Earnings Release • Mar 30, 2012
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Corporate | 30 March 2012 09:00
Dierig Holding AG: Umsatz und Ergebnis wachsen in 2011
Dierig Holding AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis
30.03.2012 / 09:00
Dierig Holding AG: Umsatz und Ergebnis wachsen in 2011
– Ergebnis je Aktie steigt von EUR 0,24 auf EUR 0,27
– Dividende von EUR 0,15 je Aktie geplant
– Textilsparte in Deutschland mit Sonderkonjunktur
– Immobilienaktivitäten mit Umsatz- und Ergebnisplus sowie Vorleistungen für weiteres Wachstum
– Ausblick 2012: Leichtes Umsatz- und Ertragswachstum geplant trotz konjunktureller Unwägbarkeiten
Augsburg, 30. März 2012 – Die Dierig-Gruppe erzielte 2011 mit EUR 77,0 Mio. den höchsten Konzernumsatz der jüngeren Unternehmensgeschichte (Vorjahr: EUR 71,1 Mio.). Damit erreichte der Dierig-Konzern ein Wachstum von 8,3 %. Alle operativen Gesellschaften übertrafen die Vorjahreszahlen und die Planvorgaben beim Umsatz. Insbesondere der Textilbereich wuchs um 8,4 % von EUR 65,1 Mio. auf EUR 70,6 Mio. Im Textilbereich wurden EUR 32,4 Mio. im Ausland erlöst, die textile Exportquote belief sich auf 45,9 % (Vorjahr: 50,2 %). Auch der Immobilienbereich konnte stabil weiter wachsen. Obwohl erst im Laufe des Jahres signifikant neue Flächen einer Vermietung zugeführt wurden, stieg der Immobilienumsatz deutlich um 4,9 % von EUR 6,1 Mio. im Jahr 2010 auf EUR 6,4 Mio. im Jahr 2011. Die Umsatzsteigerung bei Vermietung und Verpachtung resultierte des Weiteren aus dem Abbau von Leerständen und Mietpreiserhöhungen bei Neu- und Anschlussvermietungen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Dierig-Konzern stieg 2011 auf EUR 7,1 Mio. nach EUR 5,8 Mio. im Jahr zuvor. Damit konnte der Dierig-Konzern einmal mehr nachweisen, dass das operative Geschäft mit stabil wachsenden Erträgen unterlegt ist. Auch nach Steuern erreichte der Dierig-Konzern wieder ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Jahresüberschuss wuchs auf EUR 1,1 Mio., nach EUR 1,0 Mio. im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie liegt für 2011 bei EUR 0,27 nach EUR 0,24 im Jahr 2010. Dank dieser zufriedenstellenden Ertragsentwicklung kann Dierig sowohl das Eigenkapital stärken als auch der Hauptversammlung am 22. Mai 2012 vorschlagen, wie im Vorjahr eine Dividende von EUR 0,15 je Aktie auszuschütten.
Die Ergebnisentwicklung ist umso erfreulicher, als es auch 2011 ergebnisbelastende Faktoren gab. Der wichtigste war der zweimalige dramatische Einbruch des Baumwollpreises innerhalb weniger Stunden. Im Zuge einer deutlichen Marktübertreibung gepaart mit einer Spekulationsblase verfünffachte sich der Baumwollpreis seit 2008 auf 2,15 US-Dollar je Pfund im März 2011, um dann in zwei Abwärtssprüngen bis auf 1,05 US-Dollar zu korrigieren. Der erste Preissturz auf rund 1,50 US-Dollar war erwartet worden, der zweite Abschlag hingegen traf die Textilbranche unvorbereitet. Diese Halbierung des Baumwollpreises wurde 2011 nur zu einem ganz geringen Teil von einem schwächeren Euro gegenüber dem US-Dollar kompensiert. Daher musste auch die Dierig-Gruppe ihre Lagerbestände kritisch bewerten. Zwar trafen die textilen Gesellschaften über eine vorsichtige Bewertung des Lagerbestandes während der Hochpreisphase und eine vorsichtige Einkaufs- und Bevorratungspolitik Vorsorge. Dennoch schmälerte die Abwertung der Baumwolle das Ergebnis im Jahr 2011 beträchtlich. Doch selbst unter dieser Maßgabe lieferten die textilen Geschäfte ordentliche Erträge.
Während die Textilgeschäfte von Dierig in Deutschland, ganz speziell bei Bettwäsche, von der Konjunktur und der stabilen Konsumnachfrage profitierten, hat Dierig im Ausland teilweise sogar bewusst auf Umsatz verzichtet. In Abhängigkeit vom jeweiligen Umfeld war es das vorrangige Ziel, Zahlungsausfälle zu vermeiden. Dierig ist damit seiner eigenen Strategie entsprechend den Vorjahren treu geblieben, im Zweifelsfall auf Umsatz zu verzichten, beispielsweise wenn keine oder kaum entsprechende Ausfallbürgschaften oder -versicherungen zu bekommen waren. Dennoch haben die Gesellschaften der Dierig-Gruppe unter dem Gebot der Risikominimierung ihre Wachstumschancen erkannt, genutzt und addiert ein Plus von 8,4 % erreicht. Die Umsatzerlöse im Textilgeschäft stiegen 2011 auch durch die Abgabe der Futterstoffsparte der Christian Dierig GmbH zum 30. Mai 2011 und durch den damit verbundenen Verkauf des Futterstofflagers.
Neben der Abgabe der Futterstoffsparte traf Dierig auch in der Immobiliensparte eine weitreichende strategische Entscheidung. Hier entscheid sich Dierig, das Immobilienportfolio in einem Teilbereich neu zu strukturieren und zu entflechten, um so optimale Voraussetzungen für eine gezieltere Entwicklung in der Zukunft zu schaffen. Der Immobilienbesitz des Gemeinschaftsunternehmens MCA Martini Textil GmbH & Co. Veredelungswerke KG, an dem die Martini KG und die Dierig Textilwerke GmbH jeweils zur Hälfte beteiligt sind, wurde entflochten. Bislang wurden die Flächen im Augsburger Martini Park und am Standort Prinz gemeinsam entwickelt und vermarktet. Seit dem 30. Juni 2011 gehört der Standort Prinz mit 85.000 Quadratmetern Grund und 45.000 Quadratmetern Gebäudeflächen komplett Dierig, während die 40.000 Quadratmeter Grund und 25.000 Quadratmeter Gebäudeflächen auf dem Martini Park im Tausch abgegeben wurden.
Neben dieser strategischen Maßnahme, die in der Zukunft zusätzliches Potenzial in der Entwicklung und Vermietung hervorbringen wird, entwickelte sich auch das operative Immobiliengeschäft 2011 sehr gut. Mit der zeit- und budgetgerechten Fertigstellung der Umbaumaßnahmen am Standort Pfersee und am historischen Augsburger Schlacht- und Viehhof, insbesondere der neuen Brau- und Gaststätte der Hasen-Bräu und von Schulungsflächen für einen langjährigen Mieter, wuchs die vermietbare Fläche im Laufe des Jahres. Insgesamt konnte der Immobilienumsatz im Jahr 2011 um 4,9 % auf EUR 6,4 Mio. gesteigert werden. Die Immobilienaktivitäten haben wie schon in den Vorjahren einen deutlich überproportionalen Ergebnisbeitrag geliefert.
Auch wenn der Ausblick durch die Unwägbarkeiten der Euro- und Staatsschuldenkrise beeinträchtigt ist, bleibt Dierig für 2012 gedämpft optimistisch. Trotz einer sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist Dierig zuversichtlich, dem eine positive Unternehmenskonjunktur entgegensetzen zu können. Einzelne Teilmärkte und Teilbereiche werden sich der Abschwächung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums jedoch nicht entziehen können. Insgesamt erwartet die Dierig-Gruppe, auch 2012 an die Unternehmensentwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen zu können.
Auch orientieren sich die Baumwollpreise nach dem Platzen der Spekulationsblase wieder am Angebot der Erzeuger und der echten Nachfrage der Textilindustrie, was die Planbarkeit der Geschäfte verbessert. Entsprechend sieht Dierig Wachstumspotenziale in Teilbereichen der textilen Aktivitäten und im Immobiliengeschäft. Um die Ertragskraft zu halten, wird Dierig wie in der Vergangenheit auf risikoreiche Projekte und auf Geschäfte zu nicht auskömmlichen Margen verzichten. Wie in der Vergangenheit ist die Planungsgrundlage konservativ, wobei genügend Spielräume bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen.
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