Management Reports • Sep 5, 2008
Management Reports
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Die Turbulenzen im Zuge der Finanzkrise haben die Konsumdynamik in den USA verlangsamt und die Wachstumsaussichten deutlich reduziert. Damit entwickelt sich die Weltwirtschaft etwas schwächer als noch zu Jahresbeginn erwartet. Trotz der etwas langsameren Gangart der weltwirtschaftlichen Konjunktur bleiben die Aussichten für die deutsche Konjunktur positiv, zu diesem Ergebnis kommt die Anfang April 2008 veröffentlichte Frühjahrsprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Das DIW Berlin rechnet für 2008 mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent. Der Aufschwung in Deutschland wird vor allem von der Erholung des privaten Konsums getragen, der im weiteren Verlauf wegen der günstigeren Arbeitsmarktentwicklung zunehmend in Gang kommt. Die Binnenkonjunktur wird allerdings noch von hohen Preissteigerungen im Energieund Lebensmittelbereich belastet. Diese bilden sich nur allmählich zurück, da die Preisschocks des letzten Jahres noch nicht vollständig verarbeitet sind. Die Inflationsrate wird in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen.
Der starke Euro hingegen dämpft die Ausfuhren der Unternehmen. Ein abrupter Einbruch der Exportkonjunktur in Deutschland wird jedoch nicht erwartet. Zum einen wirken Kurssicherungsgeschäfte aus dem Vorjahr nach, und zum anderen trägt der hohe Anteil an Investitionsgütern zu einem soliden Wachstum bei, da diese einem geringeren internationalen Preiswettbewerb ausgesetzt sind.
Die im März 2008 unter dem Titel "Detailing Demand – Where will all the Volume go" vom Beratungsunternehmen PHOTON Consulting veröffentlichte Studie zum Solarmarkt geht davon aus, dass das Erneuerbare-Energien Gesetz (EEG) den Zubau an Photovoltaikanlagen ab 2009 weiter rasant steigen lässt.
Ermöglicht wird der rasante Zubau in Deutschland durch die mengenmäßig unbegrenzte und gleichzeitig hohe Förderung von neuen Solaranlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In nahezu allen Auslandsmärkten gibt es hingegen feste Budgets an Fördermitteln beziehungsweise Deckelungen der maximal installierten Solarstromleistung. Unter diesen Bedingungen dürften im Jahr 2010 allein in Deutschland Solaranlagen mit einer Leistung von rund 6.500 Megawatt neu installiert werden, prognostiziert PHOTON Consulting. Im Jahr 2006 lag der Zubau bei etwa 830 Megawatt. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Senkung der Einspeisevergütungen ab dem Jahr 2009 ist in den Prognosen bereits berücksichtigt. Gemäß der Studie werden die Produktionskosten für Solarmodule im Jahr 2010 bei 1,08 Euro je Watt*) Leistung liegen. Der aktuelle EEG-Entwurf ermöglicht hingegen im Jahr 2010 Verkaufspreise von 1,78 bis 1,88 Euro je Watt.
Somit ist Deutschland auch in den nächsten Jahren ein hinreichend profitabler Absatzmarkt für die internationale Photovoltaikindustrie. In anderen Ländern lassen sich dank besserer klimatischer Bedingungen und teilweise noch höherer Einspeisetarife zwar höhere Gewinne mit Solarstrom erzielen, doch so verlässlich wie in Deutschland sind die Bedingungen nirgendwo sonst. Theoretisch könnte damit sogar noch mehr als die besagten 6.500 Megawatt auf deutschen Dächern und Freiflächen landen. Insgesamt erwartet PHOTON Consulting für 2010 eine weltweite Produktion an Solarmodulen von 23.000 Megawatt. Neben Deutschland sind die nächst größten Absatzmärkte Kalifornien mit 3.100 Megawatt, Spanien mit 2.400 Megawatt, Japan mit 1.600 Megawatt und Italien mit 1.500 Megawatt. China, wo bereits ein Großteil der weltweit produzierten Solarmodule hergestellt wird, bleibt mit einem Zubau von 200 Megawatt ein eher unbedeutender Markt.
An den Aktienmärkten war der Jahresbeginn 2008 sehr turbulent. Der DAX erlebte seine höchsten Verluste seit dem 11. September 2001 und verlor zeitweise an einem Tag bis zu sieben Prozent. Der MDax verlor mehr als drei Prozent, der Technologieindex TecDax gab mehr als vier Prozent nach. Und auch der US-Leitindex Dow Jones erreichte im Januar 2008 mit einem minus von rund 2,2 Prozent den tiefsten Stand seit Oktober 2006. Den Kursverlusten folgte jedoch eine rasche Erholung. Dennoch war das erste Quartal 2008 für den DAX das schlechteste erste Quartal der letzten 25 Jahre. Insgesamt verlor der Leitindex in den ersten drei Monaten 19 Prozent an Wert. Bei den 30 DAX-Titeln standen 29 Verlierer einem einzigen Gewinner gegenüber.
Aufgrund der Folgen der US-Hypotheken- und Finanzkrise werden auch in den kommenden Monaten wiederholt starke Schwankungen an den Aktienmärkten prognostiziert.
Große Neuemissionen gab es bisher kaum. Weder in den USA noch Asien, noch Europa. In den ersten drei Monaten 2008 sank die Zahl der Debüts an den Aktienmärkten weltweit um 60 Prozent, so eine Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. An der Deutschen Börse gab es von Januar bis März nur einen Börsengang. Im Vorjahresquartal hatte Frankfurt noch 17 Erstemissionen mit einem Volumen von 252 Millionen Euro verbucht, im vierten Quartal 2007 brachten 15 IPOs einen Gesamterlös von knapp 1,4 Milliarden Euro.
Im ersten Quartal 2008 hat sich das Beteiligungsportfolio gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2007 nicht verändert.
Neuigkeiten aus dem Beteiligungsportfolio konnte die Capital Stage AG am 18. April 2007 vermelden. Die Inventux Technologies AG, an der die Capital Stage AG im Oktober/ November 2007 einen Anteil in Höhe von 39,29 % erworben hatte, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Die Inventux Technologies AG – ein Solarunternehmen, das sich auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Dünnschicht-Photovoltaikmodulen spezialisiert – hat von seinem Technologiepartner Oerlikon die ersten Anlagen zur Produktion innovativer Dünnschicht-Photovoltaik-Module erhalten. Dieser wichtig Meilenstein wurde knapp ein Jahr nach Gründung des Unternehmens erreicht. Die Gesellschaft liegt damit genau im Zeitplan. Mitarbeiter von Inventux und Oerlikon werden unverzüglich mit der Installation der Produktionsanlagen beginnen. Noch vor Ende des Jahres sollen nach erfolgreichen Testund Qualitätssicherungsphasen die ersten Solarmodule ausgeliefert werden. Bis dahin plant Inventux über 40 Mio. Euro in den Auf- und Ausbau der Solarfabrik zu investieren.
Bei den Anlagen handelt es sich um große Beschichtungs- und Strukturierungsmaschinen für Reinräume, mit denen die neuartigen mikromorphen Dünnschicht-Solarmodule hergestellt werden. Die genutzte Technologie wird bisher bei der Produktion von Flachbildschirmen eingesetzt. Sie wurde weiterentwickelt, um eine industrielle Serienfertigung von technologisch führenden Solarmodulen auf Basis von Silizium zu ermöglichen.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres hat die Capital Stage AG insgesamt 97 Beteiligungsangebote erhalten, aus denen bisher noch keine neue Beteiligung resultiert. Grundsätzlich wurden alle Beteiligungsanfragen in dem standardisierten Investitionsprozess der Capital Stage AG zunächst dahingehend überprüft, ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist
und ob eine Beteiligung in das strategische Konzept beider Seiten passt. Aus dieser Prüfung resultierten bereits 71 Absagen.
Bei der sich hieran anschließenden zweiten Phase des Investitionsprozesses wurden aussagefähige Unterlagen des Zielunternehmens im Hinblick auf dessen Geschäftsmodell, Finanz- und Ertragslage, Strategie und Planung analysiert, um eine erste Bewertung zu ermitteln. Gleichzeitig wurde eine mögliche Transaktionsstruktur entwickelt und diskutiert. Aktuell befinden sich noch 18 Beteiligungsanfragen in dieser Phase des Investitionsprozesses, fünf Beteiligungsanfragen wurden nach Abschluss dieser Phase des Investitionsprozesses abgesagt.
Der detaillierteren Prüfung werden zurzeit noch zwei Beteiligungsangebote unterzogen (Phase III). In der Due Diligence Prüfung, bei der wesentliche Erfolgs- und Risikoparameter des Zielunternehmens überprüft werden, befindet sich derzeit ein Unternehmen.
Im ersten Quartal 2008 haben sich keine Veränderungen im Team der Capital Stage AG ergeben. Es besteht zurzeit aus sieben festen Mitarbeitern inklusive Vorstand und einer freien Mitarbeiterin.
Herr Helge F. Kolaschnik hat sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2008 niedergelegt. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher der Hauptversammlung am 28. Mai 2008 vorschlagen, Herrn Dr. Dr. h. c. Jörn Kreke, Unternehmer, Hagen, mit Wirkung zur Beendigung dieser Hauptversammlung zum Mitglied des Aufsichtsrats zu bestellen.
Herr Dr. Dr. h. c. Jörn Kreke ist zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats der Douglas Holding AG, Hagen/Westfalen und Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Euroshop AG, Hamburg.
Die Capital Stage AG hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008 einen Konzernüberschuss in Höhe von TEUR 174 erwirtschaftet. Die Erträge resultierten im Wesentlichen aus dem Finanzergebnis, dass sich aus Zinserträgen in Höhe von TEUR 490 und Erträgen aus Beteiligungen TEUR 53 zusammensetzt. Dem gegenüber standen Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von TEUR 174 sowie Personalkosten in Höhe von TEUR 197. Zum 31. März 2008 verfügt der Konzern über liquide Mittel in Höhe von TEUR 30.600.
Das Ergebnis der Capital Stage AG für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2008 beträgt TEUR -37. Das Ergebnis ist leicht negativ und geringer als im Konzern, da die Zinserträge mit TEUR 279 geringer, die Aufwendungen für Personal und für den laufenden Geschäftsbetrieb jedoch weitestgehend identisch mit denen des Konzerns sind.
Hamburg, im April 2008
Der Vorstand
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