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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Interim / Quarterly Report Jul 29, 2021

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 28660183

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Durlacher Allee 93

76131 Karlsruhe

Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2021

Kennzahlen des EnBW-Konzerns

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Finanzielle und strategische Kennzahlen
in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Außenumsatz (1) 12.654,7 9.802,5 29,1 19.694,3
Adjusted EBITDA 1.479,4 1.586,6 -6,8 2.781,2
Anteil Intelligente Infrastruktur für Kund*innen am Adjusted EBITDA in Mio. €/​in % (1) 208,0  /​  14,1 137,3  /​  8,7 51,5  /​  - 335,0  /​  12,0
Anteil Systemkritische Infrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/​in % 661,5  /​  44,7 744,9  /​  46,9 -11,2  /​  - 1.346,6  /​  48,4
Anteil Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur am Adjusted EBITDA in Mio. €/​in % (1) 726,8  /​  49,1 819,3  /​  51,6 -11,3  /​  - 1.277,8  /​  45,9
Anteil Sonstiges/​Konsolidierung am Adjusted EBITDA in Mio. €/​in % -116,9  /​  -7,9 -114,9  /​  -7,2 -1,7  /​  - -178,2  /​  -6,3
EBITDA 1.167,2 1.359,1 -14,1 2.663,3
Adjusted EBIT 731,7 943,8 -22,5 1.391,5
EBIT -523,9 627,2 - 1.102,7
Adjusted Konzernüberschuss (2) 594,3 370,2 60,5 682,8
Konzernüberschuss/​-fehlbetrag (2) -162,8 184,2 - 596,1
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss/​-fehlbetrag (€) (2) -0,60 0,68 - 2,20
Retained Cashflow 835,7 1.090,8 -23,4 1.638,5
Zahlungswirksame Nettoinvestitionen 860,6 590,3 45,8 1.826,9
in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020 Veränderung in %
Nettoschulden 11.847,7 14.406,5 -17,8
Nichtfinanzielle Leistungskennzahlen (3)
1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft
Kundenzufriedenheitsindex EnBW/​Yello 127  /​  161 120  /​  159 5,8  /​  1,3 132  /​  159
SAIDI (Strom) in min/​a 8 7 14,3 15
Zieldimension Mitarbeiter*innen
LTIF steuerungsrelevante Gesellschaften (4)   /​  LTIF gesamt (5) 1,7  /​  2,5 1,9  /​  3,1 -10,5  /​  -19,4 2,1  /​  3,6
Mitarbeiter*innen (6), (7)
30.6.2021 30.6.2020 Veränderung in % 31.12.2020
Mitarbeiter*innen 24.894 23.685 5,1 24.655
In Mitarbeiteräquivalenten (8) 23.369 22.184 5,3 23.078

(1) Vorjahreszahlen angepasst.

(2) Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.

(3) Die Werte der Top-Leistungskennzahlen Reputationsindex, People Engagement Index (PEI), "Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) in GW und Anteil EE an der Erzeugungskapazität in %- sowie CO2-Intensität werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.

(4) Abweichender Konsolidierungskreis (grundsätzliche Betrachtung aller Gesellschaften mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen ohne Unternehmen im Bereich Abfallwirtschaft sowie externe Leiharbeiter*innen und Kontraktoren [ohne ITOs]).

(5) Abweichender Konsolidierungskreis (grundsätzliche Betrachtung aller Gesellschaften mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen ohne externe Leiharbeiter*innen und Kontraktoren [ohne ITOs]).

(6) Anzahl der Mitarbeiter*innen ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse.

(7) Die Personalstände für die ITOs (ONTRAS Gastransport GmbH, terranets bw GmbH und TransnetBW GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2020 fortgeschrieben.

8 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.

Q2 2021 im Überblick

- Adjusted EBITDA mit 1.479,4 Mio. € geringfügig unter Vorjahresniveau

- Hohe Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien und die Elektromobilität

- Sonderbelastungen von insgesamt 1,25 Mrd. € insbesondere durch außerplanmäßige Abschreibungen auf den Kraftwerkspark

- Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2021 weiterhin unverändert

Q2 2020

Förderfreie Solarparks der EnBW: sonnige Zeiten für Photovoltaik

Solarenergie ist die nächste Erzeugungsart erneuerbarer Energien, die sich auch ohne EEG-Förderung rechnen kann. Das liegt vor allem an Kostenreduktionen und Effizienzsteigerungen. In Brandenburg realisiert die EnBW derzeit ein Solarcluster mit drei subventionsfreien Großprojekten - sogenannten "marktreifen- Solarparks.

Wussten Sie, dass die Sonne jeden Tag 15.000-mal so viel Energie zur Erde sendet, wie die Menschen weltweit verbrauchen? Rund ein Fünftel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist in Deutschland auf PV-Anlagen zurückzuführen. Der Solarenergie-Anteil an der insgesamt erzeugten Strommenge hierzulande betrug 2020 mit 50,6 Mrd. Kilowattstunden (kWh) immerhin 9,3 % - das ist ungefähr so viel Strom, wie eine Großstadt wie Berlin mit rund 3,7 Millionen Einwohnern in knapp vier Jahren verbraucht.

Insgesamt waren in Deutschland Ende 2020 rund 53.000 Megawatt (MW) PV-Leistung installiert -das entspricht 24 % aller in Deutschland verfügbaren Stromerzeugungsanlagen. Die auf rund zwei Millionen Anlagen verteilte Gesamtleistung setzt sich zu etwa drei Vierteln aus Dachanlagen und einem Viertel aus Freiflächenanlagen zusammen. Die Klimaschutzwirkung der Photovoltaiknutzung ist immens: Fast 30 Mio. t CO 2, die sonst über die energetische Nutzung fossiler Energieträger frei geworden wären, konnte Deutschland 2020 dank des klimafreundlichen Solarstroms einsparen.

Für die EnBW ist Photovoltaik neben Windkraft an Land und auf See inzwischen eine tragende dritte Säule der Ausbaustrategie auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Ende 2019 hatte die EnBW insgesamt 153 MW PV-Leistung am Netz, Ende 2020 waren es schon 342 MW. Und das Ausbautempo steigt: Bis 2025 sollen es 1.200 MW PV-Leistung sein.

Rund 1.000 MW befinden sich bereits heute in einer konkreten Projektpipeline. In Brandenburg entsteht derzeit ein Solarcluster aus drei Großprojekten. Der Solarpark Weesow-Willmersdorf ist mit einer Gesamtleistung von 187 MW bereits in Betrieb. Er ist mit 465.000 Solarmodulen der bislang größte Solarpark in Deutschland.

Für die beiden ebenfalls in Brandenburg geplanten Großprojekte "Gottesgabe- und "Alttrebbin-, die jeweils rund 150 MW Leistung bringen sollen, haben die Installationsarbeiten jüngst begonnen. Das Solarcluster kann künftig für rechnerisch rund 140.000 Haushalte umweltfreundlichen Strom erzeugen - das entspricht etwa 70 % der Haushalte in den brandenburgischen Landkreisen Barnim und Märkisch-Oderland. Rund 325.000 t CO₂ lassen sich mit den drei Photovoltaik-Großprojekten jährlich vermeiden. Erhebliche Effizienzsprünge und Kostenreduktionen von bis zu 90 % bei Solarmodulen haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Solarparks wie die drei Großprojekte der EnBW in Brandenburg mittlerweile auch ohne staatliche Förderung auskommen können. Der in förderfreien Solarparks erzeugte Solarstrom belastet Verbraucher*innen nicht über die EEG-Umlage.

Je leistungsstärker Solarmodule bei gleichzeitig sinkenden Anschaffungskosten pro Watt (W) Leistung sind, desto geringer sind die Kosten pro erzeugte Kilowattstunde Strom. "2009 haben wir in einem unserer ersten Solarparkprojekte in Leibertingen noch Module mit 90 W Leistung pro m2 verbaut. Heute sind es bereits mehr als 200 W /​ m2-, erklärt Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik bei der EnBW. Und die Entwicklung geht weiter: Erste Hersteller forschen bereits an Modulen mit etwa 300 W /​ m2 . Seit 2017 beteiligt sich die EnBW selbst an einem Forschungsprojekt der Universität Stuttgart zur kostengünstigen Herstellung schadstofffreier Silizium-Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad.

"Mit dem Ausbau der Solarenergie können wir die Energiewende weiter substanziell voranbringen", so Jörß. Ein jährlicher Zubau an Solarenergie von mindestens 10.000 MW sei aber deutschlandweit erforderlich, um das für 2030 von der Bundesregierung gesteckte 65 %-Ziel an erneuerbaren Energien in Deutschland zu erreichen. Auf die EEG-Umlage könne dabei nicht immer verzichtet werden, denn Solarprojekte ohne Förderung seien nur bei größeren Solarparks mit guten Standortbedingungen und niedrigen Netzanschlusskosten möglich. "Um die Klimaziele erreichen zu können, ist es politisch richtig und auch wichtig, dass es weiterhin EEG-Förderungen gibt-, so Jörß.

Ein zukunftsweisender Weg zwischen Marktwirtschaftlichkeit und Fördernotwendigkeit, den die EnBW bereits geht, heißt Kombiprojekt: In Maßbach in Bayern etwa baut die EnBW derzeit ein 28-MW-PV-Projekt, wovon 10 MW mit Förderung und der Rest ohne EEG-Subventionen wirtschaftlich sind - eine gute Lösung, um den Ausbau der Solarenergie voranzutreiben. Die Flächenpotenziale für Freiflächenanlagen sind in Deutschland noch immens. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur schätzt das Ausbaupotenzial an restriktionsfreien Freiflächen für PV auf rund 3.200 km2. Nach aktuellem Stand der Technik bieten diese Flächen ein technisches Potenzial von mindestens 230.000 MW.

Solarstrommodule: effizienter und günstiger

2009 lag die Leistung der PV-Module noch bei rund 90 W /​ m2. Heute sind es bereits mehr als 200 W /​ m2. Die Kosten sind gleichzeitig in den vergangenen rund zehn Jahren um etwa 90 % gefallen.

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Konzernzwischenlagebericht

Geschäftstätigkeit und Strategie

Geschäftstätigkeit

Unser Unternehmen befindet sich auf dem Weg vom integrierten Energieversorger zum nachhaltigen und innovativen Infrastrukturpartner, auch jenseits von Energie. Nachhaltigkeit ist dabei ein wesentliches Element unseres Geschäftsmodells und Kompass für unsere strategische Ausrichtung.

Dabei haben wir unsere Wurzeln in Baden-Württemberg. Hier nehmen wir eine marktführende Position ein. Daneben gehören zum EnBW-Konzern auch verschiedene Tochterunternehmen, mit denen wir in ganz Deutschland und darüber hinaus in ausgewählten Auslandsmärkten tätig sind. Mit dem französischen Wind- und Solarprojektierer und Anlagenbetreiber Valeco treiben wir den Ausbau der erneuerbaren Energien voran. Durch unser Tochterunternehmen Connected Wind Services (CWS) sind wir in Dänemark und über EnBW Sverige in Schweden vertreten. In der Türkei arbeiten wir mit unserem Partner Borusan im Bereich erneuerbare Energien zusammen. Aktivitäten in Großbritannien, Taiwan und den USA vervollständigen unsere Strategie der selektiven Internationalisierung. Einen starken Fokus auf erneuerbare Energien legen auch unsere langjährigen Beteiligungen Energiedienst (ED) in der Schweiz und Pražská energetika (PRE) in Tschechien. Mit der SMATRICS EnBW weiten wir unsere Marktführerschaft für das Schnellladen in Deutschland auch auf den österreichischen Markt aus. Durch die Übernahme des Telekommunikationsdienstleisters Plusnet konnten wir unser Portfolio im bundesweiten Breitbandgeschäft weiter ausbauen. Unsere Tochtergesellschaft NetCom BW hat ihren Schwerpunkt in diesem Bereich in Baden-Württemberg.

Seit Jahresbeginn 2021 bündeln wir unsere Aktivitäten in drei neuen strategischen Geschäftsfeldern: Das Geschäftsfeld "Intelligente Infrastruktur für Kund*innen- umfasst den Vertrieb von Strom und Gas, energiewirtschaftlichen Dienstleistungen und Energielösungen, Elektromobilität, Telekommunikation und Breitband sowie stationären Speichern in Verbindung mit Photovoltaik. Hier gehören der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur zur Förderung der Elektromobilität sowie der Infrastruktur im Bereich Telekommunikations- und Breitbandgeschäft zu den wesentlichen Themen. Transport- und Verteilnetze für Strom und Gas sowie verbundene Dienstleistungen bilden das Geschäftsfeld "Systemkritische Infrastruktur-. Unsere Netztöchter werden die Transportnetze zu einer wesentlichen Ertragssäule neben den Verteilnetzen ausbauen und unsere Stromverteilnetze für die künftigen Herausforderungen verstärken. Das Geschäftsfeld "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur- umfasst die erneuerbare und konventionelle Erzeugung sowie den Handel. Die Erzeugungskapazität der Windkraftanlagen an Land und auf See soll bis 2025 auf insgesamt bis zu 4,0 GW steigen, das Portfolio an Photovoltaikprojekten auf 1,2 GW. Das Gasgeschäft wird weiterentwickelt und parallel der schrittweise Ausstieg aus der CO2-intensiven Erzeugung bis 2035 vorangetrieben.

Geschäftsverteilung Vorstandsressorts (Stand 1.6.2021)

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Dr. Frank Mastiaux Thomas Kusterer Colette Rückert-Hennen Dr. Georg Stamatelopoulos Dirk Güsewell
Vorstandsvorsitz Finanzen Human Resources Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Systemkritische Infrastruktur
- Unternehmensentwicklung, Strategie und Energiewirtschaft - Rechnungswesen und Steuern - HR-Strategie und Transformation - Erzeugung Betrieb - DS0 (1) Strom/​Gas
- Transformation (Next Level), IT, Digital Office und Informationssicherheit - Controlling und Risikomanagement/​IKS - Recht, Revision, Compliance und Regulierungsmanagement - Erzeugung Portfolioentwicklung - TS0(2) Strom/​Gas
- Sales, Marketing und Operations - Risikomanagement Trading - HR Geschäftsentwicklung und Lösungen - Steuerung Erzeugung - Wertschöpfungskette Gas
- Corporate Security - Digital Finance und Transformation - Gremien und Aktionärsbeziehungen - Trading - Geschäftsfeldentwicklung und Steuerung
- Nachhaltigkeit - Finanzen, M&A und Investor Relations - Arbeitsmedizin und Gesundheitsmanagement - Forschung und Entwicklung - Innovationsmanagement
- Kommunikation und Politik - Einkauf - Facility und Mobility Management - Arbeitssicherheit, Krisenmanagement und Umweltschutz - Kritische Infrastruktur
- Dezentrale Energiedienstleistungen - Beteiligungsmanagement - Telekommunikation
- Performance im Wachstum

www.enbw.com/​vorstand

(1) Distribution System Operator (Verteilnetzbetreiber).

(2) Transmission System Operator (Übertragungsnetzbetreiber).

Zum 1. Juni 2021 änderte sich die Geschäftsverteilung der Vorstandsressorts. In der Nachfolge von Dr. Hans-Josef Zimmer, der in den Ruhestand trat, wurde das Vorstandsressort "Technik- in zwei neue Ressorts aufgeteilt und um weitere Aufgaben ergänzt. Das Ressort "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur- wird von Dr. Georg Stamatelopoulos, das Ressort "Systemkritische Infrastruktur- von Dirk Güsewell verantwortet. Dieser Neuzuschnitt spiegelt insbesondere das strategische Ziel wider, in den kommenden Jahren sowohl in bestehenden als auch in neuen Energie- und Infrastrukturmärkten ein deutliches Wachstum zu erreichen. Darüber hinaus wurde im Zuge der Ressortanpassungen der Bereich "Nachhaltigkeit- direkt dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet.

Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Frank Mastiaux, hat bereits Ende Juni mitgeteilt, nach Ablauf seiner zweiten Amtsperiode im September 2022 keine weitere Amtszeit anzustreben.

Ausführliche Informationen zu unserem Geschäftsmodell finden sich im Integrierten Geschäftsbericht 2020 ab Seite 26.

Strategie

Unter dem Motto "Macher und Gestalter der Infrastrukturwelt von morgen- richtet unsere Strategie EnBW 2025 den Fokus des Unternehmens zunehmend auf den Infrastrukturaspekt bestehender Geschäftsfelder. Darüber hinaus erschließen wir neue Wachstumschancen, auch jenseits des Energiesektors, die sich an unseren Kernkompetenzen orientieren. Wir entwickeln uns zu einem nachhaltigen und innovativen Infrastrukturanbieter für unsere Kund*innen und weitere Stakeholder.

Zentrales Ziel der Strategie EnBW 2025 ist eine Steigerung des Adjusted EBITDA auf 3,2 Mrd. €. Zu dieser Ergebnissteigerung sollen alle drei strategischen Geschäftsfelder wesentlich beitragen.

Im Zeitraum 2021 bis 2025 sind Gesamtinvestitionen von rund 12 Mrd. € geplant. Schwerpunkte bilden der Netzausbau, vor allem die für die künftige Energieversorgung in Deutschland zentralen Projekte SuedLink und ULTRANET unserer Tochtergesellschaft TransnetBW, der Ausbau der erneuerbaren Energien, wie beispielsweise die geplante Realisierung des Offshore-Windparks EnBW HeDreiht, sowie die Weiterentwicklung der intelligenten Infrastruktur für Kund*innen, zum Beispiel in den Bereichen Breitband, Telekommunikation und Elektromobilität. Gemäß der Wachstumsstrategie EnBW 2025 entfallen 80 % der Gesamtinvestitionen auf Wachstumsprojekte. Wir werden unsere künftigen Entscheidungen und Investitionen noch konsequenter an Nachhaltigkeitskriterien messen und unser Wachstum daran ausrichten.

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und eine wesentliche Leitlinie für aktuelle und künftige unternehmerische Aktivitäten im Rahmen unserer Strategie EnBW 2025. Unser langfristiger Geschäftserfolg orientiert sich seit 2013 - entsprechend unserem Verständnis von Nachhaltigkeit - an ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen. Im Oktober 2020 haben wir ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm auf den Weg gebracht, das 25 Maßnahmen in diesen drei Dimensionen beinhaltet. Als integrierter Energieversorger mit eigenem umfangreichen Erzeugungsportfolio können wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen leisten. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, als Gesamtunternehmen bis 2035 Klimaneutralität in unseren eigenen Emissionen (Scope 1 und 2) zu erreichen. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei die Halbierung unserer CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 2018. Zu diesem Zweck werden wir die kohlebasierte Erzeugungskapazität von 4,6 GW (Basisjahr 2018) um rund 2,5 GW reduzieren. Bis 2035 folgt der vollständige Ausstieg aus der Energieerzeugung auf Kohlebasis. Damit einher geht auch die Weiterentwicklung des Gasgeschäfts.

Eine umfassende Darstellung der EnBW-Konzernstrategie enthält der Integrierte Geschäftsbericht 2020 ab Seite 34.

Im Dialog mit unseren Stakeholdern

Aktie und Kapitalmarkt

Die beiden Großaktionäre der EnBW AG, das Land Baden-Württemberg mittelbar über die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH und die OEW Energie-Beteiligungs GmbH, halten jeweils 46,75% am Grundkapital der Gesellschaft. Insgesamt stellt sich die Aktionärsstruktur zum 30.Juni 2021 wie folgt dar:

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Aktionäre der EnBW
Anteile in % (1)
OEW Energie-Beteiligungs GmbH 46,75
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH 46,75
Badische Energieaktionärs-Vereinigung 2,45
Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau 0,97
Neckar-Elektrizitätsverband 0,63
EnBW Energie Baden-Württemberg AG 2,08
Sonstige Aktionäre 0,39

(1) Abweichung zu 100 % aufgrund von Rundungen.

Die Aktionärsstruktur der EnBWAG ist unverändert sehr stabil. Daher ist das Handelsvolumen der Aktie sehr begrenzt. Zum 30. Juni 2021 lag der Börsenkurs der Aktie laut Xetra bei 77,80 €.

Wir führen einen kontinuierlichen und offenen Dialog mit den Teilnehmer*innen des Kapitalmarktes mit dem Ziel, das Vertrauen von Investor*innen, Analyst*innen und Ratingagenturen in das Unternehmen zu sichern.

Aufgrund der noch andauernden Corona-Pandemie fand die diesjährige ordentliche Hauptversammlung am 5. Mai 2021 erneut als virtuelle Veranstaltung statt.

Auch das jährliche Investoren-Update im April haben wir virtuell durchgeführt. Innerhalb dieser transaktionsunabhängigen Roadshow haben wir Gespräche mit rund 30 Investor*innen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden geführt.

Anfang Juni fand der virtuelle Konzern-Bankentag mit circa 90 Teilnehmer*innen von 35 verschiedenen Institutionen statt (www.enbw.com/​konzernbankentag). Nach Fachvorträgen von Finanzvorstand Thomas Kusterer, Personalvorständin Colette Rückert-Hennen und dem Leiter Sales, Marketing und Operations Timo Sillober bestand für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich im Netzwerkkarussell auszutauschen.

Im Rahmen der Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts am 29. Juli 2021 erläutert der Finanzvorstand den Investor*innen und Analyst*innen im Rahmen einer Telefonkonferenz die Zahlen und beantwortet deren Fragen. Im Oktober wird das EnBW-Factbook 2021 veröffentlicht.

Gesellschaft

Unser Engagement für gesellschaftliche Belange richten wir auf die Zielgruppen Endkund*innen, Geschäftspartner und Kommunen innerhalb unseres überwiegend unternehmerischen Wirkungskreises in Baden-Württemberg aus. Die Unterstützung für übergeordnete gesellschaftliche Themen konzentriert sich auf die Kernbereiche Breitensport, Bildung und Soziales, Umwelt sowie Kunst und Kultur.

Der EnBW- "Macher-Bus- geht 2021 in eine neue Runde. Die vier Gewinnerprojekte stehen fest und sollen unter Wahrung umfassender Corona-Hygieneregeln im Sommer umgesetzt werden. Unter anderem werden eine Rollstuhlschaukel und ein "Sozialer Zaun- gebaut. An den Zaun in der Bruchsaler Innenstadt hängen Spender*innen haltbare Lebensmittel und Verbrauchsartikel des täglichen Bedarfs - bedürftige Menschen bedienen sich. Alles Wissenswerte ist auf www.enbw.com/​macherbus zu finden.

Mit der "Aktion Ehrenamt- unterstützen wir weiterhin unsere Mitarbeiter*innen, indem wir jeden Monat per Los zwei Beschäftigte, die ehrenamtlich tätig sind, auswählen und ihren Vereinen jeweils eine Spende in Höhe von 1.000 € zukommen lassen.

Die Netze BW ruft seit 2018 dazu auf, den Stand des Stromzählers nicht mehr postalisch, sondern auf elektronischem Weg mitzuteilen. Das eingesparte Porto wird auch 2021 an zahlreiche gemeinnützige Organisationen in den jeweiligen Kommunen gespendet.

Seit 2016 bieten wir für Geflüchtete und Migrant*innen ein mehrstufiges Berufsintegrationsprogramm an, in dessen Rahmen sich derzeit 48 Menschen in einer technischen Ausbildung befinden. Zehn Teilnehmer*innen haben ihre Ausbildung in den Bereichen Industriemechanik, Elektronik und Anlagenmechanik im Frühjahr 2021 abgeschlossen und wurden in ein überwiegend unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Wir werden das Programm in den nächsten Jahren fortsetzen - unter sozialen Gesichtspunkten, aber auch zunehmend als zusätzliches Instrument zur Rekrutierung junger Fachkräfte. Der neue Ausbildungslehrgang im September startet aktuell mit neun Teilnehmer*innen.

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Forschung, Entwicklung und Innovation

Forschung und Entwicklung

Ziel unserer Forschung und Entwicklung ist, Technologietrends frühzeitig zu erkennen, ihr wirtschaftliches Potenzial zu bewerten und Know-how zusammen mit den Geschäftseinheiten auszubauen. Zu diesem Zweck führen wir gemeinsam mit Partnern oder Kund*innen Pilot- und Demonstrationsprojekte direkt am Ort ihres späteren Einsatzes durch. So werden erfolgreiche Forschungsprojekte zu Innovationen für unser Unternehmen.

Wasserstoff aus erneuerbaren Energien: Im Projekt H2MARE untersucht ein von Siemens Energy geführtes Konsortium aus Industrie und Forschung, an dem auch die EnBW beteiligt ist, die Herstellung von grünem Wasserstoff direkt in Offshore-Windenergieanlagen. H2MARE wurde im März 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Förderung ausgewählt. Wir wollen in dem Vorhaben Fähigkeiten aufbauen, um Wasserstoffanlagen künftig auch an Windkraftstandorten errichten und betreiben zu können. Im Vordergrund steht, Erfahrungen mit der Elektrolyse aus salzigem Meerwasser und der H2-Logistik auf dem Meer zu gewinnen. Daneben sind aber auch Aspekte der Regulatorik und Wirtschaftlichkeit von Bedeutung.

E-Mobilität im ländlichen Raum: Unsere Tochtergesellschaft Netze BW analysiert im Netzlabor "E-Mobility-Chaussee-, welche Auswirkungen das Laden von E-Autos auf das ländliche Stromnetz haben. Dafür wurde erstmals eine dynamische Steuerung der Ladeleistungen anhand von Echtzeit-Messwerten aus dem Stromnetz realisiert. Während des Regelbetriebs kam es zu keiner Überschreitung von Grenzwerten, selbst wenn sechs von acht Fahrzeugen in der Spitze gleichzeitig geladen wurden. In einem gesonderten Stresstest zeigte sich jedoch, dass unter besonderen Umständen bereits diese geringe Anzahl gleichzeitig ladender Fahrzeuge den Niederspannungsstromkreis sowohl an die Grenze der gesetzlich vorgegebenen Versorgungsqualität als auch an die Kapazitätsgrenze unserer Betriebsmittel bringen kann.

Intelligentes Laden zu Hause: Vor allem durch gleichzeitig stattfindende Ladevorgänge, insbesondere in den Abendstunden, kann es zeitweise zu einer hohen Belastung im Stromnetz kommen. Durch eine intelligente Steuerung kann die Ladeleistung der kundeneigenen Ladeinfrastruktur zu Spitzenzeiten gezielt reduziert werden. Die Steuerung wird über das intelligente Messsystem in Kombination mit einer Steuerbox im Messlabor "Intelligentes Heimladen- der Netze BW weiterentwickelt und an verschiedenen Standorten unter realen Bedingungen getestet. Die Ergebnisse der an zwei Standorten bereits abgeschlossenen Tests zeigen, dass der Einsatz von intelligentem Lademanagement erheblich dazu beiträgt, Belastungsspitzen im Stromnetz zu glätten. Die Projektteilnehmer*innen fühlten sich durch die gezielte Steuerung der Ladevorgänge in ihrer E-Mobilität nicht eingeschränkt. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um die rasant ansteigende Zahl von E-Fahrzeugen in das bestehende Stromnetz optimal zu integrieren.

Innovation

Vernetzung, Transformation und Sicherheit waren in den vergangenen Monaten die Fokusthemen von EnBW Innovation. Außerhalb und innerhalb der EnBW hat dieser Bereich die Vernetzung vorangetrieben. Das Resultat: eine große Kooperationsbereitschaft, bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Konzern und der regelmäßige Austausch - vor allem mit den Bereichen Forschung und Entwicklung und Digital Office. Um sich nach außen besser zu vernetzen, hat der Innovationsbereich im April 2021 eine erste Innovation-Challenge organisiert, für die sich zahlreiche Gründer*innen beworben und ihre Ideen vorgestellt haben. Gewonnen haben die Teams von priwatt, Zählerfreunde und ChargeCube. Wir unterstützen diese Projekte künftig mit unserem Know-how und unseren finanziellen Ressourcen, weil wir in ihnen großes Potenzial und die beste Übereinstimmung mit unseren Unternehmenszielen sehen.

Auch die Transformation und das Wachstum des Bereichs Innovation treiben wir weiter voran. Unser Portfolio-Review-Prozess ergab sechs Fokusthemenfelder: Smart Grid, Digitales Energiemanagement & Handel, Connected Home, Mobilität, Urbane Infrastruktur sowie Telekommunikation & Data Solutions.

Der Infrastruktur-Provider BEN Fleet Services und ChargeHere haben den Übergang in den Company Builder geschafft. Bei ChargeHere handelt es sich um eine Ladeinfrastruktur, die jeden Parkplatz zur E-Ladestation macht. Unser Innovationsprojekt Parconomy haben wir als Minderheitsbeteiligung ausgegründet. Parconomy arbeitet mit Städten und Kommunen daran, das Parkmanagement zu verändern und damit auch die Umweltbelastung durch Autos in den Städten zu verringern. Dabei wird der Zugang zum Parkraum in Deutschland sowie perspektivisch in Europa über eine offene digitale Roaming-Plattform digital gemanagt und die Nutzung bargeldlos abgerechnet. Im ersten Halbjahr 2021 haben wir außerdem neue Inkubationsprojekte in unser Portfolio aufgenommen. Bei der vernetzten Mobilität nimmt das Team von dataway die Probleme von Speditionsunternehmen in Angriff und erleichtert den Lkw-Fahrer*innen das Parkmanagement.

Zu unserer Innovationsstrategie tragen auch Beteiligungen an aussichtsreichen externen Start-ups bei. Im Juni übernahmen wir im Wege einer Kapitalerhöhung die Mehrheitsanteile an DZ-4, dem Marktführer in der Vermietung von Solaranlagen und Batteriespeichern. So stärken wir unsere Positionierung im deutschen Photovoltaik- und Speichermarkt und bieten unseren Kund*innen ganzheitliche Energiemanagementlösungen an.

Für die Sicherheit im Unternehmen arbeiten wir neuerdings mit dem Partner dataguard zusammen. Der Datenschutzdienstleister bietet uns eine eigene Datenschutz-Plattform, mit der wir die Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen sowie unserer Daten künftig auf noch höherem Niveau gewährleisten.

Beschaffung

Effiziente und nachhaltige Beschaffungsprozesse

Unsere Einkaufsorganisation versteht sich als Wertschöpfungspartner im Konzern. Sie hat das Ziel, die Versorgung mit Materialien und Dienstleistungen in einem bestmöglichen Qualitäts-Kosten-Verhältnis zu sichern und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. Wir legen großen Wert auf die effiziente Gestaltung der Beschaffungsprozesse für wirtschaftliche Einkaufsergebnisse sowie auf eine nachhaltige Beschaffung unter Berücksichtigung der Anforderungen aus nationalen Gesetzen, EU-Recht und konzerninterner Richtlinien. Darüber hinaus liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf den für die Beschaffung relevanten Initiativen unseres 25 Punkte umfassenden Nachhaltigkeitsprogramms. Zur Steuerung der Beschaffungsprozesse kommt ein Kennzahlensystem mit verschiedenen Leistungsindikatoren zur Anwendung. Es vermittelt kontinuierlich ein realistisches Bild von der aktuellen Situation im Einkauf und ermöglicht einen Soll-Ist-Vergleich sowie zeitnahe Steuerungsmaßnahmen.

Eine große Zahl von Lieferanten und Dienstleistern spielt eine wesentliche Rolle bei unseren Anstrengungen, eine Spitzenposition im Energiemarkt zu erreichen. Das Lieferantenmanagement fördert die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, da es die Leistung der Lieferanten transparent macht und eine gemeinsame kontinuierliche Optimierung ermöglicht. Die sorgfältige Auswahl unserer Geschäftspartner ist Teil unseres Risikomanagements, sie unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und intern definierter Qualitätsstandards. Daneben entwickelt der Zentraleinkauf der EnBWAG insbesondere im Hinblick auf die selektive Internationalisierung des Geschäfts in enger Zusammenarbeit mit den Geschäfts- und Funktionaleinheiten ein integriertes Supply-Chain-Management.

Nachhaltige Beschaffung beginnt bei der sorgfältigen Auswahl der Geschäftspartner. Der Zentraleinkauf der EnBW AG nutzt hierfür einen einheitlichen Präqualifizierungsprozess. Die Lieferanten müssen in einer Selbstauskunft auf unserem Lieferantenportal darlegen, ob sie nachhaltige Maßnahmen in den Bereichen Umweltmanagement, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, Achtung der Menschenrechte, Korruptionsbekämpfung, Datenschutz und Qualitätsmanagement praktizieren. Diese Selbstauskunft haben, gemessen am Beschaffungsvolumen, zur Jahresmitte 2021 knapp 90 % unserer Lieferanten abgegeben.

Die Corona-Pandemie hat weiterhin weltweit erhebliche Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage entlang der Lieferketten. Teilweise ergeben sich daraus rechtliche und wirtschaftliche Folgen, die ein effektives Lieferantenmanagement erfordern. Als Energieunternehmen und als Betreiber kritischer Infrastruktur sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir nicht nur in dieser Krise tragen. Um die Folgen der Corona-Krise für die Zukunft abzuschätzen, setzen wir Szenarioanalysen ein, die auch extremere Szenarien umfassen. Dadurch kann der Einkauf kritische Betriebsmittel identifizieren und Risiken für die Verfügbarkeit durch die verfolgte Mehrlieferantenstrategie sowie eine gezielte Lagerhaltung bei dem Großteil der kritischen Betriebsmittel weitestgehend ausschließen. Wir gehen davon aus, dass mögliche Lieferverzögerungen sich auch in Zukunft nur geringfügig auswirken werden.

Die Achtung von Menschenrechten und der Schutz der Umwelt sind zentrale Grundpfeiler unseres Selbstverständnisses. Über die Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern soll eine Verbesserung der Nachhaltigkeitssituation in der gesamten Lieferkette erreicht werden. Wir planen, unseren Beschaffungsprozess künftig nachhaltiger zu gestalten - insbesondere unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Gesichtspunkte. Im Rahmen eines Projekts zur nachhaltigen Beschaffung wurde 2020 ein Lieferantenkodex - ein Supplier Code of Conduct (SCoC) - entwickelt, der im Jahr 2021 als gemeinsame Wertebasis und wichtiges Kriterium bei der Auswahl und Entwicklung unserer Lieferanten eingeführt wird. Spätestens ab dem 1. Januar 2023 müssen damit alle unsere Lieferanten Mindestanforderungen zur Nachhaltigkeit in der Präqualifizierung verbindlich erfüllen. Darüber hinaus analysieren und bewerten wir Nachhaltigkeitsrisiken und -potenziale in Beschaffungsmärkten und bei unseren Lieferanten und vereinbaren, wo erforderlich, mit Lieferanten Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und bewerten gemeinsam deren Wirksamkeit. Auf diese Weise können soziale und ökologische Risiken identifiziert und verringert werden. Neben einer sorgfältigen Lieferantenauswahl und der gezielten Lieferantenentwicklung bedeutet für uns Nachhaltigkeit in unserer Lieferkette in steigendem Maße auch bewusste Beschaffungsentscheidungen für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, widerstandsfähige und belastbare Lieferketten zu entwickeln, die Produkte und Dienstleistungen hervorbringen, die den Anforderungen an die menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflicht gemäß nationalen und internationalen Standards gerecht werden. Dabei sind uns langfristige Beziehungen zu unseren Lieferanten, Kommunikation und Kooperation besonders wichtig.

Verantwortliche Rohstoffbeschaffung im Bereich Kohle

Eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung, insbesondere im Bereich Kohle, ist für die EnBW von wesentlicher Bedeutung. Im ersten Halbjahr 2021 war Russland das mit Abstand wichtigste Kohleexportland für Westeuropa. Die Kohleproduzenten in Kolumbien, Südafrika und den USA konnten für ihre Kohle in anderen Märkten höhere Preise erzielen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei den an die EnBW-Kraftwerke gelieferten Kohlemengen wider.

Herkunft der Kohlelieferungen an EnBW-Kraftwerke

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in Mio. t 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in %
Russland 1,57 0,64 145,31
USA 0,18 0,12 50,00
Kolumbien 0,01 - -
Gesamt 1,76 0,76 131,45

Die deutliche Steigerung der Liefermenge resultiert aus dem höheren Kohlebedarf infolge der geringeren Stromproduktion aus Windenergie, einer Belebung der Nachfrage gegenüber dem durch die Corona-Krise geprägten zweiten Quartal 2020 und der gestiegenen relativen Wettbewerbsfähigkeit von Kohle gegenüber Gas.

Im Sinne der Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen sind wir bestrebt, die Kohlebeschaffung verantwortungsvoll zu gestalten. Grundlage unserer Aktivitäten ist das EnBW-Kohlelieferantenportfolio, das jährlich aktualisiert wird.

Die Nachhaltigkeitsperformance unserer aktuellen und potenziellen Kohlelieferanten wird auf Basis der EnBW-Verhaltensgrundsätze zur verantwortungsvollen Beschaffung von Steinkohle und anderen Rohstoffen (www.enbw.com/​verhaltenskodex) geprüft und bewertet. Aus den Bewertungen der Lieferanten leiten wir das weitere Vorgehen ab. Darüber hinaus berücksichtigen wir aktuelle Studien von Wettbewerbern und internationalen Initiativen sowie konkrete Hinweise und Beiträge von zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Seit Juli 2020 sind wir Mitglied in der Unternehmensinitiative Bettercoal (www.bettercoal.org). Die über Bettercoal durchgeführten unabhängigen Audits fließen ebenfalls in unsere Geschäftspartnerbewertungen ein. Wir sind bei Bettercoal insbesondere in den Arbeitsgruppen Russland und Kolumbien aktiv, da aus diesen Ländern unsere Hauptkohlelieferungen stammen. Zusätzlich nutzen wir Bettercoal als Plattform, um uns mit unseren Produzenten und weiteren Stakeholdern aus der Zivilgesellschaft sowie mit Länder- und Menschenrechtsexpert*innen auszutauschen.

Unsere Verhaltensgrundsätze in Verbindung mit einem internen Umsetzungsleitfaden bilden die Grundlage für unser Handeln. Durch eine Nachhaltigkeitsklausel, die Bestandteil aller Verträge mit Kohleproduzenten ist, verpflichten sich unsere Geschäftspartner, diese Verhaltensgrundsätze zu achten. Neben der turnusgemäßen Prüfung der Nachhaltigkeitsperformance der Kohlelieferanten tritt bei vermuteten Verstößen gegen die Grundsätze ein mehrstufiger Prüfungsprozess in Kraft, der zur Beendigung der Geschäftsbeziehung oder zum Ausschluss aus unserem Beschaffungsprozess führen kann. Die Ergebnisse der Analysen im Nachhaltigkeitsregister werden bei bevorstehenden neuen Vertragsabschlüssen regelmäßig unter Beteiligung aller relevanten Fachbereiche in einem internen Ausschuss für verantwortungsvolle Beschaffung für Steinkohle und andere Rohstoffe (AVB) vorgestellt. Ziel ist, bei Abweichungen von den Mindeststandards bei bestehenden Lieferverträgen in Zusammenarbeit mit den Produzenten zunächst Abhilfemaßnahmen zu erarbeiten und deren Einhaltung zu überprüfen. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich dieser Ausschuss zweimal getroffen. Dabei standen zwei Themen im Mittelpunkt: zum einen die Analyse der Nachhaltigkeitsperformance von potenziellen russischen und südafrikanischen Kohleproduzenten, zum anderen die Weiterentwicklung des Prozesses der Geschäftspartnerprüfung durch die Bereiche Nachhaltigkeit, Compliance und Credit Risk.

Auch im ersten Halbjahr 2021 haben wir unseren Austausch mit nichtstaatlichen Akteuren in Russland fortgeführt. Hierbei stand die zunehmend schwierige Situation in Russland für die Zivilgesellschaft im Fokus, insbesondere die eingeschränkten Möglichkeiten für NGOs, mit der Regierung oder anderen Stakeholdern in einen offenen Dialog über politisch sensible Themen zu treten oder darüber zu berichten.

Mit erweiterten Maßnahmen konzentrierten wir uns außerdem auf den Austausch mit Stakeholdern in Kolumbien. Mit der Bettercoal-Kolumbien-Arbeitsgruppe fand im April und Mai eine virtuelle Reise nach Kolumbien statt. In diesem Rahmen führten wir Videogespräche mit NGOs, Gewerkschaftsvertreter*innen, Regierungsvertreter*innen sowie Kohleproduzenten. Zentrale Themen waren dabei die aktuelle Lage im kolumbianischen Kohleabbaugebiet Cesar, wo der Kohleproduzent Prodeco angekündigt hat, seine Kohleabbaulizenzen an die kolumbianische Regierung zurückzugeben, und die Frage, wie Bettercoal über die Kohleproduzenten weitere Impulse zur Stärkung des Friedensprozesses geben kann.

Verantwortliche Rohstoff-beschaffung im Bereich Gas

Um unser Klimaneutralitätsziel 2035 zu erreichen, arbeiten wir intensiv an einer Umstellung unserer Kraftwerke von Kohle auf zunächst klimafreundlicheres Gas (Fuel Switch) und wollen langfristig auf klimaneutrale Gase wie Biogas oder Wasserstoff umstellen. Erdgas spielt dabei als Übergangstechnologie eine wichtige Rolle - entweder als Flüssiggas (Liquefied Natural Gas, LNG) oder als leitungsgebundenes Erdgas. Vor diesem Hintergrund haben wir uns im ersten Halbjahr 2021 auf die Übertragung unserer Due-Diligence-Maßnahmen zur verantwortungsvollen Kohlebeschaffung auf die Beschaffung von Erdgas konzentriert. Im Mittelpunkt stand dabei zunächst, unsere Prozesse der Geschäftspartnerprüfung für die Gasbeschaffung anzupassen. Darüber hinaus wird der AVB aktuell um relevante interne Fachbereiche aus dem Bereich der Gasbeschaffung erweitert. Bis Ende 2021 wollen wir die Maßnahmen zur Wahrnehmung unserer Sorgfaltspflichten aus dem Bereich der Kohlebeschaffung auf die Gasbeschaffung schrittweise übertragen und anpassen.

Rahmenbedingungen

Segmentübergreifende Rahmenbedingungen

Corona-Pandemie

Wie schon im Vorjahr hat die Corona-Pandemie auch im ersten Halbjahr 2021 die politische Agenda dominiert. Nach erneuten Lockdowns aufgrund hoher Inzidenzen zu Jahresbeginn konnten durch Einhaltung von Schutzmaßnahmen, eine steigende Corona-Impfrate sowie durch saisonale Effekte eine Senkung der 7-Tages-Inzidenz im Juni auf unter zehn Fälle je 100.000 Einwohner erreicht und erneute Öffnungen durchgeführt werden. Die Sofortprogramme und Konjunkturmaßnahmen gegen die drohende Wirtschaftskrise wurden auf europäischer und nationaler Ebene in Teilen mit dem Ziel verknüpft, Investitionen in die grüne Transformation der Wirtschaft zu unterstützen und den Strukturwandel zu beschleunigen (zum Beispiel "Umweltbonus- der Bundesregierung für Kauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden).

Klimaschutz

Der Fokus der Politik auf den Klimaschutz lebte mit dem Klimaschutzbeschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVG) vom 24. März 2021 unter nochmals verschärften Handlungszwängen wieder auf. Das Gericht stellte fest, dass die bis zum Jahr 2030 zulässigen Jahresemissionsmengen insofern mit den Grundrechten unvereinbar seien, als hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahr 2031 fehlen.

Bis heute werden Klimaziele als prozentuale Reduktion gegenüber einem Basisjahr festgelegt und berücksichtigen nicht die bis dahin akkumulierte Emissionsmenge. Die Bundesregierung hatte bislang abgelehnt, ein Treibhausgasbudget als zentrale Messgröße für die erfolgreiche Erreichung der Pariser Klimaschutzziele anzuerkennen. Das BVG hat sich in seiner Urteilsbegründung an dem vom Sachverständigenrat für Umweltfragen errechneten Emissionsbudget orientiert, das könnte hier zu einem Umdenken führen.

Wir hatten uns schon frühzeitig dazu bekannt, das Pariser Klimaabkommen aktiv zu unterstützen, und haben hierfür ein Restbudget sowie einen Reduktionspfad festgelegt, der gemäß der Definition des Sachverständigenrats für Umweltfragen mit dem Abkommen konform ist.

Die Bundesregierung hat unter dem öffentlichen Druck infolge des Beschlusses des BVG kurzfristig eine Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes angestoßen, die noch vor der Sommerpause parlamentarisch beschlossen wurde. Das Gesetz erhöht das nationale Minderungsziel bis 2030 auf -65 %, fixiert mit -88 % ein neues Minderungsziel für 2040 und zieht das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität auf 2045 vor. Bis 2050 werden negative Emissionen angestrebt. Das höhere Ziel bis 2030 erforderte eine parallele Nachschärfung der zulässigen sektoralen jährlichen Restemissionsmengen bis 2030.

Die mit Abstand deutlichste Zielverschärfung findet im Sektor Energiewirtschaft statt: Die Energiewirtschaft muss ihren CO2-Ausstoß jetzt im Vergleich zum Basisjahr 1990 um 77 % (vorher: 62 %) mindern. Dass der Energiesektor den mit Abstand höchsten Minderungsbeitrag bis 2030 erbringen muss, war aufgrund der niedrigeren CO2-Vermeidungskosten erwartbar. Dennoch stehen dadurch im Energiesektor schwierige Entscheidungen an. Das betrifft vor allem den Kohleausstieg, der infolge der Beschlüsse beschleunigt werden muss und einen deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig macht. Auch wenn die Ziele teilweise deutlich verschärft wurden, legt die Bundesregierung mit der Gesetzesnovelle weiterhin keine Emissionsbudgets als zentrale Messgrößen fest.

EU Green Deal

Die EU-Kommission hat den EU Green Deal vorgelegt. Im begleitenden Klimagesetz ist die Verankerung des erhöhten Klimaziels mit einer Emissionsreduktion um mindestens 55 % bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 1990 geregelt. Dies und die angestrebte Treibhausgasneutralität des Kontinents bis 2050 wird grundsätzlich von den EU-Mitgliedsstaaten mit großer Mehrheit getragen. Nach der Einigung zwischen Rat und Europäischem Parlament über das Klimagesetz, zu dessen Inkrafttreten nur noch letzte formale Schritte fehlen, war das erste Halbjahr 2021 vor allem durch die Vorbereitung der konkreten Umsetzungsmaßnahmen seitens der Europäischen Kommission geprägt. Mitte Juli wurde das erste umfassende Gesetzgebungspaket hierzu vorgelegt.

Von zentraler Bedeutung für unser Unternehmen werden vor allem die Revision der Emissionshandelsrichtlinie und der Lastenteilungsverordnung, die Vorschläge zur Einführung vergleichbarer Handelssysteme für Verkehr und Wärme auf EU-Ebene sowie die Revision der Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien sein. Die voraussichtlichen Reformvorschläge zur Emissionshandelsrichtlinie scheinen mit der Positionierung der EnBW weitgehend übereinzustimmen. Bei der Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, zum Beispiel in Bezug auf geplante Kriterien zur Anrechenbarkeit der Erzeugung von grünem Wasserstoff, zeichnen sich kontroverse Diskussionen ab. Eine Überarbeitung der Finanzierungsinstrumente und Kapitalmarktvorgaben sowie Vorgaben und Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Gas- und Transportsektors sind ebenfalls weiter in Diskussion beziehungsweise in Vorbereitung ebenso wie die Überarbeitung des staatlichen Beihilferahmens.

Wir begrüßen die Green-Deal-Agenda sowie die Verschärfung des europäischen Klimaziels 2030 auf mindestens -55 %. Die damit verbundenen regulatorischen Anpassungen dürften unsere Transformationsagenda unterstützen. Wir begrüßen insbesondere eine ambitionierte Überarbeitung des Emissionshandelssystems: Über klare Preissignale sowie die Verankerung eines CO2-Mindestpreises lassen sich die erneuerbaren Energien besser in den Markt integrieren und Investitionen absichern.

Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen

Nach einem - aufgrund der erneuten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie - moderat niedrigeren Niveau des Stromverbrauchs zu Jahresbeginn bewegt sich der Stromverbrauch inzwischen wieder auf einem durchschnittlichen Niveau. Er lag im Mai mit einem Anstieg um 10,4 % erwartungsgemäß wieder deutlich höher als im Vorjahresmonat. Zuwächse in dieser Größenordnung sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass im zweiten Quartal 2020 coronabedingt die stärksten Rückgänge auftraten - im Mai 2020 war der Stromverbrauch um 10,8 % zurückgegangen.

Ungeachtet der Pandemie war bereits im ersten Halbjahr 2020 der Heimspeichermarkt im Jahresvergleich um 59 % gewachsen. Ein weiterer Aufschwung zeichnet sich auch im Jahr 2021 ab. Ausgehend vom ersten Quartal erwarten die Analyst*innen (EUPD Research) für 2021 ein Wachstum von 42 % gegenüber dem Vorjahr, was einem Zubau von 150.000 Batteriespeichern entsprechen würde. Mit SENEC gehören wir zu den führenden Anbietern von Photovoltaik-Heimspeichern und partizipieren an diesem Wachstum.

Ein noch stärkeres Wachstum zeigt sich bei den Neuzulassungen von Elektroautos. Mit 26.786 Pkw wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt im Mai 2021 380 % mehr batterieelektrische Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahresmonat. Der Anteil der reinen "Stromer- an der Gesamtzahl neu zugelassener Fahrzeuge erhöhte sich auf 11,6 %. Einen ähnlich hohen Anteil am Gesamtmarkt machten die Plug-in-Hybridfahrzeuge aus, die auf 27.222 neu zugelassene Pkw kamen - ein Plus von 303 % gegenüber Mai 2020. Die Zuwächse lassen sich im Wesentlichen durch den im letzten Jahr erhöhten Umweltbonus beim Autokauf sowie eine breitere Auswahl an Elektroautomodellen begründen. Damit für diesen Hochlauf ausreichend Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht, betreibt die EnBW mobility+ bereits heute das größte Schnellladenetz in Deutschland und macht mit der mobility+ App auch das grenzüberschreitende Laden in weiten Teilen von Europa möglich.

Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für die hohe Bedeutung des Internets für Wirtschaft und Sozialleben gestärkt. Der flächendeckende Aufbau von Breitbandinfrastruktur ist dennoch aktuell in vielen Regionen wirtschaftlich nicht leistbar. Aus diesem Grund wurde die bis dato auf die Förderung von "Weißen Flecken- (Bandbreite ≤ 30 Mbit/​s) bezogene Subventionierung erweitert: Künftig liegt der Fokus auf der Förderung von "Grauen Flecken-. So werden von 2021 bis 2023 Gebiete mit einer Bandbreite von ≤ 100 Mbit/​s (im Download) und ab 1. Januar 2023 mit einer Bandbreite von ≤ 200 Mbit/​s (symmetrisch) und damit faktisch alle Privatkundenanschlüsse, die nicht gigabitfähig sind, gefördert. Zusätzlich zu den bisherigen Förderprogrammen von Bund und Ländern werden künftig weitere Mittel in Höhe von insgesamt 12 Mrd. € für den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung stehen. Um von dieser Transformation hin zu einer gigabitfähigen Infrastruktur zu profitieren, steigt die Plusnet in den bundesweiten Breitbandausbau ein; der Fokus der NetCom BW liegt weiterhin auf Baden-Württemberg.

Segment Systemkritische Infrastruktur

Im ersten Quartal fand die öffentliche Konsultation des Netzentwicklungsplans Strom der vier Übertragungsnetzbetreiber statt. Die Bestätigung und Finalisierung des NEP 2035 durch die Bundesnetzagentur wird im zweiten Halbjahr erfolgen. Der zweite Entwurf berücksichtigt den Kernenergieausstieg bis Ende 2022 und den geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch steigt in den betrachteten Szenarien bis zum Jahr 2035 auf 70 bis 74 % an. Die dafür benötigte installierte Leistung erneuerbare Energien (im Wesentlichen Windkraft und PV) beträgt 233 bis 261 GW.

Um künftig Windstrom aus dem Norden in die Verbrauchszentren im Süden zu transportieren, ist unser Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW an zwei Großprojekten beteiligt. Für die Gleichstromverbindung von Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg, die im Projekt ULTRANET gemeinsam mit Amprion realisiert wird, wurde im März zu digitalen Bürgersprechstunden eingeladen. Betroffene Bürger*innen haben die Möglichkeit, mit TransnetBW in den direkten Dialog zu treten. Im Anschluss wird der favorisierte Trassenverlauf für das Planfeststellungsverfahren bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Im Projekt SuedLink werden in Kooperation mit TenneT zwei Gleichstrom-Übertragungsleitungen von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg realisiert. Seit Juni befinden sich alle Trassenabschnitte im Planfeststellungsverfahren. Im nächsten Schritt führt die Bundesnetzagentur die formelle Öffentlichkeitsbeteiligung durch und trifft anschließend die Entscheidung über den konkreten Trassenverlauf.

Ende Mai haben die Fernleitungsnetzbetreiber den finalen Netzentwicklungsplan (NEP) Gas veröffentlicht. Sie planen Investitionen von 7,8 Mrd. € in eine sichere und zukunftsfähige Gasversorgung in Deutschland. Ein Schwerpunkt sind Netzerweiterungen in Süddeutschland (zum Beispiel für Gaskraftwerke in Baden-Württemberg). Das im Entwurf modellierte Wasserstoff-Startnetz ist nicht mehr im finalen NEP 2020-2030 enthalten. Die Bundesnetzagentur vertritt eine strikte Trennung zwischen Gas- und Wasserstoffnetzen. Außerdem seien für den schnellen Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur Ad-hoc-Prüfungen durch die Regulierungsbehörde für Einzelprojekte gegenüber dem mehrjährigen NEP-Prozess vorzuziehen. In Bezug auf die geplante Wasserstoffinfrastruktur wurde allerdings anerkannt, dass Leitungen für den Wasserstofftransport aus dem Erdgasnetz herausgenommen und verstärkende Maßnahmen, die dadurch erforderlich werden, durchgeführt werden können.

Im zweiten Halbjahr entscheidet die Bundesnetzagentur über die künftige Eigenkapitalverzinsung für Netzinvestitionen. Um als Netzbetreiber bei absehbar sinkender Verzinsung weiterhin erfolgreich zu wirtschaften, werden Effizienzsteigerungen weiter an Bedeutung gewinnen. Die Netzgesellschaften unseres Konzerns setzen daher an vielen Stellen auf Digitalisierung. Die Kooperation zwischen TransnetBW, Netze BW, dem Smart-Charging-Plattform-Betreiber Jedlix und dem Regelleistungsanbieter Next Kraftwerke verknüpft Heimladestationen, Lademanagement-Plattform und Netzleitsystem zur netzdienlichen und kundenfreundlichen Steuerung. Elektrofahrzeug-Batterien werden genutzt, um kostengünstig Regelleistung bereitzustellen und Netzverstärkungsmaßnahmen zu vermeiden. Ein weiteres Beispiel ist die Automatisierung der Trassen-, Leitungs- und Mastkontrolle im Hochspannungsnetz der Netze BW. Aufnahmen von Flugdrohnen und Satelliten reduzieren mithilfe künstlicher Intelligenz den Aufwand bei der Inspektion deutlich.

Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur

Erneuerbare Energien

Deutschland

Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ging im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr vorrangig bedingt durch weniger ertragreiche Windverhältnisse auf rund 43 % zurück (-7 Prozentpunkte gegenüber dem ersten Halbjahr 2020).

Wind onshore

Im ersten Halbjahr wurden neue Onshore-Windparks mit einer Leistung von rund 0,8 GW in Betrieb genommen. In den ersten Ausschreibungen dieses Jahres konnte das Ausschreibungsvolumen erneut nicht komplett durch die von Projektentwicklern angebotenen Kapazitäten gedeckt werden. Allerdings ist gegenüber der vorangegangenen Ausschreibung ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Die Regierung einigte sich auf eine Anhebung der im kommenden Jahr auszuschreibenden Kapazitäten um 1,1 GW auf 4 GW jährlich.

Wind offshore

Nachdem der Zubau an Offshore-Windparks bereits im letzten Jahr deutlich zurückgegangen war, wurde im ersten Halbjahr 2021 kein neuer Windpark auf See in Betrieb genommen. Die Bundesnetzagentur hat im Februar dieses Jahres die erste Ausschreibung im sogenannten Übergangsmodell angekündigt, die im September 2021 stattfinden wird. Sie umfasst circa 1 GW an potenziellen neuen Kapazitäten, die mit 658 MW auf die Nordsee und mit 300 MW auf die Ostsee entfallen.

Photovoltaik

Der Kapazitätszuwachs von Photovoltaikanlagen im ersten Halbjahr betrug rund 2,4 GW. Die Ausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen waren dabei deutlich überzeichnet, was ein anhaltend hohes Interesse an dieser Technologie aufseiten der Projektentwickler widerspiegelt. Die Bundesregierung beschloss eine Erhöhung der Ausschreibungsmengen für 2022 um 4,1 GW auf 6 GW jährlich, was auf eine deutlich dynamischere Entwicklung des Zubaus in den nächsten Jahren hindeutet.

Frankreich

Mit unserem Tochterunternehmen Valeco, einem Projektentwickler und Betriebsführer für erneuerbare Energien, sind wir im französischen Markt aktiv. Wir rechnen nach wie vor mit einem dynamischen Wachstum in Frankreich sowohl im Windkraft- als auch im Photovoltaikbereich. Die dortigen Rahmenbedingungen gewährleisten eine weiterhin verlässliche Förderung erneuerbarer Energien.

Großbritannien

In Großbritannien fand über den Jahreswechsel 2020/​ 2021 eine Ausschreibung von Meeresflächen zur Nutzung mittels Offshore-Windenergie durch die Crown Estate statt. Wir erhielten in dieser Ausschreibung gemeinsam mit unserem Projektpartner bp den Zuschlag für zwei Flächen mit einem Gesamtpotenzial von 3 GW, die in den kommenden Jahren entwickelt werden.

Schweden

Schweden bietet gute Standortbedingungen und ein wettbewerbsfähiges Umfeld für erneuerbare Energien. Vor allem Wind onshore spielt auf dem schwedischen Erzeugungsmarkt eine wichtige Rolle. Auch die Bedeutung der Photovoltaik nimmt zu. Im vergangenen Jahr haben wir unser Windkraftportfolio in Schweden durch Partnerschaften in der Projektentwicklungsphase kontinuierlich vergrößert. Ein neuer Windpark mit 12,6 MW wird 2021 in Betrieb gehen und die bereits gesicherte Projektpipeline von rund 245 MW wird weiter ausgebaut.

Türkei

Wir haben Anfang 2021 das Windkraftportfolio unseres türkischen Joint Ventures mit unserem Partner Borusan um zwei Onshore-Windparks erweitert. Damit sind 665 MW an Windkraftanlagen in Betrieb

und Bau. Darüber hinaus betreibt das Joint Venture ein Wasserkraftwerk (50 MW) und zwei Solarparks (9 MW). Zum 1. Juli ist ein neuer Fördermechanismus für erneuerbare Energien in Kraft getreten und wird bis Ende 2025 gültig sein. Der neue Fördermechanismus kalkuliert Einspeisevergütungen für Neuprojekte nicht mehr wie bislang auf US-Dollar-Basis, sondern direkt in türkischer Lira. Die Türkei verfügt weiterhin über ein großes ungenutztes Potenzial bei erneuerbaren Energien, vornehmlich bei Wind onshore und Photovoltaik.

Bild

Markt- und Brennstoffpreise

Großhandelsmarkt Strom

Im ersten Halbjahr 2021 lag der durchschnittliche Spotmarktpreis mit 55 €/​MWh mehr als 30 €/​MWh über dem Niveau des Vorjahres. Auch der durchschnittliche Preis am Terminmarkt bewegte sich deutlich über dem des Vorjahresprodukts. Der Preisanstieg ist vor allem auf höhere Gas-, Kohle- und CO2-Notierungen zurückzuführen.

Entscheidend für die weitere Entwicklung der Strompreise wird der Verlauf der Brennstoff- und CO2-Preise sowie die Entwicklung des Stromerzeugungsmix sein. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die künftige Entwicklung des energie- und klimapolitischen Umfelds im In- und Ausland.

Entwicklung der Preise für Strom (EPEX), Grundlastprodukt Base

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in €/​MWh Durchschnitt H1 2021 Durchschnitt H1 2020
Spot 54,95 23,42
Rollierender Frontjahrespreis 57,84 39,22

Gasmarkt

Die Preise im Gasmarkt lagen im ersten Halbjahr 2021 deutlich über den Notierungen im Vorjahreszeitraum. Sie sind vor allem seit März 2021 tendenziell weiter gestiegen. Hintergrund waren zum einen ein in Nordostasien deutlich kälterer Winter 2020/​2021 und dadurch eine deutlich höhere LNG-Nachfrage. Zum anderen wurden trotz eines wärmeren Winters in Europa durch die geringeren LNG-Schiffsankünfte verstärkt die Gasspeicher geleert. Das kalte Wetter im April und Mai hat zu weiteren Entnahmen und zu einem 6-Jahres-Tief der Speicherstände geführt. Auch die ab April erhöhte Gasnachfrage aus China hat den Trend der steigenden Gaspreise verstärkt. Zudem trugen auch die gestiegenen Öl- und CO2-Preise zu höheren Gaspreisen in Europa bei.

Aufgrund der zurzeit geringen Einspeichermengen kann zum Ende des Sommers von relativ niedrigen Gasspeicherfüllständen in Europa ausgegangen werden. Das kann die Gaspreise über den Sommer auf hohem Niveau halten. Gegenläufig könnten sich Liefermengen über die Pipeline Nord Stream 2 auswirken. Hier bestehen jedoch Unsicherheiten hinsichtlich Fertigstellung, Zertifizierung sowie Regulierungsrisiken.

Entwicklung der Preise für Erdgas an der TTF (niederländischer Großhandelsmarkt)

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in €/​MWh Durchschnitt H1 2021 Durchschnitt H1 2020
Spot 21,86 7,56
Rollierender Frontjahrespreis 18,84 13,36

Ölmarkt

Das Ölpreisniveau bewegte sich im ersten Halbjahr 2021 deutlich über dem Vorjahreszeitraum und erreichte im Juni Preise über dem Vor-Corona-Niveau von Anfang 2020. Ursachen sind Produktionskürzungen der OPEC+ Produzentengruppe sowie die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf einen sprunghaften Anstieg der weltweiten Ölnachfrage, ausgelöst durch erfolgreiche Impfkampagnen und stark rückläufige Infektionsraten in vielen Ländern. Auch Rücksetzer durch eine neue Infektionswelle im März sowie Erwartungen der Rückkehr zum Atomabkommen mit dem Iran und der damit verbundenen Aufhebung der US-Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor konnten die Preisentwicklung nicht dauerhaft stabilisieren.

Aufgrund des aktiven Marktmanagements der OPEC+ sowie der erwarteten starken Belebung der weltweiten Nachfrage im zweiten Halbjahr wird auch bei einem Anstieg iranischer Ölexporte von den meisten Marktbeobachtern inklusive der IEA eine "Unterversorgung- erwartet. Damit würden die weltweiten Lagerbestände unter den Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 fallen und der Markt würde übermäßig verknappt werden.

Preisentwicklung auf den Ölmärkten

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in US-$/​bbl Durchschnitt H1 2021 Durchschnitt H1 2020
Rohöl (Brent) Frontmonat (Tagesquotes) 65,23 42,10
Rohöl (Brent), rollierender Frontjahrespreis (Tagesquotes) 60,55 45,91

Kohlemarkt

Bis Ende März bewegten sich die Kohlenotierungen insgesamt weitestgehend seitwärts. Nach einem Rückgang erholten sich die Preise aufgrund des kalten März und damit einhergehend steigender europäischer Gas- und deutscher Strompreise zunehmend. Dies führte zu einem hohen physischen Verbrauch in Nordwesteuropa. Aufgrund von Produktionsproblemen in Indonesien, Südafrika, Kolumbien und den USA traf die erhöhte asiatische und zum Teil auch europäische Nachfrage auf ein verhaltenes Angebot. Die Folge waren stark steigende Preise, insbesondere am Spotmarkt und am kurzen Ende der Terminpreiskurve.

Derzeit ist nicht absehbar, dass die Knappheit am physischen Kohlemarkt ein baldiges Ende finden wird. Die asiatische Kohlenachfrage fällt während der Sommermonate saisonal am stärksten aus. Mit dem Ende des dritten Quartals entspannt sich die Nachfragesituation typischerweise jedoch wieder. Diese Markterwartung spiegelt sich auch in den fallenden Preisen entlang der Terminpreiskurve wider. Entscheidend bleibt die Marktentwicklung in China und des europäischen Energiepreiskomplexes.

Preisentwicklung auf den Kohlemärkten

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in US-$/​t Durchschnitt H1 2021 Durchschnitt H1 2020
Kohle - API #2, rollierender Front-jahrespreis 73,83 56,65
Kohle - API #2, Spotmarktpreis 78,71 45,83

CO2-Zertifikate

Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Preise kontinuierlich auf circa 52 €/​t CO2, womit das Preisniveau deutlich über dem Vorjahreszeitraum lag. Diese Marktentwicklung begründet sich durch ausgeweitete Emissionen aufgrund einer höheren fossilen Stromproduktion, gestiegener Fuel-Switch-Kosten und einer Belebung der Industrieproduktion. Die EUA-Nachfrage wurde zusätzlich durch Spekulanten verstärkt, die mittel- bis langfristig weiter steigende EUA-Preise aufgrund der Knappheit 2022 /​ 2023 und der Verschärfung der Klimaziele für 2030 erwarten. Durch die weitere Angebotsverknappung durch die Marktstabilitätsreserve (MSR) sowie durch die Verschärfung des Klimaziels für 2030 ist daher mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.

Am 1. Januar 2021 hat die vierte Handelsperiode des EU-Emissionshandels (EU-ETS) begonnen, die Nutzung von CER (Certified Emission Reductions) ist nicht mehr erlaubt. Der Umtausch von CER in EUA war noch bis zum 30. April 2021 möglich.

Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate /​ Tagesquotes

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in €/​t CO2 Durchschnitt H1 2021 Durchschnitt H1 2020
EUA - rollierender Frontjahrespreis 43,96 22,05

Kernenergie

Deutschland hat beschlossen, bis zum Jahr 2022 die Nutzung der Kernkraft zu beenden. Derzeit befinden sich vier Anlagen bereits im Rückbau: Obrigheim seit 2008, Neckarwestheim I und Philippsburg 1 seit 2017. Die Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für Philippsburg 2 haben wir im Dezember 2019 erhalten, sodass 2020 auch dort mit dem Rückbau begonnen werden konnte.

Mit Neckarwestheim II darf noch maximal bis Ende 2022 Strom produziert werden. Der Rückbau dieser Anlage ist beantragt und soll nach ihrer endgültigen Abschaltung beginnen. Bis dahin wird die Anlage einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität leisten. Auch wenn wir parallel bereits die Stilllegung und den Rückbau des Blocks planen - der sichere Betrieb von GKN II auf höchstem Niveau hat für uns unverändert höchste Priorität. Deshalb investieren wir weiterhin in die Sicherheit: Die Jahresrevision im Juni 2021 mit ihrem umfangreichen Arbeitsprogramm ist dafür ein Beleg.

Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns

Zieldimension Finanzen und Strategie

Umstellung der Segmentberichterstattung

Im Zusammenhang mit der Strategie EnBW 2025 gliedert sich die EnBW seit Jahresbeginn 2021 in drei neue Segmente mit dem Fokus auf Infrastruktur.

Aus den Aktivitäten "Vertriebe- wurde das neue Segment "Intelligente Infrastruktur für Kund*innen-, aus dem Segment "Netze- die "Systemkritische Infrastruktur-. Aus den bisherigen Bereichen "Erneuerbare Energien- und "Erzeugung und Handel- entstand das Segment "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur-. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend der neuen Segmentdarstellung angepasst.

Ertragslage

Stromabsatz leicht über dem Vorjahrsniveau, deutlicher Anstieg des Gasabsatzes

Stromabsatz (ohne Systemkritische Infrastruktur)

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in Mrd. kWh Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur
1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 7,5 7,4 0,0 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 11,1 9,4 0,0 0,0
Handel 0,1 0,5 38,3 35,8
Gesamt 18,7 17,3 38,3 35,8

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in Mrd. kWh Gesamt (ohne Systemkritische Infrastruktur) Veränderung in %
1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 7,5 7,4 1,4
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 11,1 9,4 18,1
Handel 38,4 36,3 5,8
Gesamt 57,0 53,1 7,3

Der Stromabsatz nahm im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. In einem weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfeld lag der Stromabsatz im Privat- und Gewerbekundengeschäft (B2C) auf dem Vorjahresniveau. Der Absatz an Geschäfts- und Industriekunden (B2B) legte dagegen deutlich zu. Im Handel bewegte sich der Absatz über dem Niveau des Vorjahres. Die Auswirkungen der Handelsaktivitäten auf die Ertragskraft unseres Unternehmens sind jedoch begrenzt.

Gasabsatz (ohne Systemkritische Infrastruktur)

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in Mrd. kWh 1 Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur
1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 11,3 9,5 0,0 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 140,0 88,1 0,0 0,0
Handel 0,3 0,3 102,1 68,4
Gesamt 151,6 97,9 102,1 68,4

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in Mrd. kWh 1 Gesamt (ohne Systemkritische Infrastruktur) Veränderung in %
1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 11,3 9,5 18,9
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 140,0 88,1 58,9
Handel 102,4 68,7 49,1
Gesamt 253,7 166,3 52,6

1 Vorjahreszahlen angepasst.

Der Gasabsatz hat sich im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum erheblich erhöht. Bereinigt um Effekte, die sich aus Änderungen des Konsolidierungskreises ergeben haben, stieg der Gasabsatz um 24,0 %. Aufgrund einer geänderten Zuordnung von Geschäftstätigkeiten ergab sich eine Verschiebung zwischen den Segmenten Intelligente Infrastruktur für Kund*innen und Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Der Gasabsatz im Privat- und Gewerbekundengeschäft (B2C) konnte witterungsbedingt und trotz eines weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfelds gegenüber der Vergleichsperiode gesteigert werden. Beim Absatz an Geschäfts- und Industriekunden (B2B) resultierte der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus dem Kauf der Gas-Union durch die VNG sowie aus Absatzsteigerungen bei unseren Vertrieben. Auch bei den Handelsaktivitäten war ein deutliches Plus zu verzeichnen. Die Auswirkungen der Handelsaktivitäten auf die Ertragskraft unseres Unternehmens sind jedoch begrenzt.

Außenumsatz gegenüber dem Vorjahr angestiegen

Außenumsatz nach Segmenten

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in Mio. € (1) 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Intelligente Infrastruktur für Kund*innen (2) 6.420,1 4.777,3 34,4 9.964,9
Systemkritische Infrastruktur 1.893,3 1.704,1 11,1 3.657,5
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (2) 4.336,9 3.316,7 30,8 6.063,8
Sonstiges   /​   Konsolidierung 4,4 4,4 0,0 8,1
Gesamt 12.654,7 9.802,5 29,1 19.694,3

(1) Nach Abzug von Strom- und Energiesteuern.

(2) Vorjahreszahlen angepasst.

Bereinigt um Effekte, die aus Änderungen des Konsolidierungskreises resultierten, lag der Außenumsatz um 23,0 % oder 2.362,4 Mio. € über dem Vorjahresniveau. Aufgrund einer geänderten Zuordnung von Geschäftstätigkeiten ergab sich eine Verschiebung zwischen den Segmenten Intelligente Infrastruktur für Kund*innen und Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Intelligente Infrastruktur für Kund*innen: Im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich ausgeweitet werden. Bereinigt um Effekte, die sich aus Änderungen des Konsolidierungskreises ergeben haben, lag der Umsatz um 22,8 % oder 1.190,1 Mio. € über dem Vorjahresniveau. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Absatzmengen im Strom- und Gasvertrieb zurückzuführen.

Systemkritische Infrastruktur: Der Umsatz des Segments Systemkritische Infrastruktur lag in der Berichtsperiode vor allem aufgrund von witterungsbedingt höheren Erlösen aus der Netznutzung über dem Vorjahreswert. Daneben führte der Erwerb der Gas-Union Transport zu einem Umsatzplus. Bereinigt um diesen Effekt aus der Änderung des Konsolidierungskreises, lag der Umsatz um 8,7 % oder 152,1 Mio. € über dem Vorjahresniveau.

Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur: Der Umsatz des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum vor allem aufgrund höherer Gashandelsaktivitäten. Die Auswirkungen der Handelsaktivitäten auf die Ertragskraft unseres Unternehmens sind jedoch begrenzt. Gegenläufig wirkten niedrigere Umsatzerlöse aus der witterungsbedingt geringeren Erzeugung unserer Offshore- und Onshore-Windparks.

Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Der Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahreswert um 2.852,2 Mio. € auf 12.654,7 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Veränderungen im Konsolidierungskreis sowie ausgeweitete Absatzmengen im Strom- und Gasbereich zurückzuführen. Der Materialaufwand lag um 3.008,6 Mio. € über dem Vorjahreswert und spiegelt die erhöhten Umsatzerlöse wider. Die Anpassung der Vorjahreszahlen betrifft eine Saldierung zwischen den Umsatzerlösen und dem Materialaufwand, die keine Auswirkung auf das Konzernergebnis hat. Die Abschreibungen stiegen um 959,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreswert. Dies ist im Wesentlichen auf außerplanmäßige Abschreibungen auf konventionelle Erzeugungsanlagen sowie in geringerem Umfang auf Offshore-Windparks zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf 58,6 Mio. € und lag damit um 45,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 104,4 Mio. €. Der Rückgang liegt vor allem in der Neubewertung der Anteile an der EnBW Albatros in der Vorjahresperiode begründet. Die EnBW Albatros wird seit Anfang 2020 nicht mehr at equity bewertet, sondern vollkonsolidiert. Das Finanzergebnis verbesserte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 512,2 Mio. € von -356,1 Mio. € im Vorjahr auf 156,1 Mio. €. Ursache für diese Entwicklung war in erster Linie ein deutlich höheres Ergebnis aus der Marktbewertung von Wertpapieren. In der Vorjahresperiode spiegelten sich hier die Unsicherheiten an den globalen Wertpapiermärkten aufgrund der Corona-Pandemie wider. Insgesamt ergab sich für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2021 ein Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von -309,2 Mio. €, nach 375,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Ergebnis

Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis sank von 184,2 Mio. € in der Vorjahresperiode um 347,0 Mio. € auf -162,8 Mio. € im Berichtszeitraum. Das Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf -0,60 €, nach 0,68 € im Vorjahr.

Adjusted und neutrales Ergebnis

Die Summe aus Adjusted und neutralen Ergebnisgrößen ergibt jeweils die Ergebnisgröße aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Im neutralen Ergebnis sind Effekte enthalten, die von der EnBW entweder nicht prognostiziert oder nicht direkt beeinflusst werden können und damit nicht steuerungsrelevant sind. Eine Darstellung erfolgt im Abschnitt "Neutrales EBITDA-. Für die interne Steuerung wie auch für die externe Kommunikation der aktuellen und künftigen Ergebnisentwicklung der EnBW kommt der steuerungsrelevanten Geschäftstätigkeit besondere Bedeutung zu. Zu deren Darstellung verwenden wir das Adjusted EBITDA - das um neutrale Effekte bereinigte Ergebnis vor Beteiligungs- und Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen - als zentrale Berichtsgröße.

Adjusted EBITDA nach Segmenten

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Intelligente Infrastruktur für Kund*innen (1) 208,0 137,3 51,5 335,0
Systemkritische Infrastruktur 661,5 744,9 -11,2 1.346,6
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (1) 726,8 819,3 -11,3 1.277,8
Sonstiges   /​   Konsolidierung -116,9 -114,9 -1,7 -178,2
Gesamt 1.479,4 1.586,6 -6,8 2.781,2

(1) Vorjahreszahlen angepasst.

Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA

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in % 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 1.1.-31.12.2020
Intelligente Infrastruktur für Kund*innen (1) 14,1 8,7 12,0
Systemkritische Infrastruktur 44,7 46,9 48,4
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur (1) 49,1 51,6 45,9
Sonstiges   /​   Konsolidierung -7,9 -7,2 -6,3
Gesamt 100,0 100,0 100,0

(1) Vorjahreszahlen angepasst.

Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns ist im ersten Halbjahr 2021 gegenüber der Vorjahresperiode leicht zurückgegangen. Bereinigt um Effekte, die sich aus Änderungen des Konsolidierungskreises ergeben haben, sank das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns um 5,2 %.

Intelligente Infrastruktur für Kund*innen: Das Adjusted EBITDA des Segments Intelligente Infrastruktur für Kund*innen stieg im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 51,5 %. Bereinigt um Effekte, die sich aus Änderungen des Konsolidierungskreises ergeben haben, erhöhte sich das Adjusted EBITDA um 96,8 %. Ursachen dieses Ergebnisanstiegs sind ein besseres Ergebnis im Commodity-Geschäft bei allen unseren Vertriebsgesellschaften sowie eine positive Ergebnisentwicklung unserer Tochtergesellschaft SENEC.

Systemkritische Infrastruktur: Das Adjusted EBITDA des Segments Systemkritische Infrastruktur sank in der Berichtsperiode um 11,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Effekte, die sich aus Änderungen des Konsolidierungskreises ergeben haben, lag der Rückgang bei 11,8 %. Grund für die Ergebnisverringerung sind der höhere Personalaufwand, der wesentlich auf den notwendigen Netzausbau zurückzuführen ist, sowie ein Anstieg der Aufwendungen für Regelenergie. Höhere Netznutzungserlöse konnten diese Mehraufwendungen nicht vollständig kompensieren.

Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur: Das Adjusted EBITDA des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur lag im ersten Halbjahr 2021 um 11,3 % unter dem Vorjahresniveau.

Adjusted EBITDA Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in %
Erneuerbare Energien 382,1 425,8 -10,3
Thermische Erzeugung und Handel (1) 344,7 393,5 -12,4
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur 726,8 819,3 -11,3

(1) Vorjahreszahlen angepasst.

Im Bereich Erneuerbare Energien verringerte sich das Adjusted EBITDA dabei um 10,3 %. Vor allem schlechtere Windverhältnisse - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und zum langjährigen Mittelwert - trugen zu diesem Rückgang bei. Im Bereich Thermische Erzeugung und Handel sank das Adjusted EBITDA um 12,4 %. Hier belasteten temporär negative Bewertungseffekte das Ergebnis.

Neutrales EBITDA

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in %
Erträge   /​   Aufwendungen im Bereich der Kernenergie 27,8 14,6 90,4
Ergebnis aus Veräußerungen -4,8 -4,0 20,0
Auflösung   /​   Zuführung Drohverlustrückstellung Strombezugsverträge -301,4 0,0 -
Restrukturierung -14,2 -12,1 17,4
Bewertungseffekte 0,0 -159,1 -100,0
Sonstiges neutrales Ergebnis -19,6 -66,9 -70,7
Neutrales EBITDA -312,2 -227,5 37,2

Der Rückgang des neutralen EBITDA resultiert insbesondere aus Aufwendungen für die Zuführung zu Drohverlustrückstellungen für Strombezugsverträge. Grund für die Zuführungen sind im Wesentlichen verschlechterte Erwartungen in Bezug auf die künftigen Cashflows vor dem Hintergrund der sich weiter verschärfenden Anforderungen aus dem Klimaschutz und den in diesem Zusammenhang von EnBW angepassten Erwartungen zu den energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den mittel- und langfristigen Preisentwicklungen der relevanten Beschaffungs- und Absatzmärkte.

Im Vorjahr war das neutrale EBITDA im Wesentlichen durch die Abwertung auf das Vorratsvermögen der Gasspeicher nach IFRS 9 sowie durch außerordentliche sonstige Steueraufwendungen belastet.

Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Gesamt Neutral Adjusted Gesamt Neutral Adjusted
EBITDA 1.167,2 -312,2 1.479,4 1.359,1 -227,5 1.586,6
Abschreibungen -1.691,1 -943,4 -747,7 -731,9 -89,1 -642,8
EBIT -523,9 -1.255,6 731,7 627,2 -316,6 943,8
Beteiligungsergebnis 58,6 -8,7 67,3 104,4 54,9 49,5
Finanzergebnis 156,1 6,3 149,8 -356,1 -18,0 -338,1
EBT -309,2 -1.258,0 948,8 375,5 -279,7 655,2
Ertragsteuern 136,5 364,5 -228,0 -118,2 54,1 -172,3
Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag -172,7 -893,5 720,8 257,3 -225,6 482,9
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (-9,9) (-136,4) (126,5) (73,1) (-39,6) (112,7)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-162,8) (-757,1) (594,3) (184,2) (-186,0) (370,2)

Der Rückgang des Konzernüberschusses im Berichtszeitraum gegenüber der Vergleichsperiode ist vor allem auf die außerplanmäßigen Abschreibungen im Bereich der konventionellen Erzeugung in Höhe von 0,7 Mrd. € zurückzuführen. In geringerem Umfang wurden auch außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,2 Mrd. € auf Offshore-Windparks vorgenommen. Zu den Gründen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "neutrales EBITDA".

Gegenläufig wirkte eine signifikante Verbesserung des Finanzergebnisses. Grund hierfür ist ein Ertrag aus der Marktbewertung von Wertpapieren, dem im Vorjahr hohe Aufwendungen aus der Marktbewertung gegenüberstanden. Weitere Ausführungen hierzu finden sich im Abschnitt "Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung".

Finanzlage

Finanzierung

Für die Deckung des Finanzierungsbedarfs des operativen Geschäfts stehen neben der Innenfinanzierungskraft und eigenen Mitteln verschiedene Finanzierungsinstrumente zur Verfügung (Stand: 30. Juni 2021):

- Debt-Issuance-Programm

(DIP), über das Anleihen begeben werden: 4,7Mrd. € von 7,0Mrd. € genutzt

- Nachranganleihen: 2,5Mrd. €

- Commercial-Paper(CP)-Programm:2,0Mrd. € ungenutzt

- Nachhaltige syndizierte Kreditfazilität: 1,5 Mrd.€ ungenutzt, mit einer Laufzeit bis Ende Juni 2026 nach erfolgter Ausübung der ersten jährlichen Verlängerungsoption nach dem ersten Laufzeitjahr. Es besteht eine weitere Verlängerungsoption nach dem zweiten Laufzeitjahr bis längstens Ende Juni 2027.

- Vertraglich zugesagte bilaterale Kreditlinien: 0,1Mrd. € von 1,2Mrd. € genutzt

- Projektfinanzierungen und Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB)

- Darüber hinaus bestehen in Tochtergesellschaften weitere Finanzierungsaktivitäten in Form von Bankkrediten und Schuldscheindarlehen.

Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt

Wir verfügen über einen jederzeit ausreichenden und flexiblen Zugang zum Kapitalmarkt. Das Fälligkeitsprofil der EnBW-Anleihen ist nach wie vor ausgewogen. Im Rahmen der Finanzierungsstrategie bewerten wir die Entwicklungen am Kapitalmarkt laufend hinsichtlich des aktuellen Zinsumfelds und möglicher günstiger Refinanzierungsopportunitäten.

Mitte Februar 2021 haben wir zwei Unternehmensanleihen in Höhe von jeweils 500Mio. € begeben. Die Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren hat einen Kupon von 0,125 %. Die Anleihe mit einer Laufzeit von zwölf Jahren hat einen Kupon von 0,500 %. Somit konnten wir dank hoher Nachfrage günstige Konditionen realisieren. Die am 18. März 2014 begebene Nachranganleihe mit einem Volumen von 1 Mrd. € haben wir zum ersten Call-Date am 2. April 2021 zurückgezahlt.

Im Juli 2021 hat das Climate Bonds Standard Board die Post-Issuance-Zertifizierung für die am 22. Juni 2020 emittierte Grüne 500-Millionen-Euro-Nachranganleihe bestätigt. Die Erlöse der grünen Anleihe wurden vollständig zur Refinanzierung der Akquisition von Valeco, unserem französischen Windkraft- und Solarprojektierer, genutzt.

Wie schon bei der Begebung der Anleihe haben sowohl die Nachhaltigkeitsratingagentur ISS ESG als auch die Climate Bonds Initiative (CBI) die Mittelverwendung nach hohen Standards geprüft.

Im Juni 2021 hat ein Konsortium aus 18 Banken der einjährigen Verlängerung unserer nachhaltigen syndizierten Kreditlinie über 1,5 Mrd. € zugestimmt. Die neue Kreditlaufzeit endet zum 24. Juni 2026. Die Finanzierungskosten sind an die Nachhaltigkeitsperformance der EnBW gekoppelt. Die Kreditkosten reduzieren oder erhöhen sich abhängig vom Grad der Zielerreichung ausgewählter nichtfinanzieller Top-Leistungskennzahlen, die sowohl ökologische als auch soziale Kriterien abbilden:

- CO2-Intensität

- Anteil erneuerbare Energien an der Erzeugungskapazität

- SAIDI (Strom)

Rating und Ratingentwicklung

Wir sind bestrebt, mit soliden Investmentgrade-Ratings bewertet zu werden. Aktuell ist die EnBW mit folgenden Emittentenratings eingestuft:

- Moody's: Baa1/​stabil

- Standard & Poor's (S&P): A-/​stabil

Wir haben entschieden, uns künftig auf die beiden großen Ratingagenturen Moody's und S&P zu konzentrieren. Unser Rating durch die Agentur Fitch haben wir am 22. März 2021 beendet.

Die Ratingagentur Moody's hat die Einschätzung der Kreditwürdigkeit der EnBW AG am 18. Mai 2021 von A3 auf Baa1 gesenkt. Der Ausblick für das Rating ist stabil. Auch wenn die EnBW im Geschäftsjahr 2020 das Ergebnisziel der Strategie 2020 übertroffen hat, wird das Finanzprofil der EnBW nach Ansicht der Moody's-Analyst*innen in den kommenden Jahren unterhalb der Anforderungen an ein A3-Rating bleiben. Bereits im Jahr 2019 hatte die Agentur den Ausblick für das Rating von stabil auf negativ gesenkt. Dieser Schritt erfolgte aufgrund der Ankündigung der Akquisitionen von Valeco und Plusnet sowie der geplanten Wachstumsinvestitionen im Rahmen der Strategie EnBW 2025 und der damit einhergehenden steigenden Verschuldung.

Die Ratingagentur S&P hat hingegen am 2. Juni 2021 das Rating der EnBW AG bei A- mit stabilem Ausblick bestätigt. S&P sieht die EnBW im Rahmen der europäischen Energiewende gut positioniert mit einem Geschäftsportfolio, das sich in wirtschaftlich schwierigen Phasen als widerstandsfähig erweist.

Mit einem Rating von A- von S&P und einem Baa1-Rating von Moody's gehört die EnBW unverändert zu den bonitätsstärksten integrierten Energieversorgern in Europa. Die Einstufungen decken sich mit dem Ziel der EnBW, mit soliden Investmentgrade-Ratings bewertet zu werden. Die Wachstumsinvestitionen im Rahmen der Strategie EnBW 2025 können nicht ausschließlich durch die Innenfinanzierungskraft gestemmt werden. Deshalb steuert die EnBW ihr Finanzprofil ab 2021 über die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial, die den Retained Cashflow ins Verhältnis zu den Nettoschulden setzt. Mit einem Zielwert von 12 % sollen Wachstumsoptionen wahrgenommen und gleichzeitig die Kreditwürdigkeit sichergestellt werden. Dieser Zielwert wird regelmäßig überprüft, um ein solides Investmentgrade-Rating zu gewährleisten.

Nettoschulden

Nettoschulden

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in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020 Veränderung in %
Flüssige Mittel, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen -2.853,0 -959,0 -
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen -650,3 -463,8 40,2
Langfristige Wertpapiere, die für den operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung stehen -2,7 -2,1 28,6
Anleihen 7.151,5 7.161,9 -0,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.878,7 1.771,9 6,0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 775,4 679,5 14,1
Leasingverbindlichkeiten 857,7 886,4 -3,2
Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften -43,0 -51,6 -16,7
Anpassung 50 % des Nominalbetrags der Nachranganleihen (1) -1.246,3 -1.746,3 -28,6
Sonstiges -47,3 -45,0 5,1
Nettofinanzschulden 5.820,7 7.231,9 -19,5
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (2) 7.648,0 8.338,5 -8,3
Rückstellungen im Kernenergiebereich 5.174,8 5.415,3 -4,4
Forderungen im Zusammenhang mit Kernenergieverpflichtungen -368,0 -358,9 2,5
Pensions- und Kernenergieverpflichtungen netto 12.454,8 13.394,9 -7,0
Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen (3) -5.760,7 -5.318,2 8,3
Flüssige Mittel zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen -293,8 -293,7 0,0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte zur Deckung der Pensions- und Kernenergieverpflichtungen -77,7 -276,9 -71,9
Überdeckung aus Versorgungsansprüchen -268,8 -307,6 -12,6
Sonstiges -26,8 -23,9 12,1
Deckungsvermögen -6.427,8 -6.220,3 3,3
Nettoschulden im Zusammenhang mit Pensions- und Kernenergieverpflichtungen 6.027,0 7.174,6 -16,0
Nettoschulden 11.847,7 14.406,5 -17,8

(1) Unsere Nachranganleihen erfüllen aufgrund ihrer Strukturmerkmale grundsätzlich die Kriterien für die Klassifizierung je zur Hälfte als Eigenkapital und Fremdkapital bei den Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's.

(2) Vermindert um den Marktwert des Planvermögens (ohne Überdeckung aus Versorgungsansprüchen) in Höhe von 951,1 Mio. € (31.12.2020: 949,9 Mio. €).

(3) Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.

Zum 30. Juni 2021 reduzierten sich die Nettoschulden gegenüber dem Stand zum Jahresende 2020 um 2.558,8 Mio. €. Dieser Rückgang resultierte vor allem aus einer Entlastung bei Sicherheitsleistungen und erhaltenen EEG-Zahlungen.

Zum 30. Juni 2021 betrug der Stand des EEG-Bankkontos 701,2 Mio. € (31. Dezember 2020: -629,3 Mio. €). Daneben wirkte sich der Anstieg des Zinssatzes bei den Pensionsrückstellungen zusätzlich entlastend auf die Nettoschulden aus.

Investitionsanalyse

Zahlungswirksame Nettoinvestitionen

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in Mio. € (1) 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Investitionen in Wachstumsprojekte (2) 786,3 605,3 29,9 1.704,8
Investitionen in Bestandsprojekte 292,3 196,4 48,8 820,9
Investitionen gesamt 1.078,6 801,7 34,5 2.525,7
Klassische Desinvestitionen (3) -9,9 -30,6 -67,6 -33,1
Beteiligungsmodelle -129,1 -9,7 - -283,7
Abgänge von langfristigen Ausleihungen -0,6 -1,4 -57,1 -20,0
Sonstige Abgänge und Zuschüsse -78,4 -169,7 -53,8 -362,0
Desinvestitionen gesamt -218,0 -211,4 3,1 -698,8
Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) 860,6 590,3 45,8 1.826,9

(1) Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestition gehalten werden.

(2) Mit dem Erwerb von vollkonsolidierten Unternehmen übernommene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (1.1.2020 - 30.6.2020: 0,0 Mio. €; 1.1.2020 - 31.12.2020: 16,8 Mio. €).

(3) Mit dem Verkauf von vollkonsolidierten Unternehmen abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 0,0 Mio. € (1.1.2020 - 30.6.2020: 0,0 Mio. €; 1.1.2020 - 31.12.2020: 39,9 Mio. €).

Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen im ersten Halbjahr 2021 mit 1.078,6 Mio. € über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (801,7 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf unsere erfolgreiche Ersteigerung von Flächenrechten zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien zurückzuführen. Von den gesamten Bruttoinvestitionen entfielen 72,9 % auf Wachstumsprojekte; der Anteil der Bestandsinvestitionen belief sich auf 27,1 %.

Bild

Die Investitionen im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen übertrafen mit 106,9 Mio. € deutlich das Niveau des Vorjahreszeitraums (77,5 Mio. €), was vor allem auf höhere Investitionen für die Elektromobilität zurückzuführen ist.

Im Segment Systemkritische Infrastruktur lagen die Investitionen mit 505,4 Mio. € über dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 472,4 Mio. €. Sie entfielen in beiden Halbjahren hauptsächlich auf den Ausbau der Transportnetze durch unsere Tochtergesellschaften TransnetBW, terranets bw sowie ONTRASGastransport. Darüber hinaus investierten unsere Netzgesellschaften in den Ausbau und zunehmend in die Erneuerung des Verteilnetzes sowie den Ausbau der Netzinfrastruktur zugunsten der Elektromobilität.

Im Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur betrugen die Investitionen 449,5 Mio. € und übertrafen damit den Vergleichswert der Vorjahresperiode (234,2 Mio. €) deutlich. Auf den Bereich Erneuerbare Energien entfielen davon 388,4 Mio. € im Vergleich zu 207,1 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg betrifft hauptsächlich den Bereich Offshore-Windkraft aufgrund unserer erfolgreichen Teilnahme an der Auktion in Großbritannien. Die Investitionen im Bereich Thermische Erzeugung und Handel erreichten 61,1 Mio. € und überstiegen damit das Niveau des Vorjahreszeitraums (27,1 Mio. €), was im Wesentlichen durch den Bau des Gasturbinenkraftwerks in Marbach am Neckar bedingt ist.

Investitionen Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur

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in % 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Erneuerbare Energien 36,0 25,8
Thermische Erzeugung und Handel 5,7 3,4
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur 41,7 29,2

Die sonstigen Investitionen lagen mit 16,8 Mio. € auf dem Niveau der Vorjahresperiode mit 17,6 Mio. €.

Die Desinvestitionen erhöhten sich leicht auf 218,0 Mio. €, nach 211,4 Mio. € in der Vorjahresperiode. Ein wesentliches Element war im Berichtszeitraum der Verkauf von Anteilen an einem Portfolio von Onshore-Windparks im Rahmen unserer Beteiligungsmodelle, während die Desinvestitionen der Vorjahresperiode durch den Übergang des Hochspannungsnetzes an die Stadt Stuttgart geprägt waren.

Liquiditätsanalyse

Kurzfassung der Kapitalflussrechnung

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Operating Cashflow 3.149,9 15,2 - 1.158,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.032,8 99,3 - -1.978,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -257,9 841,1 - 681,9
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 1.859,2 955,6 94,6 -138,5
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen 23,0 32,6 -29,4 38,7
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel 12,0 -0,8 - -11,4
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund der Risikovorsorge -0,1 0,0 - 0,1
Veränderung der flüssigen Mittel 1.894,1 987,4 91,8 -111,1

Die signifikante Zunahme des Operating Cashflows gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist im Wesentlichen durch einen stichtagsbedingten Mittelzufluss im Nettoumlaufvermögen geprägt. Dieser ist insbesondere auf geringere Sicherheitsleistungen aufgrund der aktuellen Marktpreisschwankungen sowie auf den im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufigen Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen infolge von EEG-Ausgleichszahlungen zurückzuführen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit weist in der Berichtsperiode einen hohen Mittelabfluss aus. Ursachen sind im Wesentlichen die Ersteigerung von Flächenrechten zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien sowie höhere Nettoinvestitionen im Rahmen des Portfoliomanagements von Wertpapieren und Geldanlagen.

Beim Cashflow aus Finanzierungstätigkeit steht dem hohen Mittelzufluss im Vorjahr ein Mittelabfluss in der Berichtsperiode gegenüber. Der Mittelzufluss im Vorjahr war vor allem bedingt durch die Aufnahme einer Grünen Nachranganleihe und einer Unternehmensanleihe, der Mittelabfluss in der Berichtsperiode resultiert insbesondere aus den gezahlten Dividenden und Zinsen.

Die Zahlungsfähigkeit des EnBW-Konzerns war im ersten Halbjahr 2021 auf Basis der Innenfinanzierung sowie der verfügbaren externen Finanzierungsquellen jederzeit gewährleistet. Durch die solide Finanz- und Ertragslage wird die künftige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens abgesichert.

Retained Cashflow

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
EBITDA 1.167,2 1.359,1 -14,1 2.663,3
Veränderung der Rückstellungen 36,5 -286,5 -112,7 -553,3
Zahlungsunwirksame Aufwendungen /​ Erträge -19,0 172,9 -111,0 -26,1
Gezahlte Ertragsteuern -79,2 -61,3 29,2 -207,8
Erhaltene Zinsen und Dividenden 163,9 116,8 40,3 264,5
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -195,5 -132,7 47,3 -236,1
Beitrag Deckungsstock 49,0 31,2 57,1 123,1
Funds from Operations (FFO) 1.122,9 1.199,5 -6,4 2.027,6
Gezahlte Dividenden -287,2 -108,7 - -389,1
Retained Cashflow (1) 835,7 1.090,8 -23,4 1.638,5

(1) Bereinigt um die Effekte aus der Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer in Höhe von 120,0 Mio. €, beträgt der bereinigte Retained Cashflow im Vorjahr 1.210,8 Mio. € (1.1.-30.6.2020). Im Berichtsjahr entfällt die Bereinigung.

Der Funds from Operations (FFO) lag im Vergleich zur Vorjahresperiode aufgrund eines niedrigeren EBITDA und höherer gezahlter Zinsen und Steuern geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Gegenläufig wirkte ein gestiegener positiver Beitrag des Deckungsstocks.

Der Retained Cashflow verminderte sich im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zudem durch eine höhere Dividendenausschüttung. Er ist Ausdruck der Innenfinanzierungskraft der EnBW und spiegelt die Mittel wider, die dem Unternehmen nach Berücksichtigung der Ansprüche aller Stakeholdergruppen für Investitionen ohne zusätzliche Fremdkapitalaufnahme zur Verfügung stehen.

Vermögenslage

Kurzfassung der Bilanz

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in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020 Veränderung in %
Langfristige Vermögenswerte 33.638,9 33.284,7 1,1
Kurzfristige Vermögenswerte 16.566,6 12.645,3 31,0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 5,0 35,0 -85,7
Aktiva 50.210,5 45.965,0 9,2
Eigenkapital 8.135,5 7.768,8 4,7
Langfristige Schulden 26.696,7 26.447,2 0,9
Kurzfristige Schulden 15.378,3 11.744,7 30,9
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0,0 4,3 -
Passiva 50.210,5 45.965,0 9,2

Zum 30. Juni 2021 lag die Bilanzsumme um 9,2 % über dem Wert des Vorjahresultimos. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 354,2 Mio. €, was im Wesentlichen auf den Anstieg der Derivate zurückzuführen ist. Ebenfalls durch den Anstieg der Derivate bedingt ist der Zuwachs der kurzfristigen Vermögenswerte um 3.921,3 Mio. €. Des Weiteren trug eine Erhöhung der flüssigen Mittel zu dem Anstieg bei.

Das Eigenkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2021 um 366,7 Mio. €. Ursächlich hierfür ist vor allem ein Rückgang bei den negativen kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen aufgrund des Anstiegs des Diskontierungszinssatzes bei den Pensionsrückstellungen von 0,75 % zum Vorjahresultimo auf 1,15 % zum 30. Juni 2021. Aufgrund der höheren Bilanzsumme verminderte sich die Eigenkapitalquote leicht von 16,9 % zum Jahresende 2020 auf 16,2 % zum Bilanzstichtag. Die langfristigen Schulden erhöhten sich geringfügig um 249,5 Mio. €, vor allem aufgrund des Anstiegs der Derivate. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Pensionsrückstellungen aufgrund des Anstiegs des Diskontierungszinssatzes. Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresultimo deutlich um 3.633,6 Mio. €. Auch diese Entwicklung ist insbesondere auf den Anstieg der Derivate zurückzuführen.

Nahestehende Unternehmen und Personen

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen haben sich gegenüber dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 nicht wesentlich geändert.

Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft

Zu den nichtfinanziellen Zieldimensionen der EnBW in den Bereichen Kund*innen und Gesellschaft, Umwelt sowie Mitarbeiter*innen berichten wir zum Halbjahr auf Basis der im Konzernlagebericht 2020 (Integrierter Geschäftsbericht 2020 ab Seite 76) dargestellten nichtfinanziellen Top-Leistungskennzahlen. Davon ausgenommen sind in der Zieldimension Kund*innen und Gesellschaft der Reputationsindex, in der Zieldimension Umwelt die Top-Leistungskennzahlen "Installierte Leistung erneuerbare Energien (EE) in GW und Anteil EE an der Erzeugungskapazität- sowie CO2-Intensität und in der Zieldimension Mitarbeiter*innen der People Engagement Index (PEI). Die Werte für diese Kennzahlen werden ausschließlich zum Jahresende erhoben.

Nahe an Kund*innen

Kundenzufriedenheitsindex

Unsere Kund*innen stehen im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Die neue Energiewelt bietet uns erhebliche Chancen, die wir nutzen wollen. Durch intelligente Kombination unserer Produkte und Services sowie die Entwicklung neuer Produktwelten, eine transparente Kommunikation und bestmögliche Servicequalität streben wir möglichst langfristige Kundenbeziehungen an. Grundlage hierfür ist eine hohe Kundenzufriedenheit, die wir nach den Vorgaben des EnBW-Konzernstandards zu Marktforschung und Befragungen messen. Der Kundenzufriedenheitsindex für EnBW und Yello wird auf Basis von Kundenbefragungen von einem externen Anbieter erhoben.

Top-Leistungskennzahl

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1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
Kundenzufriedenheitsindex EnBW /​ Yello 127  /​  161 120  /​  159 5,8  /​  1,3 132  /​  159

Die Top-Leistungskennzahl Kundenzufriedenheitsindex der EnBW erreichte im ersten Halbjahr 2021 einen Wert von 127. Damit bewegt sich die Zufriedenheit der Privatkund*innen mit der EnBW auf einem guten Werteniveau. Ein gutes Werteniveau ist erreicht, wenn die Hälfte der Befragten angibt, mit der EnBW insgesamt besonders zufrieden zu sein. Das ist ab 114 Punkten der Fall. Ab 136 Punkten beginnt ein sehr gutes Werteniveau.

Gegenüber dem entsprechenden Vergleichswert aus dem ersten Halbjahr 2020 (120 Punkte) verbesserte sich der Kundenzufriedenheitsindex um 5,8 %. Mit 127 Punkten liegt er aktuell innerhalb des für das Gesamtjahr 2021 angestrebten Zielkorridors von 127-139 Punkten, jedoch unterhalb des Vergleichswerts für das Gesamtjahr 2020 (132 Punkte). Wir gehen davon aus, dass unsere im ersten Halbjahr 2021 durchgeführten Preismaßnahmen unter anderem zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Für das zweite Halbjahr erwarten wir, dass die hierdurch ausgelösten Sondereffekte nachlassen werden und der Kundenzufriedenheitsindex im Gegenzug wieder Auftrieb erhält. Um die Zufriedenheit der Kund*innen zu erhöhen, erweitern wir zudem das Sortiment um neue nachhaltige Produktangebote und nutzerfreundliche digitale Services.

Für Yello setzte sich im ersten Halbjahr der leicht positive Trend der Gesamtzufriedenheit weiter fort. So konnte der Vorjahreswert weiter übertroffen werden und liegt sogar im oberen Bereich des für das Gesamtjahr definierten Zielkorridors. Begründet werden kann diese Entwicklung durch den kontinuierlichen Ausbau des Produktportfolios in Richtung Nachhaltigkeit sowie eine hohe Zufriedenheit mit unserem Service und dem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ausgewählte Aktivitäten

Ökostrom hat sich im Produktportfolio von EnBW und Yello als Standard etabliert. Das entspricht der Zielsetzung "Erweiterung klimafreundliches Produktportfolio- unseres im Herbst 2020 in Angriff genommenen 25-Punkte-Nachhaltigkeitsprogramms. Bei Yello können seit gut einem Jahr Neukund*innen ausschließlich Stromtarife mit Ökostrom abschließen. Der Ökostrom-anteil am Gesamtkundenbestand liegt mittlerweile bei mehr als 40 %. Seit Anfang dieses Jahres ist es auch Bestandskund*innen möglich, die Ökooption unkompliziert dazuzubuchen. Bei der Marke EnBW schreitet der Ausbau des Ökostromanteils ebenfalls kontinuierlich voran. Im Privatkundensegment werden seit Juni 2021 für Neukund*innen ausschließlich Ökostromtarife angeboten. 35 % der privaten Strom-Bestandskund*innen werden von uns bereits mit Ökostrom beliefert. Insgesamt konnten EnBW und Yello im ersten Halbjahr 2021, auch unter Berücksichtigung von Kompensationsmaßnahmen, eine Einsparung von 240.000 t CO2 realisieren.

Wir sind ein führendes Unternehmen im Bereich der Elektromobilität und aus Überzeugung Treiber einer nachhaltigen Mobilitätswende. Mit unseren Tochterunternehmen decken wir als Full-Service-Anbieter die komplette Bandbreite von der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien über den Auf- und Ausbau sowie die Stromversorgung und den Betrieb von flächendeckender Ladeinfrastruktur bis zu digitalen Services für Verbraucher*innen ab.

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur fokussieren wir uns auf den Bereich Schnellladen mit bis zu 300 kW Leistung mit 100 % Ökostrom an allen unseren Ladepunkten. Wir bauen und betreiben überall dort Schnellladestandorte, wo E-Auto-Fahrer*innen das Laden optimal in ihren Alltag integrieren können: im Handel (in Kooperation mit namhaften Einzelhändlern), im urbanen Raum sowie entlang von Fernverbindungen. Im Schnitt nehmen wir dabei jeden Werktag einen neuen Schnellladestandort in Betrieb. Bereits heute betreiben wir das größte Schnellladenetz Deutschlands. Neben kleineren Standorten mit zwei bis vier Schnellladepunkten errichten wir dabei auch große HyperHubs mit Solarbedachung und acht und mehr Schnellladepunkten. Im Mai haben wir beispielsweise den Bau von Europas größtem öffentlichen Schnellladepark am Autobahnkreuz in Kamen angekündigt. Der Ladepark wird über 52 Schnellladepunkte mit je bis zu 300 kW Leistung und ein Solardach verfügen und noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Bis Jahresende entstehen weitere HyperHubs.

In unserer Rolle als Elektromobilitätsanbieter ermöglichen wir unseren Kund*innen die Nutzung von mittlerweile mehr als 190.000 Ladepunkten in neun europäischen Ländern im EnBW HyperNetz. Ende Juni 2021 haben wir mit Belgien, Luxemburg und Liechtenstein drei weitere Länder zu den bestehenden sechs in unser Ladeangebot für E-Auto-Fahrer*innen integriert. Mit der EnBW mobility+ App oder Ladekarte funktioniert das Finden freier Ladepunkte in der Nähe sowie das Laden und Bezahlen einfach und kontaktlos. Dieses Angebot erhielt im ersten Halbjahr 2021 weitere Auszeichnungen verschiedener Marktexpert*innen, darunter Testsiege beim Vergleich von Ladenetzen und von E-Mobilitäts-Apps.

Zum 1. Januar 2021 haben wir die operativen und strategischen Aktivitäten im Bereich E-Mobilität in einer eigenständigen Gesellschaft gebündelt, der EnBW mobility+. Die neue Gesellschaft verantwortet als 100-prozentiges Tochterunternehmen sowohl den Ladeinfrastrukturbetrieb als auch alle Elektromobilitätsangebote für unsere Kund*innen.

Im deutschen Markt für Heimspeicher von Solaranlagen gehört unser Tochterunternehmen SENEC zu den Top-3-Anbietern und ist Spezialist für die Eigenversorgung mit Solarstrom. Mit Komplettlösungen aus Solarmodulen, Stromspeicher, Cloud und E-Mobilität (Wallbox und Cloud to go) können unsere Kund*innen volle Unabhängigkeit erreichen. Nicht zuletzt durch den Vormarsch der Elektromobilität gewinnt die Eigenversorgung mit Solarstrom an Bedeutung. Hier ermöglicht die SENEC.Wallbox pro solaroptimiertes Laden und Smart Charging. Mit der SENEC.App haben die Nutzer*innen ihr eigenes Energie-Ökosystem jederzeit bequem im Blick. Über das Mobilitätsangebot "Cloud to go- kann man den eigenen Solarstrom auch unterwegs tanken. Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage beruht auf der Einspeisevergütung, die über 20 Jahre gezahlt wird. Ab 2021 bekommen Solarpioniere, bei denen der Förderzeitraum abgelaufen ist, nun erstmals keine Vergütung mehr für den erzeugten Solarstrom. Der SENEC-Anlagen-Check zeigt die Optionen auf, wie eine solche Anlage wirtschaftlich weiterbetrieben werden kann. Dabei stehen die Erhöhung des Eigenverbrauchs und alternative Vermarktungsmöglichkeiten im Vordergrund. Die SENEC.PionierCloud steigert die Wirtschaftlichkeit der Anlage, indem Kund*innen Ökostrom zu einem attraktiven Preis beziehen können und mit dem Pionier-Bonus mehr Geld für den eingespeisten Strom erhalten.

Im Bereich Contracting realisieren wir für die Industrie, die Immobilienwirtschaft und öffentliche Auftraggeber eine nachhaltige und effiziente Energieinfrastruktur direkt am Kundenstandort. Dabei werden individuelle Energiekonzepte erarbeitet, auf deren Basis eine CO2-sparende Energiebereitstellung verwirklicht wird. So setzen wir beispielsweise seit März 2021 für ein Kundenunternehmen aus der Getränkeindustrie eine komplette Neustrukturierung seiner Kälte-, Wärme-, Dampf- und Stromversorgung um. Für unsere mehr als 200 Contractinganlagen verfügen wir über ein nach DIN EN ISO 50001 zertifiziertes Energiemanagementsystem, über das wir den energiesparenden Betrieb und den ständigen Verbesserungsprozess zur Optimierung der Anlagen steuern.

Unser Unternehmen versteht sich als erfahrener und leistungsstarker Partner von Kommunen und Stadtwerken. Wir sind an vielen kommunalen Unternehmen in ganz Baden-Württemberg beteiligt und engagieren uns in Netzwerken zum Erfahrungsaustausch zwischen unseren Beteiligungen und anderen Stadtwerken. Mit der Entwicklung kundenspezifischer Produkte und Leistungen unterstützen wir zahlreiche Kommunen und Stadtwerke, zum Beispiel beim Thema Bildung. Im Bereich " Digitale Schule- helfen wir Kommunen dabei, ihre Schulen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und ihnen die notwendige Infrastruktur bereitzustellen, die allen Schüler*innen digitales Lernen ermöglicht. Aufbauend auf der Erfahrung, die wir durch die langfristige Betreuung von 116 Schulen in Stuttgart gewonnen haben, erproben wir unsere Angebote aktuell in Munderkingen.

Um die Energiewende konsequent voranzutreiben, haben wir im ersten Halbjahr 2021 weitere Projekte für den Aufbau von PV-Freiflächenanlagen in Niederwangen, Sigmaringen, Illmensee und Schwaigern mit einer Gesamtleistung von mehr als 10 MWp gesichert.

Im Juli 2019 startete das Beteiligungsmodell " EnBW vernetzt-. Über das Modell können sich über 550 berechtigte Kommunen in Baden-Württemberg nach einem festgelegten Schlüssel mittelbar an der EnBW-Tochter Netze BW beteiligen. Im ersten Jahr hatten bereits 116 Kommunen Anteile an der neu gegründeten Beteiligungsgesellschaft erworben. In der zweiten Runde konnte die EnBW weitere 98 Kommunen gewinnen. In Summe sind seit 1. Juli 2021 nun 214 Kommunen mittelbar an der Netze BW beteiligt. Dies entspricht einem Anteilsbesitz von rund 14 %. Die enge Verbindung zwischen der Netze BW und den Städten und Gemeinden im Land wird durch "EnBW vernetzt-'weiter intensiviert.

Im Bereich der Telekommunikation haben wir im ersten Halbjahr den Glasfaserausbau weiter vorangetrieben. Dieser findet mit einer regionalen Fokussierung unserer Tochtergesellschaften statt: Die NetCom BW konzentriert sich auf Baden-Württemberg und auf das angrenzende Bayern, die Plusnet auf das übrige Bundesgebiet. Die NetCom BW finanzierte diesen Ausbau sowohl mithilfe von Förderungen als auch eigenwirtschaftlich. Gleiches gilt für die Plusnet, die in den Glasfaserausbau - insbesondere in Gewerbegebieten - eingestiegen ist. Künftig werden wir verstärkt in die eigenen Glasfaseranschlussnetze investieren und somit unsere Position im Glasfasermarkt weiter ausbauen.

Die Bundesregierung hat in diesem Jahr das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 verabschiedet. Somit steigt auch die Kundennachfrage nach effektiven Lösungen, und das sowohl im Kritis- als auch im non-Kritis-Sektor. Der Full Kritis Service (FKS) baut sein Cybersicherheitsangebot für Stadtwerke, Kommunen, Industrie- und Gesundheitskunden kontinuierlich aus. Die Kooperation mit dem baden-württembergischen Innenministerium, dem Landeskriminalamt und der EnBW zahlt sich bereits jetzt aus. Eine Folge ist die Einführung eines Studiengangs mit dem Schwerpunkt Cybersecurity in enger Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn.

Große Fortschritte konnten wir auch bei den BarrierSystems für die Sicherheit im öffentlichen Raum erzielen: Zwei Projekte in Karlsruhe haben wir erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus haben wir das Zufahrtsmanagement der Stadt Baden-Baden durch Nachrüstkits für Poller verbessert und weitere Projekte im B2B- und B2G-Bereich abgeschlossen.

Der Bereich Quartiersentwicklung (QE) entwickelt sich sehr vielversprechend und wir erhalten zahlreiche neue Aufträge. Auch das Projekt zum Aufbau des "neuen Stöckachs- verläuft sehr positiv. Auf dem Stöckach-Areal im Osten Stuttgarts, das als gemeinsames Projekt mit dem Bereich Unternehmensinfrastruktur entwickelt wird, sollen circa 800 Wohnungen mit insgesamt rund 60.000 m² Wohnfläche entstehen. Der Bereich QE übernimmt als Lieferant die Generalplanung für die technische Quartiersinfrastruktur mit dem Ziel, diese anschließend auch zu betreiben. Zudem implementiert die QE dort innovative Themen wie beispielsweise E-Laden oder Parkraumlösungen. Eine zentrale Rolle nimmt im Projekt auch die Beteiligung der Bürger*innen ein, die auch in Zeiten der Corona-Pandemie über zahlreiche digitale Veranstaltungsformate intensiv fortgesetzt wurde.

Versorgungszuverlässigkeit

SAIDI

Top-Leistungskennzahl

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1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
SAIDI (Strom) in min/​a (1) 8 7 14,3 15

(1) Der SAIDI berücksichtigt alle ungeplanten Versorgungsunterbrechungen von mehr als drei Minuten bei Endverbraucher*innen.

Die Zuverlässigkeit der Energieversorgung hat bei unseren Netzbetreibern einen hohen Stellenwert. Alle ungeplanten Versorgungsunterbrechungen gehen in die Top-Leistungskennzahl SAIDI (System Average Interruption Duration Index) ein. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich der SAIDI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringfügig erhöht. Der aktuelle Halbjahreswert liegt aber weiterhin am unteren Ende des für das Gesamtjahr angestrebten Zielkorridors von 15 bis 20 Minuten je Endverbraucher*in.

Zieldimension Umwelt

Als großes Energieunternehmen tragen wir eine Mitverantwortung für unsere Umwelt und den Klimaschutz. Die Energieversorgung unserer Kund*innen verursacht vor allem durch den Betrieb von Kraftwerken Emissionen und nutzt natürliche Ressourcen und Flächen. Umwelt- und Klimaschutz sind integrale Bestandteile unserer Unternehmensstrategie.

Eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit als Energieunternehmen braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Wir streben an, unternehmerische, politische und gesellschaftliche Ziele im Bereich Umwelt glaubwürdig in Einklang zu bringen, und untermauern diesen Anspruch durch vielfältige Aktivitäten.

Im Herbst 2020 haben wir daher ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm auf den Weg gebracht, das 25 Maßnahmen in den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und soziale Ziele umfasst. Das 25-Punkte-Nachhaltigkeitsprogramm erstreckt sich über alle Bereiche des Konzerns, von übergeordneten Steuerungsprozessen über die operativen Kernprozesse bis hin zu unterstützenden Prozessen in den Geschäfts- und Funktionaleinheiten.

Zum Jahresende 2020 belief sich die installierte Leistung erneuerbarer Energien des EnBW-Konzerns auf 4,9 GW. Neben Energie aus Wasserkraft entfielen davon 976 MW auf Wind offshore, 951 MW auf Wind onshore und 342 MWp auf Photovoltaik. Im Juli 2021 ging ein weiterer Windpark in Schweden in Betrieb. Neben Frankreich ist Schweden für uns der zweite europäische Auslandsmarkt, in dem wir uns für die nächsten Jahre weiteres Wachstum im Bereich Windenergie an Land vorgenommen haben. In Deutschland gestaltet sich der Ausbau unseres Onshore-Portfolios unter anderem aufgrund mangelnder Flächenausweisung und immer komplexer werdender Genehmigungsverfahren weiterhin schwierig. Über Windkraft an Land und auf See hinaus ist die Photovoltaik für uns inzwischen eine tragende dritte Säule der Ausbaustrategie auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Bis 2025 wollen wir hier die installierte Leistung auf 1.200 MWp ausweiten. In Brandenburg entsteht derzeit ein Solarcluster aus drei Großprojekten: Der Solarpark Weesow-Willmersdorf ist mit einer Gesamtleistung von 187 MWp bereits in Betrieb. Ganz in der Nähe befinden sich die Großprojekte Gottesgabe und Alttrebbin mit jeweils rund 150 MWp Leistung in Bau. Photovoltaik-Großprojekte sind aufgrund der Anlagengröße, der stark gesunkenen Kosten für Solarmodule und von Synergieeffekten mittlerweile auch ohne staatliche Förderung wirtschaftlich zu betreiben. Der in förderfreien Solarparks erzeugte Solarstrom belastet Verbraucher*innen nicht über die EEG-Umlage.

Ein Baustein unseres 25-Punkte-Nachhaltigkeitsprogramms ist eine klimafreundliche interne Mobilität. Ende 2020 fuhren bei der EnBW 4.118 Fahrzeuge - darunter rund 3.000 Pkw und knapp ein Drittel davon elektrisch. In diesen Zahlen enthalten sind auch Elektrofahrzeuge aus dem Mitarbeiterprogramm von New Mobility, das weiterhin für Mitarbeiter*innen attraktive Modelle zu besonderen Leasingkonditionen anbietet. Bis Ende 2020 nutzten 730 Mitarbeiter*innen einen E-Pkw, über 230 weitere wurden im Zeitraum Januar bis Juni 2021 von Mitarbeiter*innen bestellt. Seit Jahresbeginn 2021 beschafft die Unternehmensmobilität der EnBW AG nur noch elektrische Fahrzeuge für den Fahrzeugpool. Zusammen mit einer sukzessiven Verkleinerung unseres Fahrzeugpools sorgt diese Maßnahme für weniger Emissionen. Ergänzend werden seit Dezember 2020 ausschließlich Hybrid- bzw. vollelektrische Fahrzeuge als personenbezogene Dienstwagen zur Verfügung gestellt.

Der Einsatz von Anlagen zur Notstromversorgung, die mit erdölbasierten Kraftstoffen betrieben werden ist aufgrund umweltrechtlicher Standortanforderungen nicht überall erlaubt oder nur mit zusätzlichen technischen Auflagen möglich, beispielsweise in Wasserschutzgebieten. Die ED Netze plant daher im Rahmen eines Förderprojekts den Einsatz innovativer H2-PowerPacs als emissionsfreie Wasserstoff-Notstromaggregate mit Brennstoffzellentechnik. Über die angestrebte Projektlaufzeit von Anfang 2022 bis zum ersten Quartal 2024 sollen eine stationäre Anlage im Umspannwerk Donaueschingen und eine mobile Anlage für den Standort in Blumberg entwickelt und in Betrieb genommen werden. Die Aggregate mit einer Leistung von bis zu 125 kVA sind modular aufgebaut. Mobil werden sie auf einem Anhänger befördert und bei Versorgungsunterbrechungen im Netz eingesetzt. Stationär sichern sie die Eigenbedarfsversorgung für Kommunikations- und Leittechnik im Umspannwerk. Betrieben werden sie emissionsfrei mit grünem Wasserstoff aus der Region.

Ein intakter Wald dient dem Klimaschutz. Wir haben uns daher im ersten Halbjahr 2021 mit Baumspenden an zwei Aufforstungsaktionen beteiligt, jeweils in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Wir übergaben 850 Bäume - vor allem Rot- und Traubeneichen sowie Douglasien - an die Gemeinde Ilsfeld. Dabei handelt es sich um persönliche Baumpatenschaften der Mitarbeiter*innen des Finanzbereichs. Darüber hinaus wurden 1.000 Bäume im Stadtwald von Herrenberg angepflanzt, die wir gespendet haben.

Die Netze BW und das bundesweit aktive Netzwerk Blühende Landschaft werten systematisch seit 2020 die vorhandenen Grünflächen ökologisch auf. Hierzu sollen pro Jahr zehn Umspannwerke in lebendige und für Insekten attraktive "Summspannwerke- umgewandelt werden. Im ersten Halbjahr 2021 konnte bereits in zwei Umspannwerken eine insektenfreundliche Blumenwiese eingesät und damit ein Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt auf unseren Anlagenstandorten geleistet werden.

Das EnBW-Förderprogramm "Impulse für die Vielfalt- unterstützt seit 2011 erfolgreich das gesellschaftliche Engagement für den Amphibienschutz und seit 2016 zusätzlich für den Reptilienschutz in Baden-Württemberg. Das Förderprogramm wurde gemeinsam von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und der EnBW ins Leben gerufen und ist ein Bestandteil von "Wirtschaft und Unternehmen für die Natur-, ein Projektbaustein der Landesinitiative "Aktiv für die Biologische Vielfalt-, die von der Landesregierung Baden-Württemberg entwickelt wurde. Für das Förderjahr 2021 endete die Bewerbungsrunde im Mai 2021. Es wurden erneut zahlreiche fachlich fundierte und interessante Projektanträge eingereicht. Die Auswahl der Projekte erfolgt durch eine Fachjury und wird im Juli 2021 abgeschlossen sein. Die ausgewählten Projekte werden von uns gefördert und im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 umgesetzt.

Zieldimension Mitarbeiter*innen

Ausgewählte Aktivitäten

Unsere neue Personalstrategie 2025 "Mensch im Mittelpunkt- unterstützt die Umsetzung der Unternehmensstrategie EnBW 2025. Die Digitalisierung erfordert Veränderungswillen, technologische Kompetenz und moderne Arbeitsweisen. Unsere Führungskräfte sollen die Mitarbeiter*innen sowohl fordern als auch unterstützen und ihre Teams mit Überzeugungskraft in eine komplexere Welt führen. Unsere neu konzipierte Personalarbeit unterstützt die Mitarbeiter*innen in diesem Veränderungsprozess, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit und der Aus- und Weiterbildung. Daneben legen wir Wert auf die Potenziale, die in der Internationalität und Diversität unserer Mitarbeiter*innen liegen.

Ein Beispiel im Themenfeld "Menschenzentrierte Transformation- im Rahmen unserer Personalstrategie ist die crossfunktionale Initiative "BestWork-. Gemeinsam mit Vertreter*innen der Betriebsräte und unter intensiver Beteiligung von Mitarbeiter*innen haben wir ein umfassendes Konzept zu flexiblem und virtuellem Arbeiten für die Zeit nach Ende der Corona-Pandemie entwickelt. Es wird derzeit im Rahmen der von der Pandemie vorgegebenen Einschränkungen in ersten Pilotbereichen des Unternehmens einem Praxistest unterzogen. Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts sind die interessengerechte Regelung mobilen Arbeitens insbesondere im Homeoffice und die Konzeption moderner Arbeitswelten im Büro, um so den Bedürfnissen räumlich flexibler und hybrider Zusammenarbeit gerecht zu werden. Darüber hinaus befasst sich die Initiative unter anderem mit der Frage, wie sich Arbeitsweisen, die Kultur der Zusammenarbeit und die Führung ändern werden. Ziel der Initiative ist in einem ersten Teilschritt die Neuregelung der Arbeit im Homeoffice beziehungsweise sonstiger mobiler Arbeitsformen.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Personalstrategie liegt auf einer professionellen Aus- und Weiterbildung. Im ersten Halbjahr 2021 haben wir zwei neue Aus- und Weiterbildungszentren in Karlsruhe und Biberach bezogen. Im Juli konnte ein weiteres in Tuttlingen in Betrieb genommen werden. Sie bieten ideale Voraussetzungen, um moderne Technologien wie Augmented oder Virtual Reality sowie den Einsatz von Drohnen durch erforschendes Lernen zu erleben. Das 2016 bei der Netze BW eingeführte zusätzliche netztechnische Qualifizierungsprogramm für Auszubildende der Elektrotechnik haben wir inhaltlich weiter ausgearbeitet; es kann nun mit einem IHK-Zertifikat abgeschlossen werden. Für die Sparten Gas/​Wasser wurde ein analoges Programm ins Leben gerufen. Neben der systematischen branchenspezifischen Praxisqualifizierung von Auszubildenden können diese Programme ebenso als Baustein zur Einarbeitung von Quereinsteigern genutzt werden. Der 2019 von der Netze BW federführend entwickelte IHK-zertifizierte Lehrgang Infrastrukturfachkraft Glasfasernetztechnik wurde auf nationaler Verbandsebene als Prototyp für ein modulares Qualifizierungsprogramm für den Breitbandausbau herangezogen. Die Wertschöpfungskette Glasfasernetztechnik von der Vermittlungsstelle bis zum Hausübergabepunkt gab den Rahmen für das modulare Weiterbildungskonzept Glasfasernetztechnik vor, das mit den Qualifizierungsstufen Planung, Bau und Betrieb abschließt und von der Netze BW für interne und externe Kund*innen durchgeführt wird.

Der Arbeitgeberverband der Elektrizitätswerke Baden-Württemberg und die Gewerkschaft ver.di haben am 16. März 2021 nach intensiven Verhandlungen einen Tarifabschluss mit einer Laufzeit von 24 Monaten vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2023 erzielt. Danach stiegen die Vergütungen ab dem 1. März 2021 um 2,1 % und werden ab dem 1. Mai 2022 um weitere 1,6 % erhöht. Des Weiteren wurde eine steuerfreie Einmalzahlung vereinbart, bei der sich die Höhe nach der tariflichen Eingruppierung richtet. Sie beläuft sich auf 350 € für höhere und auf 700 € für niedrigere Vergütungsgruppen sowie auf 200 € für Auszubildende. Darüber hinaus wurde erneut die Ausbildungsvergütung erhöht.

Die EnBW hat sich im Geschäftsjahr 2020 wirtschaftlich sehr positiv entwickelt und die Ziele der Strategie 2020 nahezu vollständig und vielfach vorzeitig erreicht beziehungsweise übertroffen. Vor diesem Hintergrund wurde festgelegt, dass die Arbeitnehmer*innen der Konzerngesellschaften, für die entsprechende betriebliche Regelungen bestehen, für das Jahr 2020 eine Erfolgsbeteiligung erhalten, die 100 % einer Monatsvergütung entspricht.

Personalkennzahlen

Mitarbeiter*innen (1),(2)

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30.06.2021 31.12.2020 Veränderung in %
Intelligente Infrastruktur für Kund*innen 4.801 4.826 -0,5
Systemkritische Infrastruktur 10.115 9.935 1,8
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur 7.078 7.072 0,1
Sonstiges 2.900 2.822 2,8
Gesamt 24.894 24.655 1,0
In Mitarbeiteräquivalenten (3) 23.369 23.078 1,3

(1) Anzahl der Mitarbeiter*innen ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse.

(2) Die Personalstände für die ITOs (ONTRAS Gastransport GmbH, terranets bw GmbH und TransnetBW GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2020 fortgeschrieben.

(3) Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.

Der EnBW-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2021 24.894 Mitarbeiter*innen und damit 239 mehr als zum Jahresende 2020. Der Anstieg resultierte vor allem aus dem Personalaufbau in den strategischen Wachstumsfeldern. Die Digitalisierung und die Transformation sowie konzerninterne Umstrukturierungen erhöhten die Anzahl der Mitarbeiter*innen im Segment Sonstiges. Im Segment Systemkritische Infrastruktur ist der Personalaufbau auf die steigende Bedeutung des regulierten Geschäfts zurückzuführen. Der Rückgang der Mitarbeiterzahl im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen ist im Wesentlichen auf die Entkonsolidierung zweier Beteiligungen sowie konzerninterne Umstrukturierungen zurückzuführen, jedoch wurden diese Effekte durch den Aufbau von Personal bedingt durch Breitbandausbau und die gestiegene Nachfrage nach Energie- und Speicherlösungen teilweise kompensiert.

Arbeitssicherheit

LTIF

Top-Leistungskennzahl

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1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020 Veränderung in % 1.1.-31.12.2020
LTIF steuerungsrelevante Gesellschaften (1), (2), (3) 1,7 1,9 -10,5 2,1
LTIF gesamt (1), (2) 2,5 3,1 -19,4 3,6

(1) Der LTIF gibt wieder, wie viele LTI sich bezogen auf eine Million geleisteter Arbeitsstunden ereignet haben.

(2) Abweichender Konsolidierungskreis (grundsätzliche Betrachtung aller Gesellschaften mit mehr als 100 Mitarbeiter*innen sowie ohne externe Leiharbeiter*innen und Kontraktoren).

(3) Ohne Unternehmen im Bereich Abfallwirtschaft.

Die Top-Leistungskennzahl LTIF (Lost Time Injury Frequency) für die steuerungsrelevanten Gesellschaften verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmals spürbar. Diese Entwicklung entspricht auch der Zielsetzung für das Gesamtjahr. Leider hatten wir im Juni 2021 einen tödlichen Unfall bei der Netze BW zu beklagen. Die durchschnittlichen Ausfalltage pro Unfall lagen mit 21,1 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (21,9). Der LTIF gesamt - einschließlich unserer Tochtergesellschaften im Bereich Abfallwirtschaft - ging im Berichtszeitraum ebenfalls deutlich zurück. Die durchschnittlichen Ausfalltage pro Unfall beliefen sich auf 18,1 Tage, nach 22,1 im Vorjahr.

Bedingt durch die Corona-Pandemie haben wir im ersten Halbjahr 2021 keine Schulungsmaßnahmen im Bereich der Arbeitssicherheit mit physischer Teilnahme durchgeführt. Es erfolgten lediglich Schulungen - insbesondere für Notfallhelfer - soweit diese in virtueller Form möglich und sinnvoll waren. Die weitere pandemische Entwicklung verfolgen wir zeitnah und werden vor allem mit Blick auf den Herbst/​Winter unsere Schlussfolgerungen ziehen. Dies betrifft auch die für Herbst avisierte Umsetzung der Planungen für unsere Initiative "BestWork".

Die dritte Welle der Corona-Pandemie seit Beginn des Jahres 2021 haben wir vergleichsweise unbeschadet durchlaufen. Die Maßnahmen zum Eigen- und Fremdschutz wurden vor allem in den operativen Bereichen konsequent umgesetzt. Insbesondere bei Großrevisionen mit zahlreichem externen Personal wie beispielsweise in Stuttgart-Münster oder in Neckarwestheim wurden aufwendige Sicherheitskonzepte mit Schnelltestungen, Hygienekonzepten und dergleichen angewandt. Die Versorgungssicherheit konnte somit sowohl erzeugungsseitig als auch bei unseren Netzgesellschaften durchgängig aufrechterhalten werden. An den großen Verwaltungsstandorten der EnBW lag die Präsenz von Mitarbeiter*innen nach wie vor unter 10 % der verfügbaren Kapazität. Angesichts der erfreulichen Abnahme der Inzidenzzahlen deutschlandweit gilt seit 1. Juli übergangsweise eine Belegungsdichte von bis zu 25 % unter den bekannten AHA+L-Regeln. Auch die Kantinen sind wieder geöffnet. Die durch den Gesetzgeber vorgesehene Beschaffung und Durchführung von Corona-Selbsttests für Mitarbeiter*innen haben wir reibungslos umgesetzt. Das Angebot freiwilliger Selbsttestungen wird weiter aufrechterhalten und wurde bisher positiv angenommen. Seit dem 8. Juni 2021 werden Corona-Schutzimpfungen der Mitarbeiter*innen durch unsere Betriebsärzt*innen vorgenommen. Die Vergabe von Impfterminen haben wir pragmatisch und in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat geregelt. Bis Ende Juni 2021 haben wir rund 2.700 Erst- und, wo erforderlich, Zweitimpfungen mit den Impfstoffen von BioNTech oder Johnson & Johnson für EnBW-Beschäftigte und deren Angehörige durchgeführt. Die Impfaktion, insbesondere die Zweitimpfungen, die beim BioNTech-Impfstoff zur Erzielung eines kompletten Impfschutzes erforderlich sind, wurden im Juli 2021 fortgesetzt.

Prognose

Im vorliegenden Prognosebericht gehen wir auf die erwartete Entwicklung der EnBW für das laufende Geschäftsjahr ein. Es ist zu beachten, dass die gegenwärtigen Rahmenbedingungen die Unsicherheit in Bezug auf Aussagen über die künftige Entwicklung erhöhen (zum Beispiel die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie).

Adjusted EBITDA und Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA

Entwicklung 2021 (Adjusted EBITDA und Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA) gegenüber dem Vorjahr

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Ergebnisentwicklung (Adjusted EBITDA)gegenüber dem Vorjahr Entwicklung Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns
2021 2020 2021 2020
Intelligente Infrastruktur für Kund*innen 300 bis 375 Mio. € 335,0 Mio. € 10 % bis 15 % 12,0 %
Systemkritische Infrastruktur 1.300 bis 1.400 Mio. € 1.346,6 Mio. € 40 % bis 50 % 48,4 %
Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur 1.375 bis 1.475 Mio. € 1.277,7 Mio. € 45 % bis 55 % 45,9 %
Sonstiges  /​  Konsolidierung -178,2 Mio. € -6,3 %
Gesamt 2.825 bis 2.975 Mio. € 2.781,2 Mio. € 100,0 %

Die Ergebnisprognose für den Gesamtkonzern sowie für die einzelnen Segmente aus dem Konzernlagebericht 2020 für das Gesamtjahr 2021 hat trotz des im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringerten Ergebnisses weiterhin Bestand.

Das Adjusted EBITDA des Segments Intelligente Infrastruktur für Kund*innen wird sich im Jahr 2021 auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Wir erwarten ein stabiles Ergebnis in einem herausfordernden Marktumfeld - auch vor dem Hintergrund der noch anhaltenden Corona-Pandemie. Dabei gehen wir von einem stabilen bis leicht steigenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.

Das Adjusted EBITDA des Segments Systemkritische Infrastruktur wird 2021 auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 liegen. Die Erlöse aus Netznutzung werden sich aufgrund von Rückflüssen aus gestiegener Investitionstätigkeit aus Projekten, die in den Netzentwicklungsplänen Strom und Gas enthalten sind, trotz der anhaltenden Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen. Wir gehen von einem stabilen bis leicht sinkenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.

Das Adjusted EBITDA des Segments Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur wird sich 2021 deutlich erhöhen. Der weitere Zubau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wird sich positiv auf die Ergebnisentwicklung auswirken. Die Prognose von Winderträgen und damit Erzeugungsmengen orientiert sich am langjährigen Durchschnitt. Die Winderträge im ersten Halbjahr 2021 lagen aufgrund von schlechteren Windverhältnissen unter dem Vorjahresniveau und dem Planwert. Dagegen erwarten wir für 2021 eine anhaltend gute Handelsperformance und ein gegenüber unserer Planung höheres Ergebnis aus unserer thermischen Erzeugung. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns dürfte mindestens das Vorjahresniveau erreichen.

Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns wird 2021 weiter ansteigen und sich in einer Bandbreite von 2,825 Mrd. € bis 2,975 Mrd. € bewegen.

Erwartete Entwicklung der nichtfinanziellen Top-Leistungskennzahlen

Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2021 ergeben sich für die nichtfinanziellen Leistungskennzahlen keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Integrierten Geschäftsbericht 2020 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021 (Integrierter Geschäftsbericht 2020, Seite 98 f.).

Chancen und Risiken

Die Chancen- und Risikolage des EnBW-Konzerns hat sich zur Jahresmitte 2021 gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2020 sowie gegenüber der Quartalsmitteilung Januar bis März 2021 positiv entwickelt, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Erholung infolge der sich weiter entspannenden Corona-Lage. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den EnBW-Konzern derzeit nicht. In dem vorliegenden Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2021 werden in Anknüpfung an die Berichterstattung des Konzernlageberichts 2020 wesentliche Chancen und Risiken dargestellt, falls sie sich im Berichtszeitraum wesentlich verändert haben oder neu aufgetreten beziehungsweise entfallen sind. Eine umfassende Darstellung der Chancen- und Risikolage enthält der Integrierte Geschäftsbericht 2020 ab Seite 100.

Segmentübergreifende Chancen und Risiken

Marktpreis Finanzanlagen: Bei den durch das Asset-Management gesteuerten Finanzanlagen bestehen Risiken, dass es aufgrund eines volatilen Finanzmarktumfelds zu Kurs- oder anderen Wertverlusten kommt. In der ersten Jahreshälfte 2021 setzte der Finanzmarkt seine Erholung bis hin zu einem Allzeithoch des Deutschen Aktienindex weiter fort. Die coronabedingte Marktlage bleibt jedoch weiterhin unter Beobachtung. Zur Verbesserung des Chance-Risiko-Verhältnisses des Portfolios werden Investitionen derzeit noch stärker an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet. Bei den Marktpreisen für Finanzanlagen sehen wir derzeit im Vergleich zu den Chancen eine geringere Risikoausprägung aufgrund der anhaltend positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten. Dies könnte sich 2021 im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ und im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich positiv und auf die Nettoschulden und damit auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial auswirken.

Diskontierungszins Pensionsrückstellungen: Grundsätzlich ergibt sich bei einer Veränderung des Diskontierungszinses für die Pensionsrückstellungen eine Chance beziehungsweise ein Risiko, da der Barwert der Pensionsrückstellungen bei einem höheren Diskontierungszinssatz sinkt und bei einem niedrigeren Diskontierungszinssatz steigt. Zum Stichtag 30. Juni 2021 betrug der Diskontierungszinssatz 1,15 % und lag somit 0,40 Prozentpunkte über dem Wert zum Jahresultimo 2020 (0,75 %). Vor dem Hintergrund der künftig erwarteten Zinsentwicklung sehen wir derzeit ein erhöhtes Chancen- und geringes Risikopotenzial. Wir rechnen damit, dass sich die künftige Zinsentwicklung im Jahr 2021 im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ und im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich positiv auf die Entwicklung der Nettoschulden und damit auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial auswirken könnte.

Marginleistungen /​ Liquiditätsbedarf: Steigende Strom- und CO2-Preise sowie eine zunehmende Volatilität an den Commodity-Märkten führen zu höheren Marginanforderungen. Eine zusätzliche Inanspruchnahme ist hier nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich besteht darüber hinaus das Risiko zusätzlicher Liquiditätsanforderungen im Fall einer Herabstufung der Bonitätsbeurteilung durch Ratingagenturen. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements im Handel werden die Transparenz zur Steuerung der liquiden Mittel sowie die Prognosegüte für die kurzfristig benötigten Finanzmittel stets weiter optimiert. Das Risiko kann durch vorhandene Kreditlinien gedeckt werden. Hier sehen wir derzeit ein erhöhtes Chancenpotenzial, das sich im ersten Halbjahr bereits teilweise realisiert hat. Die Effekte könnten sich 2021 im mittleren dreistelligen bis zu vierstelligen Millionen-Euro-Bereich positiv auf die Entwicklung der Nettoschulden und damit auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial sowie mittelbar über das Capital Employed auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Pandemieeffekte in bestimmten Geschäftsbereichen: Infolge der Corona-Pandemie ergeben sich in den einzelnen Geschäftsbereichen verschiedene Effekte auf die Chancen- und Risikolage. Die Risikolage hat sich jedoch inzwischen entspannt.

Im Bereich Vertrieb B2B besteht ein erhöhtes Risiko aus Verkäufen von Strom-Mindermengen zu geringeren Preisen. Mögliche Zahlungsausfälle durch potenziell drohende Insolvenzen werden aufmerksam beobachtet. Wir sehen hier derzeit noch eine leicht erhöhte Risikoausprägung. Die Effekte könnten sich 2021 im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA und damit mittelbar über den Retained Cashflow auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial und über das Adjusted EBIT auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Im Bereich Netze könnte es in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Pandemie, der Gesamtwirtschaft und einer sich daraus ergebenden reduzierten Netzlast zu geringeren Netznutzungserlösen kommen. Wir sehen hier derzeit eine ausgewogene Chancen- und Risikoausprägung. Dies könnte sich 2021 im mittleren bis hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA und damit mittelbar über den Retained Cashflow auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial und über das Adjusted EBIT auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen

Wettbewerbsumfeld: Es besteht das Risiko, dass sich die anhaltend angespannte Wettbewerbssituation bei sämtlichen Marken der EnBW im Strom- und Gas- sowie beim Energielösungsgeschäft negativ auf Kundenbestand, Absatzmengen und Preisniveau auswirkt. Die hohe Wechselbereitschaft der Kund*innen und der Preisdruck bleiben bestehen. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen durch gezielte Kundenakquisition mit neuen attraktiven Produkten. Wir sehen hier derzeit eine ausgewogene Chancen- und Risikoausprägung. Dies könnte sich im Jahr 2021 im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sowohl negativ als auch positiv auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA und damit mittelbar über den Retained Cashflow auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial und über das Adjusted EBIT auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Segment Systemkritische Infrastruktur

Jahresendstand EEG-Bankkonto: Das EEG-Bankkonto ist gemäß § 5 Ausgleichsmechanismusverordnung (AusglMechV) ein separat geführtes Bankkonto, das von sonstigen Tätigkeitsbereichen abgegrenzt ist. Aufgrund der AusglMechV kann der Kontostand sich durch Unter- beziehungsweise Überdeckung vorübergehend entlastend beziehungsweise belastend auf die Berechnung der Nettoschulden der EnBW auswirken. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2021 ergab sich auf dem EEG-Bankkonto unserer Tochtergesellschaft TransnetBW eine Überdeckung in Höhe von 701,2 Mio. € (Bilanzstichtag 31. Dezember 2020: -629,3 Mio. €). Im Rahmen einer Ausgleichszahlung erfolgt am 11. Oktober 2021 ein weiterer Bundesausgleich für das EEG-Konto. Hier sehen wir derzeit eine erhöhte Chancenausprägung. Für das Jahr 2021 wird eine durchgängig positive Entwicklung mit einem positiven Kontoendstand im hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Dieser wirkt positiv auf die Nettoschulden.

Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur

Abschreibung und Drohverluste: In Abhängigkeit von den Entwicklungen im energiewirtschaftlichen Umfeld besteht das grundsätzliche Risiko von Ergebnisbelastungen aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf Erzeugungsanlagen und der Bildung von Rückstellungen für Drohverluste aus langfristigen Strombezugsverträgen. Gestiegene Anforderungen an den Klimaschutz und eine sich verschärfende Klimagesetzgebung führten bereits zum Halbjahr 2021 zu einer außerplanmäßigen Abschreibung des Kraftwerksparks und einer Erhöhung von Drohverlustrückstellungen. Für die Offshore-Windparks rechnen wir durch die sukzessive Verkürzung der künftigen EEG-geförderten Betriebszeit mit weiteren außerplanmäßigen Abschreibungen.

Energieertragsschwankungen Nord- und Ostsee: Bei Windkraftanlagen bestehen grundsätzlich Chancen beziehungsweise Risiken aus Ertragsschwankungen. Mit zunehmender Größe unseres Windkraftportfolios nimmt naturgemäß die Schwankungsbreite der Chancen- und Risikoausprägung zu. Weitere Erkenntnisse über die Entwicklung der Windverhältnisse werden aktuell im Hinblick auf mögliche belastende Risikoauswirkungen geprüft. Die Ertragsschwankungen könnten sich im Jahr 2021 im mittleren zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA und damit mittelbar über den Retained Cashflow auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial sowie über das Adjusted EBIT auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Kraftwerksoptimierung: Nach Abschluss des Erzeugungshedge bewirtschaftet die Geschäftseinheit Handel den Einsatz der Kraftwerke. Dies erfolgt im Rahmen der Kraftwerksoptimierung am Terminmarkt durch die Vermarktung von Systemdienstleistungen über die Einsatzplanung bis in den Spot- und Intraday-Handel. Allerdings besteht hier ein weiterhin starker Einfluss durch regulatorische Eingriffe. Hier sehen wir derzeit eine von Marktpreisentwicklungen abhängige erhöhte Chancenausprägung. Insbesondere schwankende Systemdienstleistungserlöse sowie die Termin- und Spotmarktvolatilität können sich im Jahr 2021 im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich negativ und im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich positiv auf die Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA und damit mittelbar über den Retained Cashflow auf die Top-Leistungskennzahl Schuldentilgungspotenzial sowie über das Adjusted EBIT auf die Top-Leistungskennzahl ROCE auswirken.

Entfallene Risiken

- Gegenüber dem Geschäftsbericht 2020 sind die pandemiebedingten Risiken im Bereich Handel inzwischen unter die Wesentlichkeitsschwelle der Berichterstattung gefallen.

- Das bisher innerhalb des Risikos Kernkraft-Rückbau berichtete Thema Neuzuordnung und Rückführung von Wiederaufarbeitungsabfällen aus Frankreich ist nach Einigung mit dem französischen Vertragspartner deutlich gesunken. Das Risiko Kernkraft-Rückbau hat sich um das Risiko der Rückführung der Abfälle reduziert. Die Risikobandbreite bezüglich der verbleibenden Risiken bleibt gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2020 unverändert.

Konzernhalbjahresabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 1.4.-30.6.2021 1.4.-30.6.2020 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Umsatzerlöse inklusive Strom- und Energiesteuern 1 5.951,6 4.333,5 12.939,5 10.061,3
Strom- und Energiesteuern -124,1 -110,2 -284,8 -258,8
Umsatzerlöse 1 5.827,5 4.223,3 12.654,7 9.802,5
Bestandsveränderung 4,5 21,1 34,4 41,8
Andere aktivierte Eigenleistungen 56,4 51,8 92,8 89,0
Sonstige betriebliche Erträge 474,5 161,6 685,3 709,3
Materialaufwand 1 -4.815,3 -2.949,8 -10.136,2 -7.127,6
Personalaufwand -614,0 -536,8 -1.180,9 -1.037,4
Wertberichtigungsaufwand 2 3,5 -14,3 -6,7 -28,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -580,2 -366,3 -976,2 -1.090,1
EBITDA 356,9 590,6 1.167,2 1.359,1
Abschreibungen -1.322,1 -412,8 -1.691,1 -731,9
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) -965,2 177,8 -523,9 627,2
Beteiligungsergebnis 30,1 36,3 58,6 104,4
davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen (3,3) (10,9) (21,7) (14,8)
davon übriges Beteiligungsergebnis (26,8) (25,4) (36,9) (89,6)
Finanzergebnis 101,1 108,2 156,1 -356,1
davon Finanzerträge (186,4) (84,5) (375,8) (186,1)
davon Finanzaufwendungen (-85,3) (23,7) (-219,7) (-542,2)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -834,0 322,3 -309,2 375,5
Ertragsteuern 266,6 -79,3 136,5 -118,2
Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag -567,4 243,0 -172,7 257,3
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (-83,5) (48,5) (-9,9) (73,1)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-483,9) (194,5) (-162,8) (184,2)
Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet 270,855 270,855 270,855 270,855
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag (€) 3 -1,79 0,72 -0,60 0,68

1 Vorjahreszahlen angepasst.

2 Gemäß IFRS 9.

3 Verwässert und unverwässert; bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.

Gesamtergebnisrechnung

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in Mio. € 1.4.-30.6.2021 1.4.-30.6.2020 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag -567,4 243,0 -172,7 257,3
Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 13,0 -44,1 679,8 -103,9
At equity bewertete Unternehmen 0,0 -0,3 0,9 -0,6
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -1,1 14,6 -198,9 29,6
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge ohne künftige ergebniswirksame Umgliederung 11,9 -29,8 481,8 -74,9
Unterschied aus der Währungsumrechnung 27,7 16,5 33,5 -60,3
Cashflow Hedge 221,9 -23,4 292,2 -103,7
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert 11,5 38,7 -10,0 -12,4
At equity bewertete Unternehmen -0,1 0,6 -0,4 -3,0
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge -69,6 -1,8 -82,1 34,1
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge mit künftiger ergebniswirksamer Umgliederung 191,4 30,6 233,2 -145,3
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge 203,3 0,8 715,0 -220,2
Gesamtergebnis -364,1 243,8 542,3 37,1
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (-55,1) (56,1) (24,1) (47,5)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-309,0) (187,7) (518,2) (-10,4)

Bilanz

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in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 3.414,0 3.498,5
Sachanlagen 19.382,0 19.990,9
At equity bewertete Unternehmen 983,4 968,9
Übrige finanzielle Vermögenswerte 6.544,3 6.185,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 340,6 331,7
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1.669,4 964,8
Latente Steuern 1.305,2 1.344,7
33.638,9 33.284,7
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen 999,0 1.151,1
Finanzielle Vermögenswerte 739,3 759,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.811,9 4.836,7
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 7.869,6 4.645,3
Flüssige Mittel 3.146,8 1.252,7
16.566,6 12.645,3
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 5,0 35,0
16.571,6 12.680,3
50.210,5 45.965,0
Passiva
Eigenkapital
Anteile der Aktionäre der EnBW AG
Gezeichnetes Kapital 708,1 708,1
Kapitalrücklage 774,2 774,2
Gewinnrücklagen 5.217,0 5.629,7
Eigene Aktien -204,1 -204,1
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -2.319,3 -3.000,3
4.175,9 3.907,6
Nicht beherrschende Anteile 3.959,6 3.861,2
8.135,5 7.768,8
Langfristige Schulden
Rückstellungen 14.160,4 14.803,4
Latente Steuern 931,6 916,0
Finanzverbindlichkeiten 8.286,1 8.120,1
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 3.318,6 2.607,7
26.696,7 26.447,2
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 1.328,3 1.479,6
Finanzverbindlichkeiten 1.519,5 1.493,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.866,4 4.053,1
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 8.664,1 4.718,9
15.378,3 11.744,7
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0,0 4,3
15.378,3 11.749,0
50.210,5 45.965,0

Kapitalflussrechnung

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
1. Operativer Bereich
Konzernüberschuss /​ -fehlbetrag -172,8 257,3
Ertragsteuern -136,3 118,2
Beteiligungs- und Finanzergebnis -214,8 251,7
Abschreibungen 1.691,1 731,9
EBITDA 1.167,2 1.359,1
Veränderung der Rückstellungen 36,5 -286,5
Ergebnis aus Veräußerungen des Anlagevermögens 4,2 4,0
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen /​ Erträge -23,2 168,9
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 2.044,4 -1.169,0
Vorräte (157,6) (-102,1)
Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (783,9) (-870,1)
Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden (1.102,9) (-196,8)
Gezahlte Ertragsteuern -79,2 -61,3
Operating Cashflow 3.149,9 15,2
2. Investitionsbereich
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -760,7 -681,3
Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 45,4 126,2
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 33,0 43,5
Erwerb von vollkonsolidierten und at equity bewerteten Unternehmen sowie von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten 1 -265,6 -33,6
Verkauf von vollkonsolidierten und at equity bewerteten Unternehmen sowie von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten 0,8 0,3
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen -249,6 527,4
Erhaltene Zinsen 91,9 63,5
Erhaltene Dividenden 72,0 53,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.032,8 99,3
3. Finanzierungsbereich
Gezahlte Zinsen -195,5 -132,7
Gezahlte Dividenden -287,2 -108,7
Einzahlungen aus Anteilsveränderungen weiterhin vollkonsolidierter Unternehmen 127,3 1,8
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 2.052,3 2.616,8
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -1.857,6 -1.471,2
Tilgungsanteil von Leasingverbindlichkeiten -102,0 -66,4
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen bei nicht beherrschenden Anteilen 6,5 42,4
Auszahlungen aus Kapitalherabsetzungen bei nicht beherrschenden Anteilen -1,7 -40,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -257,9 841,1
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 1.859,2 955,6
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen 23,0 32,6
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel 12,0 -0,8
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund der Risikovorsorge -0,1 0,0
Veränderung der flüssigen Mittel 1.894,1 987,4
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 1.252,7 1.363,8
Flüssige Mittel am Ende der Periode 3.146,8 2.351,2

1 Es sind Zahlungen für die Ersteigerung von Flächenrechten enthalten. Diese führen erst im zweiten Halbjahr 2021 zu einer Änderung des Konsolidierungskreises.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in Mio. € Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigene Aktien Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen Unterschied aus der Währungsumrechnung Cashflow Hedge
Stand: 1.1.2020 1.482,3 5.234,5 -204,1 -2.503,5 8,5 -81,6
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge -72,6 -47,0 -62,6
Konzernüberschuss 184,2
Gesamtergebnis 0,0 184,2 0,0 -72,6 -47,0 -62,6
Dividenden
Übrige Veränderungen 1
Stand: 30.6.2020 1.482,3 5.418,7 -204,1 -2.576,1 -38,5 -144,2
Stand: 1.1.2021 1.482,3 5.629,7 -204,1 -2.922,9 -23,7 -78,5
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge 476,5 28,0 181,0
Konzernfehlbetrag -162,8
Gesamtergebnis 0,0 -162,8 476,5 28,0 181,0
Dividenden -270,9
Übrige Veränderungen 1 21,0
Stand: 30.6.2021 1.482,3 5.217,0 -204,1 -2.446,4 4,3 102,5

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in Mio. € Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert At equity bewertete Unternehmen Anteile der Aktionäre der EnBW AG Nicht beherrschende Anteile Summe
Stand: 1.1.2020 13,0 -2,0 3.947,1 3.498,0 7.445,1
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge -8,8 -3,6 -194,6 -25,6 -220,2
Konzernüberschuss 184,2 73,1 257,3
Gesamtergebnis -8,8 -3,6 -10,4 47,5 37,1
Dividenden 0,0 -128,4 -128,4
Übrige Veränderungen 1 0,0 266,3 266,3
Stand: 30.6.2020 4,2 -5,6 3.936,7 3.683,4 7.620,1
Stand: 1.1.2021 29,5 -4,7 3.907,6 3.861,2 7.768,8
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge -5,0 0,5 681,0 34,0 715,0
Konzernfehlbetrag -162,8 -9,9 -172,7
Gesamtergebnis -5,0 0,5 518,2 24,1 542,3
Dividenden -270,9 -35,3 -306,2
Übrige Veränderungen 1 21,0 109,6 130,6
Stand: 30.6.2021 24,5 -4,2 4.175,9 3.959,6 8.135,5

1 Davon Veränderungen der Gewinnrücklagen aufgrund von Anteilsänderungen an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, in Höhe von 21,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €). Davon Veränderungen der nicht beherrschenden Anteile aufgrund von Anteilsänderungen an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, in Höhe von 93,3 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Anmerkungen und Erläuterungen

Allgemeine Grundlagen

Der Halbjahresabschluss des EnBW-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/​SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen werden nicht angewendet.

Die für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30. Juni 2021 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Konsolidierungsgrundsätze sowie die Ermittlungsmethoden und Inputparameter zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020.

In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der EnBW AG zum 30. Juni 2021 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 verkürzter Berichtsumfang gewählt.

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die verkürzte Kapitalflussrechnung sowie die Eigenkapitalveränderungsrechnung des EnBW-Konzerns gesondert dargestellt. Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Erstmalige Anwendung geänderter Rechnungslegungsstandards

Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) haben folgende neue Standards beziehungsweise Änderungen an bestehenden Standards neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2021 verpflichtend anzuwenden sind:

- IFRS 4 Änderungen (2020) "Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9"

- IFRS 16 (2020) "Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietzugeständnisse"

- Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 - Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 (2020)

Diese neuen Regelungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den EnBW-Konzernabschluss.

Auswirkungen neuer, noch nicht anzuwendender Rechnungslegungsstandards

Das IASB und das IFRS IC veröffentlichten bereits folgende Standards und Interpretationen, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2021 jedoch noch nicht verpflichtend ist und deren Anwendung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den EnBW-Konzernabschluss haben wird. Die künftige Anwendung setzt die Übernahme durch die EU in europäisches Recht voraus.

- IAS 1 Änderungen (2020) "Klassifikation von Schulden als kurz- oder langfristig"

- IAS 1 Änderungen (2021) "Angaben zu Rechnungslegungsmethoden"

- IAS 8 Änderungen (2021) "Definition von Schätzungsänderungen"

- IAS 12 Änderungen (2021) "Ertragsteuern: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen"

- IAS 16 Änderungen (2020) "Sachanlagen"

- IAS 37 Änderungen (2020) "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen"

- IFRS 3 Änderungen (2020) "Verweis auf das Rahmenkonzept"

- IFRS 10 und IAS 28 Änderungen (2014) "Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an beziehungsweise Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen"

- IFRS 16 (2021) "Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietzugeständnisse nach dem 30. Juni 2021"

- IFRS 17 (2020) "Versicherungsverträge- und Änderungen an IFRS 17 (2020)

- Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2020) "Verbesserungen der IFRS: Zyklus 2018-2020"

Ermessensentscheidungen und Schätzungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Mit dem Klimaschutzbeschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021 und dem von der EU-Kommission vorgelegten EU Green Deal haben sich die Anforderungen an den Klimaschutz auch von gesetzlicher Seite weiter verschärft. Die EnBW hat im zweiten Quartal ihre Erwartungen zu den energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den mittel- und langfristigen Preisentwicklungen der relevanten Beschaffungs- und Absatzmärkte daher neu gefasst. Im Ergebnis hat dies eine Auswirkung auf den Wert der Erzeugungsanlagen und eine Steigerung der drohenden Verluste aus langfristigen Strombezugsverträgen zur Folge. Für detailliertere Angaben verweisen wir auf den Abschnitt "Abschreibungen".

Ferner hat der Anstieg des Zinssatzes bei den Pensionsrückstellungen von 0,75 % zum Vorjahresultimo auf 1,15 % zum 30. Juni 2021 eine reduzierende Wirkung auf den Wert der Pensionsrückstellungen.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden nach der Vollkonsolidierungsmethode alle Tochterunternehmen einbezogen, die vom Konzern beherrscht werden. Die Equity-Methode kommt zur Anwendung, wenn eine gemeinsame Vereinbarung in Form eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegt oder wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber nicht die Voraussetzungen eines Tochterunternehmens vorliegen. Gemeinsame Vereinbarungen, die als gemeinschaftliche Tätigkeiten klassifiziert sind, werden entsprechend dem Anteil des Mutterunternehmens an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen und Aufwendungen in Übereinstimmung mit den jeweiligen maßgeblichen IFRS erfasst.

Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im EnBW-Konzern nicht vor.

Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:

Art der Konsolidierung

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Anzahl Unternehmen 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2020
Vollkonsolidierte Unternehmen 226 217 209
At equity bewertete Unternehmen 23 22 22
Gemeinschaftliche Tätigkeiten 3 3 3

Veränderung von Anteilen an bereits vollkonsolidierten Unternehmen 2021

Veräußerung von Anteilen an der WindInvest GmbH & Co. KG

Die EnBW hat am 31. März 2021 49,9 % der Kapitalanteile an der WindInvest GmbH & Co. KG, Stuttgart, an die Akunalux S.à r.l., Luxemburg, veräußert. Durch die Transaktion verminderte sich unser Anteil an der WindInvest GmbH & Co. KG auf 50,1 %. Die EnBW erfasst die WindInvest GmbH & Co. KG im Konzernabschluss weiterhin im Wege der Vollkonsolidierung. Es wurde ein Veräußerungserlös in Höhe von 127,3 Mio. € erzielt. Dieser floss der EnBW in Form von flüssigen Mitteln zu. Für die Transaktion fielen Veräußerungskosten in Höhe von 3,1 Mio. € an. Der auf die nicht beherrschenden Anteile zu übertragende Wert betrug 93,2 Mio. €. Die Differenz zwischen Veräußerungserlös (nach Veräußerungskosten und Steuern) und dem auf die nicht beherrschenden Anteile übertragenen Wert in Höhe von 20,2 Mio. € wurde im Eigenkapital in den Gewinnrücklagen erfasst.

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in Mio. € 2021
Erhaltene Gegenleistung (abzgl. Veräußerungskosten und Steuern) 113,4
Den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzuordnende Anteile 93,2
Neutral in den Gewinnrücklagen erfasster Betrag 20,2

Umsatzerlöse

Neben Erlösen aus Verträgen mit Kund*innen bestehen weitere Erlöse im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Es ergibt sich folgende Aufteilung:

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in Mio. € 1 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen 12.486,2 9.659,6
Sonstige Umsatzerlöse 168,5 142,9
Gesamt 12.654,7 9.802,5

1 Vorjahreszahlen angepasst.

Bei der Anpassung der Vorjahreszahlen handelt es sich um eine geringfügige Saldierung zwischen den Umsatzerlösen und dem Materialaufwand, die keine Auswirkung auf das Ergebnis des Konzerns hat.

Die Veränderung der Umsatzerlöse wird im Kapitel "Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns- näher erläutert und betrifft im Wesentlichen die Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten eine Aufteilung der Umsatzerlöse nach Regionen und Produkten.

Außenumsatz nach Regionen

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1.1.-30.6.2021 in Mio. € Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen nach Regionen 6.418,4 1.726,5 4.336,9 4,4 12.486,2
Deutschland (5.683,2) (1.643,9) (2.487,2) (4,4) (9.818,7)
Europäischer Währungsraum ohne Deutschland (65,0) (1,9) (1.777,2) (0,0) (1.844,1)
Restliches Europa (669,7) (80,7) (72,5) (0,0) (822,9)
Anderes Ausland (0,5) (0,0) (0,0) (0,0) (0,5)
Sonstige Umsatzerlöse 1,7 166,8 0,0 0,0 168,5
Gesamt 6.420,1 1.893,3 4.336,9 4,4 12.654,7

Außenumsatz nach Regionen

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1.1.-30.6.2020 in Mio. € 1 Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen nach Regionen 4.775,3 1.563,2 3.316,7 4,4 9.659,6
Deutschland (4.147,1) (1.478,7) (2.434,8) (4,4) (8.065,0)
Europäischer Währungsraum ohne Deutschland (41,4) (2,0) (759,3) (0,0) (802,7)
Restliches Europa (586,5) (82,5) (122,6) (0,0) (791,6)
Anderes Ausland (0,3) (0,0) (0,0) (0,0) (0,3)
Sonstige Umsatzerlöse 2,0 140,9 0,0 0,0 142,9
Gesamt 4.777,3 1.704,1 3.316,7 4,4 9.802,5

1 Vorjahreszahlen angepasst.

Außenumsatz nach Produkten

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1.1.-30.6.2021 in Mio. € Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen nach Produkten 6.418,4 1.726,5 4.336,9 4,4 12.486,2
Strom (2.747,6) (1.105,5) (2.303,4) (0,0) (6.156,5)
Gas (3.348,7) (354,6) (1.790,4) (0,0) (5.493,7)
Energie- und Umweltdienstleistungen /​ Sonstiges (322,1) (266,4) (243,1) (4,4) (836,0)
Sonstige Umsatzerlöse 1,7 166,8 0,0 0,0 168,5
Gesamt 6.420,1 1.893,3 4.336,9 4,4 12.654,7

Außenumsatz nach Produkten

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1.1.-30.6.2020 in Mio. € 1 Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Erlöse aus Verträgen mit Kund*innen nach Produkten 4.775,3 1.563,2 3.316,7 4,4 9.659,6
Strom (2.547,2) (1.010,6) (1.972,7) (0,0) (5.530,5)
Gas (1.971,7) (307,6) (1.089,0) (0,0) (3.368,3)
Energie- und Umweltdienstleistungen /​ Sonstiges (256,4) (245,0) (255,0) (4,4) (760,8)
Sonstige Umsatzerlöse 2,0 140,9 0,0 0,0 142,9
Gesamt 4.777,3 1.704,1 3.316,7 4,4 9.802,5

1 Vorjahreszahlen angepasst.

Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus Gütern und Dienstleistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt werden.

Abschreibungen

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 183,4 78,9
Abschreibungen auf Sachanlagevermögen 1.425,3 587,4
Abschreibungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,2 0,2
Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 83,1 65,8
Auflösung der Investitionskostenzuschüsse -0,9 -0,4
Gesamt 1.691,1 731,9

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betragen 943,4 Mio. € (Vorjahr: 89,1 Mio. €). Davon entfallen 92,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte und 851,1 Mio. € (Vorjahr: 89,1 Mio.€) auf Sachanlagen.

Im aktuellen Geschäftsjahr betreffen die außerplanmäßige Abschreibungen im Wesentlichen konventionelle Erzeugungsanlagen im Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. Der erzielbare Betrag liegt bei rund -0,3 Mrd. €. Gestiegene Anforderungen an den Klimaschutz und eine sich verschärfende Klimagesetzgebung führen zu einer Verringerung der mittel- und langfristigen Erwartungen in Bezug auf die künftigen Zahlungsmittelzuflüsse im Bereich der konventionellen Erzeugung mit der Folge außerplanmäßiger Abschreibungen in Höhe von 0,6 Mrd. €.

Im Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur sind von den außerplanmäßigen Abschreibungen auch Offshore-Windparks in Höhe von 0,2 Mrd. € betroffen. Neben den geänderten Erwartungen an das Marktumfeld sind die Abschreibungen auch durch die sukzessive Verkürzung der künftigen EEG-geförderten Betriebszeit sowie neue Erkenntnisse über die Windverhältnisse auf See begründet. Die erzielbaren Beträge liegen bei rund 3,4 Mrd. €.

Außerdem wurde im Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur eine Gaserzeugungsanlage um 0,1 Mrd. € auf einen erzielbaren Betrag von rund 0,3 Mrd. € außerordentlich abgeschrieben. Die Gründe hierfür sind ebenfalls im geänderten Marktumfeld zu sehen.

Alle erzielbaren Beträge sind auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt und entsprechen der Stufe 3 der Bewertungshierarchie des IFRS 13. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt anhand von Unternehmensbewertungsmodellen unter Zugrundelegung von Cashflow-Planungen, die unter anderem auf den vom Vorstand genehmigten und zum Zeitpunkt der Durchführung des Wertminderungstests gültigen Mittelfristplanungen sowie über den Detailplanungszeitraum hinausgehenden langfristigen Markterwartungen basieren. Die Planungen beruhen auf Erfahrungen der Vergangenheit und auf Einschätzungen über die künftige Marktentwicklung.

Die im Rahmen der Bewertungen verwendeten Abzinsungssätze liegen für die konventionellen Erzeugungsanlagen zwischen 4,9 % und 5,9 % und für die Offshore-Windparks zwischen 3,0 % und 5,4 %.

Im Vorjahr betrafen die außerplanmäßigen Abschreibungen im Wesentlichen ein Gasnetz des Segments Systemkritische Infrastruktur. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt und entsprach der Stufe 3 der Bewertungshierarchie des IFRS 13. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte anhand eines Unternehmensbewertungsmodells auf Basis künftig erwarteter Cashflows. Wesentliche Planungsgrundlage für die Cashflows im Netzbereich stellten die Anreizregulierungsverordnung sowie die für das jeweilige Netz aktuellen Netzentgeltbescheide dar. Die außerplanmäßige Abschreibung resultierte im Wesentlichen aus einem geänderten Netzentgeltbescheid. Der ermittelte Zeitwert des Gasnetzes lag bei rund 0,3 Mrd. €. Die bei der Bewertung verwendeten Abzinsungssätze betrugen 2,6 % beziehungsweise 3,3 %.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Der Rückgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte betrifft hauptsächlich das Sachanlagevermögen, insbesondere Gasverteilungsanlagen, die gemäß einem Gerichtsurteil abzugeben waren.

Dividende

Die Hauptversammlung der EnBW AG stimmte am 5. Mai 2021 dem Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats zu, eine Dividende von 1,00 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 auszuschütten. Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre in Höhe von 270,9 Mio. € erfolgte am 10. Mai 2021. Im Vorjahr wurde für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 0,70 € je Aktie ausgeschüttet. Dies entsprach einer Dividendenzahlung von 189,6 Mio. €.

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen erhöhten sich gegenüber dem 31.Dezember 2020 um 1.332,7 Mio.€ auf 31.516,2 Mio.€. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Abnahmeverpflichtungen im Gasbereich.

Angaben zum beizulegenden Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten wird anhand von Börsenkursen, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden, oder auf Grundlage anerkannter Bewertungsverfahren einschließlich der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Sofern die in das Bewertungsverfahren eingehenden Parameter sich nicht auf beobachtbare Marktdaten stützen, sind entsprechende Annahmen zu treffen, die sich auf die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten auswirken können.

Im Nachfolgenden werden die beizulegenden Zeitwerte sowie Buchwerte der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten

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in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020
Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 Buchwert Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich von IFRS 7 Buchwert
Finanzielle Vermögenswerte 6.661,9 621,7 7.283,6 6.286,4 658,3 6.944,7
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (3.922,8) (3.922,8) (3.872,7) (3.872,7)
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (2.111,7) (2.111,7) (1.860,8) (1.860,8)
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (627,4) (627,4) (552,9) (552,9)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.152,5 4.152,5 5.168,4 5.168,4
Sonstige Vermögenswerte 8.172,8 1.366,2 9.539,0 4.361,8 1.248,3 5.610,1
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (6.940,0) (6.940,0) (3.695,3) (3.695,3)
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (1.026,4) (1.026,4) (534,7) (534,7)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (177,7) (177,7) (102,8) (102,8)
Leasingforderungen (28,7) (28,7) (29,0) (29,0)
Flüssige Mittel 3.146,8 3.146,8 1.252,7 1.252,7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1 2,5 2,5 5,0 35,0 35,0
Gesamt 22.136,5 1.990,4 24.126,9 17.069,3 1.941,6 19.010,9
Finanzverbindlichkeiten 2 10.756,2 9.805,6 10.770,0 9.613,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.026,2 2.840,2 3.866,4 1.070,4 2.982,7 4.053,1
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 9.825,8 2.156,9 11.982,7 5.188,5 2.138,1 7.326,6
zu Handelszwecken gehalten (6.745,9) (6.745,9) (3.440,8) (3.440,8)
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (2.087,2) (2.087,2) (712,9) (712,9)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (135,0) (135,0) (148,4) (148,4)
Leasingverbindlichkeiten (857,7) (857,7) (886,4) (886,4)
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 4,3 4,3
Gesamt 21.608,2 4.997,1 25.654,7 17.028,9 5.125,1 20.997,2

1 Hierbei handelt es sich um eine nicht wiederkehrende Bemessung des beizulegenden Zeitwerts aufgrund der Anwendung des IFRS 5.

2 Der beizulegende Zeitwert der Anleihen beziehungsweise der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist der Hierarchiestufe 1 (30.6.2021: 7.747,7 Mio. €, 31.12.2020: 7.952,6 Mio.€) beziehungsweise 2 (30.6.2021: 3.008,5 Mio. €, 31.12.2020: 2.817,4 Mio. €) zuzuordnen.

Die einzelnen Stufen der Bewertungshierarchie sind wie folgt definiert:

- Stufe 1: notierte (nicht angepasste) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten

- Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Inputparameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind

- Stufe 3: Verfahren, die Inputparameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Zum Ende einer jeden Berichtsperiode wird überprüft, ob ein Anlass zur Umgliederung zwischen den Stufen der Bewertungshierarchie besteht. Eine Umgliederung wird dann vorgenommen, wenn das Bewertungsverfahren zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts geändert wird und die für die Bewertung maßgeblichen Inputfaktoren zu einer anderen Stufenzuordnung führen. Aufgrund der Verwendung von Preisnotierungen, die von Brokern bereitgestellt werden, wurden im Halbjahresabschluss Wertpapiere mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 14,9 Mio. € (31. Dezember 2020: 8,8 Mio. €) von Stufe 1 nach Stufe 2 und in Höhe von 8,7 Mio. € (31. Dezember 2020: 19,1 Mio. €) von Stufe 2 in Stufe 1 umgegliedert.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird das Kontrahentenausfallrisiko berücksichtigt. Die Ermittlung des Ausfallrisikos gegenüber einzelnen Kontrahenten erfolgt dabei auf Basis der Nettorisikoposition. Bezüglich der Bewertungsverfahren und der verwendeten Inputparameter verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "Finanzielle Vermögenswerte- in der Erweiterten Fassung des Integrierten Geschäftsberichts 2020 auf Seite 150.

Hierarchie der Inputdaten

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in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020
1. Stufe 2. Stufe 3. Stufe 1. Stufe 2. Stufe 3. Stufe
Finanzielle Vermögenswerte 3.150,9 1.037,9 1.845,7 3.062,4 1.016,8 1.654,3
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (1.408,7) (668,4) (1.845,7) (1.560,7) (657,7) (1.654,3)
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (1.742,2) (369,5) (1.501,7) (359,1)
Sonstige Vermögenswerte 14,4 7.103,3 2,6 3.795,5
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (0,1) (6.939,9) (0,8) (3.694,5)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (14,3) (163,4) (1,8) (101,0)
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1 2,5
Gesamt 3.165,3 8.141,2 1.848,2 3.065,0 4.812,3 1.654,3
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 6.880,9 0,5 3.588,7
zu Handelszwecken gehalten (6.745,9) (0,5) (3.440,3)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (135,0) (148,4)
Gesamt 0,0 6.880,9 0,0 0,5 3.588,7 0,0

1 Hierbei handelt es sich um eine nicht wiederkehrende Bemessung des beizulegenden Zeitwerts aufgrund der Anwendung des IFRS 5.

Die folgende Tabelle enthält die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

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in Mio. € Stand: 1.1.2021 Änderungen im Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges Erfolgswirksame Veränderungen Erfolgsneutrale Veränderungen
Finanzielle Vermögenswerte 1.654,3 1,3 114,7 0,5

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in Mio. € Zugänge Abgänge Stand: 30.6.2021
Finanzielle Vermögenswerte 99,6 -24,7 1.845,7

Die erfolgswirksamen Veränderungen in Höhe von 114,7 Mio.€ (Vorjahr: -76,4 Mio.€) wurden im Finanzergebnis erfasst. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wurden Ergebnisse von Finanzinstrumenten der Stufe 3 im Beteiligungs- beziehungsweise Finanzergebnis in Höhe von 49,1 Mio. € (Vorjahr: 19,3 Mio.€) erfasst. Davon entfallen auf Finanzinstrumente, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden, 49,1 Mio. € (Vorjahr: 19,9 Mio. €).

Die Prämissen zur Ermittlung der Preisänderungsrisiken der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente betragen für Beteiligungen an Immobilien- und Infrastrukturfonds 1 % (31. Dezember 2020 angepasst: 1 %) sowie für übrige Finanzinstrumente 10 % (31. Dezember 2020: 10 %). Beim gegebenen Risikoszenario würde sich das Jahresergebnis um 88,1 Mio.€ (31. Dezember 2020 angepasst: 78,4 Mio.€) erhöhen. Bei einer Verringerung in gleicher Höhe würde der gegenteilige Effekt eintreten.

Im Rahmen unserer Energiehandelstätigkeit werden in der EnBW Energiehandelskontrakte für Zwecke des Preisrisikomanagements, der Kraftwerksoptimierung, der Lastglättung und der Margenoptimierung abgeschlossen. Eigenhandel ist nur innerhalb enger, klar definierter Limite erlaubt. Die Preisänderungsrisiken resultieren im Wesentlichen aus der Beschaffung und Veräußerung von Strom, der Beschaffung der Brennstoffe Kohle, Gas und Öl sowie der Beschaffung von Emissionsrechten. Darüber hinaus entstehen Preisrisiken für die EnBW durch das Eingehen spekulativer Positionen im Eigenhandel. Die Preisrisiken werden anhand fortlaufend überprüfter Marktpreiserwartungen mit geeigneten Finanzinstrumenten abgesichert.

Im ersten Halbjahr wurden als Sicherungsinstrumente Forwards, Futures, Swaps und Optionen eingesetzt. Nachfolgend wird die Sensitivität der Bewertung von Derivaten auf Strom, Kohle, Öl, Gas und Emissionsrechte analysiert. Die Analyse wurde unter der Annahme durchgeführt, dass alle anderen Parameter sich nicht verändern. Es wurden nur Derivate in die Analyse einbezogen, deren Marktwertschwankungen das Eigenkapital beziehungsweise das Jahresergebnis beeinflussen. Hierbei handelt es sich um Derivate, die als freistehende Derivate bilanziert werden, sowie um Derivate, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzt wurden.

Für alle Commodities wurden auf Basis des Frontjahres typische Volatilitäten bestimmt und gerundet. Diese Volatilitäten geben den Prozentsatz vor, um den die Marktpreise zum Bewertungsstichtag geshiftet wurden. Für alle Commodities wurden die daraus resultierenden Marktpreisänderungen mit den Sensitivitäten multipliziert und pro Commodity aggregiert.

Nicht in die Betrachtung einbezogen wurden Derivate, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nichtfinanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens bestimmt sind (Own Use) und damit nicht nach IFRS 9 zu bilanzieren sind. Ebenso sind unsere Erzeugungs- und Vertriebspositionen in die Analyse nicht mit einbezogen.

Daher entsprechen die nachfolgend dargestellten Sensitivitäten nicht den tatsächlichen ökonomischen Risiken des EnBW-Konzerns, sondern dienen lediglich der Erfüllung der Angabevorschriften des IFRS 7.

Die Darstellung in der Tabelle zeigt lediglich die Auswirkungen der Preisrisiken auf das Halbjahresergebnis und das Eigenkapital. Bei gegenläufiger Preisänderung in gleicher Höhe würde ein positiver gegenteiliger Effekt eintreten.

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Preisrisiken
in Mio. € 30.6.2021 31.12.2020
Strom -25 % (Vorjahr: -25 %) Jahresergebnis -62,4 -62,0
+25 % (Vorjahr: +25 %) Eigenkapital -195,9 -161,9
Kohle -20 % (Vorjahr: -20 %) Jahresergebnis -31,9 -17,0
-20 % (Vorjahr: -20 %) Eigenkapital -82,1 -67,0
Öl -20 % (Vorjahr: -30 %) Jahresergebnis -2,2 -4,4
-20 % (Vorjahr: -30 %) Eigenkapital 0,0 -2,2
Gas -25 % (Vorjahr: -25 %) Jahresergebnis -48,6 -31,5
-25 % (Vorjahr: -25 %) Eigenkapital 0,0 0,0
Emissionsrechte -40 % (Vorjahr: -50 %) Jahresergebnis -72,4 -89,7
-40 % (Vorjahr: -50 %) Eigenkapital -621,2 -103,3

Die EnBW besitzt Anlagen in Aktien, Aktienfonds, festverzinslichen Wertpapieren und Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften, aus denen Preisänderungsrisiken für das Unternehmen resultieren, die unter anderem auch das Währungsrisiko einschließen. Bei der Auswahl der Wertpapiere achtet das Unternehmen auf eine hohe Marktgängigkeit sowie auf eine gute Bonität. Zum Stichtag 30. Juni 2021 waren Aktien, Aktienfonds, festverzinsliche Wertpapiere und Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften in Höhe von 5.890,9 Mio. € (31. Dezember 2020: 5.607,5 Mio. €) dem Marktpreisrisiko ausgesetzt.

Nachfolgend werden die Auswirkungen von Preisänderungsrisiken aus Aktien, Aktienfonds, zinstragenden Wertpapieren sowie Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften (Immobilien-, Infrastruktur- und Private-Equity-Fonds) auf das Halbjahresergebnis und das Eigenkapital analysiert. Bezüglich der Annahmen der Analyse verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "Berichterstattung zu den Finanzinstrumenten- in der Erweiterten Fassung des Integrierten Geschäftsberichts 2020 auf Seite 209. Die der Sensitivitätsanalyse unterliegenden Prämissen betragen für Aktien, Aktienfonds, Beteiligungen an Private-Equity-Fonds 10 % (31. Dezember 2020: 10 %), für zinstragende Wertpapiere sowie Beteiligungen an Immobilien- und Infrastrukturfonds 1 % (31. Dezember 2020: 1 %).

Beim gegebenen Risikoszenario würde sich das Halbjahresergebnis um 164,4 Mio. € (31. Dezember 2020: 151,3 Mio. €)erhöhen. Die hypothetische Ergebnisveränderung resultiert im Wesentlichen aus Aktien, Aktienfonds und Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften. Beim gegebenen Risikoszenario würde sich das Eigenkapital um 21,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 18,6 Mio. €) erhöhen. Von der hypothetischen Eigenkapitalveränderung entfallen 21,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 18,6 Mio. €) auf festverzinsliche Wertpapiere. Die Darstellung zeigt lediglich die Auswirkungen auf das Halbjahresergebnis und das Eigenkapital bei einer Erhöhung der Aktien, Aktienfonds, zinstragenden Wertpapiere und Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften an, bei einer Verringerung in gleicher Höhe würde der gegenteilige Effekt eintreten.

Segmentberichterstattung

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1.1.-30.6.2021
in Mio. € Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 6.420,1 1.893,3 4.336,9 4,4 12.654,7
Innenumsatz 528,6 743,0 2.089,5 -3.361,1 0,0
Gesamtumsatz 6.948,7 2.636,3 6.426,4 -3.356,7 12.654,7
Adjusted EBITDA 208,0 661,5 726,8 -116,9 1.479,4
EBITDA 179,3 626,3 395,8 -34,2 1.167,2
Adjusted EBIT 130,1 373,7 369,6 -141,7 731,7
EBIT 101,4 338,5 -904,8 -59,0 -523,9
Planmäßige Abschreibungen -77,9 -287,8 -357,2 -24,8 -747,7
Außerplanmäßige Abschreibungen 0,0 0,0 -943,4 0,0 -943,4
Capital Employed zum 30.6.2021 1.630,7 10.590,0 8.601,9 512,3 21.334,9

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1.1.-30.6.2020
in Mio. € 1 Intelligente Infrastruktur für Kund*innen Systemkritische Infrastruktur Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur Sonstiges /​Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 4.777,3 1.704,1 3.316,7 4,4 9.802,5
Innenumsatz 338,5 692,7 1.522,7 -2.553,9 0,0
Gesamtumsatz 5.115,8 2.396,8 4.839,4 -2.549,5 9.802,5
Adjusted EBITDA 137,3 744,9 819,3 -114,9 1.586,6
EBITDA 55,6 712,7 630,2 -39,4 1.359,1
Adjusted EBIT 65,0 483,2 531,5 -135,9 943,8
EBIT -16,7 361,9 342,4 -60,4 627,2
Planmäßige Abschreibungen -72,3 -261,7 -287,8 -21,0 -642,8
Außerplanmäßige Abschreibungen 0,0 -89,1 0,0 0,0 -89,1
Capital Employed zum 31.12.2020 1.621,3 11.549,8 10.328,1 525,8 24.025,0

1 Vorjahreszahlen angepasst.

Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBITDA. Das Adjusted EBITDA ist eine um neutrale Effekte bereinigte Ergebnisgröße vor Beteiligungs- und Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt. Im Lagebericht wird die Entwicklung der Segmente anhand des Adjusted EBITDA erläutert.

Das Adjusted EBITDA lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:

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in Mio. € 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Adjusted EBITDA 1.479,4 1.586,6
Neutrales EBITDA -312,2 -227,5
EBITDA 1.167,2 1.359,1
Abschreibungen -1.691,1 -731,9
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) -523,9 627,2
Beteiligungsergebnis 58,6 104,4
Finanzergebnis 156,1 -356,1
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -309,2 375,5

Aufgrund einer geänderten Zuordnung von Geschäftstätigkeiten ergab sich eine Verschiebung in den Ergebnisgrößen zwischen den Segmenten Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur und Intelligente Infrastruktur für Kund*innen. Innerhalb des Capital Employed wurde zudem die Zurechnungsmethode für die latenten Steuern innerhalb der Segmente aktualisiert. Darüber hinaus haben wir im Zusammenhang mit der Strategie EnBW 2025 beginnend mit der Quartalsmitteilung Januar bis März 2021 die Segmentberichterstattung umgestellt. Diese wird im Lagebericht (Seite 16) näher erläutert. Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden jeweils entsprechend angepasst.

Der Vertrieb von Strom und Gas sowie von energiewirtschaftlichen Dienstleistungen und Energielösungen wird, neben Aktivitäten im Bereich des Energieliefer- und Energieeinsparcontractings, der Telekommunikation und der Elektromobilität, im Segment Intelligente Infrastruktur für Kund*innen abgebildet.

Das Segment Systemkritische Infrastruktur umfasst die Wertschöpfungsstufen Transport und Verteilung von Strom und Gas. Außerdem werden der Aufbau von HGÜ-Verbindungen im Übertragungsnetz, die Erbringung von netznahen Dienstleistungen sowie die Wasserversorgung im Segment Systemkritische Infrastruktur berichtet.

Das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur umfasst die Bereiche Erneuerbare Energien und Thermische Erzeugung und Handel. Der Bereich Erneuerbare Energien beinhalten hierbei die Projektentwicklung, Projektierung, den Bau sowie den Betrieb der Erzeugungsanlagen auf Grundlage erneuerbarer Energien. Der Bereich Thermische Erzeugung und Handel umfasst die konventionelle Stromerzeugung, den Handel mit Strom und Gas, die Bereitstellung von Systemdienstleistungen und den Betrieb von Reservekraftwerken für die Übertragungsnetze. Außerdem werden hier das Gas-Midstream-Geschäft mit Speicherung, der Rückbau von Kraftwerken sowie Fernwärme, Entsorgung und Umweltdienstleistungen berichtet.

Alle Tätigkeiten, die nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbar sind, werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte "Sonstiges /​ Konsolidierung" ausgewiesen.

Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung.

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.

Weitere wesentliche Ereignisse im Berichtszeitraum

Im Februar 2021 hat die EnBW zwei Unternehmensanleihen in Höhe von jeweils 500 Mio. € begeben. Die Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren hat einen Kupon von 0,125 %. Die Anleihe mit einer Laufzeit von zwölf Jahren hat einen Kupon von 0,500 %. Außerdem wurde die Nachranganleihe aus 2014 über 1 Mrd. € gekündigt und zum erstmöglichen Rückzahlungstermin im April 2021 zum Nennbetrag, einschließlich aufgelaufener Zinsen, zurückgezahlt.

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, verkürzter Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben- und den Konzernzwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach §115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Stuttgart, 28.Juli 2021

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Prof. Dr. Wollmert Prof. Dr. Kuhn
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter*innen

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Karlsruhe, 28.Juli 2021

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Dr. Mastiaux Kusterer Rückert-Hennen

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Dr. Mastiaux Güsewell Kusterer
Rückert-Hennen Dr. Stamatelopoulos

Wichtige Hinweise

Herausgeber

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Durlacher Allee 93

76131 Karlsruhe

Koordination und Redaktion

Kommunikation, Medien & Markenplattformen, Karlsruhe

Konzept und Design

Truffle Bay GmbH, München

Illustrationen

Jindrich Novotny, Hannover

Satz

Inhouse produziert mit ns.publish

Veröffentlichungsdatum

29. Juli 2021

Kontakt Allgemein

Telefon: 0800 1020030

E-Mail: [email protected]

Internet: www.enbw.com

Investor Relations

E-Mail: [email protected]

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Kein Angebot und keine Anlageempfehlung

Dieser Bericht wurde lediglich zu Ihrer Information erstellt. Er stellt kein Angebot, keine Aufforderung und keine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar, deren Emittent die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), eine Gesellschaft des EnBW-Konzerns oder eine andere Gesellschaft ist. Dieser Bericht stellt auch keine Bitte, Aufforderung oder Empfehlung zu einer Stimmabgabe oder Zustimmung dar. Alle Beschreibungen, Beispiele und Berechnungen wurden lediglich zur Veranschaulichung in diesen Bericht aufgenommen.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen Annahmen, Plänen, Schätzungen und Prognosen der Geschäftsleitung der EnBW beruhen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen sind daher nur zu dem Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete Aussagen ergeben sich aus dem Kontext, sind darüber hinaus jedoch auch an den Begriffen "kann-, "wird-, "sollte-, "plant-, "beabsichtigt-, "erwartet-, "denkt-, "schätzt-, "prognostiziert-, "potenziell- oder "fortgesetzt- sowie ähnlichen Ausdrücken zu erkennen. Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, die durch die EnBW nicht kontrolliert oder präzise vorhergesagt werden können. Tatsächliche Ereignisse, künftige Ergebnisse, die finanzielle Lage, Entwicklung oder Performance der EnBW und der Gesellschaften des EnBW-Konzerns können daher erheblich von den in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Deshalb kann nicht garantiert oder sonst dafür gehaftet werden, dass sich diese zukunftsgerichteten Aussagen als vollständig, richtig oder genau erweisen oder dass erwartete prognostizierte Ergebnisse in Zukunft tatsächlich erreicht werden.

Keine Verpflichtung zur Aktualisierung

Die EnBW übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen und zukunftsgerichtete Aussagen an künftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen oder sonst zu aktualisieren. Dieser Halbjahresfinanzbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet als Download zur Verfügung. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich.

Finanzkalender

29. Juli 2021

Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht

Januar bis Juni 2021

12. November 2021

Veröffentlichung Quartalsmitteilung

Januar bis September 2021

23. März 2022

Veröffentlichung

Integrierter Geschäftsbericht 2021

5. Mai 2022

Hauptversammlung 2022

13. Mai 2022

Veröffentlichung Quartalsmitteilung

Januar bis März 2022

12. August 2022

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Januar bis Juni 2022

11. November 2022

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Januar bis September 2022

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