AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

DEUTZ AG

Annual Report May 17, 2018

114_rns_2018-05-17_d438277b-8e3b-477c-9017-d7511c1f8ac4.html

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

DEUTZ Aktiengesellschaft

Köln

Jahresabschluss zum 31.12.2017

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT 2017

DER DEUTZ AG UND DES KONZERNS

ÜBERBLICK ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

Wesentliche Finanzkennzahlen deutlich gesteigert

DEUTZ hat ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 abgeschlossen. Der Auftragseingang lag mit 1.556,5 Mio. € um 23,4 % über dem Vorjahres wert. Bei 161.646 verkauften Motoren ist der Umsatz um 17,4 % auf 1.479,1 Mio. € gestiegen. Das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) konnte ebenfalls deutlich um 19,0 Mio. € auf 42,4 Mio. € gesteigert werden. Dies unterstreicht den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen.

Akquisition von Torqeedo und IML Motori

Wir haben im Geschäftsjahr 2017 zwei wichtige Akquisitionen abgeschlossen. Ende September haben wir die Torqeedo GmbH übernommen, einen Systemlösungsspezialisten und Marktführer mit langjähriger Erfahrung in der Elektromobilität im maritimen Bereich. Diese bildet den Nukleus unserer E-DEUTZ-Strategie. Durch die Übernahme unseres langjährigen Vertriebs- und Servicepartners IML Motori S.r.l. mit Wirkung zum 1. Oktober 2017 stärken wir zudem unser margenträchtiges Servicegeschäft. Gleichzeitig erhöhen wir die Nähe zu unseren Kunden im Mittelmeerraum.

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung erfolgreich abgeschlossen

Die umfassende Optimierung unserer deutschen Standorte wurde im Berichtsjahr vollständig abgeschlossen. Die Verlagerung der Kurbel- und Nockenwellenfertigung von Köln-Deutz in das neue Wellenzentrum Köln-Porz wurde im Februar 2017 erfolgreich finalisiert. Auch die Verlagerung aller Funktionen von Übersee am Chiemsee nach Ulm ist endgültig vollzogen. Wir generieren aus den Maßnahmen jährlich substanzielle Effizienzgewinne, insbesondere durch das neue Wellenzentrum sowie die nach Ulm verlagerte Xchange-Montage.

Standort Köln-Deutz veräußert

Nach der erfolgten Verlagerung des Standorts Köln-Deutz nach Köln-Porz sind die Grundstücke im Mai 2017 an einen Projektentwickler veräußert worden. Das Areal von rund 160.000 m2 wird in den kommenden Jahren in ein urbanes Stadtquartier mit hohem Wohnanteil umgewandelt werden. Aus der Veräußerung ist DEUTZ 2017 ein Kaufpreis von rund 125 Mio. € zugeflossen. Für die kommenden Jahre erwarten wir außerdem eine weitere finale Kaufpreisrate im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Erweiterung der Produktpalette

Es ist unser Ziel, DEUTZ als Marktführer innovativer Antriebssysteme zu positionieren. Dafür investieren wir vor allem in Produktinnovationen, Service und Internationalisierung. Im Rahmen einer im vergangenen Jahr geschlossenen Kooperation werden wir unser Dieselmotorenportfolio im oberen Leistungsbereich ausweiten. So stehen unseren Kunden ab dem Jahr 2019 vier neue Großmotoren mit einem Volumen von 9,0 bis 18,0 Liter zur Verfügung.

Als weltweit erster Motorenhersteller hat DEUTZ zudem die Zertifizierung für die ab 2019 geltende Emissionsrichtlinie EU Stufe V erhalten. Unsere Kunden profitieren dabei von hoher Flexibilität und Planungssicherheit.

Neuer Finanzvorstand

Mit Wirkung zum 1. März 2018 wurde Herr Dr. Andreas Strecker zum Mitglied des Vorstands der DEUTZ AG bestellt. Ab dem 1. April 2018 übernimmt er die Zuständigkeit für die Ressorts Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services. Er folgt damit dem bisherigen Finanzvorstand, Frau Dr. Margarete Haase, deren Vertrag am 30. April 2018 ausläuft.

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

GESCHÄFTSMODELL UND SEGMENTE

DEUTZ ist ein weltweit führender Hersteller von Antriebssystemen, der im Jahr 1864 von Nicolaus August Otto, dem Entwickler des Viertaktmotors, und Eugen Langen gegründet wurde. Als unabhängiger Produzent von Diesel- und Gasmotoren motorisiert DEUTZ Anwendungen auf und abseits der Straße. Das Produktangebot wird derzeit um neue Gas- und Dieselmotoren in der Leistungsklasse von 19 bis 620 kW sowie Hybridmotoren und vollelektrische Antriebssysteme erweitert. Zu den Kunden des DEUTZ-Konzerns zählen Hersteller von Baumaschinen, Landmaschinen, Hebe- und Fördertechnik (Material Handling) und anderen Geräten sowie die Anwender dieser Maschinen. Die operativen Aktivitäten gliedern sich in die Segmente DEUTZ Compact Engines, DEUTZ Customised Solutions und Sonstiges: Das Segment DEUTZ Compact Engines umfasst flüssigkeitsgekühlte Motoren bis 8 Liter Hubraum. Das Segment DEUTZ Customised Solutions ist auf luftgekühlte Motoren sowie große flüssigkeitsgekühlte Motoren mit mehr als 8 Liter Hubraum spezialisiert. Darüber hinaus stellen wir im Segment DEUTZ Customised Solutions unter dem Namen "DEUTZ Xchange" Austauschmotoren und -teile her. Im Segment Sonstiges wird seit dem vierten Quartal 2017 die Tochtergesellschaft Torqeedo konsolidiert, die Elektroantriebe für Bootsanwendungen produziert und über umfassende Expertise bei der Elektrifizierung von Antriebssystemen verfügt.

DEUTZ steht seinen Kunden auch beim Einbau der Antriebssysteme und in der Betriebsphase mit Rat und Tat zur Seite. Wir unterstützen unsere Kunden aktiv bei Reparaturen sowie bei der Wartung und Instandhaltung ihrer Fahrzeuge und DEUTZMotoren. Das weltweite DEUTZ-Servicenetz mit eigenen Tochtergesellschaften, Servicecentern und Vertragshändlern garantiert eine reibungslose und schnelle Belieferung mit Ersatzteilen.

WESENTLICHE STANDORTE UND KONSOLIDIERUNGSKREIS

DEUTZ ist im globalen Markt sehr gut aufgestellt: Nach dem Erwerb von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) ist DEUTZ nunmehr mit 19 Vertriebsgesellschaften, neun Vertriebsbüros und über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern vertreten. Unsere Führungs- und operative Konzernobergesellschaft ist die DEUTZ AG mit Sitz in Köln (Deutschland). Diese besitzt verschiedene Tochtergesellschaften im In- und Ausland, darunter mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen, und einen Produktionsstandort in Spanien. Das at-equity konsolidierte Joint Venture DEUTZ Dalian in China produziert Dieselmotoren vorwiegend für den chinesischen Markt.

Zum 31. Dezember 2017 sind neben der DEUTZ AG acht inländische (31. Dezember 2016: sieben) und 17 ausländische Gesellschaften (31. Dezember 2016: zwölf) in den Konzernabschluss einbezogen. In der Anlage zum Konzernanhang ist der vollständige Anteilsbesitz der DEUTZ AG mit Stichtag 31. Dezember 2017 auf Seite 139 dargestellt.

MARKT- UND WETTBEWERBSUMFELD

Der Markt für DEUTZ umfasst Antriebslösungen für Baumaschinen, Landmaschinen, Geräte der Hebe- und Fördertechnik (Material Handling), Pumpen und Stromerzeugungsaggregate sowie mittelschwere Lastkraftwagen und Busse. Der Absatzschwerpunkt liegt dabei in Ländern mit hohen Emissionsanforderungen und aktuell bei Dieselmotoren. Der Markt für alternative Kraftstoffe und elektrifizierte Antriebe wächst stetig. Für diesen Wandel entwickelt DEUTZ seine Motoren für den Betrieb mit Gas, Benzin sowie biogenen und synthetischen Kraftstoffen. Darüber hinaus erweitert DEUTZ sein Produktportfolio um elektrische und hybride Antriebssysteme. Der Gesamtmarkt teilt sich in den sogenannten Captive- und Non-captive-Bereich auf. Der Captive-Bereich umfasst Endgerätehersteller mit eigener Motorenproduktion, die teilweise auch als Motorenanbieter am Markt auftreten, aber auch Motoren von Drittanbietern in ihren Geräten verwenden. Der Non-captive-Bereich umfasst Endgerätehersteller, die überwiegend über keine eigene Motorenproduktion verfügen und daher Motoren von Zulieferern beziehen. DEUTZ ist weltweit in beiden Märkten mit Leistungen zwischen 19 und 620 kW aktiv. Auf dem für uns relevanten Markt haben wir uns als einer der größten Anbieter eine gute Position erarbeitet. Konkurrierende Motorenanbieter kommen aus Westeuropa, Nordamerika und Asien; jedoch verfügt keiner der Wettbewerber hinsichtlich Leistungsabdeckung und Angeboten für verschiedene Anwendungsbereiche über ein mit DEUTZ identisches Produktprogramm.

Hauptwettbewerber

scroll

Anwendungsbereiche Anwendungen Hauptwettbewerber (in alphabetischer Reihenfolge)
Bagger Cummins, USA
Radlader Isuzu, Japan
Straßenfertiger Kubota, Japan
Baumaschinen Untertagegeräte Yanmar, Japan
Gabelstapler Cummins, USA
Telehandler Kubota, Japan
Hebebühnen Perkins, UK
Material Handling Flugfeldgeräte VW, Deutschland
Fiat Powertrain, Italien
John Deere, USA
Traktoren Perkins, UK
Landtechnik Erntemaschinen Yanmar, Japan
Stromerzeugungs aggregate Cummins, USA Kubota, Japan
Pumpen Perkins, UK
Stationäre Anlagen Kompressoren Yanmar, Japan
Schienenfahrzeuge Cummins, USA
Spezialfahrzeuge Fiat Powertrain, Italien
Lastkraftwagen MAN, Deutschland
Automotive Busse Mercedes, Deutschland

INTERNES STEUERUNGSSYSTEM

VERANTWORTUNGSVOLLE UNTERNEHMENSFÜHRUNG MITTELS TRANSPARENTER KENNZAHLEN

Der DEUTZ-Konzern definiert sowohl seine Budgetziele als auch seine mittelfristigen Unternehmensziele anhand ausgewählter betrieblicher Kenngrößen. Um die Profitabilität zu steigern und ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen, steuern wir den Konzern auf Basis der folgenden finanziellen Leistungsindikatoren.

scroll

2017 2016
Umsatzwachstum in % 17,4 1,0
EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) in % 2,9 1,9
Working-Capital-Quote1) (Durchschnitt) in % 13,4 17,9
ROCE (vor Sondereffekten)1) in % 5,5 3,1
F&E-Quote in % 4,5 4,0
Free Cashflow1) in Mio.€ 82,5 4,7

1) Bei diesen Kenngrößen handelt es sich um sog. alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures), die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) nicht definiert sind. Im Folgenden wird die Überleitung dieser Kenngrößen zu den im Abschluss verwendeten Beträgen dargelegt.

Umsatzwachstum

DEUTZ verfolgt die kontinuierliche Steigerung der Umsatzerlöse als Grundlage für eine profitable Unternehmensentwicklung. Die Umsatzerlöse und deren Entwicklung werden differenziert nach Produktgruppen, Anwendungsbereichen und Regionen monatlich ermittelt und dem Management zeitnah vorgelegt, um auf kurzfristige Veränderungen frühzeitig reagieren zu können.

EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)

Für die Steuerung der operativen Ertragskraft des Unternehmens sehen wir die EBIT-Rendite vor Sondereffekten als die zentrale Kennzahl an. Ausgangsgröße ist das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsergebnis (EBIT). Nach Bereinigung um Sondereffekte wird diese Größe ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Als Sondereffekte betrachten wir wesentliche Erträge und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Die Bereinigung um Sondereffekte ermöglicht eine genauere Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens im Zeitablauf. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten wird, wie das Umsatzwachstum, auf monatlicher Basis ermittelt und dem Management im Rahmen der internen Berichterstattung vorgelegt. Die folgende Tabelle zeigt die Ermittlung der bereinigten EBIT-Rendite für das Berichtsjahr. Im Jahr 2016 waren keine Sondereffekte angefallen.

EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)

scroll

in Mio. 2017
EBIT 146,5
Sondereffekte
Veräußerungsgewinn Standort Köln-Deutz -98,8
Veräußerungsgewinn Erbbaurecht in Hamburg -10,0
Transaktionskosten Torqeedo und IML 4,7
Summe Sondereffekte -104,1
EBIT (vor Sondereffekten) 42,4
Umsatzerlöse 1.479,1
EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) 2,9 %

Die Sondereffekte betreffen mit 98,8 Mio. € die Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz nach Abzug von Transaktionskosten. Des Weiteren hat die Veräußerung des Erbbaurechts unserer Tochtergesellschaft Ad. Strüver an einem nicht mehr zu Produktionszwecken genutzten Grundstück in Hamburg zu einem Gewinn von 10,0 Mio. € geführt.

Diesen positiven Sondereffekten standen im Berichtsjahr negative Sondereffekte in Höhe von 4,7 Mio. € gegenüber. Im Rahmen der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Akquisitionen der Torqeedo GmbH, Gilching, und der IML Motori S.r.l., Mailand (Italien), sind Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 4,7 Mio. € angefallen.

Working-Capital-Quote (Durchschnitt)

Das im Unternehmen gebundene Kapital steuern wir über die durchschnittliche Working-Capital-Quote. Dabei setzen wir das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen der letzten zwölf Monate. Das Working Capital umfasst die Vorräte sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vermindert um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gemeinsam mit dem Umsatzwachstum und der EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) wird auch diese Kenngröße monatlich bestimmt und dem Management vorgelegt.

ROCE (vor Sondereffekten)

Die Messung und Steuerung der Rentabilität des im Konzern eingesetzten Kapitals erfolgt auf jährlicher Basis mit der Kennzahl ROCE (vor Sondereffekten). Diese wird wie folgt ermittelt:

ROCE

scroll

in Mio. € 2017 2016
Bilanzsumme 1.213,1 1.059,7
Zahlungsmittel- und äquivalente -143,8 -91,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -207,5 -162,3
Sonstige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten -71,3 -57,3
Capital Employed 790,5 748,3
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 769,4 752,7
EBIT (vor Sondereffekten) 42,4 23,4
ROCE (vor Sondereffekten) 5,5 % 3,1 %

F&E-Quote

Als technologieorientiertes Unternehmen zählen wir auch die F&E-Quote zu unseren bedeutendsten Steuerungskennzahlen im Rahmen unseres internen Steuerungssystems. Diese Kenngröße stellt das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Erstattungen) zu den Umsatzerlösen des betrachteten Zeitraums dar. Die F&E-Quote wird mindestens vierteljährlich ermittelt und an das Management berichtet.

Free Cashflow

Zur Steuerung der Liquidität steht im DEUTZ-Konzern die Kennzahl Free Cashflow im Fokus. Diese umfasst die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit des Konzerns in der betrachteten Periode vermindert um Zinszahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Damit zeigen wir auf, welcher in dem jeweiligen Geschäftsjahr generierte Cashflow dem Unternehmen beispielsweise zur Tilgung von Schulden oder zur Zahlung einer möglichen Dividende an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Free Cashflow wird an das Management mindestens vierteljährlich berichtet.

Auf Basis dieser Steuerungskennzahlen hat DEUTZ ein Frühwarnsystem festgelegt, um vorausschauend handeln und zeitnah reagieren zu können. Parallel dazu sorgen wir durch eine fundierte Ursachenanalyse dafür, dass Risiken minimiert und Chancen genutzt werden. Dreimal jährlich erstellen wir eine Jahresprognose für alle Messgrößen.

Neben den finanziellen Leistungsindikatoren im Rahmen des beschriebenen Steuerungssystems setzen wir noch eine Reihe weiterer Kenngrößen zur Messung unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ein. Hierzu gehören insbesondere der Auftragseingang, Umsatz und Absatz auf der Ertragsseite, das Working Capital zum Stichtag im Hinblick auf das gebundene Kapital sowie das EBIT vor Abschreibungen (EBITDA). Des Weiteren sind für uns das Konzernergebnis und das handelsrechtliche Ergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größe von Bedeutung.

KONTINUIERLICHE OPTIMIERUNG DES STEUERUNGSSYSTEMS

Unabhängig von konjunkturellen Schwankungen ist ein wesentliches Ziel von DEUTZ, die Steuerung des Konzerns kontinuierlich zu optimieren. Basis ist dabei die jährliche Planung aller genannten Kenngrößen. Diese berücksichtigt zum einen die internen Einschätzungen unserer künftigen Geschäfte und zum anderen die Vergleichswerte von Wettbewerbern. Jede Organisationseinheit stellt für ihren Verantwortungsbereich Detailpläne auf, die mit den Ansätzen des Managements abgestimmt werden. Sowohl die konkreten Absatz- und Umsatzziele als auch die kunden- und produktbezogenen Ziele (EBIT-Margen) werden jährlich unter Beachtung der Konzernziele mit den operativen Bereichen abgestimmt. Dadurch sind sie auf der jeweils relevanten Hierarchieebene für die operative Steuerung verfügbar.

Um das gebundene Kapital zu optimieren, legen wir Working-Capital-Ziele für die einzelnen Gesellschaften des DEUTZ-Konzerns fest. Die Teilziele für "Vorräte", "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" sowie "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" werden jeweils auf die einzelnen verantwortlichen Mitarbeiter heruntergebrochen.

Wir verfolgen einen langfristigen Wachstumskurs. Um hierfür die finanzielle Grundlage zu sichern, haben wir das Investitionsmanagement als den wesentlichen Aspekt bei der Steuerung des gebundenen Kapitals zentralisiert: Klare Budgetvorgaben legen den Rahmen für das Investitionsniveau und die Entwicklungsausgaben fest; der konkrete Bedarf leitet sich aus der mittelfristigen Absatzplanung und den daraus resultierenden Anforderungen an Kapazitäten und Technologien ab. Im Rahmen der jährlichen Budgetgespräche stimmen die Verantwortlichen das geplante Investitionsniveau, die Entwicklungsausgaben sowie einzelne Projekte mit der konzernweiten Finanzplanung ab und schreiben die Ergebnisse fest. Vor der konkreten Projektfreigabe steht eine zusätzliche detaillierte Prüfung, bei der wir die gängigen Methoden der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nutzen (interner Zinsfuß, Amortisationszeit, Kapitalwert, Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie Kostenvergleiche). Erst wenn diese Wirtschaftlichkeitsprüfung eindeutig positiv ausfällt, wird das Projekt mit dem entsprechenden Budget genehmigt.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG KONZERN

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Globales Wirtschaftswachstum

zieht weiter an Das weltweite Wirtschaftswachstum hat sich 2017 weiter beschleunigt. Diese positive Entwicklung wurde von fast allen Regionen getragen, wobei sich insbesondere Europa und Asien besser als erwartet entwickelt haben. Die aktuellen Prognosen beziehen außerdem die erwarteten Auswirkungen der jüngst verabschiedeten Steuerreform in den USA mit ein. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF)1) ein globales Wirtschaftswachstum von 3,7 %, nach 3,2 % im Vorjahr.

Die Wirtschaft im Euro-Raum hat 2017 um 2,4 % zugelegt und damit deutlich stärker als im Vorjahr (2016: +1,8 %). Die deutsche Wirtschaft konnte ihr Wachstumstempo mit einem Plus von 2,5 % gegenüber Vorjahr (2016: 1,9 %) erheblich steigern. In Spanien setzte sich die starke Entwicklung mit einem Zuwachs von 3,1 % fort (2016: 3,3 %). Auch Frankreich lag mit einem Plus von 1,8 % (2016: 1,2 %) deutlich über Vorjahr, ebenso wie Italien mit einem Zuwachs von 1,6 % (2016: 0,9 %).

In den USA setzte sich der wirtschaftliche Aufschwung fort. Insgesamt wuchs die US-amerikanische Wirtschaft um 2,3 %, nach 1,5 % im Vorjahr. Aufgrund der Steuersenkungen und der weiter sinkenden Arbeitslosigkeit dürfte sich das Wachstum weiter fortsetzen. Die Wirtschaft in China ist mit einem Plus von 6,8 % auf Vorjahresniveau (2016: 6,7 %) gewachsen. Die russische Wirtschaft hat mit einem Zuwachs von 1,8 % die Rezession überwunden und auch in Südamerika scheint die Trendwende gelungen zu sein.

1) IWF World Economic Outlook Update, Januar 2018.

DEUTZ-Abnehmerbranchen mit positiver Entwicklung

Die wesentlichen Abnehmerbranchen von DEUTZ haben sich im Geschäftsjahr 2017 in allen Regionen positiv entwickelt. Die Nachfrage nach Baumaschinen hat in Europa um ca. 13 %2) , in Nordamerika um 5 %2) und in China um mehr als 30 %3) zugenommen. Das Wachstum im Material Handling lag in Europa bei 7 %2) . In Nordamerika3) war der Zuwachs bei Material Handling vergleichbar zur Entwicklung bei Baumaschinen. In China3) lag das Wachstum bei Material Handling geringfügig unter der Wachstumsrate von Baumaschinen. Die europäische Landtechnikbranche ist um bis zu 5 %3) gewachsen. Der Absatz leichter und mittelschwerer Lastkraftwagen in China verbesserte sich um bis zu 5 %3) , während der Heavy-Duty-Markt sehr stark gewachsen ist.

2) Lt. Power Systems Research (PSR).

3) Eigene Schätzung.

AUSWIRKUNGEN DES WIRTSCHAFTLICHEN UMFELDS AUF DIE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Marktumfeld deutlich aufgehellt

Insgesamt war das wirtschaftliche Umfeld 2017 deutlich positiver als im Jahr zuvor. Der Anstieg der Preise für Öl, Rohstoffe und landwirtschaftliche Güter im Jahr 2017 hat das Investitionsverhalten in allen wesentlichen Anwendungsbereichen und allen Regionen belebt. Darüber hinaus hatten europäische Kunden von DEUTZ ihre Lagerbestände bereits Ende 2016 weitgehend abgebaut, die sie vor dem letzten Emissionswechsel aufgebaut und die in den Vorjahren zu Minderbedarfen geführt hatten. Das Auftragsverhalten dieser Kunden hat sich insofern normalisiert und entsprach im Berichtsjahr wieder weitgehend ihren Bedarfen. Die Marktbelebung und der vorgenannte Lagerabbau haben bei DEUTZ zu deutlich gestiegenen Auftragseingängen geführt.

Die Weltwirtschaft ist im Geschäftsjahr 2017 um 3,7 % gewachsen. Der Umsatz von DEUTZ hat in diesem Zeitraum um 17,4 % zugelegt. Die Wirtschaft im Euro-Raum hat im Berichtsjahr ein Plus von 2,4 % verzeichnet. Auch die wesentlichen Abnehmerbranchen von DEUTZ - Baumaschinen, Material Handling und Landtechnik - entwickelten sich in dieser Region positiv. Der Umsatz von DEUTZ in unserem größten Markt EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) hat sich 2017 um 21,9 % erhöht.

Die US-amerikanische Wirtschaft hat ihren Wachstumskurs mit einem Plus von 2,3 % fortgesetzt. Auch die Nachfrage nach Baumaschinen und im Bereich Material Handling ist in Nordamerika angestiegen. Unser Umsatz in der Region Amerika hat sich um 11,9 % erhöht. Unser wichtiger Auslandsmarkt China lag mit einem Wirtschaftswachstum von 6,8 % auf Vorjahresniveau. Die Märkte für Baumaschinen sowie leichte und mittelschwere Lastkraftwagen konnten in diesem Umfeld leichte Zuwächse verzeichnen; der Heavy-Duty-Markt ist sogar deutlich gewachsen. Der Umsatz von DEUTZ ist in der Region Asien/ Pazifik dagegen leicht um 0,3 % zurückgegangen - im Vorjahr war ein Lizenzerlös angefallen.

Damit hat sich DEUTZ in fast allen Regionen und Anwendungsbereichen besser als der Markt entwickelt.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen)1)

in Mio. € (F&E-Quote in %)

1) Forschungs- und Entwicklungsausgaben abzüglich Zuschüssen von Entwicklungspartnern und Fördermitteln.

Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich ausge-weitet1)

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Berichtsjahr auf 70,9 Mio. € (2016: 53,5 Mio. €). Abzüglich von Zuschüssen von Entwicklungspartnern und Fördermitteln lagen die Ausgaben bei 67,0 Mio. € (2016: 50,4 Mio. €) und damit im Rahmen der Planung. Die F&E-Quote (nach Zuschüssen) - das Verhältnis von Netto-Entwicklungsausgaben zum Konzernumsatz - hat sich damit auf 4,5 % erhöht (2016: 4,0 %). Der Anstieg der F&E-Ausgaben gegenüber dem Vorjahreswert ist im Wesentlichen auf die Erweiterung unserer Produktpalette zurückzuführen. Von den Entwicklungsausgaben nach Zuschüssen wurden im Berichtsjahr 26,1 % aktiviert (2016: 18,1 %).

In der Segmentbetrachtung beliefen sich die Ausgaben nach Zuschüssen bei DEUTZ Compact Engines auf 63,5 Mio. € (2016: 47,7 Mio. €) und bei DEUTZ Customised Solutions auf 2,2 Mio. € (2016: 2,7 Mio. €). Im Segment Sonstiges sind Ausgaben nach Zuschüssen von 1,3 Mio. € angefallen (2016: 0,0 Mio. €); seit dem vierten Quartal 2017 werden hier Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Torqeedo berücksichtigt.

1) Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben handelt es sich um tatsächliche Ausgaben für F&E-Projekte. Diese unterscheiden sich von den Forschungs- und Entwicklungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen dahingehend, dass aktivierungspflichtige Entwicklungskosten abgezogen und Abschreibungen auf fertiggestellte Entwicklungsprojekte hinzugerechnet werden.

Stufe-V-zertifiziert

Im Zuge der Einführung der EU Stufe IV/ US Tier 4 haben wir in den Vorjahren unser Motorenportfolio komplett überarbeitet. Für die nächste europäische Emissionsstufe EU Stufe V2) , die ab dem Jahr 2019 einzuhalten ist, sind unsere Motoren ebenfalls gerüstet. Unsere TCD-Motoren im Bereich 3,6 bis 7,8 Liter haben im Jahr 2017 bereits weitgehend die Zertifikate für "Stufe V" erhalten - als erste weltweit. In den USA ist hinsichtlich der Einführung einer weiteren Emissionsstufe bis dato nichts bekannt.

2) Verordnung (EU) 2016/1628 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. September 2016.

Produktportfolio wird kontinuierlich arrondiert

Unsere Produktpalette erweitern wir mit Neuentwicklungen, Kooperationen und Akquisitionen. So befindet sich mit dem D/TD/TCD 2.2 ein 3-Zylinder-Motor in der Entwicklung, der auf dem bestehenden 4-Zylinder-Motor mit 2,9 Liter Hubraum basiert. Außerdem werden wir die kleineren Motoren neben einer Dieselversion auch für den Betrieb mit Flüssiggas (LPG) anbieten. Diese Anwendung ist insbesondere für Gabelstapler und andere Material-Handling-Anwendungen interessant. Daneben ist die Erweiterung auf "Bi-Fuel" geplant, das heißt der wahlweise Betrieb mit Flüssiggas oder Benzin.

Bei größeren Motoren planen wir die Einführung eines 4-Zylinder-Motors mit 9 Liter Hubraum sowie von 6-Zylinder-Motoren mit 12,0, 13,5 und 18,0 Liter Hubraum in Kooperation mit der Firma Liebherr Machines Bulle S.A. Diese Industriemotoren von 200 bis 620 kW stellen eine wichtige Erweiterung unseres oberen Leistungsspektrums dar.

Die Diskussion um den Dieselmotor beflügelt die Entwicklung neuer Technologien. So werden alternative Antriebe künftig auch in den Kernsegmenten von DEUTZ eine wichtige Rolle spielen. DEUTZ nutzt frühzeitig die sich aus dem veränderten Umfeld ergebenden Chancen und ergänzt seine innovativen Antriebssysteme mit der E-DEUTZ-Strategie, die auf die Entwicklung und Herstellung hybrider und vollelektrischer Antriebssysteme für Off-Highway-Anwendungen abzielt. Die Akquisition von Torqeedo, Marktführer im Bereich elektrischer Bootsantriebe, unterstützt und beschleunigt dabei die Elektrifizierung der Antriebsaggregate von DEUTZ maßgeblich. Potenziale liegen unter anderem in der deutlichen Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Betriebskosten.

Unsere mittelschweren Motoren sind bereits weitgehend "Stufe-V-zertifiziert". Als Folge davon ist die Nachfrageerwartung für diese Motoren gestiegen. Zudem ergeben sich aus der E-DEUTZ-Strategie neue Möglichkeiten für unser Produktportfolio. Deshalb haben wir entschieden, die völlige Neuentwicklung des bis dato geplanten 4-Zylinder-Motors 5.0 einzustellen und Kundenbedarfe durch unser bestehendes Produktportfolio bzw. Weiterentwicklungen bestehender Motoren mit deutlich niedrigeren Investitionen abzudecken. Zur diesbezüglichen Abschreibung verweisen wir auf die Ergebnisentwicklung auf Seite 41.

Ein besonderes Augenmerk haben wir zudem auf Datenübertragung und -auswertung gelegt (Industrie 4.0), um unseren Kunden zukünftig neue Dienstleistungen anzubieten. Als ersten Schritt konnten wir unseren Kunden unsere neue DEUTZ Connect App im November 2017 zur Verfügung stellen.

Vorentwicklungsaktivitäten gesteigert

Eine intensive Forschung und Entwicklung bildet auch zukünftig die Basis für innovative Produkte und Dienstleistungen von DEUTZ. Hier haben wir unsere Aktivitäten zuletzt hinsichtlich alternativer Kraftstoffe ausgeweitet. Dabei stehen neben Erdgas auch Wasserstoff und regenerativ erzeugte Kraftstoffe im Fokus. Auch die bereits erwähnten Projekte im Rahmen der E-DEUTZ-Strategie erfolgen derzeit noch im Rahmen von Vorentwicklungsaktivitäten.

BESCHAFFUNG

Im Geschäftsjahr 2017 waren die Einkaufsthemen insbesondere auf die Bereiche Versorgungssicherung und Qualitätsoptimierung fokussiert. Aufgrund der positiven weltwirtschaftlichen Entwicklung in einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen und Sektoren waren erhebliche Anstrengungen notwendig, damit die komplette Lieferkette dem Motorenbauteilebedarf in der erhöhten Geschwindigkeit folgen konnte. Auf Basis eines proaktiven Kapazitätsmanagements und einer zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen Logistik und Einkauf konnten größere Engpässe vermieden werden. In diesem Zusammenhang wurden Kapazitäten bei den Lieferanten mit potenziellen Lieferengpässen erweitert, um auch in Zukunft auf höhere Bedarfe und dynamischere Anpassungen reagieren zu können.

Rohstoffpreise ziehen das zweite Jahr in Folge an

Seit 2016 sehen wir eine Preiserhöhung in den Primärmärkten. Insgesamt lagen alle Jahresdurchschnittswerte im Jahr 2017 oberhalb der prognostizierten Bandbreiten. Die Auswirkungen konnten nur teilweise durch Einsparungsmaßnahmen und verbesserte Zukaufkonditionen ausgeglichen werden.

Maßnahmen zur Kostenreduzierung ausgeweitet

2017 wurden die Kostenreduzierungsmaßnahmen intensiv weiterverfolgt, um zum einen die Wettbewerbsfähigkeit für die nächste europäische Emissionsstufe EU Stufe V zu erhalten und zum anderen negative Kosteneffekte aus Rohstoffpreisen und der Materialbeschaffung auszugleichen. Der Fokus lag hierbei auf den Motorbaureihen kleiner 4 Liter und in den Materialgruppen Abgasnachbehandlung, Einspritztechnik und Steuergeräte.

Weitere Einsparpotenziale konnten wir erneut durch den Ausbau des Bezugs aus Schwellenländern heben. Durch den Start der Lokalisierung der Baureihe 2.9 in unserem Joint Venture DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. (China) werden wir die Kostensituation weiter verbessern, um dem steigenden Wettbewerbsdruck zu begegnen.

Beschaffung auf Bezug neuer innovativer Produkte vorbereitet

Die Beschaffungsabteilung hat sich den neuen Herausforderungen der E-DEUTZ-Strategie gestellt und innovative Produkte im Bereich von E-Maschinen, Leistungselektronik und Batterien in ihr Materialgruppenportfolio aufgenommen. Die technische und kommerzielle Entwicklung in diesen Bereichen hat im Berichtsjahr erheblich an Dynamik gewonnen.

PRODUKTION UND LOGISTIK

In den Bereichen Produktion und Logistik lag der Fokus im Geschäftsjahr 2017 vor allem auf den Themen Produkt- und Prozessqualität sowie Effizienz. Daneben haben wir zahlreiche Maßnahmen im Rahmen der Standortoptimierung plangemäß umgesetzt bzw. erfolgreich abgeschlossen.

Kölner Werke, Deutschland

Nach der Standortkonsolidierung in Köln und der Schließung des Werks in Köln-Deutz haben wir ebenso die Organisationseinheiten der Produktion in Köln unter einer Leitung zusammengeführt, um unsere Effizienz weiter zu steigern. Unser neues Wellenzentrum in Köln-Porz konnte am 6. April 2017 offiziell eröffnet werden. An unserem größten Standort in Köln-Porz haben wir im vergangenen Jahr verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Qualität in die Wege geleitet. Dazu zählten etwa die Optimierung und Erneuerung der Lackierroboter und der Applikationstechnik im Bereich der Farbgebung sowie der Ausbau von Qualitätsprüfungen entlang des Montageprozesses. Auch in den logistischen Abläufen wurde zur Absicherung der Auslieferqualität eine neue Verpackungstechnik mit Videodokumentation implementiert. Zur standardisierten Qualifikation unserer Mitarbeiter wurde eine DEUTZ-Produktionssystem-Lernfabrik aufgebaut; anhand von Lerninseln werden regelmäßig spezifische Themen geschult. Die Vorbereitungen zur Integration der neuen Gasmotoren sowie der Baureihe 2.2 in Montage, Prüffeld und Logistik laufen auf Hochtouren.

In unserem Kompetenzzentrum für Anbauteile in Herschbach wurde zur Einhaltung der Qualitätsanforderungen die zentrale Wasch- und Konservieranlage im Jahr 2017 komplett erneuert.

Werke Ulm und Übersee am Chiemsee

Die Verlagerung der Demontage, Befundung und Aufarbeitung der Xchange-Motoren aus dem Werk Übersee am Chiemsee in das Werk Ulm erfolgte termingerecht im Juni 2017. Auch während der Verlagerung konnten Umsatz und Absatz der Austauschmotoren erhöht werden. Mit Abschluss der Verlagerung wurde das Werk Übersee stillgelegt und die Standortkonsolidierung abgeschlossen.

Im Werk Ulm wurden 2017 die Vorbereitungen getroffen, um kundenspezifische Applikationen für die neuen Großmotoren aus der Kooperation mit Liebherr zu realisieren. Damit wurde der Ausbau des Werks Ulm zum Kleinserienwerk mit Fokus auf DCS-Produkte, Projektgeschäft, Austauschmotoren und auslaufende Baureihen weiter vorangetrieben.

Werk Zafra, Spanien

In unserem Werk in Zafra (Spanien) werden neben den Hauptbauteilen Zylinderkopf, Pleuel und Zahnräder auch die Kurbelgehäuse kleiner 4 Liter produziert. 2017 wurden die Kapazitäten erweitert - bei Kurbelgehäusen um 30 %.

Werk Pendergrass, USA

Aufgrund des starken Volumenwachstums im Xchange-Geschäft in den USA wurden weitere Mittel in die Steigerung der Produktivität und Ausbringung in unserem Werk in Pendergrass, Georgia (USA), investiert.

JOINT VENTURE DEUTZ DALIAN

Das Joint Venture DEUTZ Dalian, in dem wir unsere chinesischen Produktionsaktivitäten gebündelt haben, betreiben wir seit dem Jahr 2007 gemeinsam mit der First-Automotive-Works-Gruppe, einem der führenden Hersteller von Lastkraftwagen Chinas. In dem Gemeinschaftsunternehmen produzieren wir 3- bis 8-Liter-Dieselmotoren vor allem für Automotive- und Industrieanwendungen für den lokalen Markt. Durch die lokale Fertigung stellen wir die notwendige Nähe zu unseren Kunden her.

Der Absatz im Joint Venture DEUTZ Dalian ist im Geschäftsjahr 2017 um 5,6 % auf rund 64.000 Motoren zurückgegangen. Der Umsatz ist hingegen um 0,9 % auf 305,6 Mio. € gestiegen. Bereinigt um Wechselkurseffekte ist der Umsatz um 5,2 % gewachsen. Der positive Ergebnisbeitrag der Gesellschaft betrug im Rahmen der At-equity-Konsolidierung 1,9 Mio. € (2016: Verlustbeitrag von 5,7 Mio. €).

AUFTRAGSEINGANG

DEUTZ-Konzern: Auftragseingang

in Mio. €

Auftragseingang deutlich höher als im Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2017 erhielt der DEUTZ-Konzern Bestellungen im Wert von 1.556,5 Mio. €. Dies sind 23,4 % mehr als im Vorjahr mit 1.261,4 Mio. €. Dabei legten alle wesentlichen Anwendungsbereiche zu: Material Handling um 44,1 %, die Landtechnik um 39,3 %, Baumaschinen um 29,9 % und Stationäre Anlagen um 16,7 %. Der Anwendungsbereich Automotive gab um 19,9 % nach - unser Geschäft mit LKW- und Busmotoren verl agert sich zunehmend zu unserem chinesischen Joint Venture DEUTZ Dalian, das at-equity konsolidiert wird und insofern nicht in den Vertriebsdaten des DEUTZ-Konzerns enthalten ist. Das Servicegeschäft setzte die gute Entwicklung der letzten Jahre mit einem Plus von 9,6 % fort. Unterjährig war die Entwicklung ebenfalls positiv: In allen Quartalen wurden die Vorjahreswerte übertroffen. Im vierten Quartal 2017 erhielten wir Bestellungen im Wert von 382,7 Mio. €; dies sind 17,4 % mehr als im Vorjahresquartal. Seit dem vierten Quartal 2017 werden DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) und Torqeedo voll konsolidiert, so dass deren Auftragseingang im Schlussquartal enthalten ist.

DEUTZ-Konzern: Auftragseingang nach Quartalen

in Mio. €

Der Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2017 auf 270,9 Mio. €. Damit lag er 41,8 % über dem Vorjahreswert von 191,0 Mio. €.

ABSATZ

DEUTZ-Konzern: Absatz

in Stück

Deutlich mehr Motoren abgesetzt

Im Geschäftsjahr 2017 hat DEUTZ 161.646 Motoren verkauft und damit 22,0 % mehr als im Vorjahr, in dem 132.539 Motoren abgesetzt worden waren. Signifikant wuchs der Absatz in den Anwendungsbereichen Material Handling mit 42,1 %, in der Landtechnik mit 26,1 % und im Anwendungsbereich Baumaschinen mit 25,9 %. Im Anwendungsbereich Automotive wurden hingegen 26,9 % weniger Motoren verkauft, bei Stationären Anlagen 2,4 % weniger.

DEUTZ-Konzern: Absatz nach Anwendungsbereichen

in Stück (Vorjahreswerte)

Dabei konnten im Berichtsjahr alle Regionen zulegen: Unser größter Absatzmarkt EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) verzeichnete ein Plus von 24,7 % auf 110.263 verkaufte Motoren. In Amerika stieg der Absatz mit 35.640 Motoren um 14,2 % und in der Region Asien/Pazifik wurde der Absatz um 21,6 % auf 15.743 Motoren ausgeweitet.

DEUTZ-Konzern: Absatz nach Regionen

in Stück (Vorjahreswerte)

In allen Quartalen konnten die Vorjahreswerte übertroffen werden. Im Schlussquartal hat DEUTZ mit 43.367 Motoren 35,1 % mehr verkauft als im vierten Quartal 2016 und 12,1 % mehr als im dritten Quartal 2017. Im vierten Quartal 2017 ist mit 1.235 Motoren erstmals auch der Absatz von Torqeedo enthalten.

DEUTZ-Konzern: Konzernabsatz nach Quartalen

in Stuck

ERTRAGSLAGE

DEUTZ-Konzern: Umsatz

in Mio. €

Umsatz signifikant gesteigert

Im Geschäftsjahr 2017 erzielte DEUTZ Umsatzerlöse von 1.479,1 Mio. € und damit 17,4 % mehr als im Vorjahr (2016: 1.260,2 Mio. €). Damit haben wir unsere im Geschäftsbericht 2016 veröffentlichte Prognose eines deutlichen Umsatzwachstums in vollem Umfang erfüllt. Hierbei ist der Durchschnittspreis der verkauften Motoren - anders als von uns geplant - geringfügig gesunken, da wir im Produktmix mehr Motoren der niedrigen Leistungsklassen verkauft haben.

DEUTZ-Konzern: Konzernumsatz nach Quartalen

in Mio. €

Unterjährig konnten wir wie beim Umsatz in allen Quartalen die Vorjahreswerte übertreffen. Im vierten Quartal erlösten wir

385,9 Mio. €; dies sind 22,6 % mehr als im Vorjahresquartal und 7,6 % mehr als im dritten Quartal 2017. Damit war das vierte Quartal 2017 zugleich das stärkste im Berichtsjahr.

DEUTZ-Konzern: Umsatz nach Anwendungsbereichen

in Mio. € (Vorjahreswerte)

In der Betrachtung nach Anwendungsbereichen ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild: Die Anwendungsbereiche Material Handling (40,5 %), Landtechnik (30,6 %) und Baumaschinen (25,0 %) konnten ihre Umsatzerlöse jeweils stark ausweiten. Auch das Servicegeschäft und Stationäre Anlagen verzeichneten ein Plus von 7,6 % bzw. 3,2 %. Dagegen gab Automotive um 27,3 % nach.

DEUTZ-Konzern: Umsatz nach Regionen

in Mio. € (Vorjahreswerte)

In der regionalen Betrachtung lag der Umsatz in unserer Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) mit 1.063,5 Mio. € 21,9 % über Vorjahr. In der Region Amerika wurde der Umsatz um 11,9 % auf 268,1 Mio. € gesteigert. Die Region Asien/Pazifik verzeichnete hingegen mit 147,5 Mio. € etwas niedrigere Umsatzerlöse (-0,3 %) als im Vorjahr - ein Lizenzerlös im Vorjahr hat sich hier im Berichtsjahr nicht wiederholt.

Ergebnisentwicklung

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA vor Sondereffekten) lag im Geschäftsjahr 2017 bei 135,9 Mio. € und damit 21,7 Mio. € über dem Vorjahreswert von 114,2 Mio. €. Die EBITDA-Marge (vor Sondereffekten) hat sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 leicht auf 9,2 % verbessert (2016: 9,1 %). Die EBITDA-Marge im Vorjahr war ¡30r-dings durch ein Lizenzgeschäft begünstigt. Der Ergebnisbeitrag daraus betrug 5,5 Mio. €.

Nach Abschreibungen betrug das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) des Berichtsjahres 42,4 Mio. € (2016: 23,4 Mio. €). Der deutliche Anstieg in Höhe von 19,0 Mio. € ist neben dem höheren Geschäftsvolumen durch ein verbessertes At-equity-Ergebnis bedingt. Den positiven Effekten standen gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (inkl. einer außerplanmäßigen Abschreibung im vierten Quartal 2017) sowie negative Fremdwährungseffekte gegenüber. Zudem führte das schnelle Hochfahren von Kapazitäten aufgrund der sprunghaft gestiegenen Nachfrage im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere in der Logistik zu temporären Mehrkosten. Die EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) hat sich im Geschäftsjahr 2017 auf 2,9 % verbessert (2016: 1,9 %). Zu Beginn des Jahres waren wir von einem moderaten Anstieg der EBIT-Marge vor Sondereffekten ausgegangen. Mit einem Anstieg der EBIT-Marge von 1 %-Punkt haben wir unsere Prognose in vollem Umfang erfüllt.

Im vierten Quartal 2017 lag das operative Ergebnis (vor Sondereffekten) bei 14,6 Mio. €. Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2017: 5,0 Mio. €) und zum Vorjahresquartal (Q4 2016: 3,7 Mio. €) ist es damit insbesondere bedingt durch das deutlich höhere Geschäftsvolumen signifikant um 9,6 Mio. € bzw. 10,9 Mio. € gestiegen. Die EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) betrug im vierten Quartal 3,8 % (Q3 2017: 1,4 %; Q4 2016: 1,2 %).

DEUTZ-Konzern: Operatives Ergebnis und EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)

in Mio. € (EBIT-Rendite in %)

DEUTZ-Konzern: Operatives Ergebnis (EBIT) nach Quartalen (vor Sondereffekten)

in Mio. € (EBiltRendite in %)

Infolge der Steigerung unseres operativen Ergebnisses hat sich unsere interne Steuerungsgröße Return on Capital Employed (ROCE vor Sondereffekten)1) von 3,1 % im Vorjahr auf 5,5 % deutlich verbessert. Zu Beginn des Berichtsjahres sind wir von einer leichten Steigerung des ROCE gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 ausgegangen. Aufgrund der vorgenannten Effekte konnten wir diese Prognose übertreffen.

Anders als im Vergleichszeitraum 2016 fielen im Berichtsjahr hohe positive Sondereffekte von insgesamt 104,1 Mio. € an. Nach Berücksichtigung der Sondereffekte lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 146,5 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 123,1 Mio. € (2016: 23,4 Mio. €). Die Sondereffekte betrafen mit +98,8 Mio. € den Gewinn aus der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz (nach Abzug von Transaktionskosten und vor einer finalen Kaufpreisrate). Des Weiteren resultierten +10,0 Mio. € aus der Veräußerung des Erbbaurechts unserer Tochtergesellschaft Ad. Strüver an einem nicht mehr zu Produktionszwecken genutzten Grundstück in Hamburg. Diesen positiven Sondereffekten standen im Berichtsjahr negative Sondereffekte in Höhe von 4,7 Mio. € gegenüber. Im Rahmen der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Akquisitionen der Torqeedo GmbH, Gilching, und der IML Motori S.r.l., Mailand (Italien), sind Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 4,7 Mio. € angefallen.

1) Return on Capital Employed (ROCE): Verhältnis von EBIT zu durchschnittlichem Capital Employed. Capital Employed: Bilanzsumme abzüglich Zahlungsmitteln und -äquivalenten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten basierend auf Durchschnittswerten von zwei Bilanzstichtagen.

DEUTZ-Konzern: Übersicht zur Ertragslage

scroll

in Mio. € 2017 2016
Umsatzerlöse 1.479,1 1.260,2
Umsatzkosten -1.222,9 -1.041,6
Forschungs- und Entwicklungskosten -94,8 -77,5
Vertriebs- und Verwaltungskosten -120,3 -104,7
Sonstige betriebliche Erträge 144,1 17,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen -42,1 -26,7
Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen 2,5 -5,1
Übriges Finanzergebnis 0,9 1,1
Operatives Ergebnis (EBIT) 146,5 23,4
Sondereffekte 104,1 -
EBIT (vor Sondereffekten) 42,4 23,4
Zinsergebnis -2,4 -3,5
Ertragsteueraufwendungen -22,9 -3,9
Konzernergebnis 121,2 16,0

Umsatzkosten

Die Umsatzkosten beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 1.222,9 Mio. € (2016: 1.041,6 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 181,3 Mio. € ist vor allem auf das deutlich gestiegene Geschäftsvolumen und den entsprechend höheren Materialaufwand zurückzuführen. Die Brutto-marge1) lag mit 17,3 % auf dem Niveau des Vorjahres (2016: 17,3 %). Während in der Vergleichsperiode der Ergebnisbeitrag aus dem Lizenzgeschäft die Bruttomarge positiv beeinflusst hat, wirkten im Berichtszeitraum kapazitätsbedingte Mehrkosten in der Logistik belastend.

1) Bruttomarge: Verhältnis von Umsatzerlösen abzüglich Umsatzkosten zu Umsatzerlösen (ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen).

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Berichtsjahr 94,8 Mio. € (2016: 77,5 Mio. €). Sie bestehen im Wesentlichen aus Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 17,3 Mio. € resultierte neben der höheren Forschungs- und Entwicklungstätigkeit aus einer außerplanmäßigen Abschreibung eines noch nicht fertiggestellten Entwicklungsprojekts in Höhe von 8,8 Mio. €. Der spürbar gestiegene Marktausblick für unsere bereits für die Stufe V zertifizierten Baureihen im Bereich 4 bis 6 Liter Hubraum führte umgekehrt zu einer deutlich geringeren Nachfrageerwartung für die Baureihe 5.0, so dass das Entwicklungsprojekt aus Wirtschaftlichkeitsgründen vollständig wertberichtigt wurde. Es wird auch bis auf Weiteres nicht weiterverfolgt. In diesem Zusammenhang wurde die Nutzungsdauer der Baureihen 4.1 und 6.1 verlängert. Hierzu verweisen wir auf die Erläuterungen zu selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten auf Seite 96 im Konzernanhang.

Vertriebskosten

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Vertriebskosten auf 78,8 Mio. € (2016: 68,0 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 10,8 Mio. € resultiert hauptsächlich aus verstärkten Vertriebsaktivitäten und dem damit einhergehenden Personalaufbau. Zudem beinhalten die Vertriebskosten des Berichtsjahres aufgrund der Erstkonsolidierung von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) zum 1. Oktober 2017 auch die im vierten Quartal aufgelaufenen Vertriebskosten dieser Gesellschaften.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr bei 144,1 Mio. €. Gegenüber dem Vergleichszeitraum belief sich der Anstieg auf 126,4 Mio. € (2016: 17,7 Mio. €). Dies ist insbesondere durch die Erträge aus der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz (114,6 Mio. €) und des Erbbaurechts unserer Tochtergesellschaft Ad. Strüver KG an einem Grundstück in Hamburg (10,5 Mio. €) bedingt. Die Ergebnisse der beiden Transaktionen wurden den Sondereffekten zugeordnet. Abzüglich der Sondereffekte haben sich die sonstigen betrieblichen Erträge insbesondere aufgrund gestiegener Erträge aus Weiterbelastungen leicht erhöht.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 42,1 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr betrug der Anstieg 15,4 Mio. € (2016: 26,7 Mio. €). Entscheidend dafür waren insbesondere die folgenden Sondereffekte: Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz sind Transaktionskosten - insbesondere Aufwendungen für Makler- und Beratungsleistungen sowie Grunderwerbsteuer - in Höhe von insgesamt 13,5 Mio. € angefallen. Zudem wurde die im Jahr 2015 für Maßnahmen zur Standortoptimierung gebildete Rückstellung um die noch erwarteten Kosten für die Räumung des Standorts Köln-Deutz von 2,3 Mio. € erhöht. Schließlich sind im Rahmen der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Akquisitionen von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 4,7 Mio. € angefallen. Ohne Sondereffekte haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen trotz deutlich höherer Währungskursverluste um 5,6 Mio. € reduziert. Dies ist in erster Linie bedingt durch geringere Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen, Pensionsrückstellungen und Wertberichtigungen auf Forderungen.

Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen Das

Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen hat sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 um 7,6 Mio. € auf 2,5 Mio. € deutlich verbessert (2016: -5,1 Mio. €). Die Veränderung ist auf die deutliche Ergebnisverbesserung unseres chinesischen Joint Ventures DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. zurückzuführen. Weitere Informationen hierzu sind im Kapitel Joint Venture DEUTZ Dalian auf Seite 38 zu finden.

Zinsergebnis

Das Zinsergebnis hat sich aufgrund einer geringeren Kreditinanspruchnahme, verbesserter Konditionen sowie einer höheren Aktivierung von Fremdkapitalzinsen gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. € auf -2,4 Mio. € verbessert (2016: -3,5 Mio. €).

Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand lag im Berichtsjahr bei 22,9 Mio. € (2016: 3,9 Mio. €). Die originären Steueraufwendungen betrugen 23,3 Mio. €; dies bedeutet einen Anstieg von 14,0 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2016: 9,3 Mio. €). Diese Erhöhung ist insbesondere auf die Ergebnisverbesserung bei der DEUTZ AG zurückzuführen. Dem gegenüber standen latente Steuererträge in Höhe von 0,4 Mio. € (2016: 5,4 Mio. €).

Ergebnis je Aktie

Das Konzernergebnis ist im Berichtszeitraum um 105,2 Mio. € auf 121,2 Mio. € gestiegen (2016: 16,0 Mio. €). Dies führte zu einem deutlich verbesserten Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,00 € (2016: 0,14 €).

GESCHÄFTSENTWICKLUNG SEGMENTE

DEUTZ-Konzern: Segmente

scroll

in Mio. € 2017 2016
Auftragseingang
DEUTZ Compact Engines 1.290,4 1.011,6
DEUTZ Customised Solutions 261,3 249,8
Sonstiges 4,8 -
Gesamt 1.556,5 1.261,4
Absatz (in Stück)
DEUTZ Compact Engines 151.671 123.179
DEUTZ Customised Solutions 8.740 9.360
Sonstiges 1.235 -
Gesamt 161.646 132.539
Umsatz
DEUTZ Compact Engines 1.227,5 1.000,8
DEUTZ Customised Solutions 247,9 259,4
Sonstiges 3,7 -
Gesamt 1.479,1 1.260,2
EBIT
DEUTZ Compact Engines 22,5 -6,1
DEUTZ Customised Solutions 24,5 32,7
Sonstiges -4,6 -3,2
Gesamt 42,4 23,4

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ COMPACT ENGINES (DCE)

Deutlich mehr Bestellungen als im Vorjahr

Das Segment DEUTZ Compact Engines (DCE) hat im Berichtsjahr Bestellungen im Wert von 1.290,4 Mio. € erhalten; dies sind 27,6 % mehr als im Vorjahr mit 1.011,6 Mio. €. Dabei verzeichneten alle Anwendungsbereiche bis auf Automotive eine positive Entwicklung. Der Auftragsbestand betrug zum Geschäftsjahresende 209,0 Mio. €; dies sind 43,6 % mehr als Ende 2016.

Absatz um 23,1 % erhöht

Der Absatz im Segment DCE ist deutlich auf 151.671 Motoren gestiegen. Im Vorjahr hatte er bei 123.179 Motoren gelegen. In unserem größten Absatzmarkt EMEA wurden 105.381 Motoren verkauft und damit 26,9 % mehr als im Vorjahr. In der Region Amerika stieg der Absatz um 12,5 % und in der Region Asien/Pazifik um 23,3 %. Dabei konnten alle Anwendungsbereiche bis auf Automotive und Stationäre Anlagen ihren Absatz erhöhen.

Umsatzerlöse signifikant ausgeweitet

Die Umsatzerlöse des Segments DCE lagen mit 1.227,5 Mio. € um 22,7 % über dem Vorjahreswert von 1.000,8 Mio. €. Die Region EMEA legte um 26,4 % auf 911,7 Mio. € zu. Auch in Amerika und Asien/Pazifik stieg der Umsatz deutlich um 12,5 % auf 225,5 Mio. € bzw. 14,0 % auf 90,3 Mio. €. Der Umsatz nach Anwendungsbereichen war bis auf Automotive durchweg positiv: Am stärksten zulegen konnten die Anwendungsbereiche Material Handling mit einem Plus von 43,0 %, die Landtechnik mit 31,4 % und Baumaschinen mit 25,1 %. Auch der Anwendungsbereich Stationäre Anlagen und das Servicegeschäft weiteten ihre Umsatzerlöse um 5,1 % bzw. 11,1 % aus. Dagegen gingen die Umsatzerlöse im Anwendungsbereich Automotive um 26,8 % zurück.

Gutes Schlussquartal

Im vierten Quartal 2017 belief sich der Auftragseingang im Segment DCE auf 321,1 Mio. €. Dies sind 19,9 % mehr als im Vorjahresquartal und 4,4 % mehr als im Vorquartal. Der Absatz ist im Vorjahresvergleich um 33,0 % auf 39.724 Motoren gestiegen; damit hat er auch den Wert des Vorquartals um 8,9 % übertroffen. Der Umsatz betrug im Schlussquartal 319,9 Mio. €; dies sind 27,4 % mehr als im vierten Quartal 2016 und 8,8 % mehr als im dritten Quartal 2017.

DEUTZ Compact Engines: Umsatz nach Anwendungsbereichen

in Mio. € (Vorjahreswerte)

Operatives Ergebnis DCE deutlich verbessert

Das operative Ergebnis im Segment DEUTZ Compact Engines (EBIT vor Sondereffekten) lag im Geschäftsjahr 2017 bei 22,5 Mio. € (2016: -6,1 Mio. €). Entscheidend für den Turnaround in Höhe von 28,6 Mio. € waren insbesondere das gestiegene Geschäftsvolumen sowie ein verbessertes At-equity-Ergebnis. Dem gegenüber standen vor allem höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, negative Fremdwährungseffekte sowie gestiegene Kosten für Frachten. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beinhalteten eine außerplanmäßige Abschreibung auf ein Entwicklungsprojekt in Höhe von 8,8 Mio. €.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ CUSTOMISED SOLUTIONS (DCS)

Auftragseingang leicht über Vorjahr

Das Segment DEUTZ Customised Solutions (DCS) erhielt im Berichtsjahr Bestellungen im Wert von 261,3 Mio. €; dies sind 4,6 % mehr als im Vorjahr mit 249,8 Mio. €. Dabei konnten alle Anwendungsbereiche bis auf Automotive und Material Handling zulegen. Der Auftragsbestand betrug am Jahresende 59,7 Mio. €; damit war er 31,2 % höher als im Vorjahr.

Absatz etwas niedriger

Der Absatz im Segment DCS ist im Berichtsjahr um 6,6 % auf 8.740 Motoren zurückgegangen. Dabei war die regionale Entwicklung in Amerika und Asien/Pazifik positiv, während der Absatz in der Region EMEA nachgab.

Umsatz geht geringer als Absatz zurück

Der Umsatz im Segment DCS ist im Berichtszeitraum um 4,4 % auf 247,9 Mio. € gesunken. In der Region EMEA lagen die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau. In der Region Amerika legten sie um 3,8 % zu, während sie in der Region Asien/Pazifik - auch bedingt durch einen Lizenzerlös im Vorjahr - um 17,5 % zurückgingen. Bei den Anwendungsbereichen war die Entwicklung sehr differenziert: Der Anwendungsbereich Baumaschinen wuchs kräftig um 22,8 %. Auch das Servicegeschäft legte um 2,8 % zu und Material Handling lag auf Vorjahresniveau. Dagegen gaben die Anwendungsbereiche Automotive um 27,8 % und Stationäre Anlagen um 3,8 % nach.

Viertes Quartal bis auf Absatz rückläufig

Im vierten Quartal 2017 lag der Auftragseingang im Segment DCS bei 56,8 Mio. € und damit 2,4 % unter dem Vorjahreswert sowie 10,0 % unter dem Wert des Vorquartals. Der Absatz des Schlussquartals übertraf den Vorjahreswert mit 2.408 Motoren um 7,9 %. Auch gegenüber dem Vorquartal konnte er um 8,7 % zulegen. Der Umsatz des Segments DCS ging im letzten Quartal um 2,0 % gegenüber Vorjahr bzw. 3,7 % gegenüber dem Vorquartal auf 62,3 Mio. € zurück.

DEUTZ Customised Solutions: Umsatz nach Anwendungsbereichen

in Mio. € (Vorjahreswerte)

Operatives Ergebnis DCS unter Vorjahr

Im Segment DEUTZ Customised Solutions belief sich das operative Ergebnis im Berichtsjahr auf 24,5 Mio. € (2016: 32,7 Mio. €). Der Rückgang in Höhe von 8,2 Mio. € ist im Wesentlichen auf den positiven Ergebnisbeitrag aus dem Lizenzgeschäft im Vorjahr in Höhe von 5,5 Mio. € zurückzuführen. Zudem hat sich das Geschäftsvolumen im Berichtszeitraum verringert.

SONSTIGES

Der Auftragseingang im Segment Sonstiges, das seit dem 1. Oktober 2017 auch Torqeedo enthält, belief sich auf 4,8 Mio. €. Der Absatz betrug in diesem Zeitraum 1.235 Motoren. Der Umsatz im Segment Sonstiges lag bei 3,7 Mio. €.

Das operative Ergebnis im Segment Sonstiges betrug im Berichtsjahr -4,6 Mio. € (2016: -3,2 Mio. €). Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Ergebnis um 1,4 Mio. € vermindert. Bedingt durch die Erstkonsolidierung von Torqeedo zum 1. Oktober 2017 beinhaltet das Segmentergebnis im Geschäftsjahr 2017 auch das operative Ergebnis von Torqeedo aus dem vierten Quartal 2017 in Höhe von -4,7 Mio. €. Da das Produktangebot von Torqeedo in erster Linie für den Anwendungsbereich Marine konzipiert ist, fällt das vierte Quartal saisonbedingt schwächer aus.

FINANZLAGE

GRUNDSÄTZE UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTS

DEUTZ-Konzern: Übersicht zur Finanzlage

scroll

in Mio. € 2017 2016
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 112,7 63,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -27,3 -55,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -32,6 -26,8
Veränderung des Zahlungsmittelbestands 52,8 -18,4
Free Cashflow fortgeführte Aktivitäten 82,5 4,7
Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. 143,8 91,8
Kurz- und langfristige zinstragende Finanzschulden am 31.12. 45,6 60,2
Nettofinanzposition am 31.12. 98,2 31,6

Free Cashflow: Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzüglich Nettozinsausgaben.

Nettofinanzposition: Zahlungsmittel und -äquivalente abzgl. kurz- und langfristiger zinstragender Finanzschulden.

Zentrale Treasuryverantwortung

Die Verantwortung für das Finanzmanagement im DEUTZ-Konzern trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. Das Finanzmanagement umfasst vor allem die Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel und die Steuerung der Inanspruchnahmen innerhalb des Konzerns, das Pooling der liquiden Mittel sowie die konzernweite Absicherung von Zins-, Fremdwährungs- und Rohstoffrisiken.

FINANZIERUNG

Syndizierter Kredit und ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank sichern ausreichende Liquidität

Zur Sicherung der Liquidität steht DEUTZ eine von einem Bankenkonsortium eingeräumte syndizierte revolvierende Betriebsmittellinie über 160 Mio. € zur Verfügung, die wir im Berichtsjahr zu verbesserten Konditionen verlängert haben. Diese Linie ist variabel verzinst, unbesichert und hat eine Laufzeit bis Juni 2022. Die Barlinie kann wahlweise als bilaterale Kontokorrentlinie (bis zu 60 Mio. €) oder in Form von Ziehungen mit Zinsperioden von drei bis sechs Monaten in Anspruch genommen werden.

Darüber hinaus hat uns die Europäische Investitionsbank ein zu tilgendes Darlehen eingeräumt, das am 31. Dezember 2017 mit 39,6 Mio. € valutierte. Das ebenfalls unbesicherte Darlehen ist bis Juli 2020 zu tilgen. Bei diesem Darlehen haben wir uns gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert.

Teil der Vertragsvereinbarung bei beiden Krediten ist die Verpflichtung von DEUTZ, bestimmte Finanzkennzahlen einzuhalten, die jedoch unseren Spielraum für Wachstumsprojekte nicht einengen. Mit der Betriebsmittellinie und dem Darlehen der Europäischen Investitionsbank ist die Finanzierung unserer Projekte und des weiteren Wachstums in den nächsten Jahren abgesichert.

Forderungsmanagement durch Factoring optimiert

Der Verkauf von Forderungen ist ein wichtiges Instrument zur Optimierung des Forderungsmanagements. Aufgrund unserer Kundenstruktur mit Forderungen bester Bonität ist Factoring zudem ein günstiges Instrument zur Verbesserung des Working Capitals, zumal die Vorfinanzierung der Produktion und Zahlungsziele, die wir unseren Kunden eingeräumt haben, eine hohe Liquidität binden. Das Volumen des Forderungsverkaufs ist am Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr geschäftsbedingt leicht angestiegen. So wiesen wir zum Ende des Geschäftsjahres 2017 ein Volumen von rund 117 Mio. € aus (31. Dezember 2016: 111 Mio. €).

DEUTZ-Konzern: Veränderung der flüssigen Mittel

in Mio. €

1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen.

CASHFLOW

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag im Berichtsjahr bei 112,7 Mio. € (2016: 63,8 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum betrug 48,9 Mio. € und ist hauptsächlich auf das höhere operative Ergebnis sowie die Entwicklung der sonstigen Forderungen zurückzuführen. Während sich die sonstigen Forderungspositionen im Vorjahr stärker aufgebaut haben, wurden diese im Berichtsjahr großteils ausgeglichen. Auch die Veränderung des Working Capitals hat zu dieser Cashflow-Entwicklung beigetragen. Der Anstieg des Working Capitals ist im Vorjahr deutlich stärker ausgefallen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 27,3 Mio. €. Neben den höheren Investitionen in das immaterielle Vermögen aufgrund des Erwerbs von Vertriebs- und Servicerechten von der Liebherr Machines Bulle S.A. war die Investitionstätigkeit insbesondere durch folgende Effekte gekennzeichnet: Zum einen wurden im Geschäftsjahr 2017 die Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz veräußert. Zum anderen hat die DEUTZ AG jeweils 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Torqeedo GmbH, Gilching, und der DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (vormals IML Motori S.r.l.), erworben.

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich im Berichtszeitraum ein Mittelabfluss in Höhe von 32,6 Mio. € (2016: 26,8 Mio. €). Der Mittelabfluss war im Geschäftsjahr 2017 insbesondere durch die Rückführung von Darlehen und durch eine Dividendenzahlung an die Aktionäre in Höhe von 8,5 Mio. € geprägt.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und -äquivalenten ist im Geschäftsjahr 2017 um 52,0 Mio. € auf 143,8 Mio. € gestiegen (31. Dezember 2016: 91,8 Mio. €). Die Nettofinanzposition1) lag zum 31. Dezember 2017 bei 98,2 Mio. €; dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresstichtag um 66,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 31,6 Mio. €).

Der Free Cashflow2) hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum trotz der getätigten Akquisitionen aufgrund der vorgenannten Veräußerungen von Vermögenswerten sowie der sehr positiven Entwicklung des operativen Cashflows um 77,8 Mio. € auf 82,5 Mio. € signifikant verbessert (2016: 4,7 Mio. €). Unsere Erwartung zu Beginn des Geschäftsjahres 2017 - ein Free Cashflow im mittleren bis höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich - haben wir damit erreicht.

1) Nettofinanzposition: Zahlungsmittel und -äquivalente abzüglich kurz- und langfristiger zinstragender Finanzschulden.

2) Free Cashflow: Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzüglich Nettozinsausgaben.

INVESTITIONEN

Unsere Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach Investitionszuschüssen beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf insgesamt 72,2 Mio. € und lagen damit 10.2 Mio. € über dem Vorjahreswert von 62,0 Mio. €. Davon entfielen 34,9 Mio. € (2016: 49,3 Mio. €) auf Sachanlagen und 37.3 Mio. € (2016: 12,7 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte. Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen. Zudem standen die Zugänge im Zusammenhang mit der neuen Baureihe TCD 2.2 sowie den letzten Maßnahmen zur Standortoptimierung. Im ersten Halbjahr 2017 haben wir zudem abschließende Investitionen im Rahmen der zweiten Stufe der Verlagerung des Austauschmotorenwerks von Übersee nach Ulm sowie in den Aufbau des Wellenzentrums in Köln-Porz getätigt.

Die Investitionen in das immaterielle Vermögen waren hauptsächlich durch die Neu- und Weiterentwicklung unserer Motoren gekennzeichnet. Des Weiteren stand der Erwerb von Vertriebs- und Servicerechten im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit der Liebherr Machines Bulle S.A. im Fokus der Investitionstätigkeit.

Vor Aktivierung der Entwicklungsleistungen beliefen sich die Investitionsausgaben auf 54,7 Mio. € (2016: 52,9 Mio. €). Unsere Prognose in Höhe von 70,0 Mio. € haben wir um gut 15,0 Mio. € unterschritten. Dies ist in erster Linie auf eine zeitliche Verschiebung von Investitionsausgaben in den Fertigungs- und Montagebereich zurückzuführen. Zudem waren die Investitionen im Zusammenhang mit der Standortoptimierung geringer als geplant.

Im Hinblick auf die Aktivierung von Entwicklungsleistungen haben wir unseren Prognosewert von 15,0 Mio. € um knapp 2,5 Mio. € überschritten. Dies ist auf eine gestiegene Aktivierungsquote zurückzuführen.

Der größte Teil der Gesamtinvestitionen nach Investitionszuschüssen entfiel wie im Vorjahr auf den Bereich DEUTZ Compact Engines (2017: 51,7 Mio. €; 2016: 55,0 Mio. €). Bei DEUTZ Customised Solutions wurden 20,1 Mio. € (2016: 7,0 Mio. €) investiert - diesem Segment sind die neuen Großmotoren in Kooperation mit Liebherr zugeordnet. Im Bereich Sonstiges beliefen sich die Investitionen auf 0,4 Mio. € (2016: 0,0 Mio. €) infolge von Investitionen der Torqeedo GmbH im vierten Quartal 2017.

Neben den Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte standen insbesondere die Akquisitionen von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) im Zentrum der Investitionstätigkeit des Berichtsjahres. Die Investitionen für die zum 1. Oktober 2017 erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogenen Gesellschaften beliefen sich auf 73,9 Mio. € bzw. 11,4 Mio. €. Hinsichtlich der im Rahmen der Akquisitionen erworbenen einzelnen Vermögenswerte und Schulden verweisen wir auf den Konzernanhang, Seite 92 ff.

VERMÖGENSLAGE

DEUTZ-Konzern: Übersicht zur Vermögenslage

scroll

in Mio.€ 31.12.2017 31.12.2016 Veränderung
Langfristiges Vermögen 603,4 563,6 39,8
Kurzfristiges Vermögen 609,3 495,7 113,6
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0,4 0,4 -
Vermögen gesamt 1.213,1 1.059,7 153,4
Eigenkapital 599,2 491,1 108,1
Langfristige Schulden 240,4 265,0 -24,6
Kurzfristige Schulden 373,5 303,6 69,9
Eigenkapital und Schulden gesamt 1.213,1 1.059,7 153,4
Working Capital (in Mio. €) 222,2 204,3 17,9
Working-Capital-Quote (Stichtag, in %) 15,0 16,2 -1,2
Working-Capital-Quote (Durchschnitt, in %) 13,4 17,9 -4,5
Eigenkapitalquote (in %) 49,4 46,3 3,1

Working Capital: Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Eigenkapital und Schulden gesamt.

Langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte des DEUTZ-Konzerns betrugen zum 31. Dezember 2017 603,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 563,6 Mio. €). Der Anstieg in Höhe von 39,8 Mio. € ist hauptsächlich auf höhere immaterielle Vermögenswerte zurückzuführen. Zum einen führten die Akquisitionen von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) zum Ansatz von Geschäfts- und Firmenwerten in Höhe von 48,0 Mio. € sowie einem Anstieg sonstiger immaterieller Vermögenswerte von 24,2 Mio. €. Zum anderen haben wir im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit Liebherr Machines Bulle S.A. Vertriebs- und Servicerechte erworben. Andere langfristige Vermögenswerte sind hingegen im Berichtszeitraum gesunken.

Kurzfristige Vermögenswerte

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Vorjahresvergleich um 113,6 Mio. € auf 609,3 Mio. € deutlich gestiegen (31. Dezember 2016: 495,7 Mio. €). Ausschlaggebend hierfür war der gestiegene Bestand an Zahlungsmitteln und -äquivalenten. Zudem haben sich die Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bedingt durch das höhere Geschäftsvolumen und durch die Erstkonsolidierung von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) deutlich erhöht.

DEUTZ-Konzern: Bilanzstruktur

in % (Vorjahreswerte)

Working Capital

Das Working Capital ist zum 31. Dezember 2017 auf 222,2 Mio. € gestiegen (31. Dezember 2016: 204,3 Mio. €). Entscheidend dafür waren die höheren Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich ebenfalls volumenbedingt erhöht und deutlich kompensierend ausgewirkt. Aufgrund des deutlich gestiegenen Umsatzvolumens hat sich die Stichtagsquote1) zum 31. Dezember 2017 trotz des höheren Working Capitals auf 15,0 % verbessert (31. Dezember 2016: 16,2 %). Die durchschnittliche Working-Capital-Quote2) ist ebenfalls gesunken und betrug zum Ende des Berichtsjahres 13,4 % (31. Dezember 2016: 17,9 %). Unsere Prognose, die durchschnittliche Working-Capital-Quote gegenüber dem Vorjahr leicht zu verbessern, haben wir insbesondere aufgrund der sehr positiven Entwicklung der Umsatzerlöse übererfüllt.

Eigenkapital

Das Eigenkapital ist zum 31. Dezember 2017 deutlich auf 599,2 Mio. € gestiegen (31. Dezember 2016: 491,1 Mio. €). Entscheidend für den deutlichen Anstieg in Höhe von 108,1 Mio. € war das hohe Konzernergebnis des Berichtsjahres.

Die Eigenkapitalquote hat sich dementsprechend auf 49,4 % erhöht (31. Dezember 2016: 46,3 %). Sie liegt damit weiterhin deutlich über unserem Zielwert von mehr als 40 %.

Langfristige Schulden

Die langfristigen Schulden lagen zum 31. Dezember 2017 bei 240,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 265,0 Mio. €). Der Rückgang um 24,6 Mio. € ist im Wesentlichen auf gesunkene Finanzschulden und Pensionsrückstellungen zurückzuführen. Die Finanzschulden wurden planmäßig um 15,9 Mio. € auf 28,1 Mio. € zurückgeführt. Der Rückgang der Pensionsrückstellungen ist hauptsächlich durch laufende Pensionszahlungen bedingt.

Kurzfristige Schulden

Die kurzfristigen Schulden sind dagegen um 69,9 Mio. € auf 373,5 Mio. € gestiegen. Entscheidend hierfür waren vor allem höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Rückstellungen für Ertragsteuern. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 45,2 Mio. € ergibt sich insbesondere aus dem auftragsbedingt höheren Bestellvolumen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der erstmaligen Einbeziehung von Torqeedo und DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) in den Konzernabschluss der DEUTZ AG. Die höheren Rückstellungen für Ertragsteuern resultieren hauptsächlich aus dem hohen Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2017.

Die Bilanzsumme ist zum 31. Dezember 2017 auf 1.213,1 Mio. € (31. Dezember 2016: 1.059,7 Mio. €) gestiegen.

GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSJAHR

DEUTZ hat ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Unser Geschäft konnten wir erfreulich ausbauen und neue Kunden gewinnen. DEUTZ-Dieselmotoren mit Partikelfilter erfüllen bereits heute die für 2019 beschlossenen Grenzwerte der Emissionsstufe EU Stufe V. Als erster Motorenhersteller weltweit haben wir dafür die Zertifizierung erhalten. Insgesamt stellen wir uns zudem technologisch breiter auf und wollen so zum führenden Anbieter innovativer Antriebssysteme werden. Die Übernahme von Torqeedo bildete den Start für die E-DEUTZ-Strategie und damit für die Elektrifizierung unserer Produktpalette. Darüber hinaus werden wir unser Dieselmotorenportfolio im Rahmen einer Kooperation um vier neue Großmotoren von 9 bis 18 Liter Hubraum erweitern. Damit erhalten unsere Kunden einen umfassenden modularen Technologiebaukasten für den Antrieb ihrer Geräte.

1) Verhältnis des Working Capitals (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) zum Stichtag zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.

2) Working Capital-Quote (Durchschnitt, in %): Working Capital als Durchschnitt der letzten vier Quartalsstichtage zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr im Rahmen unserer Erwartungen verlaufen. Wir konnten unsere Prognosen für Umsatz und Ergebnis jeweils in vollem Umfang erfüllen und damit, wie angekündigt, von einem wieder anziehenden Marktumfeld umfassend profitieren: Angesichts eines um 22,0 % gesteigerten Absatzes ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 % auf 1.479,1 Mio. € gestiegen. Im Geschäftsbericht 2016 waren wir von einem deutlichen Umsatzwachstum ausgegangen. Der Auftragseingang lag mit 1.556,5 Mio. € um 23,4 % über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) hat sich von 23,4 Mio. € im Vorjahr auf 42,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2017 erhöht. Die EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) hat sich im Geschäftsjahr 2017 von 1,9 % auf 2,9 % verbessert. Wir hatten zuvor einen moderaten Anstieg der EBIT-Marge vor Sondereffekten prognostiziert. Das Konzernergebnis ist von 16,0 Mio. € auf 121,2 Mio. € gestiegen. Dies führte zu einem deutlich verbesserten Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,00 € (2016: 0,14 €). Der Free Cashflow hat sich von 4,7 Mio. € auf 82,5 Mio. € erhöht, im Wesentlichen bedingt durch Veräußerungen von Vermögenswerten und eine positive Entwicklung des operativen Cashflows.

MITARBEITER

DEUTZ-Konzern: Übersicht Mitarbeiter

scroll

Anzahl 31.12.2017 31.12.2016
DEUTZ-Konzern 4.154 3.665
davon
Inland 3.060 2.827
Ausland 1.094 838
davon
Arbeiter 2.421 2.177
Angestellte 1.657 1.403
Auszubildende 76 85
davon
DEUTZ Compact Engines 3.333 2.989
DEUTZ Customised Solutions 688 676
Sonstiges/Torqeedo 133 -

Zahl der Mitarbeiter gestiegen

Zum Jahresende 2017 waren insgesamt 4.154 Mitarbeiter im DEUTZ-Konzern beschäftigt. Damit hat sich die Zahl der Mitarbeiter um 489 Mitarbeiter bzw. 13,3 % gegenüber dem Jahresende 2016 erhöht. Dies ist auch auf die Übernahme von Torqeedo und der DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.) zurückzuführen. Darüber hinaus beschäftigten wir im Rahmen der Arbeitnehmer überlassung zum Jahresende 423 Leiharbeitnehmer; zum Vorjahresstichtag waren es 182. Der Abschluss von befristeten Verträgen und die Beschäftigung von Leiharbeitern ermöglichen es uns, auf eventuelle Nachfrageschwankungen flexibel zu reagieren.

Zum 31. Dezember 2017 waren knapp 16 % aller Beschäftigten in befristeten Verträgen oder als Leiharbeiter für DEUTZ tätig.

Knapp 74 % unserer Mitarbeiter waren zum Stichtag im Inland beschäftigt. Die meisten davon, 2.356 Mitarbeiter, arbeiteten in Köln. In Ulm waren zum Stichtag 450 Mitarbeiter beschäftigt. Von den 1.094 im Ausland beschäftigten Mitarbeitern arbeiteten 558 bei unserer Tochtergesellschaft DEUTZ Spain.

In der Segmentbetrachtung waren für DEUTZ Compact Engines zum Stichtag 3.333 Mitarbeiter tätig und damit 11,5 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiter bei DEUTZ Customised Solutions lag bei 688 und war damit 1,8 % höher als Ende 2016. Im Segment Sonstiges waren 133 Mitarbeiter für uns tätig; seit dem vierten Quartal 2017 fassen wir hierunter die Mitarbeiter von Torqeedo.

DEUTZ-Konzern: Mitarbeiter nach Standorten

scroll

Anzahl 31.12.2017 31.12.2016
Köln 2.356 2.202
Ulm 450 411
Übrige 254 214
Inland 3.060 2.827
Ausland 1.094 838
Gesamt 4.154 3.665

DEUTZ AG

Die nachfolgenden Kommentierungen beziehen sich auf den Jahresabschluss der DEUTZ AG. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

GRUNDLAGEN UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER DEUTZ AG

Die DEUTZ AG ist die Muttergesellschaft des DEUTZ-Konzerns. Im In- und Ausland hält die DEUTZ AG direkt oder indirekt verschiedene Tochtergesellschaften oder Beteiligungen. Zu den Tochtergesellschaften gehören zwei Produktionsstandorte in Spanien und Deutschland sowie mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen. Die DEUTZ AG hat zum 1. Oktober 2017 jeweils 100 % der stimmberechtigten Anteile an dem Elektroantriebsspezialisten Torqeedo GmbH mit Sitz in Gilching und an dem langjährigen Vertriebs- und Servicepartner IML Motori S.r.l. mit Sitz in Mailand (Italien) übernommen. Die IML Motori S.r.l. wurde zum 31. Dezember 2017 in DEUTZ Italy S.r.l. umfirmiert. Die Torqeedo GmbH ist an zwei weiteren Gesellschaften mit jeweils 100 % beteiligt und die DEUTZ Italy ist an einer weiteren Gesellschaft mit 100 % und an einer Gesellschaft mit 75 % beteiligt. Insgesamt ist die DEUTZ AG direkt oder indirekt an 34 Unternehmen (2016: 28 Unternehmen) beteiligt. Darüber hinaus ist die DEUTZ AG die weitaus größte Produktionsgesellschaft des DEUTZ-Konzerns und hat die zentralen Funktionen des Konzerns inne. Zu den Beteiligungen der DEUTZ AG verweisen wir auf die Anteilsbesitzliste auf der Seite 139 des Geschäftsberichts.

Da die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DEUTZ AG im Wesentlichen denen des DEUTZ-Konzerns entsprechen, verweisen wir hierzu auf den Abschnitt "Geschäftsentwicklung Konzern" auf Seite 35 ff. dieses Zusammengefassten Lageberichts.

Aufgrund des Gewichts der DEUTZ AG im Konzern und der starken Interdependenzen mit anderen Konzerngesellschaften erfolgt die Steuerung des DEUTZ-Konzerns auf Ebene der DEUTZ AG. Zusätzlich zu den Steuerungskennzahlen auf Ebene des Konzerns gehört auch das Jahresergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größe zum Steuerungssystem der DEUTZ AG. Das interne Steuerungssystem des DEUTZ-Konzerns wird auf den Seiten 33 ff. in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Es folgt eine Überleitung vom DEUTZ-Konzernergebnis nach IFRS auf das handelsrechtliche Jahresergebnis der DEUTZ AG:

DEUTZ AG: Überleitungsrechnung

scroll

in Mio. €
DEUTZ-Konzernergebnis (IFRS) 121,2
Konsolidierung von Beteiligungen -15,4
DEUTZ-AG-Unternehmensergebnis (IFRS) 105,8
Wesentliche Unterschiede aufgrund
unterschiedlicher Rechnungslegungsvorschriften
Bilanzierung von Entwicklungskosten 33,5
Bewertung von Pensionsrückstellungen -4,3
Ansatz latenter Steuern -9,5
Aktivierung von Anschaffungsnebenkosten
für Unternehmenserwerbe 2,2
Sonstige rechnungslegungsbezogene Differenzen 1,0
DEUTZ-AG-Jahresergebnis (HGB) 128,7

ERTRAGSLAGE

DEUTZ AG: Übersicht zur Ertragslage

scroll

in Mio. € 2017 2016
Umsatzerlöse 1.356,0 1.151,8
Umsatzkosten -1.171,5 -998,3
Forschungs- und Entwicklungskosten -60,3 -45,0
Vertriebs- und Verwaltungskosten -74,5 -69,3
Sonstige betriebliche Erträge 145,5 37,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen -55,4 -21,4
Beteiligungsergebnis 15,5 4,4
Abschreibungen auf Finanzanlagen -0,5 -
Operatives Ergebnis (EBIT) 154,8 59,9
Zinsergebnis -6,8 -5,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -16,7 -8,6
Sonstige Steuern -2,6 -0,5
Jahresergebnis 128,7 45,1

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der DEUTZ AG betrugen im Geschäftsjahr 2017 1.356,0 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein deutlicher Anstieg um 17,7 % (2016: 1.151,8 Mio. €). Insbesondere die höhere Nachfrage in den Anwendungsbereichen Baumaschinen, Material Handlung und Landtechnik war entscheidend für diese Entwicklung. Im Anwendungsbereich Baumaschinen ist der Umsatz um 23,3 % auf 426,6 Mio. € gestiegen (2016: 346,0 Mio. €). Die Bereiche Material Handling und Landtechnik wuchsen sogar um 44,5 % auf 230,6 Mio. € (2016: 159,6 Mio. €) bzw. um 30,5 % auf 231,0 Mio. € (2016: 177,0 Mio. €).

Regional betrachtet hat der Umsatz in unserer größten Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) am stärksten zugelegt, und zwar um 22,5 % auf 1.023,3 Mio. € (2016: 835.2 Mio. €). Auch in der Region Amerika ist der Umsatz deutlich um 10,5 % auf 203,6 Mio. € gestiegen (2016: 184,1 Mio. €). In der Region Asien/Pazifik gab der Umsatz dagegen um 2,6 % auf 129,1 Mio. € nach (2016: 132,5 Mio. €).

Ergebnisentwicklung

Im Geschäftsjahr 2017 hat die DEUTZ AG ein operatives Ergebnis (EBIT) von 154,8 Mio. € erwirtschaftet (2016: 59,9 Mio. €). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr beträgt 94,9 Mio. € und ist neben dem deutlich gestiegenen Geschäftsvolumen insbesondere durch die Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz zurückzuführen. Zudem hat sich auch das Beteiligungsergebnis stark verbessert. Den positiven Effekten standen gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie negative Fremdwährungseffekte gegenüber. Zudem führte das schnelle Hochfahren von Kapazitäten aufgrund der sprunghaft gestiegenen Nachfrage im laufenden Geschäftsjahr insbesondere in der Logistik zu temporären Mehrkosten.

Umsatzkosten

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Umsatzkosten der DEUTZ AG auf 1.171,5 Mio. € (2016: 998.3 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Höhe von 173,2 Mio. € resultiert insbesondere aus volumenbedingt gestiegenen Materialaufwendungen sowie kapazitätsbedingt höheren Kosten in der Logistik. Die Bruttomarge1) hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 13,3 % auf 13,6 % verbessert.

1) Bruttomarge: Verhältnis von Umsatzerlösen abzüglich Umsatzkosten zu Umsatzerlösen (ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf Entwicklungsleistungen).

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im Berichtsjahr 60,3 Mio. € (2016: 45,0 Mio. €). Sie bestehen im Wesentlichen aus Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 15,3 Mio. € resultierte neben der ausgeweiteten Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zum großen Teil aus einer außerplanmäßigen Abschreibung eines noch nicht fertiggestellten Entwicklungsprojekts. Der spürbar gestiegene Marktausblick für unsere bereits für die Stufe V zertifizierten Baureihen im Bereich 4 bis 6 Liter Hubraum führte umgekehrt zu einer deutlich geringeren Nachfrageerwartung für die Baureihe 5.0, so dass das Entwicklungsprojekt aus Wirtschaftlichkeitsgründen vollständig wertberichtigt wurde. Es wird auch bis auf Weiteres nicht weiterverfolgt.

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten betrugen im Berichtsjahr 74,5 Mio. € (2016: 69.3 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 5,2 Mio. € und ist insbesondere auf die Vertriebskosten bedingt durch verstärkte Vertriebsaktivitäten zurückzuführen. Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen sind die Vertriebs- und Verwaltungskosten dagegen von 6,0 % im Vorjahr auf 5,5 % im Berichtsjahr gesunken.

Sonstige betriebliche Erträge

Im Geschäftsjahr 2017 sind die sonstigen betrieblichen Erträge um 107,8 Mio. € auf 145,5 Mio. € gestiegen (2016: 37,7 Mio. €). Maßgeblich dafür waren insbesondere die Erträge aus der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 34,0 Mio. € auf 55,4 Mio. € gestiegen (2016: 21,4 Mio. €). Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf Aufwendungen im Zusammenhang mit der Rückabwicklung der Veräußerung des seinerzeitigen Betriebsgeländes am Standort Köln-Deutz an die DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH in den Jahren 2001 bzw. 2002 sowie höhere Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen zurückzuführen.

Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,1 Mio. € auf 15,5 Mio. € gestiegen (2016: 4,4 Mio. €). Maßgeblich hierfür waren insbesondere die Ergebniszuwächse bei der DEUTZ Asien Verwaltungs GmbH. Der Ergebnisanstieg bei der DEUTZ Asien Verwaltungs GmbH resultiert aus der Beteiligung an der DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH und steht im Zusammenhang mit der Rückabwicklung der Grundstücksveräußerung an die DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH in den Jahren 2001 bzw. 2002. Zudem hat die Dividendenausschüttung der DEUTZ Corporation, Atlanta (USA), zu dem Ergebnisanstieg beigetragen.

Zinsergebnis

Das Zinsergebnis lag im Berichtsjahr bei -6,8 Mio. € (2016: -5,7 Mio. €). Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr (-1,1 Mio. €) ist hauptsächlich auf gesunkene Zinserträge aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen zurückzuführen. Bedingt durch eine geringere Kreditinanspruchnahme sind die Zinsaufwendungen ebenfalls zurückgegangen.

Ertragsteuern

Die Ertragsteueraufwendungen betrugen im Berichtsjahr 16,7 Mio. € (2016: 8,6 Mio. €). Die originären Steueraufwendungen betrugen 18,1 Mio. € (2016: 6,1 Mio. €) und sind insbesondere auf die verbesserte Ertragslage zurückzuführen. Dem gegenüber standen latente Steuererträge in Höhe von 1,4 Mio. € (2016: Steueraufwendungen von 2,6 Mio. €). Die originären Steueraufwendungen betreffen mit 2,2 Mio. € Vorjahre und resultieren aus Steuerprüfungen für vergangene Jahre.

Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Mio. € auf 2,6 Mio. € signifikant erhöht (2016: Steueraufwendungen von 0,5 Mio. €). Im Zuge der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz sind Grunderwerbsteuern in Höhe von 2,2 Mio. € angefallen.

Jahresergebnis

Der Jahresüberschuss hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum insbesondere bedingt durch das stark verbesserte operative Ergebnis um 83,6 Mio. € auf 128,7 Mio. € deutlich erhöht (2016: 45,1 Mio. €). Das Jahresergebnis hat jedoch stark von dem Gewinn aus der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz profitiert. Bedingt durch die signifikante Ausweitung des Geschäftsvolumens hätte das Jahresergebnis auch ohne diesen einmaligen Effekt über Vorjahr gelegen und die Prognose so übertroffen.

Auf Grundlage des positiven Jahresergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, aus dem Bilanzgewinn 18,1 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je Aktie zu verwenden.

FINANZLAGE

DEUTZ AG: Übersicht zur Finanzlage

scroll

in Mio. € 2017 2016
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 100,8 50,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit -29,0 -44,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -24,6 -23,1
Veränderung des Zahlungsmittelbestands 47,2 -16,9
Free Cashflow 70,1 6,0
Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. 128,0 80,8

Free Cashflow: Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzgl. Nettozinsausgaben.

Das Finanzmanagement im DEUTZ-Konzern erfolgt als eine der zentralen Funktionen des Konzerns durch die DEUTZ AG. Daher stimmen die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements sowie die Finanzierung der DEUTZ AG mit denen des Konzerns im Wesentlichen überein. Wir verweisen an dieser Stelle auf die entsprechenden Abschnitte auf Seite 45 ff. dieses Zusammengefassten Lageberichts.

Liquidität

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 100,8 Mio. € (2016: 50,7 Mio. €). Der Anstieg ist insbesondere auf das höhere operative Ergebnis sowie die Entwicklung der sonstigen Forderungen zurückzuführen. Während sich die sonstigen Forderungen im Vorjahr stärker aufgebaut haben, wurden diese im Berichtsjahr großteils ausgeglichen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf -29,0 Mio. € (2016: -44,5 Mio. €). Neben den höheren Investitionen in das immaterielle Vermögen aufgrund des Erwerbs von Vertriebs- und Servicerechten von der Liebherr Machines Bulle S.A. war die Investitionstätigkeit insbesondere durch folgende Effekte gekennzeichnet: Zum einen wurden im Geschäftsjahr 2017 die Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz veräußert. Zum anderen hat die DEUTZ AG jeweils 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Torqeedo GmbH, Gilching, und der DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (vormals IML Motori S.r.l.), erworben.

Der Zahlungsabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug zum Ende des Berichtsjahres 24,6 Mio. € (2016: 23,1 Mio. €). Der Mittelabfluss war im Geschäftsjahr 2017 insbesondere durch die Rückführung von Darlehen und durch eine Dividendenzahlung an die Aktionäre in Höhe von 8,5 Mio. € geprägt.

Der Free Cashflow hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum insbesondere aufgrund des deutlich gestiegenen operativen Cashflows um 64,1 Mio. € auf 70,1 Mio. € erhöht (2016: 6,0 Mio. €).

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2017 hat die DEUTZ AG nach Investitionszuschüssen insgesamt 160,0 Mio. € investiert (2016: 52,1 Mio. €). Der größte Teil der Investitionen entfiel mit 90,5 Mio. € auf Finanzanlagen (2016: 0,7 Mio. €). Zum 1. Oktober 2017 wurden jeweils 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Torqeedo GmbH, Gilching, und IML Motori S.r.l., Mailand (Italien), übernommen. Die Investitionen (inklusive Anschaffungsnebenkosten) betrafen mit 79,0 Mio. € die Torqeedo GmbH und mit 11,5 Mio. € die IML Motori S.r.l.

In Sachanlagen wurden 32,6 Mio. € investiert (2016: 41,2 Mio. €). Die Zugänge in diesem Anlagenbereich betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen. Zudem standen die Zugänge im Zusammenhang mit der neuen Baureihe TCD 2.2 sowie den letzten Maßnahmen zur Standortoptimierung. Im ersten Halbjahr 2017 haben wir zudem abschließende Investitionen im Rahmen der zweiten Stufe der Verlagerung des Austauschmotorenwerks von Übersee nach Ulm sowie in den Aufbau des Wellenzentrums in Köln-Porz getätigt.

Die Investitionen in das immaterielle Vermögen waren hauptsächlich durch die Neu- und Weiterentwicklung unserer Motoren gekennzeichnet. Des Weiteren stand der Erwerb von Vertriebs- und Servicerechten im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit der Liebherr Machines Bulle S.A. im Fokus der Investitionstätigkeit.

VERMÖGENSLAGE

DEUTZ AG: Übersicht zur Vermögenslage

scroll

in Mio. € 31.12.2017 31.12.2016
Anlagevermögen 572,6 494,4
Umlaufvermögen 484,5 410,1
Rechnungsabgrenzungsposten 1,4 1,6
Aktive latente Steuern 85,1 83,7
Vermögen gesamt 1.143,6 989,8
Eigenkapital 629,0 508,8
Rückstellungen 260,6 254,3
Verbindlichkeiten 253,5 226,2
Rechnungsabgrenzungsposten 0,5 0,5
Eigenkapital und Schulden gesamt 1.143,6 989,8
Working Capital (in Mio. €) 63,2 63,2
Working-Capital-Quote (Stichtag, in %) 4,7 5,5
Eigenkapitalquote (in %) 55,0 51,4

Working Capital: Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Eigenkapital und Schulden gesamt.

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen betrug zum 31. Dezember 2017 572,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 494,4 Mio. €). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf den höheren Bestand an Finanzanlagen zurückzuführen, bedingt durch die Beteiligungserwerbe an der Torqeedo GmbH und der DEUTZ Italy (vormals IML Motori S.r.l.). Dem gegenüber stand ein Rückgang der Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Im Zuge der Rückabwicklung der Veräußerung des seinerzeitigen Betriebsgeländes am Standort Köln-Deutz an die DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH wurden die daraus entstandenen Ausleihungen ausgebucht. Auch der Bestand an immateriellen Vermögensgegenständen hat sich bedingt durch die investition in die Neu- und Weiterentwicklung von Motoren sowie den Erwerb von Vertriebs- und Servicerechten von der Liebherr Machines Bulle S.A. signifikant erhöht. Bei den Sachanlagen lagen die Investitionen dagegen unter den Abschreibungen, so dass der Bestand zum 31. Dezember 2017 gesunken ist.

Umlaufvermögen

Zum 31. Dezember 2017 lag das Umlaufvermögen bei 484,5 Mio. €. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 74,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 410,1 Mio. €) ist insbesondere auf den höheren Bestand an flüssigen Mitteln zurückzuführen. Des Weiteren hat sich der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten bedingt durch das gestiegene Geschäftsvolumen erhöht.

Working Capital

Das Working Capital lag zum 31. Dezember 2017 bei 63,2 Mio. € und damit auf dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2016: 63,2 Mio. €). Die Bestände an Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben zwar bedingt durch das gestiegene Geschäftsvolumen zugelegt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind allerdings ebenfalls volumenbedingt gestiegen und haben sich kompensierend ausgewirkt. Die Working-Capital-Quote1) ist aufgrund des deutlich höheren Umsatzvolumens gesunken und betrug zum Stichtag 4,7 % nach 5,5 % im Vorjahr.

1) Working-Capital-Quote zum Stichtag: Verhältnis Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) bezogen auf den Stichtag zum Umsatz der letzten zwölf Monate.

Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Mio. € auf 85,1 Mio. € gestiegen (31. Dezember 2016: 83,7 Mio. €). Der Anstieg ist hauptsächlich auf höhere latente Steuern auf Verlustvorträge zurückzuführen.

Eigenkapitalquote

Das Eigenkapital ist bedingt durch das positive Jahresergebnis um 120,2 Mio. € auf 629,0 Mio. € gestiegen (31. Dezember 2016: 508,8 Mio. €). Dem gegenüber stand die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der DEUTZ AG für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 8,5 Mio. €. Die Eigenkapitalquote hat sich zum Jahresende auf 55,0 % erhöht (31. Dezember 2016: 51,4 %).

Rückstellungen

Die Rückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2017 260,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 254,3 Mio. €). Der Anstieg in Höhe von 6,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahresstichtag resultierte hauptsächlich aus höheren Rückstellungen für Ertragsteuern bedingt durch das deutlich verbesserte Ergebnis des Berichtsjahres. Geringere Rückstellungen für Pensionen haben diese Entwicklung teilweise kompensiert. Der Rückgang bei den Pensionsrückstellungen ist insbesondere auf laufende Pensionszahlungen zurückzuführen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zum 31. Dezember 2017 um 27,3 Mio. € auf 253,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 226,2 Mio. €) gestiegen. Entscheidend hierfür war der volumenbedingte Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Dem gegenüber stand insbesondere ein Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Diese wurden planmäßig weiter zurückgeführt.

MITARBEITER

Zum 31. Dezember 2017 waren bei der DEUTZ AG insgesamt 2.978 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 114 Personen gestiegen (31. Dezember 2016: 2.864 Mitarbeiter). Darüber hinaus beschäftigten wir im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zum Jahresende 366 Leiharbeitnehmer (31. Dezember 2016: 159 Leiharbeitnehmer). Die Beschäftigung von Leiharbeitern ermöglicht es uns, auf eventuelle Nachfrageschwankungen flexibel zu reagieren.

In der Segmentbetrachtung waren bei DEUTZ Compact Engines zum Stichtag 2.534 Mitarbeiter beschäftigt und damit 151 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiter bei DEUTZ Customised Solutions lag mit 444 um 37 Personen unter dem Vorjahreswert.

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Die DEUTZ AG ist in das Risikomanagementsystem des DEUTZ-Konzerns integriert. Als zentrale Funktion ist das Risikomanagement des Konzerns bei der DEUTZ AG angesiedelt. Zur Ausgestaltung und Funktionsweise des Risikomanagementsystems sowie des Risikomanagements, bezogen auf Finanzinstrumente, verweisen wir auf unsere Erläuterungen auf den Seiten 59 bis 60.

Durch die zahlreichen Verflechtungen mit anderen Konzerngesellschaften entspricht die Risiko- und Chancensituation der DEUTZ AG im Wesentlichen der des Konzerns. Risiken von Tochtergesellschaften können sich über den Beteiligungsansatz, reduzierte Ausschüttungen und die internen Geschäftsbeziehungen auf die DEUTZ AG auswirken. Die Risiken und Chancen des DEUTZ-Konzerns sind auf den Seiten 60 bis 64 dieses Zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

Informationen zu dem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem der DEUTZ AG werden auf den Seiten 62 und 63 dieses Zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

PROGNOSEBERICHT

Die DEUTZ AG stellt die zentralen Funktionen des DEUTZ-Konzerns und auch die mit Abstand größte Produktionsgesellschaft im Konzern. Durch diese weitreichenden Beziehungen zu anderen Konzerngesellschaften in Verbindung mit ihrer Größe im Konzern decken sich die im Prognosebericht des Konzerns dargelegten Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr im Wesentlichen mit denen für die DEUTZ AG. Daher erwarten wir, dass sich die Umsatzerlöse der DEUTZ AG weitgehend entsprechend den für den DEUTZ-Konzern getroffenen Aussagen entwickeln werden. Beim Jahresergebnis rechnen wir für das Geschäftsjahr 2018 aufgrund des Entfalls des einmaligen Effekts aus der Veräußerung der Grundstücke unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz mit einem deutlich geringeren Ergebnis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017. Ohne Berücksichtigung der Grundstücksveräußerung erwarten wir wiederum eine deutliche Steigerung des Jahresergebnisses im Jahr 2018. Für weitere Informationen verweisen wir an dieser Stelle auf den Prognosebericht des DEUTZ-Konzerns auf den Seiten 64 bis 65.

NICHTFINANZIELLER BERICHT NACH § 289B UND § 315B HGB

Die DEUTZ AG erstellt einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht für den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ AG. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 67 ff. des Geschäftsberichts und auf www.DEUTZ.com/NFB.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 289F HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Zusammengefassten Lageberichts. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 153 bis 156 des Geschäftsberichts und auf www.DEUTZ.com/EZU.

ANGABEN NACH §§ 289A ABS. 1 UND 315A ABS. 1 HGB

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG hat sich im Geschäftsjahr 2017 nicht verändert. Es betrug Ende 2017 308.978.241,98 € und war in 120.861.783 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Direkte oder indirekte Beteiligungen von über 10 % der Stimmrechte

Ende 2017 gab es keine direkte oder indirekte Beteiligung an der DEUTZ AG von über 10 % der Stimmrechte.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Es sind uns keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über die Änderung der Satzung

Artikel 7 Abs. 1 und 2 der Satzung der DEUTZ AG lauten:

" (1) Der Vorstand besteht aus wenigstens zwei Mitgliedern. (2) Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und die Verteilung der Geschäfte. Er kann eine Geschäftsordnung erlassen."

Für die Ernennung und Abberufung des Vorstands kommen außerdem die §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG zur Anwendung.

Art. 14 der Satzung der DEUTZ AG lautet:

"Der Aufsichtsrat kann Satzungsänderungen beschließen, die nur die Fassung betreffen." Für die Änderung der Satzung gelten außerdem die §§ 179, 133 AktG.

Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Die Befugnisse des Vorstands ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften sowie aus der vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung.

Eine Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien gibt es zurzeit nicht.

WEITERE ANGABEN

Es gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Zahlreiche Arbeitnehmer sind als Aktionäre direkt an der DEUTZ AG beteiligt. Es bestehen keine Beschränkungen, die Kontrollrechte aus diesen Aktien unmittelbar auszuüben.

Ein Bankenkonsortium hat der DEUTZ AG eine syndizierte revolvierende Barkreditlinie über 160 Mio. € eingeräumt. Ferner hat die DEUTZ AG ein Darlehen mit einer Restvaluta von 39,6 Mio. € bei der Europäischen Investitionsbank aufgenommen. Die Bedingungen der Kreditverträge sehen vor, dass die Kreditgeber im Falle eines Kontrollwechsels - also dann, wenn eine oder mehrere gemeinsam handelnde Personen eine direkte oder indirekte Beteiligung von 50 % oder mehr an den Aktien und/oder Stimmrechten der DEUTZ AG erwirbt/ erwerben - die Rückzahlung des ausstehenden Kreditbetrags innerhalb einer bestimmten Frist verlangen können.

Für den Fall, dass die DEUTZ AG nach einem Kontrollwechsel in erheblichem Umfang vorzeitige Tilgungen auf die Kredite leisten muss, hat sie die dafür notwendigen Mittel kurzfristig anderweitig aufzubringen.

Der zwischen der DEUTZ AG und Liebherr abgeschlossene Kooperationsvertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei der DEUTZ AG ein Kündigungsrecht für Liebherr vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn sich ein Wettbewerber von Liebherr mit mindestens 30 % der Stimmrechte direkt oder indirekt an der DEUTZ AG beteiligt oder durch Verträge direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann.

Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten unter bestimmten Voraussetzungen für den Fall eines Kontroll-wechsels die folgende Regelung: Wenn ihre Bestellung innerhalb von neun Monaten nach dem Eintritt des Kontrollwechsels (1) widerrufen wird oder (2) unter bestimmten weiteren Voraussetzungen infolge eines Formwechsels der DEUTZ AG endet, erhalten sie 150 % des Abfindungs-Caps nach Nr. 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Ein Kontrollwechsel liegt nach den Dienstverträgen dann vor, wenn eine andere Gesellschaft oder Person oder mehrere andere Gesellschaften oder Personen gemeinsam im Sinne von § 30 WpÜG mehr als 30 % der Stimmrechte und damit die Kontrolle über die Gesellschaft erwirbt/erwerben; ein Kontrollwechsel liegt nicht vor, wenn (im Fall von Herrn Dr. Hiller) der frühere Großaktionär AB Volvo allein oder mit anderen bzw. (im Fall von Frau Dr. Haase) der frühere Großaktionär AB Volvo oder der frühere Großaktionär Same DEUTZ-FAHR Group mehr als 30 % der Stimmrechte der Gesellschaft erwerben.

Die Long-Term-Incentive-Pläne (LTI), in denen Mitgliedern des obersten Führungskreises des DEUTZ-Konzerns (leitende Angestellte und Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften) virtuelle Optionen eingeräumt worden sind, die sie nach einer Wartezeit und bei Erreichen bestimmter Erfolgsziele

(siehe dazu auf den Seiten 133 ff. dieses Geschäftsberichts) ausüben können, enthalten für den Fall, dass ein Unternehmen, allein oder gemeinsam mit ihm verbundenen Unternehmen, mindestens 50 % der Anteile an der DEUTZ AG erwirbt, die folgende Regelung: Innerhalb eines kurzen Zeitfensters nach dem Erwerb können die LTI-Berechtigten ihre Optionen, sofern eines der Erfolgsziele erreicht ist, auch dann ausüben, wenn die Wartezeit noch nicht abgelaufen ist.

Entschädigungsvereinbarungen der DEUTZ AG mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.

ERLÄUTERUNGSBERICHT DES VORSTANDS ZU §§ 289A ABS. 1, 315A ABS. 1 HGB

Die im Zusammengefassten Lagebericht beziehungsweise Lagebericht enthaltenen Angaben gemäß §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB beziehen sich auf Regelungen, die für den Erfolg eines etwaigen öffentlichen Übernahmeangebots zum Erwerb von Aktien der DEUTZ AG bedeutsam sein können. Nach Einschätzung des Vorstands sind diese Regelungen für mit DEUTZ vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich.

VERGÜTUNGSBERICHT

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die jährliche Vergütung der Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG setzt sich aus fixen und variablen Vergütungskomponenten sowie aus der Zahlung eines Betrags zur Altersversorgung zusammen. Die fixe Komponente wird monatlich als Grundgehalt ausgezahlt. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und besteht aus zwei Teilen: Zum einen erhält das Vorstandsmitglied eine Tantieme, deren Berechnung von der Erreichung bestimmter Ziele abhängig ist, und zum anderen Virtuelle Performance Shares mit langfristiger Anreizwirkung. Für die Altersversorgung wird ein Betrag in eine Unterstützungskasse gezahlt; ein weiterer Anspruch auf Ruhegeld oder Hinterbliebenenversorgung besteht nicht.

Die Berechnung der Tantieme für ein Geschäftsjahr richtet sich nach dem Grad der Erreichung von quantitativen Erfolgszielen; dieser wird jährlich gemessen (Kurzfrist-Ziele). Zahl, Inhalt und Gewichtung der Kurzfrist-Ziele werden jährlich nach Anhörung des Vorstandsmitglieds durch den Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen festgesetzt. Die minimale Zielerreichung für die Gewährung einer Tantieme beträgt 75 %; die maximale für die Gewährung der Tantieme relevante Zielerreichung beträgt 150 %. Der sich bei maximaler Zielerreichung ergebende Höchstbetrag der Tantieme ergibt sich aus dem jeweiligen Dienstvertrag. Von der Tantieme für ein Geschäftsjahr werden lediglich 60 % nach Ablauf des betreffenden Geschäftsjahres ausgezahlt. Jeweils 20 % der Tantieme werden bei Erreichung weiterer mittelfristiger Erfolgsziele (Mittelfrist-Ziele) ein bzw. zwei Jahre später ausgezahlt, wobei sich der Betrag der Auszahlung nach dem Grad der Erreichung der entsprechenden Mittelfrist-Ziele (maximal 150 %) richtet. Auch insoweit sind die jeweiligen Höchstbeträge der weiteren Auszahlungen vertraglich vereinbart. Die Ziele für sämtliche Auszahlungen werden bereits zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegt, für das die Tantieme gewährt wird.

Einzelheiten hinsichtlich der Virtuellen Performance Shares sind in einem Long-Term-Incentive-Plan Vorstand (LTI-Plan Vorstand) geregelt, der Teil der vertraglichen Vereinbarungen mit den Vorstandsmitgliedern ist. Die Anzahl der einem Vorstandsmitglied zugeteilten Virtuellen Performance Shares ergibt sich für jedes Jahr aus dem vertraglich festgelegten Euro-Betrag, geteilt durch einen Referenzkurs. Der Referenzkurs entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse an den 60 Börsenhandelstagen vor dem Zuteilungszeitpunkt. Virtuelle Performance Shares begründen nach Maßgabe der in dem LTI-Plan Vorstand

geregelten Bedingungen einen Anspruch auf Zahlung eines Barbetrags. Der Barbetrag pro Virtuellen Performance Share entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der DEUTZ-Aktie im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 60 Börsenhandelstage vor Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab Zuteilung und ist auf das 1,5-Fache des Referenzkurses begrenzt. Die Entstehung des Barzahlungsanspruchs setzt jedoch voraus, dass entweder der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie gegenüber dem Referenzkurs um mindestens 30 % gestiegen ist oder dass der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie sich während der Wartezeit um mindestens 10 %-Punkte besser entwickelt hat als der MDAX (oder ein zukünftiger Index, der den MDAX ersetzt). Im Übrigen wird vorausgesetzt, dass das Vorstandsmitglied ein Eigeninvestment erbringt, indem es pro 20 zugeteilte Virtuelle Performance Shares eine DEUTZ-Aktie halten muss.

Die variable Vergütung ist so ausgestaltet, dass ihr überwiegender Teil auf mehrjähriger Bemessungsgrundlage beruht. Die Vergütungsstruktur ist insgesamt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.

Als Nebenleistungen erhalten die Vorstandsmitglieder insbesondere einen Dienstwagen zur Nutzung sowie Zuschüsse zu Versicherungen.

Im Falle der vorzeitigen Beendigung eines Vorstandsvertrags ohne wichtigen Grund erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe seiner Gesamtbezüge für die Dauer der ursprünglichen Restlaufzeit, höchstens jedoch für die Dauer von zwei Jahren. Die Höhe der Gesamtbezüge bestimmt sich für die Zwecke dieser Abfindung nach der für das letzte volle Geschäftsjahr bezogenen Gesamtvergütung und gegebenenfalls nach der voraussichtlichen Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr (Abfindungs-Cap nach Nr. 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex).

Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten für den Fall eines Kontrollwechsels eine spezielle Regelung. Weitere Ausführungen hierzu finden Sie im Kapitel "Angaben nach §§ 289a Abs. 1 und 315a Abs. 1 HGB" auf Seite 54 f.

Die nachfolgende Darstellung zeigt die Gesamtbezüge des Vorstands entsprechend der Empfehlung des Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017. Dieser Empfehlung folgend werden die im Geschäftsjahr gewährten Zuwendungen und die tatsächlich ausgezahlten separat dargestellt.

Die gewährten Zuwendungen der Mitglieder des Vorstands verteilen sich wie folgt:

Gewährte Zuwendungen

scroll

in Tsd. € Dr.-Ing. Frank Hiller Dr. Margarete Haase
Vorstandsvorsitzender
--- --- --- --- --- --- ---
Eintritt: 1. Januar 2017
--- --- --- --- --- --- ---
2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.) 2016 2017
--- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 750 750 750 580 580
Nebenleistungen 177 177 177 146 147
Summe - 927 927 927 726 727
Einjährige variable Vergütung2 450 - 675 270 270
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) - - - - 180 -
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) 300 - 450 - 180
LTI 2016-2020 - - - - 155 -
LTI 2017-2021 - 223 - 300 - 167
Summe - 973 - 1.425 605 617
Sonstiges - - - - - -
Gesamtvergütung - 1.900 927 2.352 1.331 1.344
Einjährige variable Vergütung - 629 242 377
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2015-2016 (Tantieme 2014) - - 18 -
Deferral 2016-2017 (Tantieme 2015) - - - -
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) - - - 108
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) - 416 - 250
Gesamtvergütung - 2.195 1.141 1.629

scroll

in Tsd. € Dr. Margarete Haase Michael Wellenzohn
2017 (Min.) 2017 (Max.) 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
--- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 580 580 520 520 520 520
Nebenleistungen 147 147 109 107 107 107
Summe 727 727 629 627 627 627
Einjährige variable Vergütung2 - 405 255 255 - 383
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) - - 170 - - -
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) - 270 - 170 - 255
LTI 2016-2020 - - 160 - - -
LTI 2017-2021 - 225 - 173 - 233
Summe - 900 585 598 - 870
Sonstiges - - - - - -
Gesamtvergütung 727 1.627 1.214 1.225 627 1.497
Einjährige variable Vergütung 188 356 - -
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2015-2016 (Tantieme 2014) 14 - - -
Deferral 2016-2017 (Tantieme 2015) - - - -
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) - 102 - -
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) - 236 - -
Gesamtvergütung 991 1.494 - -

scroll

in Tsd. € Dr.-Ing. Helmut Leube Michael Wellenzohn Dr.-Ing. Helmut Leube
Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
--- --- --- --- --- ---
Austritt: 31. Dezember 2016 Austritt: 31. Dezember 2016
--- --- --- --- --- ---
2016 2017 2017 (Min.) 2016 2017 (Max.)
--- --- --- --- --- ---
Festvergütung 725 520
Nebenleistungen 173 109
Summe 898 629
Einjährige variable Vergütung2 360 255
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) 240 170
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) - -
LTI 2016-2020 207 160
LTI 2017-2021 - -
Summe 807 585
Sonstiges - -
Gesamtvergütung 1.705 1.214
Einjährige variable Vergütung - - 188
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2015-2016 (Tantieme 2014) - - 14
Deferral 2016-2017 (Tantieme 2015) - - -
Deferral 2017-2018 (Tantieme 2016) - - -
Deferral 2018-2019 (Tantieme 2017) - - -
Gesamtvergütung 1.105 - 991

Die nachfolgend dargestellte Gesamtvergütung beinhaltet anstelle der nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex anzugebenden Zielwerte für die einjährige variable Vergütung sowie für aufzuschiebende Anteile aus einjährigen variablen Vergütungen (Deferrals) die nach den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen anzugebenden Vergütungsbeträge. Diese entsprechen bei der einjährigen variablen Vergütung den Rückstellungsbeträgen für den Jahresbonus für das Berichtsjahr einschließlich Über- und Unterdotierungen aus dem Vorjahr. Hinsichtlich der aufzuschiebenden Anteile der einjährigen variablen Vergütung (Deferrals) entsprechen die Beträge den im Berichtsjahr erdienten und zurückgestellten Beträgen.

1) Inklusive Zahlung in eine Lebensversicherung.

2) Die gewährte einjährige variable Vergütung sowie die aufzuschiebenden Anteile aus einjährigen variablen Vergütungen (Deferrals) entsprechen dem Wert bei einer Zielerreichung von 100 %.

3) Die gewährte aktienbasierte Vergütung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der Bezugsrechte zum Zeitpunkt der Gewährung. Eine Beschreibung der Ausgestaltung der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen ist in Erläuterung 32 enthalten. Die allgemeinen Vertragsbedingungen sind für alle Vorstandsmitglieder identisch.

Die an die Mitglieder des Vorstands tatsächlich gezahlten Zuwendungen verteilen sich wie folgt:

Gezahlte Zuwendungen

scroll

in Tsd. € Dr.-Ing. Frank Hiller Dr. Margarete Haase Michael Wellenzohn Dr.-Ing. Helmut Leube
Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Eintritt: 1. Januar 2017 Austritt: 31. Dezember 2017
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
--- --- --- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 750 - 580 580 520 520 - 725
Nebenleistungen 177 - 147 146 107 109 - 173
Summe 927 - 727 726 627 629 - 898
Einjährige variable Vergütung - - 240 - 227 - - -
Mehrjährige variable Vergütung
Deferral 2014-2015 (Tantieme 2013) - - - 21 - 13 - 28
Deferral 2015-2016 (Tantieme 2014) - - 18 17 14 14 24 23
LTI 2013-2017 - - 219 - 185 - 292 -
Sonstiges - - - - - - - -
Summe - - 477 38 426 27 316 51
Gesamtvergütung 927 - 1.204 764 1.053 656 316 949

Der im Berichtsjahr erfasste Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug für Herrn Dr. Hiller 75 Tsd. € (2016: 0 Tsd. €), für Frau Dr. Haase 32 Tsd. € (2016: 275 Tsd. €) und für Herrn Wellenzohn 74 Tsd. € (2016: 242 Tsd. €). Im Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung für Herrn Dr. Leube wurde im Berichtsjahr ein Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 32 Tsd. € erfasst (2016: Aufwand in Höhe von 367 Tsd. €).

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 15 der Satzung der Gesellschaft festgelegt. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG eine jährliche feste Vergütung von 22.500 €. Zusätzlich stehen ihnen der Ersatz ihrer Auslagen sowie für jede Aufsichtsratssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von 2.500 € zu. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache der vorgenannten Vergütungen.

Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses pro Teilnahme an einer Ausschusssitzung ein Sitzungsgeld von 2.500 €. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieses Betrags.

Außerdem erstattet DEUTZ den Mitgliedern des Aufsichtsrats die gegebenenfalls in Verbindung mit der Ausübung ihrer Tätigkeit entstehende Umsatzsteuer.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für Organtätigkeit verteilen sich wie folgt:

scroll

in € Feste Vergütung Sitzungs geld Gesamt
Hans-Georg Härter Vorsitzender 45.000 75.000 120.000
Werner Scherer Stellv. Vorsitzender 33.750 60.000 93.750
Sabine Beutert 22.500 25.000 47.500
Hans-Peter Finken 22.500 15.000 37.500
Gisela Füssel 22.500 15.000 37.500
Dr.-Ing. Hermann Garbers 22.500 15.000 37.500
Gerhard Gehweiler (ab 1. Juni 2017) 13.192 12.500 25.692
Göran Gummeson 22.500 17.500 40.000
Leif Peter Karlsten 22.500 15.000 37.500
Herbert Kauffmann 22.500 52.500 75.000
Alois Ludwig 22.500 15.000 37.500
Dr. Witich Roßmann 22.500 12.500 35.000
Dr. Herbert Vossel (bis 31. Mai 2017) 9.308 - 9.308
Gesamt 303.750 330.000 633.750

RISIKOBERICHT

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

In einer Welt, in der sich die Rahmenbedingungen und die einzelnen Märkte permanent und dynamisch verändern, müssen Unternehmen schnell agieren und noch schneller reagieren, um langfristig am Markt bestehen zu können. Vor dem Hintergrund immer komplexerer Unternehmensstrukturen und zunehmender Internationalität ist ein systematisches Risikomanagement daher die Basis für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.

DEUTZ agiert weltweit in verschiedenen Branchen und Regionen und steuert das Geschäft über unterschiedliche Organisationseinheiten: die operativen Bereiche der Konzernobergesellschaft, Tochtergesellschaften, Vertriebsbüros und Vertragshändler. Aus dieser organisatorischen Aufstellung ergeben sich Chancen, aber auch geschäftsspezifische Risiken.

Es ist unser Ziel, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften und diese Gewinne mittel- und langfristig deutlich zu steigern, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Zukunft zu sichern. Unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten und wenn nötig diesen gegenzusteuern, ist dafür von entscheidender Bedeutung. Dies gelingt uns über ein entsprechendes Risikomanagementsystem.

Ein solches System stärkt das Verantwortungsgefühl der Mitarbeiter und schärft das Bewusstsein für potenzielle oder existente Risiken. Darüber hinaus unterstützt es alle Beteiligten dabei, Gefahren rechtzeitig aufzudecken, zu analysieren, zu kommunizieren sowie effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die Grundprinzipien, Kontrollstandards, personellen Zuständigkeiten, Funktionen und Abläufe des Risikomanagements wurden vom Vorstand der DEUTZ AG festgelegt und sind in einem Handbuch zusammengefasst, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein systematisches Berichtswesen stellt die Grundlage für die Arbeit des Risikomanagementkomitees dar und sorgt dafür, dass alle wesentlichen Risiken erfasst und kommuniziert sowie geeignete Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen und dokumentiert werden.

Im DEUTZ-Konzern werden viermal jährlich sogenannte Risikoinventuren durchgeführt. Im Rahmen einer solchen Risikoinventur wird in allen Funktions- und Unternehmensbereichen sowie in den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften festgestellt, ob gegenüber der kurz- und mittelfristigen Planung neue Risiken erkennbar wurden. Ausgehend von der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkung werden die Risiken ihrer Bedeutung nach klassifiziert. Gleichzeitig wird überprüft, ob und wie verabschiedete und bereits ergriffene Maßnahmen die bekannten Risiken erfolgreich eingegrenzt haben oder ob noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Das Risikomanagementkomitee analysiert anschließend die Risiken sowie den Fortschritt der ergriffenen Maßnahmen und berichtet die Ergebnisse der Risikoinventur an den Vorstand. Um auf eventuelle Risiken stets zeitnah reagieren zu können, sind die Risikobeauftragten und deren Mitarbeiter darüber hinaus verpflichtet, unabhängig von der turnusmäßigen Berichterstattung unverzüglich über wesentliche neue Risiken oder wachsende Bedrohungen durch bekannte Risiken zu informieren. Das Risikomanagementsystem erfasst keine Chancen, sondern nur Risiken.

Die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG der DEUTZ AG wird durch die Konzernrevision und den Abschlussprüfer jährlich überprüft. Verbesserungsvorschläge seitens der internen Revision, des Risikomanagementkomitees oder der Abschlussprüfer werden von DEUTZ zeitnah umgesetzt.

RISIKOMANAGEMENT BEZOGEN AUF FINANZINSTRUMENTE

Grundsätze

Durch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus für den Konzern negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren.

Grundlage zur Steuerung und frühzeitigen Identifizierung finanzieller Risiken sind die jährliche Finanzplanung, deren unterjährige Aktualisierungen sowie regelmäßige Analysen der unterjährigen Planabweichungen. Die Verantwortung für das Finanzmanagement des Konzerns trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft.

Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Segmenten des Konzerns ab. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement als auch Richtlinien für bestimmte Aspekte wie zum Beispiel den Umgang mit dem Fremdwährungs-, dem Zins- und dem Kreditrisiko sowie deren Absicherung durch den Einsatz derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente vor.

Die operative Abstimmung hinsichtlich der Risikosteuerung und der sonstigen finanzierungsrelevanten Entscheidungen erfolgt im Finanzausschuss, der im quartalsweisen Turnus bzw. nach Bedarf tagt. Neben dem zuständigen Vorstandsmitglied gehören dem Finanzausschuss Vertreter der Konzernfinanzabteilung und des Controllings an.

Ziel des Risikomanagements ist es, Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen, die sich aus Marktschwankungen von Rohstoffen, Zinssätzen und Devisenkursen ergeben, zu reduzieren. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt nur

im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit bzw. aus Finanztransaktionen, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Art und Umfang der abzusichernden Grundgeschäfte sind in einer Finanzierungsrichtlinie verbindlich geregelt.

DEUTZ arbeitet nur mit führenden Kreditinstituten zusammen, um das Kontrahentenrisiko zu minimieren.

Gemäß den Finanzierungsgrundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien von der Konzernfinanzabteilung gesteuert. Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgt überwiegend durch Konzerndarlehen.

Den auftretenden finanzwirtschaftlichen Risiken begegnen wir wie folgt:

Risiken von Forderungsausfällen

Gegen das Risiko von Forderungsausfällen schützen wir uns durch eine laufende elektronisch gestützte Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Das Unternehmen sichert seine Forderungen weitgehend über Kreditversicherungen ab, soweit Lieferungen nicht gegen Vorkasse oder Akkreditive erfolgen.

Währungsrisiken aus den operativen Geschäften

Währungsrisiken, vorwiegend in US-Dollar, die durch Geschäftsvorfälle mit Dritten in Fremdwährung entstehen, werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vermindert. Das Netto-Währungs-Exposure des DEUTZ-Konzerns wird in der Regel durch Forward-Hedging in Höhe von 50 bis 80 % der offenen Positionen abgesichert. DEUTZ erhöht zudem gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um Wechselkursrisiken, die sich durch Verkäufe in US-Dollar ergeben, durch ein natürliches Hedging entgegenzuwirken.

Zinsänderungsrisiken aus Finanzierungen

Risiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten. Bei der Mitte 2012 abgeschlossenen Finanzierung mit der Europäischen Investitionsbank haben wir uns gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert.

Liquiditätsrisiken

Die abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sichern die ausreichende Liquidität für die weitere Entwicklung des DEUTZ-Konzerns. Während der Vertragslaufzeit hat die DEUTZ AG sicherzustellen, dass der DEUTZ-Konzern bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital bzw. zum EBITDA) einhält. Gemäß unserer mittelfristigen Bilanz- und Ergebnisplanung bieten die Finanzkennzahlen einen ausreichenden Spielraum. Bei deutlich schlechterer Wirtschaftsentwicklung besteht jedoch ein Risiko, diese Auflagen zu verletzen.

Weitere Einzelheiten zum Risikomanagement bezogen auf Finanzinstrumente sind unter Erläuterung 27 auf Seite 120 ff. dargestellt.

RISIKOBEWERTUNG

Die Bewertung der Risiken erfolgt im DEUTZ-Konzern auf Basis der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit der möglichen Auswirkung des Risikos auf die Geschäftsziele. Für die nachfolgende Risikoberichterstattung des DEUTZ-Konzerns werden die Risiken in "niedrig", "mittel" oder "hoch" klassifiziert. Risiken, die als "niedrig" klassifiziert werden, haben erwartungsgemäß eine geringe Auswirkung von bis zu 10 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Als "mittel" eingestufte Risiken haben hingegen eine erhebliche Auswirkung (zwischen 10 Mio. € und 50 Mio. €) und als "hoch" eingestufte Risiken eine bedeutende Auswirkung von über 50 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Bestandsgefährdende Risiken werden als solche bezeichnet.

DEUTZ-Konzern: Risikobewertung

RISIKEN

Die nachfolgende Darstellung der aktuellen Risikosituation konzentriert sich analog zur internen Risikoberichterstattung auf für den DEUTZ-Konzern bedeutende Risikofaktoren. Als solche werden Risiken bezeichnet, die vor Berücksichtigung der Maßnahmen mindestens als "niedrig" eingestuft wurden. Im Vergleich zur internen Steuerung werden die Risiken in der nachfolgenden Beschreibung stärker aggregiert und nach Risikokategorien dargestellt. Sofern nichts anderes genannt ist, beziehen sich die Risiken auf das Geschäftsjahr 2018 und betreffen die Segmente DCE, DCS und Sonstiges.

Marktrisiken

Wir operieren in Absatzmärkten, die unter anderem durch eine höhere Konjunkturanfälligkeit gekennzeichnet sind. Dies kann sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns auswirken. Neben der direkten Auswirkung auf Absatz und Umsatz können sich auch negative Effekte auf die bilanziellen Wertansätze unserer Vermögenswerte ergeben. Mit unseren größten Anwendungsbereichen Baumaschinen und Material Handling

sowie mit unseren Hauptabsatzregionen Deutschland, Westeuropa und Nordamerika agieren wir in sehr zyklischen Märkten. Unser Ziel ist es, diese Zyklizität in anwendungsbezogener und regionaler Hinsicht weiter zu reduzieren.

Mittel- und langfristig begegnen wir regionalen und anwendungsbezogenen Absatzrisiken durch die produktstrategische Ausrichtung unserer Entwicklungsaktivitäten und durch Kooperationen. Die engen Kooperationen mit unseren Großkunden sind von wesentlicher Bedeutung, um unsere Vertriebsziele zu erreichen, bergen allerdings langfristig auch das Risiko einer Abhängigkeit. Daher verfolgen wir die Strategie, neue Kunden zu akquirieren und das Geschäft mit diesen sukzessive auszubauen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Region Asien.

Hinsichtlich der regionalen und der branchenbezogenen Verteilung unserer Kunden sind wir für die Zukunft sehr diversifiziert aufgestellt und beliefern in den verschiedenen Anwendungsbereichen die marktführenden Hersteller. Trotz bestehender Gegenmaßnahmen können die extern verursachten Risiken jedoch nicht vollständig beherrscht werden. Aufgrund der sich weiter verbessernden konjunkturellen Lage auf unseren Hauptabsatzmärkten stufen wir die Marktrisiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Unternehmensziele für das Geschäftsjahr 2018 nach Berücksichtigung der Maßnahmen als "niedrig" ein. Mittelfristig gehen wir hier jedoch von einem "mittleren" Risiko nach Maßnahmen aus.

Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union stellt dagegen aufgrund des vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens kein bedeutendes externes Risiko dar.

STRATEGISCHE RISIKEN

Ausgehend von der Zielsetzung, die Kunden- und Produktbasis zu erweitern, liegt der Fokus unserer neuen Strategie neben der weiteren Globalisierung auf der Elektrifizierung der bestehenden Produktpalette. Im Rahmen der E-DEUTZ-Strategie wird das bestehende Technologieportfolio mit elektrischen und hybriden Antriebssystemen ergänzt. Diese strategische Ausrichtung eröffnet dem DEUTZ-Konzern zahlreiche Chancen, ist naturgemäß aber auch mit Risiken verbunden. Neue Produktentwicklungen könnten eventuell nicht die erwartete Kundenresonanz hervorrufen bzw. nicht mit Konkurrenzprodukten mithalten und Zielmärkte könnten sich nicht wie erwartet entwickeln.

Derartigen Gefahren begegnen wir unter anderem mit einer genauen Analyse von Trends in den für uns relevanten Märkten auch unter Einbeziehung externer Marktforschungsanalysen. Zur Beschleunigung der Umsetzung der E-DEUTZ-Strategie haben wir im September des Geschäftsjahres 2017 den Elektroantriebsspezialisten Torqeedo übernommen. Des Weiteren gehen wir enge Kooperationen mit unseren Großkunden in den Zielmärkten ein. Schließlich unterziehen wir unsere strategischen Projekte einem engen Monitoring, um auf Veränderungen sofort reagieren zu können.

Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die strategischen Risiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2018 als "niedrig" sowie mittelfristig als "mittel" ein.

OPERATIVE RISIKEN

Beschaffungsrisiken

Nachfragebedingte Lieferengpässe auf Seiten unserer Lieferanten - unter anderem als Folge des anhaltenden Konjunkturaufschwungs - können bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten zu Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen mit negativen Auswirkungen auf das Ergebnis führen. Dies betrifft insbesondere die Beschaffung von Komponenten und Vormaterialien von Dritten. Für DEUTZ könnten sich hieraus negative Effekte auf das Konzernergebnis sowie auf die Kapazitätsauslastung ergeben.

Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement und zum anderen durch eine laufende Marktbeobachtung.

Neben den genannten globalen Aktivitäten stützt sich unsere Beschaffungsstrategie bei strategischen Komponenten und versorgungskritischen Bauteilen auf drei Säulen: erstens auf langfristig angelegte Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge, zweitens auf ein verstärktes Dual Sourcing und drittens gegebenenfalls auf die Absicherung über Stützfertigungen. Dieses Bündel aus bewährten Maßnahmen minimiert die Beschaffungsrisiken und sichert die erforderlichen Kapazitäten weitestgehend ab.

Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die Beschaffungsrisiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2018 als "niedrig" ein.

Produktionsrisiken

Auslastungsschwankungen in der Produktion als negative Folge der Konjunkturabhängigkeit können sich ebenso wie Produktionsverzögerungen aufgrund möglicher Ausfälle von Produktionsmitteln negativ auf die Profitabilität auswirken.

Um Fehlplanungen und -investitionen zu vermeiden, werden die erforderlichen Produktionskapazitäten regelmäßig überprüft und auf verschiedenen Zeitebenen abgestimmt: mehrjährig im Rahmen der jährlich erstellten Mittelfristplanung und für das folgende Geschäftsjahr im Rahmen der Budgetplanung, die dann vierteljährlich für das laufende Geschäftsjahr aktualisiert wird. Monatliche Bauprogrammsitzungen und Kapazitätsplanungen stellen sicher, dass unsere Kapazitäten an die Auftragslage angepasst werden. Zur Erhöhung der Flexibilität nutzen wir auch verstärkt das Instrument der Leiharbeit.

Nach Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung der Risiken sehen wir das Ausmaß der Produktionsrisiken hinsichtlich unserer Finanz- und Ertragsziele weiterhin als "niedrig" an.

SONSTIGE RISIKEN

Cyber-Risiken

Wir sind ein technologieorientiertes Unternehmen mit einer hohen Forschungs- und Entwicklungsintensität. Einer der Innovationsführer zu sein, ist für uns ein Wettbewerbsvorteil und damit die Basis unseres langfristigen Erfolgs. Allerdings besteht das Risiko, dass streng vertrauliche Informationen, insbesondere im Hinblick auf neue technologische Erkenntnisse oder Partnerschaften im Forschungs- und Entwicklungsbereich, unberechtigterweise zu unseren Konkurrenten gelangen.

Neben dem Verlust vertraulicher Informationen ist auch ein unberechtigter Abfluss von Kapital auf Grundlage gefälschter Dokumente denkbar. Derartige Cyber-Risiken könnten sich negativ auf unsere Marktposition auswirken sowie unsere finanzielle Flexibilität einschränken. Schließlich könnte dies auch mit einem Imageverlust einhergehen.

Zum Schutz vor Cyber-Risiken haben wir eine Reihe von Maßnahmen implementiert. Neben regelmäßigen Sicherheitstrainings für Mitarbeiter gehören hierzu auch Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der IT-Hardware sowie vom Management festgelegte IT-Sicherheitsleitlinien. Unter Beachtung der getroffenen Vorkehrungen stufen wir die Risiken weiterhin als "niedrig" ein.

Rechtliche Risiken

DEUTZ ist als international agierender Konzern vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang rechtlicher Streitigkeiten ist allerdings ungewiss, so dass über die getroffene bilanzielle Vorsorge hinaus noch weitere Risiken bestehen, die eine negative Auswirkung auf die Finanz- und Ertragsziele haben können.

Unternehmensweite Standards - wie allgemeine Geschäftsbedingungen, Vertragsmuster für verschiedene Anwendungsfälle oder Ausführungsbestimmungen in Form von Organisationsrichtlinien - werden laufend fortentwickelt und verringern neue rechtliche Risiken für DEUTZ. Bei Projekten und Vertragsabschlüssen, die sich außerhalb der für das Tagesgeschäft entwickelten Standards bewegen, ziehen wir regelmäßig die Rechtsabteilung und auch externe Anwälte zu Rate. Ausgehend von der derzeitigen Entwicklung bei laufenden Verfahren stufen wir die rechtlichen Risiken unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -minimierung weiterhin als "niedrig" ein.

GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATION

Auf Basis unseres Risikomanagementsystems identifizieren und bewerten wir permanent wesentliche Risiken. Durch geeignete Maßnahmen werden diese gesteuert und so weit wie möglich beherrscht. Die Entwicklung wesentlicher Risiken wird auf Konzernebene regelmäßig verfolgt. Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Im Vergleich zum Vorjahr stellen Qualitätsthemen keinen bedeutenden Risikofaktor für das Geschäftsjahr 2018 mehr dar und wurden damit nicht explizit berichtet. Des Weiteren ist die Bewertung von Marktrisiken gegenüber dem Vorjahr von "mittel" auf "niedrig" zurückgegangen. Beschaffungsrisiken werden dagegen als bedeutend im Hinblick auf die Erreichung der finanziellen Ziele in 2018 definiert und neu aufgenommen. Andere Risikofaktoren haben sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert.

In der Gesamtbetrachtung der Risikosituation rückt die Beschaffungsseite gegenüber dem Vorjahr stärker in den Fokus. Hinsichtlich der Einstufung bleibt die Gesamtrisikosituation aber im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Angesichts der getroffenen Vorkehrungen und unserer Stellung im Markt sind wir davon überzeugt, die bestehenden Risiken beherrschen und die daraus resultierenden Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können.

RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEM

Das Risikomanagementsystem ist als Teilbereich des internen Kontrollsystems eng mit diesem verknüpft. Während beim Risikomanagementsystem der Schwerpunkt der Betrachtung auf der Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und Steuerung der Risiken liegt, regelt das interne Kontroll-system (IKS) die Vermeidung oder Einschränkung von Risiken durch Kontrollmaßnahmen.

Der Vorstand verantwortet die Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS. Auch ein sachgerecht gestaltetes IKS kann nur eine relative und keine absolute Sicherheit geben, wenn es um die Vermeidung von wesentlichen Fehlaussagen bzw. das Erreichen von Zielen geht.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen operativen Prozesse, die die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden.

Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Zudem existieren schriftlich festgelegte Arbeitsanweisungen und insbesondere die Konzernbilanzierungsrichtlinie, die regelmäßig zentral aktualisiert und konzernweit kommuniziert wird. Für die Einhaltung der Richtlinie ist das berichtende Unternehmen verantwortlich, wobei die berichteten Daten im Konzernrechnungswesen von DEUTZ im Rahmen der Erstellung von Monatsabschlüssen laufend auf Plausibilität hinterfragt werden. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet. Wenn nötig, setzen wir auch externe Dienstleister ein, zum Beispiel unabhängige Gutachter für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Das Konzernrechnungswesen stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden.

Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Rechnungswesen und Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.

Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss regelmäßig mit der Quartalsberichterstattung. Die Überwachungsfunktion des Prüfungsausschusses umfasst außerdem neben dem Rechnungslegungsprozess selbst auch das vom Vorstand eingerichtete IKS.

Die interne Revision erstellt einen risikoorientierten Prüfungsplan und prüft, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen und konzerninternen Richtlinien für das gesamte Kontroll- und Risikomanagementsystem des Konzerns eingehalten werden. Im Rahmen ihrer Überwachungsfunktion prüft sie die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der definierten Kontrollen. Die Ergebnisse der Prüfungen werden direkt an den Vorstand berichtet und ermöglichen die Beseitigung festgestellter Mängel und die permanente Weiterentwicklung des IKS.

CHANCENBERICHT

In dem schnelllebigen und dynamischen Marktumfeld, in dem der DEUTZ-Konzern operiert, bestehen neben den genannten Risikofaktoren, die sich negativ auf die Erreichung der Geschäftsziele auswirken können, gleichzeitig auch Chancen, die einen positiven Effekt auf die Geschäftsziele des Konzerns für das Jahr 2018 und darüber hinaus haben können. Derartige Chancen zu erkennen und zu steuern obliegt den einzelnen operativen Bereichen des Konzerns. Eine zentrale Erhebung und Bewertung von Chancen - analog zum Risikomanagement - erfolgt nicht.

Sofern nichts anderes genannt ist, beziehen sich die nachfolgend dargestellten Chancen auf das Geschäftsjahr 2018 und betreffen die Segmente DCE und DCS.

Konjunkturelle Lage in relevanten Märkten

Die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft hat einen starken Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation des DEUTZ-Konzerns. Insbesondere die gesamtwirtschaftliche Lage in unseren wichtigsten Märkten Europa, USA und Asien und die Investitionsbereitschaft in unseren wichtigsten Endmärkten -Baumaschinen, Material Handling und Landtechnik - können zu einer positiven Abweichung von unserer Prognosedarstellung führen, sollten unsere konjunkturellen Erwartungen für diese Regionen bzw. Anwendungsbereiche übertroffen werden.

Forschung und Entwicklung

Immer strengere Abgasvorschriften sowie der allgemeine technologische Fortschritt stellen unsere gesamte Branche vor große Herausforderungen. Durch unser erprobtes Know-how, langjährige Erfahrung und effiziente Prozesse auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung innovativer Antriebssysteme sind wir einer der Innovationsführer und haben eine sehr starke Wettbewerbsposition. Durch die Entwicklung von Gasmotoren im Bereich kleiner 4 Liter, den Ausbau unseres Produktportfolios im Bereich größer 4 Liter sowie die Entwicklung hybrider und vollelektrischer Antriebe werden wir unsere Wettbewerbsposition weiter stärken.

Neue Trends

Die Dieseltechnologie ist derzeit in aller Munde. Wir sind davon überzeugt, dass die Dieseltechnologie im Off-Highway Bereich noch über lange Zeit die führende Antriebsart sein wird. Allerdings führt die Diskussion dazu, dass potenzielle Kunden, die bis dato in eigene Dieselentwicklung investiert haben, eine größere Bereitschaft zeigen, stattdessen mit uns zusammenzuarbeiten - für uns ist dies eine große Chance. Da wir zwar weiterhin vom Diesel überzeugt sind, daneben aber auch in andere innovative Technologien investieren, eröffnet die Dieseldiskussion insbesondere auch gute Möglichkeiten für neue, innovative Ansätze, die wir vor allem mit der E-DEUTZ-Strategie verfolgen. Dies beinhaltet die Chance, mit innovativen Lösungen in deutlich stärkerem Maße neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen, als wir dies mittelfristig erwarten.

Torqeedo

Die Gesellschaft ist Weltmarktführer für elektrische Bootsantriebe und hat in den letzten Jahren beim Umsatz Wachstumsraten von 30 bis 40 % aufgewiesen. Torqeedo soll -neben dem Know-how-Transfer für die E-DEUTZ-Strategie -unter eigener Marke auch in den kommenden Jahren im maritimen Bereich substanziell wachsen. Neben der strategischen Bedeutung der Gesellschaft für den DEUTZ-Konzern hätte dies auch starke Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im DEUTZ-Konzern und im Segment Sonstiges, dem Torqeedo zugeordnet ist.

Service und Digitalisierung

Das margenträchtige Servicegeschäft wollen wir deutlich ausbauen. Wachstumspotenziale liegen unter anderem in neuen Serviceprodukten, der Ausweitung des eigenen Servicenetzes, der Übernahme von Händlern und einem sehr guten Verständnis von Preiselastizitäten. Chancen bestehen auch in neuen Vertriebskanälen wie dem Webshop bzw. in der Digitalisierung. So beinhaltet beispielsweise unsere DEUTZ Connect App, die wir im Berichtsjahr im Markt eingeführt haben und weiter ausbauen werden, für den Benutzer Möglichkeiten zur Motordiagnose. Dies führt zu höherer Kundenbindung und -zufriedenheit sowie potenziell zu Effizienzsteigerungen.

PROGNOSEBERICHT

ZUNEHMENDE WIRTSCHAFTLICHE DYNAMIK

Der Internationale Währungsfonds (IWF)1) hat seine Prognosen für die kommenden Jahre heraufgesetzt: Er erwartet nun für die Weltwirtschaft ein Plus von jeweils 3,9 % für die Jahre 2018 und 2019, nach einem Wachstum um 3,7 % im Jahr 2017. Diese bessere Prognose wird zum einen mit der anziehenden allgemeinen Wachstumsdynamik und zum anderen mit den erwarteten Auswirkungen der US-amerikanischen Steuerreform begründet.

Die Wirtschaft im Euro-Raum soll um 2,2 % bzw. 2,0 % wachsen, nach 2,4 % im abgelaufenen Jahr. Für Deutschland wird ein Plus von 2,3 % bzw. 2,0 % prognostiziert. Die US-amerikanische Konjunktur wird von den genannten Effekten profitieren und entsprechend voraussichtlich in den Jahren 2018 und 2019 um 2,7 % bzw. 2,5 % zulegen. Für China prognostiziert der IWF etwas niedrigere Wachstumsraten als im Jahr 2017; 2018 soll das Bruttoinlandsprodukt um 6,6 % und 2019 um 6,4 % ausgeweitet werden.

Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland2) ist im Januar 2018 von 117,2 auf 117,6 Punkte gestiegen, ein neues Rekordhoch. Die Unternehmen schätzen dabei die aktuelle Situation deutlich positiver ein, haben jedoch ihre Erwartungen für die kommenden Monate etwas reduziert. Der ISM-Einkaufsmanagerindex3) in den USA lag zum 1. Februar 2018 bei 59,1 Punkten und ist damit etwas zurückgegangen. Insgesamt liegt er dennoch weiterhin auf einem hohen Niveau.

1) IWF World Economic Outlook Update, Januar 2018.

2) ifo Institut, Januar 2018.

DIESELMOTORENMARKT

Für 2018 rechnen wir beim Absatzvolumen für den Baumaschinenmarkt in Europa und Nordamerika jeweils mit einem Wachstum von 5 % bis 10 % sowie in China von bis zu 20 %. Diese Wachstumsraten erwarten wir auch für den Anwendungsbereich Material Handling. Für die Landtechnik erwarten wir in Europa und Nordamerika jeweils ein leichtes Wachstum von bis zu 5 % und in China eine leicht rückläufige bis flache Marktentwicklung (-5 % bis 0 %). In China rechnen wir im Bereich leichter und mittelschwerer Lastkraftwagen mit einem leichten Wachstum bis zu 5 %.

Am 1. Januar 2019 tritt in der Europäischen Union die Emissionsstufe V für Motoren kleiner 56 kW bzw. für Motoren größer 130 kW in Kraft - zum 1. Januar 2020 folgen dann die Motoren zwischen 56 und 130 kW. Erfahrungsgemäß ist in der Periode vor einer Emissionsumstellung mit einer spürbar erhöhten Lagerbevorratung europäischer Einbaukunden zu rechnen, die in den Folgeperioden dann zu entsprechenden Mindermengen führt.

3) ISM Institute for Supply Management, Februar 2018.

ABSATZ, UMSATZ

Das DEUTZ-Motorengeschäft wird 2018 von der weltweit guten Wirtschaftslage und der positiven Absatzentwicklung wesentlicher Anwendungsbereiche profitieren. Der Jahresbeginn 2018 ist geprägt durch einen deutlich verbesserten Auftragsbestand und ein starkes Auftragsmomentum. Wir erwarten, dass der Emissionswechsel in der Europäische Union zum 1. Januar 2019 (EU Stufe V) in diesem Jahr zu Vorzieheffekten bei unseren europäischen Kunden führt. Wir gehen davon aus, dass dieser Effekt unseren Absatz im laufenden Jahr im niedrigen fünfstelligen Stückzahlvolumen positiv beeinflusst. Ein Abflachen der Auftragsdynamik zum Jahresende 2018 ist vor diesem Hintergrund realistisch, jedoch werden im Jahr 2019 aufgrund des Emissionswechsels zahlreiche neue Kundenprojekte anlaufen.

Im Servicegeschäft rechnen wir mit einer Fortsetzung der positiven Umsatzentwicklung aufgrund verschiedener Serviceinitiativen und der Integration des Servicegeschäfts in Italien.

Insgesamt gehen wir insofern von einem deutlichen Umsatzanstieg aus. Der Umsatzanstieg wird vom Segment DCE getragen, während wir im Segment DCS von einem stagnierenden Umsatz ausgehen. Im Segment "Sonstiges", in dem wir seit dem vierten Quartal 2017 Torqeedo konsolidieren, wird der Umsatz noch von niedrigem Niveau kommend signifikant zulegen.

Die Prognose ist naturgemäß mit einer großen Unsicherheit behaftet. Insofern bleiben eine hohe Flexibilität und eine kompetitive Kostenstruktur in unserem Geschäft entscheidende Wettbewerbsfaktoren.

ERGEBNIS

Wir erwarten, dass die EBIT-Marge vor Sondereffekten moderat ansteigt. Die Verbesserung der EBIT-Marge resultiert vor allem aus der höheren Kapazitätsauslastung. Zudem rechnen wir mit niedrigeren F&E-Kosten, Materialkosteneinsparungen durch neue Lieferanten und einer verbesserten Effizienz gegenüber dem Berichtsjahr. Gegenläufig wirken sich Tarifsteigerungen, Preiszuschläge bei Rohstoffen und die Wechselkursentwicklung aus. Eine Ergebnisverbesserung erwarten wir vor allem im Segment DCE, während wir im Segment DCS ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau und im Segment Sonstiges aufgrund der Konsolidierung von Torqeedo eine Ergebnisbelastung im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich erwarten.

Positive Sondereffekte könnten sich durch die finale Kaufpreisrate aus der Veräußerung des Standorts Köln-Deutz ergeben. Bei entsprechender Beschlussfassung über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal werden wir eine variable Zahlung in der Größenordnung von rund 50 Mio. € erhalten. Die Höhe und der Zeitpunkt dieser Zahlung ist von dem vorgenannten Ereignis abhängig und steht insofern noch nicht fest. Aus heutiger Sicht rechnen wir mit einer Zahlung im Jahr 2019, bei sehr gutem Planverlauf könnte die Zahlung noch im Jahr 2018 geleistet werden.

Als Folge der höheren operativen Ergebniserwartung rechnen wir im laufenden Geschäftsjahr mit einer weiteren Verbesserung des Return on Capital Employed (ROCE) vor Sondereffekten in Richtung eines zweistelligen Prozentwerts.

ROHSTOFFE, TARIFENTGELTE

Rohstoffpreise

Aufgrund des weltweiten Wirtschaftswachstums und der starken Nachfrage in der verarbeitenden Industrie rechnen wir für das Geschäftsjahr 2018 in den Primärmärkten mit einer weiteren Erhöhung der Preisniveaus.

Tarifverhandlungen im Frühjahr

Der derzeitige Entgelttarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland ist zum 31. Dezember 2017 ausgelaufen. Die Tarifvertragsparteien haben sich nach intensiven Verhandlungen auf einen Abschluss mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2020 geeinigt. Dieser beinhaltet als wesentliche Punkte eine Entgeltanpassung in Höhe von 4,3 % im Jahr 2018, Einmalzahlungen für die Mitarbeiter im Jahr 2019 sowie Regelungen zur Arbeitszeitflexibilisierung zwischen 28 und 40 Stunden pro Woche.

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUSGABEN 1 )

Wir rechnen mit steigenden Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Größenordnung von 70 bis 75 Mio. €; davon werden 20 bis 25 Mio. € aktiviert. Hintergrund sind die Neumotorenprojekte und die Aktivitäten im Rahmen der E-DEUTZ-Strategie, die zu einer Erweiterung unseres Motorenportfolios führen werden.

1) Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben handelt es sich um tatsächliche Ausgaben für F&E-Projekte. Diese unterscheiden sich von den Forschungs- und Entwicklungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen dahingehend, dass aktivierungspflichtige Entwicklungskosten abgezogen und Abschreibungen auf fertiggestellte Entwicklungsprojekte hinzugerechnet werden.

INVESTITIONEN

Für das Geschäftsjahr 2018 erwarten wir Investitionen (vor Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen) in der Größenordnung von 60 bis 70 Mio. €.

AT-EQUITY KONSOLIDIERTE JOINT VENTURES

Für unser Joint Venture DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. erwarten wir eine leichte Verbesserung von Umsatz und Ergebnis. Die Ergebnisentwicklung wird stark von der Auslastung und damit vom Marktumfeld geprägt sein.

WORKING-CAPITAL-QUOTE, FREE CASHFLOW UND EIGENKAPITALQUOTE

Bei der Working-Capital-Quote rechnen wir im Durchschnitt der Quartalsenden mit einer Erhöhung auf knapp 16 %, nachdem im abgelaufenen Geschäftsjahr ein sehr niedriger Wert erzielt wurde. Der Free Cashflow wird stark von der Entwicklung des Working Capitals abhängen. Wir rechnen angesichts des geplanten deutlichen Working-Capital-Aufbaus nur mit einem nahezu ausgeglichenen Free Cashflow.

Die Eigenkapitalquote, die derzeit 49,4 % beträgt, soll auch weiterhin deutlich über 40 % liegen. Die gute Eigenkapitalausstattung macht uns in einem volatilen Marktumfeld unabhängiger von den Kapitalmärkten.

MITARBEITER

Flexible Anpassung der Mitarbeiterzahl

Angesichts der geplanten Produktionssteigerung rechnen wir mit einem weiter steigenden Arbeitskräftebedarf. Den Anteil flexibler Beschäftigung durch befristete Arbeitsverträge und den Einsatz von Leiharbeit wollen wir hierbei unter Anwendung der Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes weiter erhöhen. Da wir in einer zyklischen Branche operieren, können wir auf diese Weise am besten auf Beschäftigungsschwankungen reagieren.

Disclaimer Dieser Lagebericht enthält bestimmte Aussagen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen sowie Angaben und Einschätzungen der Gesellschaft. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft wesentlichen Branchen wesentlich (insbesondere in negativer Hinsicht) von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Eine Gewähr kann folglich für die zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Lagebericht nicht übernommen werden.

ZUSAMMENGEFASSTER GESONDERTER NICHTFINANZIELLER BERICHT

ÜBER DIESEN NICHTFINANZIELLEN BERICHT

Gemäß § 315b ff. und § 289b ff. HGB veröffentlicht DEUTZ ab dem Geschäftsjahr 2017 jährlich einen Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht (im Folgenden "Nichtfinanzieller Bericht"). Der vorliegende Bericht fasst den Konzernbericht des DEUTZ-Konzerns sowie den Bericht der Muttergesellschaft DEUTZ AG zusammen und wird als gesonderter Bericht abgegeben. Soweit nicht anders ausgewiesen, gelten alle Angaben für den gesamten Konzern (im Folgenden "DEUTZ"). Die Angaben, die sich nur auf die DEUTZ AG beziehen, sind entsprechend gekennzeichnet. Der Nichtfinanzielle Bericht fasst die wesentlichen Sachverhalte der Aspekte Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung zusammen. In diesem Nichtfinanziellen Bericht wird auch über das gesellschaftliche Engagement der DEUTZ AG berichtet, um ein umfassenderes Verständnis der Gesellschaft zu vermitteln, auch wenn dieser Sachverhalt nach der Wesentlichkeitsanalyse nicht zu berichten gewesen wäre. Über Menschenrechte wird nicht berichtet, da die Relevanz und die hieraus resultierenden Risiken als nicht wesentlich eingestuft wurden. Für weiterführende Informationen in anderen Teilen dieses Geschäftsberichts wird an den entsprechenden Stellen dorthin verwiesen. Verweise auf Angaben außerhalb des Zusammengefassten Lageberichts bzw. Konzernabschlusses sind nicht Bestandteil des Nichtfinanziellen Berichts.

Dieser Nichtfinanzielle Bericht ist in Anlehnung an das Rahmenwerk des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt worden. Der Bericht umfasst die DNK-Kriterien 1, 3 und 6.

Der Nichtfinanzielle Bericht wurde einer freiwilligen betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit nach ISAE 3000 (Revised) unterzogen.

Nach Anwendung der Nettomethode haben wir keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit und auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen gemäß § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB identifiziert. Alle weiteren Informationen zu Chancen und Risiken sind im Chancen- und Risikobericht im Zusammengefassten Lagebericht auf Seite 59 ff. dargestellt.

GESCHÄFTSMODELL

DEUTZ ist ein weltweit führender Motorenhersteller. Als unabhängiger Produzent von Diesel- und Gasmotoren im Leistungsbereich von 19 bis 620 kW motorisieren wir Anwendungen auf und abseits der Straße. Für weitere Informationen zum Geschäftsmodell verweisen wir auf Seite 32 f. im Zusammengefassten Lagebericht dieses Geschäftsberichts.

WESENTLICHKEITSANALYSE

Für die Erstellung des Nichtfinanziellen Berichts haben wir im vergangenen Jahr einen internen Prozess aufgesetzt, um die wesentlichen Themen entsprechend dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz gemäß §§ 315b ff und 289b ff (im Folgenden "CSR-RUG") zu bestimmen. Zunächst haben wir dafür eine umfangreiche Liste von möglichen wesentlichen Themen auf Basis einer Recherche bei Wettbewerbern, Rahmenwerken und Nachhaltigkeitsratings erstellt. Diese wurden anschließend bewertet. Dabei haben wir die Themen als wesentlich deklariert, die sowohl hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Aspekte als auch für das Verständnis der Geschäftstätigkeiten, des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses besonders relevant sind. Dafür erfolgte zunächst eine Befragung interner Ansprechpartner, in der Folge wurden die Umfrageergebnisse in einem Workshop diskutiert und abschließend durch den Vorstand final bewertet.

Die Wesentlichkeitsmatrix umfasst die Dimensionen "Relevanz der Auswirkungen auf die Aspekte im DEUTZ-Konzern" sowie "Relevanz für Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses und der Lage des DEUTZ-Konzerns".

DEUTZ-Konzern: Wesentlichkeitsmatrix

Relevanz für Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses und der Lage des DEUTZ-Konzerns

Wir haben in den einzelnen Bereichen folgende wesentliche Sachverhalte identifiziert:

Umweltbelange: Umweltmanagementsysteme, Ressourceneffizienz sowie Luft und Klima
Arbeitnehmerbelange: Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit sowie Humankapital
Sozialbelange: Produktverantwortung
Compliance: allgemeine Compliance, Anti-Korruption und -Bestechung sowie Corporate Governance
Querschnittsthemen: Kundenzufriedenheit, Innovationen und Lieferantenmanagement

Im Folgenden berichten wir über die 13 als wesentlich ermittelten Sachverhalte, analog den vom CSR-RUG vorgegebenen Kriterien.

Die Wesentlichkeitsanalyse hat ergeben, dass das Thema Menschenrechte sowohl hinsichtlich der Auswirkungen auf die Aspekte als auch hinsichtlich des Verständnisses des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses und der Lage unseres Unternehmens eine geringe Relevanz hat, da bei der Einhaltung geltender nationaler und internationaler Gesetze sowie tariflich geregelter Arbeitsbedingungen Menschenrechtsverstöße im Wesentlichen ausgeschlossen werden können. Des Weiteren resultieren daraus keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit und auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen.

UMWELTBELANGE

Wesentliche Umweltbelange sind für DEUTZ Umweltmanagementsysteme, Ressourceneffizienz und Klima. Diese Sachverhalte werden nachfolgend zusammen erläutert:

Umweltbelange sind Teil des integrierten Managementsystems

Das integrierte Managementsystem der DEUTZ AG, das die Bereiche Umweltschutz, Energie und Qualität abdeckt, entspricht den Anforderungen der aktuell geltenden Normen DIN EN ISO 14001, 50001 und 9001, Version 2015. Die Konformität wurde von den externen Auditoren des TÜV Rheinland Cert GmbH geprüft und bestätigt.

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess, der mit der Einführung des integrierten Managementsystems gestartet wurde, trägt zur kontinuierlichen Prüfung der Ziele bei, die sich die DEUTZ AG gesetzt hat. Dies erfolgt im Rahmen des Managementreviews durch die oberste Leitung des Unternehmens (Vorstandsvorsitzender).

Die Unternehmensführung wird im Rahmen des eingeführten Umweltmanagementsystems in die Prozesse eingebunden. Sie bewertet die Maßnahmen im Rahmen des Managementreviews und entscheidet über weitere Aktivitäten.

Kontinuierliche Reduzierung der Emissionen

Der DEUTZ-Konzern hat sich das Ziel gesetzt, die COj-Emissionen je hergestellten Motor um mindestens 2 % p. a. zu senken. Zusätzlich werden die Daten der Umweltschadstoffe Staub, Stickoxid und Benzol erhoben; auch hier streben wir die kontinuierliche Reduzierung dieser Emissionen pro hergestelltem Erzeugnis an.

Regelmäßige Audits der Energie- und Umweltbelange

Die DEUTZ AG hat eine Arbeitsgruppe zur Prüfung der Einhaltung wichtiger produktbezogener Gesetze und Verordnungen implementiert. Diese führt Abfragen der Lieferkette durch, was auch die Bewertung der Lieferanten im Rahmen von Audits umfasst. Zudem finden fünf bis sechs Mal pro Jahr interne Umwelt- und Energieaudits gemäß integriertem Managementhandbuch statt. Sie werden nach einem festgelegten Plan durchgeführt und tragen dazu bei, dass die begutachteten Prozesse konform mit den gesetzlichen Normen und Kundenvorgaben sind. Hierzu trägt vor allem ein externer Dienstleister bei, der sich auf Umwelt- und Energiebelange spezialisiert hat. Dadurch wird die Rechtskonformität ermöglicht und das unternehmerische Risiko vermindert.

Reduzierung der Energieverbräuche

Das Energiemanagementsystem der DEUTZ AG wurde im Frühjahr 2017 ohne jegliche Abweichungen erneut erfolgreich nach ISO 50001 zertifiziert. Wir arbeiten weiterhin daran, dieses System in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf strategischer und operativer Ebene weiterzuentwickeln.

Die kontinuierlichen Schulungen in Ausbildung und Produktion sowie Optimierungen der Messstellenkonzepte bilden die Basis für die Ermittlung und erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung.

Die DEUTZ AG reduziert die primären und sekundären Energieverbräuche durch vielfältige Maßnahmen. Vor allem die erfolgte Standortoptimierung hat zur Energieeinsparung beigetragen.

Der Energieverbrauch des DEUTZ-Konzerns hat sich 2017 trotz des deutlichen Anstiegs des Produktionsvolumens reduziert, im Falle der Fernwärme um knapp 50 %. Produktionsbedingt ist der Verbrauch von Strom geringfügig gestiegen. LPG wird zum Testen des neuen Gasmotors verwendet. Da es sich um ein neues Produkt handelt, ist der Verbrauch von LPG produktionsbedingt ebenfalls gestiegen.

DEUTZ-Konzern: Energieverbrauch in unseren Werken 1 )

scroll

in MWh 2017 2016
Strom 84.605 79.837
Erdgas 35.277 35.795
Fernwärme 12.223 23.017
Heizöl2) 3.653 4.440
Dieselkraftstoff3) 19.218 20.144
LPG4) 421 310
Gesamt 155.397 163.543

1) Werke des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures.

2) Bei 10,5 kWh/Liter (Mittelwert).

3) Bei 9,85 kWh/Liter (Mittelwert).

4) Bei 12,8 kWh/kg (Mittelwert).

Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen durch Anlagentechnik

Das Ziel der CO2 -Reduzierung soll durch eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen erreicht werden. Die Emissionen werden bei DEUTZ vornehmlich durch den Betrieb der Motorenprüffelder in den Bereichen Entwicklung und Produktion erzeugt. Die modernen und leistungsfähigen Abgasnachbehandlungsanlagen der Produktionsprüffelder stellen an den deutschen Standorten sicher, dass die genehmigten Grenzwerte eingehalten bzw. teilweise deutlich unterschritten werden. Zudem führt die DEUTZ AG zur Prüfung von Motoren den "Kalttest" ein. Ein umfangreiches Diagnosesystem testet die Motorfunktionen bis zum Start des Motors. Deshalb kann bei einigen Baureihen auf minutenlange Prüfläufe verzichtet werden. Dadurch werden Kraftstoffe eingespart und Motoremissionen weitgehend reduziert. Das Prüfverfahren, das aus ökonomischer und ökologischer Sicht überzeugt, wurde im Berichtsjahr angeschafft. Der Start des Projekts erfolgt im zweiten Halbjahr 2018. Die Planungen zur bevorstehenden Optimierung der Materialflüsse für die Baureihen kleiner 4 Liter Hubraum dienen dem Ziel, die Quote der Kalttestprüfungen im Werk Porz bis 2020 auf mehr als 50 % der Motorprüfungen kleiner 4 Liter Hubraum hochzufahren. Die anlagenbezogenen Emissionen, die bei der DEUTZ AG vor allem aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe in Prüffeldern freigesetzt werden, können mit dem Kalttest deutlich gesenkt werden.

Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen durch Nachhaltigkeit

Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Ressourceneffizienz leisten die Standortoptimierungen, die im Berichtsjahr abgeschlossen wurden. Mit der Räumung des Standorts Köln-Deutz Anfang 2017, der mittlerweile erfolgten Veräußerung dieses Standorts und der Errichtung des neuen Wellenzentrums in Köln-Porz sind zukünftig rund 160.000 m2 Industriefläche in zentraler Lage in Köln wieder anders nutzbar. Die Fläche kann zukünftig für Wohnzwecke, Gewerbe, Schulen und Parks genutzt werden. Da die Flächeneffizienz deutlich gestiegen ist und alte Infrastruktur aufgegeben wurde, verbessern sich gleichzeitig die Energieeffizienz der Standorte und diesbezügliche Emissionen spürbar. Auch die Verlagerung des Standorts Übersee am Chiemsee zum Standort Ulm wurde Mitte 2017 abgeschlossen - die Folgen für die Ressourceneffizienz und Emissionen sind in gleicher Weise positiv.

Nachhaltigkeitsaspekte werden bei der DEUTZ AG bereits bei der Planung von Arbeitsstätten berücksichtigt. Neben der Zentralisierung der Kühlmittelversorgung im Werk Porz wurde auch der Materialfluss in unserem neuen Wellenzentrum im Werk Porz aus ökonomischer und ökologischer Sicht optimiert.

So wurde die Durchlaufzeit von Nockenwellen um rund 75 % und von Kurbelwellen um mehr als 50 % reduziert.

Senkung der Kohlendioxid-Emissionen durch Technologie und innovative Produkte

Eine weitere Verminderung der Emissionen erreicht DEUTZ durch die Einführung höherwertigerer Abgasstufen für Dieselmotoren sowie Produktoptimierungen. Im Berichtsjahr hat DEUTZ als weltweit erster Motorenhersteller ein Zertifikat für die ab 2019 in der EU gültige Emissionsstufe Stufe V erhalten. Mittlerweile liegen Zertifikate für zahlreiche Motorenmodelle im Leistungsbereich 3,6 bis 7,8 Liter vor. Damit erfüllt DEUTZ frühzeitig die dann weltweit strengsten Emissionsvorschriften und trägt aktiv zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftqualität bei. DEUTZ-Motoren bieten eine hohe Performance bei geringem Bauraum und gleichzeitiger Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Davon profitieren sowohl unsere Kunden als auch die Umwelt, da CO2 -Emissionen direkt vom Kraftstoffverbrauch abhängen.

Torqeedo hat in den letzten Jahren wiederholt Auszeichnungen für ihre innovativen Produkte und ihre Umweltfreundlichkeit erhalten. Dazu zählt beispielsweise die Auszeichnung "Top Product 2016" des US-Magazins Boating Industry für den Cruise 10.0 R als "grüne und leise Alternative für gewerbl iche Anwendungen und Freizeitnutzer".

Auch das Austauschmotorenprogramm "Xchange" von DEUTZ dient der Verbesserung der Nachhaltigkeit, da die professionelle Aufarbeitung gebrauchter Motoren dazu beiträgt, dass Produkte länger genutzt werden können.

CO2-Emissionen deutlich reduziert

Der DEUTZ-Konzern hat das primäre Umweltziel, das die Senkung der CO2 -Emissionen je hergestellten Motor um mindestens 2 % p. a. vorsieht, erreicht und im Berichtsjahr mit rund -18,5 % sogar deutlich unterschritten. Dies ist vor allem auf die Optimierung der Anzahl der Standorte in Deutschland, die Errichtung eines modernen und energieeffizienten Wellenzentrums im Werk Köln-Porz, die Einsparung von Dieselkraftstoffen im Entwicklungsbereich und das deutlich gestiegene Bauprogramm zurückzuführen. Der Effekt wird sich zukünftig durch die Einführung des "Kalttests", mit dem Prüfläufe von Motoren teilweise eingespart werden können, deutlich verstärken.

Der Rückgang der Emissionen Stickoxide, Staub und Benzol wurde in erster Linie durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch in der Produktion im Werk Köln-Porz erzielt5) .

5) Vom Wirtschaftsprüfer nicht geprüft.

DEUTZ-Konzern: jährliche CO2e-Emissionen in unseren Werken 1 )

scroll

in Tonnen 2017 20162)
COje-Emissionen (Scope 1) 13.239 13.748
CO2 e-Emissionen (Scope 2) 38.012 39.325
CO2 e-Emissionen (Scope 3) 9.217 7.722
CO2 e-Emissionen (insgesamt) 60.469 60.795

Scope 1: durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2 e-Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG und Heizöl.

Scope 2: CO2 e-Emissionen, die mit eingekaufter Energie (z. B. Elektrizität, Fernwärme) verbunden sind.

Scope 3: CO2 e-Emissionen aufgrund von Flugmeilen und CO2 e-Emissionen, die bei der Aufbereitung von eingekauftem Wasser entstehen.

1) CO2 e = Kohlendioxid-Äquivalente.CO2 e-Emissionen in Werken des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Venture. CO2 e-Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet. Vorjahreswerte wurden aufgrund geänderter Ermittlungsmethode angepasst.

2) CO2 e-Werte für das Jahr 2016 vom Wirtschaftsprüfer nicht geprüft.

DEUTZ-Konzern: Emissionen je Motor in unseren Werken 1) 2)

scroll

Emissionen pro Motor 2017 2016
CO2e (in kg) 353 433
Stickoxide (in kg) 0,18 0,22
Staub (in g) 2,25 2,70
Benzol (in mg) 76,8 84,8

1) CO2 e = Kohlendioxid-Äquivalente.

CO2 e-Emissionen in Werken des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Venture. Restliche Angaben beziehen sich nur auf deutsche Werke.

CO2 e-Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt. Vorjahreswerte wurden aufgrund geänderter Ermittlungsmethode angepasst. Die Kennzahl "Emissionen pro Motor" ergibt sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission mit der Anzahl hergestellter Motoren. Bei der CO2e-Bilanzierung wurden alle Scopes berücksichtigt.

2) CO2 e-Werte für das Jahr 2016 sowie alle Werte für Staub, Stickoxide und Benzol vom Wirtschaftsprüfer nicht geprüft.

ARBEITNEHMERBELANGE

Aufgrund der Wesentlichkeit der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft besteht bisher kein übergreifendes Konzept für Arbeitnehmerbelange für den Gesamtkonzern. Daher konzentrieren wir unsere Berichterstattung zu den Arbeitnehmerbelangen auf die DEUTZ AG. Die Tochtergesellschaften werden aufgrund ihrer lokalen Unterschiedlichkeit individuell gesteuert. Die lokalen Geschäftsführer berichten relevante Themen regelmäßig an das Management der DEUTZ AG.

HUMANKAPITAL

In diesem Bereich hat DEUTZ AG die folgenden Ziele formuliert:

Gezielte berufliche Erstausbildung für Fachpositionen
Besetzung von Fach- und Führungspositionen durch qualifizierte eigene Mitarbeiter
Förderung der Mitarbeiter auf allen Ebenen

DEUTZ Spain möchte aufgrund der spezifischen Arbeitsmarktsituation in der Extremadura darüber hinaus im Jahr 2018 eine eigene Business School gründen, um die Möglichkeit zu haben, die Qualifikation der Mitarbeiter grundlegend zu verbessern.

Aus- und Weiterbildung steht im Vordergrund

In der DEUTZ AG zählen zu den Maßnahmen individuelle Entwicklungspläne, Trainings insbesondere für technische und IT-Berufe, Karriereorientierung für Jugendliche, Studenten-Einbindung, Unterstützung bei nebenberuflichen Fortbildungen (z. B. Meister- und Technikerausbildungen sowie Masterstudiengänge), interne Trainings sowie Trainings in externen Kooperationen.

Die DEUTZ AG ist insbesondere in der Ausbildung von IHKanerkannten Berufen seit langem engagiert: In Deutschland können unsere Auszubildenden die Berufe vom Elektroniker über die Fachkraft für die Metalltechnik, den Fachlageristen bis hin zum Mechatroniker und Industriekaufmann erlernen. Im Jahr 2017 haben 29 junge Frauen und Männer ihre Ausbildung in unserem Unternehmen begonnen; insgesamt waren Ende 2017 51 Auszubildende am Standort Köln, 19 im DEUTZ-Werk in Ulm und sechs im Komponentenwerk in Herschbach beschäftigt. Darüber hinaus bilden wir in unserem Ausbildungszentrum in Köln den qualifizierten Nachwuchs für 21 andere Unternehmen in Voll- und Teilzeit aus.

Zudem waren im Berichtsjahr 206 Praktikanten in der DEUTZ AG beschäftigt. Davon haben 35 Studenten ihre Bachelor- bzw. Masterarbeit geschrieben, 34 Studenten haben ihr Praxissemester absolviert.

Unsere Führungsnachwuchskräfte wurden durch ein spezielles Führungsprogramm (sechs Teilnehmer im Jahr 2017) ausgebildet. Im Rahmen unseres Weiterbildungsangebots haben 362 Seminare (interne Schulungen und externe Einzelmaßnahmen) stattgefunden, die von 1.897 Teilnehmern besucht wurden. Darüber hinaus qualifizierten sich 29 Facharbeiter durch Teilnahme am Schulungsangebot der Berufsgenossenschaft. Die bestehende Kooperation mit dem Bildungsträger macils.management-centrum GmbH für die Durchführung von spezifischen Workshops wurde erfolgreich fortgesetzt.

Darüber hinaus nahmen Mitarbeiterinnen erfolgreich an einem Cross-Mentoring-Programm für weibliche Führungsnachwuchskräfte teil. Wir bieten Karrieretage für Jugendliche an und fördern Frauen in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen.

2017 wurde bei DEUTZ Spain das HR-Management-system grundlegend analysiert; 300 Mitarbeiter nahmen an SWOT-Workshops teil, um die Stärken und Schwächen des aktuellen Systems zu analysieren. Arbeitsplätze wurden bewertet und ein Mitarbeiterbeurteilungssystem wurde entwickelt. Ein HR-Programm 2017-2021 wurde definiert, das die Ursache-Wirkung-Beziehungen der verschiedenen Ansätze im Personalmanagement aufzeigt. Daraus wurde ein HR-Dashboard mit hierarchisch aufgebautem Kennzahlensystem abgeleitet, um die Effizienz der Maßnahmen zu bewerten.

Eigene Business School in Spanien

Die Technologieentwicklung in Richtung "Industrie 4.0" wird eine immer höhere Qualifikation der Mitarbeiter erfordern; in diesem Zusammenhang wurde vor dem Hintergrund der spezifischen Arbeitsmarktsituation in der Extremadura im Jahr 2017 das Projekt für die Gründung der "DEUTZ Business School(r)" durch DEUTZ Spain mit vier Schwerpunkten verabschiedet: Verstärkung der dualen Ausbildung, Angebot von Universitätsprogrammen in Lean Management, Sprachkurse mit offizieller Zertifizierung und kontinuierliche Weiterbildung in Form von Tagungen oder Seminaren.

An allen Standorten ist die jeweilige Unternehmensführung im Rahmen von Genehmigungsprozessen eng in die vorgesehenen Maßnahmen eingebunden.

Die DEUTZ AG führt eine Evaluierung der Dienstleister bzw. Trainer durch Zufriedenheitsumfragen unter den Teilnehmern durch.

Bei DEUTZ Spain sind Arbeitsanweisungen für die Strukturierung von Praktika (Studenten in der Praxis, duales Training und HR-Programm) implementiert. Zudem wird der Trainingsprozess sowohl durch das Company Committee als auch durch das Qualitätsmanagementsystem überwacht.

Sehr gute Ausbildungsergebnisse

Regelmäßig werden Auszubildende sowie das Ausbildungszentrum der DEUTZ AG in Köln für ihre Leistungen geehrt, so auch im Jahr 2017. Diesmal gehörte die DEUTZ-Ausbildung sogar bundesweit zu den "Besten": Ein DEUTZ-Auszubildender wurde im Dezember 2017 in Berlin als Prüfungsbester seines Berufsbildes "Fachkraft für Metalltechnik" vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ausgezeichnet. Das Ausbildungszentrum erhielt bereits zum siebten Mal in Folge eine Auszeichnung durch die Industrie- und Handelskammern für seine überdurchschnittlichen Leistungen in der Berufsausbildung. Darüber hinaus wurden weitere DEUTZ-Auszubildende auf Bundes-, Landes- und Regionalebene mit der Urkunde "Die Besten" geehrt.

Die DEUTZ AG übernimmt qualifizierte Auszubildende und stellt Absolventen ein, die vorher bereits als Studierende tätig waren. Techniker- und Meisterpositionen werden in der Regel intern besetzt. Wir haben zudem die Qualifizierung der Mitarbeiter verbessert, den Ansatz "Mitarbeiter schulen Mitarbeiter" weiter ausgebaut und das Angebot des DEUTZ-AG-Schulungs-katalogs erweitert.

Die Ausbildungsquote der DEUTZ AG belief sich 2017 auf insgesamt 2,5 %. Alle Auszubildenden wurden nach erfolgreich bestandener Prüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Der Anteil der weiblichen DEUTZ-Auszubildenden liegt derzeit bei rund 5 %.

Das "High-Potential-Programm" bei DEUTZ Spain hat sich als Erfolgsprogramm erwiesen; 75 % der Teilnehmer konnten übernommen werden. Deshalb wurde ein zweites Programm im September 2017 gestartet.

ARBEITSBEDINGUNGEN

Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen

DEUTZ handelt im Einklang mit den aktuell gültigen Tarifverträgen, Steuergesetzen, Sozialversicherungsrichtlinien und Regelungen zur variablen Vergütung. Unsere Unternehmenskultur zeichnet sich aus durch das Respektieren unterschiedlicher kultureller Wertvorstellungen und die Wahrung von Chancengleichheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ungeachtet ihres Geschlechts und Alters, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder möglicher Behinderung. Unsere Führungskultur unterstützt eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften und den Mitarbeitern. DEUTZ strebt eine faire und angemessene Vergütung für alle Mitarbeiter an.

DEUTZ Spain hat in seinem HR-Strategieplan 2017-2021 vergleichbare Ziele hinsichtlich der Arbeitsbedingungen festgeschrieben und war das erste Unternehmen in Spanien, das ein strafrechtlich relevantes Compliance-System eingeführt hat. Die Zertifizierung nach UNE19601 sorgt dafür, dass die rechtlich vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen auch eingehalten werden.

Hoher Stellenwert von Information und umfangreiche Abstimmung

An allen Standorten ist die Unternehmensführung eng in die durchgeführten Maßnahmen eingebunden. Darüber hinaus sind die DEUTZ AG sowie DEUTZ Spain mitbestimmte Unternehmen. Alle Mitarbeiter in Deutschland unterliegen dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Der Betriebsrat vertritt die Mitarbeiter auf Standortebene; zusätzlich gibt es einen Gesamtbetriebsrat für die standortüber-greifenden Belange. Die Interessen der leitenden Angestellten in der DEUTZ AG werden durch einen gewählten Sprecherausschuss vertreten. Sowohl Betriebsrat als auch leitende Angestellte senden Vertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Durch die Einhaltung der selbst gegebenen Unternehmens- und Führungsgrundsätze, der Tarifverträge sowie der entsprechenden Vereinbarungen mit den Gremien der Arbeitnehmer werden die Arbeitnehmerr echte gewahrt. Die Mitarbeiterzeitung "myDEUTZ" sowie Aushänge und Veröffentlichungen zu aktuellen Anlässen informieren die Mitarbeiter regelmäßig. Darüber hinaus hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, sich auf den lokalen Betriebsversammlungen zu informieren und bei Bedarf selbst zu Wort zu melden.

Zur Wiedereingliederung von langzeiterkrankten Mitarbeitern bei der DEUTZ AG sind entsprechende Maßnahmen implementiert.

Aktive Kinderbetreuung

DEUTZ-AG-Mitarbeiter in Köln können ihre Kinder unter drei Jahren in der Großtagespflege "DEUTZlinge" betreuen lassen, so dass ein Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag nach ihrer Elternzeit einfacher möglich ist. Für die Pflege von hilfsbedürftigen bzw. älteren Angehörigen bieten wir individuelle bzw. flexible Arbeitszeiten. Alle Tarifmitarbeiter erhalten außerdem eine Ergebnisbeteiligung, die einer mit dem Betriebsrat vereinbarten Systematik folgt.

Förderung der Gleichbehandlung

In der DEUTZ Corporation werden nationale "Best Practices" kontinuierlich verfolgt, um daraus Empfehlungen und Verbesserungen ableiten zu können. Die Gesellschaft hat einen "Affirmative Action Plan" unter den Regularien der U.S. Equal Employment Opportunity Commission implementiert. Darin ist festgelegt, wie bei Einstellung, Beförderungen und im allgemeinen Arbeitsumfeld Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht oder anderen Faktoren verhindert werden kann.

Gelebte Mitbestimmung

In allen Mitarbeiterbelangen (Einstellung, Vergütung, Versetzung, Entwicklung, Kündigung) wird in der DEUTZ AG und bei DEUTZ Spain die jeweilige Mitarbeitervertretung auf Basis der gültigen Tarifverträge und der Gesetze eng in die Maßnahmen und Prozesse einbezogen.

Bei DEUTZ Spain werden Stellenprofile und Gehaltsstufen im Einklang mit den Tarifverträgen implementiert. Ein Compliance-System zertifiziert Chancengleichheit bei der Personalauswahl.

Bei der DEUTZ Corporation wird eine faire und angemessene Bezahlung angestrebt, was durch regelmäßige Audits überprüft wird. Für Fälle von Mobbing und unangemessenem Verhalten sind Meldewege implementiert und in einem Handbuch entsprechende Gegenmaßnahmen beschrieben. Im Bereich Chancengleichheit erfolgen ein jährliches Audit und eine Berichterstattung an die Aufsichtsbehörde (EEOC).

Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der Maßnahmen

Bei der DEUTZ AG ist die durchschnittliche Fluktuation mit 1 % sehr niedrig.

Die neu eingerichtete Großtagespflege am Standort Köln-Porz betreute im Jahr 2017 drei Kinder. In einer Mitarbeiterumfrage haben 89 % der betrieblichen Kinderbetreuung zugestimmt.

Insgesamt haben sich bei der DEUTZ AG über 70 Väter entschieden, von der Möglichkeit der Elternzeit Gebrauch zu machen.

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT

Unfallhäufigkeit senken

Im Bereich Gesundheit und Sicherheit wurde folgendes Ziel festgelegt: Die Unfallhäufigkeit soll für die DEUTZ AG die Kennzahl 10 unterschreiten. Die Unfallhäufigkeit setzt die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Relation zu den geleisteten Arbeitsstunden.

Vielfältige Maßnahmen zu dieser Zielerreichung

Diese beinhalten bei der DEUTZ AG ergonomische Verbesserungen, Grippeimpfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Kampagnen mit Krankenkassen, Sport-Events, Unfallanalysen und ein Arbeitssicherheitstraining. Für die Führungskräfte in Produktion, Entwicklung und Fertigung wurde ein mehrteiliges Trainingsprogramm zur gesundheitsorientierten Führung durchgeführt.

Bei DEUTZ Spain werden medizinische Untersuchungen angeboten und ergonomische Verbesserungen an den Arbeitsplätzen durchgeführt. Zudem werden Lärm, Vibrationen und chemische Schadstoffe gemessen und Risikoanalysen durchgeführt.

In der DEUTZ Corporation ist das umfassende Arbeitssicherheitsmanagement (Unfallanalyse, Prävention usw.) an einen externen Dienstleister ausgelagert.

An allen Standorten ist die Unternehmensführung durch entsprechende Managementreviews in die Maßnahmen im Bereich Gesundheit und Sicherheit eingebunden. Stakeholder wie externe Dienstleister und Krankenkassen werden involviert.

Orientierung an übergeordneten Standards

DEUTZ AG und DEUTZ Spain haben zur Bewertung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes ein System zur Überprüfung der Arbeitsplätze geschaffen. In Deutschland wurde IMS (Integriertes Managementsystem), in Spanien OHSAS implementiert. Dabei stehen die Aspekte "Sicherheit", "Gesundheitsschutz" und "Umweltschutz" im Vordergrund. Die Häufigkeit der internen Begutachtungen richtet sich nach Höhe und Art des anlagen- oder arbeitsplatzbezogenen Risikos. So werden Arbeitsschutzbegehungen beispielsweise in den Bereichen Fertigung und Produktion in verschiedenen Teams durchgeführt, die sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzen. Etwaige Abweichungen werden in Maßnahmenplänen festgehalten und deren Umsetzung innerhalb eines vorgegebenen Zeitplans verfolgt.

Die DEUTZ AG hat zur Minimierung des Sicherheitsrisikos ein internes Freigabeverfahren für Gefahrstoffe und für die Beschaffung von Maschinen, Anlagen und Geräten eingeführt. Die für uns tätigen Dienstleister werden detailliert über ortsbezogene Risiken informiert.

Im DEUTZ-Konzern betrug die Kennzahl Unfallhäufigkeit im Berichtsjahr 13,91) . Trotz der Verbesserung, die sich in allen Werken erkennen lässt, wurde das Ziel der DEUTZ AG - die Unterschreitung der Kennzahl 10 - verfehlt (2017: 15,1; 2016: 22,22) ).

1) Werke des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures.

2) Vorjahreswerte vom Wirtschaftsprüfer nicht geprüft.

SOZIALBELANGE

Hinsichtlich der Sozialbelange hat unsere Produktverantwortung eine herausragende Bedeutung.

PRODUKTVERANTWORTUNG

Aufgrund der Wesentlichkeit der DEUTZ AG als Führungs- und Produktionsgesellschaft besteht bisher kein übergreifendes Konzept für die Produktverantwortung für den Gesamtkonzern. Daher konzentrieren wir unsere Berichterstattung zur Produktverantwortung auf die DEUTZ AG. Die lokalen Geschäftsführer berichten relevante Themen regelmäßig an das Management der DEUTZ AG.

Produktbezogene Kernziele beziehen sich bei der DEUTZ AG auf folgende Kenngrößen:

Ziele hinsichtlich Dauerhaltbarkeit
Ziele hinsichtlich Auslieferqualität (Null-Stunden-Fehler)
Ziele hinsichtlich Feldqualität (Feldfehler)
Ziele hinsichtlich Fehlerabarbeitungsgeschwindigkeit
Liefertreue bei Motoren
Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Maschinenrichtlinien, z. B. ROHS, REACH
Realisierung der neuesten Abgasemissionsvorschrift, EU-Stufe-V-Zertifizierung

Die DEUTZ AG führt Audits abgeleitet aus ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001, VDA 6.3, der Arbeitssicherheitsgesetzgebung und REACH durch. DEUTZ Spain führt Audits nach ISO 9001 sowie lATF 16949 und Torqeedo nach ISO 9001 durch.

Basis für hohe Qualität gelegt

Bei der DEUTZ AG wird durch die Zertifizierung nach ISO 9001 ein gleichbleibend hoher Qualitätsstandard aufrechterhalten. Die Unternehmensführung wird durch einen wöchentlichen Qualitätsbericht mittels Kennzahlen über den aktuellen Stand der Zielerreichung informiert. In den entsprechenden Qualitätsmeetings werden bei Abweichungen Maßnahmen definiert, die dann im Unternehmen umgesetzt werden, um die Ziele zu erreichen.

Produktbezogene Ziele insbesondere hinsichtlich Dauerhaltbarkeit und Feldqualität werden bereits in der Phase der Lastenhefterstellung für neue Produkte berücksichtigt und fließen somit in den Produktentstehungsprozess ein.

Erste Erfolge messbar

Die DEUTZ AG plant die Kundenzufriedenheit durch die Reduktion von Null-Stunden-Fehlern weiter zu erhöhen. Zudem konnte eine verbesserte Bearbeitungsgeschwindigkeit bei Feldproblemen erreicht werden. Ebenfalls wurde die Zertifizierung der Produktlinie nach EU Stufe V erfolgreich gestartet.

Torqeedo lanciert jährlich neue Produkte, um seine Marktposition kontinuierlich zu verbessern.

Hinsichtlich der neuen Produkte, Patente sowie Awards von Torqeedo verweisen wir auf den Abschnitt Innovationen auf Seite 76 f.

COMPLIANCE

Hinsichtlich Compliance spielen allgemeine Compliance, Anti-Korruption und Bestechungsbekämpfung sowie Corporate Governance eine bedeutende Rolle. Da Anti-Korruption und Bestechungsbekämpfung integraler Bestandteil des allgemeinen Compliance-Managementsystems sind, werden diese wesentlichen Sachverhalte zusammen erläutert.

ALLGEMEINE COMPLIANCE SOWIE ANTI-KORRUPTION UND BESTECHUNGSBEKÄMPFUNG

Oberstes Ziel des konzernweiten Compliance-Management-systems ist es, Verstöße gegen geltende Gesetze und interne Richtlinien zu verhindern. Deshalb werden die Mitarbeiter darin unterstützt, die maßgeblichen Gesetze und Richtlinien zu kennen und richtig anzuwenden. Der Vorstand hat den Anspruch, nach ethischen Grundsätzen zu handeln. Er bekennt sich uneingeschränkt zur Compliance und verzichtet auf alle Geschäfte, die dem widersprechen. Die Einhaltung des Wettbewerbsrechts ist für ihn ebenso selbstverständlich wie die Nichtduldung jeglicher Form von Korruption.

Compliance-Organisation implementiert

Der Vorstand benennt den Compliance-Officer der DEUTZ AG, der die Compliance-Aktivitäten im Konzern koordiniert. In den einzelnen Geschäftsbereichen und Tochterunternehmen gibt es Compliance-Beauftragte, die in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich die Compliance verantworten und zweimal im Jahr an den Compliance-Officer in strukturierter Form schriftlich berichten. Dieser wiederum berichtet an Vorstand und Prüfungsausschuss. Inhalt der Berichte sind neben Änderungen der Gesetzeslage oder der Organisation und den Compliance-Aktivitäten auch mögliche zukünftige Risiken sowie Maßnahmen, um diesen Risiken vorzubeugen. Die Grundlagen der Compliance-Organisation werden in einer Geschäftsordnung beschrieben. Die Aufgaben der zuständigen Mitarbeiter sind in Tätigkeitsbeschreibungen geregelt.

Verhaltenskodex bildet die Basis

Die Einhaltung der Grundsätze wurde im Verhaltenskodex verbindlich festgeschrieben. Dieser legt die Rahmenbedingungen für rechtskonformes sowie faires Verhalten gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern fest. Der Verhaltenskodex bildet die Basis eines strukturierten Richtlinienmanagements, das kontinuierlich aktualisiert wird. Weitere Richtlinien, wie insbesondere die "Zero Tolerance"-Richtlinie, die Richtlinie zum Umgang mit Geschenken und Einladungen, die Richtlinie zur Beauftragung externer Vertriebsdienstleister, die Geldwäsche-Richtlinie und die Insider-Richtlinie, geben verbindliche Regeln an die Mitarbeiter zu speziellen Themen bei der täglichen Arbeit.

Durch Schulungen sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, die relevanten Gesetze und Unternehmensrichtlinien zu kennen und im Arbeitsalltag stets einzuhalten. Die Angestellten in den zentralen Bereichen Vertrieb, Einkauf, Forschung und Entwicklung sowie der Verwaltung und in den Tochtergesellschaften erhalten in der Regel einmal jährlich eine auf den Aufgabenbereich zugeschnittene Schulung. In den produktiven Werken findet eine Unterrichtung zu Compliance gemeinsam mit den regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen statt.

Hinweisgebersystem eingeführt

Hinweise und Fragen können Mitarbeiter an Vorgesetzte, Compliance-Beauftragte, den Compliance-Officer oder die Verantwortlichen für die Bereiche Recht und Revision richten. Seit Anfang 2017 gibt es außerdem ein auf der Website der DEUTZ AG installiertes, also auch für Nicht-Mitarbeiter zugängliches Hinweisgebersystem. Hinweisen wird konsequent nachgegangen. Notwendige Untersuchungen werden durch die Revision durchgeführt, fallweise auch mit externer Unterstützung.

Die Compliance-Initiativen werden in regelmäßigen Sitzungen entwickelt, besprochen und koordiniert. Der Schwerpunkt der Compliance-Aktivitäten liegt in den Bereichen Verhinderung von Korruption, Bekämpfung von Geldwäsche, Einhaltung von Export(kontroll)vorschriften sowie Sicherstellung von Arbeits-, IT-, Daten-, Unternehmens- und Produktsicherheit. Außerdem soll Insider-, Kartellrechts- und Umweltschutzverstößen vorgebeugt werden.

Im Zuge der fortlaufenden Weiterentwicklung des Compliance-Managementsystems lassen sich Vorstand und Compliance-Officer bei Bedarf anwaltlich beraten. Die interne Revision ist beratend in alle Aktivitäten involviert. Daneben wird das Compliance-Managementsystem von der internen Revision oder durch Reviews externer Berater überprüft und vom Prüfungsausschuss stellvertretend für den Aufsichtsrat überwacht.

Schulungen intensiviert

Die Compliance-Aktivitäten der DEUTZ AG konzentrierten sich im Berichtsjahr erneut auf die Fortsetzung und weitere Intensivierung der regelmäßigen Mitarbeiterschulungen unter Einbeziehung der Mitarbeiter in den ausländischen Beteiligungsgesellschaften. Die Themen betrafen vor allem den Verhaltenskodex, Geldwäsche, Geschenke, Provisionen, Exportkontrolle, Wettbewerbs- und Kartellrecht sowie Vertragsrecht. Im Geschäftsjahr 2017 haben etwa 1.100 Mitarbeiter an den verschiedenen Präsenzschulungen teilgenommen. Zusätzlich werden die Mitarbeiter in den Werken jährlich im Rahmen der Sicherheitsunterweisungen auch bezüglich Compliance geschult. Rund 1.800 Mitarbeiter haben das E-Learning-Programm weltweit erfolgreich durchlaufen.

Bei der DEUTZ Corporation USA fanden zusätzlich Präsenzschulungen hinsichtlich der Compliance zur Gesetzgebung ITAR statt. Ein US-spezifisches E-Learning-Programm wurde 2017 eingeführt. Ab 2018 ist die Teilnahme verpflichtend für alle Mitarbeiter der DEUTZ Corporation.

QUERSCHNITTSTHEMEN

Hinsichtlich der Querschnittsthemen spielen Kundenzufriedenheit, Innovationen und Lieferantenmanagement eine bedeutende Rolle.

Aufgrund der Wesentlichkeit der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft besteht bisher kein übergreifendes Konzept für diese Querschnittsthemen. Daher konzentrieren wir unsere Berichterstattung auf die DEUTZ AG. Die lokalen Geschäftsführer berichten relevante Themen regelmäßig an das Management der DEUTZ AG.

KUNDENZUFRIEDENHEIT

Die DEUTZ AG hat die sogenannte Null-Fehler-Strategie eingeführt. Mit diesem Qualitätsprogramm verfolgen wir primär das Ziel, die Erwartungen unserer Kunden stets zu erfüllen. Fehler sollen schon im Ansatz erkannt werden, bevor sie überhaupt auftreten. Aus Fehlern wiederum, die bereits aufgetreten sind, müssen wir umgehend lernen, so dass sich dieselben Fehler nicht wiederholen. Ein weiteres Ziel betrifft die Lieferperformance: Eine hohe Lieferperformance bedeutet eine termin- und mengengerechte Lieferung von Motoren und Teilen und trägt damit zur Kundenzufriedenheit bei. Insgesamt soll die Kundenzufriedenheit möglichst hoch sein. Deshalb wird sie auch über verschiedene Kanäle regelmäßig evaluiert.

Umfassende Maßnahmen zur Null-Fehler-Strategie

Die DEUTZ AG senkt die Fehlerrate durch vielfältige Maßnahmen, die je nach Umfang in den entsprechenden Fachbereichen oder gemeinsam mit dem Vorstand definiert werden. Somit erfolgt eine Einbindung des Top-Managements, es werden Ergebnisse berichtet und wichtige Entscheidungen getroffen. In allen Bereichen werden Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität durchgeführt. Bereits im Geschäftsjahr 2016 haben wir ein Konzept zur Umsetzung des Qualitätsprogramms entwickelt und Multiplikatoren für die Durchführung von Workshops geschult. Diese Methodik wurde 2017 weiterverfolgt und verfeinert. Führungskräfte und Mitarbeiter wurden in zwei halbtägigen Workshops zu Themen wie Kundenzufriedenheit, Arbeitsqualität und konstruktiver Umgang mit Fehlern intensiv geschult.

Eine Studie mit dem Werkzeugmaschinenlabor WZL zur Qualitätsorientierung hat ergeben, dass die Qualitätskultur bei der DEUTZ AG, bezogen auf den externen Kundenfokus, im Durchschnitt bei den Mitarbeitern im mittleren Management stark ausgebildet ist.

Die Zufriedenheit der Kunden der DEUTZ AG wird regelmäßig erhoben, um Schwerpunkte zur Verbesserung zu identifizieren. Daraus werden Maßnahmenpakete abgeleitet, um beispielsweise die Kundenkommunikation oder die Verfügbarkeit der Ansprechpartner zu verbessern und die Preisgestaltung transparenter zu machen.

Die Unternehmensführung ist eng in die Maßnahmen eingebunden.

Qualitätssicherung beginnt bei Lieferanten

Im Rahmen der Produktentwicklung wendet die DEUTZ AG zur Förderung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualität von Zulieferteilen konsequent APQP (Advanced Product Quality Planning) gemeinsam mit den Lieferanten an. Die Zulieferteile werden so im Einklang mit dem Produktentwicklungsprozess beschafft und erreichen zum Serienstart die gewünschte Qualität. Zudem werden die Liefertreue und Qualitätsperformance der Lieferanten regelmäßig evaluiert.

Die Kundenzufriedenheitsumfrage wird durch einen externen Dienstleister gemeinsam mit dem Bereich Business Intelligence ausgewertet. Zusätzlich wird ein monatlicher Bericht aller qualitäts- bzw. kundenrelevanten Kennzahlen sowie ein wöchentlicher Statusbericht der wichtigsten Probleme an die Bereichsleiter und den Vorstand versendet, um eine kurze Reaktionszeit bei Abweichungen von den Zielen sicherzustellen.

Ergebnisse werden regelmäßig überprüft

Bei der DEUTZ AG erfolgt ein monatliches Reporting der Kundenfehler an den Vorstand sowie die entsprechenden Abteilungen. Daraus werden kurzfristig Maßnahmen abgeleitet. Die Zahl der hinsichtlich der Qualitätsoffensive geschulten Mitarbeiter liegt bei 55 % und steigt kontinuierlich. Ein jährliches Managementreview beinhaltet die finanziellen und nichtfinanziellen Qualitätskennzahlen, ebenfalls werden hier die Maßnahmen aus den vorangegangenen Bewertungen analysiert und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit geprüft. Die Kundenzufriedenheit ist in der Umfrage im Jahr 2016 insgesamt gegenüber 2013 gestiegen; sie lag in den meisten Bereichen über den vorherigen Werten.

INNOVATIONEN

Wir wollen DEUTZ als führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme positionieren.

Innovationen der DEUTZ AG beziehen sich hierbei auf drei Schwerpunkte:

1) Alternative Kraftstoffe: Dabei stehen neben Flüssiggas (LPG), Erdgas und Wasserstoff auch regenerativ erzeugte Kraftstoffe im Fokus.

2) Hybride Antriebssysteme: Die Kombination von Verbrennungsmotor und Elektromotor (Hybridisierung) ist ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Entwicklungstätigkeiten.

3) Digitalisierung: Ein besonderes Augenmerk liegt auf innovativen digitalen Lösungen, um unseren Kunden neue Dienstleistungen anzubieten (Connectivity, Smart Services rund um den Motor).

Forschung und Entwicklung zentral gesteuert

Innovationen entstammen bei der DEUTZ AG vor allem der zentralen F&E-Abteilung in Köln-Porz. Unsere Tochtergesellschaften DEUTZ Corporation und Torqeedo engagieren sich bereits in der Produktplanungsphase und bringen ihre regionalen Anforderungen aktiv in den Entwicklungs- und Innovationsprozess mit ein. Die DEUTZ Corporation fokussiert sich im Besonderen auf die amerikanische Emissionsgesetzgebung (EPA, CARB); Torqeedo bringt sich intensiv in den Innovationsprozess in Bezug auf die Hybridisierung und Elektrifizierung ein.

Innerhalb der DEUTZ AG ist die Abteilung "Produktmanagement" für die Beobachtung des Marktes und die sich daraus ergebenden Produktanforderungen zuständig. Im Rahmen eines quartalsweisen "Product Boards", an dem auch der Vorstand teilnimmt, werden Markttrends und Vorentwicklungsaktivitäten besprochen und weitere Entwicklungsaktivitäten angestoßen bzw. priorisiert. Neue Entwicklungen werden mit Hilfe des etablierten Produktentstehungsprozesses (PEP) entwickelt und überprüft. Zur Erreichung der Ziele werden interne und externe Entwicklungen angestoßen. Bei externen Entwicklungen setzen wir auf die intensive Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern wie Lieferanten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Torqeedo führt zu Innovationsschub

Im Berichtsjahr haben wir die Torqeedo GmbH übernommen. Diese dient als Nukleus für die E-DEUTZ-Strategie, in deren Rahmen hybride und vollelektrische Antriebe für den Off-Highway-Bereich entwickelt werden sollen. Das Know-how von Torqeedo bei elektrischen Antriebssystemen führt zu einem diesbezüglichen Innovationsschub bei DEUTZ.

Torqeedo bringt jedes Jahr neue Produkte auf den Markt, um den Wettbewerbsvorsprung bei elektrischen Bootsantrieben zu sichern und auszubauen.

Die Unternehmensführung der DEUTZ AG ist wie bereits ausgeführt durch das Product Board in die Innovationsaktivitäten eingebunden. Gemeinsam mit den Bereichen Produktplanung, Vertrieb und Service bespricht der Vorstand den Stand der Vorentwicklung und gibt bei positiver Beurteilung die Projekte für die nächste Stufe frei. Förderprojekte werden in einem Kreis unterhalb des Top-Managements diskutiert; hier wird derzeit auch ein Innovationsprozess erarbeitet.

DEUTZ verbreitert sein Technologieportfolio

Als Ergebnis unserer Innovationstätigkeit konnten wir im vergangenen Jahr zahlreiche wegweisende Neuerungen präsentieren. Auf der weltweit größten Landtechnik-Messe Agritechnica stellten wir unter anderem unsere Stufe-V-zertifizierte Motorenpalette, neue Reihenmotoren von 9 bis 18 Liter Hubraum sowie die E-DEUTZ-Strategie für hybride und vollelektrische Antriebslösungen vor. Mit der neuen DEUTZ Connect App zur mobilen Motordiagnose investieren wir außerdem in die Digitalisierung unserer Serviceprodukte. Unser neuer Webshop bringt darüber hinaus das DEUTZ-Servicenetz ins Internet.

Die DEUTZ AG setzt mit ihrem prämienbasierten Ideenmanagement auf die Kreativität ihrer Beschäftigten. Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, durch die eingereichten Ideen unserer Mitarbeiter einen Nutzen von mehr als 200 T€ zu generieren. Erzielt wurde dieser durch durchschnittlich 21,4 eingereichte Ideen pro 100 Mitarbeiter.

Viele Patente und Auszeichnungen

Mit Patenten, Patentanmeldungen und Gebrauchsmustern schützen wir unser Know-how vor fremder, unbefugter Nutzung. Im Berichtsjahr hat die DEUTZ AG 20 neue Schutzrechte angemeldet, davon sechs im Inland. Insgesamt verfügt die DEUTZ AG nun über 125 deutsche und 189 ausländische Schutzrechte.

Torqeedo hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Produkte auf den Markt gebracht. Darüber hinaus hat das Unternehmen in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Dazu zählten beispielsweise der "Pittman Innovation Award" für Cruise FP Rudder Drive vom Sail Magazine, USA, und der "NMMA Innovation Award 2017" der US-amerikanischen NMMA (National Marine Manufacturers Association) für Cruise F.

LIEFERANTENMANAGEMENT

Das übergreifende Lieferantenmanagement1) der DEUTZ AG verfolgt das Ziel, Qualität, Lieferzeit, kommerzielle Rahmenbedingungen und die allgemeine Kommunikation mit den Lieferanten stetig zu verbessern. Dabei steht die Lieferantenentwicklung klar im Vordergrund. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung werden pro Warengruppe Zielwerte für die Fehlerrate definiert, den Lieferanten kommuniziert und regelmäßig kontrolliert. Aus den Ergebnissen werden Maßnahmen abgeleitet. Unser übergeordnetes Ziel lautet hierbei "null Fehler". Alle neuen Lieferanten müssen bei DEUTZ freigegeben werden, basierend auf der Lieferanten-Selbstauskunft, der Herstellbarkeitsanalyse und weiteren Unterlagen sowie Kriterien. In der Regel findet in diesem Prozess ein Vor-Ort-Audit statt. Der DEUTZ-Konzern setzt grundsätzlich nur zertifizierte Serienlieferanten (Mindeststandard ISO 9001:2015) ein. Der Einkauf bei den Tochtergesellschaften, insbesondere der DEUTZ Corporation und DEUTZ Spain, ist eng an das Lieferantenmanagement der DEUTZ AG angelehnt.

1) Die Aussagen beziehen sich auf direkte Lieferanten mit einem Vertragsverhältnis mit DEUTZ.

Tool zur Performance-Messung

Lieferanten managt die DEUTZ AG über das sogenannte "Lieferantencockpit". Hiermit überwachen wir die Performance unserer Lieferanten aus Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätssicht sowie im Falle von Entwicklungslieferanten auch im Hinblick auf ihre Forschungs- und Entwicklungskompetenzen sowie Innovationsfähigkeit. Dafür ist es notwendig, die Lieferanten im Vorfeld in diese Kategorien einzuteilen. Die Ergebnisse aus den einzelnen Kriterien und deren Entwicklung über die Zeit dienen dazu, Maßnahmen zu ergreifen und die Performance zu verbessern.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die Kapitel Compliance und Kundenzufriedenheit auf den Seiten 74 und 75 f.

Die Unternehmensführung wird bei der DEUTZ AG monatlich über das Einkaufsbudget und weitere KPls der Balanced Scorecard informiert. Dieser monatliche Einkaufs-Management-Report mit Kennzahlen für den Vorstand beinhaltet Finanzkennzahlen, Qualitätskennzahlen usw. Die zugrunde liegenden Zielvorgaben wurden durch den Vorstand bestätigt.

Aufbau einer Lieferanten-Due-Diligence zu Compliance

Die DEUTZ AG prüft ihre Lieferanten durch Selbstauskünfte und die Durchführung von Audits sowie eventuell Präventivaudits. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen wie bereits erwähnt das Lieferantencockpit, eine Software für das Lieferantenmanagement, die die Lieferantenbewertung und -klassifizierung ermöglicht. Derzeit wird eine Lieferanten-Due-Diligence zu Compliance-Themen aufgebaut. Erste weltweite Abfragen befinden sich in der Auswertung. Der Steuerkreis "Total Supplier Development", in dem das Lieferantencockpit genutzt wird, findet alle zwei Wochen statt: Hier werden die Daten besprochen und Maßnahmen festgelegt. Zusätzlich wird das Thema Risikomanagement thematisiert; die Risikoabfrage umfasst beispielsweise die Themen Insolvenz, Korruption, Naturkatastrophen und lokale Entwicklungen.

Regelmäßige Überprüfung der Kennziffern

Bei der DEUTZ AG findet hinsichtlich der Einsparungsergebnisse, der Lieferperformance und der Qualitätskennziffern ein Abgleich der Soll- und Ist-Werte statt. Zudem wird die Zielerreichung überprüft. 2017 haben wir eine Vielzahl von Lieferantenbesuchen und Lieferanten-Audits durchgeführt. Die Fehlerquote (ppm) bei den Anlieferungen lag 2017 auf einem historischen Tiefststand.

GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT 1)

Gesellschaftliches Engagement ist bei DEUTZ traditionell im Unternehmen verankert. Als global agierendes Unternehmen übernehmen wir selbstverständlich auch gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Citizenship). Dies umfasst unsere Verantwortung für Entscheidungen und unser Handeln, unsere Produkte und Dienstleistungen, gegenüber Kunden und Kapitalgebern sowie gegenüber unserer Umwelt und der Gesellschaft. Wir engagieren uns diesbezüglich seit vielen Jahren vor allem in unserer Heimatregion rund um Köln, aber auch darüber hinaus in bundes- und weltweiten Projekten.

1) Vom Wirtschaftsprüfer nicht geprüft.

Menschen für Technik begeistern

Das DEUTZ-Motorenmuseum, in dem die Keimzelle der Weltmotorisierung, ihre Geschichte und Originalmaschinen aus den Anfängen der Motorentechnologie zu sehen sind, wird der Öffentlichkeit unentgeltlich zugänglich gemacht und ist weiterhin gut besucht. Die Geschichte begann vor mehr als 150 Jahren mit der Gründung der N.A. Otto &Cie., der Vorgängerin der heutigen DEUTZ AG. Der ehrenamtlich geführte Bereich Unternehmensgeschichte hat zusammen mit dem Förderverein "Freunde der Motorensammlung DEUTZ e. V.", der unter der Schirmherrschaft des NRW-Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart steht, auch 2017 gemeinsame Projekte mit dem Landschaftsverband Rheinland, der Stiftung Wissen der Sparkasse KölnBonn und dem Luxembourg Sciencecenter initiiert.

Darüber hinaus findet ein kontinuierlicher Ideenaustausch statt, um eine breitere Öffentlichkeit - und insbesondere Jugendliche - für das Thema Technik zu begeistern. Hierzu zählt auch die Mitwirkung zum Erhalt der historischen Bezüge bei der Neugestaltung des ehemaligen DEUTZ-Geländes in Köln-Mülheim gemeinsam mit den Investoren und der Stadt Köln.

Jugendliche und Arbeitslose fit für den Beruf machen

Seit mehr als 26 Jahren führen wir in Zusammenarbeit mit IN VIA, einem Fachverband des Deutschen Caritasverbandes, und der Bundesagentur für Arbeit eine berufsvorbereitende Maßnahme für Jugendliche mit schulischen und sozialen Schwächen durch. 2016/17 nahmen 28 junge Menschen im DEUTZ-Ausbildungszentrum an einem zehnmonatigen Grundkurs "Metall" teil. Von den Absolventen konnten 2017 nach Abschluss der Qualifizierungsmaßnahmen 74 % eine Ausbildung finden - eine vergleichsweise hohe Quote.

Menschen mit Handicap erfolgreich integriert

Mit der Gemeinnützige Werkstätten Köln GmbH (GWK) arbeitet DEUTZ seit über 40 Jahren erfolgreich zusammen. An verschiedenen Standorten sind zurzeit über 110 Beschäftigte mit Handicap für uns tätig. Sie bearbeiten zum Beispiel Aufträge in den Bereichen Verpackung und Montage, fertigen an Maschinen zusätzliche Artikel wie beispielsweise Spannrollen und Ölmessstäbe oder bearbeiten Aufträge im Bereich Druck. Aufgrund der vielschichtigen Arbeitsschritte können Beschäftigte mit unterschiedlichen Fähigkeiten eingesetzt werden, die von der Kontinuität der gleichbleibenden Aufträge profitieren.

Gutes tun im Rahmen sozialer Projekte

Mit der Weihnachtsaktion "DEUTZ erfüllt Herzenswünsche" unterstützen wir soziale Projekte aus der Region. Im Jahr 2017 haben die DEUTZ-Mitarbeiter die Weihnachtswünsche von rund 90 Kindern des "Kalker Kindermittagstisch" aus Köln erfüllt, die ihre Weihnachtswünsche auf Wunschzettel geschrieben und diese dann am DEUTZ-Weihnachtsbaum im Foyer der Hauptverwaltung in Köln-Porz angebracht hatten. Eine Sammelaktion der Mitarbeiter an den Standorten Köln-Kalk und Köln-Porz rundete das soziale Engagement ab. Der "Kalker Kindermittagstisch" versorgt täglich bis zu 120 Kinder mit warmem Essen und stellt zusätzlich eine Hausaufgabenbetreuung bereit.

Am Standort Ulm engagierten sich die dortigen Auszubildenden im Frühjahr 2017 für den "Guten Hirten". Hierbei handelt es sich um eine Einrichtung, die alleinstehende junge Mütter und Väter mit Kleinkindern, bedürftige Jugendliche sowie Flüchtlinge ohne Eltern betreut.

Herr Dr. Hiller neuer Schirmherr des DEUTZ-Chores

Seit Januar 2017 ist der neue Vorstandsvorsitzende der DEUTZ AG, Dr.-Ing. Frank Hiller, Schirmherr des DEUTZ-Chores. Mit dieser Funktion wird die Bedeutung des Chores für das Unternehmen nach innen und außen nachhaltig unterstrichen.

Die Chorgemeinschaft trägt durch Auftritte und Konzerte den Namen DEUTZ immer wieder positiv in die Öffentlichkeit. Dabei spannt sich der Bogen von unternehmensinternen Auftritten über lokale Konzerte in der Kölner Philharmonie und im Kölner Gürzenich bis hin zu Darbietungen bei Kunden sowie in Kirchen und Konzerthäusern im In- und Ausland im Rahmen von Tourneen. Im vergangenen Jahr konnte der Chor so fast 10.000 Menschen begeistern.

Auch die soziale Komponente wird dabei berücksichtigt: Durch Spenden des Publikums, die bei den Konzerten zum Beispiel zugunsten der Hilfswerke der Medien Kölner Stadtanzeiger ("Wir helfen") und Kölnische Rundschau ("Rundschau-Altenhilfe Die gute Tat e. V.") sowie für den Kinder- und Jugendhospizdienst Köln erbracht wurden, kamen im abgelaufenen Jahr 7.200 € zusammen.

Unternehmensleitung engagiert sich persönlich

Auch die Vorstandsmitglieder und Führungskräfte der DEUTZ AG sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Sie bringen sich persönlich bereits seit vielen Jahren in diversen Fördervereinen, Wirtschaftsverbänden, Gremien sowie sonstigen Foren und Kuratorien ein.

Jahresabschluss

Bilanz

DEUTZ AG

Aktiva

scroll

in Mio. € Anhang 31.12.2017 31.12.2016
immaterielle Vermögensgegenstände 1 39,8 16,3
Sachanlagen 1 238,0 243,2
Finanzanlagen 1 294,8 234,9
Anlagevermögen 572,6 494,4
Vorräte 2 169,6 153,3
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3 186,9 176,0
Flüssige Mittel 4 128,0 80,8
Umlaufvermögen 484,5 410,1
Rechnungsabgrenzungsposten 5 1,4 1,6
Aktive latente Steuern 6 85,1 83,7
Bilanzsumme 1.143,6 989,8
Passiva
in Mio. € Anhang 31.12.2017 31.12.2016
Gezeichnetes Kapital 309,0 309,0
Kapitalrücklage 26,8 26,8
Gewinnrücklage
Gesetzliche Rücklage 4,5 4,5
Andere Gewinnrücklagen 216,9 152,9
Bilanzgewinn 71,8 15,6
Eigenkapital 7 629,0 508,8
Rückstellungen 8 260,6 254,3
Verbindlichkeiten 9 253,5 226,2
Rechnungsabgrenzungsposten 0,5 0,5
Bilanzsumme 1.143,6 989,8

Gewinn- und Verlustrechnung

DEUTZ AG

scroll

in Mio. € Anhang 2017 2016
Umsatzerlöse 14 1.356,0 1.151,8
Umsatzkosten -1.171,5 -998,3
Bruttoergebnis vom Umsatz 184,5 153,5
Forschungs- und Entwicklungskosten 15 -60,3 -45,0
Vertriebskosten -44,9 -41,3
Allgemeine Verwaltungskosten -29,6 -28,0
Sonstige betriebliche Erträge 16 145,5 37,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen 17 -55,4 -21,4
davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB 17 -2,3 -2,3
Beteiligungsergebnis 18 15,5 4,4
Zinsergebnis 19 -6,8 -5,7
Abschreibungen auf Finanzanlagen -0,5 -
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20 -16,7 -8,6
Ergebnis nach Steuern 131,3 45,6
Sonstige Steuern -2,6 -0,5
Jahresüberschuss 128,7 45,1
Gewinnvortrag 15,6 9,0
Dividendenausschüttung an Gesellschafter -8,5 -8,5
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 7 -64,0 -30,0
Bilanzgewinn 71,8 15,6

Anhang

ANLAGENSPIEGEL

scroll

Anschaffungs-/Herstellungskosten
Bruttowerte
--- --- --- --- --- --- --- ---
in Mio. € 1.1.2017 Zugänge davon aktivierte Fremdkapitalzinsen investitionszuwendungen Abgänge Umbuchungen 31.12.2017
--- --- --- --- --- --- --- ---
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 13,7 17,5 0,5 4,9 26,3
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 106,7 19,4 0,5 125,6
Geleistete Anzahlungen - -
Immaterielle Vermögensgegenstände 120,4 36,9 0,5 - 5,4 - 151,9
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 202,6 1,3 0,1 203,8
Technische Anlagen und Maschinen 377,5 7,4 20,8 4,5 368,6
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 237,9 14,9 7,5 0,1 245,4
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6,3 9,0 -4,6 10,7
Sachanlagen 824,3 32,6 - - 28,4 - 828,5
Anteile an verbundenen Unternehmen 149,8 90,5 240,3
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 35,1 35,1 -
Beteiligungen 67,1 67,1
Sonstige Beteiligungen - -
Sonstige Ausleihungen - -
Finanzanlagen 252,0 90,5 - - 35,1 - 307,4
Anlagevermögen 1.196,7 160,0 0,5 - 68,9 - 1.287,8

scroll

Abschreibungen
Bruttowerte
--- --- --- --- --- --- ---
in Mio. € 1.1.2017 Zugänge Abgänge Zuschreibung Umbuchungen 31.12.2017
--- --- --- --- --- --- ---
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 5,2 8,9 4,9 9,2
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 98,9 4,5 0,5 102,9
Geleistete Anzahlungen - -
Immaterielle Vermögensgegenstände 104,1 13,4 5,4 - - 112,1
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 85,9 5,0 0,1 90,8
Technische Anlagen und Maschinen 304,9 15,7 20,7 299,9
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 190,3 16,6 7,1 199,8
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - -
Sachanlagen 581,1 37,3 27,9 - - 590,5
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,1 0,5 0,6
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5,0 5,0 -
Beteiligungen 12,0 12,0
Sonstige Beteiligungen - -
Sonstige Ausleihungen - -
Finanzanlagen 17,1 0,5 5,0 - - 12,6
Anlagevermögen 702,3 51,2 38,3 - - 715,2

scroll

Nettowerte
Bruttowerte
--- --- ---
in Mio. € 31.12.2017 31.12.2016
--- --- ---
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 17,1 8,5
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 22,7 7,8
Geleistete Anzahlungen - -
Immaterielle Vermögensgegenstände 39,8 16,3
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 113,0 116,7
Technische Anlagen und Maschinen 68,7 72,6
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung 45,6 47,6
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 10,7 6,3
Sachanlagen 238,0 243,2
Anteile an verbundenen Unternehmen 239,7 149,7
Ausleihungen an verbundene Unternehmen - 30,1
Beteiligungen 55,1 55,1
Sonstige Beteiligungen - -
Sonstige Ausleihungen - -
Finanzanlagen 294,8 234,9
Anlagevermögen 572,6 494,4

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

scroll

in Mio. € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/-verlust Gesamt
Stand 1. 1. 2016 309,0 26,8 127,4 9,0 472,2
Dividendenausschüttung an Gesellschafter -8,5 -8,5
Jahresüberschuss 2016 45,1 45,1
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 30,0 -30,0 -
Stand 31.12.2016 309,0 26,8 157,4 15,6 508,8
Dividendenausschüttung an Gesellschafter -8,5 -8,5
Jahresüberschuss 2017 128,7 128,7
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 64,0 -64,0 -
Stand 31. 12. 2017 309,0 26,8 221,4 71,8 629,0

ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Die DEUTZ AG hat ihren Sitz in 51149 Köln, Ottostraße 1, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln, HRB 281, eingetragen.

Die DEUTZ AG erstellt als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss der DEUTZ-Gruppe. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der Jahresabschluss der DEUTZ AG für das Geschäftsjahr 2017 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Einführungsgesetzbuchs (EGHGB) und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Im Interesse der Klarheit sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Weiterhin werden aus Gründen der Klarheit Davon-Angaben zu einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang dargestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Umsatzkostenverfahren angewandt. Die Werte werden in Mio. € dargestellt.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

ANLAGEVERMÖGEN

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (Entwicklungsprojekte) zu Herstellungskosten, jeweils vermindert um planmäßige Abschreibungen über eine Nutzungsdauer von acht bis 10 Jahren (lineare Methode), bewertet.

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige sowie gegebenenfalls erforderliche außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.

Herstellungskosten umfassen Einzelkosten, angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, aktivierungsfähige Verwaltungskosten sowie - sofern wesentlich - Zinsen für Fremdkapital, das zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstands verwendet wird, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen.

Investitionszuschüsse wurden von den Anschaffungskosten abgesetzt.

Die Gebäude werden linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die beweglichen Sachanlagen werden nach Maßgabe der jeweiligen voraussichtlichen Nutzungsdauer überwiegend linear abgeschrieben.

Für planmäßige Abschreibungen werden überwiegend folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

scroll

Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude und Außenanlagen 15-33
Technische Anlagen und Maschinen 10-20
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-10

Soweit den Vermögensgegenständen am Bilanzstichtag voraussichtlich dauerhaft ein niedrigerer Wert beizulegen ist, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Geringwertige Anlagegüter von mehr als 150 € bis zu einem Wert von 1.000 € werden im Jahr des Zugangs in einem geschäfts-jahresbezogenen Sammelposten erfasst und über fünf Jahre linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter werden bei Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 150 € im Zugangsjahr direkt im Aufwand erfasst.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Abschreibungen bilanziert, Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Zinslose und gering verzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst.

Liegen Anzeichen für eine dauerhafte Wertminderung von Finanzanlagen vor, so werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung werden in Übereinstimmung mit § 253 Abs. 3 Satz 4 HGB grundsätzlich keine Abschreibungen vorgenommen. Der Ansatz der Beteiligungsbuchwerte wird einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit der bilanzierten Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen basiert auf einer Fünfjahres-Mittelfristplanung. Die zugrundeliegenden Planungen basieren auf Schätzungen und Annahmen, die mit Unsicherheiten behaftet sind. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines sachgerecht abgeleiteten Kapitalisierungszinssatzes auf ihren Barwert abgezinst. Die Ermittlung erfolgt nach den Grundsätzen des IDW RS HFA 10 unter Anwendung der DCF (Discounted Cashflow)-Methode in Form des Equity-Ansatzes.

UMLAUFVERMÖGEN

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Kauf- und Ersatzteile erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren Wiederbeschaffungskosten. Der Ermittlung der Anschaffungskosten liegen gewogene durchschnittliche Beschaffungspreise zugrunde. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, in die neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch anteilige Fertigungs- und Materialgemeinkosten, soweit sie unter Berücksichtigung der Normalbeschäftigung anfallen, sowie aktivierungsfähige Verwaltungskosten einbezogen sind.

Sind die erzielbaren Verkaufserlöse unter Berücksichtigung der künftig noch anfallenden Kosten niedriger, kommen diese zum Ansatz. Die Bestandsrisiken, die sich aus Lagerdauer, geminderter Verwendbarkeit und Auftragsverlusten ergeben, werden durch zusätzliche Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu ihren Nominalbeträgen bilanziert. Allen erkennbaren Risiken wird durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen. Für mögliche Ausfallrisiken werden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet.

Flüssige Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

LATENTE STEUERN

Auf Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabrechnungsposten sowie unter Einbeziehung von berücksichtigungsfähigen steuerlichen Verlust- und Zinsvorträgen wird ein Überhang an passiven latenten Steuern angesetzt, wenn insgesamt von einer Steuerbelastung in künftigen Geschäftsjahren auszugehen ist. Sofern insgesamt eine künftige Steuerentlastung erwartet wird, erfolgt der Ansatz von aktiven latenten Steuern. Steuerliche Verlust- und Zinsvorträge werden insoweit berücksichtigt, als eine Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb der nächsten fünf Jahre auf Basis der Mittelfristplanung realisierbar ist. Die Bewertung erfolgt mit dem im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen voraussichtlich geltenden Steuersatz.

VERMÖGENS- SOWIE ERTRAGS- UND AUFWANDSVERRECHNUNG

Für Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen und Deferred Compensation Plänen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, erfolgt die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert auf Basis der durch die Versicherung ermittelten Aktivwerte; dieser wird mit dem Erfüllungsbetrag der zugrunde liegenden Verpflichtung verrechnet. Erträge und Aufwendungen aus diesen Vermögensgegenständen werden mit dem Aufwand/Ertrag aus der Aufzinsung/Abzinsung der Verpflichtung verrechnet im Zinsergebnis ausgewiesen. Zur Erfüllung dieser Verpflichtungen sind entsprechende Mittel in Investmentfonds angelegt. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den sonstigen Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Fondsanteile die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die Pensionsrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage des Barwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) berechnet. Der sich aus der erstmaligen Anwendung der Bewertungsvorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zum 1. Januar 2010 ergebende Unterschiedsbetrag wird nach Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB mit jährlich 1/15 den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Finanzierung erfolgt auf das nach dem Rentenreformgesetz 1999 (RRG99) frühestmögliche Finanzierungsendalter. Als Rechnungszins wurde der restlaufzeitadäquate von der deutschen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz verwendet (3,35 %); zum 31. Dezember 2016 wurden die Pensionsrückstellungen mit 3,74 % diskontiert. Der positive Zinseffekt (Unterschiedsbetrag) gegenüber einem 7-jährigen Durchschnittszins beläuft sich zum 31 Dezember 2017 auf 9,9 Mio. € und ist ausschüttungsgesperrt (31. Dezember 2016: 10,4 Mio. €). Es wurden unverändert die Richttafeln 2005 G (Generationensterbetafeln) von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Bei den Renten wurde ein Trend von 2,00 %, bei den Anwartschaften ein Trend von 0,00 % angenommen. Da es sich um geschlossene Pensionspläne handelt, wurden Fluktuationsabschläge nicht berücksichtigt.

Daneben bestehen bei der DEUTZ AG arbeitnehmerfinanzierte Deferred Compensation Pläne (Gehaltsumwandlung). Dabei schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Die Bewertung der Leistungsverpflichtung erfolgt zum Erfüllungsbetrag auf Basis der durch die Versicherung ermittelten Aktivwerte für die Rückdeckungsansprüche. Der Erfüllungsbetrag der Leistungsverpflichtung wird für den Ausweis in der Bilanz mit dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche in gleicher Höhe verrechnet.

Evtl. Fehlbeträge aus mittelbaren Pensionsverpflichtungen werden von der DEUTZ AG passiviert.

Effekte aus der Änderung der versicherungsmathematischen Annahmen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen betrieblichen Erträgen der Periode erfasst.

STEUERRÜCKSTELLUNGEN UND SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen sind unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen durch angemessene Rückstellungen berücksichtigt. Wesentliche Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank ermittelt und bekannt gegeben wird, abgezinst.

Die Ermittlung der pauschalen Gewährleistungsrückstellungen basiert auf den Erfahrungswerten der vergangenen Jahre. Für den Bereich "Engines" werden die durchschnittlichen Gewährleistungskosten je Gewährleistungsfall baureihenspezifisch berechnet und anhand der erfolgten Absätze der Erwartungswert der Gewährleistungsaufwendungen zum Stichtag ermittelt. Für neu in das Produktionsprogramm aufgenommene Baureihen werden die durchschnittlichen Gewährleistungskosten je Gewährleistungsfall anhand der Erfahrungswerte für bereits seit längerer Zeit abgesetzte Baureihen unter Berücksichtigung der tatsächlich seit Markteinführung angefallenen Gewährleistungskosten abgeleitet. Für den Bereich "Service" wird ein Gewährleistungsfaktor aus der Relation des Umsatzes der letzten drei Jahre zu den Gewährleistungsaufwendungen der letzten drei Geschäftsjahre ermittelt. Längerfristige Bestandteile der Rückstellungen werden mit dem fristenkongruenten Zinssatz in Höhe von 1,32 % (31. Dezember 2016: 1,65 %) abgezinst.

Bei der Bildung von Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden auf Einzelfallebene sämtliche bereits erbrachte und noch zu erbringende Eigenleistungen zu Vollkosten bewertet und der erwarteten Gegenleistung des Kunden gegenübergestellt. Längerfristige Bestandteile werden mit dem entsprechenden fristenkongruenten Zinssatz abgezinst.

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Erfüllungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt.

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit Fälligkeiten bis zu einem Jahr werden mit den Devisenkassamittelkursen des Bilanzstichtages bewertet. Längerfristige Außenstände werden bei Forderungen mit dem niedrigeren bzw. bei Verbindlichkeiten mit dem höheren sich aus einem Vergleich von Einbuchungs- und Stichtagskursen ergebenden Wert bilanziert.

Bei der Umrechnung der in der Darstellung des Anteilsbesitzes enthaltenen Angaben zu Eigenkapital und Jahresergebnis wurde für das Eigenkapital der Devisenkassamittelkurs des Stichtages und für das Jahresergebnis der Jahresdurchschnittskurs verwendet.

BEWERTUNGSEINHEITEN

Die DEUTZ AG fasst mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen zum Ausgleich gegenläufiger Zahlungsströme aus dem Eintritt vergleichbarer Risiken sowie Zinszahlungen im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Darlehen mit Finanzinstrumenten zu Bewertungseinheiten zusammen. Die bilanzielle Abbildung des wirksamen Teils von Bewertungseinheiten erfolgt nach der "Einfrierungsmethode", wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden. Soweit sich die gegenläufigen Zahlungsströme nicht ausgleichen, erfolgt eine imparitätische Behandlung von Verlusten.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 17,5 Mio. € (2016: 7,5 Mio. €) als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aktiviert. Hierin enthalten sind gem. § 255 Abs. 3 HGB aktivierte Fremdkapitalzinsen in Höhe von 0,5 Mio. € (2016: 0,1 Mio. €). Insgesamt beliefen sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung abzüglich der von Großkunden und Entwicklungspartnern erhaltenen Zuschüsse auf 65,7 Mio. € (2016: 50,4 Mio. €).

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte in Höhe von 8,8 Mio. € erfasst. Die sehr positive Resonanz unserer Kunden auf die schon für die Stufe V zertifizierten Baureihen im Bereich 4-6L Hubraum führte zu einer deutlich geringeren Nachfrageerwartung für die sich noch in Entwicklung befindliche Baureihe 5.0, so dass das Entwicklungsprojekt aus Wirtschaftlichkeitsgründen vollständig außerplanmäßig abgeschrieben wurde. Im Vorjahr erfolgten keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte.

Die DEUTZ AG hat am 27. September 2017 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Torqeedo GmbH, Gilching erworben. Das Unternehmen besitzt signifikante Kompetenz in Komponenten, Software und Systemintegration für Elektroantriebe. Torqeedo entwickelt und fertigt Elektro- und Hybridantriebe von 0,5 bis 100 kW für Freizeitanwendungen und den gewerblichen Einsatz. Die übertragene Gegenleistung in bar beläuft sich auf 73,9 Mio. €. Insgesamt beliefen sich die Anschaffungskosten der Beteiligung auf 79,0 Mio. €.

Ebenfalls im September 2017 hat die DEUTZ AG 100 % der stimmberechtigten Anteile an der DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (Italien) (vormals IML Motori S.r.l.) erworben. DEUTZ Italy ist ein langjähriger Vertriebs- und Service-Partner der DEUTZ AG. Seit der Gründung im Jahr 1904 deckt IML Motori S.r.l. die Nachfrage nach Motoren und Ersatzteilen der Marke DEUTZ auf dem italienischen Markt ab und passt diese kundenindividuell an. Die übertragene Gegenleistung beträgt 11,4 Mio. € in bar. Die gesamten Anschaffungskosten betrugen 11,5 Mio. €.

Beide Beteiligungserwerbe wurden aus eigenen liquiden Mitteln finanziert.

2. VORRÄTE

scroll

in Mio. € 31.12.2017 31.12.2016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Kauf- und Ersatzteile 112,5 103,0
Unfertige Erzeugnisse 35,1 36,1
Fertige Erzeugnisse 23,7 16,1
171,3 155,2
Geleistete Anzahlungen auf Bestellungen 0,1 -
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -1,8 -1,9
Gesamt 169,6 153,3

3. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

scroll

in Mio. € Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr 31.12.2017 Gesamt 31.12.2016 Gesamt davon Restlaufzeit über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 52,4 4,8 57,2 39,0 4,5
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 107,1 - 107,1 107,2 -
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1,7 - 1,7 2,9 -
Sonstige Vermögensgegenstände 20,7 0,2 20,9 26,9 0,7
Gesamt 181,9 5,0 186,9 176,0 5,2

Forderungen gegen verbundene Unternehmen entfallen -nach Verrechnung mit entsprechenden Verbindlichkeiten - mit 48,7 Mio. € (31. Dezember 2016: 40,9 Mio. €) auf Lieferungs- und Leistungsbeziehungen sowie mit 58,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 66,3 Mio. €) auf kurzfristige Kredite.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, entfallen ausschließlich auf Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forderungen gegen Lieferanten in Höhe von 6,3 Mio. € (31. Dezember 2016: 9,0 Mio. €), Steuerforderungen in Höhe von 5,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 2,3 Mio. €) und Forderungen aus dem Kaufpreiseinbehalt des Factors im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen von 3,1 Mio. € (31. Dezember 2016: 6,5 Mio. €).

4. FLÜSSIGE MITTEL

Unter dieser Bezeichnung werden Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen.

5. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 1,6 Mio. €) beinhaltet im Wesentlichen einen im Voraus gewährten Preisnachlass im Rahmen einer langfristigen Lieferbeziehung. Diese Abgrenzung wird über einen Zeitraum von zehn Jahren erfolgswirksam aufgelöst.

6. AKTIVE LATENTE STEUERN

Die aktiven latenten Steuern betreffen in Höhe von 64,3 Mio. € ungenutzte steuerliche Verlustvorträge. Die aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen (29,7 Mio. €) betreffen im Wesentlichen die sonstigen Rückstellungen (10,3 Mio. €), die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (7,6 Mio. €) sowie Vorräte (8,0 Mio. €). Die passiven latenten Steuern wurden mit den aktiven latenten Steuern saldiert und betreffen in Höhe von 2,2 Mio. € sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit 6,7 Mio. € das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte auf Basis eines Steuersatzes von 31,650 % (Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag).

7. EIGENKAPITAL

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG betrug Ende 2017 unverändert 308.978.241,98 € und ist unverändert in 120.861.783 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen enthalten die gesetzliche Rücklage der DEUTZ AG in Höhe von 4,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 4,5 Mio. €) sowie andere Gewinnrücklagen in Höhe von 216,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 152,9 Mio. €).

In Übereinstimmung mit der Satzung und den gesetzlichen Vorschriften wurden im Geschäftsjahr 2017 aus dem Bilanzgewinn 64,0 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Der in den Bilanzgewinn einbezogene Gewinnvortrag beträgt 15,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 9,0 Mio. €)

Eigenkapitalspiegel

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist auf Seite 6 dargestellt.

Ausschüttungssperre

Der für Ausschüttungen gesperrte Teil des Eigenkapitals ermittelt sich zum 31. Dezember 2017 wie folgt:

scroll

in Mio. € Wert vor passiven latenten Steuern darauf entfallende passive latente Steuern Wert nach passiven latenten Steuern
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in Entwicklung 17,1 -5,4 11,7
Unterschiedsbetrag aus der Berechnung der Pensionsrückstellungen auf Basis des 7- und des 10-Jahresdurchschnittszins 9,9 -3,1 6,8
Überhang der aktiven über die passiven latenten Steuern 85,1
Zuzüglich bereits berücksichtigter passiver latenter Steuern 8,5
Ausschüttungsgesperrter Betrag 112,1

WpHG-Mitteilungen

Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Investoren, deren Stimmrechtsanteil an börsennotierten Gesellschaften bestimmte Schwellenwerte erreicht, zu einer Mitteilung an die Gesellschaft. Die DEUTZ AG hat im Berichtsjahr folgende Stimmrechtsmitteilungen erhalten:

Die Assenagon S.A., Senningerberg, Luxemburg, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 10. Mai 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 9. Mai 2017 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,47 % (4.193.477 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,47 % (4.193.477 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Source Markets PLC,Dublin, Irland.
Die Source Markets PLC, Dublin, Irland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 10. Mai 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 9. Mai 2017 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,47 % (4.193.477 Stimmrechte) beträgt.
Die Assenagon S.A., Senningerberg, Luxemburg, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 12. Mai 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 10. Mai 2017 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0 % (0 Stimmrechte) beträgt.
Die Source Markets PLC, Dublin, Irland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 12. Mai 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 10. Mai 2017 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0 % (0 Stimmrechte) beträgt.
Die AB Volvo, Göteborg, Schweden, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 7. Juli 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 7. Juli 2017 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0 % (0 Stimmrechte) beträgt.
Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 10. Juli 2017 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 7. Juli 2017 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,4 % (6.532.485 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 5,4 % (6.532.485 Stimmrechte) nach § 22 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Norges Bank (the Central Bank of Norway).
Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 5. Dezember 2017 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 4. Dezember 2017 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,96 % (5.993.088 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 4,96 % (5.993.088 Stimmrechte) nach § 22 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Norges Bank (the Central Bank of Norway).
Die Union Investment Privatfonds GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 20. Dezember 2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 20. Dezember 2017 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,57 % (4.316.034 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 3,57 % (4.316.034 Stimmrechte) nach § 22 WpHG zuzurechnen.

8. RÜCKSTELLUNGEN

scroll

in Mio. € 31.12.2017 31.12.2016
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 121,4 127,9
Steuerrückstellungen 17,3 3,5
Sonstige Rückstellungen 121,9 122,9
Gesamt 260,6 254,3

Pensionsrückstellungen

Seit dem Geschäftsjahr 1995 wurden im Inland keine arbeitgeberfinanzierten Pensionszusagen für Neueintritte mehr ausgesprochen (geschlossene Pensionspläne). Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 ergab sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 34,4 Mio. €; dieser wurde im Berichtsjahr mit 2,3 Mio. € (1/15 nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB) den Rückstellungen zugeführt. Zum 31. Dezember 2017 beträgt die verbleibende Unterdeckung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 16,1 Mio. €.

Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem 10- und dem 7-Jahresdurchschnitts-zinssatz beträgt zum 31. Dezember 2017 -9,9 Mio. €.

Im Rahmen von Entgeltumwandlungen werden Direktzusagen erteilt, die durch den Abschluss einer kongruenten Rückdeckungsversicherung finanziert werden. Aufgrund der Kongruenz werden die Verpflichtungen in Höhe der Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 4,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 5,0 Mio. €) bilanziert und mit diesen verrechnet.

Die sonstigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und sonstigen ungewissen Verpflichtungen ab. Sie enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Gewährleistungen und Wagnisse (52,7 Mio. €) sowie Rückstellungen für Personal- und Sozialaufwendungen (27,6 Mio. €), Rückstellungen für Nachlässe und Rabatte (10,9 Mio. €).

In Investmentfonds angelegte Mittel, die ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen dienen, sind mit diesen Verpflichtungen verrechnet worden. Die Anschaffungskosten und der Zeitwert der verrechneten Vermögenswerte betragen 5,6 Mio. €, der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitverpflichtungen 10,4 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert wurde anhand des Kurswertes der Investmentfondsanteile zum Bilanzstichtag ermittelt. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Altersteilzeitverpflichtungen betrug 0,1 Mio. €. Erträge aus den Investmentfondsanteilen wurden nicht vereinnahmt.

9. VERBINDLICHKEITEN

scroll

Restlaufzeiten
in Mio. € Gesamt bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr davon mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 39,9 14,7 25,2 -
Vorjahr 54,4 14,8 39,6 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 163,7 163,7 - -
Vorjahr 129,1 129,1 - -
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 21,1 18,0 3,1 3,1
Vorjahr 26,5 23,1 3,4 3,4
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 1,4 1,1 0,4 -
Vorjahr 1,7 1,1 0,6 -
Sonstige Verbindlichkeiten 27,4 16,1 11,3 -
Vorjahr 14,5 11,0 3,5 -
Gesamt 253,5 213,6 40,0 3,1
Vorjahr 226,2 179,1 47,1 3,4

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten überwiegend ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 39,6 Mio. €. Das unbesicherte Darlehen ist bis Juli 2020 in Raten zu tilgen.

Die syndizierte Betriebsmittellinie wurde zum 31. Dezember 2017 nicht in Anspruch genommen. Diese durch ein Bankenkonsortium zur Verfügung gestellte revolvierende Kreditlinie im Gesamtvolumen von 160 Mio. € ist variabel verzinst und ebenfalls unbesichert. Im Berichtsjahr wurde die Laufzeit der Linie bis Mai 2022 verlängert.

Teil der Vertragsvereinbarung bei beiden Krediten ist die Verpflichtung von DEUTZ, bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital und der Finanzschulden zum EBITDA) einzuhalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten überwiegend Finanzverbindlichkeiten aus Darlehen und aus der zentralen Finanzierung durch die Muttergesellschaft.

Bei den Lieferantenverbindlichkeiten bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.

10. DERIVATE UND BEWERTUNGSEINHEITEN

Die DEUTZ AG ist im Rahmen ihrer weltweiten Geschäftstätigkeiten insbesondere Risiken aus Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken sowie Schwankungen der Rohwaren-Preise ausgesetzt, die durch den Abschluss derivativer Finanzinstrumente begrenzt beziehungsweise eliminiert werden. Derivate werden bei DEUTZ ausschließlich für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt.

Der beizulegende Zeitwert der Derivate berechnet sich über die Restlaufzeit des Instruments unter Verwendung aktueller Devisen- und Währungskurse sowie Marktzinssätze und Zinsstrukturkurven. Den Angaben liegen Bankbewertungen zu Grunde.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Derivate:

scroll

in Mio. € Nominalvolumen 2017 Nominalvolumen 2016 Marktwerte 2017 Marktwerte 2016
Devisentermingeschäfte
ohne Bewertungseinheiten 4,8 6,9 0,1 -0,3
in Bewertungseinheiten 31,6 58,8 1,2 -2,6
Zinsswaps
in Bewertungseinheiten 19,8 27,0 -0,4 -0,7

Derivative Finanzinstrumente werden, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, mit den abgesicherten Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst.

Fremdwährungsrisiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen werden mit Devisentermingeschäften überwiegend zu Portfolio-Bewertungseinheiten zusammengefasst und umfassen zum 31. Dezember 2017 erwartete Geldeingänge für einen Planungszeitraum von bis zu 12 Monaten aus in US-$ lautenden Warenverkäufen. Die Wirksamkeit der Bewertungseinheit wird prospektiv auf Basis der Critical Term Match-Methode und retrospektiv auf Basis der kumulativen Dollar-Offset-Methode nachgewiesen, wobei sich die gegenläufigen Zahlungsströme aufgrund der Laufzeit- und Volumenkongruenz voraussichtlich ausgleichen. Erfolgt keine Bildung von Bewertungseinheiten, werden die Derivate imparitätisch bewertet.

Zum 31. Dezember 2017 wurden Fremdwährungsrisiken aus antizipativen Transaktionen mit einem Nominalvolumen im Eurogegenwert von 31,6 Mio. € mit Devisentermingeschäften entsprechend abgesichert und zu Bewertungseinheiten zusammengefasst (31. Dezember 2016: 58,8 Mio. €).

Zinsänderungsrisiken im Zusammenhang mit zum 31. Dezember 2017 bestehenden variabel verzinslichen Darlehen werden durch Zinsswaps abgesichert.

Zum 31. Dezember 2017 bestanden wie zum Vorjahresstichtag insgesamt drei Zinsswaps, die in Summe in Bezug auf die Konditionen, den Zahlungsplan und die Höhe der Zinsen in einer Micro-Hedge-Beziehung zu einem abgesicherten Darlehen mit einem Nominalvolumen von 19,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 27,0 Mio. €) stehen. Die Effektivität wurde prospektiv entsprechend der Critical Term Match-Methode gemessen. Retrospektiv wird die Wirksamkeit der Bewertungseinheit auf Basis der Dollar-Offset-Methode nachgewiesen. Es werden die erwarteten Zinszahlungen für einen Planungszeitraum von 2 Jahren und 6 Monaten abgesichert. Die variablen Zinszahlungen aus dem Darlehen und die Zinsswaps wurden zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

Erfolgt keine Bildung von Bewertungseinheiten, wird sofern notwendig eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Zum 31. Dezember 2017 wurde keine derartige Rückstellung gebildet (31. Dezember 2016: 0,3 Mio. €).

Ergänzend verweisen wir auf die Ausführungen im Zusammengefassten Lagebericht zum Risikobericht im Abschnitt "Risikomanagement bezogen auf Finanzinstrumente".

11. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Haftungsverhältnisse

scroll

in Mio.€ 2017 2016
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 0,7 0,7
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 0,7
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 0,8 0,5
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,5 0,1
Gesamt 1,5 1,2

Die Verbindlichkeiten aus Bürgschaften bestehen ausschließlich gegenüber Konzernunternehmen. Sie betreffen vertragliche Verpflichtungen, insbesondere Bankdarlehen, die bisher von den Konzernunternehmen fristgerecht bedient wurden. Die DEUTZ AG geht davon aus, dass die Konzernunternehmen auch künftig ihren Verpflichtungen vertragsgemäß nachkommen werden. Mit einer Inanspruchnahme der DEUTZ AG ist derzeit nicht zu rechnen.

Daneben hat die DEUTZ AG hinsichtlich der Ad. Strüver KG eine Patronatserklärung abgegeben, wonach die Gesellschaft die Ad. Strüver KG mit finanziellen Mitteln ausstatten wird, so dass diese jederzeit über ausreichende Mittel verfügt, um ihren gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen nachzukommen, sowie eine Überschuldung im Wege des Rangrücktritts abgewendet wird. Mit einer wesentlichen Inanspruchnahme der DEUTZ AG ist aus heutiger Sicht nicht zu rechnen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz erscheinen und nicht unter den Haftungsverhältnissen angegeben sind, belief sich am 31. Dezember 2017 bei der DEUTZ AG auf 160,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 137,9 Mio. €). Davon entfallen keine auf Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen (31. Dezember 2016: 0,2 Mio. €).

Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Vorräte in Höhe von 98,1 Mio. € (31. Dezember 2016: 80,4 Mio. €) und aus dem Bestellobligo für Anlageninvestitionen von 40,2 Mio. € (31. Dezember 2016: 39,8 Mio. €).

12. AUSSERBILANZIELLE GESCHÄFTE

Factoring

Die DEUTZ AG nutzt die Möglichkeit zum Verkauf von Forderungen, um das Forderungsmanagement und Liquiditätsmanagement zu optimieren. Entsprechend den Erfahrungswerten der durchschnittlichen Zielinanspruchnahme wären von den im Berichtsjahr verkauften Forderungen zum 31. Dezember 2017 noch rund 117 Mio. € (31. Dezember 2016: rund 111 Mio. €) offen gewesen.

13. SCHWEBENDE UND DROHENDE RECHTSSTREITIGKEITEN

Die DEUTZ AG ist an einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten und Schiedsgerichtsverfahren beteiligt, die im Wesentlichen behauptete Leistungsstörungen, Mängelfolgeschäden sowie Schadensersatzklagen betreffen.

Für die Risiken aus diesen Rechtsstreitigkeiten wurde soweit als erforderlich erachtet bilanziell Vorsorge getroffen.

Der Ausgang dieser anhängigen Verfahren kann gegenwärtig naturgemäß nicht abschließend beurteilt werden. Nach unserer Einschätzung sind wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG nicht zu erwarten.

14. UMSATZERLÖSE

Aufgliederung nach Segmenten

scroll

in Mio. € 2017 2016
Motoren 989,1 792,2
Service 165,8 146,2
DEUTZ Compact Engines 1.154,9 938,4
Motoren 111,5 129,7
Service 89,6 83,7
DEUTZ Customised Solutions 201,1 213,4
Gesamt 1.356,0 1.151,8

Aufgliederung nach Regionen

scroll

in Mio. € 2017 2016
Europa/Mittlerer Osten/Afrika 1.023,3 835,2
davon Inland 283,8 222,1
davon Europa 699,6 569,7
davon Afrika 21,2 24,9
davon Mittlerer Osten 18,7 18,5
Amerika 203,6 184,1
Asien/Pazifik 129,1 132,5
Gesamt 1.356,0 1.151,8

15. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

Die Forschungs- und Entwicklungskosten bestehen im Wesentlichen aus Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden dabei mindernd berücksichtigt.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten beinhalten außerplanmäßige Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte in Höhe von 8,8 Mio. €. Die sehr positive Resonanz unserer Kunden auf die schon für die Stufe V zertifizierten Baureihen im Bereich 4 bis 6L Hubraum führte zu einer deutlich geringeren Nachfrageerwartung für die sich noch in Entwicklung befindliche Baureihe 5.0, so dass das Entwicklungsprojekt aus Wirtschaftlichkeitsgründen vollständig außerplanmäßig abgeschrieben wurde. Im Vorjahr erfolgten keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte.

16. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten insbesondere den Erlös aus der Veräußerung der Grundstücke unseres bisherigen Standorts Köln-Deutz, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus weiterbelasteten Kosten und Währungskursgewinne. Der Erlös aus der Veräußerung der Grundstücke ist aufgrund der Höhe von 114,1 Mio. € als außergewöhnlich einzustufen.

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Gewährleistungen.

Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen im Geschäftsjahr 2017 3,8 Mio. € (2016: 6,6 Mio. €).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von insgesamt 15,8 Mio. € (2016: 11,8 Mio. €) und aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 0,8 Mio. € (2016: 9,3 Mio. €) enthalten.

17. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Berichtsjahr außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von 24,2 Mio. €. Die Aufwendungen stehen im Zusammenhang mit der Rückabwicklung der Veräußerung des seinerzeitigen Betriebsgeländes am Standort Köln-Deutz an die DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH in den Jahren 2001 bzw. 2002. Weitere wesentliche Aufwendungen resultieren aus der Zuführung zu Rückstellungen und aus der Fremdwährungsumrechnung.

Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung betrugen im Geschäftsjahr 2017 10,9 Mio. € (2016: 3,5 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Berichtsjahr sowie im Vorjahr die jährliche Zuführung des aus dem Übergang auf das BilMoG entstandenen Unterschiedsbetrags zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 2,3 Mio. €. Der Unterschiedsbetrag resultiert aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010.

18. BETEILIGUNGSERGEBNIS

scroll

in Mio. € 2017 2016
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 9,8 1,1
davon aus verbundenen Unternehmen 9,8 1,1
Erträge aus Beteiligungen 5,7 4,7
davon aus verbundenen Unternehmen 4,8 4,2
Aufwendungen aus Verlustübernahme - -1,4
Gesamt 15,5 4,4

Der deutliche Anstieg bei den Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist insbesondere auf den Ergebniszuwachs bei der DEUTZ Asien Verwaltungs GmbH zurückzuführen. Der Ergebnisanstieg resultiert aus der Beteiligung an der DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH und steht im Zusammenhang mit der Rückabwicklung der Grundstückveräußerung an die DEUTZ-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH in den Jahren 2001 bzw. 2002.

19. ZINSERGEBNIS

scroll

in Mio. € 2017 2016
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,7 1,9
davon aus verbundenen Unternehmen 0,7 1,9
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1,5 1,8
davon aus verbundenen Unternehmen 1,1 1,6
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -9,0 -9,4
davon aus verbundenen Unternehmen -0,1 -0,1
Gesamt -6,8 -5,7

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 5,6 Mio. € enthalten (2016: 5,9 Mio. €).

20. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

scroll

in Mio. € 2017 2016
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 16,7 8,6
davon Aufwand (+)/Ertrag (-) aus der
Veränderung latenter Steuern -1,4 2,6
Gesamt 16,7 8,6

Der Anstieg bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag ist insbesondere auf die deutlich bessere Ertragslage zurückzuführen. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen mit 2,2 Mio. € die Vorjahre und resultieren aus Steuerprüfungen für vergangene Jahre.

21. SONSTIGE ANGABEN

Materialaufwand

scroll

in Mio. € 2017 2016
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Kauf- und Ersatzteile 896,1 742,0
Aufwendungen für bezogene Leistungen 33,2 27,9
Gesamt 929,3 769,9

Personalaufwand

scroll

in Mio. € 2017 2016
Löhne und Gehälter 204,1 189,7
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 33,6 33,1
davon für Altersversorgung 0,3 1,3
Gesamt 237,7 222,8

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

scroll

2017 2016
Arbeiter 1.735 1.734
Angestellte 1.093 1.058
2.828 2.792
Auszubildende 70 86
Gesamt 2.898 2.878

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG haben im September 2017 die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und unter der Internet-Adresse der Gesellschaft fhttps://www.deutz.com/investor-relations/ corporate-governance/entsprechenserklaerung/) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Honorar für den Abschlussprüfer

Die für den Abschlussprüfer für die Geschäftsjahre 2017 und 2016 erfassten Gesamthonorare teilen sich wie folgt auf:

scroll

in Tsd. € 2017 2016
Abschlussprüfungsleistungen 541 455
Andere Bestätigungsleistungen 53 15
Gesamt 594 470

Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten im Wesentlichen die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferische Durchsicht des Zwischenabschlusses zum 30. Juni des jeweiligen Geschäftsjahres sowie die Jahresabschlussprüfung der DEUTZ AG. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen umfassen in erster Linie die Prüfung der Vollständigkeitserklärung für Verkaufsverpackungen nach § 10 VerpackV, die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts und die Prüfung der Einhaltung von Finanzkennzahlen.

Aufgrund der Anwendung der geänderten Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW RS HFA 36 n. F.) haben sich Änderungen in der inhaltlichen Zusammensetzung der Berichtskategorien ergeben. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Gesamtbezüge des Vorstands, ehemaliger Vorstandsmitglieder sowie des Aufsichtsrats (Bezüge der Organe)

Vorstand

Für das Geschäftsjahr 2017 betrugen die Gesamtbezüge des Vorstands der DEUTZ AG 5.318 Tsd. € (2016: 3.238 Tsd. €). Diese setzen sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen in Höhe von 3.746 Tsd. € (2016: 2.716 Tsd. €), sonstigen langfristig fälligen Leistungen in Höhe von 1.009 Tsd. € (2016: 0 Tsd. €) und aktienbasierten langfristig fälligen Leistungen im Rahmen der Long-Term-Incentive-Pläne in Höhe von 563 Tsd. € (2016: 522 Tsd. €).

Nähere Angaben zum Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder und individualisierte Vergütungsangaben sind im zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt.

Die Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen beliefen sich bei der DEUTZ AG und im Konzern auf 1.431 Tsd. € (2016: 3.340 Tsd. €). Diese beinhalteten im Vorjahr Leistungen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung des Vorstandsvertrags von Herrn Dr. Leube zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 1.893 Tsd. €. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber den ehemaligen Vorstandsmitgliedern bestehen Rückstellungen von 11.867 Tsd. € (31. Dezember 2016: 12.925 Tsd. €).

Aufsichtsrat

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der DEUTZ AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 634 Tsd. € (2016: 629 Tsd. €). Daneben erhielten Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats, die auch Arbeitnehmer im DEUTZ-Konzern sind, reguläre Gehälter im Rahmen ihres Anstellungsverhältnisses. Die Höhe der Gehälter entsprach dabei einer angemessenen Vergütung für entsprechende Funktionen und Aufgaben im Konzern.

Nähere Angaben zum Vergütungssystem des Aufsichtsrats und individualisierte Vergütungsangaben sind im zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt.

Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder

2017 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder; ebenso wenig wurden zu Gunsten dieses Personenkreises Bürgschaften oder sonstige Gewährleistungen übernommen.

Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 der DEUTZ AG 18,1 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 15 €-Cent je Stückaktie zu verwenden und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Anteilsbesitz

In der Anlage zum Anhang sind die Beteiligungen der DEUTZ AG auf Seite 20 aufgeführt.

Nachtragsbericht

Nach dem 31. Dezember 2017 sind keine Ereignisse eingetreten, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG hatten.

Organe der Gesellschaft

AUFSICHTSRAT

Hans-Georg Härter

Vorsitzender

Inhaber von HGH-Consulting

a) Knorr-Bremse AG, München

b) Unterfränkische Überlandzentrale Lülsfeld eG, Lülsfeld Klingelnberg AG, Zürich (Schweiz)

Faurecia S.A., Paris (Frankreich)

Bain Capital L.P., Boston (USA)

Werner Scherer1)

Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des Betriebsrats Köln und des Gesamtbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln

Sabine Beutert1)

Gewerkschaftssekretärin IG Metall - Verwaltungsstelle Köln -Leverkusen, Köln

Gisela Füssel1)

Betriebsrat der DEUTZ AG

Hans-Peter Finken1)

Betriebsrat der DEUTZ AG

Dr.-Ing. Hermann Garbers

Unternehmensberater

Gerhard Gehweiler1)

(seit 1. Juni 2017)

Vertreter der leitenden Angestellten DEUTZ AG, Köln Senior Vice President Purchasing, Prokurist DEUTZ AG, Köln

Göran Gummeson

Senior Management Consultant

b) European Furniture Group AB, Tranäs/Schweden Nimbus Boats AB, Göteborg/Schweden Clean Oil Technology AB, Anderstorp/Schweden Deutsch-Schwedische Handelskammer, Stockholm/Schweden

Leif Peter Karlsten

CEO Confiar AB, Göteborg/Schweden

b) Bulten AB, Göteborg/Schweden Prevas AB, Vasteras/Schweden Alelion Energy System AB, Göteborg/Schweden Holmbergs Safety Systems AB, Halmstad/Schweden ReFinance AB, Schweden

Herbert Kauffmann

Unternehmensberater

a) adidas AG, Herzogenaurach

Alois Ludwig

Unternehmensberater

b) CARAT Systementwicklung- und Marketing GmbH &Co. KG, Mannheim

Dr. Witich Roßmann1)

1. Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen, Köln (bis 30. September 2017)

Dr. Herbert Vossel1)

(bis 31. Mai 2017)

Vertreter der leitenden Angestellten DEUTZ AG, Köln Leiter Recht DEUTZ AG, Köln

1) Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer.

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten i.S.d. § 125 AktG.

b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien i.S.d. § 125 AktG.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

PERSONALAUSSCHUSS

Hans-Georg Härter, Vorsitzender

Werner Scherer, Stellvertretender Vorsitzender

Herbert Kauffmann

PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Herbert Kauffmann, Vorsitzender

Werner Scherer, Stellvertretender Vorsitzender

Sabine Beutert Hans-Georg Härter

VERMITTLUNGSAUSSCHUSS (§ 27 ABS. 3 MITBESTIMMUNGSGESETZ)

Hans-Georg Härter, Vorsitzender

Gisela Füssel Herbert

Kauffmann Werner Scherer

NOMINIERUNGSAUSSCHUSS

Hans-Georg Härter, Vorsitzender

Göran Gummeson

Herbert Kauffmann

VORSTAND

Dr.-Ing. Frank Hiller (51)

Vorsitz

Technische und zentrale Funktionen

b) Deutz Corporation, Atlanta/USA, Vorsitzender DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian/China, Stellvertretender Vorsitzender

Dr. Margarete Haase (64)

Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services

a) Fraport AG, Frankfurt am Main

ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen

ING Groep N.V., ING Bank N.V., Amsterdam

(Wahl April 2017, Beginn der Mandatsausübung 2018)

b) DEUTZ (Dalian) Engine Co. Ltd., Dalian/China

DEUTZ Engine (Shandong) Co., Ltd., Linyi/China, Vorsitzende

Michael Wellenzohn (51)

Vertrieb/Marketing und Service

b) DEUTZ Asia Pacific (Pte) Ltd., Singapur/Singapur

Deutz Corporation, Atlanta/USA

DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian/China

Köln, den 19. Februar 2018

DEUTZ Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr.-Ing. Frank Hiller

Dr. Margarete Haase

Michael Wellenzohn

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten i. S. d. § 125 AktG.

b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien i. S. d. § 125 AktG.

ANTEILSBESITZ

DEUTZ AG

Stand 31. Dezember 2017

scroll

Lfd. Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Gehalten über Kapitalanteil

in %
Eigenkapital

in T€
Jahresergebnis

in T€
1 DEUTZ AG, Köin 628.981 128.618
Konsolidierte Inlandsgesellschaften
2 Ad. Strüver KG (GmbH &Co.), Hamburg1) 6 94,0 -2.886 8.094
3 DEUTZ Abgastechnik GmbH i.L., Köln1) 1 100,0 24 -1
4 DEUTZ Amerika Holding GmbH1) ,2) 1 100,0 92.274 -
5 DEUTZ Asien Verwaltungs GmbH, Köln1) ,2) 1 100,0 16.125 -
6 DEUTZ Beteiligung GmbH, Köln1) 1 100,0 -1.880 -1.972
7 Deutz-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH, Düsseldorf1) 100,0 -5.102 16.490
8 Torqeedo GmbH, Gilching8) 1 100,0 34.208 -3.680
9 Unterstützungsgesellschaft mbH der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln1) 1 100,0 -1.984 85
Konsolidierte Auslandsgesellschaften
10 DEUTZ ASIA-PACIFIC (PTE.) LTD., Singapur (Singapur)1) 1 100,0 8.665 2.169
11 Deutz Australia (Pty) Ltd., Braeside (Australien)1) 1 100,0 6.593 408
12 DEUTZ (Beijing) Engine Co., Ltd., Peking (China)1) 1 100,0 4.977 323
13 Deutz Corporation, Atlanta (USA)1) 100,0 27.699 923
14 DEUTZ FRANCE S.A.S., Gennevilliers (Frankreich)1) 1 100,0 10.684 1.509
15 DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (Italien) (ehemals IML Motori S.r.l.)8) 1 100,0 11.040 556
16 DEUTZ (SHANGHAI) INTERNATIONAL TRADE Co., Ltd., Shanghai (China) 1 100,0 641 -
17 DEUTZ Spain S.A., Zafra (Spanien)1) 1 100,0 30.242 1.572
18 IML Motoare S.r.l., Galati (Rumänien)8) 15 75,0 860 24
19 Nlle Ste MAGIDEUTZ S.A., Casablanca (Marokko)1) 14 100,0 4.533 445
20 OOO DEUTZ Vostok, Moskau (Russland)1) 1 100,0 2.217 1.588
21 Service Center Milan S.r.l., Mailand (Italien) (ehemals IML Service S.r.l.)8) 15 100,0 579 1
22 Torqeedo Asia-Pacific Ltd., Bangkok (Thailand)8) 8 100,0 45 -56
23 Torqeedo Inc., Crystal Lake (USA)8) 8 100,0 -4.831 -611
24 D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika)3) ,4) 1 30,0 10.078 1.963
25 DEUTZ AGCO MOTORES S.A., Haedo (Argentinien)3) 1 50,0 854 -598
26 DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China)3) 1 50,0 76.835 3.939
Nicht konsolidierte Inlandsgesellschaften
27 DEUTZ Sicherheit Gesellschaft für Industrieservice mbH, Köin2) 1 100,0 26 -
28 Feid &Hahn GmbH i. L., Köin2) 1 100,0 455 -
Nicht konsolidierte Auslandsgesellschaften
29 AROTRIOS S.A., Nea Fiiadeifia (Griecheniand) 1 100,0 - -
30 DEUTZ DO BRASIL LTDA., Sao Pauio (Brasiiien) 1 100,0 461 61
31 DEUTZ Engine (Shandong) Co. Ltd., Linyi (China) (in Liquidation)5) 5 70,0 5.033 -1.865
32 DEUTZ ENGINEERING druzba za projektiraje, proizvodnjo in trgovino d.o.o., Maribor (Siowenien) 1 100,0 103 90
33 DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien)6) 1 100,0 357 43
34 DEUTZ UK LTD, Cannock (Großbritannien) 1 100,0 172 15
35 OOO DEUTZ, Moskau (Russiand)7) 1 100,0 - -

1) Eigenkapital und Jahresergebnis gemäß dem für Konsolidierungszwecke aufgestellten Jahresabschluss.

2) Ergebnisabführungsvertrag mit der DEUTZ AG.

3) At-equity konsolidiert.

4) Zahlen per 30.11.2017.

5) Zahlen per 31.12.2016.

6) Zahlen per 31.03.2017 mit Kurs per 31.12.2017 bewertet.

7) Schließung zum 26.05.2017.

8) Anteiliges Jahresergebnis seit dem Beteiligungserwerb zum 1. Oktober 2017.

SONSTIGES

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der DEUTZ AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der DEUTZ AG beschrieben sind."

Köln, den 19. Februar 2018

DEUTZ Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr.-Ing. Frank Hiller

Dr. Margarete Haase

'Michael Wellenzohn

Bestätigungsvermerk DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom

1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handels rechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

1) Verkauf von Grundstücken in Köln-Deutz

2) Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

1) Sachverhalt und Problemstellung

2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1) VERKAUF VON GRUNDSTÜCKEN IN KÖLN-DEUTZ

1) Im Geschäftsjahr 2017 hat die Gesellschaft mit der GERCHGROUP AG, Düsseldorf, mit Datum vom 3. Mai 2017 einen notariellen Kaufvertrag über diverse bisher betrieblich genutzte Grundstücke in Köln-Deutz abgeschlossen. Die GERCHGROUP AG hat diese Grundstücke über 21 Projektgesellschaften erworben. Die Nutzen und Lasten gehen am Tag nach vollständiger Zahlung der ersten beiden Kaufpreisraten (Festraten) auf den Käufer über. Der Kaufpreis unterteilt sich in Festraten sowie eine variable Rate in Abhängigkeit vom tatsächlichen Bebauungsplan der betroffenen Grundstücke. Die variable Rate wurde nicht in die Bemessung der Gegenleistung einbezogen, da die Höhe nicht hinreichend sicher bestimmt werden konnte. Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde in diesem Zusammenhang ein Veräußerungsgewinn in Höhe von € 114,2 Mio realisiert, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird.

Aufgrund der Komplexität des zugrundeliegenden Kaufvertrags hinsichtlich der Realisierung des Veräußerungsgewinns und der insgesamt wesentlichen betragsmäßigen Auswirkung des Verkaufs auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt aus unserer Sicht im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zur Würdigung der sachgerechten bilanziellen Behandlung der Veräußerung zunächst ein Verständnis von den Regelungen des zugrundeliegenden notariellen Kaufvertrags verschafft und deren bilanzielle Auswirkungen gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die Realisierung des Veräußerungsgewinns sowie die Abbildung der Transaktion in der Finanzbuchführung der Gesellschaft nachvollzogen und beurteilt. Damit einhergehend haben wir auch die von der Gesellschaft vorgenommenen Abgangsbuchungen im Bereich des Sachanlagevermögens nachvollzogen. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die bilanzielle Abbildung des Grundstücksverkaufs sachgerecht erfolgt ist.

3) Die Angaben der Gesellschaft zu dem Verkauf der Grundstücke sind in dem Abschnitt "Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung" des Anhangs enthalten.

2) BEWERTUNG VON ANTEILEN AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGEN

1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Finanzanlagen" Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von € 294,8 Mio (25,8 % der Bilanzsumme) ausgewiesen.

Die handelsrechtliche Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert. Die beizulegenden Werte der wesentlichen Beteiligungen werden als Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungsströme, die sich aus den von den gesetzlichen Vertretern erstellten Planungsrechnungen ergeben, mittels Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der individuell ermittelten Kapitalkosten der jeweiligen Finanzanlage. Auf Basis der ermittelten Werte sowie weiterer Dokumentationen ergab sich für das Geschäftsjahr ein Abwertungsbedarf in Höhe von € 0,5 Mio.

Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsströme einschätzen, sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der hohen Komplexität der Bewertung und der wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Bewertung nachvollzogen. Wir haben insbesondere beurteilt, ob die beizulegenden Werte der wesentlichen Beteiligungen sachgerecht mittels Discounted-Cashflow-Modellen unter Beachtung der relevanten Bewertungsstandards ermittelt wurden. Dabei haben wir uns unter anderem auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfangreiche Erläuterungen der gesetzlichen Vertreter zu den wesentlichen Werttreibern gestützt, die den erwarteten Zahlungsströmen zugrunde liegen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ geringe Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen.

Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und zugrunde gelegten Bewertungsannahmen sind unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen aus unserer Sicht insgesamt geeignet, um die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sachgerecht vorzunehmen.

3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Finanzanlagen sind in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs enthalten.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

die im Lagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB
den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex
den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 HGB und § 315b Abs. 3 HGB

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die folgenden übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 4. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 2. November 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2014 als Abschlussprüfer der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Bernd Boritzki.

Köln, den 8. März 2018

**PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Bernd Boritzki, Wirtschaftsprüfer

ppa. Gerd Tolls, Wirtschaftsprüfer

FESTSTELLUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 8. März 2018 wurde der Jahresabschluss festgestellt.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

ENGE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat auch im Geschäftsjahr 2017 die Führung des Unternehmens nach den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex laufend überwacht und den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen beraten. Der Aufsichtsrat war in alle bedeutsamen Entscheidungen des Vorstands unmittelbar eingebunden. Der Vorstand hat insbesondere die strategische Ausrichtung des Unternehmens eng mit dem Aufsichtsrat abgestimmt.

Im Geschäftsjahr 2017 fanden vier ordentliche und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Bei der Sitzung am 9. März 2017 und bei der Sitzung am 26. Juli 2017 hat ein Mitglied des Aufsichtsrats entschuldigt gefehlt; an sämtlichen weiteren Sitzungen des Geschäftsjahres 2017 haben alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen.

In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen berichtete der Vorstand jeweils über das allgemeine Konjunktur-, Markt- und Wettbewerbsumfeld der DEUTZ-Gruppe, er stellte in einem Business Update und Vertriebsbericht ausführlich die konkrete Geschäftsentwicklung des Unternehmens im abgelaufenen Jahresabschnitt dar, erstattete einen aktuellen Risikobericht, informierte über wichtige operative Themen und gab einen Ausblick auf die zu erwartenden Jahreswerte. Dies geschah jeweils bezogen auf die allen Aufsichtsratsmitgliedern aus den schriftlichen Monatsberichten bekannten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens. Dazu zählen Auftragseingang, Auftragsbestand, Umsatz, Absatz, EBIT, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Investitionen, Working Capital, Qualitätszahlen sowie die Personalzahlen, jeweils mit Vorjahres- und Planvergleich. Regelmäßiger Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzungen waren außerdem die Berichte aus dem Personal- und Prüfungsausschuss durch deren Vorsitzende.

SCHWERPUNKTE DER BERATUNGEN IM AUFSICHTSRAT

Die Beratungen und Diskussionen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr konzentrierten sich auf die aktuelle Geschäfts- und Risikolage der DEUTZ-Gruppe sowie auf die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens. Eine besondere Rolle spielten dabei die Übernahme der Torqeedo GmbH, die Kooperation mit Liebherr, die Neukundengeschäftsentwicklung sowie die Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung.

Weitere wichtige Beschlüsse betrafen das Budget 2018, die Mittelfristplanung bis 2022 sowie die Freigabe von Investitionen und Entwicklungsprojekten. Wie in jedem Jahr hat der Aufsichtsrat außerdem Beschlüsse über die Zielerreichung und damit über die variable Vergütung des Vorstands für das vorherige sowie über die Festlegung seiner Ziele und Mittelfristziele für das laufende Geschäftsjahr gefasst.

Die umfassende, regelmäßige und zeitnahe Information des Aufsichtsrats durch den Vorstand war stets gewährleistet. Außerhalb der Sitzungen informierte der Vorstand die Mitglieder des Aufsichtsrats schriftlich über alle wichtigen Ereignisse. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende standen darüber hinaus in engem Austausch über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen und Optimierungsmaßnahmen. Sämtliche nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf Grundlage der Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands sowie, falls notwendig, nach Vorbereitung durch seine zuständigen Ausschüsse.

ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS

Bereits am 22. September 2016 hatte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Frank Hiller mit Wirkung zum 1. Januar 2017 für eine Amtszeit von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2021 zum Mitglied des Vorstandes bestellt und ihn zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 8. Dezember 2017 Herrn Dr. Andreas Strecker für den Zeitraum vom 1. März 2018 bis 28. Februar 2021 zum Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der Gesellschaft bestellt. Er tritt die Nachfolge von Frau Dr. Margarete Haase an, die noch bis zum 30. April 2018 bestellt ist. Der Aufsichtsrat dankt Frau Dr. Haase für ihre sehr erfolgreiche Arbeit. Mit Beschluss vom 31. Januar 2018 hat der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss die Bestellung von Herrn Wellenzohn um fünf Jahre für den Zeitraum 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2023 verlängert.

CORPORATE GOVERNANCE: ENTSPRECHENS-ERKLÄRUNG MIT VIER ABWEICHUNGEN

In seiner Sitzung am 21. September 2017 hat sich der Aufsichtsrat auch eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 auseinandergesetzt und gemeinsam mit dem Vorstand eine Entsprechens-erklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Diese enthält nur vier Abweichungen vom Kodex und steht seit dem 22. September 2017 auf der Internetseite der Gesellschaft - www.deutz.com - unter Investor Relations/Corporate Governance zum Download zur Verfügung.

EFFIZIENTE ARBEIT DURCH VIER AUSSCHÜSSE

Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum sachgerecht vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 140 bis 141 dieses Geschäftsberichts separat dargestellt.

Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr sechsmal. Dabei ging es insbesondere um die Vorbereitung der Beschlüsse des Plenums zum Wechsel im Vorstand von Frau Dr. Haase zu Herrn Dr. Strecker sowie zur Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016 und zur Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2017.

Schwerpunkte der Arbeit des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr waren die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, die Beurteilung des Jahres- und Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2016 sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2017 und dessen prüferische Durchsicht, die Zwischenmitteilungen zum 31. März und 30. September 2017 und die Besprechung des Prüfungsauftrags des Wirtschaftsprüfers zum 31. Dezember 2017 einschließlich der Prüfung von Qualität und Unabhängigkeit. Daneben befasste er sich insbesondere mit den Themen Risikomanagement, Compliance, internes Kontrollsystem, interne Revision, Unternehmensplanung, Key-Performance-Indikatoren sowie dem erstmals für das Geschäftsjahr 2017 zu erstattenden Nichtfinanziellen Bericht und weiteren aus der Umsetzung der sog. CSR-Richtlinie (2014/95/EU) folgenden Pflichten. Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr viermal, davon dreimal in Anwesenheit der Abschlussprüfer.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.

Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal. Dabei befasste er sich mit der Vorbereitung der im Jahr 2018 bevorstehenden Aufsichtsratswahl.

Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde jeweils der gesamte Aufsichtsrat informiert; soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat diesen zugestimmt.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS EINGEHEND GEPRÜFT UND GEBILLIGT

Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellte Jahresabschluss der DEUTZ AG, der nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss sowie der für die DEUTZ AG und den Konzern zusammengefasste Lagebericht (jeweils für das Geschäftsjahr 2017) wurden von dem durch die Hauptversammlung am 4. Mai 2017 gewählten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke.

Der Jahresabschluss der DEUTZ AG und der Konzernabschluss, der Zusammengefasste Lagebericht, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Abschlussprüfer hat die Ergebnisse seiner Prüfung dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzung am 27. Februar 2018 sowie dem Aufsichtsrat in dessen Sitzung am 8. März 2018 ausführlich erläutert und vertiefende Fragen beantwortet.

Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Prüfungsberichte für die DEUTZ AG und den Konzern zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen den Jahres- und gegen den Konzernabschluss keine Einwände und billigt sie. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Schließlich hat der Aufsichtsrat seine erstmalige Prüfungspflicht nach § 171 Abs. 1 Satz 4 AktG in Bezug auf den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht wahrgenommen und keine Beanstandungen festgestellt.

Dem Vorschlag des Vorstands, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je dividendenberechtigte Stückaktie zu verwenden, stimmt der Aufsichtsrat ebenfalls zu.

ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS UND SEINER AUSSCHÜSSE

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr wie folgt geändert:

Am 19. Mai 2017 hat das Amtsgericht Köln auf Antrag des Vorstands Herrn Gerhard Gehweiler mit Wirkung zum 1. Juni 2017 für den Rest der turnusgemäßen Amtszeit des Aufsichtsrats als Arbeitnehmervertreter zum Mitglied des Aufsichtsrats der DEUTZ AG bestellt. Die Bestellung war notwendig geworden, nachdem Herr Dr. Herbert Vossel sein Mandat zum 31. Mai 2017 niedergelegt hatte. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr. Vossel für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

In seiner Sitzung am 9. März 2017 hat der Aufsichtsrat Frau Füssel als Nachfolgerin von Herrn Paust zum Mitglied des Vermittlungsausschusses gewählt.

INTERESSENKONFLIKTE/UNABHÄNGIGKEIT DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER/DANK

Interessenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEUTZ AG sind alle seine Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. 5.4.2 S. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex anzusehen.

Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DEUTZ AG im In- und Ausland, den gewählten Vertretern der Belegschaft sowie dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2017 geleistete Arbeit und den hohen Einsatz seinen Dank und seine Anerkennung aus.

Köln, im März 2018

Der Aufsichtsrat

Hans-Georg Härter, Vorsitzender

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER DEUTZ AG GEMÄSS § 161 AKTIENGESETZ

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der DEUTZ AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im September 2016 mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde und weiterhin entsprochen werden wird:

Die von der DEUTZ AG für Aufsichtsratsmitglieder abgeschlossene D&O Versicherung sieht entgegen Nr. 3.8 Abs. 2 und Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex keinen Selbstbehalt vor. Bei Aufsichtsratsmitgliedern wird ein solcher Selbstbehalt nach wie vor nicht als geeignetes Steuerungsmittel angesehen.

Bei der DEUTZ AG gibt es entgegen Nrn. 5.1.2 Abs. 2 Satz 3 und 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex weder für Vorstands- noch für Aufsichtsratsmitglieder eine Altersgrenze. Außerdem gibt es entgegen Nr. 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex auch keine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat. Mit diesen Abweichungen möchte die DEUTZ AG sich die Möglichkeit erhalten, von der Erfahrung älterer Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder bzw. langjähriger Aufsichtsratsmitglieder zu profitieren.

Bei der DEUTZ AG ist entgegen Nr. 5.4.1 Abs. 2 Satz 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex noch kein Kompetenzprofil des Aufsichtsrats erarbeitet worden. Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG befindet sich in der Bearbeitung eines solchen Kompetenzprofils im Hinblick auf die im Jahr 2018 bevorstehende Aufsichtsratswahl.

Köln, im September 2017

AUSZUG AUS DER EINLADUNG UND TAGESORDNUNG ZUR HAUPTVERSAMMLUNG AM 26. APRIL 2018

VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn der DEUTZ AG für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von EUR 71.810.559,39 wie folgt zu verwenden: EUR 18.129.267,45 werden zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,15 je dividendenberechtigter Stückaktie an die Aktionäre verwendet; der restliche Bilanzgewinn in Höhe von EUR 53.681.291,94 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG

- Entgeltbericht -

Inhalt

Vorbemerkung

Berichtspflicht

Regelungsinhalt

Berichtszeitraum

Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern gemäß § 21 Abs. 1 EntgTranspG

I. Gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen

1. Cross-Mentoring Programm 2016/2017 für Frauen in Führungspositionen (unternehmensübergreifend)

2. "Girls' Day" bei der DEUTZ AG

II. Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit

1. Tarifliche Entlohnungssysteme

1.1. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Köln-Porz

1.2. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Herschbach

1.3. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Ulm

1.4. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Übersee (Schließung zum 30.06.2017)

2. Entgeltregelungen für außertarifliche Angestellte

Statistische Angaben § 21 Abs. 2 EntgTranspG

Vorbemerkung

Das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) wurde im März 2017 vom Bundestag verabschiedet und trat am 06.07.2017 in Kraft. Ziel des Gesetzes ist, das Gebot des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen.

Das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) enthält drei wesentliche neue Instrumente:

Individueller Auskunftsanspruch für Beschäftigte in Betrieben mit in der Regel mehr als 200 Beschäftigten.
Freiwillige betriebliche Prüfverfahren für Arbeitgeber mit in der Regel mehr als 500 Beschäftigten.
Berichtspflichten für Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten, die nach dem HGB lageberichtspflichtig sind.

Berichtspflicht

Nach Maßgabe des § 21 EntgTranspG hat die DEUTZ AG als Arbeitgeber mit in der Regel mehr als 500 Beschäftigten, einen Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit zu verfassen, den sog. "Entgeltbericht", da sie nach den §§ 264 und 289 HGB zur Erstellung eines Lageberichtes verpflichtet ist.

Regelungsinhalt

Inhaltlich ist im Bericht nach § 21 Abs. 1 des Gesetzes zu den Themen Gleichstellung von Frauen und Männern sowie Entgeltgleichheit Bericht zu erstatten.

Die durchgeführten Maßnahmen der DEUTZ AG zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und deren Wirkung sowie statistische Angaben zur Geschlechterstruktur der Beschäftigten werden entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im Berichtszeitraum dargestellt.

Berichtszeitraum

Erstmals ist der Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit von Frauen und Männern (§ 25 Abs. 2 EntgTranspG) für die DEUTZ AG in 2018 zu erstellen.

Der Berichtszeitraum für diesen ersten Bericht umfasst nach der Übergangsregelung des § 25 Abs. 3 EntgTranspG sowohl für die Maßnahmen wie auch für die statistischen Angaben nur ein Jahr, nämlich das Kalenderjahr 2016.

Als tarifgebundenes Unternehmen hat die DEUTZ AG künftig den Entgeltbericht alle fünf Jahre zu erstellen und dabei über die Maßnahmen während des gesamten (fünfjährigen) Berichtszeitraums zu berichten. Die statistischen Angaben sind lediglich für das Kalenderjahr im Berichtszeitraum abzubilden in dem der Bericht erstellt wird (§ 22 Abs. 1 bis 3 EntgTranspG).

Der zweite Entgeltbericht wird deshalb als Berichtszeitraum die Kalenderjahre 2017 bis 2021 umfassen.

Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und deren Wirkungen gemäß § 21 Abs. 1 EntgTranspG

I. Gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen

1. Cross-Mentoring Programm 2016/2017 für Frauen in Führungspositionen (unternehmensübergreifend)

Im Jahr 2016 wurde das sog. "Cross-Mentoring-Programm" ins Leben gerufen, dessen gemeinsames Kernziel aller beteiligten Unternehmen die Förderung von Potentialträgerinnen in den jeweiligen Unternehmen war, um eine mittelfristige Steigerung des Frauenanteils in den jeweiligen Führungsebenen der beteiligten Unternehmen, zu erreichen.

Teilnehmende Unternehmen waren dabei die DEUTZ AG, Koelnmesse, KVB, Lekkerland und Rheinenergie.

Begriffsdefinitionen

Mentoring bedeutet, dass eine erfahrene Führungskraft eine Beschäftigte mit Potenzial für weitergehende und höherwertige Aufgaben über einen längeren Zeitraum in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung unterstützt und fördert.

Cross Mentoring bedeutete dabei, dass Mentee und Mentorin bzw. Mentor in unterschiedlichen Unternehmen beschäftigt waren.

Mentoring wird eingesetzt, um den Wissenstransfer zwischen Erfahrenen und weniger Erfahrenen zu fördern. Dabei ist der Mentor oder die Mentorin (im Vergleich zu einem Coach) nicht für diese Tätigkeit ausgebildet, sondern verfügt über einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung.

Inhalte des Cross Mentoring

Kern des Programms waren die zwischen Mentee und Mentorin bzw. Mentor im Rhythmus von ca. vier Wochen stattfindenden Tandemgespräche, die die Mentees thematisch gestaltet haben.

Weiterhin sollte im Rahmen von sogenannten "Shadowing-Terminen" die Möglichkeit bestehen, sich gegenseitig bei Terminen zu begleiten, um den Verlauf anschließend gemeinsam zu reflektieren.

Die sich dabei ergebenden Möglichkeiten für die Mentees waren:

Mut, die eigene Karriere auszubauen und diese zielstrebig anzugehen,
die eigenen Fähigkeiten besser kennen und einschätzen lernen,
Einblicke in informelle Strukturen erhalten und Kontakte knüpfen und
Einbindung in ein Netzwerk

Das Projekt sollte deshalb die eigene persönliche Entwicklung und die Karriereplanung (Führungs-bzw. Fachkarriere) gezielt unterstützen, die Sichtbarkeit von Frauen steigern, die Kommunikation und Bildung von Netzwerken aller Beteiligten fördern. Projektbegleitend fand eine Berichterstattung in der Firmenzeitschrift "my DEUTZ" statt. Bis heute hat sich eine der fünf DEUTZ Teilnehmerinnen aus einer Mitarbeiterfunktion in eine Leitungsfunktion weiterentwickelt.

2. "Girls' Day" bei der DEUTZ AG

Am Donnerstag 28. April 2016 lud die DEUTZ AG 20 technikinteressierte Schülerinnen zum bundesweiten Aktionstag "Girls' Day" ein. Im Rahmen des Aktionstages bekamen Mädchen die Gelegenheit, die Vielzahl der technischen Berufe vor Ort bei der DEUTZ AG kennenzulernen. DEUTZ beteiligt sich seit vielen Jahren aktiv am "Girls' Day", um weiblichen Nachwuchs im Maschinenbausektor zu fördern.

Bei DEUTZ lernen die Schülerinnen an diesem Tag die technischen Ausbildungsberufe kennen und erfahren durch eine Unternehmenspräsentation alles über die DEUTZ AG und ihr vielfältiges Produktportfolio. Während der anschließenden Besichtigung des Technikums konnten die Schülerinnen dann die Geschichte des ersten Motorenherstellers der Welt erfahren und die historische Motorensammlung mit dem ersten Viertaktmotor der Welt bestaunen.

Zusätzlich stand für die Mädchen das Info-Mobil der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie (M+E) bereit. Das Info-Mobil gibt einen zusätzlichen Einblick in die Berufsfelder der Metall- und Elektroindustrie und bietet anschauliche Experimentierstationen für M+E-typische Arbeitsplätze.

II. Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit

Zu den Maßnahmen der Förderung der Entgeltgleichheit zählen die grundlegenden Entgeltregelungen und Arbeitsbewertungsverfahren der DEUTZ AG.

Diese sind:

Tarifliche Entlohnungssysteme sowie
Entgeltregelungen für außertarifliche Angestellte

1. Tarifliche Entlohnungssysteme

Die wesentlichen, grundlegenden Entgeltregelungen der DEUTZ AG beruhen auf tariflichen Entlohnungssystemen, die maßgebend für eine transparente Entlohnung der Beschäftigten sind.

Tarifliche Entgeltregelungen und Entgeltfindung beruhen gerade auf objektiven geschlechtsunabhängigen Kriterien und Verfahren, was letztendlich auch seinen Niederschlag in Privilegierungsregelungen im Entgelttransparenzgesetz gefunden hat.

1.1. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Köln-Porz

Am Standort Köln-Porz zugleich Hauptsitz der DEUTZ AG findet aufgrund Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie für Köln (Kölnmetall) die Tarifsammlung der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (NRW) und damit die entsprechenden Entgelttarifverträge NRW (Entgeltrahmenabkommen - ERA NRW) Anwendung.

- dies gilt für 1.977 von insges. 2.202 (= Summe Tarif und AT zum 31.12.2016) der dort Beschäftigten (Porz &Kalk).

1.2. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Herschbach

Am Standort Herschbach Kompetenzzentrum für Anbauteile, wie Nebenabtriebe, Ventilsteuerungen und Thermostatgehäuse, besteht eine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband "vem - die Arbeitgeber" mit Sitz in Koblenz. Aufgrund eines Zusatztarifvertrages kommen jedoch die Entgelttarifverträge NRW (Entgeltrahmenabkommen - ERA NRW) zur Anwendung.

- dies gilt für 124 von insges. 125 (= Summe Tarif und AT zum 31.12.2016) der dort Beschäftigten.

1.3. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Ulm

Am Standort Ulm, dem Werk für Kleinserien, Service und Xchange (Montage und Steuerung von Austauschmotoren) findet aufgrund Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall) die Tarifsammlung Nordwürttemberg/Nordbaden und damit die entsprechenden Entgelttarifverträge (Entgeltrahmenabkommen - ERA Nordwürttemberg/Nordbaden) Anwendung.

- dies gilt für 397 von insges. 411 (= Summe Tarif und AT zum 31.12.2016) der dort Beschäftigten.

1.4. Tarifliches Entlohnungssystem Standort Übersee (Schließung zum 30.06.2017)

Am Standort Übersee dem (mittlerweile ehem.) Xchange-Werk der DEUTZ AG fanden aufgrund Mitgliedschaft im Verband der bayerischen Metall- und Elektronidustrie (vbm) die jeweils gültigen Flächentarifverträge der bayerischen Metall- und Elektroindustrie Anwendung. Gemäß Zusatztarifvertrag galten jedoch die baden-württembergischen ERA-Tarifverträge für die Metall- und Elektroindustrie. Es kamen somit der Entgelt-Rahmen-Tarifvertrag (ERA-TV), der Einführungstarifvertrag zum ERA-TV (ERA-ETV) sowie die in Baden-Württemberg ergänzend vereinbarten ERA-Regelungen zur Anwendung. Für die Entgelte galt ebenfalls der Tarifvertrag über Entgelte und Ausbildungsvergütungen Baden-Württemberg.

- dies betraf 87 von insges. 88 (= Summe Tarif und AT zum 31.12.2016) der dort Beschäftigten.

2. Entgeltregelungen für außertarifliche Angestellte

Für die Entgeltgestaltung der insgesamt 242 Außertariflich-Beschäftigten an allen vorgenannten Standorten existieren einheitliche Gesamt-Betriebsvereinbarungen, die Regelungen bzgl. eines außertariflichen Entgeltgruppensystems enthalten. Das durch Betriebsvereinbarung festgelegte Entgeltsystem für Außertariflich-Beschäftigte ist durch die Betriebsparteien legitimiert und findet mit einheitlichen, vom Geschlecht unabhängigen Kriterien Anwendung.

Ausblick: Projekt AT-Neustrukturierung

Aufgrund einer Vorstandsentscheidung im Jahr 2016 wurden die Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat der DEUTZ AG bezüglich einer Neustrukturierung der AT-Entgeltregelungen aufgenommen.

Dabei soll anhand eines modernen, analytischen Verfahrens ein betriebliches Ordnungssystem geschaffen werden, das die Grundlage für ein anforderungs- und leistungsorientiertes Vergütungsmodell bietet. Wichtige Anforderungen an dieses System sind hierbei Transparenz, Objektivität und Nachvollziehbarkeit hinsichtlich Bedeutung, Wert und Anforderungen von Stellen.

Statistische Angaben § 21 Abs. 2 EntgTranspG

Gemäß der Übergangsbestimmung § 25 Abs. 3 EntgTranspG beziehen sich sämtliche nachfolgende statistische Angaben auf das Kalenderjahr 2016.

Dargestellt sind nachfolgend gemäß § 21 Abs. 2 EntgTranspG die nach Geschlecht aufzuschlüsselnde

durchschnittliche Gesamtzahl der Beschäftigten
durchschnittliche Zahl der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten

über alle deutschen Standorte der DEUTZ AG (Köln, Ulm, Herschbach und Übersee/Bayern)

scroll

Durchschnittliche Gesamtzahl weiblicher Beschäftigter: 231
Durchschnittliche Gesamtzahl männlicher Beschäftigter: 2.647
Durchschnittliche Anzahl weiblicher Beschäftigter in Teilzeit: 32
Durchschnittliche Anzahl weiblicher Beschäftigter in Vollzeit: 199
Durchschnittliche Anzahl männlicher Beschäftigter in Teilzeit: 66
Durchschnittliche Anzahl männlicher Beschäftigter in Vollzeit: 2.582

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.