Annual Report • Mar 17, 2022
Annual Report
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2021
| UNTERNEHMEN | 4 |
|---|---|
| • Über uns | 4 |
| • Vorstand | 6 |
| • Vorwort des Vorstands | 6 |
| • Aufsichtsrat | 8 |
| • Bericht des Aufsichtsrats | 9 |
| • Die DEWB-Aktie | 10 |
| • Anleihe 2018/2023 | 12 |
| LAGEBERICHT | 15 |
| • Grundlagen des Unternehmens und | |
| Wirtschaftsbericht | 16 |
| • Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage | 25 |
| Nachtragsbericht | 26 |
| • Prognosebericht | 26 |
| • Chancen- und Risikobericht | 26 |
| JAHRESABSCHLUSS | 31 |
|---|---|
| • Bilanz | 32 |
| • Gewinn- und Verlustrechnung | 34 |
| • Anhang | 35 |
| TERMINE | 48 |
|---|---|
| IMPRESSUM | 48 |
|---|---|
| ----------- | ---- |
| 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Erlöse aus Anteilsverkäufen | 11.214 | 5.451 | 0 |
| EBITDA | 8.133 | 3.154 | 2.187 |
| EBIT | 8.131 | 3.152 | 2.184 |
| Ergebnis nach Steuern | 7.540 | 2.434 | 288 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,45 | 0,15 | 0,02 |
| Eigenkapital je Aktie in EUR | 1,27 | 0,82 | 0,68 |
| Aktienkurs zum 31.12. in EUR | 2,14 | 1,31 | 1,15 |
| Anzahl der ausgegebenen Aktien zum 31.12. in Stück | 16.750.000 | 16.750.000 | 16.750.000 |
| Investiertes Kapital im Beteiligungsgeschäft zum 31.12. | 30.682 | 26.671 | 28.282 |
| Investitionen im Beteiligungsgeschäft | 5.890 | 1.052 | 1.480 |
| Anzahl der operativen Porfoliounternehmen zum 31.12. | 7 | 4 | 4 |
Die DEWB verfügt über langjährige Erfahrung in der Auswahl, Akquisition, Entwicklung und dem Verkauf innovativer Unternehmen. Mit einem tiefen Verständnis für Technologien und der Entwicklungen im Kapitalmarkt liegt der Investitionsfokus der DEWB auf dem Asset Management und Geschäftsmodellen, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Dabei kann die DEWB auf das weitreichende Know-how ihrer Ankerinvestoren im Portfoliomanagement sowie ein weitgespanntes Kapitalmarktnetzwerk zugreifen.
Als börsennotierte Beteiligungsgesellschaft hat die DEWB in den letzten 20 Jahren über 390 Millionen Euro in 65 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert.
Mit ihrer fast 200-jährigen Unternehmensgeschichte steht die DEWB für Kontinuität im Kapitalmarkt. Aufbauend auf dieser Erfahrung und einem Gespür für zukunftsweisende Entwicklungen unterstützt die DEWB ihre Beteiligungen mit Kapital, Expertise in der Unternehmensentwicklung und ihrem Expertennetzwerk.
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500+ Millionen € realisiert
Als kapitalmarkt- und technologieaffiner Investor legt die DEWB ihren Beteiligungsfokus auf das Asset Management und Unternehmen, deren Technologien und Geschäftsmodelle die künftige Entwicklung der Finanzbranche maßgeblich mitgestalten.
Herzstück unserer Strategie bildet die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt.
Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligen wir uns an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg der Gruppe liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exit-Perspektive bieten.
Als börsennotierte Aktiengesellschaft sind wir nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Zur Sicherung unserer Einflussnahme streben wir grundsätzlich eine Beteiligungsquote von mindestens 25 Prozent an. Unsere Investitionsbeträge liegen in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro.
Als wachstumsstarke und sich zugleich im strukturellen und digitalen Wandel befindliche Branche bietet das Asset Management viele aussichtsreiche Investment-Opportunitäten.
So treibt der demografische Wandel die weitere Nachfrage zur privaten Altersvorsorge an. Neue Distributionskanäle und Kommunikationswege eröffnen völlig neue Möglichkeiten des Geschäfts. Durch Individualisierung von Produkten und Mehrwertdiensten werden neue Marktperspektiven geschaffen. Auch die Zunahme des Direktgeschäfts verändert die Branche. Digitalisierung und innovative Ansätze für Marketing und Kommunikation sind die Schlüssel für künftigen Erfolg.
Entwicklung des weltweit verwalteten Vermögens Asset & Wealth Management Revolution: The power to shape the future (PwC - 2020, in Bill USD)
Dipl.-Kaufmann | Vorstand
Jahrgang: 1971, Staatsangehörigkeit: deutsch, Bestellung: seit 28.02.2005, bis 31.12.2023
Vor seiner Berufung zum Vorstand in 2005 war Bertram Köhler seit 2000 bei DEWB als Manager für Exit-Transaktionen tätig und ist durch IPOs, Merger, MBO, MBI, LBO und Trade Sales mit allen Facetten des Unternehmensverkaufs vertraut. Sein Transaktions-Knowhow brachte er auch in komplexen Akquisitionen börsennotierter und privat gehaltener Unternehmen sowie in verschiedenen Finanzierungsmaßnahmen über den Kapitalmarkt ein. Bertram Köhler begann seine Karriere nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften als Berater bei KPMG im Bereich Financial Services. Anschließend war er bei der Commerzbank unter anderem in Unternehmensreorganisationen, Turnaround-Projekten, Implementierung von strukturierten Finanzierungen und bei M&A-Projekten aktiv.
im Geschäftsjahr 2021 sind wir in unserer Strategieumsetzung einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach der langerwarteten Zustimmung der Bundesregierung zum Verkauf unserer Beteiligung MueTec GmbH an den chinesischen Technologiekonzern TZTEK für einen Gesamtunternehmenswert von 25 Millionen Euro in bar konnte die Transaktion im Mai 2021 final vollzogen werden. Mit dem Exit unserer letzten wesentlichen Altbeteiligung haben wir Mittelzuflüsse von insgesamt 18,7 Millionen Euro und einen Ergebnisbeitrag von 14,2 Millionen Euro generiert, die sich auf die Geschäftsjahre 2020 und 2021 verteilen. Dies entspricht einem hervorragenden Investment Multiple von 6,8 und einer IRR von 36 Prozent seit unserem Einstieg 2014.
Allein für die Geschäftszahlen 2021 liefert der erfolgreiche Abschluss der Transaktion Mittelzuflüsse von 10,3 Millionen Euro sowie einen Ergebnisbeitrag von 9,4 Millionen Euro. Mit einem Jahresüberschuss von 7,5 Millionen Euro erzielt die DEWB das nunmehr dritte Gewinnjahr in Folge. Das Eigenkapital je Aktie stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 55 Prozent auf 1,27 Euro. Der Exit markierte für DEWB zudem den erfolgreichen Abschluss des Portfolioumbaus im Zuge der Neuausrichtung des Beteiligungsfokus. Fortan können wir unsere Ressourcen komplett und noch konsequenter auf die Beteiligungsentwicklung und den weiteren Ausbau des Portfolios in unserem neuen Investitionsfokus Digital Finance konzentrieren.
Und genau das zeigen unsere Abschlüsse von fünf neuen Investitionen: Mit den Neobrokern nextmarkets AG und The NAGA Group AG, dem Finanzmarktplatzanbieter Stableton Financial AG, dem WealthTec LAIC Capital GmbH und dem Blockchain-Softwarehaus CASHLINK Technologies GmbH haben wir vielversprechende neue Beteiligungen akquiriert. Alle Unternehmen agieren in sehr aussichtsreichen Wachstumsfeldern unseres Investitionsfokus und tragen zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung unseres Portfolios bei. Mit den fünf Neuengagements haben wir 2021 unser strategisches Mindestziel von "jährlich zwei Investments" deutlich übertroffen. Und auch im laufenden Geschäftsjahr planen wir, weiter akquisitiv tätig zu sein.
Sehr erfreulich entwickelten sich auch unsere Bestandsbeteiligungen, insbesondere die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG. Die innovative Asset Management-Gruppe konnte mit hoher Dynamik weiter profitabel wachsen. Lloyd Fonds' Investmentlösungen trafen in einem positiven Kapitalmarktumfeld auf eine hohe Kundennachfrage. Die Assets under Management (AuM) konnten organisch um rund 30 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Wesentliche Meilensteine der Lloyd Fonds waren die Beteiligung am Fintech growney und die Akquisition der Bayerische Vermögen-Gruppe. Die angestrebte Übernahme des schnellwachsenden Robo-Advisory-Anbieters growney mit einem geschätzten AuM-Volumen von 200 Millionen Euro bildet die Grundlage für den noch schnelleren Ausbau des Geschäftsfelds LLOYD DIGITAL. Ein fundamentaler Wachstumsschritt gelang mit der Akquisition der BV Holding AG, einer führenden unabhängigen Gruppe von Vermögensverwaltungen mit AuMs von rund 2,5 Milliarden Euro. Mit konsolidiert rund fünf Milliarden Euro AuM-Volumen kann sich Lloyd Fonds nach Vollzug der Transaktion - gemessen an den Provisionserlösen ab 2022 - unter den TOP 5 der unabhängigen Asset Manager und Vermögensverwalter im deutschen Markt etablieren. Wir gehen daher davon aus, dass Lloyd Fonds sein Wachstumsziel auf sieben Milliarden Euro bis Ende 2024 deutlich früher erreichen und des Mittelfristziel damit erneut anheben wird.
Auch das Fintech aifinyo AG, Anbieter von Smart Finance-Lösungen, hat nach einem Corona-bedingten Rückgang des Geschäfts in 2020 im Jahr 2021 erfolgreich den Turnaround geschafft und konnte auf den profitablen Wachstumspfad der Vorjahre zurückkehren. Durch konsequente Technologieentwicklung sowie die Erweiterung des Lizenzportfolios und des Produktangebots auf seiner digitalen Plattform bietet aifinyo heute ein einzigartiges Leistungsspektrum für den B2B Smart Finance Markt. Mit der Übernahme des bereits zweiten Wettbewerbers profitiert aifinyo zudem von der laufenden Marktkonsolidierung. Am Kapitalmarkt warb aifinyo erfolgreich über zwölf Millionen Euro ein und gewann weitere namhafte Investoren, darunter die zur Maschmeyer-Gruppe gehörende Paladin Asset Management GmbH.
Die positiven Geschäftsentwicklungen spiegelten sich 2021 dann auch in der Aktienkursperformance unserer börsennotierten Beteiligungen wider. Da deren deutlicher Bewertungsaufschlag auf unsere Anschaffungskosten noch nicht bilanzierbar ist, bildete er zum 31. Dezember 2021 eine signifikante stille Reserve von 25,6 Millionen Euro bzw. 1,53 Euro je Aktie. Zusammen mit dem vorgenannten Eigenkapital der Aktie nach HGB von 1,27 Euro entspricht dies einem marktnahen Eigenkapitalwert der Aktie von 2,80 Euro.
Wenngleich der allgemeine Marktrückgang im Zuge des Krieges in der Ukraine zu Jahresbeginn 2022 auch auf die Kursentwicklung der börsennotierten DEWB-Beteiligungen Wirkung zeigte, sehen wir keine nachhaltige Beeinträchtigung der operativen Geschäfte. Fundamental sind wir von einem weiteren nachhaltigen Wertanstieg unserer Beteiligungen überzeugt und bekräftigen unser strategisches Ziel, das Beteiligungsportfolio bis Ende 2024 auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Zum Ende des erfolgreichen Geschäftsjahres 2021 haben wir den Portfoliowert unter Berücksichtigung der stillen Reserve bereits auf über 56 Millionen Euro gesteigert und damit mehr als die Hälfte des Weges absolviert. Durch die weitere Entwicklung der Bestandsbeteiligungen sowie zusätzliche attraktive Neuengagements wollen wir das Wachstum konsequent weiter vorantreiben. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf diesem Wege weiter begleiten.
Ich danke den Aktionären der DEWB für das uns entgegengebrachte Vertrauen und wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre des nachfolgenden Geschäftsberichts 2021.
Mit freundlichen Grüßen Bertram Köhler - Vorstand -
Dipl.-Kaufmann · Wirtschaftsprüfer und Steuerberater | Aufsichtsratsvorsitzender Jahrgang: 1955, Staatsangehörigkeit: deutsch,
Mitglied des Aufsichtsrats seit 10.01.2020
Jörg Ohlsen verfügt über 38 Jahre Erfahrung als Partner bei KPMG, Gründer und Managing Partner einer Beratungsgruppe sowie nach deren Verkauf an Deloitte als Deloitte-Partner. Zuletzt verantwortete er als Managing Partner von Deloitte Corporate Finance Deutschland den Bereich M&A und Investment Banking. In der Transaktionsberatung arbeitete Jörg Ohlsen für börsennotierte und private Unternehmen unterschiedlicher Industriesektoren in allen Unternehmensphasen und deckte bei Käufen, Verkäufen und IPOs sowie Restrukturierungen von der Strategie über das Deal Management bis zur Post-Merger Integration und Reorganisation von Unternehmensgruppen die gesamte Beratungsbandbreite ab. Zudem engagierte er sich als Vorsitzender und Mitglied von Aufsichtsräten von Start-Up-Unternehmen, Management Buyouts, Investment Fonds und IPO-Kandidaten. Seit 2007 ist Jörg Ohlsen Mitglied des Kuratoriums des Instituts für Unternehmens- und Kapitalmarktrecht der Bucerius Law School. Jörg Ohlsen ist Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG, Hamburg.
Dipl.-Kaufmann | Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, Köln Jahrgang: 1968, Staatsangehörigkeit: deutsch, Mitglied des Aufsichtsrats seit 23.07.2017
Rolf Ackermann verfügt über langjährige, internationale Erfahrung in der Unternehmensführung, Marketing und Vertrieb sowie Business Development. Seine Karriere begann er 1995 in São Paulo, wo er für den Oetker Konzern arbeitete. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren leitende Funktionen bei einem Hidden Champion der Hebetechnik sowie die Geschäftsführung bei einem international agierenden Unternehmen der Verpackungsbranche. Seit Februar 2015 ist Rolf Ackermann Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, einer mittelständischen Beteiligungsgesellschaft mit breit diversifiziertem Portfolio.
Dipl.-Kaufmann Geschäftsführer der SPSW Capital GmbH, Hamburg Jahrgang: 1966, Staatsangehörigkeit: deutsch, Mitglied des Aufsichtsrats seit 23.07.2017
Henning Soltau war mehrere Jahre lang in der Mittelstandsberatung sowie als Prüfungsleiter einer internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft tätig, ehe er die kaufmännische Geschäftsführung eines mittelständischen IT-Unternehmens übernahm. Von 2000 bis 2009 verantwortete Henning Soltau als Director Finance bzw. Finanzvorstand den Finanzbereich der D+S europe AG und steuerte unter anderem deren Börsengang. Im Sommer 2009 schied Henning Soltau aus dem Vorstand aus und gründete die Hamburger Investmentgesellschaft SPSW Capital GmbH, deren Geschäftsführer er seitdem ist.
der Aufsichtsrat der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich eingehend mit der Lage des Unternehmens sowie dessen finanzieller und strategischer Positionierung sowie den Portfoliogesellschaften befasst.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2021 insgesamt acht Sitzungen abgehalten. Diese fanden am 3. Juni und 27. Oktober als Präsenzsitzungen sowie am 17. Februar, 26. Februar, 13. April, 7. Juni, 24. Juni und 20. Dezember aufgrund der Corona-Pandemie als telefonische Aufsichtsratssitzungen oder als Videokonferenzen statt. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat vollzählig teil. Innerhalb der Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft sowie der Portfoliogesellschaften unterrichtet.
Ergänzend wurden der Aufsichtsratsvorsitzende und die Mitglieder zwischen den Sitzungen regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Gegenstand der Beratungen waren die Entwicklung der Gesellschaft und der Beteiligungen sowie Geschäftsentscheidungen, die einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats unterlagen, insbesondere die Investitionen in das Beteiligungsportfolio.
Schwerpunkt der Aufsichtsratsthemen war das Genehmigungsverfahren für den Verkauf der Beteiligung MueTec beim Bundeswirtschaftsministerium sowie der Ausbau des Beteiligungsportfolios im Rahmen der beschlossenen Wachstumsstrategie und entsprechende Akquisitionsprozesse für die fünf Neuengagements des Geschäftsjahres. Zudem war der Aufsichtsrat mit der Budgetierung für das abgelaufene und das aktuelle Geschäftsjahr befasst.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. August 2021 wurde die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den entsprechenden Prüfungsauftrag erteilt.
Der vom Vorstand am 21. Februar 2022 aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht per 31. Dezember 2021 wurde von der MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats rechtzeitig übersandt und in der Sitzung am 2. März 2022 ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und die Fragen des Aufsichtsrats eingehend beantwortet. Die eigenständige Prüfung des Jahresabschlusses mit dem Lagebericht durch den Aufsichtsrat anhand des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung nahm der Aufsichtsrat den Abschluss und den Bericht über die Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG zum 31. Dezember 2021 wurde deshalb vom Aufsichtsrat mit einstimmig gefasstem Beschluss vom 2. März 2022 gebilligt und ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und das Prüfungshonorar dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Im Geschäftsjahr wurden durch den Abschlussprüfer neben der Jahresabschlussprüfung keine weiteren Leistungen an die Gesellschaft erbracht.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für deren Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Hamburg, im März 2022
Jörg Ohlsen Vorsitzender des Aufsichtsrats
Die DEWB gehört zu einer kleinen Zahl börsennotierter Beteiligungsgesellschaften. Diese ermöglichen sowohl reinen Aktienfonds als auch Privatanlegern mit geringen Investitionsbeträgen den Zugang zur Anlageklasse "Private Equity", die in einer geschlossenen Fondsstruktur meist nur institutionellen Investoren und vermögenden Privatpersonen vorbehalten ist. Dabei bieten börsennotierte Beteiligungsgesellschaften einen entscheidenden Vorteil: Sie kombinieren die grundsätzliche Handelbarkeit einer Aktie mit den Rendite-Chancen eines Private Equity-Investments. In ihrem attraktiven Investitionsfokus bietet die DEWB-Aktie Investoren Zugang zu aussichtsreichen Technologien und Geschäftsmodellen, die das Potenzial haben, die künftige Entwicklung des Asset Managements und der Finanzbranche maßgeblich mitzugestalten. Die Aktien der DEWB werden im Freiverkehr (Basic Board) der Frankfurter Wertpapierbörse sowie auf XETRA gehandelt. Zur Sicherstellung der Liquidität und Gewährleistung der permanenten Handelbarkeit ist die ODDO BHF Corporates & Markets AG als Designated Sponsor mandatiert. Die DEWB wird von der SMC Research und First Berlin beobachtet und analysiert.
Der Kurs der DEWB-Aktie bewegte sich im Börsenjahr 2021 in einer Spanne von 1,24 Euro zum Jahresstart bis 2,18 Euro in den letzten Handelstagen im Dezember. Die Aktie bewegte sich im ersten Quartal zunächst in einer Seitwärtsphase auf Niveau des Vorjahresschlusskurses. Mit Erteilung der langerwarteten Unbedenklichkeitsbescheinigung für den finalen Vollzug des Exits MueTec stieg die Aktie Ende April auf 1,80 Euro. Nach einer zwischenzeitlichen Konsolidierung auf das Ausbruchsniveau um 1,60 Euro pendelte der Kurs im weiteren Jahresverlauf in der Range von 1,60 Euro und 1,80 Euro. Der nachhaltige Ausbruch über die Marke von 1,80 Euro gelang der DEWB-Aktie im November. Dabei profitierte die Aktie von der erfreulichen Kursentwicklung der Lloyd Fonds AG. Ihren Jahreshöchstkurs erreichte die DEWB-Aktie mit 2,18 Euro im Handelsverlauf des 28. und 29. Dezember. Den Jahresschlusskurs markierte die Aktie am 30. Dezember bei 2,14 Euro nah am Jahreshoch. Im Gesamtjahr 2021 stieg der Kurs der DEWB-Aktie damit um rund 63 Prozent. Der DAXsubsector All Private Equity & Venture Capital-Index, der die Wertentwicklung von börsennotierten Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften abbildet, erhöhte sich 2021 um 22 Prozent. Mit dem Jahresschlusskurs von 2,14 Euro notierte die DEWB-Aktie 69 Prozent über ihrem Eigenkapitalwert von 1,27 Euro zum 31. Dezember 2021. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Bilanzierung des Portfolios nach HGB zu maximal Anschaffungskosten erfolgt und die zwischenzeitlich positive Entwicklung der Bestandsbeteiligungen sowie insbesondere die Kursentwicklung der börsennotierten Portfoliounternehmen nicht berücksichtigt. Zu Börsenkursen betrug deren stille Reserve zum 31. Dezember 2021 rund 26 Millionen Euro bzw. 1,53 Euro je Aktie. Dies entspricht einem marktnahen Eigenkapitalwert der Aktie von 2,80 Euro.
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| DAX | 16% | 4% |
| MDAX | 14% | 9% |
| SDAX | 11% | 18% |
| TecDax | 22% | 7% |
| DAXsubsector All PE & VC | 22% | 2% |
| DEWB-Aktie | 63% | 14% |
| 2021 | 2020 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück | 16.750.000 | 16.750.000 | 0% |
| Höchstkurs* in EUR | 2,16 | 1,38 | 57% |
| Tiefstkurs* in EUR | 1,35 | 0,48 | 181% |
| Jahresschlusskurs* in EUR | 2,14 | 1,31 | 63% |
| Marktkapitalisierung zum 31.12. in EUR | 35.845.000 | 21.942.500 | 63% |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,45 | 0,15 | 200% |
| Eigenkapital je Aktie zum 31.12. in EUR | 1,27 | 0,82 | 55% |
* XETRA-Schlusskurse
Aktionäre von Unternehmen, deren Aktien im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse notieren, unterliegen nicht der Stimmrechtsmitteilungspflicht nach WpHG Stimmrechtsveränderungen sind der DEWB nur nach Maßgabe des Aktiengesetzes mitzuteilen. Entsprechende Meldungen zu Über- oder Unterschreitungen der Stimmrechtsschwellen von 25 und 50 Prozent gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG lagen bis Redaktionsschluss zu diesem Bericht nicht vor. Die Darstellung der Aktionärsstruktur erfolgt daher nach bester Kenntnis der Gesellschaft. Einen Anhaltspunkt geben die jährlichen Anmeldungen zu den Hauptversammlungen. Die Angaben erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität.
Am 12. August 2021 fand die ordentliche Hauptversammlung der DEWB in Jena statt. Aufgrund der andauernden COVID-19-Pandemie wurde die Hauptversammlung das zweite Jahr infolge als virtuelle Veranstaltung ohne physische Anwesenheit der Aktionäre und ihrer Bevollmächtigten durchgeführt. Die Hauptversammlung konnte als Bild- und Tonübertragung im Internet verfolgt werden. Die Abstimmung erfolgte im Wege
elektronischer Kommunikation. Die Präsenz betrug rund 33,5 Prozent des Grundkapitals (2020: 49,5 Prozent). Alle Tagesordnungspunkte wurden entsprechend den Vorschlägen der Verwaltung mit Zustimmungsquoten über 99 Prozent in den Beschlüssen abgearbeitet. Die vollständige Tagesordnung und die Abstimmungsergebnisse dieser Hauptversammlung stehen auf der DEWB-Internetseite zum Abruf zur Verfügung.
Zur mittelfristigen Finanzierung hat die DEWB 2018 eine fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von bis zu 15 Millionen Euro (Anleihe 2018/2023) aufgelegt. Die Anleihe wurde bei ausgewählten qualifizierten institutionellen Investoren platziert. Sie ist ausgestattet mit einem Kupon von 4,0 Prozent p.a., der vierteljährlich gezahlt wird.
Insgesamt wurden bisher nominal 12,5 Millionen Euro der Anleihe 2018/2023 platziert. Davon hat die DEWB zwischenzeitlich nominal 2,5 Millionen Euro zurückerworben. Der eigene Bestand sowie der noch nicht platzierte Teil bis zum Zielvolumen von 15 Millionen Euro dient der DEWB als zusätzliche Finanzierungsfazilität, um sich bietende Beteiligungschancen auch mit größerem Volumen flexibel und kapitalkostenoptimiert nutzen zu können.
Es gelten die Anleihebedingungen. Diese sind auf der DEWB-Internetseite abrufbar.
| Anleihe 2018/2023 | |
|---|---|
| WKN | A2LQL9 |
| ISIN | DE000A2LQL97 |
| Rating | Ohne Rating |
| Emissionsvolumen | Bis zu 15 Mio. € |
| Stückelung | 1.000 € |
| Listing | Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse |
| Kupon | 4% p.a., vierteljährliche Zinszahlung |
| Kupon-Termin | 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober |
| Ausgabekurs | 100% |
| Status | Senior, unbesichert |
| Covenant | Change of Control, Ausschüttungsbegrenzung auf max. 25% des Jahresüberschusses |
| Mittelverwendung | Refinanzierung und neue Investments |
| Laufzeit | Fünf Jahre, 1. Juli 2018 - 30. Juni 2023 |
Investor Relations Kontakt: Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 03641-3100030 oder per E-Mail über die Adresse [email protected] zur Verfügung. Aktuelle Informationen zur DEWB und den Beteiligungen finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.dewb.de.
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021
Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die ihren Investitionsfokus auf das Asset Management und Geschäftsmodelle legt, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Durch die aktive Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen während des Beteiligungszeitraums soll deren Wert gesteigert werden. Die DEWB hat in den letzten 20 Jahren über 390 Millionen Euro in 65 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert.
Im Mittelpunkt der Strategie steht die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt. Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligt sich DEWB darüber hinaus an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg des Gesamtportfolios liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exitperspektive bieten.
Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist die DEWB nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Grundsätzlich werden Beteiligungsquoten über 25 Prozent angestrebt. Die jeweilige Beteiligungshöhe ist jedoch abhängig von Geschäftsmodell, Entwicklungsstand, Risikoprofil sowie Bewertung und Handelbarkeit des Zielunternehmens. Die Investitionsbeträge der DEWB liegen dabei in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro, können diese aber in Einzelfällen auch übersteigen. Wertentwicklungen können sowohl durch Beteiligungsverkäufe als auch über langfristige Ausschüttungsmodelle realisiert werden. Zurückfließende Mittel werden grundsätzlich reinvestiert.
Durch eine Steigerung des Beteiligungswertes soll bis Ende 2024 eine Portfoliogröße von 100 Millionen Euro erreicht werden. Damit soll die Marktposition der DEWB weiter gestärkt und die Rendite auf das investierte Kapital mit einer optimierten Kostenstruktur und der verbesserten Risikodiversifikation durch eine höhere Anzahl von Beteiligungen gesteigert werden. Zudem wird durch eine Akzentuierung hin zu einem langfristigen Ausschüttungsmodell, insbesondere in Bezug auf die Kernbeteiligung Lloyd Fonds, eine Verstetigung der Mittelzuflüsse angestrebt.
Der deutsche Beteiligungsmarkt zeigte sich auch im Berichtsjahr relativ unbeeindruckt von der Corona-Pandemie. Nach dem Rekordjahr 2019 mit Investitionen von 15,7 Milliarden Euro und einem fast ebenso starken Jahr 2020 mit 14,8 Milliarden Euro erwartete die Branche auch für das Berichtsjahr, dieses Investitionsniveau wieder zu erreichen. Investoren zeigten sich in allen Segmenten sehr investitionsfreudig. Nach Branchendaten des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) investierten Beteiligungsgesellschaften im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland rund 6,6 Milliarden Euro. Dies ist ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr mit 6,4 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden insgesamt 627 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert, 376 davon mit Venture Capital.
Wie in den Vorjahren nahmen Buy-Out-Finanzierungen auch im Jahr 2021 den größten Anteil am investierten Kapital für sich in Anspruch. Jedoch verlor das Segment wie schon im Vorjahr weiter an Zugkraft. Buy-Outs waren mit 2,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2021 nur noch für rund 37 Prozent (H1/2020: 78 Prozent) der Investitionen verantwortlich. Damit wurden die Vorjahreswerte (H1/2020: 5,1 Milliarden Euro, H2/2020: 6,6 Milliarden Euro) deutlich verfehlt. Die Zahl der finanzierten Buy-Outs betrug wie im Vorjahreshalbjahr 65.
Weiterhin unbeeindruckt von der pandemischen Lage zeigte sich die Investitionstätigkeit der Venture Capital-Gesellschaften. Das Segment Venture Capital-Finanzierungen erreichte 2021 ein Rekordhalbjahr. Mit 2,3 Milliarden Euro investierten Beteiligungsgesellschaften in einem Halbjahr noch nie so viel Venture Capital in Deutschland. Damit wurde nicht nur das Volumen des Vorjahreshalbjahres (1,1 Milliarden Euro) verdoppelt, sondern bereits die Investitionen des gesamten Jahres 2020 (1,9 Milliarden Euro) übertroffen. Mit einem Anteil von nunmehr 34 Prozent der investierten Mittel und 59 Prozent der finanzierten Unternehmen hat Venture Capital weiter an Bedeutung gewonnen. Der Hauptgrund sind die hohe Zahl neunstelliger Finanzierungsrunden bei vor allem Unicorn-Startups wie Celonis, Trade Republic, Flix Mobility, Wefox oder Scalable Capital.
Damit haben die Venture Capital-Finanzierungen insbesondere im deutschen Fintech-Segment 2021 alle Rekorde gebrochen. Nach Zahlen der comdirect FinTech Studie 2021 wurden hier bis Ende September 2021 in 137 Finanzierungsrunden 3,2 Milliarden Euro investiert. Damit lag 2021 bereits nach neun Monaten um 1,5 Milliarden Euro über dem bisherigen Rekordjahr 2019. Dabei wird lediglich ein geringer Teil einem möglichen Nachholeffekt aus der Zurückhaltung der Investoren im Pandemiejahr 2020 zugeschrieben. Der wesentliche Grund für die beeindruckende Stärke des Segments ist den Studienautoren zufolge, dass Investoren darauf setzen, dass Fintechs nach der Corona-Pandemie schneller und stärker von der Transformation des Finanzsektors profitieren. Die Anzahl der Finanzierungsrunden 2021 auf Rekordkurs zeigt die Breite des Funding-Booms. Die Finanzierungen betreffen damit nicht nur wenige Großtransaktionen, sondern erstrecken sich auf den gesamten Fintech-Sektor über alle Unternehmensphasen. Startups mit dem Schwerpunkt auf Kapitalanlage standen dabei besonders hoch im Kurs. Investment-Startups konnten seit Anfang 2020 insgesamt 1,1 Milliarden Euro einsammeln und waren damit führend im deutschen Fintech-Sektor mit seinen bereits über eintausend Startups.
Auch international haben die Investitionen in Startups aus dem Finanzbereich 2021 ein neues Rekordniveau. Nach dem KPMG Pulse of Fintech Report stiegen Venture Capital-, M&A- und Private Equity-Investitionen in Fintechs 2021 weltweit auf 210 Milliarden US-Dollar, 68 Prozent mehr als 2020 (125 Milliarden Dollar). Auf die Region EMEA entfielen 77 Milliarden US-Dollar. Für 2022 wird von einem anhaltend hohem Niveau der Fintech-Investitionen ausgegangen. Ein Großteil der Fintech-Aktivitäten konzentrierte sich bisher auf B2C-Geschäftsmodelle. Da viele dieser Geschäftsmodelle ausgereift sind, erwartet KPMG, neben Blockchain-Technologien, den nächsten großen Wachstumsschub im B2B-Bereich, da Fintechs versuchen, systemischere Probleme anzugehen und bestehende Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Finanzprozesse und den Wert für die Kunden zu verbessern.
Das Portfolio der DEWB zählt zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen sieben operativ tätige Beteiligungen (31. Dezember 2020: vier). Der Wertansatz des gesamten Beteiligungsportfolios beträgt 30,7 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 26,7 Millionen Euro). Der finale Vollzug des Exits der Beteiligung MueTec GmbH resultierte in einem Buchwertabgang von 1,8 Millionen Euro. Investitionen in das Portfolio erfolgten im Berichtsjahr in Höhe von 5,9 Millionen Euro.
Nachfolgende Darstellung zeigt die wesentlichen Beteiligungen der DEWB zum Ende des Geschäftsjahres 2021. Mit dem Exit MueTec GmbH als letzte wesentliche Beteiligung des alten Investmentfokus, hat die DEWB ihren Portfolioumbau abgeschlossen. Die bisherige Segmentierung der Beteiligungsübersicht in Digital Finance und Sonstige kann damit entfallen. Die börsennotierten Beteiligungen Lloyd Fonds AG und aifinyo AG hält die DEWB in der hundertprozentigen Tochter DEWB Effecten GmbH.
| Anteil in Prozent | |
|---|---|
| Lloyd Fonds AG* | 22,3 |
| aifinyo AG* | 4,4 |
| The NAGA Group AG** | 0,8 |
| CASHLINK Technologies GmbH | 3,4 |
| LAIC Capital GmbH*** | 3,4 |
| nextmarkets AG | 1,4 |
| Stableton Financial AG | 12,1 |
* gehalten über DEWB Effecten GmbH
** mittelbare Beteiligung über Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund
*** mittelbare Beteiligung über tokenbasiertes Treuhandverhältnis (LAIC-Token 21)
Nach elfmonatiger Prüfung erteilte die Bundesregierung im Mai 2021 die Genehmigung zur hundertprozentigen Übernahme der MueTec durch den chinesischen Technologiekonzern TZTEK Technology (Co Ltd). Mit Eintritt dieser letzten ausstehenden Vollzugbedingung erfolgte die Übertragung der noch ausstehenden 75,1 Prozent der MueTec-Geschäftsanteile. Die DEWB realisierte mit dem finalen Vollzugsschritt weitere Rückflüsse von 10,3 Millionen Euro. Zusätzlich wurden 0,9 Millionen Euro für die Dauer von 18 Monaten für etwaige Garantieleistungen notariell hinterlegt. Für das Geschäftsjahr 2021 lieferte die Transaktion einen Ergebnisbeitrag von 9,4 Millionen Euro. Gemeinsam mit dem bereits im September 2020 erfolgten ersten Vollzugsschritt erzielte die DEWB aus dem Exit Gesamtrückflüsse von 18,7 Millionen Euro sowie einen Ergebnisbeitrag von rund 14,2 Millionen Euro. Dies entspricht einem Investment Multiple von 6,8 und einem IRR von 36 Prozent seit der Akquisition der MueTec im Jahr 2014. Der Verkauf der MueTec markiert wirtschaftlich gesehen den Abschluss der Veräußerung des Altportfolios und generiert signifikante Mittelzuflüsse für das Neugeschäft der DEWB.
Im März 2021 hat sich die DEWB im Rahmen einer Serie B-Finanzierungsrunde über insgesamt 30 Millionen US-Dollar am Neobroker nextmarkets AG beteiligt. Die Finanzierungsrunde wurde von den Bestandsinvestoren Alan Howard und Cryptology Asset Group angeführt. Zum Investorenkreis zählen zudem namhafte Adressen wie Peter Thiels Founders Fund und Axel Springer.
nextmarkets ist ein europaweit tätiger Neobroker, der neben dem gebührenfreien Handel von Aktien und ETFs über die Börse auch den Handel von CFDs (Contracts for Difference) anbietet, mittels derer die Kunden mit Hebelwirkung auf die Wertveränderung von Aktien, Rohstoffen und anderen Underlyings setzen können. Wegen des charakteristischen Risikoprofils von CFDs legt nextmarkets besonderes Augenmerk auf kostenfreie Coaching-Angebote für seine Kunden. Die aus Sicht der DEWB besondere Attraktivität des Geschäftsmodells liegt in der Kombination des klassischen Equity Brokerages mit dem hochmargigen CFD-Geschäft, das nextmarkets nahtlos integriert in einer App kombiniert. nextmarkets verfügt über eine proprietäre Technologieplattform sowie ein umfangreiches Set an regulatorischen Zulassungen, wie der Wertpapierhandelsbank- oder Portfolio Management-Lizenz. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, unabhängig von anderen Banken oder Lizenzdachanbietern – wie es bei Wettbewerbern regelmäßig der Fall ist – flexibel auf Kundenwünsche einzugehen und innovative Finanzprodukte anzubieten. Beispielhaft zu nennen ist ein innovatives Geldmarkt-Produkt, mit dem sich Kunden selbst im Nullzins-Umfeld flexibel pro Jahr aktuell 1,25 Prozent Performance sichern können.
Darüber hinaus bietet nextmarkets Anlegern neben dem klassischen selbständigen Handel auf der Plattform ein umfangreiches, von Experten kuratiertes Börsencoach-Angebot. Über zwanzig professionelle Trading Coaches geben kostenlos und in Echtzeit bis zu 300 Handelsempfehlungen pro Monat, die sie in ihren Echtgeld-Depots selbst umsetzen. Anleger können den Coaches selbständig selektiv oder vollautomatisiert folgen. Der Coaching-Ansatz ermöglicht Privatanlegern nicht nur kostenlos zu handeln, sondern vor allem deutlich erfolgreicher an der Börse zu werden. Durch eine höhere Tradeanzahl und einen größeren Customer Livetime Value erschließt sich nextmarkets so ein vergleichsweise größeres Umsatzpotenzial.
Seit Ende 2020 ist nextmarkets neben Deutschland und Österreich mit Großbritannien, Portugal, Niederlanden, Frankreich, Spanien sowie Italien in sechs weiteren Ländern aktiv. Mit den Mittelzuflüssen der Finanzierungsrunde soll die Expansion weiter beschleunigt und nextmarkets als führender Neobroker in Europa etabliert werden. Mit zusätzlichen Investitionen in die Plattform ist die Einführung weiterer Innovationen aus nextmarkets' umfangreicher Produktpipeline geplant.
Im April 2021 beteiligte sich die DEWB an einer Kapitalerhöhung der Stableton Financial AG, Zug/CH. Das Schweizer Unternehmen betreibt eine führende europäische Fintech-Plattform für alternative Anlagen: Private Equity, Venture Capital, Private Debt und Realvermögen. Stabletons Marktplatzplattform bietet Anlegern einen einfachen Zugang zu einzigartigen Anlagemöglichkeiten erstklassiger Anbieter, die in der Regel nur großen institutionellen Investoren vorbehalten sind. Hierfür konfiguriert Stableton spezielle Beteiligungsvehikel und macht bisher privilegierte große Zielinvestments bereits unter 10.000 Schweizer Franken investierbar. Anbieter von alternativen Anlagen erhalten auf Stabletons Plattform eine skalierbare, vollständig digitale und datengesteuerte Infrastruktur für ihren Vertrieb, die eine effiziente und effektive Lead-Generierung und Distribution ermöglicht. Dabei erschließen sie sich über die Plattform neue bisher nicht adressierte Kundengruppen.
Das noch junge Unternehmen hat mit einem kleinen Team und bisher überschaubarer finanzieller Ausstattung ein beeindruckendes Wachstum erreicht. Von den beiden Schweizer Standorten in Zug und Zürich gewann Stableton mit 130 qualifizierten Investoren bereits über 30 Schweizer Finanzintermediäre als Kunden. Damit erzielte das Fintech in kurzer Zeit mit einem Anteil von zwei Prozent am Schweizer Markt für alternative Kapitalanlagen bereits eine beachtliche Marktdurchdringung. Der Schweizer Markt für alternative Kapitalanlagen allein zählt mit einem geschätzten Umsatzvolumen von 30 Milliarden Schweizer Franken jährlich zu den attraktivsten Zielmärkten der Welt. Mit einem Netzwerk von namhaften internationalen VC-Investoren gehört Stableton hier bereits heute zu den bedeutendsten Maklern im Segment der vorbörslichen Investments (Pre-IPO). Stableton bietet ihren Marktplatzinvestoren Beteiligungen an weltweit bekannten und führenden Unternehmen wie beispielsweise Revolut, SpaceX, Gorillas, Klarna und Epic Games direkt oder mittelbar über die Fonds der Investoren.
Mit ihrer innovativen Marktplatzplattform verfügt Stableton über großes Entwicklungspotenzial, das Wachstum im Schweizer Markt weiter zu forcieren und auf den gesamteuropäischen Markt zu übertragen. Die DEWB hat sich daher als Leadinvestor mit einem ersten Investment in der Seed-Runde an Stableton beteiligt. Neben bestehenden Aktionären nahmen an der Runde weitere namhafte Netzwerkinvestoren und Unternehmer, unter anderem aus der Venture Capital- und Hedge Fund-Branche, teil. Mit den Mitteln der Finanzierungsrunde soll die Weiterentwicklung des Marktplatzes sowie der Ausbau des Teams vorangetrieben werden. Aufgrund des Interesses institutioneller VC-Investoren plant Stableton, mit Absolvierung des nächsten Wachstumsschritts, kurzfristig die Vorbereitung einer weiteren Finanzierungsrunde zur dann noch schnelleren Expansion.
Das WealthTech LAIC der Lloyd Fonds Konzerntochter LAIC Capital GmbH zählt aus Sicht der DEWB zu den künftigen Wachstums- und Werttreibern der Lloyd Gruppe. LAIC bietet im Geschäftsfeld LLOYD DIGITAL als Premium-Plattformanbieter vermögenden Privatanlegern und institutionellen Kunden sowie Banken- und Finanzpartnern digitale und risikooptimierte Anlagelösungen an. Der Schwerpunkt im Portfoliomanagement liegt auf aktiv gemanagten Fonds und ETFs sowie einer für institutionelle Kunden ausgerichteten Strategie basierend auf Einzelaktien, welche alle komplett individuell gesteuert werden können. Der Auswahlprozess erfolgt dabei durch den KI-basierten LAIC ADVISOR, der auf ein Investmentuniversum aus mittlerweile mehr als 12.000 aktiv gemanagten Publikumsfonds, 1.500 ETFs und auf ein Universum von 5.000 Einzelaktien zurückgreift. Neben einer individuellen Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden wurden fünf LAIC-Mischfonds für Privatkunden entwickelt, die unterschiedliche Risikostrategien und Nachhaltigkeitsschwerpunkte verfolgen. Daneben erfolgt mit der LAIC-Fondsrente das Angebot einer digitalen fondsgebundenen Rentenversicherung in Zusammenarbeit mit der Condor Lebensversicherungs-AG und der Helvetia Schweizerische Lebensversicherungs-AG. Neben diesen Privatanlegern vorbehaltenen Anlagelösungen wurde inzwischen zudem ein Aktienfonds mit Spezialfondsfähigkeit für institutionelle Kunden aufgesetzt, welcher sich aus genanntem Aktienuniversum von 5.000 Titeln bedient.
Im Rahmen einer Wachstumsfinanzierung beteiligte sich die DEWB im Juni 2021 daher auch direkt am LAIC-Teilkonzern, zu dem die LAIC Capital GmbH sowie deren beide Tochtergesellschaften LAIC Intelligence GmbH und LAIC Vermögensverwaltung GmbH zählen. Die Beteiligung erfolgte über ein tokenbasiertes Treuhandverhältnis als Kommanditist am Spezial-AIF LAIC AIF Token GmbH & Co. KG (LAIC-AIF) mit einer Laufzeit von maximal sieben Jahren am wirtschaftlichen Erfolg des LAIC-Teilkonzerns. Ein Token (LAIC Token 21) repräsentiert dabei den treuhänderisch von einer Treuhandkommanditistin gehaltenen Teil-Kommanditanteil am LAIC-AIF.
Mit der gewählten Finanzierung über die Blockchainbasierten LAIC-Token 21 verdeutlicht Lloyd Fonds einmal mehr seine Innovationskraft und Vorreiterrolle bei der digitalen Transformation der Kapitalmärkte. Die Tokenisierung von Finanzprodukten wird auch aus Sicht von Lloyd Fonds der nächste große Wachstumsschritt in der Industrie sein, auf den sie sich mit ersten eigenen Tokenemissionen aktiv vorbereitet.
Die Beteiligung wurde als tokenbasiertes Treuhandverhältnis über einen Teil-Kommanditanteil in Form der LAIC-Token 21 durch den Abschluss eines Treuhandvertrages mit der Treuhandkommanditistin in einem teilautomatisierten Prozess über ein digitales Zeichnungsportal auf der Online-Plattform gezeichnet. Für jedes Teil-Treuhandverhältnis wurde auf dem Ethereum Mainnet Netzwerk ein LAIC-Token 21 als ERC-1400-Token erstellt. Die Inhaberschaft über die LAIC- Token 21 ergibt sich aus dem öffentlich einsehbaren Register des entsprechenden von der Treuhandkommanditistin auf der Ethereum-Blockchain bereitgestellten Smart Contracts. Die LAIC-Token 21 dienen als Legitimation für die Inhaberschaft der Treugeberstellung unter dem dazugehörigen Teiltreuhandverhältnis und damit des wirtschaftlichen Eigentums an der Beteiligung.
Die LAIC-Token 21 vermitteln den Token-Inhabern die für Spezial-AIFs in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft üblichen Vermögens- und Gestaltungsrechte. Die Token-Inhaber sind mittelbar, wie Kommanditisten, an dem Spezial-AIF beteiligt. Verantwortlich gegenüber den Token-Inhabern ist die Treuhandkommanditistin aufgrund eines mit den Token-Inhabern geschlossenen Treuhandvertrages. Die Treuhandkommanditistin wird die vermögensrechtlichen Ansprüche aus der Beteiligung am Spezial-AIF sowie die Ausübung der mit der Beteiligung verbundenen Stimm-, Auskunfts- und Kontrollrechte nach Maßgabe des Treuhandvertrages pro rata an die Token-Inhaber mitteln.
Der LAIC-AIF erwarb mit dem eingeworbenen Kapital im Nennwert von fünf Millionen Euro eine unmittelbare Beteiligung von 9,75 Prozent an der LAIC Capital GmbH von der Lloyd Fonds AG. Die Beteiligung der DEWB in Höhe von 35 Prozent am LAIC-AIF repräsentiert eine mittelbare Beteiligung von 3,4 Prozent am LAIC-Teilkonzern. Neben externen Investoren engagierten sich auch die Vorstände sowie weitere Mitarbeiter der Lloyd Fonds. Mit der erfolgreichen Platzierung des LAIC-Tokens 21 zu einer Bewertung des LAIC-Teilkonzerns von rund 50 Millionen Euro konnte Lloyd Fonds die Visibilität des organisch geschaffenen Wertes ihres WealthTech und damit auch des Lloyd Fonds-Konzerns deutlich erhöhen. Nach der vollständigen Umsetzung der Transaktion hält Lloyd Fonds weiterhin einen Anteil von 90,25 Prozent am LAIC-Teilkonzern. Der Emissionserlös soll für die Beschleunigung des dynamischen Wachstums des WealthTech LAIC verwendet werden.
Im November 2021 beteiligte sich die DEWB am Neobroker The NAGA Group AG, Hamburg. Das Engagement erfolgte mittelbar über eine Beteiligung der DEWB am elevat3 Fintech Opportunities Fund, einem SPV der Apeiron Investment Group Ltd., der privaten Investmentgesellschaft des Investors Christian Angermayer. Deren Einstieg bei NAGA erfolgte im Rahmen einer Kapitalerhöhung über 22,7 Millionen Euro im September 2021 zu 5,40 Euro je Aktie. Neben Apeiron beteiligte sich an der Transkation auch Igor Lychagov, Gründer von Exness, einer der weltweit größten Brokerage-Firmen mit einem monatlichen Handelsvolumen von einer Billion US-Dollar. Zusätzlich zur Kapitalerhöhung übernahm Apeiron im Rahmen einer Sekundärtransaktion ein Aktienpaket von Finanzinvestor FOSUN Group sowie weiteren Altaktionären.
NAGA ist einer der am stärksten wachsenden Neobroker weltweit, der mit einem breiten Produktangebot für persönliche Finanzgeschäfte ein soziales Netzwerk mit einer Tradingplattform, einer Krypto-Infrastruktur und Zahlungsanwendungen verbindet. Die Plattform ermöglicht einen Austausch mit anderen Händlern, liefert relevante Informationen im Feed und bietet Autokopierfunktionen für das Folgen von Trades erfolgreicher Mitglieder. Daneben ermöglicht das innovative Fintech Finanzdienstleistungsunternehmen Zugang zur eigenen Technologieplattform im Rahmen eines Software-as-a-Sercive-Modells (SaaS). NAGA-Partner können ihren Kunden mit diesem White-Label-Angebot Zugriff auf die Inhalte und Handelsinformationen der ständig wachsenden NAGA-Community ermöglichen, ohne die Kontrolle ihres Kundenstamms und Trading-Flows aufzugeben, und steigern dabei durch zusätzlichen Content und Produktfeatures die Attraktivität des eigenen Angebots.
Mit einer weiteren Kapitalerhöhung zu 8,00 Euro je Aktie sicherte sich NAGA im November zusätzliche 34 Millionen Euro. Die neuen Aktien wurden bei einem führenden europäischen Finanzinvestor und weiteren institutionellen Investoren platziert. Mit den Mitteln der Finanzierungsrunde soll das bereits hohe Wachstumstempo von NAGA weltweit nochmals deutlich beschleunigt werden. Zum Zeitpunkt der Finanzierung war NAGA mit bereits mehr als einer Million registrierten Konten in mehr als 100 Ländern tätig.
Im Geschäftsjahr 2021 konnte NAGA nach vorläufigen Konzernzahlen weiter profitabel wachsen und übertraf dabei die eigene Umsatzprognose. Der Konzernumsatz wurde gegenüber dem Vorjahr auf rund 55,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt (2020: 24,4 Millionen Euro). Das Konzern-EBITDA stieg auf 12,8 Millionen Euro (2020: 6,6 Millionen Euro). Im Berichtsjahr wurden mehr als 277.000 neue Konten auf NAGAs Handelsplattform eröffnet, was einem Anstieg um 128 Prozent entspricht (2020: 122.000 neue Konten). Das Handelsvolumen verdoppelte sich auf über 250 Milliarden Euro (2020: 121 Milliarden). Dabei stieg die Zahl der Transaktionen auf über zehn Millionen (2020: 6,3 Millionen). Das stärkste Wachstum wurde mit mehr als 4,8 Millionen Trades über die Autokopierfunktion generiert, was nahezu einer Verdreifachung gegenüber 2020 (1,7 Millionen kopierte Trades) entspricht.
Weiteres zusätzliches Wachstum plant NAGA mit der Einführung einer neuen Social-Trading-Plattform mit Fokus auf Kryptowährungen zu generieren. Das Plattform-Angebot namens NAGAX soll unter anderem einen weltweit einzigarten Web3-Social-Trading Feed, eine Spotbörse für mehr als 700 Kryptowährungen, eine Future- und Derivate- Börse für den Handel von Kryptotiteln, ein Wallet sowie eine NFT- sowie Staking-Plattform umfassen. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet NAGA einen Konzernumsatz von 95 Millionen Euro bis 105 Millionen Euro sowie ein Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 25 Millionen Euro bis 30 Millionen Euro. Zudem ist der Börsengang und die damit verbundene Notierungsaufnahme an der US-Technologiebörse NASDAQ geplant.
Im Dezember 2021 beteiligte sich die DEWB im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der CASHLINK Technologies GmbH. Cashlink zählt zu den führenden Softwareunternehmen für Tokenisierungslösungen und bietet alle Werkzeuge, Lizenzen und Dienstleistungen für den blockchainbasierten Kapitalmarkt 2.0. Mit seiner End-to-End-Software-as-a-Service-Lösung liefert Cashlink Akteuren der Finanzbranche alle Module, die sie für die Ausgabe, die Abwicklung und den Handel von tokenisierten Wertpapieren benötigen.
Die Tokenisierung von Finanzprodukten wird aus Sicht der DEWB ein wichtiger Wachstumsbereich der Finanzindustrie. Trotz seiner frühen Phase hat der Finanzplatz Deutschland hier bereits eine führende Rolle eingenommen. Unterstützt durch die Blockchain-Strategie der Bundesregierung bietet sich der Blockchain-Technologie in der digitalen Transformation des Finanzsektors hier besonderes Entwicklungspotenzial. Cashlink konnte sich mit seinen Softwarelösungen als einer der führenden Partner für Tokenisierungsprojekte etablieren. Das Unternehmen bietet seit 2019 eine All-in-One Tokenisierungslösung mit allen relevanten Komponenten für die Emission sogenannter Security Token an. Seit dem 17. November 2021 verfügt Cashlink als eines der ersten Unternehmen über eine vorläufige Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Kryptowertpapierregisterführung nach § 65 Abs. 2 KWG. Damit ermöglicht das Fintech die Ausgabe von Kryptowertpapieren nach dem neuen Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG). Im Vergleich zu Wertpapieren Sui Generis, wie Security Tokens, bieten Kryptowertpapiere eine höhere Rechtssicherheit durch den Gutglaubensschutz. Gleichzeitig übernimmt mit dem Kryptowertpapierregisterführer ein durch die BaFin reguliertes Institut die Verantwortung für die Integrität und Sicherheit des Registers.
Durch das Engagement als Gründungsmitglied der International Token Standardization Association, des europäischen Forums International Association for Trusted Blockchain Applications sowie der hessischen Regionalgruppe des nationalen deutschen Blockchain-Verbandes fördert und gestaltet Cashlink aktiv die Zukunft von Blockchaingetriebenen Kapitalmärkten 2.0. Cashlink ist zweimaliger Preisträger des FinTech Germany Awards und wird neben DEWB von namhaften Investoren wie dem börsennotierten VC Finlab AG und der Maschmeyer Group unterstützt.
Entwicklung der Beteiligungen
Auch im laufenden Geschäftsjahr konnte die Lloyd Fonds AG die positive Geschäftsentwicklung fortsetzen und weiter profitabel wachsen. Die kunden- und vertriebsorientierten Investmentlösungen des Konzerns trafen in einem positiven Kapitalmarktumfeld auf eine hohe Kundennachfrage. Die Assets under Management (AuM) wuchsen organisch auf rund 2,2 Milliarden Euro (31. Dezember 2020: 1,7 Milliarden Euro).
Aufgrund der Marktentwicklung insbesondere im zweiten Halbjahr erzielte Lloyd Fonds im Geschäftsfeld LLOYD FONDS mit 8,5 Millionen Euro deutlich geringere Erlöse aus Performance Fees als im Vorjahr (2020: 14,8 Millionen Euro). Nach vorläufigen Zahlen lagen die Umsatzerlöse des Konzerns damit insgesamt auf Vorjahresniveau. Im Gesamtergebnis erwartet der Vorstand der Lloyd Fonds 2021 einen deutlichen Anstieg des Konzernergebnisses vor Steuern (EBT) auf 6,4 Millionen Euro (2020: -3,0 Millionen Euro). Die Belastung aus Steuern auf das EBT wird mit rund -1,1 Millionen Euro erwartet, nach einem positiven Ertrag im Vorjahr in Höhe von 4,0 Millionen Euro, welcher sich im Wesentlichen aus der Aktivierung latenter Steuern zusammensetzte. Daraus resultiert ein Anstieg des Konzernjahresüberschusses nach Steuern (EAT) von 4,0 Millionen Euro (2020: -0,7 Millionen Euro). Dies entspricht einem erwarteten Gewinn von 0,30 Euro je ausstehender Aktie.
Wesentliche Meilensteine des Berichtsjahres waren die Beteiligung am Fintech growney und die Akquisition der Bayerischen Vermögen-Gruppe. Im November 2021 beteiligte sich Lloyd Fonds im Zuge einer Barkapitalerhöhung von drei Millionen Euro mit zunächst 17,75 Prozent am Berliner Robo-Advisory-Unternehmen growney GmbH. Gleichzeitig wurden Optionsvereinbarungen über bis zu 100 Prozent der Anteile geschlossen. growney gehört zu den am schnellsten wachsenden digitalen Vermögensverwaltern und hat sich als einer der wichtigsten Robo-Advisory-Anbieter in Deutschland etabliert. Mit neuen Kooperationen will growney diese starke Marktposition festigen und weiter ausbauen. Die Beteiligung an growney ist für Lloyd Fonds die Grundlage für den Ausbau des bisherigen Geschäftsfelds LAIC im Rahmen einer Zwei-Marken-Strategie. Das WealthTech LAIC soll weiter als Premiumanbieter mit individuellen Chance-/Risiko-Strategien für vermögende Privatanleger sowie institutionelle Kunden etabliert werden. growney fokussiert sich ergänzend als Kostenführer im Segment der ETFbasierten Musterstrategien für Endkunden.
Im Zuge der weiteren Umsetzung der Strategie 2023/25 hat Lloyd Fonds ebenfalls im November 2021 die Übernahme der BV Holding AG beschlossen. Die BV Holding AG ist die Holdinggesellschaft einer seit 1998 führenden unabhängigen Gruppe von Vermögensverwaltungen in Süddeutschland (Bayerische Vermögen-Gruppe) und alleinige Gesellschafterin der BV Bayerische Vermögen GmbH, der MFI Asset Management GmbH und der m+c Asset Allocation GmbH. Im Zentrum der Tätigkeit der Bayerischen Vermögen-Gruppe steht die Verwaltung privater und institutioneller Vermögen sowie die Beratung institutioneller Kunden wie Unternehmen, Stiftungen, Kommunen und Family Offices. Aktuell verwaltet die Gruppe vom Hauptstandort München und den drei weiteren Standorten in Chiemgau, Tegernsee und Main-Spessart ein AuM-Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro mit über 60 Mitarbeitern. Mit Abschluss von Aktionärsvereinbarungen und im Zuge eines anschließenden freiwilligen öffentlichen Angebotes konnte sich Lloyd Fonds über 98 Prozent der BV-Holding AG sichern. Der Anteilserwerb erfolgt zum Teil gegen Ausgabe neuer Aktien der Lloyd Fonds AG zuzüglich einer Barkomponente oder teilweise ausschließlich gegen Zahlung einer Barkomponente. Der Vollzug der Übernahme stand zum Zeitpunkt der Berichtserstellung unter anderem noch unter dem Vorbehalt des positiven Abschlusses des laufenden Inhaberkontrollverfahrens. Mit Vollzug der Transaktion und einem dann verwalteten AuM-Volumen von rund fünf Milliarden Euro etabliert sich Lloyd Fonds - gemessen an den Provisionserlösen ab 2022 - unter den TOP 5 der unabhängigen Asset Manager und Vermögensverwalter im deutschen Markt.
Lloyd Fonds plant, das hohe Wachstumstempo weiter aufrecht zu halten. Das bisherige Wachstum zeigt eindrucksvoll die Skalierbarkeit, Konstanz und Nachhaltigkeit der in den zurückliegenden Jahren aufgebauten Produktplattform. Die Strategie 2023/25 der Lloyd Fonds AG wird mit den Erweiterungen durch growney und die Bayerische Vermögen-Gruppe in der nächsten Wachstumsphase fortgeführt. Die Umsetzung des Megatrends der Nutzerzentrierung soll dabei verstärkt werden. Kundengenaue Lösungen für Privat- oder institutionelle Kunden, nachhaltige und digitale Produkte über breite Vertriebswege und Partner, bieten den Kunden des Lloyd Fonds Konzerns ein individuelles Chance-/Risiko-Angebot mit exzellenter Servicequalität. Ziel ist es, die Lloyd Fonds-Gruppe als innovativen Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu etablieren.
Lloyd Fonds plant bis Ende 2024, neben dem Wachstum des verwalteten Vermögens auf sieben Milliarden Euro, eine EBITDA-Marge über 45 Prozent zu erreichen. Mit erreichten AuM von bereits fünf Milliarden Euro sowie weiteren mindestens 200 Millionen Euro AuM nach der angestrebten Integration von growney in 2022 geht die DEWB davon aus, dass Lloyd Fonds seine Wachstumsziele deutlich eher erreicht und seine Mittelfristguidance erneut anheben wird. Die DEWB ist mit einer Anteilsquote von 22,3 Prozent zum 31. Dezember 2021 weiterhin der größte Einzelaktionär der Lloyd Fonds. Die sehr positive Unternehmensentwicklung hat sich in der Kursperformance der Lloyd Fonds-Aktie widergespiegelt. Auf dem aktuellen Kursniveau bildet deren deutlicher Bewertungsaufschlag auf den Beteiligungsbuchwert bei der DEWB eine hohe stille Reserve.
Nach einem für die aifinyo AG, bedingt durch die Corona-Pandemie, sehr herausfordernden Geschäftsjahr 2020 konnte das B2B-Fintech im Berichtsjahr wieder auf seinen profitablen Wachstumspfad zurückkehren. Der stärkere Fokus des Vertriebs seiner in Deutschland einzigartigen cloudbasierten Plattform rund um Rechnungsund Liquiditätsmanagement inklusive unkomplizierter Finanzierungslösungen auf Wachstumsunternehmen, insbesondere aus den Bereichen Technologie, E-Commerce und Healthcare, wirkte sich positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus.
Nach vorläufigen Zahlen hat aifinyo in 2021 für Kunden Transaktionen im Wert von 269,2 Millionen Euro abgewickelt (2020: 262,6 Millionen Euro). Die Gesamtleistung wurde um 41 Prozent auf 45,4 Millionen Euro gesteigert (2020: 31,8 Millionen Euro). Der Rohertrag wuchs um sieben Prozent auf 8,0 Millionen Euro (2020: 7,5 Millionen Euro). Damit setzt sich der überproportionale Anstieg der Gesamtleistung weiter fort, was insbesondere auf eine hohe Nachfrage seitens E-Commerce-Unternehmen nach Finetrading-Lösungen zurückzuführen war. Im Segment Finetrading zählt aifinyo mittlerweile zu den führenden Anbietern und sollte damit auch künftig vom schnell wachsenden Markt profitieren.
Nach erheblichen Belastungen der Corona-Pandemie in 2020, in dem das Unternehmen erstmals seit der Gründung einen Umsatzrückgang und ein negatives Jahresergebnis hinnehmen musste, erzielte aifinyo 2021 wieder ein positives operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 0,9 Millionen Euro (2020: -2,5 Millionen Euro). Auch das Ergebnis vor Steuern (EBT) verbesserte sich von -3,5 Millionen Euro in 2020 auf 0,7 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung von außerordentlichen Kosten in Höhe von 0,6 Millionen Euro für Kapitalmaßnahmen im Jahr 2021 über insgesamt rund zwölf Millionen Euro, konnte ein leicht positives Jahresergebnis über Plan erzielt werden.
Die sehr gute operative Entwicklung des Berichtsjahrs lässt aifinyo auch optimistisch auf das Jahr 2022 blicken. Das Unternehmen verfügt über ein in Deutschland einzigartiges Ökosystem rund um Processing, Finanzierung und Zahlung von Rechnungen (Smart Billment). Um das hohe Marktpotenzial konsequent weiter zu erschließen setzt aifinyo neben dem organischen Wachstum und Investitionen in Produktinnovationen mit einer Buy-and-Build-Strategie auch auf Akquisitionen. Nach der Übernahme des Wettbewerbers Pagido in 2020 hat aifinyo Ende 2021 die Übernahme der Fundflow Service GmbH, die das Online-Portal für Factoring fundflow.de betreibt, bekanntgegeben.
Einen wichtigen strategischen Meilenstein in der Weiterentwicklung seines Produktangebots hat die aifinyo payments GmbH, eine hundertprozentige Tochter der aifinyo AG, mit Erteilung der Lizenz für Finanztransfergeschäfte (ZAG) durch die BaFin erreicht. Die ZAG-Lizenz ist für aifinyo die Grundlage, ihre Smart Billment-Plattform schrittweise um Payment-Angebot zu erweitern. Hierfür beabsichtigt aifinyo zusätzlich die Beantragung einer E-Geld-Institut-Lizenz. Damit soll das Payment-Angebot um ein Business-Konto mit Kreditkarte erweitert werden, um sich einen weiteren attraktiven Markt zu erschließen.
Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis und weiteren Wachstumsfinanzierung platzierte aifinyo 2021 erfolgreich zwei Kapitalerhöhung über insgesamt 12,1 Millionen Euro. Gezeichnet wurden diese unter anderem von der zur Maschmeyer-Gruppe gehörenden Paladin Asset Management GmbH, die sich mit 5,4 Prozent an aifinyo beteiligte. Zur Steigerung des Streubesitzes und notwendigen Erhöhung des Handelsumsatzes der aifinyo-Aktie an der Börse wurden weitere Aktien vornehmlich bei neuen Investoren platziert, darunter kleinere Institutionelle und mehrere hundert Privatanleger. Die langfristig orientierten Altaktionäre beteiligten sich entsprechend nicht an der Platzierung. Damit verwässerte auch die Beteiligungsquote der DEWB auf 4,4 Prozent.
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die DEWB sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 9,4 Millionen Euro (2020: 5,0 Millionen Euro), die im Wesentlichen mit der finalen Veräußerung der Beteiligung MueTec erzielt wurden. Im Vorjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Erträge aus dem ersten Vollzugsschritt des Verkaufsvertrages MueTec 4,8 Millionen Euro, zudem wurden Zinserträge aus Ausleihungen an Beteiligungen des Anlagevermögens von rund 0,1 Millionen Euro erzielt.
Der Personalaufwand lag 2021 aufgrund von erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten mit 0,8 Millionen Euro über Vorjahresniveau (2020: 0,5 Millionen Euro). Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 0,4 Millionen Euro an und betreffen im Wesentlichen Strukturkosten. Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in 2020 in Höhe von 1,3 Millionen Euro entfielen 1,0 Millionen Euro auf Transaktionsaufwendungen im direkten Zusammenhang mit der Vorbereitung und der Umsetzung des Exits der MueTec.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) beläuft sich 2021 auf 8,1 Millionen Euro (2020: 3,2 Millionen Euro). Das Finanzergebnis beträgt -0,6 Millionen Euro und liegt aufgrund der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten über dem Vorjahreswert von -0,7 Millionen Euro.
Das Nachsteuerergebnis 2021 beträgt 7,5 Millionen Euro (2020: 2,4 Millionen Euro). Dies entspricht bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien einem Ergebnis je Aktie von 0,45 Euro (2020: 0,15 Euro).
Der operative Cashflow 2021 beläuft sich auf 2,9 Millionen Euro, nach 3,7 Millionen Euro im Vorjahr. Auszahlungen für Investitionen in das Portfolio erfolgten in Höhe von 5,9 Millionen Euro (2020: 1,1 Millionen Euro). Aus der Beteiligungsveräußerung MueTec flossen der DEWB 10,3 Millionen Euro zu (2020: 7,2 Millionen Euro). Weitere operative
Auszahlungen erfolgten in Höhe von 1,1 Millionen Euro (2020: 0,9 Millionen Euro) sowie Zinsen in Höhe von 0,5 Millionen Euro (2020: 0,6 Millionen Euro).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt 2021 -2,5 Millionen Euro und resultiert aus der kompletten Rückführung der Bankverbindlichkeiten. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nach einer teilweisen Rückführung von Bankverbindlichkeiten sowie dem Rückkauf eigener Anleihe -4,8 Millionen Euro.
Zum 31. Dezember 2021 verfügt die DEWB über liquide Mittel von 0,8 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 0,5 Millionen Euro). Zudem stehen eine nicht genutzte Kreditlinie von 6,0 Millionen Euro sowie ein zusätzlich platzierbares Anleihevolumen von 5,0 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2021 beträgt 35,4 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 30,1 Millionen Euro). Die Beteiligungen des Anlagevermögens stiegen infolge der Investitionen ins Portfolio auf 30,0 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 25,6 Millionen Euro). Forderungen gegen Beteiligungen von 0,7 Millionen Euro entfallen auf kurzfristige Darlehen und reduzierten sich im Saldo gegenüber dem Vorjahr durch planmäßige Darlehenswandlung in Eigenkapital (31. Dezember 2020: 1,1 Millionen Euro). Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 1,4 Millionen Euro sind als Käufersicherheit für etwaige Garantieleistungen aus dem Verkauf der MueTec auf einem Treuhandkonto hinterlegt, deren Freigabe Ende 2022 erwartet wird (31. Dezember 2020: 0,5 Millionen Euro). Sonstige Wertpapiere in Höhe von 2,4 Millionen Euro entfallen auf im Geschäftsjahr 2020 zurückerworbene eigene Anleihe. Die Barmittel zum 31. Dezember 2021 betragen 0,8 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 0,5 Millionen Euro).
Die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 reduzierten sich mit der kompletten Rückführung von Bankverbindlichkeiten (31. Dezember 2020: 2,5 Millionen Euro) auf 12,6 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 15,1 Millionen Euro) und betreffen mit 12,5 Millionen Euro im Wesentlichen die Anleihe (31. Dezember 2020: 12,5 Millionen Euro).
Rückstellungen liegen mit 1,5 Millionen Euro um 0,3 Millionen Euro über Vorjahresniveau (31. Dezember 2020: 1,2 Millionen Euro). Diese resultieren aus der jährlichen Zuschreibung der Pensionsrückstellung für ein ehemaliges Vorstandsmitglied sowie aus Rückstellungen kurz- und langfristiger erfolgsabhängiger Vergütungskomponenten des Vorstands. Das Eigenkapital stieg mit dem erzielten Jahresüberschuss auf 21,3 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 13,7 Millionen Euro). Bezogen auf 16,75 Millionen ausgegebene Aktien entspricht dies einem Eigenkapital je Aktie von 1,27 Euro (31. Dezember 2020: 0,82 Euro). Die Eigenkapitalquote stieg auf 60,2 Prozent (31. Dezember 2020: 45,7 Prozent).
Nach dem Berichtsstichtag gab es keine berichtspflichtigen Vorkommnisse.
Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die DEWB, das Beteiligungsportfolio bis Ende 2024 auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Dieses Wachstum soll in der aktuellen Struktur durch Entwicklung und Vermarktung der bestehenden sowie neuer Beteiligungen realisiert werden. Hierfür besteht Zugang zu einer Deal-Pipeline mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten in den relevanten Marktsegmenten. Hieraus plant die DEWB jährlich mindestens zwei neue Portfoliounternehmen zu akquirieren. Diese sollen mit bestehender Liquidität, aus Exitzuflüssen und Erträgen der Kernbeteiligung finanziert werden. Die zusätzliche Ergänzung der Fonds mit externem Kapital zur Beschleunigung des Portfolioausbaus ist optional möglich.
Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für einzelne Geschäftsjahre der DEWB ist aufgrund der Komplexität von Unternehmenstransaktionen sowie der Abhängigkeit von diversen Ereignissen und Entwicklungen im Beteiligungsgeschäft sehr schwierig. Grundsätzlich ist in Jahren, in denen keine Exits realisiert werden können, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Sofern sich Verkäufe realisieren lassen, ist ein signifikanter Ergebnisbeitrag möglich. Zur Vermeidung künftiger Verlustjahre strebt die DEWB eine zügige Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen an. Diese soll neben einer größeren Anzahl von Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen künftig auch durch die Kernbeteiligungen an der Lloyd Fonds AG erreicht werden. Bei weiter erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie hält DEWB mit der Lloyd-Aktie einen potenziell starken Dividendenwert im Portfolio. Mit mittelfristig erwarteten Ausschüttungen und optionalen Teilveräußerungen lassen sich künftig stabile Erträge erwirtschaften, mit denen auch in Jahren ohne nennenswerte weitere Beteiligungsverkäufe positive Ergebnisse erzielt werden können.
Auch für das Geschäftsjahr 2022 plant die DEWB sowohl auf der Exit-, als auch auf der Beteiligungsseite aktiv zu werden. Der Vorstand erwartet ein positives Jahresergebnis.
Die DEWB ist als Beteiligungsgesellschaft abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte. Diese beeinflussen die Finanzierung sowie Unternehmenstransaktionen der Gesellschaft in erheblichem Maße. Der wirtschaftliche Erfolg der DEWB wird zudem stark durch ihre Beteiligungen beeinflusst, deren Entwicklung wiederum abhängig von unterschiedlichen branchenspezifischen Marktfaktoren ist. Die Ertrags- und Finanzlage der Portfoliounternehmen bestimmt die Entwicklung ihrer Unternehmenswerte und Liquiditätssituation. Dies wirkt sich sowohl über den Ausschüttungsverlauf der Unternehmen als auch im Fall eines Exits über den Veräußerungserlös auf die Vermögenslage der DEWB aus.
Starke Schwankungen und Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wesentliche negative Folgen auf die Möglichkeit der DEWB haben, Exittransaktionen durchzuführen. Unternehmensverkäufe sind nach wie vor die wichtigste Quelle für Cashflows der DEWB, auch wenn mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG ein perspektivisch ausschüttungsfähiges Geschäftsmodell erworben wurde. Ebenso können Belastungen der Kapitalmärkte das Zustandekommen von Finanzierungsrunden für Beteiligungsunternehmen erschweren. Es ist typisch für wagniskapitalfinanzierte Unternehmen, bis zum Erreichen der Profitabilität mehrere Finanzierungsrunden abzuschließen. Das Ausfallen solch einer Finanzierungsrunde kann zur Insolvenz des betreffenden Unternehmens und damit zu einem Totalverlust bei der DEWB führen. Mit liquiden Mitteln von 0,8 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021, einer nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie von 6,0 Millionen Euro sowie einem zusätzlich platzierbaren Anleihevolumens von 5,0 Millionen Euro ist die DEWB solide finanziert, um eventuell auftretenden Marktverwerfungen zu begegnen. Aus fallenden Unternehmensbewertungen infolge eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs können sich mit der verfügbaren Liquidität aber auch attraktive Investitionschancen bieten. Die Corona-Pandemie hat in den von DEWB fokussierten Investitionsbereichen bisher keine grundsätzlichen und nachhaltigen negativen Auswirkungen gezeigt. Vielmehr hat die Krise offenbart, wie die Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle zunehmend an Bedeutung gewinnen. Damit wird sie zum Treiber eines notwendigen und noch schnelleren Transformationsprozesses, der wiederum Investitionschancen bietet.
Diskontinuität bei Umsatz, Ergebnis und Zahlungsströmen. Mit der für das Beteiligungsgeschäft charakteristischen Diskontinuität von Kauf- und Verkaufstransaktionen können bei der DEWB starke Schwankungen bei Erträgen, Ergebnis und Zahlungsströmen auftreten. Die Haltedauer von Beteiligungen beträgt in der Regel mehrere Jahre. Beteiligungserträge werden erst bei einem Verkauf oder mit Ausschüttungen generiert. Die mit einem Exit zusammenhängenden Transaktionen sind oft komplex und zeitlich nicht präzise planbar. Zudem können aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Beteiligungen im Portfolio der DEWB keine regelmäßigen Verkäufe realisiert werden. Daher können ertragsstarke Jahre mit ertragsschwachen Jahren wechseln. Der daraus resultierenden Unsicherheit bei der Prognose von Liquiditätszuflüssen wird mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve begegnet. Eine teilweise Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen soll künftig mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG mit einem ausschüttungsfähigen Geschäftsmodell erreicht werden. Zudem werden mit dem geplanten Ausbau des Portfolios um Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen regelmäßigere Exits angestrebt.
Abhängigkeit vom Erfolg der Beteiligungsunternehmen. Risiken bestehen für die DEWB insbesondere im Misserfolg von Geschäftsmodellen der Beteiligungsunternehmen. Sofern die zum Zeitpunkt der Investition angestrebten Geschäftsentwicklungen sowie Umsatz- und Ertragsziele der Unternehmen nicht erreicht werden, kann der Veräußerungserlös beim Exit unter den Anschaffungskosten liegen und ein bei der Investition langfristig erwarteter Ausschüttungsverlauf hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Höhe des Veräußerungserlöses unterliegt zudem Marktschwankungen, die unter anderem aus Änderungen der Risikobereitschaft von Kapitalmarktteilnehmern und des Zinsniveaus resultieren. Im Falle der Insolvenz von Beteiligungsunternehmen ist auch mit einem Totalverlust der Investition zu rechnen.
Prognoserisiko bei der Bewertung. Risiken aus Technologie, Marktchancen und Liquiditätslage der Beteiligungen sowie Änderungen der aktuellen Marktbewertungen werden bei den kontinuierlichen Überprüfungen der Bewertungsansätze berücksichtigt. Dabei erkennbare Verlustrisiken werden durch Wertberichtigungen abgebildet. Chancen ergeben sich durch positive Entwicklungen, die zu einem Exiterlös der Beteiligungen über dem Buchwert führen können. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen beruhen auf Schätzungen sowohl hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der Beteiligungen als auch der erzielbaren Bewertungen beim Anteilsverkauf. Bei diesen Annahmen handelt es sich um die Hauptquellen für Schätzunsicherheiten, aus denen sich das Risiko einer Anpassung der Bewertung von Vermögenswerten in der Zukunft ergeben kann. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung einzelner Beteiligungen hinter den getroffenen Annahmen zurückbleibt oder der Veräußerungserlös nicht die erwartete Höhe erreicht. Die zugrundeliegenden Annahmen können aber auch zu pessimistisch sein, womit die Chance eines über den Erwartungen liegenden Veräußerungserlöses besteht. In Einzelfällen kann somit der Buchwert zu hoch oder zu niedrig angesetzt sein.
Risikodiversifikation im Portfolio. Weitere Chancen und Risiken können sich aus der Konzentration des Portfolios auf wenige Beteiligungen ergeben. Das Geschäftsmodell der DEWB ist die Beteiligung an Wachstumsunternehmen. Der damit verbundenen Chance, mit der Wertentwicklung der Beteiligungen hohe Gewinne zu erzielen, steht das Risiko gegenüber, bei einem eventuell anstehenden Verkauf weniger als den investierten Betrag zu erhalten. Die DEWB investiert in der Regel nicht mehr als sieben Millionen Euro in eine einzelne Beteiligung. Eine Ausnahme hiervon bildet die Lloyd Fonds AG, die als Kerninvestment in der Unternehmensstrategie der DEWB eine zentrale Rolle spielt. Bei einer weiteren positiven Wertentwicklung der Beteiligung kann ein teilweiser Abbau der Beteiligung zur Reduzierung eines etwaigen Klumpenrisikos vorgenommen werden.
Finanzierungsrisiken bei den Beteiligungsunternehmen. Unternehmen im Portfolio der DEWB sind unter Umständen auf zukünftige Folgefinanzierungsrunden angewiesen. Da sich Private Equity-Finanzierungen in der Regel am Bewertungsniveau der Kapitalmärkte orientieren, besteht das Risiko, entsprechende Finanzierungsrunden zum Zeitpunkt des Investitionsbedarfs nicht oder nur auf Basis deutlich schlechterer Bewertungen abschließen zu können. Dies könnte durch den daraus resultierenden Anpassungsbedarf des Buchwertes der Beteiligung direkten Einfluss auf das Vermögen der DEWB haben.
Außerhalb des Beteiligungsgeschäfts bestehen für Finanzinstrumente Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken aus der Änderung von Zinssätzen und Wechselkursen.
Ausfallrisiken. Um Ausfallrisiken vorzubeugen, wird die Bonität von Schuldnern regelmäßig vor und nach dem Abschluss von Verträgen überprüft. Gegebenenfalls werden in angemessenem Umfang Sicherheiten eingeholt, um die Risiken aus der Nichterfüllung von Forderungen zu mindern. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2021 Forderungen gegen Beteiligungen aus Darlehen von insgesamt 0,7 Millionen Euro sowie Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 1,4 Millionen Euro, die auf einem Treuhandkonto bei einer Bank hinterlegt sind. Darüber hinaus besteht ein grundsätzliches Ausfallrisiko für Banken, bei denen liquide Mittel angelegt sind. Für Darlehen von Beteiligungen hatte die Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 gegenüber den finanzierenden Banken Bürgschaftserklärungen über insgesamt 0,7 Millionen Euro abgegeben. Diese wurden im Jahresverlauf 2021 abgelöst und bestehen zum Berichtsstichtag nicht mehr.
Liquiditätsrisiken. Zur Steuerung von Liquiditätsrisiken werden angemessene Rücklagen vorgehalten. Prognostizierte und tatsächliche Liquiditätsströme werden kontinuierlich überwacht. Aufgrund der unregelmäßigen und zeitlich schwer prognostizierbaren Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen achtet die Gesellschaft auf ausreichende Liquiditätsreserven. Die DEWB verfügte zum Bilanzstichtag über liquide Mittel von 0,8 Millionen Euro, eine freie Finanzierungslinie über 6,0 Millionen Euro sowie ein zusätzlich platzierbares Anleihevolumen von 5,0 Millionen Euro und ist in der Lage, ihren kurz- und mittelfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Seitens der DEWB bestehen zum 31. Dezember 2021 keine Zahlungsverpflichtungen aus Finanzierungszusagen gegenüber Beteiligungen. Die DEWB hält dennoch in einem begrenzten Umfang Reserven für außerplanmäßigen Nachfinanzierungsbedarf im Portfolio vor.
Zinsrisiken. Zinsänderungsrisiken können sich aus der Anlage des Liquiditätsbestandes sowie gegebenenfalls aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten ergeben. Die Gesellschaft überprüft regelmäßig, ob der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos geboten ist. Zum 31. Dezember 2021 bestehen bei der DEWB Anleiheverbindlichkeiten von im Saldo 10,0 Millionen Euro, die bis 2023 mit 4,0 Prozent p.a. festverzinst werden. Eine bestehende, zum 31. Dezember 2021 nicht genutzte, Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über 6,0 Millionen Euro, ist im Falle der Inanspruchnahme mit 3,65 Prozent p.a. variabel zu verzinsen. Es bestehen keine offenen Zinssicherungsgeschäfte.
Währungsrisiken. Die DEWB wickelt ihre Zahlungen überwiegend in Euro ab. Fremdwährungsrisiken können sich jedoch aus Forderungen und Verpflichtungen zu Zahlungen außerhalb des Euroraums ergeben. Für diesen Fall prüft die DEWB regelmäßig die Sicherung über Devisentermingeschäfte. Zum 31. Dezember 2021 bestehen keine Forderungen, Verbindlichkeiten oder Liquidität in Fremdwährung.
Aus dem Geschäftsmodell resultierend, führt die DEWB regelmäßig Aktiv- und Passivprozesse, aus denen sich Chancen ergeben aber auch Risiken für die Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können.
Am 28. Dezember 2020 hat die Comthur GmbH, Zürich, Klage gegen die DEWB beim Landgericht Gera erhoben, mit der sie angebliche Ansprüche aus einem abgetretenen Recht der Erbengemeinschaft eines Mitgesellschafters der ehemaligen Beteiligung JenaBatteries GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro nebst Zinsen geltend macht. Nach Auffassung der DEWB ist die Klage bereits unzulässig, da in dieser Sache ein rechtskräftiges Urteil des Landgericht Münchens aus 2018 vorliegt, das die mit nahezu identischer Begründung erhobene Klage des Mitgesellschafters bereits abgewiesen hat. Da der Vorstand der DEWB im Übrigen auch davon ausgeht, dass die Klage jedenfalls unbegründet ist, wurde keine Risikovorsorge getroffen.
Rechtliche Risiken aus Vertragsfehlern oder Schadenersatzforderungen gegen die DEWB sind darüber hinaus derzeit nicht bekannt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2021 war aus Sicht des Vorstands kein Risiko der Bestandsgefährdung des Unternehmens durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkennbar.
Um die bestehenden Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen oder zu begrenzen, nutzt die DEWB ein Risikound Chancenmanagementsystem auf den drei Ebenen: Beteiligung, Beteiligungsportfolio und Gesamtunternehmung.
Bereits die Akquisition einer Beteiligung ist mit risikomindernden Prozessen verbunden.
Abschluss von Beteiligungsverträgen. Grundsätzlich strebt die DEWB zur Sicherung zusätzlicher Einflussnahme den Abschluss von Beteiligungsverträgen und Gesellschaftervereinbarungen an. In den Beteiligungsverträgen werden regelmäßig ein Verwässerungsschutz für nachfolgende Finanzierungsrunden, ein Erlösvorzug des Kapitalgebers bei der Verteilung des Verkaufserlöses und performanceabhängige Anpassungen von Kaufpreisen vereinbart. Investitionssummen werden häufig in mehrere Tranchen unterteilt, deren Fälligkeit vom Erreichen bestimmter Unternehmensziele, sogenannten Meilensteinen, abhängt. Die Höhe einer Investition hängt von der Entwicklungsphase und dem Chance-Risikoprofil eines Beteiligungsunternehmens ab. In die mit höheren Risiken verbundenen früheren Phasen werden maximal drei Millionen Euro, bei Expansionsfinanzierungen in der Regel maximal sieben Millionen Euro je Engagement investiert.
Aktiver Managementansatz. Während der Betreuung soll der Wert der Beteiligungen durch aktive Unterstützung gesteigert und damit Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Mit dem Investitionsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum besteht eine enge Verbindung und räumliche Nähe zu den Beteiligungen. Damit ist ein reibungsloser, schneller und flexibler Informationsaustausch gewährleistet, was insbesondere bei Beteiligungen in früheren Entwicklungsphasen einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt. Dem entsprechend strebt die DEWB bei den Beteiligungen auch eine Besetzung von Aufsichtsgremien und Beiräten an.
Frühwarnsystem. Das Beteiligungscontrolling basiert auf zeitnahen monatlichen Berichten der Portfoliounternehmen. Durch die Einbeziehung qualitativer und nicht-finanzieller Kriterien in das Controlling verfügt die DEWB über ein Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Auch entsprechende Chancen in der Unternehmensentwicklung können damit frühestmöglich identifiziert und genutzt werden.
Technologische Chancen und Risiken. Die Unternehmen im Investitionsfokus der DEWB weisen ein großes Entwicklungspotenzial auf, sind jedoch auch mit technologischen Risiken und Marktrisiken behaftet. Der Misserfolg eines Geschäftsmodells kann für die DEWB einen Totalausfall der Investition bedeuten. Andererseits ist im Erfolgsfall mit einer wesentlichen Erhöhung des Wertes der Beteiligung zu rechnen.
Investition in späteren Unternehmensphasen. Die DEWB strebt im Portfolio einen hohen Anteil von Beteiligungen in späteren Phasen an. Geschäftsmodelle und Technologien, die in dieser Wachstumsphase eine Finanzierung benötigen, sind erprobt und weisen bereits erste Markterfolge nach. Investitionen in solche Unternehmen sind mit einem deutlich geringeren Risiko und einer geringeren notwendigen Betreuungsintensität verbunden als Frühphasenengagements.
Die DEWB verfolgt kontinuierlich die Branchenentwicklung und das Marktumfeld ihrer Beteiligungsunternehmen sowie technologische Entwicklungen innerhalb des Investitionsfokus. In regelmäßigen Strategierunden des Teams – auch unter Einbindung des Aufsichtsrats und externer Fachleute – werden sich daraus ergebende Chancen und Risiken erörtert und konkrete Maßnahmen für das Beteiligungsgeschäft abgeleitet.
Strategisches und operatives Controlling werden eingesetzt, um die Erreichung lang- und kurzfristiger Ziele der DEWB zu verfolgen. In zeitnah erstellten regelmäßigen Berichten und Prognosen wird die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt und analysiert. Damit ist das Unternehmen jederzeit in der Lage, auf aktuelle Entwicklungen und Risiken zu reagieren.
Jena, den 21. Februar 2022
DEWB AG
Der Vorstand Bertram Köhler
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021
| AKTIVA | Anhang | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 4 | 4 | |
| 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
3.1 | 4 | 4 |
| II. Sachanlagen | 5 | 4 | |
| 1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.1 | 5 | 4 |
| III. Finanzanlagen | 29.970 | 25.619 | |
| 1. Beteiligungen des Anlagevermögens | 3.1 | 29.970 | 25.619 |
| B. Umlaufvermögen | |||
| I. Investitionen des Beteiligungsgeschäfts | 712 | 1.052 | |
| 1. Forderungen gegen Beteiligungen | 3.2 | 712 | 1.052 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 1.385 | 466 | |
| III. Wertpapiere | 2.445 | 2.445 | |
| IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 827 | 451 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 3.2 | 34 | 46 |
| 35.382 | 30.087 |
| PASSIVA | Anhang | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| A. Eigenkapital | 21.284 | 13.744 | |
| I. Gezeichnetes Kapital | 3.4 | 16.750 | 16.750 |
| II. Kapitalrücklage | 3.4 | 22.302 | 22.302 |
| III. Bilanzgewinn (+) / Bilanzverlust (-) | 3.4 | -17.768 | -25.308 |
| B. Rückstellungen | 1.542 | 1.244 | |
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 3.5 | 1.025 | 962 |
| 2. Sonstige Rückstellungen | 3.5 | 517 | 282 |
| C. Verbindlichkeiten | 12.553 | 15.099 | |
| 1. Anleihen | 3.6 | 12.540 | 12.540 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 3.6 | 0 | 2.536 |
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.6 | 4 | 12 |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.6 | 9 | 11 |
| D. Rechnungsabgrenzungsposten | 3 | 0 | |
| 35.382 | 30.087 |
| ANGABEN IN TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| -- | -- | -- | -- | ------------------------ | -- |
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| 1. Sonstige betriebliche Erträge | 9.394 | 4.970 |
| 2. Personalaufwand | -829 | -546 |
| a) Gehälter | -780 | -497 |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | -49 | -49 |
| 3. Abschreibungen | -2 | -2 |
| a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -2 | -2 |
| 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -432 | -1.270 |
| 5. Betriebsergebnis (EBIT) | 8.131 | 3.152 |
| 6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 5 | 2 |
| 7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens | -37 | 0 |
| 8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -559 | -720 |
| 9. Finanzergebnis | -591 | -718 |
| 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 7.540 | 2.434 |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 0 | 0 |
| 12. Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 7.540 | 2.434 |
| 13. Verlustvortrag aus Vorjahren | -25.308 | -27.742 |
| 14. Bilanzverlust | -17.768 | -25.308 |
Der Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (nachfolgend "DEWB" oder "Gesellschaft" genannt), mit Sitz in Jena und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 208401, zum 31. Dezember 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Deutschen Rechnungslegungsstandards wurden beachtet.
Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Folglich sind die für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 bis 335 HGB) anzuwenden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:
Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für Software von bis zu drei Jahren), bewertet.
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren) angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 800 Euro nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.
Um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, wurde abweichend von der Gliederung des § 266 Abs. 2 HGB im Umlaufvermögen der Posten "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts" in die Bilanz eingefügt. Soweit hierdurch gesetzliche Pflichtangaben unterlassen werden, erfolgen entsprechende Angaben im Anhang.
Als Investitionen des Beteiligungsgeschäfts werden Anteile an Mehr- und Minderheitsbeteiligungen, die zum Zwecke der kurzfristen Veräußerung gehalten werden sowie Finanzforderungen aus den Aktivitäten im Beteiligungsgeschäft mit Beteiligungen, die zum Zwecke der Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Beteiligungen, die zum Zwecke des dauerhaften Haltens erworben wurden, werden im Anlagevermögen geführt. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger angemessener Wertberichtigungen bewertet (Niederstwertprinzip).
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten ausgewiesen. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.
Die Rückstellungen werden mit ihrem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die Pensionsrückstellungen wurden aufgrund der vertraglichen Versorgungsansprüche gebildet.
Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Danach wird die Rückstellung als Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung des erwarteten Kostentrends bestimmt.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt. Die vereinbarte Dynamisierung der Anwartschaften und Renten beträgt 2,5% und wurde in dieser Höhe bei der Rückstellungsberechnung berücksichtigt.
Für die Bestimmung des laufzeitadäquaten Rechnungszinses macht das Unternehmen von der Vereinfachungsregelung Gebrauch, wonach gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt werden darf.
Dieser Rechnungszins beläuft sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung nach den Verhältnissen von Anfang November 2021 auf 1,87% (nach 2,30% im Vorjahr).
Die sonstigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Rechnungszins diskontiert.
Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und Wertpapieren des Beteiligungsgeschäfts im Umlaufvermögen sowie aus der Veräußerung von Beteiligungen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Entsprechende Verluste werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Zuschreibungen von Finanzanlagen sowie Beteiligungen und Forderungen im Umlaufvermögen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Abschreibungen auf Beteiligungen und Forderungen werden unter der Position Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens oder Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens ausgewiesen.
Zinserträge aus Forderungen im Beteiligungsgeschäft werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahre 2021 ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt.
Die DEWB führt Beteiligungen an anderen Unternehmen sowohl im Anlagevermögen unter "Beteiligungen des Anlagevermögens" als auch im Umlaufvermögen unter "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts". Zum 31. Dezember 2021 sind alle Beteiligungen im Anlagevermögen ausgewiesen.
Im ersten Halbjahr 2021 wurden sämtliche noch gehaltenen Gesellschaftsanteile der MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH an die SLSS Europe GmbH veräußert. Der Erlös wurde in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Forderungen gegen Beteiligungen umfassen Darlehensund Zinsforderungen in Höhe von T€ 712 (i.Vj.: T€ 1.052), davon T€ 180 gegenüber verbundenen Unternehmen (i.Vj.: T€ 130).
Die DEWB weist zum Berichtsstichtag Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 1.385 (i.Vj.: T€ 466) aus. Davon entfallen T€ 1.380 (i.Vj.: T€ 455) auf noch ausstehenden Zahlungen aus dem Verkauf der MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH. Die Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).
Die sonstigen Wertpapiere resultieren vollständig aus Rückkäufen der begebenen Anleihe der DEWB.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Voraus gezahlte Dienstleistung in Höhe von T€ 9 (i.Vj.: T€ 4) sowie ein Disagio aus der Aufstockung der bestehenden Unternehmensanleihe in Höhe von T€ 25 (i.Vj.: T€ 42), welches über die Laufzeit der Anleihe verteilt wird.
Das Grundkapital der DEWB beträgt am 31. Dezember 2021 T€ 16.750 (i.Vj.: T€ 16.750) und ist in 16.750.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
Das Grundkapital wurde von den Aktionären vollständig eingezahlt und steht zur freien Verfügung des Vorstandes.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. August 2018 wurde mit satzungsändernder Wirkung der Vorstand ermächtigt, ein genehmigtes Kapital zu schaffen.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 20. August 2023 um bis zu € 8.375.000 durch Ausgabe von bis zu 8.375.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen ("Genehmigtes Kapital 2018").
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um € 7.575.000 eingeteilt in 7.575.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018- I"). Darüber hinaus ist das Grundkapital der Gesellschaft um € 800.000 eingeteilt in 800.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018-II").
Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:
| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Andere Gewinnrücklage |
Bilanzgewinn/ -verlust |
Eigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Stand per 01. Januar 2020 | 16.750 | 22.302 | - | -27.742 | 11.310 |
| Jahresergebnis | - | - | - | 2.434 | 2.434 |
| Stand per 31. Dezember 2020 | 16.750 | 22.302 | -25.308 | 13.744 | |
| Stand per 01. Januar 2021 | 16.750 | 22.302 | - | -25.308 | 13.744 |
| Jahresergebnis | - | - | - | 7.540 | 7.540 |
| Stand per 31. Dezember 2021 | 16.750 | 22.302 | -17.768 | 21.284 |
In der Kapitalrücklage sind T€ 18.215 (i.Vj.: T€ 18.215) enthalten, die aus der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Wert hinaus erzielt wurden.
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 31. Dezember 2021 |
31. Dezember 2020 |
|
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
1.025 | 962 |
| Sonstige Rückstellungen | 517 | 282 |
| Summe | 1.542 | 1.244 |
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 31. Dezember 2021 |
31. Dezember 2020 |
|
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Aufsichtsrat | 109 | 108 |
| Personalrückstellungen | 353 | 86 |
| Ausstehende Rechnungen | 10 | 38 |
| Übrige | 45 | 50 |
| Summe | 517 | 282 |
Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag in Höhe von T€ 78 zum 1. Januar 2010. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde Gebrauch gemacht und so werden ab 2010 von diesem Betrag ein Fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 5 zugeführt. Die Zuführung in der Gewinn- und Verlustrechnung wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von T€ 16 (zum 31. Dezember 2021) wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.
Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgte bis zum 31. Dezember 2015 mit dem damals gesetzlich vorgeschriebenen durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ermittelte.
Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2021 wurde abweichend zur bisherigen Regelung mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz durchgeführt, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ermittelt. Mit diesem Vorgehen werden die Regelungen des § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB (neue Fassung) umgesetzt.
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren und unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren beträgt T€ 88.
Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt.
| 31. Dezember 2021 |
31. Dezember 2020 |
|||
|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren |
TEUR | TEUR | |
| Anleihen | 0 | 12.540 | 12.540 | 12.540 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 0 | 0 | 2.536 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4 | 0 | 4 | 12 |
| sonstige Verbindlichkeiten | 9 | 0 | 9 | 11 |
| 13 | 12.540 | 12.553 | 15.099 |
Zum 1. Juli 2018 hat die DEWB eine Unternehmensanleihe im Nennbetrag von T€ 11.290 platziert. Seit dem 2. Juli 2018 notiert die Anleihe im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Open Market).
Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 1. Juli 2023 und ist eingeteilt in Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1.000, die mit 4,0 Prozent auf den Nennbetrag verzinst werden. Der Gesamtnennbetrag der Anleihe kann durch Ausgabe weiterer Teilschuldverschreibungen bis auf T€ 15.000 ausgebaut werden.
Zum 31. Dezember 2021 belaufen sich die ausgegebenen Teilschuldverschreibungen auf Nominal T€ 12.540. Davon hält die DEWB Nominal T€ 2.535 im eigenen Bestand. Zum 31. Dezember 2021 hat die DEWB eine dauerhaft eingerichtete Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut über T€ 6.000 in Höhe von T€ 0 (i.Vj.: T€ 2.536) in Anspruch genommen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 9 (i.Vj.: T€ 11) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen insbesondere Erlöse aus dem Restverkauf der Anteile der MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH an die SLSS Europe GmbH in Höhe von T€ 11.214 abzüglich des entsprechenden Beteiligungsbuchwerts in Höhe von T€ 1.848.
Der Aufwand für Gehälter für das Geschäftsjahr 2021 beträgt T€ 780 (i.Vj.: T€ 497). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert aus erfolgsabhängigen Vergütungen.
In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind T€ 23 (i.Vj.: T€ 23) für Altersversorgung enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Geschäftsjahr 2021 Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von T€ 428 (i.Vj.: T€ 1.270). Der Unterschied der laufenden Aufwendungen zum Vorjahr resultiert insbesondere aus Beratungs- und Transaktionsaufwendungen für Beteiligungsveräußerungen in 2020. Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Beteiligungen erfolgten im Geschäftsjahr 2021 nicht (i.Vj.: T€ 0).
Im Jahresdurchschnitt waren neben dem Vorstand 2 (i.Vj. 2) Angestellte beschäftigt.
Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte die Geschäftsführung der DEWB durch den Alleinvorstand Bertram Köhler, Kaufmann, Jena.
Der Vorstand hat außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:
Aufsichtsratsmitglieder des Geschäftsjahres waren:
Die Aufsichtsratsmitglieder haben außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:
• Lloyd Fonds AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
• mVISE AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
Die Gesellschaft ist gemäß § 285 Nr. 9 a HGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesamtbezüge des Vorstandes zu veröffentlichen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde die Gesellschaft durch einen Vorstand geführt. Entsprechend der Regelungen des § 286 Abs. 4 HGB i. V. m. § 264d HGB handelt es sich bei der Gesellschaft um eine nicht börsennotierte Gesellschaft, da diese nicht auf einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetz gehandelt wird. Folglich macht die Gesellschaft zum Schutze des Persönlichkeitsrechts des Vorstandes von der Möglichkeit Gebrauch, die Vorstandsbezüge nicht zu veröffentlichen. Im Vorjahr wurde ebenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 21. August 2018 ein Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder, leitende Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsleitung von Portfoliogesellschaften als langfristige Vergütungskomponente bei der DEWB beschlossen. In Umsetzung des Hauptversammlungsbeschlusses haben Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 15. Mai 2019 ein Aktienoptionsprogramm eingeführt. Am 5. Juni 2019 erfolgte eine Zuteilung von 300.000 Optionen an den Vorstand sowie 100.000 Optionen an Mitarbeiter.
Für frühere Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 1.025 (i.Vj.: T€ 962).
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 20.000 pro Mitglied zuzüglich gesetzlich geschuldeter Umsatzsteuer, die sich für Jahre, in denen der Jahresabschluss der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Aufsichtsratvergütung keinen Jahresüberschuss ausweist, um 50 % reduziert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Vergütung des Aufsichtsrates entstehen dem Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 Aufwendungen von insgesamt T€ 109. Für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von insgesamt T€ 108.
Haftungsverhältnisse der DEWB ergeben sich aus Bürgschaften in Höhe von T€ 0 (i. Vj.: T€ 650). Aus Unternehmensverkäufen bestehen branchenübliche Gewährleistungsverpflichtungen. Da die Haftungsverhältnisse zu marktüblichen Bedingungen eingegangen wurden, besteht kein erhöhtes Risiko der Inanspruchnahme.
Aus längerfristigen Miet-, Leasing- sowie Beratungsverträgen bestehen für die festen Vertragslaufzeiten finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€ 41 (i.Vj.: T€ 31). Nach Fälligkeiten setzen sich die finanziellen Verpflichtungen wie folgt zusammen:
| 31. Dezember 2021 |
31. Dezember 2020 |
|
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| bis 1 Jahr | 12 | 25 |
| zwischen 1 und 5 Jahren | 29 | 6 |
| größer 5 Jahre | 0 | 0 |
| Summe | 41 | 31 |
Für die Prüfung des Jahresabschlusses nach dem Handelsgesetzbuch wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 24 (i.Vj.: T€ 29) gebildet. Sonstige Beratungsleistungen des Abschlussprüfers beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB befindet sich in der Anlage zum Anhang.
Die Gesellschaft ist gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 des AktG mitgeteilt worden ist, im Anhang zu veröffentlichen. Meldungen gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG hat das Unternehmen nicht erhalten.
Jena, den 21. Februar 2022
DEWB AG
Der Vorstand
Bertram Köhler
| Anschaffungs- und Herstellkosten | Abschreibungen | Buchwerte | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vortrag | Zugänge | Abgänge | Stand | Vortrag | Zugänge | Zuschrei bungen |
Abgänge | Stand | |||
| 01.01.2021 | 31.12.2021 | 01.01.2021 | 31.12.2021 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände |
|||||||||||
| Softwarelizenzen | 4 | 0 | 0 | 4 | 4 | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
4 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4 | 4 |
| 8 | 0 | 0 | 8 | 4 | 0 | 0 | 0 | 4 | 4 | 4 | |
| Sachanlagen | |||||||||||
| Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
59 | 2 | 0 | 61 | 55 | 1 | 0 | 0 | 56 | 5 | 4 |
| Finanzanlagen | |||||||||||
| Beteiligungen des Anlagevermögens |
31.392 | 6.236 | 1.848 | 35.780 | 5.774 | 36 | 0 | 0 | 5.810 | 29.970 | 25.619 |
| Ausleihungen an Beteiligungen |
470 | 0 | 0 | 470 | 470 | 0 | 0 | 0 | 470 | 0 | 0 |
| Sonstige Ausleihungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31.862 | 6.236 | 1.848 | 36.250 | 6.244 | 36 | 0 | 0 | 6.280 | 29.970 | 25.619 | |
| 31.930 | 6.238 | 1.848 | 36.319 | 6.303 | 37 | 0 | 0 | 6.340 | 29.979 | 25.627 |
| Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil der DEWB AG in % |
Eigenkapital 31.12.2020 |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2020 |
|---|---|---|---|
| aifinyo AG, Dresden* | 4,4 | 4.202 | -3.461 |
| Apeiron Feeder SICAV plc - elevat3 Fintech Opportunities Feeder Fund, Malta (The NAGA Group AG) |
k.A. | k.A. | k.A. |
| CASHLINK Technologies GmbH, Frankfurt | 3,4 | 260 | -1.114 |
| DEWB Effecten GmbH, Jena | 100,0 | 23.734 | -21 |
| LAIC-Token 21 (LAIC AIF Token GmbH & Co. KG) | 35,0 | k.A. | k.A. |
| Lloyd Fonds AG, Hamburg* | 22,3 | 42.728 | -703 |
| nextmarkets AG, Köln | 1,4 | 1.400 | -5.606 |
| NOXXON Pharma N.V., Amsterdam* | 0,7 | 7.698 | -10.406 |
| Stableton Financial AG, Zug | 12,1 | CHF 1.397 | CHF -657 |
* Indirekte Beteiligung gehalten über die DEWB Effecten GmbH
An die
Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG Jena
Wir haben den von der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Köln, aufgestellten Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschluss und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschluss zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben.
Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschluss einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Köln, 02. März 2022
MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
Martin Kowol Wirtschaftsprüfer
| Finanzkalender | |
|---|---|
| 8. Februar 2022 | Präsentation auf der Alster ResearchHub Fintech Conference (online) |
| 17. März 2022 | Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2021 |
| Mai 2022 | Ordentliche Hauptversammlung 2022, Jena (virtuell) |
| 22. September 2022 | Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2022 |
| 28. bis 30. November 2022 | Präsentation auf dem Deutschen Eigenkapitalforum, Frankfurt |
Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG Fraunhoferstraße 1 07743 Jena
Telefon: +49 (0)3641 31000 30 E-Mail: [email protected]
Auf unserer Website informieren wir Sie aktuell über wichtige Nachrichten der DEWB und ihrer Beteiligungsunternehmen. Darüber hinaus stehen Ihnen dort alle Dokumente zum Download zur Verfügung.
Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena
Dieser Geschäftsbericht wurde am 17. März 2022 veröffentlicht und steht im Internet zum Download zur Verfügung.
Rundungsdifferenzen sind möglich.
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die sich auf das Geschäft, die finanzielle Entwicklung und die Erträge der DEWB beziehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Fakten und werden mitunter durch Verwendung der Begriffe "erwarten", "beabsichtigen", "prognostizieren", "planen", "bestreben", "annehmen", "das Ziel verfolgen" und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen und Erwartungen des Managements und unterliegen daher Risiken sowie Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlich erreichte Entwicklung oder die erzielten Erträge und Leistungen wesentlich von der Entwicklung, den Erträgen und Leistungen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Die DEWB beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Berichtsstichtag anzupassen.
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