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ENCAVIS AG

Annual Report Apr 28, 2020

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Annual Report

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ENCAVIS AG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Jahresabschluss 2019

Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019

Der Encavis-Konzern

Allgemeine Informationen

Der zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem Encavis-Konzern (nachfolgend "der Konzern" oder "Encavis") auch das Mutterunternehmen, die Encavis AG mit Sitz in Hamburg, Deutschland. Er wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie unter Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) Nr. 20 aufgestellt.

Die Encavis AG stellt den Einzelabschluss nach den Rechnungslegungsgrundsätzen des HGB und den Konzernabschluss nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) auf. Der Lagebericht und Konzernlagebericht sind zusammengefasst, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird jeweils separat dargestellt.

Das Grundkapital beträgt EUR 137.039.147,00 und ist eingeteilt in 137.039.147 Stückaktien ohne Nennbetrag. Die durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien (unverwässert) im Berichtszeitraum beläuft sich auf 131.052.531 (Vorjahr: 129.040.364).

Alle Angaben in diesem Bericht beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt, auf den 31. Dezember 2019 bzw. auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019.

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die im SDAX der Deutschen Börse gelistete Encavis AG nutzt die vielfältigen Chancen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Als unabhängiger Betreiber von umweltfreundlichen und emissionsfreien Kraftwerkskapazitäten hat Encavis das Erzeugungsportfolio seit 2009 kontinuierlich ausgebaut. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist der Erwerb und Betrieb von Solar- und Onshore-Windparks. Das Unternehmen konzentriert sich bei der Akquisition neuer Anlagen in der Regel auf baureife Projekte oder bereits bestehende Anlagen, die über garantierte Einspeisevergütungen (Feed-in Tariffs) oder langfristige Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements) verfügen und die in geografischen Regionen errichtet wurden, die sich durch ein stabiles wirtschaftspolitisches Umfeld und verlässliche Investitions- und Rahmenbedingungen auszeichnen.

Darüber hinaus bietet Encavis über ihre Tochtergesellschaft Encavis Asset Management AG institutionellen Investoren attraktive Möglichkeiten, in Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien zu investieren. Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst alle Dienstleistungen in diesem Geschäftsbereich, das heißt die Initiierung von Fonds bzw. die individuelle Gestaltung und Strukturierung sonstiger Investitionen für professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare Energien sowie den Betrieb der von diesen Anlegern gehaltenen Anlagen.

Mit der 100%igen Tochtergesellschaft Encavis Technical Services GmbH stellt das Unternehmen darüber hinaus stets die höchstmögliche technische Verfügbarkeit der Solar- und Windparks sicher. Die Erfahrung und der Sachverstand der technischen Unternehmenseinheit werden auch im Rahmen der Investitionsprozesse genutzt, um unter anderem die bauliche Qualität und die technische Leistungsfähigkeit der zu erwerbenden Parks zu überprüfen.

Das Portfolio von Encavis umfasst aktuell insgesamt 187 Solar- und 82 Windparks mit einer Leistung von über 2,4 GW in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und Spanien. Davon betreibt der Konzern 21 Solarparks und 41 Windparks im Rahmen des Segments Asset Management für Dritte.

Mit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien leistet die Encavis-Gruppe einen bedeutenden Beitrag für eine nachhaltige und saubere Energieversorgung. Die in den Umsatzerlösen reflektierte von der Unternehmensgruppe im Jahr 2019 produzierte Strommenge beläuft sich auf rund 1,7 Terawattstunden (TWh).

Konzernstruktur

Die Encavis AG ist das Mutterunternehmen des Encavis-Konzerns. Neben der Encavis AG werden zum 31. Dezember 2019 insgesamt 233 Tochterunternehmen (Vorjahr: 230) unmittelbar oder mittelbar in den Konzernabschluss einbezogen.

Das Schaubild stellt die Segmente des Konzerns zum 31. Dezember 2019 dar:

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PV Parks Das Segment umfasst sämtliche Eigenbestands-Solarparks in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Spanien sowie etwaige Holdinggesellschaften.
PV Service Das Segment besteht aus der Encavis Technical Services GmbH, der Stern Energy GmbH sowie der Minderheitsbeteiligung an der Stern Energy S.p.A. Zudem sind die diesem Segment zugeordneten Geschäftsvorfälle der Encavis AG enthalten.
Windparks Hierin sind sämtliche Eigenbestands-Windparks in Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Dänemark sowie die dazugehörigen Holdinggesellschaften enthalten.
Asset Management Das Segment umfasst diejenigen Geschäftsaktivitäten der Encavis GmbH, die das Geschäftsfeld des Asset Managements betreffen, sowie sonstige diesem Geschäftsfeld zugeordnete Gesellschaften, insbesondere die Encavis Asset Management AG.
Verwaltung Das Segment besteht aus den die Verwaltung betreffenden Geschäftsvorfällen der Muttergesellschaft des Konzerns, der Encavis AG, und den diesem Segment zugeordneten Geschäftsvorfällen der Encavis GmbH. Darüber hinaus sind in diesem Segment die Encavis Finance B.V., die Encavis Real Estate GmbH, die Encavis Renewables Beteiligungs GmbH und die Encavis Grundstück Beteiligungs GmbH enthalten.

Internes Steuerungssystem von Encavis

Maßgebliches Ziel von Encavis ist das profitable Wachstum und somit die Steigerung des Unternehmenswerts. Bei der Umsetzung und Überwachung der Zielvorgaben informiert sich der Vorstand regelmäßig über aktuelle Entwicklungen. Hierzu zählen technische und kaufmännische Aspekte der Bestandsparks wie die kumulierte Stromproduktion, die technische Verfügbarkeit der Anlagen, aber auch die Integration von neu erworbenen Solar- oder Windparks in den Encavis-Konzern. Ferner werden im Vorstand potenzielle Investitionsmöglichkeiten sowie die freien, zu Investitionszwecken verfügbaren liquiden Mittel diskutiert. Es erfolgt eine kontinuierliche Liquiditätsüberwachung der operativen Solar- und Windparks. Dadurch ist es dem Vorstand möglich, kurzfristig auf Gegebenheiten zu reagieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Mit dem Geschäftsbericht wird auch die Prognose für das folgende Geschäftsjahr veröffentlicht. Diese basiert auf detaillierten Planungen der einzelnen Konzerngesellschaften. Die veröffentlichte Prognose wird vierteljährlich überprüft und bei Bedarf vom Vorstand angepasst.

Die Ergebniskennzahlen EBITDA und EBIT von Encavis enthalten wesentliche IFRS-bedingte Bewertungseffekte. Dazu zählen beispielsweise die bei der Erstkonsolidierung von neuen Solar- und Windparks im Rahmen der Kaufpreisallokationen (Purchase Price Allocation, PPA) ermittelten Unterschiedsbeträge. Diese Effekte sind nahezu nicht prognostizierbar, da sie im Zusammenhang mit künftigen Investitionen stehen und von verschiedenen projektspezifischen Parametern determiniert werden.

Encavis veröffentlicht daher ein um diese Effekte bereinigtes, angepasstes (adjustiertes) Ergebnis, das die operative Ertragskraft und Entwicklung des Unternehmens wesentlich transparenter und nachhaltiger widerspiegelt.

Die im Prognosebericht enthaltene Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020 basiert ebenfalls auf diesen angepassten Finanzkennziffern.

Zu den im Konzern intern eingesetzten finanziellen und nicht finanziellen Steuerungsgrößen, die sich an den Interessen und Ansprüchen der Aktionäre orientieren, zählen insbesondere:

operativer Cashflow
technische Verfügbarkeit der Anlagen
Umsatzerlöse
bereinigtes operatives EBITDA
bereinigtes operatives EBIT
operatives Ergebnis je Aktie

Die Erreichung der Kennzahlen in Bezug auf die technische Verfügbarkeit der Anlagen, die produzierten Kilowattstunden (kWh) und die daraus resultierenden Umsatzerlöse werden regelmäßig im Performance-Report dargestellt und mit dem Vorstand besprochen.

Der operative Cashflow wird in Übereinstimmung mit IAS 7 nach der indirekten Methode erstellt. Zinszahlungen werden in voller Höhe im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Der operative zahlungswirksame Steueraufwand ist im operativen Cashflow enthalten.

Insbesondere bei Investitionsentscheidungen liegt der Fokus auf einer erwarteten Internal Rate of Return (IRR), die die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital bzw. die Rendite der Investition über einen mehrjährigen Betrachtungszeitraum widerspiegelt. Auch die operative Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity, ROE) ist eine wichtige Kenngröße bei Investitionsentscheidungen. Sie gibt das Verhältnis vom bereinigten operativen Ergebnis nach Zinsen und Steuern (operatives EAT) zum investierten Eigenkapital wieder. Darüber hinaus werden qualitative und strategische Kriterien wie beispielsweise stabile Vergütungssysteme, qualitativ hochwertige Komponenten oder attraktive Finanzierungsbedingungen berücksichtigt.

Die Kennzahlen "Bereinigtes operatives EBITDA" und "Bereinigtes operatives EBIT" leiten sich jeweils aus den IFRS-Ergebniskennzahlen EBITDA und EBIT ab und sind um folgende Effekte bereinigt.

Operatives EBITDA = IFRS-EBITDA abzüglich der folgenden Effekte:

Erträge und Aufwendungen aus dem Abgang von Finanzanlagen und sonstige nicht betriebliche, zahlungswirksame Erträge
sonstige nicht zahlungswirksame Erträge, im Wesentlichen Gewinne aus Unternehmenszusammenschlüssen (Badwills) und Auflösung des Zinsvorteils aus subventionierten Darlehen (Zuwendungen der öffentlichen Hand)
nicht zahlungswirksame anteilsbasierte Vergütung und sonstige nicht operative Aufwendungen
ausgewählte Einmaleffekte

Operatives EBIT = IFRS-EBIT abzüglich der folgenden Effekte:

bereits bereinigte Effekte aus operativem EBITDA
Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte
Wertminderungen aus Werthaltigkeitstests auf aus Kaufpreisallokationen resultierenden Vermögenswerten
Abschreibungen auf Step-ups auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Sachanlagen

Die finanziellen Steuerungsgrößen für die Encavis AG sind im Wesentlichen identisch mit den im Konzern eingesetzten Kennzahlen. Die Bereinigungen des EBITDA und EBIT betreffen bei der Encavis AG im Wesentlichen Effekte aus den Abgängen von Finanzanlagen, aus der Währungsumrechnung sowie aus sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträgen. Die Umsatzerlöse und die technische Verfügbarkeit der Anlagen zählen hingegen nicht zu den Steuerungsgrößen, da diese für die Encavis AG keine oder nur eine unwesentliche Bedeutung haben.

Wirtschaftsbericht

Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Globales Wirtschaftswachstum verliert an Schwung

Nach einem kräftigen Aufschwung in den zurückliegenden Jahren hat sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 spürbar verlangsamt.

Weltwirtschaft wächst schwächer als erwartet

Die globale Wirtschaft ist im Jahr 2019 um 2,9 % gewachsen. Davon geht der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner jüngsten Schätzung vom 20. Januar 2020 aus. Gegenüber dem Jahr 2018 entspricht das einem doch deutlichen Rückgang um 0,9 Prozentpunkte. Im Oktober 2019 waren die IWF-Analysten noch davon ausgegangen, die Hürde von 3 % überspringen zu können. Die überraschend schwache Wirtschaftsentwicklung in einigen Schwellenländern - allen voran in Indien, Mexiko und Südafrika - hätten allerdings diese Kurskorrektur erfordert.

Die Wirtschaft in den Schwellen- und Entwicklungsländern wuchs nach Einschätzung des IWF um 3,7 %, nach 4,5 % im Vorjahr. Für die Industrienationen ermittelten die IWF-Ökonomen einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2019 um 1,7 % (Vorjahr: 2,2 %).

Handelspolitische Streitigkeiten, geopolitische Spannungen und die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels, wie die Brände in Australien, die Dürre in Afrika und die Tropenstürme in der Karibik, haben zu einer großen Verunsicherung der Wirtschaft geführt. Eine anhaltende Lockerung der Geldpolitik zahlreicher Notenbanken auf der Welt konnte nach Einschätzung der IWF-Experten entscheidend dazu beitragen, dass die Verlangsamung des Wachstums nicht noch deutlicher ausgefallen ist.

In der Eurozone stieg die Wirtschaftsleistung um 1,2 % und damit deutlich langsamer im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Zuwachs 0,7 Prozentpunkte höher gelegen hatte. Insbesondere die beiden größten Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich verzeichneten deutliche Einbußen. Das Wachstum hierzulande verlangsamte sich spürbar von 1,5 % im Jahr 2018 auf 0,5 % in 2019. In Frankreich fiel der Rückgang mit 0,4 Prozentpunkten moderater aus. Die französische Konjunktur legte insgesamt um 1,3 % zu. Italien erreichte nur ein leichtes Plus von 0,2 % (2018: 0,8 %) und Spaniens Volkswirtschaft musste ebenfalls Federn lassen, verbesserte sich aber um vergleichsweise starke 2,0 % (2018: 2,4 %).

Für die Volkswirtschaft der USA rechnet der IWF damit, dass die Wirtschaftsleistung um 2,3 % steigen wird, nach 2,9 % im Jahr 2018. Der Abschwung ist auch auf die Verstimmungen gegenüber einigen Handelspartnern zurückzuführen, die aus der Drohung mit oder der Einführung von Zollschranken resultieren.

Wie im Jahr zuvor wurde das Wirtschaftswachstum Chinas von den angespannten Handelsbeziehungen zu den USA beeinträchtigt. Die Konjunktur legte im Jahr 2019 um 6,1 % zu, nachdem im Vorjahr noch ein Wachstum von 6,6 % erreicht werden konnte. Die Wirtschaftsleistung Japans hat nach Einschätzung des IWF im Jahr 2019 ein Wachstum von 1,0 % erreicht (Vorjahr 0,3 %). Indien hingegen verzeichnete einen sehr deutlichen Rückgang seines Wachstums. Der IWF geht davon aus, dass die indische Wirtschaft 2019 nur um 4,8 % gewachsen ist, nach 6,8 % im Vorjahr.

Weltwirtschaft wächst stärker

Für das laufende Jahr 2020 rechnet der IWF damit, dass die Weltwirtschaft wieder an Schwung gewinnen wird. In ihrer aktuellen Prognose gehen die Experten davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,3 % wachsen wird, während sie das Wachstum für 2019 nur auf 2,9 % beziffern. Damit liegen die aktuellen Erwartungen der IWF-Ökonomen an das globale Wachstum niedriger als bei der letzten Vorhersage von Oktober 2019. Damals hatte der IWF für 2020 ein Wachstum von 3,4 % in Aussicht gestellt. Für 2021 revidierte der IWF die Prognose auf 3,4 %, nach zuvor 3,6 %. Die Erholung wird weniger stark ausfallen, als es die Experten des IWF noch im Oktober 2019 vorhergesagt hatten.

Hauptgrund für die leichte Prognosesenkung seien die überraschend negativen Nachrichten aus einigen Schwellenländern, darunter etwa Südafrika, Mexiko und vor allem Indien. Das Wachstum dort werde zwar auf 5,8 % in 2020 und 6,5 % im Jahr 2021 anziehen, doch der IWF korrigierte damit seine Prognose aus Oktober 2019 um 1,2 beziehungsweise 0,9 Prozentpunkte deutlich nach unten. Trotz der jüngsten Annäherungen belasten der Handelsstreit zwischen den USA und China, geopolitische Risiken im Nahen Osten wie auch die Auswirkungen des Klimawandels das weitere globale Wachstum.

Für China beispielsweise erwarten die Experten eine weitere Abkühlung des Wirtschaftswachstums auf 5,8 % im Jahr 2021, nach 6,0 % im laufenden und 6,1 % im zurückliegenden Jahr 2019. Auch für die USA prognostizieren die IWF-Volkswirte einen schrittweisen Rückgang des Wachstums - von 2,3 % im Jahr 2019 auf 2,0 % im Jahr 2020 und 1,7 % in 2021.

Einen umgekehrten Trend sieht der IWF in der Eurozone, wenn auch mit niedrigeren Wachstumsraten. Nach 1,2 % im vergangenen Jahr erwarten die Volkswirte hier 1,3 % in diesem und 1,4 % im folgenden Jahr. Vergleichsweise stark soll die Wirtschaft in Deutschland anziehen. Nach einem mageren Wachstum von geschätzten 0,5 % im Jahr 2019 erwartet der IWF in diesem Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,1 % und für 2021 um 1,4 %.

Die Analysten beim IWF gehen davon aus, dass sich die globale Wirtschaftslage stabilisieren und die exportorientierte deutsche Industrie davon profitieren wird. Die IWF-Ökonomen verweisen auf das erste Teilabkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Dadurch werde sich der negative Effekt aller Handelskonflikte auf die Weltwirtschaft 2020 von 0,8 auf 0,5 Prozentpunkte verringern. Zuversichtlich stimmen zudem die anhaltend lockere Geldpolitik der großen Notenbanken rund um den Globus sowie die nachlassende Sorge vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Beide Faktoren verleihen nach Einschätzung der IWF-Volkswirte der Weltkonjunktur Rückenwind.

EZB lässt den Leitzins vorerst stabil

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Leitzins für den Euroraum zunächst unverändert. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt vorerst bei 0,0 %, teilte der Rat der EZB am 23. Januar 2020 mit. Bereits seit März 2016 liegt der Leitzins auf diesem Rekordtief. Auch den sogenannten Einlagensatz beließ die EZB auf dem bisherigen Niveau von 0,5 %. Damit müssen Banken weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB überschüssiges Geld parken. Gleichzeitig kündigte das Gremium an, seine seit 2003 verfolgte Strategie der Preisstabilität bis Ende 2020 überprüfen zu wollen. Die lockere Geldpolitik dient dem Zweck, mittelfristig eine Teuerungsrate von rund 2 % im Euroraum durchzusetzen.

Der Markt für Erneuerbare Energien

Die globale Energiewende

Der Ausbau Erneuerbarer Energien hat sich auch im Jahr 2019 fortgesetzt. Weltweit befinden sich die Energiemärkte im Wandel, konventionelle Energiequellen und fossile Energieträger werden zunehmend durch den Ausbau und die Nutzung regenerativer Energiequellen ergänzt oder ersetzt.

Die globale Energiewende und das Wachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien wird dabei von folgenden Faktoren maßgeblich bestimmt:

Die negativen Auswirkungen des Klimawandels ziehen neue und strengere internationale Abkommen zum Klimaschutz und zur Bekämpfung der Erderwärmung nach sich, darunter etwa das im Jahr 2016 in Kraft getretene globale Pariser Klimaschutzabkommen. Darüber hinaus bestehen zahlreiche weitere nationale und supranationale Initiativen und Maßnahmen für die Erreichung von Klimazielen, den Ausstieg aus der Atomenergie und für die Schaffung einer kohlenstofffreien Wirtschaft.
Privatwirtschaftliche Initiativen wie "RE100" zeigen, dass nicht nur Staaten, sondern auch Unternehmen ein zunehmendes Interesse daran haben, einen Großteil ihres Energiebedarfs über Erneuerbare Energien abzudecken, und entsprechende Selbstverpflichtungen eingehen, 100 % ihres Energiebedarfs über Erneuerbare Energien zu beziehen. Neben Aspekten der Nachhaltigkeit spielen insbesondere die zunehmende Wirtschaftlichkeit Erneuerbarer Energien sowie die langfristige Planbarkeit der Energiekosten durch den Abschluss langfristiger Stromabnahmeverträge dabei eine wesentliche Rolle.
Der deutliche Preisrückgang bei den Stromgestehungskosten - insbesondere im Bereich der Photovoltaik und der Windkraft - hat die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien deutlich erhöht. In zahlreichen Regionen können Erneuerbare-Energien-Anlagen heute bereits ohne staatliche Förderung wirtschaftlich betrieben werden.
Die weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien haben wieder zugelegt und im Jahr 2019 ein Niveau von 363 Milliarden US-Dollar erreicht. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Mitte Januar 2020 des Bloomberg New Energy Finance (BNEF) hervor.
Darüber hinaus steigt weltweit der Energiebedarf weiter an. Die Digitalisierung der Wirtschaft, die fortschreitende Urbanisierung der Gesellschaft sowie das Thema Elektromobilität haben einen weiteren Anstieg des globalen Energiebedarfs zur Folge. Bis 2040 wird gegenüber dem Basisjahr 2015 mit einem Anstieg des weltweiten Energiebedarfs von rund 30 % gerechnet. Ein Großteil dieses Wachstums wird auf die Nachfrage nach grünem Strom entfallen.

Bereits Mitte 2018 übertraf die weltweit installierte Gesamtleistung Erneuerbarer Energien die Marke von 1 Terawatt (TW). Laut dem Mitte Juni 2019 veröffentlichten Global Status Report 2019 der REN21 wird bereits mehr als ein Fünftel des weltweiten Energiebedarfs durch Erneuerbare Energien gedeckt. Die Schätzungen gehen davon aus, dass sich dieser Anteil bis 2023 auf ein Drittel erhöhen wird.

Nach Angaben der German Solar Association wurden im Bereich der Photovoltaik im Jahr 2018 weltweit Anlagen mit einer Erzeugungsleistung von rund 100 GW neu installiert. Die installierte Erzeugungsleistung erreichte damit den Meilenstein von 500 GW. Für das erste Halbjahr 2019 liegen noch keine Angaben vor. Allerdings erwarten beispielsweise Experten von IHS Markit einer Studie von Anfang April zufolge, dass der weltweite Zubau von Photovoltaikanlagen im laufenden Jahr um etwa 25 % auf rund 129 GW steigen wird. Europa werde mit einem Anteil von 19 GW erneut die Region mit den größten Wachstumsraten sein.

Im Bereich der Windenergie wurden auf Basis der Erhebungen des Global Wind Energy Council im Jahr 2018 weltweit neue Windkapazitäten mit einer Gesamterzeugungsleistung von 51,3 GW installiert. Zum Jahresende 2018 belief sich die weltweit installierte Erzeugungsleistung im Bereich der Windenergie damit auf rund 591 GW (2017: 540 GW). Die Analysten bei der US-amerikanischen Beratungsgesellschaft Wood Mackenzie gehen davon aus, dass die Zubauraten an Windkapazität weltweit in den kommenden Jahren noch deutlich an Dynamik gewinnen werden. In dem Anfang Juli 2019 veröffentlichten Report "Global Wind Power Market Outlook Update: Q2 2019" prognostizieren sie für die Jahre 2019 bis 2023 einen jährlichen Zubau von rund 71 GW, der auf 76 GW bis zum Jahr 2028 steigen soll.

Interesse an privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträgen nimmt weiter deutlich zu

Die zunehmende Wirtschaftlichkeit Erneuerbarer Energien im Vergleich zu konventionellen Formen der Energieerzeugung sowie das klare Bekenntnis zu einer klimafreundlichen Energiebilanz von Unternehmen, wie sie beispielsweise in der RE100-Initiative zum Ausdruck kommt, sorgen für eine zunehmende Dynamik auf dem Markt für privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge (PPAs). Nach Angaben von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) hat sich die Gesamterzeugungskapazität, die über PPAs abgeschlossen wurde, vom Jahr 2017 mit rund 5,6 GW auf rund 12,8 GW im Jahr 2018 mehr als verdoppelt. Der Trend hält an: BNEF geht für das Jahr 2019 davon aus, dass Stromabnahmeverträge über eine installierte Solar- und Windkapazität von mehr als 18,6 GW geschlossen wurden. Die Gesamtkapazität lag Ende Januar 2020 bei rund 51,5 GW, von denen rund 36,2 GW in den USA kontrahiert wurden. Auf die zweitplatzierten Australier entfielen demgegenüber lediglich 2,1 GW.

In Europa ist der PPA-Markt vergleichsweise klein, allerdings hat das Interesse an Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit Stromabnahmeverträgen (PPAs) im Jahr 2019 deutlich zugenommen. Das geht auch aus der aktuellen Analyse "Status Quo: Market Parity of PV and Onshore Wind in Europe" von Enervis Energy Advisors hervor, die dafür die Daten aus 25 Ländern herangezogen haben. Demzufolge existierte in 2019 eine europaweite Pipeline aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer Kapazität von etwa 21 GW, die als PPA-Projekte - also ohne Inanspruchnahme staatlicher Förderung - angekündigt wurden.

Im Solarbereich ist der spanische PPA-Markt besonders fortgeschritten. Allein dort sind im Jahr 2019 Photovoltaikanlagen mit 4.396 MW angekündigt worden. Es folgen Italien mit 1.913 MW und Deutschland mit 1.057 MW. In Portugal (444 MW), Dänemark (338 MW) und Frankreich (158 MW) kommt die Nachfrage ins Rollen. Bei Windenergieanlagen an Land und auf See führt Schweden mit 3.995 MW vor Großbritannien (2.711 MW) und den Niederlanden (1.176 MW).

Die fünf bedeutendsten Stromabnehmer solcher PPA-Vereinbarungen der Welt sind Google mit Kapazitäten von 6,0 GW, Facebook mit 5,0 GW, AT&T und Amazon mit jeweils 2,2 GW sowie Microsoft mit 2,1 GW.

Politische Rahmenbedingungen

Internationales UN-Klimaabkommen von Paris

Im Rahmen der UN-Weltklimakonferenz in Paris im Jahr 2015 haben sich nahezu 200 Staaten auf eine Klimaschutzvereinbarung ("Weltklimaabkommen") geeinigt, die die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5 °C, im Vergleich zum vorindustriellen Niveau vorsieht. Dieses Ziel ist nur mit einer konsequenten und sofortigen weltweiten Klimaschutzpolitik erreichbar. Auf der UN-Klimakonferenz in Kattowitz im Jahr 2018 wurde die weitere Umsetzung der in Paris getroffenen Vereinbarung festgelegt.

Alarmierenden Nachrichten aus der Wissenschaft, zunehmenden Naturkatastrophen auf der Welt und der "Fridays-for-Future-Bewegung" zum Trotz konnten sich die Teilnehmer der Klimakonferenz im Dezember 2019 in Madrid nicht auf weitere Ergebnisse zur Umsetzung des Pariser Weltklimaabkommens verständigen. Erst beim nächsten Treffen im Jahr 2020 sollen die Mitgliedsstaaten des Pariser Klimaabkommens ihre neuen nationalen Klimaschutzpläne für 2030 vorlegen.

Klimapolitik innerhalb der Europäischen Union

Im Dezember 2019 hat die EU-Kommission ihren "Green Deal" vorgestellt. Ziel dieses Klimaplans ist, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird und zugleich weltweiter Spitzenreiter bei grüner Technologie und Industrie wird. Um dies zu erreichen sollen bis 2030 insgesamt 1 Billion Euro investiert werden.

Statt der bisher im Klima- und Energiepaket 2020 der Europäischen Union geplanten Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 40 % gegenüber dem Stand von 1990 bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen laut Green Deal bis dahin um 50 % gesenkt werden.

Voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2020 wird darüber entschieden, ob der Green Deal wie vorgestellt gesetzlich verankert wird.

Politische Rahmenbedingungen in den Kernregionen

Encavis konzentriert sich bei der Akquisition neuer Anlagen vornehmlich auf baureife beziehungsweise schlüsselfertige Projekte oder bereits bestehende Anlagen, die über garantierte Einspeisevergütungen (Feed-in Tariffs) oder langfristige Stromabnahmeverträge verfügen. Bereits bekannte zukünftige Veränderungen in den Förderungssystemen und -mechanismen für Erneuerbare Energien werden bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Neuinvestitionen berücksichtigt und haben keine Auswirkung auf das Bestandsportfolio des Unternehmens. Darüber hinaus bietet Encavis im Rahmen des Geschäftssegments Asset Management institutionellen Investoren über verschiedene Anlagevehikel sowie Direktinvestments eine Beteiligung an attraktiven Erneuerbare-Energien-Anlagen an.

Europa

Mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten hinkt ihren Zielen für den Ausbau Erneuerbarer Energien hinterher. Das geht aus der Auswertung des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) für das Jahr 2018 hervor, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil der Energie aus Erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in der EU auf mindestens 32 % steigen. Zwölf der 28 EU-Mitgliedsstaaten sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Die Zwischenetappe dorthin liegt bei 18 % EU-weit für das Jahr 2018, die mit Hilfe der Zielvorgaben für jeden einzelnen Mitgliedsstaat erreicht werden sollte. Diese nationalen Vorgaben errechnen sich aus verschiedenen Faktoren wie der Ausgangssituation, dem Potenzial im Bereich Erneuerbarer Energien und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Landes.

Im Jahr 2018 schwankte der Grad des bereits erreichten Ausbaus innerhalb der EU beträchtlich: Vorreiter Schweden etwa erzeugte bereits über 54,6 % seines Energieverbrauchs aus Erneuerbaren Quellen, gefolgt von Finnland (41,2 %), Lettland (40,3 %), Dänemark (36,1 %) und Österreich (33,4 %).

Weit dahinter zurück landeten andere Länder, die allesamt unter der 10 %-Marke blieben. Dazu zählen etwa die Niederlande (7,4 %), Malta (8,0 %), Luxemburg (9,1 %) und Belgien (9,4 %).

Deutschland

In Deutschland ist seit dem 1. Januar 2017 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 in Kraft. Ziel ist es unter anderem, den Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2025 auf 30 bis 45 % zu steigern. Im Vertrag der Großen Koalition ist festgeschrieben, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2030 gar auf 65 % steigen soll. In ihrem Klimaschutzprogramm gehen CDU und SPD von einem dann bestehenden Bruttoenergieverbrauch in Deutschland "geringfügig unterhalb des heutigen Niveaus" von 595 TWh aus.

Eine Reihe wissenschaftlicher Studien, darunter eine des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) von Januar 2020, erwarten demgegenüber, dass der Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 748 TWh steigen wird. Gleichzeitig würde die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen auf 345 TWh ansteigen. Der Anteil Erneuerbarer Energien würde somit bei nur 46 % statt der anvisierten 65 % liegen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie hatte bereits in einer umfassenden Studie vom Mai 2019 ebenfalls ermittelt, dass der Bruttostromverbrauch im Jahr 2030 in Deutschland bei rund 740 TWh liegen wird. Um den relevanten 65 %-Anteil in Höhe von 481 TWh von den verschiedenen Erneuerbare-Energien-Technologien erzeugen zu können, müssen nach Berechnungen der Verbandsexperten jährlich erhebliche Kapazitäten neu installiert werden:

Erforderlich sei der Zubau von rund 4.700 MW Windenergie an Land und etwa 1.200 MW Windenergie auf hoher See. Hinzu kommen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 10.000 MW sowie 600 MW im Bereich der Bioenergie. Ergänzend sind Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität von 50 MW sowie Geothermieanlagen mit der gleichen Kapazität notwendig. Dabei raten Verbandsvertreter dazu, die erforderlichen Kapazitäten auf die verschiedenen Erzeugungsarten zu verteilen.

Im Jahr 2019 hat Windenergie erstmals mehr Strom erzeugt als jeder andere Energieträger in Deutschland. Bis Mitte Dezember 2019 waren es bereits über 118 TWh. Seit 2011 belegte die klimaschädliche Braunkohle diesen Spitzenplatz. Wie die Wissenschaftler von Fraunhofer Energy Charts errechnet haben, entspricht das rund 24 % der Nettostromerzeugung Deutschlands.

Dänemark

Die dänische Regierung verfolgt das langfristige strategische Ziel, bis 2050 die Unabhängigkeit Dänemarks von fossilen Brennstoffen zu erreichen. Dafür hat die dänische Regierung das Ausbauziel für Erneuerbare Energien bis 2030 zuletzt um fünf Prozentpunkte erhöht. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtenergiemix soll bis dahin auf 55 % ausgebaut werden. Bis 2050 will Dänemark dann eine komplette Versorgung durch Erneuerbare Energien erreicht haben. Auf diesem Weg sind die Dänen weit gekommen: Dort liegt der Ökostromanteil schon bei gut 53 % - vor allem dank der Windkraft. Sie allein steuert gut 43 % bei. Damit hat Dänemark den weltweit höchsten Anteil von Windenergie am Gesamtstromverbrauch.

Die Dänen gewähren ähnlich dem deutschen EEG einen festen Einspeisetarif für Windkraftanlagen an Land. Dieser liegt bei 3,35 Eurocent pro kWh (0,25 dänische Kronen). Zudem stellen alle Mehreinnahmen oberhalb der 3,35 Eurocent pro kWh durch den am Markt verkauften Strom zusätzliche Umsatzerlöse dar. Die Einspeisevergütung wird abweichend vom deutschen EEG nicht für eine feste Laufzeit, sondern für die ersten 22.000 Volllaststunden pro MW gewährt.

Im Jahr 2017 hat die dänische Regierung beschlossen, die Public Service Obligation, die vergleichbar mit der deutschen EEG-Umlage ist, bis zum Jahr 2021 schrittweise zu streichen. Stattdessen soll die Energiewende über die öffentlichen Haushalte finanziert werden.

Frankreich

Anfang 2019 hat Frankreichs Umweltministerium eine für die Jahre 2019 bis 2028 ausgearbeitete Strategie für die Energie und das Klima vorgelegt. Sie umfasst unter anderem ein sechsjähriges Programm für die Ausschreibung von Photovoltaikanlagen. Demnach sollten im Jahr 2019 rund 2,7 GW und in den nächsten fünf Jahren jeweils 2,9 GW vergeben werden. Bis 2024 soll die gesamte installierte Photovoltaikleistung Frankreichs bei 20 GW liegen. Für Onshore-Windanlagen wird bis 2025 eine Gesamtkapazität von 11,4 GW ausgeschrieben.

Mitte Juni 2019 kündigte Premierminister Edouard Philippe in einer Grundsatzerklärung an, den ökologischen Wandel in den nächsten zwölf Monaten zu beschleunigen und unter anderem ein neues Energie- und Klimagesetz auf den Weg zu bringen. Das Ziel ist es weiterhin, den Anteil der Kernenergie in Frankreich bis 2035 auf 50 % zu senken, wobei die Erneuerbaren Energien und insbesondere die Offshore-Windenergie massiv ausgebaut werden sollen. Die Schließung französischer Kohlekraftwerke ist bereits bis zum Jahr 2022 geplant.

Um diese Lücken zu schließen, entwickelt sich der Zubau Erneuerbarer Energien jedoch zu langsam. Beispielsweise wurden im Neunmonatszeitraum 2019 Solaranlagen mit einer Leistung von 707 MW in Betrieb genommen. Die kumuliert installierte Photovoltaikleistung beläuft sich damit auf 9,6 GW. Um das mittelfristige Ziel von 18,2 GW installierter Photovoltaikleistung bis Ende 2023 zu erreichen, müssten in Frankreich demgegenüber durchschnittlich mehr als 500 MW pro Quartal neuer Kapazität geschaffen werden.

Großbritannien

Mit dem bevorstehenden Austritt aus der EU ist das Vereinigte Königreich nicht mehr an die europäischen Regelungen und Vorgaben zur Klimapolitik gebunden. In dem britischen "Climate Change Act" hat sich Großbritannien jedoch bereits im Jahr 2008 eigene Ziele für eine kohlenstoffarme Wirtschaft bis 2050 gesetzt. Ziel ist vor allem eine Dekarbonisierung der Wirtschaft, weswegen das Vereinigte Königreich weiter auf kohlenstoffarme Energieträger setzt, zu denen auch die Kernenergie zählt. Insofern hält Großbritannien offiziell weiterhin auch an der Fertigstellung des Atomkraftwerks Hinkley Point C fest, das voraussichtlich 2024 ans Netz gehen soll.

Großbritannien hat den Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung kontinuierlich ausgebaut. Zum Ende des ersten Quartals 2019 betrug er bereits 35,8 %. Die staatlichen Förderungsmöglichkeiten, die insbesondere für kleinere Windkraftanlagen und Photovoltaik-Freiflächenanlagen gelten, sind im April 2019 ausgelaufen.

Im dritten Quartal 2019 wurde in Großbritannien erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren Energiequellen erzeugt als aus fossilen Brennstoffen. Wind- und Solarparks, Biomasse- und Wasserkraftwerke haben in England schätzungsweise 29,5 TWh Strom erzeugt. Die grüne Energie in Großbritannien hat sich seit dem Jahr 2010 mehr als vervierfacht. Demgegenüber hat sich die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in den letzten zwölf Monaten von 288 TWh auf 142 TWh halbiert.

Großbritannien setzt ebenfalls insbesondere auf den Aufbau eines umfassenden Netzes an Batteriespeichern. So soll ein nationales Netz aus Batteriespeichern mit einer Leistung von mehr als 2 GW aufgebaut werden.

Italien

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung (MISE) hat mit der Veröffentlichung der neuen umfassenden Klima- und Energiestrategie 2030 die energiepolitischen Pläne der Nationalen Energiestrategie (Strategia Energetica Nazionale) von Ende 2017 konkretisiert. Unter anderem sehen diese einen Ausstieg Italiens aus der Kohleenergie bis zum Jahr 2025 vor, zudem soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch auf rund 27 % bis zum Jahr 2030 gesteigert werden. Dafür sollen die Erzeugungskapazitäten im Bereich der Photovoltaik auf 50 GW und die im Bereich der Windenergie auf 18,4 GW ausgebaut werden. PV würde damit einen Anteil von mehr als 50 % an den Gesamterzeugungskapazitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Italien einnehmen, gefolgt von Hydro- und Windenergie. Rund 35 Milliarden Euro sind für den Ausbau der Erneuerbaren Energien geplant.

Italien will bis zum Jahr 2030 eine installierte Photovoltaikleistung von rund 50 GW realisiert haben. Gleichzeitig zeigt sich auch in Italien die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik, so sind in den vergangenen Monaten zahlreiche Großprojekte mit langfristigen privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträgen geschlossen worden.

Niederlande

Die Niederlande haben sich im Rahmen einer parteiübergreifenden Initiative zu mehr Klimaschutz verpflichtet. Das Ende Juni 2019 beschlossene Klimagesetz sieht vor, dass die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 49 % und bis 2050 um 95 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 reduziert werden. Die Schließung aller niederländischen Kohlekraftwerke soll bis 2030 erfolgen.

Österreich

Die neue österreichische Bundesregierung aus Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Grünen hat Anfang Januar 2020 die Eckpunkte für ein Klimaschutzgesetz vorgestellt, dem ein straffer Zeitplan zugrundeliegt: Bis zum Jahr 2030 soll der Strombedarf zu 100 % mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat deckt Österreich einen Anteil von 32,6 % seines Bruttoenergieverbrauches über Erneuerbare Energiequellen ab. Bis zum Jahr 2040 - und zehn Jahre vor den anderen EU-Mitgliedsstaaten - soll die Klimaneutralität umgesetzt sein. Der grüne Vizekanzler möchte dafür entweder bis 2022 eine CO2-Bepreisung oder eine öko-soziale Steuerreform durchsetzen. Ein neues Energien-Ausbaugesetz soll klare Zubauziele verankern und passende Rahmenbedingungen für einen naturverträglichen Zubau schaffen. Auch ein 1-Millionen-Dächer-Photovoltaik-Programm ist im Koalitionsvertrag vorgesehen.

Spanien

Der spanische Markt für Erneuerbare Energien hat im Jahr 2019 kräftigen Aufwind erfahren - allen voran im Bereich der Photovoltaik: Ende des Jahres waren Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 8,7 GW installiert. Knapp die Hälfte der Kapazitäten (3.975 GW) wurde nach Angaben des Netzbetreibers Red Electrica de España (REE) im Jahresverlauf neu installiert. Wie enorm dieser Zuwachs ist, verdeutlicht der Blick auf die Zubauzahlen der Vorjahre: Im Jahr 2018 wurden REE-Angaben zufolge Anlagen mit einer Kapazität von lediglich 261,7 MW, 2017 nur 135 MW sowie 2016 und 2015 nur 55 MW respektive 49 MW neu installiert.

Mit seiner Gesamterzeugungsleistung belegt Spanien nach Deutschland und Italien den dritten Platz in Europa; gleichwohl hatte die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise dazu geführt, dass Spanien seit dem Jahr 2010 die Förderungen von Erneuerbaren Energien wesentlich und zudem rückwirkend beschnitten und im Jahr 2012 nahezu gänzlich eingestellt hatte. Im Jahr 2016 wurden erstmals seit dem Jahr 2012 wieder Ausschreibungen für Projekte im Bereich der Photovoltaik und Onshore-Windkraft durchgeführt.

Die spanische Regierung hat sich mit dem Klimawandel- und Übergangsgesetz ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2050 will sie die Stromversorgung des Landes vollständig über Erneuerbare Energien abdecken. Das letzte Kohle- und Kernkraftwerk soll bis 2030 geschlossen werden. Damit würden die Treibhausgasemissionen Spaniens gegenüber ihrem Niveau in den 1990er Jahren um rund 90 % reduziert. Um diese Ziele zu erreichen, sollen pro Jahr mindestens 3 GW an neuen Solar- und Windkapazitäten über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgebaut werden.

Spanien profitiert aber vor allem im besonderen Maße auch von dem wachsenden Markt für Power Purchase Agreements, also langfristigen privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträgen, die vollständig ohne staatliche Förderungen auskommen. Die Kombination aus einem drastischen Rückgang der Kosten für die Photovoltaiktechnik, der hohen Sonneneinstrahlung sowie einer geringen Bevölkerungsdichte auf dem Land machen den spanischen Markt dafür geeignet.

Geschäftssegment Asset Management

Mit dem Segment Asset Management bietet der Encavis-Konzern institutionellen Investoren die Möglichkeit, sich über verschiedene Anlagevehikel an Erneuerbare-Energien-Assets zu beteiligen. Neben maßgeschneiderten individuellen Anlagestrategien und Direktinvestments ermöglichen es nach Luxemburger Recht aufgelegte Fonds institutionellen Anlegern auch, sich an einem breit diversifizierten Portfolio aus Wind- und Solarparks zu beteiligen. Dabei können die institutionellen Investoren auf das langjährige Know-how des gesamten Encavis-Konzerns im Bereich der Erneuerbaren Energien vertrauen.

Erneuerbare-Energien-Anlagen bieten attraktive planbare Renditen und stabile Cashflows, die zu einem Großteil staatlich garantiert sind oder durch bonitätsstarke Kunden abgesichert werden. Mit ihren langen Laufzeiten und einer geringeren Korrelation zu anderen Asset-Klassen oder konjunkturellen Schwankungen eignen sie sich beispielsweise besonders für Pensionsfonds und Versicherungen, die langfristig investieren und große Portfolios diversifizieren müssen. Zudem hat sich die Dekarbonisierung von Investmentportfolios international als ein Trend etabliert; institutionelle Investoren ziehen sich zunehmend aus Investitionen in fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl zu Gunsten neuer Investments im Bereich der Erneuerbaren Energien zurück. Nach Angaben des Renewable Global Status Report investierten institutionelle Investoren im Jahr 2017 insgesamt rund 9,9 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien, das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 42 %.

Wesentliche Ereignisse

Encavis AG erwirbt weiteren Solarpark in den Niederlanden und baut die Erzeugungsleistung auf dem niederländischen Markt auf mehr als 100 MW aus

Am 14. Januar 2019 hat die Encavis AG bekannt gegeben, einen weiteren Solarpark in den Niederlanden mit einer Erzeugungsleistung von über 14 MW erworben zu haben. Der im Januar 2019 erworbene Solarpark "Zierikzee" in der Provinz Zeeland wurde Ende des Jahres 2018 an das Stromnetz angeschlossen und hat eine Erzeugungsleistung von 14,1 MW. In den ersten 15 Jahren erhält der Solarpark eine Einspeisevergütung von knapp 11 Eurocent pro kWh, anschließend den jeweiligen Marktpreis. Encavis erwartet, ab dem ersten vollen Betriebsjahr mit dem Solarpark Zierikzee Umsatzerlöse in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro jährlich zu erwirtschaften. Das Investitionsvolumen einschließlich der projektbezogenen Fremdfinanzierungskosten beläuft sich auf 10,6 Millionen Euro. Die Verkäufer bleiben mit einem Anteil von insgesamt 10 % an dem Solarpark beteiligt. Mit dem neu erworbenen Solarpark steigt die aktive Erzeugungsleistung der Encavis AG in den Niederlanden auf rund 106 MW an. Encavis trägt damit zu einer nachhaltigen und grünen Energieversorgung in den Niederlanden bei.

Encavis AG erhält Investment-Grade-Rating von Scope Ratings

Am 19. März 2019 wurde Encavis von der Ratingagentur Scope erstmals bewertet und erhielt ein Emittentenrating im Investment Grade-Bereich (BBB-); der Ausblick für das Rating ist stabil.

Scopes Ratingeinschätzung berücksichtigt unter anderem das risikoaverse Geschäftsmodell aus dem Betrieb von Solar- und Windkraftanlagen mit langfristig und staatlich garantierten Einspeisevergütungen. Darüber hinaus tragen auch die konsequent ausgebaute regionale Diversifikation des Portfolios sowie der hohe Anteil der Non-Recourse-Finanzierungen (regresslose Finanzierungen) an der Wachstumsfinanzierung von Encavis zu dieser guten Bewertung bei. Die Ratingagentur Scope bescheinigt Encavis damit wie erwartet eine sehr gute und nachhaltige Bonität.

Mit dem Emittentenrating gibt Scope den Marktteilnehmern auf den internationalen Finanzmärkten eine klare Orientierung und unabhängige Einschätzung über die aktuelle und mittelfristige Bonitätslage des Unternehmens und sorgt damit für mehr Sicherheit und Transparenz. Mit der Bewertung als Investment Grade durch eine anerkannte Ratingagentur dürfte sich für Encavis nicht nur die Bandbreite an Optionen für die zukünftige Wachstumsfinanzierung erweitern, sondern auch die Höhe der Kosten für die Aufnahme dieser Mittel dürfte sich verringern.

Encavis-Konzern setzt durch den Verkauf von Minderheitsanteilen an Windparks Cash-Reserven frei

Am 28. Mai 2019 hat die Encavis AG bekannt gegeben, dass die Encavis Asset Management AG im Auftrag der Encavis AG jeweils 49 % der Anteile an den vier deutschen Windparks "Briest", "Breitendeich", "Debstedt" und "Lunestedt" an einen in Luxemburg betreuten Spezialfonds der Versicherungskammer Bayern veräußerte. Dieser hatte im Vergleich zu zwei weiteren Interessenten das attraktivste Angebot vorgelegt. Durch die Transaktion sind dem Konzern liquide Mittel in Höhe von rund 24 Millionen Euro zugeflossen. Die strategische Weichenstellung des Encavis-Konzerns, zukünftig Minderheitsanteile von bis zu 49 % an Wind- und ausgewählten Solarparks an institutionelle Investoren zu veräußern, setzt bestehende Cash-Reserven zur Investition in weitere Projekte frei, führt zu operativen Buchgewinnen und - insbesondere bei Windparks - zu einer weiteren Risikodiversifikation.

Encavis Asset Management AG baut Portfolio aus Wind- und Solarparks in Deutschland und Frankreich weiter aus

Die Encavis Asset Management AG hat am 2. Juli 2019 bekannt gegeben, zwei Luxemburger Spezialfonds bei Investments in Erneuerbare Energien beraten zu haben. Die Gesamterzeugungsleistung der Anlagen liegt bei rund 36 MW.

Die Gesellschaft hat als Anlageberater in Kooperation mit der Bayerischen Landesbank den für Banken, Versicherungen und Pensionskassen aufgelegten Spezialfonds Encavis Infrastructure Fund II S.A. (SICAV-RAIF) bei dem Kauf eines Windparks in Süddeutschland begleitet. Der Windpark "Gussenstadt" im baden-württembergischen Landkreis Heidenheim wurde im April vergangenen Jahres in Betrieb genommen. Vier Turbinen der Firma Nordex sorgen auf einer Nabenhöhe von über 140 Metern für eine Gesamterzeugungsleistung von rund 14 MW. Dieser Spezialfonds wird von der HANSAINVEST LUX verwaltet.

Der von Hauck & Aufhäuser verwaltete Spezialfonds CHORUS Infrastructure Fund S.A. (SICAV-SIF) wurde bereits im Jahr 2014 aufgelegt und finanziert seither Solar- und Windkraftanlagen in Deutschland und Finnland. Kürzlich stockte ein institutioneller Anleger sein Engagement deutlich auf. Aus den Mitteln wurden nun zwei Photovoltaik-Freiflächenanlagen in sonnenreichen Regionen Südfrankreichs erworben. Beide Solarparks verfügen zusammen über eine Nennleistung von rund 22 MW und profitieren von langfristigen Einspeisevergütungen.

Des Weiteren wurde der Solarpark Friedmannsdorf im bayrischen Landkreis Hof bereits Mitte Mai 2019 vollständig ans Netz gebracht. Der Solarpark wurde Ende Februar 2019 vom oben genannten Fonds in der Bauphase erworben.

Encavis Asset Management AG: Sparkassen und Banken zeichnen Spezialfonds und ermöglichen Investitionen über 100 Millionen Euro

Die Encavis Asset Management AG hat am 24. Juli 2019 bekannt gegeben, erneut umfangreiche Zeichnungen erhalten zu haben. Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben den Spezialfonds Encavis Infrastructure II Renewables Europe II gezeichnet. Mit den neu eingeworbenen Mitteln kann Encavis über 100 Millionen Euro in Erneuerbare-Energien-Anlagen im Rahmen des Asset Managements investieren. Es ist bereits das dritte Closing für den SICAV-Spezialfonds nach Luxemburger Recht mit Investitionsfokus auf baureifen Solar- und Windparks in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Frankreich. Das aktuelle Portfolio besteht aus deutschen Solar- und Windparks und soll zügig um Investments in den Niederlanden und Frankreich ergänzt werden.

Encavis AG erwirbt 30 % der Anteile an Stern Energy S.p.A. - strategischer Schritt zur Stärkung der technischen Dienstleistungen

Die Encavis AG hat am 22. August 2019 bekannt gegeben, eine Minderheitsbeteiligung von 30 % an der Stern Energy S.p.A. (Stern), ihrem langjährigen Partner für die Bereiche Operation and Management (O&M), erworben zu haben, um ihr Geschäft mit technischen Solardienstleistungen zu stärken.

Die Investition in Stern ist ein wichtiger strategischer Schritt für Encavis, um eine bedeutende europaweite Präsenz im Bereich der technischen Solardienstleistungen aufzubauen. Der Wettbewerbsvorteil, alle Segmente der Wertschöpfungskette abzubilden, wird die bereits bestehende O&M-Geschäftsplattform stärken. Encavis kann auf eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Partner Stern zurückblicken, der bereits für den technischen Betrieb eines Großteils des italienischen und britischen Portfolios von Encavis sowie für Teile des niederländischen Portfolios verantwortlich ist. Encavis und Stern werden gemeinsam daran arbeiten, den Wert dieser gut funktionierenden Partnerschaft weiter zu steigern, indem sie die gemeinsamen Geschäftsaktivitäten im Bereich der O&M-Solardienstleistungen auf das gesamte Encavis-Portfolio ausdehnen. Die Entscheidung, Stern zum bevorzugten O&M-Beauftragten für alle bestehenden Solaranlagen auszuwählen, reduziert die Kosten und bietet zusätzliche Größenvorteile im technischen Dienstleistungsgeschäft von Encavis.

Der Umsatz des kombinierten O&M-Geschäfts und des O&M-Zusatzdienstleistungsgeschäfts von Stern ist in den vergangenen fünf Jahren (2012 - 2017) durchschnittlich um mehr als 35 % pro Jahr gewachsen. Für 2019 wird eine weitere Steigerung dieses Wachstums mit einem geschätzten Umsatz von rund 12,5 Millionen Euro erwartet.

Erfolgreiche Aufstockung der im Jahr 2017 begebenen Hybrid-Wandelanleihe durch die Begebung neuer Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 53 Millionen Euro

Die Encavis AG hat am 5. September 2019 erfolgreich die von der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Encavis Finance B.V. emittierten, ausstehenden, zeitlich unbefristeten und nachrangigen Schuldverschreibungen mit zeitlich begrenzten Wandlungsrechten in auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft durch die Begebung neuer Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 53 Millionen Euro (die "neuen Schuldverschreibungen") aufgestockt. Der Gesamtnennbetrag der Hybrid-Wandelanleihe erhöht sich dadurch auf bis zu 150,3 Millionen Euro. Ab Valuta werden die neuen Schuldverschreibungen mit den ursprünglichen Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 97,3 Millionen Euro, die am 13. September 2017 platziert worden sind, konsolidiert und bilden mit diesen eine Gesamtemission unter der bestehenden ISIN DE000A19NPE8. Die eingeworbenen Mittel aus der Begebung der neuen Schuldverschreibungen werden zur Finanzierung von neuen Investitionen in Solar- und Windparks verwendet und werden gemäß den International Financial Reporting Standards als Eigenkapital bilanziert. Die neuen Schuldverschreibungen wurden bei institutionellen Anlegern in europäischen Ländern platziert und zu 114,25 % ihres Nennwerts begeben.

Encavis AG unterzeichnet langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) über zehn Jahre für den spanischen Solarpark Talayuela (300 MW Leistung)

Die Encavis AG hat am 5. September 2019 bekannt gegeben, einen langfristigen Stromabnahmevertrag mit einem international führenden Energieunternehmen über zehn Jahre geschlossen zu haben. Diese Anlage in der Nähe der spanischen Stadt Talayuela zählt mit einer Erzeugungsleistung von rund 300 MW zu den größten Solarparks in Europa und ist der bisher größte Solarpark in der Geschichte des Unternehmens.

Die Gesellschaft realisiert mit dem langfristigen privatwirtschaftlichen Stromabnahmevertrag in Spanien ein Solarprojekt ganz ohne staatliche Einspeisevergütung und überträgt damit die in der Windbranche bereits erfolgreiche Praxis der direkten Stromabnahmeverträge mit Industriekunden auf den wachstumsstarken Solarmarkt. Die über die Vertragslaufzeit vereinbarte Strommenge beträgt insgesamt 4.300 GWh. Der Abnehmer ist ein bonitätsstarkes, mit einem Investment Grade Credit Rating ausgezeichnetes, international führendes Energieunternehmen, das in mehr als 40 Ländern operativ tätig ist. Zu den wirtschaftlichen Konditionen des für zehn Jahre fixierten Abnahmepreises wurde Stillschweigen vereinbart, ebenso wie über den Namen des Vertragspartners.

Encavis Asset Management AG: Versicherungskonzern mandatiert die Gesellschaft als Anlageberater

Die Encavis Asset Management AG hat am 23. Oktober 2019 bekannt gegeben, dass ein namhafter Versicherungskonzern ihr die Anlageberatung seines Spezialfonds anvertraut hat. Der Fonds mit einem Zielvolumen im dreistelligen Millionenbereich soll in ein Portfolio aus Solar- und Windparks investieren. Die Rahmenbedingungen des Fonds wurden von den Partnern gemeinsam ausgearbeitet. Der Versicherungskonzern möchte mit diesem Fonds einen weiteren Beitrag zur Energiewende leisten sowie attraktive Renditen bei einem interessanten Chancen-Risiko-Profil erwirtschaften.

Erste Fondstransaktionen mit einem Volumen von 32 MW wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Der erst kürzlich vollzogene Erwerb des französischen Windparks "Les Landes" ergänzt das Portfolio um weitere 18 MW. Zusätzliche Wind- und Solarparks in Mitteleuropa befinden sich momentan in der Due-Diligence-Prüfung.

Encavis AG verlängert Vorstandsverträge von CEO und CFO um weitere fünf Jahre bis zum Herbst 2025

Am 31. Oktober 2019 hat die Encavis AG bekannt gegeben, dass der Aufsichtsrat der Gesellschaft frühzeitig die Verträge der beiden Vorstandsmitglieder Dr. Dierk Paskert (58) bis zum 31. August 2025 und Dr. Christoph Husmann (54) bis zum 30. September 2025 verlängert. Die bisher bestehenden Verträge der beiden Vorstände laufen noch jeweils bis 2020.

Alexander H. Stütz wird zum Vorstand der Encavis Asset Management AG (EAM) bestellt, Karsten Mieth wird Sprecher des Vorstands

Der Aufsichtsrat der Encavis Asset Management AG hat Herrn Alexander H. Stütz mit Wirkung zum 1. Januar 2020 zum Vorstand der Gesellschaft bestellt. Die Bestellung erfolgt für drei Jahre bis zum 31. Dezember 2022. Zugleich wurde der bisherige Alleinvorstand, Herr Karsten Mieth, zum Sprecher des Vorstands der Encavis Asset Management AG ernannt.

Alexander H. Stütz (Dipl.-Ing. der Luft- und Raumfahrttechnik) verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in geschäftsleitenden Funktionen bankenunabhängiger Finanzdienstleistungsinstitute mit den Schwerpunkten Asset Management, Vertrieb und Controlling. Bereits 2011 integrierte Stütz das von ihm aufgebaute Geschäftsfeld Erneuerbare Energien in die Portfoliostruktur langfristig orientierter Investoren. Er rückt nun von der Position des Head of Institutional and Private Clients der Encavis Asset Management AG, die er seit Juni 2017 innehat, in den Vorstand der Encavis Asset Management AG auf.

Encavis AG schließt langfristigen Stromabnahmevertrag mit Amazon ab

Am 5. Dezember 2019 hat Encavis bekannt gegeben, mit Amazon einen langfristigen Stromabnahmevertrag, ein sogenanntes Power Purchase Agreement, abgeschlossen zu haben. In unmittelbarer Nähe von Sevilla entsteht mit einer Kapazität von rund 200 MW der zweitgrößte Solarpark des Unternehmens. Zur Erhöhung des Ertrags werden die Solarmodule auf einachsigen Trackern montiert. Der Netzanschluss der Anlage ist für das Ende des dritten Quartals 2020 geplant.

Die über die Vertragslaufzeit von zehn Jahren vereinbarte Strommenge beträgt insgesamt rund 3.000 GWh und wird an Amazon einschließlich entsprechender Grünstrom-Zertifikate verkauft. Damit realisiert Encavis ihr zweites Solarprojekt in Spanien und kontrahiert langfristig mehr als 7.500 GWh grünen Strom ohne jegliche staatliche Subvention. Weitere rund 1.000 GWh Strom aus dem Solarpark Cabrera werden zunächst am Großhandelsmarkt zu Tagespreisen verkauft.

Das Investitionsvolumen einschließlich der projektbezogenen Fremdfinanzierung beträgt rund 158 Millionen Euro. Der Projektentwickler Solarcentury beteiligt sich mit bis zu 20 % an diesen Investitionen und hat mit den bisher exklusiv für Encavis entwickelten Projekten bereits die Hälfte der vereinbarten Kapazität von 1,1 GW entwickelt. Die Encavis-Beteiligung Pexapark fungierte auch hier erneut als PPA Advisor für die Encavis AG.

Encavis AG gewinnt Versicherungskammer Bayern als Investor zur weiteren Wachstumsfinanzierung

Vorstand und Aufsichtsrat der Encavis AG begrüßen die Versicherungskammer Bayern als neuen Investor zur weiteren Wachstumsfinanzierung. Hierzu hat der Vorstand der Encavis AG am 11. Dezember 2019 auf Basis des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 und mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlage um bis zu 4,21 % beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft soll unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden Genehmigten Kapitals 2017 durch Ausgabe von 5.541.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je EUR 1,00 je Aktie von aktuell EUR 131.498.147,00 auf EUR 137.039.147,00 erhöht werden. Die neuen Aktien wurden zu einem Preis von EUR 8,72 je neuer Aktie, also 3 % unter dem Volume-Weighted-Average-Price der vorangegangenen fünf Tage, dem marktüblichen Maßstab, platziert. Der Gesellschaft floss ein Bruttoemissionserlös von rund 48 Millionen Euro zu. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Die Versicherungskammer Bayern hält somit rund 4 % der Aktien der Encavis AG.

Die neuen Aktien werden vollumfänglich von der BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, München, handelnd als Kapitalverwaltungsgesellschaft für und auf Rechnung des BayernInvest BWA-Fonds, einem Sondervermögen der Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts, erworben. Die neuen Aktien werden ab dem 1. Januar 2019 gewinnberechtigt sein. Die neuen Aktien wurden unverzüglich nach Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister zum Handel am regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie am regulierten Markt an der Börse Hamburg zugelassen.

Encavis AG erwirbt operatives 81-MW-Windparkportfolio in Dänemark

Die Encavis AG akquirierte im Dezember 2019 ein Portfolio aus acht bereits in Betrieb befindlichen Windparks mit insgesamt 81 MW Kapazität in Dänemark. Stärke dieses Portfolios ist die Diversifikation des lokalen Windrisikos über die acht Standorte. Die qualitativ hochwertigen Turbinen von Vestas und Siemens Gamesa bieten eine technische Verfügbarkeit von über 99 % und werden von den Anlagenherstellern über branchenübliche, langfristige Vollserviceverträge mit Laufzeiten zwischen drei und 15 Jahren professionell gewartet. Die jährliche Stromproduktion von rund 214.000 Megawattstunden (MWh) entspricht der Stromversorgung von mehr als 50.000 Haushalten. Die Stromvermarktung erfolgt innerhalb des dänischen Vergütungssystems, aus dem normalisierte Jahresumsätze in Höhe von rund 13,4 Millionen Euro zu erwarten sind. Der Enterprise Value des dänischen Windparkportfolios beträgt rund 108 Millionen Euro mit einem Eigenkapitalanteil von knapp 52 Millionen Euro der Energi Danmark A/S.

Soll-Ist-Vergleich 2019

Der Vorstand von Encavis ging in seiner im Lagebericht 2018 abgegebenen Prognose bezüglich der um zahlungsunwirksame IFRS-Effekte bereinigten operativen Kennzahlen davon aus, dass sich die positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2019 weiter fortsetzen wird.

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in Mio. EUR Prognose (GB 2018) Prognose (inkl. IFRS-16-Effekte) Prognose (PM 28. Mai 2019) Prognose (Q2 2019) Ist 2019 (operativ) Ist 2018 (operativ)
Umsatzerlöse >255 >255 >260 >270 273,8 248,8
Operatives EBITDA >190 >199 >210 >218 217,6 186,9
Operatives EBIT >112 >114 >125 >132 132,2 113,7
Operativer Cashflow >180 >188 >190 >198 189,3 174,3
Operatives Ergebnis je Aktie in Euro 0,35 0,35 0,40 0,42 0,43 0,31
Technische Verfügbarkeit der Anlagen in % >95 >95 >95 >95 99 98

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in Mio. EUR % zum Vorjahr
Umsatzerlöse +10,0
Operatives EBITDA +16,4
Operatives EBIT +16,3
Operativer Cashflow +8,6
Operatives Ergebnis je Aktie in Euro +38,7
Technische Verfügbarkeit der Anlagen in % +1,0

Die Umsatzerlöse konnten im Vergleich zum Vorjahr um 25,0 Millionen Euro bzw. 10 % gesteigert werden und übertrafen den Planansatz aus der im Halbjahresfinanzbericht 2019 veröffentlichten Prognose um 3,8 Millionen Euro Im Vergleich zur Prognose aus dem Geschäftsbericht 2018 beträgt die Steigerung der Umsatzerlöse sogar rund 18,8 Millionen Euro. Insgesamt gute Wetterbedingungen im Vergleich zum langjährigen Mittel führten dazu, dass insbesondere die Solarparks in Deutschland, Frankreich und Italien einen Umsatz deutlich über dem Planansatz erwirtschafteten. Die Solarparks in Großbritannien und den Niederlanden lagen leicht über Plan. Das Segment Windparks profitierte davon, dass die in 2018 erworbenen dänischen Windparks im Geschäftsjahr 2019 erstmals ganzjährig Umsatzerlöse beigetragen haben. Grundsätzlich besteht für das Segment Windparks eine größere Planungsunsicherheit als für das Segment Photovoltaik. Das Windaufkommen unterliegt größeren jährlichen Schwankungen als die Sonneneinstrahlung. Im Geschäftsjahr 2019 lag das Windaufkommen unter dem langjährigen Durchschnitt, so dass die Umsatzentwicklung in diesem Segment unser Planniveau nicht ganz erreichen konnte. Im Segment Asset Management lagen die Umsatzerlöse leicht über den Erwartungen.

Die im Halbjahresfinanzbericht 2019 veröffentlichte, gegenüber den Erwartungen aus dem Geschäftsbericht 2018 zwei Mal erhöhte Prognose auf Basis des Bestandsportfolios vom 30. Juni 2019 konnte hinsichtlich der Ergebniskennzahlen EBIT und EBITDA erreicht bzw. nahezu erreicht werden.

Der operative Cashflow konnte von 174,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 189,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019 gesteigert werden. Die im Halbjahresfinanzbericht 2019 veröffentlichte, erhöhte Prognose konnte nicht erreicht werden. Grund hierfür ist eine Kapitalertragsteuererstattung in Höhe von 9 Millionen Euro, die im Geschäftsjahr 2019 erwartet worden war, die jedoch nicht vor dem Bilanzstichtag, sondern erst im ersten Quartal 2020 eingegangen ist.

Das operative Ergebnis je Aktie entwickelte sich positiv und konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Mit 0,43 Euro liegt dieses über dem im Halbjahresfinanzbericht 2019 zum wiederholten Mal erhöhten, prognostizierten Wert von 0,42 Euro. Im Vergleich zu der ursprünglichen, im Geschäftsbericht 2018 veröffentlichten Guidance in Höhe von 0,35 Euro konnten wir das operative Ergebnis je Aktie mithin um über 20 % steigern.

Entwicklung der Segmente

Segment PV Parks

Das Solarparkportfolio im Eigenbestand von Encavis umfasst zum 31. Dezember 2019 insgesamt 166 Solarparks mit einer Gesamtkapazität von über 1,3 GW. Die Solarparks verteilen sich auf die Länder Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande und Spanien.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns unterliegt saisonalen Einflüssen, was zu Schwankungen in den Umsätzen und Ergebnissen im Verlauf des Jahres führt. Im Segment PV Parks, das alle sich im Eigenbestand befindlichen Solarparks umfasst, sind vor allem die Monate April bis September umsatzstärker als die Herbst- und Wintermonate.

Die Solarparkportfolios aller Länder konnten im Jahr 2019 eine deutliche Planüberschreitung verzeichnen. Das Solarparkportfolio von Encavis lag bezogen auf die produzierten kWh insgesamt rund 6 % über Plan.

Die tatsächlich eingespeiste elektrische Energie der im Eigenbestand des Konzerns befindlichen Solarparks im Geschäftsjahr 2019 beträgt 985.550 MWh (Vorjahr: 857.504 MWh). Damit ist die Strommenge im Vergleich zum Vorjahr um rund 15% angestiegen. Von der eingespeisten Elektrizitätsmenge entfallen 29 % (Vorjahr: 34 %) auf die Solarparks in Deutschland, 25 % (Vorjahr: 27 %) auf die Solarparks in Frankreich, 22 % (Vorjahr: 24 %) auf die Solarparks in Italien, 13 % (Vorjahr: 15 %) auf die Solarparks in Großbritannien und 11 % (Vorjahr: 0 %) auf die Solarparks in den Niederlanden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde folgender Solarpark erworben:

Zonnepark Zierikzee B.V., Niederlande, Konzernanteil 90 %

Segment Windparks

Das Windparkportfolio im Eigenbestand von Encavis umfasst zum 31. Dezember 2019 insgesamt 41 Windparks mit einer Gesamtkapazität von 412 MW. Die Windparks verteilen sich auf die Länder Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Dänemark.

Die Windparks sind meteorologisch bedingt in den Herbst- und Wintermonaten umsatzstärker als in den Sommermonaten.

Das Windaufkommen im Jahr 2019 lag unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Gemessen am langjährigen Mittel lag die produzierte Strommenge daher unterhalb der Erwartungen.

Die tatsächlich eingespeiste elektrische Energie der im Eigenbestand des Konzerns befindlichen Windparks im Geschäftsjahr 2019 beträgt 742.933 MWh (Vorjahr: 655.711 MWh). Damit ist die Strommenge im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 % angestiegen. Von der eingespeisten Elektrizitätsmenge entfallen 62 % (Vorjahr: 67 %) auf die Windparks in Deutschland, 11 % (Vorjahr: 12 %) auf die französischen Windparks, 11 % (Vorjahr: 10 %) auf die Windparks in Österreich, 15 % (Vorjahr: 9 %) auf die dänischen Windparks und 1 % (Vorjahr: 2 %) auf den Windpark in Italien.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden folgende Windparks erworben:

Energiepark Debstedt 2 RE WP DE GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 51 %
Encavis Nordbrise A/S, Dänemark, Konzernanteil 100 %

Das Unternehmen Energiepark Debstedt 2 RE WP DE GmbH & Co. KG wurde zuvor unter den assoziierten Unternehmen ausgewiesen und nach dem Erwerb der restlichen Anteile am 20. September 2019 auf das Unternehmen Energiepark Debstedt GmbH & Co. RE WP KG verschmolzen.

Segment PV Service

Encavis Technical Services GmbH, Konzernanteil 100 %

Das Ergebnis der Encavis Technical Services GmbH nach Steuern lag im Geschäftsjahr 2019 mit TEUR 4.313 um TEUR 2.753 über dem Vorjahresniveau (TEUR 1.560). Während die Umsatzerlöse und sonstigen Erträge einen Anstieg um TEUR 2.884 verzeichneten, stiegen in Summe die Abschreibungen, die Aufwendungen für Material und Personal und die sonstigen Aufwendungen um TEUR 132. Das Finanzergebnis lag wie im Vorjahr bei TEUR 0. Die Gesellschaft hat die technische Betriebsführung für viele deutsche und italienische Solarparks des Encavis-Konzerns übernommen. Das konzernintern betreute Volumen liegt zum 31. Dezember 2019 bei rund 274 MWp.

Darüber hinaus hat die Encavis Technical Services GmbH ab 2012 Verträge für die technische Betriebsführung von Parks übernommen, die nicht zum Encavis-Konzern gehören. Die Parks liegen in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und in Norditalien. Das konzernextern betreute Volumen liegt bei rund 15 MWp.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2019 die Stern Energy GmbH gegründet und ihr gesamtes Sachanlagevermögen sowie einen Teil ihrer Geschäftsbesorgungsverträge im Rahmen eines Asset Deals in diese eingelegt. Die Anteile an der Stern Energy GmbH wurden im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2020 an das assoziierte Unternehmen Stern Energy S.p.A. veräußert.

Segment Asset Management

Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst alle Dienstleistungen für Drittinvestoren wie die Initiierung von Fonds bzw. die individuelle Gestaltung und Strukturierung sonstiger Investitionen für professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare Energien sowie den Betrieb der von diesen Anlegern gehaltenen Anlagen. Insgesamt umfasst das Portfolio zum 31. Dezember 2019 21 Solarparks und 41 Windparks in den Ländern Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Finnland, Schweden, Österreich und Niederlande.

Im Segment Asset Management übertrafen die Umsatzerlöse die Erwartungen, insbesondere durch die erhebliche Erweiterung des betreuten Portfolios an Wind- und Solarparks.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Encavis-Konzern

Allgemein

Die erstmalige Anwendung des IFRS 16 "Leasingbilanzierung" hat erhebliche Auswirkungen sowohl auf die operative Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als auch die nach IFRS. Das EBITDA des Geschäftsjahres ist durch die Erstanwendung um TEUR 8.621 angestiegen, die Bilanzsumme zum 1. Januar 2019 hat sich um TEUR 115.377 erhöht. Der Anhang enthält detaillierte Informationen zum Übergang sowie zu den aktuellen Wertansätzen und Ergebniseinflüssen des Standards.

Weiterhin hat der Abschluss der PPAs erhebliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Encavis hat sich in den Jahren 2018 bzw. 2019 über die Encavis Iberia GmbH mit jeweils 80 % an den Projektgesellschaften Talayuela und Cabrera, die beide jeweils einen Solarpark in Spanien errichten, beteiligt. Der Kaufpreis für die beiden spanischen Beteiligungen wurde zusammen mit dem Partner Solarcentury über Finanzmodelle ermittelt, welche die abzuschließenden PPAs bereits in den erwarteten Zuflüssen berücksichtigen. Vor Inbetriebnahme ist aber aufgrund der vertraglichen Gestaltung keine Kontrolle über die Gesellschaften gegeben, so dass die Beteiligungen aufgrund des maßgeblichen Einflusses als nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen gem. IAS 28 bewertet werden. Diese Bilanzierungsmethode sieht vor, dass Beteiligungen zunächst mit den Anschaffungskosten erfasst, und dann über die zugerechneten anteiligen Ergebnisse fortgeschrieben werden.

Beide Gesellschaften haben im Geschäftsjahr 2019 einen PPA in Form eines Derivats für eine Dauer von 10 Jahren abgeschlossen, in dem der fixierte Stromabnahmepreis derzeit unter dem aktuellen Marktpreisniveau, aber auf dem Niveau des gemeinsamen Bewertungsmodells mit Solarcentury und damit den Annahmen des Kaufpreises liegt.

Die bei beiden Beteiligungen bilanziell erfassten Derivate mit negativem Marktwert führen im Rahmen der Equity-Bilanzierung dazu, dass nach vollständiger Reduktion der Equity-Ansätze (aufgrund der zugerechneten anteiligen Ergebnisse) entsprechend der IFRS Regelungen auch die zugehörigen Ausleihungen teilweise erfolgsneutral reduziert werden. Die bilanzielle Erfassung der Derivate ist losgelöst von der Ermittlung der Beteiligungswerte, in welchen über den Kaufpreis die Auswirkungen der PPAs bereits inkludiert waren. Diese Konsolidierungstechnik führt keineswegs dazu, dass der innere Wert der Beteiligungen wertgemindert ist.

Die derzeitige Eigenkapitalquote von 25,3 % läge ohne die Erfassung der Derivate auf Ebene der spanischen Beteiligungen bei 26,9 %.

Ertragslage

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 273.822 (Vorjahr: TEUR 248.785). Dies entspricht einem Wachstum von rund 10 %. Das Wachstum wird in Höhe von TEUR 13.617 vom Solarparkportfolio und in Höhe von TEUR 5.276 vom Windparkportfolio getragen. Die niederländischen Solarparks haben im Geschäftsjahr 2019 erstmals ganzjährig Umsatzerlöse erwirtschaftet und damit in Höhe von TEUR 11.353 zu dem Wachstum beigetragen. Die französischen und britischen Solarparks haben im Vergleich zum Vorjahr TEUR 2.137 bzw. TEUR 1.175 höhere Erträge erwirtschaftet. Auch die italienischen Solarparks haben mit einem Umsatzzuwachs von TEUR 736 zu dem Wachstum beigetragen. Das deutsche Solarparkportfolio wurde im Berichtszeitraum nicht durch Zukäufe erweitert, so dass ein wetterbedingter Umsatzrückgang in Höhe von TEUR 1.784 im Vergleich zu dem meteorologisch sehr stark begünstigten Vorjahr nicht durch Kapazitätsausbau kompensiert werden konnte. Das Windparkportfolio konnte ein Umsatzplus von TEUR 5.276 verzeichnen, zu dem insbesondere die dänischen und österreichischen Windparks mit einem Anstieg von TEUR 3.569 bzw. TEUR 1.308 beigetragen haben. Darüber hinaus enthalten die Umsatzerlöse Erträge in Höhe von TEUR 11.612 (Vorjahr: TEUR 4.140) aus dem Asset Management.

Die Umsatzerlöse im Konzern setzen sich zusammen aus der Einspeisung von Strom in das Stromnetz, aus der Betriebsführung von Parks für Dritte und weiteren Erlösen aus dem Asset Management.

Der Umsatz nach Segmenten teilt sich wie folgt auf:

Sonstige Erträge erzielte der Konzern in Höhe von TEUR 14.839 (Vorjahr: TEUR 17.463). Der Encavis-Konzern hat gemäß IFRS 3 zum Zeitpunkt des Erwerbs der Solar- und Windparks im Geschäftsjahr 2019 vorläufige Kaufpreisallokationen durchgeführt, um die erworbenen Vermögenswerte und Schulden in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Kaufpreisallokationen wurden sämtliche erworbene Vermögenswerte und Schulden, von denen der Konzern zu diesem Zeitpunkt Kenntnis hatte, identifiziert und zum Fair Value bewertet. Hieraus hat sich ein negativer Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.055 (Vorjahr: TEUR 6.424) ergeben, der im Geschäftsjahr 2019 ergebniswirksam zu vereinnahmen war. Hierin enthalten ist auch die Anpassung einer vorläufigen Kaufpreisallokation innerhalb des Bewertungszeitraums gemäß IFRS 3.45 für die im Jahr 2018 erworbenen Solarparks Boizenburg I und Boizenburg II in Höhe von TEUR -753. Zudem haben sich gegenüber der vorläufigen Kaufpreisallokation der beiden Solarparks und der innerhalb des Geschäftsberichts 2018 veröffentlichten Darstellung die immateriellen Vermögenswerte um TEUR 1.054 verringert und die passiven latenten Steuern um TEUR 301 erhöht. Die Kaufpreisallokation wurde aufgrund der nun finalisierten Bewertung der immateriellen Vermögenswerte angepasst. Derartige negative Unterschiedsbeträge aus der Kaufpreisallokation können nur bei Parks entstehen, die zum Zeitpunkt des Erwerbs bereits ans Netz angeschlossen sind. Da der Konzern den Marktentwicklungen folgend nun Parks in aller Regel vor Netzanschluss erwirbt, sind diese Erträge, die sich nach IFRS-Regeln in der Erstkonsolidierung ergeben und nicht die operative Leistung der Gesellschaft abbilden und daher in der Überleitung zum operativen Ergebnis eliminiert werden, planmäßig rückläufig.

Die Vorläufigkeit von zwei Kaufpreisallokationen im Geschäftsjahr 2019 ist weiterhin dadurch begründet, dass die technischen Überprüfungen und die damit einhergehende finale Erstellung der Planungsrechnungen, auf denen die Bewertungen der immateriellen Vermögenswerte basieren, noch nicht abgeschlossen sind.

Weiterhin sind in dieser Position Erträge aus der Auflösung von passivischen Abgrenzungsposten (Zuwendungen der öffentlichen Hand) in Höhe von TEUR 2.255 (Vorjahr: TEUR 2.166) und periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 4.759 (Vorjahr: TEUR 3.129) enthalten. Von den periodenfremden Erträgen entfallen TEUR 476 (Vorjahr: TEUR 1.236) auf die Auflösung von Rückstellungen. Zudem enthalten diese Erträge nicht operative Einmaleffekte in Zusammenhang mit IFRS 16 (TEUR 2.456).

Der Materialaufwand beläuft sich im Berichtsjahr auf TEUR 2.136 (Vorjahr: TEUR 1.756). Hierin enthalten sind vor allem die Aufwendungen für Bezugsstrom in den Solar- und Windparks.

Der Personalaufwand ist von TEUR 13.306 im Geschäftsjahr 2018 auf TEUR 16.997 im Berichtsjahr angestiegen. Die Erhöhung ist zum einen auf höhere Aufwendungen aus Aktienoptionsprogrammen (AOP) im Zusammenhang mit der sehr positiven Entwicklung des Aktienkurses und zum anderen auf den wachstumsinduzierten Ausbau des Teams in verschiedenen Funktionsbereichen des Konzerns zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden TEUR 44 (Vorjahr: TEUR 122) aus dem physischen Aktienoptionsprogramm 2012, TEUR 1.718 (Vorjahr: TEUR 180) aus dem virtuellen Aktienoptionsprogramm 2017, TEUR 1.070 (Vorjahr: TEUR 7) aus dem Aktienoptionsprogramm 2018 sowie TEUR 194 aus dem für das Geschäftsjahr 2019 neu aufgelegten virtuellen Aktienoptionsprogramm 2019 als Personalaufwand erfasst. Der Aufwand für das AOP 2012 resultiert aus der Bewertung der Optionen mit ihren beizulegenden Zeitwerten an den jeweiligen Ausgabetagen und ist für die vierte und die sechste Tranche des Programms erfasst worden. Die AOP 2017 - 2019 sind jährlich wiederkehrende, langfristige Vergütungskomponenten, die auf die Gesamtperformance der Encavis-Aktie bezogen sind. Ein vom Aufsichtsrat festgelegter Zuteilungsbetrag wird in virtuelle Aktienoptionen, sogenannte Share Appreciation Rights (SAR), umgerechnet. Die Höhe der variablen Komponenten wurde auf Basis des Plans AOP 2017 - 2019 berechnet, der am 1. Juli 2017 (bzw. am 1. Juli 2018 und 2019) in Kraft trat.

Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte der Encavis-Konzern neben dem Vorstand 134 (Vorjahr: 118) Mitarbeiter. Der Anstieg resultiert aus dem wachstumsinduzierten Ausbau des Teams in verschiedenen Funktionsbereichen des Konzerns.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 53.427 (Vorjahr: TEUR 55.860). Hierin sind vor allem die Kosten für den Betrieb der Solar- und Windparks in Höhe von TEUR 36.643 (Vorjahr: TEUR 40.167) enthalten. Unter anderem sind hierin Aufwendungen für die technische und kaufmännische Betriebsführung, für Reparaturen und Instandhaltung, Versicherungen, verschiedene sonstige Kosten wie Kfz-Kosten, Kosten für IT sowie Telekommunikation enthalten. Der Rückgang der sonstigen Aufwendungen liegt vorrangig in der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 begründet, da der Großteil der bisher unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesenen Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen entfällt. Anstatt dessen werden Abschreibungen auf die neu im Anlagevermögen erfassten Nutzungsrechte aus den Leasingvereinbarungen sowie Zinsaufwendungen auf die korrespondierenden passivierten Verbindlichkeiten erfasst. Die sonstigen Aufwendungen enthalten ferner Kosten für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von TEUR 16.657 auf Ebene der Holdinggesellschaften (Vorjahr: TEUR 15.051).

Der Konzern erzielte damit im Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von TEUR 216.101 (Vorjahr: TEUR 195.326). Die EBITDA-Marge beträgt rund 79 % (Vorjahr: 79 %). Ohne die Auswirkungen des IFRS 16 hätte die EBITDA-Marge in 2019 rund 76 % betragen.

Bei den Abschreibungen in Höhe von TEUR 124.674 (Vorjahr: TEUR 123.770) handelt es sich im Wesentlichen um die planmäßigen Abschreibungen auf die Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie auf immaterielle Vermögenswerte. Durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 sind zudem die Abschreibungen auf die aktivierten Nutzungsrechte aus den Leasingvereinbarungen (TEUR 6.808) enthalten. Der erwartete Anstieg der Abschreibungen wird durch einen gegenläufigen Effekt gemindert: Der Wert des Vorjahres enthielt einen Wertminderungsaufwand für den Geschäfts- oder Firmenwert eines britischen Solarparkportfolios in Höhe von TEUR 12.305, während im aktuellen Geschäftsjahr kein Wertminderungsaufwand auf Geschäfts- oder Firmenwerte erfasst wurde.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) ist von TEUR 71.556 im Vorjahr auf TEUR 91.426 im Geschäftsjahr 2019 angestiegen. Dies entspricht einer EBIT-Marge von rund 33 % (Vorjahr: 29 %).

Die Finanzerträge sind von TEUR 14.784 im Vorjahr auf TEUR 24.771 im Berichtsjahr angestiegen. Mit Erträgen in Höhe von TEUR 11.485 (Vorjahr: TEUR 8.916) resultieren sie aus Zinserträgen aus der Auflösung von Step-ups auf Bankdarlehen und Leasingverbindlichkeiten. Weiterhin sind nicht zahlungswirksame Erträge aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 4.253 (Vorjahr: TEUR 1.508) sowie Erträge im Zusammenhang mit den Veränderungen der Marktwerte der Zinsswaps in Höhe von TEUR 1.032 (Vorjahr: TEUR 2.631) enthalten. Finanzaufwendungen sind in Höhe von TEUR 62.468 (Vorjahr: TEUR 66.577) angefallen. Hierin sind im Wesentlichen der Zinsaufwand für die Non-Recourse-Darlehen zur Finanzierung der Anlagen in den Parkgesellschaften, der Zinsaufwand im Zusammenhang mit dem Genussrecht der Gothaer Versicherungen sowie unterschiedliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen enthalten. Zudem werden im Finanzergebnis erstmals Zinsaufwendungen auf die passivierten Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Erstanwendung des IFRS 16 ausgewiesen.

Das hieraus resultierende Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt TEUR 50.652 (Vorjahr: TEUR 19.754). Die EBT-Marge beläuft sich auf rund 18 % (Vorjahr: 8 %).

Der in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Steueraufwand beläuft sich im Geschäftsjahr 2019 insgesamt auf TEUR 21.257 (Vorjahr: TEUR 8.975) und entfällt auf nicht zahlungswirksame latente Steuern sowie originäre Steuern. Die laufende Steuerbelastung beträgt TEUR 16.196 (Vorjahr: TEUR 10.739). Ein latenter Steueraufwand wurde in Höhe von TEUR 5.061 (Vorjahr: Ertrag i. H. v. TEUR 1.763) erfasst.

Insgesamt ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe von TEUR 29.394 (Vorjahr: TEUR 10.779).

Das Konzernergebnis setzt sich aus dem Ergebnis der Anteilseigner der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR 22.189 (Vorjahr: TEUR 5.113), dem Ergebnis nicht beherrschender Gesellschafter in Höhe von TEUR 1.280 (Vorjahr: TEUR 558) und dem Ergebnisanteil der Hybridkapitalgeber in Höhe von TEUR 5.925 (Vorjahr: TEUR 5.108) zusammen.

Das Konzerngesamtergebnis liegt in 2019 bei TEUR -44.438 (Vorjahr: TEUR 11.511). Es setzt sich aus dem Konzernergebnis sowie der Veränderung der im Eigenkapital ausgewiesenen sonstigen Rücklagen zusammen. Die Veränderung der sonstigen Rücklagen resultiert in Höhe von TEUR -65.769 aus der Erfassung von erfolgsneutralen Aufwendungen von nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen (vgl. Erläuterungen auf S. 31). Neben der Währungsrücklage in Höhe von TEUR -51 (Vorjahr: TEUR -140) enthalten die sonstigen Rücklagen weiterhin die Hedge-Rücklage in Höhe von TEUR -10.476 (Vorjahr: TEUR 1.206), in der auch die zukünftig planmäßig über die Restlaufzeit des jeweiligen Grundgeschäfts ergebniswirksam aufzulösenden Beträge von ehemals in einer Sicherungsbeziehung befindlichen Zinsswaps enthalten sind, sowie die Kosten der Sicherungsmaßnahmen in Höhe von TEUR 8 (Vorjahr: TEUR -34). Die im Eigenkapital erfassten Werte werden nach Ablauf der korrespondierenden Grundgeschäfte vollständig in das Konzernergebnis umklassifiziert. Im Geschäftsjahr 2019 wurden TEUR 1 aus der Währungsrücklage in das Konzernergebnis umklassifiziert. Dem gegenüber stehen korrespondierende latente Steuereffekte in Höhe von TEUR 2.455 (Vorjahr: TEUR -270). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (nach nicht beherrschenden Anteilen) beträgt 0,17 Euro (Vorjahr: 0,04 Euro). Die Anzahl der durchschnittlich ausgegebenen Aktien im Berichtszeitraum beträgt 131.052.531 (Vorjahr: 129.040.364). Das verwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei 0,17 Euro (Vorjahr: 0,04 Euro).

Herleitung der operativen Kennzahlen (bereinigt um IFRS-Effekte)

Wie im Kapitel "Internes Steuerungssystem von Encavis" beschrieben, ist die IFRS-Bilanzierung des Konzerns beeinflusst von nicht zahlungswirksamen Bewertungseffekten und daraus resultierenden Abschreibungen. Zusätzlich beeinträchtigen nicht zahlungswirksame Zinseffekte und latente Steuern einen transparenten Blick auf die operative Ertragslage nach IFRS.

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in TEUR Anhang 01.01.-31.12.2019 01.01.-31.12.2018
Umsatzerlöse 3.20; 5.1 273.822 248.785
Sonstige Erträge 5.2 14.839 17.463
Materialaufwand 5.3 -2.136 -1.756
Personalaufwand, davon TEUR -3.026 (Vorjahr: TEUR -308) aus anteilsbasierter Vergütung 5.4 -16.997 -13.306
Sonstige Aufwendungen 5.5 -53.427 -55.860
Bereinigt um folgende Effekte:
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und sonstige nicht betriebliche Erträge -1 -41
Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge (im Wesentlichen Gewinne aus Unternehmenszusammenschlüssen [Badwills] und Auflösung des Zinsvorteils aus subventionierten Darlehen [Zuwendungen der öffentlichen Hand] sowie nicht zahlungswirksame periodenfremde Erträge) -1.373 -8.612
Sonstige nicht operative Aufwendungen 2.856 96
Anteilsbasierte Vergütung (nicht zahlungswirksam) 44 122
Bereinigtes operatives EBITDA 217.626 186.890
Abschreibungen 5.6 -124.674 -123.770
Bereinigt um folgende Effekte:
Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte (Stromeinspeiseverträge) und Goodwill 46.228 57.516
Folgebewertung der aufgedeckten stillen Reserven/Lasten aus Step-ups für im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Sachanlagen -6.951 -6.955
Bereinigtes operatives EBIT 132.229 113.682
Finanzergebnis 5.7 -40.775 -51.803
Bereinigt um folgende Effekte:
Sonstige nicht zahlungswirksame Zinsen und ähnliche Aufwendungen und Erträge (im Wesentlichen aus Effekten aus Währungsumrechnung, Effektivzinsberechnung, Swap-Bewertung und Zinsaufwand aus subventionierten Darlehen [Zuwendungen der öffentlichen Hand]) -14.828 -5.127
Bereinigtes operatives EBT 76.627 56.753
Steueraufwand 5.8 -21.257 -8.975
Bereinigt um folgende Effekte:
Latente Steuern (nicht zahlungswirksam) und sonstige nicht zahlungswirksame Steuereffekte 8.077 -742
Bereinigtes operatives Konzernergebnis 63.446 47.036

Finanzlage und Cashflow

Die Veränderung des Finanzmittelfonds beträgt im Berichtsjahr TEUR -10.336 (Vorjahr: TEUR 51.549) und setzt wie folgt zusammen:

Der Nettomittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist um rund TEUR 15.033 von TEUR 174.282 im Vorjahr auf TEUR 189.315 im Berichtsjahr angestiegen. Er setzt sich im Wesentlichen zusammen aus dem operativen Geschäft der Solar- und Windparks und den hieraus erfolgten Einzahlungen. Ferner sind hier die Veränderungen der Aktiva und Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind, enthalten.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt TEUR -232.701 (Vorjahr: TEUR -118.421) und resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen für nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen beziehungsweise Ausleihungen an diese sowie Auszahlungen für den Erwerb eines dänischen Windparkportfolios sowie eines Solarparks in den Niederlanden.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf TEUR 32.676 (Vorjahr: TEUR -4.255) und resultiert unter anderem aus den regelmäßigen Tilgungen und den gezahlten Zinsen abzüglich nach den Erstkonsolidierungszeitpunkten ausgezahlter Darlehen für neuerworbene Solar- und Windparks. Zudem sind Einzahlungen aus dem Verkauf von Minderheitsanteilen an vier Windparks in Höhe von TEUR 24.855 enthalten. Die erfolgreiche Aufstockung der im Jahr 2017 begebenen Hybrid-Wandelanleihe wirkte sich in Höhe von TEUR 60.553 positiv auf den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit aus. Enthalten ist auch ein Mittelzufluss in Höhe von TEUR 47.452 aus einer Kapitalerhöhung im Dezember 2019. Einen gegenläufigen Effekt hatten die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von TEUR 19.113 sowie die Dividendenzahlung an die Hybridkapitalgeber in Höhe von TEUR 5.108. Belastend wirkte sich zudem der geänderte Ausweis der Aufwendungen aus Leasingvereinbarungen im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 aus.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden TEUR 120.237 (Vorjahr: TEUR 211.836) in Form von Finanzkrediten in Anspruch genommen. Davon entfallen TEUR 40.225 (Vorjahr: TEUR 112.008) auf die Aufnahme von langfristigen Darlehen zur Finanzierung von Solar- und Windparks, TEUR 60.000 auf die Begebung von Namensschuldverschreibungen und TEUR 20.000 auf die Aufnahme eines Unternehmerkredits. Die gesamten Zins- und Tilgungsauszahlungen für die im Konzern bestehenden Darlehen führten im Geschäftsjahr 2019 zu einem Mittelabfluss von TEUR -214.840 (Vorjahr: TEUR -183.100).

In der ordentlichen Hauptversammlung der Encavis AG am 15. Mai 2019 wurde beschlossen, eine Dividende in Höhe von EUR 0,24 je dividendenberechtigte Stückaktie auszuschütten. Dies entspricht einer Steigerung um 9 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 0,22 pro Aktie). Zur Auszahlung der Dividende, die am 18. Juni 2019 erfolgt ist, wurde gemäß der Beschlussfassung auf der Hauptversammlung der Encavis AG ein Teil des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2018 in Höhe von 75.565.652,20 Euro verwendet. Die Wahldividende erhielt mit einer Annahmequote von über 50 % erneut großen Zuspruch. Insgesamt wurden 2.010.807 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben.

Am Bilanzstichtag standen dem Konzern Kreditlinien zur Verfügung, die in Höhe von TEUR 35.021 nicht ausgenutzt waren.

Vermögenslage

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 722.713 (31. Dezember 2018: TEUR 687.057). Die Veränderung in Höhe von TEUR 35.656 bzw. 5,19 % ist hauptsächlich durch die Aufstockung der im Jahr 2017 begebenen Hybrid-Wandelanleihe, durch die Ausgabe neuer Aktien infolge der Aktiendividende, die die Mehrheit der Aktionäre gewählt haben, und die im Dezember 2019 durchgeführte Kapitalerhöhung sowie durch das positive Periodenergebnis verursacht. Gegenläufig wirkten sich die Auszahlung der Dividende sowie verschiedene ergebnisneutral im Eigenkapital erfasste Wertänderungen aus. Das Grundkapital hat sich durch Sacheinlage um TEUR 2.011 und durch Bareinlage um weitere TEUR 5.541 erhöht. Die Eigenkapitalquote beträgt 25,27 % (31. Dezember 2018: 25,94 %; zur Entwicklung der Eigenkapitalquote vgl. Erläuterungen auf S. 31).

Die Bilanzsumme ist von TEUR 2.649.065 im Vorjahr auf TEUR 2.859.938 im Berichtsjahr angestiegen.

Der Konzern weist zum 31. Dezember 2019 immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 547.168 (31. Dezember 2018: TEUR 579.950) aus. Im Rahmen der zum Teil noch vorläufigen Kaufpreisallokationen der im Geschäftsjahr 2019 erworbenen bzw. erstkonsolidierten Solar- und Windparks wurden die Stromeinspeiseverträge zwischen den Parks und den Energieversorgungsunternehmen bzw. die exklusiven Nutzungsrechte bewertet. Hieraus erfolgte eine Aktivierung von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 13.257 (31. Dezember 2018: TEUR 16.323). Der aktivierte Vermögenswert ist über die Laufzeit der staatlich gesicherten Einspeisevergütung (in der Regel 20 Jahre) abzuschreiben.

Der Geschäfts- oder Firmenwert beläuft sich zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 26.569 (31. Dezember 2018: TEUR 19.989). Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von TEUR 6.580 im Vergleich zum Vorjahr. Zum 30. September 2019 hat Encavis die Geschäfts- und Firmenwerte einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Dieser erfolgte auf Ebene einer Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten (CGU), die seit dem Geschäftsjahr 2016 die nach Ländern unterteilten operativen Segmente darstellen. Der Werthaltigkeitstest ergab keinen Wertminderungsaufwand. Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus dem im Rahmen der Erstkonsolidierung eines dänischen Windparkportfolios bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 6.482 und des Weiteren in geringem Umfang aus Währungseffekten.

Der Anstieg der Sachanlagen auf TEUR 1.749.657 (31. Dezember 2018: TEUR 1.548.639) resultiert im Wesentlichen aus der Erstanwendung des IFRS 16, nach dem erstmals Nutzungsrechte in Höhe von TEUR 214.343 im Anlagevermögen des Konzerns ausgewiesen werden. Die Nutzungsrechte resultieren aus Umklassifizierungen, Neuaktivierungen zum 1. Januar 2019 sowie Unternehmenserwerben. Detailliertere Ausführungen hierzu können dem Anhang entnommen werden.

Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus Differenzen des Sachanlagevermögens im Vergleich zwischen IFRS- und Steuerbilanz sowie aus voraussichtlich nutzbaren steuerlichen Verlustvorträgen.

Das kurzfristige Vermögen hat sich von TEUR 341.812 im Vorjahr auf TEUR 301.582 zum 31. Dezember 2019 verringert. Darin enthalten sind zum Bilanzstichtag liquide Mittel in Höhe von TEUR 222.481 (31. Dezember 2018: TEUR 252.491).

Die liquiden Mittel enthalten verfügungsbeschränkte Mittel in Höhe von TEUR 57.980 (31. Dezember 2018: TEUR 76.927). Hiervon entfallen TEUR 54.734 (Vorjahr: TEUR 69.228) auf Kapitaldienst- und Projektreserven und TEUR 3.246 (Vorjahr: TEUR 7.699) auf sonstige verfügungsbeschränkte Guthaben.

Die Bank- und Leasingverbindlichkeiten im Konzern belaufen sich zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 1.749.585 (31. Dezember 2018: TEUR 1.602.631). Es handelt sich um die Darlehen und Leasingverträge zur Finanzierung der Solarund Windparks sowie das von den Gothaer Versicherungen im November 2014 zur Verfügung gestellte Genussrechtskapital. Enthalten sind zudem Verbindlichkeiten aus Listed Notes aus dem Portfolio Grid Essence inklusive aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 38.791 sowie Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen bzw. Namensschuldverschreibungen inklusive aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 133.937. Darin nicht enthalten sind die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Beträge in Höhe von TEUR 8.833 (31. Dezember 2018: TEUR 10.625), die Zinsvorteile aus niedrig verzinslichen Darlehen der öffentlichen Hand (Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW) darstellen und gemäß IAS 20 zu bilanzieren und separat auszuweisen sind. Resultierend aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 werden zum Bilanzstichtag zusätzliche Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen in Höhe von TEUR 114.909 ausgewiesen. Die langfristigen Verbindlichkeiten aus dem Genussrecht belaufen sich zum 31. Dezember 2019 wie auch zum 31. Dezember 2018 auf TEUR 150.000. Bei fast allen Fremdfinanzierungen ist das Haftungsrisiko in Bezug auf die Parks beschränkt (Non-Recourse-Finanzierung).

Die passiven latenten Steuern sind im Vorjahresvergleich nahezu unverändert, da sich die Auflösung von Differenzen zwischen IFRS- und Steuerbilanzwerten und die Zugänge an passiven latenten Steuern aus Erwerben von neuen Solar- und Windparks der Höhe nach annähernd entsprechen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31. Dezember 2019 TEUR 10.738 (31. Dezember 2018: TEUR 16.784).

Segmentberichterstattung (operativ)

Aufwendungen und Erträge zwischen den Segmenten betreffen im Wesentlichen Dienstleistungen für technische und kaufmännische Betriebsführung sowie Zinserträge und -aufwendungen für konzerninterne Darlehen. Diese wurden vor allem für Umsatzsteuer- und Investitionsvorfinanzierungen bei den Solarparkprojekten vergeben.

PV Parks

Die Umsatzerlöse in den Solarparks sind im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 200.124 (Vorjahr: TEUR 186.507) angestiegen. Für den Anstieg waren insbesondere das niederländische und das französische Solarparkportfolio mit einer Umsatzsteigerung von TEUR 11.353 bzw. TEUR 2.137 im Vergleich zum Vorjahr verantwortlich. Aber auch die britischen Solarparks haben mit einem Umsatzanstieg von TEUR 1.175 einen positiven Beitrag zu der Umsatzentwicklung geleistet. Der Umsatzanstieg bei den niederländischen Solarparks ist dadurch bedingt, dass diese im Geschäftsjahr 2019 erstmals ganzjährig Umsatzerlöse beigetragen haben. In Frankreich führte insbesondere eine im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höhere Sonneneinstrahlung zu der Umsatzsteigerung. Die sonstigen Erträge belaufen sich in 2019 auf TEUR 4.236 (Vorjahr: TEUR 5.229). Dem gegenüber standen die Kosten für den Betrieb der Solarparks sowie sonstige Aufwendungen von insgesamt TEUR 37.051 (Vorjahr: TEUR 39.584) und Abschreibungen auf die PV-Anlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 62.416 (Vorjahr: TEUR 54.610). Der Anstieg der Abschreibungen resultiert vor allem aus den Solarparks in den Niederlanden, die erst Ende des Geschäftsjahres 2018 bzw. im Laufe des Geschäftsjahres 2019 in Betrieb gegangen sind bzw. erworben wurden. Insgesamt erzielte das Segment PV Parks ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von TEUR 104.894 (Vorjahr: TEUR 97.542).

PV Service

Im Segment PV Service stehen Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen abzüglich Materialaufwand in Höhe von TEUR 4.542 (Vorjahr: TEUR 4.388) Personalaufwendungen und sonstige Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.065 (Vorjahr: TEUR 2.751) gegenüber. Nach Abschreibungen beträgt das Betriebsergebnis (EBIT) TEUR 1.429 (Vorjahr: TEUR 1.587).

Windparks

Im Berichtsjahr werden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 63.115 (Vorjahr: TEUR 57.839) ausgewiesen. Mit einer Umsatzsteigerung von TEUR 3.569 bzw. TEUR 1.308 trugen insbesondere das dänische und das österreichische Windparkportfolio zu der Erhöhung bei. Aber auch die Windparks in Deutschland trugen mit einer moderaten Steigerung von TEUR 962 zu der erfreulichen Entwicklung der Umsatzerlöse bei. Die sonstigen Erträge belaufen sich in 2019 auf TEUR 7.526 (Vorjahr: TEUR 1.930). Der Anstieg der sonstigen Erträge resultiert in Höhe von TEUR 5.936 aus Buchgewinnen aus dem Verkauf eines 49 %-Anteils an einem 66-MW-Windparkportfolio. Die Aufwendungen für den Betrieb der Parks und sonstige Aufwendungen betrugen insgesamt TEUR 18.817 (Vorjahr: TEUR 18.238) und lagen damit in etwa auf Vorjahresniveau. Abschreibungen auf die Windkraftanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von TEUR 21.447 (Vorjahr: TEUR 17.727) vorgenommen. Insgesamt erzielte das Segment Windparks ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von TEUR 30.378 (Vorjahr: TEUR 23.804).

Asset Management

Im Geschäftsjahr 2019 lag das Betriebsergebnis (EBIT) bei TEUR 5.046 (Vorjahr: TEUR -1.697). Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen in Höhe von TEUR 12.047 (Vorjahr: TEUR 4.509) standen Materialaufwendungen, Personalaufwendungen, sonstige Aufwendungen und Abschreibungen in Höhe von insgesamt TEUR -7.001 (Vorjahr: TEUR -6.206) gegenüber.

Verwaltung

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) des Segments Verwaltung beträgt TEUR -9.499 (Vorjahr: TEUR -7.401). Gegenläufig zu den sonstigen Erträgen, die von TEUR 1.157 im Vorjahr auf TEUR 1.824 im Berichtsjahr anstiegen, entwickelten sich die Personalaufwendungen, die sonstigen Aufwendungen und die Abschreibungen. Die sonstigen Aufwendungen umfassen insbesondere Aufwendungen des laufenden Geschäftsbetriebs sowie Rechts- und Beratungskosten, die unter anderem im Zusammenhang mit dem Erwerb von neuen Parkgesellschaften stehen.

Erläuterungen zum Einzelabschluss der Encavis AG (HGB)

Der Jahresabschluss der Encavis AG für das Geschäftsjahr 2019 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Beachtung der ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) erstellt.

Ertragslage

Die Encavis AG erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 6.506 (Vorjahr: TEUR 2.436). Diese resultieren im Wesentlichen aus der Weiterbelastung der Aufwendungen für Steuererklärung, Buchhaltung und Geschäftsführung sowie der Kosten für die Verwaltung und Betreuung der Solar- und Windparks an die Gesellschaften des Encavis-Konzerns.

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf TEUR 3.403 (Vorjahr: TEUR 64.116). Der Vorjahreswert war durch konzerninterne Umstrukturierungen beeinflusst.

Der Personalaufwand beträgt TEUR 13.758 (Vorjahr: TEUR 8.626). Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf den Zuwachs von elf Mitarbeitern bei der Encavis AG sowie erhöhte Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.794 (Vorjahr: TEUR 186) aus dem Aktienoptionsprogramm infolge des starken Anstiegs des Aktienkurses im Berichtszeitraum zurückzuführen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen sind in Höhe von TEUR 14.173 (Vorjahr: TEUR 8.757) angefallen. Im Wesentlichen enthalten diese die Kosten für Rechtsberatung sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 3.533 (Vorjahr: TEUR 3.276), Versicherungen in Höhe von TEUR 3.281 (Vorjahr: TEUR 168), Kosten für die Kapitalerhöhung in Höhe von TEUR 1.989 (Vorjahr: TEUR 144), Wartungskosten für Hard- und Software in Höhe von TEUR 422 (Vorjahr: TEUR 769), Raumkosten in Höhe von TEUR 750 (Vorjahr: TEUR 609), Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 597 (Vorjahr: TEUR 503) und Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 389 (Vorjahr: TEUR 393).

Die Finanzerträge sind im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 39.329 (Vorjahr: TEUR 24.745) gestiegen. Hierin enthalten sind insbesondere die Zinserträge aus den Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 20.930 (Vorjahr: TEUR 16.047) sowie Erträge aus Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 3.030 (Vorjahr: TEUR 0). Des Weiteren sind Ausschüttungen von Tochtergesellschaften, insbesondere der Capital Stage Solar IPP GmbH, in Höhe von TEUR 7.000 (Vorjahr: TEUR 3.500), der Capital Stage Wind IPP GmbH in Höhe von TEUR 4.600 (Vorjahr: TEUR 0) sowie von zehn weiteren italienischen Gesellschaften in Höhe von insgesamt TEUR 1.011 (Vorjahr: TEUR 3.048) enthalten. Die Ausschüttung aus der Capital Stage Wind IPP GmbH resultiert aus dem Verkauf mehrerer Minderheitsbeteiligungen an Windprojekten an externe Dritte. Aus dem im Geschäftsjahr 2012 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis AG und der Encavis Technical Services GmbH vereinnahmte die Encavis AG eine Gewinnabführung in Höhe von TEUR 4.313 (Vorjahr: TEUR 1.561).

Finanzaufwendungen sind in Höhe von TEUR 10.744 (Vorjahr: TEUR 8.356) angefallen. Im Wesentlichen enthalten diese Zinsaufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 6.411 (Vorjahr: TEUR 5.761), Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 3.647 (Vorjahr: TEUR 1.852) sowie die Wertberichtigung von Fremdwährungsforderungen in Höhe von TEUR 1.058 (Vorjahr: TEUR 629).

In den Steuern vom Einkommen und Ertrag ist neben Gewerbesteuer von TEUR 15 für das aktuelle Jahr ein Aufwand von TEUR 8 für Vorjahre als Nachzahlung für die in 2019 abgeschlossene Betriebsprüfung berücksichtigt.

Der Jahresüberschuss der Encavis AG beträgt TEUR 9.885 (Vorjahr: TEUR 65.226). Das Ergebnis des Vorjahres war durch konzerninterne Umstrukturierungen geprägt.

Vermögens- und Finanzlage

Das Eigenkapital erhöhte sich von TEUR 597.073 im Vorjahr auf TEUR 636.163 zum 31. Dezember 2019. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus den im Geschäftsjahr 2019 durchgeführten Kapitalerhöhungen infolge der Aktiendividende zur Jahresmitte sowie der Barkapitalerhöhung zum Jahresende. Gegenläufig schlägt sich die Erfassung der Dividende für das Jahr 2018 (TEUR 31.077) nieder. Die Eigenkapitalquote zum Stichtag beträgt 59,9 % (Vorjahr: 70,2 %).

Die Bilanzsumme hat sich von TEUR 850.971 im Vorjahr auf TEUR 1.061.698 im Geschäftsjahr 2019 erhöht. Auf der Aktivseite resultiert der Anstieg im Wesentlichen aus der Erweiterung des Finanzanlagevermögens durch die Ausgabe von Ausleihungen und Erwerbe von Anteilen.

Auf der Passivseite sind die Anleihen wegen der Begebung der Namensschuldverschreibungen mit TEUR 60.613 (Vorjahr: TEUR 0) neu hinzugekommen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind deutlich auf TEUR 212.235 (Vorjahr: TEUR 116.680) gestiegen, was sich durch die Ausweitung der internen Konzernfinanzierung sowie durch die Neuausgabe von Wandelschuldverschreibungen bei einer Tochtergesellschaft ergeben hat.

Im Jahr 2019 wurde ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR -2.862 (Vorjahr: TEUR: -14.935) erzielt. Die Verbesserung im Vergleich zu 2018 ergibt sich vor allem aus einer Steuerrückerstattung von TEUR 11.119 für 2017, die in 2019 veranlagt wurde. Eine weitere Kapitalertragsteuererstattung in Höhe von TEUR 9.445 ist im 1. Quartal 2020 eingegangen.

Aus der Investitionstätigkeit resultiert ein Cashflow in Höhe von TEUR -202.180 (Vorjahr: TEUR 23.034). Die hohen Auszahlungen im Vergleich zum Vorjahr erklären sich fast vollständig aus der Ausgabe von Ausleihungen an die beiden spanischen Solarprojekte Cabrera Energia Solar S.L. und Genia Extremadura Solar S.L. (Talayuela) mit insgesamt TEUR 144.236 als Finanzierung in der Bauphase sowie aus der Investition in einen großen dänischen Windpark mit TEUR 57.064.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 217.824 (Vorjahr: TEUR 41.966). Die deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich aus den folgenden Maßnahmen: Zum einen wurden in 2019 Namensschuldverschreibungen mit einem Nominalwert von TEUR 60.000 begeben, zum anderen wurde von einer Tochtergesellschaft ein konzerninternes Darlehen in Höhe von TEUR 52.000 zur Verfügung gestellt. Des Weiteren konnte durch eine erneute Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung über ein Tochterunternehmen ein Betrag von TEUR 60.552 eingeworben werden. Schließlich konnte durch eine Barkapitalerhöhung Ende 2019 ein Betrag von TEUR 48.318 in das Eigenkapital vereinnahmt werden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde eine Dividende an die Anteilseigner der Encavis AG in Höhe von EUR 0,24 je Aktie (Vorjahr: EUR 0,22 je Aktie) ausgeschüttet. Die Aktionäre erhielten die Möglichkeit, die Dividende nach ihrer Wahl ausschließlich in bar oder in Form von Aktien der Encavis AG zu beziehen. Die Wahldividende erhielt mit einer Annahmequote von über 50 % einen erneut sehr hohen Zuspruch. Die Barauszahlung der Dividende an die Aktionäre erfolgte in Höhe von TEUR 19.112 (Vorjahr: TEUR 20.838) im Juni 2019.

Nachtragsbericht

Vom Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 bis zur Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 haben sich die Rahmenbedingungen des Geschäfts der Encavis-Gruppe über die nachstehenden Sachverhalte hinaus nicht wesentlich verändert.

Encavis AG plant Verdopplung der eigenen Erzeugungskapazität bis 2025

Der Vorstand der Encavis AG hat auf Basis detaillierter Planungen und interner Maßnahmenpakete sowie umfangreicher Marktanalysen eine strategische Wachstumsplanung für die kommenden sechs Jahre beschlossen.

Dieser strategische Ausblick bis zum Jahresende 2025 basiert auf einer Wachstumsinitiative sowie Maßnahmenpaketen zur weiteren Effizienzsteigerung:

1) Investitionen in Wind- und Solarparks im Status "Ready-to-build" sowie Sicherung von Projekten bereits in früheren Phasen der Entwicklung in Abstimmung mit den strategischen Entwicklungspartnern unter Einhaltung einer langfristigen Eigenkapitalquote des Konzerns in Höhe von >24 %. Dabei ist keine Kapitalmaßnahme im Plan angenommen.

2) Veräußerung von Minderheitsanteilen an Wind- und einzelnen ausgewählten Solarparks von bis zu 49 % zur Freisetzung von Liquidität zur Investition in weitere Wind- und Solarparks.

3) Reduzierung und Optimierung der operativen Kosten für Betrieb und Wartung von Solarparks.

4) Optimierung/Refinanzierung von SPV-Projektfinanzierungen.

5) Einführung eines konzernweiten Cash-Poolings inklusive aller Einzelgesellschaften.

Die Wachstumsstrategie des Encavis-Konzerns ">> Fast Forward 2025" fokussiert folgende Zielgrößen für das Jahr 2025, basierend auf den prognostizierten Jahreswerten 2019:

Verdopplung der vertraglich gesicherten eigenen Erzeugungskapazität von 1,7 auf 3,4 GW,
eine Steigerung des Wetter-adjustierten Umsatzes (wa) von 260 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro,
eine Steigerung des Wetter-adjustierten operativen EBITDA (wa) von 210 Millionen Euro auf 330 Millionen Euro,
eine Marge des Wetter-adjustierten operativen EBITDA (wa) von 75 %,
eine Steigerung des operativen Ergebnisses je Aktie (EPS) (wa) von EUR 0,40 auf EUR 0,70.

Die korrespondierenden gewichteten Wachstumsraten (CAGR) der kommenden sechs Jahre bis 2025 dokumentieren die ambitionierten Strategiemaßnahmen des Encavis-Konzerns:

Kapazitätswachstum von 12 % CAGR
Umsatzwachstum (wa) von 9 % CAGR
Ergebniswachstum des operativen EBITDA (wa) von 8 % CAGR
Wachstum des operativen Ergebnisses je Aktie (wa) von 10 % CAGR

Dieser Basis-Fall der Encavis-Wachstumsstrategie ">> Fast Forward 2025" berücksichtigt bisher keine weiteren Wachstumschancen, die sich gegebenenfalls aus anorganischem Wachstum durch M&A-Transaktionen und potenziellen Eigenkapitaltransaktionen bieten. Ebenso wenig sind die Chancen berücksichtigt, die sich aus profitablen Geschäftsmodellen im Zusammenhang mit Batteriespeicherkapazitäten in den Wind- und Solarparks zukünftig ergeben können. Eine mögliche Expansion in Regionen außerhalb Europas eröffnet weiteres Wachstumspotenzial.

Encavis Asset Management: Neue Zeichnungen erlauben Investitionen über 300 Millionen Euro

Die Encavis Asset Management AG hat im Q4 2019 für institutionelle Investoren mehr als 173 MW in Wind- und Solaranlagen in Europa investiert.

Zum einen haben sich an dem im exklusiven Vertrieb der BayernLB stehenden Spezialfonds Encavis Infrastructure II Renewables Europe II weitere Sparkassen und Genossenschaftsbanken umfangreich beteiligt. Dieser Fonds ist wegen des speziell für Kreditinstitute entwickelten und testierten Marktpreismodells für das Risikomanagement nach MaRisk besonders für diese Investorengruppe äußerst attraktiv. Administriert wird der Spezialfonds von der HANSAINVEST Lux S.A.

In kürzester Zeit wurden mit den neuen Mitteln acht Erneuerbare-Energien-Parks akquiriert: zwei deutsche Windparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von 22 MW in Brandenburg sowie deutsche Solarparks (81 MW) in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern. Weiterhin wurden vier niederländische Solarparks mit insgesamt 53 MW Gesamterzeugungsleistung erworben. Somit umfasst das aktuelle Fondsportfolio des Encavis Infrastructure II Renewables Europe II sieben deutsche und vier niederländische Anlagen und soll um weitere europäische Investments ergänzt werden.

Zum anderen hat ein namhafter Versicherungskonzern sein bestehendes Engagement in seinem Encavis-Spezialfonds deutlich aufgestockt. Aus einem Teil der Mittel wurde kürzlich der Windpark Fürstkogel von BayWa r.e. erworben. Der österreichische Windpark verfügt über eine Nennleistung von rund 17 MW und befindet sich an einem hochalpinen Standort in der Steiermark.

Scope Ratings bestätigt ihr "Investment Grade" Emittentenrating BBB- mit stabilem Ausblick für die Encavis AG

Die Encavis AG wurde erneut von der Ratingagentur Scope Ratings in einer aktualisierten Analyse bewertet, in dessen Rahmen das Encavis Emittentenrating im Investment Grade-Bereich (BBB-) bestätigt wird. Der Ausblick für das Rating ist stabil. Scope hat sowohl Rating als auch finanziellen Ausblick zur Encavis AG aktualisiert. Die Aktualisierung unterstreicht das bisherige BBB-/Stabiler Ausblick/S-2 Emittentenrating der Encavis AG und ihrer Finanzierungstochter Encavis Finance B.V. ebenso wie das BBB-Rating für die unbesicherten Anleihen und das BB Rating der nachrangigen hybriden Verbindlichkeiten wie den Hybrid Convertible.

Das Emittentenrating BBB-/stabiler Ausblick wird maßgeblich durch das sichere Geschäftsmodell des Unternehmens unterstützt, sowohl durch die vorrangige Einspeisung des erzeugten Stroms im Rahmen von verfügbarkeitsabhängigen Vergütungssystemen (FiT) als auch durch die Risikominderung durch langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs). Die ">> Fast Forward 2025"-Wachstumsstrategie des Unternehmens, die eine Verdoppelung der Kapazitäten bis 2025 auf 3,4 GW vorsieht, dürfte das Geschäftsprofil als unabhängiger Stromerzeuger durch eine Verringerung der inkrementellen Effekte von bestimmten Erzeugungsanlagen oder Regionen weiter stabilisieren.

Sonstiges

Personal

Im Geschäftsjahr 2019 waren durchschnittlich 123 Mitarbeiter (2018: 119 Mitarbeiter) im Konzern beschäftigt, davon 76,5 Mitarbeiter bei der Encavis AG, zehn Mitarbeiter bei der Stern Energy GmbH (Betriebsübergang aus der Encavis Technical Services GmbH), 26 Mitarbeiter bei der Encavis Asset Management AG und 10,5 Mitarbeiter bei der Encavis GmbH.

Zum Jahresende 2019 waren im Konzern 134 Mitarbeiter beschäftigt. Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist auf den wachstumsinduzierten Ausbau des Teams bei Encavis zurückzuführen. Die Mitarbeiterzahl nach Funktion zum Jahresende 2019 ist nachfolgend dargestellt:

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Mitarbeiterzahl pro Funktion zum Jahresende Encavis AG Stern Energy GmbH bzw. Encavis Technical Services GmbH Encavis Asset Management AG Encavis GmbH TC Wind Management GmbH Summe
Finance 20 20
(Vorjahr) (18) (18)
Operations 29 29
(Vorjahr) (25) (25)
Stab 19 19
(Vorjahr) (14) (14)
Investments 7 7
(Vorjahr) (8) (8)
Corporate Finance/Project Finance 6 6
(Vorjahr) (3) (3)
Asset Management 29 14 0 43
(Vorjahr) (39) (0) (1) (40)
Technik/Verwaltung 10 10
(Vorjahr) (10) (10)
Summe 81 10 29 14 0 134
(Vorjahr) (68) (10) (39) (0) (1) (118)

Zum 31. Dezember 2019 waren zwei Vorstände bei der Encavis AG sowie ein Vorstand bei der Encavis Asset Management AG beschäftigt.

Aufsichtsrat

Mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai 2019 hat Herr Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach sein Amt als Aufsichtsrat der Encavis AG niedergelegt. Im gleichen Zuge wurde Herr Dr. Marcus Schenck mit großer Mehrheit in den Aufsichtsrat gewählt. Ansonsten gab es keine weiteren Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats.

Vergütungsbericht

Struktur der Vorstandsvergütung

Das Vergütungspaket für das jeweilige Vorstandsmitglied wird entsprechend der jeweiligen Funktion und Leistung festgelegt. Es setzt sich aus den folgenden drei Hauptkomponenten zusammen:

einer festen Jahresgrundvergütung,
einer kurzfristigen, auf das Geschäftsjahr bezogenen variablen Vergütung (Jahresbonus) und
einer langfristigen variablen Vergütung, die an den Kurs der Encavis-Aktie gekoppelt ist.

Grundgehalt und Nebenleistungen

Die Grundvergütung ist ein fixer Vergütungsbestandteil, der in zwölf monatlichen Raten ausgezahlt wird. Sachbezüge und Nebenleistungen umfassen insbesondere die Bereitstellung eines Dienstwagens, Versicherungsbeiträge, Reisekosten und sonstige Nebenleistungen.

Variable Vergütung

Der Jahresbonus ist eine erfolgs- und leistungsabhängige variable Vergütung und wird für das abgelaufene Geschäftsjahr unter Berücksichtigung des Ergebnisses und der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft sowie der individuellen Leistungen vom Aufsichtsrat festgelegt. Der Jahresbonus wird unverzüglich fällig nach der Sitzung des Aufsichtsrats, in der die jeweiligen Jahresabschlüsse genehmigt werden und der Bonus festgelegt wird. Für die Erreichung der Ziele gilt eine Obergrenze von 200 % des jeweiligen Zielwerts. Zudem ist der Aufsichtsrat berechtigt, bei außergewöhnlichen, nicht vorhersehbaren Ereignissen den Auszahlungsbetrag unter Berücksichtigung des Unternehmensinteresses nach oben oder unten zu korrigieren.

Das AOP 2017 ist ein Programm, das vom Rahmen und von der Zielsetzung her als eine jährlich wiederkehrende, langfristige Vergütungskomponente, die auf die Gesamtperformance der Encavis-Aktie bezogen ist, angelegt ist. Ein vom Aufsichtsrat festgelegter Zuteilungsbetrag wird in virtuelle Aktienoptionen, sogenannte Share Appreciation Rights (SAR), umgerechnet. Die Höhe der variablen Komponente wurde auf Basis des Plans AOP 2017 berechnet, der am 1. Juli 2017 in Kraft trat. Abweichend davon war das Zuteilungsdatum der 13. Dezember 2017. Ziel des Plans AOP 2017 ist es, eine langfristige Bindung der Vorstandsmitglieder im Encavis-Konzern an die Encavis AG sicherzustellen. Die SAR können erstmals nach einer Wartezeit von drei Jahren ab dem 1. Juli 2017 ausgeübt werden. Danach können sie zu halbjährlichen Ausübungszeitpunkten innerhalb von zwei Jahren nach der dreijährigen Wartezeit ausgeübt werden. Voraussetzung für die Ausübung eines SAR ist, dass das Erfolgsziel erreicht wurde. Zur Erreichung des Erfolgsziels muss beim AOP 2017 die Gesamtperformance der Encavis-Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung des SAR, gemessen in Form des zwischenzeitlichen Kursanstiegs sowie der seit Ausgabe der SAR gezahlten Dividenden, den Basispreis um mindestens 30 % übersteigen (Strike-Price). Der Basispreis entspricht dem arithmetischen Mittel der Tagesschlusskurse des Performanceindex der Encavis-Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) im Halbjahr vor Inkrafttreten des Plans. Jedes zugeteilte SAR gewährt Anspruch auf die Zahlung der Differenz zwischen Ausübungspreis und Basispreis. Der Auszahlungsbetrag beträgt maximal das Dreifache der Differenz zwischen Strike-Price und Basispreis. Falls ein Vorstandsmitglied das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt oder aus einem wichtigen Grund gekündigt wird, verfallen die zugeteilten SAR gemäß den Planregeln ganz oder teilweise.

Im Geschäftsjahr 2018 und 2019 wurden in Anlehnung an das AOP 2017 zwei weitere Aktienoptionsprogramme (AOP 2018 und AOP 2019) aufgelegt, die im Wesentlichen identische Bedingungen wie das AOP 2017 aufweisen. Der Plan AOP 2018 trat am 1. Juli 2018 in Kraft, der Plan AOP 2019 am 1. Juli 2019. Abweichend hiervon war das Zuteilungsdatum der 12. Dezember 2018 beziehungsweise der 25. September 2019. Die Wartezeit für das AOP 2018 beginnt am 1. Juli 2018, die für das AOP 2019 analog am 1. Juli 2019. Die restlichen Bedingungen wurden analog zum AOP 2017 vereinbart.

In den Geschäftsjahren 2013 bis 2016 wurden dem Vorstand Aktienoptionen im Rahmen des AOP 2012 gewährt. Die Bezugsrechte aus den Aktienoptionen können erstmals nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab dem jeweiligen Zuteilungsdatum ausgeübt werden. Falls ein Vorstandsmitglied das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt oder aus einem wichtigen Grund gekündigt wird, verfallen die zugeteilten Aktienoptionen gemäß den Planregeln ganz oder teilweise. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die bereits ausübbare Tranche des AOP 2012 in Barmitteln zu ihrem Marktwert abgefunden.

Details zu den Aktienoptionsprogrammen und zur Bewertung sind im Anhang des Konzernabschlusses aufgeführt.

Für den Fall der Beendigung der Tätigkeit können vertraglich gegebenenfalls abweichende Entschädigungsleistungen vereinbart werden.

Höhe der Vergütung für das Jahr 2019

Die folgende Tabelle stellt die individuelle Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 gemäß § 314 (1) Nr. 6a HGB dar.

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in EUR Festvergütung Nebenleistungen Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Gesamt 2019 Gesamt 2018
Dr. Dierk Paskert 400.000,00 30.893,02 500.000,00 316.037,00 1.246.930,02 971.245,93
Dr. Christoph Husmann 400.000,00 27.452,20 500.000,00 316.037,00 1.243.489,20 938.776,00
Gesamt 800.000,00 58.345,22 1.000.000,00 632.074,00 2.490.419,22 1.910.021,93
Vorjahr 800.000,00 86.271,93 750.000,00 273.750,00 1.910.021,93

Der in dieser Tabelle aufgeführte Betrag für die mehrjährige variable Vergütung entspricht dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung (gemäß IFRS 2). Den Mitgliedern des Vorstands wurden im Geschäftsjahr 2019, wie im Vorjahr, keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.

Herrn Dr. Dierk Paskert und Herrn Dr. Christoph Husmann wurden im Geschäftsjahr 2019 jeweils 112.070 SAR aus dem AOP 2019 mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung in Höhe von TEUR 316 zugeteilt. Der im Geschäftsjahr 2019 erfasste Aufwand aus Aktienoptionsprogrammen beträgt für Herrn Dr. Dierk Paskert insgesamt TEUR 845 und für Herrn Dr. Christoph Husmann insgesamt TEUR 883.

Vorstandsvergütung nach DCGK

Nach den Vorgaben des DCGK zeigen die beiden nachfolgenden Tabellen gemäß Ziffer 4.2.5. Anlage Tabelle 1 und 2 DCGK (gewährte Zuwendungen und Zufluss) die von der Encavis AG an die aktiven Mitglieder des Vorstands gewährten Zuwendungen und Zuflüsse. Die Grundvergütung und die Nebenleistungen stimmen mit den Angaben nach § 314 (1) Nr. 6a HGB überein.

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Gewährte Zuwendungen

(alle Beträge in EUR)
Dr. Dierk Paskert Vorstandsvorsitzender Eintritt: 01.09.2017
2018 2019 2019 (Min) 2019 (Max)
--- --- --- --- ---
Festvergütung 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00
Nebenleistungen 59.370,93 30.893,02 30.893,02 30.893,02
Summe 459.370,93 430.893,02 430.893,02 430.893,02
Einjährige variable Vergütung 375.000,00 500.000,00 0,00 500.000,00
Mehrjährige variable Vergütung
AOP 2018 136.875,00 - - -
AOP 2019 - 316.037,00 0,00 670.739,00
Summe 511.875,00 816.037,00 0,00 1.170.739,00
Versorgungsaufwand - - - -
Gesamtvergütung 971.245,93 1.246.930,02 430.893,02 1.601.632,02

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Gewährte Zuwendungen

(alle Beträge in EUR)
Dr. Christoph Husmann Vorstand Eintritt: 01.10.2014
2018 2019 2019 (Min) 2019 (Max)
--- --- --- --- ---
Festvergütung 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00
Nebenleistungen 26.901,00 27.452,20 27.452,20 27.452,20
Summe 426.901,00 427.452,20 427.452,20 427.452,20
Einjährige variable Vergütung 375.000,00 500.000,00 0,00 500.000,00
Mehrjährige variable Vergütung
AOP 2018 136.875,00 - - -
AOP 2019 - 316.037,00 0,00 670.739,00
Summe 511.875,00 816.037,00 0,00 1.170.739,00
Versorgungsaufwand - - - -
Gesamtvergütung 938.776,00 1.243.489,20 427.452,20 1.598.191,20

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Zufluss

(alle Beträge in EUR)
Dr. Dierk Paskert Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Husmann
2019 2018 2019 2018
--- --- --- --- ---
Festvergütung 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00
Nebenleistungen 30.893,02 59.370,93 27.452,20 26.901,00
Summe 430.893,02 459.370,93 427.452,20 426.901,00
Einjährige variable Vergütung 375.000,00 119.416,67 375.000,00 340.000,00
Mehrjährige variable Vergütung
AOP 2012 - - 522.000,00 -
AOP 2017 - - - -
Summe 375.000,00 119.416,67 897.000,00 340.000,00
Versorgungsaufwand - - - -
Gesamtvergütung 805.893,02 578.787,60 1.324.452,20 766.901,00

Aufsichtsratsvergütung

Seit 2018 wird die Vergütung des Aufsichtsrats nicht mehr durch Beschluss der Hauptversammlung festgelegt, sondern ist in der Satzung als feste Vergütung geregelt, wobei die Mitgliedschaft in Ausschüssen vergütungserhöhend berücksichtigt wird. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse erhalten für jede Aufsichtsrats- und Ausschusssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 1.000. Für mehrere Sitzungen des Aufsichtsrats und/oder seiner Ausschüsse an einem Kalendertag wird das Sitzungsgeld nur einmal gezahlt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine fixe Vergütung in Höhe von EUR 50.000, sein Stellvertreter EUR 37.500. Den übrigen Mitgliedern des Aufsichtsrats steht eine fixe Vergütung in Höhe von EUR 25.000 zu. Zusätzlich erhalten die Vorsitzenden der Ausschüsse eine Vergütung in Höhe von jeweils EUR 15.000, weitere Mitglieder dieser Ausschüsse erhalten eine Vergütung in Höhe von EUR 10.000.

Die für die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr erfassten Gesamtbezüge belaufen sich auf TEUR 389. Die Beträge orientieren sich an der oben dargestellten Vergütungsregelung. In den Gesamtbezügen sind auch die Gesamtvergütungen für den Personalausschuss und für den Prüfungsausschuss enthalten.

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in EUR Aufsichtsratsvergütung Vergütung für Ausschusstätigkeiten Summe
2019 2018 2019 2018 2019 2018
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. Manfred Krüper 54.000 54.000 28.000 29.000 82.000 83.000
Alexander Stuhlmann 41.500 41.500 28.000 29.000 69.500 70.500
Dr. Cornelius Liedtke 29.000 29.000 - - 29.000 29.000
Albert Büll 29.000 29.000 12.000 12.000 41.000 41.000
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt 28.000 29.000 23.000 24.000 51.000 53.000
Christine Scheel 29.000 29.000 - - 29.000 29.000
Peter Heidecker 29.000 28.000 - - 29.000 28.000
Dr. Henning Kreke 29.000 28.000 - - 29.000 28.000
Dr. Marcus Schenck * 18.625 - - - 18.625 -
Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach * 10.375 28.000 - - 10.375 28.000
Summe 297.500 295.500 91.000 94.000 388.500 389.500

* Zeitanteilige Darstellung der Vergütung.

Sonstige Angaben

Offenlegung von Übernahmehindernissen gemäß §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 EUR 137.039.147,00 (in Worten: einhundertsiebenunddreißig Millionen neununddreißigtausendeinhundertsiebenundvierzig) und war eingeteilt in 137.039.147 nennwertlose Stückaktien. Die Aktien lauten auf den Inhaber.
Stimmrechts- oder Übertragungsbeschränkungen bestehen nicht.
Folgende Anteilseigner halten am Bilanzstichtag Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte übersteigen:

Pool von AMCO Service GmbH (Familie Büll), Hamburg, Deutschland und Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH, Hamburg, Deutschland.
In dem Fall, dass eine Person, die zum 14. November 2014 nicht gemäß § 21 WpHG meldepflichtiger Aktionär der Encavis AG war, über 50 % der Stimmrechte der Encavis AG erwirbt, besteht seitens der Gothaer Lebensversicherung Aktiengesellschaft ein außerordentliches Kündigungsrecht in Bezug auf den am 14. November 2014 geschlossenen Genussrechtsvertrag. Dieses Kündigungsrecht führt zu einem Rückzahlungsanspruch der Gothaer gegenüber der Encavis AG. Das zum 31. Dezember 2019 abgerufene Genussrechtskapital betrug TEUR 150.000.
Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht.
Stimmrechtskontrollen gleich welcher Art existieren nicht.
Die Bestellung und Abberufung des Vorstands erfolgt gemäß den gesetzlichen Regelungen des Aktiengesetzes (§§ 84 ff. AktG).
Jede Satzungsänderung bedarf eines Beschlusses der Hauptversammlung. Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, sind in dem in der Satzung festgelegten Umfang erteilt worden.
Die von der Hauptversammlung erteilten Ermächtigungen des Vorstands hinsichtlich der Erhöhung des Grundkapitals und der Ausgabe von Aktien sind in den §§ 4 und 6 der Satzung festgelegt. Im Übrigen verweisen wir auf die im Anhang ausführlich dargestellten Angaben zum Eigenkapital.

Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Der Vorstand der Encavis AG ist verantwortlich für die Erstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der Encavis AG nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG). Ferner erfolgt die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie des Konzernlageberichts unter Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) Nr. 20.

Um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in der Berichterstattung einschließlich der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung zu gewährleisten, hat der Vorstand ein angemessenes internes Kontrollsystem eingerichtet.

Das interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen und der Rechnungslegungsvorschriften sicher. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich Relevanz und Auswirkungen auf den Einzel. und Konzernabschluss analysiert. Das interne Kontrollsystem basiert ferner auf einer Reihe von prozessintegrierten Überwachungsmaßnahmen. Diese prozessintegrierten Überwachungsmaßnahmen beinhalten organisatorische Sicherungsmaßnahmen, laufende automatische Maßnahmen (Funktionstrennung, Zugriffsbeschränkungen, Organisationsanweisungen wie beispielsweise Vertretungsbefugnisse) und Kontrollen, die in die Arbeitsabläufe integriert sind. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird darüber hinaus durch prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen sichergestellt.

Das Rechnungswesen für einen Großteil der vollkonsolidierten Unternehmen sowie die Konsolidierungsmaßnahmen erfolgen zentral. Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Die Konsolidierungsmaßnahmen werden mit Hilfe eines einheitlichen Konsolidierungssystems durchgeführt.

Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult.

Dem Aufsichtsrat der Encavis AG obliegt die regelmäßige Überwachung der Wirksamkeit der Steuerungs- und Überwachungssysteme. Er lässt sich regelmäßig vom Vorstand darüber unterrichten. In diesem Zusammenhang wurde im Geschäftsjahr 2019 eine Prüfungsgesellschaft damit beauftragt, die internen Steuerungs- und Überwachungssysteme hinsichtlich der Prozesse "Führen von Insiderverzeichnissen nach dem WpHG" und "Bewirtungskosten" zu überprüfen. Die Ergebnisse der Revision wurden dem Vorstand und Aufsichtsrat in einem Revisionsbericht dargelegt.

Chancen- und Risikobericht

Risiko- und Chancenmanagementsystem

Das Risiko. und Chancenmanagement ist wesentlicher Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling. und Berichterstattungssysteme in den einzelnen Gesellschaften sowie auf Konzernebene und ist ein zentrales Element der Berichterstattung. Es umfasst die systematische Identifikation, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und Überwachung sowohl von Risiken als auch Chancen, die über ein konzernweites Risikomanagementsystem gesteuert werden. Die Auswirkungen von Chancen und Risiken werden hierbei jedoch nicht miteinander verrechnet. Das Risikomanagementsystem ermöglicht es der Konzernleitung, schnell und effektiv zu handeln und einzugreifen um sowohl rechtzeitig etwaige Maßnahmen zur Risikominimierung zu treffen als auch Chancen profitabel und positiv für den Konzern zu nutzen.

Ziele und Strategien des Risiko. und Chancenmanagementsystems sind:

die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen zu erfüllen,
den Fortbestand des Encavis-Konzerns mittels frühzeitiger, nachhaltiger und transparenter Identifizierung der Gesamtrisiken zu sichern,
den Unternehmenswert durch ein ganzheitliches, aktives Management sämtlicher Risiken und Chancen, die die Erreichung kommerzieller Ziele des Konzerns beeinträchtigen könnten, zu schützen bzw. zu erhöhen,
Mehrwert zu schaffen, indem bei relevanten Entscheidungen und Prozessen, einschließlich Investitionsentscheidungen, Risikokapitalzuweisungen und bei der Unternehmensplanung, nicht nur die Rendite, sondern auch Risiken angemessen berücksichtigt werden.

Organisation des Risiko- und Chancenmanagementsystems

Die Gesamtverantwortung für die Überwachung und Steuerung des Gesamtrisikos des Konzerns trägt der Vorstand von Encavis. Er legt Regeln und Mindeststandards fest und entscheidet so über das Rahmenwerk für das Risikomanagement und die übergeordnete Risikomanagementstrategie des Encavis Konzerns.

Grundlage des proaktiven und effizienten Risiko- und Chancenmanagements bei Encavis sind eine transparente und verständliche Nomenklatur sowie eine rechtzeitige und zielgerichtete Kommunikation. Hierzu ist eine standardisierte und bereichsübergreifende Kommunikation festgeschrieben, sodass relevante Informationen sowohl zum Vorstand (Entscheidungsträger) als auch zum Risk Manager bzw. zum Risk Owner übermittelt werden können.

Das Risikomanagement bei Encavis ist als iterativer Prozess zu verstehen. Veranschaulicht werden kann dies wie folgt:

Der Risk Manager ist verantwortlich für die Umsetzung, Weiterentwicklung und Koordination des Risiko- und Chancenmanagementrahmenwerks. Unterstützt wird er dabei von den Risk Ownern. Die Risk Owner sind die Leiter folgender Bereiche der Encavis AG mit konzernweiter Zuständigkeit: Tax, Investments, Group Accounting, Accounting, Controlling, Project Finance, Corporate Finance & Treasury, IR/PR, Recht Corporate & Compliance sowie Recht Energy & Investments, Operations/Process Management/IT und Personal. Die Risk Owner sind dafür verantwortlich, dass Risiken frühzeitig erkannt, adäquat bewertet und den Konzernvorgaben entsprechend gesteuert werden. Der Risk Manager ist dem Finanzvorstand unterstellt, verantwortlich für die Umsetzung des Risikomanagementsystems und berichtet dem Vorstand der Encavis AG über die Risikolage des Konzerns. Zudem wird der Aufsichtsrat vom Vorstand über die Risikolage des Konzerns unterrichtet.

Das Risiko- und Chancenmanagement ist als kontinuierlicher Vorgang in unsere betrieblichen Abläufe integriert. Wir erfassen Risiken und Chancen - definiert als eine negative oder positive Auswirkung auf die Unternehmensziele oder mindestens eines der allgemeinen Projektziele Zeit, Kosten, Umfang oder Qualität - mindestens jährlich sowie bei allen wesentlichen Entscheidungen. Aber auch zwischen den vierteljährlichen Erhebungszeitpunkten wird die Risikolage überwacht. Von wesentlichen Veränderungen der Risikolage wird der Vorstand unverzüglich in Kenntnis gesetzt.

Risikobewertung

Die Darstellung der Risiken erfolgt brutto. Als Zeitraum des Risikoeintritts wird grundsätzlich jeweils ein Zeitraum von zwölf Monaten betrachtet. Dieser kann allerdings bei wesentlichen, längerfristigen Risiken im Einzelfall auch darüber hinausreichen. Identifizierte Risiken werden in Bezug auf Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet und anhand der Kombination (Multiplikation) beider Faktoren einer Klasse ("hoch", "mittel", "niedrig") zugeordnet. Sowohl Eintrittswahrscheinlichkeit als auch Auswirkung werden auf einer Skala von 1 ("sehr niedrig") bis 10 ("sehr hoch") beurteilt. Die Werte für Eintrittswahrscheinlichkeit und für Auswirkung werden miteinander multipliziert. Folglich ergibt sich ein Risikoindex zwischen 1 und 100. Die Bewertung einer Auswirkung ist hierbei an den geschätzten Aufwand bzw. Ertragsausfall bei Eintreffen des entsprechenden Risikos gebunden. Risiken mit einer Bewertung von bis zu 19 Punkten sind als "niedrige Risiken" klassifiziert. 20 bis 50 Punkte entsprechen "mittleren Risiken" und Bewertungen zwischen 51 und 100 Punkten sind als "hohe Risiken" festgelegt.

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Risikoklasse Schwellenwerte für die Risikobewertung
Gering 1
Mittel 20
Hoch 51

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Risikoklassen "fact", "hoch" und "mittel". Hier liegt der Schwerpunkt der Strategien zur Risikohandhabung, sodass diese Risiken anschließend im Bereich der Nettobetrachtung der Risiken in einem unteren mittleren Risikobereich liegen. Zusätzlich wird die Klassifizierung der Bestands- und Wachstumsrisiken eingeführt. Hier wird beurteilt, ob ein identifiziertes Risiko Auswirkungen auf das bestehende Geschäft hat oder es lediglich das weitere Wachstum des Encavis-Konzerns beeinflussen könnte. Im Rahmen der Risikobewertung werden ausschließlich Bestandsrisiken anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet. Wachstumsrisiken werden lediglich Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet, da solche Risiken keinen Einfluss auf das bestehende Geschäft des Encavis-Konzerns haben.

Risikomaßnahmen

Im Rahmen der Risikobewältigung durch angemessene Instrumente stehen aktive und passive Maßnahmen zur Verfügung ("Risikostrategien"). Es gilt, wesentliche Risiken möglichst kostenoptimal in den akzeptablen Bereich zu bringen. Dies gelingt in der Regel durch einen Mix der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen und Instrumente.

Bei Verwendung von aktiven Maßnahmen wird unmittelbar auf die Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. die Tragweite des Risikos eingewirkt. Dies umfasst folgende Schritte:

a) Vermeiden: Durch Unterlassen von Tätigkeiten in bestimmten Bereichen oder Projekten wird eine Tätigkeit, die zu einem Risiko führt, gar nicht erst ausgeführt.

Möglichkeiten zur Risikovermeidung sind zum Beispiel:

✓ Verzicht auf Investitionen in politisch unsicheren Ländern.

✓ Nur Einsatz von bewährter Technologie.

b) Vermindern: Risiken werden weiterhin getragen, aber zu einem gewissen Maße abgesichert. Dies spiegelt sich in einer verminderten Wahrscheinlichkeit und Tragweite wider.

Möglichkeiten zur Risikominderung sind zum Beispiel:

✓ Reduktion des Zinsrisikos durch Swaps.

✓ Projekt zur Erhöhung der Stabilität des IT-Systems.

c) Diversifikation: Durch Risikostreuung oder durch eine aktive Schadensüberwälzung wird versucht, das Risiko zu begrenzen.

Möglichkeiten zur Risikostreuung sind zum Beispiel:

✓ Energieerzeugung in verschiedenen Ländern.

✓ Einsatz unterschiedlicher Erzeugungstechnologien (Wind, Wasser, Sonne ...).

✓ Erwerb von Parks unterschiedlicher Projektanbieter/Projektanten.

Passive Maßnahmen lassen im Gegensatz zu aktiven Maßnahmen die Risikostrukturen unverändert.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, auf Risiken kurzfristig, ohne Verzögerung und schnell mit ausreichenden Ressourcen und angemessenem Wirkungspotenzial reagieren zu können.

Zu den passiven Maßnahmen gehören im Wesentlichen:

d) Selbsttragen: Hierbei handelt es sich um das bewusste Eingehen und Tragen von Risiken. Dies kann bspw. durch eine entsprechende Vorsorge-/Reservenbildung geschehen.

e) Risikotransfer: Durch den Abschluss von Vereinbarungen/Verträgen wird das Risiko auf eine andere Partei übertragen. Hierzu zählen neben dem Abschluss von Versicherungen auch die Verwendung von Finanzderivaten bzw. die Verlagerung von Risiken auf Kunden/Lieferanten.

Möglichkeiten zum Risikotransfer sind zum Beispiel:

✓ Verkauf von Forderungen ohne Rückgriff.

✓ Versicherung.

Risikosteuerung

Der Encavis-Konzern verfolgt diverse Strategien zur Risikominderung und -vermeidung durch Ergreifung geeigneter Gegenmaßnahmen. Der Konzern fokussiert sich nach wie vor überwiegend auf Bestandsparks, um so das Risiko der Projektierungsphase zu vermindern. Jedoch werden zunehmend auch Projekte verfolgt, die bereits einen Eintritt in einer früheren Projektphase vorsehen und damit mit einem geringfügigen Entwicklungsrisiko einhergehen. Das bedeutet, dass Encavis im Einzelfall Projektrisiken in der Frühphase übernimmt, so z. B. die monetäre Sicherung von Projektrechten, die, sollte sich das Projekt nicht weiter materialisieren, als Sunk Costs zu betrachten wären. Jedoch hat Encavis jederzeit die Möglichkeit, aus dem Projekt in den einzelnen Projektphasen der Entwicklungskooperation auszusteigen. Dies wird vertraglich entsprechend ausgestaltet, sodass einzelne Phasen mit Risiken einer etwaigen Nichtweiterverfolgung belegt sind, die aber begrenzt sind. Es bestehen Herstellergarantien für den unwahrscheinlichen Fall einer Leistungsminderung sowie entsprechende Versicherungsverträge, die Schäden aus Ertragsausfällen absichern. Darüber hinaus wurden in den Solar- und Windparks Projektreserven aus den laufenden Cashflows angespart, die für den Austausch von Komponenten beansprucht werden können. Stillstandzeiten werden durch ein Online-Monitoring in Echtzeit minimiert. Die Überwachung obliegt dem Encavis-Konzern selbst oder externen Partnern. Um Finanzierungsrisiken zu minimieren, stellt der Konzern sicher, dass die finanzierenden Banken keinen Zugriff auf andere Gesellschaften als die jeweilige Darlehensnehmerin haben. Es werden daher in der Regel sogenannte Non-Recourse-Finanzierungen abgeschlossen, bei denen die Haftungsmasse für die Bank auf den jeweiligen Park beschränkt ist. Meteorologischen Risiken wird in Form von Sicherheitsabschlägen in der Kalkulation der Windparks Rechnung getragen, da das Windaufkommen größeren jährlichen Schwankungen unterliegen kann. Zudem werden meistens unabhängige Ertragsgutachten eingeholt. Zur Absicherung von Zinsrisiken kommen gegebenenfalls Zinsswaps zum Einsatz, die eine zuverlässige Kalkulation und Planung ermöglichen.

Risikokontrolle

Der für Encavis konzipierte Ansatz verfolgt das Ziel eines "ganzheitlichen" Risikomanagements, sodass Risikomanagement auf allen Stufen und in allen Bereichen des Unternehmens gelebt wird. Sämtliche Mitarbeiter sollen sich mit dem Thema Risikomanagement aktiv beschäftigen. Im Falle von neuen Risiken, Veränderungen oder veränderten Einschätzungen kann und soll jeder Mitarbeiter dies direkt an den entsprechenden Risk Owner melden. Daneben findet mindestens jährlich in Einzelgesprächen/Interviews ein Risikomanagement-Meeting zwischen dem jeweiligen Risk Owner und Risk Manager statt. Zur Vorbereitung der Meetings werden sämtliche Risk Owner die Risikoeinschätzung ihres Bereichs/ihrer Risiken anpassen und eventuell vorzuschlagende Maßnahmen erarbeiten und präsentieren.

Zum Jahresende wird bei Bedarf das gesamte Risikoinventar dargestellt und auf die einzelnen Veränderungen der Risikoeinschätzung und die Risikoklassifizierung, sowie deren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingegangen.

Angaben zu wesentlichen Risikoveränderungen

Encavis identifiziert, analysiert, bewertet und kontrolliert die jeweiligen Risiken für die Gesellschaft laufend und umfassend. Wesentliche Risiken werden im nachfolgenden Risikobericht der Gesellschaft aufgeführt, erläutert und klassifiziert. Darüber hinaus werden Maßnahmen und Strategien des Unternehmens zur Vermeidung beziehungsweise Verringerung der jeweiligen Risiken dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden im Vergleich zum Vorjahr keine neuen Risikokategorien identifiziert.

Chancenmanagement

Das systematische Management von Risiken ist die eine Seite. Im Rahmen des Risiko- und Chancenmanagements werden aber auch Chancen zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs durch ein ganzheitliches Chancenmanagement erfasst und genutzt. Chancen werden zeitgleich mit den Risiken besprochen und erfasst und nach deren Bewertung wird über konkrete Maßnahmen entschieden, um diese Chancen wahrzunehmen. Im Rahmen des Chancenmanagements kann dabei zwischen zwei Arten von Chancen unterschieden werden:

Externe Chancen, die Ursachen haben, die wir nicht beeinflussen können, z. B. die Rücknahme einer Steuer.
Interne Chancen, die in unserem Unternehmen entstehen, z. B. durch die Erzielung von Synergien.

Die im Encavis-Konzern identifizierten Chancen sind dem Chancenbericht zu entnehmen.

Risikobericht

Im Rahmen des Risikomanagements wurden für den Encavis-Konzern sowie für die Encavis AG nachfolgende Risiken definiert, anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet und in Risikoklassen eingeteilt.

Risikoklasse "Wachstumsrisiko"

Risiken innerhalb dieser Klasse können das zukünftige Wachstum des Encavis-Konzerns betreffen.

Risikoklasse "fact"

Risiken innerhalb dieser Klasse sind bereits eingetreten, weisen aber nicht unbedingt eine große Einwirkung auf den Encavis-Konzern aus.

Risikoklasse "hoch"

Risiken innerhalb dieser Klasse weisen eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer großen Auswirkung auf den Encavis-Konzern und die Encavis AG auf.

Risikoklasse "mittel"

Risiken innerhalb dieser Klasse weisen eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer geringen Auswirkung oder eine niedrige Wahrscheinlichkeit in Kombination mit einer großen Auswirkung auf den Encavis-Konzern und die Encavis AG auf.

Risikoklasse "niedrig"

Risiken innerhalb dieser Klasse weisen eine niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer geringen Auswirkung auf den Encavis-Konzern und die Encavis AG auf.

Angaben zu wesentlichen Risiken

Im Folgenden erläutern wir die einzelnen Risikoklassen und die wesentlichen Einzelrisiken innerhalb dieser Klassen. Encavis identifiziert, analysiert, bewertet und kontrolliert die jeweiligen Risiken für die Gesellschaft laufend und umfassend. Darüber hinaus werden Maßnahmen und Strategien des Unternehmens zur Vermeidung beziehungsweise Verringerung der jeweiligen Risiken dargestellt und aufgezeigt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Encavis ist diversen finanzwirtschaftlichen Risiken (z. B. Zinsänderungsrisiken) und bedingt durch ihre umfangreichen Geschäftsbeziehungen auch Kreditrisiken (z. B. Ausfallrisiken von Vertragspartnern unter Projektverträgen wie PPA oder EPC Agreements) ausgesetzt.

Risiken der Projektfinanzierung: Wachstumsrisiko "mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit"

Die Errichtung und die Inbetriebnahme von Solar- und Windparks sind mit entsprechend hohen Investitionskosten verbunden. Diese werden zu einem Großteil durch die Aufnahme von projektbezogenem Fremdkapital finanziert. Dies kann je nach geografischer Region und Höhe der gesicherten Vergütung für die Stromabnahme bis zu 80 % der Investitionssumme ausmachen. Einschränkungen bei der Bereitstellung entsprechender Kredite sowie strengere Covenants-Anforderungen durch die finanzierenden Banken könnten die Finanzierung künftiger Projekte deutlich schwieriger werden lassen beziehungsweise gar nicht erst ermöglichen. In der Folge stünden dem Encavis-Konzern entsprechend weniger Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung und der potenzielle Wachstumskurs des Unternehmens würde sich deutlich verlangsamen.

Der Encavis-Konzern pflegt daher einen unmittelbaren, kontinuierlichen Kontakt mit verschiedenen Finanzinstituten innerhalb Europas, die dieses Geschäft bereits seit vielen Jahren betreiben. Durch eine Aufteilung des Finanzierungsbedarfs der Projekte des Konzerns auf verschiedene Banken wird zudem die Abhängigkeit von einzelnen Instituten vermieden. Gleichzeitig verfügt Encavis mit insgesamt 269 Solar- und Windparks über einen Leistungsnachweis, dass das Investitionskonzept auf Projektebene betriebswirtschaftlich nachhaltig ist.

Das anhaltend niedrige Zinsumfeld in Europa sowie der Mangel an alternativen Investitionen mit vergleichbarem Chancen-Risiko-Profil und einem entsprechenden Wettbewerb um diese Projekte unter den Finanzinstituten bieten der Gesellschaft derzeit ein Finanzierungsumfeld, um sich geplante Projektfinanzierungen zu günstigen Konditionen zu sichern. Darüber hinaus ist es dem Encavis-Konzern auch gelungen, bereits bestehende Projektfinanzierungen mit den Finanzinstituten neu zu verhandeln und sich verbesserte Konditionen zu sichern.

Zudem kontrolliert und überwacht der Encavis-Konzern weiterhin laufend die Einhaltung der Covenants für alle bestehenden und neu hinzukommenden Projektfinanzierungen. Das Unternehmen prüft des Weiteren auch bestehende Finanzierungsalternativen.

Risiken der Kapitalbeschaffung des Konzerns: Wachstumsrisiko "niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit"

Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen für den Eigenbestand des Encavis-Konzerns werden jeweils projektbezogen mit Fremd- und Eigenkapital aus den Investitionsmitteln des Encavis-Konzerns finanziert. Sollte der Encavis-Konzern zukünftig entsprechende Eigenmittel nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stellen können, hätte dies negative Auswirkungen auf den weiteren Wachstumskurs des Unternehmens.

Diese Investitionsmittel wurden in der Vergangenheit insbesondere über kleinere Kapitalerhöhungen der Encavis AG generiert sowie in 2014 um eine strategische Partnerschaft mit den Gothaer Versicherungen in Höhe von 150 Millionen Euro sowie die erfolgreiche Platzierung mehrerer Schuldscheindarlehen, darunter die im September 2018 erstmalige Platzierung eines Green Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von 50 Millionen Euro, ergänzt. Auch im Jahr 2019 hat die Encavis AG erfolgreich ein weiteres Schuldscheindarlehen in Form einer Namensschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro begeben. Zudem hat die Encavis AG die Aufstockung der im Jahr 2017 begebenen Hybrid-Wandelanleihe durch die Begebung neuer Schuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 53 Millionen Euro umgesetzt, welches als Eigenkapitalmaßnahme bilanziert wird.

Die reine Aufnahme von Fremdkapital als Wachstumskapital führt jedoch auf der anderen Seite über den zusätzlichen Hebel (Leverage) auf Projektebene durch einen entsprechenden Anstieg der Finanzverbindlichkeiten auf Konzernebene und ohne entsprechende Maßnahmen zu einem Rückgang der Eigenkapitalquote des Encavis-Konzerns. Die Wahrung der finanziellen Stabilität genießt bei Encavis dabei Vorrang, sodass der Encavis-Konzern bewusst davon abgesehen hat, eine vergleichbare Partnerschaft wie die mit den Gothaer Versicherungen über weiteres Genussrechtskapital einzugehen bzw. auszuweiten.

Encavis ist als konzernunabhängiger Stromproduzent im Bereich der Erneuerbaren Energien in Europa tätig und gemessen an der Marktkapitalisierung das größte börsennotierte Unternehmen in Deutschland, welches ausschließlich im Bereich Solar- und Windenergie tätig ist. Aufgrund der weltweiten Klimadebatte entscheiden sich immer mehr Investoren für nachhaltige Anlagemöglichkeiten. Encavis steht eine breitere Auswahl an Finanzierungsalternativen für das weitere Wachstum zur Verfügung, wie beispielsweise die Begebung der Hybrid-Wandelanleihe im Jahr 2017 und die erfolgreiche Aufstockung derselben im Jahr 2019 zeigt. Die Ende 2019 erfolgte Kapitalerhöhung aus Genehmigtem Kapital zeigt, dass sich Encavis auch alternativen Finanzierungsformen für das weitere Wachstum des Unternehmens gegenüber offen zeigt. Encavis hält sich auch zukünftig die Möglichkeit offen, insbesondere für anorganisches Wachstum die Möglichkeit einer weiteren Kapitalerhöhung in Anspruch zu nehmen, für die entsprechend auch zukünftig Genehmigtes Kapital geschaffen werden soll und vorgehalten wird.

Aufgrund der Größe des Encavis-Konzerns hat sich die Platzierungssicherheit für mögliche Kapitalerhöhungen in den vergangenen Jahren erhöht (2017 - 2020). Dazu tragen unter anderem eine höhere Bekanntheit, die höhere Bilanzsumme, die Einhaltung der Zieleigenkapitalquote, die Marktkapitalisierung sowie das Listing im Auswahlindex SDAX der Deutschen Börse bei.

Die Konditionen am Fremdkapitalmarkt hängen weitgehend von der Bonität von Encavis sowie dem zugrunde liegenden Rating von internationalen Ratingagenturen ab. Das im Frühjahr 2019 erfolgte und im März 2020 bestätigte Emittentenrating durch Scope im Investment-Grade-Bereich (BBB-) führt dazu, dass Encavis weiterhin zuversichtlich ist, auch zukünftig erfolgreich liquide Mittel für die weitere Wachstumsfinanzierung generieren zu können.

Währungsrisiken: Risikoklasse "mittel"

Encavis ist auch außerhalb des Euroraums aktiv und betreibt u. a. in Großbritannien PV-Freiflächenanlagen mit einer Erzeugungsleistung von rund 127 MW und in Dänemark Windanlagen mit einer Erzeugungsleistung von rund 120 MW. Investitionen und Umsätze in Fremdwährungen unterliegen Kursschwankungen zwischen den Währungen, sobald diese von einer in die andere Währung getauscht werden. Im Zusammenhang mit der Entscheidung für einen EU-Austritt seitens Großbritanniens im Juni 2016 hat das britische Pfund an Wert gegenüber dem Euro verloren. Bereits vor dem Referendum hat Encavis die Einnahmen aus den britischen Solarparks bis zum vierten Quartal 2020 gegen Wechselkursschwankungen abgesichert. Für den Zeitraum danach sind ebenfalls weitere Absicherungsgeschäfte erfolgt. Eine Absicherung der Einnahmen aus den dänischen Windparks ist dagegen nicht erfolgt, da die dänische Krone dem Wechselkursmechanismus II unterliegt und somit seit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 an diesen gebunden ist.

Darüber hinaus ist der Encavis-Konzern im Rahmen des Geschäftssegments Asset Management mit zwei Windparks in Großbritannien sowie einem Windpark in Schweden, das ebenfalls nicht zur Eurozone gehört, aktiv. Hieraus entstehen dem Unternehmen gleichwohl keine Währungsrisiken, da Encavis diese Parks nicht im Eigenbesitz führt, sondern für Dritte verwaltet.

Encavis betreibt eine aktive Risikovorsorge, indem das Unternehmen die Entwicklung des britischen Pfunds und der dänischen Krone laufend überwacht und gegebenenfalls Sicherungsgeschäfte, wie bereits im Vorfeld der Brexit-Entscheidung erfolgreich durchgeführt, eingeht.

Risiken aus bestehenden Covenants-Vereinbarungen: Risikoklasse "niedrig"

Der im November 2014 mit den Gothaer Versicherungen eingegangene Genussrechtsvertrag beinhaltet marktübliche Vereinbarungen (Covenants) über die Einhaltung definierter Finanzkennzahlen. Grundsätzlich besteht das Risiko der Nichteinhaltung dieser Covenants, was prinzipiell zur sofortigen Fälligstellung des ausgezahlten Genussrechtskapitals berechtigen würde. Dies hätte eine wesentliche Belastung der Ertrags-, Finanz und Vermögenslage von Encavis zur Folge.

Darüber hinaus haben die Projektgesellschaften der Solar- und Windparks in der Regel eine Projektfinanzierung in Verbindung mit der Entwicklung und dem Bau des jeweiligen Parks aufgenommen. Diese Verträge beinhalten ebenfalls Covenants, die von der jeweiligen Projektgesellschaft einzuhalten sind. Um Finanzierungsrisiken für den Encavis-Konzern zu minimieren, stellt Encavis sicher, dass die finanzierenden Banken auf Ebene der Projektgesellschaften keinen Zugriff auf andere Gesellschaften als die jeweilige Darlehensnehmerin haben. In der Regel werden daher sogenannte Non-Recourse-Finanzierungen abgeschlossen, bei denen die Haftungsmasse für die Bank auf den jeweiligen Park beschränkt ist. Eine Verletzung der Covenants aus diesen Verträgen könnte eine vorzeitige Kündigung des jeweiligen Darlehensvertrages durch die finanzierende Bank und damit eine unverzügliche Fälligkeit des Darlehens zur Folge haben. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, werden alle bestehenden Verträge und insbesondere die Einhaltung der darin enthaltenen Covenants von Encavis überwacht. Dadurch können Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und aktiv gemanagt werden, bevor es zu einer Verletzung der vertraglich vereinbarten Covenants kommt.

Zinsänderungsrisiken: Risikoklasse "niedrig"

Die Finanzierungsstrategie des Encavis-Konzerns zum Erwerb geeigneter Wind- und Solarparks schließt einen Fremdkapitalanteil in Form eines Darlehens mit ein, wobei die konsolidierte Zieleigenkapitalquote des Encavis-Konzerns von 24 % (seit der Anwendung von IFRS 16, vorher 25 %) nicht unterschritten werden sollte. Die Solar- und Windparks sind sowohl zu festen als auch zu variablen Zinssätzen mit Laufzeiten bis zu 19 Jahren fremdfinanziert. Nach Ende der Zinsbindungsfrist sind in den Kalkulationen deutliche Zinsaufschläge eingeplant. Ein Anstieg der Zinssätze nach Ablauf der Zinsbindungsfrist über den in den Kalkulationen berücksichtigten Zinsanstieg hinaus könnte zur Verringerung der Profitabilität einzelner Solar- und Windparks führen. Bei Darlehen mit variablem Zinssatz prüft der Konzern den Abschluss entsprechender Zinssicherungsinstrumente, sogenannter Swapgeschäfte, die langfristig eine zuverlässige Kalkulation und Planung ermöglichen.

Darüber hinaus bestehen Betriebsmittel- und Avalkreditlinien, die eine marktübliche Zins- und Laufzeitstruktur aufweisen. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld trägt insgesamt zu einem sehr moderaten Zinsänderungsrisiko bei. Gemäß der Ankündigung der Europäischen Zentralbank wird die Geldpolitik in der Eurozone auch bis auf Weiteres expansiv ausgerichtet bleiben.

Risiken aus Finanzierungsinstrumenten: Risikoklasse "niedrig"

Encavis hat im September 2017 erstmals eine nachrangige Anleihe über 97,3 Millionen Euro mit zeitlich begrenzten Wandlungsrechten emittiert. Im Jahr 2019 wurde die Anleihe auf 150,3 Millionen Euro zu gleichen Bedingungen aufgestockt. Für die Rückzahlung der Hybrid-Wandelanleihe ist kein fester Termin bestimmt. Die Hybrid-Wandelanleihe wird optional bis zum zehnten Handelstag vor dem 13. September 2023 (der "erste Rückzahlungstag") in vollständig eingezahlte neue und/oder bestehende, auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft wandelbar sein. Bis zum ersten Rückzahlungstag wird der Kupon der Hybrid-Wandelanleihe 5,25 % pro Jahr betragen. Nach dem ersten Rückzahlungstag wird der Zins der Hybrid-Wandelanleihe, vorbehaltlich eines darauffolgenden Neustarts in fünfjährigem Turnus, in Höhe von 1.100 Basispunkten über dem 5-Jahres-EUR-Swapsatz festgesetzt. Der Zins ist halbjährlich nachträglich zahlbar. Es besteht somit ein Zinsänderungsrisiko nach dem ersten Rückzahlungstag.

Risiken aufgrund negativer Zinsen: Risikoklasse "fact"

Die Projektgesellschaften der Solar- und Windparks haben überwiegend langfristige Non-Recourse-Projektfinanzierungen bei Banken aufgenommen. Im Rahmen der jeweiligen Projektfinanzierungen ist in der Regel die Ansparung einer Kapitaldienstreserve vereinbart, um im Falle zu geringer Einkünfte dennoch den Kapitaldienst leisten zu können. Bei den Kapitaldienstreserven handelt es sich in der Regel um eine Summe in Höhe des Kapitaldienstes für die nächsten sechs Monate. Aufgrund der von der Europäischen Zentralbank festgelegten negativen Zinsen für Einlagen führt dies dazu, dass die projektfinanzierenden Banken diese negativen Einlagezinsen für die anzusparenden Kapitaldienstreserven auf die Projektgesellschaften umzulegen versuchen. Es besteht daher das Risiko, dass aufgrund der zu zahlenden negativen Zinsen die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Projektgesellschaften und schließlich des Encavis-Konzerns belastet wird. Encavis führt mit den Banken darüber hinaus entsprechende Verhandlungen zur Gewährung von Freibeträgen, für die keine negativen Zinsen verlangt werden. Weiterhin führt Encavis derzeit mit den Banken Verhandlungen, diese Kapitaldienstreserven zu reduzieren oder durch zusätzliche Kreditfazilitäten für die Projektgesellschaften in gleicher Höhe zu ersetzen, die im Bedarfsfall zur Deckung des Kapitaldienstes gezogen werden können. So wurde zum Beispiel in der im Jahr 2019 abgeschlossenen spanischen Solarparkfinanzierung Talayuela von vornherein nur eine Kreditfazilität in der Gesamtfinanzierung berücksichtigt.

Steuerliche Risiken: Risikoklasse "mittel"

Aufgrund der unterschiedlichen Steuersubjekte innerhalb der einzelnen Ländermärkte (Organschaften und konzerninterne Leistungsbeziehungen) sowie verschiedener Rechtsformen innerhalb des Encavis-Konzerns ist die steuerliche Struktur zum Teil sehr komplex. Insbesondere sind Restriktionen zur Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen, die Besteuerung von Dividenden sowie die Mindestbesteuerung bei Verlustverrechnung von wesentlicher Relevanz nach dem jeweiligen Ländersteuerrecht.

Bei dem Erwerb neuer Projekte werden steuerliche Risiken durch eine Tax Due Diligence, eine Investitionsberechnung sowie bei ausländischen Transaktionen durch Hinzuziehung von Experten des jeweiligen nationalen Steuerrechts geprüft.

Im internationalen Steuerrecht sind Risiken vor allem durch die Verrechnungspreise innerhalb des Konzerns bedingt. Konzerninterne Leistungen an die Tochtergesellschaften werden in Form von Dienstleistungen sowie durch die Vergabe von Darlehen erbracht. Die Encavis AG hat für die entsprechenden Abrechnungen Zielgrößen mit Verrechnungspreisexperten abgestimmt. Auch wenn die im Jahr 2019 abgeschlossene Betriebsprüfung zu keinen Feststellungen geführt hat, so besteht zumindest für die Jahre ab 2016 das Risiko einer teilweisen Nichtanerkennung der Verrechnungspreise in der Encavis-Gruppe durch die deutschen oder die ausländischen Finanzverwaltungen. Da es sich hierbei faktisch nur um eine Verschiebung zwischen den einzelnen Ländermärkten handeln würde, ist das steuerliche Risiko jedoch begrenzt.

Auch wenn die Gesellschaft der Ansicht ist, dass steuerliche Risiken umfassend in den Steuerrückstellungen berücksichtigt wurden, können sich im Rahmen zukünftiger Außenprüfungen Steuerbelastungen ergeben. Der Konzern stellt sicher, dass steuerrechtlich relevante Sachverhalte (v. a. aufgrund der Initiativen zu BEPS/ATAD) in einem regelmäßigen Turnus mit den steuerlichen Beratern erörtert werden. Aus der im Jahr 2019 abgeschlossenen Betriebsprüfung haben sich keine Feststellungen für Folgejahre ergeben, sodass keine Anpassungen bedingt durch Feststellungen der Finanzverwaltung zu berücksichtigen sind.

Strategische Risiken

Risiko in Bezug auf Investitionen und Investitionsmöglichkeiten: Wachstumsrisiko "niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit"

Die Fähigkeit, geeignete Investitionsmöglichkeiten von Solar- und Windparks (oder ähnlichen Betreibergesellschaften) zu identifizieren und zu sichern sowie die erfolgreiche Integration neu erworbener Gesellschaften voranzutreiben, ist für den Encavis-Konzern erfolgsentscheidend. Im Rahmen einer Strategie des nachhaltigen Wachstums ist der Erwerb von weiteren adäquaten Solar- und Windparks geplant.

Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Markteintrittsbarrieren kann nicht ausgeschlossen werden, dass zusätzliche Wettbewerber in den Markt und in Konkurrenz zu Encavis um Investitionsmöglichkeiten treten.

Encavis' langjährige Erfahrung und wachsende Finanzkraft resultieren in einer starken Wettbewerbsposition des Encavis-Konzerns, um auch bei potenziell steigendem Wettbewerb weiterhin im Einklang mit der weiteren Wachstumsstrategie von Encavis Investitionen identifizieren und realisieren zu können.

Darüber hinaus führten die bereits im Jahr 2017 abgeschlossene strategische Partnerschaft mit dem britischen Projektentwickler Solarcentury sowie weitere Partnerschaften zum Aufbau einer Projekt-Pipeline zu planbareren Wachstumsmöglichkeiten für Encavis.

Abhängigkeit von nationalen Programmen zur Förderung Erneuerbarer Energien: Risikoklasse "niedrig"

Der Erfolg der solaren Stromerzeugung oder der Stromerzeugung aus Windenergie ist in der Regel eng an nationale Programme zur Förderung Erneuerbarer Energien geknüpft. Größtes Risiko für das Geschäftsmodell von Encavis sind dabei rückwirkende Eingriffe, die die Wirtschaftlichkeit von Bestandsinvestitionen negativ beeinflussen. Bei der Stromerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien besteht die Gefahr, dass Regierungen die Förderung kürzen, etwa wegen defizitärer Staatshaushalte. Beispielsweise wurden in Spanien die Fördersätze für Erneuerbare Energien im Jahr 2014, rückwirkend ab 2013, massiv gekürzt, u. a. auch für bestehende Anlagen. Auch in Italien ist es im Jahr 2014 zu Kürzungen durch verschiedene Gesetzesänderungen und Verordnungen gekommen, die bereits zu Ertragsreduzierungen geführt haben und im Laufe der weiteren Betriebsdauer zu weiteren Reduzierungen führen werden.

Aufgrund der Einschätzung einer hierfür beauftragten externen Kanzlei, die uns im Falle einer Klage gegen das Land Italien vertreten würde und eine große Anzahl europäischer Kläger in den Schiedsverfahren gegen u. a. Italien und Spanien vertritt, gehen wir davon aus, dass wir Ersatz für die Ertragsausfälle mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit erhalten werden.

Daneben kann sich die zunehmende Etablierung von Ausschreibungsverfahren auf die Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit von Projekten im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien auswirken, u. a. aufgrund einer geringeren Förderung oder bei nicht gewonnenen Ausschreibungen. Nach vorne gerichtete Anpassungen von Fördermechanismen oder Förderungshöhen sind für den Encavis-Konzern hingegen vollständig in die Investitionsrechnung einpreisbar und spiegeln sich in den angebotenen Kaufpreisen vollständig wider.

Grundsätzlich hat sich die Abhängigkeit Erneuerbarer Energien von staatlicher Förderung in den vergangenen Jahren weiter verringert. Der technische Fortschritt, Erfahrungswerte und Skaleneffekte haben zu einem sehr deutlichen Preisverfall insbesondere im Bereich der Photovoltaik und Windkraft geführt. In vielen Regionen erreichen Solar- und Windenergie heute bereits Netzparität und benötigen keine staatliche Förderung. Exemplarisch sei hier auf die Projekte Talayuela und Cabrera in Spanien verwiesen, die derzeit im Bau sind und bis Ende 2020 in Betrieb gehen. Diese Projekte erhalten keine Förderungen und werden ausschließlich auf Basis der künftigen Strompreiserwartungen realisiert. Zur Reduzierung des Preisrisikos wurden hier mit Unternehmen wie Amazon langfristige Stromabnahmeverträge abgeschlossen. Auch in den europäischen Kernregionen des Encavis-Konzerns wurden die staatlichen Förderungen beispielsweise in Form der Einspeisevergütung in den vergangenen Jahren immer weiter reduziert. Im Gegenzug sind im selben Zeitraum die Erzeugungskosten deutlich gefallen. Experten rechnen auch in den kommenden Jahren mit weiteren Kosteneinsparungen, zudem könnte durch neue Technologien wie Batteriespeicher der erzeugte Strom flexibler vermarktet werden.

Die Erreichung internationaler sowie nationaler Klimaziele, wie sie unter anderem auf der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 vereinbart wurden, lassen sich ohne den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien nicht realisieren.

Encavis geht daher weiterhin davon aus, dass Erneuerbare Energien auch in den kommenden Jahren ein globaler Trend bleiben. Durch die geografische Diversifikation des Bestandsportfolios über mehrere Länder haben sich die möglichen negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Encavis-Konzerns bei Anpassungen der nationalen Gesetzgebungen - insbesondere rückwirkenden Anpassungen - grundsätzlich reduziert.

Immer mehr Unternehmen gehen zudem dazu über, den Bezug und den Preis von "grünem" Strom langfristig abzusichern. Lag der Anteil des über PPA-Vereinbarungen abgenommenen Stroms im Jahr 2017 noch bei etwa 5,6 GW, so hat er sich im Jahr 2018 mit 12,8 GW bereits mehr als verdoppelt. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei etwa 18,6 GW.

Auch Encavis prüft stetig alternative Vermarktungsformen für Projekte, wie die Veräußerung des produzierten Stroms über eine langfristige PPA-Vereinbarung mit einem bonitätsstarken Abnehmer, sodass sich auch hiermit die Abhängigkeit von nationalen Programmen zur Förderung Erneuerbarer Energien reduziert. Mit den im Bau befindlichen neuen Solarparks "Talayuela" und "Cabrera" wir Encavis bereits erfolgreich auf diesem Markt positioniert.

Spanien wird mit 500 MW Kapazität zum größten Solarstandort von Encavis. Encavis hat im Dezember 2019 mit Amazon einen langfristigen Stromabnahmevertrag mit einer Vertragslaufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. In unmittelbarer Nähe von Sevilla entsteht mit einer Kapazität von rund 200 MW der zweitgrößte Solarpark des Unternehmens. Der Netzanschluss der Anlage ist für das Ende des dritten Quartals 2020 geplant. Es wird eine Kapazität von 149 MW an Amazon (PPA) geliefert. 50 MW zusätzliche Kapazität werden zu Marktpreisen frei veräußert. Erst im September 2019 unterzeichnete Encavis den ersten langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) über zehn Jahre für den spanischen Solarpark Talayuela (300 MW Leistung). Der Abnehmer ist ein europäisches Energieunternehmen.

Rechtliche Risiken: Risikoklasse "niedrig"

Der Geschäftsbetrieb bedingt das Eingehen rechtlicher Risiken durch Gerichtsprozesse oder auch Schiedsverfahren.

Die Unternehmen des Encavis-Konzerns sind Risiken im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt, an denen sie zurzeit beteiligt sind oder in Zukunft beteiligt sein können. Derartige Rechtsstreitigkeiten entstehen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit insbesondere aus der Geltendmachung von Ansprüchen aus Fehlleistungen und -lieferungen oder aus Zahlungsstreitigkeiten.

Encavis bildet Rückstellungen für Prozessrisiken, wenn es wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung entsteht und eine adäquate Schätzung des Betrags möglich ist. Im Einzelfall kann eine tatsächliche Inanspruchnahme den zurückgestellten Betrag überschreiten.

Rechtliche Risiken können sich aber auch aus Verstößen gegen Compliance-Richtlinien durch einzelne Mitarbeiter oder aus Verstößen gegen andere rechtliche Vorschriften ergeben. Mit Einführung des nicht nur für interne Zwecke, sondern auch für externe Geschäftspartner geltenden anonymen Hinweisgebersystems gemäß Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex können etwaige Missstände, insbesondere Verstöße gegen das geltende Recht sowie gegen interne Weisungen und Prozesse, gemeldet und anonym nachverfolgt werden.

Auch das im Jahr 2018 verstärkte Risiko um die Einführung und Erfüllung der Verpflichtungen aus der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist im Encavis-Konzern präsent und wird kontinuierlich mit Hilfe eines extern bestellten Datenschutzbeauftragten nachgehalten.

Konjunktur- und Branchenrisiko: Risikoklasse "niedrig"

Die Entwicklung des Teilmarktes der Erneuerbaren Energien, auf den sich der Konzern fokussiert, gehört zu den weltweit stark wachsenden Sektoren. Der Betrieb von Solar- und Windparks unterliegt aufgrund der gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen (FiT - Feed-in Tariffs) oder langfristiger privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge (PPAs) sowie der beispielsweise im deutschen EEG verankerten Abnahmeverpflichtung nur schwachen konjunkturellen Schwankungen.

Eine schwache konjunkturelle Entwicklung kann hingegen sogar zu einem Mehrangebot an Solarparks und Windkraftanlagen führen, da Gesellschaften oder private Investoren aus wirtschaftlichen Gründen und Liquiditätsknappheit eine Veräußerung von Bestandsanlagen anstreben könnten. Darüber hinaus geht eine schwache wirtschaftliche Entwicklung in der Regel mit einem niedrigen Zinsniveau einher. In der Folge sinken sowohl auf Konzern- als auch auf Projektebene die Finanzierungskosten.

Um auf Konjunktur- und Branchenrisiken dennoch frühzeitig und angemessen reagieren zu können, beobachtet der Konzern die relevanten Märkte laufend. Hierzu gehören das Studium verschiedener Fachpublikationen, die Teilnahme an Kongressen, Messen und Fachtagungen sowie die Mitgliedschaft in Branchenverbänden. Darüber hinaus pflegt das Unternehmen einen unmittelbaren Kontakt und einen regelmäßigen Austausch mit Geschäftspartnern, Experten und Branchenvertretern aus dem Netzwerk des Konzerns.

Operative Risiken

Vertriebliche Risiken beim Ausbau der Asset-Management-Tätigkeiten: Wachstumsrisiko "mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit"

Die innerhalb des Encavis-Konzerns auf die Betreuung von institutionellen Anlegern spezialisierte Encavis Asset Management AG bietet institutionellen beziehungsweise professionellen Investoren, die in den Bereich der Erneuerbaren Energien investieren möchten, strukturierte Anlagemöglichkeiten (zum Beispiel Spezialfonds, Bondstrukturen, Direktinvestments) an. Solche institutionellen Investoren, insbesondere Versicherungsunternehmen beziehungsweise Finanzinstitutionen, unterliegen besonderen Vorschriften, die die Interessen ihrer Nutznießer schützen. Die Investitionsmöglichkeiten von europäischen Versicherungsunternehmen werden weiter durch die EU-Richtlinien wie zum Beispiel Solvency II, die neue Kapitalanforderungen an Versicherungsunternehmen oder Pensionsfonds einführt, eingeschränkt. Diese und andere unvorhersehbare regulatorische Vorschriftsänderungen könnten die Bereitschaft der institutionellen und professionellen Investoren einschränken, in Erneuerbare Energien zu investieren.

Unter diesen Umständen könnte es für den Encavis-Konzern schwieriger sein, institutionelle Investoren von weiteren Investitionen in (Spezial-)Fonds beziehungsweise zu Direktinvestitionen in Projekte Erneuerbarer Energien zu überzeugen. Die Folge einer solchen Entwicklung wäre ein Rückgang der zukünftigen Umsatzerlöse aus diesem Geschäftssegment, die sich aus Erfolgsvergütungen und aus den Asset-Management-Gebühren zusammensetzen.

Das Marktumfeld hat sich aus Sicht des Encavis-Konzerns weiter zu Gunsten eines positiven Investitionsklimas für institutionelle Investoren im Bereich der Erneuerbaren Energien entwickelt. Deutliche Kostensenkungen bei den technischen Komponenten von Solar- und Windkraftanlagen haben die Wirtschaftlichkeit entsprechender Investitionen erhöht, konventionelle Kraftwerke sind heute nicht mehr rentabler und unterliegen politischen Unsicherheiten. Spätestens seit der UN-Klimakonferenz in Paris vom Dezember 2015 steht zudem fest, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien sich weltweit auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Damit bleibt der Markt für Erneuerbare Energien ein bedeutender Wachstumsmarkt mit Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich, der zudem von konjunkturellen Schwankungen weitgehend unabhängig ist. Vor diesem Hintergrund sind die vertrieblichen Risiken derzeit gering und Encavis ist zuversichtlich, das Geschäftssegment Asset Management als nachhaltige dritte Ertragssäule weiter ausbauen zu können.

Darüber hinaus optimiert die Gesellschaft kontinuierlich ihre Vertriebstätigkeiten und arbeitet stetig daran, ihr Spektrum an potenziellen Investoren auszudehnen, beispielsweise auf unterschiedlich regulierte Kundensegmente wie Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen oder kirchliche Träger. Zudem ist auch eine weitere geografische Ausdehnung der Aktivitäten in dem Geschäftssegment geplant, die zum Teil bereits im laufenden Geschäftsjahr realisiert werden konnte (z. B. Solarparks in den Niederlanden und Spanien).

Haftungs- oder Reputationsrisiken durch Tätigkeiten im Segment Asset Management: Risikoklasse "niedrig"

Eine Nichteinhaltung von Investitionskriterien beim Einkauf und eine damit einhergehende schlechter als geplant verlaufende Performance der von der Encavis Asset Management AG für institutionelle Investoren verwalteten Solar- und Windparks oder falsche Entscheidungen im Rahmen der Betriebsführung dieser Parks könnten zu einem Haftungsfall bei der Encavis Asset Management AG und damit verbunden auch zu einer Verschlechterung der Reputation des Encavis-Konzerns führen.

Solchen Risiken wird insoweit entgegengewirkt, als klare Investitionskriterien in den Fonds festgelegt sind und bei einer Abweichung hiervon eine Entscheidung der entsprechenden Anleger vor Tätigung der Investition eingeholt wird. Ergänzend hierzu ist die Encavis Asset Management AG für etwaige Haftungsfälle aufgrund ihrer Tätigkeit entsprechend versichert.

Stillstandzeiten: Risikoklasse "mittel"

Solar- und Windparks können aufgrund technischer Mängel im Park oder im Umspannwerk stillstehen oder aufgrund notwendiger Arbeiten am Stromnetz durch den Energieversorger temporär vom Netz genommen werden. Es besteht das Risiko, dass die Stillstandzeiten sich verlängern, wenn sie nicht zeitnah bemerkt werden und entsprechende technische Mängel nicht rechtzeitig behoben werden.

Dem Risiko von Stillstandzeiten der Solar- und Windkraftwerke kann zeitnah entgegengewirkt werden, da die Betriebsführung und Überwachung der Anlagen dem Encavis-Konzern selbst oder erfahrenen externen Partnern obliegen und etwaige Stillstandzeiten oder technische Probleme über ein Online-Monitoring in Echtzeit ermittelt beziehungsweise umgehend erkannt werden können. Ergänzend dazu sind sämtliche Anlagen gegen das Risiko etwaiger Betriebsunterbrechungen aufgrund externer Ereignisse versichert.

Meteorologische Risiken (Sonne): Risikoklasse "mittel"

Die Leistung von Solarparks (Freiflächenanlagen) ist von meteorologischen Gegebenheiten abhängig, die das Ergebnis möglicherweise negativ beeinflussen können. Gutachten zur erwarteten Sonneneinstrahlung könnten sich als unzutreffend erweisen und klimatische Veränderungen und Umweltverschmutzungen möglicherweise dazu führen, dass die vorhergesagten Wetterbedingungen nicht eintreten und von den bestehenden Gutachten sowie dem meteorologischen Mittel abweichen.

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung beim Erwerb neuer Solarparks greift Encavis auf eigene Erfahrungswerte sowie externe Gutachten zu der erwarteten Sonneneinstrahlung zurück. Diese Gutachten basieren auf langjährigen historischen Einstrahlungsdaten und bilden hieraus Mittelwerte für die Prognose ab. Zudem werden die Auswirkungen von Abweichungen von diesen Prognosen auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung im Rahmen von Sensitivitätsanalysen überprüft. Darüber hinaus reduziert die Diversifizierung des Bestandsportfolios an Solarparks die Abhängigkeit von den meteorologischen Gegebenheiten in einer Region. Zudem ist zu berücksichtigen, dass aufgrund klimatischer Veränderungen die Sonnenstunden in mehreren europäischen Ländern regelmäßig ansteigen und signifikant über dem langfristigen Mittel liegen. Dieser in den vergangenen Jahren beobachtete meteorologische Effekt wird bei der Bewertung der Parks nicht berücksichtigt.

Meteorologische Risiken (Wind): Risikoklasse "mittel"

Grundsätzlich unterliegt die Erzeugungsleistung im Segment Windparks größeren Schwankungen als die im Bereich der Solarenergie. Schwankungen im Bereich der Windkraft können bis zu +/-25 % um den Mittelwert im Jahr betragen. Encavis begegnet diesem Risiko, indem die höhere Volatilität im Bereich Wind bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung neu zu erwerbender Windparks (Onshore) durch entsprechende Sicherheitsabschläge bzw. Worst-Case-Szenarien simuliert und berücksichtigt wird. Darüber hinaus greift Encavis auch hier auf eigene Erfahrungswerte sowie externe Gutachten zu dem erwarteten Windaufkommen zurück.

Gleichwohl können solche Schwankungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. In der Folge besteht daher das Risiko, dass die Performance einzelner Windparks unterhalb ihrer ursprünglichen Planungswerte liegt. Aufgrund der geografischen Diversifikation des Bestandsportfolios im Segment Windparks sowie des geringen Anteils einzelner Parks an den gesamten Umsatzerlösen des Encavis-Konzerns ist das damit verbundene Gesamtrisiko für den Konzern vertretbar.

Risiken in der Projektierungs-/Bauphase von Solar- und Windparks: Risikoklasse "niedrig"

Im Rahmen der Projektierung von Solar- und Windparks stellen Genehmigungen, regulatorische Freigaben und Berechtigungen für den Bau sowie den Betrieb neuer Anlagen zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien ein wesentliches Risiko dar.

Das Kerngeschäft des Encavis-Konzerns ist nach wie vor überwiegend auf den Betrieb von neu fertiggestellten beziehungsweise sich bereits im Betrieb befindlichen Solar- und Windparks konzentriert. Gleichwohl kann in Einzelfällen zur frühzeitigen Sicherung von Investitionsmöglichkeiten ein Projekt noch ein Entwicklungsrisiko tragen.

In diesen Fällen kann das Unternehmen auf seine umfangreichen Erfahrungen im Rahmen des kaufmännischen und technischen Managements seiner Bestandsparks sowie auf vereinzelte Projektentwicklungen in der Vergangenheit zurückgreifen, um mögliche Risiken auch in einer früheren Projektphase frühzeitig zu erkennen beziehungsweise zu reduzieren. Zudem werden Zahlungen für Projekte im Entwicklungsstadium immer nur bei erreichten Meilensteinen ausgelöst.

Risiken aus negativen Strompreisen: Risikoklasse "niedrig"

Durch den starken Ausbau der Erneuerbaren Energien und den Aufbau des deutschen Strommarktes kann es aufgrund von zu viel erzeugter Energie zu negativen Strompreisen an der Strombörse kommen. Solche negativen Strompreise treten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Aufgrund der Änderungen des EEG im Laufe der Jahre und der Splittung der Einspeisevergütung in den anzulegenden Wert und die Marktprämie werden die negativen Strompreise auch an die Projektgesellschaften weitergegeben. Durch die negativen Strompreise kann die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Projektgesellschaften und des Encavis-Konzerns belastet werden.

Um eine Belastung durch die negativen Strompreise für die einzelnen Projektgesellschaften zu verringern, untersucht der Konzern nach wie vor die Möglichkeiten der Speicherung des erzeugten Stroms im Falle von negativen Strompreisen an der Strombörse und verfolgt das Batteriespeichersegment kontinuierlich als wichtigen strategischen Fit zur Erhöhung der Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien.

Technische Risiken und Leistungsminderungen: Risikoklasse "niedrig"

Die technischen Risiken der fest installierten Solarparks sind gering und auf wenige wesentliche Komponenten beschränkt. Bei den Windparks sind diese Risiken höher, da Verschleiß oder Materialermüdung an den beweglichen Teilen auftreten können.

Bei der Auswahl der Solar- und Windparks legt der Encavis-Konzern daher eine besonders große Sorgfalt auf die Auswahl der Partner und die Qualität der verwendeten beziehungsweise verbauten Komponenten. Alle Parks durchlaufen einen umfangreichen Prüfungsprozess (technische Due Diligence). Darüber hinaus verfügt der Encavis-Konzern mit der Encavis Technical Services GmbH über eine 100%ige Tochtergesellschaft, die auf das technische Management von Solarparks spezialisiert ist und im Rahmen des Due-Diligence-Prozesses Begutachtungen der Parks vor Ort durchführen kann. Bei Windparks bedient sich der Konzern externer Dienstleister.

Für den Fall einer eintretenden Leistungsminderung oder für den Ausfall technischer Komponenten während der Betriebsphase eines Parks bestehen in der Regel Herstellergarantien oder Garantien der Generalunternehmer. Darüber hinaus existieren Versicherungsverträge, die Schäden und Ertragsausfälle absichern. Die Überprüfung des bestehenden Versicherungsschutzes bei neuen Akquisitionen ist ebenfalls fester Bestandteil im Rahmen der gesamten Due Diligence, die bei Neuakquisitionen durchgeführt wird.

Zusätzlich wird in den Solar- und Windparks Liquidität im Rahmen einer Projektreserve angespart, die beispielsweise für den Austausch von Komponenten in Anspruch genommen werden kann. Die Projektreserven werden aus den laufenden Cashflows der Parks angespart und basieren in ihrer Höhe auf langjährigen Erfahrungswerten.

Risiken aus Investitionsrechnungen: Risikoklasse "niedrig"

Vor jeder neuen Investition wird eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsrechnung des jeweiligen Solar- oder Windparks durchgeführt. Die Bewertungen der Solar- und Windparks basieren auf langfristigen Investitionsplänen und der Annahme von langfristigen Strompreisentwicklungen, die sensitiv auf Änderungen im Kraftwerkszubau, der Kapital- und Betriebskosten sowie der Erträge reagieren. Verändern sich diese Faktoren, kann dies dazu führen, dass ein Park entgegen der ursprünglichen Kalkulation unrentabel wird.

Die Berechnungen im Rahmen der Due Diligence berücksichtigen Veränderungen einzelner oder mehrerer dieser Parameter im Rahmen von sorgfältig durchgeführten Sensitivitätsanalysen. Zudem sind in den Berechnungsmodellen des Encavis-Konzerns Plausibilitätschecks integriert. Eigene Bewertungen und Annahmen werden zudem mit Windbeziehungsweise Solargutachten von unabhängigen Experten verglichen. Strompreisprognosen werden durch Analysen mehrerer externer Anbieter abgesichert. Aufgrund seines umfangreichen Bestandsportfolios verfügt Encavis über langjährige Erfahrungswerte, die bei entsprechenden Investitionsrechnungen berücksichtigt werden.

Gesundheitliche Risiken (Virus-Epidemien): Risikoklasse "gering"

Virus-Epidemien die sich global ausbreiten, wie beispielsweise der Coronavirus, haben keine unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen auf das operative Geschäft des Encavis-Konzerns. Die Wind- und Solarparks in zehn westeuropäischen Ländern produzieren weitgehend autonom und vollautomatisiert Strom aus Erneuerbaren Energiequellen. Aufgrund des geringen Wartungsbedarfs der Anlagen ist quasi kein Personal vor Ort nötig. Windaufkommen und Sonneneinstrahlung sind nicht abhängig vom Coronavirus.

Aufgrund der bisherigen gesamtwirtschaftlichen Einflüsse durch den Coronavirus sind auch keine Belastungen für den Encavis-Konzern zu erwarten. Bei einem längeren Anhalten oder einer Verschärfung der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus über die kommenden Monate sind jedoch Beeinträchtigungen in der Wartung der Wind- und Solarparks vor Ort durch einzelne Techniker nicht auszuschließen. Diese könnten aber durch alternative Dienstleister ersetzt werden. Ob sich infolge von Erkrankungen Dritter oder Unterbrechung von Lieferketten die Fertigstellung von in Bau befindlichen Parks insgesamt verzögern und damit sich die Zahl für Akquisitionen zur Verfügung stehender Parks verringern wird, ist derzeit nicht abschätzbar und daher nicht abschließend quantifizierbar.

Organisatorische Risiken

Personal- und Organisationsrisiken: Risikoklasse "niedrig"

Der Encavis-Konzern konkurriert im Personalbereich mit anderen Unternehmen um qualifizierte Fach- und Führungskräfte, um für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt zu sein.

Daher setzt Encavis auf ein ganzheitliches Talentmanagement und den stetigen Ausbau eines motivierenden und familienfreundlichen Arbeitsumfeldes. In diesem Zusammenhang werden mit jedem Mitarbeiter jährliche Mitarbeitergespräche geführt, in denen sowohl die Leistungen des vergangenen Jahres als auch die Zielvereinbarungen und Erwartungen für das kommende Jahr erörtert werden. Dabei vereinbaren Vorgesetzte und Mitarbeiter monetäre und nicht monetäre Ziele sowie Maßnahmen für die berufliche Weiterbildung. Für das Geschäftsjahr 2020 sind nunmehr halbjährliche Feedbackgespräche vorgesehen, die es ermöglichen, am Jahresanfang vereinbarte Ziele unterjährig an tatsächliche Gegebenheiten anzupassen. Encavis trägt so aktiv zu einer Qualifizierung und Motivierung der Mitarbeiter bei und fördert die langfristige Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.

IT-Risiken: Risikoklasse "niedrig"

Die Geschäftstätigkeit des Encavis-Konzerns ist durch die Nutzung und Weiterentwicklung der Informationstechnologie gekennzeichnet. Unter anderem wurde die Serverlandschaft komplett erneuert. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse werden durch die IT unterstützt und mit Hilfe moderner Softwarelösungen abgebildet. Gleichzeitig steigt mit zunehmender Komplexität und der Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der IT-Systeme auch das systeminhärente Risiko.

Um die Risiken zu minimieren, optimiert Encavis die IT kontinuierlich. Um die internen Ressourcen für die laufende Wartung der IT und Implementierung neuer IT-Komponenten auf einem angemessenen Niveau zu halten, bedient sich Encavis zudem professioneller externer Dienstleister. Umfassende Vorkehrungen wie Firewalls, ein tagesaktueller Virenschutz, Notfallpläne sowie Datenschutzschulungen sichern die Datenverarbeitung. Organisatorisch getrennt wacht zudem ein externer Datenschutzbeauftragter über die Einhaltung von Datenschutzstandards.

Gesamtrisiko

Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Risikosituation zum Bilanzstichtag ergibt, dass keine den Fortbestand des Konzerns gefährdenden Risiken bestehen. Auch für die Zukunft sind bestandsgefährdende Risiken gegenwärtig nicht erkennbar. Insgesamt sind die Risiken des Encavis-Konzerns als gering einzustufen.

Im Berichtszeitraum wurden diese Risiken im Rahmen eines aktiven Risikomanagements laufend identifiziert, analysiert und gemanagt. Soweit erforderlich, hat der Encavis-Konzern entsprechende Maßnahmen zur Risikosteuerung ergriffen.

Chancenbericht

Konservative Investitionsstrategie

Durch den Zusammenschluss der Capital Stage AG und der CHORUS Clean Energy AG entstand im Jahr 2016 der Encavis-Konzern. Unter dem neuen Namen Encavis verbinden sich daher erfolgreiche Historien und Expertise: Zwei unabhängige Solar- und Windparkbetreiber und ganzheitliche Dienstleister für Erneuerbare Energien gestalten seitdem gemeinsam die Zukunft.

Encavis ist es erfolgreich gelungen, ihre Position als unabhängiger und börsennotierter Stromanbieter (IPP - Independent Power Producer) weiter auszubauen. Allein das Portfolio aus Solarparks umfasst aktuell 187 Solarparks mit einer Gesamtleistung von nahezu 1,540 MW und zählt zu den größten Portfolien Europas. Hinzu kommen 82 Windparks, die eine Erzeugungsleistung von über 896 MW aufweisen.

Mit Abschluss des UN-Klimaabkommens im Dezember 2015 in Paris, das im Wesentlichen die Begrenzung des jährlichen Anstiegs der Erderwärmung zum Ziel hat, wurde das Ende der fossilen Energieträger zur Energiegewinnung vorangetrieben und die Basis für eine neue Ära des internationalen Klimaschutzes gelegt. Der konstante Ausbau der Erneuerbaren Energien trägt seit vielen Jahres bereits wesentlich zur Erreichung nationaler und globaler Klimaschutzziele bei.

So eröffnet das dynamische und wachsende Marktumfeld der Erneuerbaren Energien Encavis laufend neue Chancen und Opportunitäten. Diese Chancen systematisch zu erkennen, zu nutzen und gleichzeitig mögliche Risiken zu identifizieren und zu minimieren, ist die Basis für das nachhaltige Wachstum des Unternehmens.

Dabei nutzt Encavis auch Chancen, die innerhalb des Unternehmens entstehen und beispielsweise zu einer höheren Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Encavis-Konzerns führen. Basis für die Identifizierung, Analyse und erfolgreiche Umsetzung dieser Chancen sind dabei die Mitarbeiterprofile des Encavis-Konzerns, deren persönliche Qualifizierungen mit den Stellenausschreibungen abgeglichen werden.

Der Encavis-Konzern wird sich auch zukünftig im Wesentlichen auf die Segmente Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Onshore-Windkraftanlagen konzentrieren sowie im Segment Asset Management als Dienstleister für Investments im Bereich Erneuerbare Energien agieren. Dabei stellt Encavis nach wie vor überwiegend auf ein risikoaverses Geschäftsmodell ab. Mit dem Fokus auf Bestandsanlagen, schlüsselfertige oder Ready-to-build-Projekte profitiert Encavis sowohl vom umfangreichen Bestand an Solar- und Windkraftanlagen, als auch vom weiteren Marktwachstum. Encavis stellt qualitative Anforderungen an die Rechtssicherheit und wirtschaftliche Stabilität der Länder, in denen sie investiert. So betreibt Encavis derzeit Wind- und Solarparks in den Märkten Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien und Spanien und plant derzeit den Markteintritt in Irland, allesamt Länder mit einem Investment-Grade-Rating.

Weiterhin legt Encavis großen Wert auf die technischen Komponenten der Parks, deren Zustand und Bauweise und investiert in der Regel nur in Solar- und Windparks, die eine langfristige Einspeisevergütung oder eine anderweitige Abnahmesicherheit des erzeugten Stroms durch langfristige Stromabnahmeverträge vorweisen. Von herausragender Bedeutung in diesem Zusammenhang und ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte ist der Erwerb des Solarparks Talayuela in Spanien, welcher gleichzeitig auch den erfolgreichen Eintritt von Encavis in den Wachstumsmarkt für förderfreie Projekte auf Basis privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge bedeutete, mit denen sich Renditen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erwirtschaften lassen. Ein weiterer Meilenstein war der Abschluss eines Stromabnahmevertrages mit Amazon für ein weiteres spanisches Solarprojekt Ende 2019.

Chancen aus der wirtschaftlichen Entwicklung

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben für das Portfolio von Encavis keinen direkten oder einen sehr geringen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit beziehungsweise die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage sowie den Cashflow des Encavis-Konzerns. In der Regel werden nur Solar- und Windparks erworben, die über langjährige und garantierte Einspeisevergütungen mit entsprechender Abnahmesicherheit oder langfristige Stromabnahmeverträge verfügen. Beide Varianten sind von konjunkturellen Schwankungen im Wesentlichen unabhängig. Gleichwohl kann eine Belebung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu einem höheren Strombedarf und damit zu höheren Strompreisen führen, was einen Einfluss auf die Umsetzung künftiger Projekte haben kann.

Hinsichtlich der Akquisitionstätigkeiten auf dem Zweitmarkt für Wind- und Solarparks können sich für den Encavis-Konzern aus einer schwachen konjunkturellen Entwicklung eher Chancen ergeben, da der Verkaufsdruck für einzelne Marktakteure zunehmen könnte. In der Folge würden sich die Preise für entsprechende Assets auf dem Zweitmarkt zu Gunsten des Encavis-Konzerns als Investor verbessern.

Durch die geringe Korrelation zu der konjunkturellen Entwicklung ist der Markt für Erneuerbare Energien insbesondere auch für institutionelle Kunden interessant, die auf langfristig berechenbare und konstante Einnahmen angewiesen sind, wie beispielsweise Versicherungsgesellschaften. Folglich bietet das Geschäftsfeld Asset Management auch bei einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung attraktive Investitionsmöglichkeiten für diese Kundengruppen.

Chancen aus dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld

Durch ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld vergünstigen sich die Kapitalbeschaffungskosten des Encavis-Konzerns sowie die Fremdfinanzierungskosten auf Projektebene.

Encavis nutzt das Niedrigzinsumfeld aktiv und prüft laufend die Möglichkeit, sich durch Re- und Umfinanzierungen von bestehenden Darlehen günstigere Konditionen langfristig zu sichern.

Chancen durch meteorologische Entwicklungen

Die Erzeugungsleistung von Wind- und Solarparks ist von meteorologischen Gegebenheiten abhängig. Vor diesem Hintergrund verfolgt Encavis generell einen konservativen Ansatz bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit der zu erwerbenden Wind- und Solarparks. Eine positive Abweichung vom prognostizierten langfristigen Mittel bei Sonnenstunden oder Windaufkommen hat einen unmittelbaren, kurzfristigen Einfluss auf die Ertrags- und Finanzlage sowie den Cashflow der Gesellschaft. Gleichwohl sind die meteorologischen Vorhersagen und Prognosen in den vergangenen Jahren stets präziser geworden; wesentliche Abweichungen sind selten. Insbesondere im Bereich der Sonneneinstrahlung herrscht heute eine große Prognosegenauigkeit; die Vorhersagen für Windaufkommen bleiben volatiler. Encavis geht insgesamt davon aus, dass sich zukünftig und insbesondere bei neu erworbenen Parks die Abweichungen zwischen Ist- und Planzeiten im Durchschnitt weiter verringern werden.

Chancen durch das regulatorische Umfeld und internationale Entwicklungen

Mit Abschluss des Pariser Abkommens auf der internationalen Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 hat die Staatengemeinschaft den unbedingten Willen signalisiert, dem drohenden Klimawandel durch Erhöhung des Anteils an Erneuerbaren und CO2-neutralen, sauberen Energiequellen entgegenzuwirken. So gibt das Abkommen ein deutliches Signal für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien und die Erreichung der Klimaschutzziele durch entsprechende nationale und internationale Förderprogramme und Investitionen. Im Jahr 2018 beliefen sich die weltweiten Investitionen gemäß Bloomberg New Energy Finance auf über 330 Milliarden US-Dollar, 2019 lagen die Investitionen sogar bei 363 Milliarden US-Dollar. In der Folge bleibt der Markt ein Wachstumsmarkt mit prozentualen Zuwachsraten im zweistelligen Bereich.

Die verschiedenen staatlichen Fördermechanismen stützen in der Regel die Wirtschaftlichkeit der Solar- und Windkraftanlagen. Die weltweite Notwendigkeit zum Ausbau Erneuerbarer Energien kann daher neue Regionen und Länder für Encavis attraktiv werden lassen und eine weitere geografische Diversifikation sinnvoll und möglich machen.

Unabhängig von der Inanspruchnahme staatlicher Förderprogramme ist ein zunehmender Trend hin zum Abschluss von privaten Stromabnahmeverträgen zu verzeichnen. Durch die Möglichkeit, unabhängig vom Staat direkt mit der Industrie Stromabnahmeverträge mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren abschließen zu können, ist nicht zuletzt eine bessere Planbarkeit bei den Stromkosten gegeben und damit eine Unabhängigkeit von der staatlichen Alimentierung. So prophezeit die Internationale Energieagentur, dass die Hälfte der Ökostromkapazität, die bis 2022 weltweit neu installiert wird, bereits über Power Purchase Agreements in Auktionen oder direkt mit Unternehmen abgewickelt wird. Es ist bereits jetzt ersichtlich, dass immer mehr Unternehmen dazu übergehen, sich den Bezug und den Preis von "grünem" Strom langfristig über ebendiese Power Purchase Agreements abzusichern. Lag der Anteil des über PPA-Vereinbarungen abgenommenen Stroms im Jahr 2017 noch bei einer Größenordnung von etwa 5,6 GW, lag er im Jahr 2019 bereits bei etwa 18,6 GW.

Chancen durch geografische Diversifizierung

Das Unternehmen beobachtet und prüft fortlaufend die Entwicklung von Erneuerbaren Energien und entsprechender Opportunitäten in anderen Regionen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf Länder mit entwickelten Volkswirtschaften in (West-)Europa, aber auch in der NAFTA-Region (USA, Kanada, Mexiko), die über stabile wirtschaftspolitische und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingen verfügen und die den Ausbau Erneuerbarer Energien über ein umlagefinanziertes Einspeisevergütungssystem fördern. Die geografische Diversifizierung trägt dabei zur weiteren Risikoreduzierung des Bestandsportfolios bei, durch eine höhere Unabhängigkeit von der Sonneneinstrahlung beziehungsweise dem Windaufkommen in einzelnen Regionen sowie theoretisch denkbaren rückwirkenden Anpassungen in der Förderungssystematik und -höhe. Darüber hinaus bietet der Markteintritt in neue Länder dem Unternehmen zusätzliches Wachstumspotenzial über die bisherigen Kernmärkte hinaus.

Chancen aus großem Bestandsvolumen in den Kernregionen

Encavis ist auf europäischen Kernmärkten aktiv, die bereits seit längerem in den Bereich der Erneuerbaren Energien investieren und über einen entsprechenden Bestand an Solar- und Windparks verfügen. Mit dem Fokus auf schlüsselfertige, bereits ans Netz angeschlossene und laufende Solar- und Windparks profitiert Encavis von dem großen Bestand an Anlagen in den Kernregionen.

Chancen durch Innovation

Die Branche der Erneuerbaren Energien profitiert von anhaltenden Innovationen. Sie führen zum einen dazu, dass sich die Effizienz von bestehenden Technologien erhöht, und zum anderen dazu, dass neue Technologien zur Marktreife gebracht werden, die die Wirtschaftlichkeit zukünftiger Projekte erhöhen oder verlängern. Viele staatliche Förderungsprogramme für den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien versuchen über eingebaute Degressionsmodelle bei den Förderungssätzen zusätzliche Anreize für weitere Innovationen zu setzen. Darüber hinaus haben sich durch innovative und neue Fertigungsverfahren sowie Skaleneffekte die Produktionskosten der technischen Komponenten von Solar- und Windparks sehr deutlich reduziert. In einigen Regionen haben Erneuerbare Energien damit bereits Netzparität erreicht und stehen im freien Wettbewerb mit konventionellen Kraftwerken. Auch für die kommenden Jahre gehen Experten von einem weiteren Preisverfall der technischen Komponenten aus. Mit günstigeren und zugleich technisch sowie qualitativ hochwertigeren Anlagen dürften sich die Wirtschaftlichkeit und die geografische Einsetzbarkeit der Technologien weiter erhöhen und sich für den Encavis-Konzern damit zusätzliche Opportunitäten ergeben. Auch die Etablierung neuer Technologien, wie der Einsatz von Batteriespeichern, und die Anwendung bestehender Technologien, wie der Einsatz von Energiemanagementsystemen, könnten ganz neue Geschäftsmöglichkeiten nach sich ziehen und die meteorologische Unabhängigkeit bei der Energieerzeugung erhöhen und eine noch bedarfsgerechtere Stromerzeugung und Dezentralisierung möglich machen.

Chancen durch Geschäftsbeziehungen und Kooperationen

Encavis hat sich in der Branche als Marktteilnehmer und Betreiber von Wind- und Solarparks fest etabliert. Mit insgesamt 269 Solar- und Windparks und einer Erzeugungsleistung von rund 2,4 GW gehört Encavis zu den größten unabhängigen Stromproduzenten (IPP - Independent Power Producer) im Bereich der Solarenergie in Europa. Durch ihre Unternehmensgröße und den Leistungsnachweis über das bereits aufgebaute Bestandsportfolio wird Encavis am Markt wahrgenommen. Auch durch die mittlerweile aufgebaute Kompetenz im Bereich langfristiger Stromabnahmeverträge wird die Encavis zunehmend als möglicher Kooperationspartner bei der Realisierung von Projektpipelines von Projektentwicklern angesprochen. Über die Jahre konnte der Encavis-Konzern sich dadurch ein breites und für das Unternehmen verlässliches Netz u. a. aus Projektentwicklern, Generalunternehmern, Betreibern, Geschäftspartnern, Dienstleistern, Maklern, Beratern und Banken aufbauen. Zu den strategischen Partnern zählen unter anderen der britische Projektentwickler Solarcentury, der dänische Projektentwickler GreenGo, der Projektentwicklungsfonds Aurora, zwei italienische sowie vier weitere Entwickler. Mit dem in Großbritannien ansässigen, aber weltweit agierenden Projektentwickler Solarcentury hat Encavis im Dezember 2017 eine strategische Partnerschaft vereinbart, die exklusiven Zugang zu einer Projekt-Pipeline mit einer Gesamterzeugungskapazität von 1,1 GW über einen Zeitraum von drei Jahren gesichert hat. Heute hat Encavis bereits die Hälfte der Projekte erfolgreich umgesetzt. Mit den derzeit in Summe neun strategischen Partnerschaften verfügt Encavis aktuell über eine Pipeline von über 2 GW.

Die Größe unseres Kraftwerksbestandes macht Encavis attraktiv für Energieversorger sowie große Stromverbraucher, mit denen bereits langfristige Stromabnahmeverträge abgeschlossen werden konnten.

Die weiter zunehmende Bekanntheit und gute Reputation des Unternehmens erweitert stetig den Kreis von potenziellen Geschäftspartnern und Investoren, auch für das Geschäftssegment Asset Management für institutionelle Kunden. So konnte dieses Segment im Juli 2019 verkünden, dass Sparkassen und Genossenschaftsbanken umfangreiche Beteiligungen an dem Spezialfonds Encavis Infrastructure II Renewables Europe II gezeichnet haben, mit dem über 100 Millionen Euro in Erneuerbare-Energien-Anlagen investiert werden können.

Die Encavis AG konnte im Dezember 2019 mit der BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, München, einen strategischen Investor zur Begleitung der weiteren Wachstumsstrategie gewinnen, der über eine Erhöhung des Grundkapitals von Encavis gegen Bareinlage eine Beteiligung von 4,21 % erwarb.

Im Jahr 2019 hat Encavis eng mit den Banken bei der Realisierung von Projekten zusammengearbeitet. So haben die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Deutsche Bank für das Projekt "Talayuela" eine Projektfinanzierung über insgesamt rund 165 Millionen Euro bereitgestellt, um anteilig die insgesamt EUR 228 Millionen Euro Projektkosten zu finanzieren. Die Finanzierung der EIB wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert, das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, auch bekannt als "Juncker-Plan".

Chancen im Zusammenhang mit der Marktkonsolidierung

Mit der Übernahme der CHORUS Clean Energy AG im Oktober 2017 und der dadurch gewonnenen Unternehmensgröße wurde nicht nur die Bekanntheit des Unternehmens auf der Akquisitionsseite gefördert; vielmehr schafft sie neue Möglichkeiten, die jedes Unternehmen für sich allein nicht hätte umsetzen können. Dazu zählt beispielsweise der Erwerb größerer Anlagen oder der Eintritt in neue Märkte außerhalb Europas.

Chancen im Zusammenhang mit der Unternehmensgröße

Die höhere Marktkapitalisierung, die Ausweitung der Bilanzsumme des Encavis-Konzerns, die Eigenkapitalquote und eine verbesserte Liquidität in der Aktie eröffnen Encavis den Zugang zu neuen Formen der Wachstumsfinanzierung und Investorenkreisen. So konnte Encavis im September 2017 eine unbefristete, nachrangige Hybrid-Wandelanleihe im Umfang von 97,3 Millionen Euro mit zeitlich begrenzten Wandlungsrechten in auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft erfolgreich platzieren. Durch die hierdurch verbesserte Eigenkapitalquote hatte Encavis mehr Spielraum zur Aufnahme von Fremdkapital. Diese Möglichkeit hat Encavis im September 2018 genutzt und erstmals ein Green Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 50 Millionen Euro im Markt platziert. Im Jahr 2019 hat Encavis die begonnene Wachstumsfinanzierung erfolgreich fortgesetzt und ein weiteres Schuldscheindarlehen in Form einer Namensschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro begeben sowie die Aufstockung der als Eigenkapital bilanzierten Hybrid-Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von nominal 53 Millionen Euro erfolgreich umgesetzt. Encavis prüft derzeit bereits verschiedene weitere Möglichkeiten der zukünftigen Wachstumsfinanzierung.

Prognosebericht

In den folgenden Aussagen sind Prognosen und Annahmen enthalten, deren Eintritt nicht sicher ist. Sofern eine oder mehrere Prognosen oder Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen wesentlich von den dargestellten Aussagen abweichen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die IWF-Experten erwarten für das Jahr 2020 ein Wirtschaftswachstum von 3,3 %. Für das Folgejahr wird eine Wachstumsrate von 3,4 % prognostiziert. Einerseits sieht der IWF eine insgesamt positive und robuste Wirtschaftsentwicklung. Andererseits belasten die US-Handelsstreitigkeiten, geopolitische Risiken im Nahen Osten wie auch die Auswirkungen des Klimawandels das globale Wachstum. Zudem enthalten die Prognosen nicht die Effekte aus einer globalen Verbreitung des Coronavirus auf die Weltwirtschaft.

Virus-Epidemien die sich global ausbreiten, wie beispielsweise der Coronavirus, haben keine unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen auf das operative Geschäft des Encavis-Konzerns. Die Wind- und Solarparks in zehn westeuropäischen Ländern produzieren weitgehend autonom und vollautomatisiert Strom aus Erneuerbaren Energiequellen. Aufgrund des geringen Wartungsbedarfs der Anlagen ist quasi kein Personal vor Ort nötig. Bei einem längeren Anhalten oder einer Verschärfung der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus über die kommenden Monate sind jedoch Beeinträchtigungen in der Wartung der Wind- und Solarparks vor Ort durch einzelne Techniker nicht auszuschließen. Diese könnten aber durch alternative Dienstleister ersetzt werden. Ob sich infolge von Erkrankungen Dritter oder Unterbrechung von Lieferketten die Fertigstellung von in Bau befindlichen Parks insgesamt verzögern und damit sich die Zahl für Akquisitionen zur Verfügung stehender Parks verringern wird, ist derzeit nicht abschätzbar und daher nicht abschließend quantifizierbar.

Expansive Geldpolitik hält an

Marktbeobachter erwarten keine wesentlichen Veränderungen der Geldpolitik. Der Leitzins für den Euroraum sollte zunächst unverändert bei 0,0 % bleiben. Auch beim sogenannten Einlagensatz, der aktuell bei 0,5 % liegt, erwarten die IWF-Experten keine kurzfristigen Änderungen. Gleichwohl kündigte die EZB an, ihre seit dem Jahr 2003 verfolgte Strategie der Preisstabilität bis Ende 2020 überprüfen zu wollen.

Der Markt für Erneuerbare Energien

Megatrend Erneuerbare Energien

Der Klima- und Umweltschutz ist zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit geworden. Weltweit befinden sich die Energiemärkte im Wandel. Zunehmend ersetzen oder ergänzen regenerative Energiequellen konventionelle oder fossile Energieträger. Der Ausbau Erneuerbarer Energien hat im Berichtsjahr weiter Fahrt aufgenommen und bietet Encavis deutliche Wachstumsopportunitäten.

Die globalen Investitionen in Erneuerbare Energien sind im Berichtsjahr 2019 auf 363 Milliarden US-Dollar gestiegen. Für das Jahr 2020 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Bloomberg New Energy Finance (BNEF). Auch bei der langfristigen Entwicklung sind die Experten sehr optimistisch. Strom aus Wind- und Solarparks soll bis zum Jahr 2050 nahezu die Hälfte der globalen Energieversorgung ausmachen. In Deutschland beträgt der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Quellen inzwischen rund 40 %. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die EU-Kommission eine neue EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel plant, ist davon auszugehen, dass der Anteil weiter steigen wird.

In dieses Bild passt auch die steigende Nachfrage nach privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträgen (PPAs). Nach Angaben von BNEF hat sich die Gesamterzeugungskapazität von PPAs vom Jahr 2017 mit rund 5,6 GW auf rund 12,8 GW im Jahr 2018 mehr als verdoppelt. Der Trend hält an: BNEF geht für das Jahr 2019 davon aus, dass Stromabnahmeverträge über eine installierte Solar- und Windkapazität von mehr als 18,6 GW geschlossen wurden. Die Gesamtkapazität lag Ende Januar 2020 bereits bei rund 51,5 GW.

Einen weiteren Wachstumsimpuls dürfte der Markt für Erneuerbare Energien durch intelligente Batteriespeicheranlagen erfahren. Dies betrifft insbesondere das Solarsegment. Mit der Koppelung von beispielsweise Photovoltaik- oder Windkraftanlagen an ein modernes Speichersystem könnte der Strom aus Erneuerbaren Energiequellen bedarfsorientierter eingespeist werden. Dies würde die Stromlieferung unabhängiger von meteorologischen Rahmenbedingungen machen. In der Folge geht BNEF auch in den kommenden Jahren von einem starken Wachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien aus.

Experten von IHS Markit prognostizieren, dass der weltweite Zubau von Photovoltaikanlagen im laufenden Jahr um etwa 25 % auf rund 129 GW steigen wird. Dabei soll Europa mit einem Anteil von 19 GW erneut die Region mit der höchsten Wachstumsrate sein. Auch die Windkapazität wird weiter wachsen. Der jährliche Zubau soll in den Jahren von 2019 bis 2023 rund 71 GW betragen und bis zum Jahr 2028 auf jährlich 76 GW ansteigen. Dies erwarten die Analysten bei der US-amerikanischen Beratungsgesellschaft Wood Mackenzie.

Encavis mit ">> Fast Forward 2025" klar auf Wachstumskurs

Bereits heute ist Encavis einer der größten unabhängigen Stromproduzenten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Europa. Die positiven Rahmenbedingungen und die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens bieten ideale Voraussetzungen, um diese Position weiter auszubauen. Um die sich bietenden Wachstumsopportunitäten konsequent zu nutzen und die Effizienz der Gesellschaft weiter zu steigern, hat Encavis am 8. Januar 2020 das Strategiepaket ">> Fast Forward 2025" vorgestellt. Die Planung für die kommenden sechs Jahre konzentriert sich auf fünf Bereiche:

1. weitere Investitionen in Wind- und Solarparks im Status "Ready-to-build" sowie die Sicherung von Projekten bereits in früheren Phasen der Entwicklung in Abstimmung mit strategischen Entwicklungspartnern unter Einhaltung einer langfristigen Eigenkapitalquote von mehr als 24 %,

2. die Veräußerung von Minderheitsanteilen an Wind- und einzelnen ausgewählten Solarparks von bis zu 49 % zur Freisetzung von Liquidität zur Investition in weitere Wind- und Solarparks,

3. die Reduzierung und weitere Optimierung der operativen Kosten in Betrieb und Wartung der Solarparks,

4. die Optimierung und Refinanzierung von SPV-Projektfinanzierungen,

5. die Einführung eines konzernweiten Cash-Poolings inklusive aller Einzelgesellschaften.

Im Rahmen von ">> Fast Forward 2025" fokussiert sich Encavis auf die folgenden Zielgrößen, basierend auf den prognostizierten Jahreswerten für das Jahr 2019:

1. eine Verdopplung der vertraglichen gesicherten eigenen Erzeugungskapazität von 1,7 GW auf 3,4 GW,

2. eine Steigerung des Wetter-adjustierten Umsatzes (wa) von 260 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro,

3. ein Wachstum des Wetter-adjustierten operativen EBITDA (wa) von 210 Millionen Euro auf 330 Millionen Euro,

4. eine Marge des Wetter-adjustierten operativen EBITDA (wa) von 75 %,

5. eine Steigerung des operativen Ergebnisses je Aktie (EPS) (wa) von EUR 0,40 auf EUR 0,70.

Das dynamische erwartete Wachstum von Encavis zeigt sich nicht zuletzt bei der Betrachtung der entsprechenden jährlichen Wachstumsraten (CAGR): So soll die Erzeugungskapazität bis zum Jahr 2025 um rund 12 Prozent % jährlich wachsen. Der Umsatz soll im gleichen Zeitraum um etwa 9 % pro Jahr wachsen. Beim operativen EBITDA (wa) wird ein Jahreswachstum von 8 % angenommen. Das jährliche Wachstum des operativen Ergebnisses je Aktie (EPS) (wa) entspricht dabei rund 10 %.

Bei diesen Annahmen handelt es sich um einen "Basis-Fall", der bislang keine weiteren Wachstumschancen berücksichtigt, die sich gegebenenfalls aus anorganischem Wachstum durch M&A-Transaktionen und potenziellen Eigenkapitaltransaktionen bieten. Ebenso wenig wurden Chancen berücksichtigt, die sich aus profitablen Geschäftsmodellen im Zusammenhang mit Batteriespeicherkapazitäten in den Wind- und Solarparks zukünftig ergeben können. Eine mögliche Expansion in Regionen außerhalb Europas eröffnet weiteres Wachstumspotenzial.

Gesamtaussage zur erwarteten Entwicklung

Vor dem Hintergrund der auf qualitatives Wachstum ausgerichteten Geschäftsstrategie des Encavis-Konzerns erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 ein moderates Wachstum. Dies ist vor allem durch die strategische Wandlung des Unternehmens zu erklären. Während die Encavis AG in der Vergangenheit Solar- und Windparks mit einer festen Einspeisevergütung gekauft hat, wurden im Geschäftsjahr 2019 die Weichen für den Eintritt in das PPA-Geschäft gestellt. Die bisher von Encavis erworbenen Solarparks Talayuela und La Cabrera in Spanien sind jeweils an ein Power-Purchase-Agreement mit namhaften Unternehmen wie beispielsweise Amazon gebunden. Da diese Art von Parks in der Regel bereits vor Baubeginn erworben werden, befinden sich die beiden PPA-Solarparks aktuell noch in der Bauphase. Daher wird wie geplant lediglich La Cabrera im laufenden Geschäftsjahr 2020 ab dem vierten Quartal 2020 geringfügig zum Umsatz und zum Konzernergebnis beitragen. Nach Fertigstellung und Netzanschluss beider Parks werden sich diese Investitionen dann im Geschäftsjahr 2021 stärker bemerkbar machen.

Der Vorstand geht demnach auf Basis des zum 10. März 2020 bestehenden Bestandsportfolios sowie in Erwartung von Standardwetterbedingungen für das Geschäftsjahr 2020 von einer Steigerung der Umsatzerlöse auf über 280 Millionen Euro aus (2019: 273,8 Millionen Euro, wetteradjustiert 263,3 Millionen Euro). Das operative EBITDA wird sich voraussichtlich auf über 220 Millionen Euro erhöhen (2019: 217,6 Millionen Euro, wetteradjustiert 210,6 Millionen Euro). Der Konzern rechnet mit einer Steigerung des operativen EBIT auf über 130 Millionen Euro (2019: 132,2 Millionen Euro wetteradjustiert 125,2 Millionen Euro). Für den operativen Cashflow erwartet der Konzern ein Ergebnis von mehr als 200 Millionen Euro (2019: 189,3 Millionen Euro). Zudem wird ein operatives Ergebnis je Aktie von 0,41 Euro erwartet (2019: 0,43 Euro wetteradjustiert 0,40 Euro). Das Ergebnis je Aktie wird zunächst unproportional wachsen, da die Anzahl der Aktien zwar steigt, die mit den Mitteln getätigten Investitionen ihren Ergebnisbeitrag aber wie oben im Text erläutert erst in den Folgejahren voll entfalten.

Die technische Verfügbarkeit der Anlagen soll im Geschäftsjahr 2019 weiterhin bei über 95 % liegen.

Dieser Ausblick beruht auf folgenden Annahmen:

keine wesentlichen rückwirkenden regulatorischen Eingriffe
keine signifikanten Abweichungen von den langjährigen Wetterprognosen

Der Encavis-Konzern kann den Liquiditätsbedarf des operativen Geschäfts und weitere geplante kurzfristige Investitionen aus dem vorhandenen Liquiditätsbestand zusammen mit den erwarteten Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 decken. Im weiteren Jahresverlauf kann die Identifizierung attraktiver Akquisitionsmöglichkeiten oder möglicher Unternehmenszusammenschlüsse oder -übernahmen zu zusätzlichem Kapitalbedarf führen. Bei entsprechendem Bedarf, sofern wirtschaftlich vorteilhaft, können weitere Finanzierungsoptionen wie zum Beispiel die Aufnahme von Fremdkapital, bei ungeplant größeren Wachstumssprüngen auch etwa die Aufnahme von Mezzanine-Kapital auf Konzern- und Gesellschaftsebene sowie Eigenkapitalmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden.

Für die Encavis AG, die als Holdinggesellschaft den Verwaltungsaufwand des Konzerns trägt, also im Wesentlichen die Kosten für Akquisitionen, Finanzierung und operative Betreuung der Parks, erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von rund -21,7 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa -22,3 Millionen Euro. Das negative Ergebnis wird dabei im Wesentlichen durch bestehende Aktienoptionsprogramme beeinflusst. Für das Geschäftsjahr 2020 geht der Vorstand erneut von einem weiteren Wachstum der Gesellschaft aus.

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält die jährliche Entsprechenserklärung, den Corporate-Governance-Bericht, Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Sie ist auf der Website der Gesellschaft unter http://www.encavis.com den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht worden. Auf eine Wiedergabe im zusammengefassten Lagebericht wird daher verzichtet. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f, 315d HGB ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Hamburg, den 19. März 2020

Der Vorstand

Dr. Dierk Paskert, CEO

Dr. Christoph Husmann, CFO

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

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in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 794 815
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 751 387
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 480.537 409.613
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 333.007 354.564
3. Beteiligungen 9.734 3.152
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 144.236 0
967.514 767.329
969.059 768.531
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 1.600 (VJ: TEUR 0) 19.083 9.702
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.030 0
3. Sonstige Vermögensgegenstände 10.596 21.688
32.709 31.390
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 59.394 50.499
92.103 81.889
C. Rechnungsabgrenzungsposten 536 551
Summe Aktiva 1.061.698 850.971
Passiva
In TEUR 31.12.2019 31.12.2018
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 137.039 129.487
II. Kapitalrücklage 448.917 396.187
III. Bilanzgewinn 50.207 71.399
636.163 597.073
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 210 250
2. Sonstige Rückstellungen 6.542 3.018
6.752 3.268
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 142.574 132.667
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 11.574 (VJ: TEUR 28.093)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 648 1.162
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 648 (VJ: TEUR 1.162)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 212.236 116.680
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 4.272 (VJ: TEUR 17.781)
4. Sonstige Verbindlichkeiten 63.325 121
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 3.325 (VJ: TEUR 121);
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 22 (VJ: TEUR 11)
davon aus Steuern TEUR 9 (VJ: TEUR 0)
418.783 250.630
Summe Passiva 1.061.698 850.971

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

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in TEUR 2019 2018
1. Umsatzerlöse 6.506 2.436
2. Sonstige betriebliche Erträge 3.403 64.116
davon aus Währungsumrechnung TEUR 208 (VJ: TEUR 325)
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 12.819 7.816
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 939 810
13.758 8.626
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 663 449
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 14.173 8.757
davon aus der Währungsumrechnung TEUR 103 (VJ: TEUR 160)
6. Erträge aus Beteiligungen 14.080 7.134
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 14.080 (VJ: TEUR 7.134)
7. Aufgrund von Gewinnabführungsverträgen erhaltene Gewinne 4.313 1.561
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 20.930 16.047
davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 17.459 (VJ: TEUR 16.047)
davon aus Untern. m. d. ein Beteiligungsverh. besteht: TEUR 3.030 (VJ: TEUR 0)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6 3
davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 0 (VJ: TEUR 3)
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 13 652
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 10.731 7.704
davon an verbundene Unternehmen: TEUR 6.411 (VJ: TEUR 5.761)
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -23 367
13. Ergebnis nach Steuern 9.877 65.476
14. Sonstige Steuern (Ertrag, Vorjahr Aufwand) 8 -250
15. Jahresüberschuss 9.885 65.226
16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 40.322 6.173
17. Bilanzgewinn 50.207 71.399

Anhang für die Zeit vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

A. Allgemeines

Der Jahresabschluss der Encavis AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr 2019 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes erstellt. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 63197 im Handelsregister B des Amtsgerichts Hamburg eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Hamburg.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen auf Basis der betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer pro rata temporis bewertet. Die angesetzten Nutzungsdauern für entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten betragen ein bis fünf Jahre. Die Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens beträgt zwischen drei und 13 Jahre.

Im Geschäftsjahr wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800 im Zugangsjahr voll abzuschreiben. Es wird ihr Ausscheiden im Zugangsjahr unterstellt.

Anteile und Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Wert - bei vorübergehender oder voraussichtlich dauernder Wertminderung vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen - bewertet. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung von notwendigen Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten werden in Höhe der geleisteten Zahlungen, die Aufwand im Folgejahr darstellen, bewertet.

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen, insbesondere bei den Rückstellungen, gebildet und auf körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge angewendet, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist. Der Steuersatz für die Berechnung der latenten Steuern wurde mit 15,83 % (Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag) bzw. 16,45 % (Vorjahr: 16,40 %) (Gewerbesteuer) angesetzt. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert. Die steuerlichen Verlustvorträge werden nur insoweit bei der Ermittlung der aktiven latenten Steuern mit einbezogen, wie passive latente Steuern bestehen. Insoweit ist der Bilanzausweis zum Bilanzstichtag TEUR 0.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Bewertung von Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungsbetrag.

Die Bilanz wird unter Berücksichtigung der vollständigen Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt. Der Gewinnvortrag wurde in den Posten Bilanzgewinn einbezogen.

Erträge aus der Währungsumrechnung werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt in Höhe der Differenz zwischen Devisenmittelkurs am Stichtag und Zugangsbewertung.

Aus den Geschäftstätigkeiten der Encavis AG können Verluste aus der Variabilität von Volatilitäten der zugrundeliegenden Wechselkurspaare und Zinsen entstehen. Zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsrisiken setzt die Encavis derivative Finanzinstrumente ein. Bei den Derivaten handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Zinsswaps.

Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von GBP-Risiken aus geplanten Ausschüttungen eingesetzt.

Zinsswaps in der Form von Payerswaps wurden zur Absicherung von Zahlungsstromänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Fremdkapitalaufnahmen abgeschlossen. Sie haben den Verbindlichkeiten entsprechende Restlaufzeiten bis 2022 und 2023. Sie standen in Form von Micro-Hedges in Bewertungseinheiten mit den bilanzierten Verbindlichkeiten. Dem Marktwert der Zinsswaps stehen Wertänderungen aus den in die Bewertungseinheit einbezogenen Grundgeschäften in gleicher Höhe gegenüber. Die bilanzielle Abbildung erfolgt durch Anwendung der Einfrierungsmethode. Somit kam es zu keiner bilanziellen Erfassung des in die Bewertungseinheit einbezogenen Teils der Wertänderungen. Die Feststellung der Wirksamkeit der Bewertungseinheit erfolgt durch Anwendung der kumulierten Dollar-Offset-Methode.

Die folgenden Grundgeschäfte werden nach Art der Risiken getrennt dargestellt. Unter abgesicherten Risiken ist die durch die Bewertungseinheiten eliminierten Rückstellungen zu verstehen.

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Geschäftsart Netto Nominalvolumen Netto Buchwert
Schulden 28 Mio € 28 Mio. €

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Geschäftsart Netto Nominalvolumen Beizulegender Zeitwert Abgesicherte Risiken
Zinsderivate
Zinsswaps 28 Mio € 680 Tsd. € 28 Mio. €

Bei der Dollar-Offset-Methode werden die kumulierten Marktwertänderungen der Grundgeschäfte mit den kumulierten Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente ab dem Designationszeitpunkt in absoluten Geldbeträgen miteinander verglichen. Der Dollar-Offset-Test wird zu jedem Abschlusstermin durchgeführt. Ineffektivitäten werden erfasst, wenn sich aus den kumulierten Wertänderungen der Grundgeschäfte und den kumulierten Wertänderungen der Sicherungsinstrumente per Saldo ein Nettoverlust ergibt. In diesem Fall wird in Höhe des Nettoverlusts eine Drohverlustrückstellung gebildet. Eine Gewinnspitze bleibt unberücksichtigt.

Für die derivativen Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden und die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen werden, ergeben sich zum Abschlussstichtag die folgenden Nominalwerte, beizulegenden Zeitwerte und Buchwerte:

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Kategorie Nominalwert

in EUR
Beizulegender Zeitwert

in EUR
Buchwert

in EUR
Devisentermingeschäfte -385.617,00 -411.033,00 -24.996,00

Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen generell den Marktwerten der Derivate zum Abschlussstichtag, soweit diese verlässlich ermittelbar sind. Liegt kein verlässlich ermittelbarer Marktwert vor, wird der beizulegende Zeitwert aus dem Marktwert gleichartiger derivativer Finanzinstrumente abgeleitet oder mithilfe allgemein anerkannter Bewertungsmethoden bestimmt. Hierzu zählt z.B. die Discounted-Cash-Flow-Methode (Barwertverfahren). Dabei stellen die verwendeten marktgerechten Zinsstrukturkurven, Wechselkurse und die wichtigsten Einflussgrößen für die Modelle dar.

Weisen die Derivate am Bilanzstichtag evtl. einen positiven Marktwert auf, der die Anschaffungskosten übersteigt, wird dieser Differenzbetrag nicht bilanziert. Die Derivate, die zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert aufweisen, werden unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

C. Angaben zu einzelnen Posten und Vermerken der Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr sind als Anteile an verbundenen Unternehmen in Spanien jeweils 80% der Genia Extremadura Solar S.L. sowie der Cabrera Energia Solar S.L. erworben worden. In beiden Projekten wird jeweils ein Solarpark in Spanien entwickelt. Für die Investitionskosten wurden Darlehen ausgereicht, die bei den Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, im Anlagevermögen ausgewiesen wurden und sich zum 31.12.2019 auf TEUR 144.236 belaufen. Als Beteiligung im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB wurde ein Anteil von 30% an der Stern Energy SpA mit Sitz in Parma, Italien, erworben.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen sonstige Forderungen mit TEUR 496 (Vorjahr: TEUR 2.323), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.383 (Vorjahr: TEUR 1.077) sowie Forderungen aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 15.604 (Vorjahr: TEUR 6.302). In den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind in voller Höhe Zinsforderungen enthalten. Sämtliche Forderungen und Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Im Rahmen des Schuldscheindarlehens, des sogenannten Green Bond, wurde in 2018 ein Disagio in Höhe von TEUR 389 vereinbart. Aufgrund der jährlichen Abschreibung in gleichen Raten bis zur Kreditlaufzeit beträgt das Disagio zum 31. Dezember 2019 TEUR 295 (VJ: TEUR 367).

Weitere wesentliche Rechnungsabgrenzungsposten ergaben sich in 2019 aus gezahlten Aufwendungen für Versicherungen, Währungs-Swaps, Umlagebeträgen der BaFin, Datenbanknutzungen sowie Wartung der Hard- und Software, die Folgeperioden betreffen.

4. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Encavis AG in Höhe von TEUR 137.039 (Vorjahr: TEUR 129.487) ist am 31. Dezember 2019 eingeteilt in 137.039.147 (Vorjahr: 129.487.340) auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennwert und einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie.

Genehmigtes Kapital 2017

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu EUR 63.261.830,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von 63.261.830 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und Sacheinlagen zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2017"). Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen. Das Genehmigte Kapital 2017 betrug zum 31. Dezember 2017 noch EUR 63.261.830,00. Zur Ausgabe neuer Aktien zum Ausgleich von Dividendenansprüchen hat der Vorstand der Encavis AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, durch teilweise Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017 das Grundkapital der Gesellschaft um 1.185.126 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2018 um EUR 1.185.126,00 zu erhöhen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 14. Juni 2018 in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 63197) eingetragen. Das Genehmigte Kapital 2017 betrug zum 31. Dezember 2018 EUR 62.076.704,00.

Im Jahr 2019 hat der Vorstand der Encavis AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ebenfalls beschlossen, zur Ausgabe neuer Aktien zum Ausgleich von Dividendenansprüchen durch teilweise Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017, das Grundkapital der Gesellschaft um 2.010.807 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2019 um EUR 2.010.807,00 zu erhöhen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 21. Juni 2019 in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 63197) eingetragen. Das Genehmigte Kapital 2017 betrug sodann EUR 60.065.897,00.

Per 11. Dezember 2019 hat der Vorstand der Encavis AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine weitere Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017 durch Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlage um bis zu 4,21% beschlossen. Das Grundkapital der Encavis AG wurde somit unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden Genehmigten Kapitals 2017 durch Ausgabe von 5.541.000 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je EUR 1,00 je Aktie von EUR 131.498.147,00 auf EUR 137.039.147,00 erhöht. Das Genehmigte Kapital 2017 beträgt nunmehr zum 31. Dezember 2019 EUR 54.524.897,00.

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Encavis AG ist aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 um bis zu EUR 25.304.730,00 durch Ausgabe von bis zu 25.304.730 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je EUR 1,00 bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2017").

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber von Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder von einer hundertprozentigen unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligungsgesellschaft der Gesellschaft aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 bis zum 17. Mai 2022 ausgegeben oder von der Gesellschaft garantiert werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt wird oder eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien abweichend von § 60 Abs. 2 AktG festlegen. Das bedingte Kapital 2017 beträgt zum 31. Dezember 2019 EUR 25.304.730,00.

Durch Beschluss der Hauptversammlung der Encavis AG vom 20. Juni 2012 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 2.320.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.320.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital III"). Durch Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 18. Mai 2017 wurde das Bedingte Kapital III auf EUR 640.000,00 herabgesetzt. Das Bedingte Kapital III dient der Sicherung von Bezugsrechten aus Aktienoptionen. Der Vorstand wurde durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Juni 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 19. Juni 2017 (einschließlich) nach näherer Maßgabe der Optionsbedingungen im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2012 (AOP 2012) bis zu 2.320.000 Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf Aktien der Gesellschaft an ausgewählte Führungskräfte und sonstige Leistungsträger der Gesellschaft auszugeben mit der Maßgabe, dass jede Aktienoption das Recht zum Bezug von einer Aktie gewährt. Aus dem Aktienoptionsprogramm 2012 wurden 50.000 Optionsrechte nach Maßgabe der Optionsbedingungen ausgeübt und aus dem von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Juni 2012 beschlossenen Bedingten Kapital III in insgesamt 50.000 Stückaktien zum Nennwert von insgesamt EUR 50.000,00 der Gesellschaft übernommen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 12. Februar 2019 in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 63197) eingetragen.

Nach teilweisem Verfall einzelner unter dem AOP 2012 valutierender Tranchen in den Geschäftsjahren 2018 und auch 2019 hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 25. September 2019 beschlossen, ein Abfindungsangebot an die Inhaber von Aktienoptionen, die der Aufsichtsrat einem Mitglied des Vorstands der Gesellschaft sowie der Vorstand Mitarbeitern der Gesellschaft aufgrund des AOP 2012 im Jahr 2015 ausgegeben hat, zu unterbreiten. Stichtag des Abfindungsangebotes war der 1. Oktober 2019. Das Abfindungsangebot haben alle berechtigten Inhaber angenommen. Insgesamt wurde ein Gesamtbetrag in Höhe von 275.000 Stückaktien aus dem AOP 2012 abgefunden.

Das Bedingte Kapital 2017 beträgt nunmehr zum 31. Dezember 2019 nur noch EUR 150.000,00. Dieser Wert entspricht der noch offenen Tranche unter dem AOP 2012, die im Jahr 2020 nach entsprechender Wartefrist ausgeübt werden kann und von einem berechtigten Inhaber gehalten wird.

Das Grundkapital ist ferner um bis zu EUR 19.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 19.000.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandlungsrechten oder Optionsrechten, die den von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren 100%igen Beteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 8. Mai 2018 bis zum 7. Mai 2023 auszugebenden Optionsschuldverschreibungen, Wandelschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen die "Schuldverschreibungen") beigefügt sind, von ihrem Wandlungs- bzw. Optionsrecht Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren 100%igen Beteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 8. Mai 2018 bis zum 7. Mai 2023 auszugebenden Schuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung oder Optionsausübung erfüllen. Das bedingte Kapital 2018 beträgt zum 31. Dezember 2019 19.000.000,00 EUR.

Aktienoptionsplan

Um der Encavis AG die Gewährung von Aktienoptionen als Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung zu ermöglichen, hat die Hauptversammlung der Encavis AG am 31. Mai 2007 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 2.520.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.520.000 auf den Inhaber lautenden Aktien bedingt zu erhöhen ("Bedingtes Kapital I"). Das Bedingte Kapital I dient zur Sicherung von Bezugsrechten aus Aktienoptionen, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 31. Mai 2007 von der Encavis AG im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2007 (AOP 2007) in der Zeit vom 1. Juni 2007 bis zum 30. Mai 2012 ausgegeben wurden. Der Kreis der Bezugsberechtigten umfasste die Mitglieder des Vorstands sowie ausgewählte Führungskräfte und sonstige Leistungsträger der Encavis AG. Sämtliche Aktienoptionen aus dem AOP 2007 sind zum Bilanzstichtag verfallen oder wurden ausgeübt.

Nach Auslaufen des AOP 2007 wurde auf der Hauptversammlung am 20. Juni 2012 ein neues Aktienoptionsprogramm (AOP 2012 - equity settled) aufgelegt und ein Bedingtes Kapital III geschaffen.

In den Jahren 2008 bis 2016 wurden jeweils Optionsrechte angeboten. Je eine Option berechtigt zum Bezug je einer auf den Inhaber lautenden stimmberechtigten Stückaktie der Encavis AG. Es steht dem Optionsinhaber frei, einzelne oder alle Optionen auf einmal auszuüben.

Um eine langfristige Anreizwirkung zu erzeugen, können die Bezugsrechte aus den Aktienoptionen erstmals nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beträgt für das AOP 2012 vier Jahre. Der Bezugspreis (Basispreis) entspricht bei beiden Programmen dem arithmetischen Mittel der Schlusskurse der Encavis-Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den vorangegangenen fünf Börsenhandelstagen vor dem Tag der Ausgabe der Bezugsrechte. Voraussetzung für die Ausübung eines Bezugsrechts ist, dass das Erfolgsziel erreicht wurde. Beim AOP 2012 muss der Kurs der Encavis-Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten zehn Handelstagen vor dem Tag der Ausübung des Bezugsrechts den Basispreis um mindestens 30 % übersteigen. Als maßgeblicher Ausübungszeitraum gilt derjenige Ausübungszeitraum, in dem die betroffenen Bezugsrechte erstmals aufgrund der Erreichung oder Überschreitung des Erfolgsziels ausgeübt werden können.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine Optionen ausgeübt. Im Berichtszeitraum sind 100.000 Stück verfallen, davon 100.000 Stück von Angestellten. 275.000 Optionen wurden in 2019 gegen Barmittel abgefunden, 125.000 davon entfallen auf Angestellte und 150.000 Stück auf den Vorstand. Der Bestand zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres beträgt 150.000 Stück (Vorjahr: 525.000 Stück), davon 150.000 Stück für den Vorstand. Die Tranchen aus dem AOP 2012, die zum Bilanzstichtag noch einen Bestand haben, befinden sich in der Wartezeit bis April 2020. Daher sind zum Bilanzstichtag keine weiteren Optionen aus dem AOP 2012 ausübbar.

Die Aktienoptionen sind mit ihrem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) in der Bilanz erfasst worden, wobei der Fair Value als Personalaufwand über die Sperrfrist (Vesting Period) zu verteilen ist. Die Optionsrechte sind daher jeweils bei Ausgabe anhand eines geeigneten Modells zu bewerten. In die Bewertung müssen die kapitalmarktorientierten Merkmale der Optionsrechte einfließen. Nicht kapitalmarktorientierte Merkmale, dazu gehört beispielsweise die Wartefrist, sind über eine erwartete Mitarbeiterfluktuation abzubilden. Der sich aus dem Wert einer Option und des geschätzten Bestands am Ende der Wartefrist ergebende Gesamtwert ist pro rata über die Wartefrist zu verteilen und als Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung zu erfassen. Die erwartete Fluktuationsrate basiert auf der Fluktuation der letzten Jahre. Die im Geschäftsjahr gegen Barmittel abgefundenen Optionen aus dem AOP 2012 wurden zum Zeitpunkt der Annahme durch die Begünstigten erfolgsneutral mit der Kapitalrücklage des Konzerns verrechnet, wobei die Im Laufe der Wartezeit angesammelten Rücklagen in diesem Zuge ebenfalls in die Kapitalrücklage umgebucht wurden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine Optionen aus dem AOP 2012 ausgegeben.

Aus dem Aktienoptionsprogramm 2012 wurden im Jahr 2019 TEUR 44 (Vorjahr: TEUR 122) Personalaufwand erfasst. Weiterhin wurde ein sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr: TEUR 19) durch das Ausscheiden von optionsberechtigten Angestellten erfasst. In den Folgejahren sind aus dem aufgelegten Programm noch TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 58) zu berücksichtigen.

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Jahr der Zuteilung 2016 2015 2015
Ausübungszeitraum 01.04.2020 - 31.03.2023 22.04.2019 - 21.04.2022 01.04.2019 - 31.03.2022
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Aktienkurs zum Zeitpunkt der Gewährung 7,33 EUR 6,51 EUR 6,10 EUR
Basispreis 7,24 EUR 6,49 EUR 6,08 EUR
Ausübungshürde bei Ausgabe 9,41 EUR 8,44 EUR 7,91 EUR
Angebotene und angenommene Optionen (Stück) 180.000 150.000 580.000
Bestand am 01.01.2019 (Stück) 150.000 0 225.000
Ausgeübte Optionen (Stück) 0 0 0
Abgefundene Optionen (Stück) 0 0 125.000
Verfallene Optionen (Stück) 0 0 100.000
Bestand am 31.12.2019 150.000 0 0
Ausübbar zum 31.12.2019 (Stück) 0 0 0

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Jahr der Zuteilung 2015 2014 2013
Ausübungszeitraum 28.01.2019 - 27.01.2022 27.06.2018 - 26.06.2021 22.03.2017 - 21.03.2020
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Aktienkurs zum Zeitpunkt der Gewährung 4,90 EUR 3,70 EUR 3,78 EUR
Basispreis 4,92 EUR 3,74 EUR 3,81 EUR
Ausübungshürde bei Ausgabe 6,40 EUR 4,86 EUR 4,95 EUR
Angebotene und angenommene Optionen (Stück) 150.000 250.000 600.000
Bestand am 01.01.2019 (Stück) 150.000 0 0
Ausgeübte Optionen (Stück) 0 0 0
Abgefundene Optionen (Stück) 150.000 0 0
Verfallene Optionen (Stück) 0 0 0
Bestand am 31.12.2019 0 0 0
Ausübbar zum 31.12.2019 (Stück) 0 0 0

Aktienoptionsprogramm 2017 (AOP 2017)

Das AOP 2017 ist ein Programm, das vom Rahmen und von der Zielsetzung her als eine jährlich wiederkehrende, langfristige Vergütungskomponente, die auf die Gesamtperformance der Encavis-Aktie bezogen ist, angelegt ist. Im Gegensatz zu dem Vorgängerprogramm AOP 2012 ist das AOP 2017 cash-settled. Ein vom Aufsichtsrat festgelegter Zuteilungsbetrag wird in virtuelle Aktienoptionen, sogenannte Share Appreciation Rights (SAR), umgerechnet. Der Kreis der Bezugsberechtigten umfasst die Mitglieder des Vorstands sowie ausgewählte Führungskräfte und sonstige Leistungsträger im Encavis-Konzern.

Die Höhe der variablen Komponente wurde auf Basis des Plans AOP 2017 berechnet, der am 1. Juli 2017 in Kraft trat. Abweichend davon war das Zuteilungsdatum der 6. November 2017 für Angestellte sowie der 13. Dezember 2017 für die Mitglieder des Vorstands. Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 837.500 SAR ausgegeben, davon entfallen 437.500 SAR auf die Mitglieder des Vorstands und 400.000 SAR auf Angestellte.

Ziel des Plans AOP 2017 ist es, eine langfristige Bindung der Vorstandsmitglieder und Führungskräfte an die Encavis AG sicherzustellen. Die SAR können erstmals nach einer Wartezeit von drei Jahren ab dem 1. Juli 2017 ausgeübt werden. Danach können sie zu halbjährlichen Ausübungszeitpunkten innerhalb von zwei Jahren nach der dreijährigen Wartezeit ausgeübt werden. Voraussetzung für die Ausübung eines SAR ist, dass das Erfolgsziel erreicht wurde. Zur Erreichung des Erfolgsziels muss beim AOP 2017 die Gesamtperformance der Encavis-Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung des SAR, gemessen in Form des zwischenzeitlichen Kursanstiegs sowie der seit Ausgabe der SAR gezahlten Dividenden, den Basispreis um mindestens 30 % übersteigen (Strike-Price). Der Basispreis entspricht dem arithmetischen Mittel der Tagesschlusskurse des Performanceindex der Encavis-Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) im Halbjahr vor Inkrafttreten des Plans. Jedes zugeteilte SAR gewährt Anspruch auf die Zahlung der Differenz zwischen Ausübungspreis und Basispreis. Der Auszahlungsbetrag beträgt maximal das Dreifache der Differenz zwischen Strike-Price und Basispreis. Falls ein Vorstandsmitglied oder ein Angestellter das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt oder aus einem wichtigen Grund gekündigt wird, verfallen die zugeteilten SAR gemäß den Planregeln ganz oder teilweise.

Die Schuld für die SAR wird zum Zuteilungsdatum sowie zu allen nachfolgenden Bilanzstichtagen zum beizulegenden Zeitwert bewertet, bis die SAR ausgeübt wurden oder verfallen sind. Die im Jahr 2017 ausgegebenen SAR wurden auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation bewertet.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine SAR aus dem AOP 2017 ausgeübt. 33.333 SAR für Angestellte sind verfallen und 66.667 SAR wurden im Rahmen der Beendigung von Arbeitsverhältnissen abgegolten. Zum 31. Dezember 2019 bestehen noch insgesamt 533.333 SAR, wovon 325.000 auf den Vorstand entfallen. Der Buchwert der Schuld, die für die Erfüllung der SAR aus dem AOP 2017 angesetzt wurde, beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.842 (Vorjahr: TEUR 146).

Aus dem AOP 2017 wurden im Geschäftsjahr 2019 TEUR 1.718 (Vorjahr: TEUR 180) Personalaufwand erfasst.

Aktienoptionsprogramm 2018 (AOP 2018)

In 2018 wurde - analog zum AOP 2017 - ein weiteres Aktienoptionsprogramm mit ähnlichen Bedingungen aufgesetzt. Die Höhe der variablen Komponente wurde auf Basis des Plans AOP 2018 berechnet, der am 1. Juli 2018 in Kraft trat. Abweichend davon war das Zuteilungsdatum der 14. Dezember 2018 für Angestellte sowie der 12. Dezember 2018 für die Mitglieder des Vorstands. Im Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 912.000 SAR ausgegeben, davon entfallen 375.000 SAR auf die Mitglieder des Vorstands und 537.000 SAR auf Angestellte. Die Wartezeit für das AOP 2018 begann am 1. Juli 2018. Abgesehen davon entsprechen die Bedingungen denen des AOP 2017, die im vorherigen Abschnitt erläutert wurden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine SAR aus dem AOP 2018 ausgeübt. 37.500 SAR sind verfallen und 96.500 SAR wurden im Rahmen der Beendigung von Arbeitsverhältnissen abgegolten. Zum 31. Dezember 2019 bestehen noch insgesamt 778.000 SAR, wovon 375.000 auf den Vorstand entfallen. Der Buchwert der Schuld, die für die Erfüllung der SAR aus dem AOP 2018 angesetzt wurde, beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.076 (Vorjahr: TEUR 7). Aus dem AOP 2018 wurden im Geschäftsjahr 2019 TEUR 1.070 (Vorjahr: TEUR 7) Personalaufwand erfasst.

Aktienoptionsprogramm 2019 (AOP 2019)

Im Geschäftsjahr wurde - analog zum AOP 2017 bzw. AOP 2018 - ein weiteres Aktienoptionsprogramm mit ähnlichen Bedingungen aufgesetzt. Die Höhe der variablen Komponente wurde auf Basis des Plans AOP 2019 berechnet, der am 1. Juli 2019 in Kraft trat. Abweichend davon war das Zuteilungsdatum der 8. Oktober 2019 für Angestellte sowie der 25.September 2019 für die Mitglieder des Vorstands. Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt 740.235 SAR ausgegeben, davon entfallen 224.140 SAR auf die Mitglieder des Vorstands und 516.095 SAR auf Angestellte. Die Wartezeit für das AOP 2019 begann am 1. Juli 2019. Abgesehen davon entsprechen die Bedingungen denen des AOP 2017, die im vorherigen Abschnitt erläutert wurden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine SAR aus dem AOP 2019 ausgeübt und es wurden keine SAR abgegolten oder sind verfallen. Der Buchwert der Schuld, die für die Erfüllung der SAR aus dem AOP 2019 angesetzt wurde, beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 194 (Vorjahr: TEUR 0). Aus dem AOP 2019 wurden im Geschäftsjahr 2019 TEUR 194 (Vorjahr: TEUR 0) Personalaufwand in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Für alle drei Tranchen des Aktienoptionsprogramms 2017 bis 2019 ist zum Bilanzstichtag eine Schuld in Höhe von TEUR 3.112 (Vorjahr: TEUR 153) erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 wurde insgesamt ein Aufwand in Höhe von TEUR 2.982 (Vorjahr: TEUR 187) erfasst.

Kapitalrücklage

Im Geschäftsjahr hat sich die Kapitalrücklage von TEUR 396.187 auf TEUR 448.917 erhöht. Die Veränderung der Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 52.730 stammt im Wesentlichen aus dem Agio der Barkapitalerhöhung zum 11. Dezember 2019.

Bilanzgewinn

Am 15. Mai 2019 hat die Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende für das Jahr 2018 in Höhe von TEUR 31.077 (Vorjahr: TEUR 28.215) bzw. EUR 0,24 (Vorjahr: EUR 0,22) je dividendenberechtigter Stückaktie beschlossen. Nach Vortrag des verbleibenden Gewinns 2018 in Höhe von TEUR 40.322 auf neue Rechnung ergibt sich ein Bilanzgewinn 2019 in Höhe von TEUR 50.207 (Vorjahr: TEUR 71.399).

5. Steuerrückstellungen

Per 31. Dezember 2019 bestehen Steuerrückstellungen in Höhe TEUR 210 (Vorjahr: TEUR 250). Sie resultieren aus den abschließenden Bescheiden zur in 2018 begonnenen und in 2019 abgeschlossenen Betriebsprüfung bei der Encavis AG für die Jahre 2012 bis 2015 sowie aus Gewerbesteuer für das laufende Geschäftsjahr.

6. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalkosten, Prüfungs- und Beratungskosten und Kosten für die Erstellung der Jahressteuererklärungen.

7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden nach Ihrer Art und Fristigkeit gegliedert in der unten stehenden Tabelle dargestellt. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind TEUR 157.853 konvertibel im Zusammenhang mit der Hybrid-Wandelanleihe. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind vier in 2019 begebene langfristige Namensschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von 15 bis 20 Jahren und einem Nennbetrag von insgesamt TEUR 60.000 (Vorjahr: TEUR 0) bilanziert. Da die Zinsen TEUR 613 (Vorjahr: TEUR 0) auf die Namensschuldverschreibungen nur einmal jährlich zur Zahlung fällig werden, sind auch diese zeitanteilig in dieser Position passiviert.

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Art der Verbindlichkeiten

in TEUR
Buchwert davon mit einer Restlaufzeit
31.12.2019 31.12.2018 von ≤ 1 Jahr von >1 Jahr von >5 Jahre
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1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 142.574 11.574 131.000 12.000
(Vorjahr) (132.667) (28.093) (104.574) (12.078)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 648 648 0 0
(Vorjahr) (1.162) (1.162) (0) (0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 212.236 4.272 207.964 155.964
(Vorjahr) (116.680) (17.781) (98.899) (98.899)
davon Darlehensverbindlichkeiten 209.853 1.889 207.964 155.964
(Vorjahr) (114.300) (17.000) (97.300) (97.300)
davon Zinsverbindlichkeiten 1.977 1.977 0 0
(Vorjahr) (2.056) (458) (1.598) (1.598)
davon aus Lieferung und Leistung 16 16 0 0
(Vorjahr) (11) (11) (0) (0)
davon sonstige Verbindlichkeiten 390 390 0 0
(Vorjahr) (313) (313) (0) (0)
4. Sonstige Verbindlichkeiten 63.325 3.325 60.000 60.000
(Vorjahr) (121) (121) (0) (0)
Gesamtsumme aller Verbindlichkeiten 418.783 19.819 398.964 227.964
(Vorjahr) (250.630) (47.157) (203.473) (110.977)

Hybrid-Wandelanleihe

Am 6. September 2017 hat die Encavis AG erfolgreich eine zeitlich unbefristete, nachrangige Anleihe im Umfang von TEUR 97.300 mit zeitlich begrenzten Wandlungsrechten in auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft platziert (Stückelung je TEUR 100).

Die ausschließlich an institutionelle Investoren ausgegebene Hybrid-Wandelanleihe ist von der Encavis AG nachrangig garantiert und war zum Ausgabezeitpunkt mehrfach überzeichnet. Emittentin ist die 100%ige niederländische Finanzierungstochter Capital Stage Finance B.V. mit Sitz in Amsterdam, Niederlande. Ausgabe- und Valutatag der Hybrid-Wandelanleihe war der 13. September 2017. Die Notierungsaufnahme des Hybrid-Wandlers im Frankfurter Open Market ist innerhalb eines Monats ab Abwicklungstag erfolgt.

Für die Rückzahlung der Hybrid-Wandelanleihe ist kein fester Termin bestimmt. Die Hybrid-Wandelanleihe wird optional bis zum zehnten Handelstag vor dem 13. September 2023 ("erster Rückzahlungstag") in vollständig eingezahlte neue und/oder bestehende auf den Inhaber lautende Stammaktien der Gesellschaft (die "Stammaktien") wandelbar sein. Der anfängliche Wandlungspreis wurde mit EUR 7,5943 festgelegt, einer Prämie von 25,0 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Stammaktien auf Xetra zwischen Beginn und Abschluss der Platzierung.

Ab dem Abwicklungstag und bis zum ersten Rückzahlungstag wird der Kupon der Hybrid-Wandelanleihe 5,25 % pro Jahr betragen. Nach dem ersten Rückzahlungstag wird der Zins der Hybrid-Wandelanleihe, vorbehaltlich eines darauffolgenden Neustarts in fünfjährigem Turnus, in Höhe von 11,0 % über dem 5-Jahres-EUR-Swapsatz festgesetzt. Der Zins ist halbjährlich nachträglich zahlbar. Die Encavis AG kann sich vorbehaltlich bestimmter Voraussetzungen entscheiden, jegliche zeitlich festgesetzte vollständige oder teilweise Auszahlung der Zinsen zu verschieben. Eine derartige Nichtzahlung von Zinsen stellt keinen Verzugsfall und auch keine anderweitige Pflichtverletzung dar.

Die Hybrid-Wandelanleihe wird zu 100 % ihres Nennwertes begeben und kann optional der Encavis AG zu 100 % ihres Nennwertes zusammen mit allen angefallenen und ausstehenden Zinsen und allen ausstehenden nachträglichen Zinsen zurückgenommen werden. Diese Möglichkeit besteht das erste Mal mit Wirkung zum ersten Rückzahlungstag und im Folgenden mit Wirkung zu jedem darauffolgenden Zinszahlungstag. Die Encavis AG wird jederzeit, am oder nach dem 4. Oktober 2021 und vor dem ersten Rückzahlungstag die Möglichkeit haben, eine Pflichtwandlung der Hybrid-Wandelanleihe durchzuführen. Die Mitteilung über die vorzeitige Pflichtwandlung kann nur gegeben werden, wenn der Aktienpreis für eine bestimmte Zeitspanne 130 % des Wandlungspreises entspricht oder diesen Betrag überschreitet.

Am 5. September 2019 wurde die Hybrid-Wandelanleihe erfolgreich um TEUR 53.000 nominal aufgestockt. Durch die Begebung zu 114,25 % ihres Nennbetrags entstand durch die Aufstockung ein Agio in Höhe von TEUR 7.553, welches erfolgsneutral mit den Kapitalrücklagen des Konzerns verrechnet wurde. Ausgabe- und Valutatag der neuen Hybrid-Wandelanleihe ist der 13. September 2019. Der anfängliche Wandlungspreis wurde mit EUR 7,2779 festgelegt, was einer Prämie von 25,0 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Encavis-Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zwischen Beginn und Abschluss der Platzierung entspricht. Ansonsten gelten die gleichen Konditionen und Bedingungen wie für die ursprünglich ausgegebene Anleihe.

D. Angaben zu einzelnen Posten und Vermerken der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 6.506 (Vorjahr: TEUR 2.436) resultieren hauptsächlich aus der Berechnung von Dienstleistungen der Encavis AG an konzerninterne Gesellschaften. Die wesentlichen Empfängerländer sind Deutschland TEUR 3.224 (Vorjahr: TEUR 1.474), Italien TEUR 1.614 (Vorjahr: TEUR 624), Frankreich TEUR 672 (Vorjahr: TEUR 101), Großbritannien TEUR 693 (Vorjahr: TEUR 194), Österreich TEUR 71 (Vorjahr: TEUR 33), Dänemark TEUR 53 (Vorjahr: TEUR 10) und Niederlande TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 0).

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 3.403 (Vorjahr: TEUR 64.116) enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 426 (Vorjahr: TEUR 792). Diese setzen sich in 2019 fast vollständig aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 423 zusammen. Im Vorjahr waren Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung bzw. außergewöhnlicher Bedeutung enthalten. Diese resultierten aus konzerninternen Anwachsungen (TEUR 40.000) sowie aus Verschmelzungen (TEUR 20.754).

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen sind in Höhe von TEUR 14.173 (Vorjahr: TEUR 8.757) angefallen.

Wesentlicher Bestandteil sind die Kosten für Rechtsberatung sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 3.533 (Vorjahr: TEUR 3.276), Versicherungen TEUR 3.281 (Vorjahr: TEUR 168), Kosten Kapitalerhöhung TEUR 1.989 (Vorjahr: TEUR 144), Wartungskosten für Hard- und Software in Höhe von TEUR 422 (Vorjahr: TEUR 769), Raumkosten in Höhe von TEUR 750 (Vorjahr: TEUR 609), Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 597 (Vorjahr: TEUR 503) und Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 389 (Vorjahr: TEUR 393).

Es sind im Geschäftsjahr periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 104) angefallen.

4. Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Beteiligungen resultieren im Wesentlichen aus der Gewinnausschüttung der Capital Stage Solar IPP GmbH, Hamburg, in Höhe von insgesamt TEUR 7.000 (Vorjahr: TEUR 3.500), der Capital Stage Wind IPP GmbH, Hamburg, in Höhe von TEUR 4.600 (Vorjahr: TEUR 0) und Gewinnausschüttungen von zehn italienischen Parkgesellschaften in Höhe von insgesamt TEUR 1.011 (Vorjahr: TEUR 3.048). Insgesamt entfallen die Erträge in voller Höhe auf verbundene Unternehmen.

5. Aufgrund von Gewinnabführungsverträgen erhaltene Gewinne

Die aufgrund von Gewinnabführungsverträgen erhaltenen Gewinne in Höhe von TEUR 4.313 (Vorjahr: TEUR 1.561) resultieren aus dem am 24. April 2012 geschlossenen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zwischen der Encavis AG und der Encavis Technical Services GmbH.

6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige Steuern

In den Steuern vom Einkommen und Ertrag ist neben Gewerbesteuer für das aktuelle Jahr ein Aufwand von TEUR 8 für Vorjahre als Nachzahlung für die in 2019 abgeschlossene Betriebsprüfung berücksichtigt. Die im Vorjahr für Nachzahlungen zu den sonstigen Steuern gebildete Rückstellung über TEUR 250 war ausreichend für die nach Betriebsprüfung festgesetzten sonstigen Steuern.

7. Gewinnverwendung

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, folgenden Beschluss zu fassen:

"Der Bilanzgewinn der Encavis AG des Geschäftsjahrs 2019 in Höhe von TEUR 50.207 ist wie folgt zu verwenden:

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Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,26 je dividendenberechtigter Stückaktie mit Fälligkeit am 16. Juni 2020 EUR 35.630.178,22
Vortrag auf neue Rechnung: EUR 14.577.129,98

E. Sonstige Angaben

1. Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB

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Name und Sitz des Unternehmens Eigenkapital 2019

in EUR
Anteil

in %
Jahresergebnis 2019

in EUR
Tochtergesellschaften
Alameda S.r.l., Bozen, Italien 454.631,53 100 129.912,53
ARSAC 4 S.A.S., Paris, Frankreich -595.023,71 100 63.842,13
ARSAC 7 S.A.S., Paris, Frankreich -481.797,17 100 48.706,12
Asperg Erste Solar GmbH, Halle (Saale) 1.635.712,37 100 867.140,74
Asperg Fünfte Solar GmbH, Halle (Saale) 2.543.458,82 100 1.210.011,61
Asperg Sechste Solar GmbH, Halle (Saale) 4.761.961,99 100 2.648.457,68
Asperg Zweite Solar GmbH, Halle (Saale) 961.559,85 100 561.376,39
Atlantis Energy di CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.r.l. & Co. S.a.s., Bruneck, Italien -125.002,91 100 -45.401,43
Ballinaclough Solar DAC, Dublin, Irland -21.310,47 75 -17.266,62
BOREAS Windfeld Greußen GmbH & Co. KG, Greußen -2.843.407,88 71,4 1.551.684,04
Bypass Nurseries LSPV Ltd., London, Großbritannien -291.099,08 100 112.559,50
Cagli Solar di CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.r.l. & Co. S.a.s., Bruneck, Italien 147.975,99 100 32.229,97
Capital Stage Caddington II Ltd., London, Großbritannien -476.814,70 100 -65.131,37
Capital Stage Caddington Ltd., London, Großbritannien -284.858,23 100 95.797,21
Capital Stage Cullompton Limited, London, Großbritannien -410.844,59 100 150.598,01
Capital Stage Hall Farm Ltd., Edinburgh, Großbritannien -1.304.422,31 100 381.528,49
Capital Stage Investments Ltd., Dublin, Irland 110.183,80 75 -83.450,34
Capital Stage Ireland GP Ltd., Dublin, Irland 911,27 100 -4.188,73
Capital Stage Manor Farm Ltd., London, Großbritannien -529.821,43 100 106.735,35
Capital Stage Solar IPP GmbH, Hamburg 3.540.322,06 100 10.423.795,40
Capital Stage Tonedale 1 Ltd., Exeter, Großbritannien -474.112,55 100 -34.560,11
Capital Stage Tonedale 2 Ltd., Exeter, Großbritannien -474.112,44 100 -34.560,12
Capital Stage Tonedale LLP, Exeter, Großbritannien -146.156,24 100 345.838,20
Capital Stage Venezia Beteiligungs GmbH, Hamburg 7.944.154,07 100 187.857,86
Capital Stage Wind Beteiligungs GmbH, Hamburg 27.250,84 100 2.250,84
Capital Stage Wind IPP GmbH, Hamburg -185.967,24 100 5.967.277,82
Casette S.r.l., Bozen, Italien 405.365,82 100 203.157,17
Centrale Eolienne de Bihy SARL, Vern sur Seiche, Frankreich -1.121.053,18 100 1.725,28
Centrale Fotovoltaica Camporota S.r.l., Bozen, Italien 1.400.410,53 100 168.752,19
Centrale Fotovoltaica Santa Maria in Piana S.r.l., Bozen, Italien 1.479.105,41 100 217.308,39
Centrale Fotovoltaica Treia 1 S.a.s. di Progetto Marche S.r.l., Bozen, Italien 572.979,71 100 -937.020,29
Centrale Photovoltaique SauS 06 SARL, Pérols, Frankreich -477.556,06 85 -72.283,84
CHORUS CleanTech 1. Fonds Invest GmbH, Neubiberg 1.440.596,27 100 -46.450,79
CHORUS CleanTech 2. Fonds Invest GmbH, Neubiberg 2.485.917,14 100 -43.873,36
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solardach Betze KG, Neubiberg 707.056,64 100 198.335,02
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Bitterfeld KG, Neubiberg 2.850.554,00 36 490.088,77
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Bockelwitz KG, Neubiberg 3.552.806,24 100 565.294,93
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Burgheim KG, Neubiberg 734.533,44 100 158.051,76
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Denkendorf KG, Neubiberg 837.860,85 100 261.099,22
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Eisleben KG, Neubiberg 1.521.199,08 100 347.763,65
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Gardelegen KG, Neubiberg 42.190,47 100 245.885,69
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Greiz KG, Neubiberg 1.429.739,39 100 323.214,12
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Gut Werchau KG, Neubiberg 3.644.996,48 100 611.575,32
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Kemating KG, Neubiberg 707.708,83 100 159.554,62
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Neuenhagen KG, Neubiberg 75.941,79 100 336.883,35
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Pasewalk KG, Neubiberg 856.564,21 100 333.833,98
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Richelbach KG, Neubiberg 2.724.766,87 100 1.213.894,68
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Rietschen KG, Neubiberg 700.735,87 100 355.476,61
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Rüdersdorf KG, Neubiberg 2.172.189,99 100 1.083.382,93
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Ruhland KG, Neubiberg 344.171,31 100 219.056,94
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Scheibenberg KG, Neubiberg 2.213.888,02 100 425.618,48
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Vilseck KG, Neubiberg 3.516.656,15 100 1.336.605,30
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Warrenzin KG, Neubiberg 817.587,63 100 190.856,18
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarparks Niederbayern KG, Neubiberg 2.516.902,13 100 858.327,54
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Hellberge KG, Neubiberg 3.455.272,47 100 178.719,19
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Ruhlkirchen KG, Neubiberg 868.215,02 100 136.799,53
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Stolzenhain KG, Neubiberg -58.051,49 100 8.128,36
CHORUS CleanTech Management GmbH, Neubiberg 37.075,87 100 -1.515,69
CHORUS Energieanlagen GmbH, Neubiberg 100.084,73 100 21.912,78
CHORUS Solar Matino S.r.l., Bruneck, Italien 60.745,81 100 55.929,86
CHORUS Solar 3. S.r.l. & Co. S.a.s. 2, Bruneck, Italien 5.372.981,41 100 435.370,92
CHORUS Solar 3. S.r.l., Bruneck, Italien 47.723,83 100 -2.650,79
CHORUS Solar Casarano S.r.l., Bruneck, Italien 64.300,58 100 52.300,58
CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.r.l., Bruneck, Italien 24.569.678,02 100 4.745.021,52
CHORUS Solar Nardo S.r.l., Bruneck, Italien 50.892,89 100 38.220,86
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Cinque S.a.s., Bruneck, Italien 102.772,01 100 44.097,65
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Due S.a.s., Bruneck, Italien 124.430,44 100 114.430,44
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Nove S.a.s., Bruneck, Italien 121.612,61 100 35.865,05
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Otto S.a.s., Bruneck, Italien 141.914,03 100 131.914,03
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Quattro S.a.s., Bruneck, Italien 75.650,93 100 65.650,93
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Sei S.a.s., Bruneck, Italien 97.891,39 100 63.262,33
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Sette S.a.s., Bruneck, Italien 87.179,21 100 58.947,54
CHORUS Solar S.r.l. & Co. Foggia Tre S.a.s., Bruneck, Italien 63.197,70 100 53.197,70
CHORUS Solar Ternavasso Due S.r.l., Bruneck, Italien 142.318,71 100 -66.407,69
CHORUS Solar Ternavasso Uno S.r.l., Bruneck, Italien 108.353,79 100 -56.659,54
CHORUS Solar Torino Due S.r.l., Bruneck, Italien 2.583.588,03 100 393.994,86
CHORUS Solar Torino Uno S.r.l., Bruneck, Italien 2.096.504,92 100 317.282,64
CHORUS Wind Amöneburg GmbH & Co. KG, Neubiberg 623.798,24 100 192.273,68
CHORUS Wind Appeln GmbH & Co. KG, Neubiberg -504.384,45 100 76.805,25
CHORUS Wind Hürth GmbH & Co. KG, Neubiberg -591.004,08 100 -37.588,80
Clawdd Ddu farm Ltd., London, Großbritannien 1.288.971,44 100 552.001,86
Collechio Energy S.r.l., Bruneck, Italien -118.716,93 100 -7.320,52
Communal le Court S.A.S., Paris, Frankreich -1.609.461,79 100 -482.043,79
CPV Entoublanc SARL, Pérols, Frankreich -846.162,89 85 -363.183,99
CPV Sun 20 SARL, Pérols, Frankreich -538.378,51 85 -407.422,44
CPV Sun 21 SARL, Pérols, Frankreich -191.081,66 85 -92.554,68
CPV Sun 24 SARL, Pérols, Frankreich -814.354,18 85 -399.987,11
CPV Bach SARL, Pérols, Frankreich -587.274,20 85 -478.552,96
Creevy Solar Farm DAC, Dublin, Irland -12.086,26 75 -10.010,89
CS Solarpark Bad Endbach GmbH, Halle (Saale) 1.811.638,00 100 504.080,41
CSG IPP GmbH, Hamburg -3.318.755,03 100 -7.514.525,84
Data Trust GmbH, Neubiberg -18.105,62 100 -22.275,93
DE Stern 10 S.r.l., Bozen, Italien 691.539,22 100 560.942,77
De-Stern 1 S.r.l., Bozen, Italien 823.205,21 100 -43.241,60
De-Stern 15 S.r.l., Bozen, Italien 4.201.614,31 100 111.171,75
De-Stern 4 S.r.l., Bozen, Italien 1.462.239,15 100 180.252,88
DMH Treuhand Vermögensverwaltung GmbH, Neubiberg 25.743,52 100 -2.829,71
ENCAVIS AM Advisor GmbH, Neubiberg 458.581,12 100 134.819,88
ENCAVIS AM Capital GmbH, Neubiberg 4.360,68 100 -16.191,02
ENCAVIS AM Invest GmbH, Neubiberg 5.724,91 100 -21.705,50
ENCAVIS AM Management GmbH, Neubiberg 610.543,58 100 355.757,30
ENCAVIS AM Services GmbH, Neubiberg 18.844,86 100 19.105,66
Encavis Asset Management AG, Neubiberg 5.196.132,63 100 3.749.767,67
Encavis Grundstück Beteiligungs GmbH, Hamburg 25.000,00 100 0,00
Encavis Finance B.V., Rotterdam, Niederlande 2.247.753,98 100 129.414,70
Encavis GmbH, Neubiberg 271.164.190,69 100 7.012.569,80
Encavis Hispania S.L.U., Valencia, Spanien 3.000,00 100 0,00
Encavis Iberia GmbH, Hamburg -111.148,08 100 -16.501,00
ENCAVIS Infrastructure S.à r.l., Grevenmacher, Luxemburg 14.023,29 100 12.671,35
Encavis Real Estate GmbH, Hamburg 2.419.578,66 100 -8.664,08
Encavis Renewables Beteiligungs GmbH 15.771,12 100 -9.187,81
Encavis Technical Services GmbH, Halle (Saale) 25.000,00 100 4.312.689,71
Encavis Wind Danmark ApS, Roskilde, Dänemark -26.607.302,04 100 5.115.345,70
Encavis Windinvest GmbH, Neubiberg 1.844.305,05 100 388.457,30
Energi Danmark Vind A/S, Kopenhagen, Dänemark 42.073.232,69 100 0,00
Energia & Sviluppo S.r.l., Bruneck, Italien -163.726,47 100 -50.327,65
Énergie Solaire Biscaya S.A.S., Paris, Frankreich 202.659,75 100 -11.844,72
Energiekontor Windstrom GmbH & Co. UW Lunestedt KG, Bremerhaven -45.759,41 51 15.215,28
Energiepark Breitendeich RE WP BD GmbH & Co. KG, Bremerhaven -160.048,23 51 435.629,05
Energiepark Debstedt GmbH & Co. RE WP DE KG, Bremerhaven -4.752.123,36 51 -409.372,62
Energiepark Grevenbroich RE WP GRE GmbH & Co. KG, Bremerhaven -1.974.053,91 100 68.861,29
Energiepark Hürth-Barbarahof WP HB GmbH & Co. KG, Bremerhaven -1.289.979,63 100 -201.592,99
Energiepark Lunestedt GmbH & Co. WP HEE KG, Bremerhaven -4.012.256,11 51 44.454,70
Energiepark Lunestedt GmbH & Co. WP LUN KG, Bremerhaven -2.714.461,71 51 305.136,89
Energiepark Odisheim GmbH & Co. WP ODI KG, Bremerhaven -1.023.045,99 100 345.825,44
Energiepark Passow WP Briest III GmbH & Co. KG, Bremerhaven -564.072,41 51 3.636,38
Enerstroom 1 B.V., Pijnacker, Niederlande -116.769,54 100 181.000,18
Enerstroom 2 B.V., Pijnacker, Niederlande -94.126,48 100 741.664,77
Fano Solar 1 S.r.l., Bozen, Italien 1.059.614,54 100 71.932,59
Fano Solar 2 S.r.l., Bozen, Italien 927.175,64 100 107.592,28
Ferme Eolienne de Maisontiers-Tessonniere S.A.S., Schiltigheim, Frankreich 609.746,96 100 587.694,53
Ferme Eolienne de Marsais 1 S.A.S., Schiltigheim, Frankreich 401.320,91 100 360.071,03
Ferme Eolienne de Marsais 2 S.A.S., Schiltigheim, Frankreich 398.978,44 100 357.089,91
Foxburrow Farm Solar Farm Ltd., London, Großbritannien -1.455.928,82 100 3.020,03
Garrymore Solar Farm DAC, Dublin, Irland -17.208,57 75 -14.056,73
GE.FIN Energy Oria Division S.r.l., Bozen, Italien 727.531,61 100 -495.452,80
Gosfield Solar Ltd., London, Großbritannien 216.151,99 100 -45.452,97
Green Energy 010 GmbH & Co. KG, Neubiberg -3.263,11 100 -1.457,37
Green Energy 018 GmbH & Co. KG, Neubiberg 27.305,44 100 -4.392,89
Grid Essence UK Ltd., London, Großbritannien -15.879.771,04 100 -1.610.052,03
Haut Lande SARL, Paris, Frankreich -964.309,81 100 -381.071,69
Infrastruktur Amöneburg-Roßdorf GmbH & Co. KG, Wörrstadt 312.655,64 71,43 -54.242,41
IOW Solar Ltd., London, Großbritannien -874.855,82 100 364.579,54
Krumbach Photovoltaik GmbH, Halle (Saale) 1.072.792,24 100 477.341,47
Krumbach Zwei Photovoltaik GmbH, Halle (Saale) 2.171.139,86 100 211.998,89
La Gouardoune Centrale Solaire SARL, Paris, Frankreich -744.432,27 100 -238.042,65
La Rocca Energy di CHORUS Solar 3. S.r.l. & Co. S.a.s., Bruneck, Italien 178.602,19 100 -10.983,24
Labraise Sud SARL, Paris, Frankreich -1.273.546,88 100 -412.231,68
Lagravette S.A.S., Paris, Frankreich -1.146.817,25 100 -385.681,27
Le Communal Est Ouest SARL, Paris, Frankreich 1.704.057,61 100 1.991.109,20
Le Lame S.r.l., Bruneck, Italien 15.108,03 100 -36.932,52
Lux Energy S.r.l., Bruneck, Italien -98.362,91 100 18.454,81
Mainscourt Solar DAC, Dublin, Irland -40.993,46 75 -32.738,50
Martinstown Solar Farm DAC, Dublin, Irland -14.165,98 75 -11.551,59
Mermaid Solar Holding Aps, Ringkobing, Dänemark 6.692,10 100 0,00
MonSolar IQ Ltd., London, Großbritannien -423.115,23 100 126.798,23
MTS4 S.r.l., Bozen, Italien 64.275,58 100 52.275,58
Norhede-Hjortmose Vind 12 ApS, Ringkobing, Dänemark 7.894,26 100 -11,66
Norhede-Hjortmose Vindkraft I/S, Ringkobing, Dänemark 9.027.561,65 81,5 1.189.458,10
Notaresco Solar S.r.l., Bozen, Italien 2.337.630,48 100 239.893,96
Oetzi S.r.l., Bozen, Italien 275.908,19 100 76.355,25
Parco Eolico Monte Vitalba S.r.l., Bozen, Italien 364.974,91 85 241.730,55
Pfeffenhausen-Egglhausen Photovoltaik GmbH, Halle (Saale) 25.000,00 100 886.504,15
Piemonte Eguzki 2 S.r.l., Bozen, Italien 1.139.157,77 100 708.193,26
Piemonte Eguzki 6 S.r.l., Bozen, Italien 255.189,82 100 128.669,83
Polesine Energy 1 S.r.l., Bozen, Italien 15.576,14 100 11.891,32
Polesine Energy 2 S.r.l., Bozen, Italien 18.393,42 100 6.393,42
Progetto Marche S.r.l., Bozen, Italien 301.206,04 100 74.789,38
REM Renewable Energy Management GmbH, Neubiberg 444,09 100 -33,18
Ribaforada 3 S.r.l., Bozen, Italien 586.315,07 100 242.568,53
Ribaforada 7 S.r.l., Bozen, Italien 2.063.431,21 100 828.904,88
Rodbourne Solar Ltd., London, Großbritannien 438.327,79 100 -75.637,55
San Giuliano Energy S.r.l., Bruneck, Italien 13.469,40 100 2.686,65
San Martino S.r.l., Bruneck, Italien -183.637,84 100 -87.619,17
Sant'Omero Solar S.r.l., Bozen, Italien 1.266.000,55 100 86.742,59
Société Centrale Photovoltaique d'Avon les Roches S.A.S., Paris, Frankreich -288.419,63 100 403.152,43
Solaire Ille SARL, Pérols, Frankreich -464.338,16 85 -64.703,51
Solar Energy S.r.l., Bozen, Italien 191.412,97 100 59.174,34
Solar Farm FC1 S.r.l., Bozen, Italien 274.697,84 100 245.112,50
Solar Farm FC3 S.r.l., Bozen, Italien 142.752,50 100 90.339,60
Solarpark Bad Harzburg GmbH, Halle (Saale) 1.075.540,79 100 55.500,71
Solarpark Boizenburg I GmbH & Co. KG, Boizenburg 45.927,62 100 119.982,75
Solarpark Brandenburg (Havel) GmbH, Halle (Saale) 5.373.601,48 51 1.543.199,48
Solarpark Gelchsheim GmbH & Co. KG, Neubiberg 724.811,72 100 244.535,76
Solarpark Glebitzsch GmbH, Halle, (Saale) 1.053.066,42 0 334.721,31
Solarpark Gnannenweiler GmbH & Co. KG, Reußenköge 398.671,77 56,8 600.028,24
Solarpark Golpa GmbH & Co. KG, Reußenköge 1.697.049,11 100 249.599,16
Solarpark Lettewitz GmbH, Halle (Saale) 771.599,38 100 1.886.613,21
Solarpark Lochau GmbH, Halle (Saale) 741.300,21 100 434.008,00
Solarpark Neuhausen GmbH, Halle (Saale) 3.565.449,17 100 473.029,17
Solarpark PVA GmbH, Halle (Saale) 278.195,70 100 43.494,71
Solarpark Ramin GmbH, Halle (Saale) 131.760,09 100 43.585,47
Solarpark Rassnitz GmbH, Halle (Saale) 1.289.375,00 100 1.312.368,12
Solarpark Roitzsch GmbH, Halle (Saale) 1.605.000,00 100 1.201.372,80
Solarpark Staig GmbH & Co. KG, Reußenköge 212.249,47 75,7 398.481,41
Sowerby Lodge Ltd,. Exeter, Großbritannien -863.871,88 100 288.453,18
SP 07 S.r.l., Bozen, Italien 123.371,44 100 -11.223,46
SP 09 S.r.l., Bozen, Italien 128.472,71 100 -8.729,80
SP 10 S.r.l., Bozen, Italien 179.904,18 100 8.474,36
SP 11 S.r.l., Bozen, Italien 35.763,99 100 -12.828,18
SP 13 S.r.l., Bozen, Italien 543.958,44 100 -44.152,86
SP 14 S.r.l., Bozen, Italien 125.101,63 100 -18.978,90
Enne Pi Studio FV. 9 S.r.l., Bozen, Italien ** 150.922,00 100 52.832,00
Genia Extremadura Solar S.L.U., Valencia, Spanien ** -156.596,66 80 -16.135,15
GER - ENERGIES GLOBALES S.A.R.L., Lille, Frankreich ** 234.730,00 100 17.872,00
Gnannenweiler Windnetz GmbH & Co. KG, Bopfingen ** 567.580,84 20 -54.469,25
Griffin Develops S.L.U., Valencia, Spanien ** -6.110,88 80 -3.083,22
Narges Develops S.L.U., Valencia, Spanien ** -16.051,61 80 -9.758,38
Navid Enterprise S.L.U., Valencia, Spanien ** -15.833,31 80 -9.508,69
Neftis Business S.L.U., Valencia, Spanien ** -16.144,72 80 -9.784,94
Parc Eolien de Fresnes-en-Saulnois S.A.S., Lille, Frankreich ** -6.562.864,00 100 352.314,00
Pexapark (UK) LTD, London, Großbritannien -153.516,65 18,16 -154.104,34
Pexapark AG, Schlieren, Schweiz ** 848.799,06 18,16 -770.586,65
Richelbach Solar GbR, Neubiberg ** 341.789,02 60 -28.764,35
SASU Sun Premier France S.A.S., Lille, Frankreich ** -5.973.016,00 100 -663.867,00
SEFEOSC S.A.S., Lille, Frankreich ** -1.651.316,00 100 558.629,00
Societé d'Exploitation du Parc Eolien de Talizat Rezentières S.A.S., Lille, Frankreich ** 1.847.154,00 100 378.146,00
Societé d'Exploitation du Parc Eolien Fond Gerome S.A.R.L., Lille, Frankreich ** -1.640.861,00 100 471.372,00
Societé d'Exploitation du Parc Eolien le mont d'Hezecques S.A.R.L., Lille, Frankreich ** -1.877.197,00 100 603.091,00
Stern Energy Ltd., London, Großbritannien ** 339.288,90 30 331.050,78
Stern Energy SpA, Parma, Italien ** 5.755.789,00 30 687.907,00
Temporis Aurora L.P., Cork, Irland nicht offengelegt 4,95 nicht offengelegt
UW Schäcksdorf GmbH & Co. KG, Breklum ** -13.755,00 37,5 -715,68
Wind Hacksta AB, Uppsala, Schweden ** 213.472,00 100 74.613,00
Wind POL 1 Holding Ltd., Bramhall, Großbritannien ** -3.946.991,07 100 -148.118,24
Wind POL 2 Holding Ltd., Bramhall, Großbritannien ** -71.161,26 100 -29.774,33
Wind Port of Liverpool, Bramhall, Großbritannien ** -1.879.653,27 100 104.074,99
Windpark Kaseldorf GmbH & Co. KG, Neubiberg ** -954.927,54 100 165.564,79

* Eigenkapital und Jahresergebnis zum 30.09.2019

** Eigenkapital und Jahresergebnis zum 31.12.2018

Die Encavis AG stellt zum 31. Dezember 2019 einen Konzernabschluss nach IFRS, wie dieser in der EU anzuwenden ist, und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf. In diesem Konzernabschluss werden die Encavis AG und ihre Tochtergesellschaften gemäß oben stehender Tabelle "Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB" einbezogen.

Der Konzern- und Einzelabschluss der Encavis AG werden beim Bundesanzeiger eingereicht, bekanntgemacht sowie im elektronischen Unternehmensregister unter HRB 63197 hinterlegt.

2. Haftungsverhältnisse

Es bestehen zum 31. Dezember 2019 Haftungsverhältnisse aus Mietbürgschaften in Höhe von TEUR 218 (Vorjahr: TEUR 218). Davon wurden bereits TEUR 218 als Sicherheit hinterlegt.

Des Weiteren hat die Encavis AG für zwei französische, zwei niederländische und zwei spanische Tochtergesellschaften, welche auch verbundene Unternehmen beziehungsweise assoziierte Unternehmen darstellen, Bürgschaften in Höhe von insgesamt TEUR 7.273 (Vorjahr: TEUR 4.799) gestellt. Für diese Bürgschaften wurden bereits TEUR 294 als Sicherheit hinterlegt. Darüber hinaus hat die Encavis AG für insgesamt 13 italienische Tochtergesellschaften sogenannte Patronatserklärungen zur Absicherung von Rückbauverpflichtungen und Steuerverbindlichkeiten über insgesamt rund TEUR 1.347 (Vorjahr: TEUR 1.272) abgegeben. Mit einer Inanspruchnahme aus diesen Bürgschaften und Patronatserklärungen wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaften nicht gerechnet.

Die Encavis AG ist Stillhalter einer Put-Option, die dem Optionsberechtigten das Recht gewährt, der Encavis AG 100 % der Anteile an einer Holdinggesellschaft für Solar- und Windparks sowie etwaige Darlehensforderungen gegenüber dieser Holdinggesellschaft anzudienen. Zum Bilanzstichtag beläuft sich der Wert auf TEUR 0. Im Zusammenhang mit dieser Geschäftsbeziehung haftet die Encavis AG für Verbindlichkeiten gegenüber fremden Dritten bis zu einem Maximalbetrag von TEUR 20.000. Diese Vereinbarung und damit die eingegangene Haftung befindet sich derzeit in Auflösung.

Im Rahmen der Begebung der Hybrid-Wandelanleihe bestehen zum Bilanzstichtag Zahlungsgarantien gegenüber den Gläubigern der Anleihen der Encavis Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, die einen Gesamtbetrag von TEUR 157.853 umfassen. Nach unserer Einschätzung werden die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch die Encavis Finance B.V. voraussichtlich erfüllt werden können. Vor diesem Hintergrund ist mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen.

Ferner hat die Encavis AG eine sogenannte Parent Company Guarantee für Verpflichtungen aus dem EPC-Vertrag (Engineering, Procurement and Construction) für spanische Projektgesellschaften, welche aus Sicht der Encavis assoziierte Unternehmen darstellen, bis zu einem Maximalbetrag von TEUR 100.000 übernommen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaften wird mit einer Inanspruchnahme nicht gerechnet.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen beträgt TEUR 5.974 (Vorjahr: TEUR 5.453).

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Art der Verpflichtung Sonstige Verpflichtungen kleiner 1 Jahr

in TEUR
Sonstige Verpflichtungen 1 bis 5 Jahre

in TEUR
Sonstige Verpflichtungen über 5 Jahre

in TEUR
Mietverträge 653 2.590 2.573
(Vorjahr) (528) (2.108) (2.616)
Leasingverträge 105 37 15
(Vorjahr) (110) (91) (0)

4. Anzahl Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer (ohne Vorstand) belief sich im Geschäftsjahr auf 77 (Vorjahr: 66). Davon waren im Berichtszeitraum durchschnittlich 19 Mitarbeiter in dem Bereich Finanzen & Controlling, 29 Mitarbeiter in dem Bereich Operations, 6 Mitarbeiter in dem Bereich Investment, 19 Mitarbeiter in dem Bereich Stab, 3 Mitarbeiter in dem Bereich Corporate Finance und 1 Mitarbeiter in dem Bereich Technik tätig.

Zum Jahresende waren 81 Mitarbeiter beschäftigt, davon 20 Mitarbeiter in dem Bereich Finanzen & Controlling, 29 Mitarbeiter in dem Bereich Operations, 7 Mitarbeiter in dem Bereich Investment, 19 Mitarbeiter in dem Bereich Stab, 4 Mitarbeiter in dem Bereich Corporate Finance und 2 Mitarbeiter in dem Bereich Technik tätig.

5. Wichtige Ereignisse nach Abschluss der Berichtsperiode

Vom Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses 2019 haben sich die Rahmenbedingungen des Geschäfts der Encavis AG nicht wesentlich verändert. Es ist somit über keine die Encavis AG betreffende Ereignisse Bericht zu erstatten.

6. Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr haben sich folgende Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergeben:

Mit Wirkung zum 15. Mai 2019 hat Herr Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats der Encavis AG niedergelegt. Als Nachfolger wurde Herr Dr. Marcus Schenck gewählt.

Mitglieder des Aufsichtsrats der Encavis AG

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Vorsitzender Dr. Manfred Krüper Selbstständiger Unternehmensberater
Stellv. Vorsitzender Alexander Stuhlmann Selbstständiger Unternehmensberater
Weitere Mitglieder Dr. Cornelius Liedtke Gesellschafter der Büll & Liedtke Gruppe
Albert Büll Gesellschafter der Büll & Liedtke Gruppe
Professor Dr. Fritz Vahrenholt Selbstständiger Unternehmensberater
Christine Scheel Selbstständige Unternehmensberaterin
Peter Heidecker Diplom-Kaufmann
Dr. Henning Kreke Unternehmer
Dr. Marcus Schenck Partner bei Perella Weinberg Partners

Angaben zu weiteren Mitgliedschaften in Aufsichtsräten/Beiräten

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Dr. Manfred Krüper Power Plus Communication AG, Mannheim Vorsitzender des Aufsichtsrats
EQT Partners Beteiligungsberatung GmbH, München Senior Advisor
EEW Energy from Waste GmbH, Helmstedt Mitglied des Aufsichtsrats
Alexander Stuhlmann Euro-Aviation Versicherungs-AG, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ernst Russ AG, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrats
GEV Gesellschaft für Entwicklung und Vermarktung AG, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrats
Frank Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg Vorsitzender des Beirats
Siedlungsbaugesellschaft Hermann und Paul Frank mbH & Co. KG, Hamburg Vorsitzender des Beirats
Bauhaus wohnkonzept GmbH, Hofheim am Taunus Vorsitzender des Beirats
C.E. Danger GmbH & Co. KG, Hamburg Mitglied des Beirats
M.M. Warburg & CO Hypothekenbank AG, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Cornelius Liedtke BRUSS Sealing Systems GmbH, Hoisdorf Mitglied des Beirats
SUMTEQ GmbH, Düren Mitglied des Beirats
Albert Büll BRUSS Sealing Systems GmbH, Hoisdorf Mitglied des Beirats
noventic GmbH, Hamburg Vorsitzender des Beirats
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Aurubis AG, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrats
Innogy Venture Capital GmbH, Essen (bis Juli 2019) Mitglied des Investitionskomitees
Christine Scheel NATURSTROM AG, Düsseldorf (bis 27. Juli 2019) Mitglied des Aufsichtsrats
Barmenia Versicherungsgruppe, Wuppertal Mitglied des Beirats
Peter Heidecker Auszeit Hotel & Resort AG, München Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Henning Kreke Deutsche EuroShop AG, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats
Douglas GmbH, Düsseldorf Vorsitzender des Aufsichtsrats
Thalia Bücher GmbH, Hagen Mitglied des Aufsichtsrats
Perma-Tec GmbH & Co. KG, Euerdorf Mitglied des Beirats
Püschmann GmbH & Co. KG, Wuppertal Mitglied des Beirats
Con-Pro Industrie-Service GmbH & Co. KG, Peine Mitglied des Beirats
Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG, Ennepetal Mitglied des Beirats
noventic GmbH, Hamburg Mitglied des Beirats
Dr. Marcus Schenck (seit 15. Mai 2019) EQT Infrastructure, Stockholm, Schweden Mitglied des unabhängigen Beirats

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 389 (Vorjahr: TEUR 390).

7. Vorstand

Die gewährten Gesamtbezüge der aktiven Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr betrugen TEUR 2.490 (Vorjahr: TEUR 1.910).

Angaben zu weiteren Mitgliedschaften in Aufsichtsräten/Beiräten

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Dr. Dierk Paskert The Mobility House AG, Zürich Mitglied des Verwaltungsrats
Pexapark AG, Zürich Mitglied des Verwaltungsrats
Encavis Asset Management AG, Neubiberg Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Christoph Husmann Encavis Asset Management AG, Neubiberg Vorsitzender des Aufsichtsrats

Sämtliche Angaben für den aktiven Vorstand sowie individualisierte Angaben und weitere Einzelheiten zum Vergütungssystem sind im Vergütungsbericht im Lagebericht enthalten.

8. Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer für das Berichtsjahr berechnete Gesamthonorar wird aufgeschlüsselt nach Abschlussprüfungsleistungen, anderen Bestätigungsleistungen und sonstigen Leistungen in der entsprechenden Angabe des Konzernabschlusses angegeben.

Für die Encavis AG und die von ihr beherrschten Unternehmen wurden Abschlussprüfungsleistungen insbesondere für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, die prüferische Begleitung im Zusammenhang mit der Umsetzung von neuen Rechnungslegungsvorschriften sowie weitere Prüfungsleistungen erbracht.

Die sonstigen Leistungen betreffen im Wesentlichen prüfungsbegleitende Beratungsleistungen bei der Prozessoptimierung im Steuerbereich.

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB ist in der entsprechenden Anhangangabe des Konzernabschlusses enthalten.

9. Konzernabschluss

Die Encavis AG erstellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Anwendung des § 315a HGB sowie des § 315e HGB, der im Bundesanzeiger veröffentlicht und im Unternehmensregister hinterlegt wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft in Hamburg erhältlich.

10. Corporate Governance

Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG wurde abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft unter http://www.encavis.com dauerhaft zugänglich gemacht.

11. Mitteilungspflichten

Die Encavis AG Hamburg, Deutschland, hat in der Zeit vom 1. Januar 2019 bis zum 18. März 2020 folgende Mitteilungen gemäß § 40 Abs. 1 erhalten:

Der Encavis AG wurde mit Schreiben vom 13. Dezember 2019 gemäß § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Albert Büll, Deutschland, an der Encavis AG zum 12. Dezember 2019 auf Grund einer Poolvereinbarung die Schwelle von 25 % der Stimmrechte überschritten hat und ab diesem Tag 27,70% (das entspricht 36.425.703 Stimmrechten) betrug. Zugerechnete Stimmrechte wurden dabei über folgende Gesellschaft, deren Stimmrechtsanteil an der Encavis AG 3 % oder mehr betrug, gehalten: AMCO Service GmbH, Hamburg, Deutschland.

Der Encavis AG wurde mit Schreiben vom 13. Dezember 2019 gemäß § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Elke Liedtke, Deutschland, an der Encavis AG zum 12. Dezember 2019 auf Grund einer Poolvereinbarung die Schwelle von 25 % der Stimmrechte überschritten hat und ab diesem Tag 27,70% (das entspricht 36.425.703 Stimmrechten) betrug. Zugerechnete Stimmrechte wurden dabei über folgende Gesellschaft, deren Stimmrechtsanteil an der Encavis AG 3 % oder mehr betrug, gehalten: Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH, Hamburg, Deutschland.

Der Encavis AG wurde mit Schreiben vom 13. Dezember 2019 gemäß § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Dr. Cornelius Liedtke, Deutschland, an der Encavis AG zum 12. Dezember 2019 auf Grund einer Poolvereinbarung die Schwelle von 25 % der Stimmrechte überschritten hat und ab diesem Tag 27,70% (das entspricht 36.425.703 Stimmrechten) betrug. Zugerechnete Stimmrechte wurden dabei über folgende Gesellschaft, deren Stimmrechtsanteil an der Encavis AG 3 % oder mehr betrug, gehalten: Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH, Hamburg, Deutschland.

Der Encavis AG wurde mit Schreiben vom 19. Dezember 2019 gemäß § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Deutschland, am 13. Dezember 2019 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und ab diesem Tag 4,04 % (5.541.000 Stimmrechte) betragen hat. Der Mitteilungspflichtige wird weder beherrscht noch beherrscht der Mitteilungspflichtige andere Unternehmen, die Stimmrechte der Encavis AG halten oder denen Stimmrechte der Encavis AG zugerechnet werden.

Mit Bezug auf die nach §33 ff WpHG geltenden Meldeschwellen für Stimmrechtsanteile (3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent), hielten zum 10. Februar 2020 der Pool von AMCO Service GMBH und Dr. Liedtke Vermögensverwaltungsgesellschaft GmbH mehr als 25 Prozent, die Lobelia Beteiligungsgesellschaft, die PELABA Anlagenverwaltungs GmbH & Co. KG und die BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH jeweils mehr als 3 Prozent der Stimmrechtsanteile an der Encavis AG.

Hamburg, den 19. März 2020

Encavis AG

Vorstand

Dr. Dierk Paskert, CEO

Dr. Christoph Husmann, CFO

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019

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in TEUR Anschaffungskosten Abschreibungen
01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019 01.01.2019 Zugänge
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.781 405 0 2.186 966 426
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 942 604 3 1.543 555 237
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 410.186 71.885 961 481.110 573 0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 361.210 41.518 64.061 338.667 6.646 13
3. Beteiligungen 3.152 6.582 0 9.734 0 0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 144.236 0 144.236 0 0
Summe Anlagevermögen 777.271 265.230 65.025 977.476 8.740 676

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in TEUR Abschreibungen Buchwert
Abgänge 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 1.392 794 815
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 0 792 751 387
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 573 480.537 409.613
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 999 5.660 333.007 354.564
3. Beteiligungen 0 0 9.734 3.152
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 144.236 0
Summe Anlagevermögen 999 8.417 969.059 768.531

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Encavis AG, Hamburg

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Encavis AG, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Encavis AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

(1) Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an diese verbundenen Unternehmen

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:

① Sachverhalt und Problemstellung

② Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

③ Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

(1) Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an diese verbundenen Unternehmen

① Im Jahresabschluss der Encavis AG werden unter dem Bilanzposten "Finanzanlagen" Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von € 480,5 Mio ausgewiesen. Darüber hinaus werden Ausleihungen an diese verbundenen Unternehmen in Höhe von € 333,0 Mio ausgewiesen. Zusammen beträgt der Buchwert des Gesamtengagements € 813,5 Mio (76,6 % der Bilanzsumme). Die handelsrechtliche Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert. Zur Ermittlung des beizulegenden Werts ist die Sicht der die Beteiligung haltenden Gesellschaft einzunehmen. Grundlage der Bewertungen sind dabei die Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungsströme, die sich aus den von den gesetzlichen Vertretern erstellten Planungsrechnungen ergeben. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und länderspezifische Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt. Die Diskontierung erfolgt mittels der Rendite einer risikoadäquaten Alternativanlage. Auf Basis der ermittelten Werte sowie weiterer Dokumentationen ergab sich für das Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf. Das Ergebnis dieser Bewertungen ist in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsströme einschätzen sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der hohen Komplexität der Bewertung und der wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

② Im Rahmen unserer Prüfung der beizulegenden Werte der Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an diese verbundenen Unternehmen haben wir mit Unterstützung interner Spezialisten aus dem Bereich Valuation & Strategy unter anderem das methodische Vorgehen zur Bewertung nachvollzogen. Wir haben insbesondere beurteilt, ob die beizulegenden Werte der wesentlichen Beteiligungen sachgerecht mittels Discounted-Cashflow-Modellen unter Beachtung der relevanten Bewertungsstandards ermittelt wurden. Dabei haben wir uns unter anderem auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfangreiche Erläuterungen der gesetzlichen Vertreter zu den wesentlichen Werttreibern gestützt, die den erwarteten Zahlungsströmen zugrunde liegen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ geringe Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir die Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes nachvollzogen und beurteilt. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und zugrunde gelegten Bewertungsannahmen sind unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen aus unserer Sicht insgesamt geeignet, um die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen und der Ausleihungen an diese verbundenen Unternehmen sachgerecht vorzunehmen.

③ Die Angaben der Gesellschaft zu den Finanzanlagen sind im Abschnitt C 1 des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

die in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB.

den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex (mit Ausnahme des Vergütungsberichts).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 15. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 13. Juli 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Abschlussprüfer der Encavis AG, Hamburg, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Claus Brandt.

Hamburg, den 19. März 2020

**PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Claus Brandt, Wirtschaftsprüfer

ppa. Martin Zucker, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss und der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermitteln und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft und des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben sind.

Hamburg, März 2020

Encavis AG

Vorstand

Dr. Dierk Paskert, CEO

Dr. Christoph Husmann, CFO

www.encavis.com

Encavis AG

Große Elbstraße 59

22767 Hamburg

T +49 (40) 3785 620

F +49 (40) 3785 62 129

[email protected]

Encavis Asset Management AG

Professor-Messerschmitt-Straße 3

85579 Neubiberg

T +49 (89) 44230 600

F +49 (89) 44230 6011

[email protected]

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