Interim / Quarterly Report • Sep 14, 2020
Interim / Quarterly Report
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| Grußwort des Vorstands | 4 | |
|---|---|---|
| Aktie & Investor Relations | ||
| 1. | KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT | 10 |
| 1.1. Grundlagen des Konzerns | 11 | |
| I. | Geschäftstätigkeit | 11 |
| II. | Wirtschaftsbericht | 12 |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe | 13 | |
| I. | Vermögenslage | 13 |
| II. | Finanzlage | 15 |
| III. | Ertragslage | 16 |
| 1.3. Chancen- und Risikobericht | 19 | |
| I. | Chancenbericht | 19 |
| II. | Risikobericht | 19 |
| 1.4. Prognosebericht | 20 | |
| 2. | KONZERNZWISCHENABSCHLUSS DER ERNST RUSS AG | 22 |
| 3. | VERKÜRZTER KONZERNANHANG DER ERNST RUSS AG | 28 |
| ERGEBNIS | EINHEIT | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | Mio. EUR | 28,9 | 20,8 | 38,9 |
| Betriebsergebnis* | Mio. EUR | 1,8 | -0,9 | < -100,0 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | Mio. EUR | 1,9 | 0,2 | > 100,0 |
| Ergebnis nach Steuern (EAT) | Mio. EUR | 1,7 | -0,6 | < -100,0 |
* Nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt
| BILANZ | EINHEIT | 30.6.2020 | 31.12.2019 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | Mio. EUR | 145,0 | 148,7 | -2,5 |
| Eigenkapital | Mio. EUR | 70,3 | 68,7 | 2,3 |
| Eigenkapitalquote | % | 48,5 | 46,2 | 2,3 %-Punkte |
| Bilanziertes Schiffsvermögen | Mio. EUR | 101,3 | 103,9 | -2,5 |
| MITARBEITER | EINHEIT | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität | Vollzeitäquivalent | 66 | 130 | -49,2 |
| Personalaufwand | Mio. EUR | 3,8 | 6,4 | -40,6 |
| Personalaufwandsquote | % | 13,1 | 30,8 | -17,6 %-Punkte |
| AKTIE | EINHEIT | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 | VERÄNDERUNG IN EUR |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | EUR | 0,05 | -0,02 | 0,07 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) | EUR | 0,05 | -0,02 | 0,07 |
| SCHIFFSSPEZIFISCHE KENNZAHLEN | EINHEIT | 30.6.2020 | 31.12.2019 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl vollkonsolidierte Schiffe | 14 | 14 | - | |
| Kapazität | TEU | 27.439 | 27.439 | - |
| Kapazität | dwt | 406.011 | 406.011 | - |
| EINHEIT | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 | VERÄNDERUNG IN % | |
| Durchschnittliche Charterrate | USD/Tag | 8.643 | 11.935 | -25,8 |
| Technische Verfügbarkeit | % | 97,8% | 99,6% | -1,8 %-Punkte |
| Beschäftigungsquote | % | 95,1% | 94,6% | 0,5 %-Punkte |
3
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, werte Geschäftsfreunde der Ernst Russ AG,
die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 seit Beginn dieses Jahres hat weltweit zu einer in diesem Maße nie dagewesenen Störung der Wirtschaft und des Alltagslebens geführt. Die Bekämpfung der schnellen Ausbreitung stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Wir stellen uns unserer Verantwortung und setzen alles daran, dass unser Unternehmen voll funktionsfähig und erfolgreich bleibt. Der Fokus der Geschäftstätigkeit unseres Unternehmens liegt aufgrund dieser gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten auf der Sicherung der Liquidität.
Die Ernst Russ Gruppe betreut zum 30. Juni 2020 eine Flotte von 70 Container-, Tankerund Bulkschiffen sowie sonstigen Schiffen. Bei 28 Schiffen ist die ER Gruppe maßgeblich beteiligt, davon gehören 14 Schiffe zum Konsolidierungskreis der ER Gruppe. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 4.250 TEU zusammen, ergänzt um einen Handysize-Bulker mit 38.000 dwt und eine RoRo-Fähre.
Unser Ziel ist und bleibt es, insbesondere unser Segment Shipping weiterzuentwickeln. Wir wollen unsere vorhandene Flotte kontinuierlich ausbauen und uns damit zu einem führenden "Tonnage-Provider" der internationalen Schifffahrtsbranche entwickeln. Unser Fokus liegt dabei auf attraktiven und ertragsstarken Investitionen, um nachhaltiges und profitables Wachstum zu schaffen.
Als Asset- und Investmentmanager steuert und koordiniert die Ernst Russ Gruppe alle Schritte rund um Schiffsinvestments beginnend mit der Identifikation und dem Ankauf eines geeigneten Schiffes, über die Entwicklung einer Beschäftigungsstrategie, sowie die Auswahl des technischen Bereederers und des Crewing-Unternehmens bis zur Entwicklung und Umsetzung der richtigen Veräußerungsstrategie. Daneben stellt die individuelle Strukturierung von Schiffsportfolien für unsere Kunden eine Kernkompetenz der Unternehmensgruppe dar.
Entsprechend dieser maritimen Strategie haben wir zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres den Bereich Wohnungsbauprojekte aus dem Segment Real Estate erfolgreich veräußert.

GRUßWORT DES
VORSTANDS
Für das Wachstum unseres Unternehmens setzen wir weiterhin auf eine große Bandbreite an Finanzierungsmöglichkeiten in variabler Kombination – zum Beispiel den Einsatz vorhandener Eigenmittel, Bankfinanzierungen sowie Kooperation mit strategischen Partnern. Zusätzlich prüfen wir die flankierenden Kapitalmaßnahmen, die uns als börsengehandeltes Unternehmen zur Verfügung stehen.
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hat sich im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum positiv entwickelt. Das Betriebsergebnis hat sich um 2,7 Mio.EUR auf 1,8 Mio.EUR erhöht. Auch das Konzernperiodenergebnis erhöhte sich auf 1,8 Mio.EUR. Aufgrund des positiven Konzernperiodenergebnisses erhöhte sich das Eigenkapital von 68,7 Mio.EUR auf 70,3 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote beträgt 48,5% (31.Dezember 2019: 46,2%). Aufgrund von Desinvestitionen insbesondere im Bereich der Wohnprojekte ist die Konzernliquidität von 10,0 Mio.EUR auf 13,3 Mio.EUR gestiegen. Die Entwicklung des Aktienkurses ist hingegen nach wie vor nicht zufriedenstellend. Dieser Kurs spiegelt unserer Meinung nach nicht den wirklichen Wert der Aktie wider. Selbstverständlich bleibt es
unser Ziel, den Wert der Aktie und damit das Investment in die Ernst Russ AG nachhaltig zu stärken.
Mein Dank gilt Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für das entgegengebrachte Vertrauen. Selbstverständlich bleibt es unser Ziel, die Ernst Russ AG im Interesse unserer Investoren weiterzuentwickeln. Auch danke ich den Mitgliedern des Aufsichtsrats für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großartigen Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten.
Mit den besten Grüßen – bleiben Sie gesund!
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG Hamburg, im September 2020

Im ersten Quartal 2020 verzeichneten die nationalen und internationalen Aktienmärkte als Folge der Corona-Pandemie dramatische Einbrüche. Während der DAX zum Jahresbeginn noch bei fast 14.000 Punkten notierte, erreichte er am 18. März 2020 einen Tiefstwert von knapp 8.300 Punkten.
Der Eröffnungskurs 2020 der Ernst Russ-Aktie lag bei 0,78 EUR. Im Februar wurde der Höchstkurs von 0,83 EUR erzielt, im März mit 0,45 EUR der Tiefstkurs. Der Halbjahresschlusskurs lag bei 0,62 EUR. Die Anzahl der im Durchschnitt börsentäglich gehandelten Aktien belief sich dabei auf 12.425 Stück bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von 8.036 EUR.
| Aktiengattung | Nennwertlose Namensaktien (Stückaktien) |
|---|---|
| Anzahl der zum Börsenhandel zugelassenen Aktien | 32.434.030 |
| Marktsegment | Scale (Frankfurter Wertpapierbörse), Mittelstandsbörse Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg) |
| Handelsplätze | Frankfurter Wertpapierbörse, Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg |
| Erster Handelstag / Ausgabepreis | 6. Oktober 2005 / 20,50 EUR |
| ISIN | DE000A161077 |
| WKN | A16107 |
| Börsenkürzel | HXCK |
| Reuters | HXCKk.DE |
| Bloomberg | HXCK:GR |
| Common Code | 022854488 |
| Designated Sponsor | ODDO SEYDLER BANK AG |
Nach Veräußerung der zum Segment Real Estate gehörenden Wohnungsbauprojekte sowie zur Klarstellung der Holdingfunktion der Gesellschaft wurde die Satzung durch Beschlussfassung der Hauptversammlung am
ERNST RUSS AG
AKTIE & INVESTOR RELATIONS
Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung der Ernst Russ AG vom 19. Juni 2020 wurden Herr Jochen Döhle und Herr Ingo Kuhlmann in ihrem Amt als Aufsichtsratsmitglieder bestätigt. Gemeinsam mit Herrn Alexander Stuhlmann als Vorsitzendem und
Herrn Robert Lorenz-Meyer bilden sie das Aufsichtsgremium der Ernst Russ AG. Herr Jochen Döhle wurde vom Aufsichtsrat als stellvertretender Vorsitzender bestätigt, Herr Udo Bandow steht dem Gremium als Ehrenvorsitzender beratend zur Seite.

Die Ernst Russ AG hat bereits im Geschäftsjahr 2019 ihre Investor-Relations-Arbeit intensiviert. Trotz aller aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland ist es das Ziel der Ernst Russ AG, auch in dieser außergewöhnlichen Situation den Kontakt mit den Aktionären und Investoren zu pflegen. So hat sich die Ernst Russ AG auf der erstmals als virtuelle Veranstaltung stattfindenden Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK) am 29. April 2020 präsentiert. Auch im Dezember wird die Gesellschaft wieder an dieser Veranstaltung teilnehmen – nach derzeitigem Planungsstand auch im Rahmen einer Präsenzveranstaltung in München. Weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die freiwillige Veröffentlichung von Quartalsberichten, wurden ebenso umgesetzt oder befinden sich aktuell in Planung.
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus mussten wir in diesem Jahr auf eine Hauptversammlung als Präsenzveranstaltung und den persönlichen Dialog mit unseren Aktionären im gewohnten Rahmen verzichten. Der Gesetzgeber hat Ende März die Möglichkeit eröffnet, eine präsenzlose, virtuelle Hauptversammlung abzuhalten. Vor dem Hintergrund der Gefährdung durch das Coronavirus hielten wir dies für die einzig verantwortbare Möglichkeit am ursprünglich geplanten Termin, dem 19. Juni 2020, eine Hauptversammlung durchzuführen.

TERMINE* Veröffentlichung Quartalsbericht Q3 2020 4. Dezember 2020 Dezember

* Die Ernst Russ AG behält sich vor, ggf. Termine zu ändern oder zu ergänzen.

| 1.1. Grundlagen des Konzerns | 11 | |
|---|---|---|
| I. | Geschäftstätigkeit | 11 |
| II. | Wirtschaftsbericht | 12 |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe | 13 | |
| I. | Vermögenslage | 13 |
| II. | Finanzlage | 15 |
| III. | Ertragslage | 16 |
| 1.3. Chancen- und Risikobericht | 19 | |
| I. | Chancenbericht | 19 |
| II. | Risikobericht | 19 |
| 1.4. Prognosebericht | 20 |
Das Segment Shipping bildet den Kernbereich unserer Geschäftsaktivitäten. Der Fokus des Ernst Russ Konzerns (im Folgenden "ER Gruppe") liegt auf dem weiteren Ausbau eines profitablen und beständigen Sachwert-Portfolios von Schiffen der Typklassen Container, Bulker und Tanker sowie dem Asset- und Investmentmanagement von Schiffen. Neben den Geschäftsaktivitäten im Segment Shipping sind wir im Fonds- und Assetmanagement der Assetklassen Schiff, Immobilie und Alternative Investments tätig. Zum 30. Juni 2020 werden von der ER Gruppe Assets mit einem Gesamtvolumen von rund 1,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2019: 2,0 Mrd. EUR) betreut.
1.
Die ER Gruppe betreut zum 30. Juni 2020 eine Flotte von 70 Container-, Tanker- und Bulkschiffen sowie sonstigen Schiffen. Bei 28 Schiffen ist die ER Gruppe maßgeblich beteiligt, davon gehören 14 Schiffe zum Konsolidierungskreis. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 4.250 TEU zusammen, ergänzt um einen Handysize-Bulker mit 38.000 dwt und eine Ro-Ro-Fähre. Bei 42 weiteren Schiffen handelt es sich um solche, bei denen Gesellschaften der ER Gruppe Fondsund Assetmanagement-Dienstleistungen oder weitere Services erbringen bzw. als Minderheitsgesellschafter beteiligt sind.
Das für die vollkonsolidierte Flotte von 14 Schiffen entwickelte Beschäftigungskonzept ist auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. Drei dieser Schiffe erzielen Erlöse aus Chartereinnahmenpools, vier Schiffe sind mittel- bis langfristig verchartert und sieben Schiffe sind mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten verchartert.
Von 2.548 möglichen Einsatztagen war die Flotte der vollkonsolidierten Schiffe im Berichtszeitraum an 2.493 Tagen (97,8%, Vorjahreszeitraum: 99,6%) einsatzfähig. Die technischen Ausfallzeiten von 2,2% waren auf übliche betriebsbedingte Störungen und die Zeit für die Durchführung von notwendigen Reparaturen zurückzuführen. Da die Flotte trotz technischer Betriebsfähigkeit marktbedingt an weiteren 69 Tagen (2,7%, Vorjahreszeitraum: 5,0%) keine Chartereinnahmen erzielte, lagen die tatsächlichen Betriebstage bei insgesamt 2.424 (95,1%, Vorjahreszeitraum: 94,6%).
Die im Februar 2019 von einer Tochtergesellschaft der Ernst Russ AG gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner erworbenen Projektgrundstücke im Pinneberger ILO-Park, auf denen bis zum Sommer 2021 rund 75 geförderte Wohnungen gebaut werden sollen, wurden im März 2020 veräußert. Überdies wurde das gemeinsam mit einem weiteren Joint-Venture-Partner erworbene Grundstück in Bad Oldesloe, auf dem ab 2020 insgesamt 136 Wohnungen entstehen sollen, im April 2020 veräußert. Weitere Aktivitäten im Bereich Wohnungsbauprojekte bestehen darüber hinaus nicht.
Seitdem liegen die Tätigkeiten der ER Gruppe im Segment Real Estate ausschließlich im Bereich Fonds- und Assetmanagement. Insgesamt werden 29 Immobilien an 17 Standorten in 24 Fonds betreut.
Das Segment Alternative Investments umfasst sowohl die Bewirtschaftung und Disposition der von der ER Gruppe initiierten Investitionsobjekte als auch das operative Management von Investitionsobjekten, die nicht den Segmenten Shipping oder Real Estate zuzuordnen sind.
Die Entwicklung der weltweiten Wirtschaftsleistung war in der ersten Jahreshälfte 2020 geprägt durch die Auswirkungen der internationalen COVID-19-Pandemie. Die Weltbank hat Anfang Juni 2020 eine aktualisierte Prognose für die Weltwirtschaft veröffentlicht. Die angepasste Erwartung der Organisation für das globale Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt per 2020 bei -5,2% und damit bei der stärksten Rezession seit acht Dekaden. Relativ stark betroffen sind nach dieser Prognose die Länder, in denen eine Abhängigkeit von Welthandel, Tourismus, Rohstoffexporten und externer Finanzierung besteht.
China musste als erste Nation stark gesunkene Konjunkturzahlen hinnehmen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verzeichnete bereits im Januar und Februar 2020 mit einer um annähernd 14 % zurückgegangenen Industrieproduktion den stärksten Einbruch seit 30 Jahren. Im ersten Jahresquartal schrumpfte Chinas Wirtschaftsleistung um 6,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei der Plenarsitzung des Volkskongresses Ende Mai verkündete die Regierung infolgedessen kein neues Wachstumsziel – erstmals seit 1990.
Für die Länder der Eurozone geht der Internationale Währungsfonds (IWF) für das Jahr 2020 von einem Wirtschaftseinbruch von 10,2% aus – noch stärker als im April 2020 angenommen. Und auch die deutsche Wirtschaft muss Ende des ersten Halbjahres 2020 einen historischen Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) hinnehmen. Nach Angaben des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, dürfte das BIP bedingt durch den Lockdown "zweistellig und damit in noch nie dagewesenem Ausmaß eingebrochen sein". Das Statistische Bundesamt bezifferte den BIP-Rückgang im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem ersten auf 10,1%. Zum Vergleich: Den bisher stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal hatte es während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise im zweiten Quartal 2009 mit 7,9% gegeben.
Die Inflation in Deutschland sank von 1,4% im Januar auf voraussichtlich -0,1% im Juli 2020 (Destatis am 30. Juni 2020). Diese Entwicklung wurde allerdings infolge von steigenden Lebensmittelpreisen in der Zwischenzeit leicht kompensiert.
Auch der Welthandel ist durch die rigorosen Lockdown-Maßnahmen in der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Schätzungen der Welthandelsorganisation (World Trade Organization – WTO) erfolgte im zweiten Quartal 2020 ein Rückgang um 18,5 % (im Vergleich zum zweiten Quartal 2019).
Wie auch andere Verkehrsträger ist die Schifffahrt durch diese Entwicklung in Form von sinkenden Charterraten und der steigenden Zahl beschäftigungsloser Schiffe direkt betroffen. Für die ER Gruppe sind insbesondere die Entwicklungen der Container-, Bulkerund Tankermärkte relevant.
Nachdem im dritten und vierten Quartal 2019 die Charterraten für Containerschiffe in nahezu allen Größenklassen einen spürbaren Anstieg verzeichnen konnten, sind die Raten seit Ende des ersten Quartals 2020 im Zuge der Corona-Pandemie kontinuierlich zurückgegangen. Seit Juni ist jedoch eine Bodenbildung zu beobachten. Zwar bewegen sich die Charterraten in nahezu allen Größenklassen weiterhin seitwärts, es werden aber wieder deutlich mehr Schiffe geschlossen und die durchschnittlichen Charterperioden steigen kontinuierlich an. Lediglich bei den größeren Containerschiffen ab 8.000 TEU ist bereits ein Anstieg im Ratenniveau erfolgt.
Im Bulkermarkt stand der Baltic Dry Index, ein Preisindex für die Verschiffung von Massengütern, zum Jahresende 2019 bei 1.090 Punkten und sank bis Mitte Februar 2020 auf 411 Punkte. Seit Anfang Juni 2020 befindet sich der Index in einer sprunghaften Aufwärtsbewegung und notierte im Juli 2020 mit 1.956 Punkten. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Charterraten wider, vor allem in dem Segment der Capesize-Bulker (180.000 dwt). Hintergrund für die Erholung ist u.a. die verstärkte Nachfrage für Eisenerzlieferungen von Westaustralien nach China.
Der Spot-Zeitchartmarkt in der Tankschifffahrt stieg gemäß dem Baltic Clean Tanker Index, einem wichtigen Preisindex für das weltweite Verschiffen von Ölprodukten, zum Jahresende 2019 deutlich an. Im April 2020 erreichte der Index ein Niveau, das zuletzt im Jahr 2008 erreicht wurde. Seitdem ist der Index stark zurückgegangen und notiert im Juni 2020 sogar unter dem Niveau des Vorjahres.
Im Immobilienmarkt ist die Hotel- und Gaststättenbranche besonders von der Pandemie betroffen. Verursacht durch die lange Zeit der Kontaktverbote, Schließungen und Hygienemaßnahmen ist der Umsatz in diesem Bereich massiv eingebrochen. Besonders negative Auswirkungen verzeichneten zudem der Einzelhandel sowie Shoppingcenter, wohingegen der Onlineversandhandel von den Lockdown-Maßnahmen profitieren konnte. Der Wohnungsmarkt war auch in den vergangenen Monaten in Bezug auf die Mietpreise stabil. Lediglich Wohnungsbesichtigungen und -wechsel haben aufgrund der Kontaktbeschränkungen im Lockdown-Zeitraum quasi nicht stattgefunden. Das Transaktionsvolumen für Immobilien halbierte sich im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal. Geprägt war das erste Halbjahr von großvolumigen Deals oberhalb von 100 Mio.EUR.
Die Ernst Russ AG hat den Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten im Konzernzwischenabschluss, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Erträge und Aufwendungen, die dem Betriebsergebnis zugeordnet werden, betreffen grundsätzlich die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der ER Gruppe und fallen zumeist regelmäßig an. Hierunter fallen darüber hinaus auch Erträge, die nicht direkt mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Zusammenhang stehen, aber mit Aufwendungen, die dem betrieblichen Bereich zugeordnet wurden. Die Erträge und Aufwendungen, die dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden, resultieren im Wesentlichen aus einmaligen oder nicht mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zusammenhängenden Geschäftsvorfällen.
Die Vermögenslage der ER Gruppe zum 30. Juni 2020 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 30.6.2020 | 31.12.2019 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Aktiva | 145,0 | 148,7 | -3,7 |
| Langfristiges Vermögen | 117,4 | 125,3 | -7,9 |
| Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge | 1,8 | 3,0 | -1,2 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 3,4 | 3,8 | -0,4 |
| Schiffe | 101,3 | 103,9 | -2,6 |
| Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | 0,5 | 0,6 | -0,1 |
| Finanzanlagen | 9,0 | 12,5 | -3,5 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 1,4 | 1,5 | -0,1 |
| Kurzfristiges Vermögen | 27,6 | 23,4 | 4,2 |
| Vorräte | 1,6 | 1,2 | 0,4 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 10,2 | 10,5 | -0,3 |
| Wertpapiere | 0,1 | 0,1 | 0,0 |
| Flüssige Mittel | 13,3 | 10,0 | 3,3 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1,5 | 0,7 | 0,8 |
| Aktive latente Steuern | 0,9 | 0,9 | 0,0 |
| Passiva | 145,0 | 148,7 | -3,7 |
| Langfristiges Kapital | 127,5 | 125,7 | 1,8 |
| Eigenkapital | 70,3 | 68,7 | 1,6 |
| Passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung | 0,6 | 0,7 | -0,1 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 56,6 | 56,3 | 0,3 |
| Kurzfristiges Kapital | 17,5 | 23,0 | -5,5 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 16,4 | 22,2 | -5,8 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 0,9 | 0,6 | 0,3 |
| Passive latente Steuern | 0,2 | 0,2 | 0,0 |
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich vom 31. Dezember 2019 zum 30. Juni 2020 von 148,7 Mio. EUR um 3,7 Mio. EUR auf 145,0 Mio. EUR reduziert.
Das langfristige Vermögen verminderte sich von 125,3 Mio.EUR um 7,9 Mio.EUR auf 117,4 Mio.EUR und beträgt damit 81,0% der Bilanzsumme. Diese Veränderung resultiert insbesondere aus Desinvestitionen im Finanz- anlagevermögen, was zu einer Reduzierung von insgesamt 3,5 Mio. EUR führte. Im ersten Halbjahr wurden u.a. drei Investitionen im Geschäftsbereich Wohnprojekte beendet. Hieraus ergibt sich eine Reduzierung in Höhe von 3,3 Mio. EUR mit einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 0,7 Mio.EUR. Das Schiffsvermögen hat sich aufgrund von planmäßigen Abschreibungen um 2,6 Mio.EUR reduziert und stellt sich zum 30. Juni 2020 wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | SCHIFFSTYP | GRÖSSE | BAUJAHR | 30.06.2020 BUCHWERT |
31.12.2019 BUCHWERT |
VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Olivia | Container | 3.100 TEU | 2006 | 8,0 | 8,3 | -0,3 |
| Eliza | Container | 1.300 TEU | 2010 | 7,2 | 7,4 | -0,2 |
| Eldra | Container | 1.300 TEU | 2010 | 7,2 | 7,4 | -0,2 |
| Emma | Container | 1.700 TEU | 2008 | 6,3 | 6,5 | -0,2 |
| Emira | Container | 1.700 TEU | 2008 | 6,4 | 6,5 | -0,1 |
| Elena | Container | 1.300 TEU | 2007 | 5,3 | 5,4 | -0,1 |
| Ava | Container | 725 TEU | 2008 | 2,9 | 2,9 | 0,0 |
| ElbFeeder-Flotte | 43,3 | 44,4 | -1,1 | |||
| Rubina | Bulker | 38.000 dwt | 2018 | 16,2 | 16,6 | -0,4 |
| Hebe | Container | 3.100 TEU | 2008 | 9,5 | 9,8 | -0,3 |
| MS Julia KG | 25,7 | 26,4 | -0,7 | |||
| Rita | Container | 2.700 TEU | 2007 | 8,1 | 8,3 | -0,2 |
| Ella | Container | 2.500 TEU | 2003 | 6,2 | 6,4 | -0,2 |
| Polonia | Container | 3.100 TEU | 2003 | 6,2 | 6,3 | -0,1 |
| REAH-Flotte | 20,5 | 21,0 | -0,5 | |||
| Venetia | Container | 4.200 TEU | 2010 | 8,5 | 8,7 | -0,2 |
| Skogafoss | Container | 700 TEU | 2007 | 3,3 | 3,4 | -0,1 |
| Summe | 101,3 | 103,9 | -2,6 |
Die entgeltlich erworbenen Dienstleistungsverträge sowie der Geschäfts- oder Firmenwert haben sich durch planmäßige Abschreibungen reduziert.
Das kurzfristige Vermögen erhöhte sich von 23,4 Mio. EUR um 4,2 Mio. EUR auf 27,6 Mio. EUR. Diese Veränderung resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der flüssigen Mittel aufgrund der getätigten Desinvestitionen im Geschäftsbereich Wohnprojekte. Die Verringerung der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ergibt sich aus einem Rückgang der Forderungen aus Ertragsteuervorauszahlungen um 1,2 Mio. EUR. Demgegenüber erhöhten sich die Forderungen aus Leistungen um 0,6 Mio. EUR.
Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 3,3 Mio. EUR auf 13,3 Mio. EUR. Zu weiteren Erläuterungen hinsichtlich der Veränderung der liquiden Mittel wird auf die Ausführungen zur Finanzlage verwiesen.
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 1,6 Mio. EUR auf 70,3 Mio. EUR. Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert im Wesentlichen aus dem positiven Konzernperiodenergebnis. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 48,5% (31. Dezember 2019: 46,2%).
Der Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung verringerte sich aufgrund von erfolgswirksamen Auflösungen planmäßig um 0,1 Mio. EUR.
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich um 0,3 Mio. EUR auf 56,6 Mio. EUR. Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich aufgrund von Tilgungen um 3,3 Mio. EUR reduziert. Demgegenüber wurden neue Darlehen im Segment Shipping aufgenommen, wovon 3,6 Mio. EUR auf langfristige Verbindlichkeiten entfallen. Langfristige Rückstellungen haben sich im Berichtszeitraum nicht verändert.
Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich um 5,8 Mio. EUR auf 16,4 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert insbesondere aus der Rückführung einer kurzfristigen Finanzierung für einen im Geschäftsjahr 2019 getätigten Schiffserwerb in Höhe von 3,1 Mio. EUR. Im Berichtsjahr wurde hierfür eine langfristige Finanzierung abgeschlossen. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,4 Mio. EUR reduziert. Darüber hinaus wurde eine weitere Verbindlichkeit durch Zahlungsausgleich in Höhe von 0,5 Mio. EUR getilgt.
Die ausgewiesenen passiven latenten Steuern ergaben sich aus den in Vorjahren vorgenommenen Erstkonsolidierungen aufgrund der Aufdeckung von stillen Reserven und Lasten.
Für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2020 beträgt der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 3,1 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -0,1 Mio. EUR) und resultiert insbesondere aus dem positiven Jahresergebnis sowie geringeren Ertragsteuerzahlungen bzw. erhaltenen Ertragsteuererstattungen.
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf 5,2 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -14,9 Mio. EUR). Dieser ist insbesondere aufgrund der Einzahlungen aus Desinvestitionen von Finanzanlagevermögen in Höhe von 3,7 Mio. EUR angestiegen, insbesondere im Geschäftsbereich Wohnprojekte. Des Weiteren sind die erhaltenen Dividenden von 1,3 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR gestiegen. Das erste Halbjahr 2019 war insbesondere durch hohe Investitionen im Segment Shipping geprägt.
Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -5,0 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 3,6 Mio. EUR) betrifft im Wesentlichen Zins- und Tilgungsleistungen, insbesondere im Segment Shipping, in Höhe von 8,8 Mio. EUR. Zur weiteren Schiffsfinanzierung wurden demgegenüber Darlehen von insgesamt 3,8 Mio. EUR aufgenommen.
Somit ergibt sich zum 30. Juni 2020 unter Berücksichtigung von wechselkursbedingten Änderungen der liquiden Mittel ein zahlungswirksamer Anstieg des Finanzmittelfonds in Höhe von 3,3 Mio. EUR auf 13,3 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2019 betrugen die liquiden Mittel 10,0 Mio. EUR.


Die Ertragslage der ER Gruppe im 1. Halbjahr 2020 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 1. HJ 2020 | 1. HJ 2019 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 28,9 | 20,8 | 8,1 |
| Bestandsveränderungen | 0,0 | -0,4 | 0,4 |
| Gesamtleistung | 28,9 | 20,4 | 8,5 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 0,9 | 1,7 | -0,8 |
| Materialaufwand | -18,3 | -8,9 | -9,4 |
| Personalaufwand | -3,8 | -6,4 | 2,6 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -2,0 | -6,1 | 4,1 |
| Abschreibungen | -3,9 | -1,6 | -2,3 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 1,8 | -0,9 | 2,7 |
| Andere betriebliche Erträge | 1,0 | 2,6 | -1,6 |
| Andere betriebliche Aufwendungen | -0,3 | -1,9 | 1,6 |
| Andere Abschreibungen* | -0,9 | -0,4 | -0,5 |
| Neutrales Ergebnis | -0,2 | 0,3 | -0,5 |
| Erträge aus sonstigen Beteiligungen | 2,1 | 1,6 | 0,5 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge* | 0,1 | 0,1 | 0,0 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens |
-0,3 | 0,0 | -0,3 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1,6 | -0,9 | -0,7 |
| Zins- und Beteiligungsergebnis | 0,3 | 0,8 | -0,5 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 1,9 | 0,2 | 1,7 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -0,2 | -0,8 | 0,6 |
| Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen | 1,7 | -0,6 | 2,3 |
| Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn | 0,1 | 0,0 | 0,1 |
| Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen | 1,8 | -0,6 | 2,4 |
* Vorjahreszahl angepasst: Abschreibungen auf Zinsforderungen gegenüber einer ehemaligen Tochtergesellschaft in Höhe von 0,7 Mio. EUR mit den entsprechenden Zinserträgen saldiert.
Im Berichtszeitraum wurden Umsatzerlöse in Höhe von 28,9 Mio. EUR erzielt, die deutlich über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums (20,8 Mio. EUR) liegen. Die im Prognosebericht des Geschäftsberichtes 2019 dargestellte leichte bis moderate Verminderung der Umsatzerlöse wurde bisher deutlich überschritten. Aufgrund des in der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2019 erfolgten Verkaufs einer Eigenimmobilie zu einem Veräußerungspreis in Höhe von 8,6 Mio. EUR wird weiterhin von einem Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen.
| IN MIO. EUR | 1. HJ 2020 | 1. HJ 2019 | VERÄNDERUNG | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 28,9 | 20,8 | 8,1 | 38,9 % |
| Shipping | 26,3 | 12,8 | 13,5 | >100,0 % |
| Real Estate | 1,7 | 3,5 | -1,8 | -51,4 % |
| Alternative Investments | 0,7 | 0,8 | -0,1 | -12,5 % |
| Other Services | 0,2 | 0,4 | -0,2 | -50,0 % |
| Investor Management | 0,0 | 3,3 | -3,3 | -100,0 % |
Der Anstieg der Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzt sich aus folgenden Veränderungen in den Segmenten der ER Gruppe zusammen:
Der Anstieg der Umsätze im Segment Shipping resultiert insbesondere aus dem Anstieg der Chartererlöse in Zusammenhang mit dem Ausbau der eigenen Schiffsflotte im vergangenen Geschäftsjahr. Die übrigen Erlöse im Segment Shipping in den Bereichen Ship Management und Assetmanagement haben sich im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum nur geringfügig verändert. Der Rückgang im Segment Real Estate ergibt sich aus im ersten Halbjahr 2019 erzielten Einmalgebühren in Zusammenhang mit Neuvermietungen und Liquidationen. Die laufenden Erlöse im Bereich Fonds-, Asset- und Property Management blieben auf einem konstanten Niveau. Das Segment Investor Management wurde im Juni 2019 veräußert.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung des Segments Investor Management und betrifft geringere Erträge aus Weiterbelastungen von Kosten sowie geringere Erträge aus abgeschriebenen Forderungen.
Der deutliche Anstieg des Materialaufwandes um 9,4 Mio. EUR auf 18,3 Mio. EUR resultiert insbesondere aus einem Anstieg der Schiffsbetriebskosten in Höhe von 9,8 Mio. EUR in Zusammenhang mit dem im Vorjahr getätigten Ausbau der eigenen Schiffsflotte. Demgegenüber sind die Aufwendungen für Subbereederer leicht gesunken.
Der Personalaufwand hat sich im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 2,6 Mio.EUR reduziert. Die durchschnittliche Mitarbeiterkapazität hat sich von 130 auf 66 planmäßig verringert. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung des Segments Investor Management im Juni 2019 und weiterer Konzerngesellschaften sowie der daraus resultierenden Anpassung der Mitarbeiterzahl in den Stabsfunktionen. Auch in den Segmenten Shipping und Real Estate hat sich die durchschnittliche Mitarbeiterkapazität reduziert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 4,1 Mio. EUR und betragen 2,0 Mio. EUR. Der Rückgang steht ebenfalls in Zusammenhang mit dem Verkauf des Segments Investor Management und betrifft insbesondere gesunkene Rechtsberatungskosten. Des Weiteren hat die Zusammenlegung der Hamburger Standorte Ende des vergangenen Geschäftsjahres zu einer Reduzierung der Raumkosten in Höhe von 0,5 Mio. EUR geführt. Darüber hinaus haben sich die Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen um 1,3 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR reduziert.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen erhöhten sich um 2,3 Mio. EUR. Dabei stiegen die planmäßigen Abschreibungen auf das Schiffsvermögen gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 1,8 Mio. EUR sowie die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände um 0,6 Mio. EUR.
Das Betriebsergebnis (EBIT) und somit das operative Ergebnis der ER Gruppe liegt mit einem Wert von 1,8 Mio. EUR deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres (-0,9 Mio. EUR).
Das neutrale Ergebnis der ER Gruppe für das erste Halbjahr 2020 ist um 0,5 Mio. EUR gesunken und beträgt -0,2 Mio. EUR. Das neutrale Ergebnis enthält im Berichtszeitraum insbesondere Erträge aus der Reduzierung von Verbindlichkeiten in Höhe von 0,3 Mio. EUR. Dem stehen planmäßige Abschreibungen auf Geschäftsund Firmenwerte in Höhe von 0,4 Mio. EUR gegenüber. Das Ergebnis aus Fremdwährungskursveränderungen ist mit 0,2 Mio. EUR negativ.
Das Zins- und Beteiligungsergebnis ist für das erste Halbjahr 2020 in Höhe von 0,3 Mio. EUR positiv und liegt 0,5 Mio. EUR unter dem Wert für den Vorjahresvergleichszeitraum. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Zinsaufwendungen in Zusammenhang mit Schiffsfinanzierungen. Demgegenüber lagen die Erträge aus Gewinnausschüttungen von verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 0,5 Mio. EUR über dem Betrag im Vorjahresvergleichszeitraum.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) für das erste Halbjahr liegt mit 1,9 Mio. EUR über dem entsprechenden Vorjahreswert (0,2 Mio. EUR).
Daraus resultiert ein Konzernperiodenergebnis nach Minderheiten, das im Berichtszeitraum mit 1,8 Mio. EUR über dem entsprechenden Vorjahreswert (-0,6 Mio. EUR) liegt.


Die Chancen und Risiken, die für das Geschäft der ER Gruppe bestehen, wurden im Chancen- und Risikobericht des Geschäftsberichts für das Jahr 2019 ausführlich beschrieben (vgl. dort Seite 44 bis 53). In diesem Zusammenhang wurde auch das Risikomanagementsystem der ER Gruppe erläutert. Diese Angaben gelten grundsätzlich unverändert weiter.
Mit der Veräußerung der zum Segment Real Estate gehörenden Wohnungsbauprojekte unterstreicht die ER Gruppe ihre Fokussierungsstrategie auf das Kerngeschäftsfeld Shipping. Die konsequente Fokussierung stellt eine wesentliche Grundlage für das Geschäftsmodell der ER Gruppe dar.

Bei den folgenden Risiken haben sich im Vergleich zum Geschäftsbericht 2019 relevante Parameter verändert.
Die Entwicklung auf den globalen Finanz-, Kapital- und Schifffahrtsmärkten hat maßgeblichen Einfluss auf die unternehmerische Entwicklung der ER Gruppe. Wirtschaftskrisen, Handelskonflikte, aber auch sich langsamer als prognostiziert erholende Märkte können einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 hat seit dem ersten Quartal 2020 starken Einfluss auf die globale Wirtschaft, den Welthandel und infolgedessen auch auf die Schifffahrtsmärkte. Nach einem deutlichen Einbruch im ersten Quartal 2020 setzte Mitte des Jahres zwar eine Marktstabilisierung ein. Die Entwicklung im Verlauf des Jahres 2020 und in den folgenden Jahren ist dabei nur schwer abzusehen. Zum 30. Juni 2020 waren aufgrund der von der ER Gruppe vorgenommenen Ermittlung der Schiffswerte, unter Berücksichtigung von externen Daten, keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Schiffsvermögen vorzunehmen. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes eines Schiffes basiert dabei auf einer langfristigen Planung über die Restlaufzeit des Schiffes. Hierbei werden verschiedene Planannahmen getroffen. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie sind diese Annahmen mit Unsicherheiten behaftet, die über das übliche Maß hinausgehen. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes der Schiffe wird regelmäßig aktualisiert. Eine weitere, über die Planannahmen hinausgehende, negative Entwicklung der Corona-Pandemie und eine damit einhergehende Verschlechterung des Schifffahrtsmarktes könnte zukünftig zu einer anderen Einschätzung zum Wert der Schiffsflotte der ER Gruppe führen. Die Ertragslage könnte somit erheblich belastet werden.
Eine Verschlechterung der Schifffahrtsmärkte kann darüber hinaus zu geringeren Verkaufserlösen als erwartet führen. Die ER Gruppe begegnet diesem Risiko mit der Vercharterung durch renommierte und erfahrene Befrachtungsunternehmen und einem aktiven Management und laufenden Controlling des Schiffsportfolios.
Die geltend gemachten Ansprüche von Anlegern auf Rückabwicklung von Fondsbeteiligungen und Schadenersatz aufgrund von Prospekthaftung gegen-
über Unternehmen der ER Gruppe belaufen sich zum 30. Juni 2020 auf rund 24,0 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 22,6 Mio. EUR). Davon betreffen die gerichtlich geltend gemachten Ansprüche rund 23,8 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 22,4 Mio. EUR). Die Durchsetzbarkeit der Inanspruchnahmen wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses monatlich bewertet. Zum 30. Juni 2020 wird die Durchsetzbarkeit der Prospekthaftungsklagen in Höhe von 13,0 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 13,0 Mio. EUR) als sehr unwahrscheinlich und in Höhe von 10,8 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 9,6 Mio. EUR) als unwahrscheinlich eingeschätzt. Zum 30. Juni 2020 wurden für Prospekthaftungsrisiken keine Rückstellungen gebildet (31. Dezember 2019: ebenfalls keine Rückstellungen).
Die ER Gruppe verteidigt sich vollumfänglich gegen erhobene Ansprüche und stellt gegebenenfalls eigene Schadenersatzansprüche. Es kann jedoch zum heutigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Anleger erfolgreich Ansprüche gegenüber Gesellschaften der ER Gruppe durchsetzen können.
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist die Entwicklung der Weltwirtschaft, des Welthandels und der Schifffahrtsmärkte mit Unsicherheit behaftet. Ansonsten hat sich die Risikosituation der ER Gruppe nicht verändert.
Nachdem die Weltbank im Verlauf der COVID-19- Pandemie ihre Prognose korrigieren musste, forderte der Präsident der Weltbank, David Malpass, schnelles und energisches Handeln der Politik: "Unser Eingriff sollte so kraftvoll sein wie der der Krise selbst."
Und tatsächlich schien sich die Lage schon relativ früh zu bessern. Der konjunkturelle Tiefpunkt der Rezession lag mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits im April 2020. Nach einem beispiellosen Einbruch ging es im Mai wieder aufwärts. Die Bundesregierung kommentierte in ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage: "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem spürbaren Aufholprozess, die Kapazitäten sind aber noch stark unterausgelastet."
Insgesamt wird prognostiziert, dass sich die Weltwirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres 2020 festigt. Dabei sollten die global veranlassten Konjunkturpakete, der Aufholprozess im Sektor Produktion sowie eine höhere Lagerhaltung zum Tragen kommen und Wachstumsimpulse auslösen. Für 2021 erwartet der IWF dynamisches Wachstum.
China wird hierbei als Vorreiter gehandelt: Exporte und Importe der Volksrepublik lagen im Juni 2020 trotz Corona-Krise erstmals wieder im Plus. Die Ausfuhren stiegen um 0,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unerwartet stark um 2,7%. Auch im Juli 2020 wuchs der Außenhandel um 3,4% auf einen Wert von rund 413 Mrd. USD (rund 349 Mrd. EUR).
Damit setzte der chinesische Außenhandel wichtige Impulse für eine Erholung des Welthandels. Deutsche Unternehmen profitierten von dieser Entwicklung. Der Handel zwischen China und Deutschland legte im Juni um 3,9% zu – angetrieben von einem Zuwachs der chinesischen Exporte um 12,8%. Chinas Importe aus Deutschland lagen allerdings noch um rund 3% im Minus.
Insgesamt stehen somit auch in Deutschland die Zeichen auf Erholung. Nach der Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird im Zeitraum von Juli bis September das BIP verglichen mit dem Vorquartal um 3% wachsen. Die Forscher des ifo Instituts erwarten ebenfalls für die kommenden Quartale ein BIP-Wachstum, auch wenn die diesjährige Wirtschaftsleistung im Durchschnitt voraussichtlich um 6,7% niedriger sein wird als im Jahr 2019. Im kommenden Jahr setzt sich die Erholung nach Expertenschätzungen fort. Im Jahresdurchschnitt dürfte das Bruttoinlandsprodukt nach der Konjunkturprognose des ifo Instituts für den Sommer 2020 um 6,4 % wachsen. "Die deutsche Wirtschaft erholt sich schrittweise", kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest den Indexwert, den das Münchner Institut monatlich erstellt. Mit der ersten wirtschaftlichen Erholung wächst auch die Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung. Das entsprechende Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft kletterte für Juli 2020 auf 90,5 Punkten von 86,3 Punkten im Juni und verbesserte sich damit zum dritten Mal in Folge, was Experten als konjunkturelle Trendwende werten.
Beim Welthandel kommt ebenso leiser Optimismus auf, vor allem in Asien, wo viele Länder zeitlich zuerst von der COVID-19-Pandemie betroffen waren. Damit waren sie auch die Ersten, die die harten Lockdown-Maßnahmen wieder gelockert haben und nun erste Anzeichen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation verzeichnen konnten. Das zweite Halbjahr 2020 wird nach Expertenmeinung von Aufholprozessen geprägt sein. Ob die positive Entwicklung Bestand hat, wird maßgeblich von dem weiteren Verlauf der Pandemie abhängen. Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland ist beträchtlich. Wenn die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark steigen würde, könnten erneute Lockdowns diese Erholung bremsen.
Zu Beginn des Jahres 2020 wurden die fundamentalen Rahmendaten für den Containermarkt (Angebot /Nach-
frage) grundsätzlich als günstig bewertet. Das voraussichtliche Flottenwachstum im Jahr 2020 fällt mit rund 2,7% vergleichsweise moderat aus. Zudem steigert der vermehrte Einbau von "Scrubbern" (Abgasanlagen) die Nachfrage nach Ersatz-Tonnage während der Einbauzeit. Nach dem deutlichen Markteinbruch im ersten Quartal 2020 stabilisieren sich die Märkte seit Mitte des Jahres wieder. Die Entwicklung im Verlaufe der zweiten Hälfte des Jahres 2020 und auch die des kommenden Jahres ist aber weiterhin mit großer Unsicherheit behaftet.
Im Bulkermarkt hat sich die Stimmung nach dem Einbruch des Marktes im ersten Quartal 2020 wieder aufgehellt. Neben saisonalen Einflüssen hat eine steigende Nachfrage aus China und die Erholung der Eisenerzexporte aus Brasilien zu Beginn des dritten Quartals 2020 kurzfristig zu deutlich steigender Nachfrage geführt. Im weiteren Verlauf des Jahres 2020 werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie ebenfalls starken Einfluss auf die Nachfrageseite haben. Zudem wird die Flotte im Bulkersegment prognosegemäß um 2,7% wachsen. Auch wenn ein Teil der Flotte durch den Einbau von Scrubbern, Verzögerungen bei der Abfertigung oder durch allgemein reduzierte Reisegeschwindigkeiten zusätzlich gebunden sein wird, steht der Markt in den nächsten Monaten vor einigen Herausforderungen.
Die weiteren Entwicklungen im Tankermarkt werden durch zum Teil gegenläufige Einflüsse geprägt. Nach einem deutlichen Wachstum der Flotte im Jahr 2019 und dem Einfluss der Corona-Pandemie auf die Nachfrageseite üben die fundamentalen Marktdaten Druck auf das Ratenniveau aus. Es bleibt abzuwarten, inwieweit eine eventuelle Ausweitung der Fördermengen im Mittleren Osten oder ein vermehrter Aufbau von Lagerbeständen (z. B. durch Einsatz von Tankern als schwimmende Lager) dazu beitragen können, das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage günstig zu beeinflussen.
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt haben wird, ist noch nicht abschließend beurteilbar. Für die nächsten Quartale ist nicht unwahrscheinlich, dass Insolvenzen und Betriebsaufgaben im Gastronomiegewerbe und / oder Einzelhandelsbereich vermehrt zu Leerständen in diesen Immobilienklassen führen können. Positive Entwicklungen sind hingegen im Bereich der Logistikimmobilien zu erwarten, die auf eine Zunahme des Onlineversandhandels zurückzuführen sind.
Welche Auswirkungen sich auf den Büroimmobilienmarkt ergeben werden, ist aktuell noch nicht vorhersagbar. Es erscheint möglich, dass Firmen vermehrt Flächen reduzieren und weitaus mehr Mitarbeiter – zumindest teilweise – im Home-Office beschäftigen. Eine solche Entwicklung dürfte Auswirkungen auf Leerstände und Mietpreise und damit auf die mit Büroimmobilien zu erzielenden Renditen haben. Experten rechnen aber überwiegend mit einem nur leichten Anstieg der Leerstandsquote in diesem Sektor.
Anders als bei den Kapitalmärkten schlagen konjunkturelle Krisen erfahrungsgemäß verzögert auf den Immobilienmarkt durch. Wie schwer die Pandemie den Immobilienmarkt treffen wird, wird auch davon abhängen, wie lange die Krise andauert bzw. wie schnell die Erholung voranschreitet.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben wir die Prognose des Betriebsergebnisses in verschiedenen Szenarien und damit einer möglichen Bandbreite abgebildet, die am oberen Ende im niedrigen einstelligen Millionenbereich positiv und am unteren Ende im niedrigen einstelligen Millionenbereich negativ lag. Aufgrund der in den vergangenen Monaten durchaus zufriedenstellenden Beschäftigungssituation unserer Schiffsflotte sowie der von uns eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen können wir unsere Prognose deshalb dahingehend konkretisieren, dass wir nunmehr von einem positiven Betriebsergebnis im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgehen. Damit einhergehend wird sich auch die Liquiditätslage besser als im Geschäftsbericht 2019 erwartet entwickeln, sodass wir zum Jahresende 2020 von einem im Vergleich zum 31. Dezember 2019 moderat bis deutlich höheren Bestand an liquiden Mitteln ausgehen. Die Prognose hinsichtlich des Mitarbeiterbestands bleibt weiterhin unverändert.
| Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung | 23 |
|---|---|
| Konzernbilanz | 24 |
| Konzernkapitalflussrechnung | 25 |
| Entwicklung des Konzerneigenkapitals | 26 |
| IN TEUR | ZIFFER * | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 |
|---|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | (3) | 28.929 | 20.793 |
| 2. Verminderung /Erhöhung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen | -1 | -365 | |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | (4) | 2.221 | 4.386 |
| 4. Materialaufwand | (5) | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe | -1.040 | -495 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -17.289 | -8.428 | |
| 5. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | -3.156 | -5.507 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung |
-623 | -888 | |
| - davon für Altersversorgung -33 TEUR (Vorjahr: -49 TEUR) | |||
| 6. Abschreibungen | |||
| a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
(6) | -4.311 | -1.939 |
| b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten |
-1.179 | -699 | |
| 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -2.377 | -7.995 |
| 8. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen | 0 | -10 | |
| 9. Erträge aus Beteiligungen | 1.958 | 1.451 | |
| - davon aus verbundenen Unternehmen 870 TEUR (Vorjahr: 366 TEUR) |
|||
| 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens |
16 | 0 | |
| 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 764 | 791 | |
| 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | (8) | -351 | -13 |
| 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.630 | -875 | |
| 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (9) | -233 | -779 |
| - davon Erträge aus der Veränderung latenter Steuern 2 TEUR (Vorjahr: 404 TEUR) |
|||
| 15. Ergebnis nach Steuern | 1.698 | -572 | |
| 16. Sonstige Steuern | -48 | -30 | |
| 17. Konzernperiodenergebnis einschließlich nicht beherrschender Anteile | 1.650 | -602 | |
| 18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernperiodenergebnis | 173 | -7 | |
| 19. Konzernperiodenergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen | 1.823 | -609 | |
| 20. Gewinnvortrag | 12.087 | 10.568 | |
| 21. Konzernbilanzgewinn | 13.910 | 9.959 |
* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterung im verkürzten Konzernanhang.
| A. Anlagevermögen 115.957 123.779 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge 1.751 3.020 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen 386 414 3. Geschäfts- oder Firmenwert 3.445 3.812 II. Sachanlagen 1. Schiffe 101.263 103.869 2. Bauten auf fremden Grundstücken 52 53 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 59 74 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 958 1.036 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.475 2.978 3. Beteiligungen 4.538 4.893 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.013 3.313 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 17 17 6. Sonstige Ausleihungen 0 300 B. Umlaufvermögen 26.645 23.331 I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.645 1.208 2. Unfertige Leistungen 0 1 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Leistungen 3.266 2.631 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 20 81 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.030 804 4. Sonstige Vermögensgegenstände 7.311 8.467 III. Sonstige Wertpapiere 89 131 IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 13.284 10.008 C. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 1.456 693 D. Aktive latente Steuern 903 911 Bilanzsumme 144.961 148.714 |
AKTIVA IN TEUR | 30.6.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| PASSIVA IN TEUR | 30.6.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| A. Eigenkapital | 70.290 | 68.749 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 32.434 | 32.434 |
| II. Kapitalrücklage | 6.657 | 6.657 |
| III. Bilanzgewinn | 13.910 | 12.087 |
| IV. Kumuliertes übriges Eigenkapital | 130 | 239 |
| V. Nicht beherrschende Anteile | 17.159 | 17.332 |
| B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung | 626 | 678 |
| C. Rückstellungen | 9.015 | 9.035 |
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 1.722 | 1.722 |
| 2. Steuerrückstellungen | 1.680 | 1.515 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 5.613 | 5.798 |
| D. Verbindlichkeiten | 63.975 | 69.451 |
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 53.863 | 54.225 |
| 2. Erhaltene Anzahlungen | 0 | 10 |
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.694 | 3.140 |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 44 | 44 |
| 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 4.991 | 5.240 |
| 6. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.383 | 6.792 |
| E. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 845 | 581 |
| F. Passive latente Steuern | 210 | 220 |
| Bilanzsumme | 144.961 | 148.714 |
| IN TEUR | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 |
|---|---|---|
| Konzernperiodenergebnis einschließlich Ergebnisanteil anderer Gesellschafter | 1.650 | -602 |
| Abschreibungen/ Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 4.619 | 1.912 |
| Abnahme der Rückstellungen | -185 | -2.643 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | 815 | 1.195 |
| Abnahme / Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-1.597 | 1.660 |
| Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-1.779 | 836 |
| Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | -154 | -128 |
| Zinsaufwendungen/ Zinserträge | 866 | 84 |
| Sonstige Beteiligungserträge | -1.958 | -1.451 |
| Ertragsteueraufwand / -ertrag | 233 | 779 |
| Ertragsteuerzahlungen | 548 | -1.773 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.058 | -131 |
| Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | 0 | 112 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 21 | 4 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -19 | -9.085 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens | 3.660 | 7.591 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen und das übrige Umlaufvermögen |
-258 | -4.384 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aufgrund von Zu- und Abgängen zum/ aus dem Konsolidierungskreis |
0 | -10.472 |
| Erhaltene Zinsen | 113 | 76 |
| Erhaltene Dividenden | 1.683 | 1.288 |
| Cash Flow aus Investitionstätigkeit | 5.200 | -14.870 |
| Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern | 0 | 1.000 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten | 3.770 | 4.454 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten | -7.136 | -1.241 |
| Gezahlte Zinsen | -1.622 | -647 |
| Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -4.988 | 3.566 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 3.270 | -11.435 |
| Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 6 | -117 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 10.008 | 16.487 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 13.284 | 4.935 |
| ZUSAMMENSETZUNG DES FINANZMITTELFONDS: | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 |
| Flüssige Mittel (i.W. Guthaben bei Kreditinstituten) | 13.284 | 8.021 |
| Kontokorrentlinie | 0 | -3.086 |
| 13.284 | 4.935 |

EIGENKAPITAL DES MUTTERUNTERNEHMENS
ERWIRT-SCHAFTETES KONZERN-EIGENKAPITAL
NICHT
KONZERN-EIGENKAPITAL
BEHERRSCHENDE ANTEILE
AUSGLEICHS-POSTEN FÜR ANTEILE ANDERER
| IN TEUR | GEZEICHNETES KAPITAL |
KAPITALRÜCKLAGE | ||
|---|---|---|---|---|
| NACH § 272 ABS. 2 NR. 1-3 HGB |
NACH § 272 ABS. 2 NR. 4 HGB |
SUMME | ||
| Stand 1.1.2019 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 |
| Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Übriges Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Minderheitenkapital | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2019 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 |
| Stand 1.1.2020 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 |
| Konzernperiodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 30.6.2020 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 |
NICHT
| KONZERN EIGENKAPITAL |
BEHERRSCHENDE ANTEILE |
MUTTERUNTERNEHMENS | ||
|---|---|---|---|---|
| SUMME | AUSGLEICHS POSTEN FÜR ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER |
SUMME | KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL |
ERWIRT SCHAFTETES KONZERN EIGENKAPITAL |
| AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER UMRECHNUNG VON FREMDWÄHRUNGSABSCHLÜSSEN |
BILANZGEWINN | |||
| 51.095 | 1.415 | 49.680 | 21 | 10.568 |
| 1.700 | 181 | 1.519 | 0 | 1.519 |
| 218 | 0 | 218 | 218 | 0 |
| 15.736 | 15.736 | 0 | 0 | 0 |
| 17.654 | 15.917 | 1.737 | 218 | 1.519 |
| 68.749 | 17.332 | 51.417 | 239 | 12.087 |
| 68.749 | 17.332 | 51.417 | 239 | 12.087 |
| 1.650 | -173 | 1.823 | 0 | 1.823 |
| -109 | 0 | -109 | -109 | 0 |
| 1.541 | -173 | 1.714 | -109 | 1.823 |
| 70.290 | 17.159 | 53.131 | 130 | 13.910 |
| Allgemeine Angaben | 29 |
|---|---|
| Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung | 30 |
| Erläuterungen zur Konzernbilanz | 31 |
| Sonstige Informationen | 31 |
3.
VERKURZTER KONZERNANHANG
DER ERNST RUSS AG
Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen.
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 32.434.030,00 EUR ist eingeteilt in 32.434.030 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien.
Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 börsennotiert und seit Mai 2012 im Entry Standard der Deutsche Börse AG in Frankfurt und der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet. Die Deutsche Börse AG hat zum 1. März 2017 ihren Entry-Standard durch das Listing-Segment "Scale" für Wachstumsfirmen ersetzt. Die Ernst Russ AG gehört zu den ersten Unternehmen, die am 1. März 2017 das neue Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG begründet haben. Seit dem 16. Dezember 2019 gehört das Scale-Segment zum sogenannten "KMU-Wachstumsmarkt". Hierbei handelt es sich um eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen in Europa, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen (kurz "KMU") ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen.
Zum 30. Juni 2020 werden nach den der Gesellschaft bekannten Informationen 12.386.630 Aktien (38,2 %) durch Herrn Jochen Döhle, Deutschland, sowie durch ihn beherrschte bzw. maßgeblich beeinflusste Unternehmen, 5.215.596 Aktien (16,1%) durch die Hamburg Commercial Bank AG (vormals HSH Nordbank AG), 2.953.302 Aktien (9,1 %) durch die JaJo Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und 2.075.415 Aktien (6,4 %) durch die MS "CORDULA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG gehalten. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz.
Die Ernst Russ AG und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden "ER Gruppe") bilden einen Dienstleistungskonzern, der im Wesentlichen in Deutschland tätig ist. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen insbesondere den Betrieb der Seeschifffahrt mit eigenen und fremden Schiffen, die Vornahme von Reederei- und Schiffsmaklergeschäften einschließlich der Ausübung von Tätigkeiten von Befrachtungsmaklern, Vermittlern von Zeitcharterverträgen, die Erbringung von Reedereidienstleistungen jeder Art sowie von kaufmännischen und technischen Beratungsdienstleistungen. Gegenstand des Unternehmens ist zudem die Übernahme von immobilienbezogenen Dienstleistungen, wie z.B. das Fonds- und Assetmanagement und die Immobilienverwaltung. Des Weiteren ist der Konzern im Management des Fondsvermögens (Assetmanagement) sowie im Bereich Konzeption und Vertrieb von Finanz- und Beteiligungsprodukten, insbesondere aus dem Bereich der Seeschifffahrt und der Immobilien, tätig.
Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht sind entsprechend § 317 HGB weder einer Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen worden.
Der Konzernzwischenabschluss der Ernst Russ AG zum 30. Juni 2020 wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB aufgestellt.
Die für den Konzernzwischenabschluss der ER Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den im Konzernabschluss zum 31.Dezember 2019 dargestellten Methoden. Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 ist daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 31.Dezember 2019 zu lesen.
Gegenstände des Sachanlagevermögens, insbesondere die eigene Schiffsflotte, werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder mit ihrem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes eines Schiffes basiert dabei auf einer langfristigen Planung über die Restlaufzeit des Schiffes. Hierbei werden verschiedene Planannahmen getroffen. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie sind diese Annahmen mit Unsicherheiten behaftet, die über das übliche Maß hinausgehen. Auf Basis der von uns unter Berücksichtigung von externen Daten getroffenen Annahmen sind zum 30. Juni 2020 keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Schiffsvermögen vorzunehmen. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes der Schiffe wird regelmäßig aktualisiert. Eine weitere, über die Planannahmen hinausgehende, negative Entwicklung der Corona-Pandemie und eine damit einhergehende Verschlechterung des Schifffahrtsmarktes könnte zukünftig zu einer anderen Einschätzung des Wertes unserer Schiffsflotte führen.
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 1.1. – 30.6.2020 | 1.1. – 30.6.2019 |
|---|---|---|
| Shipping | 26.344 | 12.775 |
| Real Estate | 1.713 | 3.524 |
| Alternative Investments | 719 | 761 |
| Other Services | 153 | 400 |
| Investor Management | 0 | 3.333 |
| Gesamtumsatzerlöse | 28.929 | 20.793 |
Die sonstigen betrieblichen Er träge betragen 2.221 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 4.386 TEUR) und resultieren aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen von 579 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 953 TEUR), Erträgen aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten in Höhe von 308 TEUR, Erträgen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 171 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 235 TEUR) und der Realisierung von bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 110 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 373 TEUR). Im Vorjahresvergleichszeitraum waren darüber hinaus Erträge aus dem Entkonsolidierungsergebnis in Zusammenhang mit dem Verkauf der Solarsparte in Höhe von 1.206 TEUR enthalten.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Schmierund Treibstoffe in Zusammenhang mit dem Schiffsbetrieb.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Schiffsbetriebskosten in Höhe von 13.195 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 3.968 TEUR (angepasst)) und Aufwendungen für Fremdleistungen im Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen in Höhe von 3.397 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 3.472 TEUR (angepasst)) sowie Aufwendungen aus der Unterbereederung in Höhe von 551 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 654 TEUR).
Die Abschreibungen in Höhe von 4.311 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.939 TEUR) resultieren in Höhe von 1.658 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.102 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und in Höhe von 2.653 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 837 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 2.377 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 7.995 TEUR) enthalten Aufwendungen für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten von 618 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.511 TEUR), Wertberichtigungen auf Forderungen von 72 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.359 TEUR), Miet- und Leasingkosten von 422 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 945 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 305 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 203 TEUR). Im Vorjahresvergleichszeitraum waren Aufwendungen aus der Entkonsolidierung der Treuhand- und ehemaligen Vertriebsgesellschaften in Höhe von 1.590 TEUR enthalten.
Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 226 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 11 TEUR). Die weiteren Abschreibungen betreffen Anteile an verbundenen Unternehmen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, einschließlich der Steuern für Vorjahre, in Höhe von 233 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 779 TEUR) enthalten laufenden Steueraufwand in Höhe von 235 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.183 TEUR) sowie einen latenten Steuerertrag in Höhe von 2 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 404 TEUR).
Im kumulierten übrigen Eigenkapital werden die Zeitwertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten und der Ausgleichsposten aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung ausgewiesen.
Für die Inanspruchnahme der Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 2,7 Mio.EUR (31.Dezember 2019: 2,8 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernzwischenabschluss zum 30.Juni 2020 berücksichtigt.
Zum 30. Juni 2020 bestehen darüber hinaus die folgenden Haftungsverhältnisse und sonstige finanziellen Verpflichtungen:
| 30.6.2020 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TUSD | TEUR | TEUR | TUSD | |
| Bürgschaften und andere Verpflichtungen | 2.870 | 2.781 | 100 | 2.870 | 2.781 | 100 |
| Künftige Zahlungen in operating leases | 1.014 | 1.014 | - | 926 | 926 | - |
Es bestehen keine Haftungsverhältnisse oder sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Tochterunternehmen.
Es sind im bisherigen Geschäftsverlauf nach dem 30. Juni 2020 keine Ereignisse von wesentlicher Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe eingetreten.
Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG setzte sich im ersten Geschäftshalbjahr 2020 wie folgt zusammen:
Als Vorstand der Gesellschaft war im ersten Geschäftshalbjahr 2020 bestellt:
Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee
Hamburg, 3. September 2020
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG
Diese Unterlagen enthalten unter anderem vorausschauende Aussagen und Informationen über künftige Entwicklungen, die auf Überzeugungen des Vorstands der Ernst Russ AG sowie auf Annahmen und Informationen beruhen, die der Ernst Russ AG gegenwärtig zur Verfügung stehen. Worte wie "erwarten", "einschätzen", "annehmen", "beabsichtigen", "planen", "sollten", "könnten" und "projizieren" sowie ähnliche Begriffe in Bezug auf das Unternehmen sollen solche vorausschauenden Angaben anzeigen, die Unsicherheitsfaktoren unterworfen sind.
Viele Faktoren können dazu beitragen, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse der ER Gruppe wesentlich von den Zukunftsprognosen unterscheiden, die in solchen vorausschauenden Aussagen getroffen werden.
Die Ernst Russ AG übernimmt keine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit, vorausschauende Aussagen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Sämtliche vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch welche die tatsächlichen Ergebnisse zahlenmäßig von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie gemacht wurden.
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