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Ernst Russ AG

Annual Report Mar 25, 2021

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Annual Report

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ERNST RUSS AG 2020 GESCHÄFTSBERICHT

INHALTSVERZEICHNIS

Grußwort des Vorstands 10
Bericht des Aufsichtsrats 12
Aktie & Investor Relations 26
1. Zusammengefasster Bericht über die Lage der Ernst Russ AG
und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2020
30
1.1. Grundlagen des Konzerns und der Ernst Russ AG 31
I. Geschäftstätigkeit 31
II. Wirtschaftsbericht 34
1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 38
I. Vermögenslage 38
II. Finanzlage 41
III. Ertragslage 42
IV. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 44
V. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ernst Russ AG und Ausblick 45
1.3. Personal 48
1.4. Chancen- und Risikobericht 49
I. Risikomanagementsystem 49
II. Chancenbericht 50
III. Risikobericht 52
1.5. Prognosebericht 58
1.6. Sonstige Angaben 61
Schlusserklärung des Vorstands gemäß § 312 Abs.3 AktG 61
2. Konzernabschluss der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2020 62
3. Konzernanhang der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2020 70
4. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 96

KENNZAHLEN

ERGEBNIS EINHEIT 2020 2019 VERÄNDERUNG IN %
Umsatzerlöse Mio. EUR 55,6 58,8 -5,4
Betriebsergebnis* Mio. EUR 2,3 4,0 -42,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) Mio. EUR 5,4 3,5 54,3
Konzernergebnis nach nicht beherrschenden
Anteilen
Mio. EUR 4,1 1,5 >100,0

* Nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt

BILANZ EINHEIT 31.12.2020 31.12.2019 VERÄNDERUNG IN %
Bilanzsumme Mio. EUR 163,4 148,7 9,9
Bilanziertes Schiffsvermögen Mio. EUR 119,7 103,9 15,2
Eigenkapital Mio. EUR 80,1 68,7 16,6
Eigenkapitalquote % 49,0 46,2 2,8 %-Punkte
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Mio. EUR 9,2 10,0 -6,0
MITARBEITER EINHEIT 2020 2019 VERÄNDERUNG IN %
Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität Vollzeitäquivalent 63 103 -38,8
Personalaufwand Mio. EUR 7,0 10,4 -32,7
Personalaufwandsquote % 12,6 17,7 -5,1 %-Punkte
SCHIFFSSPEZIFISCHE KENNZAHLEN EINHEIT 31.12.2020 31.12.2019 VERÄNDERUNG
Anzahl vollkonsolidierte Schiffe 16 14 + 2 Schiffe
Kapazität TEU 37.173 27.439 9.734 TEU
Kapazität dwt 528.813 406.011 122.802 dwt
EINHEIT 2020 2019 VERÄNDERUNG
Durchschnittliche Charterrate USD/Tag 8.680 9.700 -1.020 USD
Technische Verfügbarkeit % 97,2 99,1 -1,9 %-Punkte
Beschäftigungsquote % 95,9 97,5 -1,7 %-Punkte
AKTIE EINHEIT 2020 2019 VERÄNDERUNG IN EUR
Ergebnis je Aktie (unverwässert) EUR 0,12 0,05 0,07
Ergebnis je Aktie (verwässert) EUR 0,12 0,05 0,07

AUF EINEN BLICK

Als international agierende Reederei und maritimer Investmentmanager bauen wir unsere Flotte kontinuierlich aus und sichern Investoren und Aktionären stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse.

68

Schiffe (Gesamtportfolio 31.12.2020)

16

Schiffe (vollkonsolidiert 31.12.2020)

8.680 USD/ TAG

Durchschnittliche Charterrate der ER-Flotte 2020

37.173 TEU

Containerkapazität der ER-Flotte 31.12.2020

528.813 DWT

Kapazität der ER-Flotte 31.12.2020

95,9 %

Auslastung der ER-Flotte im Jahr 2020

AUF EINEN

BLICK

1893

Gründung der Traditionsreederei Ernst Russ

2005

Börsengehandelt seit 2005 an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg

2017

Listing im Scale-Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse

5.300 Aktionäre zum 31.12.2020

32.434.030

Anzahl der Aktien

49,0 % Eigenkapitalquote zum 31.12.2020

55,6 MIO. EUR

Umsatzerlöse 2020

119,7 MIO. EUR

Eigenes Schiffsvermögen 31.12.2020

HIGHLIGHTS 2020/ ANFANG 2021

Die Ernst Russ Gruppe hat im Geschäftsjahr 2020 ihre Konsolidierungsstrategie hin zu einer Reederei und einem maritimen Investmentmanager erfolgreich umgesetzt. Mit den Erwerben von Mehrheitsbeteiligungen an zwei Containerschiffen im Dezember 2020 und an zwei Multipurpose-Schiffen im Februar 2021 hat die Unternehmensgruppe ihre Flotte erfolgreich erweitert und diversifiziert.

DEZEMBER 2020

HIGHLIGHTS

2020/ ANFANG 2021

Teilnahme 30. Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK)

Aufgrund der COVID-19-Pandemie als virtuelle Veranstaltung

JANUAR / FEBRUAR 2021

Erweiterung der Flotte um zwei Multipurpose-Schiffe

Schiffe mit einer Tragfähigkeit von jeweils 12.500 Tonnen (Baujahr 2007)

Erweiterung der Flotte der vollkonsolidierten Schiffe auf 18

DEZEMBER 2020

Erwerb von zwei Containerschiffen

Containerschiff 6.600 TEU (Baujahr 2010)

Containerschiff 3.100 TEU (Baujahr 2003)

Erweiterung der Flotte der vollkonsolidierten Schiffe auf 16

MANAGEMENT TEAM

ROBERT GÄRTNER

Vorstand

Robert Gärtner ist seit März 2019 Vorstand der Ernst Russ AG, nachdem er bereits von Juni 2016 bis Februar 2019 im Aufsichtsrat der Gesellschaft tätig war. Neben seiner Rolle als CEO ist er für das Segment Shipping verantwortlich.

Der gelernte Industriekaufmann und Bilanzbuchhalter durchlief in den 45 Jahren seiner

bisherigen Berufslaufbahn zahlreiche leitende Positionen im Finanzbereich in Konzern- und Mittelstandsunternehmen. 2006 stieg Robert Gärtner als Gesellschafter und Vorstand bei der INTERSCHALT maritime systems AG ein. Er führte das Unternehmen vom Schiffbauzulieferer zum führenden Anbieter für Software und Dienstleistungen im maritimen Sektor.

THOMAS DEUTSCH

Head of Finance

MANAGEMENT

TEAM

Thomas Deutsch ist seit über zwölf Jahren in leitender Position bei der Ernst Russ Gruppe tätig. Als Leiter des kaufmännischen Bereichs verantwortet er die Bereiche Rechnungswesen, Steuern, Controlling, IT, Business Development und Investor Relations. Außerdem verantwortet er das Fonds- und Assetmanagement der Ernst Russ Gruppe. Als Prokurist und Mitglied des ManagementTeams ist er in alle operativen und strategischen Entscheidungen der Unternehmensgruppe eingebunden.

Thomas Deutsch war nach seinem betriebswirtschaftlichem Studium sieben Jahre bei einer der großen, internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften tätig, bevor er zur Ernst Russ Gruppe wechselte.

GRUßWORT DES VORSTANDS

Sehr geerte Aktionärinnen und ktionä e werte Geschäftsfreunde der Ernst Russ G,

das Jahr 2020 war geprägt von der COVID-19-Pandemie. Zu Beginn war es nur ein unbekanntes Virus aus China und entwickelte sich dann innerhalb von wenigen Wochen zu einer weltweiten Krise. Die Bekämpfung der schnellen Ausbreitung stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Wir stellen uns weiterhin unserer Verantwortung und setzen alles daran, dass unsere Geschäftspartner und Mitarbeiter gesund und unser Unternehmen voll funktionsfähig und erfolgreich bleibt.

Auch die Schifffahrtsmärkte waren bis Mitte des Jahres von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Unsere wesentliche Aufgabe bestand in dieser Zeit darin, die Liquidität zu sichern, so dass Investitionen vorerst zurückgestellt wurden. Ferner lag der Fokus darauf, die Beschäftigung unserer Flotte sicherzustellen. Dies ist uns gelungen und keines unserer vollkonsolidierten Schiffe musste vorübergehend aufgelegt werden. Zudem konnten wir die Krise bis zum heutigen Zeitpunkt ohne Restrukturierungen bestehender Finanzierungen und ohne die Aufnahme von Hilfsgeldern bewältigen.

Neben der Sicherung unserer Cashflows lag ein weiterer Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit auf der Straffung unserer Konzernstruktur. So haben wir uns im Frühjahr 2020 von dem Bereich Wohnungsbauprojekte getrennt. Im Oktober 2020 hat die Ernst Russ AG die Assetando Real Estate GmbH und weitere Gesellschaften des Bereichs Fonds- und Asset-Management Immobilien erfolgreich veräußert.

Damit haben wir unsere Konsolidierungsstrategie hin zu einer Reederei und einem maritimen Investmentmanager im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich umgesetzt. Künftig werden wir uns nahezu ausschließlich auf die Asset-Klasse Schiff konzentrieren. Dabei erstreckt sich unser Leistungsspektrum auf die Bereiche Transaktionsstrukturierung, Asset Management, Buchhaltung, Controlling- und Risiko-Management sowie Finanzierung.

Seit dem Beginn des vierten Quartals 2020 ist eine deutlich positive Entwicklung der Schifffahrtsmärkte festzustellen – insbesondere im Containerschifffahrtsmarkt. Sowohl das Orderbuch für Schiffsneubauten als auch die Flotte der unbeschäftigten Containerschiffe entwickelt sich sehr positiv. Dies führte zu steigenden Charterraten, begleitet von deutlich längeren Charterperioden. Aktuell profitiert die Ernst Russ Gruppe von dieser positiven Marktentwicklung.

Wir haben dieses Momentum genutzt und im Dezember 2020 in Kooperation mit strategischen Partnern zwei Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von insgesamt 9.700 TEU erworben. Im Februar 2021 folgte dann mit dem Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an zwei Multipurpose-Schiffen der weitere Ausbau der Flotte. Die Ernst Russ Gruppe betreut aktuell eine Flotte von 68 Schiffen, von denen sich 18 Schiffe im Mehrheitsbesitz befinden. Auch in Zukunft wird sich die Ernst Russ Gruppe auf den Ausbau eines werthaltigen und beständigen Schiffs-Portfolios fokussieren.

GRUßWORT DES

VORSTANDS

Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen 2020 der Ernst Russ Gruppe wider. Im Berichtsjahr haben wir bei einem Betriebsergebnis von 2,3 Mio. EUR ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 5,4 Mio. EUR erzielt, welches um 1,9 Mio. EUR über dem Vorjahreswert liegt. Das Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen erhöhte sich um 2,6 Mio. EUR auf 4,1 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse lagen mit 55,6 Mio. EUR leicht unter Vorjahresniveau. Unser Wachstum spiegelt sich auch in der Erhöhung der Bilanzsumme auf 163,4 Mio. EUR (Vorjahr: 148,7 Mio. EUR) wider. Bei einem Eigenkapital von 80,1 Mio. EUR (Vorjahr: 68,7 Mio. EUR) beträgt die Eigenkapitalquote 49,0% (Vorjahr: 46,2%).

Auch die Entwicklung des Aktienkurses ist seit Ende des Jahres 2020 sehr erfreulich. Es bleibt unser Ziel, den Wert der Aktien und damit das Investment in die Ernst Russ AG nachhaltig zu stärken.

Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ernst Russ Gruppe für ihren Einsatz in den

herausfordernden Zeiten. Auch danke ich dem Aufsichtsrat für die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

Mit den besten Grüßen – bleiben Sie gesund!

Robert Gärtner

Vorstand der Ernst Russ AG Hamburg, im März 2021

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

ALEXANDER STUHLMANN

Vorsitzender des Aufsichtsrats; Unternehmensberater, Hamburg

JOCHEN THOMAS DÖHLE

Stellvertretender Vorsitzender; Geschäftsführer der Peter Döhle Schiffahrts-KG, Hamburg

ROBERT LORENZ-MEYER

Unternehmensberater, Hamburg

INGO KUHLMANN

Geschäftsführer der RTC Beteiligungen GmbH, Hamburg

Weiterhin steht Herr Udo Bandow dem Aufsichtsrat und dem Vorstand beratend zur Seite:

UDO BANDOW

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats

BERICHT DES

AUFSICHTSRATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen.

Der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands intensiv begleitet und überwacht. Ein enger und kooperativer Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, gerade in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld, ist Basis für eine effiziente Gestaltung und Durchführung der Tätigkeit des Aufsichtsrats. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung und bedeutende Geschäftsvorfälle. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden.

Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung der Ernst Russ AG vom 19. Juni 2020 wurden Herr Jochen Döhle und Herr Ingo Kuhlmann in ihren Ämtern als Aufsichtsratsmitglieder bestätigt. Herr Jochen Döhle wurde vom Aufsichtsrat zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Gemeinsam mit mir, Alexander Stuhlmann, als Vorsitzendem, sowie dem Aufsichtsratsmitglied Herrn Robert Lorenz-Meyer bilden wir das Aufsichtsratsgremium der Ernst Russ AG. Darüber hinaus steht Herr Udo Bandow als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats dem Gremium und dem Vorstand beratend zur Seite.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat in sechs Sitzungen mit den für das Unternehmen relevanten Fragen befasst. Diese wurden in Form von Präsenzsitzungen abgehalten. Die Anwesenheitsquote bei den Aufsichtsratssitzungen lag bei 100%. Im Mittelpunkt der Sitzungen des Aufsichtsrats stand die Umsatzund Ertragslage einschließlich der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Zur Vorbereitung der Sitzungen hat der Vorstand alle Aufsichtsratsmitglieder zeitgerecht über absehbare Entwicklungen mit potenziellen Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens-, Finanzund Risikolage schriftlich unter Beifügung der maßgeblichen Unterlagen informiert.

In den einzelnen Sitzungen wurden darüber hinaus folgende spezifische Themen behandelt:

Das Sitzungsjahr startete am 11. Februar 2020. Hier behandelte der Aufsichtsrat in erster Linie Themengebiete aus der Konzern- und Einzelabschlusserstellung und -prüfung für das Geschäftsjahr 2019. Mit den Wirtschaftsprüfern der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden die Prüfungsschwerpunkte der anstehenden Abschlussprüfungen erörtert. Darüber hinaus wurde die aktuelle Situation eines Beteiligungsunternehmens erörtert.

Sitzungsschwerpunkt der Aufsichtsratssitzung am 23.April 2020 war die Besprechung und Billigung des Konzernabschlusses 2019 sowie die Feststellung des Jahresabschlusses 2019. Dem Aufsichtsrat wurde der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2019 vorgelegt. Ferner wurden die Tagesordnungspunkte für die anstehende Hauptversammlung erörtert und sich über die Möglichkeiten einer virtuell stattfindenden Hauptversammlung ausgetauscht. Der Vorstand berichtete zudem über die aktuelle Geschäftsentwicklung und hierbei insbesondere über Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Auf der Tagesordnung der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 4.Mai 2020 stand die Beschlussfassung zur anstehenden Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat

hat zugestimmt, die Hauptversammlung virtuell stattfinden zu lassen und darüber hinaus wurden weitere Details zum Ablauf der Hauptversammlung sowie die Tagesordnung inkl. der Beschlussvorschläge verabschiedet.

Der Aufsichtsrat tauschte sich auf der Aufsichtsratssitzung am 11. Juni 2020 zunächst über die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Schifffahrt aus. Der Vorstand berichtete über die Investitionen in ein Unternehmen, welches eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt. Darüber hinaus tauschten sich der Vorstand und der Aufsichtsrat höchst vorsorglich über mögliche Fördermaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie, wie z.B. die Beantragung eines KFW-Darlehens, aus. Mögliche Maßnahmen zur Steigerung des Aktienkurses wurden ebenfalls diskutiert. Des Weiteren berichtete der Vorstand über die Entwicklung des Schiffsinvestments ElbFeeder.

In der Sitzung am 10. September 2020 wurden dem Aufsichtsrat die Geschäftszahlen des 1. Halbjahres 2020 vorgestellt. Ferner tauschten sich die Teilnehmer der Sitzung über den Stand der Verkaufsgespräche des Segments Real Estate aus. Darüber hinaus berichtete der Vorstand über die Aussichten für die Beendigung

zweier durch die Ernst Russ AG gewährter Bürgschaften in Zusammenhang mit der Liquidation von zwei Fondsgesellschaften. Des Weiteren informierte der Vorstand die Aufsichtsratsmitglieder über die Entwicklungen der verschiedenen Schiffsportfolien der ER Gruppe.

Neben den Erläuterungen zur Vermögens-, Finanzund Ertragslage des 3. Quartals 2020 der Ernst Russ Gruppe berichtete der Vorstand in der Sitzung am 3. Dezember 2020 über den Abschluss des Verkaufs des Segments Real Estate. Des Weiteren tauschten sich die Teilnehmer über den aktuellen Stand der Gespräche zu verschiedenen Investitionen im Segment Shipping aus, u.a. bezogen auf die beiden Containerschiffe Lodur und Emirates Wasl. Darüber hinaus wurde die Budgetierung für das Geschäftsjahr 2021 erläutert.

Die Aufsichtsratssitzungen waren geprägt von einem intensiven und offenen Austausch zur Lage des Unternehmens, zur Entwicklung der Geschäfts- und Finanzlage sowie zu grundsätzlichen Fragen der Unternehmenspolitik und -strategie. Darüber hinaus unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat anhand monatlicher Berichte über die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen. Über besondere Vorgänge wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen in Kenntnis gesetzt. Zusätzlich informierte der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden in regelmäßigen Gesprächen über wichtige Entwicklungen und anstehende Entscheidungen.

Neben den abgehaltenen Aufsichtsratssitzungen hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2020 fünf Beschlüsse im Umlaufverfahren vorgenommen. Hierbei wurde insbesondere den getätigten Schiffserwerben sowie der Umsetzung des Verkaufs des Segments Real Estate zugestimmt.

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Einzel- und Konzernabschluss der Ernst Russ AG zum 31. Dezember 2020 und den zusammengefassten Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2020 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich mit den Prüfungsberichten des Wirtschaftsprüfers über die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der Ernst Russ AG sowie des Berichts des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen intensiv auseinandergesetzt. Außerdem haben die Aufsichtsratsmitglieder im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 28. Januar 2021 die wesentlichen Abschlussthemen und in der Aufsichtsratssitzung am 23. März 2021 die Abschlüsse mit dem Prüfer eingehend diskutiert. Die Prüfungsberichte und Abschlussunterlagen standen den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis des Abschlussprüfers nach eigenständiger Prüfung am 23. März 2021 ausdrücklich zugestimmt und den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2020 gebilligt. Der Jahresabschluss wurde festgestellt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren tatkräftigen Einsatz, ihre persönlichen Beiträge und die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle des Unternehmens.

Hamburg, 23. März 2021

Alexander Stuhlmann

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ernst Russ AG

GESCHÄFTSMODELL SHIPPING

1. GESCHÄFTSMODELL

Die Schifffahrt ist traditionell einer der wichtigsten Verkehrsträger auf den regionalen sowie globalen Handelswegen. Und das wird sie auch in Zukunft trotz möglicher negativer Einflüsse auf den globalen Handel bleiben, wie die aktuelle Entwicklung der Schifffahrt eindrucksvoll belegt. Sie bleibt daher auch in Zukunft als Teil der globalen Infrastruktur für einen funktionierenden Welthandel unverzichtbar. Die Wahl für eine Investition in ein zukunftsfähiges Schiff ist deshalb immer auch die Entscheidung für eine langfristige und nachhaltige Anlage in ein unverzichtbares Wirtschaftsgut.

Das Segment Shipping ist der Kernbereich der Geschäftstätigkeit der Ernst Russ Gruppe. Der Ursprung

der Gesellschaf t geht in Teilen zurück in das Jahr 1893. In diesem Jahr wurde die Reederei Ernst Russ gegründet. Heute verstehen wir uns als erfolgreicher Investor in zukunftsfähige und nachhaltige Schiffsprojekte – mit dem Ziel, dauerhaft stabile Einnahmen zu generieren. Der Kapitalmarktzugang als börsengehandelte Aktiengesellschaft ermöglicht einen strukturierten Zugang zu Investitionsmitteln und bildet damit das Fundament für eine stabile Geschäftsentwicklung.

Neben den Geschäftsaktivitäten im Segment Shipping sind wir im Fonds- und Assetmanagement der Assetklassen Schiff und Alternative Investments tätig. Diese Aktivitäten werden im Segment Management Services zusammengefasst.

GESCHÄFTSMODELL

SHIPPING

Als international agierende Reederei und maritimer Investmentmanager bauen wir unsere vorhandene Flotte kontinuierlich aus und sichern Investoren und Aktionären stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse.

2. INVESTMENTPHILOSOPHIE

Die ER Gruppe betreut zum 31.Dezember 2020 eine Flotte von 30 Container-, Tanker-, Multipurpose- und Bulkschiffen sowie sonstigen Schiffen, an denen sie maßgeblich beteiligt ist. Davon gehören 16 Schiffe zum Konsolidierungskreis der ER Gruppe. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU und einem Handysize-Bulker mit 38.000 dwt zusammen.

Darüber hinaus erbringt die ER Gruppe für 38 weitere Schiffe bzw. Schiffsgesellschaften Fonds- und Assetmanagement-Dienstleistungen oder weitere Services.

Investitionsentscheidungen folgen bei Ernst Russ im Interesse einer dauerhaften Wertschöpfung klaren und anspruchsvollen Maßstäben:

  • Ein langfristiger Anlagehorizont dient einer nachhaltigen und stabilen Einnahmeerzielung aus Chartereinkünften.
  • Investitionen erfolgen unter Berücksichtigung ökonomischer, sozialer, ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien.
  • Hohe Investitionssicherheit wird durch die lange Nutzungsperspektive des Wirtschaftsgutes Schiff erzielt.
  • Ein fundiertes Research, mehrere Langfristanalysen und Risikobewertungen bilden die Basis für unsere Investitionsentscheidungen.
  • Alle Aktivitäten dienen der Steigerung des Unternehmenswertes der Ernst Russ Gruppe.

3. UNSERE LEISTUNGEN

Die ER Gruppe ist spezialisiert auf die investorenorientierte Strukturierung von Schiffsportfolien. Seit dem Jahr 2016 hat die ER Gruppe bereits sechs Portfolien unterschiedlicher Größen für diverse Investoren sowie Joint Venture-Partner strukturiert. Dabei steuert die ER Gruppe alle Schritte beginnend mit der Identifikation und dem Ankauf geeigneter Schiffe, über die Entwicklung einer Beschäftigungsstrategie, die Auswahl der technischen Partner bis zur Umsetzung der richtigen Veräußerungsstrategie zusammen mit ausgewählten Maklerunternehmen.

Die Ernst Russ Gruppe verfügt über sehr erfahrene Mitarbeiter aus dem maritimen Sektor, die Hand in Hand mit einem motivierten und sehr gut ausgebildeten Team aus Kapitalmarkt- und Finanzierungspezialisten zusammenarbeiten.

Auf der folgenden Seite finden Sie eine Aufstellung unserer Leistungen im Überblick:

TRANSAKTIONSTEAM

  • Betreuung eines Investorennetzwerks,
  • Begleitung der gesamten Laufzeit des Investments durch ein professionelles Transaktionsteam,
  • Anfängliche, vollumfängliche Due Diligence (zu juristischen, finanziellen, steuerlichen, kommerziellen und technischen Belangen),
  • Koordination von Schiffsübernahmen,
  • Steuerung des Verkaufsprozesses in Zusammenarbeit mit renommierten Maklerunternehmen.

BUCHHALTUNG

Zahlungsverkehr, Abschlusserstellung, Treasury.

FINANZIERUNG

Strukturierung und Verwaltung von Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen.

CONTROLLING UND RISIKOMANAGEMENT

Budgetüberwachung, quartalsweise Abweichungsanalyse, Stresstests.

ASSET MANAGEMENT

  • Ständige Marktbeobachtung und strategiekonforme Beschäftigung in enger Zusammenarbeit mit marktführenden Befrachtungsunternehmen,
  • Entwicklung und Abstimmung optimaler Verkaufsstrategien,
  • Digitalisierte Kontrolle aller operationellen Tätigkeiten (Operations, Befrachtung, Crewing, technisches Management, Buchhaltung, Versicherung),
  • Entwicklung von Strategien für das Besatzungsmanagement zusammen mit führenden Crewing-Agenturen,
  • Integrierte Begleitung des durch die beauftragten Schiffsmanager durchgeführten Schiffsbetriebs "in Echtzeit" sowie Abstimmung technischer Instandhaltungsmaßnahmen / Werftaufenthalte der gesamten Flotte,
  • Prüfung und Überwachung des angemessenen Versicherungsschutzes sowie Betreuung von Schadensabwicklungen,
  • EDV-unterstützte Cashflow- und Liquditätsplanung.

ESG ERNST RUSS AG

Es gibt globale Ereignisse, wie die Finanzkrise 2008/2009 oder die aktuelle COVID-19-Pandemie, die schlagartig und nachhaltig Spuren in der wirtschaftlichen Entwicklung hinterlassen. Und es gibt tiefgreifende Entwicklungen des Wirtschaftslebens, Megatrends, die nachhaltig unsere Welt verändern: global, branchenübergreifend und langfristig.

Der Wertewandel, der zurzeit die gesamte internationale Wirtschaft und somit auch die Finanzmärkte erfasst, zählt dazu. Im Mittelpunkt steht dabei ein Kosmos aus Faktoren, der sich in die Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und umsichtige Unternehmensführung (Governance) einteilen lässt – kurz ESG.

ESG

ERNST RUSS AG

Wir setzen uns dafür ein, Dinge grundlegend zu verbessern – wie bei den aktuell eingeführten IMO2020-Richtlinien oder den ambitionierten Plänen, Europa bis in das Jahr 2050 klimaneutral zu machen.

Wir legen großen Wert auf die Nachhaltigkeit unserer Investitionen!

ENVIRONMENT

Wir investieren in den Schifffahrtssektor, hier liegt unsere Kernkompetenz. Die internationale maritime Frachtschifffahrt transportiert rund 90 % der weltweiten Handelswaren und jedes Schiff ersetzt eine Vielzahl an LKW-Transporten und deren außerordentlich große Menge an schädlichen Emissionen.

Das Seeschiff ist das wichtigste und CO2 ärmste Verkehrsmittel für den internationalen Warenaustausch. Um einen Container über einen Kilometer zu transportieren, stößt ein LKW rund 14-mal so viel CO2 aus wie ein modernes Frachtschiff. Dabei sichern deutsche Reedereien mehr als 480.000 Arbeitsplätze und tragen mit ihrer Arbeit zu einer Wertschöpfung von über 30 Mrd. EUR bei.

Die Schifffahrtsbranche hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 vollkommen emissionsfrei zu werden. Wir unterstützen dieses Ziel und berücksichtigen in unseren Investitionsentscheidungen Kriterien zu deren Erreichung. Unsere Flotte ist vollständig auf den Betrieb mit schwefelarmen und verbrauchsgünstigen Kraftstoffen umgestellt und konsumiert kein Schweröl. Den Einsatz von Abgasreinigungsanlagen (sog. "Scrubbern") haben wir aufgrund der negativen Umweltbilanz schon frühzeitig für unsere Flotte ausgeschlossen. In

Kooperation mit den technischen Managern und den Crewing-Unternehmen führen wir mit den Besatzungen zusätzlich regelmäßige Schulungen zum sparsamen und effizienten Umgang mit Schmier- und Treibstoffen durch.

Die Einführung neuer Abgasvorschriften im Jahr 2023 nehmen wir bereits jetzt zum Anlass, die Potentiale der vorhandenen Technik zur Reduzierung von Verbrauch und Emission zu identifizieren und mit geeigneten Investitionen sukzessive zu realisieren.

Für uns fängt Umweltschutz jedoch schon bei den kleinen Dingen des täglichen Lebens an, z. B. mit dem täglichen Weg zur Arbeit. Wir stellen allen Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeitern an Land kostenlose Monatskarten für den öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung. Außerdem erweitern wir sukzessive unsere PKW-Flotte um Elektro-Autos. Auch im Büro ist Umweltschutz ein großes Thema: beispielsweise haben wir Plastikflaschen komplett aus unseren Büroräumen verbannt und wir setzen auf digitale Aktenführung statt Papier. Unser Ziel ist es, uns im Bereich Umweltschutz stetig zu verbessern. Anregungen und Verbesserungsvorschläge unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dabei höchste Priorität.

Der Welthandel braucht Schiffe! Nur 2 bis 3% beträgt der Anteil der Schifffahrt an den weltweiten CO2-Emissionen.

Quelle: Third IMO Grreenhouse Gas Study 2014. Eigene Darstellung in Anlehnung an den Verband Deutscher Reeder

SOCIAL

Im Mittelpunkt des Schiffsbetriebes steht für uns der Mensch. Wir setzen auf unseren Schiffen deutlich mehr Seeleute ein, als der Gesetzgeber es vorschreibt und tragen so zur Entlastung und zum Wohlbefinden der

Mitarbeiter bei. Die Anlagen und das Equipment für eine aktive Freizeitgestaltung auf unseren Schiffen werden regelmäßig modernisiert. Dabei berücksichtigen wir selbstverständlich die Wünsche unserer Besatzungen.

Die Besatzung profitiert von einem Programm zur ausgewogenen und gesunden Ernährung an Bord, das unser Crewing-Dienstleister zusammen mit ausgesuchten Ernährungswissenschaftlern initiiert hat.

Das Jahr 2020 war für Besatzungsmitglieder mit besonderen Herausforderungen verbunden. Bedingt durch Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie konnten die üblichen Intervalle zum Crew-Wechsel oft nicht eingehalten werden. Daher haben wir Maßnahmen unterstützt, unseren Schiffsbesatzungen mit gecharterten Sonderflügen die Rückkehr in ihre Heimat zu ihren Familien zu ermöglichen.

Ein wertschätzender Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist uns sehr wichtig. Ein attraktiver Standort für unser Landpersonal inklusive Sportmöglichkeiten und ausgewogenen, wechselnden Mahlzeiten in einem Mitarbeiterrestaurant sowie weiteren sozialen Leistungen sind neben individuellen Vergütungsstrukturen Anreize für unsere Mitarbeiter,

eine hohe Einsatzbereitschaft zu entwickeln und somit zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beizutragen.

Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Fähigkeiten zu fördern.

0%

2–3%

GOVERNANCE

Governance steht bei der ER Gruppe für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die auf ein solides und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet ist. Die Steuerung der Unternehmensgruppe basiert dabei auf einem stetigen und methodischen Vorgehen.

Um die betriebswirtschaftlich risikorelevanten Bereiche unternehmensweit identifizieren und systematisch erfassen zu können, verfügt die ER Gruppe über ein Risikomanagementsystem, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das Erreichen der Unternehmensziele sicherzustellen. Es hilft insbesondere dabei wesentliche Risiken, die den Unternehmenserfolg oder -bestand gefährden können, rechtzeitig zu erkennen und ein optimales Verhältnis zwischen Chancen und Risiken, ausgehend von den Risikopräferenzen der Ernst Russ AG, zu finden sowie sicher zum Nutzen und Erfolg des Unternehmens anzuwenden.

Die Aktivitäten der ER Gruppe unterliegen diversen Rechtsvorschriften sowie unternehmensinternen Richtlinien. Inhaltlich umfassen diese Richtlinien insbesondere den Umgang mit vertraulichen Informationen, Datenschutz und einer funktionierenden Geldwäscheprävention. Sie unterstützen zudem eine hohe

IT-Sicherheit und beinhalten die Kernkriterien der Ernst Russ AG für die Handhabung von Zuwendungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern.

Die ER Gruppe steht für einen verantwortungsvollen Umgang bezüglich der Unternehmensbesteuerung. Basierend auf dem implementierten innerbetrieblichen Kontrollsystem werden die steuerlichen Prozesse laufend überwacht und die Einhaltung steuergesetzlicher

Vorgaben regelmäßig kontrolliert.

ZUKUNFT

Den Weg, den wir mit unseren ESG-Maßnahmen eingeschlagen haben, sehen wir wie einleitend beschrieben nicht als kurzzeitige Modeerscheinung und werden ihn weitergehen. Wir lernen jeden Tag im Miteinander und verbessern unsere Strategien.

FLOTTENLISTE DER ERNST RUSS AG

NAME SCHIFFSTYP KAPAZITÄT
IN TEU
KAPAZITÄT
IN DWT
FLAGGE HEIMAT
HAFEN
BESCHÄFTIGUNG
Emirates Wasl Container 6.589 81.002 Liberia Monrovia Charter
Venetia Container 4.178 52.788 Portugal Madeira Charter
EF Olivia Container 3.091 42.200 Portugal Madeira Charter
Hebe Container 3.091 42.213 Liberia Monrovia Charter
Polonia Container 3.091 42.200 Liberia Monrovia Charter
Lodur Container 3.091 41.800 Antigua & Barbuda St. Johns Charter
Rita Container 2.785 37.213 Portugal Madeira Pool
Ella Container 2.450 33.216 Portugal Madeira Charter
EF Emira Container 1.710 24.150 Marshall Islands Majuro Charter
EF Emma Container 1.700 24.100 Portugal Madeira Charter
EF Eldra Container 1.341 17.127 Marshall Islands Majuro Pool
EF Eliza Container 1.341 17.127 Marshall Islands Majuro Pool
EF Elena Container 1.338 17.350 Marshall Islands Majuro Charter
EF Ava Container 698 8.168 Portugal Madeira Charter
Skogafoss Container 679 8.200 Antigua & Barbuda St. Johns Charter
Rubina Bulker 0 39.959 Portugal Madeira Charter
Louise Auerbach Multipurpose 0 12.500 Liberia Monrovia Charter
Lotta Auerbach Multipurpose 0 12.500 Liberia Monrovia Charter

NAME SCHIFFSTYP KAPAZITÄT
IN TEU
KAPAZITÄT
IN DWT
FLAGGE HEIMAT
HAFEN
BESCHÄFTIGUNG
Winner Container 1.819 28.220 Portugal Madeira Pool
Andante Container 868 11.433 Portugal Madeira Pool
Moveon Container 868 11.382 Portugal Madeira Pool
Trouper Container 868 11.404 Portugal Madeira Pool
Visitor Container 862 11.181 Portugal Madeira Pool
Dance Container 822 8.800 Portugal Madeira Pool
Dream Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Ido Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Meandi Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Mirror Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Music Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Solong Container 804 9.350 Portugal Madeira Pool
Louise Russ Ro/Ro 0 9.090 Portugal Madeira Charter
Caroline Russ* Ro/Ro 0 7.097 Portugal Madeira Charter
Elisabeth Russ* Ro/Ro 0 7.296 Portugal Madeira Charter
Friedrich Russ* Ro/Ro 0 7.291 Antigua & Barbuda St. Johns Charter
Pauline Russ* Ro/Ro 0 7.096 Portugal Madeira Charter
Cape Tempest* Tanker 0 73.000 Marshall Islands Majuro Pool
Cape Taura* Tanker 0 73.000 Marshall Islands Majuro Pool

* Finanzbeteiligung

FLOTTENLISTE

DER ERNST RUSS AG

ERNST RUSS AG AKTIE & INVESTOR RELATIONS

ENTWICKLUNG DER AKTIE IM JAHR 2020

Die nationalen und internationalen Aktienmärkte waren von Turbulenzen aufgrund der Unsicherheiten in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie geprägt. Während der DAX zum Jahresbeginn bei über 13.000 Punkten notierte, erreichte er im März einen Tiefstwert von knapp 8.300 Punkten. Zum Jahresende 2020 verzeichnete er ein neues Allzeithoch von 13.903 Punkten.

Auch der Aktienkurs der Ernst Russ AG ist zu Beginn des Jahres von einem Eröffnungskurs von 0,81 EUR auf einen Tiefstkurs von 0,49 EUR im März 2020 gesunken. Nach diesem Einbruch stabilisierte sich der Kurs um die

0,60 EUR. Seit November 2020 ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. Am 18. Dezember 2020 wurde der Jahreshöchstkurs von 1,40 EUR erzielt. Der Jahresschlusskurs lag bei 1,35 EUR. Seitdem ist eine weitere Steigerung des Aktienkurses zu verzeichnen. Am 1. März 2021 lag der Aktienkurs bei 2,78 EUR.

Die Anzahl der im Jahr 2020 im Durchschnitt börsentäglich gehandelten Aktien belief sich dabei auf 14.697 Stück bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von 11.697 EUR. Seit Dezember 2020 ist die Zahl der börsentäglich gehandelten Stückzahl und somit auch der Tagesumsatz stark angestiegen.

AUFSICHTSRAT DER ERNST RUSS AG

Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung der Ernst Russ AG vom 19. Juni 2020 wurden Herr Jochen Döhle und Herr Ingo Kuhlmann in ihren Ämternt als Aufsichtsratsmitglieder bestätigt. Gemeinsam mit Herrn Alexander Stuhlmann als Vor-

sitzendem und Herrn Robert Lorenz-Meyer bilden sie das Aufsichtsgremium der Ernst Russ AG. Herr Jochen Döhle wurde als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Herr Udo Bandow steht dem Gremium beratend zur Seite.

ENTWICKLUNG DER ERNST RUSS AKTIE (XETRA) IM JAHRESVERLAUF 2020 UND ANFANG 2021 IN EUR

SCHLUSSKURS

Quelle: vwd group / EQS Group AG; 2021

ERNST RUSS AG

AKTIE & INVESTOR RELATIONS

AKTIONÄRSSTRUKTUR DER ERNST RUSS AG ZUM 31.12.2020

HÖCHST-, TIEFST- UND DURCHSCHNITTSKURSE DER ERNST RUSS AKTIE (XETRA) IN EUR

MONATSDURCHSCHNITT HÖCHST-, TIEFSTKURSE

Quelle: vwd group / EQS Group AG; 2021

STAMMDATEN DER ERNST RUSS AKTIE ZUM 31.12.2020

Aktiengattung Nennwertlose Namensaktien (Stückaktien)
Anzahl der zum Börsenhandel zugelassenen Aktien 32.434.030
Marktsegment Scale (Frankfurter Wertpapierbörse), Mittelstandsbörse
Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg)
Handelsplätze Frankfurter Wertpapierbörse,
Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg
Erster Handelstag / Ausgabepreis 6.10.2005 / 20,50 EUR
ISIN DE000A161077
WKN A16107
Börsenkürzel HXCK
Reuters HXCKk.DE
Bloomberg HXCK:GR
Common Code 022854488
Designated Sponsor ODDO SEYDLER BANK AG

KENNZAHLEN DER ERNST RUSS AKTIE

2020 2019
Anzahl der Aktien zum 31.12.2020 32.434.030 32.434.030
Grundkapital zum 31.12.2020 in EUR 32.434.030 32.434.030
Jahresschlusskurs in EUR (Xetra) 1,35 0,78
Höchstkurs in EUR (Xetra) 1,40 0,94
Tiefstkurs in EUR (Xetra) 0,49 0,62
Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. EUR 43,8 25,3
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in EUR 0,12 0,05
Ergebnis je Aktie (verwässert) in EUR 0,12 0,05

SATZUNGSÄNDERUNGEN

Nach Veräußerung der zum Segment Real Estate gehörenden Wohnungsbauprojekte sowie zur Klarstellung der Holdingfunktion der Gesellschaft wurde die Satzung durch Beschlussfassung der Hauptversammlung am 19. Juni 2020 angepasst. Die Satzung der Ernst Russ AG können Sie unter http://www.ernst-russ.de/de/unternehmen/satzung.html einsehen.

KAPITALMARKTAKTIVITÄTEN

Die Ernst Russ AG hat bereits im Geschäftsjahr 2019 ihre Investor Relations-Arbeit intensiviert. Auch im von der COVID-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 war es das Ziel der Ernst Russ AG, den Kontakt mit ihren Aktionären zu vertiefen. So hat sich die Ernst Russ AG auf der erstmals als virtuelle Veranstaltung stattfindenden Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) im April 2020 präsentiert. Auch im Dezember 2020 hat die Ernst Russ AG an dieser Veranstaltung teilgenommen, die aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen wieder als virtuelle Veranstaltung stattfinden musste. Am 8. Dezember 2021 wird sich die Ernst Russ AG erneut auf dieser Veranstaltung präsentieren.

Zusätzlich zu der Veröffentlichung der Geschäfts- und Halbjahresberichte bietet die Ernst Russ AG Ihnen seit dem Geschäftsjahr 2020 freiwillige Quartalsberichte an. Weiterhin ist ein Aktien-Research in Vorbereitung.

Angesichts der COVID-19-Pandemie mussten wir im Geschäftsjahr 2020 auf eine Hauptversammlung in Präsenzform und den persönlichen Dialog mit unseren Aktionären verzichten. Der Gesetzgeber hatte Ende März 2020 befristet die Möglichkeit eröffnet, eine virtuelle Hauptversammlung abzuhalten. Vor dem Hintergrund der Gefährdung durch das Coronavirus hielten wir dies für die einzig verantwortbare Option, am ursprünglich geplanten Termin, dem 19. Juni 2020, eine Hauptversammlung durchzuführen. Der Gesetzgeber hat zwischenzeitlich die Möglichkeit zur Durchführung von virtuellen Hauptversammlungen bis Ende des Jahres 2021 verlängert. Wir halten die virtuelle Variante aufgrund der weiterhin bestehenden hohen Infektionszahlen und der damit verbundenen Unsicherheiten auch im Jahr 2021 für die verantwortungsvollste Möglichkeit zur Durchführung einer Hauptversammlung im ersten Halbjahr.

FINANZKALENDER 2021*

* Die Ernst Russ AG behält sich vor, ggf. Termine zu ändern oder zu ergänzen.

ZUSAMMENGEFASSTER BERICHT ÜBER DIE LAGE DER ERNST RUSS AG UND DES KONZERNS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

1.1. Grundlagen des Konzerns und der Ernst Russ AG 31
I. Geschäftstätigkeit 31
II. Wirtschaftsbericht 34
1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 38
I. Vermögenslage 38
II. Finanzlage 41
III. Ertragslage 42
IV. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 44
V. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ernst Russ AG und Ausblick 45
1.3. Personal 48
1.4. Chancen- und Risikobericht 49
I. Risikomanagementsystem 49
II. Chancenbericht 50
III. Risikobericht 52
1.5. Prognosebericht 58
1.6. Sonstige Angaben 61
Schlusserklärung des Vorstands gemäß § 312 Abs. 3 AktG 61

1.

Im Jahr 2020 hat die ER Gruppe das Segment Real Estate veräußert und damit ihre Geschäftsaktivitäten in diesem Segment beendet. Bereits Anfang des Jahres 2020 wurde der Bereich Wohnungsbauprojekte aus diesem Segment verkauft. Im Dezember erfolgte die Veräußerung der im Bereich Fonds-, Asset- und Propertymanagement für Immobilien tätigen Gesellschaften.

Die ER Gruppe wird sich als börsengehandelte Reederei und maritimer Investmentmanager künftig auf den weiteren Ausbau eines werthaltigen und beständigen Schiffs-Portfolios der Typklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose sowie das maritime Investment-Management konzentrieren.

Die ER Gruppe betreut zum 31. Dezember 2020 eine Flotte von 30 (Vorjahr: 28) Container-, Tanker- und Bulkschiffen sowie sonstigen Schiffen, an denen sie maßgeblich beteiligt ist. Davon gehören 16 (Vorjahr: 14) Schiffe zum Konsolidierungskreis der ER Gruppe. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU und einem Handysize-Bulker mit 38.000 dwt zusammen.

Darüber hinaus erbringt die ER Gruppe für 38 weitere Schiffe bzw. Schiffsgesellschaften Fonds- und Assetmanagement-Dienstleistungen oder weitere Services.

Zum 31. Dezember 2020 werden von der ER Gruppe ferner weitere Assets mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 0,8 Mrd. EUR (31. Dezember 2019: 1,8 Mrd. EUR) betreut. Die Veränderung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Segments Real Estate sowie der Veräußerung von sieben betreuten Fondsschiffen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 beträgt die Anzahl der betreuten Fonds somit 67 (Vorjahr: 112).

SHIPPING

Das Segment Shipping bildete im Berichtsjahr 2020 den Kernbereich der Geschäftsaktivitäten der ER Gruppe. Seit dem Jahr 2015 haben wir kontinuierlich unsere Flotte ausgebaut. Auch im Jahr 2020 wurde dieses Wachstum erfolgreich fortgesetzt. Innerhalb des Segments Shipping liegt der Fokus der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe auf der Strukturierung und dem Management von Investmentvehikeln für Schiffe auf eigene und fremde Rechnung. Dabei konzentrieren wir uns auf die Schiffsklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose. Daneben prüfen wir im Einzelfall auch Investition in andere Schiffsklassen. Die ER Gruppe verfügt über sehr erfahrene Mitarbeiter aus dem maritimen Sektor, die Hand in Hand

1.

ZUSAMMENGEFASSTER BERICHT

RUSS AG UND DES KONZERNS

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

ÜBER DIE LAGE DER ERNST

Der vorliegende Bericht ist eine Zusammenfassung der Lageberichte der Ernst Russ AG und des Ernst Russ Konzerns für das Geschäftsjahr 2020.

1.1. GRUNDLAGEN DES KONZERNS UND DER ERNST RUSS AG

I. GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Ernst Russ AG mit Sitz in Hamburg ist die konzernführende Holding des Ernst Russ Konzerns (im Folgenden: "ER Gruppe"). Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen. Zusammen mit ihren Tochterunternehmen bildet die Ernst Russ AG einen Reederei-Konzern mit eigenen Schiffen, welcher im Wesentlichen in Deutschland am Standort Hamburg tätig ist.

Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit März 2017 im Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG in Frankfurt sowie an der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet.

Die operativen Geschäftsaktivitäten wurden im Berichtsjahr insbesondere im Segment Shipping abgebildet. Darüber hinaus war der Konzern in den Segmenten Real Estate, Alternative Investments und Other Services tätig. Die Steuerung, die Planung und das Reporting unserer Unternehmensgruppe durch das Management erfolgte anhand dieser Segmente.

mit einem motivierten und sehr gut ausgebildeten Team aus Kapitalmarkt- und Finanzierungspezialisten zusammenarbeiten.

Die Einbindung in ein global agierendes Netzwerk von maritimen, von uns sorgfältig ausgewählten Dienstleistungsunternehmen ermöglicht es uns, für den jeweiligen Schiffstyp eine qualitativ hochwertige Betreuung im laufenden Schiffsbetrieb zu erbringen – sowohl für Fremdinvestitionen als auch für eigene Schiffe. Dies umfasst die gesamte Bandbreite, beginnend mit der Identifikation und dem Ankauf sowie der Finanzierung eines geeigneten Schiffes, über die Entwicklung einer Beschäftigungsstrategie und die Auswahl des technischen Bereederers und des Crewing-Unternehmens bis zur Entwicklung und Umsetzung der richtigen Vermarktungsstrategie mit ausgewählten Maklerunternehmen.

Die ER Gruppe übernimmt regelmäßig selbst die vollumfängliche kaufmännische Betreuung. Dies umfasst auch die Prüfung und Überwachung sämtlicher Verträge und der Zahlungsströme sowie eine Budgetkontrolle in Echtzeit, die wir durch eine vollständige und digitale Vernetzung der einzelnen Schiffe und Dienstleister mit unseren IT-Systemen durchführen können. Mit diesem direkten und ständigen Zugriff auf Details des Schiffsbetriebs ermöglichen wir ein zeitnahes und qualitativ hochwertiges Investorenreporting.

Die ER Gruppe ist spezialisiert auf die investorenorientierte Strukturierung von Schiffsportfolien. Seit dem Jahr 2016 hat die ER Gruppe bereits sechs Portfolien unterschiedlicher Größen und für diverse Investoren sowie Joint Venture-Partner strukturiert.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 betreut die ER Gruppe in einem Joint Venture ein Portfolio von aktuell zwölf Containerschiffen. Neben der Strukturierung dieses Portfolios erfolgt durch das Team der ER Gruppe auch die Auswahl und Beauftragung der beteiligten Dienstleister, ein laufendes Controlling des Geschäftsverlaufs sowie die Überwachung der Performance jedes einzelnen Schiffes, das komplette Monitoring sowie die Erstellung eines transparenten Projektreportings an die Investoren.

Im Geschäftsjahr 2017 hat die ER Gruppe, gemeinsam mit einem strategischen Partner, ein weiteres Investmentvehikel ("ElbFeeder") für Containerschiffe der Größenklassen von 700 bis 3.500 TEU im Rahmen eines Joint Ventures strukturiert und gegründet. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 besteht diese Flotte aus sieben Schiffen, die sowohl durch Eigenkapital der Gründungspartner als auch durch Aufnahme von Fremdkapital finanziert wurden. Die Schiffe wurden in den Jahren 2017 und 2018 erworben. Seit Juli 2019 erfolgt die

Vollkonsolidierung dieses Schiffsportfolios. Die sieben Schiffe tragen somit zum Ergebnis der ER Gruppe bei und haben einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Ferner wurden drei weitere Portfolien mit jeweils ein bis drei Schiffen strukturiert. Hierzu verweisen wir auf die Übersicht im Abschnitt 1.2.I.

Den Aufbau der Flotte hat die ER Gruppe im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich fortgesetzt und zusammen mit einem strategischen Partner im Dezember mit der Gründung einer Investmentholding ein weiteres Schiffsportfolio strukturiert. Diese Holding hat im Dezember 2020 über zwei Gesellschaften zwei Schiffe erworben: das im Jahr 2010 gebaute 6.600-TEU-Containerschiff Emirates Wasl sowie das im Jahr 2003 gebaute 3.100-TEU-Containerschiff Lodur. Beide Schiffe gehören seit der Übernahme zum Konsolidierungskreis der ER Gruppe. Die Aufnahme weiterer Schiffe in dieses Portfolio ist geplant.

Operativer Schiffsbetrieb

Der Jahresbeginn 2020 stand ganz im Zeichen des Inkrafttretens der IMO-2020-Regelungen zur Reduzierung der Schwefelemissionen auf einen maximalen Gehalt von 0,5% Schwefel im Abgas. Zum Jahresende 2019 setzte eine verstärkte Nachfrage nach Abgasreinigungsanlagen (sogenannten "Scrubbern") ein, die die weitere Verwendung von günstigem, stark schwefelhaltigem Schweröl anstelle des teureren, sauberen Gasöl-Treibstoffs ermöglichen. Die ER Gruppe hatte sich frühzeitig für den Betrieb ihrer Schiffe mit schwefelarmem Treibstoff entschieden.

Aus der Flotte der ER Gruppe absolvierte ein Schiff im Jahr 2020 die regelmäßige Klasseerneuerung - ohne Beanstandungen. Für unsere Schiffe im Management führen wir regelmäßig die nach Herstellervorschriften erforderlichen großen Wartungen der technischen Ausrüstung durch.

Im Jahr 2020 verlief der übrige Schiffbetrieb in enger und guter Kooperation mit den beauftragten Bereederungsunternehmen und den Befrachtungsmaklern störungsfrei ohne besondere Ereignisse.

Das für die Flotte der zum 31. Dezember 2020 16 vollkonsolidierten Schiffe entwickelte Beschäftigungskonzept ist auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. Sechs Schiffe sind mittel- bis langfristig verchartert und weitere sieben Schiffe sind mit bis zu zwölf Monaten Laufzeit verchartert. Drei Schiffe erzielen Erlöse aus Chartereinnahmepools.

Von 5.149 möglichen Einsatztagen war die Flotte der vollkonsolidierten Schiffe der ER Gruppe an 5.004 Tagen (97,2%, Vorjahr: 99,1%) einsatzfähig. Die technischen Ausfallzeiten von 2,8% (Vorjahr: 0,9%) waren auf übliche betriebsbedingte Störungen und die Zeit für die Durchführung von notwendigen Reparaturen zurückzuführen. Da die Flotte trotz technischer Betriebsfähigkeit marktbedingt an weiteren 69 Tagen (1,3%, Vorjahr: 1,3%) keine Chartereinnahmen erzielte, lagen die tatsächlichen Betriebstage bei insgesamt 4.935 (95,9 %, Vorjahr: 97,5%).

REAL ESTATE

Das Segment Real Estate bildete im Berichtsjahr einen weiteren Bereich der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe. Die Aktivitäten der ER Gruppe in diesem Segment waren in die Teilbereiche Fonds- und Assetmanagement (inkl. Propertymanagement) sowie Wohnungsbauprojekte unterteilt.

Im Oktober 2020 hat die Ernst Russ AG die Assetando Real Estate GmbH und weitere Gesellschaften des Bereichs Fonds- und Asset-Management Immobilien veräußert. Die Assetando wurde im Jahr 2012 gegründet und fungierte seit 2016 als zentrale Immobilien-Management-Einheit der ER Gruppe. Zum 30.September 2020 wurden 29 Immobilien mit einem Gesamtvolumen von 0,9 Mrd. EUR vom Standort in Köln verwaltet. Nach zwischenzeitlicher fusionskontrollrechtlicher Freigabe ist der Vollzug der Transaktion in 2020 erfolgt. Die Entkonsolidierung erfolgte nach den handelsrechtlichen Vorschriften zum 31. Oktober 2020.

Zuvor hatte sich die ER Gruppe im Frühjahr 2020 von dem Bereich Wohnungsbauprojekte getrennt. So wurden die im Februar 2019 durch eine Tochtergesellschaft der Ernst Russ AG gemeinsam mit einem Joint Venture-Partner erworbenen Projektgrundstücke im Pinneberger ILO-Park, auf denen bis zum Sommer 2021 rund 75 geförderte Wohnungen gebaut werden sollen, im März 2020 veräußert. Überdies wurde das im August 2019 gemeinsam mit einem weiteren Joint Venture-Partner erworbene Grundstück in Bad Oldesloe, auf dem ab 2020 insgesamt 136 Wohnungen entstehen sollen, im April 2020 veräußert.

Weitere Aktivitäten im Segment Real Estate bestehen darüber hinaus nicht.

ALTERNATIVE INVESTMENTS

Das Segment Alternative Investments umfasste im Geschäftsjahr 2020 sowohl die Bewirtschaftung und Disposition der von der ER Gruppe initiierten Investitionsobjekte als auch das operative Management von Investitionsobjekten, die nicht den Segmenten Shipping oder Real Estate zuzuordnen sind. Im Jahr 2020 wurden in diesem Segment die Asset-Klassen Lebensversicherungs-Zweitmarkt und Flugzeug betreut.

ANPASSUNG DER SEGMENTIERUNG

Im Zuge der Neuausrichtung und Fokussierung der Unternehmensstrategie auf das Segment Shipping und damit der Etablierung eines neuen, nachhaltigen und transparenten Geschäftsmodells wird die ER Gruppe ihre Segmentierung ab dem Geschäftsjahr 2021 anpassen. Das Segment Shipping bildet zukünftig den Betrieb der eigenen, d.h. vollkonsolidierten Schiffe, ab. Hierunter fallen insbesondere die Chartereinnahmen dieser Schiffe sowie deren Betriebs- und Finanzierungskosten. Alle Dienstleistungen werden künftig im Segment Management Services abgebildet. Hierunter fällt zukünftig sowohl das Asset- und Shipmanagement für die Flotte der ER Gruppe als auch das Asset- und Fondsmanagement für Investoren der Assetklassen Schiff und Alternative Investments. Die Holding-Funktionen werden weiterhin im Segment Other Services dargestellt.

ERFOLGSORIENTIERTE GESCHÄFTSSTEUERUNG

Die Steuerung der Unternehmensgruppe basiert auf einem stetigen und methodischen Vorgehen. Dabei werden unterschiedliche finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren in den Fokus gestellt.

Für die ER Gruppe stellen der Umsatz, das Betriebsergebnis bzw. das operative Ergebnis sowie die Liquidität die bedeutsamsten Steuerungskennzahlen dar. Die Erhaltung einer guten Bonität und eine solide Eigenkapitalausstattung der ER Gruppe sind wesentliche Voraussetzungen für die Ausrichtung der Geschäftsund Finanzpolitik.

Die Planung der Unternehmensgruppe erfolgt grundsätzlich in einem jährlichen Turnus. Diese wird mindestens quartalsweise aktualisiert und ein entsprechender rollierender Forecast erstellt, welcher dem Aufsichtsrat vorgestellt wird. Auf Grundlage der genannten Kennzahlen werden die Aktivitäten der einzelnen Teilbereiche des Unternehmens ausgerichtet und durch das Controlling sowie das Management, u. a. im Rahmen eines monatlichen Reportings, fortlaufend überwacht und gesteuert.

Die Leitung, Steuerung und Kontrolle der Geschäftsaktivitäten der ER Gruppe erfolgt durch den Vorstand und das erweiterte Managementteam sowie

auf operativer Ebene durch die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften und die Führungskräfte in den einzelnen Segmenten.

Die wesentlichen finanziellen Steuerungsgrößen der Ernst Russ AG sind das Ergebnis vor Steuern sowie die Liquidität. Aufgrund der maritimen Fokussierung der Unternehmensgruppe stellt ab dem Geschäftsjahr 2021 die Auslastung unserer Flotte den wesentlichen, nicht finanziellen Leistungsindikator dar. Zuvor lag der Fokus auf der Mitarbeiterkapazität.

Hinsichtlich der wesentlichen Tochtergesellschaften und ihrer Standorte wird auf den Konzernanhang der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2020 verwiesen.

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

In diesem Abschnitt werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Marktentwicklungen im Segment Shipping im Berichtsjahr 2020 dargestellt.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Die Kennzahlen der internationalen Wirtschaft standen im Jahr 2020 vollständig unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Während des ersten großen Lockdowns im April 2020 fiel die internationale Wirtschaft

in eine Starre, aus der sich Asien in den Folgemonaten als Erstes befreien konnte. Nach einer regional unterschiedlichen Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten im Mai und Juni wurden bei der Wachstumsprognose, die der Internationale Währungsfonds (IWF) im Januar 2021 veröffentlichte, die globale Wachstumsschrumpfung für das gesamte Jahr 2020 auf -3,5 % geschätzt. Dieser Wert lag 0,9 %-Punkte höher als in der Prognose vom Oktober 2019 angenommen und veranschaulicht eine unerwartet starke Dynamik in der zweiten Hälfte des Jahres 2020. Mit dem Jahreswechsel 2020/2021 zeigten sich eindeutige Zeichen der wirtschaftlichen Erholung.

Einer der Indikatoren der Erholung aus dieser Krise war die positive Entwicklung des chinesischen Außenhandels. Wie die Pekinger Zollbehörde Mitte Januar 2021 mitteilte, legten die Exporte im Dezember im Vorjahresvergleich um 18,1% zu. Die Importe stiegen um 6,5%. Die chinesische Wirtschaft trug damit stark zur gesamtwirtschaftlichen Erholung bei. Der chinesische Leistungsbilanzüberschuss schnellte um 170 Mrd. USD auf 310 Mrd. USD hoch. Dieser Wert entspricht nach Angaben des ifo Instituts 2,1% der Jahreswirtschaftsleistung. Die USA sackten im Vergleich dagegen weiter um 155 Mrd. auf ein Leistungsbilanzdefizit von 635 Mrd. USD ab.

Das Welthandelsvolumen, das von besonderer Relevanz für die internationale Schifffahrt ist, blieb im Jahr 2020

gemäß Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) deutlich hinter dem mittelfristigen Wachstumstrend zurück. Nach den vierteljährlichen Statistiken ging die WTO im April 2020 für das Gesamtjahr 2020 noch von einem Einbruch des Warenhandels im zweistelligen Prozentbereich aus. Nachdem sich die Aussichten für das Gesamtjahr durch bessere Handelszahlen im Juni und Juli aufgehellt hatten, rechneten die WTO-Volkswirte für das dritte Quartal 2020 mit einem geringeren Rückgang des Warenhandels von -9,2% (im Vergleich zu 2019). Nach Zahlen des weltweiten Warenhandels zum vierten Quartal hat die Erholung, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 eingesetzt hatte, zum Jahresende an Stärke gewonnen.

Auffällig ist der regionale Unterschied der Expansionsgeschwindigkeit. In Asien und Europa stiegen die Exporte im November um 10 % bzw. 6 %. In Nordamerika gingen die Exporte jedoch um 5 % und in Lateinamerika und der Karibik um 2 % zurück. Die Erholung bleibt somit im Jahr 2020 unvollständig; der Gesamtwert des globalen Warenhandels liegt unter dem Vorjahreswert.

Im Verlauf des Jahres hatte sich die deutsche Wirtschaft, nach dem historischen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal 2020 um 9,7%, zunächst erholt (+8,5 % im dritten Quartal). Die deutsche Wirtschaftsleistung blieb vom dritten zum vierten Quartal nahezu unverändert (+0,3%), im vierten Quartal musste Deutschland jedoch die zweite Corona-Welle verkraften, so dass positive Entwicklungen durch den erneuten Lockdown zum Jahresende gebremst wurden. Davon war besonders der private Konsum betroffen, während die Warenexporte und die Bauinvestitionen die Wirtschaft stützten. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ergibt sich bezogen auf das gesamte Jahr 2020 ein Rückgang des BIP um 4,9%. Zeitweilige Grenzschließungen und Störungen der Logistik zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 haben zudem das Export-Geschäft gebremst. Die Warenausfuhren verringerten sich nach Zahlen des Statistischen Bundesamts um 9,3% auf 1.205 Mrd. EUR. Das Import-Volumen verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2019 um 7,1% auf 1.026 Mrd. EUR.

Der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) zum US-Dollar wurde mit Stand vom 31. Dezember 2020 auf 1,2271 USD je EUR festgelegt. Im Vergleich zum Jahresschlusskurs 2019 von 1,1234 USD je EUR wertete die Gemeinschaftswährung um rund 9,2% auf. Die EZB hat die Leitzinsen auch 2020 unverändert belassen: Der Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte blieb seit März 2016 bei unverändert 0,00%, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25% und für Einlagen bei der EZB müssen Banken weiterhin Zinsen in Höhe von 0,50 % zahlen. Nach Angaben des Statistikamtes Eurostat lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Dezember 2020 bereits vier Monate in Folge bei -0,3 %. Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Dezember 2020 bei 0,3%, gegenüber 0,2% im November. Ein Jahr zuvor betrug sie noch 1,6%. Für die ER Gruppe wirkt sich der EUR/USD-Wechselkurs insbesondere durch die in USD vereinbarten Charterraten und große Teile der Schiffsbetriebskosten unmittelbar auf die Ertragslage im Asset- und Investmentmanagement aus.

Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat im März 2020 ihren Leitzins in zwei Schritten auf die Spanne von 0,00% bis 0,25% gesenkt. Des Weiteren hat die Fed angekündigt, dass sie den Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken bei Zentral- oder Notenbanken Geld beschaffen oder anlegen können, voraussichtlich bis Ende 2023 bei nahe Null belassen will. Das Zinsniveau soll nach Aussage des US-Notenbankchefs Jerome Powell beibehalten werden, bis die Ziele der Vollbeschäftigung und einer Inflationsrate von annähernd 2,0% erreicht seien. Die Fed hat seit April 2020 dazu beigetragen, dass annähernd zwei Billionen USD bereitgestellt wurden, um Firmen und staatlichen Ebenen über die Krise hinwegzuhelfen. Zudem hat sie einige wichtige Notfallprogramme zur Geldversorgung der Wirtschaft verlängert, u. a. das Aufkaufprogramm für kurzfristige Firmenanleihen (Commercial Paper Liquidity Facility), mit dem der Kreditfluss an Unternehmen gestützt werden soll.

SCHIFFFAHRTSMÄRKTE

Die folgenden Ausführungen stellen die Entwicklung des Marktes im Jahr 2020 der für die ER Gruppe relevanten Schiffsklassen dar. Die wirtschaftliche Entwicklung auf den Schifffahrtsmärkten war in diesem Zeitraum uneinheitlich.

Der Containerschifffahrtsmarkt verzeichnete nach den schweren negativen Auswirkungen von COVID-19 in der ersten Hälfte des Jahres 2020 im dritten und vierten Quartal einen massiven Aufschwung. Während sich die Weltwirtschaft noch in einer Rezession befand, erreichten die Containerverladungen bereits im dritten Quartal laut Container Trades Statistics (CTS) ein Niveau, das 3,0 % über dem des Vorjahres lag. Im Oktober erreichte das Mengenwachstum einen Anstieg von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Schrittmacher dieser Entwicklung war u.a. die US-Wirtschaft, deren Importnachfrage extrem stark war. Im September verzeichneten die Containerverladungen von Fernost nach Nordamerika einen Anstieg von über 30 % gegenüber dem Vorjahr. Auch in Europa steigerten sich die Zuwächse, allerdings etwas moderater. Eine rasche Erholung der Volumina, die deutlich über den Erwartungen lag, führte in Kombination mit logistischen Störungen dazu, dass die Frachtraten sowie die Chartereinnahmen der Containerschiffe stetig anstiegen und neue Höchststände erreichten.

Die Erholung der Containernachfrage ist deutlich und robust. Die globalen Konjunkturmaßnahmen in Höhe von weltweit 11,7 Billionen US-Dollar (IWF) unterstützen diese Entwicklung wirkungsvoll. Nachdem das Volumen des weltweiten Containerhandels im ersten Halbjahr 2020 um 6,8% im Jahresvergleich zurückging, erholte es sich wieder und lag im November 8,0% und im Dezember 4,0% über dem Vorjahreswert.

Die weltweiten Hafenanläufe von Containerschiffen stiegen im Dezember um 1,1% gegenüber dem Vorjahr (-5,1 % im zweiten Quartal). Die hohe Tonnagenachfrage hat die Charterraten in vielen Segmenten auf den höchsten Stand seit 2011 gehoben. Der New ConTex, der die Charterraten für Schiffe zwischen 1.100 und 4.250 TEU abbildet, erreichte nach kontinuierlich hohen Steigerungen Woche für Woche Anfang Dezember das Niveau von 673 Punkten und stieg auch im Verlauf des Dezembers weiter an. Nach Angaben vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler durchbrach der Index gegen Ende des Jahres 2020 die 700er-Marke und lag damit 60% über dem Vorjahresniveau.

Insgesamt ist die weltweite Containerschifffahrt nach Angaben von Clarksons im Gesamtjahr 2020 in TEU und TEU-Meilen um 1,1% zurückgegangen. Die COVID-19-Pandemie hat akute Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, den Containerhandel, die Verbraucheraktivitäten sowie die Lieferketten und verursachte einen Einbruch der Volumina im zweiten Quartal um -10% im Jahresvergleich. Die Volumina erholten sich allerdings auch schnell, so dass das Ergebnis für das Gesamtjahr weit besser aussieht als zuvor angenommen (zum Vergleich: 2009 ging der Handel nach der globalen Finanzkrise um ca. 9% zurück).

Im Verlauf des zweiten Halbjahres 2020 führte das Wiederaufleben der Wirtschaft nach dem Lockdown in Kombination mit logistischen Faktoren zu einer Erholung der Containerschifffahrt. Eine Verknappung der Container, die Überlastung der Häfen und die Anpassungen des Kapazitätsmanagements (Leerfahrten, Einstellung von Diensten, Leerkapazitäten) ließen die Container-Spotraten weltweit spektakulär ansteigen. Der Benchmark-Index Shanghai Containerized Freight Index (SCFI), der wöchentlich die Entwicklung der Frachtraten (Export) von Containertransporten abbildet, die vom größten Containerhafen der Welt in Shanghai ausgehen, erreichte Mitte Januar 2021 ein Allzeithoch von 2.885 USD/TEU, ein Plus von 188% gegenüber Mitte 2020 und von 201% gegenüber dem Jahresbeginn 2020 – nachdem der SCFI Ende April um 15% gefallen war. Die Spotfrachtraten für Container in Fernost und Europa konnten sich mehr als verdreifachen und erreichten im vierten Quartal einen Höchststand von 4.091 USD/TEU. Die Transpazifik-Spotfrachtraten (eastbound) stiegen im zweiten Halbjahr 2020 um ca. 45%.

Zum Ende des Jahres 2020 waren insbesondere in den Postpanamax-Klassen große Charterratensprünge zu beobachten. Für konventionelle Panamaxe zog der Markt per Ende 2020 auf bis zu 25.000 USD/Tag an, dem höchsten Stand seit neun Jahren. Gegen Ende 2020 verzeichnete auch der Feederbereich positive Impulse. Die 1-Jahres-Zeitcharterrate für ein 2.750-TEU-Schiff stieg beispielsweise um 153% von 7.300 USD/Tag Ende Juni 2020 auf 18.500 USD/Tag Ende 2020. Die New Contex-Bewertung für 2.500-TEU-Schiffe (geared) zog bis Anfang Dezember auf 15.219 USD/Tag an und stieg um fast 60% binnen drei Monaten. Der 1.100-TEU-Typ (geared) verbesserte sich um fast 27% auf 7.627 USD/ Tag. Trotz der guten Jahresendergebnisse liegen die Durchschnittsraten für 2020 aber aufgrund der ersten Quartale nur moderat höher als 2019 – in den Feeder-Segmenten teilweise sogar etwas niedriger.

Durch die hohe Tonnagenachfrage verkleinerte sich 2020 die Aufliegerflotte. Bis Ende des Jahres ging die ungenutzte Containerschiffskapazität auf weniger als 4 % der gesamten Flottenkapazität zurück, nach einem Höchststand von rund 11 % Ende Mai. Als weiterer bemerkenswerter Effekt der hohen Nachfrage nach Tonnage, neben ansteigenden Charterraten und sinkender Aufliegerzahl, verlängerten sich die durchschnittlichen Charterlaufzeiten. Die durchschnittliche Periodendauer bei Neuabschlüssen und Charterverlängerungen lag zum Ende 2020 bei rund zwölf Monaten, mehr als doppelt so lang wie noch im Sommer. In den großen Segmenten vom Panamax-Typ aufwärts konnten zuletzt zahlreiche Schiffe Perioden von 24 und sogar 36 Monaten abschließen.

Ähnlich wie im Containermarkt wurde auch der Bulkermarkt deutlich durch die COVID-19-Pandemie geprägt. Im Gesamtjahr 2020 führte die COVID-19-Pandemie zu einem geschätzten Rückgang von 2,1 % im seewärtigen Massenguthandel (in Tonnen) und verursachte erhebliche Störungen und operative Herausforderungen. Die durchschnittlichen Bulker-Einnahmen sanken im Jahresvergleich um 18% auf 9.431 USD/Tag, wobei die Capesize-Spot-Einnahmen (minus 31 % im Jahresvergleich) auf Gesamtjahresbasis am stärksten betroffen waren und ihr schwächstes Jahr seit 2016 verzeichneten. Die Raten der Großbulker standen unter Druck, während sich die kleineren Schiffstypen mit eigenen Kränen vergleichsweise gut behaupten konnten. Der Baltic Dry Index lag zum Ende Dezember bei rund 1.325 Punkten, Ende Mai 2020 waren es noch 489 Punkte.

Dass die erhoffte Jahresendrallye für die Capesize-Bulker ausblieb, ist vor allem einer relativ schwachen Befrachtungsaktivität für Eisenerz nach China geschuldet. Aufgrund von starken Regenfällen, logistischen Problemen und Instandsetzungsarbeiten der Bergbaukonzerne wurden die Ladungsströme erheblich gestört. Dazu kommen die allgemeinen Lockdown-Maßnahmen. Vor allem Vale, neben der Rio Tinto Group und BHP eines der drei größten Bergbauunternehmen der Welt, sorgte mit geringen Produktions- und Absatzmengen für diesen Rückgang. Die daraus resultierenden Engpässe auf dem Weltmarkt trieben die Eisenerzpreise unterdessen so hoch wie seit Jahren nicht.

Für die Panamax-Bulker ging es nach den Einbußen von September/Oktober bis zum Jahresende 2020 wieder aufwärts. Im November kletterte das Ratenniveau dank eines breiten Aufwärtstrends sowohl im Atlantik als auch im Pazifik um zwölf Prozent auf rund 12.400 USD/Tag. Die positive Entwicklung ist überraschend, da die Volumina des Weltkohlehandels, dem wichtigsten Ladungssegment für Panamax-Bulker, aufgrund einer verringerten Kraftwerksnachfrage geringer sind. Zudem begrenzt China politisch motiviert die Kohleeinfuhren aus Australien. Gegenläufige Signale gab es aber aus Indien. Dort liegt die stark auf Kohle basierende Stromerzeugung inzwischen über den Vorjahreszahlen. Tatsächlich ließen die Frachtabschlüsse zuletzt eine erhöhte Aktivität bei Panamax-Charterabschlüssen für Kohleverladungen von Indien nach Australien, Indone-

sien sowie in die US-Golf-Region erkennen. Zudem hat sich die Importnachfrage für Futtergetreide in China im Jahr nach der Schweinegrippe normalisiert. Die neue Exportsaison für Sojabohnen in den USA ist schwungvoll gestartet mit einem prognostizierten Zuwachs von 14%, und mit dem Einzug von Joe Biden ins Weiße Haus stehen die Chancen gut, dass sich der für US-China-Handel weiter belebt.

Supramaxe und Handysize-Bulker können mit merklichen Steigerungen in den letzten Monaten des Jahres 2020 aufwarten. Die Durchschnittsraten im Zeitcharter-Trip-Geschäft lagen mit rund 11.200 (Supramax-Bulker) und 11.900 USD/Tag (Handysize-Bulker) um 10,5 % bzw. 13 % höher als drei Monate zuvor. Nachdem der Ladungszustrom am europäischen Kontinent (Getreide, Schrott, Düngemittel etc.) bereits über Wochen im Anstieg und Tonnage durchweg knapp war, nahm die Aktivität zuletzt auch im US-Golf sowie in Fernost und in Südostasien zu. Im stärker diversifizierten Ladungsmix der kleineren Bulker scheinen mehrere positive Trends zu wirken. Einerseits profitiert das Segment von der recht guten Getreideexportsaison auf der nördlichen Halbkugel. Andererseits wirken sich die Veränderungen im Kohlehandel günstig auf die kleineren Einheiten aus. Alles deutet darauf hin, dass China in gewissem Umfang Beschaffungen von Australien nach Indonesien und Russland verlagert. Auf den Routen von dort nach China kommen eher Supramaxe und Handysize-Typen statt Panamaxe zum Einsatz. Für Rückenwind dürfte auch die zunehmende Erholung der Stahlproduktion außerhalb Chinas sorgen.

Zum Jahreswechsel 2020/2021 umfasste die weltweite Bulkcarrier-Flotte 12.132 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 912,2 Mio. dwt. Dies entspricht einem Kapazitätszuwachs von 3,8% im Vergleich zum Jahresbeginn 2020. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 480 Bulkschiffe mit 48,6 Mio. dwt ausgeliefert. Dies ist ein Anstieg von 17% in dwt gegenüber dem Vorjahr und entspricht dem höchsten Stand seit 2015. 137 Schiffe mit 14,9 Mio. dwt wurden im letzten Jahr recycelt, ein Plus von 89% gegenüber dem Vorjahr.

Mit Blick auf die Gesamttonnage ist die Zahl aller verkauften und gekauften Schiffe im Jahresvergleich trotz der Schwierigkeiten beim Abschluss von Transaktionen im Frühjahr um 4% angestiegen. Die Preise fielen im gesamten Jahr - bei Neubauten durchschnittlich um 5% und bei Secondhand-Schiffen durchschnittlich um 10%. Im Gegensatz zu den Containerschiffspreise sind bei den Preisen für Bulker Rückgänge zu verzeichnen.

1.2. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

Die Ernst Russ AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 nach den Vorschriften der §§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten im Konzernabschluss, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Erträge und Aufwendungen, die dem Betriebsergebnis zugeordnet werden, betreffen grundsätzlich die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der ER Gruppe und fallen zumeist regelmäßig an. Hierunter fallen darüber hinaus auch Erträge, die nicht direkt mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Zusammenhang stehen, aber mit Aufwendungen korrespondieren, die dem betrieblichen Bereich zugeordnet wurden. Die Erträge und Aufwendungen, die dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden, resultieren im Wesentlichen aus einmaligen oder nicht mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zusammenhängenden Geschäftsvorfällen.

Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist aufgrund der Veräußerung des Segments Real Estate und der damit einhergehenden Entkonsolidierung zum 31. Oktober 2020 nur eingeschränkt möglich. Des Weiteren führen der Verkauf des Segments Investor Management zum 31. Mai 2019 sowie die Erstkonsolidierung des ElbFeeder-Portfolios zum 1. August 2019 zu einer erschwerten Vergleichbarkeit. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt (2) (b) des Konzernanhangs.

I. VERMÖGENSLAGE

Die Vermögenslage der ER Gruppe stellt sich wie folgt dar:

IN MIO. EUR 31.12.2020 31.12.2019 VERÄNDERUNG
Aktiva 163,4 148,7 14,7
Langfristiges Vermögen 133,6 125,3 8,3
Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge 0,4 3,0 -2,6
Geschäfts- oder Firmenwert 2,8 3,8 -1,0
Schiffe 119,7 103,9 15,8
Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 0,4 0,6 -0,2
Finanzanlagen 8,5 12,5 -4,0
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1,8 1,5 0,3
Kurzfristiges Vermögen 29,8 23,4 6,4
Vorräte 1,0 1,2 -0,2
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 18,1 10,5 7,6
Wertpapiere 0,0 0,1 -0,1
Flüssige Mittel 9,2 10,0 -0,8
Rechnungsabgrenzungsposten 0,9 0,7 0,2
Aktive latente Steuern 0,6 0,9 -0,3
Passiva 163,4 148,7 14,7
Langfristiges Kapital 141,8 125,7 16,1
Eigenkapital 80,1 68,7 11,4
Passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0,5 0,7 -0,2
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 61,2 56,3 4,9
Kurzfristiges Kapital 21,6 23,0 -1,4
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 20,8 22,2 -1,4
Rechnungsabgrenzungsposten 0,8 0,6 0,2
Passive latente Steuern 0,0 0,2 -0,2

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Die Bilanzsumme hat sich zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr von 148,7 Mio. EUR um 14,7 Mio. EUR auf 163,4 Mio. EUR erhöht. Zu den einzelnen Bilanzpositionen werden die Veränderungen nachstehend ausgeführt.

Der Anstieg des langfristigen Vermögens um 8,3 Mio. EUR auf 133,6 Mio.EUR ist insbesondere auf den Zugang weiterer Seeschiffe zurückzuführen.

Das Anlagevermögen erhöhte sich um 8,0 Mio. EUR auf 131,8 Mio.EUR und beträgt damit 80,7% der Bilanzsumme. Der Anstieg des Anlagevermögens resultiert insbesondere aus dem Zugang von zwei weiteren Schiffen:

SCHIFFSTYP GRÖSSE BAUJAHR 31.12.2020 BUCHWERT
IN MIO. EUR
31.12.2019 BUCHWERT
IN MIO. EUR
VERÄNDERUNG
IN MIO. EUR
Container 3.091 TEU 2006 7,7 8,3 -0,6
Container 1.341 TEU 2010 7,0 7,4 -0,4
Container 1.341 TEU 2010 7,0 7,4 -0,4
Container 1.710 TEU 2008 6,2 6,5 -0,3
Container 1.700 TEU 2008 6,2 6,5 -0,3
Container 1.338 TEU 2007 5,2 5,4 -0,2
Container 698 TEU 2008 2,8 2,9 -0,1
42,1 44,4 -2,3
Bulker 39.959 dwt 2018 15,9 16,6 -0,7
Container 3.091 TEU 2008 9,1 9,8 -0,7
25,0 26,4 -1,4
Container 2.785 TEU 2007 7,9 8,3 -0,4
Container 2.450 TEU 2003 6,0 6,4 -0,4
Container 3.091 TEU 2003 6,1 6,3 -0,2
20,0 21,0 -1,0
Container 4.178 TEU 2010 8,4 8,7 -0,3
Container 679 TEU 2007 3,2 3,4 -0,2
Container 6.589 TEU 2010 15,7 0,0 15,7
Container 3.091 TEU 2003 5,3 0,0 5,3
119,7 103,9 15,8

Die Zugänge betreffen den Erwerb zweier Containerschiffe mit Anschaffungskosten in Höhe von 21,1 Mio. EUR. Den Anschaffungskosten stehen planmäßige Abschreibungen auf das Schiffsvermögen in Höhe von 5,2 Mio. EUR gegenüber.

Andererseits reduzierte sich das Finanzanlagevermögen um 4,0 Mio. EUR, insbesondere durch die Veräußerung von Investments in Wohnungsbauprojekte in Höhe von 3,3 Mio. EUR. Des Weiteren hat sich das Finanzanlagevermögen im Zuge der Entkonsolidierung des Segments Real Estate um 1,0 Mio. EUR reduziert. Darüber hinaus wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen in Höhe von 0,5 Mio. EUR vorgenommen. Demgegenüber wurden Investitionen in Höhe von 0,7 Mio. EUR getätigt. 0,6 Mio. EUR entfallen hierbei auf ein Unternehmen, welches eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt.

Die entgeltlich erworbenen Dienstleistungsverträge haben sich aufgrund von planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2,1 Mio. EUR sowie Abgängen im Rahmen der Veräußerung des Segments Real Estate in Höhe von 0,5 Mio. EUR reduziert.

Aus der Kaufpreisallokation der Unternehmenszukäufe in vorangegangenen Geschäftsjahren sind Geschäftsoder Firmenwerte entstanden, die sich im Berichtsjahr um 1,0 Mio. EUR reduziert haben. Die Veränderung entfällt insbesondere auf planmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,7 Mio. EUR. Weitere 0,3 Mio. EUR betreffen den Verkauf des Segments Real Estate.

Das kurzfristige Konzernvermögen erhöhte sich um 6,4 Mio. EUR auf 29,8 Mio. EUR.

Der unter dem Vorratsvermögen ausgewiesene Bestand an Schmier- und Treibstoffen hat sich um 0,2 Mio. EUR reduziert und beträgt 1,0 Mio. EUR.

Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 7,6 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert insbesondere aus der Gewährung von kurzfristigen Darlehen an zwei Einschiffsgesellschaften in Höhe von 7,0 Mio. EUR. Des Weiteren haben sich die Forderungen aus der Hull and Machinerysowie der Loss of Hire-Versicherung um 1,2 Mio. EUR erhöht. Darüber hinaus ist unter den kurzfristigen Forderungen eine Forderung aus dem Verkauf des Segments Real Estate in Höhe von 1,2 Mio. EUR ausgewiesen. Demgegenüber haben sich die Ertragsteuerforderungen um 1,6 Mio. EUR sowie die Forderungen aus Leistungen um 0,6 Mio. EUR reduziert.

Der Bestand an flüssigen Mitteln der ER Gruppe verminderte sich um 0,8 Mio. EUR auf 9,2 Mio. EUR. Die Entwicklung deckt sich nahezu mit der Prognose des Vorjahres, in der die ER Gruppe mindestens von einem konstanten Bestand an liquiden Mitteln ausgegangen war. Die Unterschreitung der Prognose resultiert aus den zum Jahresende getätigten Netto-Investitionen im Segment Shipping. Hinsichtlich der Veränderung der flüssigen Mittel wird auf die Erläuterungen zur Finanzlage verwiesen.

Die aktiven latenten Steuern entfallen im Wesentlichen auf die unterschiedliche Behandlung von Pensionsrückstellungen in Handels- und Steuerbilanz sowie den in der Ergänzungsbilanz aktivierten entgeltlich erworbenen Geschäftswert. Aufgrund des zum Teil erfolgten Abgangs von Drohverlustrückstellungen in Zusammenhang mit dem Verkauf des Segments Real

Estate haben sich die aktiven latenten Steuern entsprechend vermindert.

Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Mio. EUR auf 80,1 Mio. EUR. Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert neben dem Konzernjahresüberschuss aus einem gestiegenen Eigenkapitalanteil von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 5,4 Mio. EUR. Der Minderheitenanteil am Eigenkapital hat sich insbesondere durch die Beteiligung eines Minderheitsgesellschafters an den beiden im Geschäftsjahr erworbenen Containerschiffen erhöht. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich auf 49,0 % (Vorjahr: 46,2%).

Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung konnte im Berichtsjahr in Höhe von 0,2 Mio. EUR erfolgswirksam aufgelöst werden, da sich die mit dem Unterschiedsbetrag zusammenhängenden möglichen Risiken nicht materialisiert haben.

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Mio. EUR auf 61,2 Mio. EUR und entfallen in Höhe von 58,6 Mio. EUR (Vorjahr: 51,9 Mio. EUR) auf die Finanzierung der Flotte der ER Gruppe. Der Anstieg resultiert in Höhe von 10,8 Mio. EUR aus der Finanzierung der im Berichtsjahr erworbenen Schiffe sowie in Höhe von 9,0 Mio. EUR aus der Refinanzierung von zwei im Vorjahr erworbenen Schiffen. Dahingegen wurden Tilgungen in Höhe von 14,4 Mio.EUR auf Schiffsfinanzierungen getätigt. Die verbleibende Differenz resultiert aus der Fremdwährungsbewertung.

Demgegenüber konnten langfristige Rückstellungen in Zusammenhang mit Bürgschaften gegenüber zwei Fonds in Höhe von 1,2 Mio. EUR aufgelöst werden.

Der Rückgang der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten resultiert insbesondere aus der Tilgung einer kurzfristigen Verbindlichkeit einer Schiffsfinanzierung gegenüber einem Minderheitsgesellschafter in Höhe von 3,0 Mio. EUR. Des Weiteren reduzierten sich die kurzfristigen Rückstellungen, insbesondere die Steuerrückstellungen, um 1,0 Mio. EUR. Gegenläufig haben sich die Darlehensgewährung eines Minderheitsgesellschafter in Höhe von 2,4 Mio. EUR sowie die Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 1,1 Mio. EUR ausgewirkt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten sowie die passiven latenten Steuern haben sich nur unwesentlich verändert.

II. FINANZLAGE

IN MIO. EUR 2020 2019
Konzernergebnis einschließlich Ergebnisanteil anderer Gesellschafter 4,7 1,7
Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 8,2 6,7
Abnahme der Rückstellungen -0,9 -2,8
Zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -1,7 1,1
Veränderung Working Capital -1,3 6,8
Anpassungen der Zinserträge, Beteiligungserträge und Steuern -1,2 0,8
Ertragsteuerzahlungen 0,2 -2,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8,0 12,2
Cashflow aus Investitionstätigkeit -20,8 -15,8
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 11,6 -2,8
Nettomittelabfluss -1,2 -6,4
Wechselkursbedingte Änderungen 0,4 -0,1
Flüssige Mittel am Beginn der Periode 10,0 16,5
Flüssige Mittel am Ende der Periode 9,2 10,0

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 2020 8,0 Mio. EUR (Vorjahr: 12,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum bedeutet dies ein Rückgang um 4,2 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert insbesondere aus dem im Vorjahr getätigten Verkauf der Immobilie Schnieringshof, Essen, mit einem Zahlungseingang von 8,6 Mio. EUR. Demgegenüber haben sich die Ertragsteuerzahlungen um 2,3 Mio. EUR erhöht. Des Weiteren hat sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), insbesondere im Segment Shipping, deutlich erhöht.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -20,8 Mio. EUR (Vorjahr: -15,8 Mio. EUR) ergibt sich primär aus Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 21,2 Mio. EUR, insbesondere für den Erwerb von zwei Containerschiffen. Des Weiteren ist hier die Darlehensgewährung in Höhe von 7,0 Mio. EUR an zwei Einschiffsgesellschaften ausgewiesen. Demgegenüber haben Desinvestitionen, insbesondere im Bereich Wohnbauprojekte, im Finanzanlagevermögen zu einem Zahlungsmittelzufluss in Höhe von 4,8 Mio. EUR geführt. Die erhaltenen Zinsen und Dividenden belaufen sich auf 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,7 Mio. EUR).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 11,6 Mio. EUR (Vorjahr: -2,8 Mio. EUR) und betrifft im Wesentlichen Darlehensaufnahmen in Höhe von 24,3 Mio. EUR, denen Tilgungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und übrigen Darlehensgebern in Höhe von 14,9 Mio. EUR sowie geleistete Zinszahlungen von 2,9 Mio. EUR gegenüberstehen. Des Weiteren hat ein Minderheitsgesellschafter Zahlungen in das Eigenkapital in Höhe von 5,1 Mio. EUR geleistet.

Somit ergibt sich zum 31. Dezember 2020 unter Berücksichtigung von wechselkursbedingten Änderungen des Finanzmittelfonds in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr: -0,1 Mio. EUR) eine zahlungswirksame Verringerung des Finanzmittelfonds von rund 0,8 Mio. EUR. Der Bestand des Finanzmittelfonds am Ende der Periode beträgt 9,2 Mio. EUR (Vorjahr: 10,0 Mio. EUR).

III. ERTRAGSLAGE

Die Ertragslage der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2020 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:

IN MIO. EUR 2020 2019 VERÄNDERUNG
Umsatzerlöse 55,6 58,8 -3,2
Bestandsveränderungen 0,0 -0,7 0,7
Gesamtleistung 55,6 58,1 -2,5
Sonstige betriebliche Erträge 3,9 2,8 1,1
Materialaufwand -37,5 -32,4 -5,1
Personalaufwand -7,0 -10,4 3,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -5,3 -9,1 3,8
Abschreibungen -7,4 -5,0 -2,4
Betriebsergebnis (EBIT) 2,3 4,0 -1,7
Andere betriebliche Erträge 4,6 4,4 0,2
Andere betriebliche Aufwendungen -1,0 -2,9 1,9
Andere Abschreibungen -1,3 -1,0 -0,3
Neutrales Ergebnis 2,3 0,5 1,8
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,3 0,1 0,2
Zuschreibungen auf Finanzanlagen 0,4 0,4 0,0
Erträge aus sonstigen Beteiligungen 3,3 2,0 1,3
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,2 0,3 -0,1
Abschreibungen auf Finanzanlagen -0,5 -1,1 0,6
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2,9 -2,7 -0,2
Zins- und Beteiligungsergebnis 0,8 -1,0 1,8
Ergebnis vor Steuern (EBT) 5,4 3,5 1,9
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -0,7 -1,7 1,0
Sonstige Steuern 0,0 -0,1 0,1
Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen 4,7 1,7 3,0
Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn -0,6 -0,2 -0,4
Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen 4,1 1,5 2,6

Die Umsatzerlöse sind im Berichtszeitraum um 3,2 Mio.EUR auf 55,6 Mio.EUR gesunken. Die Entwicklung deckt sich mit den Erwartungen aus dem Prognosebericht des Vorjahres, in dem von einem leicht bis moderaten Rückgang ausgegangen wurde. Die Umsatzerlöse setzen sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

IN MIO. EUR 2020 2019 VERÄNDERUNG VERÄNDERUNG IN %
Umsatzerlöse 55,6 58,8 -3,2 -5,4%
Shipping 50,9 38,5 12,4 32,2%
Real Estate 2,5 14,8 -12,3 -83,1%
Alternative Investments 1,7 1,5 0,2 13,3%
Other Services 0,5 0,7 -0,2 -28,6%
Investor Management 0,0 3,3 -3,3 -100,0%

Die Erlöse aus dem Segment Shipping erhöhten sich um 12,4 Mio. EUR und machten im Geschäftsjahr 2020 rund 92 % der Umsatzerlöse aus. Die Erhöhung resultiert insbesondere aus um 13,5 Mio. EUR auf 37,5 Mio. EUR gestiegenen Chartereinnahmen in Zusammenhang mit dem Betrieb der Schiffe. Der im Vorjahr getätigte Ausbau der Flotte von drei auf 14 Schiffe war im Berichtsjahr ganzjährig enthalten. Zusätzlich wurden Ende 2020 zwei weitere Containerschiffe erworben. Demgegenüber sind die Erträge im Bereich Ship Management um 1,1 Mio. EUR gesunken.

Der Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Real Estate resultiert einerseits aus dem im Vorjahr getätigten Verkauf einer Immobilie in Essen für 8,6 Mio. EUR, andererseits sind Umsatzerlöse in diesem Segment aufgrund der Entkonsolidierung nur bis zum 31. Oktober 2020 enthalten.

Die Umsatzerlöse im Segment Alternative Investments sind unwesentlich gestiegen.

Die Umsätze im Segment Other Services haben sich unwesentlich reduziert und betreffen vornehmlich Erträge aus Geschäftsbesorgungsverträgen.

Das Segment Investor Management wurde im Geschäftsjahr 2019 veräußert.

Die Umsatzerlöse, eingeteilt nach den ab dem Geschäftsjahr 2021 geltenden Segmenten, stellen sich wie folgt dar:

IN MIO. EUR 2020
Umsatzerlöse 55,6
Shipping 37,5
Management Services 17,6
Other Services 0,5

Die Gesamtleistung der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2020 betrug 55,6 Mio. EUR und verringerte sich im Vorjahresvergleich um 2,5 Mio. EUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 3,9 Mio. EUR sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ergibt sich insbesondere aus höheren Erträgen aus Versicherungsentschädigungen in Zusammenhang mit der Hull & Machinery- sowie der Loss-of-Hire-Versicherung in Höhe von 2,0 Mio. EUR. Demgegenüber sind die Erträge aus der Weiterbelastung von Kosten um 0,6 Mio. EUR und die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um 0,4 Mio. EUR gesunken.

Der Materialaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,1 Mio. EUR, im Wesentlichen aufgrund der um 12,1 Mio. EUR gestiegenen Schiffsbetriebs- und Crewing-Kosten in Zusammenhang mit der Vergrößerung der Schiffsflotte. Im Vorjahr war im Materialaufwand der Buchwertabgang der veräußerten Immobilie in Essen in Höhe von 6,0 Mio. EUR ausgewiesen. Demgegenüber haben sich die bezogenen Leistungen im Segment Real Estate um 0,6 Mio. EUR reduziert. Die Aufwendungen aus bezogenen Crewing-Dienstleistungen für fremde Schiffe haben sich von 7,0 Mio. EUR auf 6,7 Mio. EUR verringert.

Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 10,4 Mio. EUR auf 7,0 Mio. EUR erheblich reduziert. Die Mitarbeiterkapazität auf Vollbeschäftigtenbasis hat sich von durchschnittlich 103 im Jahr 2019 auf 63 vermindert und beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 61 Mitarbeiter (Köpfe). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der ganzjährigen Berücksichtigung des Verkaufs des Segments Investor Management zum 31. Mai 2019 sowie der Reduzierung der Anzahl der Vorstände im Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 5,3 Mio. EUR lagen um 3,8 Mio. EUR unter dem Vor-

jahreswert. Darin enthalten sind Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR), Aufwendungen für Raumkosten und Leasing in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,5 Mio. EUR), Steuerberatungs- und Prüfungskosten in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR) und Aufwendungen für Versicherungen der ER Gruppe in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR). Des Weiteren sind die Wertberichtigungen und Abschreibungen von Forderungen um 1,4 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR gesunken.

Die Abschreibungen in Höhe von 7,4 Mio. EUR (Vorjahr: 5,0 Mio. EUR) betreffen im Wesentlichen das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände. Der Anstieg resultiert aus um 2,1 Mio.EUR erhöhten Abschreibungen auf Schiffsvermögen in Zusammenhang mit dem Ausbau der eigenen Flotte. Die Abschreibungen auf entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge sind um 0,4 Mio. EUR gestiegen.

Das Betriebsergebnis (EBIT vor neutralem Ergebnis) und damit operative Ergebnis der ER Gruppe ist mit 2,3 Mio. EUR positiv und liegt aufgrund des beschriebenen Geschäftsverlaufs im Berichtsjahr 2020 um 1,7 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 4,0 Mio. EUR. Im Prognosebericht des Vorjahres wurde für das Geschäftsjahr 2020 ein Betriebsergebnis erwartet, das moderat bis deutlich unter Vorjahresniveau liegt. In der oberen Bandbreite wurde ein positives, im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegendes Betriebsergebnis prognostiziert. Diese Prognose wurde damit erreicht.

Das neutrale Ergebnis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 2,3 Mio. EUR positiv. Enthalten ist der Entkonsolidierungsgewinn aus dem Verkauf des Segments Real Estate in Höhe von 0,9 Mio. EUR. Ferner sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1,3 Mio. EUR im neutralen Ergebnis enthalten, insbesondere aus der Auflösung von Garantierückstellungen in Zusammenhang mit in der Vergangenheit gewährten Bürgschaften gegenüber zwei Fonds. Demgegenüber sind Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 0,7 Mio. EUR hierunter ausgewiesen. Das Ergebnis aus Währungskursdifferenzen ist mit 0,9 Mio. EUR positiv.

Das Zins- und Beteiligungsergebnis beträgt 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: -1,0 Mio. EUR). Insbesondere um 1,3 Mio.EUR gestiegene Erträge aus Beteiligungen haben das Zins- und Beteiligungsergebnis erhöht. Ursächlich sind gestiegene Ausschüttungen von nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen sowie Ausschüttungen von Beteiligungen im Segment Real Estate. Darüber hinaus sind die Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen um 0,6 Mio. EUR gesunken. Die Zinsaufwendungen haben sich mit 0,2 Mio. EUR nur leicht erhöht.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Jahr 2020 beträgt 5,4 Mio. EUR (Vorjahr: 3,5 Mio. EUR).

Die Steuern belaufen sich für das Geschäftsjahr 2020 auf einen Aufwand in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 1,7 Mio. EUR). Die Veränderung resultiert aus einem Rückgang der laufenden Steueraufwendungen in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Die laufenden Steueraufwendungen betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und die entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern.

Insgesamt resultiert aus den beschriebenen Effekten ein positives Konzernergebnis nach Minderheiten von 4,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,5 Mio. EUR).

IV. GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

Die Vermögens-, Finanz- und Er tragslage der ER Gruppe war im Geschäftsjahr 2020 insbesondere geprägt durch den ganzjährigen Einbezug des im Vorjahr getätigten Ausbaus der Flotte von drei auf 14 Schiffe sowie dem Erwerb zwei weiterer Containerschiffe zum Ende des Geschäftsjahres. Der Anteil der Chartererlöse an den Umsatzerlösen hat sich dadurch erheblich erhöht. Das Betriebsergebnis ist deutlich positiv. Das Konzernergebnis nach Steuern und vor Minderheiten beträgt rund 4,7 Mio. EUR. Die ER Gruppe verfügt zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Investitionen zum Jahresende über eine um 0,8 Mio. EUR verringerte Liquidität. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich von rund 46,2% auf rund 49,0 %. Nach Einschätzung des Vorstands ist die Geschäftsentwicklung unter den gegebenen Bedingungen insgesamt sehr zufriedenstellend.

V. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER ERNST RUSS AG UND AUSBLICK

Der Jahresabschluss der Ernst Russ AG wird ebenfalls nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien.

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die nachfolgende Tabelle enthält Angaben aus der Bilanz der Ernst Russ AG.

AKTIVA IN MIO. EUR 31.12.2020 31.12.2019 VERÄNDERUNG
Aktiva 77,5 71,7 5,8
Langfristiges Vermögen 61,7 62,6 -0,9
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 0,1 0,2 -0,1
Finanzanlagen 56,4 57,0 -0,6
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 5,2 5,4 -0,2
Kurzfristiges Vermögen 15,8 9,1 6,7
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 13,1 7,8 5,3
Wertpapiere 0,0 0,1 -0,1
Flüssige Mittel 2,5 1,1 1,4
Rechnungsabgrenzungsposten 0,2 0,1 0,1
PASSIVA IN MIO. EUR 31.12.2020 31.12.2019 VERÄNDERUNG
Passiva 77,5 71,7 5,8
Langfristiges Kapital 61,5 54,1 7,4
Eigenkapital 60,4 51,6 8,8
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1,1 2,5 -1,4
Kurzfristiges Kapital 16,0 17,6 -1,6
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 15,9 17,5 -1,6
Rechnungsabgrenzungsposten 0,1 0,1 0,0

Der Rückgang der Finanzanlagen zum 31. Dezember 2020 um 0,6 Mio. EUR auf 56,4 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Desinvestitionen in Höhe von 9,6 Mio. EUR. Davon entfällt ein Buchwertabgang in Höhe von 1,3 Mio. EUR auf Tochtergesellschaften im Segment Real Estate. Die weiteren Abgänge betreffen im Wesentlichen Entnahmen aus den Kapitalrücklagen

von Tochtergesellschaften. Demgegenüber wurden Investitionen in Höhe von 8,9 Mio. EUR getätigt, die im Wesentlichen das Segment Shipping betreffen.

Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betreffen eine Darlehensforderung gegen die Elbfeeder Inc. in Höhe von Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT Ernst Russ AG | Geschäftsbericht 2020

3,4 Mio. EUR sowie eine Kaufpreisforderung in Höhe von 1,2 Mio. EUR in Zusammenhang mit dem Verkauf des Segments Real Estate. Die übrigen langfristigen Forderungen entfallen im Wesentlichen auf eine Darlehensforderung gegen eine ehemalige Tochtergesellschaft des Segments Investor Management.

Der Anstieg der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 5,3 Mio. EUR auf 13,1 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus einer Darlehensgewährung gegen zwei Einschiffsgesellschaften in Höhe von 7,0 Mio. EUR. Des Weiteren wird eine Kaufpreisforderung aus dem Verkauf des Segments Real Estate in Höhe von 1,2 Mio. EUR unter den kurzfristigen Forderungen ausgewiesen. Demgegenüber haben sich die kurzfristigen Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 1,3 Mio. EUR reduziert.

Der Anstieg der flüssigen Mittel um 1,4 Mio. EUR von 1,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019 auf 2,5 Mio. EUR zum 31.Dezember 2020 deckt sich aufgrund erhaltenen Ausschüttungen und Darlehensgewährungen am Ende des Geschäftsjahres 2020 nicht mit den Annahmen des Prognoseberichts des Vorjahres. Hier wurde von einer leicht reduzierten Liquiditätslage ausgegangen.

Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 8,8 Mio. EUR auf 60,4 Mio. EUR.

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten haben sich aufgrund von Tilgungen sowie der Auflösung von Garantierückstellungen reduziert.

Die Verminderung der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um 1,6 Mio. EUR auf 15,9 Mio. EUR resultiert zum einem aus einem Rückgang der kurzfristigen Rückstellungen um 0,7 Mio. EUR. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften um 2,5 Mio. EUR verringert. Durch eine Ausschüttung aus einer Tochtergesellschaft im Segment Real Estate in Höhe von 4,2 Mio. EUR konnte eine Verpflichtung in ähnlicher Höhe durch Aufrechnung reduziert werden. Gegenläufig wirkte die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 2,5 Mio. EUR.

ERTRAGSLAGE

Die nachfolgende Tabelle enthält die wesentlichen Größen der Ertragslage der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zu dem Geschäftsjahr 2019. Die Ertragslage der Ernst Russ AG ist im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich durch Umsatzerlöse aus konzerninternen Dienstleistungen, gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen geprägt. Die Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Belangen waren im Konzernabschluss zu eliminieren.

IN MIO. EUR 2020 2019 VERÄNDERUNG
Umsatzerlöse 3,9 4,9 -1,0
Sonstige betriebliche Erträge 5,5 6,0 -0,5
Personalaufwendungen -3,6 -4,1 0,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3,4 -8,8 5,4
Beteiligungsergebnis 7,0 17,2 -10,2
Abschreibungen -1,9 -2,2 0,3
Sonstiges Finanzergebnis 1,3 1,2 0,1
Steuerergebnis 0,0 -0,5 0,5
Jahresergebnis 8,8 13,7 -4,9

Die Umsatzerlöse enthalten im Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen Erträge für Dienstleistungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Der Rückgang resultiert aus der geringeren Zahl an Tochterunternehmen insbesondere aufgrund des Verkaufs des Segments Investor Management im Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen den Erlös aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen in Höhe von 2,7 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR). Hier ist insbesondere der Veräußerungsgewinn des Segments Real Estate enthalten. Darüber hinaus sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1,8 Mio. EUR enthalten (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR). Im Vorjahr war der Erlös aus dem Verkauf eines Dienstleistungsvertrages an eine Tochtergesellschaft in Höhe von 2,8 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Die Personalaufwendungen reduzierten sich um 0,5 Mio. EUR auf 3,6 Mio. EUR. Die Reduzierung basiert auf der Verringerung der durchschnittlichen Mitarbeiterkapazität von 35 im Vorjahr auf 28 im Berichtsjahr, insbesondere aufgrund der ganzjährigen Auswirkungen der Anpassung der Mitarbeiterzahl in den Stabsfunktionen in Zusammenhang mit der Veräußerung des Segments Investor Management im Vorjahr. Des Weiteren ist die Verkleinerung des Vorstandes

von zwei auf ein Mitglied im Vorjahr für die Minderung des Personalaufwandes verantwortlich. Der Rückgang der Mitarbeiterkapazität deckt sich mit den Aussagen des Prognoseberichtes des Vorjahres.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert aus dem im Vorjahr enthaltenen Buchverlust aus der Veräußerung einer Tochtergesellschaft im Segment Investor Management in Höhe von 5,1 Mio. EUR. Darüber hinaus sind im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 0,9 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR), Miet- und Raumkosten in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR), Aufwendungen für Versicherungen und Beiträge in Höhe von 0,2 Mio.EUR (Vorjahr: 0,3 Mio.EUR) sowie Abschluss-, Prüfungs- und Steuerberatungskosten in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR) enthalten.

Das Beteiligungsergebnis verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Mio. EUR auf 7,0 Mio. EUR. Es beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer Tochtergesellschaft im Segment Real Estate in Höhe von 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 17,0 Mio. EUR).

Die Abschreibungen betreffen mit 1,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,5 Mio. EUR) insbesondere Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, die den üblichen Charakter übersteigen. Im Vorjahr waren darüber hinaus ferner Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen in Höhe von 0,5 Mio. EUR enthalten.

Das sonstige Finanzergebnis in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) enthält Zinserträge in Höhe von 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: 1,6 Mio. EUR). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Zinserträge aus Forderungen gegen eine ehemalige Konzerngesellschaft in Höhe von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR), die in voller Höhe wertberichtigt wurden. Darüber hinaus sind Zinserträge aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) enthalten. Dem stehen Zinsaufwendungen in Höhe von 0,1 Mio.EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) gegenüber, die insbesondere Zinsen für erhaltene Darlehen von verbundenen Unternehmen sowie Steuerzinsen betreffen.

Das im Vorjahr prognostizierte positive Ergebnis vor Steuern, welches deutlich unter Vorjahresniveau liegt, wurde im Berichtsjahr erreicht.

Aufgrund der Verflechtungen der Ernst Russ AG mit den Konzerngesellschaften gelten die in den Abschnitten "Chancen- und Risikobericht" und "Prognosebericht" getroffenen Annahmen und Prämissen auch für die Muttergesellschaft. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 der Ernst Russ AG ergibt im Zuge geplanter Ausschüttungen von Tochtergesellschaften ein leicht positives Ergebnis vor Steuern, welches deutlich unter Vorjahresniveau liegen wird. Aufgrund von Investitionen in Neugeschäft gehen wir daher von einer leicht reduzierten Liquiditätslage aus.

1.3. PERSONAL

Die wesentlichen Personalkennzahlen der ER Gruppe entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

2020 2019
68 113
63 103
61 81
8 0
2 3
7,0 10,4

* Vollzeitäquivalent

Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung der Segmente Investor Management und Real Estate sowie der Veräußerung von Konzerngesellschaften und der daraus resultierenden Anpassung der Mitarbeiterzahl der Stabsfunktionen. Die Entwicklung deckt sich mit den Erwartungen aus dem Prognosebericht des Vorjahres, in dem von einem deutlich reduzierten durchschnittlichen Mitarbeiterbestand ausgegangen wurde. Die Anstellung der Seeleute erfolgt aufgrund der Übernahme eines neuen Schiffes im Dezember 2020.

1.4. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Unternehmerisches Handeln und das Ergreifen von Chancen erfordern das bewusste Eingehen von Risiken. Diese unternehmerischen Entscheidungen sind adäquat, soweit sich aus dem Handeln oder Unterlassen wirtschaftliche Vorteile für die ER Gruppe ergeben. Risiken im hier verwendeten Sinne bezeichnen die Möglichkeit künftiger negativer Einflüsse auf die wirtschaftliche Lage (Ertrags- und Vermögenslage und/oder Liquidität) und die Entwicklung der ER Gruppe. Chancen wiederum stellen die Möglichkeit künftiger positiver Einflüsse dar. Diese Chancen und Risiken haben jeweils eine spezifische Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Ziele der ER Gruppe sind in der Planung des Unternehmens festgelegt und bilden die Grundlage des unternehmerischen Handelns. Ereignisse, die die Erreichung der aktuellen Planung – und damit der Ziele – gefährden könnten, sind als Risiko zu identifizieren und zu behandeln. Dabei ist nicht die Vermeidung sämtlicher potenzieller Risiken, sondern ein kontrollierter Umgang mit diesen die angemessene Vorgehensweise.

Für die Einschätzung von Chancen und Risiken gilt grundsätzlich ein kurzer bis mittelfristiger Zeitraum. Das Management von Chancen und Risiken erstreckt sich auf sämtliche Unternehmen der ER Gruppe.

Aufgrund einer möglichst umfassenden Kenntnis der Auswirkungen möglicher Bedrohungen können Risiken bewusst eingegangen und es kann ein Gleichgewicht zwischen dem Nutzen von Chancen und dem Eingehen von Risiken hergestellt werden.

Insgesamt soll erreicht werden, dass potenziell bedeutende Bedrohungen aus Risiken ebenso wie ein mögliches Ausfallen von Chancen rechtzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. So können das Unternehmensergebnis insgesamt verbessert und bestehende Chancen konsequent genutzt werden. Dadurch steigert sich der Unternehmenswert.

I. RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

1.1. ZIELSETZUNG UND AUSGESTALTUNG

Die ER Gruppe verfügt über ein Risikomanagementsystem, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das Erreichen der Unternehmensziele sicherzustellen. Hierfür müssen gesetzliche Anforderungen erfüllt und die Eintrittswahrscheinlichkeiten von Chancen und Risiken eingeschätzt werden. Besondere Beachtung finden hier bestands- und entwicklungsgefährdende Risiken, aber auch andere zielbedrohende Risiken müssen frühzeitig erkannt und beherrscht werden. Nur so kann das unternehmerische Handeln, das auf die Nutzung von Chancen

sowie eine hohe Wertschöpfung ausgerichtet ist, optimal unterstützt werden und zum Erfolg führen.

Die ER Gruppe verfügt über ein zentral organisiertes Risikomanagementsystem, das alle Aktivitäten des Konzerns abdeckt, ein einheitliches und methodisches Vorgehen sicherstellt sowie ein detailliertes Bild der wesentlichen Risiken aufzeigen soll. Der Risikomanagementansatz der ER Gruppe basiert auf einer fortlaufenden Analyse der Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Prozesse, einer zeitnahen Analyse erkannter Soll-Ist-Abweichungen sowie einer permanent stattfindenden Kommunikation der Risikoverantwortlichen mit dem Risikocontrolling und dem Vorstand. Hierbei stellen die systematische Risikoidentifikation und -bewertung, respektive die Quantifizierung (Ausprägung) sowie die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit integrale Bestandteile des Systems dar. Darauf basierend kann eine adäquate Risikosteuerung im Rahmen von Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung, Abwälzung oder Akzeptanz der Risiken entwickelt und durchgeführt werden. Für jedes Risiko werden ein Risikoverantwortlicher und ein Risikomanager benannt. Dem Risikomanager obliegen insbesondere die Bewertung des Risikos sowie die Definition von Handlungsalternativen und Maßnahmen. Zusammen mit dem Risikoverantwortlichen steuert er operativ sämtliche Aktivitäten bezüglich dieses Risikos. Sollte es zu wesentlichen Änderungen im Hinblick auf einzelne Risiken kommen, werden diese unverzüglich vom jeweiligen Risikoverantwortlichen an das Risikocontrolling und den Vorstand kommuniziert. Der Bericht über das Risikoportfolio wird zwischen dem Risikocontrolling und dem Vorstand mindestens quartalsweise besprochen und bei Bedarf unverzüglich an den Aufsichtsrat der Ernst Russ AG weitergeleitet. Die Überwachung der Risiken ist ein fortlaufender Prozess.

Die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ist eine wichtige Voraussetzung für die Möglichkeit der zeitnahen Reaktion auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Diese können direkt oder indirekt Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

1.2. RISIKOKATEGORIEN

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe bestehen grundsätzlich die folgenden Risikokategorien: (strategische) Risiken aus dem Marktumfeld, geschäftsspezifische bzw. operative Risiken im Segment Shipping und aus den übrigen Segmenten, finanzwirtschaftliche Risiken und Compliance-Risiken.

1.3. RISIKOKLASSIFIZIERUNG

Sämtliche identifizierten Risiken werden nach einheitlichen Maßstäben anhand quantitativer und qualitativer Indikatoren klassifiziert. Für die spezifischen Anforderungen der ER Gruppe wurde eine zweidimensionale Risk-Map entwickelt, in der die Risiken entsprechend ihrer erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit (in %) und Ausprägung (in EUR) erfasst werden. Bezogen auf die Eintrittswahrscheinlichkeit wird zwischen vier Klassen unterschieden: sehr unwahrscheinlich (1% bis 10%), unwahrscheinlich (>10% bis 30%), möglich (>30% bis 50 %) und wahrscheinlich (> 50 %). Bei Bestehen der rechnungslegungsbezogenen Voraussetzungen werden, soweit Risiken sehr unwahrscheinlich oder unwahrscheinlich sind, entsprechende Haftungsverhältnisse im Anhang angegeben. Für Risiken, deren Eintritt möglich oder sogar wahrscheinlich ist, werden – bei Vorliegen der Voraussetzungen – Rückstellungen oder Verbindlichkeiten passiviert bzw. Wertberichtigungen bei Vermögensgegenständen vorgenommen. Bei dem Grad der Schadenshöhe liegt folgende Abgrenzung vor: gering (≤100 TEUR), mittel (>100 TEUR bis 1,0 Mio. EUR), erheblich (>1,0 Mio. EUR bis 5,0 Mio. EUR) und kritisch (>5,0 Mio.EUR). Die ER Gruppe unterscheidet zudem zwischen Bruttorisiken, bei denen der potenzielle Schadenswert vor Einleitung von Gegenmaßnahmen zur Risikobegrenzung bewertet wird, und Nettorisiken. Dieses sind Risiken nach Berücksichtigung der umgesetzten Gegenmaßnahmen (inkl. der Kosten der Gegenmaßnahmen, wie z.B. Versicherungen und Prozesskosten). Im Ergebnis erfolgt die Einordnung der identifizierten Risiken in Folge der Kombination der Dimensionen (Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe). Unterteilt wird dann in relevante Risiken, Risiken, die die voraussichtliche Entwicklung der ER Gruppe wesentlich beeinflussen, und bestandsgefährdende Risiken. Jedes Risiko wird mindestens vierteljährlich kritisch bewertet.

1.4. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEM

Das konzernweit implementierte, rechnungslegungsbezogene, interne Kontrollsystem (IKS) und das Risikomanagementsystem, welches die Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen, -verfahren sowie Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie maßgeblichen Gesetze und Vorschriften regelt, wird stetig weiterentwickelt.

Ziel dieser Systeme ist es, sämtliche Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und internen Bestimmungen vollständig, zeitnah und richtig zu erfassen, zu verarbeiten, darzustellen und zu dokumentieren.

Das konzernweit implementierte, rechnungslegungsbezogene, interne Kontroll- und Risikomanagementsystem umfasst die für die Konzern- bzw. Einzelabschlusserstellung der Ernst Russ AG und aller wesentlichen Tochtergesellschaften maßgeblichen Prozesse. Wesentliche Eckpunkte zur Sicherstellung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems sind die Funktionstrennung zwischen den Abteilungen und den abteilungsinternen Aufgabenverteilungen. Wichtig ist außerdem die Durchführung von Kontrollprozessen hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften und satzungsmäßigen Regelungen sowie hinsichtlich der internen Anweisungen und Verfahrensweisungen. Auch das auf das EDV-System bezogene Berechtigungskonzept spielt eine entscheidende Rolle. Zur Umsetzung und Sicherstellung des Risikomanagementsystems werden ggf. auch externe Dienstleister als Experten hinzugezogen.

II. CHANCENBERICHT

Das Erkennen und Nutzen von Chancen ist zentraler Bestandteil der strategischen Ausrichtung der ER Gruppe. Die systematische Beobachtung und Analyse von Entwicklungen auf den relevanten Märkten sowie das Erkennen von wirtschaftlichen Trendentwicklungen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Identifikation von Chancen. Ziel der ER Gruppe ist es, die sich bietenden Chancen bestmöglich zu nutzen, um somit ein langfristiges und profitables Wachstum gewährleisten zu können. Vor diesem Hintergrund ist auf folgende Chancen zu verweisen:

Langjährige Erfahrung

Die langjährige Schifffahrts- und Finanzierungsexpertise, das Renommee des Traditionsunternehmens "Ernst Russ" sowie der damit verbundene Zugang zu international agierenden Marktteilnehmern ist für die ER Gruppe eine wesentliche Basis des künftigen Erfolgs. Wir sehen große Chancen, dass die ER Gruppe weitere gewinnbringende Projekte realisiert und auf diese Weise die Attraktivität des Konzerns für potenzielle Investoren steigert.

Fokus

Mit dem Verkauf des Segments Real Estate hat die ER Gruppe ihre Fokussierungsstrategie im Berichtsjahr konsequent umgesetzt. Dies führt zur Bündelung von Ressourcen mit dem Ziel des stetigen Ausbaus fundierter Spezialkenntnisse. Zukünftig werden wir uns als Reederei und maritimer Investmentmanager auf die Assetklasse Schiff fokussieren. Dabei erstreckt sich unser Leistungsspektrum auf die Bereiche Transaktionsstrukturierung, Asset Management, Buchhaltung, Controlling und Risikomanagement. Unsere langjährige Erfahrung im maritimen Sektor, exzellente Marktkenntnisse, unser Kapitalmarktzugang sowie starke Partnerschaften werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die konsequente Fokussierung stellt eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der ER Gruppe dar. Flankiert wird dies durch Tätigkeiten im Segment Management Services.

Erholung der Schifffahrtsmärkte

Die Schifffahrtsmärkte waren bis Mitte des Jahres von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Unsere wesentliche Aufgabe bestand in dieser Zeit darin, die Liquidität zu sichern, so dass Investitionen vorerst zurückgestellt wurden. Ferner lag der Fokus darauf, die Beschäftigung unserer Flotte sicherzustellen. Dies ist uns gelungen und keines unserer Schiffe musste vorübergehend aufgelegt werden. Leider ging dies einher mit Charterraten, die nur knapp über den operativen Kosten des Schiffsbetriebs lagen. Dennoch konnten wir die Krise bis zum heutigen Zeitpunkt ohne Restrukturierungen bestehender Finanzierungen und ohne die Aufnahme von Hilfsgeldern überstehen.

Seit dem Beginn des vierten Quartals 2020 ist eine deutlich positive Entwicklung, insbesondere im Containerschifffahrtsmarkt, zu erkennen. Sowohl das Orderbuch für Schiffsneubauten als auch die Flotte der unbeschäftigten Containerschiffe entwickelt sich sehr positiv. Dies führte zu steigenden Charterraten, begleitet von deutlich längeren Charterperioden. Die Schiffspreise sind aktuell für Second-Hand-Schiffe im Vergleich zu Neubauten niedrig. Die anhaltende Niedrigzinsphase bietet attraktive Renditen bei überschaubarem Risiko.

Für die ER Gruppe bieten sich damit Gelegenheiten, das Flottenwachstum durch eigene Investitionen fortzusetzen. Ferner werden sich die gestiegenen Charterraten positiv auf die Umsatzerlöse der ER Gruppe auswirken.

Bestehende Flotte

In den vergangenen fünf Jahren konnte die ER Gruppe ein Portfolio aus eigener Tonnage und Joint Venture-Beteiligungen stetig ausbauen. So konnten wir auch Ende 2020 unsere Flotte mit dem Erwerb zweier Containerschiffe erfolgreich erweitern. Zum 31. Dezember 2020 betreute die ER Gruppe damit eine Flotte von insgesamt 68 Schiffen, davon werden 16 Schiffe vollkonsolidiert und damit in den Konzernabschluss der Ernst Russ AG einbezogen. Bei weiteren 14 Schiffen bestehen wesentliche Beteiligungen. Ferner werden 38 Fondsschiffe durch Unternehmen der ER Gruppe betreut. Diesen Trend haben wir Anfang 2021 erfolgreich fortgesetzt und mit dem Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an zwei Multipurpose-Schiffen unsere Flotte erneut erweitert und diversifiziert.

Für die Finanzierung des Wachstums setzen wir auf eine Kombination vorhandener Eigenmittel, Thesaurierung von Gewinnen, Joint Venture-Partnern, Bankfinanzierungen sowie die für ein börsengehandeltes Unternehmen möglichen Kapitalmaßnahmen. Wir verfolgen einen konservativen und nachhaltigen Investitionsansatz und wollen zukünftig insbesondere in den Schiffsklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose weiter wachsen. Ein sich dauerhaft vergrößerndes Schiffsportfolio soll stetige Einnahmen erzielen, die Aktionären und Investoren stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse in einer unterbewerteten Assetklasse sichern.

Solide Kapitalausstattung und angemessene Risikostruktur

Die ER Gruppe wies in den letzten Jahren eine sehr solide Eigenkapitalausstattung mit einer Eigenkapitalquote von rund 40 % bis 50 % aus. Damit sehen wir uns für die anstehenden Aufgaben und Geschäftsaktivitäten sehr gut gerüstet. Positiv wirkt sich darüber hinaus auch unsere in den vergangenen Jahren vorangetriebene Reduzierung der Haftungsverhältnisse und Risiken aus. Insbesondere die Veräußerung des Segments Investor Management im Jahr 2019 war dabei ein wesentlicher Schritt zur Zukunftsfähigkeit der ER Gruppe und beinhaltete den Wegfall der potenziellen Verpflichtungen aus der Stellung als Treuhandkommanditistin nach § 172 Abs. 4 HGB sowie eine deutliche Reduzierung der Prospekthaftungsrisiken. Die im Konzernanhang ausgewiesenen Bürgschaften und andere Verpflichtungen haben sich von 14,8 Mio. EUR zum 31.Dezember 2015 auf 6,3 Mio. EUR zum 31.Dezember 2020 reduziert. Zusammenfassend sehen wir aufgrund der genannten Entwicklungen sehr gute Chancen, dass sich die ER Gruppe am Markt weiterhin positiv entwickelt und erfolgreich wächst.

Schlanke Unternehmensorganisation

Organisatorisch verfolgen wir eine klare Bündelung unserer Ressourcen und Kompetenzen. In den vergangenen Jahren haben wir diesbezüglich diverse Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. So erfolgte zum Beispiel die Zusammenlegung aller Standorte in unsere neue Unternehmenszentrale in Hamburg und die Anzahl der Mitarbeiter wurde kontinuierlich der Unternehmensgröße angepasst. Flache Hierarchien sorgen zusätzlich für eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit. Mit einem konsequenten Kostenmanagement haben wir unser Unternehmen für die Zukunft aussichtsreich positioniert.

Chancen durch unsere Mitarbeiter

Die ER Gruppe verfügt über ein sehr erfahrenes Team aus dem maritimen Sektor sowie ein hochmotiviertes und exzellent ausgebildetes Team aus Kapitalmarktund Finanzierungsspezialisten. Diese Expertise unse-

rer Mitarbeiter sowie ihre Identifikation mit dem Unternehmen bilden eine wesentliche Grundlage, flexibel und schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.

Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter entsprechend ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Fähigkeiten zu fördern und langfristig an unser Unternehmen zu binden. Wir unternehmen verschiedene Aktivitäten, um das Engagement, das Fachwissen und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zu steigern. Die konsequente Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht im Mittelpunkt dieses Handelns. Dazu zählt auch die Entwicklung von internen Leistungsträgern zu Führungskräften. Lange Unternehmenszugehörigkeiten bestätigen diesen Ansatz. Gut ausgebildete Fachund Führungskräfte bilden ein wesentliches "Asset", zukünftige Chancen umzusetzen und Opportunitäten des Marktes zu nutzen sowie innovative Lösungen und Produkte zu positionieren.

Starker Partner

Die Aktien der Ernst Russ AG werden zum 31. Dezember 2020 zu einem großen Anteil von der Döhle Gruppe, Hamburg, gehalten. Die enge Verbindung zu diesem Partner stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor für die zukünftige strategische Weiterentwicklung der ER Gruppe dar.

Nachhaltiges Handeln

In den letzten Jahren haben wir die ER Gruppe als feste Größe auf dem Schifffahrtsmarkt etabliert. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Aktivitäten im Bereich ESG (Environment, Social, Governance) zu verstärken und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Wir handeln verantwortlich und unser Ziel bleibt es, in allen Bereichen und bei allen Unternehmensentscheidungen Themen der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Insbesondere unterstützen wir das Ziel der IMO, die Treibhausgasemissionen im internationalen Seeverkehr bis zum Jahr 2030, um insgesamt 40% zu reduzieren. Nachhaltigkeit stellt für uns keinen kurzfristigen Trend dar. Vor diesem Hintergrund haben wir bereits Anfang des Jahres 2020 eine interdisziplinäre Projektgruppe initiiert, die sich mit der Umsetzung von ESG-Werten bei der ER Gruppe befasst. Die Werte sind für uns eine zentrale Richtschnur und bieten zugleich die Möglichkeit, uns vom Wettbewerb positiv zu unterscheiden.

Börsenlisting der Ernst Russ AG

Die Geschäftsstrategie der ER Gruppe setzt eine solide Eigenkapitalbasis sowie Finanzierungsmöglichkeiten voraus. Um den Anforderungen steigender Finanzierungsbedarfe Rechnung zu tragen, erfüllt die ER Gruppe mit der Notierung der Aktie der Ernst Russ AG im Listing-Segment "Scale" an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Mittelstandsbörse

Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg) sowie den damit verbundenen Transparenzanforderungen, die Voraussetzungen, um den Zugang zu Investoren und Wachstumskapital zu gewährleisten. Die Ernst Russ AG liefert ihren Aktionären auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus regelmäßige Informationen. Freiwillige Quartalsmitteilungen sowie regelmäßige Teilnahmen an Investorenkonferenzen sollen einen stetigen Informationsfluss der Anleger und der interessierten Öffentlichkeit zum Unternehmen ermöglichen. Ferner ist die Aufnahme eines Aktienresearches im ersten Halbjahr 2021 vorgesehen. Ziel all dieser Maßnahmen ist die Steigerung der Visibilität der Ernst Russ AG. Insbesondere professionellen und institutionellen Investoren bietet die Ernst Russ AG aufgrund ihres Kapitalmarktzugangs interessante Investitionsmöglichkeiten.

III. RISIKOBERICHT

1. STRATEGISCHE RISIKEN BZW. RISIKEN AUS DEM MARKTUMFELD

Die Entwicklung auf den globalen Finanz-, Kapital- und Schifffahrtsmärkten hat maßgeblichen Einfluss auf die unternehmerische Entwicklung der ER Gruppe. Wirtschaftskrisen, Handelskonflikte, aber auch sich langsamer als prognostiziert erholende Märkte können wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

2. RISIKEN IM SEGMENT SHIPPING

2.1. Risiken aus dem Marktumfeld

Die Schifffahrtsmärkte durchliefen in den vergangenen Jahren eine schwierige Marktphase. Präzise Markteinschätzungen für das Charterratenniveau in den einzelnen Sektoren sind aufgrund der Volatilität der Entwicklungen in den vergangenen Jahren kaum möglich. Die COVID-19-Pandemie hatte im Jahr 2020 Einfluss auf die globale Wirtschaft sowie den Welthandel und infolgedessen auch auf die Schifffahrtsmärkte. Seit dem dritten Quartal 2020 erfolgt eine deutliche Erholung der Schifffahrtsmärkte. Dieser positive Trend setzt sich im Jahr 2021 fort. Es besteht jedoch grundsätzlich das Risiko einer erneuten Markteintrübung auf dem gesamten Schifffahrtsmarkt oder dem Markt für einzelne Schiffsklassen. Wir begegnen diesem Risiko mit einem Beschäftigungskonzept für unsere Flotte, das auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet ist. Die Zusammenarbeit mit renommierten Partnern ermöglicht uns ferner, bestmögliche Charterabschlüsse für unsere Schiffe zu erzielen.

Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte haben negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe.

2.2. Risiken in Zusammenhang mit Eigeninvestments und Beteiligungen im Segment Shipping

Aufgrund des Betriebs von Schiffen als Eigeninvestments ist die ER Gruppe spezifischen, damit in Zusammenhang stehenden Risiken ausgesetzt. Eine Verschlechterung der Schifffahrtsmärkte hätte einen negativen Einfluss in kritischer Höhe auf die Charterraten und damit auf die Ertragslage der ER Gruppe. Ebenso können unvorhergesehene Schäden und notwendige Reparaturen die Ertragslage der ER Gruppe belasten. Des Weiteren kann sich der Wert der Schiffe reduzieren, was zu außerplanmäßigen Abschreibungen und geringeren Verkaufserlösen als erwartet führen kann. Die ER Gruppe begegnet dem Risiko mit der Vercharterung durch renommierte und erfahrene Befrachtungsunternehmen und einem aktiven Management und Controlling des Schiffsportfolios. Die Finanzierung der Schiffe erfolgte neben Eigenmitteln der ER Gruppe auch mit Bankkrediten (siehe hierzu Abschnitt 4. "Finanzwirtschaftliche Risiken").

3. SONSTIGE OPERATIVE RISIKEN

3.1. Risiken im Zusammenhang mit Schadensersatzforderungen

Die geltend gemachten Ansprüche von Anlegern auf Rückabwicklung von Fondsbeteiligungen und Schadensersatz aufgrund von Prospekthaftung gegenüber Unternehmen der ER Gruppe belaufen sich zum 31. Dezember 2020 auf rund 24,6 Mio. EUR (Vorjahr: 22,6 Mio. EUR). Diese werden fast vollständig gerichtlich geltend gemacht (Vorjahr: 22,4 Mio. EUR). Die Durchsetzbarkeit der Inanspruchnahmen wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses monatlich bewertet. Zum 31. Dezember 2020 wird die Durchsetzbarkeit der Ansprüche in Höhe von 13,2 Mio. EUR als sehr unwahrscheinlich und in Höhe von 11,4 Mio. EUR als unwahrscheinlich eingeschätzt. Zum 31. Dezember 2020 wurden für Prospekthaftungsrisiken keine Rückstellungen gebildet (Vorjahr: ebenfalls keine Rückstellungen).

Die ER Gruppe verteidigt sich vollumfänglich gegen erhobene Ansprüche und stellt gegebenenfalls eigene Schadensersatzansprüche. Es kann jedoch zum heutigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Anleger erfolgreich Ansprüche gegenüber Gesellschaften der ER Gruppe durchsetzen können. Damit können die Rücknahme der Fondsanteile

gegen Erstattung der Beteiligungssumme zzgl. Zinsen, darüber hinaus gehender Ersatz entgangenen Gewinns und entsprechende Aufwendungen für Gerichts- und Rechtsberatungskosten verbunden sein. Ferner ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Sollten sich Risiken im Zusammenhang mit Schadensersatzforderungen im wesentlichen Umfang realisieren und Abwehrmaßnahmen nicht greifen, könnte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflusst werden. Gleiches gilt, wenn der bestehende Versicherungsschutz versagt werden würde bzw. der jeweilige Schaden nicht durch eine Versicherung gedeckt wäre.

3.2. Ertrags- und Liquiditätsrisiken aus Haftungsverhältnissen

Gemäß den seinerzeit prospektierten Liquiditäts- und Auszahlungsplänen wurden in der Vergangenheit regelmäßig (hauptsächlich in der Anfangsphase der Fonds) Auszahlungen an die Anleger und an die beteiligten Gesellschaften der ER Gruppe vorgenommen, die nicht durch entsprechende handelsrechtliche Gewinne gedeckt waren ("Liquiditätsauszahlungen"). Für die Inanspruchnahme der daraus resultierenden Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 2,8 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernabschluss zum 31.Dezember 2020 berücksichtigt. Eine Inanspruchnahme könnte negativen Einfluss auf die Finanzlage der ER Gruppe haben.

3.3. Risiken aus Haftungsverhältnissen im Rahmen der Produktanbindung

Die ER Gruppe hat für die konzeptionell vorgesehene Besicherung von Produkten Bürgschaften gegenüber den Banken abgegeben, die bei diesen Garantieprodukten die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals der Investoren absichern. Diese Bürgschaften wiesen eine zu den Garantien der Banken analoge Laufzeit auf. Die Garantien waren zum Teil durch Inhaberschuldverschreibungen und Zero-Bonds abgedeckt. Die Entwicklung des latenten Risikos aus der Inanspruchnahme einer dieser Bürgschaften hing in erheblichem Maße von den zukünftig erzielbaren Erträgen aus den angebundenen Assets, hauptsächlich Schiffsbeteiligungen, ab. Diese wurden vom Risikocontrolling laufend untersucht und bewertet. Im Berichtsjahr konnten im Rahmen von Liquidationskonzepten Bürgschaften der ER Gruppe gegenüber einer Bank beendet werden und die gebildeten Rückstellungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR erfolgswirksam aufgelöst werden.

Im Rahmen der Platzierung eines Fonds ist die ER Gruppe ein Haftungsverhältnis eingegangen. Im gegenwärtigen Umfeld besteht das Risiko, dass sie hier in Anspruch genommen wird. Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte könnten bei deren Eintreten einen erheblichen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben, wobei ein maximales Risiko in Höhe von 0,9 Mio. EUR besteht (Vorjahr: 2,4 Mio. EUR). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird mit sehr unwahrscheinlich eingeschätzt.

3.4. Risiken aus Dienstleistungsverträgen

Die ER Gruppe bietet verschiedene Dienstleistungen im Segment Management Services an. Risiken ergeben sich aus dem volatilen Schifffahrtsmarkt, der Abhängigkeit der Dienstleistungsvergütung von zukünftigen Chartereinnahmen der betreuten Schiffe und der damit einhergehenden Unsicherheit bzgl. der Höhe und Langfristigkeit der Vergütung. Darüber hinaus bestehen Haftungsrisiken aus der Bereederung von Schiffen, die u.a. aus der Verursachung von grob fahrlässigen Schäden an den eigenen Schiffen, fremden Schiffen, Hafenanlagen u.Ä. entstehen können. Des Weiteren kann es dazu kommen, dass es bei Unzuverlässigkeit, schlechter Liquiditätslage sowie Insolvenz von Sub-Dienstleistern zu Vertragsstrafen aufgrund von Schlechtleistung kommen kann. Die ER Gruppe begegnet dem Risiko mit einer genauen Auswahl des Bordpersonals, einem professionellen Management sowie der sorgfältigen Auswahl von Sub-Managern. Ebenso ist ein umfassender Versicherungsschutz von wesentlicher Bedeutung. Trotz der risikoreduzierenden Maßnahmen und der möglichst genauen Einhaltung der Sorgfaltspflichten wäre bei Eintritt der beschriebenen Risiken mit erheblichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe zu rechnen.

3.5. Ertrags- und Liquiditätsrisiken im Zusammenhang mit Beteiligungen und Finanzierungen

Die ER Gruppe hält Anteile sowie Darlehensforderungen an verschiedenen Gemeinschaftsunternehmen sowie Minderheitsbeteiligungen, u. a. an Fonds und Joint Venture-Gesellschaften mit internationalen Partnern. Im Berichtsjahr wurden u. a. Darlehen an zwei Einschiffsgesellschaften in Höhe von 8,6 Mio. USD (umgerechnet 7,0 Mio. EUR) gewährt. Diese Positionen wurden zum Abschlussstichtag einem Werthaltigkeitstest unterzogen und bei Bedarf im Einzelfall abgewertet. Grundsätzlich besteht in der Zukunft das Risiko, dass sich bei einer Verschlechterung der Marktentwicklung oder einer Änderung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen die Erträge der Fondsgesellschaften reduzieren könnten. Weitere Wertkorrekturen könnten dann erforderlich werden. Ein zusätzlicher Anpassungsbedarf kann sich beispielsweise aus den internationalen Regularien, die Umweltbelastung durch die Seeschifffahrt zu reduzieren, ergeben. Die ER Gruppe führt zur Früherkennung dieser Risiken ein regelmäßiges Monitoring der Beteiligungen durch. Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte könnten weiterhin einen negativen Einfluss in kritischer Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

3.6. Risiken im Zusammenhang mit der Veräußerung des Segments Investor Management

Mit der Veräußerung des Segments Investor Management im Jahr 2019 hat die Ernst Russ AG diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von verschiedenartigen Risiken freigestellt. Diese Haftungsrisiken sind der Höhe nach begrenzt, können aber bei Eintritt einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Ertrags- und Liquiditätslage der ER Gruppe haben. Für einen Teil der Haftungsrisiken wurden bereits Rückstellungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR gebildet.

Für die Kaufpreisforderung aus dem Anteilsübertragungsvertrag der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH hat die Ernst Russ AG mit der Käuferseite eine mittelfristige Laufzeit vereinbart. Es besteht das Risiko in mittlerer Größenordnung, dass die Kaufpreisraten verspätet gezahlt werden oder vollständig ausfallen und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflussen.

Die ER Gruppe hatte bis zur Veräußerung des Segments Investor Management verschiedenartige konzerninterne Forderungen, die mit der Entkonsolidierung der veräußerten Gesellschaften im Konzernabschluss ausgewiesen werden. Diese Forderungen wurden in eine Darlehensforderung umgewandelt und es wurde eine mittelfristige Tilgungsvereinbarung geschlossen. Eine verspätete Zahlung oder ein vollständiger Ausfall der Tilgungsraten hätte einen negativen Einfluss in mittlerer Schadenshöhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe.

Zwischen der ER Gruppe und der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH bestehen Dienstleistungsverträge, auf deren Basis die ER Gruppe Asset-Management-Dienstleistungen erbringt. Hier besteht ebenfalls das Risiko, dass die zukünftigen Vergütungen verspätet gezahlt werden oder vollständig ausfallen.

Die Werthaltigkeit der verschiedenen Forderungen sowie der zukünftigen Vergütungen aus den Dienstleistungsverträgen ist dabei insbesondere abhängig

von der wirtschaftlichen Situation der veräußerten Treuhandgesellschaften. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die verschiedenen Forderungen und zukünftigen Vergütungen aus Dienstleistungsverträgen in vollem Umfang als werthaltig eingeschätzt. Die Kaufpreissowie Darlehensforderungen wurden bisher fristgerecht getilgt.

3.7. Risiken im Zusammenhang mit der Veräußerung des Segments Real Estate

Die Ernst Russ AG hat bei der Veräußerung des Segments Real Estate diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von Risiken freigestellt. Diese der Höhe nach begrenzten Haftungsrisiken können bei Eintritt einen negativen Einfluss auf die Ertrags- und Liquiditätslage der ER Gruppe haben.

Für die Kaufpreisforderungen aus den Anteilsübertragungsverträgen der Assetando Real Estate GmbH und der WestFonds Immobilienanlagegesellschaft mbH hat die Ernst Russ AG mit der Käuferseite eine mittelfristige Laufzeit vereinbart. Es besteht ein Risiko in erheblicher Schadenshöhe, dass die Kaufpreisraten verspätet gezahlt werden oder vollständig ausfallen und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflussen. Zur Minimierung dieses Risikos hat die Ernst Russ AG eine Kaufpreisbürgschaft erhalten. Eine verspätete Zahlung oder ein vollständiger Ausfall der Tilgungsraten hätte einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die Forderungen in vollem Umfang als werthaltig eingeschätzt.

3.8. Personalrisiken

Der Erfolg und die Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe basiert auf gut ausgebildeten, engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein personeller Abgang dieser leistungsstarken und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte das Unternehmen empfindlich treffen. Im Verlauf des Jahres 2020 kam es zu Eigenkündigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Stellen teilweise nicht nachbesetzt bzw. deren Aufgaben umverteilt wurden. Für die Sicherung der personellen Ressourcen in der ER Gruppe sind bereits bedarfsgerechte und zielorientierte Maßnahmen getroffen worden. Die konsequente Aus- und Weiterbildung sowie Entwicklung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt dieses Handelns. Die vorstehend beschriebenen Risiken könnten bei deren Eintreten negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

3.9. Informationstechnische Risiken

Zur Minimierung des Risikos von Systemausfällen hat die ER Gruppe zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören u. a. die Virtualisierung aller Server und die regelmäßige Sicherung der virtuellen Maschinen, der Einsatz einer Backup-Strategie inkl. Spiegelung der Backups an einem anderen Standort und Notfallpläne inkl. eines Disaster-Recovery-Konzeptes. Zum Schutz der IT-Systeme und Daten werden u.a. Zugriffskontrollsysteme, Verschlüsselungssoftware für Festplatten und personenbezogene Datendateien, welche die Hoheit der ER Gruppe verlassen, genutzt. Dieses gilt für den Einsatz von sicherheitskritischen Netzwerkdaten, Firewallsystemen, LAN-Portcontrolling, USB-Portcontrolling, Virenschutzprogrammen sowie Systemen für URL-Filtering und Intrusion-Prevention. Das genannte Risiko könnte bei dessen Eintritt negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

3.10. Reputationsrisiken

Eine Grundlage des Erfolges der ER Gruppe ist ihre Reputation bzw. das Vertrauen der Aktionäre, Kunden und Geschäftspartner in die Professionalität der Mitarbeiter sowie die Qualität der Produkte und Dienstleistungen. Der wirtschaftliche Misserfolg eines einzelnen Fonds bzw. einer einzelnen Kapitalanlage oder einer Dienstleistung kann – unabhängig von den Ursachen für diese Entwicklung – zu Reputationsschäden führen. Um insbesondere Reputationsschäden zu vermeiden, hat die ER Gruppe qualitativ hochwertiges Controlling implementiert. Trotz dieser Maßnahmen kann es weiterhin zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die Rentabilität einzelner Fonds bzw. Kapitalanlagen kommen. Die Abwendung dieser Risiken erfordert detaillierte Restrukturierungskonzepte unter Einbeziehung aller beteiligten Parteien. Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte haben Einfluss auf die Reputation der ER Gruppe mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die zukünftige Vermögens-, Finanz und Ertragslage.

4. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

4.1. Allgemeine Finanzierungsrisiken

Die Qualität der Investmentkonzeption hängt maßgeblich davon ab, dass adäquate Investitionsobjekte angebunden und finanziert werden können. In den letzten Jahren, infolge der grundlegend veränderten Finanzierungsbedingungen und -möglichkeiten sowie der anhaltenden restriktiven Kreditvergabe der traditionellen Banken waren langfristige Finanzierun-

gen nur unzureichend zugänglich. Als Ersatz für Bankfinanzierungen treten deshalb seit einigen Jahren zunehmend Finanzierungsfonds und Leasinggesellschaften als Anbieter auf. Die geforderten Verzinsungen oder die zu stellenden Zusatzsicherheiten können die Rentabilität einer Investition spürbar negativ beeinflussen. Mit der seit dem vierten Quartal 2020 zu beobachtenden positiven Entwicklungen am Schifffahrtsmarkt zeigen auch traditionelle Banken wieder eine verstärkte Bereitschaft, für Schiffsinvestitionen Finanzierungen zu marktgerechten und im Vergleich zu früheren Angeboten vorteilhafteren und wachstumsfördernden Konditionen zur Verfügung zu stellen. Sollten sich die Finanzierungsbedingungen und in dem Zusammenhang die Höhe des geforderten Eigenkapitals wieder negativ entwickeln, wäre es für die ER Gruppe schwieriger, Investitionsobjekte anzubinden und damit Wachstum zu generieren. Die vorstehend beschriebenen Finanzierungsrisiken könnten bei deren Eintreten negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.

4.2. Risiken im Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungen

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Berichtsjahr aufgrund des Ausbaus der eigenen Schiffsflotte um 6,5 Mio. EUR auf 60,7 Mio. EUR erheblich erhöht. Zur Umsetzung der Schiffsfinanzierung sind den finanzierenden Banken üblicherweise umfangreiche Sicherheiten zu gewähren: Schiffshypotheken sowie die Abtretung sämtlicher Chartereinnahmen, Versicherungserstattungen sowie der übrigen Einnahmen. Des Weiteren beinhalten die Kreditverträge diverse, marktübliche Covenants-Regelungen, insbesondere die Verpflichtung, ein festgelegtes Verhältnis von Marktwert des Schiffes zu aktuellem Darlehensbestand (LTV) nicht zu überschreiten. Sollten diese Covenants-Regelungen, z. B. bei einem gesunkenen Marktwert des Schiffes, nicht eingehalten werden, besteht für die ER Gruppe das Risiko, weitere Sicherheiten zu stellen, Bürgschaften einzugehen oder Sondertilgungen zu leisten. Darüber hinaus ist üblicherweise in den Schiffsgesellschaften eine Mindestliquiditätsreserve vorzuhalten, die über die Laufzeit des Schiffes gebunden ist und nicht für alternative Investments zur Verfügung steht, da auch Ausschüttungen aus den Schiffsgesellschaften oft an eine gute Performance der Schiffe geknüpft sind. Die beschriebenen Risiken in Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungen könnten bei deren Eintreten negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der ER Gruppe haben.

Wesentliche Fremdfinanzierungen werden erst nach umfangreicher Prüfung abgeschlossen. Sie müssen überzeugende Vorteile für die ER Gruppe im Zusammenhang mit künftigen Ertragspotentialen sowie nach Abwägung aller Risiken und Chancen bieten.

4.3. Währungskursrisiko

Ein Währungskursrisiko besteht insbesondere dann, wenn Forderungen oder Verbindlichkeiten bzw. bereits kontrahierte Geschäfte in einer anderen als der funktionalen Währung des jeweiligen Unternehmens der ER Gruppe existieren. In diesem Fall können Währungskursschwankungen den Wert der Forderungen und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung verändern und Einfluss auf die Ertrags- sowie Finanzlage nehmen. Für die Geschäftstätigkeit der ER Gruppe ist insbesondere die Entwicklung des Währungskursverhältnisses des US-Dollars zum Euro relevant. In Einzelfällen können Währungssicherungsgeschäfte zur Verringerung entsprechender Risiken abgeschlossen werden. Aktuell bestehen durch den Ausbau der eigenen Schiffsflotte und die Übernahme der dazugehörigen Fremdkapitalfinanzierungen Verbindlichkeiten in US-Dollar, die bei einer nicht erwarteten Aufwertung des US-Dollars zum Euro negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben könnten.

4.4. Zinsänderungsrisiko

Ein Zinsänderungsrisiko besteht für die ER Gruppe grundsätzlich im Zusammenhang mit ausgereichten Darlehen bzw. verzinslichen Forderungen sowie den zur Refinanzierung aufgenommenen variabel verzinsten Krediten. Aktuell bestehen in der ER Gruppe keine Zinssicherungsgeschäfte, da das absolute Risiko im Zusammenhang mit einer fristenkongruenten Refinanzierung gering ist, bzw. der Kosten-/Nutzenaspekt in keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zum zu zahlenden Absicherungspreis steht. Zinsänderungsrisiken bestehen auch in Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungen der Schiffsflotte, da die Zinsen meist LIBORabhängig sind. Bei Eintreten steigender US-Dollar-Zinsen könnte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflusst werden.

4.5. Risiken in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Es liegen aktuell keine Risiken in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten vor, da solche derzeit nicht bestehen.

5. COMPLIANCERISIKEN

Die Aktivitäten der ER Gruppe unterliegen diversen Rechtsvorschriften sowie unternehmensinternen Richtlinien. Zur Steuerung der identifizierten Compliance-Risiken hat die ER Gruppe konzernweit gültige Verhaltensrichtlinien und Arbeitsanweisungen implementiert. Inhaltlich umfassen die Richtlinien und Arbeitsanweisungen u.a. den Umgang mit vertraulichen Informationen, Datenschutz, Geldwäsche, IT-Sicherheit sowie Zuwendungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern.

Bei der Ernst Russ AG ist der Umgang mit vertraulichen Informationen von besonderer Bedeutung. Daher erfolgt dieser stets mit größter Sorgfalt. Die ER Gruppe hat starkes Vertrauen in ihre Mitarbeiter. Dieses Vertrauen basiert auf einem hohen Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter. Sie behandeln Unternehmensdaten und strategische Informationen streng vertraulich. Dabei hat sich die ER Gruppe zum Ziel gesetzt, die in der Vergangenheit praktizierte offene Unternehmenspolitik fortzuführen und über die Publizitätspflichten hinausgehend mit den Investoren und der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Selbstverständlich werden die Mitarbeiter dazu angehalten, sämtliche Geschäftsgeheimnisse absolut vertraulich zu behandeln.

Die Reputation und der wirtschaftliche Erfolg der ER Gruppe können durch Compliance-Verstöße erheblich gefährdet werden, was es unbedingt zu vermeiden gilt. Durch die Stärkung und kontinuierliche Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems werden die Compliance-Anforderungen zunehmend in die operativen Geschäfts- und Finanzprozesse integriert und überprüft. Auf diese Weise können Kontrollschwächen identifiziert und als Risiken in das Risikomanagementsystem aufgenommen werden. Die Risiken werden in den vorhandenen Strukturen konsistent durch die jeweiligen Risikoverantwortlichen gesteuert und kontrolliert. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die vorstehend beschriebenen Risiken – mit entsprechend negativem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe – eintreten.

6. GESAMTAUSSAGE ZUR CHANCEN- UND RISIKOSITUATION DER ER GRUPPE

Die Einschätzung zur Risikosituation der ER Gruppe ist das Ergebnis der Beurteilung aller wesentlichen Einzelrisiken und Risikokategorien. Aufgrund des fortlaufenden Ausbaus der eigenen Schiffsflotte hat insbesondere die Entwicklung der internationalen Schifffahrtsmärkte einen entscheidenden Einfluss auf die Risikosituation der ER Gruppe. Die ER Gruppe hat angemessene und geeignete Maßnahmen eingeleitet, um allen bekannten Risiken zu begegnen. Nach gegenwärtiger Einschätzung des Vorstands bestehen für die ER Gruppe keine bestandsgefährdenden Risiken. Insgesamt hat sich die Risikosituation der ER Gruppe durch die Erholung auf den internationalen Schifffahrtsmärkten deutlich verbessert.

1.5. PROGNOSEBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2021 werden negativ beeinflusst durch einen neuerlichen Lockdown zum Ende des Jahres 2020. Mehrere Faktoren lassen aber international Optimismus bei den Wirtschaftsgutachtern aufkommen: Klarheit beim Brexit und der US-Präsidentschaft, eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart. Dies spiegelt sich auch in den Prognosezahlen der großen Organisationen und Wirtschaftsforschungsinstitute wider. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird nach einem Wachstumsrückgang im Jahr 2020 von -3,5 % im aktuellen World Economic Outlook (WEO) auf 5,5% für 2021 prognostiziert.

Das Eindämmen der COVID-19-Pandemie werde nach Meinung von IfW-Präsident Gabriel Felbermayr die Aussichten für das Jahr 2021 erheblich zum Positiven beeinflussen. "Welchen starken Effekt das Zurückfahren der Auflagen hat, konnten wir schon im vergangenen Sommer beobachten." Die zweite Welle der COVID-19-Pandemie versetze der deutschen Wirtschaft einen spürbaren Schlag, werfe sie aber nicht um. 2022 werde die weltwirtschaftliche Aktivität mit 4,1% voraussichtlich stärker steigen als im mittelfristigen Trend, die Produktion werde gleichwohl längerfristig deutlich unter dem Niveau bleiben, mit dem vor der Krise gerechnet werden konnte. Der Welthandel dürfte nach einem Rückgang von 5,4% im Jahr 2020 mithilfe von China im Jahr 2021 wieder um knapp 9 % wachsen. Unter der Voraussetzung, dass die COVID-19- Pandemie bis zum kommenden Herbst überwunden ist, senkt das IfW Kiel seine Prognose für die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2021 um 1,7 %-Punkte auf 3,1 %. Das ifo-Institut geht für das erste Vierteljahr 2021 von einem langsamen Start der Wirtschaft mit einem Wachstum von 0,5% aus. ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser betont: "Anders als im Frühjahr 2020 ist derzeit nur die Wirtschaftsleistung in wenigen Branchen beeinträchtigt". Mit der Lockerung des Shutdowns sollte sich nach ifo-Prognose eine rasche und kräftige Erholung durchsetzen. Wenn sich bis in den Sommer hinein das Verbraucherverhalten weitgehend normalisiere, könnte das Vorkrisenniveau der Produktion an Waren und Dienstleistungen bereits in der zweiten Jahreshälfte erreicht werden. Im Jahresdurchschnitt dürfte das Bruttoinlandsprodukt dann um etwa 4,5% zulegen.

Positive Unterstützung könnte die gestiegene Kaufkraft in Deutschland bieten. Deutschlands Konsumenten haben 2020 in Rekordhöhe gespart, aus Vorsicht sowie mangels Möglichkeiten, ihr Geld wie gewohnt auszugeben. Nach IfW-Schätzung halten sie im Vorjahr und in diesem Jahr rund 200 Mrd. EUR an

Kaufkraft. Wenn sich dieser Konsumstau auflöst, wird auch die Nachfrage angeschoben.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts wird die Inflationsrate in Deutschland im Januar 2021 voraussichtlich +1,0 % betragen. Die Verbraucherpreise werden sich gemäß der Schätzung zum Vormonat voraussichtlich um +0,8% verändern. Auch der Außenhandel arbeitet sich schrittweise aus der COVID-19-Krise heraus. Der Außenhandelsverband BGA rechnet für 2021 bereits mit einem deutlichen Plus. Das Vorkrisenniveau werde spätestens im Sommer 2022 wieder erreicht. Vor allem die gestiegene Nachfrage aus China schob zuletzt die Geschäfte der deutschen Exporteure an. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist ein wichtiger Absatzmarkt für Waren "Made

Prognosebericht

in Germany" und ist trotz der Belastungen durch die Pandemie im vergangenen Jahr gewachsen. Die im Berichtsjahr 2020 begonnene nationale und internationale Erholung setzt sich somit 2021 fort.

Der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) zum US-Dollar (USD) wurde zum Ende des Berichtszeitraums auf 1,2271 USD je Euro festgelegt. Es wird vermutet, dass diese geldpolitischen Rahmenbedingungen, die 2020 zu der starken Aufwertung des Euro führten, auch im kommenden Jahr ihre Wirkung zeigen.

Ökonomen machen in erster Linie den Kurs der amerikanischen Notenbank für die Aufwertung des Euro verantwortlich. Die Fed senkte 2020 nicht nur ihren Leitzins auf nahe Null, sie will künftig auch Inflations-

raten von mehr als zwei Prozent akzeptieren. Die Wirtschaftsexperten sind sich einig darin, dass der US-Dollar Abwärtspotential hat, zu der näheren Zukunft des Euro-Kurses schwanken die Schätzungen jedoch stark. Der Euro könnte nach den Volkswirten der US-Großbank Citigroup 2021 auf 1,45 USD steigen. Die Commerzbank hält eine weitere Aufwertung des Euro über 1,40 USD für möglich. Die Deutsche Bank sieht den Euro in einem Jahr dagegen sehr viel niedriger bei 1,15 USD, wie auch die Schweizer Bank UBS, die einen Korridor von 1,12 bis 1,25 USD annimmt.

Währungskursschwankungen im EUR/USD können den Wert der Forderungen und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung verändern und die Ertragsund Finanzlage der ER Gruppe beeinflussen.

Schifffahrtsmärkte

Obwohl die Unsicherheiten aufgrund der außergewöhnlichen Wirtschaftslage 2020/2021 nach Meinungen führender Experten längere Zeit anhalten werden, deuten die jüngsten Zahlen für das Jahr 2021 auf sehr positive Trends in der Containerund Bulkschifffahrt. Die weltweiten Hafenanläufe der Containerschifffahrt stiegen zum Jahresende, während die ungenutzte Containerschiffskapazität extrem niedrig blieb. Der Anstieg des Handelsvolumens durch den aufgestauten Bedarf, den Wiederaufbau von Lagerbeständen, die Verlagerung von Konsumaktivitäten zu Gütern, Schutzausrüstung und Heimwerkerbedarf sind Trends, die auch im Jahr 2021 Gültigkeit haben werden. Sie entwickeln sich vor dem Hintergrund einer Angebotsseite, die kurz- und mittelfristig positive Wirkung entfaltet. Das Kapazitätswachstum der Containerschiffe verlangsamte sich nach Angaben von Clarksons auf 2,9% im Jahr 2020. Gem. einer Prognose des Research-Unternehmens wird die globale Containerschiffflotte ein Wachstum von voraussichtlich 3,8% im Jahr 2021 und 1,5 % im Jahr 2022 verzeichnen.

Die Charterraten sind auch nach dem Jahreswechsel 2020/2021 kontinuierlich gestiegen. Im Gesamtjahr 2020 sind die globalen Containerschifffahrtsvolumina im Vergleich zu 2019 nur um 1,2 % gesunken - in den ersten sechs Monaten gab es einen Rückgang um 6,8 % und im zweiten Halbjahr den Anstieg um 4,2 %. Durch die Konzentration auf bestimmte Fahrgebiete stiegen die Spot-Frachtraten auf ein Rekordniveau und die Tonnage wurde knapp. Diese Entwicklungen wirken in das Jahr 2021 hinein. Die Lockdowns ließen die Nachfrage nach Konsumgütern teilweise um 20 % gegenüber dem Vorjahr in die Höhe schnellen ließ, so dass 2021 jedes verfügbare Schiff in Fahrt und die Aufliegerquote extrem niedrig ist. Die wenigen Einheiten, die aufliegen, sind aufgrund von Fünf-Jahres-Inspektionen im Dock. Hinzu kommen die Container-Knappheit bzw. -Dislokation sowie die "Verstopfung" der Häfen, wie z. B. vor Long Beach, USA. Aufgrund von Überlastungen stocken dort und vielerorts die Schiffsabfertigung und der Gütertransport ins Hinterland. Zwischenzeitlich lagen rund 50 Schiffe vor der Küste von Long Beach auf Reede. Wenn diese Situation sich normalisiert, erfolgt nach Aussage von Schifffahrtsexperten voraussichtlich eine Anpassung der Charterraten. Die Handelsstörungen und die robusten Fundamentaldaten werden voraussichtlich nachlassen und saisonale Muster können wieder aufleben. Im weiteren Verlauf könnten sich die Nachfragetrends abschwächen und die fundamentale Unterstützung durch das nachlassende Angebotswachstum könnte im Jahr 2022 erneut Wirkung zeigen. Der aktuelle Ausblick für den Containersektor erscheint weitgehend optimistisch.

Auch für die Bulkschifffahrt war 2020 ein wechselhaftes Jahr. Infolge der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wird für 2021 eine Erholung der Bulkernachfrage um ca. 4 % prognostiziert, die durch die allgemeine wirtschaftliche Erholung in wichtigen Regionen und ein Flottenwachstum von 2,6% gestützt werden könnte. Für Eisenerz und Getreide wird ein weiteres Jahr mit stetigem Wachstum erwartet. Der Handel mit kleineren Massengütern wird voraussichtlich ebenfalls um ca. 4% steigen und das Niveau von 2019 übertreffen. Der Kohlehandel steht nach einem Rückgang von 10% im Jahr 2020 immer noch vor deutlichen Herausforderungen. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 wird zunächst ein Aufschwung von ca. 6% prognostiziert, da sich die Stahlproduktion in vielen Schlüsselregionen in den letzten Monaten gut erholt hat.

Clarksons erwartet für das Jahr 2021 einen positiven Trend in Bezug auf die Bulkschifffahrt, da die chinesischen Importe voraussichtlich das Rekordtempo von 2020 beibehalten, während die Nachfrage außerhalb Chinas mit einer anfänglichen Prognose von ca. 11% einen deutlichen Aufschwung erlebt. Der Bulkschifffahrtsmarkt könnte im Jahr 2022 durch ein angenommenes Nachfragewachstum von ca. 3 % sowie ein Flottenwachstum von ca. 1 % positive Impulse erfahren und Überkapazitäten abbauen. Die Entwicklung wird voraussichtlich ungleichmäßig ausfallen, da der Auftragsbestand für Massengutfrachter auf einem Rekordtief von nur 6% der Flottenkapazität liegt (617 Schiffe mit 55,8 Mio. dwt) und sich der Handel von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im letzten Jahr erholen muss. Die Auslieferungen von Massengutfrachtern in den Jahren 2021 und 2022 werden sich deutlich verlangsamen.

Die Zeitcharterraten in der Multipurpose-Schifffahrt sind seit Mitte des Jahres 2020 gestiegen. Die durchschnittlichen tägliche Zeitcharterrate für ein Schwergutschiff des Typs 12.500 dwt/F liegt laut Toepfer Multipurpose Index (TMI) bei 7.146 USD/Tag für Februar 2021. Dies ist ein Anstieg von 141 USD gegenüber dem Wert von Januar 2021 von 7.005 USD/Tag. Im Jahresvergleich lagen die Raten im Februar 2020 bei 7.415 USD/Tag.

Maklern zufolge herrscht für Projekt-Carrier auf den Routen aus Fernost heraus eine gute Auftragslage, nachdem der Trend auch bei Projekt- und Stahlverschiffungen seit Monaten aufwärts zeigt. MPP-Schiffe werden in den ersten Monaten des Jahres 2021 für reine Container-Dienste von Asien nach Europa gechartert. Die Charterraten steigen voraussichtlich weiter an, der aktuelle Marktausblick für den Multipurpose-Bereich erscheint weitgehend positiv.

Prognose zur Entwicklung der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2021

Im Segment Shipping, welches ausschließlich den Betrieb der eigenen, d.h. vollkonsolidierten Schiffe abbildet, liegt der Fokus neben dem erfolgreichen Management unserer Bestandsflotte weiterhin auf dem Ausbau eines werthaltigen und beständigen Sachwert-Portfolios von Schiffen der Typklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose (MPP). Bereits im Februar 2021 konnten wir unsere Flotte mit dem Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an zwei MPP-Schiffen erneut erweitern und weiter diversifizieren. Auch darüber hinaus prüfen und bewerten wir laufend weitere Investitionen in attraktive Schiffsprojekte. Das Segment Shipping wird prognosegemäß das umsatzstärkste Segment der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2021 darstellen. Insgesamt werden sich die Umsatzerlöse in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen. Dies ist insbesondere auf die zum Ende des Berichtsjahres und Anfang des Geschäftsjahres 2021 vorgenommenen Investitionen, eine prognosegemäß leicht erhöhte Auslastung unserer Flotte sowie auf die sehr positive Entwicklung der Chartermärkte zurückzuführen.

Im Segment Management Services werden sowohl die Dienstleistungen für die Flotte der ER Gruppe sowie das Asset- und Fondsmanagement für Investoren aller Assetklassen gebündelt. Im Wesentlichen aufgrund der Veräußerung des Asset- und Fondsmanagements im Bereich Immobilien werden sich die Dienstleistungserlöse dieses Segments im Geschäftsjahr 2021 deutlich verringern.

Im Ergebnis werden sich die konsolidierten Umsatzerlöse der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2021 deutlich erhöhen. Bei größtenteils durch Budgets vorgegebene, konstante Kostenerwartungen wird sich die durch erheblich höhere Charterraten und leicht höhere Auslastung induzierte Umsatzsteigerung voll auf das Betriebsergebnis der ER Gruppe auswirken. Daneben wirken sich auch die kürzlich getätigten Investitionen und damit die höhere Anzahl an Schiffen in unserer Flotte deutlich positiv auf das Betriebsergebnis aus. Insgesamt gehen wir somit für das Geschäftsjahr 2021 von einer erheblichen Steigerung des Betriebsergebnisses im Vergleich zum Berichtsjahr aus. In Abhängigkeit der Realisierung weiterer, attraktiver Investitionsopportunitäten wird sich der Bestand an liquiden Mitteln zum Jahresende 2021 im Vergleich zum 31.Dezember 2020 mindestens konstant bis moderat steigend entwickeln.

1.6. SONSTIGE ANGABEN

SCHLUSSERKLÄRUNG DES VORSTANDS GEMÄSS § 312 ABS. 3 AKTG

Der Vorstand der Ernst Russ AG hat für das Geschäftsjahr 2020 einen Abhängigkeitsbericht für alle Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß §312 AktG erstellt.

Der Bericht enthält folgende Schlusserklärung des Vorstands: "Die Ernst Russ AG, Hamburg, hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es wurden keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden oder eines mit diesen verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen."

Hamburg, den 16. März 2021

Robert Gärtner

Vorstand der Ernst Russ AG

2. KONZERNABSCHLUSS DER ERNST RUSS AG

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 63
Konzernbilanz 64
Konzernkapitalflussrechnung 65
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 66
Konzern-Anlagenspiegel 68

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG (1.1. – 31.12.2020)

IN TEUR ZIFFER * 1.1. – 31.12.2020 1.1. – 31.12.2019
1. Umsatzerlöse (11) 55.567 58.793
2. Verminderung (Vorjahr: Erhöhung) des Bestands an unfertigen
Leistungen
-1 -729
3. Sonstige betriebliche Erträge (12) 9.621 7.881
4. Materialaufwand (13)
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -1.915 -7.119
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -35.614 -25.327
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -6.034 -8.878
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und
für Unterstützung
-936 -1.496
- davon für Altersversorgung 70 TEUR (Vorjahr: 102 TEUR)
6. Abschreibungen (14)
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
-8.180 -5.953
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit
diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen
überschreiten
-1.832 -1.421
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(15) -6.314 -12.000
8. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 255 91
9. Erträge aus Beteiligungen 2.640 1.824
- davon aus verbundenen Unternehmen 985 TEUR
(Vorjahr: 697 TEUR)
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 16 18
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (16) 1.472 1.673
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des
Umlaufvermögens
(17) -470 -1.151
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (18) -2.902 -2.734
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (19) -634 -1.706
- davon Aufwendungen aus der Veränderung latenter Steuern
211 TEUR (Vorjahr: 160 TEUR)
15. Ergebnis nach Steuern 4.739 1.766
16. Sonstige Steuern (20) -3 -66
17. Konzernjahresüberschuss einschließlich nicht beherrschende
Anteile
4.736 1.700
18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender
Konzernjahresüberschuss
-607 -181
19. Konzernjahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen 4.129 1.519
20. Gewinnvortrag 12.087 10.568
21. Konzernbilanzgewinn 16.216 12.087

* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung im Konzernanhang.

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

A. Anlagevermögen
(4)
131.792
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge
445
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen
259
3. Geschäfts- oder Firmenwert
2.796
II. Sachanlagen
123.779
3.020
414
3.812
103.869
53
1. Schiffe
119.738
2. Bauten auf fremden Grundstücken
49
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
49
74
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
512
1.036
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
1.715
2.978
3. Beteiligungen
3.662
4.893
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
2.413
3.313
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
154
17
6. Sonstige Ausleihungen
0
300
B. Umlaufvermögen
30.087
23.331
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
954
1.208
2. Unfertige Leistungen
0
1
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(5)
1. Forderungen aus Leistungen
2.018
2.631
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
30
81
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
870
804
4. Sonstige Vermögensgegenstände
17.022
8.467
III. Sonstige Wertpapiere
0
131
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
9.193
10.008
C. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
933
693
D. Aktive latente Steuern
554
911
Bilanzsumme
163.366
148.714
PASSIVA IN TEUR ZIFFER * 31.12.2020 31.12.2019
A. Eigenkapital (6) 80.140 68.749
I. Gezeichnetes Kapital 32.434 32.434
II. Kapitalrücklage 6.657 6.657
III. Bilanzgewinn 16.216 12.087
IV. Kumuliertes übriges Eigenkapital 2.164 239
V. Nicht beherrschende Anteile 22.669 17.332
B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung (7) 523 678
C. Rückstellungen 6.493 9.035
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (8) 1.577 1.722
2. Steuerrückstellungen 568 1.515
3. Sonstige Rückstellungen (9) 4.348 5.798
D. Verbindlichkeiten (10) 75.417 69.451
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 60.725 54.225
2. Erhaltene Anzahlungen 0 10
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.340 3.140
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 112 44
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4.844 5.240
6. Sonstige Verbindlichkeiten 6.396 6.792
E. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 759 581
F. Passive latente Steuern 34 220
Bilanzsumme 163.366 148.714

* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzernbilanz im Konzernanhang.

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

TEUR 1.1. – 31.12.2020 1.1. – 31.12.2019
Konzernperiodenergebnis einschließlich nicht beherrschende Anteile 4.736 1.700
Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 8.246 6.689
Abnahme der Rückstellungen -926 -2.773
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -1.746 1.132
Abnahme / Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
-2.772 8.382
Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
1.489 -1.570
Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -625 -195
Zinsaufwendungen / Zinserträge 1.430 1.061
Sonstige Beteiligungserträge -2.640 -1.824
Ertragsteueraufwand / -ertrag 634 1.706
Ertragsteuerzahlungen 204 -2.059
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.030 12.249
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 2 0
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0 -225
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 30 25
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -21.153 -13.103
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 4.767 8.653
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen und das übrige
Umlaufvermögen
-7.725 -5.008
Veränderung des Finanzmittelfonds aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 658 -3.100
Veränderung des Finanzmittelfonds aus Zugängen zum Konsolidierungskreis 0 -4.761
Erhaltene Zinsen 203 166
Erhaltene Dividenden 2.366 1.512
Cashflow aus Investitionstätigkeit -20.852 -15.841
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern 5.090 858
Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter 0 -125
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 24.349 12.284
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -14.920 -13.450
Gezahlte Zinsen -2.932 -2.355
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 11.587 -2.788
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -1.235 -6.380
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 420 -99
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 10.008 16.487
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 9.193 10.008

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:

Der Finanzmittelfonds entspricht den in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mitteln und beinhaltet im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.

ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS

EIGENKAPITAL DES MUTTERUNTERNEHMENS

NICHT

KONZERN-EIGENKAPITAL

BEHERRSCHENDE ANTEILE

IN TEUR GEZEICHNETES
KAPITAL
KAPITALRÜCKLAGE
NACH § 272 ABS. 2
NR. 1-3 HGB
NACH § 272 ABS. 2
NR. 4 HGB
SUMME
Stand 1.1.2019 32.434 5.695 962 6.657
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0
Änderung des
Konsolidierungskreises
0 0 0 0
Summe 0 0 0 0
Stand 31.12.2019 32.434 5.695 962 6.657
Stand 1.1.2020 32.434 5.695 962 6.657
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0
Änderung des
Konsolidierungskreises
0 0 0 0
Summe 0 0 0 0
Stand 31.12.2020 32.434 5.695 962 6.657

EIGENKAPITAL DES
MUTTERUNTERNEHMENS
NICHT
BEHERRSCHENDE
ANTEILE
KONZERN
EIGENKAPITAL
GEZEICHNETES
IN TEUR
KAPITALRÜCKLAGE
KAPITAL
EIGENKAPITAL
ERWIRT
SCHAFTETES
KONZERN
KUMULIERTES ÜBRIGES
EIGENKAPITAL
SUMME AUSGLEICHS
POSTEN FÜR
ANTEILE ANDERER
GESELLSCHAFTER
SUMME
NACH § 272 ABS. 2
NACH § 272 ABS. 2
BILANZGEWINN /
SUMME
NR. 1-3 HGB
NR. 4 HGB
BILANZVERLUST
AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER
UMRECHNUNG VON
FREMDWÄHRUNGSABSCHLÜSSEN
Stand 1.1.2019
32.434
5.695
962
6.657
10.568 21 49.680 1.415 51.095
Konzernjahresüberschuss
0
0
0
0
1.519 0 1.519 181 1.700
Währungsumrechnung
0
0
0
0
0 218 218 0 218
Änderung des
0
0
0
0
Konsolidierungskreises
0 0 0 15.736 15.736
Summe
0
0
0
0
1.519 218 1.737 15.917 17.654
Stand 31.12.2019
32.434
5.695
962
6.657
12.087 239 51.417 17.332 68.749
Stand 1.1.2020
32.434
5.695
962
6.657
12.087 239 51.417 17.332 68.749
Konzernjahresüberschuss
0
0
0
0
4.129 0 4.129 607 4.736
Währungsumrechnung
0
0
0
0
0 1.925 1.925 0 1.925
Änderung des
0
0
0
0
Konsolidierungskreises
0 0 0 4.730 4.730
Summe
0
0
0
0
4.129 1.925 6.054 5.337 11.391
Stand 31.12.2020
32.434
5.695
962
6.657
16.216 2.164 57.471 22.669 80.140

KONZERN-ANLAGENSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2020

ENTWICKLUNG DER IMMATERIELLEN VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
IN TEUR 1.1.2020 ZUGANG UMBUCHUNGEN ABGANG 31.12.2020
Entgeltlich erworbene
Dienstleistungsverträge
15.527 0 0 -2.945 12.582
Entgeltlich erworbene
Konzessionen und Lizenzen
66.917 0 0 -106 66.811
Geschäfts- oder Firmenwert 7.690 0 0 -569 7.121
Summe immaterielle
Vermögensgegenstände
90.134 0 0 -3.620 86.514

ENTWICKLUNG DER SACHANLAGEN

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
IN TEUR 1.1.2020 ZUGANG UMBUCHUNGEN ABGANG 31.12.2020
Schiffe 108.329 21.128 0 0 129.457
Bauten auf fremden Grundstücken 320 0 0 0 320
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
2.640 36 0 -41 2.635
Summe Sachanlagen 111.289 21.164 0 -41 132.412

ENTWICKLUNG DER FINANZANLAGEN

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
IN TEUR 1.1.2020 ZUGANG UMBUCHUNGEN ABGANG 31.12.2020
Anteile an verbundenen
Unternehmen
2.173 130 0 -586 1.717
Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
14.738 257 0 -1.520 13.475
Beteiligungen 10.220 39 0 -1.388 8.871
Ausleihungen an Unternehmen mit
denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
10.010 600 0 -1.500 9.110
Wertpapiere des Anlagevermögens 298 0 137 0 435
Sonstige Ausleihungen 300 9 0 -300 9
Summe Finanzanlagen 37.739 1.035 137 -5.294 33.617
Gesamtsumme 239.162 22.199 137 -8.955 252.543
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN BUCHWERT
ABSCHREIBUNGEN ZUSCHREIBUNGEN ABGANG 31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019
-2.129 0 2.499 -12.137 445 3.020
-49 0 0 -66.552 259 414
-709 0 262 -4.325 2.796 3.812
-2.887 0 2.761 -83.014 3.500 7.246
BUCHWERT KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
31.12.2019 31.12.2020 31.12.2020 ABGANG ZUSCHREIBUNGEN ABSCHREIBUNGEN 1.1.2020
103.869 119.738 -9.719 0 0 -5.259 -4.460
53 49 -271 0 0 -4 -267
74 49 -2.586 10 0 -30 -2.566
103.996 119.836 -12.576 10 0 -5.293 -7.293
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN BUCHWERT
1.1.2020 ABSCHREIBUNGEN ZUSCHREIBUNGEN ABGANG 31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019
-1.137 -120 0 52 -1.205 512 1.036
-11.760 0 0 0 -11.760 1.715 2.978
-5.327 -341 405 54 -5.209 3.662 4.893
-6.697 0 0 0 -6.697 2.413 3.313
-281 0 0 0 -281 154 17
0 -9 0 0 -9 0 300
-25.202 -470 405 106 -25.161 8.456 12.537
-115.383 -8.650 405 2.877 -120.751 131.792 123.779

69

3. KONZERNANHANG DER ERNST RUSS AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

Allgemeine Angaben 71
Erläuterungen zur Konzernbilanz 76
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 80
Sonstige Angaben 83

ALLGEMEINE ANGABEN

3.

KONZERNANHANG DER

DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

ERNST RUSS AG FÜR

Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen.

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 32.434.030,00 EUR ist eingeteilt in 32.434.030 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien.

Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit Mai 2012 im Entry Standard der Deutsche Börse AG in Frankfurt und der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet. Die Deutsche Börse AG hat zum 1. März 2017 ihren Entry-Standard durch das Listing-Segment "Scale" für Wachstumsfirmen ersetzt. Die Ernst Russ AG gehört zu den ersten Unternehmen, die am 1. März 2017 das neue Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG begründet haben. Seit dem 16. Dezember 2019 gehört das Scale-Segment zum sogenannten "KMU-Wachstumsmarkt". Hierbei handelt es sich um eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen in Europa, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen (kurz "KMU") ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen.

Zum 31. Dezember 2020 werden nach den der Gesellschaft bekannten Informationen 12.386.630 Aktien (38,2%) durch Herrn Jochen Döhle, Deutschland, sowie durch ihn beherrschte bzw. maßgeblich beeinflusste Unternehmen, 5.215.596 Aktien (16,1%) durch die Hamburg Commercial Bank AG, 2.953.302 Aktien (9,1 %) durch die JaJo Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und 2.075.415 Aktien (6,4%) durch die MS "CORDULA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG gehalten. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz.

Die Ernst Russ AG und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden: "ER Gruppe") bilden einen Reederei-Konzern, der im Wesentlichen in Deutschland tätig ist. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen insbesondere den Betrieb der Seeschifffahrt mit eigenen und fremden Schiffen, die Vornahme von Reederei- und Schiffsmaklergeschäften einschließlich der Ausübung von Tätigkeiten von Befrachtungsmaklern, Vermittlern von Zeitcharterverträgen, die Erbringung von Reedereidienstleistungen jeder Art sowie von kaufmännischen und technischen Beratungsdienstleistungen. Satzungsgemäß ist zudem die Übernahme von immobilienbezogenen Dienstleistungen, wie z.B. das Fonds- und Assetmanagement und die Immobilienverwaltung, Gegenstand des Unternehmens. Mit dem Verkauf des Segments Real Estate wird dieser Unternehmensgegenstand nicht mehr ausgeübt. Des Weiteren ist der Konzern im Management des Fondsvermögens (Assetmanagement) sowie im Bereich der Konzeption und dem Vertrieb von Finanz- und Beteiligungsprodukten, insbesondere aus dem Bereich der Seeschifffahrt und der Immobilien, tätig, wobei Tätigkeiten im Rahmen der Konzeption und dem Vertrieb von Beteiligungsprodukten aktuell nicht ausgeübt werden. Der Unternehmensgegenstand kann auch ganz oder teilweise durch Tochter- und Beteiligungsunternehmen verwirklicht werden.

(1) GRUNDLAGEN

Der Konzernabschluss der Ernst Russ AG zum 31. Dezember 2020 sowie die Vorjahresangaben wurden nach den Vorschriften der §§290 ff. HGB aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach der Vorgabe des § 266 HGB. Für die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Des Weiteren werden zur Übersichtlichkeit und Klarheit Posten ergänzt. Diese Posten werden im Anhang erläutert.

Die Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) Nr. 8 (weitestgehend), 13, 17, 18 (weitestgehend), 19, 20 (weitestgehend), 21, 22, 23, 24 und 25 wurden bei der Erstellung des Konzernabschlusses berücksichtigt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig dargestellt, sind alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben.

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses wurde von der Prämisse der Unternehmensfortführung ausgegangen.

Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

(2) KONSOLIDIERUNG

(A) KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

In den Konzernabschluss der ER Gruppe sind alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Ernst Russ AG direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik hat.

Die Kapitalkonsolidierung für von der ER Gruppe gegründeten oder von fremden Dritten erworbenen Unternehmen, die im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden, erfolgte zum Erwerbszeitpunkt nach der Erwerbsmethode gemäß § 301 HGB. Im Rahmen der dabei verwendeten Neubewertungsmethode werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem darauf entfallenden Anteil der zum Zeitwert bewerteten Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein aus der Verrechnung entstehender positiver Unterschiedsbetrag, soweit werthaltig, wird als derivativer Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge, die aus der Kapitalkonsolidierung zum Erwerbszeitpunkt entstehen, werden nach dem Eigenkapital als "Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung" ausgewiesen.

Werden nach Erlangung des beherrschenden Einflusses weitere Anteile an einem Tochterunternehmen erworben (Aufstockung) oder veräußert (Abstockung), ohne dass der Status als Tochterunternehmen verloren geht, werden diese Transaktionen als Erwerbs- bzw. Veräußerungsvorgang abgebildet.

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden gemäß §§ 303, 305 HGB eliminiert. Zwischenergebnisse werden, sofern wesentlich, gemäß § 304 HGB herausgerechnet.

Von der ER Gruppe gemeinschaftlich mit anderen Partnern geführte Unternehmen sowie assoziierte Unternehmen, bei denen der Konzern über einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik verfügt, ohne jedoch die Möglichkeit zur Beherrschung zu haben, werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Gesellschaften, bei denen ein maßgeblicher Einfluss besteht, dieser jedoch nicht ausgeübt wird, werden als Beteiligungen ausgewiesen.

Die Abschlüsse der Ernst Russ AG sowie der einbezogenen Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Das Realisations- sowie Imparitätsprinzip wurden dabei beachtet. Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen sind auf den Abschlussstichtag der Ernst Russ AG erstellt worden.

(B) KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konsolidierungskreis der ER Gruppe beinhaltet neben der Ernst Russ AG weitere 60 (Vorjahr: 65) Gesellschaften, wovon 14 (Vorjahr: 14) ausländische Unternehmen sind. Des Weiteren werden zehn (Vorjahr: zehn) inländische und ein ausländisches (Vorjahr: keine) Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Veränderung des Konsolidierungskreises resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung von Gesellschaften im Segment Real Estate. Insgesamt wurden im Berichtsjahr sieben Gesellschaften veräußert und zwei Gesellschaften auf andere Konzerntochterunternehmen verschmolzen bzw. sind auf andere Konzerntochterunternehmen angewachsen. Demgegenüber wurden vier Gesellschaften im Berichtsjahr neu gegründet.

Die Veräußerung des Segments Real Estate umfasst insgesamt sieben Tochtergesellschaften. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. Oktober 2020. Die Ent-

konsolidierung dieser sieben Tochtergesellschaften hat sich wie nachfolgend dargestellt auf die wesentlichen Bilanzpositionen der ER Gruppe ausgewirkt (Kaufpreisforderungen sind unberücksichtigt):

BILANZ ZUM 31. OKTOBER 2020 (IN TEUR)

Immaterielle Vermögensgegenstände -885
Finanzanlagen -1.103
Forderungen aus Leistungen -428
Sonstige Vermögensgegenstände -1.549
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten -1.526
Sonstige Rückstellungen -669
Sonstige Verbindlichkeiten -869

Im Vorjahr wurde das Segment Investor Management veräußert. Die Veräußerung umfasste insgesamt 29 Tochtergesellschaften und erfolgte zum 31. Mai 2019. Die Konzerngewinn- und verlustrechnung des Vorjahres enthielt noch folgende Beträge aus diesem Segment:

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. MAI 2019 (IN TEUR)

Umsatzerlöse 3.726
Sonstige betriebliche Erträge 1.226
Personalaufwand -927
Abschreibungen -577
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.017
Erträge aus sonstigen Beteiligungen 474
Steuern vom Einkommen und Ertrag -460

Zum 1.August 2019 wurde die Elbfeeder Inc. mit den dazugehörigen sieben Containerschiffen erstkonsolidiert. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres enthielt im Wesentlichen die nachfolgenden Beträge:

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. AUGUST BIS 31. DEZEMBER 2019 (IN TEUR)

Umsatzerlöse 7.755
Materialaufwand -5.612
Abschreibungen -954
Sonstige betriebliche Aufwendungen -274
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -747

Der Konzernabschluss der Ernst Russ AG ist insoweit nicht mit dem Vorjahreskonzernabschluss vergleichbar.

Zur Übersicht wird auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.Dezember 2020 in der Anlage zum Konzernanhang verwiesen.

Tochtergesellschaften, bei denen gemäß § 296 Abs. 1 HGB erhebliche andauernde Beschränkungen die Ausübung der Rechte des Mutterunternehmens in Bezug auf das Vermögen oder die Geschäftsführung dieses Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen oder die gem. §296 Abs.2 HGB, entweder allein oder gemeinsam mit anderen Tochterunternehmen, keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, wurden nicht in den Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.

(3) ERLÄUTERUNG DER BILANZIERUNGS-UND BEWERTUNGSMETHODEN

(A) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag aktiviert.

Zur Klarheit und Übersichtlichkeit wurde in Vorjahren der Posten entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge eingefügt. Hierunter werden die fortgeführten Anschaffungskosten der im Rahmen von Unternehmenserwerben angeschafften Dienstleistungsverträge ausgewiesen.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt der Bereitstellung linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:

NUTZUNGSDAUER
IN JAHREN
Dienstleistungsverträge 1 – 14
Geschäfts- oder Firmenwerte 10
Markenrechte 10
Software 3 – 10

Im Konzern bestehen keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte.

(B) SACHANLAGEN

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear, entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer, abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:

NUTZUNGSDAUER
IN JAHREN
Mietereinbauten Mietdauer max. 5 – 15
Sonstige Betriebs- und
Geschäftsausstattung
3 – 14

Die Schiffe werden bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 20 bzw. 25 Jahren unter der Berücksichtigung des jeweiligen Schiffsalters planmäßig abgeschrieben. Die Restnutzungsdauer beträgt zum 31.Dezember 2020 zwischen drei und 18 Jahren.

Geringwertige Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens mit einem Wert von unter 250 EUR werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Bei Vermögensgegenständen mit einem Wert von mehr als 250 EUR und weniger als 1.000 EUR wird ein Sammelposten gebildet, der über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben wird.

Bei der Erstkonsolidierung von neu erworbenen Tochterunternehmen werden sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten des Tochterunternehmens neu bewertet. Bei der Ermittlung der Neubewertung von Schiffsvermögen werden eigene Bewertungen zugrunde gelegt, die mit externen Gutachten gestützt werden.

(C) FINANZANLAGEN

Das Finanzanlagevermögen wird mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen bzw. Ausleihungen werden vorgenommen, soweit der anteilige Unternehmens- bzw. Rückzahlungswert dauerhaft unter die Anschaffungskosten gesunken ist. Zuschreibungen werden auf den Betrag der früheren Abschreibungen begrenzt.

Auf eine Anpassung der Bewertung der Anteile an den assoziierten Unternehmen an die konzerneinheitliche Bewertung wurde, mit einer Ausnahme, aus Gründen der Wesentlichkeit verzichtet.

(D) VORRÄTE

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Schmierstoffe für den Betrieb der eigenen Seeschiffe und werden mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Durchschnittswertmethode gemäß § 240 Abs. 4 HGB angesetzt. Die Bewertung erfolgt zum jeweils niedrigeren Betrag von Anschaffungskosten oder Marktpreis.

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung des Vorratsvermögens geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

(E) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE / SONSTIGE WERTPAPIERE

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die flüssigen Mittel sind mit ihrem Nennbetrag oder dem niedrigeren ihnen am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Bei erkennbaren Einzelrisiken werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten oder, soweit möglich, dem Börsen- oder Marktpreis bzw. andernfalls dem beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

(F) AKTIVER RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, ausgewiesen.

(G) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Basis der Anwartschaftsbarwertmethode gemäß den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Als Renteneintrittsalter wurde das 65. Lebensjahr zugrunde gelegt.

Für die Berechnung der Rückstellungen wurde von der Vereinfachungsregel gem. § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht und von einem Zinssatz von 2,30% (Vorjahr: 2,71 %) mit einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ausgegangen. Der Berechnung liegt eine angenommene Rentenanpassung in Höhe von 2% p. a. zugrunde.

Die ER Gruppe hat darüber hinaus für einzelne Mitarbeiter Zuwendungen an Unterstützungskassen geleistet, die als beitragsorientierte Pläne einzustufen sind. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen die Aufwendungen aus diesen Leistungen insgesamt 15 TEUR (Vorjahr: 22 TEUR).

(H) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie werden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages werden Kostensteigerungen berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben werden.

Im Falle von Rückstellungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten und den daraus entstehenden Verpflichtungen gegenüber Dritten werden diese gemäß IDW RS HFA 34 saldiert mit den daraus resultierenden Ansprüchen aus der bestehenden D&O-Versicherung ausgewiesen.

(I) VERBINDLICHKEITEN

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

(J) PASSIVER RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, ausgewiesen.

(K) LATENTE STEUERN

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge, sofern sie innerhalb der nächsten fünf Jahre höchstwahrscheinlich mit steuerpflichtigen Einkommen verrechnet werden können, berücksichtigt.

Die latenten Steuern werden anhand der Steuersätze bemessen, die nach der derzeitigen Rechtslage gelten bzw. zum Realisationszeitpunkt erwartet werden.

Latente Steueransprüche und -schulden werden bei Vorliegen der Voraussetzungen saldiert ausgewiesen.

Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Von dem Wahlrecht zum zusammengefassten Ansatz eines aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach §§ 274 Abs. 1 Satz 2, 306 HGB wird Gebrauch gemacht.

(L) WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Geschäftsvorfälle, die in fremder Währung anfallen, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Fremdwährungsforderungen, deren Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsforderungen werden mit dem jeweiligen Kurs am Bilanzstichtag, höchstens jedoch mit dem Entstehungskurs umgerechnet. Fremdwährungsverbindlichkeiten, deren Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Entstehungskurs oder zum höheren Kurs am Bilanzstichtag angesetzt.

Die Aktiv- und Passivposten einer auf fremde Währung lautenden Bilanz werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umgerechnet wird, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu monatlichen Durchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz wird erfolgsneutral innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Kumuliertes übriges Eigenkapital" ausgewiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

(4) ANLAGEVERMÖGEN

(A) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände der ER Gruppe ist im Konzernanlagespiegel dargestellt.

Bei der Erstkonsolidierung von in vergangenen Geschäftsjahren erworbenen Gesellschaften wurden im Rahmen der Neubewertungsmethode stille Reserven bis zur Höhe des Zeitwertes der erworbenen Vermögensgegenstände aufgedeckt. Die stillen Reserven betreffen im Wesentlichen Dienstleistungsverträge, die in einem gesonderten Posten unter den Immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen werden. Die planmäßige lineare Abschreibung richtet sich nach der angenommenen Vertragslaufzeit. Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge vorgenommen (Vorjahr: 228 TEUR).

Aus der Erstkonsolidierung der König & Cie. GmbH & Co. KG und der König & Cie. Holding GmbH & Co. KG (im Folgenden zusammen: König & Cie.) zum 31. Januar 2016 ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 4.729 TEUR. Aus der Erstkonsolidierung der Ernst Russ Reederei GmbH & Co. KG zum 30.April 2016 ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3.179 TEUR. Im Zuge des Erwerbs von weiteren 15 % an der ehemaligen Tochtergesellschaft Assetando Real Estate GmbH von einem Mitgesellschafter ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 362 TEUR. Im Berichtsjahr haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte, aufgeteilt auf die Segmente der ER Gruppe, wie folgt entwickelt:

(B) SACHANLAGEVERMÖGEN

Hinsichtlich der Entwicklung des Sachanlagevermögens wird auf den Konzernanlagespiegel der ER Gruppe verwiesen.

Der Ausweis der erworbenen Schiffe erfolgt im Bereich des Sachanlagevermögens unter der gesonderten Bilanzposition.

(C) FINANZANLAGEN

Hinsichtlich der Entwicklung des Finanzanlagevermögens wird auf den Konzernanlagespiegel der ER Gruppe verwiesen.

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2020 ist in der Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

Der ausgewiesene Buchwert der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen entspricht dem niedrigeren Wert aus anteiligem Eigenkapital an dem jeweiligen assoziierten Unternehmen und dem beizulegenden Wert.

Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen in Höhe von 1.250 TEUR Darlehen an assoziierte Unternehmen.

TEUR 1.1.2020 ABGANG ABSCHREIBUNG 31.12.2020
Shipping 3.389 -- -593 2.796
Real Estate 423 -307 -116 --
Gesamt 3.812 -307 -709 2.796

(5) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen haben in Höhe von 1.783 TEUR (Vorjahr: 1.459 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die langfristigen Forderungen entfallen wie im Vorjahr vollständig auf sonstige Vermögensgegenstände. Darüber hinaus haben alle verbleibenden Forderungen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten in Höhe von 2.625 TEUR (Vorjahr: 2.558 TEUR) Guthaben bei Kreditinstituten, die zu Sicherungszwecken zu Gunsten Dritter verpfändet sind.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten mit 133 TEUR (Vorjahr: 656 TEUR) Forderungen aus Leistungen.

(6) EIGENKAPITAL

Die Veränderung der Eigenkapitalkomponenten ist in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt.

(A) GEZEICHNETES KAPITAL

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 32.434.030,00 EUR ist eingeteilt in 32.434.030 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien. Der Vorstand hatte aufgrund der am 14. September 2011 eingetragenen Ermächtigung der Hauptversammlung durch Beschluss vom 21.April 2016 mit Zustimmung des

Aufsichtsrats die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage um 6.225.000,00 EUR (6.225.000 Aktien) auf 32.434.030,00 EUR beschlossen.

Mit Beschluss vom 23. Juni 2016 hat die Hauptversammlung den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 22. Juni 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 16.217.015,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016). Wird das Grundkapital gegen Bareinlagen erhöht, ist den Aktionären ein Bezugsrecht zu gewähren. Gemäß § 186 Abs. 5 Aktiengesetz können die neuen Aktien auch von einem Kreditinstitut mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder mehrmalig auszuschließen,

  • für Spitzenbeträge,
  • soweit es erforderlich ist, um Gläubigern der von der Gesellschaft oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- oder Optionsrechts bzw. einer Wandlungspflicht zustehen würde,
  • bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung nicht wesentlich im Sinne des § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz ausgegebenen Aktien insgesamt zehn Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung sind diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder einer Wandlungspflicht ausgegeben wurden oder auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz von der Gesellschaft oder einer ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben wurden. Ferner sind auf diese Begrenzung die Anzahl veräußerter eigener Aktien anzurechnen, sofern die Veräußerung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz erfolgt,

bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen.

Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals anzupassen.

Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 16.217.015,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 16.217.015 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien bedingt zu erhöhen ("Bedingtes Kapital 2016"). Das bedingte Kapital wird nur verwendet, soweit

  • die Inhaber bzw. Gläubiger von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten, die von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 23. Juni 2016 ausgegeben wurden, von den Wandlungs- oder Optionsrechten tatsächlich Gebrauch machen oder,
  • die Inhaber bzw. Gläubiger von Schuldverschreibungen mit Wandlungspflichten, die von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 23. Juni 2016 ausgegeben wurden, ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen

und soweit kein Barausgleich stattfindet oder bereits existierende Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 23. Juni 2016 jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch die Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn der Gesellschaft teil.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des bedingten Kapitals anzupassen; das Gleiche gilt für den Fall, dass die Ermächtigung vom 23. Juni 2016 zur Begebung von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen nicht während der Laufzeit der Ermächtigung ausgeübt wird, sowie im Fall der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Ausübungsfristen für Options- oder Wandlungsrechte bzw. für die Erfüllung der Wandlungs- oder Optionspflichten.

(B) KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage entfällt in Höhe von 5.694.995,00 EUR (Vorjahr: 5.694.995,00 EUR) auf die Rücklage gem. § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und in Höhe von 962.033,40 EUR (Vorjahr: 962.033,40 EUR) auf die Rücklage gem. §272 Abs.2 Nr. 4 HGB.

(7) PASSIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIERUNG

Aus der Erstkonsolidierung der WestFonds Immobilien Anlagegesellschaft mbH (im Folgenden: WestFonds) ergab sich ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 10.870 TEUR. Der passive Unterschiedsbetrag beruhte in voller Höhe auf möglichen zukünftigen Aufwendungen im Zusammenhang mit Haftungsrisiken. Im Zuge des Abschmelzens des Risikos ist der passive Unterschiedsbetrag anteilig erfolgswirksam aufzulösen. Im Berichtsjahr 2020 wurden 87 TEUR aufgelöst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Der verbleibende Betrag in Höhe von 17 TEUR ist im Rahmen der Entkonsolidierung des Segments Real Estate abgegangen.

Aus der Erstkonsolidierung der Cologne Trust Real Estate GmbH (umfirmiert zu Assetando Property Management GmbH) und der Cologne Trust Fund Management GmbH (umfirmiert zu Assetando New Energy GmbH, zusammen nachfolgend: Cologne Trust) ergab sich ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 574 TEUR. Der Erstkonsolidierungszeitpunkt ist der 31. Dezember 2017. Cologne Trust ist insbesondere im Bereich Fonds- und Assetmanagement im Immobiliensektor tätig. Der passive Unterschiedsbetrag beruht in voller Höhe auf einem möglichen zukünftigen Ausgleichsanspruch gegenüber einem Beratungsunternehmen. Da im Berichtsjahr 2020 die Verpflichtung zum Teil entfallen ist, wurden 52 TEUR erfolgswirksam aufgelöst. Der passive Unterschiedsbetrag beträgt zum 31. Dezember 2020 522 TEUR.

(8) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Der Unterschiedsbetrag zwischen den in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen, dessen Berechnung ein durchschnittlicher Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren zu Grunde liegt, und der Pensionsverpflichtung auf Basis eines 7-Jahres-Durchschnitts beträgt 78 TEUR (Vorjahr: 93 TEUR).

(9) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Ausgleichsverpflichtungen sowie Garantien von insgesamt 1.744 TEUR (Vorjahr: 3.092 TEUR), Personalverpflichtungen in Höhe von 818 TEUR (Vorjahr: 721 TEUR), Steuerberatungs- und Prüfungskosten in Höhe von 391 TEUR (Vorjahr: 425 TEUR) und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 759 TEUR (Vorjahr: 405 TEUR).

(10) VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

VERBINDLICHKEITENSPIEGEL PER 31.12.2020

TEUR RESTLAUFZEIT
BIS ZU EINEM JAHR
RESTLAUFZEIT VON
MEHR ALS EINEM
JAHR UND BIS ZU
FÜNF JAHREN
RESTLAUFZEIT
VON MEHR
ALS FÜNF JAHREN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.422 51.904 399
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.340 -- --
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 112 -- --
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
345 4.499 --
Sonstige Verbindlichkeiten 3.560 2.836 --
- davon aus Steuern 573 -- --
- davon aus sozialer Sicherheit 4 -- --

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 59.490 TEUR für die Finanzierung von 15 Containerschiffen und einem Bulker mit Schiffshypotheken sowie

durch Abtretung sämtlicher Chartereinnahmen, Versicherungserstattungen sowie der übrigen Einnahmen besichert.

VERBINDLICHKEITENSPIEGEL PER 31.12.2019

TEUR RESTLAUFZEIT
BIS ZU EINEM JAHR
RESTLAUFZEIT VON
MEHR ALS EINEM
JAHR UND BIS ZU
FÜNF JAHREN
RESTLAUFZEIT
VON MEHR
ALS FÜNF JAHREN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.318 46.411 496
Erhaltene Anzahlungen 10 -- --
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.140 -- --
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 44 -- --
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
741 4.499 --
Sonstige Verbindlichkeiten 4.823 1.969 --
- davon aus Steuern 595 -- --
- davon aus sozialer Sicherheit 7 -- --

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

(11) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 2020 2019
Shipping 50.925 38.471
Real Estate 2.476 14.757
Alternative Investments 1.669 1.577
Other Services 497 655
Investor Management 0 3.333
Gesamtumsatzerlöse 55.567 58.793

Die Umsatzerlöse im Segment "Other Services" betreffen im Wesentlichen Erträge aus Geschäftsbesorgungsverträgen.

Hinsichtlich der geographischen Verteilung der Umsatzerlöse, die nach dem Standort der Konzerngesellschaft ermittelt wird, ergeben sich die folgenden Informationen:

TEUR 2020 2019
Inland 38.850 50.578
Ausland 16.717 8.215

(12) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u. a. unter dem periodenfremden Ergebnis unter Ziffer (21) aufgeführte Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen. Des Weiteren ist der Entkonsolidierungsgewinn aus dem Verkauf des Segments Real Estate in Höhe von 953 TEUR enthalten. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind darüber hinaus Versicherungsentschädigungen, im Wesentlichen in Zusammenhang mit Schäden an den eigenen Schiffen sowie aus der Lossof-Hire Versicherung in Höhe von 2.168 TEUR (Vorjahr: 189 TEUR), enthalten. Des Weiteren sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.926 TEUR (Vorjahr: 465 TEUR) sowie Erträge aus der Zuschreibung auf Finanzanlagen in Höhe von 405 TEUR (Vorjahr: 415 TEUR) enthalten. Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages betragen 87 TEUR (Vorjahr: 189 TEUR).

(13) MATERIALAUFWAND

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen Schmier- und Treibstoffe aus dem Betrieb der eigenen Flotte. Im Vorjahr waren Aufwendungen aus dem Buchwertabgang in Zusammenhang mit dem Verkauf einer Immobilie in Essen in Höhe von 6.000 TEUR enthalten.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Schiffsbetriebskosten in Höhe von 27.566 TEUR (Vorjahr: 16.275 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Unterbereederung in Höhe von 1.083 TEUR (Vorjahr: 1.198 TEUR). Darüber hinaus sind Aufwendungen für Fremdleistungen im Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen für konzernfremde Schiffe in Höhe von 6.729 TEUR (Vorjahr: 7.048 TEUR) entstanden.

(14) ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf insgesamt 1.832 TEUR (Vorjahr: 1.421 TEUR).

Es wurden keine (Vorjahr: 228 TEUR) außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aufgrund von voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen vorgenommen.

(15) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen in Form von Rechts- und Beratungskosten 1.306 TEUR (Vorjahr: 1.833 TEUR), Raumkosten in Höhe von 705 TEUR (Vorjahr: 1.328 TEUR), Aufwendungen für Steuerberatungsund Prüfungskosten in Höhe von 618 TEUR (Vorjahr: 613 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Wertberichtigung von Forderungen aus Leistungen in Höhe von 90 TEUR (Vorjahr: 1.423 TEUR).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind darüber hinaus Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von 1.015 TEUR (Vorjahr: 874 TEUR) enthalten.

(16) SONSTIGE ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE

Im Geschäftsjahr ergaben sich keine Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen.

(17) ABSCHREIBUNGEN AUF FINANZ-ANLAGEN UND WERTPAPIERE DES UMLAUFVERMÖGENS

Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 347 TEUR (Vorjahr: 599 TEUR).

(18) ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen entstanden.

(19) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen.

Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft fällt Körperschaftsteuer in Höhe von 15% (Vorjahr: 15%) sowie ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% (Vorjahr: 5,5%) der geschuldeten Körperschaftsteuer an. Zusätzlich unterliegen diese Gesellschaften sowie in Deutschland ansässige Tochterunternehmen in der Rechtsform einer Personengesellschaft der Gewerbesteuer, deren Höhe sich nach den gemeindespezifischen Hebesätzen bestimmt. Bei im Ausland ansässigen Unternehmen beträgt der Steuersatz 19% (Vorjahr: 19%).

Im Rahmen der Mindestbesteuerung sind die körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge in Deutschland nur eingeschränkt nutzbar. Danach ist eine positive steuerliche Bemessungsgrundlage bis zu 1.000 TEUR unbeschränkt nutzbar. Darüberhinausgehende Beträge sind bis maximal 60% um einen vorhandenen Verlustvortrag zu kürzen.

Die aktiven latenten Steueransprüche und die passiven latenten Steuerschulden ergeben sich aus den temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen wie folgt:

TEUR 31.12.2020 31.12.2019
AKTIVE
LATENTE
STEUERN
PASSIVE
LATENTE
STEUERN
AKTIVE
LATENTE
STEUERN
PASSIVE
LATENTE
STEUERN
Immaterielle Vermögensgegenstände 339 185 207 421
Finanzanlagen -- 4 -- --
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 8 -- 13 11
Sonstige Wertpapiere -- -- -- 4
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 20 -- 1 3
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 401 55 469 61
Sonstige Rückstellungen -- -- 242 --
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -- -- 254 --
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen -- -- 5 --
Sonstige Verbindlichkeiten -- 5 -- --
Temporäre Differenzen 768 249 1.191 500
Verlustvorträge 1 -- -- --
Gesamt 769 249 1.191 500
Saldierung -215 -215 -280 -280
Bilanzansatz 554 34 911 220

Der Berechnung wurde im Jahr 2020 ein Steuersatz von 32,28% (Vorjahr: 32,28%) zugrunde gelegt, der sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0%, dem Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% von der Körperschaftsteuer und dem in Hamburg geltenden Gewerbesteuersatz von 16,45 % (Vorjahr: 16,45 %) zusammensetzt. Unternehmen in der Rechtsform einer Personengesellschaft unterliegen der Gewerbesteuer.

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden bilanziert, sofern deren Realisierung in der nahen Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge ist durch die Verrechnungsmöglichkeit mit passiven latenten Steuerverpflichtungen gegeben.

Die aktiven latenten Steuern auf Basis der temporären Differenzen entfallen im Wesentlichen auf die unterschiedliche Behandlung von Pensionsrückstellungen sowie den in der Ergänzungsbilanz aktivierten entgeltlich erworbenen Geschäftswert. Im Vorjahr entfielen die aktiven latenten Steuern auf Basis der temporären Differenzen im Wesentlichen auf die unterschiedliche Behandlung von Pensionsrückstellungen sowie die im

Rahmen der Erstkonsolidierung gebildeten Drohverlustrückstellungen. In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind periodenfremde Erträge von 739 TEUR (Vorjahr: 697 TEUR) aus Steuererstattungen sowie aus der Auflösung von Steuerrückstellungen enthalten. Zudem sind periodenfremde Aufwendungen von 323 TEUR (Vorjahr: 1.391 TEUR) enthalten.

(20) SONSTIGE STEUERN

Die sonstigen Steuern beinhalteten im Wesentlichen Aufwendungen für KFZ-Steuern.

(21) PERIODENFREMDES ERGEBNIS

Im abgelaufenen Geschäftsjahr resultieren periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1.439 TEUR (Vorjahr: 1.337 TEUR) und Erträge aus bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 132 TEUR (Vorjahr: 440 TEUR). Der Ausweis erfolgt in den sonstigen betrieblichen Erträgen. Darüber hinaus bestanden keine wesentlichen periodenfremden Aufwendungen und Erträge.

SONSTIGE ANGABEN

(22) NACHTRAGSBERICHT

Mit Vertrag vom 5. Februar 2021 hat die ER Gruppe 51% an einer Einschiffsgesellschaft erworben, die in Besitz eines im Jahr 2007 gebauten MPP-Schiffes mit einer Tragfähigkeit von ca. 12.500 dwt ist. Das Schiffsvermögen der ER Gruppe erhöht sich in dem Zusammenhang um ca. 4,5 Mio. EUR.

Ebenfalls mit Vertrag vom 5. Februar 2021 hat die ER Gruppe weitere 2% an einer Gesellschaft erworben, an der die ER Gruppe bisher 49% der Kommanditanteile hielt. Diese Gesellschaft hält ebenfalls 100% der Anteile an einer Einschiffsgesellschaft, die Eigentümerin eines MPP-Schiffes (Baujahr 2007, 12.500 dwt) ist. Die ER Gruppe hält somit mittelbar 51% an der Einschiffsgesellschaft. Das Schiffsvermögen der ER Gruppe erhöht sich in dem Zusammenhang um ca. 5,9 Mio. EUR. Insgesamt erhöht sich das Schiffsvermögen der ER Gruppe mit diesen beiden Transaktionen somit um 10,4 Mio. EUR.

Neben den vorstehend dargestellten Begebenheiten sind bisher keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

(23) MITARBEITERZAHL

In den Geschäftsjahren 2020 bzw. 2019 waren durchschnittlich 68 bzw. 113 angestellte Mitarbeiter beschäftigt.

Im Geschäftsjahr waren keine Mitarbeiter in nach § 310 HGB anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen beschäftigt.

(24) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Für die Inanspruchnahme der Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 2,8 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 berücksichtigt.

Zum 31. Dezember 2020 bestehen darüber hinaus die folgenden Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen:

31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR TUSD TEUR TEUR TUSD
Bürgschaften und andere Verpflichtungen 6.250 6.168 100 2.870 2.781 100
Künftige Zahlungen in operating leases 791 791 -- 926 926 --

Im Folgenden sind die wesentlichen Haftungsverhältnisse kurz erläutert:

  • Die Ernst Russ AG hat für einen Fonds eine Bürgschaft in Höhe von 933 TEUR gewährt. Der Fonds hat Ausschüttungen in den vergangenen Geschäftsjahren vorgenommen. Die Inanspruchnahme wird als unwahrscheinlich eingeschätzt, da mit ausreichender Liquiditätsausstattung in den betroffenen Gesellschaften gerechnet wird.
  • Gegenüber zwei in Abwicklung befindlichen Schiffsgesellschaften hat die Ernst Russ AG eine Liquiditätszusage in Höhe von insgesamt 100 TUSD gewährt. Mit einer Inanspruchnahme wird nicht gerechnet. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird als unwahrscheinlich eingeschätzt, da insoweit mit ausreichender Liquiditätsausstattung in den betroffenen Gesellschaften gerechnet wird.
  • Im Zuge eines Immobilienverkaufs hat die Ernst Russ AG für eine Immobiliengesellschaft eine nachrangige Gewährleistungsbürgschaft in Höhe von 433 TEUR gegenüber dem Immobilienerwerber abgegeben. Sollten Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden, wären diese erst von den vorrangigen Bürgen zu bedienen. Da bisher keine Gewährleistungsansprüche geltend gemacht wurden, wird die Inanspruchnahme als unwahrscheinlich eingeschätzt.
  • Mit der Veräußerung des Segments Investor Management hat die Ernst Russ AG diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von verschiedenartigen Risiken freigestellt. Diese Haftungsrisiken sind der Höhe nach auf einen Betrag von 650 TEUR begrenzt. Bisher sind keine der Garantien in Anspruch genommen worden, die Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür wird als gering eingeschätzt.
  • Mit der Veräußerung des Segments Real Estate hat die Ernst Russ AG diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von verschiedenartigen Risiken freigestellt. Diese Haftungsrisiken sind der Höhe nach auf einen Betrag von 4.153 TEUR begrenzt. Bisher sind keine der Garantien in Anspruch genommen worden, die Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür wird als gering eingeschätzt.

Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bestehen sämtlich für "operating leases" und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR RESTLAUFZEIT
BIS ZU
EINEM JAHR
RESTLAUFZEIT VON
MEHR ALS EINEM BIS
ZU FÜNF JAHREN
31. Dezember 2020 732 59
31. Dezember 2019 802 124

(25) KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die wesentlichen nicht zahlungswirksamen Investitions- und Finanzierungsvorgänge und Geschäftsvorfälle betreffen das Ergebnis aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften in Höhe von 953 TEUR.

Des Weiteren sind nicht zahlungswirksame Zins- und Beteiligungserträge und -aufwendungen in Höhe von 1.467 TEUR und Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.327 TEUR enthalten.

(26) TREUHANDVERHÄLTNISSE

Die ER Gruppe hat in Zusammenhang mit der Abwicklung von zwei Fonds Treuhandkonten bei der finanzierenden Bank der beiden Fonds eingerichtet. Zum 31. Dezember 2020 weisen die Treuhandkonten ein Guthaben in Höhe von insgesamt 11.837 TEUR aus.

(27) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG setzte sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt zusammen:

  • Herr Alexander Stuhlmann, Unternehmensberater, Hamburg (Vorsitzender)
  • Herr Jochen Thomas Döhle, Geschäftsführer der Peter Döhle Schiffahrts-KG, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender)
  • Herr Ingo Kuhlmann, Geschäftsführer der RTC Beteiligungen GmbH, Hamburg
  • Herr Robert Lorenz-Meyer, Unternehmensberater, Hamburg

Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee, war im Geschäftsjahr 2020 alleiniger Vorstand.

Herr Robert Gärtner ist Aufsichtsratsvorsitzender der CDI Concepts Development Integration AG, Dortmund.

(28) ORGANBEZÜGE

Die Gesamtbezüge inklusive der Sachbezüge setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 2020 2019
Vorstand 506 892
Ehemalige Vorstände 46 0
Aufsichtsrat 198 112
Gesamt 750 1.004

(29) HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Das im Konzernabschluss berechnete Honorar des Abschlussprüfers betrug im Geschäftsjahr 2020 312 TEUR (Vorjahr: 295 TEUR) und setzt sich wie folgt zusammen:

(32) SONSTIGES

Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 16. März 2021 aufgestellt und damit zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigeben. Der Konzernabschluss wird dem Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2021 zur Billigung vorgelegt werden.

Hamburg, den 16. März 2021 Ernst Russ AG

Robert Gärtner

Vorstand der Ernst Russ AG

ART DER LEISTUNG (IN TEUR) 2020 2019
Abschlussprüfung 297 293
Sonstige Leistungen 15 2

(30) BEFREIUNGSVORSCHRIFTEN FÜR KONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN

Für die Rote Anna Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, HCI Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Ernst Russ Maritime Management GmbH & Co. KG, MS "Rita" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, MS "Ella" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, MS "AGRAFFA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, REAH Holding GmbH & Co. KG, MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, Ernst Russ Polaris Holding GmbH & Co. KG, MS "Lodur" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, MS "Vidar" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG und die Feederstar GmbH & Co. KG werden die Befreiungsvorschriften nach § 264 (b) HGB in Anspruch genommen.

(31) VORSCHLAG ZUR ERGEBNISVERWENDUNG

Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, der Hauptversammlung vorzuschlagen, den Bilanzgewinn der Ernst Russ AG in Höhe von 21.297.695,95 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

ANTEILSBESITZLISTE DER ERNST RUSS AG

GESCHÄFTSJAHR 2020

SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
A. Vollkonsolidierte verbundene Unternehmen
HCI Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 100,00% D 685.651,85 -39.954,70
HCAM Hanseatische Capital Asset Management
GmbH
Hamburg 100,00% D 3.510.153,37 1.574.648,09
Rote Anna Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00% D 29.474,95 747,03
Ernst Russ Schiff Beteiligungen GmbH Hamburg 100,00% D 26.397.628,93 1.634.206,73
Ernst Russ Maritime Management GmbH & Co. KG Hamburg 100,00% D 5.629.936,92 1.089.163,53
Elbfeeder Inc. Marshall
Islands
52,00% MHL 9.911.159,64 -1.961.743,13
Ernst Russ Portal GmbH Hamburg 100,00% D 543.059,41 90.111,37
HCI Beteiligungsverwaltung GmbH Hamburg 100,00% D 668.267,44 83.075,44
Ernst Russ Polaris Holding GmbH & Co. KG Hamburg 51,00% D 10.423.906,41 -10.510,48
Verwaltung Ernst Russ Polaris GmbH Hamburg 100,00% D 23.291,16 -1.708,84
HSC Geschäftsführungsgesellschaft mbH Schönefeld 100,00% D 25.680,45 140.680,45
Hanseatische Immobilien Management GmbH Hamburg 100,00% D 29.579,54 2.627,58
Hanseatische Immobilien Management
Niederlande GmbH
Hamburg 100,00% D 29.730,36 2.551,49
HCI U.S.A. Management Services Company LLC Wilmington,
Delaware
100,00% USA 167.526,24 -7.814,63
HCAM Asset Management UK Ltd. Windsor,
Berkshire
100,00% GB 93.675,42 88.415,22
HCAM Portfolio Verwaltungs GmbH Hamburg 100,00% D 32.148,21 3.485,49
HCAM Portfolio Management GmbH Hamburg 100,00% D 30.570,83 4.352,89
WestFonds Verwaltung GmbH Schönefeld 100,00% D 62.183,08 29.149,68
SPT Shipping Protect Trust GmbH Hamburg 100,00% D 77.027,62 291,43
Ernst Russ Shipping Verwaltung GmbH Hamburg 100,00% D 27.236,89 2.236,86
HCAM Investment Management UK Ltd. Windsor,
Berkshire
100,00% GB 83.609,84 -825,64
Verwaltung HSC Aufbauplan Schiff GmbH Hamburg 100,00% D 63.610,17 31.318,40
Verwaltung HSC Aufbauplan Portfolio GmbH Hamburg 100,00% D 37.439,05 6.645,30
Management HSC Aufbauplan und Protect
Fonds GmbH
Hamburg 100,00% D 38.655,03 -25.542,43
Ernst Russ Consulting GmbH Hamburg 100,00% D 412.041,60 323.366,59
Ernst Russ Mercator Navigation GmbH Hamburg 100,00% D 63.638,37 39.831,92
Deepwater Maritime Invest GmbH Hamburg 100,00% D 210.795,62 28.666,60
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
Ritella Schiffverwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00% D 38.369,11 6.667,41
REAH Holding GmbH & Co. KG Hamburg 100,00% D 11.291.839,72 -175.773,98
Rote Anna Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 100,00% D 2.253.679,22 839.067,86
MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 51,00% D 14.119.312,77 1.762.375,14
Feederstar GmbH & Co. KG Hamburg 51,00% D 782.011,46 84.690,65
Feederstar Verwaltung GmbH Hamburg 51,00% D 24.167,27 634,72
WestFonds-PHG-Gesellschaft RWI-Fonds 25
mbH i.L.
Hamburg 100,00% D 52.993,73 -1.284,94
WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 2 H
mbH i.L.
Düsseldorf 100,00% D 10.923,26 -3.260,48
WestFonds-PHG-Gesellschaft RWI-Fonds 140
mbH i.L.
Hamburg 100,00% D 8.733,09 3.301,26
WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 6
mbH i.L.
Hamburg 100,00% D 28.554,11 276,37
WestFonds BI Management GmbH i.L. Hamburg 100,00% D 20.894,80 309,54
WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 3
Berlin mbH i.L.
Düsseldorf 100,00% D 19.326,68 -831,54
WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 2 D
mbH i.L.
Hamburg 100,00% D 12.077,54 -3.363,18
WestFonds-PHG-Gesellschaft BI-Fonds 12 mbH
i.L.
Hamburg 100,00% D 15.563,90 -624,62
WestFonds-PHG-Gesellschaft BI-Fonds 14 mbH
i.L.
Hamburg 100,00% D 16.231,39 -942,16
Assetando Hospitality GmbH Hamburg 100,00% D 212.197,72 -135.403,12
HSC Fonds Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00% D 50.982,20 260.982,20
MS "Rita" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 98,00% D 8.187.324,77 159.128,00
MS "Ella" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 98,00% D 6.448.351,13 -215.959,76
MS "Agraffa" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 100,00% D 5.915.551,49 -32.234,62
EF Olivia Ltd. Marshall
Islands
52,00% MHL 13.225.125,91 3.045.752,59
EF Olivia Chartering Ltd. Marshall
Islands
52,00% MHL -779,07 0,00
EF Elena Ltd. Marshall
Islands
52,00% MHL 4.812.333,14 891.487,25
EF Ava Ltd. Marshall
Islands
52,00% MHL 3.384.370,47 907.868,96
EF Ava Chartering Ltd. Marshall
Islands
52,00% MHL 0,00 0,00
EF Eldra Limited Isle of Man 52,00% IMN 7.433.046,21 491.220,76
EF Emira Limited Isle of Man 52,00% IMN 8.646.887,78 453.625,62
EF Emma Limited Isle of Man 52,00% IMN 7.848.957,71 -200.193,95
EF Emma Chartering Limited Isle of Man 52,00% IMN 0,00 0,00
EF Eliza Limited Isle of Man 52,00% IMN 7.293.997,23 340.892,35
Verwaltung MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft
mbH
Hamburg 100,00% D 30.111,61 1.044,41
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
MS "Lodur" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 97,00% D 2.546.759,07 -102.861,24
MS "Vidar" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 98,00% D 7.313.366,80 -204.314,64
B. Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen
Marvest GmbH Hamburg 49,40% D 56.510,15 -208.986,55 (2)
MS Stadt Coburg T+H Schiffahrts GmbH & Co.KG Leer 36,37% D -20.641.044,46 -12.610.790,63 (4)
MS Stadt Freiburg T+H Schiffahrts GmbH & Co.KG Leer 25,67% D -14.273.804,45 -9.835.247,23 (4)
SeaLytix ApS Kopenhagen 35,00% DNK k.A. k.A.
MS "Tasman Castle" GmbH & Co. KG Hamburg 50,00% D -12.141.525,99 -5.395.247,42 (4)
Vierte RRS Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Bad
Zwischenahn
50,00% D 51.895,91 GuV liegt nicht
vor
(3)
Zweite RRS Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Bad
Zwischenahn
50,00% D 71.779,24 GuV liegt nicht
vor
(3)
Fernando Feeder Parent GmbH & Co. KG Hamburg 45,00% D 8.099.961,94 797.779,42 (2)
Fernando Feeder Parent
Verwaltungsgesellschaft mbH
Hamburg 45,00% D 29.793,60 1.263,97 (2)
Auerbach Schiff 6 Holding GmbH & Co. KG Haren/Ems 49,00% D 3.495.073,42 1.028.278,44 (2)
WestFonds 5 Büropark Aachen Laurensberg
KG i.L.
Düsseldorf 49,10% D 1.691.917,75 -100.025,62 (3)

C. Nicht in den Konzernabschluss der Ernst Russ AG gemäß § 296 HGB einbezogene Tochterunternehmen sowie Beteiligungen gemäß § 271 HGB der Ernst Russ AG oder eines Tochterunternehmens

Verwaltungsgesellschaft OS.I Ocean Shipping
I mbH
Hamburg 100,00% D 27.481,15 801,67 (2)*
Europa Schiffsfonds Verwaltungs GmbH Hamburg 48,50% D 36.679,04 3.155,64 (4)
HCI MS "Serena" Verwaltungs GmbH i. L. Hamburg 100,00% D 1.480,59 759,73
Verwaltung HCI Beteiligungsgesellschaft Vela +
Delphinus mbH
Hamburg 100,00% D 37.163,08 -192,92 (2)
Partankers X AS Oslo 2,09% NOR 9.401.325,35 1.057.851,03 (2)
HCI Aircraft Management GmbH Schönefeld 100,00% D 64.457,25 5.208,61 (2)*
Verwaltung MS "Tasman Castle" GmbH Hamburg 50,00% D 20.046,50 501,12 (4)
HCI Real Estate BRIC GmbH & Co. KG Hamburg <1,00% D 56.588.045,50 -831.554,06 (2)
HCI Real Estate BRIC Verwaltungsgesellschaft
mbH
Hamburg 100,00% D 27.144,48 2.144,48 (2)*
HCI Real Estate BRIC Pooling
Verwaltungsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 72.114,67 47.114,67 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XI
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 12.783,87 -3.733,72 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XII
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 33.456,33 -12.696,66 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XIV
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 11.774,60 801,74 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XX
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 18.493,62 -7.303,62 (2)*
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
Hanseatische Immobilienfonds Holland XXI
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 16.769,50 -7.776,83 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XXII
Verwaltungsgesellschaft mbH i. L.
Bremen 100,00% D 9.977,31 -16.181,91 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XXIV
Verwaltungsgesellschaft mbH
Bremen 100,00% D 15.836,81 1.398,66 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XXV
Verwaltungsgesellschaft mbH
Bremen 100,00% D 13.467,49 -4.374,65 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Holland XXVI
Verwaltungsgesellschaft mbH
Bremen 100,00% D 5.282,21 -9.652,98 (2)*
Hanseatische Immobilienfonds Österreich
Verwaltungsgesellschaft mbH
Bremen 100,00% D 46.627,92 17.753,44 (3)*
HCI Real Estate Growth I USA Verwaltungs
gesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 28.483,45 1.364,74 (2)*
HCI Schiffsfonds I Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 6.228,10 -487,85 (2)*
HCI Schiffsfonds II Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 7.193,22 -778,54 (2)*
HCI Schiffsfonds III Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 2.035,81 -1.330,17 (2)*
HCI Schiffsfonds IV Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 1.621,95 -1.775,99 (2)*
HCI Schiffsfonds V Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 2.386,01 -1.199,90 (2)*
HCI Schiffsfonds VI Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 5.564,20 -783,86 (2)*
HCI Schiffsfonds VII Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 9.048,22 -1.085,35 (2)*
HCI Schiffsfonds VIII Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 6.518,51 -487,85 (2)*
HCI Schiffsfonds IX Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 6.051,79 -189,35 (2)*
HCI Renditefonds I Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 5.956,29 -588,55 (2)*
HCI Renditefonds II Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 6.592,59 -1.280,65 (2)*
HCI Renditefonds III Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 8.596,51 -782,56 (2)*
HCI Renditefonds IV Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 2.334,57 -779,25 (2)*
HCI Renditefonds V Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 8.343,66 -353,42 (2)*
HCI Renditefonds Premium I Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 5.785,70 -782,36 (2)*
HCI Renditefonds Premium II Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 8.299,65 -780,96 (2)*
HCI Anteilsverwaltung UG (haftungsbeschränkt) Bremen 100,00% D 22.127,11 -9.235,01 (2)*
HCI 1100 TEU Schiffsfonds I Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 5.462,64 -140,47 (2)*
HCI 1100 TEU Schiffsfonds II Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 5.316,82 -2.667,65 (2)*
HCI Exclusiv Schiffsfonds II Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 8.034,44 -1.025,76 (2)*
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
HCI Hammonia Baltica Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 1.554,91 -1.382,20 (2)*
Dina C Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) Hamburg 50,00% D 4.697,43 523,07 (2)
Margrete C Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Leer 50,00% D k.A. k.A.
Vanessa C Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Leer 50,00% D 5.252,08 682,71 (2)
Verwaltung MS Weisshorn GmbH Drochtersen 50,00% D 35.117,29 1.305,06 (2)
Verwaltung MS Rothorn GmbH Drochtersen 50,00% D 32.938,17 -779,43 (2)
MS Maria Sibum Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Haren/Ems 50,00% D 523,59 -174,06 (4)
MS Alexander Sibum Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Haren/Ems 50,00% D 180,80 -508,78 (4)
Ile de Batz Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Jork 50,00% D 8.830,54 2.230,69 (3)
Ile de Molene Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Jork 50,00% D -585,83 -2.671,74 (4)
Ile de Re Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) Jork 50,00% D 1.155,62 1.118,08 (3)
Ile de Reunion Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Jork 50,00% D 1.021,34 -308,44 (4)
Verwaltung König & Cie. Britische Leben GmbH Hamburg 100,00% D 34.264,37 10.464,20 (2)*
Verwaltung König & Cie. Zweite Britische Leben
GmbH
Hamburg 100,00% D 50.671,68 3.645,00 (2)*
Verwaltung Deepsea Oil Explorer GmbH Hamburg 50,00% D 128.042,12 -3.699,38 (3)
Managementgesellschaft Deepsea Oil Explorer
mbH
Hamburg 50,00% D 273.009,37 -5.709,80 (3)
MS "Cremon" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Drochtersen 48,00% D 10.594,37 1.890,03 (2)
MS "Steintor" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Drochtersen 48,00% D 6.695,39 -1.895,98 (2)
"Elbe Schiffahrt" Verwaltungs-UG
(haftungsbeschränkt)
Drochtersen 48,00% D 9.426,92 1.763,92 (3)
MS "Steinhöft" Verwaltungs-UG
(haftungsbeschränkt)
Drochtersen 48,00% D -2.379,07 908,07 (4)
Steinwerder Verwaltungs-UG
(haftungsbeschränkt)
Drochtersen 48,00% D 4.293,44 -6.554,20 (2)
King "D" Zweite Tankschiffahrts Verwaltungs
GmbH i.L.
Hamburg 100,00% D 21.595,24 -410,25 (2)*
Geja C Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) Hamburg 100,00% D 3.980,45 -963,75 (2)*
HCI Schiffsverwaltungs GmbH Hamburg 100,00% D 51.850,57 2.766,02 (2)*
HCI Wohnimmobilienfonds SPV GmbH i.L. Hamburg 88,00% D -2.787,80 -2.485,47 (2)*
King "D" Dritte Tankschiffahrts Verwaltungs UG Hamburg 100,00% D 18.266,49 11.824,87 (2)*
King "D" Vierte Tankschiffahrts Verwaltungs UG Hamburg 100,00% D 17.358,02 11.143,52 (2)*
MS "Elbwolf" John-Peter Wulff
Schiffahrtsverwaltungs-GmbH
Glückstadt 100,00% D 32.101,98 789,35 (3)*
MS Emotion Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 100,00% D k.A. k.A. *
MS Enterprise Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 100,00% D 5.152,39 4.292,36 (4)*
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
MS Eternity Verwaltung GmbH i.L. Hamburg 100,00% D k.A. k.A. *
JPW 2700 Schiffahrtsverwaltungs-GmbH Glückstadt 100,00% D 27.141,85 -2.405,08 (4)*
Natacha C Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 100,00% D 5.701,85 756,88 (2)*
Vectis Harrier C Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Bremen 100,00% D 4.041,57 -954,80 (2)*
4. Verw. Reederei Marten GmbH i.L. Groß
Wittensee
50,00% D k.A. k.A.
5. Verw. Reederei Marten GmbH i.L. Groß
Wittensee
50,00% D k.A. k.A.
HCI Shipping Opportunity Management GmbH i. L. Hamburg 50,00% D 22.315,31 -200,52 (3)
MarCalabria Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 30.087,37 5.653,29 (4)
MarChaser Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 50,00% D -1.590,87 -604,32 (4)
MarChicora Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 50,00% D 5.111,15 1.047,74 (4)
MarComanche Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 50,00% D -1.401,30 -562,73 (4)
MS "ANGELN" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 49,00% D 7.865,03 2.486,29 (3)
MS "Birk" Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) Hamburg 49,00% D 6.091,96 1.156,46 (3)
MS "HR Constellation" Verwaltung GmbH Hamburg 50,00% D 21.808,41 73,44 (3)
MS "HR Constitution" Verwaltung GmbH Hamburg 50,00% D 21.811,18 -374,49 (3)
MS Endeavour Verwaltung GmbH i.L. Hamburg 50,00% D 70.578,44 -1.545,70 (2)
MS Favourisation Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 32.348,82 -915,85 (2)
MS Frequency Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 50,00% D 26.695,37 -108,00 (4)
MS "Hermann-S." Schiffahrtsverwaltung GmbH Bad
Zwischenahn
47,50% D 34.125,87 1.339,73 (3)
MS Indication Verw.GmbH i.I. Hamburg 47,00% D 25.518,89 -108,00 (4)
MS Intonation Verw.GmbH i.I. Hamburg 47,00% D 25.085,33 0,00 (4)
MS Margaretha Green Verwaltung GmbH Hamburg 50,00% D 44.010,49 -2.877,84 (2)
MS Maria Green Verwaltung GmbH Hamburg 50,00% D 35.860,09 1.906,09 (2)
MS Marion Green Verwaltung GmbH Hamburg 50,00% D 63.680,08 -8.226,26 (2)
MS Mastery Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 23.537,57 1.813,72 (3)
MS "Missunde" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 49,00% D 6.100,68 1.215,66 (3)
MS Motivation Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 22.950,18 1.745,34 (3)
MS PAVIAN Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 50,00% D 22.607,81 1.391,97 (2)
MS Recognition Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 26.130,87 2.017,22 (2)
MS Recommendation Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 20.413,74 1.035,49 (4)
MS "Resolution" Verwaltung GmbH Hamburg 47,50% D 47.877,32 -4.050,99 (3)
MS Revolution Verwaltungs GmbH Hamburg 47,00% D 30.871,06 -244,74 (3)
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
MS "Sandwig" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Hamburg 49,00% D 6.036,78 1.256,64 (3)
MS Trustful Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 50,00% D k.A. k.A.
MS "Voge Dignity" Verwaltungs GmbH Hamburg 49,00% D 30.463,75 1.010,69 (4)
MS "Warnow Vaquita" Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 50,00% D k.A. k.A.
MT Hellespont Commander Verwaltungs GmbH
i.L.
Hamburg 50,00% D k.A. k.A.
MT Hellespont Crusader Verwaltungs GmbH i.L. Hamburg 50,00% D k.A. k.A.
Verwaltung Leo Schiffahrtsgesellschaft mbH Stade 49,00% D 28.166,38 -426,35 (3)
Verwaltung MS "Allegoria" GmbH Hamburg 51,00% D 26.140,19 1.286,20 (2)*
Verwaltung MS "HAMMONIA FRANCIA" GmbH Hamburg 50,00% D 26.140,19 1.286,20 (2)
Verwaltung MS "JPO DELPHINUS"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Stade 48,00% D 32.237,17 -1.423,83 (3)
Verwaltung MS "JPO DORADO"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Stade 48,00% D 28.207,80 -1.403,70 (3)
Verwaltung MS "JPO VELA"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Stade 48,00% D 13.338,21 -19.402,80 (3)
Verwaltung MS "Renate P" GmbH Drochtersen 50,00% D 35.246,48 1.258,19 (2)
Vierte RRS Verwaltungs GmbH i.L. Bad
Zwischenahn
50,00% D 0,00 0,00 (3)
Zweite RRS Verwaltungs GmbH i.L. Bad
Zwischenahn
50,00% D -1.302,00 0,00 (3)
Beluga Shipping "JD12000-14" GmbH & Co. KG i.L. Bremen 50,00% D k.A. k.A.
Beluga Shipping "QS309" GmbH & Co. KG i.L. Hamburg 50,00% D k.A. k.A.
HCI Townsend USA Fund Managers LLC Wilmington,
Delaware
51,00% USA 170.024,22 -1.320,53 (4)*
MT "Gaschem Ice" Verwaltungs
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Hamburg 50,00% D 3.209,32 1.466,36 (4)
MT "Gaschem Snow" Verwaltungs
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Hamburg 50,00% D 3.120,38 1.533,80 (4)
MS "Lappland" Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Jork 50,00% D 234,85 -1.276,67 (4)
MS Stadt Solingen Verwaltungs UG
(haftungsbeschränkt)
Emden 50,00% D 4.151,82 1.409,01 (4)
Verwaltung HSC Protect-Fonds GmbH Hamburg 49,00% D 19.271,83 -1.934,10 (2)
COMBITRADE GmbH Hamburg 20,00% D 204.550,56 -351.968,68 (4)
Verwaltung MS "Tilly Russ"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 21.222,42 -124,59 *
Verwaltung MS "Louise Russ"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 21.577,96 -124,59 *
Verwaltung MS "CAROLINE RUSS"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 26.075,65 511,06 (3)*
Verwaltung MS "Elisabeth Russ"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 26.075,96 511,37 (3)*
Verwaltung MS "PAULINE RUSS"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 25.864,13 299,54 (3)*
Verwaltung MS "Friedrich Russ"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 24.342,99 1.295,89 (3)*
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
Verwaltung MS "Antje Russ"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 21.650,17 -1.973,36 (2)*
Verwaltung MS "HELENE RUSS"
Schiffahrtsgesellschaft mbH
Hamburg 100,00% D 34.912,03 -2.679,78 (4)*
Ernst Russ Shipbroker GmbH & Co. KG Hamburg 15,00% D 3.365.614,12 2.925.592,36 (2)
Seahawk Maritime Tankers Ltd. Marshall
Islands
100,00% MHL k.A. k.A. *
MT "MARE BALTIC" Tankschiffahrts
GmbH & Co. KG i. L.
Hamburg 100,00% D -10.572,40 -3.731,01 (2)*
MS "MARE TRACER" Schiffahrts
GmbH & Co. KG i. L.
Hamburg 100,00% D 174.941,92 156.788,87 (2)*
MS "MARE TRADER" Schiffahrts
GmbH & Co. KG i. L.
Hamburg 100,00% D 100.225,51 88.535,41 (2)*
MS "MARE TRANSPORTER" Schiffahrts
GmbH & Co. KG i. L.
Hamburg 100,00% D 99.528,04 81.561,19 (2)*
MS "MARE TRAVELLER" Schiffahrts
GmbH & Co. KG i. L.
Hamburg 100,00% D 60.580,50 30.798,29 (2)*
King "D" Tankschiffahrts GmbH Hamburg 50,00% D 55.328,70 5.118,78 (4)
MS "King Robert" Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 22.157,22 -1.346,00 (4)
King "D" Tankschiffahrts Verwaltungs GmbH Hamburg 50,00% D 79.814,98 27.397,82 (4)
MS "CAROLINE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 3,60% D -199.410,27 1.853.904,83 (3)
MS "Elisabeth Russ" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 6,90% D -340.256,34 1.904.191,87 (3)
MS "PAULINE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 3,60% D -34.378,41 1.545.738,40 (3)
MS "Friedrich Russ" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 6,10% D -1.261.196,22 1.856.471,35 (3)
Fernando Feeder Holding GmbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -6.393.132,99 -1.628.369,76 (2)
Fernando Feeder Holding
Verwaltungsgesellschaft mbH
Hamburg 45,00% D 28.312,36 917,44 (2)
Fernando Feeder Schiffverwaltungsgesell
schaft mbH
Hamburg 45,00% D 62.835,56 28.083,11 (2)
MS "Chance" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co.
KG i.L.
Hamburg 45,00% D -5.320.975,71 -325.308,78 (2)
MS "Dance" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -5.568.822,53 -2.800.550,25 (2)
MS "Solong" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -1.535.585,92 -498.652,04 (2)
MS "Dream" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -1.736.917,35 -492.820,80 (2)
MS "Ido" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -2.112.564,21 -594.500,00 (2)
MS "Meandi" Schiffahrtsgesellschaft mbH &
Co. KG
Hamburg 45,00% D -2.444.024,58 -649.407,99 (2)
MS "Mirror" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -2.462.210,06 -758.785,47 (2)
MS "Music" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg 45,00% D -2.452.171,97 -601.039,97 (2)
MS "Trouper" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -785.949,00 -594.774,10 (2)
MS "Visitor" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -2.933.609,63 -2.186.740,93 (2)
SITZ BETEILIGUNG LAND EIGENKAPITAL
IN EUR
ERGEBNIS
IN EUR
MS "Winner", Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -4.718.917,31 -1.479.488,79 (2)
MS "Andante" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -2.931.160,47 -1.842.655,31 (2)
MS "Moveon" Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Hamburg 45,00% D -441.167,99 65.085,89 (2)
HSC Optivita UK I General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.020,00 -91,00 *
HSC Optivita UK II General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.017,00 -94,00 *
HSC Optivita UK III General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.019,00 -92,00 *
HSC Optivita VII UK General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.019,00 -92,00 *
HSC Optivita VIII UK General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.016,00 -91,00 *
HSC Optivita X UK General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 7.051,00 -92,00 *
HSC Optivita XI UK General Partner Limited Windsor,
Berkshire
100,00% GB 6.007,00 -73,00 *
TEP ONE CAPITAL LIMITED Cheshire 100,00% GB 21.848,00 -30.044,00 (2)*
TEP TWO CAPITAL LIMITED Cheshire 100,00% GB 44.676,00 23.773,00 (2)*
TEP THREE CAPITAL LIMITED Cheshire 100,00% GB 44.738,00 23.762,00 (2)*
GSI Triebwerke Drei Verwaltungs GmbH i.L. Köln 100,00% D 3.260,55 -5.810,96 (2)*
GSI Triebwerke Zwei Verwaltungs GmbH i.L. Köln 100,00% D 4.786,91 -780,34 (2)*
MS "TILLY RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH
& Co. KG i.L.
Hamburg 100,00% D 0,00 0,00 *
MS "PAUL RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH
& Co. KG i.L.
Hamburg 100,00% D 0,00 0,00 *
MS "KING BASIL" Schiffahrts GmbH & Co. KG i.L. Hamburg 99,00% D 37.262,32 0,00 *
MS "KING BRUCE" Schiffahrts GmbH & Co. KG i.L. Hamburg 99,00% D 18.865,33 0,00 *
WestFonds 6 Hotel am Büsing Palais Offenbach
GmbH & Co. KG i.L.
Düsseldorf 7,57% D 9.706.781,55 448.131,81 (2)
WestFonds 3 Düsseldorf, Tiefenbroicher Weg
GmbH & Co. KG
Düsseldorf 5,98% D 5.358.011,29 702.317,58 (3)
SIGNA 05/HGA Luxemburg Objekt Ikaros
Immobilienfonds GmbH & Co. KG
Düsseldorf <1,00% D 54.177.107,11 2.373.926,88 (2)
KC Dritte Immobilienfonds Verwaltungs GmbH Hamburg 100,00% D 50.271,58 4.017,90 (2)*
KC Zweite Immobilienfonds Verwaltungs GmbH Hamburg 100,00% D 47.231,96 3.024,52 (2)*
König & Cie. Hollandimmobilien Verwaltung GmbH Hamburg 100,00% D 26.978,02 -187,02 (2)*
Assetando Hollandimmobilien Verwaltungs
GmbH
Hamburg 100,00% D 35.859,77 3.165,16 (2)*

Legende: (1) vor Ergebnisabführung (2) Ergebnis 2019 (3) Ergebnis 2018 (4) Ergebnis aus dem Jahr 2017 oder früher * Eine Konsolidierung unterbleibt gemäß § 296 Abs. 2 HGB

4. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Ernst Russ AG, Hamburg

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Ernst Russ AG, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (Konzernlagebericht) der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Informationen im Geschäftsbericht, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und der inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prü-

fung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientier ten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verant wor tlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 23. März 2021

gez. Heckert gez. Lehrmann Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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VORAUSSCHAUENDE ANGABEN

Diese Unterlagen enthalten unter anderem vorausschauende Aussagen und Informationen über künftige Entwicklungen, die auf Überzeugungen des Vorstands der Ernst Russ AG sowie auf Annahmen und Informationen beruhen, die der Ernst Russ AG gegenwärtig zur Verfügung stehen. Worte wie "erwarten", "einschätzen", "annehmen", "beabsichtigen", "planen", "sollten", "könnten" und "projizieren" sowie ähnliche Begriffe in Bezug auf das Unternehmen sollen solche vorausschauenden Angaben anzeigen, die Unsicherheitsfaktoren unterworfen sind.

Viele Faktoren können dazu beitragen, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse der ER Gruppe wesentlich von den Zukunftsprognosen unterscheiden, die in solchen vorausschauenden Aussagen getroffen werden.

Die Ernst Russ AG übernimmt keine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit, vorausschauende Aussagen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Sämtliche vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch welche die tatsächlichen Ergebnisse zahlenmäßig von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie gemacht wurden.

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