen weiter gestärkt.

Dies gilt beispielsweise für den C4-Verbund, dessen Effizienz Forscher eines interdisziplinären Teams aus dem Geschäftsbereich Industrial Chemicals sowie aus Verfahrenstechnik & Engineering deutlich gesteigert haben. Ihnen gelang die weltweit erste technische Nutzung der Nanofiltration zur Abtrennung eines homogenen Katalysators, was mit dem Evonik Innovation Award 2009 in der Kategorie „Neue Verfahren" gewürdigt wurde.

Industrial Chemicals hat sein junges Produkt SiYPro (Simplify Your Process) weiterentwickelt, das die spontane Polymerisation in Anlagen zur Gewinnung von Ethylen, Butadien, Styrol, Acrylnitril etc. vermeidet und so die Reinigungsintervalle verlängert: Der grüne Retarder SiYPro Super 100 verhindert unerwünschte Polymerisationen in Styrolanlagen. Bisher wurde hierzu Dinitrobutylphenol (DNBP) eingesetzt. Evonik bietet seinen Kunden mit dieser Innovation nun eine umweltfreundlichere Alternative.

Der Geschäftsbereich Inorganic Materials hat zwei neue Produkte entwickelt, die auf den stark wachsenden thermoplastischen Elastomer-Markt ausgerichtet sind. Mit AEROBATCH® PP und AEROBATCH® U lassen sich sowohl die mechanischen Eigenschaften thermoplastischer Elastomere – wie deren Alterungsbeständigkeit – signifikant verbessern als auch die Prozessfähigkeit ihres Herstellungsprozesses deutlich steigern.

Funktionelle Silane weisen Wasser ab und schützen vor Graffiti sowie Korrosion – zwei Eigenschaften, die in der Bauindustrie stark nachgefragt werden. Aufgrund der Alkoxygruppen der Silane waren diese Vorzüge allerdings bisher mit einem hohen Anteil flüchtiger organischer Substanzen (Volatile Organic Compounds – VOCs) verbunden. Ein neues oligomeres Alkylsiloxan aus der Produktfamilie PROTECTOSIL® des Geschäftsbereichs Inorganic Materials verringert die Emission von VOCs um bis zu 85 Prozent. Gleichzeitig schützt es Beton exzellent vor Korrosion und ermöglicht so dünnere Betonüberdeckungen über dem Bewehrungsstahl. Dadurch kann die Menge des eingesetzten Betons, eines in der Herstellung sehr energieintensiven Baumaterials, sinken. Die Innovation wurde mit dem Evonik Innovation Award 2009 in der Kategorie „Neue Produkte" ausgezeichnet.

Der Geschäftsbereich Consumer Specialties hat im Jahr 2009 wieder ein breites Spektrum innovativer Produkte auf den Markt gebracht. Besondere Aufmerksamkeit fand mit ABIL® T Quat 60 ein neuartiger Kosmetikrohstoff auf Siloxanbasis, der neue Maßstäbe in der Haarpflege setzt. ABIL® T Quat 60 schützt das Haar vor Schädigungen durch Überhitzen beim Fönen, Colorieren oder Waschen.

Vielversprechend ist auch ORTEGOL® 76, ein neues Polyurethanschaum-Additiv von Consumer Specialties für viskoelastische Schaumsysteme. Anwendungen sind moderne Hochleistungsmatratzen, die sich der Körper-form optimal anpassen, und Teppichbodenrücken, die mit diesem Additiv erstmals lösemittelfrei und damit besonders umweltfreundlich hergestellt werden können.

Evonik ist mit dem Geschäftsbereich Health & Nutrition weltweit einer der größten Erzeuger von naturidentischen Aminosäuren für die Tierernährung. Health & Nutrition forscht an innovativen Verfahrensmodifikationen für DL-Methionin, die im Jahr 2010 einsatzbereit sein sollen. Für die Aufarbeitung von L-Tryptophan wurde ein neues Verfahren erarbeitet und für L-Threonin und L-Lysin stehen Produktionsstämme mit verbesserter Ausbeute und Produktivität zur Verfügung. Zusammen mit der AlzChem Trostberg entwickelte der Geschäftsbereich das Produkt CreAminoTM für die Geflügel- und Schweinemast bis zur Vermarktungsreife. Bei Pharma-Aminosäuren baute er die fermentativen Herstellungswege weiter aus.

Der Geschäftsbereich Coatings & Additives hat sein Produktportfolio und seine Prozesse, bei denen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit im Fokus stehen, gezielt erweitert. Die Inbetriebnahme einer Produktion in Schanghai (China) zur Herstellung von Lackbindemitteln nach einem neuen, umweltfreundlichen Verfahren krönte mehrjährige Entwicklungsarbeiten. Die innovative Polymerisationstechnik der Anlage – sie ist Teil des großen Methacrylat-Verbundkomplexes – erlaubt die Herstellung einer neuen Generation von Bindemitteln, die ohne Hilfsstoffe wie Emulgatoren auskommen und dadurch eine bessere Beschichtungsqualität ermöglichen.

Ein weiteres Highlight stellt eine vollkommen neue Klasse an Öladditiven dar, mit der eine bisher nicht erreichte Energieeffizienz realisiert werden konnte. Coatings & Additives kooperiert mit namhaften OEMs, um diese Technologie schnell im Markt zu etablieren.

Einen Meilenstein in der Kunststoffverarbeitung haben der Geschäftsbereich Performance Polymers und KraussMaffei gesetzt, wofür sie den Evonik Innovation Award 2009 in der Kategorie „Neue Systemlösungen" erhielten. Die gemeinsam entwickelte Innovation CoverForm® ermöglicht, spritzgegossene Kunststoffteile mit einer funktionalen Oberfläche in nur einem Arbeitsschritt herzustellen. Dadurch sinken die Fertigungskosten kratzfester und chemikalienbeständiger Kunststoffteile erheblich.

Im Medizinbereich hat Performance Polymers für Anwendungen, die länger als 30 Tage im Körper verbleiben, neue Polyetheretherketon-Polymere der Marke VESTAKEEP® entwickelt. Eine bei der Food and Drug Administration in den USA hinterlegte umfangreiche Dokumentation erleichtert den Kunden die Zulassung von Implantaten aus diesem Hochleistungsmaterial.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern

Geschäftsfeld Chemie

Im Geschäftsfeld Chemie sind die globalen Aktivitäten von Evonik in der Spezialchemie gebündelt. Hier zählen wir zu den weltweit größten und bedeutendsten Unternehmen. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes werden aus führenden Marktpositionen heraus erwirtschaftet. Diesen Anteil bauen wir systematisch weiter aus und verbessern kontinuierlich die Qualität des Portfolios. Das Spektrum der zukunftsträchtigen Arbeitsgebiete und regionalen Wachstumsmärkte ist sehr gut ausbalanciert: Keiner der belieferten Endmärkte macht mehr als 20 Prozent des Umsatzes aus. Eine weitere Stärke von Evonik ist das enge Zusammenspiel mit den Kunden, denen wir optimale, häufig maßgeschneiderte Produkte und Systemlösungen liefern.

Kennzahlen Geschäftsfeld Chemie1)

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2009

Mio. €
20082)

Mio. €
Veränd.

in %
Außenumsatz 9.978 11.762 -15
EBITDA 1.602 1.626 -1
EBIT 932 941 -1
Investitionen3) 502 727 -31
Abschreibungen3) 639 674 -5
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 9.071 9.477 -4
ROCE in % 10,3 9,9
EBITDA-Marge in % 16,1 13,8
Mitarbeiter 29.723 31.728 -6

1) Enthält zusätzlich zu den operativen Geschäftsbereichen strategische Chemieforschung, geschäftsbereichsübergreifende Standortservices sowie Kosten für das Management.

2) Vorjahreszahlen an die Rückübertragung von 50 Prozent an Infracor angepasst. Vgl. Textziffer (9.1) im Anhang.

3) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Deutlich geringere Mengennachfrage

Die weltweite Wirtschaftskrise führte insbesondere in den ersten Monaten des Jahres 2009 zu drastischen Mengeneinbußen in nahezu allen Geschäftsbereichen, wozu neben der deutlich geringeren Nachfrage auch der konsequente Lagerabbau bei den Kunden beitrug. Etwa ab Juni setzte in einzelnen Industrien und Regionen eine leichte Nachfragebelebung gegenüber dem schwachen Jahresbeginn ein, die sich im zweiten Halbjahr weiter fortsetzte. Impulse kamen vor allem aus Asien und Europa, während die Entwicklung in Nordamerika noch weitgehend auf niedrigem Niveau verlief. Den Mengenrückstand von 22 Prozent nach den ersten sechs Monaten konnten wir zum Ende des Gesamtjahres auf 10 Prozent zurückführen. Das Nachgeben der Verkaufspreise um 6 Prozent spiegelt insbesondere die Weitergabe der rückläufigen Rohstoffkosten wider. Die Veränderung des Konsolidierungskreises resultierte im Wesentlichen aus dem Verkauf der AlzChem-Gruppe. Insgesamt ging der Umsatz des Geschäftsfelds Chemie um 15 Prozent auf 9.978 Millionen € zurück.

Umsatzveränderung Geschäftsfeld Chemie

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Menge -10%
Preis -6%
Konsolidierungskreis -1%
Währung 2%
Gesamt -15%

Kosteneinsparungen federn Ergebniseinbruch ab

Der Mengeneinbruch und der dadurch ausgelöste spürbare Rückgang der Kapazitätsauslastung haben die Ergebnisentwicklung erheblich beeinträchtigt. Infolge der insbesondere zu Jahresbeginn signifikant geringeren Rohstoffpreise wurden zudem Vorratsabwertungen vorgenommen, die das EBITDA minderten. Deutliche Entlastung brachten dagegen die zügig und mit großer Disziplin umgesetzten Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung. Hierzu gehörten vor allem ein striktes Management des Nettoumlaufvermögens, das Verschieben von Investitionsvorhaben sowie deutliche Kosteneinsparungen. Diese betrafen insbesondere Kürzungen von Boni, Fremdleistungen und Reisekosten sowie Kurzarbeit als Reaktion auf die deutlich gedrosselte Produktionsleistung. Von der Kurzarbeit waren in der Spitze bis zu 3.500 Mitarbeiter betroffen, zum Jahresende konnte sie im Zuge der wieder steigenden Kapazitätsauslastung nahezu vollständig zurückgeführt werden. Infolge der ab Sommer leicht anziehenden Nachfrage und der zunehmend Wirkung zeigenden Kosteneinsparungen konnte der zur Jahresmitte bestehende Rückstand des EBITDA von 33 Prozent nahezu aufgeholt werden. Insgesamt blieb das EBITDA mit 1.602 Millionen € um 1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Profitabilität verbessert

Die EBITDA-Marge erhöhte sich deutlich auf 16,1 Prozent. Die durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen beinhalteten auch spürbare Kürzungen bzw. zeitliche Verschiebungen bei den Investitionen. Die Sachinvestitionen gingen daher um 31 Prozent auf 502 Millionen € zurück. Sie lagen damit deutlich unter den Abschreibungen von 639 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed verringerte sich vor allem aufgrund des Abbaus des Nettoumlaufvermögens um 406 Millionen € auf 9.071 Millionen €. Der ROCE verbesserte sich dementsprechend von 9,9 Prozent auf 10,3 Prozent.

Evonik prüft Ausgliederung des Carbon-Black-Geschäfts

Der Vorstand von Evonik hat im Januar 2010 der Prüfung und Vorbereitung einer Ausgründung der Carbon-Black-Aktivitäten zugestimmt. Auf dieser Grundlage werden ergebnisoffen verschiedene strategische Optionen geprüft, um das Geschäft weiterzuentwickeln. Die Möglichkeiten reichen von der Optimierung als eigenständige Einheit im Markt über eine Partnerlösung bis hin zu einer Abgabe des Geschäfts.

Industrial Chemicals

Im Geschäftsbereich Industrial Chemicals sind die Produkte zusammengefasst, die von den Kunden zu hochwertigen Endanwendungen in der Agro-, Chemie-, Kunststoff- und Papierindustrie weiterverarbeitet werden. Die in weltweit einzigartigen C4-Verbundanlagen hergestellten Olefine, Alkohole und Ether werden vorwiegend in der Kunststoffindustrie und als Kraftstoffzusätze eingesetzt. Evonik ist Technologieführer bei der Herstellung von Wasserstoffperoxid und verfügt über ein weltweites Netz an Produktionsanlagen, um seine Kunden optimal mit diesem umweltfreundlichen Bleichmittel zu versorgen. Darüber hinaus liegt der Geschäftsbereich mit seinen Katalysatoren für die Biodieselproduktion weltweit an der Spitze. Synthesebausteine, die in der Agro-, Farbstoff- und Kunststoffindustrie eingesetzt werden, runden die Produktpalette von Industrial Chemicals ab.

Geschäftsbereich Industrial Chemicals

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.956 2.737 -29
EBITDA 242 363 -33
EBIT 176 291 -40

Umsatz und Ergebnis deutlich unter Vorjahr

Nach einem infolge der weltweiten Wirtschaftskrise sehr schwachen ersten Halbjahr zog die Nachfrage insbesondere nach Weichmacheralkoholen, Wasserstoffperoxid, Natriummethylaten für die Biodieselproduktion sowie Agrochemikalien und Kunststoffadditiven im zweiten Halbjahr deutlich an. Insgesamt blieb der Umsatz mit 1.956 Millionen € um 29 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies resultiert etwa gleichermaßen aus geringeren Mengen und nachgebenden Verkaufspreisen. Das EBITDA verringerte sich um 33 Prozent auf 242 Millionen €. Die mengen- und preisbedingten Ergebniseinbußen wurden durch erfolgreiche Kosteneinsparungen teilweise aufgefangen. Aufgrund anhaltend rückläufiger Nachfrageentwicklung wurde die Produktion an den Standorten Münchsmünster und Bussi (Italien) eingestellt.

Investitionen in Wachstumsfelder

Seine Kompetenz auf dem Gebiet der Prozesstechnologie und Katalyse hat der Geschäftsbereich Industrial Chemicals weiter ausgebaut und mehrere wichtige Projekte in die kommerzielle Anwendung überführt. So konnte in Marl nach sehr kurzer Entwicklungs- und Bauzeit eine 2-Propylheptanol-Anlage erfolgreich in Betrieb genommen werden, wodurch Evonik zum größten Hersteller hochmolekularer Weichmacheralkohole in Europa aufstieg. Die Anlage war trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds von Beginn an voll ausgelastet. Ebenfalls auf neuer Technologie beruht die Natriummethylat-Anlage, die in Mobile (Alabama, USA) die Produktion aufnahm, um das Wachstum des amerikanischen Biokraftstoffmarktes zu begleiten.

Inorganic Materials

Kernkompetenzen im Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften prägen den Geschäftsbereich Inorganic Materials ebenso wie das Betreiben von Silizium-Verbundstandorten zur Produktion eines einzigartigen Spektrums von Chlor- und Organosilanen. Zu den wesentlichen Kunden der Füllstoffsysteme auf Basis von Carbon Black, gefällten Kieselsäuren und Gummisilanen gehören die Reifen- und die Kautschukindustrie. Pigmente kommen in der Lack-, Druck- und Farbstoffindustrie zur Anwendung. Als Additiv verbessert feinteilige pyrogene Kieselsäure gezielt Oberflächen und Eigenschaften verschiedenster Werkstoffe. Schlüsselkomponenten zur Herstellung des von der Elektronik- und Fotovoltaikindustrie stark nachgefragten polykristallinen Siliziums sowie zur Herstellung von Lichtwellenleitern sind hochreine Chlorsilane von Evonik.

Geschäftsbereich Inorganic Materials

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.803 2.208 -18
EBITDA 222 315 -29
EBIT 98 190 -49

Deutlich geringere Nachfrage

Der Umsatz ging vor allem aufgrund des rückläufigen Mengenabsatzes um 18 Prozent auf 1.803 Millionen € zurück. Während insbesondere das Geschäft in der ersten Jahreshälfte erheblich unter dem krisenbedingten, deutlichen Nachfragerückgang aus der Automobil- und der Bauindustrie (Reifen, Silikone, Kleb- und Dichtstoffe, Polyester, Farben und Lacke) sowie für Elektronikanwendungen litt, zeigte sich im Laufe des zweiten Halbjahres eine erkennbare Erholung. Diese wurde durch die umfangreichen globalen Konjunkturprogramme gestützt. Erfreulich entwickelten sich dagegen Produkte für den wachsenden Fotovoltaikmarkt sowie den Umweltbereich. Die insgesamt deutlich geringere Mengennachfrage und die damit verbundene rückläufige Kapazitätsauslastung belasteten das Ergebnis erheblich. Dank der erfolgreichen Maßnahmen zur Kostensenkung ging das EBITDA nur um 29 Prozent auf 222 Millionen € zurück.

Zukunftsmärkte Solarenergie und Elektronik im Visier

Evonik legte im Herbst 2009 gemeinsam mit dem Partner Taiyo Nippon Sanso Corporation (TNSC) den Grundstein für ein zukunftsweisendes Projekt zur Nutzung umweltfreundlicher Sonnenenergie: Am japanischen Standort Yokkaichi startete die Errichtung einer kombinierten Produktion von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL® mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 150 Millionen €, die im Jahr 2011 in Betrieb gehen soll. Der Geschäftsbereich Inorganic Materials vereinbarte mit TNSC – der globale Gasdistributor beliefert seit vielen Jahren Großkunden der asiatischen Elektronikindustrie – einen langfristigen Liefervertrag für Monosilan. Die neue Monosilan-Anlage wird es Inorganic Materials ermöglichen, an den insbesondere in Asien stark wachsenden Anwendungen in der Dünnschicht-Fotovoltaik, bei Flachbildschirmen und bei Halbleitern teilzuhaben.

In Meran (Italien) entsteht bis 2011 eine neue Chlorsilan-Anlage, die in einem Werkverbund MEMC Electronic Materials Inc. beliefern wird. MEMC, mit der wir einen langfristigen Liefervertrag geschlossen haben, gehört zu den führenden Anbietern von Elektronik- und Solarwafern.

Mit der in Taiwan ansässigen Cristal Material Corporation gründete Evonik ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung hochwertiger Glaslinsen für die nächste Generation von Leuchtdioden (LEDs). Die Produktion basiert auf der von Inorganic Materials entwickelten und patentierten SiVARATM Sol-Gel-Technologie. Aufgrund ihrer Vorteile erobern LEDs zunehmend verschiedene Beleuchtungsanwendungen; erwartet wird ein Marktwachstum von über 20 Prozent pro Jahr.

Consumer Specialties

Der Geschäftsbereich Consumer Specialties beliefert die Konsumgüterindustrie mit einer breiten Palette von innovativen Produkten für Anwendungen in der Körperpflege, Hygiene und Reinigung. Die Technologieplattformen und das umfangreiche Know-how des Geschäftsbereichs in der Grenzflächenchemie werden zudem auch für spezifische industrielle Anwendungen, zum Beispiel zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen oder zur Kratzfestausstattung von Polyolefinen genutzt. Die maßgeschneiderten Substanzen und Systemlösungen – überwiegend Tenside auf Basis nachwachsender Rohstoffe und organo-modifizierter Silikone sowie Superabsorber aus Polyacrylsäure – verleihen den Endprodukten der Kunden häufig schon in geringen Mengen den kaufentscheidenden Zusatznutzen. Strategische Erfolgsfaktoren sind eine hohe Innovationskraft sowie die intensive Zusammenarbeit mit führenden Konsumgüterherstellern und industriellen Kunden.

Geschäftsbereich Consumer Specialties

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.502 1.682 -11
EBITDA 192 144 34
EBIT 125 81 56

Ergebnis deutlich verbessert

Der Umsatz nahm um 11 Prozent auf 1.502 Millionen € ab. Hierzu trugen ein geringerer Mengenabsatz und ein an sinkende Rohstoffkosten gekoppelter Preisrückgang bei. Insbesondere die industrienahen Geschäftsgebiete Polyurethan-Additive und Industriespezialitäten hatten im Zuge der weltweiten Wirtschaftsflaute einen schwachen Start in das Jahr, konnten aber im Jahresverlauf den größten Teil wieder aufholen. Die Produkte für den Konsumgüterbereich – wie beispielsweise Kosmetika, Waschmittel und Hygieneartikel – waren von der Konjunkturkrise nur wenig betroffen; allerdings verursachte der Verbrauchertrend hin zu billigeren Produkten einen leichten Mengenrückgang bei hochwertigen Inhaltsstoffen. Die bereits im Vorjahr eingeleiteten Optimierungsprogramme wurden erfolgreich umgesetzt. Ergebnisverbessernd wirkten zudem der Ausstieg aus unprofitablen Produkten und zusätzliche Kosteneinsparungen. Unter anderem wurde die Produktion im italienischen Bussi eingestellt. Das EBITDA stieg um 34 Prozent auf 192 Millionen €, wozu alle Geschäftsgebiete beigetragen haben.

Kapazitäten in Asien erhöht

Consumer Specialties hat seine Kapazitäten für Polyurethan-Additive mit der Inbetriebnahme einer neuen Produktionsanlage am Standort Xinzhuang in Schanghai (China) deutlich ausgebaut. Damit können dort auch weitere Prozessschritte – basierend auf innovativen Verfahren – durchgeführt werden. Die neue Anlage verfügt über die modernste Technologie. Von Schanghai aus können nun neben China auch andere Länder Asiens mit qualitativ hochwertigen Additiven beliefert werden. Zudem kann noch flexibler und schneller auf Kundenbedürfnisse in der Region eingegangen werden. China ist der am schnellsten wachsende Markt für Polyurethan-Werkstoffe, die insbesondere als Isolationsmaterial in der Bau- und Kühlgeräteindustrie und als Polstermaterial bei der Herstellung von Möbeln und Matratzen sowie im Automobilbau zur Anwendung kommen.

Health & Nutrition

Der Geschäftsbereich Health & Nutrition produziert und vermarktet essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung, Wirkstoffe für die Pharmaindustrie sowie Katalysatoren. Dabei müssen höchste Qualitäts- und Zulassungsstandards erfüllt werden. Erfolgsfaktoren von Evonik sind die langjährigen Erfahrungen in der technischen organischen Synthese, Katalyse und Biotechnologie. Evonik ist weltweit das einzige Unternehmen, das alle vier wichtigen Aminosäuren für eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Tierernährung herstellt. Darüber hinaus werden hochreine Aminosäuren für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie produziert.

Seine organischen Wirkstoffe und Katalysatoren entwickelt der Geschäftbereich oftmals exklusiv für große Kunden und deren Marktbedürfnisse.

Geschäftsbereich Health & Nutrition

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.602 1.505 6
EBITDA 602 450 34
EBIT 533 369 45

Ergebnis nochmals deutlich gesteigert

Mengenwachstum und höhere Preise ließen den Umsatz um 6 Prozent auf 1.602 Millionen € steigen. Das EBITDA verbesserte sich vor allem aufgrund eines vorteilhaften Produktmixes sowie erzielter Kosteneinsparungen um 34 Prozent auf 602 Millionen €. Das Geschäft mit Aminosäuren für die Tierernährung ist von der Konjunktur weitgehend unabhängig. Dennoch gingen die Absatzmengen zu Jahresbeginn vor allem aufgrund des Lagerabbaus bei den Kunden spürbar zurück, ab Juni zog die Nachfrage jedoch deutlich an und lag zuletzt auf einem höheren Niveau als vor der Krise. Der gestiegenen Nachfrage konnten wir problemlos durch eine erweiterte Produktionskapazität entsprechen: Die Methionin-Altanlage in Antwerpen (Belgien), die nach der Inbetriebnahme der neuen Methionin-Anlage im Sommer 2006 vorübergehend stillgelegt worden war, läuft seit Herbst 2009 wieder auf Volllast. Der Bereich der Exklusivsynthese profitierte vom stabilen Pharmamarkt, lediglich die Spezialprodukte für die Feinchemie verzeichneten einen konjunkturbedingten Nachfragerückgang. Am Standort Dalian (China) wurde nach einer Explosion im Abwasserbereich die Produktionsgenehmigung seitens der chinesischen Behörden bis auf Weiteres ausgesetzt. Das Geschäft mit Katalysatoren verlief relativ stabil.

Ausbau der Kapazitäten eingeleitet

Aufgrund der hohen Nachfrage erweitert Health & Nutrition in den nächsten Jahren seine globalen Produktionskapazitäten für Methionin. In einem Stufenkonzept mit einem aufeinander abgestimmten Ausbau der Methionin- und Rohstoffkapazitäten an den drei Standorten Antwerpen (Belgien), Wesseling und Mobile (Alabama, USA) werden die Kapazitäten schrittweise von 2011 bis 2013 auf insgesamt 430.000 Jahrestonnen erhöht. Damit entspricht Evonik dem erwarteten Wachstum der Weltbevölkerung, mit dem auch eine erhöhte Nachfrage insbesondere nach Geflügelfleisch einhergehen wird.

Darüber hinaus wurde das Exklusivsynthese-Geschäft, das bisher in Deutschland und China produzierte, breiter aufgestellt: Vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company übernahm Health & Nutrition im Januar 2010 den Standort Tippecanoe in Lafayette (Indiana) mit knapp 650 Mitarbeitern. Gleichzeitig wurde mit Eli Lilly ein mehrjähriger Liefervertrag über Pharmawirkstoffe und Zwischenprodukte abgeschlossen. Die Exklusivsynthese maßgeschneiderter Wirkstoffe und Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie ist ein relativ konjunkturresistentes Geschäft, das in einem überproportionalen Wachstumsmarkt tätig ist.

Coatings & Additives

Der Geschäftsbereich Coatings & Additives produziert funktionale Polymere und hochwertige Monomerspezialitäten für die Lack- und Beschichtungs- sowie die Klebstoff- und Dichtstoffindustrie. Die Produkte basieren

auf integrierten Verbundstrukturen für Methylmethacrylat, Isophoron und Silikon, die als Vernetzer, Harze, Bindemittel oder Farbstoffsysteme eingesetzt werden. Daneben verleihen funktionale Polymere als hochwertige Öladditive Schmierstoffen bessere Fließeigenschaften über einen weiten Temperaturbereich, erhöhen die Motorleistung und helfen, Kraftstoff zu sparen. Pharmapolymere sorgen dafür, dass medizinische Wirkstoffe im menschlichen Körper zum gewünschten Zeitpunkt und an der vorgesehenen Stelle freigesetzt werden.

Geschäftsbereich Coatings & Additives

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.333 1.549 -14
EBITDA 255 250 2
EBIT 182 194 -6

Kosteneinsparungen dämpfen Mengenrückgang

Das Geschäft wurde insbesondere zu Jahresbeginn von der stark rückläufigen Nachfrage aus den Abnehmerindustrien Automobil, Bau und Coatings beeinträchtigt. Die Absatzmengen begannen sich ab dem zweiten Quartal langsam zu erholen und übertrafen im September erstmals wieder die Vorjahreshöhe. Während die Antriebskräfte – auch unterstützt durch die staatlichen Konjunkturprogramme – vorwiegend aus Europa und Asien kamen, blieb die Nachfragesituation in Nordamerika unbefriedigend. Insgesamt ging der Umsatz mengenbedingt um 14 Prozent auf 1.333 Millionen € zurück. Dank der zügig umgesetzten Kosteneinsparungsmaßnahmen, teilweise niedrigerer Rohstoffkosten und der steigenden Auslastung der neuen Öladditiv-Anlage in Singapur konnte der massive Ergebnisrückstand aus dem ersten Quartal im Jahresverlauf mehr als aufgeholt werden, sodass das EBITDA insgesamt mit 255 Millionen € den Vorjahreswert um 2 Prozent übertraf.

Wachstumsmarkt China

In Schanghai (China) hat Coatings & Additives eine neue Produktionsanlage für thermoplastische Methacrylatharze nach einem neuen, umweltfreundlichen Verfahren in Betrieb genommen. Mit dieser ersten Anlage für Methacrylatharze außerhalb Deutschlands kann Evonik seinen Kunden in Asien noch kürzere Beschaffungszeiten und eine höhere Lieferzuverlässigkeit bieten. China ist zudem eine der dynamischsten Wachstumsregionen der Lackindustrie. Größte Abnehmer von Lackbindemitteln sind Lackhersteller für den Marine- und Containerbereich. Als integraler Bestandteil des MATCH-Projekts (Methacrylates to China) im Shanghai Chemical Industry Park profitiert die neue Polymeranlage von einer zuverlässigen Belieferung mit Monomeren aus der vorgeschalteten Produktion.

Performance Polymers

Der Geschäftsbereich Performance Polymers stellt ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien her und wird am Markt insbesondere für seine anwendungstechnische Kompetenz geschätzt. Im Mittelpunkt stehen die Methylmethacrylat-Chemie sowie ein Polyamid-12-Verbund. Darüber hinaus produziert der Geschäftsbereich spezialisierte Hochleistungsmaterialien, die auf transparenten Spezialpolyamiden, Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden (PI) basieren. Die Polymere und Halbzeuge werden zur Herstellung struktureller Komponenten vorwiegend bei langlebigen Investitions- und Konsumgütern eingesetzt. Schwerpunkte sind die Automobil- und die Bauwirtschaft sowie zahlreiche weitere High-End-Anwendungen für den Flugzeugbau, Displays oder Lifestyle-Produkte. Basis- und Spezialmonomere sowie Formmassen werden an die Kunststoff-, Klebstoff- und Farbstoffindustrie vermarktet.

Performance Polymers

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 1.116 1.397 -20
EBITDA 61 112 -46
EBIT -19 43

Geringeres Ergebnis

Die Wirtschaftskrise hinterließ in der Geschäftsentwicklung deutliche Spuren. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte brach vor allem die Nachfrage aus der Automobil- und der Bauindustrie massiv ein. Ab Juni begann eine leichte Erholung, die getrieben wurde durch die hohe Nachfrage nach Polymethylmethacrylat-Formmassen (PMMA) für Flachbildschirme sowie Spezialanwendungen für Hochleistungspolymere. Insgesamt ging der Um-satz insbesondere aufgrund der rückläufigen Mengenentwicklung sowie leicht nachgebender Verkaufspreise um 20 Prozent auf 1.116 Millionen € zurück. Das EBITDA blieb mit 61 Millionen € um 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die erheblichen Einbußen aus dem stark rückläufigen Mengenabsatz zu Jahresbeginn konnten dank der zügig umgesetzten Kosteneinsparungen teilweise aufgefangen werden.

Großinvestition erfolgreich abgeschlossen

Nach nur zwei Jahren Bauzeit hat Performance Polymers im Shanghai Chemical Industry Park (China) mit der Herstellungsanlage für Methylmethacrylat (MMA) das Herzstück des MATCH-Verbunds erfolgreich in Betrieb genommen. Evonik verfügt nun in Asien über eine World-Scale-MMA-Produktion mit einer Jahresleistung von 100.000 Tonnen und untermauert damit seine Position als führender globaler Anbieter von MMA-Spezialitäten. Das MMA wird erstmals nach dem C4-Verfahren hergestellt. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität hinsicht-lich der verwendeten Rohstoffe und geringere Produktionskosten. Seit Mitte Oktober 2009 versorgt die neue MMA-Anlage die bereits seit einigen Monaten laufenden Downstream-Anlagen, sodass nun der gesamte MATCH-Verbund in Betrieb ist. Darin werden fast alle Produkte der Methacrylat-Wertschöpfungskette geschäftsbereichsübergreifend hergestellt: Basismonomere, Spezialmonomere und Vernetzer sowie PMMA-Formmassen und thermoplastische Methacrylatharze. Evonik nimmt mit der neuen Verbundanlage am Wachstum für MMA in Asien teil.

Geschäftsfeld Energie

Im Geschäftsfeld Energie sind die Aktivitäten der Strom- und Wärmeerzeugung sowie kraftwerksnaher Dienstleistungen gebündelt. Zu den Kernkompetenzen zählen Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb hoch effizienter Kraftwerke für fossile Brennstoffe. Als netzunabhängiger Stromerzeuger betreibt Evonik in Deutschland an acht Standorten Steinkohlekraftwerke, an zwei Standorten Raffineriekraftwerke sowie zahlreiche Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. International erfolgreich ist das Geschäftsfeld mit Steinkohle-Großkraftwerken in Kolumbien, in der Türkei und auf den Philippinen, wo jeweils eng mit lokalen Partnern zusammengearbeitet wird. Die installierte Leistung beträgt weltweit insgesamt etwa 9.400 Megawatt (MW), davon rund 7.700 MW in Deutschland. Langfristige Bereitstellungs- und Abnahmeverträge mit Großkunden sichern eine nachhaltige Kapitalverzinsung und weitgehend stabile Erträge. Evonik besitzt im wachstumsstarken Zukunftsmarkt für erneuerbare Energien eine gute Ausgangsposition und hat in Deutschland bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Grubengas, Biomasse und Geothermie eine führende Stellung. Mit global ausgerichteten Ingenieurdienstleistungen vertieft das Unternehmen auch länderspezifisches Markt-Know-how in der Energie und entwickelt daraus neue Ansätze für Kraftwerksprojekte.

Kennzahlen Geschäftsfeld Energie

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2009

Mio. €
20081)

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 2.558 3.399 -25
EBITDA 418 517 -19
EBIT 326 415 -21
Investitionen2) 280 328 -15
Abschreibungen2) 86 89 -3
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 3.355 3.152 6
ROCE in % 9,7 13,2
EBITDA-Marge in % 16,3 15,2
Mitarbeiter 4.820 1.702 3

1) Vorjahreszahlen an die Rückübertragung von 50 Prozent an Infracor angepasst. Vgl. Textziffer (9.1) im Anhang.

2) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Ergebnis unter Vorjahr

Der Umsatz verringerte sich um 25 Prozent auf 2.558 Millionen €. Maßgeblich hierfür war der erheblich niedrigere Preis für Steinkohle. Dieser hatte im Vorjahr eine regelrechte Rallye bis auf einen Spitzenwert von durchschnittlich 210 US-$ pro Tonne im Juli 2008 verzeichnet, um dann bis zum Jahresende 2008 auf rund 80 US-$ pro Tonne zu fallen. Im Jahr 2009 bewegte sich der Kohlepreis zwischen 62 und 81 US-$ pro Tonne. Die am Weltmarkt erfolgten Kohlepreisschwankungen aus dem Jahr 2008 wirkten sich aufgrund der vertraglich vereinbarten Kohlepreisindizes erst mit zeitlicher Verzögerung auf den Umsatz des Geschäftsfelds Energie aus. Aber auch die geringeren Handelsmengen im Geschäftsgebiet Coal (vormals Trading) sowie eine niedrigere Beschäftigung der Kraftwerke aufgrund rückläufiger Nachfrage der Kunden führten zu einer Umsatzminderung. Das EBITDA ging um 19 Prozent auf 418 Millionen € zurück. Es wurde insbesondere belastet von Vorratsabwertungen im Geschäftsgebiet Coal. Entlastend wirkten dagegen die erfolgreich und konsequent umgesetzten Kosteneinsparungen, die zu einem Anstieg der EBITDA-Marge auf 16,3 Prozent führten.

Stärkung unserer Kraftwerksbasis

Die Investitionen betrugen 280 Millionen € und übertrafen damit die Abschreibungen von 86 Millionen € sehr deutlich. Schwerpunkt war das Neubauprojekt Walsum 10. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich daher auf 3.355 Millionen €. Der ROCE ging aufgrund des Ergebnisrückgangs bei gleichzeitig gestiegenem durchschnittlichen Capital Employed merklich auf 9,7 Prozent zurück.

Konsequentes Kostenmanagement mildert Ergebnisrückgang

Im Geschäftsgebiet Power blieb der Umsatz mit 1.312 Millionen € um 22 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Ursächlich hierfür waren sowohl die erheblich geringeren Kohlepreise als auch ein spürbar niedrigerer Energieabsatz. Diese Effekte belasteten auch die Deckungsbeiträge der Kraftwerke im In- und Ausland. Gegenläufig wirkten sich die Kosteneinsparungen aus. Insgesamt ging das EBITDA deutlich zurück.

Der Umsatz des Geschäftsgebiets Renewable Energies verringerte sich um 12 Prozent auf 215 Millionen €. Das EBITDA erreichte die Vorjahreshöhe. Der Ergebnisrückgang aus rückläufigem Grubengasaufkommen konnte durch konsequente Einsparmaßnahmen aufgefangen werden. Stromerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen trägt zum Energiemix bei und schont das Klima. Aufgrund der sehr guten Entwicklungsperspektiven für das Geschäftsgebiet Renewable Energies werden sowohl national als auch international Optionen zur weiteren Stärkung geprüft.

Das Geschäftsgebiet Coal vermarktet vor allem Kraftwerkskohle und stellt damit die Brennstoffversorgung eigener sowie fremder Kraftwerke mit deutscher und importierter Steinkohle sicher. Der Umsatz nahm aufgrund der erheblich geringeren Kohlepreise und rückläufiger Handelsmengen um 38 Prozent auf 748 Millionen € ab. Infolge des drastischen Kohlepreisverfalls und gleichzeitiger signifikanter, kurzfristiger Nachfragerückgänge seitens wesentlicher Kunden wurden im ersten Halbjahr 2009 erhebliche Abwertungen der Kohlelagerbestände vorgenommen. Das EBITDA ging auf minus 38 Millionen € zurück, nachdem es im Vorjahr noch ausgeglichen gewesen war.

Außenumsatz nach Geschäftsgebieten

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Power 1.312 1.671 -22
Renewable Energies 215 246 -12
Coal 748 1.205 -38
Sonstige 283 277 2
Energie 2.558 3.399 -25

Absatzmengen

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2009 2008 Veränd. in %
Power GWhä 35.720 39.492 -10
Renewable Energies (Wärme) GWhth 2.115 2.038 4
Renewable Energies (Strom) GWhel 1.592 1.883 -15
Coal Mio. t Rohkohle 27,2 35,7 -24

Energieabsatz in GWhä umfasst elektrische und thermische Energie, wobei die thermische in eine äquivalente elektrische Menge umgerechnet wurde.

Strom für die Zukunft

Die Errichtung des innovativen 790-MW-Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 820 Millionen € steht kurz vor der Vollendung. Walsum 10 verfügt als CCEC-Anlage („Clean Competitive Electricity from Coal") über zahlreiche standortspezifische Besonderheiten und Neuerungen. Es braucht im Volllastbetrieb rund 20 Prozent weniger Steinkohle und emittiert circa 20 Prozent weniger CO2 als existierende Steinkohlekraftwerke mit gleicher Leistung. Grund dafür ist der höhere Wirkungsgrad. Der Nettowirkungsgrad des neuen Blocks beträgt mehr als 45 Prozent und ist damit um etwa fünf Prozentpunkte höher als in anderen neueren Steinkohlekraftwerken in Deutschland und um mehr als 15 Prozent höher als der Durchschnitt der Steinkohlekraftwerke in Deutschland. Erreicht wird der hohe Wirkungsgrad durch moderne Werkstoffe, mit denen sich höhere Temperaturen und Drücke im Kessel realisieren lassen. Außerdem verrin-gern viele Einzelmaßnahmen den elektrischen Eigenbedarf des Kraftwerksblocks. Das aufwendigste Einzelbauteil des Kraftwerks ist der rund 106 Meter hohe Großdampferzeuger (Kessel). Bei der im Sommer 2009 durchgeführten Kesseldruckprobe hat der TÜV Nord offiziell bescheinigt, dass der Kessel den hohen Drücken standhält.

Für die erste Phase des neuen Kraftwerksprojekts AYAS im türkischen Iskenderun fiel 2009 der Startschuss: Nachdem die Lizenz zur Stromerzeugung und die Umweltgenehmigung erteilt worden waren, konnte Anfang 2010 mit dem Ausbau des Kraftwerksstandorts begonnen werden. Das geplante neue 625-MW-Steinkohlekraftwerk soll durch die Projektgesellschaft Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S., an der die Evonik Steag GmbH zu 51 Prozent und der türkische Pensionsfond Ordu Yardimlasma Kurumu (OYAK) zu 49 Prozent beteiligt sind, errichtet werden. In unmittelbarer Nachbarschaft zu AYAS betreibt Evonik über die Projektgesellschaft ISKEN, an der ebenfalls OYAK zu 49 Prozent beteiligt ist, bereits ein 1.320-MW-Steinkohlekraftwerk.

Geschäftsfeld Immobilien

Das Geschäftsfeld Immobilien bewirtschaftet – konzentriert auf Nordrhein-Westfalen (NRW) – einen eigenen Bestand von rund 60.000 Wohneinheiten. Hinzu kommt ein 50-Prozent-Anteil an der THS mit mehr als 70.000 eigenen Wohneinheiten, die sich größtenteils ebenfalls in NRW befinden. Damit zählt Evonik zu den führenden privaten Wohnungsgesellschaften Deutschlands. Unternehmerischer Schwerpunkt ist die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte, wodurch weitgehend stabile und regelmäßige Cashflows erzielt werden.

Darüber hinaus wird im Wohnungsbestand ein aktives Portfolio-Management in Form gezielter Käufe und Verkäufe von Wohneinheiten betrieben. Bauträgeraktivitäten auf eigenen Grundstücken runden das Geschäftsmodell durch wohnwirtschaftliche Aufwertung der Quartiere ab.

Der regionale Fokus führt zu einem hervorragenden Marktverständnis und erheblichen Vorteilen in der Bewirtschaftung des Wohnungsbestands.

Kennzahlen Geschäftsfeld Immobilien

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2009

Mio. €
2008

Mio. €
Veränd. in %
Außenumsatz 378 375 1
EBITDA 183 217 -16
EBIT 135 162 -17
Investitionen1) 57 87 -34
Abschreibungen1) 45 44 2
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.843 1.762 5
ROCE in % 7,3 9,2
EBITDA-Marge in % 48,4 57,9
Mitarbeiter 479 443 8

1) In immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Erneut ansprechendes Ergebnis

Der Umsatz erreichte mit 378 Millionen € die Vorjahreshöhe. Das EBITDA blieb mit 183 Millionen € um 16 Prozent unter dem Vorjahreswert, der einen Sonderertrag aus der Abgabe von Gewerbeimmobilien enthalten hatte. Die EBITDA-Marge verringerte sich aufgrund des Ergebnisrückgangs auf 48,4 Prozent. Die Investitionen lagen mit 57 Millionen € unter dem Vorjahreswert von 87 Millionen €. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren dabei die energetische Modernisierung des Wohnungsbestands sowie weitere Portfolio-Verbesserungen im Zuge von Neubaumaßnahmen. Das durchschnittliche Capital Employed nahm im Wesentlichen infolge der Investitionstätigkeit sowie erhöhter aktiver latenter Steuern auf 1.843 Millionen € zu. Der ROCE ging auf 7,3 Prozent zurück.

Nachhaltige Wertsteigerung im Fokus

Das Bestandsmanagement verfolgt das Konzept der nachhaltigen Bewirtschaftung, bei der die kontinuierliche Instandhaltung sowie wertsteigernde, energetische Optimierungen des Wohnungsbestands eine hohe Priorität haben. Bei entfallenen Mieten im Zuge der Abgabe von Gewerbeimmobilien und leicht erhöhter Instandhaltung (netto 11,79 € pro Quadratmeter gegenüber 11,54 € im Vorjahr) blieb das Ergebnis unter dem Vorjahreswert. Dagegen konnte die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete deutlich von 4,34 € pro Quadratmeter im Vorjahr auf 4,47 € pro Quadratmeter gesteigert werden. Mit einer nachfragebedingten Leerstandsquote von 2,4 Prozent wurde eine im Branchenvergleich gute Vermietungssituation erreicht.

Im Rahmen des Portfolio-Managements wird der gesamte Wohnungsbestand regelmäßig sorgfältigen Analysen unterzogen. Wesentliche Kriterien sind dabei Attraktivität der Standorte, Qualität der Wohneinheiten und Eignung der Standorte für effiziente Betriebsstrukturen. Ziel ist eine Ausweitung des Portfolios in Regionen mit positiven wirtschaftlichen Aussichten. Gleichzeitig sollen Wohnungsbestände in unattraktiven Lagen und Wohneinheiten mit umfangreichem Sanierungsbedarf identifiziert und veräußert werden. Die Verkaufsaktivitäten wurden dabei im Jahr 2009 schwerpunktmäßig von Paket- auf Einzelverkäufe umgestellt. Das Ergebnis des Portfolio-Managements blieb daher unter dem guten Vorjahreswert, der auch von einem Sonderertrag aus der Abgabe von Gewerbeimmobilien begünstigt gewesen war.

Im Bauträgergeschäft, das als Ergänzung zur Bewirtschaftung betrieben wird und sich auf die Bebauung eigener Grundstücke konzentriert, wurde mit 123 Übergaben ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe erwirtschaftet.

Das At-Equity-Ergebnis von THS verbesserte sich auf 36 Millionen €.

Erfolgreiches Mehrgenerationenprojekt

Das von Evonik initiierte Referenzprojekt des Mehrgenerationenwohnens, das neue Formen des Zusammenlebens ermöglicht, gestaltet sich sehr erfolgreich. Der erste Bauabschnitt mit 37 barrierefreien Mietwohnungen insbesondere für Senioren wurde 2009 fertiggestellt und in kürzester Zeit vermietet. Jetzt folgen in zwei kommenden Bauabschnitten weitere Komfortwohnungen und auch Häuser mit differenzierten Wohnangeboten für Familien, jüngere Paare und Singles. Insgesamt sollen rund 90 Mietwohnungen und elf Eigenheime das Mehrgenerationenwohnquartier bilden. Das Projekt sichert den Mietern ein Zuhause für alle Lebensphasen und dem Unternehmen eine Vermietbarkeit auf lange Sicht.

Weltweit tätig

Auch im Geschäftsjahr 2009 erzielten wir mehr als 60 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Deutschland ging im Wesentlichen aufgrund der konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage sowie der stark rückläufigen Kohlepreise um 24 Prozent auf 4.806 Millionen € zurück. Die Sachinvestitionen betrugen 568 Millionen €. In Duisburg-Walsum steht der Bau unseres 790-MW-Steinkohlekraftwerks kurz vor der Vollendung. Mit dem Start einer neuen 60.000-Tonnen-Anlage zur Herstellung des Weichmacheralkohols 2-Propylheptanol (2-PH) in Marl haben wir unsere Produktpalette an hochmolekularen Weichmacheralkoholen verbreitert und unsere führende Markt- und Technologieposition in der C4-Chemie weiter ausgebaut. Zusammen mit unserem strategischen Partner Daimler AG bereiten wir auf Basis unserer CERIO®-Technologie in Kamenz (Dresden) die Serienproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen für automobile Anwendungen ab dem Jahr 2011 vor.

Im übrigen Europa verringerte sich der Umsatz um 16 Prozent auf 3.150 Millionen €. Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich um 1 Prozentpunkt auf 24 Prozent. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen erreichten 80 Millionen €. In Meran (Italien) entsteht bis 2011 eine neue Anlage, die „über den Zaun" Chlorsilane für die Produktion von Elektronik- und Solarwafern der US-amerikanischen MEMC Electronic Materials liefern wird. Die Integration des Öladditiv-Geschäfts, das Anfang 2009 vom Methacrylat-Hersteller DOS erworben wurde, haben wir abgeschlossen und damit unsere Position in Russland gestärkt. Mit der russischen Sibur prüfen wir den Bau einer Propylenoxid-Anlage im Verbund mit einer Wasserstoffperoxid-Produktion für die Russische Föderation.

Ausbau Nordamerika-Geschäft

Der Umsatz in Nordamerika ging vor allem konjunkturbedingt um 18 Prozent auf 1.897 Millionen € zurück; der Anteil am gesamten Konzernumsatz blieb unverändert bei 14 Prozent. Die Sachinvestitionen in dieser Region betrugen 41 Millionen €. Evonik hat die Präsenz im attraktiven nordamerikanischen Markt weiter ausgebaut. An unserem Standort Mobile im US-Bundesstaat Alabama ging eine 60.000-Tonnen-Anlage zur Herstellung von Natriummethylat für die Biodieselproduktion in Betrieb. Außerdem haben wir bei unserer Exklusivsynthese maßgeschneiderter Wirkstoffe und Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie den nächsten Wachstumsschritt eingeleitet: Vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company übernahmen wir im Januar 2010 den Standort Tippecanoe in Lafayette (Indiana) und schlossen gleichzeitig mit Eli Lilly einen mehrjährigen Liefervertrag über Pharmawirkstoffe und Zwischenprodukte ab.

In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 535 Millionen € und damit 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Anteil am Konzernumsatz betrug wie im Vorjahr 4 Prozent. In Sachanlagen wurden 3 Millionen € investiert. Für den südamerikanischen Markt planen wir eine Produktionskapazität zur Herstellung von Natriummethylat für die Biodieselgewinnung.

Starkes Engagement in asiatischer Wachstumsregion

In Asien ging der Umsatz um 8 Prozent auf 2.452 Millionen € zurück. Der Anteil der Region am Konzernumsatz erhöhte sich um 2 Prozentpunkte auf 19 Prozent. Die Sachinvestitionen beliefen sich auf 151 Millionen €. In den letzten drei Jahren haben wir in Asien fast eine halbe Milliarde € investiert. Dies spiegelt die besondere strategische Bedeutung wider, die wir dieser wachstumsstarken Region beimessen. In Schanghai (China) ging 2009 unser großer Verbundkomplex MATCH zur Herstellung von Spezialkunststoffen, Kunststoff-Vorprodukten und Lacksystemen in Betrieb. Mit der in Taiwan ansässigen Cristal Material Corporation gründete Evonik ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung hochwertiger Glaslinsen für die nächste Generation von Leuchtdioden. Die Zukunftsmärkte Solarenergie und Elektronik haben wir mit unserer 150-Millionen-€-Investition am japanischen Standort Yokkaichi im Visier: Dort startete der Bau einer kombinierten Produktion von Monosilan und der pyrogenen Kieselsäure AEROSIL®, die 2011 ihren Betrieb aufnehmen soll.

Unsere erfolgreichen Aktivitäten in der internationalen Kraftwirtschaft – neben dem Kraftwerk Iskenderun (Türkei) betreiben wir Auslandskraftwerke in Paipa (Kolumbien) und auf Mindanao (Philippinen) – wollen wir ausbauen und planen am Standort von Iskenderun ein weiteres Steinkohlekraftwerk mit einer Kapazität von 625 MW.

Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Die RAG-Stiftung hält 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG.

Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG

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in Millionen € 2009 2008
Umsatzerlöse 220 220
Sonstige betriebliche Erträge 774 1,267
Personalaufwand -47 -101
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -2 -2
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens -11 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -749 -1,163
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 185 221
Zinsergebnis -59 -205
Beteiligungsergebnis 620 308
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 746 324
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -42 -16
Jahresüberschuss 704 308
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 -28
Bilanzgewinn 704 280

Seit dem 1 . Januar 2008 stellt die Evonik Industries AG ihren Tochterunternehmen Dienstleistungsentgelte in Rechnung. Diese betrugen im Jahr 2009 220 Millionen € und wurden unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen von 774 Millionen € sind Kostenweiterbelastungen an Konzernunternehmen von 259 Millionen € enthalten. Davon betrafen 222 Millionen € die allgemeine Konzernumlage und 36 Millionen € die Weitergabe von Projekt- und Mietkosten sowie IT-Lizenzen. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden Erträge aus Währungskursdifferenzen (460 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und die korrespondierenden Aufwendungen (484 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Aufwand von 24 Millionen €. Der Personalaufwand blieb mit 47 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert von 101 Millionen €, der Zahlungen an Mitglieder des Vorstandes im Rahmen von Ausscheidensvereinbarungen, Rückstellungen für Personalmaßnahmen im Zuge des Konzernumbaus und erfolgsabhängige Sonderzahlungen für strategische Konzernprojekte enthalten hatte. Zusätzlich wirkte sich die vereinbarte Kürzung von variablen Entgeltbestandteilen aus.

Das Zinsergebnis von minus 59 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus der Finanzmittelaufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten. Das Beteiligungsergebnis stieg von 308 Millionen € im Vorjahr auf 620 Millionen €. Dies ist vor allem auf eine Sonderausschüttung der Evonik Immobilien GmbH sowie eine höhere Gewinnabführung der Evonik Degussa GmbH zurückzuführen. Das

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich daher um 130 Prozent auf 746 Millionen €. Nach Abzug von Ertragsteuern ergibt sich ein Jahresüberschuss von 704 Millionen €. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn 320 Millionen € Dividende an die Aktionäre auszuschütten.

Bilanz Evonik Industries AG

Aktiva

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 7 7
Finanzanlagen 9.274 9.140
Anlagevermögen 9.281 9.147
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.497 3.096
Wertpapiere 6 0
Flüssige Mittel 444 199
Umlaufvermögen 2.947 3.295
Rechnungsabgrenzungsposten 3 3
Summe Aktiva 12.231 12.445
Passiva
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 720 720
Gewinnrücklagen 3.371 3.371
Bilanzgewinn 704 280
Eigenkapital 5.261 4.837
Rückstellungen 240 209
Verbindlichkeiten 6.730 7.399
Summe Passiva 12.231 12.445

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG ging leicht auf 12,2 Milliarden € zurück. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Obergesellschaften der drei Geschäftsfelder. Die Forderungen und Verbindlichkeiten spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. Das Eigenkapital stieg aufgrund des deutlich höheren Bilanzgewinns um 0,4 Milliarden € auf 5,3 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich dementsprechend von 38,9 Prozent auf 42,9 Prozent. In den Verbindlichkeiten sind 6,7 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 5,7 Milliarden € auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 750 Millionen € betreffen die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe. Den Finanzverbindlichkeiten stehen Finanzforderungen von 2,4 Milliarden € gegen verbundene Unternehmen gegenüber.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren.

Corporate Responsibility

Die Art und Weise, in der wir Geschäfte führen und unsere Werte leben, bezeichnen wir als Corporate Responsibility (CR). Das konkretisieren wir in der CR-Strategie mit ihren Schwerpunkten Geschäft, Mitarbeiter und Prozesse. Im Jahr 2009 haben wir der wachsenden Bedeutung von CR für den Konzern weiter Rechnung getragen: Die im Sommer verabschiedete Evonik Global Social Policy legt weltweit einzuhaltende Arbeits- und Sozialstandards fest und verpflichtet alle Mitarbeiter auf ein respektvolles Miteinander. Der zeitgleich erfolgte Beitritt zum UN Global Compact unterstreicht unseren Anspruch, verantwortlich zu handeln.

Die Gesamtverantwortung für CR trägt der Evonik-Vorstand. Die Strukturen und Abläufe unserer CR-Arbeit haben wir in einer CR-Management-Richtlinie konzernweit festgelegt. Der Fokus des CR-Programms 2010 liegt zunächst auf der Ausarbeitung einer zielorientierten Steuerung von CR unter Einbeziehung der Geschäftsbereiche. Anschließend soll der Dialog mit wesentlichen Stakeholdern intensiviert werden. Ein Schwerpunkt wird die Erarbeitung einer Klimastrategie von Evonik sein, die die Bewertung von klimarelevanten Aspekten und deren Integration in unsere unternehmerischen Entscheidungsprozesse umfassen wird. Bereits in der Entwicklungs- und Testphase befindet sich das Projekt „CR in der Ausbildung", das im Herbst 2010 abgeschlossen sein soll. Um unsere Mitarbeiter noch stärker für CR zu sensibilisieren und zu motivieren, werden wir im Laufe des Jahres 2010 im Konzernintranet eine entsprechende Plattform schaffen.

Mitarbeiter

Stark durch die Krise – gemeinsam Kurs halten

Das Jahr 2009 stellte die Personalarbeit aufgrund der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise vor besondere Herausforderungen. Gefordert waren schnelle Maßnahmen zur Senkung von Personalkosten bei gleichzeitig stabiler Fortführung der zukunftssichernden Personalarbeit. Wie es gelang, diese Balance herzustellen, zeigen die nachfolgenden Handlungsfelder der Personalarbeit im Konzern.

Reduzierung der Personalkosten in der Krise – Verantwortung gemeinsam tragen

Im Rahmen des Anfang 2009 kurzfristig aufgesetzten Ergebnissicherungsprogramms haben Vorstand, Konzernbetriebsrat, Konzernsprecherausschuss und Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie im März 2009 eine Vereinbarung zur Personalkostensenkung für alle inländischen konsolidierten Gesellschaften der Evonik Industries AG geschlossen. Verabredet wurde für 2009 unter anderem, eine Anhebung der Grundvergütung für die Konzernführungskräfte nicht vorzunehmen sowie Bonusleistungen bzw. vergleichbare variable Entgeltbestandteile um 50 Prozent für alle Mitarbeiter zu kürzen. Hiervon waren auch die Mitglieder des Vorstandes nicht ausgenommen. Im Gegenzug wurden grundsätzlich betriebsbedingte Kündigungen bis zum Ablauf des 30. Juni 2010 ausgeschlossen. Neben den zuvor bereits eingeleiteten Maßnahmen (unter anderem Reduzierung von Gutstunden, Abbau von Urlaubskonten, Kurzarbeit) waren diese Vereinbarungen ein wichtiger Baustein, um ein Einsparpotenzial von rund 100 Millionen € im Jahr 2009 bei den Personalkosten zu erzielen und damit Beschäftigung im Konzern nachhaltig zu sichern. Zugleich wurde sichergestellt, dass auch die ausländischen Gesellschaften einen entsprechenden Betrag einsparen. Dank der verbesserten Ergebnislage im Wirtschaftskrise – stabilisierende Maßnahmen

Die Minderauslastung der Anlagen an den Produktionsstandorten des Geschäftsfelds Chemie machte eine Anpassung der Personalkapazitäten erforderlich. Seit Januar 2009 wurde in einer Vielzahl von Werken in Deutschland Kurzarbeit angemeldet. Nachdem davon in der Spitze bis zu 3.500 Mitarbeiter betroffen waren, lag die Zahl Ende Dezember 2009 dank leichter wirtschaftlicher Belebung nur noch bei rund 300 Beschäftigten. An einigen Standorten wurden die Ausfallzeiten aktiv im Rahmen der Evonik-Bildungsoffensive für Entwicklungsmaßnahmen der Mitarbeiter genutzt. Die Bildungsoffensive unterstützt das eigenverantwortliche Lernen unserer Beschäftigten – ein ganzes Berufsleben lang.

Demografieanalyse – in die Zukunft planen

Evonik setzt auf die Entwicklung und Umsetzung wirkungsvoller Konzepte zum Umgang mit dem demografischen Wandel. Ein wichtiger Bestandteil der Personalstrategie ist die Verankerung des Demografieaspekts in allen relevanten Human-Resources-Themen und -Prozessen. Seit nunmehr zwei Jahren arbeitet Evonik im Rahmen der strategischen Personalplanung mit szenariogestützten Modellsimulationen. Langfristige Trends werden so sichtbar. Zugleich können Handlungsoptionen zwecks Entscheidungsfindung hinsichtlich ihrer Wirkung bewertet werden. In den sich verändernden globalen Rahmenbedingungen leisten diese Analysen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und damit der Arbeitsplätze bei Evonik.

Im Jahr 2009 haben wir mit Hilfe dieses Instruments umfangreiche Altersstrukturanalysen für alle Konzerngesellschaften sowie verschiedene Standorte und Einheiten in Deutschland durchgeführt. Die Analysen umfassen die personalpolitische Ausgangssituation unter Berücksichtigung der vorhandenen Funktionsstruktur sowie die Entwicklung der Altersstruktur über die nächsten zehn Jahre. Sie differenzieren nach dem konzerneinheitlichen Jobfamilienkonzept sowie nach Mitarbeiterstatus bzw. Entwicklungsstufen und helfen somit Handlungsschwerpunkte für eine demografiefeste Personalarbeit zu identifizieren, wie zum Beispiel die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter. Die durchgeführten Altersstrukturanalysen erfüllen ein wesentliches Element des im Jahr 2008 vereinbarten Tarifvertrags „Lebensarbeitszeit und Demografie" der chemischen Industrie, der 2009 durch eine Konzernbetriebsvereinbarung bzw. entsprechende Tarifverträge für alle Konzerngesellschaften in Deutschland ergänzt wurde. Wir setzen die szenariogestützte Personalplanung inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und China ein. Die wesentliche Grundlage bildet hier ebenfalls das im Jahr 2009 eingeführte, konzernweit einheitliche Jobfamilienkonzept.

Beruf und Familie – Erfolgsfaktor mit Zertifikat

Familienbewusstsein wird bei Evonik großgeschrieben. Seit 2009 haben wir dies schwarz auf weiß: In einem anspruchsvollen Auditierungsverfahren ist Evonik als größtes gesamtzertifiziertes Unternehmen in Deutschland mit dem Konzernzertifikat „audit berufundfamilie" der gemeinnützigen Hertie-Stiftung ausgezeichnet worden. Leitplanken setzte die abgeschlossene Konzernvereinbarung „Beruf und Familie", deren Regelungen allen heutigen Formen von Familie zugutekommen sollen. Sie stellt zum Beispiel sicher, dass über Patenkonzepte Kontakt zu Mitarbeitern in Elternzeit gehalten wird und garantiert einen Rückkehranspruch auf den bisherigen Arbeitsplatz binnen eines Jahres. So bedeuten Familie und eine damit verbundene Auszeit keinen Karrierebruch, sondern festigen sogar die Bindung zum Unternehmen. Gesundheitstage, flexible Arbeitszeitmodelle, internationales Schüleraustausch- und Stipendienprogramm, Kinderbetreuung sowie die Verlängerung der Auszeit zur Pflege von Angehörigen spiegeln das Verständnis einer familienbewussten Personalpolitik bei Evonik wider und stärken uns zugleich im Wettbewerb um die besten Fach- und Führungskräfte.

Employer Branding – erfolgreichster Imagewandel als Arbeitgeber

Das führende europäische Institut für Personalmarketing trendence prämiert jährlich die erfolgreichsten Arbeitgeber mit dem „Employer Branding Award". Zielgerichtetes und konsequentes Personalmarketing hat Evonik in der Kategorie „Größter Imagewandel" 2009 den ersten Platz eingebracht. Ausschlaggebend waren dafür das geschlossene und authentische Auftreten als Arbeitgeber sowie unsere freche Querdenker-Kampagne.

Ausbildung – Nachwuchs für morgen

Wir stehen zu unserer sozialen Verantwortung, jungen Menschen den Start in den Beruf zu ermöglichen. Gleichzeitig machen wir mit einer nachhaltigen Ausbildungspolitik Evonik zukunftsfähig: Mit 620 Neuanfängern hält Evonik sein hohes Ausbildungsniveau bei. Insgesamt werden in den deutschen Konzerngesellschaften rund 2.330 junge Menschen in etwa 40 anerkannten Berufen ausgebildet. Damit liegt die Ausbildungsquote im Vergleich zum letzten Jahr unverändert mit rund 9 Prozent erheblich über dem bundesdeutschen Industriedurchschnitt. Gleiches gilt für den hohen Stellenwert der Ausbildung: Der liegt mit jährlich rund 57 Millionen € Investitionen in die Nachwuchsförderung ebenfalls über dem Durchschnitt. Ungeachtet der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat Evonik seinen 510 leistungsfähigen und leistungswilligen Ausgebildeten Übernahmen angeboten – auf mindestens sechs Monate befristet oder bei besonders guten Leistungen teils auch unbefristet. Im Jahr 2010 werden wir den Kurs der nachhaltigen Personalplanung und Rekrutierung aus dem eigenen Nachwuchs weiter fortsetzen.

Die Zukunft im Blick – Talent- und Nachfolgemanagement

Talente dauerhaft ans Unternehmen zu binden und aus guten Mitarbeitern exzellente Führungskräfte zu entwickeln, ist Aufgabe des Talent- und Nachfolgemanagements bei Evonik. Durch einen konzernweiten Reviewprozess sind wir in der Lage, interne Talente früh zu identifizieren und sie – je nach Entwicklungs- und Erfahrungsgrad – unseren Konzerntalentgruppen der Emerging, Developing oder Advanced Leaders zuzuordnen. Im Jahr 2009 fanden erstmalig in allen Geschäftsfeldern Personalklausuren zum Review der Talente statt. Bei der Gruppe der Emerging Leaders stellt darüber hinaus das neu entwickelte Interviewverfahren sicher, dass die vorab getroffene Potenzialaussage objektiviert wird und Stärken und Entwicklungsfelder des Einzelnen noch treffsicherer erkannt werden. 2009 wurden die ersten Kandidaten interviewt. Vorbereitungen für den internationalen Start in China und den USA laufen.

Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, die Talente des Konzerns zu vernetzen und ihre Sicht zur Zukunft zu nutzen. Denn nach wie vor ist und bleibt die Kompetenz unserer Mitarbeiter Fundament der Innovationskraft von Evonik. Neben Aktivitäten wie Mentoring und Leadership-Programm kamen 2009 während der sogenannten TalentDays 70 Toptalente des Konzerns zusammen, um in ungewöhnlichem Rahmen Zukunftschancen und Trends zu diskutieren und somit „einen Blick über die Krise hinaus" zu werfen.

„Mitwachsen 2009" – Mitarbeiterbeteiligung bei Evonik

Auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld setzten unsere Beschäftigten auf den zukünftigen Erfolg von Evonik – die Anzahl der beim Mitarbeiterbeteiligungsprogramm „Mitwachsen" ausgegebenen Genussrechte überstieg das Vorjahresniveau deutlich. Durch die Beteiligung profitieren unsere Mitarbeiter unmittelbar vom Konzernerfolg: Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals entwickelt sich in Abhängigkeit von der Kapitalrendite des Konzerns (ROCE) – 2008 waren dies 6,5 Prozent. 2009 haben rund 4.100 Mitarbeiter für insgesamt 4,3 Millionen € Genussrechte erworben. Der von Evonik gewährte Preisnachlass betrug insgesamt eine halbe Million €.

Attraktive Vergütungskomponente – Long Term Incentive

Unsere Vergütungssysteme unterstützen die Erreichung der strategischen Unternehmensziele und beinhalten darauf ausgerichtete Leistungsanreize. Der Long Term Incentive bildet eine attraktive Vergütungskomponente für unsere Konzernführungskräfte weltweit. Ziel ist es, neben dem auf die Erreichung jährlicher Ziele ausgerichteten Bonussystem die Steigerung des Eigenkapitalwerts als zentralen Erfolgsfaktor von Evonik herauszustellen. Die bislang aufgesetzten Long Term Incentives 2008 und 2009 gelangen zur Auszahlung, sofern innerhalb des jeweilig dreijährigen Betrachtungszeitraums eine definierte Steigerung des Eigenkapitalwerts erreicht wird.

Von Daten zu Taten – im Nachgang zur Mitarbeiterbefragung 2008

Die Ergebnisse der 2008 weltweit durchgeführten Befragung „Mitdenken. Mitteilen. Mitgestalten." haben ein aussagekräftiges Meinungs- und Stimmungsbild unserer Beschäftigten gezeichnet. Wesentliche Erkenntnisse: Die Mitarbeiter wünschen sich einen direkteren Dialog mit ihren Führungskräften, fordern verstärkte Einbindung in Entscheidungs- und Veränderungsprozesse und formulieren konkrete Erwartungen an die Umsetzung der eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen. Mit konzern- und bereichsspezifischen Initiativen tragen wir den vielfältigen Anregungen Rechnung. Eine konzernweite Maßnahme zielt auf die qualitative und quantitative Ausweitung des Mitarbeitergesprächs. Der jährliche Dialog zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter soll helfen, die Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern. Bislang ist dieses Instrument vornehmlich außertariflichen Angestellten geläufig. Ziel ist in einem ersten Schritt, dass jeder Mitarbeiter in Deutschland bis Ende 2010 ein Entwicklungsgespräch geführt hat.

Mitarbeiterzahl – Entwicklung 2009

Zum Jahresende 2009 waren im Evonik-Konzern 38681 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind rund 21 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter lag bei 41,5 Jahren. 34 Prozent der Beschäftigten sind außerhalb Deutschlands tätig. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter um 2.086 Personen. Dieser Rückgang ist überwiegend auf das Geschäftsfeld Chemie (minus 2.005 Personen) zurückzuführen und dort insbesondere auf den Verkauf der AlzChem-Gruppe (rund 1.200 Beschäftigte). Weiterer Mitarbeiterrückgang resultierte im Wesentlichen aus weltweiten Restrukturierungsaktivitäten aufgrund der wirtschaftlichen Situation sowie der üblichen Fluktuation.

Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern

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2009 2008
Chemie 29.723 31.728
Energie 4.820 4.702
Immobilien 479 443
Sonstige Aktivitäten 3.659 3.894
Evonik 38.681 40.767

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit

Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) sind ein Eckpfeiler der Corporate Responsibility von Evonik. Fundament unserer USG-Verantwortung ist ein konzernweit gültiges Regelwerk bestehend aus übergeordneten USG-Werten, weiterführenden Richtlinien und Verfahrensanweisungen. Die daraus resultierende USG-Organisation ist im Jahr 2009 hinsichtlich ihrer Rechtskonformität durch ein externes Gutachten bestätigt worden.

Erfolgreiche USG-Audits

Auch im Jahr 2009 wurde die Umsetzung des USG-Regelwerks wieder mit zahlreichen internen Audits in den Geschäftsbereichen, in den Regionen sowie an den Standorten überprüft. Im Geschäftsfeld Chemie sind zudem über 95 Prozent der Produktion nach ISO 14001 zertifiziert. Externe Umweltgutachter bestätigen die Wirksamkeit unserer Umweltmanagementsysteme. Im Geschäftsfeld Energie wurde im Jahr 2009 die externe Zertifizierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch die zuständigen Berufsgenossenschaften fortgesetzt. Die Zertifizierungen haben eine Gültigkeit von drei Jahren und entsprechen der OHSAS 18001. Somit sind alle Kraftwerke an Rhein/Ruhr und an der Saar entsprechend zertifiziert. Die Ergebnisse der USG-Audits sind eine wichtige Grundlage für das jährliche Management Review. Dies ergab, dass trotz des erreichten guten Standards noch Verbesserungspotenziale vorhanden sind, die wir konsequent ausschöpfen wollen.

Arbeits- und Anlagensicherheit weiter verbessert

Deutliche Erfolge erzielten wir bei der Arbeitssicherheit: So lag die Unfallhäufigkeit (Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter pro eine Million Arbeitsstunden) im Konzern 2009 bei 2,8 und konnte damit gegenüber dem Vorjahreswert erneut gesenkt werden. Im Berichtsjahr war kein tödlicher Arbeitsunfall eines Evonik-Mitarbeiters zu verzeichnen. Im Geschäftsfeld Chemie haben wir mit einer Unfallhäufigkeit von 1,2 eine Verbesserung um knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt und liegen im Vergleich mit der internationalen chemischen Industrie auf einem sehr hohen Niveau. Obwohl auch externe Auftragnehmer entsprechend dem USG-Regelwerk angemessen in die standort- und betriebsspezifischen Gefährdungen und Schutzmaßnahmen eingewiesen werden, ereignete sich an unserem Standort Dalian in China ein tragischer Arbeitsunfall, bei dem zwei Fremdfirmenmitarbeiter ums Leben kamen.

Unfallhäufigkeit nach Geschäftsfeldern

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2009 2008
Chemie 1,2 1,7
Energie 6,6 7,7
Immobilien 2,4 2,3
Evonik 2,8 3,3

Klar strukturierte Ereignisanalysen helfen uns dabei, Ursachen solcher Unfälle zu verstehen, um ihnen zukünftig gezielt entgegenzuwirken. Der Anlagensicherheit lassen wir die gleiche Aufmerksamkeit zukommen und haben im Geschäftsfeld Chemie eine interne Kennzahl zur Anlagensicherheit eingeführt, auf deren Basis Schwächen frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen werden können. Mit diesem System gehören wir weltweit zu den ersten Chemiefirmen, die den aktuellen Stand der Anlagensicherheit über diese Kennzahl erfassen. In einem nächsten Schritt werden wir dann auf Basis dieser Kennzahl Verbesserungsprozesse zur Optimierung unserer Arbeitsabläufe einführen.

Geringere Emissionen

Evonik unterliegt mit zahlreichen Anlagen der Geschäftsfelder Energie und Chemie direkt den Regelungen des europäischen CO2-Emissionshandels (EU-ETS). Insgesamt wurden 2009 aus diesen Anlagen circa 20,6 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr: 26,0 Millionen Tonnen CO2) emittiert. Davon entfielen circa 16,7 Millionen Tonnen auf das Geschäftsfeld Energie und circa 3,9 Millionen Tonnen auf das Geschäftsfeld Chemie.

Die Ausgestaltung der europaweiten Zuteilungsregeln steht weiter im Fokus der öffentlichen Diskussion und damit auch die Frage, welche Industrien besonders von den wirtschaftlichen Belastungen des EU-ETS ab 2013 betroffen sein werden. Anfang Juli 2009 wurde von der Europäischen Kommission erstmals der Entwurf einer Liste dieser „besonders betroffenen Sektoren" vorgelegt, der im September 2009 vom Komitologieausschuss bestätigt wurde. Für die meisten Branchen im Chemiebereich bedeutet dies voraussichtlich die Anwendung von Sonderregelungen für die Zuteilung kostenloser Zertifikate. In den nächsten Schritten wird es darum gehen, die konkreten Zuteilungsregeln und die dabei anzuwendenden Benchmarks festzulegen. Dies ist von der Europäischen Kommission im Laufe des Jahres 2010 umzusetzen. Im Bereich Stromerzeugung müssen die Emissionszertifikate ab dem Jahr 2013 in vollem Umfang ersteigert werden.

Gezielte Umweltschutzinvestitionen

Um Verbesserungen beim Umweltschutz zu erzielen, sind Investitionen insbesondere in effiziente anlagen- und prozessintegrierte Umweltschutzmaßnahmen unabdingbar. Die Investitionen des Geschäftsfelds Chemie in den Umweltschutz betrugen 43 Millionen € (Vorjahr: 44 Millionen €). Ein großer Anteil dieser Investitionen floss in den neuen Verbundstandort MATCH in Schanghai (China). Die Betriebskosten für den Umweltschutz im Geschäftsfeld Chemie lagen mit 259 Millionen € auf Vorjahresniveau. Der Rückgang der Betriebskosten für den operativen Umweltschutz infolge der Sparmaßnahmen im Jahr 2009 wurde durch Sonderprojekte, wie etwa die Umsetzung der EU-Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals), ausgeglichen.

Im Geschäftsfeld Energie werden Umweltschutzinvestitionen insbesondere beim Neubau von Kraftwerken sowie für effizienzverbessernde Maßnahmen des bestehenden Kraftwerksparks getätigt. So entfallen beispielsweise bei der Errichtung des modernsten Steinkohlekraftwerks Europas in Duisburg-Walsum circa 30 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens von rund 820 Millionen € auf umweltschutzrelevante Maßnahmen.

Fokus auf Energieeffizienz und Klimaschutz

Mit zunehmender Intensität wird die Debatte zum Klimawandel sowie zu möglichen Minderungsstrategien klimarelevanter Emissionen geführt. Die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Kopenhagen (COP 15) hat den Klimaschutz einmal mehr auf die politische Agenda gehoben. Mit einem Beitrag in der „Climate Action 2009/2010" haben wir unsere Position bereits im Vorfeld der Konferenz dargelegt. Darin haben wir uns für ein internationales Nachfolgeabkommen für die Zeit nach dem Kioto-Protokoll 2012 ausgesprochen und gezeigt, welche Bandbreite an Lösungen für effiziente Energienutzung Evonik heute bereits anbietet. Denn als energieintensives Unternehmen, das in seinen Kraftwerken Strom und Wärme erzeugt, bei seinen chemischen Prozessen Energie in bedeutenden Mengen einsetzt und einen eigenen Bestand von rund 60.000 Wohneinheiten bewirtschaftet, sehen wir uns in puncto Energieeffizienz in einer besonderen Verantwortung. Diese nehmen wir wahr durch:

kontinuierliche Effizienzverbesserungen unserer eigenen Produktionsprozesse
innovative Produkte, die in der Nutzungsphase beim Kunden Energie einsparen. Laut einer Studie des Weltchemieverbands ICCA spart jede in der chemischen Industrie bei der Produktion emittierte Tonne CO2 bereits heute beim Kunden in der Nutzungsphase mehr als zwei Tonnen ein. Auch Evonik war an der ICCA-Untersuchung mit Produkten beteiligt.
Beiträge zur effizienteren Nutzung von Primärenergien und damit geringere CO2-Emissionen durch Technologietransfer, Modernisierung bestehender Kraftwerke sowie Nutzung erneuerbarer Energieträger
energetische Optimierung vorhandener Wohnungen und Schaffung von Neubauten mit intelligenten Wohnkonzepten

Im Rahmen des CR-Programms 2010 von Evonik arbeiten unsere Experten auch an der Entwicklung einer eigenen Klimastrategie. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die Bilanzierung von CO2-Emissionen für die Produktion einerseits und des Produktnutzens beim Kunden (eingesparte Emissionen) andererseits dar.

REACH-Aktivitäten voll im Zeitplan

Unsere Arbeiten zur Registrierung von Stoffen gemäß der Chemikalienverordnung REACH gehen zügig voran. Dabei steht vor allem die Erstellung der Registrierungsdossiers und Stoffsicherheitsberichte im Mittelpunkt. Die Registrierung erfolgt mengenabhängig in drei Stufen bis zu den Jahren 2010, 2013 und 2018. Insgesamt haben wir inzwischen 20 Registrierungsdossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht, wovon 17 bereits akzeptiert wurden. Darunter bereits Anfang 2009 das Dossier für synthetisch amorphes Silica – das heißt die gefällten (unter anderem ULTRASIL® und SIPERNAT®) und pyrogenen Kieselsäuren (AEROSIL®) – das Evonik als eines der ersten Chemieunternehmen erfolgreich vorgelegt hat. Diese Registrierungen erfolgten im Auftrag der jeweiligen REACH-Konsortien in Form einer gemeinsamen Einreichung (Joint Submission).

Derzeit liegen auch unsere weiteren Aktivitäten voll im Zeitplan. Bis Ende des Jahres 2010 werden wir unter REACH etwa 200 Stoffe registriert haben, bis 2018 knapp 1.000 Stoffe.

Evonik unterstützt globale Produktstrategie

Als Beitrag zu einem weltweit sicheren und angemessenen Management von Chemikalien hat der Weltchemieverband ICCA die Initiative „Globale Produktstrategie" (GPS) ins Leben gerufen. Sie wird von Evonik ausdrücklich unterstützt und aktiv mit vorangetrieben, beispielsweise im Rahmen von Fachveranstaltungen in China und Osteuropa.

Ziel von GPS ist es, das Niveau der Produktverantwortung – damit bezeichnen wir die ganzheitliche Verantwortung für ein hergestelltes Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg – in der chemischen Industrie weltweit zu verbessern und anzugleichen. Dazu gehört auch, Informationen für eine sichere Handhabung und Verwendung chemischer Substanzen breit zu kommunizieren und so weltweit für mehr Chemikaliensicherheit zu sorgen. Dies bedeutet erhöhte Transparenz und verbesserte Kommunikation in der Produktkette sowie die Bereitschaft, der Öffentlichkeit allgemein verständliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir werden GPS flächendeckend im Konzern umsetzen und haben auf der Evonik-Website bereits entsprechende Produktinformationen (GPS Safety Summaries) zu circa 100 Chemikalien veröffentlicht. Künftig werden wir auch die unter REACH erhobenen Daten zur Erstellung von entsprechenden Produktinformationen nutzen und ebenfalls auf unserer Website zur Verfügung stellen.

Corporate Governance

Gute Corporate Governance – dies bedeutet für Evonik verantwortungsvolle, zielgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle – ist integraler Bestandteil unserer Geschäftsprozesse. Vorstand und Aufsichtsrat von Evonik orientieren sich bei ihrem Handeln am Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Regeln für den verantwortungsbewussten und fairen Umgang mit unseren Stakeholdern haben wir in einem eigenen Verhaltenskodex (Global Code of Conduct) niedergelegt. Dieser Kodex ist weltweit für alle Mitarbeiter von Evonik verpflichtend, seine Einhaltung wird kontrolliert und Verstöße werden sanktioniert. Das Spektrum an Schulungsangeboten, die unsere Mitarbeiter mit dem Verhaltenskodex vertraut machen, wurde 2009 weiter ergänzt. Schwerpunkt der Compliance-Aktivitäten war außerdem die Korruptionsprävention. Eine Konzernrichtlinie legt die Rahmenbedingungen für den Umgang mit externen Vermittlern beim Absatz von Evonik-Produkten fest. Auch hierzu werden unsere Mitarbeiter umfassend geschult. Da wir Compliance eine herausragende Bedeutung beimessen, haben wir eine weltweite Compliance-Organisationsstruktur mit einem Chief Compliance Officer an der Spitze aufgebaut. Dieser ist direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt, jedoch fachlich weisungsunabhängig.

Nachtragsbericht

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 haben wir den Produktionsstandort Tippecanoe, Lafayette (Indiana, USA) von Eli Lilly and Company, Indianapolis (Indiana, USA) erworben. Siehe hierzu auch Seiten 28 und 36.

Risikobericht

Risikostrategie

Evonik ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Das Risikomanagement ist deshalb ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung und dient im Sinne eines umfassenden Risikomanagements der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale sowie der Vermeidung, Vorbeugung bzw. Gegensteuerung und Minimierung von Risiken. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und gleichzeitig mögliche Auswirkungen dauerhaft zu beherrschen.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Überwachungssystem. Neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen gehört dazu die Konzernrevision als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz.

Das Risikomanagementsystem ist gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Konzern- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Innerhalb dieser Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein zentraler Risiko-Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikobeauftragten und für die Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems.

Risikomanagement ist auf allen Konzernebenen ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen sowie Monatsberichterstattung und Sofortberichterstattung. Die Organisationseinheiten führen außerdem einmal jährlich eine umfassende Risikoinventur durch. Dazu verwenden sie einheitliche Softwareinstrumente. Alle Risiken lassen sich anhand ausführlicher Kataloge systematisch erfassen, dokumentieren und hinsichtlich ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen und eine Einschätzung ihrer Wirksamkeit und ihres Umsetzungsgrads abgeben. Die jährliche Risikoinventur, die Risiken über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren betrachtet, wird ergänzt durch vierteljährliche Risikoberichte, in denen Veränderungen bei den bereits identifizierten Risiken sowie neu aufgetretene Risiken gemeldet werden. Für das Risikomanagement gibt es eine konzernweit verbindliche Richtlinie.

Die Konzernrevision hat im Geschäftsjahr 2009 im Rahmen ihrer Prüfungen in den Organisationseinheiten Aspekte des Risikomanagements von Evonik geprüft und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.

Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Teil des konzernweiten internen Überwachungssystems ist das interne Kontrollsystem (IKS) bezogen auf den Rechnungslegungsprozess. Grundlage ist eine weltweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Die Einreichung der Abschlüsse der Gesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle der Konsoldierungssoftware. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Ein Großteil der Gesellschaften hat die Abschlusserstellung an das Shared Service Center (SSC) übertragen. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden und gleichzeitig kann die Qualität der Rechnungslegung verbessert werden. Das SSC wird jährlich nach dem IDW-Prüfungsstandard 951 zertifiziert. Eine Jahresabschlussprüfung durch externe Wirtschaftsprüfer lassen wir bei über 95 Prozent der Gesellschaften durchführen.

Die Konsolidierung aller Daten erfolgt mit Hilfe anerkannter Computerprogramme zentral im Corporate Center. Wichtige Überwachungsmaßnahmen sind hierbei sowohl maschinelle als auch manuelle Prozesskontrollen, wie zum Beispiel das Vier-Augen-Prinzip. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei kompletten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Beschäftigung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung am Jahresende. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss quartalsweise. Der Rechnungslegungsprozess ist in das konzernweite Risikomanagementsystem einbezogen.

Finanzwirtschaftliches Risikomanagement

Evonik berücksichtigt hierbei den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen „Mindestanforderungen an das Risikomanagement" (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten „Best Practices" festgelegt und es bestehen konzernweit gültige Richtlinien und Grundsätze. Alle finanziellen Risikopositionen sind konzernweit zu erfassen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch.

Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt.

Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden Sie im Konzernanhang unter Textziffer (10.3).

Gesamtrisikosituation

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes. Besonderes Augenmerk richten wir derzeit auf Markt- und Wettbewerbsrisiken sowie Vertriebs- und Absatzrisiken.

Der Evonik-Konzern ist aufgrund seiner Betätigungsfelder national wie international sich ständig ändernden politischen, gesellschaftlichen, demografischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Wir begegnen den Risiken, die sich daraus ableiten, indem wir unser Umfeld genauestens beobachten und Marktentwicklungen antizipieren sowie das Portfolio konsequent entsprechend der Konzernstrategie weiterentwickeln.

Markt- und Wettbewerbsrisiken

2009 hat die weltweite Wirtschaftskrise viele Märkte von Evonik mit deutlich spürbaren Auswirkungen getroffen. Insbesondere die fehlende Mengennachfrage im Geschäftsfeld Chemie erforderte Maßnahmen wie das Zurückfahren von Produktionskapazitäten und umfangreiche Kosteneinsparungen, um die Ergebnis- und Cashflow-Risiken für 2009 zu begrenzen. Im zweiten Halbjahr 2009 trat bei fast allen Unternehmensaktivitäten eine leichte Erholung bzw. Stabilisierung ein. Einen Risikoschwerpunkt stellt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten dar. Im Geschäftsfeld Chemie sorgt insbesondere Konkurrenz aus Niedriglohnländern mit aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie zum Beispiel China, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen insbesondere strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie eine Verbesserung der angebotenen Serviceleistungen. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien wird fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien begegnet. Auch für bestimmte Rohstoffe, die der REACH-Verordnung unterliegen und ab einem zukünftigen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen, müssen alternative

Einsatzstoffe gesucht werden. Im Geschäftsfeld Energie können beeinträchtigende Wirkungen von den energiepolitischen Rahmenbedingungen ausgehen. Zu nennen sind hier insbesondere zukünftige regulatorische Maßnahmen zur weiteren CO2-Reduzierung. Daher sind unsere Anstrengungen stark auf die Verringerung der spezifischen CO2-Emissionen in den Kraftwerken durch Umsetzung weiterer Effizienzsteigerungen und innovative Technologien ausgerichtet. Hinzu kommt die ab dem Jahr 2013 geplante vollständige Versteigerung von CO2-Zertifikaten auch für Neuanlagen, die den Bau von Kraftwerken in Deutschland zu wirtschaftlichen und wettbewerbskonformen Bedingungen erschweren wird. Das Geschäftsfeld Immobilien wirkt mit einem Strategiemix aus Modernisierung, Abriss und Neubau sowie dem gezielten Ankauf attraktiver Wohnbestände möglichen Beeinträchtigungen der Werthaltigkeit und Ertragskraft seines Bestandsportfolios aufgrund regionaler oder demografischer Faktoren entgegen. Gleichzeitig werden so Chancen zum weiteren, profitablen Ausbau dieses Geschäftsfelds genutzt.

Produktions- und Umweltrisiken

Als Industriekonzern ist Evonik den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten sowie Risiken in den Bereichen Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Umwelt ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, zu Produkt- und Arbeitssicherheit sowie zum Umweltschutz gewährleisten eine wirksame Reduzierung dieser Risiken. Der Ausfall von Produktionsanlagen ist über Betriebsunterbrechungsversicherungen abgesichert. Zudem werden die nach internationalen Normen zertifizierten Produktionsverfahren und -abläufe ständig weiterentwickelt und verbessert, alle Anlagen sorgfältig gewartet und die Mitarbeiter entsprechend aus- und weitergebildet. Darüber hinaus ist – insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in Ländern wie China – das Geschäftsfeld Chemie dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum auch durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Für die erforderliche Sanierung von Altlasten haben wir ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Responsible-Care-Initiative.

Beschaffungsrisiken

Auch die Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten sowie die Abhängigkeit von Rohstoff- und Energiepreisen stellen potenzielle Risiken dar. Besonders das Geschäftsfeld Chemie ist abhängig von der Entwicklung des Rohölpreises und von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diesen Risiken begegnen wir dadurch, dass wir die Einkaufsaktivitäten weltweit optimieren und bestehende Lieferanten so weit wie möglich durch vertragliche Regelungen langfristig und über Formelverträge binden bzw. alternative Lieferanten erschließen. Außerdem prüfen wir bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen und arbeiten an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien. Die im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Bezugskosten verringerten den Druck, deutliche Verkaufspreiserhöhungen durchsetzen zu müssen, was aufgrund von Wettbewerbssituationen nicht immer unmittelbar und nicht in vollem Umfang möglich ist. Im Hinblick auf den bestehenden Kraftwerkspark des Geschäftsfelds Energie stellt die abnehmende Förderung deutscher Steinkohle eine Herausforderung dar, der wir uns durch verfahrens- und anlagentechnische Maßnahmen sowie alternative Brennstoffbeschaffung stellen.

Vertriebs- und Absatzrisiken

In den Geschäftsfeldern Chemie und Immobilien besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Einzelne operative Einheiten sind aber von wichtigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Nachfragerückgänge in den Abnehmerindustrien des Geschäftsfelds Chemie sowie die Verschlechterung der Wettbewerbssituation von bestehenden Kunden können das Chemie-Geschäft beeinträchtigen. Diesen Risiken begegnen wir durch permanente Marktbeobachtung, das Gewinnen von Neukunden, die Entwicklung von ergänzenden Kundenstrategien sowie Anstrengungen zur frühzeitigen Erschließung neuer Anwendungen und Märkte. Im Geschäftsfeld Energie ist das Vertriebs- und Absatzrisiko durch das auf langfristigen Verträgen basierende Geschäftsmodell begrenzt, mit dem auch Rohstoffpreisänderungen weitgehend an die Kunden weitergegeben werden.

Zins- und Währungsrisiken

Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit ist Evonik Währungs- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Eine detaillierte Darstellung des Zins- und Währungsmanagements sowie des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.3), sowie im Anhang des Einzelabschlusses, Textziffer (27).

Liquiditätsrisiken

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement, in dessen Mittelpunkt ein konzernweiter Cashpool steht. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken sowie deren Management finden Sie im Konzernanhang, Textziffer (10.3).

Einzelheiten der Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung finden Sie auf Seite 13 (Finanzlage).

Insgesamt ist Evonik der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

Risiken aus Akquisitionen und Desinvestitionen

Aktives Portfolio-Management und wertorientiertes Controlling haben bei Evonik einen hohen Stellenwert: Unsere operativen Einheiten stehen hinsichtlich ihrer nachhaltigen Profitabilität sowie ihrer Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie permanent auf dem Prüfstand. Eine strategische Weiterentwicklung des Konzerns kann durch den Ausbau einzelner Geschäfte, ihre Abgabe oder auch den Aufbau völlig neuer Aktivitäten erfolgen. Für alle Optionen hat Evonik strukturierte Prozesse festgelegt.

Sollte eine Verstärkung von Geschäften durch organisches Wachstum nicht möglich sein, führt der Weg über den Erwerb anderer Unternehmen bzw. Unternehmensteile. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs in Betracht kommende Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence), durch die wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken analysieren und eine angemessene Bewertung vornehmen. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Managementqualität und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken oder Altlasten auf der anderen Seite. Neue Beteiligungsgesellschaften werden zügig in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert.

Sollten sich im Rahmen der strategischen Steuerung von Evonik Umstrukturierungs- oder Desinvestitionserfordernisse ergeben, setzen wir diese konsequent um. Nachlaufende Haftungs- bzw. Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung (Post Transaction Management).

Rechtliche Risiken

Evonik ist grundsätzlich Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren ausgesetzt. Aus getätigten Desinvestitionen können sich Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken insbesondere in den Bereichen Produkthaftung sowie Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Für den kontrollierten Umgang mit solchen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, haben wir Rückstellungen gebildet.

Personalrisiken

Die Realisierung der strategischen und operativen Ziele in den Organisationseinheiten basiert auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und über systematische Personalentwicklungsmaßnahmen vielfältige Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich fort- bzw. weiterzubilden. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können.

Risiken der Informationstechnologie

Der sichere Umgang mit Informationen sowie die sichere Nutzung von Informationssystemen werden durch konzernweite Richtlinien und Regelungen detailliert beschrieben. Zur Informationssicherheit und zum Datenschutz setzen wir unternehmensweit Instrumente mit modernsten Technologien ein. Um Risiken durch potenzielle unautorisierte Zugriffe und Datenverluste abzuwenden, wurden adäquate Prozesse und modernste technische Schutzmaßnahmen eingerichtet. Mit Hilfe der internen Kommunikation, wie IT-Sicherheitskampagnen, verbessern wir das Bewusstsein aller Mitarbeiter bezüglich der Sicherheit in der Informationstechnologie.

Prognosebericht

Allmähliche Erholung der Weltkonjunktur

Angesichts der regionen- und branchenspezifisch unterschiedlichen Auswirkungen der Rezession sind volkswirtschaftliche Prognosen derzeit mit erheblichen Unsicherheitsfaktoren belastet. Überwiegend wird jedoch angenommen, dass der Tiefpunkt der Krise erreicht ist. Bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2009 waren Belebungstendenzen zu erkennen. Allerdings stieg die Nachfrage im Schlussquartal nicht weiter an. Ohnehin ist die Industrie, namentlich in der Chemiebranche, noch weit von einer Vollauslastung entfernt. Abzuwarten bleibt ferner, welche Folgen das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme haben wird und ob die wirtschaftliche Entwicklung in China und Indien weiter dynamisch verläuft. Auch ist die Preisentwicklung bei Energie und Rohstoffen offen; seit der Jahreswende 2009/10 sind hier wieder signifikante Steigerungen zu beobachten. Neben solchen die konjunkturelle Erholung eher dämpfenden Faktoren ist aber zu erwarten, dass geräumte Lager nunmehr wieder befüllt und insbesondere Vorprodukte für die Automobil-, Bau- und Elektroindustrie nachgeordert werden müssen. Ein Risikofaktor bleibt der Finanzsektor. Hier belastet zum einen der drastische Anstieg der öffentlichen Verschuldung die Märkte. Zum anderen ist nicht abzusehen, ob und in welchem Ausmaß im Jahr 2010 die Insolvenzen zunehmen werden und damit die Gefahr erheblicher Wertberichtigungen bei Krediten steigt. Dies könnte wiederum die Vergabe neuer Darlehen spürbar einschränken; eine mögliche „Kreditklemme" ist noch nicht abgewendet. Negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung dürfte sich die überwiegend erwartete Ausweitung der Arbeitslosigkeit mit ihren dämpfenden Effekten für Konsum und Binnennachfrage auswirken. Aber selbst im Falle eines Aufschwungs ist damit zu rechnen, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Weltwirtschaft und vor allem die klassischen Industrienationen wieder den Stand der ersten Jahreshälfte 2008 erreicht haben werden.

Unternehmensstrategie: Wertsteigerung im Fokus

Mit der Konzentration auf Spezialchemie eröffnen wir uns Chancen für weiteres profitables Wachstum. Unsere Energie-Aktivitäten sollen – unter dem Konzerndach verbleibend – die Möglichkeit erhalten, ihr erhebliches Wachstumspotenzial gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern voll auszuschöpfen. Darüber hinaus wollen wir unser Immobiliengeschäft mit der THS zusammenführen und anschließend für diese Aktivitäten eine eigene Perspektive am Kapitalmarkt entwickeln. In der Spezialchemie fokussieren wir uns konsequent auf margenstarke Geschäfte und haben dabei insbesondere die globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien im Blick. Mit dieser neuen Unternehmensstrategie wollen wir den Wert von Evonik dauerhaft steigern und gleichzeitig allen drei Geschäftsfeldern ermöglichen, sich entsprechend ihrer Potenziale zu entfalten.

Weitere Chancen durch gestärkte Wettbewerbsfähigkeit

Darüber hinaus verbessern die im Zuge des Programms On Track laufenden Projekte zur Kosteneinsparung, Effizienzsteigerung und Optimierung von Strukturen und Prozessen unsere Ausgangslage für den wirtschaftlichen Aufschwung. Auch die weitere Stärkung unserer Marktpositionen im Jahr 2009 wird Früchte tragen: Mit den neu errichteten bzw. in Bau befindlichen Produktionsanlagen im Geschäftsfeld Chemie wollen wir an dem erwarteten lebhaften Wachstum in Asien sowie den Zukunftsmärkten Elektronik und Solarindustrie teilhaben. In dem attraktiven Markt für Lithium-Ionen-Batteriekomponenten und -zellen haben wir uns ebenfalls frühzeitig positioniert und sehen gute Chancen, von dem Trend zur Elektromobilität zu profitieren. Im Jahr 2010 soll im Geschäftsfeld Energie das Kraftwerk Walsum 10 ans Netz gehen und ressourceneffizient Energie bereitstellen. Unsere Innovationskraft, die sich in der Markteinführung neu entwickelter Produkte bzw. neuer Anwendungen für bewährte Produkte sowie neuer Technologien widerspiegelt, wird Evonik auch in den nächsten Jahren spürbare Impulse geben.

Ausblick: Umsatzanstieg und operatives Ergebnis etwa auf Vorjahreshöhe

Die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2010 ist weiterhin mit großen Unsicherheiten behaftet. Aufgrund einer wieder anziehenden Mengenentwicklung erwarten wir für 2010 einen höheren Umsatz. Die operative Ergebnis größe EBITDA war im Jahr 2009 durch die erfolgreichen kurzfristigen Kosteneinsparungen in Höhe von rund 500 Millionen € begünstigt. Hiervon beruhte ein großer Teil auf Einmaleffekten. Insgesamt gehen wir davon aus, dass das EBITDA im Jahr 2010 etwa auf dem Niveau des Jahres 2009 liegen wird.

Angesichts der erwarteten Geschäftsbelebung planen wir, die Sachinvestitionen gegenüber 2009 spürbar zu erhöhen.

Ausgehend vom Geschäftsjahr 2010 erwarten wir für 2011 eine spürbare Verbesserung unseres operativen Geschäfts. Hierbei werden sich insbesondere die nachhaltigen Kosteneinsparungen und die erhöhte Wettbewerbsfähigkeit von Evonik positiv auswirken.

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

Konzernabschluss 2009 der Evonik Industries AG, Essen

Gewinn- und Verlustrechnung

Gesamterfolgsrechnung

Bilanz

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Anhang:

(1)

Segmentberichterstattung

(2)

Allgemeine Informationen

(3)

Grundlagen der Abschlussaufstellung

(3.1) Übereinstimmung mit den IFRS
(3.2) Darstellung der Abschlussbestandteile
(3.3) Neu veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften
(3.4) Anpassungen von Vorjahreszahlen
(3.5) Konsolidierungskreis und -methoden
(3.6) Währungsumrechnung
(3.7) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

(4)

Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

(5)

Veränderungen im Konzern

(5.1) Konsolidierungskreis
(5.2) Akquisitionen und Desinvestitionen
(5.3) Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten

(6)

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(6.1) Umsatzerlöse
(6.2) Sonstige betriebliche Erträge
(6.3) Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6.4) Zinsergebnis
(6.5) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen
(6.6) Sonstiges Finanzergebnis
(6.7) Ertragsteuern

(7)

Erläuterungen zur Bilanz

(7.1) Immaterielle Vermögenswerte
(7.2) Sachanlagen
(7.3) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(7.4) At Equity bilanzierte Unternehmen, finanzielle Vermögenswerte
(7.5) Vorräte
(7.6) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen
(7.7) Flüssige Mittel
(7.8) Eigenkapital
(7.9) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
(7.10) Sonstige Rückstellungen
(7.11) Finanzielle Verbindlichkeiten
(7.12) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten
(7.13) Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

(8)

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

(8.1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
(8.2) Cashflow aus Investitionstätigkeit
(8.3) Finanzmittelbestand

(9)

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

(9.1) Berichterstattung nach operativen Segmenten
(9.2) Berichterstattung nach Regionen
(9.3) Erläuterung der Segmentkennzahlen

(10)

Weitere Angaben

(10.1) Ergebnis je Aktie
(10.2) Erfolgsabhängige Vergütungen
(10.3) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente
(10.4) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
(10.5) Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen
(10.6) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

(11)

Angaben nach nationalen Vorschriften

(11.1) Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 und 4 HGB
(11.2) Personalaufwand und Anzahl der Arbeitnehmer nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB
(11.3) Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB
(11.4) Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Weitere Informationen

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wichtige Beteiligungen

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern zum 31. Dezember 2009

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Jahr
in Millionen € Anhang 2009 2008
--- --- --- ---
Umsatzerlöse (6.1) 13.076 15.873
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.862 -12.384
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.214 3.489
Vertriebskosten -1.044 -1.213
Forschungs- und Entwicklungskosten -300 -311
Allgemeine Verwaltungskosten -638 -740
Sonstige betriebliche Erträge (6.2) 869 1.246
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6.3) -1.286 -1.659
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 815 812
Zinserträge (6.4) 39 76
Zinsaufwendungen (6.4) -522 -606
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen (6.5) 65 64
Sonstiges Finanzergebnis (6.6) 15 16
Finanzergebnis -403 -450
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362
Ertragsteuern (6.7) -94 -128
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 318 234
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten (5.3) -6 117
Ergebnis nach Steuern 312 351
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 72 70
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 240 281
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in € (10.1) +0,52 +0,60

Vorjahreszahlen angepasst.

Gesamterfolgsrechnung Evonik-Konzern

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Jahr
in Millionen € Anhang 2009 2008
--- --- --- ---
Ergebnis nach Steuern 312 351
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 72 70
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 240 281
Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 4 -9
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 81 -135
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 6 -93
Latente Steuern -13 45
Andere Erfolgsbestandteile (7.8) 78 -192
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter -17 9
Gesellschafter der Evonik Industries AG 95 -201
Gesamterfolg der Berichtsperiode 390 159
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 55 79
Gesellschafter der Evonik Industries AG 335 80

Vorjahreszahlen angepasst.

Bilanz Evonik-Konzern

Aktiva

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in Millionen € Anhang 31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008
Immaterielle Vermögenswerte (7.1) 3.950 4.086 4.159
Sachanlagen (7.2) 5.711 5.696 5.566
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (7.3) 1.554 1.502 1.503
At Equity bilanzierte Unternehmen (7.4) 626 604 619
Finanzielle Vermögenswerte (7.4) 1.140 1.385 1.302
Latente Steuern (7.13) 392 364 383
Laufende Ertragsteueransprüche (7.13) 40 36 29
Sonstige Forderungen (7.6) 56 73 91
Langfristige Vermögenswerte 13.469 13.746 13.652
Vorräte (7.5) 1.590 2.196 1.806
Laufende Ertragsteueransprüche (7.13) 159 130 44
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (7.6) 2.148 2.572 2.372
Sonstige Forderungen (7.6) 356 399 406
Finanzielle Vermögenswerte (7.4) 300 330 488
Flüssige Mittel (7.7) 885 536 319
5.438 6.163 5.435
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte (5.3) 206 732
Kurzfristige Vermögenswerte 5.438 6.369 6.167
Summe Vermögenswerte 18.907 20.115 19.819
Passiva
in Millionen € Anhang 31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008
Gezeichnetes Kapital 466 466 466
Rücklagen 4.262 4.208 4.135
Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG 4.728 4.674 4.601
Anteile anderer Gesellschafter 486 481 437
Eigenkapital (7.8) 5.214 5.155 5.038
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (7.9) 3.979 3.953 3.956
Sonstige Rückstellungen (7.10) 1.091 1.064 1.099
Latente Steuern (7.13) 626 687 761
Laufende Ertragsteuerschulden (7.13) 61 120 191
Finanzielle Verbindlichkeiten (7.11) 4.040 4.394 3.752
Sonstige Verbindlichkeiten (7.12) 395 384 397
Langfristige Schulden 10.192 10.602 10.156
Sonstige Rückstellungen (7.10) 1.061 1.272 1.188
Laufende Ertragsteuerschulden (7.13) 251 197 206
Finanzielle Verbindlichkeiten (7.11) 455 1.008 942
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (7.12) 1.365 1.463 1.294
Sonstige Verbindlichkeiten (7.12) 369 332 516
3.501 4.272 4.146
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten (5.3) 86 479
Kurzfristige Schulden 3.501 4.358 4.625
Summe Eigenkapital und Schulden 18.907 20.115 19.819

Vorjahreszahlen angepasst.

Eigenkapitalveränderungsrechnung Evonik-Konzern

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Anhang (7.8)

in Millionen €
Gezeichnetes

Kapital
Rücklagen Anteile der

Gesellschafter

der Evonik

Industries AG
Anteile

anderer

Gesellschafter
Summe

Eigenkapital
Kapital-

rücklage
Angesammelte

Ergebnisse nach

Steuern
Angesammelte

andere

Erfolgs-

bestandteile
--- --- --- --- --- --- --- ---
Stand 31.12.2007 466 1.165 3.324 -311 4.644 437 5.081
Anpassungen gem. IAS 8 -43 43 43
Stand 01.01.2008 466 1.165 3.281 311 4.601 437 5.038
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen 0 19 19
Dividendenausschüttung 0 -40 40
Gesamterfolg der Berichtsperiode 281 -201 80 79 159
Sonstige Veränderungen 0 -7 7 -14 21
Stand 31.12.2008 466 1.165 3.562 519 4.674 481 5.155
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen 0 8 8
Dividendenausschüttung -280 280 -61 341
Gesamterfolg der Berichtsperiode 240 95 335 55 390
Sonstige Veränderungen 3 -4 1 3 2
Stand 31.12.2009 466 1.165 3.525 428 4.728 486 5.214

Vorjahreszahlen angepasst.

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern

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Jahr
in Millionen € Anhang 2009 2008
--- --- --- ---
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 815 812
Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 913 1.119
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte -19 -182
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge - 34
Veränderung der Vorräte 610 -434
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 424 -218
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen -99 188
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -216 -185
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -178 -4
Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden 196 -285
Zinsauszahlungen -287 -223
Zinseinzahlungen 88 23
Dividendeneinzahlungen 74 42
Gezahlte Ertragsteuern -229 -306
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 2.092 381
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - 7
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (8.1) 2.092 388
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -809 -1.165
Auszahlungen für Investitionen in Unternehmensbeteiligungen -25 -84
Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 70 131
Einzahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen 126 330
Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen 6 233
Cashflow aus Investitionstätigkeit (8.2) -632 -555
Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen 8 19
Auszahlungen an andere Gesellschafter1) -61 -35
Dividendenauszahlung/Ergebnisabführung des Vorjahres2) -280 -345
Aufnahme der Finanzschulden 1.226 983
Tilgung der Finanzschulden -2.006 -266
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.113 356
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 347 189
Finanzmittelbestand zum 01.01. 542 349
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 347 189
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel -4 4
Finanzmittelbestand zum 31.12. (8.3) 885 542
Flüssige Mittel ausgewiesen unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten -6
Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz (7.7) 885 536
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Die Dividenden an andere Gesellschafter sind im Vorjahr bis auf 5 Millionen € ausgezahlt worden.
2) Ergebnisabführung des Vorjahres ohne Steuerbelastung (Stand-alone-Betrachtung). -342

(1) Segmentberichterstattung Evonik-Konzern

nach operativen Segmenten

Anhang (9.1)

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Chemie Energie Immobilien
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 9.978 11.762 2.558 3.399 378 375
Innenumsatz 90 116 57 87 0 0
Gesamtumsatz 10.068 11.878 2.615 3.486 378 375
EBITDA (vor Sondereinflüssen) 1.602 1.626 418 517 183 217
EBITDA-Marge (in %) 16,1% 13,8% 16,3% 15,2% 48,4% 57,9%
Abschreibungen -639 -674 -86 -89 -45 -44
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 14 23 9 5 36 33
EBIT (vor Sondereinflüssen) 932 941 326 415 135 162
Neutrales Ergebnis (aus Sondereinflüssen) -234 -366 -16 63 -2 0
Betriebsergebnis 698 575 310 478 133 162
Capital Employed (zum 31.12.) 8.596 9.359 3.284 3.462 1.892 1.835
Capital Employed (im Durchschnitt) 9.071 9.477 3.355 3.152 1.843 1.762
ROCE (in %) 10,3% 9,9% 9,7% 13,2% 7,3% 9,2%
Anteile an at Equity bilanzierten Unternehmen 121 115 61 57 443 432
Sachinvestitionen 502 727 280 328 57 87
Finanzinvestitionen 17 108 14 19 12
Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -868 -989 -109 -187 -14 -13
Mitarbeiter (zum 31.12.) 29.723 31.728 4.820 4.702 479 443

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Summe berichtspflichtige Segmente Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung Summe

Konzern

(fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 12.914 15.536 162 337 13.076 15.873
Innenumsatz 147 203 -147 -203
Gesamtumsatz 13.061 15.739 15 134 13.076 15.873
EBITDA (vor Sondereinflüssen) 2.203 2.360 -178 -195 2.025 2.165
EBITDA-Marge (in %) 17,1% 15,2% 15,5% 13,6%
Abschreibungen -770 -807 -28 -35 -798 -842
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 59 61 6 3 65 64
EBIT (vor Sondereinflüssen) 1.393 1.518 -199 -220 1.194 1.298
Neutrales Ergebnis (aus Sondereinflüssen) -252 -303 -47 -103 -299 -406
Betriebsergebnis 1.141 1.215 -246 -323 895 892
Capital Employed (zum 31.12.) 13.772 14.656 -91 -8 13.681 14.648
Capital Employed (im Durchschnitt) 4.269 4,39 8 13 14.277 14.404
ROCE (in %) 9,8% 10,5% 8,4% 9,0%
Anteile an at Equity bilanzierten Unternehmen 625 604 1 0 626 604
Sachinvestitionen 839 1.142 10 18 849 1.160
Finanzinvestitionen 339 11 10 42 49
Andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -991 -1.189 -121 -240 -1.112 -1.429
Mitarbeiter (zum 31.12.) 35.022 36.873 3.659 3.894 38.681 40.767

nach Regionen

Anhang (9.2)

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Deutschland Übriges Europa Nordamerika
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 4.806 6.310 3.150 3.751 1.897 2.306
Geschäfts- oder Firmenwerte1) 2.088 2.087 548 546 286 297
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1) 6.058 6.052 592 634 549 617
Sachinvestitionen 568 766 80 76 41 87
Finanzinvestitionen 34 107 5 16 2 0
Mitarbeiter (zum 31.12.) 25.447 27.114 3.527 3.682 3.471 3.723

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Asien Mittel- und Südamerika Sonstige Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Außenumsatz 2.452 2.664 535 589 236 253 13.076 15.873
Geschäfts- oder Firmenwerte1) 217 224 24 25 21 21 3.184 3.200
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1) 711 686 97 80 24 15 8.031 8.084
Sachinvestitionen 151 221 3 5 6 5 849 1.160
Finanzinvestitionen 1 26 0 0 42 149
Mitarbeiter (zum 31.12.) 5.534 5.542 464 466 238 240 38.681 40.767

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Langfristiges Vermögen gem. IFRS 8.33 b.

Konzernanhang

(2) Allgemeine Informationen

Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Unternehmen mit Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien, vgl. Anhangziffern (1) und (9). Es hat seinen Sitz in Essen, Rellinghauser Straße 1–11, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen.

Evonik Industries AG ist ein Tochterunternehmen der RAG-Stiftung, Essen, die mittel- und unmittelbar 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG hält. Als Tochterunternehmen der RAG-Stiftung wird die Evonik Industries AG mit ihren Tochterunternehmen in den jährlichen HGB-Konzernabschluss der RAG-Stiftung als at Equity bilanziertes Unternehmen einbezogen. Der Konzernabschluss der RAG-Stiftung wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen „Evonik" oder „Konzern") wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG mit Datum der Unterzeichnung zur Veröffentlichung genehmigt. Der Konzernabschluss wird ebenfalls im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

(3) Grundlagen der Abschlussaufstellung

(3.1) Übereinstimmung mit den IFRS

Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315 a Abs. 3 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten International Financial Reporting Standards bzw. International Accounting Standards (IAS) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. Weitere Angaben erfolgen nach nationalen Vorschriften gemäß § 315 a Abs. 1 HGB.

(3.2) Darstellung der Abschlussbestandteile

Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden unter Anhangziffer (3.4) dargestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einzelne Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Bilanz sowie der Eigenkapitalveränderungsrechnung zusammengefasst und im Anhang ausführlich erläutert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist erstmals nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Dabei werden die Aufwendungen nach ihrer Funktion gegliedert, vgl. Anhangziffer (3.4). Die neue Gesamterfolgsrechnung beinhaltet das Ergebnis nach Steuern aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie alle anderen Erfolgsbestandteile des Konzerns, vgl. Anhangziffer (3.3). Die Bilanz wird nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden gegliedert. Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich als kurzfristig einzustufen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder erfüllt werden. In der Eigenkapitalveränderungsrechnung werden die Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Rücklagen, die den Gesellschaftern der Evonik Industries AG zustehen, sowie die Veränderungen der Anteile anderer Gesellschafter für den Berichtszeitraum gezeigt. Transaktionen mit Gesellschaftern, die in ihrer Eigenschaft als Anteilseigner handeln, werden ebenfalls hier ausgewiesen. Die Kapitalflussrechnung stellt Informationen über die Zahlungsströme des Konzerns zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Der Anhang beinhaltet grundsätzliche Informationen zum Abschluss, ergänzende Informationen zu den obigen Abschlussbestandteilen sowie weitere Angaben, wie zum Beispiel die Segmentberichterstattung.

(3.3) Neu veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat verschiedene Standards und Interpretationen überarbeitet bzw. neu verabschiedet. Diese wurden von der Europäischen Union mittels Anerkennungsverfahren in europäisches Recht übernommen und sind erstmalig im Geschäftsjahr 2009 verpflichtend anzuwenden bzw. wurden von Evonik freiwillig früher angewendet. Von den im Geschäftsjahr 2009 erstmalig angewendeten Rechnungslegungsvorschriften wirkten sich folgende auf den Konzernabschluss aus:

Im Juli 2007 hat das IASB IFRIC 14 „IAS 19: The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction" veröffentlicht. Die Interpretation enthält klarstellende Regelungen zur Bewertung der Höchstgrenze eines positiven Saldos aus Planvermögen und leistungsorientierter Verpflichtung sowie zu einer zum Bilanzstichtag bestehenden Verpflichtung zur Mindestfinanzierung von Plänen der betrieblichen Altersversorgung aufgrund von Gesetz oder Vertrag. Hieraus resultierende Bewertungsänderungen sind rückwirkend anzupassen. Die Auswirkungen der Interpretation auf den Konzernabschluss werden unter Anhangziffer (3.4) dargestellt.

Das IASB hat im September 2007 eine überarbeitete Fassung von IAS 1 „Presentation of Financial Statements" veröffentlicht. Eine wesentliche Änderung ist die gesonderte Darstellung von Eigenkapitaländerungen, die nicht aus Transaktionen mit den Anteilseignern herrühren. Diese sind in einer umfassenden Gesamterfolgsrechnung oder in zwei separaten Abschlussbestandteilen, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Gesamterfolgsrechnung, darzustellen. Evonik stellt die Gesamterfolgsrechnung in zwei Abschlussbestandteilen dar. Des Weiteren hat ein Unternehmen eine weitere Bilanz zu Beginn der frühesten Vergleichsperiode darzustellen, wenn es eine Rechnungslegungsmethode rückwirkend anwendet oder Posten im Abschluss rückwirkend anpasst oder umgliedert. Die erstmalige Anwendung des überarbeiteten Standards beeinflusst nur die Darstellung des Abschlusses, nicht jedoch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Darüber hinaus hat das IASB im März 2009 die Änderung zum Standard IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" veröffentlicht. Demnach sind die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten für jede Klasse anhand einer dreistufigen Fair-Value-Hierarchie aufzugliedern und die Angabepflichten werden erweitert. Darüber hinaus werden die Angaben zum Liquiditätsrisiko präzisiert und erweitert. Die erstmalige Anwendung des überarbeiteten Standards erweitert nur die Angaben im Abschluss, beeinflusst jedoch nicht die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Weitere erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften ohne wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss sind:

Änderungen von IFRS 1 „First-time Adoption of International Financial Reporting Standards" und IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements": Cost of an Investment in a Subsidiary, Jointly-Controlled Entity or Associate,
Überarbeitete Fassung von IFRS 1 „First-time Adoption of International Financial Reporting Standards",
Änderung von IFRS 2 „Share-based Payment": Vesting Conditions and Cancellations,
Überarbeitete Fassung von IAS 23 „Borrowing Costs",
Änderungen von IAS 32 „Financial Instruments: Presentation" und IAS 1 „Presentation of Financial Statements": Puttable Financial Instruments and Obligations Arising on Liquidation,
Annual-Improvements-Process-Projekt 2008 „Improvements to IFRSs",
Änderungen von IFRIC 9 „Reassessment of Embedded Derivatives" und IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement": Embedded Derivatives,
IFRIC 12 „Service Concession Arrangements",
IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes",
IFRIC 15 „Agreements for the Construction of Real Estate",
IFRIC 16 „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation".

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat bis zum 31. Dezember 2009 weitere Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die im laufenden Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden sind bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden. Diese neuen Rechnungslegungsvorschriften werden – soweit sie für den Konzernabschluss relevant sind – voraussichtlich zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens erstmalig angewendet.

Das IASB hat im Januar 2008 die geänderten Standards IFRS 3 „Business Combinations" und IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements" im Rahmen des Konvergenzprojekts mit dem Financial Accounting Standard Board (FASB) „Business Combinations, Phase II" veröffentlicht. Wesentliche Änderungen des IFRS 3 betreffen den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts auf die Anteile anderer Gesellschafter, die Bilanzierung bereits bestehender Anteile an einem erworbenen Unternehmen bei einem sukzessiven Unternehmenserwerb, die ergebniswirksame Erfassung der Nebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sowie die Abbildung von variablen Kaufpreisbestandteilen. Die Änderungen des IAS 27 regeln unter anderem die Abbildung von Anteilsverkäufen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung als Eigenkapitaltransaktionen zwischen Gesellschaftern sowie den Ansatz und die Bewertung verbleibender Anteile bei Verkäufen von Tochterunternehmen mit Verlust der Beherrschung. Des Weiteren werden nun auch den anderen Gesellschaftern Verluste unbegrenzt zugerechnet. Die geänderten Standards sind auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, anzuwenden. Eine gemeinsame frühere Anwendung beider Standards ist erlaubt. Die geänderten Standards werden für den Konzernabschluss relevant sein.

Im Juli 2008 hat das IASB die Änderung zum Standard IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" hinsichtlich der zulässigen Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen veröffentlicht. Das IASB erläutert hierin die Voraussetzungen, unter denen Inflationsrisiken im Rahmen von Sicherungsgeschäften als Grundgeschäft abgesichert werden können, sowie die Möglichkeit, Optionen als Sicherungsinstrument zur Absicherung einseitiger Risiken zu verwenden. Insbesondere wird klargestellt, dass lediglich der innere Wert der Option, nicht jedoch der vollständige Wert der Option, bestehend aus innerem Wert und Zeitwert, designiert werden kann. Der geänderte Standard ist retrospektiv auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Der geänderte Standard wird für den Konzernabschluss nicht wesentlich sein.

Im November 2008 hat das IASB die neue Interpretation IFRIC 17 „Distributions of Non-cash Assets to Owners" veröffentlicht. Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Gewinnausschüttungen an die Anteilseigner in Form von Sachdividenden. Die neue Interpretation ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1 . Juli 2009 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Zurzeit ist die Interpretation für den Konzernabschluss nicht relevant.

Das IASB hat im Januar 2009 die Interpretation IFRIC 18 „Transfers of Assets from Customers" veröffentlicht. Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen ein Unternehmen von einem Kunden einen Vermögenswert oder Finanzmittel für einen Vermögenswert erhält, um den Kunden mit einem Leitungsnetz zu verbinden oder dem Kunden einen permanenten Zugang zur Versorgung mit Gütern oder Dienstleistungen zu gewähren, wie zum Beispiel die Versorgung mit Elektrizität, Gas oder Wasser. Die Interpretation ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 31. Oktober 2009 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft.

Im April 2009 hat das IASB im Rahmen des zweiten Annual-Improvements-Process-Projekts die „Improvements to IFRSs", einen Sammelstandard zu Änderungen verschiedener IFRS, veröffentlicht. Das Projekt setzt kleine, nicht dringende, aber notwendige Änderungen an bestehenden Standards um, die nicht im Rahmen eines anderen, großen Projekts durchgeführt werden. Die geänderten Standards sind in der Regel auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit geprüft.

Im Juni 2009 hat das IASB den geänderten Standard IFRS 2 „Share-based Payment" veröffentlicht. Die Änderung stellt klar, wie bestimmte anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen bilanziert werden, wenn im Rahmen einer solchen Vereinbarung im Konzern ein Unternehmen Güter oder Dienstleistungen von Arbeitnehmern oder Lieferanten erhält, aber ein anderes Unternehmen diese zu bezahlen hat. Der geänderte Standard ist retrospektiv auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1 . Januar 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Zurzeit ist der geänderte Standard für den Konzernabschluss nicht relevant.

Im Juli 2009 hat das IASB den geänderten Standard IFRS 1 „First-time Adoption of International Financial Reporting Standards" veröffentlicht. Damit werden weitere Vereinfachungen in IFRS 1 aufgenommen, die dem Erstanwender erlauben, bei bestimmten Sachverhalten nach IFRS 6 „Exploration for and Evaluation of Mineral Resources" auf die rückwirkende Anwendung bzw. auf die Neubeurteilung der Klassifizierung gemäß IFRIC 4 „Determining whether an Arrangement contains a Lease" zu verzichten. Der geänderte Standard ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Der geänderte Standard ist für den Konzernabschluss nicht relevant.

Im Oktober 2009 hat das IASB den geänderten Standard IAS 32 „Financial Instruments: Presentation" veröffentlicht. Gewährt ein Unternehmen Bezugsrechte, Optionen oder Optionsscheine auf eine feste Anzahl eigener Anteile in einer anderen Währung als seiner funktionalen Währung, waren diese Rechte bisher als finanzielle Verbindlichkeiten zu bilanzieren. Zukünftig werden solche Rechte, die gegen einen festen Betrag in einer beliebigen Währung ausgegeben werden, als Eigenkapitalinstrument ausgewiesen, solange sie anteilig allen bestehenden, gleichrangigen Anteilseignern gewährt werden. Der geänderte Standard ist retrospektiv auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit noch geprüft.

Im November 2009 hat das IASB den geänderten Standard IAS 24 „Related Party Disclosures" veröffentlicht. Zum einen wurden Erleichterungen für staatlich kontrollierte Unternehmen vorgesehen, zum anderen wurde die Definition eines nahestehenden Unternehmens oder einer nahestehenden Person verbessert. Der geänderte Standard ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit noch geprüft.

Im November 2009 hat das IASB den neuen Standard IFRS 9 „Financial Instruments" veröffentlicht. Dieser Standard ist Teil des Nachfolgestandards von IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Der Standard widmet sich ausschließlich der Eingruppierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Durch IFRS 9 werden die bisherigen Bewertungskategorien ersetzt durch die Gruppen „zu fortgeführten Anschaffungskosten" und „zum beizulegenden Zeitwert". Ob ein Instrument „zu fortgeführten Anschaffungskosten" eingeordnet werden kann, ist einerseits abhängig vom Geschäftsmodell und andererseits von den vertraglich vereinbarten Cashflows des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Instrumente, die nicht die Definitionsmerkmale „zu fortgeführten Anschaffungskosten" erfüllen, sind ergebniswirksam „zum beizulegenden Zeitwert" zu bewerten. Eine ergebnisneutrale Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert ist für ausgewählte Eigenkapitalinstrumente zulässig. Der geänderte Standard ist retrospektiv auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zurzeit noch geprüft.

Ebenfalls im November 2009 hat das IASB die geänderte Interpretation IFRIC 14 „IAS 19: The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction" veröffentlicht. Die Änderung regelt die Bilanzierung von Beitragsvorauszahlungen auf Mindestdotierungsverpflichtungen als Vermögenswert. Die geänderte Interpretation ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 31. Dezember 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Zurzeit ist die geänderte Interpretation für den Konzernabschluss nicht relevant.

Des Weiteren hat das IASB im November 2009 noch die Interpretation IFRIC 19 „Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments" veröffentlicht. Die Interpretation erläutert die Anforderungen, wenn ein Unternehmen teilweise oder vollständig eine finanzielle Verbindlichkeit durch Ausgabe von Aktien oder anderen Eigenkapitalinstrumenten tilgt. Die Interpretation ist auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Zurzeit ist die Interpretation für den Konzernabschluss nicht relevant.

(3.4) Anpassungen von Vorjahreszahlen

Ein Unternehmen darf eine Bilanzierungs- und Bewertungsmethode bzw. den Ausweis von Posten nur dann ändern, wenn dies aufgrund eines Standards oder einer Interpretation erforderlich ist oder dazu führt, dass der Abschluss relevantere Informationen vermittelt. In der Regel sind diese Änderungen auch rückwirkend für die Vorperiode darzustellen. Für den vorliegenden Konzernabschluss haben sich folgende Anpassungen von Vorjahreszahlen ergeben:

Anpassungen aufgrund IFRIC 14

Im Geschäftsjahr 2009 ist erstmalig IFRIC 14 „IAS 19: The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction" anzuwenden, vgl. Anhangziffer (3.3). Hieraus ergeben sich Anpassungen für die Vorjahreszahlen in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Weitere Anpassungen

Evonik hat die Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsjahr 2009 erstmals nach dem Umsatzkostenverfahren statt dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Vorstand der Evonik Industries AG ist überzeugt, mit dieser international gebräuchlicheren Darstellungsform relevantere Daten zur Verfügung zu stellen.

Überleitung der Vorjahreszahlen

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Gewinn- und Verlustrechnung in Millionen € 2008

angepasst
IFRIC 14 2008

vor Anpassung
Umsatzerlöse 15.873 15.873
Kosten der umgesetzten Leistungen -12.384 -12.384
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.489 0 3.489
Vertriebskosten -1.213 -1.213
Forschungs- und Entwicklungskosten -311 -311
Allgemeine Verwaltungskosten -740 -740
Sonstige betriebliche Erträge 1.246 1.246
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.659 -6 -1.653
Zinserträge 76 76
Zinsaufwendungen -606 -606
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 64 64
Sonstiges Finanzergebnis 16 16
Ertragsteuern -128 2 -130
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 234 -4 238
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 117 117
Ergebnis nach Steuern 351 -4 355
davon entfallen auf
Andere Gesellschafter 70 70
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 281 -4 285
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in € +0,60 -0,01 +0,61
Bilanz (Auszug) in Millionen € 31.12.08

angepasst
IFRIC 14 31.12.08

vor Anpassung
Latente Steuern 364 16 348
Übrige 19.751 19.751
Summe Vermögenswerte 20.115 16 20.099
Eigenkapital 5.155 -37 5.192
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.953 53 3.900
Übrige 11.007 11.007
Summe Eigenkapital und Schulden 20.115 16 20.099
Bilanz (Auszug) in Millionen € 01.01.08

angepasst
IFRIC 14 31.12.07

vor Anpassung
Latente Steuern 383 19 364
Übrige 19.436 19.436
Summe Vermögenswerte 19.819 19 19.800
Eigenkapital 5.038 -43 5.081
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.956 62 3.894
Übrige 10.825 10.825
Summe Eigenkapital und Schulden 19.819 19 19.800

(3.5) Konsolidierungskreis und -methoden

Konsolidierungskreis

Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Wesentliche assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann. Erst- bzw. Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt des Erwerbs oder Verlustes der Kontrolle.

Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden nicht einbezogen, sondern nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" bilanziert.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter den Anhangziffern (5.1) und (5.2) dargestellt. Eine Auswahl der in den Konzernabschluss einbezogenen bedeutsamen Tochterunternehmen sowie der at Equity bilanzierten Unternehmen ist nach dem Konzernabschluss aufgelistet.

Konsolidierungsmethoden

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Die Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Kontrolle bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so können sich die beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens im Zeitablauf des anteiligen Anteilserwerbs ändern. Jede Anpassung in Bezug auf die vorher gehaltenen Anteile ist als Neubewertung zu berücksichtigen und in der Neubewertungsrücklage als gesonderte Komponente des Eigenkapitals zu erfassen. Verbleibende positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens ergebniswirksam erfasst. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Buchwerte der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Abgangsergebnisses berücksichtigt.

Soweit bei einem bereits vollkonsolidierten Tochterunternehmen weitere Anteile hinzuerworben werden, werden die zusätzlichen Anschaffungskosten mit den entfallenden Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Da dieser Sachverhalt in keinem Standard geregelt ist, hat sich der Vorstand der Evonik Industries AG in Abwägung aller Umstände für diese Bilanzierungsmethode entschieden.

Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen.

Dieselben Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

(3.6) Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Erstbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und Kursverluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung werden ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen wird die funktionale Währungsumrechnung angewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag, da diese ihr Geschäft selbstständig in ihrer funktionalen Währung betreiben. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst.

Für die Währungsumrechnung wurden unter anderem folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

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1 € entspricht Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs
2009 2008 31.12.2009 31.12.2008
--- --- --- --- ---
Brasilianischer Real (BRL) 2,80 2,66 2,51 3,23
Britisches Pfund (GBP) 0,89 0,80 0,89 0,95
Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 9,53 10,25 9,84 9,50
Japanischer Yen (JPY) 130,28 152,57 133,16 126,14
Schweizer Franken (CHF) 1,51 1,58 1,48 1,49
US-Dollar (USD) 1,40 1,47 1,44 1,39

(3.7) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse für den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen, und andere Erträge werden wie folgt realisiert:

(a) Umsatzerlöse

Das Geschäftsfeld Chemie erwirtschaftet Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie an weiterverarbeitende Industriekunden.

Das Geschäftsfeld Energie erzielt Umsatzerlöse insbesondere aus dem Betrieb von Kraftwerken im In- und Ausland, aus dem Betrieb von Energieversorgungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien sowie aus dem Kohlehandel und der Vermarktung von kraftwerksnahen Dienstleistungen und Produkten. Sofern der Kunde im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum der Energieerzeugungsanlagen trägt, werden Erlöse aus Finanzierungsleasing erfasst. Der Zinsanteil aus Finanzierungsleasing wird ebenfalls als Umsatzerlös erfasst.

Das Geschäftsfeld Immobilien erfasst unter den Umsatzerlösen überwiegend Erträge aus der Vermietung, Bewirtschaftung und Verwaltung von Wohnungen, aus dem Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern für Dritte sowie aus dem Verkauf von Wohnungsbeständen. Die zum Verkauf bestimmten Immobilien werden in das Vorratsvermögen umgegliedert. Abrechenbare Leistungen aus Betriebs- und Heizkosten werden mit den von den Mietern für diese Leistungen erhaltenen Abschlagszahlungen verrechnet und sofort als Umsatz realisiert.

Für alle Geschäftsfelder gelten die nachfolgenden Ausführungen zur Umsatzrealisation:

Die Höhe der Umsatzerlöse ist zwischen den Parteien vertraglich festgelegt. Sie bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuer sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen.

Erlöse aus dem Verkauf von Gütern werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn Eigentum und Risiken aus dem Verkauf auf den Kunden übergegangen sind. Allgemeine Risiken aus dem Verkaufsgeschäft werden auf Basis von Erfahrungswerten durch entsprechende Rückstellungen abgebildet.

Erlöse aus Dienstleistungsgeschäften werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen erfasst, wenn der Fertigstellungsgrad des Geschäfts verlässlich bestimmt werden kann.

Grundsätzlich werden sie in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht wurden. Bei der periodenübergreifenden Erbringung von Dienstleistungen wird der Umsatz im Verhältnis von erbrachten zu insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen ermittelt.

(b) Andere Erträge

Voraussetzungen für die Erfassung von anderen Erträgen sind, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist.

Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Erträge aus Nutzungsentgelten werden nach dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, sobald das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben und bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung". Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Die Einschätzung der unbestimmbaren Nutzungsdauer ist ebenfalls jährlich zu überprüfen.

(a) Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte haben keine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung).

(b) Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen

Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis 25 Jahren planmäßig abgeschrieben. Ein Teil der Rechte weist eine unbestimmbare Nutzungsdauer auf, da es sich hier um uneingeschränkt nutzbare Marken handelt. Diese werden jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung) und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung der Nutzungsdauer geändert hat und als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

(c) Aktivierte Entwicklungskosten

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen soll, eindeutig zugeordnet werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Entwicklung von neuen Produkten und werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren planmäßig abgeschrieben.

(d) Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der wesentliche Teil der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sind erworbene Kundenbeziehungen. Diese werden über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und beläuft sich überwiegend auf 2 bis 11 Jahre. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt neben der Nutzungsdauer die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer „Abschmelzrate".

Sachanlagen

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung".

Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind. Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen Einzelkosten sowie die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen. Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, werden als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt aktiviert. Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Übertragungen von in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfassten Gewinnen oder Verlusten aus Cashflow-Hedges, die für Käufe von Sachanlagen in Fremdwährung abgeschlossen wurden, enthalten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.

Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte:

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in Jahren
Gebäude 5–50
Technische Anlagen und Maschinen
Anlagen der chemischen Industrie 5–25
Kraftwerke und Kraftwerkskomponenten 12–40
Dezentrale Energieversorgungsanlagen 8–15
Andere technische Anlagen und Maschinen 3–25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–25

Aufwendungen für Generalüberholungen bzw. Großinspektionen (Großreparaturen) werden grundsätzlich aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger Nutzen aus dem bestehenden Vermögenswert resultiert. Sie werden über den Zeitraum bis zur nächsten Großreparatur abgeschrieben. Laufende Reparaturen und sonstige Instandhaltungen werden ergebniswirksam in der Periode erfasst, in welcher sie entstanden sind.

Aufwendungen, die im Rahmen von Investitionsprojekten für Vor- und Basisplanung anfallen, werden aktiviert, wenn das Investitionsprojekt mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgeführt wird. Die Abschreibung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des Investitionsprojekts.

Haben wesentliche Teile einer Sachanlage unterschiedliche Nutzungsdauern, werden sie als separate Komponenten bewertet und jeweils planmäßig abgeschrieben.

Gewinne und Verluste aus Abgang werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Immobilien, die als Finanzinvestition zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden, werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und linear über ihre Nutzungsdauer von 25 bis 80 Jahren planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Werthaltigkeitsprüfung".

Die Zeitwerte dieser Immobilien werden nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) durch interne Gutachter bewertet. Das DCF-Modell ist eine Abbildung zukünftiger Zahlungsströme, die den Wert der Liegenschaften bestimmen, und stellt somit eine ertragsbasierte Immobilienbewertung dar, wie sie für als Mietobjekte genutzte Wohnimmobilien üblich ist.

Werthaltigkeitsprüfung

Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets" wird für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien bei der Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Die Überprüfung dieser Vermögenswerte erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit abgrenzbaren Mittelzuflüssen darstellt, oder für eine Gruppe von CGUs. Geschäfts- oder Firmenwerte werden den Geschäftsfeldern (Vorjahr: Geschäftsbereichen) – also einer Gruppe von CGUs – zugeordnet. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der Stichtag für diese Überprüfung ist der 30. September.

Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Marktwert) und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der CGU/Gruppe von CGUs niedriger ist als ihr Buchwert. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden – außer beim Geschäfts- oder Firmenwert – ergebniswirksame Zuschreibungen vorgenommen.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des Marktwerts des Geschäftsfelds. Die Ermittlung des Marktwerts basiert ausgehend von Vergangenheitswerten auf einem 5-jährigen Mittelfristplanungszeitraum, der dem Zeithorizont für die Wertsteigerungsziele der neuen Anteilseigner von Evonik entsprach. Diese Mittelfristplanung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung und der künftigen Cashflows. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Entwicklung des Zinsniveaus, der Wechselkurse, der Rohstoffpreise sowie der Marktpreise für CO2-Zertifikate usw., die den Mittelfristplanungen zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus Markterwartungen abgeleitet. Die spezifischen Wachstumsraten der einzelnen Geschäftsfelder sind aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet. Die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten für die jeweiligen Märkte, auf denen die Geschäftsfelder tätig sind, werden hierbei nicht überschritten.

Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Geschäftsfeld auf Basis von kapitalmarktorientierten Modellen als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Die Eigenkapitalkosten werden durch die Komponenten risikoloser Zinssatz und Risikozuschlag bestimmt. Der Risikozuschlag ergibt sich durch die Multiplikation des Beta-Faktors mit der Marktrisikoprämie. Der risikolose Zinssatz wird über alle Geschäftsfelder hinweg mit 4,50 Prozent (Vorjahr: 4,75 Prozent) angesetzt. Der Beta-Faktor wird aus dem Kapitalmarkt entsprechend den Werten vergleichbarer Unternehmen des Geschäftsfelds (Peergroup) abgeleitet und berechnet. Bei den einzelnen Geschäftsfeldern wurde im Fall der ewigen Rente ein Wachstumsabschlag unterstellt. Die Fremdkapitalkosten für die Geschäftsfelder Chemie und Energie werden aufgrund der Analyse der Verschuldungsgrade der Peergroup-Unternehmen und der sich daraus ergebenden Fremdkapitalkosten abgeleitet. Für das Geschäftsfeld Immobilien werden die tatsächlichen Fremdkapitalkosten zugrunde gelegt. Die angewandten Parameter sind unter den Anhangziffern (6.3) und (7.1) aufgeführt.

Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Kosten von Vorräten, die von ähnlicher Beschaffenheit oder Verwendung sind, werden einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode oder der First-in-First-out-Methode bestimmt. Die Kosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion zurechenbare Gemeinkosten (basierend auf normaler Betriebskapazität). Die Kosten für Vorräte können auch aus den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung entnommene Gewinne oder Verluste aus qualifizierten Cashflow-Hedges, die für den Kauf von Rohstoffen abgeschlossen wurden, sowie Fremdkapitalkosten im Falle eines qualifizierten Vermögenswerts beinhalten. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden in Anlehnung an IAS 20 „Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance" mit dem Erinnerungswert angesetzt. Rückstellungen für die Abgabeverpflichtung von Emissionsrechten werden, soweit Emissionsrechte vorhanden sind, mit dem aktivierten Betrag dieser Rechte bewertet. Übersteigt die Abgabeverpflichtung die aktivierten Rechte, so wird dieser übersteigende Anteil mit dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate zum Bilanzstichtag bewertet.

Entfällt der Grund für eine Wertminderung, erfolgt eine Zuschreibung auf maximal die historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 "Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck. Die Pensionsverpflichtungen außerhalb Deutschlands werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Die Verpflichtungen werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens gekürzt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nur dann erfasst, wenn der Saldo der kumulierten, noch nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der vorherigen Berichtsperiode den höheren der folgenden Beträge übersteigt:

10 Prozent des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung,
10 Prozent des Zeitwerts des Planvermögens.

Der diesen Korridor übersteigende Betrag ist ab dem Folgejahr ergebniswirksam über die erwartete durchschnittliche Restdienstzeit der vom Plan erfassten Arbeitnehmer zu verteilen.

Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird das Planvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstand). Unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) sowie nach Abzug der noch nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste bzw. nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen ergeben sich die Pensionsrückstellungen.

Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung).

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenwärtig gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit eines Nutzenabflusses auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen als Ganzes ermittelt. Restrukturierungsrückstellungen werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans entsteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wird, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird.

Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen bei kurzfristigen Rückstellungen sowie beim kurzfristigen Teil langfristiger Rückstellungen. Mit fortschreitendem Zeitverlauf werden die Rückstellungen neuen Erkenntnisgewinnen angepasst.

Bei den sogenannten Long-Term-Incentive-Plänen handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IAS 19 „Employee Benefits" ermittelt und ergebniswirksam erfasst.

Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Latente Steuern werden nach IAS 12 „Income Taxes" für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern) aktiviert. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Soweit die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, in dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Der Gesamtsteuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern inländischer Unternehmen beträgt 30 Prozent. Hierbei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und die durchschnittliche Gewerbesteuer von circa 14 Prozent berücksichtigt. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige nationale Steuersatz angewandt. Dieser beträgt zwischen 16,5 (Hongkong) und 41,0 Prozent (Japan).

Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt.

Finanzinstrumente

Als Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Sie werden in originäre und derivative Finanzinstrumente unterschieden.

Beim erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten bewertet. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die „ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)" bewertet werden, sind hingegen in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) folgt einer dreistufigen Fair-Value-Hierarchie. Für den beizulegenden Zeitwert wird der Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt zugrunde gelegt (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, ist der Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente heranzuziehen oder andere Bewertungstechniken, bei denen die angewandten Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die angewandten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Als etablierte Bewertungstechniken werden Discounted-Cashflow-Analysen oder Optionspreismodelle gewählt. Nicht marktgerecht verzinste langfristige Finanzinstrumente werden bewertet, indem die erwarteten Cashflows mit dem effektiven Zinssatz auf den Zeitpunkt der Anschaffung diskontiert werden (Barwert). Der effektive Zinssatz berücksichtigt alle zurechenbaren Gebühren mit Zinscharakter. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorisierung der Finanzinstrumente.

(a) Originäre Finanzinstrumente

Im Konzern werden originäre Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte den Kategorien „Kredite und Forderungen (Loans and Receivables)" oder „zur Veräußerung verfügbar (Available-for-Sale)" zugeordnet. Die erstmalige Erfassung dieser Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Im Konzern lagen keine Fälle vor, in denen finanzielle Vermögenswerte mit einer Verbriefung oder Rückkaufsvereinbarung verkauft und ganz oder teilweise weiterbilanziert wurden (Continuing Involvement). Originäre Finanzinstrumente als finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten (At amortised Cost)" zugeordnet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, das heißt, wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

Im Folgenden werden die im Konzern verwendeten Kategorien dargestellt:

Die Kategorie „Loans and Receivables" umfasst insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Die Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zeigen objektive Hinweise, die auf historischen Erfahrungswerten beruhen, dass die fälligen Erfüllungsbeträge im Rahmen der üblichen Bedingungen nicht vollständig einbringlich sind, wird eine Wertminderung vorgenommen. Die Höhe bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem auf Basis des Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der geschätzten zukünftigen Einzahlungen. Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden ergebniswirksame Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Der Kategorie „Available-for-Sale" werden Eigenkapitalanteile zugeordnet, die nicht konsolidiert oder at Equity bilanziert werden, sowie andere Wertpapiere. Liegt der beizulegende Zeitwert solcher Vermögenswerte nicht vor oder ist er nicht verlässlich bestimmbar, wie im Falle von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, werden die Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts vorliegen. Ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter den Buchwert wird als Hinweis für eine Wertminderung gesehen. Bei Aktien liegt ein solcher Hinweis vor, wenn der beizulegende Zeitwert um 20 Prozent unter dem Buchwert liegt. Existiert ein derartiger Hinweis, werden die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Verluste ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden Zuschreibungen grundsätzlich in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Lediglich für Schuldinstrumente, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Beteiligungen und anderen finanziellen Vermögenswerten, deren Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden können, werden keine Zuschreibungen vorgenommen.

Der Kategorie „At amortised Cost" sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kredite zugeordnet. Die Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

(b) Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden hauptsächlich zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Hierzu werden Sicherungsinstrumente in Form von Zinsswaps, Optionen, Devisentermingeschäften und Warentermingeschäften bilanziert. Die erstmalige Erfassung erfolgt zum Handelstag. Existiert kein Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für das Derivat, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt. Bei Devisentermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Die Marktpreise von Optionsgeschäften werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Commodity-Derivate werden auf Basis von Spotpreisen und Forwardsätzen, Zins-Derivate durch Abzinsung zukünftiger Cashflows bewertet. Freistehende derivative Finanzinstrumente gehören der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss" an. Finanzinstrumente dieser Kategorie werden an jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts ist ergebniswirksam zu erfassen.

Die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften als Hedge Accounting ist an bestimmte Kriterien geknüpft. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und einen Nachweis der erwarteten sowie der tatsächlichen Sicherungseffektivität zwischen 80 und 125 Prozent voraus. Es ist dann zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Bei Cashflow-Hedges ist eine Beendigung des Hedge Accounting auch dann erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist. In diesem Falle ist der in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Betrag ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.

In Abhängigkeit von der jeweiligen Art des Sicherungszusammenhangs werden Sicherungsinstrumente wie folgt bewertet:

Fair Value Hedges verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts vom Sicherungsinstrument werden in diesem Fall gemeinsam mit den Wertänderungen des abgesicherten Grundgeschäfts in derselben Position der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Diese Änderungen müssen sich dabei auf das abgesicherte Risiko beziehen. Werden außerbilanzielle feste Verpflichtungen (Firm Commitments) abgesichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte Risiko zum ergebniswirksamen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld. Aufgrund der Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode.

Cashflow-Hedges verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität der künftigen Zahlungsströme eines bilanzierten Vermögenswerts bzw. einer Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion abzusichern. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten werden bezogen auf ihren effektiven Teil in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Beträge werden ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Umsatzsicherung in die entsprechenden Umsatzerlöse und im Fall eines Einkaufs direkt in den Kosten der umgesetzten Leistung. Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit, werden die zuvor in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit einbezogen.

Hedges of a Net Investment verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Leasing

Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt in Vereinbarungen über Operating- oder Finanzierungsleasing sowohl als Leasingnehmer wie auch als Leasinggeber auf.

Als Finanzierungsleasing werden Leasingverhältnisse klassifiziert, bei denen der Leasingnehmer entsprechend den vertraglichen Regelungen im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt. Neben dem vertraglich vereinbarten Finanzierungsleasing können Vereinbarungen über die Nutzung von Vermögenswerten, zum Beispiel Lieferverträge aus der Stromvermarktung, bei kumulativer Erfüllung bestimmter Kriterien als Finanzierungsleasing eingestuft werden. Ist Evonik selbst Leasingnehmer, werden die Vermögenswerte in den Sachanlagen zu ihrem Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der unkündbaren Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden als Verbindlichkeit zum abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Ist Evonik Leasinggeber, so wird anstelle von Sachanlagen eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts angesetzt.

Operating-Leasing sind alle Leasingverhältnisse, bei denen es sich nicht um Finanzierungsleasing handelt. Aufwendungen und Erträge hieraus werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst.

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und mit diesen im Zusammenhang stehende Schulden

Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte müssen in ihrem jetzigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein und eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein. Sofern mit einer Transaktion auch die zugehörigen Schulden mitveräußert werden sollen, werden diese ebenfalls gesondert ausgewiesen.

Langfristige Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Soweit es sich nicht um eine nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) handelt, werden die Ergebnisse aus der Bewertung und dem Verkauf dieser Vermögenswerte im Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.

Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations)

Eine nicht fortgeführte Aktivität ist entweder ein bedeutender geschäftlicher oder geografischer Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert bzw. eingestellt werden soll, oder ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen.

Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und dem Verkauf einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit einer nicht fortgeführten Aktivität in der Kapitalflussrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen ergebniswirksam erfasst. Sonstige gewährte Zuwendungen werden abgegrenzt und über den Zeitraum als Ertrag erfasst, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen.

Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende, mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuldverhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind und sofern diese für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

(4) Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Mit Aufstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß nicht immer den späteren Gegebenheiten entsprechen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein wesentliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden dargestellt:

(a) Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten

Die Überprüfung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, und hier insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte, erfordert auch Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten, Währungskursen und der Abzinsungssätze. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden.

Eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes um 10 Prozent aufgrund etwaiger Veränderungen des Zinsniveaus am Kapitalmarkt würde zu keinem weiteren Wertminderungsbedarf führen.

(b) Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern

Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es hinreichend wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuernde Jahresergebnisse verfügbar sein werden. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten werden, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so wäre eine ergebniswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen.

(c) Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, langfristig erwartete Renditen auf das Planvermögen, zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen.

Eine Verminderung des verwendeten Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen (DBO) um 1.031 Millionen € führen. Umgekehrt bewirkt eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt eine Verminderung der DBO um 950 Millionen €.

Bei einer Erhöhung des Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung um einen Prozentpunkt würde sich der kumulierte Verpflichtungsumfang für Gesundheitsvorsorgeverpflichtungen um 8 Millionen € und der Pensionsaufwand um 1 Million € erhöhen. Umgekehrt bewirkt eine Verminderung des Kostentrends um einen Prozentpunkt eine Verminderung des kumulierten Verpflichtungsumfangs um 7 Millionen € und des Pensionsaufwands um 1 Million €.

(d) Bewertung von sonstigen Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen, insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz, für Prozessrisiken sowie für Restrukturierungen, unterliegen naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Diese können insbesondere bei langfristigen Rückstellungen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Des Weiteren ist die Höhe von langfristigen Rückstellungen im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig.

(e) Abzinsung langfristiger Forderungen und Schulden

Die Bewertung von unverzinslichen und nicht marktgerecht verzinsten langfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie von langfristigen sonstigen Rückstellungen hängt maßgeblich von der Wahl und Entwicklung der Abzinsungssätze ab. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet. Veränderungen der Zinssätze können erhebliche Auswirkungen auf die Höhe der Buchwerte langfristiger Forderungen und Schulden haben.

(5) Veränderungen im Konzern

(5.1) Konsolidierungskreis

Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen. Wesentliche assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Der Konsolidierungskreis veränderte sich wie folgt:

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Anzahl Inland Ausland Gesamt
Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen:
31.12.2008 106 138 244
Erwerbe 2 1 3
Sonstige Erstkonsolidierungen 3 3 6
Verkäufe -5 -3 -8
Verschmelzungen -6 -3 -9
Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis -1 -3 -4
31.12.2009 99 133 232
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen:
31.12.2008 17 7 24
Erwerbe 1 1
Sonstige erstmalige Bilanzierung nach der Equity-Methode 1 1
31.12.2009 17 9 26
116 142 258

(5.2) Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Folgenden werden die Veränderungen des Konsolidierungskreises für die Berichtsperiode nach Akquisitionen und Desinvestitionen näher erläutert.

Akquisitionen

In den Geschäftsfeldern Chemie und Energie gab es einige kleinere Akquisitionen, die sich insgesamt nicht wesentlich auf die Bilanz auswirkten. Ebenso waren die Kaufpreise in Summe unwesentlich.

Desinvestitionen

Im Juni 2009 veräußerte das Geschäftsfeld Immobilien rechtswirksam verschiedene Gewerbeimmobilien an die AH Grundbesitz GmbH, Berlin, und an eine natürliche Person. Zu der Transaktion gehörte das Tochterunternehmen NMI Immobilien GmbH, Hückelhoven. Dieses war seit Dezember 2007 als jur Veräußerung vorgesehen" eingestuft.

Ende Oktober 2009 wurde die AlzChem-Gruppe aus dem Geschäftsfeld Chemie an zwei Unternehmen des Finanzinvestors BluO SICAV-SIF, Luxemburg (Luxemburg), rechtswirksam verkauft. Die Gruppe umfasst das Geschäft der NCN-Chemie und war seit September 2008 als jur Veräußerung vorgesehen" klassifiziert. Mit dem Verkauf verließen sechs Tochterunternehmen den Konsolidierungskreis.

Mit Wirkung Anfang Dezember 2009 verkaufte das Geschäftsfeld Energie 49 Prozent der Anteile an dem Tochterunternehmen Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S., Ankara (Türkei), an den Pensionsfonds Ordu Yardimlasma Kurumu, Ankara (Türkei), und hält nun noch 51 Prozent der Anteile. Aufgrund fehlender Stimmrechtsmehrheit wird die Gesellschaft nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Abgänge wirkten sich zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw. Veräußerung auf die Bilanz insgesamt wie folgt aus:

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in Millionen €
Langfristiges Vermögen 121
Kurzfristiges Vermögen (ohne flüssige Mittel) 69
Flüssige Mittel 15
Langfristige Schulden 57
Kurzfristige Schulden 52
Verkaufspreise (brutto) 105

(5.3) Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten

Neben den unter Anhangziffer (5.2) beschriebenen Desinvestitionen hatte der Vorstand der Evonik Industries AG beschlossen, sich von weiteren Geschäften zu trennen. Da die Verkaufsprozesse im Vorjahr noch nicht abgeschlossen waren, wurden diese weiterhin im Konzernabschluss abgebildet. IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" regelt die Bilanzierung und Bewertung dieser Geschäfte, vgl. Anhangziffer (3.7), sowie deren Darstellung im Konzernabschluss:

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und hiermit im Zusammenhang stehende Schulden sind in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen. Die Beträge für diese Vermögenswerte und Schulden, die im Vorjahr ausgewiesen wurden, sind nicht neu zu gliedern oder anzupassen.

Geschäfte, deren Vermögenswerte und zugehörige Schulden als jur Veräußerung vorgesehen" klassifiziert wurden, können auch zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als nicht fortgeführte Aktivität erfüllen, insbesondere wenn ein bedeutendes Geschäft von Evonik veräußert werden soll.

Erträge und Aufwendungen solcher nicht fortgeführter Aktivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von denen der fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ebenso sind die Cashflows gesondert auszuweisen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Angaben der Vorperiode anzupassen.

Die Kriterien zur Einstufung einer nicht fortgeführten Aktivität erfüllten die im Laufe des Jahres 2008 abgegangenen Geschäfte Teerraffination und Initiators. Aus der Veräußerung verschiedener Geschäfte, die bereits vor dem Jahr 2008 abgegangen waren (verschiedene nicht fortgeführte Aktivitäten aus Vorjahren), entstanden noch nachlaufende Erträge und Aufwendungen.

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung getrennt nach laufenden Ergebnissen und Veräußerungsergebnissen:

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Gewinn- und Verlustrechnung in Millionen € Laufendes Ergebnis Veräußerungsergebnis Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Teerraffination 22 -3 128 -3 150
Initiators 5 4 -36 4 -31
Nicht fortgeführte Aktivitäten aus Vorjahren -7 -2 -7 -2
0 27 -6 90 -6 117

Hiervon entfallen folgende Erträge und Aufwendungen auf das laufende Ergebnis:

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Gewinn- und Verlustrechnung

in Millionen €
2009 2008
Erträge 0 331
davon Teerraffination 255
davon Initiators 76
Aufwendungen 0 -289
davon Teerraffination -220
davon Initiators -69
Laufendes Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten 0 42
davon Teerraffination 35
davon Initiators 7
Ertragsteuern 0 -15
davon Teerraffination -13
davon Initiators -2
Laufendes Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 0 27
davon Teerraffination 22
davon Initiators 5

Das Veräußerungsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

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Gewinn- und Verlustrechnung

in Millionen €
2009 2008
Ergebnis vor Ertragsteuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten 0 92
davon Teerraffination 4 129
davon Initiators 4 -33
davon nicht fortgeführte Aktivitäten aus Vorjahren -8 -4
Ertragsteuern -6 -2
davon Teerraffination -7 -1
davon Initiators 0 -3
davon nicht fortgeführte Aktivitäten aus Vorjahren 1 2
Ergebnis nach Steuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten -6 90
davon Teerraffination -3 128
davon Initiators 4 -36
davon nicht fortgeführte Aktivitäten aus Vorjahren -7 -2

Des Weiteren waren auch verschiedene Randgeschäfte zur Veräußerung vorgesehen. Deren Vermögenswerte und Schulden werden neben denen der nicht fortgeführten Aktivitäten in der Bilanz gesondert ausgewiesen. In beiden Jahren wurden in der Bilanz keine nicht fortgeführten Aktivitäten mehr als jur Veräußerung vorgesehen" ausgewiesen. Im Vorjahr waren folgende Randgeschäfte umgegliedert worden:

Seit Dezember 2007 sah Evonik verschiedene Gewerbeimmobilien zur Veräußerung vor. Diese wurden im Jahr 2009 verkauft, vgl. Anhangziffer (5.2). Im Vorjahr waren noch 26 Millionen € Vermögenswerte unter den Randgeschäften ausgewiesen.

Im September 2008 wurde das Geschäft der NCN-Chemie als „zur Veräußerung vorgesehen" eingestuft. Dieses wurde ebenfalls im Jahr 2009 verkauft, vgl. Anhangziffer (5.2). Im Vorjahr wurden 180 Millionen € Vermögenswerte sowie 86 Millionen € Schulden umgegliedert.

Für die verkauften Randgeschäfte wurden Wertminderungen in Höhe von 38 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) erfasst. Diesen standen Wertaufholungen in Höhe von 7 Millionen € (Vorjahr: keine) gegenüber.

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Bilanz

in Millionen €
31.12.2009 31.12.2008
Immaterielle Vermögenswerte 25
Sachanlagen 56
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 23
Finanzielle Vermögenswerte 1
Vorräte 52
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31
Sonstige Forderungen 9
Übrige Vermögenswerte 9
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte -0 206
Bilanz

in Millionen €
31.12.2009 31.12.2008
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 32
Sonstige Rückstellungen 33
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16
Übrige Schulden 5
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 0 86

Die Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten nur die Cashflows mit Dritten. Der Saldo dieser Cashflows spiegelt die Veränderung sowohl der flüssigen Mittel als auch des konzerninternen Cash-Pooling wider.

Die Cashflows teilen sich wie folgt auf die nicht fortgeführten Aktivitäten auf:

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Kapitalflussrechnung

in Millionen €
2009 2008
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 0 7
davon Teerraffination 12
davon Initiators -5
Cashflow aus Investitionstätigkeit 0 -6
davon Teerraffination -3
davon Initiators -3
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0 -2
davon Teerraffination -4
davon Initiators 2
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel nicht fortgeführter Aktivitäten 0 -1

(6) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(6.1) Umsatzerlöse

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in Millionen € 2009 2008
Erlöse aus dem Verkauf von Gütern und Dienstleistungen 12.555 15.360
Erlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 347 343
Erlöse aus Finanzierungsleasing 166 170
Sonstige Erlöse 8
13.076 15.873

(6.2) Sonstige betriebliche Erträge

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in Millionen € 2009 2008
Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 13 195
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 135 79
Erträge aus der Auflösung von Rechnungsabgrenzungsposten 7 9
Erträge aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte 26 20
Erträge aus der Bewertung von Derivaten (ohne Zins-Derivate) 398 427
Erträge aus Währungsumrechnung monetärer Posten 115 288
Erträge aus Nebengeschäften 61 107
Erträge aus Weiterbelastungen 5 13
Erträge aus Versicherungserstattungen 12 12
Erträge aus Forschungszuschüssen 8 13
Übrige Erträge 89 83
869 1.246

Die Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten enthalten 12 Millionen € (Vorjahr: 51 Millionen €) Erträge aus veräußerten Sachanlagen und Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, sowie 1 Million € (Vorjahr: 120 Millionen €) Erträge aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen.

Von den Erträgen aus Wertaufholungen auf Vermögenswerte entfallen nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" 18 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Im Vorjahr waren zusätzlich Wertaufholungen auf übrige Beteiligungen von 1 Million € erfasst. Darüber hinaus entfallen nach IAS 36 „Impairment of Assets" 8 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €) Wertaufholungen auf folgende Geschäftsfelder:

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in Millionen € Wertaufholungen
2009 2008
--- --- ---
Chemie 5 6
Immobilien 3 8
8 14

(6.3) Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Millionen € 2009 2008
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 19 77
Aufwand aus der Bewertung von Derivaten (ohne Zins-Derivate) 365 658
Aufwand aus Währungsumrechnung monetärer Posten 178 40
Aufwand aus Restrukturierungsmaßnahmen 59 63
Aufwand aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 6 12
Aufwand aus der Zuführung zu anderen Rückstellungen 160 104
Wertminderungen nach IAS 36 75 278
Wertminderungen nach IAS 39 27 32
Wertminderungen nach IFRS 5 38 8
Aufwand aus der REACH-Verordnung 8 6
Aufwand aus sonstigen Steuern 5 5
Übrige Aufwendungen 346 376
1.286 1.659

Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten umfassen unter anderem 13 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €) Verluste aus veräußerten Sachanlagen und Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, sowie 4 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) Verluste aus veräußerten Unternehmensbeteiligungen.

Die Wertminderungen, die bei Anzeichen eines zusätzlichen Wertminderungsbedarfs nach IAS 36 „Impairment of Assets" festgestellt wurden, verteilen sich wie folgt auf die Geschäftsfelder:

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Wertminderungen risikoadjustierter Abzinsungssatz
in Millionen € 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Chemie 65 267 7,9 % 8,1 %
Energie 7 3 6,8 % 7,2 %
Immobilien 3 8 6,5 % 6,2 %
75 278

Im Geschäftsfeld Chemie fielen Wertminderungen in Höhe von 40 Millionen € infolge eines Betriebsunfalls und eines damit verbundenen Produktionsstillstands im Geschäftsbereich Health & Nutrition an. Betroffen sind vor allem Sachanlagen, mit denen Produkte für die Pharmaindustrie hergestellt werden.

Darüber hinaus wurden im Geschäftsbereich Coatings & Additives 15 Millionen € Wertminderungen berücksichtigt. Diese waren aufgrund der strategischen Neuausrichtung einiger zu diesem Bereich gehörenden Aktivitäten notwendig geworden.

Weitere 10 Millionen € Wertminderungen verteilen sich auf andere Geschäftsbereiche im Geschäftsfeld Chemie und betreffen hauptsächlich Sachanlagen.

Von den Wertminderungen auf Finanzinstrumente und sonstige Forderungen, die grundsätzlich nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" ermittelt werden, entfallen 21 Millionen € (Vorjahr: 23 Millionen €) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 1 Million € (Vorjahr: 4 Millionen €) auf übrige Beteiligungen und Ausleihungen. Sonstige Forderungen wurden um 5 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) wertgemindert. Außerdem waren Forderungen aus Finanzierungsleasing im Vorjahr um 1 Million € wertgemindert.

Die übrigen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für Fremd- und Betriebsleistungen, IT-Aufwendungen, Aufwendungen für Versicherungsbeiträge, für Projekte im Bereich von Käufen und Verkäufen von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie für Energien und Betriebsstoffe, Provisionen und Rechts- und Beratungskosten.

(6.4) Zinsergebnis

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in Millionen € 2009 2008
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 9 19
Zinsen und ähnliche Erträge aus Zins-Derivaten 15 44
Sonstige zinsähnliche Erträge 15 13
Zinserträge 39 76
Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten -176 -225
Zinsaufwendungen aus Finanzierungsleasing -11 -11
Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Zins-Derivaten -14 -48
Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -31 -51
Netto-Zinsaufwand aus Pensionen -247 -215
Zinsaufwendungen aus Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen -43 -56
Zinsaufwendungen -522 -606
-483 -530

Fremdkapitalkosten wurden in Höhe von 27 Millionen € (Vorjahr: 22 Millionen €) aktiviert. Der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz beträgt 3,6 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent).

(6.5) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen

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in Millionen € 2009 2008
Erträge aus der Equity-Bewertung 70 80
Aufwendungen aus der Equity-Bewertung -5 -8
Wertminderungen -8
65 64

(6.6) Sonstiges Finanzergebnis

Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet 15 Millionen € (Vorjahr: 16 Millionen €) Erträge aus übrigen Beteiligungen.

(6.7) Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2009 2008
Laufende Ertragsteuern 194 129
(davon periodenfremd) (-5) (7)
Latente Steuern -100 -1
(davon periodenfremd) (6) (-34)
94 128

Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein. Die erwarteten Ertragsteuern basieren wie im Vorjahr auf einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent. Dieser setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie der durchschnittlichen Gewerbesteuer zusammen.

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in Millionen € 2009 2008
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362
Hierauf erwartete Ertragsteuern 124 109
Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 8 13
Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz 14 -1
Änderung der Wertberichtigung latenter Steuern -38 -33
Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen 5 8
Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze -1 1
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 67 74
Zinsschranke -18 26
Steuerfreie Erträge -43 -61
Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen -19 -19
Sonstige -5 11
Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 94 128
Effektiver Steuersatz (in %) 22,8 35,4

Die Änderung der Wertberichtigung latenter Steuern ergibt sich vor allem aus der Anpassung aktiver latenter Steuern. In der Position Sonstige sind periodenfremde laufende und latente Steuern enthalten.

(7) Erläuterungen zur Bilanz

(7.1) Immaterielle Vermögenswerte

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in Millionen € Geschäfts-

oder Firmenwerte
Konzessionen,

Schutzrechte, Lizenzen
Aktivierte

Entwicklungskosten
Sonstige immaterielle

Vermögenswerte
Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2008 3.288 1.748 156 518 5.710
Währungsumrechnung 46 5 2 53
Zugänge Unternehmenserwerbe 6 0 0 6
Sonstige Zugänge 18 29 7 7 61
Abgänge -41 -45 -1 -87
Umbuchungen - 2 0 2
Stand 31.12.2008 3.317 1.739 163 526 5.745
Währungsumrechnung -17 -2 -1 -20
Zugänge Unternehmenserwerbe 1 0 1
Sonstige Zugänge 13 4 5 22
Abgänge 0 -3 0 -3
Umbuchungen 11 -6 5
Stand 31.12.2009 3.301 1.758 167 524 5.750
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2008 128 986 100 337 1.551
Währungsumrechnung 3 0 3
Zugänge Unternehmenserwerbe 0 0 0
Abschreibungen 104 8 39 151
Wertminderungen 1 6 0 7
Wertaufholungen 0
Abgänge -11 -41 -1 -53
Umbuchungen 0 0 0
Stand 31.12.2008 117 1.053 114 375 1.659
Währungsumrechnung -2 0 -2
Zugänge Unternehmenserwerbe 0
Abschreibungen 95 9 31 135
Wertminderungen 6 4 0 10
Wertaufholungen 0
Abgänge -3 0 -3
Umbuchungen 1 1
Stand 31.12.2009 117 1.149 127 407 1.800
Buchwerte 31.12.2008 3.200 686 49 151 4.086
Buchwerte 31.12.2009 3.184 609 40 117 3.950

Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich auf folgende Geschäftsfelder:

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Geschäfts- oder Firmenwerte Wachstumsabschlag in %
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Chemie 2.734 2.733 1,5 % 1,5 %
Energie 398 415 0,7 % 0,7 %
Immobilien 40 40 1,0 % 1,0 %
Corporate, andere Aktivitäten 12 12 1,0 %
3.184 3.200

Auf das Geschäftsfeld Chemie entfiel wie im Vorjahr im Wesentlichen ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH, Essen. Der auf das Geschäftsfeld Energie entfallende Geschäfts- oder Firmenwert resultiert hauptsächlich aus früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Steag GmbH, Essen.

In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind wie im Vorjahr Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer in Höhe von 283 Millionen € enthalten. Diese betreffen ausschließlich das Geschäftsfeld Chemie.

Die aktivierten Entwicklungskosten stammen überwiegend aus der Kaufpreisverteilung im Rahmen von früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH und der hiermit zusammenhängenden Aufdeckung von stillen Reserven. Sie sind ausschließlich dem Geschäftsfeld Chemie zugeordnet.

Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine eingeschränkten Eigentumsrechte an immateriellen Vermögenswerten oder Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten.

(7.2) Sachanlagen

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in Millionen € Grundstücke,

grundstücksgleiche

Rechte und Gebäude
Technische

Anlagen und

Maschinen
Andere Anlagen,

Betriebs- und

Geschäfts-

ausstattung
Geleistete

Anzahlungen

und Anlagen

im Bau
Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2008 3.370 12.847 1.114 820 18.151
Währungsumrechnung 9 20 -2 21 48
Zugänge Unternehmenserwerbe 11 10 1 2 24
Sonstige Zugänge 51 193 56 766 1.066
Abgänge -191 -894 -122 -34 -1.241
Umbuchungen 49 293 19 -355 6
Stand 31.12.2008 3.299 12.469 1.066 1.220 18.054
Währungsumrechnung -4 -7 2 0 -9
Zugänge Unternehmenserwerbe 1 8 0 9
Sonstige Zugänge 27 214 38 491 770
Abgänge -25 -28 -29 -10 -92
Umbuchungen 60 489 16 -605 -40
Stand 31.12.2009 3.358 13.145 1.093 1.096 18.692
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2008 1.783 9.864 903 35 12.585
Währungsumrechnung 7 12 -2 2 19
Zugänge Unternehmenserwerbe 6 8 0 14
Abschreibungen 79 502 67 648
Wertminderungen 71 174 5 13 263
Wertaufholungen -5 -1 0 0 -6
Abgänge -175 -855 -116 -25 -1.171
Umbuchungen 6 2 -1 -1 6
Stand 31.12.2008 1.772 9.706 856 24 12.358
Währungsumrechnung -4 -5 2 1 -6
Zugänge Unternehmenserwerbe 0 3 0 3
Abschreibungen 72 483 64 619
Wertminderungen 20 45 2 5 72
Wertaufholungen -5 0 - -5
Abgänge -17 -14 -28 -59
Umbuchungen 2 10 -4 -9 -1
Stand 31.12.2009 1.840 10.228 892 21 12.981
Buchwerte 31.12.2008 1.527 2.763 210 1.196 5.696
Buchwerte 31.12.2009 1.518 2.917 201 1.075 5.711

Die Buchwerte, die aufgrund von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen angesetzt wurden, betragen für Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude 9 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €), für technische Anlagen und Maschinen 61 Millionen € (Vorjahr: 66 Millionen €) sowie für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €).

Der Buchwert der Sachanlagen, die zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten dienen, beträgt 159 Millionen € (Vorjahr: 85 Millionen €). Des Weiteren unterlagen 114 Millionen € (Vorjahr: 89 Millionen €) anderen Beschränkungen von Verfügungsrechten.

Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen bestehen in Höhe von 179 Millionen € (Vorjahr: 422 Millionen €).

(7.3) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

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in Millionen € Grundstücke,

grundstücksgleiche Rechte
Gebäude Gebäude im Bau Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2008 341 2.134 0 2.475
Währungsumrechnung 1 3 4
Zugänge Unternehmenserwerbe 0
Sonstige Zugänge 4 47 51
Abgänge 0 -1 -1
Umbuchungen -21 -3 -24
Stand 31.12.2008 325 2.180 0 2.505
Währungsumrechnung 0 -1 -1
Zugänge Unternehmenserwerbe 0
Sonstige Zugänge 2 30 25 57
Abgänge -2 -5 0 -7
Umbuchungen 3 13 17 33
Stand 31.12.2009 328 2.217 42 2.587
Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 01.01.2008 13 959 0 972
Währungsumrechnung 2 2
Zugänge Unternehmenserwerbe 0
Abschreibungen 0 43 43
Wertminderungen 0 8 8
Wertaufholungen -8 -8
Abgänge 0 0 0
Umbuchungen -5 -9 -14
Stand 31.12.2008 8 995 0 1.003
Währungsumrechnung -1 -1
Zugänge Unternehmenserwerbe 0
Abschreibungen 44 44
Wertminderungen 0 3 3
Wertaufholungen -1 -2 -3
Abgänge 0 -6 -6
Umbuchungen -7 -7
Stand 31.12.2009 7 1.026 0 1.033
Buchwerte 31.12.2008 317 1.185 0 1.502
Buchwerte 31.12.2009 321 1.191 42 1.554

In den sonstigen Zugängen sind nachträgliche Anschaffungskosten von 23 Millionen € (Vorjahr: 32 Millionen €) enthalten. Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beträgt 2.850 Millionen € (Vorjahr: 2.778 Millionen €).

Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die Beschränkungen hinsichtlich ihrer Veräußerbarkeit unterliegen, beläuft sich auf 1.039 Millionen € (Vorjahr: 1.118 Millionen €). Diese betreffen im Wesentlichen eingetragene Grundschulden für Darlehen, die zum Bilanzstichtag noch in Höhe von 816 Millionen € (Vorjahr: 840 Millionen €) valutierten.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind direkt zurechenbare betriebliche Aufwendungen für Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden und Mieteinnahmen erzielen, in Höhe von 225 Millionen € (Vorjahr: 230 Millionen €) erfasst. Auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ohne Mieteinnahmen entfielen 9 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) Aufwendungen.

Verpflichtungen für den Erwerb von Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden, bestanden in Höhe von 13 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €). Darüber hinaus bestehen nur vertragliche Verpflichtungen bezüglich gesetzlicher Bestimmungen für Reparaturen, Instandhaltungen und Verbesserungen aus den bestehenden Mietverträgen.

(7.4) At Equity bilanzierte Unternehmen, finanzielle Vermögenswerte

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
Gesamt davon Reslaufzeit

mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
At Equity bilanzierte Unternehmen 626 626 604 604
Übrige Beteiligungen 117 117 112 112
Ausleihungen 97 33 165 82
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 66 43 45 38
Forderungen aus Finanzierungsleasing 1.004 923 1.117 1.036
Forderungen aus Derivaten 128 12 218 97
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 28 12 58 20
2.066 1.766 2.319 1.989

(a) At Equity bilanzierte Unternehmen

Die Finanzkennzahlen aus den letzten verfügbaren Abschlüssen der wesentlichen assoziierten Unternehmen, die at Equity bilanziert werden, stellen sich bezogen auf die Anteile von Evonik insgesamt wie folgt dar:

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in Millionen € 2009 2008
Langfristiges Vermögen zum 31.12. 115 99
Kurzfristiges Vermögen zum 31.12. 31 32
Langfristige Schulden zum 31.12. 51 33
Kurzfristige Schulden zum 31.12. 37 45
Erträge 114 97
Aufwendungen 104 92

In den Finanzkennzahlen sind auch die 54,4-prozentige Beteiligung an der Kommanditgesellschaft Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co. KG, Dortmund, sowie die jeweils 51-prozentigen Beteiligungen an der JSSi GmbH,

Freiberg, und der DSL. Japan Co. Ltd., Tokio (Japan), enthalten. Diese Gesellschaften werden wegen fehlender Stimmrechtsmehrheit nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Finanzkennzahlen aus den letzten verfügbaren Abschlüssen der wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen, die at Equity bilanziert werden, stellen sich bezogen auf die Anteile von Evonik insgesamt wie folgt dar:

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in Millionen € 2009 2008
Langfristiges Vermögen zum 31.12. 1.479 1.524
Kurzfristiges Vermögen zum 31.12. 165 198
Langfristige Schulden zum 31.12. 938 1.027
Kurzfristige Schulden zum 31.12. 169 177
Erträge 536 504
Aufwendungen 483 450

In den Finanzkennzahlen sind auch die 80-prozentige Beteiligung an dem Kraftwerk REG Raffinerie-Energie GmbH & Co. oHG, Köln, sowie die 51 -prozentige Beteiligung an der Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S., Ankara (Türkei), enthalten. Diese Gesellschaften werden aufgrund fehlender Stimmrechtsmehrheit nach der Equity-Methode bilanziert.

(b) Übrige Beteiligungen

Übrige Beteiligungen stellen Investitionen in nicht notierte Eigenkapitaltitel dar und sind mit den Anschaffungskosten bewertet, da der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.

(c) Ausleihungen

Ausleihungen unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sie werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Bei langfristigen Ausleihungen in Höhe von 13 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) waren zum Bilanzstichtag 5 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) kumulierte Wertminderungen erfasst. Konditionen wurden bei langfristigen Ausleihungen nicht (Vorjahr: in Höhe von 3 Millionen €) neu verhandelt. Werthaltige Ausleihungen in Höhe von 1 Million € (Vorjahr: keine) waren bis zu drei Monate überfällig.

(d) Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche

Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sofern keine Marktnotierung vorliegt, werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Börsennotierte Wertpapiere sind dem Marktpreisrisiko unterworfen.

(e) Forderungen aus Finanzierungsleasing

Die Überleitung der Bruttoinvestitionen in die Leasingverhältnisse auf den Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Bruttoinvestitionen 1.942 2.249
(davon nicht garantierte Restwerte) (—) (—)
fällig bis 1 Jahr 231 246
fällig in 1–5 Jahren 857 909
fällig nach über 5 Jahren 854 1.094
darin enthaltener Zinsanteil -937 -1.131
Nettoinvestitionen 1.005 1.118
Kumulierte Wertminderungen -1 -1
Buchwert der Forderungen aus Finanzierungsleasing 1.004 1.117
abzüglich Barwert der nicht garantierten Restwerte
Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen 1.004 1.117
fällig bis 1 Jahr 81 81
fällig in 1–5 Jahren 408 382
fällig nach über 5 Jahren 515 654

Wie im Vorjahr wurden keine bedingten Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen vereinnahmt. Bereits im Jahr 2008 wurde eine Wertminderung auf uneinbringliche ausstehende Mindestleasingzahlungen erfasst. Die Wertminderung war aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen einen Leasingnehmer erforderlich.

In den Forderungen aus Finanzierungsleasing ist mit 577 Millionen € (Vorjahr: 658 Millionen €) ein Vertrag über Stromlieferung des Kraftwerks Iskenderun, nahe Adana (Türkei), enthalten. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren und endet im November 2019.

Des Weiteren resultieren 156 Millionen € (Vorjahr: 162 Millionen €) Forderungen aus einem Vertrag über die Abnahme von Strom aus dem Kraftwerk Mindanao, nahe Cagayan de Oro (Philippinen). Der Vertrag der STEAG State Power Inc., Makati City (Philippinen), hat eine Laufzeit von 25 Jahren und endet im November 2031. Mit Ablauf der Vertragslaufzeit geht der Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer über.

Darüber hinaus ist in den Forderungen aus Finanzierungsleasing mit 165 Millionen € (Vorjahr: 179 Millionen €) ein Vertrag über die Verpachtung des STEAG-Raffinerie-Kraftwerk-Sachsen-Anhalt, Leuna, enthalten. Der aus November 1996 datierende Vertrag hatte ursprünglich eine Laufzeit von zwölf Jahren und wurde bereits im Jahr 2006 um weitere acht Jahre bis November 2016 verlängert.

(f) Forderungen aus Derivaten

Die Forderungen aus Derivaten teilen sich wie folgt auf:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Forderungen aus Devisen-Derivaten 79 126
Forderungen aus Zins-Derivaten 3 42
Forderungen aus Commodity-Derivaten 46 50
128 218

Die Forderungen aus Zins-Derivaten enthalten im Jahr 2009 ausschließlich Zinscaps.

(g) Sicherheiten

Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, beträgt 528 Millionen € (Vorjahr: 606 Millionen €). Außerdem unterlagen 402 Millionen € (Vorjahr: 425 Millionen €) sonstigen Verfügungsbeschränkungen. Der überwiegende Teil der besicherten Vermögenswerte betrifft die Forderungen aus Finanzierungsleasing der Projektgesellschaften für die Auslandskraftwerke Iskenderun und Mindanao. Den geleisteten Sicherheiten stehen besicherte Kreditaufnahmen der Gesellschaften in Höhe von 497 Millionen € gegenüber. Die geleisteten Sicherheiten können nur bei einer dauerhaften Nichterfüllung von vertraglichen Pflichten – zum Beispiel ausbleibende Zins- und Tilgungsleistungen oder Unterschreitung vereinbarter Finanzkennzahlen – durch die finanzierenden Banken in Anspruch genommen werden. Eine Inanspruchnahme der gestellten Sicherheiten ist nicht absehbar.

(7.5) Vorräte

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 571 668
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 147 150
Fertige Erzeugnisse und Waren 872 1.378
1.590 2.196

Im Jahr 2009 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 23 Millionen € (Vorjahr: 45 Millionen €) und nur geringfügige (Vorjahr: 2 Millionen €) Wertaufholungen ergebniswirksam erfasst.

Der Buchwert der Vorräte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, beträgt 42 Millionen € (Vorjahr: 54 Millionen €).

(7.6) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit mehr

als 1 Jahr
Gesamt davon Restlaufzeit mehr

als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.148 2.572
Geleistete Anzahlungen 43 41
Übrige sonstige Forderungen 293 31 355 41
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 76 25 76 32
2.560 56 3.044 73

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 41 Millionen € (Vorjahr: 163 Millionen €) waren zum Bilanzstichtag um 20 Millionen € (Vorjahr: 45 Millionen €) wertgemindert. Von den werthaltigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren 153 Millionen € (Vorjahr: 272 Millionen €) überfällig:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Überfällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
bis zu 3 Monaten 142 259
über 3 bis zu 6 Monaten 6 7
über 6 bis zu 9 Monaten 3 3
über 9 bis zu 12 Monaten 2
über 1 Jahr 2 1
153 272

Im Rahmen von Verhandlungen wurden Konditionen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert von 1 Million € (Vorjahr: 2 Millionen €) neu verhandelt, die ansonsten überfällig oder im Wert zu mindern wären.

Der Betrag der Forderungen, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, beträgt 5 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €). Darüber hinaus unterlagen 3 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) sonstigen Verfügungsbeschränkungen und 1 Million € wurden im Vorjahr als Sicherheit für herausgegebene Bürgschaften verpfändet.

(7.7) Flüssige Mittel

Unter den flüssigen Mitteln in Höhe von 885 Millionen € (Vorjahr: 536 Millionen €) sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin sind hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von nicht mehr als drei Monaten enthalten. Der Buchwert der flüssigen Mittel, die als Sicherheiten verpfändet wurden, beträgt 240 Millionen € (Vorjahr: 151 Millionen €). Der überwiegende Teil der besicherten flüssigen Mittel ist für die Auslandskraftwerksprojekte Iskenderun und Mindanao auf zweckgebundenen Projektkonten hinterlegt. Überschüssige Liquidität kann nach Bedienung der jeweiligen Verwendungszwecke an die Anteilseigner der Projektgesellschaften ausgeschüttet werden.

(7.8) Eigenkapital

(a) Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Die RAG-Stiftung hatte der Evonik Industries AG nach § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie unmittelbar mit Mehrheit an der Evonik Industries AG beteiligt ist. Die Gabriel Acquisitions GmbH (Gabriel Acquisitions), Köln, hatte der Evonik Industries AG nach § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass sie unmittelbar mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt ist. Außerdem hatten folgende Gesellschaften nach § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass sie mittelbar – über ihre Beteiligung an der Gabriel Acquisitions – mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der Evonik Industries AG beteiligt sind: Gabriel Investments S.à r.l., Gabriel Holdings S.à r.l., CVC European Equity Partners V (A) L.P., CVC European Equity Partners V (B) L.P., CVC European Equity Partners V (C) L.P., CVC European Equity Partners V (D) L.P., CVC European Equity Partners V (E) L.P., CVC European Equity V Ltd., CVC European Equity Partners Tandem (A) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (B) L.P., CVC European Equity Partners Tandem (C) L.P., CVC European Equity Tandem GP Ltd., CVC Capital Partners Advisory Company Ltd., CVC Capital Partners Finance Ltd., Clear Vision Capital Fund SICAV-FIS S.A., CVC Nominees Ltd..

(b) Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen enthalten vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

(c) Angesammelte Ergebnisse nach Steuern

Die angesammelten Ergebnisse in Höhe von 3.525 Millionen € (Vorjahr: 3.562 Millionen €) enthalten die im laufenden Geschäftsjahr sowie die in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse. Das Ergebnis nach Steuern entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres, das den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen ist. Jedoch stehen für Ausschüttungen nach deutschem Aktienrecht nur die Gewinnrücklagen aus dem handelsrechtlichen Einzelabschluss der Evonik Industries AG zur Verfügung, die nicht einer Ausschüttungsbeschränkung unterliegen. Zum 31. Dezember 2009 belaufen sich die Gewinnrücklagen der Evonik Industries AG wie im Vorjahr auf 3.371 Millionen €. Davon entfallen weiterhin 47 Millionen € auf die nicht ausschüttungsfähige gesetzliche Rücklage.

Für das Geschäftsjahr 2009 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, 320 Millionen € auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende von rund 0,69 € je Stückaktie.

(d) Angesammelte andere Erfolgsbestandteile

Die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung – also ergebnisneutral - erfasst werden. Die Rücklage aus Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere enthält die ergebnisneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus voraussichtlich nicht dauerhaften Wertänderungen von Finanzinstrumenten. In der Rücklage aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. Die Rücklage aus dem Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben enthält die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im

Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung enthält die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen.

Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € Marktwert-

änderungen

der zur

Veräußerung

verfügbaren

Wertpapiere
Marktwert-

änderungen

von Finanz-

instrumenten

in Sicherungs-

beziehungen
Neubewer-

tungseffekt

aus sukzessiven

Anteils-

erwerben
Unterschieds-

betrag

aus der

Währungs-

umrechnung
Angesammelte

andere

Erfolgs-

bestandteile
Stand 01.01.2008 8 79 56 -454 -311
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung: -6 -79 0 -116 -201
im OCI erfasste Gewinne oder Verluste -9 -119 -128
hierauf latente Steuern 3 37 40
aus dem OCI ergebniswirksam entnommene Beträge 4 4
hierauf latente Steuern -1 -1
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -116 -116
Sonstige Veränderungen -5 -2 -7
Stand 31.12.2008 2 0 51 -572 -519
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung: 3 72 0 20 95
im OCI erfasste Gewinne oder Verluste 5 -2 3
hierauf latente Steuern -2 0 -2
aus dem OCI ergebniswirksam entnommene Beträge 80 80
hierauf latente Steuern -11 -11
aus dem OCI entnommene, in die erstmalige Bewertung von Vermögenswerten oder Schulden einbezogene Beträge 5 5
hierauf latente Steuern 0
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 20 20
Sonstige Veränderungen -5 1 -4
Stand 31.12.2009 5 72 46 -551 -428

Im Jahr 2009 wurden aus der Rücklage für Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 80 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) ergebniswirksam entnommen. Davon wurden 3 Millionen € (Vorjahr: 23 Millionen €) als Umsatzerlöse, 82 Millionen € (Vorjahr: 30 Millionen €) in den Kosten der umgesetzten Leistungen, 7 Millionen € (Vorjahr: 1 Million €) im sonstigen betrieblichen Aufwand und 6 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst.

(e) Anteile anderer Gesellschafter

Unter den Anteilen anderer Gesellschafter werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind.

Die Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile (Other Comprehensive Income, OCI) stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € Marktwertänderungen

der zur Veräußerung

verfügbaren Wertpapiere
Marktwertänderungen

von Finanz-

instrumenten in

Sicherungsbeziehungen
Neubewertungs-

effekt aus

sukzessiven

Anteilserwerben
Unterschieds-

betrag aus der

Währungs-

umrechnung
Angesammelte

andere

Erfolgs-

bestandteile
Stand 01.01.2008 1 4 0 -101 -96
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung: 0 -14 0 23 9
im OCI erfasste Gewinne oder Verluste -20 -20
hierauf latente Steuern 6 6
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 23 23
Sonstige Veränderungen 5 5
Stand 31.12.2008 1 -10 0 -73 -82
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung: -1 -2 0 -14 -17
im OCI erfasste Gewinne oder Verluste -1 -6 -7
hierauf latente Steuern 1 1
aus dem OCI ergebniswirksam entnommene Beträge 4 4
hierauf latente Steuern -1 -1
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -14 -14
Sonstige Veränderungen - 0
Stand 31.12.2009 0 -12 0 -87 -99

(7.9) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Zusagedauer und dem Entgelt der Mitarbeiter ab.

Der überwiegende Teil der zum Bilanzstichtag gebildeten Pensionsrückstellungen entfiel mit rund 94,3 Prozent (Vorjahr: 95,5 Prozent) auf Deutschland.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und durch das Vermögen von Pensionskassen finanziert.

Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl Beitrags- als auch Leistungszusagen vereinbart.

Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind neben den erwarteten Vermögensrenditen als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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Konzern Deutschland
in % 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Abzinsungssatz zum 31.12. 5,54 6,02 5,50 6,00
Künftige Entgeltsteigerungen 2,63 2,68 2,53 2,50
Künftige Rentensteigerungen 2,07 2,02 2,00 2,00
Erwartete Rendite aus dem Planvermögen zum 31.12. 5,35 5,41 5,00 5,00
Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 7,28 7,45

Die erwartete Rendite aus dem Planvermögen wird auf der Grundlage von veröffentlichten Kapitalmarktstudien und -prognosen sowie internen Erfahrungswerten für jede Gruppe von Vermögenswerten bestimmt.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation) hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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in Millionen € 2009 2008
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 6.815 7.078
Laufender Dienstzeitaufwand 92 100
Zinsaufwand 400 380
Beiträge der Arbeitnehmer 34 35
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 482 -269
Gezahlte Leistungen -407 -395
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1 15
Zugänge Unternehmenserwerbe 0 -5
Umgliederungen nach IFRS 5 -36
Plankürzungen -1 -1
Währungsumrechnung 14 -87
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 7.430 6.815

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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in Millionen € 2009 2008
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 2.910 3.058
Erwartete Erträge aus Planvermögen 155 165
Beiträge der Arbeitgeber 94 90
Beiträge der Arbeitnehmer 14 13
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 116 -152
Gezahlte Leistungen -151 -146
Umgliederungen nach IFRS 5 -7
Währungsumrechnung 23 -111
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.161 2.910

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen im Berichtsjahr 271 Millionen € (Vorjahr: 13 Millionen €).

Für das Jahr 2010 werden anfallende Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 70 Millionen € erwartet.

Die folgende Tabelle zeigt im Zeitablauf den Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen, den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens und den Stand der Finanzierung. Des Weiteren werden die erfahrungsbedingten Anpassungen (Experience Adjustments) der versicherungsmathematischen Gewinne (+) und Verluste (-) für leistungsorientierte Verpflichtungen sowie für das Planvermögen angegeben:

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in Millionen € 2009 2008 2007 2006 2005
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 7.430 6.815 7.078 8.034 8.494
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 3.161 2.910 3.058 3.138 3.115
Stand der Finanzierung zum 31.12. 4.269 3.905 4.020 4.896 5.379
Erfahrungsbedingte Anpassungen für leistungsorientierte Verpflichtungen -37 -21 -39 -47 -64
Erfahrungsbedingte Anpassungen für das Planvermögen 116 -152 -129 -14 -50

Der Finanzierungsstand, der sich als Differenz aus dem Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens ergibt, wird wie folgt auf die in der Bilanz erfassten Pensionsrückstellungen übergeleitet:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen 7.430 6.815 7.078
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 3.161 2.910 3.058
Stand der Finanzierung 4.269 3.905 4.020
Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -1 1
Nicht erfasster versicherungsmathematischer Verlust -481 -216 -225
Sonstige Veränderungen (inkl. Limitierung des Planvermögens und IFRIC 14) 192 264 160
In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen 3.979 3.953 3.956

Von dem Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum Bilanzstichtag waren 4.169 Millionen € (Vorjahr: 3.864 Millionen €) ungedeckt und 3.185 Millionen € (Vorjahr: 2.880 Millionen €) ganz oder teilweise durch Vermögenswerte gedeckt. Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge in Höhe von 76 Millionen € (Vorjahr: 71 Millionen €). Für Erläuterungen zu den Auswirkungen einer Veränderung des Kostentrends im Bereich der Gesundheitsfürsorge wird auf Anhangziffer (4) verwiesen.

Vom beizulegenden Zeitwert des Planvermögens in Höhe von 3.161 Millionen € (Vorjahr: 2.910 Millionen €) entfielen zum Bilanzstichtag auf Aktien 12,8 Prozent (Vorjahr: 11,4 Prozent), Schuldtitel 81,1 Prozent (Vorjahr: 80,1 Prozent), Immobilien 0,4 Prozent (Vorjahr: 0,7 Prozent) sowie auf sonstige Vermögenswerte 5,7 Prozent (Vorjahr: 7,8 Prozent). Hiervon waren Aktien in Höhe von 119 Millionen € (Vorjahr: 114 Millionen €) durch Sicherungsgeschäfte abgesichert. Es entfielen zum Bilanzstichtag 23 Millionen € (Vorjahr: 22 Millionen €) auf selbst genutzte Immobilien.

Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthalten auch inländische Deputatverpflichtungen für Kohle und Strom sowie Krankenversorgungsansprüche von Betriebsrentnern der amerikanischen Unternehmen.

Der versicherungsmathematische Verlust beträgt 481 Millionen € (Vorjahr: 216 Millionen €) und übersteigt teilweise den Korridor. Die Anwendung der Korridorregelung und die Amortisation erfolgen je einbezogenen Plan.

Der Gesamtaufwand für Leistungszusagen setzt sich wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2009 2008
Laufender Dienstzeitaufwand 92 100
Zinsaufwand 404 380
Erwartete Erträge aus Planvermögen -157 -165
Amortisationsbeträge 95 -83
Verluste aus Planänderungen und -kürzungen 0 -1
Auswirkung aus Limitierung des Planvermögens -73 117
Nettopensionsaufwand 361 348

Vom Gesamtaufwand entfielen 5 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) auf Gesundheitsvorsorgeleistungen. Außerdem betreffen 4 Millionen € Zinsaufwand und 2 Millionen € erwartete Erträge aus Planvermögen Gesellschaften, die als „zur Veräußerung vorgesehen" klassifiziert waren, vgl. Anhangziffer (5.3).

Der Zinsaufwand sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer (6.4). Die anderen Beträge werden in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer (11.2) dargestellt.

Bei den ausländischen Unternehmen wurden für beitragsorientierte Zusagen 10 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind.

Darüber hinaus sind für beitragsorientierte staatliche Pläne (Gesetzliche Rentenversicherung) im In- und Ausland 153 Millionen € (Vorjahr: 158 Millionen €) aufgewandt worden. Diese werden auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen.

(7.10) Sonstige Rückstellungen

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr Gesamt davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Personal 895 481 967 476
Rekultivierung und Umweltschutz 238 203 252 212
Restrukturierung 189 115 135 65
Absatz und Beschaffung 145 9 172 9
Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 76 36 128 43
Abbruchverpflichtungen 71 69 81 76
Übrige Verpflichtungen 538 178 601 183
2.152 1.091 2.336 1.064

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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in Millionen € Personal Rekultivierung,

Umweltschutz
Restruktu-

rierung
Absatz,

Beschaffung
Sonstige

Steuern,

Zinsen auf

Steuern
Abbruch-

verpflich-

tungen
Übrige

Verpflich-

tungen
Gesamt
Stand 01.01.2009 967 252 135 172 128 81 601 2.336
Zuführungen 445 18 108 117 50 1 275 1.014
Inanspruchnahmen -484 -29 -29 -122 -99 -1 -246 -1.010
Auflösungen -71 -2 -23 -23 -3 -3 -104 -229
Aufzinsung/Zinssatzänderung 36 -3 3 - - 2 4 42
Übrige Bewegungen 2 2 -5 1 - -9 8 -1
Stand 31.12.2009 895 238 189 145 76 71 538 2.152

Personalrückstellungen werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, gesetzliche Altersteilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Urlaubsrückstände, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen. Der überwiegende Teil der Rückstellungen wird innerhalb von fünf Jahren zu Auszahlungen führen.

Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlicher Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Die gebildeten Rückstellungen führen zu einem geringen Teil zu kurzfristigen Auszahlungen und größtenteils zu Auszahlungen, die langfristig bis zum Jahr 2014 erfolgen.

Restrukturierungsrückstellungen werden auf der Grundlage definierter Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen ungenutzter Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Größtenteils finden die Auszahlungen vor Ablauf von fünf Jahren statt.

Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen, ausstehende Vertriebsprovisionen, Preisnachlässe wie Rabatte und Boni, Drohverluste sowie bezogene Lieferungen und Leistungen, für die noch keine Rechnungen vorliegen. Die Auszahlungen erfolgen fast vollständig innerhalb des Folgejahres.

Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Auszahlungen erfolgen gleichermaßen kurzfristig wie langfristig innerhalb von fünf Jahren.

In den Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen werden die Sachverhalte berücksichtigt, die nicht Teil eines Restrukturierungsprogramms sind. Die Auszahlungen finden größtenteils nach dem Jahr 2014 statt.

Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen betreffen unter anderem Prozessrisiken, Rechts- und Beratungskosten, Prüfungsaufwendungen, die Abgabeverpflichtung von Emissionsrechten sowie Kaufpreisanpassungen, Gewährleistungen und Freistellungen aus Desinvestitionsprojekten. Größtenteils führen die Sachverhalte bis Ende 2010 zu Auszahlungen.

Gesellschaften des Konzerns sind in Prozessen und Rechtsstreitigkeiten, unter anderem aufgrund von Sammelklagen (Class Actions) in den USA und Kanada oder sonstiger Schadensersatzforderungen wegen erfolgter oder von den Klägern behaupteter Preisabsprachen, involviert. Der Ausgang dieser Rechtsstreitigkeiten und Prozesse kann nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden. Im Konzernabschluss sind für den Fall eines ungünstigen Ausgangs dieser Verfahren und für Rechtskosten angemessene Rückstellungen gebildet.

(7.11) Finanzielle Verbindlichkeiten

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon

Restlaufzeit

mehr als

1 Jahr
Gesamt davon

Restlaufzeit

mehr als

1 Jahr
--- --- --- --- ---
Anleihen 2.040 2.040 1.290 1.290
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.047 1.762 3.477 2.810
Kredite von Nichtbanken 71 53 51 45
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 114 93 132 112
Verbindlichkeiten aus Derivaten 102 54 272 67
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 121 38 180 70
4.495 4.040 5.402 4.394

(a) Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Position Anleihen enthält erstmals eine Schuldverschreibung der Evonik Industries AG über nominal 750 Millionen €. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 2014 und einen jährlichen Coupon von 7,000 Prozent. Der Ansatz erfolgte zum Ausgabekurs von 99,489 Prozent, das Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

Darüber hinaus enthält diese Position auch eine Kapitalmarktanleihe der Evonik Degussa GmbH über nominal 1.250 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2013 und einem jährlichen Coupon von 5,125 Prozent. Der Ansatz erfolgte zum Ausgabekurs von 98,99 Prozent, das Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe nach der Effektivzinsmethode zugeschrieben.

Die Abgrenzung der Couponzahlung für die Anleihen in Höhe von 16 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) wird unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken ausgewiesen.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zinsvergünstigte Förderdarlehen von öffentlichen Banken für die Finanzierung preisgebundenen Wohnraums enthalten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt wurden. Die Differenz zum Auszahlungsbetrag der Darlehen wurde als passiver Rechnungsabgrenzungsposten unter den sonstigen Verbindlichkeiten angesetzt, vgl. Anhangziffer (7.12).

Des Weiteren hat die Evonik Industries AG erstmals Schuldscheindarlehen über rund 184 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2013 begeben. Diese Emission ist hauptsächlich in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten.

Im Vorjahr enthielt diese Position auch eine Kreditaufnahme in Höhe von 1.479 Millionen € aus einer unbesicherten Kreditfazilität. Zum Bilanzstichtag wurde dieser Kreditrahmen nicht genutzt. Die Verzinsung bei Inanspruchnahme der syndizierten Kreditfazilität basiert auf EURIBOR zuzüglich einer Marge.

Festverzinsliche Anleihen unterliegen einem Kursänderungsrisiko, während variabel verzinsliche Verbindlichkeiten einem Zinsänderungsrisiko unterliegen. Diese Risiken können den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen. Der Börsenkurs der Anleihe der Evonik Industries AG beträgt zum Bilanzstichtag 107,8 Prozent. Hieraus ergibt sich ein Börsenwert von 809 Millionen €. Der Börsenkurs der Anleihe der Evonik Degussa GmbH beträgt zum Bilanzstichtag 103,05 Prozent, es ergibt sich ein Börsenwert von 1.288 Millionen € (Vorjahr: 1.260 Millionen €).

Der Konzern hat in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen verstoßen.

(b) Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden dann bilanziert, wenn die geleasten Vermögenswerte als wirtschaftliches Eigentum des Konzerns unter den Sachanlagen aktiviert sind. Die Überleitung der künftigen Mindestleasingzahlungen zu ihren Barwerten sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Künftige Mindestleasingzahlungen 167 191
fällig bis 1 Jahr 30 32
fällig in 1–5 Jahren 78 117
fällig nach über 5 Jahren 59 42
Darin enthaltener Zinsanteil -53 -59
Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen (Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) 114 132
fällig bis 1 Jahr 21 20
fällig in 1–5 Jahren 52 64
fällig nach über 5 Jahren 41 48

(c) Verbindlichkeiten aus Derivaten

Die Verbindlichkeiten aus Derivaten teilen sich wie folgt auf:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Verbindlichkeiten aus Devisen-Derivaten 30 103
Verbindlichkeiten aus Zins-Derivaten 33 51
Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 39 118
102 272

(7.12) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr Gesamt davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.365 1.463
Erhaltene Kundenanzahlungen 109 3 84 15
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 244 33 179 11
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 411 359 453 358
2.129 395 2.179 384

Das Geschäftsfeld Immobilien verrechnet 79 Millionen € (Vorjahr: 77 Millionen €) abrechenbare Leistungen für Betriebs- und Heizkosten mit den erhaltenen Abschlagszahlungen von Mietern, die für diese Leistungen bestimmt waren.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet 257 Millionen € (Vorjahr: 269 Millionen €) abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe des Vorteils aus zinsvergünstigten Förderdarlehen öffentlicher Banken für die Finanzierung preisgebundenen Wohnraums, vgl. Anhangziffer (7.11). Der Rechnungsabgrenzungsposten wird über die Laufzeit der Darlehen betragsmäßig in gleicher Höhe wie die Aufzinsung der Darlehen ergebniswirksam aufgelöst. Die Auflösung wird in den Umsatzerlösen vereinnahmt, sofern die niedrig verzinslichen Darlehen als Kompensation für die entgangenen Mieterträge gewährt wurden. Wurde der Zinsvorteil im Zusammenhang mit Investitionen gewährt, erfolgt die Auflösung für die Dauer der Vorteilsgewährung über die sonstigen betrieblichen Erträge.

(7.13) Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern und laufenden Ertragsteuern verteilen sich auf folgende Fristigkeiten:

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31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
Gesamt davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
Gesamt davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- --- --- ---
Aktive latente Steuern 392 268 364 170 383 226
Laufende Ertragsteueransprüche 199 40 166 36 73 29
Passive latente Steuern 626 581 687 627 761 644
Laufende Ertragsteuerschulden 312 61 317 120 397 191

Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern werden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements" in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen.

Latente Steuern entfielen auf nachstehende Bilanzposten und Sachverhalte:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008 31.12.2009 31.12.2008 01.01.2008
--- --- --- --- --- --- ---
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 8 17 12 234 264 318
Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 321 370 333 629 629 676
Finanzielle Vermögenswerte 19 10 26 285 393 333
Vorräte 135 153 121 28 42 38
Forderungen, sonstige Vermögenswerte 10 29 6 29 42 58
Schulden
Rückstellungen 435 439 535 54 77 99
Verbindlichkeiten 145 151 123 105 69 45
Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) 43 52 22
Verlustvorträge 196 224 195
Steuergutschriften 2 4
Sonstige 16 13 38 15 24 10
Latente Steuern (brutto) 1.287 1.406 1.393 1.422 1.592 1.599
Wertberichtigungen -99 -137 -172
Saldierungen -796 -905 -838 -796 -905 -838
Latente Steuern (netto) 392 364 383 626 687 761

Für temporäre Differenzen in Höhe von 912 Millionen € (Vorjahr: 1.048 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird. Hiervon entfallen 29 Millionen € (Vorjahr: 85 Millionen €) auf die Zinsschranke gemäß § 8 a KStG in Verbindung mit § 4 h EStG.

Ergänzend zu den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestehen nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Diese und deren Verfallszeiten können der folgenden Tabelle entnommen werden:

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Körperschaftsteuer (In- und Ausland) Lokale Steuer (In- und Ausland) Steuergutschriften (Ausland)
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Bis 1 Jahr 7 3 2 1
2 bis 5 Jahre 79 42 1 36
6 bis 10 Jahre 384 9
Unbegrenzt 531 548 1.333 1.129 155 157
617 977 1.336 1.175 155 157

(8) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Cashflows beinhalten die Zahlungsströme sowohl der fortgeführten als auch der nicht fortgeführten Aktivitäten. Die Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.

Gezahlte Zinsen sowie erhaltene Zinsen und Dividenden werden der laufenden Geschäftstätigkeit, gezahlte Dividenden der Finanzierungstätigkeit zugerechnet.

(8.1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet. Der Netto-Cashflow der nicht fortgeführten Aktivitäten, der mit Konzernfremden anfällt, wird in einer Summe dargestellt.

(8.2) Cashflow aus Investitionstätigkeit

Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind unter anderem die Ein- und Auszahlungen aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung von Tochterunternehmen enthalten.

Die Summe der Kaufpreise für den Anteilserwerb der erstmals einbezogenen Tochterunternehmen war im laufenden Geschäftsjahr unwesentlich (Vorjahr: 11 Millionen €). Die Kaufpreise sind wie im Vorjahr vollständig zahlungswirksam abgeflossen. Mit den Käufen wurden wie im Vorjahr nur geringfügige flüssige Mittel erworben.

Die Summe der Verkaufspreise von veräußerten Tochterunternehmen betrug 73 Millionen € (Vorjahr: 406 Millionen €), die vollständig (Vorjahr: zu 392 Millionen €) durch flüssige Mittel beglichen wurden. Mit den Veräußerungen wurden 15 Millionen € (Vorjahr: 64 Millionen €) an flüssigen Mitteln abgegeben.

Des Weiteren sind im Berichtsjahr in den Einzahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen 42 Millionen € aus dem Verkauf eines at Equity bilanzierten Unternehmens im Jahr 2008 enthalten. Im Vorjahr waren hier 14 Millionen € aus dem Verkauf von Aktien im Zusammenhang mit der im Jahr 2007 veräußerten Bergbautechnik ausgewiesen.

(8.3) Finanzmittelbestand

Der Finanzmittelbestand in Höhe von 885 Millionen € (Vorjahr: 542 Millionen €) beinhaltet die flüssigen Mittel der fortgeführten Aktivitäten sowie im Vorjahr die der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte. Da die flüssigen Mittel der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäfte gemäß IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations" in der Bilanz umzugliedern sind, vgl. Anhangziffer (5.3), wird der Finanzmittelbestand in der Kapitalflussrechnung auf die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, vgl. Anhangziffer (7.7), übergeleitet.

(9) Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung stellt die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns für die fortgeführten Aktivitäten nach operativen Segmenten und Regionen dar. Gemäß IFRS 8 „Operating Segments" folgt sie der unternehmensinternen Berichterstattung an den Vorstand der Evonik Industries AG (Management Approach).

(9.1) Berichterstattung nach operativen Segmenten

Die Berichterstattung nach operativen Segmenten erfolgt für die Geschäftsfelder Chemie, Energie und Immobilien.

Im Jahr 2009 wurde folgende Anpassung in der Berichtsstruktur vorgenommen:

Am 1. Januar 2008 erwarb die Evonik Steag GmbH, Essen, von der Evonik Degussa GmbH, Essen, 50 Prozent der Anteile an der Infracor GmbH, Marl. Dieser Geschäftsanteil wurde mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 auf die Evonik Degussa GmbH zurück übertragen. Die Berichterstattung nach operativen Segmenten für das Jahr 2009 erfolgt in der neuen Struktur. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Die Aktivitäten des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

(a) Chemie

In diesem Geschäftsfeld bündelt Evonik seine globalen Chemie-Aktivitäten, die durch umfangreiche Käufe und Verkäufe in den vergangenen Jahren vollständig auf Spezialchemie ausgerichtet wurden.

Zum Portfolio zählen damit heute Produkte, die von den Evonik-Kunden zu hochwertigen Endanwendungen in der Agro-, Chemie-, Kunststoff- und Papierindustrie weiterverarbeitet werden. Außerdem verfügt das Unternehmen über umfangreiche Kompetenzen beim Design anorganischer Partikel und deren Oberflächeneigenschaften sowie über Silizium-Verbundstandorte zur Herstellung eines einzigartigen Spektrums von Chlor- und Organosilanen. Die Konsumgüterindustrie wird von Evonik für Anwendungen in der Körperpflege, Hygiene und Reinigung mit maßgeschneiderten Substanzen und Systemlösungen beliefert. Evonik produziert essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung, Wirkstoffe für die Pharmaindustrie sowie Katalysatoren, bei denen hohe Qualitäts- und Zulassungsstandards zu erfüllen sind. Dabei greift das Unternehmen auf langjährige Erfahrungen in der organischen Synthese, Katalyse und Biotechnologie zurück. Funktionale Polymere und hochwertige Monomerspezialitäten für die Lack- und Beschichtungs- sowie die Kleb- und Dichtstoffindustrie stellen einen weiteren wesentlichen Teil der Spezialchemie von Evonik dar. Abgerundet wird das Portfolio des Geschäftsfelds Chemie durch ein breites Spektrum von Hochleistungsmaterialien, in deren Mittelpunkt die Methylmethacrylat-Chemie, ein Polyamid-12-Verbund und andere spezialisierte Materialien stehen.

Das enge Zusammenspiel mit den industriellen Kunden – oft in Form langjähriger Entwicklungspartnerschaften – ist eine weitere Stärke von Evonik. Die im Geschäftsfeld Chemie entwickelten, hergestellten und vertriebenen Chemiespezialitäten werden in großem Maße durch anwendungstechnische Zusatzleistungen an individuelle Bedürfnisse der Kunden angepasst.

Ein zentraler Erfolgsfaktor in der Spezialchemie ist eine ausgeprägte Innovationsfähigkeit. Evonik setzt erhebliche finanzielle Mittel für seine effiziente marktorientierte Forschung ein und stärkt dadurch nachhaltig die Entwicklung neuer Produkte, Anwendungen und Verfahren.

(b) Energie

Im Geschäftsfeld Energie sind die Aktivitäten von Evonik in der Strom- und Wärmeerzeugung sowie bei kraftwerksnahen Dienstleistungen gebündelt. Zu den Kernkompetenzen zählen Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb hoch effizienter Kraftwerke für fossile Brennstoffe.

Als netzunabhängiger Stromerzeuger betreibt Evonik in Deutschland an acht Standorten Steinkohlekraftwerke, an zwei Standorten Raffineriekraftwerke sowie zahlreiche Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. International tätig ist das Geschäftsfeld mit Steinkohle-Großkraftwerken in Kolumbien, in der Türkei und auf den Philippinen, wo jeweils eng mit lokalen Partnern zusammengearbeitet wird. Die installierte Leistung beträgt weltweit insgesamt etwa 9.400 Megawatt (MW), davon rund 7.700 MW in Deutschland. Die wesentlichen Vereinbarungen mit Großkunden basieren auf langfristigen Bereitstellungs- und Abnahmeverträgen.

Evonik besitzt im wachstumsstarken Zukunftsmarkt für erneuerbare Energien eine gute Ausgangsposition und hat in Deutschland bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Grubengas, Biomasse und Geothermie eine führende Stellung. Mit global ausgerichteten Ingenieurdienstleistungen vertieft das Unternehmen auch länderspezifisches Markt-Know-how in der Energie und entwickelt daraus neue Geschäftsideen für Kraftwerksprojekte.

(c) Immobilien

Das Geschäftsfeld Immobilien bewirtschaftet – konzentriert auf Nordrhein-Westfalen (NRW) – einen eigenen Bestand von rund 60.000 Wohneinheiten. Hinzu kommt eine 50-prozentige Beteiligung an der THS GmbH, Essen, mit mehr als 70.000 eigenen Wohneinheiten, die sich größtenteils ebenfalls in NRW befinden. Damit zählt Evonik zu den führenden privaten Wohnungsgesellschaften Deutschlands. Unternehmerischer Schwerpunkt ist die Vermietung von Wohnraum an private Haushalte.

Darüber hinaus wird im Wohnungsbestand ein aktives Portfolio-Management durch Käufe und Verkäufe von Wohneinheiten betrieben. Bauträgeraktivitäten auf eigenen Grundstücken runden das Geschäftsmodell durch wohnwirtschaftliche Aufwertung der Quartiere ab.

Der regionale Fokus führt zu einem überdurchschnittlichen Marktverständnis und Vorteilen in der Bewirtschaftung des Wohnungsbestands.

(d) Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung

Hier werden das Corporate Center – es unterstützt den Vorstand der Evonik Industries AG bei der Führung des Konzerns -, das Shared Service Center, das neben Konzerndienstleistungen auch in geringerem Umfang Leistungen für Dritte erbringt, sowie die keinem Berichtssegment zugeordneten Konzernaktivitäten dargestellt. Außerdem sind hierin die intersegmentären Konsolidierungseffekte enthalten.

(9.2) Berichterstattung nach Regionen

Die Berichterstattung nach Regionen folgt geografischen Kriterien, die unter Anhangziffer (9.3) im Einzelnen weiter ausgeführt sind.

(9.3) Erläuterung der Segmentkennzahlen

Die Segmentkennzahlen ergeben sich aus den konsolidierten Werten der einbezogenen Gesellschaften sowie den Konsolidierungseffekten, die auf Konzernebene entstanden sind und den Segmenten zugeordnet werden können. Hierbei handelt es sich insbesondere um Firmenwerte, stille Reserven und Lasten sowie um hieraus resultierende Ergebnisauswirkungen. Im Folgenden werden die Segmentkennzahlen erläutert:

Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen Geschäftssegmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Umsatzerlöse aller berichtspflichtigen Segmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns:

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in Millionen € 2009 2008
Gesamtumsatz berichtspflichtige Segmente 13.061 15.739
Gesamtumsatz andere operative Aktivitäten 510 723
Konsolidierungen -495 -589
Gesamtumsatz Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung 15 134
Gesamtumsatz fortgeführter Aktivitäten 13.076 15.873

Die Gesamtumsätze der anderen operativen Aktivitäten betreffen im Wesentlichen die Leistungen des Shared Service Centers für die Geschäftsbereiche sowie für das Corporate Center.

Die Außenumsätze nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Kunden segmentiert. Sie teilen sich wie folgt auf:

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in Millionen € 2009 2008
Deutschland 4.806 6.310
USA 1.597 1.944
China 609 578
Türkei 508 657
Niederlande 449 496
Frankreich 434 537
Schweiz 363 349
Italien 326 405
Sonstige Länder 3.984 4.597
Außenumsatz fortgeführter Aktivitäten 13.076 15.873

Als interne Steuerungsgrößen zur Messung der operativen Leistung werden dem Vorstand der Evonik Industries AG verschiedene Ergebnisgrößen je operativem Segment berichtet: EBITDA (vor Sondereinflüssen), EBIT (vor Sondereinflüssen) und Betriebsergebnis.

Das Betriebsergebnis definiert sich als Ergebnis vor Zinsergebnis und Ertragsteuern und stellt die Ergebnisgröße dar, die in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzernabschlusses steht, ohne die Bereinigung von Sondereinflüssen zu berücksichtigen.

Im neutralen Ergebnis werden Geschäftsvorfälle aus Sondereinflüssen berücksichtigt, die für Zwecke der internen Steuerung nach ihrem Vorkommen einmalig bzw. selten und für die Beurteilung der Ertragslage wesentlich sind.

Das EBIT (vor Sondereinflüssen) beinhaltet das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und neutralem Ergebnis (im Weiteren auch kurz: EBIT).

Das EBITDA (vor Sondereinflüssen) stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Größe dar (im Weiteren auch kurz: EBITDA). Bei der Ermittlung des EBITDA wird das EBIT um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen bereinigt, die nicht bereits Bestandteil des neutralen Ergebnisses sind. Aus dem Verhältnis des EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die EBITDA-Marge.

Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien über deren geschätzte Nutzungsdauer.

Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer (6.5).

Die folgende Tabelle stellt die Beziehung zwischen den internen Steuerungsgrößen EBITDA und EBIT und den externen Ergebnisgrößen Betriebsergebnis und Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten her:

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in Millionen € 2009 2008
EBITDA (vor Sondereinflüssen) 2.025 2.165
Abschreibungen, Wertminderungen / Wertaufholungen -921 -1.148
Neutrale Wertminderungen / Wertaufholungen 90 281
EBIT (vor Sondereinflüssen) 1.194 1.298
Neutrales Ergebnis -299 -406
Betriebsergebnis 895 892
Zinsergebnis -483 -530
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362

Im Berichtsjahr belief sich das neutrale Ergebnis auf -299 Millionen € im Vergleich zu -406 Millionen € im Vorjahr. Dabei standen 2009 Erträge in Höhe von 35 Millionen € (Vorjahr: 138 Millionen €) Aufwendungen von 334 Millionen € (Vorjahr: 544 Millionen €) gegenüber.

Die Erträge des Berichtsjahres resultierten hauptsächlich aus der Auflösung von Rückstellungen. Wesentliche Aufwendungen betrafen vor allem das Effizienzsteigerungsprogramm On Track, Wertminderungen auf Vermögenswerte, den Verkauf der NCN-Chemie, einen Sonderbeitrag zum Pensions-Sicherungs-Verein a.G., Köln, sowie Restrukturierungen. Hierunter wurden auch je nach Sachverhalt entsprechende Auflösungen von Rückstellungen berücksichtigt.

Die Überleitung vom Betriebsergebnis aller berichtspflichtigen Segmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

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in Millionen € 2009 2008
Betriebsergebnis berichtspflichtige Segmente 1.141 1.215
Betriebsergebnis andere operative Aktivitäten -21 -2
Corporate Center und Corporate-Aktivitäten -220 -308
Konsolidierungen -5 -13
Betriebsergebnis Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierungen -246 -323
Betriebsergebnis Konzern fortgeführter Aktivitäten 895 892
Zinsergebnis -483 -530
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 412 362

Das Capital Employed wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, betrieblich notwendigen finanziellen Vermögenswerten, bestimmten Beträgen für zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten und passiven latenten Steuern abgezogen werden. Das Capital Employed stellt das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Dieses wird wie folgt auf das Capital Employed der fortgeführten Aktivitäten übergeleitet:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Capital Employed berichtspflichtige Segmente 13.772 14.656
Capital Employed andere operative Aktivitäten -60 -94
Corporate, Konsolidierungen -31 86
Capital Employed Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -91 -8
Capital Employed fortgeführter Aktivitäten 13.681 14.648

Als weitere wesentliche interne Steuerungsgröße des Unternehmens wird die Kapitalrendite Return on Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem die Ergebnisgröße EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert angesetzt.

Die Anteile an at Equity bilanzierten Unternehmen entsprechen den in der Bilanz dargestellten Buchwerten dieser Beteiligungen, vgl. Anhangziffer (7.4).

Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung), Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung). Die Finanzinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Unter der Position andere wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge werden vor allem Wertminderungen, Wertaufholungen, Zuführungen zu und Auflösungen von Rückstellungen sowie Auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten erfasst.

Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Angegeben werden die Mitarbeiter nach Kopfzahl. Teilzeitbeschäftigte werden bei Zählung nach Kopfzahl mit ihrer Gesamtzahl einbezogen. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden nach Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments" (vgl. IFRS 8.33 b). Die folgende Tabelle zeigt den Standort des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Deutschland 8.146 8.139
USA 761 835
Belgien 535 542
China 514 524
Sonstige Länder 1.259 1.244
Langfristige Vermögenswerte 11.215 11.284

(10) Weitere Angaben

(10.1) Ergebnis je Aktie

Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch „potenzielle Stammaktien" verwässert werden.

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in Stück 2009 2008
Gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (unverwässert) 466.000.000 466.000.000
Verwässernde potenzielle Stammaktien
Gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (verwässert) 466.000.000 466.000.000
in Millionen € 2009 2008
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 318 234
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -6 117
abzgl. der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern -72 -70
Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 240 281
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in €
aus fortgeführten Aktivitäten +0,68 +0,50
aus nicht fortgeführten Aktivitäten -0,01 +0,25
abzgl. auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie -0,15 -0,15
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in € auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG +0,52 +0,60

(10.2) Erfolgsabhängige Vergütungen

Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben Grundvergütung und Short Term Incentives auch langfristige Komponenten, den Long-Term-Incentive-Plan für Konzernführungskräfte (Evonik LTI-Plan) sowie den Long-Term-Incentive-Plan für obere Führungskräfte des früheren Evonik Degussa-Konzerns (Evonik Degussa LTI-Plan). Es handelt sich dabei um LTI-Pläne, deren Werte nicht an die Wertentwicklung der Aktien gebunden sind, sondern auf der Grundlage definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen berechnet werden. Beide LTI-Pläne werden als langfristige Vergütungskomponente unter Anwendung von IAS 19 „Employee Benefits" bilanziert.

(a) Evonik LTI-Plan

Der Evonik LTI-Plan wurde den vom Vorstand benannten Konzernführungskräften erstmals im Jahr 2008 sowie im Berichtsjahr durch die Evonik Industries AG gewährt. Die Laufzeit des LTI-Plans erstreckt sich über einen dreijährigen Performance-Zeitraum, Beginn ist der 1 . Mai des Ausgabejahres. Die Werthaltigkeit des LTI-Plans hängt davon ab, wie sich der aus der Kennzahl EBITDA abgeleitete fiktive Equity Value von Evonik innerhalb des Performance-Zeitraums entwickelt.

Ausgangswert für die Ermittlung der Wertsteigerung ist der fiktive Equity Value zum 31. Dezember des dem Ausgabejahr vorhergehenden Jahres. Die tatsächliche Steigerung gegenüber dem Ausgangswert wird mit der vom Aufsichtsrat der Evonik Industries AG verabschiedeten Mittelfristplanung des Ausgabejahres verglichen. Falls nach drei Jahren der in der Mittelfristplanung festgelegte fiktive Equity Value überschritten wird, wird ein Geldbetrag aus dem LTI-Plan ausgezahlt. Die Auszahlungshöhe bemisst sich am individuell gewährten Zielwert und dem Verhältnis zwischen tatsächlicher und geplanter Zielerreichung. Für die Evonik LTI-Pläne 2008 und 2009 besteht zum Bilanzstichtag eine Rückstellung von 1 Million € (Vorjahr: 2 Millionen €).

(b) Evonik Degussa LTI-Plan

Im Rahmen des Evonik Degussa LTI-Plans wurden den Mitgliedern der Geschäftsführung der Evonik Degussa GmbH (für 2003 bis 2005) und den rund 190 oberen Führungskräften (Executives) des früheren Evonik Degussa-Konzerns (für 2003 bis 2006) sogenannte Performance-Optionen angeboten. Für den LTI-Plan wurden die Kennzahlen ROCE und EBITDA für Evonik Degussa als Bemessungsgrößen gewählt.

Die Anzahl der im Rahmen der Evonik Degussa LTI-Pläne 2003 bis 2006 zugeteilten Performance-Optionen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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LTI-Plan 2006 2005 2004 2003
Bestand zum 01.01.2009 105.657 783.251 724.467 0
Ausgegeben
Ausgeübt -842
Verfallen -3.668 -62.700 -724.467
Bestand zum 31.12.2009 101.147 720.551 0 0

Für die einzelnen LTI-Pläne 2003 bis 2006 wurde jeweils eine Laufzeit von fünf Jahren festgelegt. Die fünfjährige Laufzeit des LTI-Plans ist unterteilt in eine anfängliche Wartefrist von zwei Jahren, innerhalb derer die Performance-Optionen nicht ausgeübt werden dürfen, und einen Ausübungszeitraum von drei Jahren mit insgesamt vier Ausübungsfenstern. Durch Zeitablauf sind die LTI-Pläne 2003 und 2004 geschlossen.

Damit die Performance-Optionen ausgeübt werden können, muss zunächst ein bestimmter ROCE-Zielwert für Evonik Degussa überschritten werden. Übersteigt der ROCE diese Ausübungshürde, so entwickelt sich die Anzahl der ausübbaren Performance-Optionen in Relation zu dem erzielten ROCE-Wert. Die Festlegung der heranzuziehenden Berechnungsformel orientiert sich an den Kapitalkosten für Evonik Degussa und wurde für jeden LTI-Plan neu definiert.

Anhand des EBITDA wird berechnet, welchen Wert die ausübbaren Performance-Optionen haben. Die EBITDA-Entwicklung von Evonik Degussa muss mindestens der durchschnittlichen Entwicklung dieser Ergebnisgröße bei den festgelegten Peergroup-Unternehmen entsprechen, damit die Performance-Optionen werthaltig werden. Wird dieses Niveau überschritten, so entwickelt sich der Wert der Performance-Optionen in Abhängigkeit von der erzielten EBITDA-Outperformance von Evonik Degussa gegenüber der Peergroup.

Die Rückstellung für die LTI-Pläne beträgt zum Bilanzstichtag 15 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €). Da die Ausübungsbedingungen der LTI-Pläne 2004 und 2005 nicht erfüllt waren, erfolgte im Berichtsjahr hierfür keine Auszahlung. Der LTI-Plan 2006 konnte nur in einem Einzelfall zu einer marginalen Ausübung gelangen, da hier im Vorjahr bereits eine erhebliche Ausübung durch die Planteilnehmer stattgefunden hatte. Die darüber hinaus gebildete Rückstellung war entsprechend aufzulösen. Im Vorjahr führte das Recht zur Ausübung für die LTI-Pläne 2003 und 2006 zu einer Auszahlung von 26 Millionen €.

(10.3) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

Nettoergebnis

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind als Nettoergebnis je Bewertungskategorie des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" darzustellen:

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in Millionen € 2009 At Fair Value through Profit or Loss Available-for-Sale Loans and Receivables Liabilities at Fair Value Liabilities at amort. Cost
Trading Designation
--- --- --- --- --- --- --- ---
Ergebnis aus dem Abgang -1 1 -2
Ergebnis aus Bewertung von Derivaten 33 359 -326
Wertminderungen / Wertaufholungen -4 -1 -3
Zinsergebnis -167 1 0 8 -176
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 15 15
-124 360 0 15 3 -326 -176
in Millionen € 2008 At Fair Value through Profit or Loss Available-for-Sale Loans and Receivables Liabilities at Fair Value Liabilities at amort. Cost
Trading Designation
Ergebnis aus dem Abgang -34 -35 2 -1
Ergebnis aus Bewertung von Derivaten -229 340 -569
Wertminderungen / Wertaufholungen -22 -4 -18
Zinsergebnis -206 0 1 18 0 -225
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 16 16
-475 340 -35 15 -1 -569 -225

Die Position Ergebnis aus Bewertung von Derivaten beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden.

Auf Finanzinstrumente, die nicht der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss" zugeordnet wurden, entfallen 9 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €) Zinserträge und unter Berücksichtigung der Zinsaufwendungen aus Finanzierungsleasing 187 Millionen € (Vorjahr: 236 Millionen €) Zinsaufwendungen. Des Weiteren enthält das Zinsergebnis keine Zinserträge aus dem wertgeminderten Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Klassenbildung

Die Klassenbildung von Finanzinstrumenten, die in den Anwendungsbereich des IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures" fallen, orientiert sich bei Evonik an der bestehenden Bilanzgliederung. Die nachstehende Übersicht leitet die Buchwerte dieser Bilanzpositionen zu den Bewertungskategorien des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" über und stellt deren beizulegende Zeitwerte dar:

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in Millionen € At Fair Value through Profit or Loss Available-for- Sale Loan s and Receivables Keiner Kategorie zugeordnet 31.12.09
Trading Designation Buchwerte Zeitwerte
--- --- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 52 0 183 106 1.099 1.440
Übrige Beteiligungen 117 117 117
Ausleihungen 97 97 97
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 66 66 66
Forderungen aus Finanzierungsleasing 1.004 1.004 1.599
Forderungen aus Derivaten 52 76 128 128
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 9 19 28 28
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.148 2.148 2.148
Flüssige Mittel 885 885 885
52 0 183 3.139 1.099 4.473

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in Millionen € Liabilities at Fair Value Liabilities at amort. Cost Keiner Kategorie zugeordnet 31.12.09
Buchwerte Zeitwerte
--- --- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 30 4.248 217 4.495
Anleihen 2.040 2.040 2.097
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.047 2.047 2.199
Kredite von Nichtbanken 71 71 73
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 114 114 148
Verbindlichkeiten aus Derivaten 30 72 102 102
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 90 31 121 121
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.365 1.365 1.365
30 5.613 217 5.860

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in Millionen € At Fair Value through Profit or Loss Available-for-Sale Loans and Receivables Keiner Kategorie zugeordnet 31.12.2008
Trading Designation Buchwerte Zeitwerte
--- --- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte 73 0 157 182 1.303 1.715
Übrige Beteiligungen 112 112 112
Ausleihungen 165 165 164
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 45 45 45
Forderungen aus Finanzierungsleasing 1.117 1.117 1.271
Forderungen aus Derivaten 73 145 218 218
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 17 41 58 58
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.572 2.572 2.572
Flüssige Mittel 536 536 536
73 0 157 3.290 1.303 4.823

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in Millionen € Liabilities at Fair Value Liabilities at amort. Cost Keiner Kategorie zugeordnet 31.12.2008
Buchwerte Zeitwerte
--- --- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 102 4.177 1.123 5.402
Anleihen 516 774 1.290 1.260
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.477 3.477 3.577
Kredite von Nichtbanken 51 51 52
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 132 132 133
Verbindlichkeiten aus Derivaten 102 170 272 272
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 133 47 180 180
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.463 1.463 1.463
102 5.640 1.123 6.865

Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der Anleihe der Evonik Degussa GmbH sowie der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wird, ist keiner Kategorie des IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement" zugeordnet.

Die langfristigen Forderungen werden auf Basis verschiedener Parameter bewertet. Bei erwarteten Forderungsausfällen werden entsprechende Wertminderungen erfasst. Demnach entspricht der Nettobuchwert dieser Forderungen annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert. Bei Ausleihungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing wurde der beizulegende Zeitwert unter der Annahme einer Bewertung zum risikolosen Zinssatz ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der Anleihe stellt deren Börsenkurs zum Bilanzstichtag dar. In allen anderen Fällen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte der bilanzierten Finanzinstrumente deren Buchwerten zum Bilanzstichtag.

Fair-Value-Hierarchie

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten erfolgt nach einer dreistufigen Fair-Value-Hierarchie, vgl. Anhangziffer (3.7) unter „Finanzinstrumente". Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie:

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in Millionen € 31.12.2009

Zeitwerte
Stufe 11) Stufe 22) Stufe 33)
Finanzielle Vermögenswerte 194 66 128 0
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 66 66 0
Forderungen aus Derivaten 128 128
Finanzielle Verbindlichkeiten 102 0 102 0
Verbindlichkeiten aus Derivaten 102 102

1) Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt.

2) Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente oder andere Bewertungstechniken auf Basis beobachtbarer Marktdaten.

3) Bewertungstechniken, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Nominalvolumen der Derivate

Das Nominalvolumen entspricht bei Devisen-Derivaten dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungsvolumen, bei Zins-Derivaten der Summe der über die Laufzeit abgesicherten Grundgeschäfte und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten. Das Nominalvolumen der eingebetteten Derivate entspricht je nach Art des eingebetteten Derivats einer der oben genannten Definitionen über das Nominalvolumen.

Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente:

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Gesamt davon Restlaufzeit

bis zu 1 Jahr
davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
Gesamt davon Restlaufzeit

bis zu 1 Jahr
davon Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- --- --- ---
Devisen-Derivate 3.931 3.746 185 3.773 3.517 256
Zins-Derivate 989 0 989 1.171 36 1.135
Commodity-Derivate 522 299 223 492 310 182
Sonstige Derivate 13 13 0
5.442 4.045 1.397 5.449 3.876 1.573

Sofern die Voraussetzungen für eine Bilanzierung im Rahmen des Hedge Accounting erfüllt sind, werden Devisen-, Zins- und Commodity-Derivate als Fair Value Hedge, Cashflow-Hedge oder Hedge of a Net Investment bilanziert.

Hedge Accounting

Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting abgebildet:

(a) Fair Value Hedge Accounting

Bis zum August 2009 wurde die im November 2003 von der Evonik Degussa GmbH emittierte 1.250 Millionen € Anleihe durch Receiver-Zinsswaps mit einem Volumen von 750 Millionen € und einer Laufzeit bis 2013 gesichert. Der beizulegende Zeitwert der Zinssicherungsinstrumente betrug zum Zeitpunkt der Auflösung der Sicherung 54 Millionen € (Vorjahr: zum 31.12.2008 40 Millionen €). Zum Auflösungstermin erfolgte letztmalig der Nachweis der Effektivität der Sicherungen mittels der Regressionsanalyse. Aus der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts wurden von Januar bis August 2009 14 Millionen € Erträge (im gesamten Vorjahr: 44 Millionen € Erträge) aus der Marktbewertung von Derivaten und 14 Millionen € Aufwendungen (im gesamten Vorjahr: 47 Millionen € Aufwendungen) aus der Marktbewertung der Anleihe im Zinsergebnis erfasst. Zum Zeitpunkt der Auflösung der Sicherung betrugen die im Rahmen des Fair Value Hedge auf der Anleihenposition angesammelten Erträge aus dem effektiven Teil der Sicherung 60 Millionen €. Diese werden nach der Effektivzinsmethode über die Restlaufzeit der Anleihe in das Zinsergebnis aufgelöst. Die auf das Jahr 2009 entfallende Auflösung beträgt 5 Millionen €.

Im Geschäftsfeld Energie bestehen lang laufende Rahmenverträge über den Ein- und Verkauf von Importkohle inklusive Seefrachten. Dabei sind sowohl Fixpreise als auch Indexpreise vereinbart. Das Preisrisiko aus schwebenden Geschäften, bei denen Ein- und Verkauf nicht synchron durchgehandelt sind, wird durch Kohle- und Fracht-Swaps im Rahmen von Fair Value Hedges bis in das Jahr 2011 gesichert. Der beizulegende Zeitwert dieser Sicherungsgeschäfte betrug zum Bilanzstichtag 9 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €). Die prospektive Effektivität wird quartalsweise mit Hilfe der Regressionsanalyse nachgewiesen. Die retrospektive Effektivitätsmessung erfolgte mit der kumulierten Dollar-Offset-Methode. Aus der Marktbewertung der Derivate wurden im Jahr 2009 17 Millionen € (Vorjahr: 40 Millionen €) Aufwendungen und 22 Millionen € (Vorjahr: 45 Millionen €) Erträge, aus der Marktbewertung der schwebenden Grundgeschäfte 22 Millionen € (Vorjahr: 48 Millionen €) Aufwendungen und 17 Millionen € (Vorjahr: 41 Millionen €) Erträge in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen erfasst.

(b) Cashflow-Hedge-Accounting

Im Geschäftsfeld Energie wurden Zinszahlungen aus Kraftwerksprojektfinanzierungen bis 2026 mittels Zinsswaps und Zinscaps gegen Zinsänderungsrisiken gesichert. Ferner wurden Commodity Swaps zur Sicherung von Preisrisiken aus Kohle und Frachten für die geplante Versorgung der eigenen Kraftwerke sowie Devisentermingeschäfte zur Absicherung des Währungsrisikos aus geplanten Rohstoffeinkäufen abgeschlossen. Diese Derivate haben eine Laufzeit bis 2011. Die beizulegenden Zeitwerte der designierten Zins-Derivate betragen -33 Millionen € (Vorjahr: -48 Millionen €), der Devisen-Derivate 4 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) und der Commodity-Derivate -5 Millionen € (Vorjahr: -16 Millionen €).

Im Geschäftsfeld Chemie waren zum Bilanzstichtag geplante Fremdwährungsumsätze im Gegenwert von rund 526 Millionen € (Vorjahr: 615 Millionen €) bis 2010 mittels Devisentermingeschäften gegen Währungskursschwankungen gesichert. Der ins Hedge Accounting einbezogene Zeitwert der Sicherungsinstrumente betrug 3 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €). Darüber hinaus wurden mittels Commodity Swaps mit einem beizulegenden Zeitwert von 3 Millionen € (Vorjahr: -56 Millionen €) geplante Rohstoffeinkäufe gegen Preisschwankungen bis 2011 gesichert.

Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgt über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode, die Regressionsanalyse und Sensitivitätsanalysen. Im Geschäftsjahr 2009 erfolgte bei den Zinssicherungen, bei denen Zinsoptionen als Sicherungsinstrument eingesetzt werden, eine Umstellung auf die Intrinsic-Value-Methode. Ebenso wird ab diesem Geschäftsjahr bei der Sicherung von Währungsrisiken aus hochwahrscheinlichen Transaktionen durch Devisentermingeschäfte grundsätzlich nur noch die Spot-Komponente als Sicherungsgegenstand einbezogen. Als ineffektiver Teil aus der Bewertung von Cashflow-Hedges war wie im Vorjahr nur ein geringfügiger Betrag ergebniswirksam zu erfassen.

(c) Hedge of a Net Investment

Bei den ausländischen Kraftwerksprojekten im Geschäftsfeld Energie ist das anteilige Eigenkapital der Gesellschaft mit Devisenderivaten gegen das Wechselkursrisiko gesichert. Der zugehörige beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente beträgt 22 Millionen € (Vorjahr: 31 Millionen €). Aufgrund von Anteilsverkäufen bzw. Eigenkapitalrückführungen wurden im Vorjahr 4 Millionen € aus der Hedge-Rücklage entnommen und als Ertrag ergebniswirksam erfasst.

Finanzwirtschaftliches Risikomanagement

Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt zentral bei Evonik. Commodity-Risiken werden von den Geschäftsbereichen des Konzerns erfasst und dort im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch Termingeschäfte abgesichert.

Zur Reduzierung von finanziellen Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Sie stehen ausschließlich im Zusammenhang mit den korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Im Bereich des Zins- und Währungsmanagements handelt es sich um marktübliche Produkte wie Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte, Zins- und Währungsswaps sowie Zinscaps. Zur Absicherung von Commodity-Risiken für Kohle, Gas, Strom und Öl kommen Termingeschäfte zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG wird durch EUA-CER-Swaps, EUA- bzw. CER-Termingeschäfte sowie Pensionsgeschäfte optimiert.

(a) Marktrisiko

Das Marktrisiko kann grundsätzlich in Währungs-, Zinsänderungs- und Commodity-Risiken unterteilt werden:

Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ziel des Währungsmanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei mit berücksichtigt. Ein danach noch verbleibender Teil der Währungsrisiken im Konzern besteht überwiegend aus der Kursentwicklung des Euro zum US-Dollar (USD).

Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten, insbesondere Zinsswaps und Zinscaps. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Die für die im November 2003 von der Evonik Degussa GmbH emittierte 1.250 Millionen € Anleihe gehaltenen Receiver-Zinsswaps mit einem Volumen von 750 Millionen € wurden im August 2009 geschlossen. Zum Bilanzstichtag sind 98 Prozent (Vorjahr: rund 50 Prozent) der Finanzverbindlichkeiten durch originäre oder derivative Festzinsvereinbarungen gesichert.

Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2009 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt.

Für den Währungsbereich sind die Wechselkurse der für Evonik wichtigsten Währung USD um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent sowie um die jeweilige Standardabweichung verändert worden. Damit soll ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Dabei ergeben sich folgende Szenarien:

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
--- --- --- --- ---
+ 5 % -28 -25 -42 -24
- 5% 28 25 42 24
+ 10 % -56 -50 -83 -49
- 10% 56 50 83 49
+ Standardabweichung -5 -5 -8 -5
- Standardabweichung 5 5 8 5

Für den Zinsbereich sind ebenfalls mehrere Szenarien simuliert worden. Hierbei handelt es sich um Verschiebungen der Zinsstrukturkurve bzw. der Zinssätze um jeweils 50, 100 und 150 Basispunkte. Diese Veränderungen beziehen sich auf alle Fremdwährungszinskurven sowie die Euro-Zinskurve. Damit soll ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Dabei ergeben sich folgende Szenarien:

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31.12.2009 31.12.2008
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
--- --- --- --- ---
+ 50 Basispunkte 1 20 -24 22
- 50 Basispunkte -1 -21 25 -23
+ 100 Basispunkte 1 39 -48 43
- 100 Basispunkte 0 -44 51 -48
+ 150 Basispunkte 2 57 -71 62
- 150 Basispunkte 0 -68 78 -75

Commodity-Risiken resultieren aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen sowie Stromverkäufen. Rohstoffeinkäufe werden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs, im Bereich Kraftwerkskohle aber auch zum Weiterverkauf am Drittmarkt durchgeführt. Das Commodity-Management liegt in der Verantwortung der Geschäftsbereiche des Konzerns. Hier werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern daneben durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Außerdem wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet.

Zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken wurden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei Änderung der Rohstoffpreise von Erdöl oder Erdgas um 10 Prozent zum Bilanzstichtag würden sich Eigenkapitaleffekte der Derivate von 7 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) ergeben. Eine Änderung der Preise von Importkohle und Frachten um 10 Prozent würde zu Eigenkapitaleffekten der diesbezüglichen Derivate von 4 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €) führen. Die Sensitivitätsanalyse für diese Rohstoffe sowie für Emissionszertifikate zeigt sowohl für das Berichtsjahr als auch für das Vorjahr nur unwesentliche Ergebniseffekte.

(b) Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, die sicherstellt, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht. Zur Liquiditätssicherung steht Evonik aus dem Jahr 2006 eine syndizierte Kreditlinie über 2.2 50 Millionen € mit einer Laufzeit bis 2011 zur Verfügung. Diese ist zum Bilanzstichtag nicht (Vorjahr: in Höhe von 800 Millionen €) genutzt. Darüber hinaus existieren zugesagte bilaterale Rahmenvereinbarungen sowohl für das kurzfristige Kreditgeschäft in Höhe von 224 Millionen € (Vorjahr: 180 Millionen €) als auch für das Avalgeschäft über 365 Millionen € (Vorjahr: 450 Millionen €). Die Inanspruchnahme betrug zum Jahresende 67 bzw. 265 Millionen € (Vorjahr: 5 bzw. 268 Millionen €).

Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

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Gesamt bis 1 Jahr
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008
--- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 5.784 6.476 576 1.463
Anleihen 2.519 1.570 117 64
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.901 4.465 334 1.243
Kredite von Nichtbanken 74 70 5 14
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 167 191 30 32
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 123 180 90 110
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.365 1.463 1.365 1.463

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über 1 bis 3 Jahre über 3 bis 5 Jahre über 5 Jahre
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Verbindlichkeiten 757 1.442 2.811 1.791 1.640 1.780
Anleihen 233 128 2.169 1.378
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 461 1.189 584 362 1.522 1.671
Kredite von Nichtbanken 15 11 16 3 38 42
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 44 69 34 48 59 42
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4 45 8 0 21 25
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und Zahlungsmittelabflüsse. Da bei Devisen-Derivaten kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung hier zusätzlich brutto:

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Gesamt bis 1 Jahr
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008
--- --- --- --- ---
Forderungen aus Derivaten 191 148 174 96
Devisen-Derivate 139 92 127 87
Zahlungsmittelzufluss 2.426 1.789 2.349 1.672
Zahlungsmittelabfluss -2.287 -1.697 -2.222 -1.585
Zins-Derivate 0 45 9
Commodity-Derivate 52 11 47
Verbindlichkeiten aus Derivaten -154 -241 -111 -200
Devisen-Derivate -76 -138 -70 -118
Zahlungsmittelzufluss 1.495 1.836 1.388 1.748
Zahlungsmittelabfluss -1.571 -1.974 -1.458 -1.866
Zins-Derivate -33 -23 -21 -6
Commodity-Derivate -45 -80 -20 -76

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über 1 bis 3 Jahre über 3 bis 5 Jahre über 5 Jahre
in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008
--- --- --- --- --- --- ---
Forderungen aus Derivaten 17 39 0 13 0 0
Devisen-Derivate 12 5
Zahlungsmittelzufluss 74 114 3 3
Zahlungsmittelabfluss -62 -109 -3 -3
Zins-Derivate 23 13
Commodity-Derivate 5 11 0
Verbindlichkeiten aus Derivaten -49 -42 -6 -1 12 2
Devisen-Derivate -6 -20
Zahlungsmittelzufluss 104 88 3
Zahlungsmittelabfluss -110 -108 -3
Zins-Derivate -18 -18 -6 -1 12 2
Commodity-Derivate -25 -4

(c) Ausfallrisiko

Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden Ausfallrisiken in drei Kategorien unterteilt, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Ausfallrisiken für Debitoren und Kreditoren, Länderrisiken sowie Ausfallrisiken bei Finanzkontrahenten.

Für Debitoren und Kreditoren werden Ausfallrisiken laufend über ein internes Limitsystem geprüft und überwacht. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Risikoexposure eines Vertragspartners. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird.

Für Finanzkontrahenten wird darüber hinaus ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings internationaler Ratingagenturen und eigener interner Bonitätsüberprüfungen sowie im Falle von Banken in Höhe von deren Sicherungsgrenzen bei Einlagensicherungssystemen und deren haftendem Eigenkapital.

Das Bonitätsmanagement erstreckt sich zudem auf die Derivate, bei denen ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwerts besteht. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Des Weiteren besteht ebenso bei den originären Finanzinstrumenten ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwerts. Dieses Risiko wird durch laufende Bonitätsanalysen minimiert. Auch hier werden keine wesentlichen Ausfallrisiken erwartet.

Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden ergeben sich keine bedeutenden Risikokonzentrationen.

(10.4) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Der Konzern steht - über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus - mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Beziehung. Die gesellschaftsrechtlichen Beziehungen zu bedeutsamen Tochter- und Beteiligungsunternehmen sind nach dem Konzernabschluss aufgelistet.

Als nahestehende Unternehmen gelten die RAG-Stiftung und die Gabriel Acquisitions als Anteilseigner der Evonik Industries AG, Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern sowie assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.

Zwischen dem Konzern und diesen Unternehmen bestanden nachfolgende Geschäftsvorfälle:

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RAG-Stiftung Schwesterunternehmen Evonik-Beteiligungen
in Millionen € 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Erbrachte Lieferungen und Leistungen 1 15 42 152 71 84
Bezogene Lieferungen und Leistungen 304 464 28 55
Sonstige Erträge 2 6 11
Forderungen zum 31.12. 195 201 17 14
Schulden zum 31.12. 466 527 34 62

Die Forderungen und Schulden zum Bilanzstichtag resultieren im Wesentlichen aus Kohle- und Stromlieferungen.

Darüber hinaus wurden zum Bilanzstichtag 25 Millionen € (Vorjahr: 28 Millionen €) Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten des Geschäftsfelds Immobilien gegenüber einem Schwesterunternehmen aus gewährten Wohnungsbaudarlehen gestellt.

Als nahestehende Personen gelten die Management-Mitglieder, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörigen. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management des Konzerns. Das sonstige Management besteht aus den Geschäftsführungen der Obergesellschaften der Geschäftsfelder Chemie, Energie und Immobilien.

Der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG erhielt im Jahr 2009 2.075 Tausend € (Vorjahr: 1.990 Tausend €) Bezüge für seine Tätigkeit.

Gegenüber dem Vorstand der Evonik Industries AG sowie dem sonstigen Management des Konzerns sind folgende Leistungen erbracht worden:

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Vorstand der Evonik Industries AG Sonstiges Management
in Millionen € 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Kurzfristig fällige Leistungen 3 20 6 6
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 10 19 9 15
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 1 8 1
LTI-Pläne 0 0

Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses enthalten die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations). Die im Berichtsjahr erdienten Anwartschaften auf Altersversorgung (Current Service Costs) belaufen sich auf 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €).

Darüber hinaus hat Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen unterhalten.

(10.5) Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Eventualschulden teilen sich zum Bilanzstichtag wie folgt auf:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Verpflichtungen aus Bürgschaften 43 44
Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen 125 330
168 374

Unter den Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen sind auch Patronatserklärungen enthalten, die teilweise gemeinsam mit Dritten abgegeben wurden.

Es bestehen gesetzliche Haftungen für Beteiligungen an offenen Handelsgesellschaften und Gesamthandschaften sowie als Komplementärin von Kommanditgesellschaften.

Darüber hinaus ergeben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Die Nominalwerte der Verpflichtungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen für die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte haben folgende Fälligkeiten:

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in Millionen € 31.12.2009 31.12.2008
Fällig bis 1 Jahr 64 44
Fällig in 1–5 Jahren 162 137
Fällig nach über 5 Jahren 137 119
363 300

Im Berichtsjahr wurden 3 Millionen € (Vorjahr: keine) bedingte Mietzahlungen geleistet.

(10.6) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 erwarb Evonik den Produktionsstandort Tippecanoe, Lafayette (Indiana/USA), von Eli Lilly and Company, Indianapolis (Indiana/USA). An dem Standort werden Wirkstoffe und Vorprodukte für die Pharmaindustrie hergestellt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Evonik hat zeitgleich mit dem Erwerb des Standorts einen mehrjährigen Liefervertrag über Pharmawirkstoffe und Zwischenprodukte mit Eli Lilly and Company abgeschlossen.

Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag ist die Ermittlung der anzusetzenden Vermögenswerte und Schulden noch nicht abgeschlossen.

(11) Angaben nach nationalen Vorschriften

(11.1) Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 und 4 HGB

Die Angaben zum Anteilsbesitz der Evonik Industries AG und des Konzerns erfolgen nicht im Anhang, sondern in einer gesonderten Aufstellung des Anteilsbesitzes. In der Aufstellung sind diejenigen Unternehmen gekennzeichnet, die von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB bezüglich der Offenlegung des Jahresabschlusses bzw. der Aufstellung von Anhang und Lagebericht Gebrauch gemacht haben.

(11.2) Personalaufwand und Anzahl der Arbeitnehmer nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB

Der Personalaufwand der Berichtsperiode in den fortgeführten Aktivitäten setzt sich wie folgt zusammen:

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in Millionen € 2009 2008
Löhne und Gehälter 2.165 2.320
Aufwendungen für soziale Abgaben 331 336
Pensionsaufwendungen 124 142
Sonstige Personalaufwendungen 55 18
2.675 2.816

Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden im Zinsergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer (6.4).

Die Anzahl der Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt in den fortgeführten Aktivitäten beträgt:

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nach Geschäftsfeldern 2009 2008
Chemie 30.761 32.108
Energie 4.763 4.701
Immobilien 441 443
Corporate, andere Aktivitäten 3.803 3.933
39.768 41.185

Darüber hinaus waren im Vorjahr durchschnittlich 657 Arbeitnehmer in den nicht fortgeführten Aktivitäten tätig.

(11.3) Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB

Die laufenden Bezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2009 belaufen sich auf 3.447.407,52 € (Vorjahr: 20.269.173,51 €).

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes belaufen sich für das Jahr 2009 auf 1.391.101,38 € (Vorjahr: 7.699.000,00 €).

Im Jahr 2009 wurden Rückstellungen für Tantiemen des Vorjahres für Vorstände, die 2008 ausgeschieden sind, in Höhe von 590.450,00 € aufgelöst.

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes bestehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen von 13.844.691,00 € (Vorjahr: 9.657.904,00 €).

Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2009 betragen 2.075.000,00 € (Vorjahr: 1.990.343,03 €).

(11.4) Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik ist PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf. PwC hat folgende Dienstleistungen für den Konzern erbracht:

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in Millionen € 2009
Abschlussprüfungsleistungen 4
Andere Bestätigungsleistungen 1
Steuerberatungsleistungen 0
Sonstige Leistungen 1
6

In den Abschlussprüfungsleistungen sind Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen enthalten. Unter andere Bestätigungsleistungen fallen außerhalb der Abschlussprüfung liegende Prüfungsleistungen, insbesondere die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen.

Essen, den 22. Februar 2010

**Evonik Industries AG

Der Vorstand**

Dr. Engel

Blauth

Dr. Colberg

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Evonik Industries AG, Essen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 31 5a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 31 5a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, den 24. Februar 2010

**PricewaterhouseCoopers

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Dr. Norbert Vogelpoth, Wirtschaftsprüfer

Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer

Wichtige Beteiligungen

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Eigenkapital1) in Millionen

Evonik-Anteil inkl. Anteile gemäß § 16 AktG
Direkt

%
Indirekt

%
Gesamt

%
--- --- --- --- ---
I. Konsolidierte Tochterunternehmen
Geschäftsfeld Chemie
Inland
1. Evonik Degussa GmbH, Essen 2.739 94,90 5,10 100,00
2. Evonik Goldschmidt GmbH, Essen 127 100,00 100,00
3. Evonik Litarion GmbH, Kamenz 8 100,00 100,00
4. Evonik Oxeno GmbH, Marl 39 100,00 100,00
5. Evonik Röhm GmbH, Darmstadt 168 100,00 100,00
6. Evonik RohMax Additives GmbH, Darmstadt 31 100,00 100,00
7. Evonik Stockhausen GmbH, Krefeld 127 100,00 100,00
8. Infracor GmbH, Marl 66 100,00 100,00
Ausland
9. Degussa Engineered Carbons L.P., Parsippany (NJ, US) -11 100,00 100,00
10. Evonik Cyro LLC, Parsippany (NJ, US) 23 100,00 100,00
11. Evonik Amalgamation Ltd. (vormals Degussa Amalgamation Ltd.), Milton Keynes (UK) 467 100,00 100,00
12. Evonik Degussa (China) Co. Ltd., Peking (CN) 48 100,00 100,00
13. Evonik Degussa Antwerpen N.V., Antwerpen (BE) 152 99,99 99,99
14. Evonik Degussa Brasil Ltda., São Paulo (BR) 128 100,00 100,00
15. Evonik Degussa Canada Inc., Burlington (CA) 45 100,00 100,00
16. Evonik Degussa Corporation, Parsippany (NJ, US) 1.486 100,00 100,00
17. Evonik Degussa Japan Co. Ltd., Tokio (JP) 80 100,00 100,00
18. Evonik Degussa UK Holdings Ltd., London (U K) 474 100,00 100,00
19. Evonik Goldschmidt Chemical Corporation, Delaware (vormals Hopewell) (VA, US) 11 100,00 100,00
20. Evonik Monosilane Japan Co. Ltd., Tokio (JP) 7 100,00 100,00
21. Evonik RohMax USA Inc., Horsham (PA, US) 19 100,00 100,00
22. Evonik Stockhausen LLC, Greensboro (NC, US) 0 100,00 100,00
Evonik Speciality Organics Ltd. (vormals 23.Laporte Speciality Organics Ltd.), Milton Keynes (UK) 356 100,00 100,00
24. Nippon Aerosil Co. Ltd., Tokio (JP) 49 80,00 80,00
Geschäftsfeld Energie Inland
25. Evonik Steag GmbH, Essen 674 5,10 94,90 100,00
26. Evonik Energy Services GmbH, Essen 8 100,00 100,00
27. Evonik Fernwärme GmbH, Essen 21 100,00 100,00
28. Evonik New Energies GmbH, Saarbrücken 66 100,00 100,00
29. Evonik Power Saar GmbH, Saarbrücken 11 100,00 100,00
30. Evonik Power Minerals GmbH, Dinslaken 34 100,00 100,00
31. Evonik Trading GmbH, Essen 35 100,00 100,00
32. RVG GmbH, Essen 1 51,00 51,00
33. Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, Essen 123 51,00 51,00
STEAG-Raffinerie-Kraftwerk-Sachsen-Anhalt 34. GmbH, Spergau (vormals Essen) 2 100,00 100,00
Ausland
35. Compañia Eléctrica de Sochagota S.A.E.S.P., Tunja (CO) 52 51,00 51,00
36. Iskenderun Enerji Üretim ve Ticaret A.S., Ankara (TR) 1.012 51,00 51,00
37. SFW Energia Sp. z o.o., Gliwice (PL) 14 100,00 100,00
38. STEAG State Power Inc., Makati City (PH) 160 51,00 51,00
Geschäftsfeld Immobilien Inland
39. Evonik Immobilien GmbH, Essen 334 100,00 100,00
40. Aachener Bergmannssiedlungsgesellschaft mbH, Hückelhoven 25 100,00 100,00
41. Bauverein Glückauf GmbH, Ahlen 11 94,90 94,90
42. EBV GmbH, Hückelhoven 78 100,00 100,00
43. Evonik Wohnen GmbH, Essen 3 100,00 100,00
44. Heinrich Schäfermeyer GmbH, Hückelhoven 10 100,00 100,00
45. Lünener Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH, Lünen 28 100,00 100,00
46. Rhein Lippe Wohnen GmbH, Duisburg 98 100,00 100,00
47. Siedlung Niederrhein GmbH, Dinslaken 43 100,00 100,00
48. Walsum Immobilien GmbH, Duisburg 25 100,00 100,00
49. Wohnbau Auguste Victoria GmbH, Marl 35 100,00 100,00
50. Wohnbau Westfalen GmbH, Dortmund 80 100,00 100,00
51. Wohnungsbaugesellschaft mbH„Glückauf“, Moers 44 100,00 100,00
Sonstige Gesellschaften Inland
52. Evonik Services GmbH, Essen 0 100,00 100,00
53. Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Essen 344 99,00 99,00
54. RBV Verwaltungs-GmbH, Essen 240 100,00 100,00
II. Gemeinschaftsunternehmen (at Equity bilanziert)
Geschäftsfeld Energie Inland
55. REG Raffinerie-Energie GmbH & Co. oHG (vormals REG Raffinerie-Energie oHG), Köln 14 80,00 80,00
Ausland
56. Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S., Ankara (TR) 16 51,00 51,00
Geschäftsfeld Immobilien Inland
57. THS GmbH, Essen 182 50,00 50,00
III. Assoziierte Unternehmen (at Equity bilanziert)
Geschäftsfeld Chemie
Inland
58. JSSi GmbH, Freiberg 25 51,00 51,00
59. Kommanditgesellschaft Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund 8 54,35 54,35
Geschäftsfeld Energie Inland
60. Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH, Dinslaken 44 26,00 26,00
61. Gichtgaskraftwerk Dillingen GmbH & Co. KG, Dillingen 12 49,90 49,90
62. Kraftwerk Bexbach Verwaltungsgesellschaft mbH, Bexbach 24 33,33 33,33
Ausland
63. ARKAD Deniz Tasimaciligi A.S., Istanbul (TR) 23 49,00 49,00

1) Auslandswerte sind mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Anteilsbesitzliste Evonik Konzern

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Sitz der Gesellschaft inkl. Anteile gemäß § 16 AktG Geschäfts-

jahr
Eigenkapital

in Mio EURO1)
Jahres-

überschuss/

-fehlbetrag

in Mio EURO1)
direkt

%
indirekt

%
gesamt

%
--- --- --- --- --- --- --- ---
I. VERBUNDENE UNTERNEHMEN
A. Konsolidierte verbundene Unternehmen
1 AQura GmbH Hanau*) 100 100 2009 2 EAV
2 ASIKOS Strahlmittel GmbH Dinslaken*) 100 100 2009 1 EAV
3 ASTA Medica GmbH Essen 100 100 2009 210 31
Aachener 4 Bergmannssiedlungsgesellschaft mbH Hückelhoven*) 100 100 2009 25 2
Advanced Polymer Technologies 5 GmbH Wörth am Main 100 100 2009 1 0
6 BHKW Flohr GmbH Neuwied 51 51 2009 5 1
7 BHS Liegenschaften GmbH & Co. KG Peißenberg 100 100 2009 5 3
BHS Liegenschaften Verwaltungs 8 GmbH Peißenberg 100 100 2009 0 0
BHS Projektentwicklungs-GmbH & 9 Co. KG Peißenberg 100 100 2009 0 0
10 BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100 100 2009 1 0
BMK Biomassekraftwerk Lünen 11 GmbH Lünen 50,9 50,9 2009 4 -2
12 Bauverein Glückauf GmbH Ahlen*) 94,9 94,9 2009 11 0
13 BioKraft Karstädt GmbH Karstädt 51 51 2009 0 0
Biomasse-Heizkraftwerk Ilmenau 14 GmbH Ilmenau 100 100 2009 3 1
Biomasseheizkraftwerk Odenwald 15 GmbH Buchen 88,4 88,4 2009 -4 -3
16 CyPlus GmbH Hanau 100 100 2009 53 EAV
17 EBV GmbH Hückelhoven*) 100 100 2009 78 48
18 ELE-Scholven-Wind GmbH Gelsenkirchen 70 70 2009 0 0
19 ESI Energie-Service St. Ingbert GmbH Saarbrücken 51 51 2009 1 0
20 Evonik Cordes Bioenergie GmbH Kirchwalsede 90 90 2009 2 0
21 Evonik Degussa GmbH Essen*) 94,9 5,1 100 2009 2.739 EAV
Evonik Degussa Immobilien GmbH & 22 Co. KG Marl 100 100 2009 73 15
Evonik Degussa Immobilien 23 Verwaltungs-GmbH Marl 100 100 2009 0 0
24 Evonik Energy Services GmbH Essen*) 100 100 2009 8 EAV
25 Evonik Fernwärme GmbH Essen*) 100 100 2009 21 EAV
26 Evonik Goldschmidt GmbH Essen*) 100 100 2009 127 EAV
27 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Steinau an der Strasse 100 100 2009 3 11
28 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg*) 100 100 2009 1 EAV
Evonik Grubengas-Holding NRW 29 GmbH Essen 100 100 2009 37 4
30 Evonik Immobilien GmbH Essen*) 100 100 2009 334 EAV
31 Evonik Litarion GmbH Kamenz*) 100 100 2009 8 EAV
32 Evonik New Energies GmbH Saarbrücken 100 100 2009 66 4
33 Evonik Oxeno GmbH Marl*) 100 100 2009 39 EAV
34 Evonik Peroxygens GmbH Essen 100 100 2009 10 EAV
35 Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen 100 100 2009 -22 -1
36 Evonik Power Minerals GmbH Dinslaken*) 100 100 2009 34 EAV
37 Evonik Power Saar GmbH Saarbrücken*) 100 100 2009 11 EAV
38 Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen 100 100 2009 0 0
39 Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen 99 99 2009 344 0
40 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen*) 100 100 2009 1 EAV
41 Evonik RohMax Additives GmbH Darmstadt*) 100 100 2009 31 EAV
42 Evonik Röhm GmbH Darmstadt*) 100 100 2009 168 EAV
43 Evonik Services GmbH Essen*) 100 100 2009 0 EAV
44 Evonik Steag GmbH Essen*) 5,1 94,9 100 2009 674 EAV
45 Evonik Steag International GmbH Essen 100 100 2009 0 0
46 Evonik Stockhausen GmbH Krefeld*) 100 100 2009 127 EAV
47 Evonik Technochemie GmbH Dossenheim 100 100 2009 10 8
48 Evonik Tego Chemie GmbH Essen*) 100 100 2009 1 EAV
49 Evonik Trading GmbH Essen*) 100 100 2009 35 EAV
Kraftwerksbeteiligungsgesellschaft 50 mbH Essen 100 100 2009 69 0
51 Evonik Wohnen GmbH Essen*) 100 100 2009 3 EAV
Evonik-EVN Walsum 10 52 Kraftwerksgesellschaft mbH Essen 51 51 2009 123 -2
53 Fernwärme-Verbund Saar GmbH Völklingen*) 74 74 2009 8 EAV
54 Goldschmidt ETB GmbH Berlin*) 100 100 2009 1 EAV
55 Goldschmidt SKW Surfactants GmbH Essen 100 100 2009 25 11
56 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100 100 2009 0 0
57 Haus Vogelsang GmbH Essen*) 100 100 2009 3 EAV
58 Heinrich Schäfermeyer GmbH Hückelhoven*) 100 100 2009 10 1
59 Hüls Service GmbH Marl*) 100 100 2009 0 EAV
60 Industriepark Wolfgang GmbH Hanau*) 100 100 2009 4 EAV
61 Infracor GmbH Marl*) 100 100 2009 66 EAV
62 Infracor Lager- und Speditions- GmbH Marl*) 100 100 2009 1 EAV
63 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100 100 2009 12 0
KOM-STEAG Herne 5 64 Kraftwerksgesellschaft mbh & Co. KG Essen 100 100 2009 0 0
Lünener Wohnungs- und 65 Siedlungsgesellschaft mbH Lünen*) 100 100 2009 28 1
Mineralstoffaufbereitung und 66 Verwertung mbH Gladbeck*) 100 100 2009 8 EAV
67 Minegas GmbH Essen 74,8 74,8 2009 5 4
68 Mingas-Power GmbH Essen 60 60 2009 4 3
69 Modellkraftwerk Völklingen GmbH Völklingen*) 70 70 2009 0 0
70 Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König*) 100 100 2009 1 EAV
OPUS Personaldienstleistungen 71 GmbH Essen*) 100 100 2009 0 EAV
R & B Industrieanlagenverwertung 72 GmbH Essen 100 100 2009 3 0
73 RAG Saarberg GmbH Saarbrücken*) 94,9 94,9 2009 468 EAV
74 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100 100 2009 240 -12
75 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100 100 2009 32 -2
76 RHZ Handwerks-Zentrum GmbH Gladbeck*) 100 100 2009 2 EAV
77 RIAG Immobilienverwaltung GmbH Essen*) 100 100 2009 12 EAV
78 RKB Raffinerie-Kraftwerks-Betriebs GmbH Essen*) 100 100 2009 0 EAV
80 Rhein Lippe Wohnen GmbH Duisburg*) 100 100 2009 98 33
81 ROTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100 100 2009 2 0
82 ROTGERS GmbH Essen 94,9 5,1 100 2009 430 -19
83 ROTGERS Rail Verwaltungs GmbH Essen 100 100 2009 50 -1
84 STEAG Energie-Contracting GmbH Saarbrücken*) 100 100 2009 0 EAV
85 STEAG Herne 5 KSK- Verwaltungsgesellschaft mbh Essen 100 100 2009 0 0
86 STEAG Kraftwerks- Grundstücksgesellschaft mbH Duisburg*) 100 100 2009 0 EAV
87 STEAG-Raffinerie-Kraftwerk-Sachsen-Anhalt GmbH Spergau 100 100 2009 2 EAV
88 Siedlung Niederrhein GmbH Dinslaken*) 100 100 2009 43 EAV
89 Stockhausen Unterstützung- Einrichtungs GmbH Krefeld 100 100 2009 0 0
90 Th. Goldschmidt-Fürsorge GmbH Essen 100 100 2009 0 0
91 Verwaltungsgesellschaft Hüls mbH Marl*) 100 100 2009 18 EAV
92 Verwaltungsgesellschaft für Degussa-Beteiligungsanteile mbH Frankfurt am Main*) 100 100 2009 1 EAV
93 WSA GmbH Essen*) 100 100 2009 0 EAV
94 Walsum Immobilien GmbH Duisburg*) 100 100 2009 25 EAV
95 Westgas GmbH Marl 100 100 2009 8 8
96 Wohnbau Auguste Victoria GmbH Marl*) 100 100 2009 35 EAV
97 Wohnbau Westfalen GmbH Dortmund*) 100 100 2009 80 12
98 Wohnungsbaugesellschaft mbH "Glückauf" Moers*) 100 100 2009 44 EAV
99 Aktivsauerstoff GmbH Treibach-Althofen 51 51 2009 4 2
100 Algorax (Pty.) Limited Port Elizabeth 80 80 2009 8 -11
101 Asian Bleaching Earth Company Ltd. (i.L.) Kongmadue 100 100 2009 in Liquidation
102 Compania Electrica de Sochagota S.A.E.S.P. Tunja 51 51 2009 52 6
103 Cosmoferm B.V. Delft 100 100 2009 5 -1
104 Degussa Africa Holdings (Pty) Ltd. Johannesburg 84,3749 84,3749 2009 6 0
105 Degussa C-B, L.L.C. Parsippany 100 100 2009 0 0
106 Degussa Engineered Carbons L. P. Parsippany 100 100 2009 -11 -41
107 Degussa International Inc. Wilmington 100 100 2009 422 -18
108 Degussa International Trade (Shanghai) Co. Ltd. Shanghai 100 100 2009 0 1
109 Degussa Knottingley Ltd i.L. Knottingley 100 100 2009 1 2
110 Degussa Limited Milton Keynes 100 100 2009 3 1
111 Degussa Novara Technology S.p.A. Mailand 100 100 2009 3 -1
112 Degussa Re S.A. Luxemburg 100 100 2009 5 0
113 Degussa SKW Co. Milton Keynes 100 100 2009 663 -1
114 Destek OOO Podolsk 59 59 2009 1 1
115 EG Pension Trustees Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 0 0
116 EGL Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 132 1
117 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul 51 51 2009 7 3
118 Elektrocieplownia Zdunska Wola Sp.z.o.o. Zdunska Wola 100 100 2009 7 1
119 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-Sur-Sanne 100 100 2009 9 0
120 Evonik Agroferm Zrt. Kaba 100 100 2009 12 2
121 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 467 1
122 Evonik COFRABLACK (Compagnie Française du Carbon Black S.A.S.) Ambes 100 100 2009 11 1
123 Evonik Carbogal S.A. Lisboa 100 100 2009 24 1
124 Evonik Carbon Black Korea Co., Ltd. Incheon 100 100 2009 79 9
125 Evonik Carbon Black Nederland B.V. Botlek 100 100 2009 23 0
126 Evonik Carbon Black Polska Sp. z.o.o. Jaslo 100 100 2009 10 1
127 Evonik Colortrend B.V. Maastricht 100 100 2009 11 0
128 Evonik Cyro Canada Inc. Etobicoke 100 100 2009 3 1
129 Evonik Cyro LLC Parsippany 100 100 2009 23 7
130 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking 100 100 2009 48 -66
131 Evonik Degussa (SEA) Pte. Ltd. Singapur 100 100 2009 1 1
132 Evonik Degussa (Shanghai) Co. Ltd. Shanghai 100 100 2009 2 0
133 Evonik Degussa (Thailand) Ltd. Bangkok 100 100 2009 2 1
134 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Johannesburg 100 100 2009 12 2
135 Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen 99.991 99.991 2009 152 3
136 Evonik Degussa Argentina S.A. Buenos Aires 100 100 2009 12 2
137 Evonik Degussa Australia Pty. Ltd. Dandenong/Victoria 100 100 2009 21 3
138 Evonik Degussa Brasil Ltda. São Paulo 100 100 2009 128 9
139 Evonik Degussa Canada Inc. Burlington, Ontario 100 100 2009 45 7
140 Evonik Degussa Carbons, Inc. Parsippany 100 100 2009 2 0
141 Evonik Degussa Chile S.A. Santiago 99.997 99.997 2009 0 0
142 Evonik Degussa Corporation Parsippany 100 100 2009 1.486 169
143 Evonik Degussa Croatia d.o.o. Zagreb 100 100 2009 1 0
144 Evonik Degussa France Groupe S.A.S. HAM 100 100 2009 44 -17
145 Evonik Degussa Gulf FZE Dubai 100 100 2009 0 0
146 Evonik Degussa Hong Kong Ltd. Hong Kong 100 100 2009 9 4
147 Evonik Degussa Hungaria Kft. i.L. Budapest 100 100 2009 0 0
148 Evonik Degussa Ibérica S.A. Granollers 100 100 2009 56 4
149 Evonik Degussa India Pvt. Ltd. Mumbai 100 100 2009 4 83
150 Evonik Degussa International AG Zürich 100 100 2009 21 13
151 Evonik Degussa Iran AG Teheran 100 100 2009 0 0
152 Evonik Degussa Italia S.p.A. Milano 100 100 2009 90 -57
153 Evonik Degussa Japan Co. Ltd. Tokyo 100 100 2009 80 3
154 Evonik Degussa Korea Ltd. Incheon 100 100 2009 6 2
155 Evonik Degussa Mexico S.A. de C.V. Mexiko City 100 100 2009 16 4
156 Evonik Degussa Mexico Servicios, S. A. de C. V. Mexico City 100 100 2009 0 0
157 Evonik Degussa Peroxid GmbH Wien 100 100 2009 23 2
158 Evonik Degussa Peroxide Ltd. Morrinsville 100 100 2009 11 1
159 Evonik Degussa Polska Sp.zo.o. Warschau 100 100 2009 2 1
160 Evonik Degussa Praha s.r.o. Prag 100 100 2009 1 0
162 Evonik Degussa Services LLC Wilmington 100 100 2009 0 0
163 Evonik Degussa Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100 100 2009 82 -30
164 Evonik Degussa Taiwan Ltd. Taipei 100 100 2009 16 3
165 Evonik Degussa Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla - Istanbul 100 100 2009 8 1
166 Evonik Degussa UK Holdings Ltd. London 100 100 2009 474 -11
167 Evonik Energy Services LLC Kings Mountain 100 100 2009 5 3
168 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upca 938 100 100 2009 50 3
169 Evonik Fibres GmbH Lenzing 100 100 2009 31 3
170 Evonik Foams Inc. Magnolia 100 100 2009 12 0
171 Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung 51 51 2009 14 0
172 Evonik Goldschmidt Chemical Corp. Delaware 100 100 2009 11 4
173 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 14 2
174 Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Galena 100 100 2009 11 0
175 Evonik Lynchem Co. Ltd. Dalian 100 100 2009 -34 -57
176 Evonik MedAvox SpA Assago (MI) 100 100 2009 -16 -42
177 Evonik Mexico S.A. de C.V Mexico 100 100 2009 -3 0
178 Evonik Monosilane Japan Co. Ltd Tokyo 100 100 2009 7 -1
179 Evonik Norcarb AB Malmö 100 100 2009 9 0
180 Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen 100 100 2009 164 53
181 Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl 99 99 2009 20 1
182 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini 100 100 2009 9 1
183 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning,GuangXi 100 100 2009 6 0
184 Evonik Rexim S.A.S. HAM 100 100 2009 -1 -8
185 Evonik RohMax Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur 100 100 2009 6 7
186 Evonik RohMax Canada Inc. Morrisburg 100 100 2009 5 2
187 Evonik RohMax France S.A.S Lauterbourg 100 100 2009 13 2
188 Evonik RohMax USA, Inc. Horsham 100 100 2009 19 8
189 Evonik Sanzheng (Yingkou) Fine Chemicals Co., Ltd. Yingkou 65 65 2009 43 1
190 Evonik Sanzheng Chongqing Fine Chemical Co., Ltd. Chongqing 100 100 2009 11 0
191 Evonik Silquimica S.A. Zubillaga-Lantaron 100 100 2009 9 0
192 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 356 1
193 Evonik Stockhausen LLC Greensboro 100 100 2009 0 -1
194 Evonik Thai Aerosil Co. Ltd. Bangkok 100 100 2009 15 3
195 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co. Ltd. Liaoyang 70 70 2009 3 0
196 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong 70 70 2009 5 1
197 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taipei 100 100 2009 18 1
198 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping 60 60 2009 14 2
199 Goldschmidt Sumi Asih, PT. Bekasi Timur 75 75 2009 6 1
200 Insilco Ltd. New Delhi 73,11 73,11 2009 9 1
201 Inspec Finance Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 174 1
202 Inspec Fine Chemicals Ltd. Knottingley 100 100 2009 34 0
203 Inspec Group BV Amsterdam 100 100 2009 248 1
204 Inspec Invesco Milton Keynes 100 100 2009 113 1
205 Iskenderun Energji Üretim ve Ticaret A. S. Ankara 51 51 2009 1.012 121
206 JIDA Evonik High Perfomance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun 80 80 2009 1 -2
207 Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 339 0
208 Laporte Group Pension Trustees Ltd. London 100 100 2009 0 0
209 Laporte Industries Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 24 -7
210 Laporte Invesco Milton Keynes 100 100 2009 185 1
211 Laporte Materials (Barrow) Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 0 0
212 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam 100 100 2009 594 0
213 Laporte Organisation Ltd. (i.L.) London 100 100 2009 in Liquidation
214 Laporte Properties Limited Milton Keynes 100 100 2009 0 0
215 Laporte do Brasil Ltda. Sao Paulo 100 100 2009 0 0
216 PE Megawat Sp.z.o.o. Gliwice 100 100 2009 3 0
217 Miejskie Przedsiebiorstwo Energetyki Cieplnej Sp.z o.o. Piekary Slaskie 94,45 94,45 2009 2 0
218 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany 100 100 2009 -1 0
219 Nippon Aerosil Co.Ltd. Tokyo 80 80 2009 49 6
220 OOO Evonik Chimia Moskau 100 100 2009 1 0
PT. Evonik Degussa Peroxide 221 Indonesia Cikarang Bekasi, West Java 100 100 2009 5 1
222 Peter Spence & Sons Limited Milton Keynes 100 100 2009 1 0
223 Qingdao Evonik Chemical Co. Ltd. JiaoZhou,ShanDong Province 52 52 2009 16 0
224 R + J Garroway Limited Glasgow 100 100 2009 0 0
225 Roha B.V. Tilburg 100 100 2009 3 1
226 RÜTGERS Organics Corporation State College 100 100 2009 -6 -3
227 SFW Energia Sp.z.o.o. Gliwice 100 100 2009 14 0
228 STEAG State Power Inc. Makati City 51 51 2009 160 38
229 Sarclear Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 86 0
230 Synthetic Chemicals Pension Scheme Trustees Ltd. Knottingley 100 100 2009 0 0
231 The St. Bernard Insurance company Ltd. Douglas 100 100 2009 6 0
B. Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
232 BF Technik GmbH Hückelhoven 100 100 2008 0 -1
233 Biogasanlage Völklingen GmbH Völklingen 51 51 2008 0 0
234 Emtec GmbH Völklingen 100 100 2008 1 0
235 Evonik Degussa Anlagen-Betriebs GmbH & Co. KG Essen 100 100 2009 0 0
236 Evonik Degussa Anlagen-Betriebs Verwaltungs-GmbH Essen 100 100 2009 0 0
237 Evonik Risk Engineering GmbH Essen 100 100 2009 0 EAV
238 Felix Höltken GmbH Köln 100 100 2008 0 EAV
239 Fiberdur-Vanck GmbH Hückelhoven 100 100 2008 1 0
240 GAL Fernwärmeschiene Saar-West Besitzgesellschaft mbH & Co. KG Saarbrücken 49 49 2008 0 0
GSB Gesellschaft zur Sicherung von 241 Bergmannswohnungen mbH Essen 50 50 2008 0 0
242 GbR Gemeinschaftskraftwerk West Essen 78,57 78,57 2008 4 0
243 Geo-Fernwärme Südbayern GmbH i.L. Neufahrn 74 74 2008 in Liquidation
244 Günther Wiedenhagen, Isolierbaustoffe, GmbH Hückelhoven 100 100 2008 3 0
245 Kraftwerkseinsatzgesellschaft mbh & Co. KG Essen 100 100 2008 0 0
246 Kraftwerksgesellschaft Völklingen Geschäftsführungs-GmbH Völklingen 73,68 73,68 2008 0 2
247 Kraftwerksgesellschaft Völklingen mbH & Co KG Völklingen 73,68 73,68 2008 0 13
248 Li-Tec Battery GmbH Kamenz 50,1 50,1 2009 0 -1
249 PKU Pulverkautschuk Union GmbH Marl 100 100 2009 in Liquidation
Grundstücksverwaltungsgesellschaft 250 KG i.L. Grünwald 94,34 94,34 2009 in Liquidation
251 Projektgesellschaft Radbod mbH Hamm 33,33 33,33 2008 0 0
252 RWS Wohnpark Sanssouci GmbH Essen 67,1 67,1 2008 1 0
253 SJ Brikett- und Extrazitfabriken GmbH Hückelhoven 100 100 2008 2 4
STEAG Herne 5 KWE- 254 Verwaltungsgesellschaft mbh Essen 100 100 2008 0 0
STEAG- 255 Kraftwerksbetriebsgesellschaft mbH Essen 78,57 78,57 2008 0 0
256 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 69,99 69,99 2008 0 0
257 Trierer Tor, Aachen EBV Projekt GmbH & Co. KG Hückelhoven 100 100 2008 0 0
258 AYTET ELEKTRIK TOPTAN VE TICARET A.S. Ankara 100 100 2009 0 0
259 Ariens Steenfabriek I1 B.V. Almelo 100 100 2008 0 0
260 Auxiliaire Minière S.A. Lüttich 100 100 2008 1 0
261 Bekool B.V. Buchten 100 100 2008 0 0
262 Comptoir Luxembourgeois des Charbonnages d'Eschweiler S.a.r.l. Luxembourg 100 100 2008 in Liquidation
263 Degussa Cathay Biotechnology Co., Ltd. Jining,ShanDong Province,P.R.C 51 51 2009 10 0
264 Degussa Engineered Carbons, LLC Parsippany 100 100 2009 0 0
265 Energoinvest a.s. Prag 100 100 2008 0 0
266 Evonik Degussa Stanlow Ltd. i.L. Hursley 100 100 2009 in Liquidation
267 Evonik Degussa UK Services Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 0 0
268 Evonik ENERGO Mineral Sp.z.o.o. Kattowice 100 100 2008 1 0
269 Evonik Enax (Anqiu) Power Lion Technologies Co. Ltd. Anqiu 50 50 2009 0 0
270 Evonik Energy Services (India) Pvt. Ltd. Bombay 100 100 2008 1 1
271 Evonik Energy Services do Brasil Ltda. Sao Paulo 100 100 2008 1 0
272 Evonik New Energies UK Ltd Richmond 100 100 2008 0 0
273 GVT d.o.o. za mobilnu ernergiju Vukowar 100 100 2008 0 0
274 Renova Enerji Üretim ve Ticaret A.S. Ankara 99.998 99.998 2009 0 0
275 RÜTGERS S.r.L. i.L. Mailand 99,99 99,99 2009 in Liquidation
276 S.C.I. ECONOMAT Luxembourg 100 100 2009 3 0
277 S.C.I. WALLIS Sociéte Civile Immobilière et de Placement WALLIS Luxembourg 100 100 2009 2 0
278 SEC Energie-Contracting sp.z.o.o. Kattowitz 100 100 2008 0 0
279 SFW s.r.o. Prag 100 100 2008 1 0
280 SKW Chemicals UK Ltd. Milton Keynes 100 100 2009 0 0
281 STEAG DO BRASIL LTDA. i.L. Rio de Janeiro 100 100 2008 in Liquidation
282 STEAG encotec (West Africa) Ltd. Port Harcourt 97 97 2007 0 0
II. BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN
A. Gemeinschaftsunternehmen (at-Equity-bilanziert)
283 EnD-I STEAG Bioenergie GmbH Saarbrücken 50 50 2008 0 0
284 Netzleitung Lünen GmbH Essen 50 50 2008 1 0
285 REG Raffinerie-Energie GmbH & Co. oHG Köln 80 80 2008 14 13
286 StoHaas Management GmbH Marl 50 50 2009 0 0
287 StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50 50 2009 217 27
288 THS GmbH Essen 50 50 2008 182 72
289 Ayas Enerji Üretim ve Ticaret A.S. Ankara 51 51 2009 16 -2
290 Daicel-Evonik Ltd. Tokyo 50 50 2009 14 1
291 Evonik Cristal Materials Corporation Taipei 52 52 2009 2 0
292 Evonik Headwaters Korea Co., Ltd. Ulsa 50 50 2009 9 5
293 Evonik Headwaters LLP Milton Keynes 50 50 2009 8 -3
294 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao 50 50 2009 3 0
295 Perorsa - Peróxidos Orgánicos S.A. Barcelona 50 50 2009 in Liquidation
B. Gemeinschaftsunternehmen (nicht at-Equity-bilanziert)
296 Fernwärmeversorgung Gelsenkirchen GmbH Gelsenkirchen 50 50 2008 0 0
297 Kraftwerk Voerde oHG der Evonik Steag GmbH und RWE Power AG Voerde 75 75 2008 6 0
298 Kremer Baustoffe und Transporte GmbH & Co. KG Zeil am Main 50 50 2008 1 2
299 Kremer Baustoffe und Transporte Verwaltung-GmbH Zeil am Main 50 50 2008 0 0
300 MID-Cert Gesellschaft für Zertifizierung mbH Essen 50 50 2008 0 0
301 MIROTEC Mineral Rohstoff Technik GmbH Bochum 50 50 2008 k.A. k.A.
302 Minex GmbH Staßfurt 50 50 2008 k.A. k.A.
Montanes Explorationsgesellschaft 303 mbH Karlsruhe 50 50 2008 0 0
304 WSG Wärmezähler-Service GmbH Essen 50 50 2008 2 0
305 BTU STEAG O & M Services, Ltd. Cayman Islands 50 50 2008 0 0
306 Bhellas N.V. Alken 33,33 33,33 2008 0 0
307 Euroment Benelux B.V. Heemstede 50 50 2008 2 2
308 Evonik Hargraves Limited Durham 50 50 2009 0 0
C. Assoziierte Unternehmen (at-Equity-bilanziert)
309 ARG mbH & Co. KG Duisburg 20,28 20,28 2009 8 27
310 Deutsche Industrieholz GmbH Essen 45 45 2008 2 1
Fernwärmeversorgung Niederrhein 311 GmbH Dinslaken 26 26 2008 44 9
312 Freiburger Wärmeversorgungs GmbH Freiburg 49 49 2008 3 1
313 Gichtgaskraftwerk Dillingen GmbH & 313 Co. KG Dillingen 49,9 49,9 2008 12 0
314 JSSi GmbH Freiberg 51 51 2009 25 -8
315 Kommanditgesellschaft Deutsche 315 Gasrußwerke GmbH & Co. Dortmund 54,35 54,35 2009 8 1
316 Kraftwerk Bexbach Verwaltungsgesellschaft mbH Bexbach 33,33 33,33 2008 24 1
317 TÜV Nord InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49 49 2008 1 0
318 TÜV Nord InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49 49 2008 0 0
319 Verwaltungsgesellschaft GKW Dillingen mbH Dillingen 49,9 49,9 2008 0 0
320 ARKAD Deniz Tasimaciligi A. S. Istanbul 49 49 2009 23 4
321 DSL. Japan Co., Ltd. Tokyo 51 51 2009 4 1
D. Assoziierte Unternehmen (nicht at-Equity-bilanziert)
322 Aachener Kreuz Merzbrück GmbH & Co. KG Würselen 25 25 2008 0 0
323 Aachener Kreuz Merzbrück Verwaltungs GmbH Würselen 25 25 2008 0 0
324 BAV Aufbereitung Herne GmbH Herne 49 49 2008 2 0
325 Energieversorgung Rochlitz GmbH Rochlitz 49 49 2008 1 0
326 FWM Fernwärmeversorgung Mayen GmbH Mayen 45 45 2008 1 0
327 Fernwärmeversorgung Neunkirchen GmbHgg Neunkirchen 49 49 2008 1 1
328 Steinrausch Geschäftsführungsgesellschaft mbH Saarlouis 33,33 33,33 2008 0 0
329 Fernwärmeversorgung Saarlouis-Steinrausch GmbH & Co KG Saarlouis 33,33 33,33 2008 1 0
330 Fernwärmeversorgung Universitäts-Wohnstadt Bochum GmbH g Bochum 25 25 2008 1 0
331 oHG der Evonik Steag GmbH und der RWE Power AG Bergkamen 49 49 2008 15 1
Grundstücksentwicklung 332 Herzogenrath GmbH Herzogenrath 33,33 33,33 2008 0 0
333 HKH Heizkraftwerk Homburg GmbH Homburg 47 47 2008 1 0
334 Ilmenauer Wärmeversorgung GmbH Ilmenau 49 49 2008 5 1
335 Entwicklungsgesellschaft Hückelhoven-Wassenberg mbH Hückelhoven 25 25 2008 0 0
336 PRINAS Assekuranz Service GmbH Essen 25 25 2008 2 0
337 Projektgesellschaft Industriepark Dorsten / Marl mbH Dinslaken 49,04 49,04 2008 0 0
338 SAFA-Saarfilterasche-Vertriebs- GmbH & Co KG Baden-Baden 20 20 2008 1 3
339 Saarfilterasche-Vertriebs-Gesellschaft mbH Baden-Baden 20 20 2008 0 0
340 Sömmerdaer Energieversorgung GmbHg Sömmerda 49 49 2008 1 1
VEAG/STEAG Aktiengesellschaft 341 oHG Berlin 25,1 25,1 2008 5 5
Umschlagsterminal Marl GmbH & Co. 342 KG Marl 33,3 33,3 2009 0 0
Umschlagsterminal Marl 343 Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 33,3 33,3 2009 0 0
344 Wohnbau Dinslaken GmbH Dinslaken 35,06 35,06 2008 42 5
345 Wärme-Service Zweibrücken GmbH Zweibrücken 24,5 24,5 2008 0 0
346 KE Dolna Odra Sp. Z.o.o. Nowe Czarnowo 31,43 31,43 2008 1 0
E. Sonstige Unternehmen
347 Brennelement-Zwischenlager Ahaus GmbH Ahaus 45 45 2008 2 2
348 Deutsche Gasrußwerke GmbH Dortmund 50 50 2009 0 0
349 Faserwerke Hüls GmbH Marl 50 50 2009 1 0
350 Industriepark Münchsmünster GmbH & Co.KG Münchsmünster 30 30 2008 7 0
351 Industriepark Münchsmünster Verwaltungs- GmbH Königstein 38 38 2008 0 0
352 Li-Tec Verwaltungs-GmbH Kamenz 20 20 2009 0 0
353 SUNCOAT GmbH Zittau 25 25 2009 k.A. k.A.
354 Synthesegasanlage Ruhr GmbH i.L. Oberhausen 50 50 2009 in Liquidation
355 Aerosil Regional Representative Office Ltd. Bangkok 49 49 2009 0 0
356 Inxel-Evonik Advanced Pigment System S.a.g.l. Lugano 30 30 2009 3 0

1) Die Umrechnung der Auslandswerte erfolgt für das Eigenkapital mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag, für das Jahresergebnis mit dem Jahresdurchschnittskurs.

*) Inanspruchnahme der Erleichterungen gem. §264 (3) HGB und §264 b HGB

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