Annual Report • Jun 7, 2011
Annual Report
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Deutsche Börse Aktiengesellschaft Frankfurt am Main Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010 Konzernlagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Überblick über die Gruppe Deutsche Börse Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur Die Deutsche Börse AG mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Der Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2010 an 19 Standorten in 15 Ländern insgesamt 3.490 Mitarbeiter. Als eine der größten Börsenorganisationen weltweit bietet sie ihren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Es deckt die gesamte Prozesskette des Wertpapierhandels ab: vom Aktien- und Terminhandel über die Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement) der Aufträge, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren (Custody) sowie die Bereitstellung der Marktinformationen bis hin zur Entwicklung und zum Betrieb der elektronischen Systeme. Mit ihrem prozessorientierten Geschäftsmodell steigert die Gruppe die Effizienz der Kapitalmärkte. Emittenten profitieren davon durch niedrige Kapitalkosten, Investoren durch hohe Liquidität und geringe Transaktionskosten. Gleichzeitig steht die Deutsche Börse für integre, transparente und sichere Kapitalmärkte, auf denen ein geordneter Handel mit freier Preisbildung und eigenverantwortlichem Risikomanagement stattfindet. Die Gruppe Deutsche Börse besteht aus der Deutsche Börse AG mit ihren Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Deutsche Börse AG selbst betreibt den Kassamarkt der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra®. Zudem bietet sie über die Beteiligung an der Scoach Holding S.A. den Handel von strukturierten Produkten (Zertifikaten und Optionsscheinen) an. Des Weiteren betreibt die Deutsche Börse AG durch die Eurex Zürich AG bzw. deren Tochtergesellschaften Terminmärkte in Europa (Eurex) und den USA (International Securities Exchange, ISE) und bietet Clearingleistungen (Eurex Clearing AG) an. Darüber hinaus vermarktet die Deutsche Börse Kurs- und Referenzdaten sowie andere handelsrelevante Informationen und entwickelt Indizes über ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd. Vereinfachte Beteiligungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 1. Januar 2011 Die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services) sind bei der Clearstream Holding AG bzw. deren Tochtergesellschaften gebündelt. Sie umfassen die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie die globale Wertpapierfinanzierung. Die Deutsche Börse Systems AG und die Clearstream Services S.A. entwickeln und betreiben die technologische Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse. Im Februar 2011 hat die Deutsche Börse Systems AG ihre Verschmelzung auf die Deutsche Börse AG bekannt gegeben, um die Organisationsstruktur der Gruppe Deutsche Börse im Rahmen des Effizienzprogramms zu verschlanken (Details siehe Abschnitt „Konzernsteuerung“). Die Grafik auf der vorigen Seite gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der Gruppe Deutsche Börse; der vollständige Konsolidierungskreis wird in Erläuterung 2 des Konzernanhangs dargestellt. Unternehmensleitung Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen. Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten. Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus stellt er den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss fest. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gehören 18 Mitglieder an: 12 Vertreter der Anteilseigner und 6 Arbeitnehmervertreter. Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit der Vorstandsmitglieder. Zum 31. Dezember 2010 bestand der Vorstand der Deutsche Börse AG aus 6 Mitgliedern. Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG werden im Vergütungsbericht erläutert; er ist Bestandteil dieses Konzernlageberichts. Berichtssegmente Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre Segmentstruktur angepasst: Sie gliedert das Geschäft der Gruppe nunmehr in die vier Segmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics. Die externen Umsatzerlöse des ehemaligen Segments Information Technology werden auf die vier Segmente verteilt, ebenso die Kosten für IT und Corporate Services (Zentralfunktionen). Die neue Struktur verbessert die Zuordnung der Umsätze und Kosten zu den Segmenten und ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit der Gruppe Deutsche Börse mit Wettbewerbern. Die Struktur dient seit dem Geschäftsjahr 2010 der Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung. Die Finanzkennzahlen aus dem Vorjahr wurden an die neue Segmentstruktur angepasst, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. scroll Berichtssegment Geschäftsfelder Xetra • Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra und dem Präsenzhandel • Zentraler Kontrahent für Aktien • Wertpapierzulassung Eurex • Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex® • Elektronische Optionshandelsplattform ISE • OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds® und Eurex Repo® • Zentraler Kontrahent für Anleihen, Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) Clearstream • Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren • Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung • Dienstleistungen für Investmentfond Market Data & Analytics • Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen • Indexentwicklung und -vermarktung Organisationsstruktur Die Organisationsstruktur der Gruppe Deutsche Börse (siehe Grafik auf der nächsten Seite) bildet die drei Marktbereiche ab: Kassamarkt (Xetra), Terminmarkt und Marktdaten (Derivatives & Market Data) sowie Wertpapierabwicklung und -verwahrung (Clearstream). Jeder Bereich wird von einem Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG geführt. Darüber hinaus gibt es die Querschnittsfunktionen der Zentralfunktionen in den Ressorts von CEO und CFO sowie des IT-Bereichs (Information Technology). Angaben gemäß § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch Gemäß § 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2010 die folgenden Angaben: Das Grundkapital der Deutsche Börse AG beträgt 195,0 Mio. € und ist eingeteilt in 195.000.000 auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennwert. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen. Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz ergeben. Dies ist zum einen die Stimmrechtsbeschränkung nach § 136 AktG und zum anderen sind es die Beschränkungen, die das Aktiengesetz für eigene Aktien vorsieht. Nach § 136 AktG kann niemand für sich oder für einen anderen das Stimmrecht ausüben, wenn darüber Beschluss gefasst wird, ob er zu entlasten oder von einer Verbindlichkeit zu befreien ist oder ob die Gesellschaft gegen ihn einen Anspruch geltend machen soll. Damit ist in den Fällen des § 136 AktG das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien von Gesetz wegen ausgeschlossen. Soweit die Deutsche Börse AG eigene Aktien im Bestand hält, können daraus gemäß § 71b AktG keine Rechte ausgeübt werden. Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) muss jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anzeigen. Der niedrigste Schwellenwert für diese Anzeigepflicht beträgt 3 Prozent. Der Deutsche Börse AG sind hiernach keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die 10 Prozent der Stimmrechte erreichen oder überschreiten. Unter den Aktionären der Deutsche Börse AG gibt es keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Arbeitnehmer, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, üben ihre Rechte wie andere Aktionäre nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus. Führungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 1. Januar 2011 Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§ 84, 85 AktG bestellt und abberufen. Die Mitgliedschaft im Vorstand endet gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß § 119 Abs. 1 Ziffer 5 AktG die Hauptversammlung. Nach § 12 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach § 18 Abs. 1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt, soweit dies gesetzlich zulässig ist, die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 23. Mai 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG. Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 27,8 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand in bestimmten Fällen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Weiter ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auf neue Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu insgesamt 3 Mio. € auszuschließen, um die neuen Aktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen unter Ausschluss der Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungen verbundener Unternehmen auszugeben. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. Schließlich ist der Vorstand ermächtigt, Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus § 4 Abs. 4 der Satzung der Deutsche Börse AG. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stück-aktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,5 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital III). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nur für Spitzenbeträge ausschließen kann. Der genaue Inhalt dieser Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Abs. 5 der Satzung der Deutsche Börse AG. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 10. Mai 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 6,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, um bis zu 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr aus dem genehmigten Kapital IV an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG auszugeben. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Abs. 6 der Satzung der Deutsche Börse AG. Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 7 der Satzung der Deutsche Börse AG um bis zu 6,0 Mio. € bedingt erhöht durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautenden Stückaktien (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 14. Mai 2003 unter Punkt 7 der Tagesordnung bis zum 13. Mai 2008 gewährt wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Bezugsrechten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 31. Oktober 2011 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen oder eine Kombination aus beiden) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere die zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus Punkt 8 der Tagesordnung der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010. Im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots bestehen die folgenden wesentlichen Vereinbarungen: • Am 31. August 1998 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Swiss Exchange AG (vormals SWX Swiss Exchange AG) ihre Kooperation bei der Eurex Zürich AG und deren Tochterunternehmen betreffend in einem Aktionärsbindungsvertrag ein außerordentliches Kündigungsrecht binnen einer Frist von 60 Tagen ab eingeschriebener Mitteilung vereinbart. Es gilt für den Fall, dass eine dritte Börsenorganisation einen beherrschenden Einfluss auf die andere Partei erlangt, sei es durch Übernahme oder durch Verschmelzung. Die Kündigung hätte die Liquidation von Eurex in ihrer jetzigen Struktur unter Beteiligung der SIX Swiss Exchange AG zur Folge. • Am 25. Oktober 2006 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Group AG (vormals SWX Group) in einem Kooperationsvertrag vereinbart, ihr Geschäft im Bereich strukturierte Produkte in einer europäischen Börsenorganisation unter einer gemeinsamen Firma und Marke (Scoach) zusammenzuführen. Dieser Kooperationsvertrag wurde am 24. März 2009 von der SIX Swiss Exchange AG anstelle der SIX Group AG übernommen. Der Kooperationsvertrag sieht für beide Parteien ein Kündigungsrecht mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende vor, das die Beendigung der Kooperation zur Folge hat, wenn ein Kontrollwechsel bei der Deutsche Börse AG oder der SIX Swiss Exchange AG eintritt. Das Kündigungsrecht verfällt, wenn es nicht innerhalb von drei Monaten nach dem Eintreten des Kontrollwechsels ausgeübt wird. Ein Kontrollwechsel liegt nach dem Kooperationsvertrag vor, wenn eine Person, eine Kapital- oder eine Personengesellschaft allein oder gemeinsam mit Konzerngesellschaften oder in gemeinsamer Absprache mit anderen Personen oder Gesellschaften direkt oder indirekt die Kontrolle über eine Gesellschaft erlangt. Kontrolle hat eine Gesellschaft, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder des Kapitals einer anderen Kapital- oder Personengesellschaft hält, eine andere Kapital- oder Personengesellschaft nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) voll konsolidieren muss oder sie durch Stimmabsprachen oder die Bestellung von leitenden Organen kontrollieren kann. • Am 6. Mai 2008, ergänzt am 9. April 2009, haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Multicurrency Revolving Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in einer Höhe von insgesamt bis zu 1,0 Mrd. US$ geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels hat der Konsortialführer die Vereinbarung mit einer Frist von 30 Tagen zu kündigen und sämtliche Forderungen der Kreditgeber sofort fällig zu stellen, falls eine Mehrheit der Konsortialbanken, die zusammen zwei Drittel der zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels gewährten Kreditsumme bereitstellt, dies verlangt. Kontrolle im Sinne dieser Vereinbarung haben eine Person oder mehrere Personen, wenn sie ihr Verhalten abstimmen und/oder wenn sie die Möglichkeit haben, die Geschäfte der Gesellschaft zu leiten oder die Zusammensetzung der Mehrheit des Vorstands zu bestimmen. • Im Rahmen der Akquisition der International Securities Exchange (ISE) wurde vereinbart, dass ohne vorherige Zustimmung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) keine Person oder Gruppe direkt oder indirekt mehr als 40 Prozent der Anteile an der ISE oder Stimmrechtskontrolle über mehr als 20 Prozent der Anteile an der ISE erwerben darf. Andernfalls werden so viele Anteile an der ISE auf einen Trust übertragen, wie erforderlich sind, um die Vorgaben einzuhalten. • Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/2013 über 650,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen nachrangigen, fest- bzw. variabel verzinslichen Schuldverschreibungen von 2008 über 550,0 Mio. € bestehen Kündigungsrechte bei Eintritt eines Kontrollwechsel-Ereignisses. Werden die Schuldverschreibungen gekündigt, so sind sie zu ihrem Nennbetrag zuzüglich etwaiger aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Ein Kontrollwechsel-Ereignis tritt ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den jeweiligen Anleihebedingungen das Kontrollwechsel-Ereignis negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody’s Investors Services, Inc., Standard & Poor’s oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden. • Weiterhin besteht bei Eintritt eines Kontrollwechsel-Ereignisses Anspruch auf Rückzahlung verschiedener Schuldverschreibungen, die die Deutsche Börse AG im Jahr 2008 im Rahmen einer Privatplatzierung in den USA ausgegeben hat. Das Kontrollwechsel-Ereignis muss sich zusätzlich negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody’s Investors Services, Inc., Standard & Poor’s oder Fitch Ratings Limited erhält. Die in den einschlägigen Bedingungen getroffenen Regelungen entsprechen dabei den in den Anleihebedingungen der festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2008 / 2013 enthaltenen Festsetzungen. Bei den im Rahmen der Privatplatzierung ausgegebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um Schuldverschreibungen über 170,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2015, über 220,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2018 und über 70,0 Mio. US$ mit Fälligkeit zum 12. Juni 2020. • Die Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG haben bei einem Kontrollwechsel ein besonderes Kündigungsrecht. Gemäß der Vereinbarungen mit allen Vorstandsmitgliedern liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn (1) ein Aktionär oder Dritter nach §§ 21, 22 WpHG mitteilt, mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu besitzen, (2) mit der Deutsche Börse AG als abhängigem Unternehmen ein Unternehmensvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen wird oder (3) die Deutsche Börse AG gemäß § 319 AktG eingegliedert oder gemäß § 2 Umwandlungsgesetz (UmwG) verschmolzen wird. Zusätzlich zu diesen Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren weitere Vereinbarungen, die aber aus Sicht der Deutsche Börse AG nicht wesentlich im Sinne von § 315 Abs. 4 HGB sind. Die Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands getroffen wurden, können dem Vergütungsbericht entnommen werden. Strategie und Konzernsteuerung Strategie Die Gruppe Deutsche Börse hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der weltweit größten Börsenorganisationen entwickelt und ihren Wert seit ihrem Börsengang deutlich gesteigert. Grundlage für dieses Wachstum ist das integrierte Geschäftsmodell der Gruppe. Es hat zum Ziel, den Kunden Dienstleistungen effizient und kostengünstig anzubieten und basiert auf den folgenden Eckpunkten: • Integration verschiedener Finanzmarktdienstleistungen wie Handel, Clearing, Abwicklung, Verwaltung und Verwahrung von Wertpapieren sowie Index- und Marktdatenservices • Angebot dieser Dienstleistungen für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Fonds und Terminmarktprodukte • Entwicklung und Betrieb eigener elektronischer Systeme für sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel Die Effizienz des Geschäftsmodells zeigt sich darin, dass die Gruppe Deutsche Börse einer der günstigsten Anbieter für Handel, Verrechnung und Abwicklung ist. Der Konzern erzielt seit Jahren einen starken Mittelzufluss (Cashflow) aus dem operativen Geschäft. Die Gruppe Deutsche Börse hält an ihrer Strategie fest, mit der sie ihre führende Position erreichen konnte. Sie setzt dabei in erster Linie auf organisches Wachstum, das durch die Einführung neuer Produkte in vorhandenen und neuen Anlageklassen, durch die Ausdehnung des Geschäfts auf neue Kundengruppen sowie die Erschließung von Märkten in neuen Regionen erzielt werden soll. Falls sich externe Entwicklungsmöglichkeiten als wirtschaftlich sinnvoll erweisen, zieht sie allerdings auch diese in Betracht. Das von der Gruppe Deutsche Börse angestrebte organische Wachstum wird durch folgende Faktoren beeinflusst: • Konjunkturabhängige Entwicklung der Finanzmärkte (z. B. Volatilität am Kassamarkt) • Strukturelle Änderungen an den Finanzmärkten (z. B. zunehmender Einsatz von Derivaten durch Investmentfonds) • Innovationskraft der Gruppe (z. B. kontinuierliche Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen) Während die Gruppe Deutsche Börse keinen Einfluss auf die Entwicklung der Finanzmärkte hat, kann sie die beiden letztgenannten Faktoren ganz oder teilweise beeinflussen und so ihre Abhängigkeit von den nicht beeinflussbaren Faktoren in Zukunft weiter reduzieren. Chancenmanagement Organische Wachstumschancen evaluiert die Gruppe Deutsche Börse im Rahmen ihres jährlichen Budgetprozesses. Dabei werden die von den jeweiligen Geschäftsbereichen entwickelten Wachstumsinitiativen mittels einer Investitionsrechnung intern bewertet. Der für die Bewertung benötigte Risikozinssatz wird ebenfalls nach interner Analyse festgelegt. Anschließend wird jede Initiative unter Berücksichtigung der strategischen Ausrichtung der Gruppe beurteilt. Sollte die Initiative in das strategische Konzept der Gruppe passen, wird anhand des ermittelten Kapitalwertes und unter Beachtung der Chancen und Risiken eine Rangfolge der analysierten Initiativen ermittelt. Auf Basis dieser Rangfolge und des Budgets, das der Vorstand zur Verfügung stellt, werden abschließend die Wachstumsinitiativen für das Folgejahr definiert. Um externe Wachstumschancen nutzen zu können, beobachtet und prüft die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich sich bietende Möglichkeiten. Konzernsteuerung Zur Steuerung des Konzerns verwendet die Gruppe Deutsche Börse im Wesentlichen die Kenngrößen EBIT, Kosten, Jahresüberschuss, Eigenkapitalrendite und Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit). Ihr EBIT steuert die Gruppe Deutsche Börse über die Erträge und Kosten. Die Erträge setzen sich aus den Umsatzerlösen mit externen Kunden, den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft und den sonstigen betrieblichen Erträgen zusammen. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden hängen grundsätzlich von den drei oben genannten Wachstumsfaktoren ab (Entwicklung der Finanzmärkte, strukturelle Änderungen und Innovationskraft der Gruppe). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft beruhen zum einen auf der Entwicklung des internationalen Abwicklungsgeschäfts bei Clearstream und zum anderen auf der Entwicklung der kurzfristigen Zinsen, insbesondere im Euroraum und in den USA. Die sonstigen betrieblichen Erträge stammen u. a. aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG und aus Währungsdifferenzen. Im Berichtsjahr wurde diese Position zusätzlich durch den einmaligen Ertrag im Rahmen einer Umstrukturierung des Anlageportfolios bei Eigenmitteln von Clearstream und durch den Verkauf der 77-Prozent-Beteiligung an Avox Ltd. positiv beeinflusst. Auf Konzern- und Segmentebene dient darüber hinaus der Jahresüberschuss der Gruppe Deutsche Börse als Kenngröße zur Steuerung des Konzerns. Um die Transparenz der Berichterstattung zu erhöhen, unterscheidet die Gruppe seit 1. Januar 2010 zwischen volumenabhängigen und operativen Kosten. Die volumenabhängigen Kosten umfassen Aufwendungen, die mit der Höhe der Umsatzerlöse korrelieren, z. B. Provisionen aus dem Bankgeschäft und Kauf von Kursdaten. Des Weiteren tragen diverse Lizenzentgelte zu den volumenabhängigen Kosten bei. Zu den operativen Kosten zählen Personalaufwand, Abschreibungs- und Wertminderungsaufwand sowie sonstige betriebliche Aufwendungen. Die Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft sind ein volumenabhängiger Kostenbestandteil, der die Entwicklung des internationalen Abwicklungs- und Verwahrgeschäfts bei Clearstream widerspiegelt. Der Personalaufwand setzt sich aus den Löhnen und Gehältern sowie den sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge zusammen. Er unterliegt der Inflation und hängt teilweise von der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG ab, da er auch die Veränderungen der Rückstellungen und Zahlungen für das 2006 eingestellte Aktienoptionsprogramm sowie für das ab dem Jahr 2007 aufgelegte Aktientantiemeprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte enthält. Die Position „Abschreibung und Wertminderungsauwand“ enthält die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich aus Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe, aus Büroinfrastrukturkosten und aus Marketingkosten. Rund 82 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse sind Fixkosten (ohne Sondereffekte). Deshalb kann der Konzern zusätzliche Geschäftsvolumina ohne einen signifikanten Anstieg der Kosten abwickeln. Umgekehrt hat auch, wie an den Zahlen des Geschäftsjahres 2009 abzulesen ist, ein Rückgang der Geschäftsvolumina direkte Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns. Rund 18 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe setzen sich aus volumenabhängigen Kosten zusammen. Um vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels an den Finanzmärkten und der veränderten Kundenanforderungen in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erfolgreich zu bleiben, verabschiedete der Vorstand der Deutsche Börse AG im ersten Quartal 2010 umfangreiche Maßnahmen, die der Optimierung operativer Prozesse und Kostenstrukturen dienen. Durch dieses Programm wird die Kosteneffizienz in der Gruppe Deutsche Börse erheblich verbessert: Die beschlossenen Maßnahmen ergeben in Summe Einsparungen von rund 150 Mio. € jährlich ab 2013. Nachdem 2010 bereits 25 Mio. € der für 2011 geplanten 85 Mio. € eingespart wurden, rechnet das Unternehmen für 2011 mit einem Einsparvolumen von rund 60 Mio. €. 2012 wird dieser Wert auf insgesamt rund 115 Mio. € steigen. Die Maßnahmen ergänzen die seit 2007 aufgelegten Programme zur Erhöhung der Effizienz der Gruppe. Die Kosten für die 2010 initiierten Effizienzmaßnahmen belaufen sich auf weniger als 180 Mio. € und wurden zu einem Großteil bereits 2010 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2010 wurden entsprechend Aufwendungen für Effizienzprogramme in Höhe von 110,7 Mio. € erfolgswirksam erfasst, hauptsächlich bei den Personalkosten in allen Segmenten der Gruppe. Die Konzerneigenkapital-Rentabilität nach Steuern ist eine weitere Kennzahl, an der die Gruppe Deutsche Börse ihre Strategie ausrichtet. Die Eigenkapitalrendite, wie die Kennzahl kurz genannt wird, stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gruppe durchschnittlich zur Verfügung steht. Sie reduzierte sich im Jahr 2010, bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme und den im Abschnitt „Ertragslage“ beschriebenen Wertminderungsaufwand im Zusammenhang mit der ISE, auf 24,4 Prozent (2009: 24,9 Prozent). Die Gruppe plant, im Rahmen ihres Kapitalmanagementprogramms einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 für die Gruppe Deutsche Börse zu erreichen. Dieses Ziel wurde im Berichtsjahr – bereinigt um Restrukturierungskosten – mit einem Wert von 16,8 überschritten. Gründe hierfür waren die leichte Verbesserung der Geschäftsaktivität und das konsequente Kostenmanagement. Für den Clearstream-Teilkonzern gelten als Ziel ein Zinsdeckungsgrad von 25 sowie weitere Eigenkapitalgrößen, um das derzeitige „AA“ Rating aufrechtzuerhalten. Da im Berichtsjahr wie im Vorjahr bei Clearstream keine Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestanden, entfällt die Berechnung des Zinsdeckungsgrades für den Teilkonzern. Weitere Details zur Finanzlage des Konzerns werden im Abschnitt „Finanzlage“ dieses Konzernlageberichts dargestellt. Internes Kontrollsystem Ein weiteres Steuerungsinstrument ist das interne Kontrollsystem (IKS) des Konzerns. Es dient im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der Gruppe Deutsche Börse vor allem dazu, eine ordnungsgemäße Buchführung und Rechnungslegung sicherzustellen. Ziel ist hier, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahres- und Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse und ihrer Tochtergesellschaften richtig und vollständig darzustellen. Die Rechnungslegung für die Deutsche Börse AG sowie für die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften übernehmen im Wesentlichen der Zentralbereich „Financial Accounting and Controlling“ (FA&C) bzw. die entsprechenden Bereiche der einzelnen ausländischen Tochtergesellschaften. Der FA&C-Bereichsleiter der Deutsche Börse AG ist für den Rechnungslegungsprozess der gesamten Gruppe Deutsche Börse sowie für die Wirksamkeit der Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen verantwortlich, die ebenfalls Teil des Rechnungslegungsprozesses sind. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Hierzu ist ein internes Überwachungssystem implementiert, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen umfasst. Die konstante Qualität der Rechnungslegung wird durch Nutzung der folgenden Arbeitsmittel gewährleistet: • Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen für die einzelnen Prozesse im Rechnungswesen, einschließlich der Erstellung des Konzernabschlusses, sind in einer speziell für diesen Zweck aufgebauten FA&C-Datenbank niedergelegt. • Bilanzierungshandbücher nach IFRS und HGB und Kontierungsrichtlinien gewährleisten einen gruppenweit einheitlichen Bilanzierungsprozess. Die Aktualität der Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen wird regelmäßig überprüft. Prozesse mit einer hohen Risikoklassifizierung unterliegen einer besonderen Kontrolle. Auch die Bilanzierungshandbücher und die Kontierungsrichtlinie werden laufend aktualisiert. Alle Mitarbeiter des Bereichs können auf die FA&C-Datenbank sowie die Bilanzierungs- und Kontierungsrichtlinien zugreifen und sich so über die aktuellen Regelungen informieren. Ein weiterer wesentlicher Baustein des internen Kontrollsystems innerhalb des Bereichs FA&C ist das Prinzip der Funktionstrennung: Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet und genau voneinander abgegrenzt. Unvereinbare Tätigkeiten, wie die Änderung von Stammdaten einerseits und die Anweisung von Zahlungen andererseits, werden klar voneinander getrennt. Dieser Funktionstrennung wird u. a. dadurch Rechnung getragen, dass eine unabhängige Kontrollstelle den Mitarbeitern Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme zuweist und diese mittels einer so genannten Inkompatibilitätsmatrix fortlaufend überwacht. Geschäftsvorfälle werden zunächst auf Grundlage des Kontenplans und der Kontierungsrichtlinie im Hauptbuch bzw. in den jeweiligen Nebenbüchern erfasst. Bei den Abschlussbuchungen und der Erstellung des Konzernabschlusses gilt grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip – eine zusätzliche Kontrollmaßnahme. Die Hauptbücher aller wesentlichen Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse werden im gleichen SAP-System geführt. Für die Konsolidierung wird die Konsolidierungssoftware SAP EC-CS genutzt. Die Buchhaltungsdaten aller Gesellschaften, deren Buchhaltung nicht im SAP-System des Konzerns geführt werden, werden mittels Daten Upload in die Konsolidierung einbezogen. Für die Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die Geschäftsvorfälle jeweils unter Angabe der Partnergesellschaft auf gesonderten Konten erfasst. Differenzen aus der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden zentral ausgewertet und zur Klärung an die Buchhaltungsabteilungen der jeweiligen Gesellschaften weitergeleitet. Internal Auditing führt risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollen durch, um die Wirksamkeit und Angemessenheit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems zu überprüfen. Der Vorstand und der vom Aufsichtsrat eingerichtete Finanz- und Prüfungsausschuss werden regelmäßig über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess unterrichtet. Allerdings bietet auch ein angemessenes und grundsätzlich funktionsfähiges internes Kontrollsystem lediglich eine hinreichende, aber keine absolute Sicherheit dafür, dass die eingangs dargestellten Ziele tatsächlich erreicht werden. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Das Jahr 2010 wurde von zahlreichen Entwicklungen geprägt, die einen erheblichen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld und das Geschehen an den Märkten hatten und haben. Im Einzelnen sind hervorzuheben: • Ein deutlicher Aufschwung der Weltwirtschaft, insbesondere im ersten Halbjahr 2010 • Die hohen Staatsschulden einiger europäischer Staaten, konzertierte Gegenmaßnahmen der EU und der Wertverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar, insbesondere im zweiten Quartal 2010 • Eine weiterhin hohe Bereitstellung von Liquidität seitens der großen Zentralbanken • Erste Rückzahlungen der von Regierungen bereitgestellten finanziellen Rettungspakete durch die in der Finanzkrise angeschlagenen Banken und Unternehmen Nachdem 2009 noch ein Rückgang des realen Brutto-inlandsprodukts von 3,4 Prozent zu verzeichnen war, stieg aktuellen Schätzungen zufolge das reale Bruttoinlandsprodukt in den OECD-Staaten 2010 um 2,8 Prozent. Das globale Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2010 nach einer Schätzung der Weltbank vom Januar 2011 bei 3,9 Prozent und nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds bei 5,0 Prozent (2009: real –1,9 Prozent). Im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmen hauptsächlich konjunkturelle Trends in Deutschland, den übrigen europäischen Ländern und den USA das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse. Nach ersten Einschätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2010 vor dem Hintergrund der Erholung der Weltkonjunktur sowie der Belebung des Welthandels so stark gestiegen wie zuletzt im Jahr nach der Wiedervereinigung. Der Internationale Währungsfonds schätzte nach einer im Januar 2011 veröffentlichten Kalkulation das Wachstum der Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2010 auf 3,6 Prozent (2009: real –4,7 Prozent). Im ersten Halbjahr 2010 war das Bruttoinlandsprodukt mit rund 3,1 Prozent im Vergleich zur ersten Hälfte 2009 bereits stark angestiegen. Im zweiten Halbjahr war das Wachstum mit rund 3,9 Prozent noch höher als in der Vorjahresperiode. Im europäischen Vergleich zeigte sich im Berichtsjahr ein heterogenes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung: Neben Deutschland profitierten vor allem Finnland und Frankreich von der wirtschaftlichen Erholung; Griechenland, Irland und Spanien dagegen befanden sich Schätzungen zufolge weiterhin in der Rezession. Ein ähnliches Gefälle zwischen einzelnen europäischen Staaten wird auch für 2011 erwartet: Experten prognostizieren für Deutschland ein deutliches Wachstum, während einige südeuropäische Länder voraussichtlich mit geringerem Wachstum bzw. einer weiteren Rezession rechnen müssen. Für den Euroraum insgesamt liegt die Wachstumsprognose für das Jahr 2011 in einer Bandbreite von 1,3 bis 1,7 Prozent. Der europäische Leitzins blieb 2010 unverändert auf dem historisch niedrigen Niveau von 1,0 Prozent. Aufgrund der stabileren Wirtschaftslage sowie der zu erwartenden leichten Zunahme der Inflation wird im Zeitraum 2011 bis 2012 ein langsamer Anstieg des Leitzinses erwartet. Für die Wirtschaftsleistung der USA erwartet die OECD, dass diese 2010 – bedingt durch den allgemeinen Aufschwung der Weltwirtschaft – um 2,7 Prozent gestiegen ist. Trotz der Erholung der Konjunktur hält die Unsicherheit auf den Märkten an. Dies liegt u. a. an der weiterhin hohen Arbeitslosenquote und dem daraus resultierenden geringeren privaten Konsum. Die Prognosen für das 2011 erwartete Wachstum variieren und liegen zwischen 2,2 und 3,0 Prozent. Die US-amerikanische Notenbank beließ ihren Leitzins in der seit Dezember 2008 bestehenden Spanne von null bis 0,25 Prozent. Entwicklung der Handelsaktivität an ausgewählten europäischen Kassamärkten scroll 2010 Mrd. Veränderung ggü. 2009 % Gruppe Deutsche Börse – Xetra1) € 1.236,9 + 17 Bolsasy Mercados Españoles1) € 1.040,0 + 16 Borsa Italiana2) € 839,4 + 14 Nasdaq OMX Nordic3) € 638,1 + 13 Euronext1)4) € 1.685,7 + 12 London Stock Exchange1)2) £ 1.491,3 + 7 1) Handelsvolumen im elektronischen Handel (Einfachzählung) 2) Teil der London Stock Exchange Group 3) Teil der Nasdaq OMX 4) Teil der NYSE Euronext Quelle: Angeführte Börsen Trotz der deutlich besseren wirtschaftlichen Lage tragen die hohe Staatsverschuldung einzelner europäischer Staaten sowie der Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar weiterhin zur Unsicherheit an den Finanzmärkten bei. Diese zyklischen Einflussfaktoren führten insbesondere im zweiten Quartal zu einer deutlich höheren Handelsaktivität im Kassa- und Terminmarkt. Der Effekt schwächte sich im Jahresverlauf aber wieder ab. Insgesamt stieg die Geschäftsaktivität im Jahr 2010 daher gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Entwicklung der gehandelten Kontrakte an ausgewählten Terminmärkten scroll 2010 Mio. Veränderung ggü. 2009 % NYSE Euronext 2.146,9 + 25 Korea Exchange 3.751,9 + 21 CME Group 3.078,3 + 19 Gruppe Deutsche Börse – Eurex 2.642,1 0 CBOE Holdings 1.115,5 - 2 Quelle: Angeführte Börsen Zur Stabilisierung ihrer nationalen Finanzmärkte stellten einige Regierungen 2010 weiterhin verstärkt Liquidität bereit: Dies führte in der Folge zu einem entsprechenden Refinanzierungsbedarf an den Anleihemärkten. Das von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr ermittelte weltweite Volumen der Neuemissionen von inländisch, d. h. im jeweiligen Heimatland begebenen Anleihen fiel im ersten Halbjahr 2010 um 13 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009. Der Rückgang ist bedingt durch die außerordentlich hohen Emissionsvolumina im Jahr 2009. Trotzdem stieg der Nominalwert der durchschnittlich in Umlauf befindlichen inländisch begebenen Anleihen an den Rentenmärkten weiter an: Ihr Nominalwert nahm um 15 Prozent auf rund 40,0 Bio. € zu – das ist ein neuer Höchststand. Das weltweite Volumen der Neuemissionen von internationalen Anleihen ging zwischen Juni 2009 und Juni 2010 ebenfalls zurück. Dennoch stieg auch ihr Nominalwert im gleichen Zeitraum um 11 Prozent auf den Rekordwert von 19,6 Bio. €. Dies unterstreicht die weiterhin hohe Attraktivität des internationalen Bondmarktes für Emittenten. Das durchschnittliche Volumen der bei Clearstream verwahrten Anleihen nahm infolgedessen im Berichtsjahr leicht um 3 Prozent zu. Die im Zuge der Finanzkrise anhaltend hohe Nachfrage nach Liquidität steigerte zudem das Volumen der von Clearstream angebotenen besicherten Wertpapierleihegeschäfte (Collateral Management). Überblick über den Geschäftsverlauf Die Umsatzerlöse stiegen 2010 um 2 Prozent auf 2.106,3 Mio. € (2009: 2.061,7 Mio. €). Die größten Beiträge zum Umsatz lieferten die Segmente Eurex und Clearstream, deren Umsatzerlöse im Berichtsjahr 858,7 Mio. € bzw. 760,7 Mio. € betrugen. Die Gesamtkosten der Gesellschaft lagen mit 1.711,1 Mio. € über denen des Vorjahres (2009: 1.647,1 Mio. €). Gründe hierfür sind zum einen Kosten für Effizienzprogramme sowie zum anderen ein Wertminderungsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte der International Securities Exchange (ISE), der beim Überprüfen der Vermögenswerte auf Wertminderung im Zuge der Aufstellung des Konzernabschlusses festgestellt wurde. Die Kosten für Effizienzprogramme betrugen 110,7 Mio. €; der Wertminderungsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte der ISE belief sich auf 453,3 Mio. € (2009: 415,6 Mio. €). Die erneute Abschreibung auf die immateriellen Vermögenswerte der ISE geht zurück auf die nunmehr zwei Jahre andauernde Stagnation im US-Markt für Aktienoptionen, die anhaltend hohe Wettbewerbsintensität sowie auf weiterhin ausstehende regulatorische Genehmigungen für neue Funktionalitäten. Bereinigt um diese außerordentlichen Effekte lagen die Gesamtkosten im Berichtsjahr mit 1.147,1 Mio. € um 8 Prozent unter den Gesamtkosten für das Jahr 2009. Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf 12,2 Mio. € (2009: –4,8 Mio. €). Es wurde im Wesentlichen durch die Scoach Holding S.A., die Direct Edge Holdings, LLC und die European Energy Exchange AG erzielt. Der positive Beitrag dieser Gesellschaften wurde durch Abschreibungen kleinerer Beteiligungen leicht reduziert; hierzu zählt u. a. der Anteil, den die ISE an der Ballista Securities LLC hält. 2009 hatte eine Abschreibung auf die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC in Höhe von 27,0 Mio. € zu einem negativen Beteiligungsergebnis geführt. Das Konzernergebnis sank im abgelaufenen Jahr gegenüber 2009: Das EBIT reduzierte sich um 17 Prozent auf 527,8 Mio. € (2009: 637,8 Mio. €). Bereinigt um die Kosten für Effizienzprogramme sowie den ISE-Wertminderungsaufwand erreichte das EBIT einen Wert von 1.091,0 Mio. € (plus 5 Prozent gegenüber 2009). Kennzahlen nach Quartalen1) scroll 1. Quartal 2. Quartal 2010 (bereinigt) Mio. € 2009 (bereinigt) Mio. € 2010 (bereinigt) Mio. € 2009 (bereinigt) Mio. € Umsatzerlöse 519,2 539,8 564,4 515,6 Gesamtkosten 271,0 289,9 274,0 320,9 EBIT 273,4 310,2 338,4 239,6 Konzern-Periodenüberschuss 177,2 204,5 219,9 158,2 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,95 1,10 1,19 0,85 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 0,95 1,10 1,18 0,85 scroll 3. Quartal 4. Quartal 2010 (bereinigt) Mio. € 2009 (bereinigt) Mio. € 2010 (bereinigt) Mio. € 2009 (bereinigt) Mio. € Umsatzerlöse 504,3 500,9 518,4 505,4 Gesamtkosten 274,1 303,6 328,0 330,8 EBIT 257,4 241,6 221,8 248,3 Konzern-Periodenüberschuss 171,0 156,7 153,4 170,4 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 0,92 0,84 0,82 0,92 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 0,92 0,84 0,82 0,92 1) Bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand und Kosten für Effizienzprogramme Als Folge verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse auch beim Konzern-Jahresüberschuss einen Rückgang gegenüber dem Jahr 2009. Er belief sich auf 417,8 Mio. €, ein Rückgang um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2009: 496,1 Mio. €). Ohne die Kosten für Effizienzprogramme und den ISE-Wertminderungsaufwand lag der Konzern-Jahresüberschuss mit 721,5 Mio. € um 5 Prozent über dem Konzern-Jahresüberschuss für 2009. Die effektive Gruppensteuerquote lag 2010 bei 26,9 Prozent (2009: 26,9 Prozent). Diese ergibt sich nach der Bereinigung um Steuerentlastungen infolge des ISE-Wertminderungsaufwands sowie den Steuerentlastungen aufgrund der Auflösung von Steuerrückstellungen in Höhe von 20,2 Mio. € im Zusammenhang mit der Bildung von Zinsrückstellungen für steuerliche Außenprüfungen. Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Konzern-Jahresüberschuss belief sich, bedingt durch den Anteil der SIX Swiss Exchange AG am ISE-Wertminderungsaufwand, auf –22,7 Mio. € (2009: –24,9 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 185,9 Mio. Aktien auf 2,25 € (2009: 2,67 € bei durchschnittlich 185,9 Mio. ausstehenden Aktien). Das verwässerte Ergebnis je Aktie betrug 2,24 € (2009: 2,67 €). Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme und den ISE-Wertminderungsaufwand verbesserte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,88 € und das verwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,87 €, ein Anstieg von jeweils 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahresverlauf 2010 erzielte die Gruppe Deutsche Börse im zweiten Quartal – gemessen an den Umsatzerlösen und am Ergebnis – das beste Resultat im Berichtszeitraum (siehe Tabelle auf der vorigen Seite). Mitarbeiter Am 31. Dezember 2010 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 3.490 Mitarbeiter (31. Dezember 2009: 3.600). Die Abnahme gegenüber dem Stichtag 2009 geht im Wesentlichen auf das Programm zur Steigerung der operativen Effizienz zurück („Excellence“). Im ersten Quartal 2010 hatte der Vorstand der Deutsche Börse AG Maßnahmen beschlossen, um Prozesse und Kostenstrukturen zu optimieren. Dazu zählten u. a. eine Verschlankung der Führungsstruktur und eine Neuverteilung operativer Funktionen auf die verschiedenen Standorte der Gruppe. Um betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit der Verlagerung von Aufgaben an andere Standorte möglichst zu vermeiden, haben sich das Management der Gruppe Deutsche Börse und der deutsche Betriebsrat auf ein kontrolliertes Freiwilligenprogramm verständigt. Mitarbeiter können auf eigene Initiative ihre Arbeitszeit reduzieren, vorzeitig in den Ruhestand gehen oder ihren Arbeitsvertrag freiwillig auflösen und eine Abfindung erhalten. Das kontrollierte Freiwilligenprogramm enthält zusätzliche monetäre Anreize für alle Verträge, die vor dem 31. Dezember 2010 unterzeichnet wurden. Es bleibt zunächst bis Ende Mai 2011 in Kraft. Zudem haben das Management der Gruppe Deutsche Börse und der deutsche Betriebsrat einen Interessenausgleich vereinbart. Dieser umfasst eine „Job Exchange“ zur Vereinfachung interner Wechsel sowie Schritte zum Abschluss eines Sozialplans, falls dieser notwendig werden sollte. Mitarbeiter nach Segmenten scroll 31.12.2010 31.12.2009 Xetra 504 503 Eurex 911 927 Clearstream 1.701 1.757 Market Data & Analytics 374 413 Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.490 3.600 Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 3.539 Mitarbeiter (2009: 3.549) bei der Gruppe Deutsche Börse fest angestellt. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.300 (2009: 3.333). Der Anteil weiblicher Mitarbeiter bei den fest angestellten Mitarbeitern belief sich zum Bilanzstichtag auf 37 Prozent; von den leitenden Angestellten waren 15 Prozent Frauen. Im Verlauf des Jahres verließen 297 Mitarbeiter die Gruppe Deutsche Börse. Die Fluktuationsrate lag somit unter Berücksichtigung des Programms zur Steigerung der operativen Effizienz bei 8,4 Prozent und damit über dem Niveau des Vorjahres (2009: 6,4 Prozent). Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt erhöhte sich um 3 Prozent und belief sich auf 638 T € (2009: 619 T €). Die Personalkosten pro Mitarbeiter sanken, bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme, auf 121 T € (2009: 123 T €). Zum 31. Dezember 2010 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse Mitarbeiter an 19 Standorten weltweit, wie folgt nach Ländern und Regionen aufgeteilt: Mitarbeiter nach Land/Region scroll 31.12.2010 % Deutschland 1.577 45,2 Luxemburg 1.015 29,1 Nordamerika 326 9,3 Tschechische Republik 294 8,4 Großbritannien 91 2,6 Sonstiges Europa 107 3,1 Asien 77 2,2 Naher Osten 3 0,1 Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.490 Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse betrug zum Ende des Berichtsjahres 40,2 Jahre. Die Altersstruktur der Mitarbeiter stellte sich dabei zum 31. Dezember 2010 wie folgt dar: Altersstruktur der Mitarbeiter in der Gruppe Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit zum Ende des Berichtsjahres lag bei 10,2 Jahren. Die Analyse der Unternehmenszugehörigkeit ergab dabei zum 31. Dezember 2010 folgendes Bild: Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter scroll 31.12.2010 % Unter 5 Jahre 1.114 31,9 5 bis 15 Jahre 1.724 49,4 Über 15 Jahre 652 18,7 Gruppe Deutsche Börse gesamt 3.490 Zum 31. Dezember 2010 belief sich die Akademikerquote in der Gruppe Deutsche Börse auf 59,9 Prozent (2009: 58,6 Prozent). Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie; berücksichtigt sind auch die Mitarbeiter, die ein vergleichbares Studium im Ausland absolviert haben. Insgesamt investierte der Konzern durchschnittlich 1,8 Tage je Mitarbeiter in die Weiterbildung. Gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Responsibility) In ihrer Corporate Responsibility (CR)-Strategie „Verantwortungsvoll wachsen“ definiert die Deutsche Börse ihr Verständnis von unternehmerischer Verantwortung und legt den Handlungsrahmen für die gesamte Gruppe fest. Das zuständige Team gehört zum Corporate Office und berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Es setzt die im Rahmen der CR-Strategie beschlossenen Maßnahmen um und informiert intern und extern über das Thema. Die Deutsche Börse konzentriert sich bei ihren Corporate Responsibility-Aktivitäten auf vier Handlungsfelder: Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. So kann sie bei der Umsetzung ihrer ökonomischen Ziele auch soziale, ethische und ökologische Aspekte gebührend berücksichtigen. Ökonomie Die Gruppe Deutsche Börse engagiert sich für nachhaltige Anlagen und entwickelt dafür Produkte und Dienstleistungen. Bis zum 31. Dezember 2010 hat sich die Anzahl der von ihr berechneten nachhaltigen Indizes auf zehn erhöht – u. a. über die Beteiligung an STOXX Ltd. Die Indizes dienen Anlegern als Grundlage für nachhaltige Investments. Darüber hinaus gibt die Deutsche Börse seit Oktober 2010 monatlich einen CO2-Bericht (Monthly Carbon Report) heraus. Dieser schließt eine Informationslücke im CO2-Markt und macht das tatsächliche Ausmaß von CO2-Emissionen in der Energiewirtschaft und der Industrie für Analysten und Händler transparent. Eine Ende 2009 eingeführte und seitdem gültige Nachhaltigkeitsvereinbarung fordert von allen von Corporate Purchasing verantworteten Lieferanten und Dienstleistern der Gruppe Deutsche Börse die Einhaltung von Wertmaßstäben, z. B. die Achtung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten. Die Vereinbarung definiert zudem ökologische Vorgaben, die zu erfüllen sind. Bis Ende 2010 haben Lieferanten, auf die rund 86 Prozent des Einkaufsvolumens entfallen, diese Vereinbarung unterzeichnet oder verfügen über Selbstverpflichtungen, die die genannten Punkte berücksichtigen oder in ihrer Ausgestaltung noch übertreffen. Mitarbeiter Kompetente und engagierte Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturen ermöglichen den wirtschaftlichen Erfolg der Gruppe Deutsche Börse. Um die besten Köpfe für sich zu gewinnen und langfristig zu binden, bietet das Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle und ein breites Portfolio an Fortbildungsmöglichkeiten – dies zeigt sich beispielsweise an durchschnittlich 1,8 Trainingstagen, die jeder Mitarbeiter im Jahr 2010 in Anspruch genommen hat. Darüber hinaus stellt das Unternehmen Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereit: Es unterstützt seine Mitarbeiter beispielsweise durch finanzielle Zuschüsse bei der Kinderbetreuung. Zudem bietet die Deutsche Börse einen Kinderbetreuungsservice in Notfällen sowie eine Ferienbetreuung für Schulkinder an. In Form von Fachvorträgen, Workshops und Coachings können sich die Mitarbeiter über eine Vielzahl von Themen zur Balance zwischen Arbeit und Privatleben (Work-Life-Balance) informieren und beraten lassen (z. B. Stressmanagement, Ernährungsberatung, Alten- und Krankenpflege). Umwelt Die Gruppe Deutsche Börse versteht unter Umweltschutz die unbedingte Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Ihr Ziel ist es daher, den eigenen „ökologischen Fußabdruck“ möglichst genau zu erfassen und stetig zu verringern. Der Umzug fast aller Mitarbeiter vom Standort Frankfurt in die neue, umweltfreundliche Konzernzentrale in Eschborn, unweit von Frankfurt, ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg: „The Cube“ gehört zu den wenigen Bürogebäuden in Deutschland, die mit LEED Platin (nach der Klassifikation „Leadership in Energy and Environmental Design“ des US-amerikanischen Green Building Council) zertifiziert sind. Auch 2010 führte die Gruppe Deutsche Börse das Konzept des vierteljährlich stattfindenden Green Day fort: Um den Dialog mit den Mitarbeitern zum ökologischen Umdenken zu vertiefen, fanden zu den Themen Energie, Mobilität, Abfall und Papier informative Workshops und Aktionen für Mitarbeiter statt. Allein durch die Umstellung der Kopiergeräte am Standort Eschborn auf doppelseitigen Druck konnten 11,6 Tonnen Papier gespart werden. Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement der Gruppe umfasst die Bereiche Bildung und Wissenschaft, Kultur und Soziales. 2010 haben sich Mitarbeiter an den Standorten Chicago, Frankfurt/Eschborn, Luxemburg, New York und London in unterschiedlichen Initiativen gemeinnütziger Institutionen engagiert – die Gruppe Deutsche Börse stellt jeden Mitarbeiter zwei Arbeitstage pro Jahr für Corporate Responsibility-Projekte frei. Die Deutsche Börse unterstützt innovative Ausbildungskonzepte und Forschungsprojekte, fördert zeitgenössische Fotografie und leistet konkrete Hilfe für soziale Einrichtungen. Seit November 2009 setzt sie sich zudem für mehr Effizienz und Transparenz im gemeinnützigen Sektor ein. Dazu hat sie gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung und weiteren Partnern die Phineo gAG gegründet. Über eine neue Informations- und Transaktionsplattform werden hier potenzielle Geldgeber und gemeinnützige Institutionen beraten und Kontakte vermittelt. Nachhaltigkeitsindizes Die transparente Berichterstattung der Gruppe Deutsche Börse über ihre CR-Aktivitäten wurde 2010 mit der Aufnahme des Unternehmens in wichtige Nachhaltigkeitsindizes bestätigt: Die Unternehmensgruppe qualifizierte sich erneut für den FTSE4Good Index sowie für die beiden Dow Jones Sustainability Indizes (Europe und World), die nach dem Best-in-Class-Prinzip die besten 10 Prozent jeder Branche aufnehmen. Weiterhin wurde die Deutsche Börse erstmals in den Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI Index) aufgenommen. Dieser zeichnet die 30 deutschen Unternehmen mit der höchsten Transparenz in der Berichterstattung zu Treibhausgasemissionen und Klimastrategie aus. Weiterführende Informationen zur CR-Strategie und den wichtigsten CR-Themen enthält der Corporate Responsibility-Bericht 2010, der ab dem 1. Mai 2011 im Internet zur Verfügung stehen soll. Forschungs- und Entwicklungstätigkeit Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt dieser Teilbericht. Die Aktivitäten zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sind im Prognosebericht näher beschrieben. Die Aktie Deutsche Börse Entwicklung der Aktienmärkte Nach der globalen Rezession im Jahr 2009 hat sich die Weltwirtschaft schneller als erwartet erholt und ist 2010 deutlich gewachsen. Grundlagen für das Wachstum waren u. a. die stark expansive Geld- und Fiskalpolitik einiger Staaten und der gegenüber 2009 deutlich gewachsene Welthandel. Davon haben insbesondere exportstarke Länder wie Deutschland profitiert. Entsprechend positiv entwickelte sich der deutsche Bluechip-Index DAX® im Jahresverlauf: Er schloss das Jahr bei einem Stand von 6.914 Punkten, 16 Prozent über dem Vorjahr. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs haben die vergleichsweise hohe Staatsverschuldung in einigen europäischen Staaten, das von der EU geschnürte und von den betroffenen Staaten in Anspruch genommene Rettungspaket sowie der Rückgang des Euro-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar zu Unsicherheit und Zurückhaltung der Teilnehmer an den Kapitalmärkten geführt. Vor diesem Hintergrund verbesserte sich die Geschäftsaktivität der Gruppe Deutsche Börse insgesamt nur leicht gegenüber dem Vorjahr. Auch der Kursverlauf der Aktie der Deutsche Börse AG entkoppelte sich von der generellen Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Nach einem Intraday-Jahrestief von 45,45 € am 8. Februar 2010 und einem Intraday-Jahreshoch von 59,00 € am 30. April 2010 schloss der Aktienkurs bei 51,80 € am letzten Handelstag des Berichtsjahres (2009: 58,00 €), das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent. Börsendaten der Deutsche Börse-Aktie scroll Börsenplatz Deutschland Frankfurt (Prime Standard) Wertpapier-Kennnummern ISIN DE0005810055 Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG und der Referenzindizes im Jahr 2010 scroll WKN 581005 Kürzel Börse Frankfurt DB1 Reuters – Xetra®-Handel DB1Gn.DE Bloomberg DB1:GY Auch die weiteren für die Gruppe Deutsche Börse relevanten Referenzindizes entwickelten sich besser als die Aktie der Deutsche Börse AG, blieben aber prozentual hinter dem Kursanstieg des DAX zurück. Der Dow Jones Global Exchanges Index, der Benchmark-Index aller börsennotierten Börsenorganisationen weltweit, legte im Jahresverlauf um 7 Prozent zu. Der bessere Verlauf gegenüber der Deutsche Börse-Aktie setzte allerdings erst im September 2010 ein. Er ist maßgeblich auf die Entwicklung von Börsenbetreibern aus den wirtschaftlich aufstrebenden Regionen Südamerika und Asien zurückzuführen, die von hohen Wachstumserwartungen begleitet war. Die Kurse der Börsenorganisationen aus Europa und Nordamerika haben sich dagegen im Schnitt ähnlich entwickelt wie der Aktienkurs der Deutsche Börse AG: Sie gaben im Jahresverlauf leicht nach. Der STOXX® Europe 600 Financials Index, der als Referenzindex für die aktienbasierte Vergütung des Vorstands dient und die Entwicklung von europäischen Finanztiteln widerspiegelt, verzeichnete 2010 einen Rückgang von 6 Prozent. Langfristig attraktives Investment Die Aktie der Deutschen Börse bietet weiterhin gute Möglichkeiten, um am langfristigen Wachstumspotenzial der internationalen Kapitalmärkte teilzuhaben. Basis dafür ist das integrierte Geschäftsmodell, das strikte gruppenweite Risikomanagement und die kontinuierlichen Steigerung der operativen Effizienz. Seit dem erstmaligen öffentlichen Angebot der Deutsche Börse-Aktie im Jahr 2001 konnten Investoren mit dem Wertpapier bis Jahresende 2010 eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 1 Prozent erbracht. Das bedeutet: Wer zum Börsengang der Deutsche Börse AG Aktien im Wert von 10.000 € kaufte, konnte bei Wiederanlage der Dividenden per Ende 2010 über ein Depot im Wert von 35.463 € verfügen. Bei einem zeitgleichen Investment in den DAX wäre das Depot lediglich 10.416 € wert gewesen Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG und der Referenzindizes seit dem Börsengang 1 Prozent erbracht. Das bedeutet: Wer zum Börsengang der Deutsche Börse AG Aktien im Wert von 10.000 € kaufte, konnte bei Wiederanlage der Dividenden per Ende 2010 über ein Depot im Wert von 35.463 € verfügen. Bei einem zeitgleichen Investment in den DAX wäre das Depot lediglich 10.416 € wert gewesen Investor Relations-Arbeit Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat das Unternehmen wieder gezielt aktuellen und potenziellen Investoren seine langfristige Strategie, die zyklischen Einflussfaktoren sowie die strukturellen Wachstumstreiber des Geschäfts erläutert. Thematisiert wurden insbesondere die Auswirkungen von Finanzkrise und Rezession sowie das effiziente Risikomanagement von Clearstream und Eurex Clearing. Ebenso wichtige Themen waren die Chancen, die sich aus Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen ergebenden, sowie die integralen Elemente des Deutsche Börse-Geschäftsmodells im Vergleich zu Banken und Wettbewerbern. Im Juni 2010 veranstaltete die Deutsche Börse in ihren Geschäftsräumen in Frankfurt den jährlichen Investorentag. Hier informierte sie Analysten und institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland über die Geschäftsentwicklung, aktuelle Projekte sowie Strategien für den Ausbau ihrer Wettbewerbsposition. Bei internationalen Roadshows, Investorenkonferenzen und Besuchsterminen führte die Deutsche Börse darüber hinaus weit über 400 Einzelgespräche mit aktuellen und potenziellen Investoren. Internationales Investoreninteresse Die hohe Liquidität der Aktie sowie ihre Zugehörigkeit zum deutschen Bluechip-Index DAX und dem wichtigsten europäischen Bluechip-Index EURO STOXX 50® machen die Deutsche Börse attraktiv für weltweit agierende Investmentfonds mit hohen Anlagevolumina. Seit dem Börsengang im Jahr 2001 haben sich die Handelsumsätze mit der Aktie der Deutschen Börse signifikant erhöht: Während im Jahr 2001 durchschnittlich 0,4 Mio. Aktien der Deutschen Börse pro Tag über das Xetra-System gehandelt wurden, waren es im Geschäftsjahr 2010 rund 1,3 Mio., etwas weniger als im Vorjahr (2009: 1,6 Mio. Aktien). Der Anteil der Aktionäre aus dem Ausland blieb im Berichtsjahr mit rund 82 Prozent stabil gegenüber dem Vorjahr (2009: 83 Prozent), wobei sich eine Verschiebung von den USA und Großbritannien hin zu den sonstigen Ländern ergab (siehe Grafik unten), zu denen z. B. Frankreich gehört. Der Anteil der institutionellen Investoren ging 2010 um einen Prozentpunkt auf 95 Prozent zurück. Deutsche Börse AG: Anteil internationaler Investoren 2010 weiterhin auf hohem Niveau Stabile Dividende Auch im vergangenen Jahr beteiligte die Deutsche Börse AG ihre Aktionäre trotz der gesamtwirtschaftlich unsicheren Lage am Unternehmenserfolg. Im Mai 2010 schüttete sie eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 2,10 € je Aktie an ihre Anteilseigner aus. Bereinigt um den im vierten Quartal 2009 verbuchten ISE-Wertminderungsaufwand betrug die Ausschüttungsquote 56 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses. Für das Geschäftsjahr 2010 schlägt das Unternehmen der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 2,10 € vor, das entspricht einer Ausschüttungsquote von 54 Prozent bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss (bereinigt um Kosten für Effizienzmaßnahmen und den ISE-Wertminderungsaufwand im vierten Quartal 2010). Entwicklung von Dividende und Dividendenrendite Analysten Zum 31. Dezember 2010 empfahlen rund zwei Drittel der Analysten (67 Prozent) die Aktie der Deutschen Börse zum Kauf. Dieser Zahl stehen 29 Prozent „Halten“- und 4 Prozent Verkaufsempfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten betrug 62 €. Deutsche Börse AG: Überwiegend Kaufempfehlungen der Analysten Kennzahlen der Aktie der Deutsche Börse AG scroll 2010 2009 Ergebnis je Aktie (unverwässert) € 2,25 2,67 Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt)1) € 3,88 3,71 Ergebnis je Aktie (verwässert) € 2,24 2,67 Ergebnis je Aktie (verwässert, bereinigt)1) € 3,87 3,71 Dividende je Aktie € 2,102) 2,10 Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert und verwässert) € 5,07 4,31 Eröffnungskurs (am 01.01.)3) € 58,00 50,80 Höchster Kurs4) € 59,00 65,27 Niedrigster Kurs4) € 45,45 29,50 Schlusskurs (am 31.12.) € 51,80 58,00 Grundkapital Mio. € 195,0 195,0 Anzahl der Aktien (zum 31.12.) Mio. 195,0 195,0 davon im Umlauf (zum 31.12.) Mio. 185,9 185,9 Free Float (zum 31.12.) % 100 100 Marktkapitalisierung (zum 31.12.) Mrd. € 9,6 10,8 1) Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme und den ISE-Wertminderungsaufwand 2) Für das Geschäftsjahr 2010, Vorschlag an die Hauptversammlung 2011 3) Schlusskurs des Vorhandelstages 4) Intraday-Kurs Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Die Gruppe Deutsche Börse steigerte die Umsatzerlöse im Berichtsjahr leicht um 2 Prozent auf 2.106,3 Mio. € (2009: 2.061,7 Mio. €). Da sich das wirtschaftliche Umfeld 2010 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert zeigte, erhöhte sich auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Gruppe Deutsche Börse. Die ausgeprägt hohe Volatilität im zweiten Quartal 2010 ließ die Volumina am Kassa- und Terminmarkt in der ersten Jahreshälfte signifikant steigen. In der zweiten Jahreshälfte ging die Volatilität und mit ihr die Handelsaktivität allerdings wieder zurück. In Summe verzeichnete der Kassamarkt ein Wachstum des Handelsvolumens auf Xetra um 17 Prozent. Am Terminmarkt stiegen die Kontraktvolumina in europäischen Produkten um 12 Prozent. An der International Securities Exchange (ISE) war das Handelsvolumen in US-Optionen in einem weiterhin von hohem Wettbewerb geprägten Umfeld wie erwartet großem Druck ausgesetzt. Dies führte zu einem Rückgang der Kontraktvolumina um 22 Prozent. Aufgrund der gegenläufigen Entwicklung von europäischem und US-Geschäft im Segment Eurex blieben die Kontraktvolumina des Segments im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Dagegen haben sich die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services) weiterhin positiv entwickelt: Im Segment Clearstream verzeichnete die Gruppe infolge der erhöhten Nachfrage einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse im Segment Market Data & Analytics stiegen u. a. infolge der Einbeziehung der Umsatzerlöse der STOXX Ltd. und Need to Know News, LLC deutlich um 19 Prozent. Auch ohne diese Änderungen im Konsolidierungskreis erhöhten sich die Umsatzerlöse in diesem Segment um 2 Prozent. Zusätzlich zu den Umsatzerlösen flossen Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und sonstige betriebliche Erträge in den Gesamtumsatz der Gruppe Deutsche Börse ein. Die Nettozinserträge fielen im Berichtsjahr mit 59,4 Mio. € (2009: 97,4 Mio. €) erneut deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Dies ist auf die anhaltend niedrigen kurzfristigen Zinsen, das Auslaufen von Zinssicherungsgeschäften im Jahr 2009 sowie die Endfälligkeit von längerfristigen Anlagen zurückzuführen. Allerdings stiegen die Nettozinserträge im Jahresverlauf kontinuierlich an: von 11,0 Mio. € im ersten Quartal 2010 auf 16,9 Mio. € im vierten Quartal. Dies lag zum einen an der leichten Erhöhung des Zinsniveaus im Verlauf des Berichtsjahres und zum anderen an den wachsenden Kundenbareinlagen. Umsatzerlöse nach Segmenten Aktivierte Eigenleistungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung seit dem 1. Januar 2010 nicht mehr gesondert als Ertrag ausgewiesen. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit internen Entwicklungstätigkeiten angefallen sind, umfassen seitdem nur noch nicht aktivierbare Beträge. Die Änderung bedeutet einen Rückgang der Gesamterlöse und der Kosten um jeweils rund 40 Mio. € im Jahr 2010 und ist damit ergebnisneutral. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen von 130,6 Mio. € im Jahr 2009 auf 61,0 Mio. € im Berichtsjahr zurück. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch einen Sondereffekt in Höhe von 66,7 Mio. €; er ist im vierten Quartal 2009 im Rahmen der Beendigung einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung mit Kapitalbildung entstanden. Die Gesamtkosten der Gesellschaft inklusive Abschreibung und Wertminderungsaufwand enthalten außerordentliche Effekte aus der Überprüfung von Vermögenswerten auf Wertminderung im Rahmen der jährlich durchgeführten Wertminderungstests, darunter als wesentlichster Posten der Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der ISE in Höhe von 453,3 Mio. €. Das strikte Kostenmanagement im Unternehmen wirkte sich positiv auf die Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse aus. Diese lagen zwar im Berichtsjahr um 4 Prozent über denen des Vorjahres (2009: 1.647,1 Mio. €); bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand und Kosten für Effizienzprogramme lagen die Gesamtkosten allerdings mit 1.147,1 Mio. € um 8 Prozent unter denen des Vorjahres. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist der Personalaufwand. Er stieg 2010 auf 502,0 Mio. €, was auf Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 101,5 Mio. € zurückzuführen ist. Bereinigt um diesen Sondereffekt ging der Personalaufwand gegenüber 2009 um 2 Prozent auf 400,5 Mio. € zurück. Der leichte Rückgang erklärt sich u. a. aus den höheren Abfindungen im Vorjahr und der durchschnittlich niedrigeren Mitarbeiterzahl im Berichtsjahr. Der überwiegende Teil der ausgeschiedenen Mitarbeiter hat die Gruppe im vierten Quartal verlassen, sodass sich der Kostensenkungseffekt erst in den Folgejahren in vollem Umfang einstellen wird. Eine gegenläufige Wirkung auf die Personalkosten im Geschäftsjahr 2010 hatten die erstmals erfassten Löhne und Gehälter für Mitarbeiter der STOXX Ltd. Geschäftszahlen der Gruppe Deutsche Börse scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Veränderung % 2010 (bereinigt)1) Mio. € 2009 (bereinigt)1) Mio. € Veränderung (bereinigt) % Umsatzerlöse 2.106,3 2.061,7 2 2.106,3 2.061,7 2 Gesamtkosten 1.711,1 1.647,1 4 1.147,1 1.245,2 - 8 EBIT 527,8 637,8 - 17 1.091,0 1.039,7 5 Konzern-Jahresüberschuss 417,8 496,1 - 16 721,5 690,2 5 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 2,25 2,67 - 16 3,88 3,71 5 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 2,24 2,67 - 16 3,87 3,70 5 1) Bereinigt um ISE-Wertminderungsaufwand (2010: 453,3 Mio. €; 2009: 415,6 Mio. €) und Kosten für Effizienzprogramme (2010: 110,7 Mio. €; 2009: –13,7 Mio. €) Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor ist die aktienbasierte Vergütung: Der Kurs der Deutsche Börse-Aktie sank im Berichtsjahr um 11 Prozent. Die Aktie fiel somit stärker als der für das Aktienoptionsprogramm relevante Referenzindex STOXX® Europe 600 Technology. Entsprechend ging der Gesamtaufwand für die Aktienoptions- und Aktientantiemeprogramme des Vorstands und der leitenden Angestellten der Deutsche Börse AG sowie deren Tochterunternehmen im Berichtsjahr auf 10,1 Mio. € zurück (2009: 13,5 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf den niedrigeren Aktienkurs der Aktie der Deutsche Börse AG am 31. Dezember 2010 im Vergleich zum Jahresende 2009 zurückzuführen. Der Aufwand für die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme der Gruppe Deutsche Börse sank im Berichtsjahr auf 2,9 Mio. € (2009: 5,6 Mio. €). Für den Group Share Plan (GSP), der sich an Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse (ohne ISE) richtet, wurde im Berichtsjahr mit 1,0 Mio. € deutlich weniger aufgewendet als im Vorjahr (2009: 2,3 Mio. €). Dies liegt im Wesentlichen an der Aussetzung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms 2010. Zudem stehen nur noch Optionen der Tranchen 2005 und 2006 aus. Für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der ISE wurden im Berichtsjahr insgesamt 1,9 Mio. € aufgewendet (2009: 3,5 Mio. €). Der Aufwand entfiel ausschließlich auf die Tranchen der Jahre 2007 bis 2009, da die Tranche 2010 ausgesetzt wurde. Der Rückgang liegt neben der niedrigeren Anzahl an Bezugsrechten in positiven Währungseffekten begründet. Weitere Informationen zur aktienbasierten Vergütung sind ausführlich in Erläuterung 45 des Konzernanhangs dargestellt. Gesamtkostenüberblick scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Veränderung % Volumenabhängige Kosten 210,9 250,3 - 16 Personalaufwand 502,0 394,3 27 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 583,5 569,1 3 Sonstige betriebliche Aufwendungen 414,7 433,4 - 4 Gesamt 1.711,1 1.647,1 4 Gesamt ohne ISE-Wertminderung und Kosten für Effizienzprogramme 1.147,1 1.245,2 - 8 Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf 12,2 Mio. € (2009: –4,8 Mio. €). Es wird im Wesentlichen erreicht durch die Scoach Holding S.A., die Direct Edge Holdings, LLC und die European Energy Exchange AG. Der positive Beitrag dieser Gesellschaften wurde durch Abschreibungen kleinerer Beteiligungen, wie etwa des Anteils, den die ISE an der Ballista Securities, LLC hält, leicht reduziert. Trotz ihrer leicht verbesserten Umsatzerlöse und eines strikten Kostenmanagements konnte die Gruppe Deutsche Börse die Sondereffekte aus der ISE-Wertminderung und den Effizienzprogrammen nicht komplett kompensieren. So blieb das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtsjahr mit 527,8 Mio. € um 17 Prozent hinter dem des Vorjahres zurück (2009: 637,8 Mio. €). Ohne die ISE-Wertminderung und die Kosten für Effizienzprogramme erzielte die Gruppe ein EBIT von 1.091,0 Mio. €; das entspricht einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Segment Xetra Das Segment Xetra erzielt den Großteil seiner Umsatzerlöse aus dem Handel und Clearing von Wertpapieren des Kassamarktes. Zu diesen zählen Aktien deutscher und internationaler Emittenten, festverzinsliche Wertpapiere, Indexfonds und Anteile an aktiv gemanagten Publikumsfonds. Hauptakteure auf den Plattformen der Deutschen Börse sind institutionelle Anleger und andere professionelle Marktteilnehmer. Wichtigster Umsatzträger mit 48 Prozent waren im vergangenen Jahr die Erlöse aus dem Handel auf den Plattformen der Gruppe Deutsche Börse (Xetra, Präsenzhandel). Hinzu kam der von der Eurex Clearing AG betriebene zentrale Kontrahent für Aktien (Central Counterparty, CCP) mit 17 Prozent, dessen Umsatzerlöse maßgeblich von der Handelsaktivität auf Xetra beeinflusst werden. IT-Umsatzerlöse, die mit Wirkung zum 1. Januar 2010 dem Segment Xetra zugewiesen wurden, sowie Koope-rations- und Listingerlöse sind in einer Position „Sonstige“ zusammengefasst (in Summe 27 Prozent der Umsatzerlöse). Die Kooperationserlöse setzen sich überwiegend aus dem Systembetrieb für die Irish Stock Exchange, die Wiener Börse und die Bulgarian Stock Exchange zusammen. Die Listingerlöse wurden in erster Linie durch die bestehende Notierung von Unternehmen und Neuzulassungen generiert. Die Anbindungserlöse (Connectivity) machen 8 Prozent der Umsatzerlöse aus und werden für das Geschäftsjahr 2010 erstmals separat ausgewiesen. EBIT und Profitabilität nach Segmenten scroll 2010 2009 EBIT Mio. € EBIT- Marge % EBIT Mio. € EBIT- Marge % Xetra 105,1 40 140,3 48 Eurex - 4,6 - 1 9,1 1 Clearstream 299,3 39 367,9 50 Market Data & Analytics 128,0 57 120,5 64 Gesamt 527,8 25 637,8 31 scroll 2010 2009 EBIT (bereinigt)1) Mio. € EBIT- Marge (bereinigt)1) % EBIT (bereinigt)1) Mio. € EBIT- Marge (bereinigt)1) % Xetra 128,0 49 139,8 48 Eurex 480,8 56 424,1 51 Clearstream 344,8 45 355,4 48 Market Data & Analytics 137,4 61 120,4 64 Gesamt 1.091,0 52 1.039,7 50 1) Bereinigt um ISE-Wertminderungsaufwand (2010: 453,3 Mio. €; 2009: 415,6 Mio. €) und Kosten für Effizienzprogramme (2010: 110,7 Mio. €; 2009: –13,7 Mio. €) Mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 wurde die zuvor voll in den Konzernabschluss einbezogene Scoach Holding S.A. entkonsolidiert. Sie wird seitdem als Gemeinschaftsunternehmen der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG eingestuft. Der Geschäftserfolg aus dem Handel von Zertifikaten und Optionsscheinen wird seitdem im Beteiligungsergebnis der beiden Partner ausgewiesen. Dagegen wurde die Tradegate Exchange GmbH im Berichtsjahr voll in den Konzernabschluss einbezogen, nachdem die Deutsche Börse mit Wirkung zum 8. Januar 2010 eine Mehrheitsbeteiligung an dieser Gesellschaft erworben hatte. Umsatzerlöse im Segment Xetra Das wirtschaftliche Umfeld war im Berichtsjahr insgesamt freundlicher als 2009. Der Aufschwung erhöhte die Nachfrage institutioneller und privater Anleger nach Handelsdienstleistungen des Segments Xetra. Vor allem das zweite Quartal stach im Jahresverlauf heraus, als die hohen Staatsdefizite in einigen Ländern im Euroraum und der damit verbundene Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar für heftige Marktbewegungen an den Kapitalmärkten sorgten und zu deutlich höheren Handelsvolumina gegenüber der Vorjahresperiode führten. Durch die Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. gingen die Umsatzerlöse im Segment Xetra auf 262,3 Mio. € (2009: 292,1 Mio. €) zurück. Bereinigt um die Entkonsolidierung stiegen die Umsatzerlöse allerdings um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und spiegeln somit die positive Entwicklung der Handelsvolumina wider. Im elektronischen Xetra-Handel nahm die Zahl der Handelsabschlüsse gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 189,4 Mio. zu (2009: 167,3 Mio.). Das Handels-volumen auf Xetra (gemessen am Orderbuchumsatz in Einfachzählung) erhöhte sich im Berichtsjahr um 17 Prozent auf 1.236,9 Mrd. € (2009: 1.060,6 Mrd. €). Der durchschnittliche Wert einer Transaktion auf Xetra lag mit 13,1 T € leicht über dem des Vorjahres (2009: 12,7 T €). Bei den DAX-Werten hat sich der Marktanteil der Deutschen Börse im institutionellen Bereich bei rund 70 Prozent stabilisiert. 47 Prozent (66 Prozent) des Handelsumsatzes auf Xetra entfielen auf die 10 (bzw. 20) Marktteilnehmer mit dem höchsten Orderbuchvolumen. Der in dieser Hinsicht größte Teilnehmer hatte einen Marktanteil von 7 Prozent. Neben den institutionellen Investoren, die vorrangig auf Xetra aktiv sind, handelten auch die Privatanleger wieder etwas mehr als im Vorjahr. Im Präsenzhandel an der Börse Frankfurt lag das Handelsvolumen in Einfachzählung mit 61,4 Mrd. € um 2 Prozent über dem Vorjahreswert (2009: 60,0 Mrd. €). Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Tradegate Exchange GmbH baute die Deutsche Börse Anfang Januar 2010 ihr Angebot für Privatanleger konsequent aus. Die zuvor außerbörsliche Plattform Tradegate erhielt am 4. Januar 2010 den Status „Regulierter Markt“ im Sinne der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID). Mit verlängerten Handelszeiten und speziellen Ordertypen ist Tradegate eine besonders auf die Bedürfnisse von Privatanlegern ausgerichtete Handelsplattform. Sie erzielte 2010 ein Handelsvolumen von 17,8 Mrd. €. Dabei konnte sie ihren Anteil am Volumen der gehandelten Indexaktien im Jahresverlauf kontinuierlich steigern und ist mit einem Marktanteil von rund 33 Prozent die zweitgrößte deutsche Börse für Privatanleger – nach dem Parkett der Börse Frankfurt. Seit Ende September 2010 ist auch die dwpbank an Tradegate angebunden. Damit erhalten rund 1.600 Institute (darunter die Postbank, Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken) Zugang zu diesem Handelsplatz. Kassamarkt: Handelsvolumen in Einfachzählung scroll 2010 Mrd. € 2009 Mrd. € Veränderung % Xetra 1.236,9 1.060,6 17 Präsenzhandel1) 61,4 60,0 2 Tradegate 17,8 - - 1) Ohne Zertifikate und Optionsscheine Mit „Xetra International Market“ (XIM) hatte die Gruppe Deutsche Börse im November 2009 ein neues Segment für den Handel von europäischen Bluechips auf Xetra gestartet. Xetra-Teilnehmer können europäische Bluechips über XIM handeln, über die Eurex Clearing AG verrechnen lassen und die Geschäfte im jeweiligen Heimatmarkt abwickeln. Im Berichtsjahr baute Xetra das XIM-Produktangebot um die Bluechips weiterer europäischer Länder aus. Die Entgeltmodelle im Kassamarkt berücksichtigen sowohl das Handelsvolumen als auch die Anzahl der Handelsaufträge. Die Entgelte werden pro ausgeführte Order und abhängig vom Orderwert berechnet. Dabei hat der Orderwert aufgrund der Preisstruktur ein größeres Gewicht für den Gesamtumsatz des Segments. Zum 1. Dezember 2010 halbierte Xetra das fixe Clearingentgelt für Xetra-Transaktionen. Zudem profitieren Kunden von einem erweiterten Rabattmodell, wonach das fixe Transaktionsentgelt für Teilnehmer mit hohen Handelsvolumina weiter abnimmt und auch das variable Transaktionsentgelt um bis zu 50 Prozent sinkt. Das Entgelt für die nach Aufrechnung erfolgende Belieferung von Nettopositionen (Delivery Management Fee) wird um 50 Prozent angehoben, um dem damit verbundenen Abwicklungsaufwand Rechnung zu tragen. Weil das neue Preismodell die Handels- und Clearingaktivität stimuliert, erwartet die Deutsche Börse einen weitgehend neutralen Effekt auf den gesamten Umsatz des Xetra-Segments. Mit 162,7 Mio. € lagen die operativen Kosten des Segments – bedingt durch die Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 22,9 Mio. € – leicht über denen der Vorjahresperiode (2009: 161,8 Mio. €). Aufgrund der konsolidierungsbedingt niedrigeren Umsatzerlöse ging das EBIT auf 105,1 Mio. € zurück (2009: 140,3 Mio. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Xetra scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 (bereinigt)1) Mio. € 2009 (bereinigt)1) Mio. € Umsatzerlöse 262,3 292,1 262,3 292,1 Gesamtkosten 173,2 187,6 150,3 188,1 Operative Kosten 162,7 161,8 139,8 162,3 EBIT 105,1 140,3 128,0 139,8 1) Bereinigt um Effekte der seit 2007 aufgelegten Effizienzprogramme in Höhe von –22,9 Mio. € (2009: 0,5 Mio. €) Die Deutsche Börse geht davon aus, dass sich der Handel weiter beschleunigen wird und immer mehr automatisierte Handelssysteme zum Einsatz kommen werden (algorithmischer Handel). Durch technische Neuerungen und Verbesserungen schafft sie die Voraussetzungen dafür, dass international agierende Algotrader möglichst optimale Bedingungen vorfinden. Mit dem Xetra Release 11.0, das im Juni 2010 startete, wurde die Schnittstelle Enhanced Transaction Solution erweitert. Über diese Schnittstelle werden seitdem Orderinformationen in Echtzeit an die Teilnehmer versandt. Außerdem wurde die Verarbeitungszeit der so genannten „non-persistent“ Orders verkürzt. Diese Orders sind geschwindigkeitsoptimiert: Sie werden nicht dauerhaft in den Börsensystemen gespeichert. Non-persistent Orders von Handelsteilnehmern mit den effizientesten Anbindungen können seitdem in durchschnittlich unter 1 Millisekunde verarbeitet werden – 50 Prozent schneller als zuvor. Vor mehr als zehn Jahren startete die Deutsche Börse den Handel von börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) auf Xetra in einem eigenen Segment (XTF®). ETFs kombinieren die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Risikostreuung eines Fonds. Sie bilden ganze Märkte oder Sektoren in einem Produkt ab, werden genauso liquide und effizient wie Aktien über die Börse gehandelt und sind ohne Ausgabeaufschläge zu niedrigen Transaktionskosten zu erwerben. Seit ihrem Start in Europa wachsen Zahl und verwaltetes Vermögen der ETFs kontinuierlich. Zum 31. Dezember 2010 waren an der Deutschen Börse 759 ETFs gelistet (2009: 547 ETFs), die Zahl der Emittenten stieg im Jahresverlauf 2010 auf 18 (2009: 12), und das von ihnen über ETFs verwaltete Vermögen belief sich auf 159,0 Mrd. € (2009: 120,5 Mrd. €). Das XTF-Segment der Deutschen Börse steigerte seinen Handelsumsatz im Berichtsjahr um 17 Prozent auf 153,9 Mrd. € (2009: 131,3 Mrd. €) und konnte sich damit als europäischer Marktführer behaupten. Die am meisten gehandelten ETFs basieren auf den europäischen Aktienindizes von STOXX und auf dem deutschen Bluechip-Index DAX. Seit Mai 2010 haben Anleger zusätzlich die Möglichkeit, Optionen auf ETFs in ihre Handelsstrategien einzubeziehen oder ihre Investments mit diesen abzusichern. Ebenfalls ausgebaut hat die Deutsche Börse ihr Angebot bei Exchange Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs). ETCs bilden die Wertentwicklung von einzelnen Rohstoffen oder ganzen Rohstoffsektoren wie Energie, Agrarrohstoffe und Edelmetalle ab. ETNs sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung von zugrunde liegenden Referenzindizes außerhalb des Rohstoffsektors nachbilden. Das erfolgreichste Produkt bei den ETCs ist Xetra-Gold®, eine von der Deutsche Börse Commodities GmbH emittierte Inhaberschuldverschreibung. Inflationssorgen und die Suche nach einem „sicheren Hafen“ für die Geldanlage haben insbesondere in der ersten Jahreshälfte die Nachfrage nach Gold geschürt und den Goldbestand im Tresor der Gruppe Deutsche Börse wachsen lassen: Zum 31. Dezember verwahrte die Deutsche Börse hier 49,8 Tonnen Gold (2009: 36,1 Tonnen) – das entspricht bei einem Goldpreis von 34,39 € pro Gramm (Schlusskurs vom 31. Dezember 2010) einem Wert von rund 1,7 Mrd. € (2009: 885,5 Mio. €). Der Orderbuchumsatz von Xetra-Gold auf der Handelsplattform Xetra belief sich 2010 auf 2,3 Mrd. € (2009: 1,5 Mrd. €), der Marktanteil am Orderbuchumsatz im Segment der ETCs lag bei 33 Prozent. Seit dem Sommer 2010 ist Xetra-Gold nach Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Österreich auch zum öffentlichen Vertrieb in Großbritannien und den Niederlanden zugelassen. Im Listinggeschäft verzeichnete die Deutsche Börse im Berichtsjahr 172 Erstnotizen. Der Anteil ausländischer Listings belief sich auf rund 78 Prozent und unterstreicht die Internationalisierung der Listingplattform der Deutschen Börse. Im November nahm mit der IBS Group Holding Ltd. das erste russische Unternehmen seine Notierung im General Standard der Deutschen Börse auf. Das Platzierungsvolumen lag 2010 insgesamt bei rund 2,7 Mrd. €; der größte Börsengang war der von Kabel Deutschland mit einem Volumen von 760 Mio. €. Zunehmend internationaler wird auch das Netzwerk der an Xetra angebundenen Handelshäuser. Anfang Dezember wurde der elektronische Wertpapierhandel der Ljubljana Stock Exchange auf das paneuropäische Xetra-Handelssystem der Deutschen Börse umgestellt. Rund 30 neue Marktteilnehmer aus Slowenien haben seitdem die Möglichkeit, auf die rund 590.000 auf Xetra handelbaren Instrumente zuzugreifen. Die slowenische Börse wurde über die Wiener Börse an das Xetra-Netzwerk angebunden; letztere betreibt ihren Kassamarkt bereits seit 1999 mit Xetra. Gleiches gilt seit 2000 für die Irish Stock Exchange und seit 2008 für die Bulgarian Stock Exchange. Auch die Eurex-Tochtergesellschaft Eurex Bonds sowie die European Energy Exchange nutzen das Xetra-Handelssystem. Die Shanghai Stock Exchange verwendet Xetra als Basis ihres Anfang 2010 in Betrieb genommenen New Generation Trading System. Nach einem Beschluss des Börsenrats der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) wird der skontroführerbasierte Präsenzhandel im Mai 2011 – und damit früher als geplant – eingestellt. Von da an wird der Handel an der FWB ausschließlich über das Xetra-System laufen. Das vereinfacht die Infrastruktur für alle Marktteilnehmer und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Handelsplatzes Frankfurt. Internationale Marktteilnehmer, die an Xetra angebunden sind, haben künftig direkten Zugang zu allen an der Börse Frankfurt gehandelten Wertpapieren. Auf Xetra werden Spezialisten eingesetzt, die für ausreichend Liquidität im Handel sorgen. Auch wenn der skontroführerbasierte Präsenzhandel mit dem Xontro-System an der FWB eingestellt wird, bleibt der Handelssaal am Frankfurter Börsenplatz in Betrieb; dort werden die Xetra-Spezialisten präsent sein. Segment Eurex Wie im Kassamarkt hängt die Geschäftsentwicklung im Terminmarktsegment Eurex in erster Linie von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und dem Eigenhandel professioneller Marktteilnehmer ab. Deshalb setzen sich die Umsatzerlöse des Segments im Wesentlichen aus Transaktionsentgelten zusammen. Diese bestehen bei Eurex aus einem kombinierten Entgelt für den Handel und das Clearing der Kontrakte. Hauptumsatztreiber waren 2010, wie schon in den Vorjahren, die Aktienindexderivate mit einem Anteil von 44 Prozent an den Umsatzerlösen. Es folgten die Zinsderivate mit 21 Prozent, die US-Optionen der ISE mit 13 Prozent und die Aktienderivate mit 6 Prozent. Unter der Position „Sonstige“ (16 Prozent) werden u. a. Anbindungsentgelte, IT-Dienstleistungen und Umsatzerlöse der Tochtergesellschaften Eurex Bonds und Eurex Repo erfasst. Das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2010 zeigte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Vor diesem Hintergrund steigerte das Segment Eurex das mit den europäischen Produkten erzielte Kontraktvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Ausgelöst durch die Staatsverschuldung Griechenlands und einiger anderer europäischer Staaten, das gemeinschaftlich von der EU geschnürte Rettungspaket und den Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar erhöhte sich die Volatilität auf den Märkten insbesondere im zweiten Quartal signifikant und führte zu deutlich größeren Volumina beim Handel mit Wertpapieren und Derivaten. Der im ersten Halbjahr zu konstatierende Aufwärtstrend gegenüber dem Vorjahr setzte sich im zweiten Halbjahr fort, allerdings auf niedrigerem Niveau. Dies lag insbesondere an der geringeren Volatilität auf den Aktien- und Zinsmärkten, nachdem sich die oben beschriebenen Situationen wieder normalisiert hatten. Umsatzerlöse im Segment Eurex Insgesamt erzielte Eurex mit seinen europäischen Produkten ein Handelsvolumen von 1.896,9 Mio. Kontrakten, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2009: 1.687,2 Mio.). Die Umsatzerlöse des Segments stiegen um 2 Prozent auf 858,7 Mio. € (2009: 838,4 Mio. €). Die Produktgruppe mit den höchsten Handelsumsätzen blieben die europäischen Aktienindexderivate. Sie verbuchten einen leichten Anstieg auf 808,9 Mio. Kontrakte (2009: 800,1 Mio.). Mit Abstand am meisten handelten die Marktteilnehmer Kontrakte auf den EURO STOXX 50 (372,2 Mio. Futures und 284,7 Mio. Optionen). Aufgrund des wachsenden Geschäfts mit höher bepreisten Dividendenderivaten nahmen die Umsatzerlöse etwas stärker zu als die Kontraktvolumina. Starkes Wachstum erzielte Eurex in der Produktgruppe der europäischen Aktienderivate: Deren Handelsvolumen stieg um 21 Prozent auf 511,8 Mio. Kontrakte (2009: 421,3 Mio.). Die positive Entwicklung in dieser Produktgruppe wird maßgeblich getragen durch den signifikanten Anstieg des Handelsvolumens in Futures auf einzelne Aktien (Single-Stock Futures), das – von guten Unternehmensdaten befördert – im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent anstieg. Durch einen hohen Anteil von Block Trades, die über das Eurex®-System verrechnet werden und einer Entgeltobergrenze unterliegen, stiegen die Umsatzerlöse nicht so signifikant wie die Zahl der gehandelten Kontrakte. Die Teilnehmer an den Zinsmärkten rechnen seit geraumer Zeit damit, dass die Zentralbanken ihre Geldpolitik und damit das Zinsniveau anpassen. Entsprechend stiegen die an der Eurex gehandelten Kontraktvolumina in der Produktgruppe der Zinsderivate nachhaltig, nachdem sie im Zuge der Finanzkrise deutlich gesunken waren. Zudem führte die Entwicklung der Zinsspanne zwischen den Staatsanleihen der verschiedenen europäischen Länder zu einem höheren Absicherungsbedarf der Marktteilnehmer und ließ sie die Eurex-Zinsprodukte stärker nutzen als im Vorjahr. Im Berichtsjahr erzielte Eurex einen Zuwachs von 23 Prozent auf 574,8 Mio. Kontrakte (2009: 465,7 Mio.). Die Umsatzerlöse stiegen ungefähr in gleichem Umfang wie die Handelsumsätze. An der International Securities Exchange (ISE) war das Handelsvolumen in US-Optionen in einem von hohem Wettbewerb geprägten Umfeld wie erwartet Schwankungen unterworfen: Im Berichtsjahr handelten Marktteilnehmer mit 745,2 Mio. Kontrakten um 22 Prozent weniger als im Vorjahr (2009: 960,2 Mio.). Der Marktanteil der ISE in US-Aktienoptionen (bereinigt um Dividendengeschäfte) verringerte sich 2010 auf 22 Prozent (2009: 28 Prozent). Aufgrund dieser Entwicklung wurde bei der Überprüfung der im Rahmen der Akquisition der ISE erworbenen immateriellen Vermögenswerte ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 453,3 Mio. € für 2010 im Konzernabschluss erfasst, der jedoch nicht zahlungs-wirksam ist. Die Gründe für die Volumen- und Marktanteilsentwicklung sind vielschichtig: • In der zweiten Jahreshälfte 2009 musste die ISE auf Weisung der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) das Angebot von Ordertypen für den Abschluss von so genannten „crossing orders“ institutioneller Investoren einstellen. Dieser aktuelle regulatorische Status begünstigt Börsen mit Parketthandel, da sie das institutionelle Crossing-Geschäft der Marktteilnehmer besser bedienen können. Folglich ist das Crossing-Geschäft der ISE zu Börsen mit Parketthandel abgewandert. Die ISE arbeitet eng mit der SEC zusammen, um in diesem Punkt eine einheitliche Regulierung zu erreichen und erhielt am 24. Februar 2011 die Zulassung für diesen Ordertyp. • Dividendengeschäfte, die an einigen amerikanischen Optionsbörsen mit Parketthandel über Gebührenobergrenzen gefördert werden, sorgen für ein verzerrtes Bild des Handelsvolumens und der Marktanteile am US-Optionsmarkt. Die ISE bietet solche Anreize nicht an, da ihr Fokus auf profitables Geschäft gerichtet ist. • Veränderungen in der Eigentümerstruktur von Wettbewerbern der ISE führten zu Schwankungen des Marktanteils. Im Oktober 2009 kündigte die NYSE Euronext an, einen Teil des von ihr betriebenen Optionsmarktes Amex an führende Marktteilnehmer zu verkaufen (Remutualization). Die an dieser Transaktion beteiligten Unternehmen leiten seitdem ihre Orders an die Amex. Um diesen Effekt auszugleichen, wird die ISE ihren Fokus künftig noch stärker auf den Gewinn neuer Kunden sowie die Einführung zusätzlicher Produkte und Funktionalitäten richten. • Im zweiten Quartal 2010 kam es in der Branche zu weiteren Anpassungen der Entgeltmodelle. Um sich gegen diese neuen Modelle zu behaupten, führte die ISE ein angepasstes „maker-taker“-Entgeltmodell ein, das für Marktteilnehmer Anreize schafft, Liquidität bereitzustellen. In Summe wurden an den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse 2.642,1 Mio. Kontrakte im Jahr 2010 gehandelt (2009: 2.647,4 Mio.). Auf die 10 (bzw. 20) größten Teilnehmer mit dem höchsten Handelsvolumen bei europäischen Derivaten entfielen im Berichtsjahr 30 Prozent (49 Prozent) der gehandelten Kontrakte; der größte Marktteilnehmer hatte nach diesem Maßstab einen Marktanteil von 4 Prozent. Zum 1. Februar 2011 hat Eurex ein neues Preismodell für die europäischen Derivate eingeführt. Es bietet Preisanreize auf Basis der bereitgestellten Marktqualität, gewährt Volumenrabatte und sieht zusätzlich deutlich niedrigere Entgelte bei ausgewählten Produkten vor. Der Orderbuchhandel wird weiter gestärkt, um eine verbesserte Markttransparenz und Preisfindung zu erreichen. Hierfür werden die prozentual höchsten Rabatte den Market Makern gewährt, die den größten Beitrag zur Orderbuchqualität leisten. Sowohl bei Futures als auch bei Optionen bietet das neue Preismodell besondere Anreize für Teilnehmer mit hohem Handelsvolumen. Eurex erwartet mit der Einführung des neuen Preismodells steigende Handelsvolumina und somit einen insgesamt neutralen Effekt auf die Umsätze. Eurex Repo® konnte das Volumen sowohl im Euro-Markt als auch im GC Pooling®-Markt weiter ausbauen. Das durchschnittlich ausstehende Volumen stieg im Berichtsjahr um 16 Prozent auf 114,5 Mrd. € (2009: 98,6 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). Dabei erwies sich der besicherte Geldmarkt GC Pooling, den Eurex Repo gemeinsam mit Eurex Clearing und Clearstream betreibt, für die Marktteilnehmer als zuverlässiger Liquiditätspool. Das durchschnittlich ausstehende Volumen stieg hier um 25 Prozent auf 91,6 Mrd. € (2009: 73,0 Mrd. €, jeweils Einfachzählung). GC Pooling ermöglicht einen bilanzschonenden und anonymen Geldmarkthandel, bei dem so genannte standardisierte Collateral Baskets (eine Gruppe von Wertpapieren mit ähnlichen Qualitätsmerkmalen, wie der Emittentenbonität) gehandelt und über einen zentralen Kontrahenten (Eurex Clearing) verrechnet werden. Eurex Repo erzielt Umsatzerlöse mit Entgelten für den Handel und das Clearing der Repo-Geschäfte. Seit Ende Januar 2010 ist zudem der Zugang zu US-Dollar-Liquidität im neuen Segment USD GC Pooling möglich. Zum Jahresende hat Eurex die Effizienz im Sicherheitenmanagement weiter verbessert: Seit November können Kunden, die am GC Pooling-Handel bei Eurex Repo teilnehmen, GC Pooling-Sicherheiten auch dazu verwenden, ihre weiteren Besicherungspflichten bei Eurex Clearing zu erfüllen. Kontraktvolumina im Terminmarkt scroll 2010 Mio. Kontrakte 2009 Mio. Kontrakte Veränderung % Aktienindexderivate1) 808,9 800,1 1 Aktienderivate1) 511,8 421,3 21 Zinsderivate 574,8 465,7 23 Summe europäische Derivate (Eurex)2) 1.896,9 1.687,2 12 US-Optionen (ISE) 745,2 960,2 - 22 Summe Eurex und ISE2) 2.642,1 2.647,4 0 1) Die Dividendenderivate wurden den Aktienindex- und den Aktienderivaten zugeordnet. 2) Die Gesamtsumme weicht von der Summe der Einzelwerte ab, da diese weitere gehandelte Derivate wie ETF-, Volatilitäts-, Agrar-, Edelmetall- und Emissionsderivate enthält. Bei Eurex Bonds®, der internationalen Handelsplattform für Anleihen, stieg der Handelsumsatz im Jahr 2010 auf 101,6 Mrd. € in Einfachzählung (2009: 87,3 Mrd. €). Diese positive Entwicklung ist sowohl auf stark gestiegene Emissionsvolumina, u. a. in Deutschland, als auch auf den erhöhten Bedarf an besicherter Liquidität im Interbankenhandel zurückzuführen. Die operativen Kosten des Segments Eurex lagen 2010 wegen des im Vergleich zum Vorjahr um 37,7 Mio. € höheren Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der ISE und der Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 32,9 Mio. € bei 886,8 Mio. € (2009: 833,4 Mio. €). Als Folge des außerordentlichen Wertminderungseffekts belief sich das EBIT auf –4,6 Mio. € (2009: 9,1 Mio. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Eurex scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 (bereinigt)1) Mio. € 2009 (bereinigt)1) Mio. € Umsatzerlöse 858,7 838,4 858,7 838,4 Gesamtkosten 901,1 869,5 414,9 454,5 Operative Kosten 886,8 833,4 400,6 418,4 EBIT - 4,6 9,1 480,8 424,1 1) Bereinigt um Effekte der seit 2007 aufgelegten Effizienzprogramme in Höhe von –32,9 Mio. € (2009: 0,6 Mio. €) und ISE-Wertminderungsaufwand in Höhe von –453,3 Mio. € (2009: –415,6 Mio. €) Gemeinsam mit der European Energy Exchange (EEX) betreibt Eurex einen internationalen Markt für CO2-Emissionsrechte. Im Rahmen dieser Kooperation, die im Dezember 2007 startete, können Eurex-Teilnehmer über ihre bestehende Infrastruktur und einen vereinfachten Zulassungsprozess die an der EEX gelisteten CO2-Terminprodukte handeln. Seit November 2009 können Kunden der Terminbörse über ihren bestehenden Eurex-Zugang auch Stromderivate der EEX handeln. Im Berichtsjahr konnte die EEX Handelsumsatz und Marktanteil im Handel mit Emissionsrechten signifikant erhöhen. Dies lag im Wesentlichen an der Einführung eines neuen EUA-Futures für die dritte europäische Emissionshandelsperiode sowie an der Verlängerung der börslichen Handelszeiten für CO2-Futures. Das Ergebnis aus dem assoziierten Unternehmen EEX beläuft sich auf 4,0 Mio. € und wird im Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Um die Zusammenarbeit mit der EEX zu vertiefen, beabsichtigt die Eurex Zürich AG die Übernahme der von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gehaltenen Anteile an der EEX. Sie hat mit der LBBW bereits eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Die Transaktion bedarf der Zustimmung des Bundeskartellamts, des Verwaltungsrats der Eurex Zürich AG sowie weiterer interner Gremien und des EEX-Aufsichtsrats. Zum 31. Dezember 2010 hielt Eurex eine Beteiligung von 35,2 Prozent an der EEX und würde bei Übertragung der LBBW-Anteile von 23,0 Prozent die EEX mehrheitlich kontrollieren. Bezüglich der aktuellen Entwicklung wird auf den Nachtragsbericht verwiesen. Neue Produkte geben Marktteilnehmern Impulse für Investitions-, Absicherungs- und Arbitragestrategien und können dadurch zusätzliches Handelsvolumen generieren. Im Berichtsjahr führte Eurex u. a. verschiedene Aktienindex-, ETF-, Dividenden-, Volatilitäts- und Rohstoffderivate sowie einen Future auf kurzfristige italienische Staatsanleihen ein. Dass neue Produkte nicht nur das Portfolio erweitern, sondern auch einen substanziellen Wertbeitrag leisten können, belegt das Beispiel der Dividendenderivate. Im Sommer 2008 starteten sie als neue Anlageklasse; anschließend hat Eurex die Produktgruppe kontinuierlich ausgebaut. 2010 verzeichneten die Dividendenderivate insgesamt ein anhaltend starkes Wachstum und erzielten ein Kontraktvolumen von 4,5 Mio. (2009: 2,5 Mio.). Dabei trugen Indexdividendenderivate rund 3 Prozent zu den Umsatzerlösen in der Produktgruppe der Aktienindexderivate bei. Bei der Einführung neuer Produkte setzt Eurex neben der Eigenentwicklung auch auf Kooperationen mit Partnerbörsen wie der Korea Exchange (KRX), der Bombay Stock Exchange (BSE) und der Singapore Exchange (SGX). Seit dem vergangenen Jahr haben Eurex-Teilnehmer beispielsweise Zugang zu Derivaten auf die Bluechip-Indizes der KRX und der BSE – KOSPI 200 und SENSEX. An der SGX wurden erstmals Derivate auf den EURO STOXX 50 Index gelistet. Die Zahl der an das Eurex-Netzwerk direkt angeschlossenen Marktteilnehmer war im Berichtsjahr konstant. Im asiatisch-pazifischen Raum, wo das Eurex-Geschäft stetig an Bedeutung gewinnt, baute Eurex das Distributionsnetzwerk aus. So konnte Eurex Teilnehmer aus China und Japan indirekt über Hongkong bzw. Singapur und aus Taiwan direkt an sein Netzwerk anbinden. Zum Jahresende handelten 18 Mitglieder aus dem asiatisch-pazifischen Raum an Eurex. Das auf diese Teilnehmer entfallende Handelsvolumen stieg im Berichtsjahr um 30 Prozent. Zudem setzte die Terminbörse ihre Initiative „Trader Development Program“ fort: Händler können – statt direkt Eurex-Mitglied zu werden – auch die Orderrouting-Systeme bestehender Teilnehmer nutzen. Im vergangenen Jahr konnte Eurex dadurch weltweit über 260 neue Händler gewinnen. Damit waren im Rahmen des Programms zum Ende des Berichtsjahres mehr als 600 von über 8.500 zugelassenen Händlern über Orderrouting-Systeme an Eurex angebunden. Mit innovativer Technologie leistet Eurex über ihr Clearinghaus einen wesentlichen Beitrag zum effektiven Risikomanagement ihrer Kunden. So verrechnet Eurex Clearing bereits seit Juni 2009 die offenen Positionen im Derivatehandel in Echtzeit. Seit März 2010 stellt das Clearinghaus die so ermittelten Risikodaten Clearingteilnehmern auch in Echtzeit über die „Enhanced Risk Solution“ zur Verfügung. Diese optionale Schnittstelle ist für alle Anlageklassen und Produkte sämtlicher angebundener Börsen und Handelsplattformen verfügbar. Teilnehmer können untertägig ihre Risikoüberwachung, ihre Risikokontrolle und ihr Treasury Management für bei Eurex Clearing bestehende Positionen optimieren. Im November wurde dieses Angebot um „Advanced Risk Protection“ erweitert: Clearingteilnehmer können mit dieser Funktion individuelle Risikolimits definieren, die automatisch überprüft werden. Auf Basis dieser innovativen Lösungen haben Eurex-Teilnehmer jederzeit Transparenz und eine präzise Kontrolle über alle offenen Positionen und die damit verbundenen Handelsrisiken. Seit dem 26. April 2010 betreibt die Wiener Börse AG ihren Terminmarkt auf dem Eurex-System und ersetzt damit das bisher genutzte System von Nasdaq OMX. Die Wiener Börse erwartet durch den Wechsel auf Eurex eine Zunahme der Liquidität an ihrem Terminmarkt. Bereits seit 1999 kooperiert die Wiener Börse mit der Deutschen Börse und nutzt das Handelssystem Xetra für ihren Kassamarkt. Die Umstellung auf das Eurex-System im Terminmarkt und die damit verbundene Ausweitung der Zusammenarbeit unterstreicht den Erfolg dieser Kooperation. Segment Clearstream Clearstream stellt die dem Handel nachgelagerte Infrastruktur für den internationalen Eurobond-Markt sowie die deutsche Wertpapierbranche bereit. Zudem erbringt Clearstream Dienstleistungen für das Management von Wertpapieren aus 49 Märkten weltweit. Das Verwahrgeschäft (Custody) lieferte mit 59 Prozent den größten Beitrag zu den Umsatzerlösen von Clearstream. Die Umsatzerlöse im Verwahrgeschäft werden im Wesentlichen durch den Wert der verwahrten Wertpapiere (internationale und inländische) bestimmt – über ihn definieren sich die Depotentgelte. Das Abwicklungsgeschäft (Settlement) zeichnete für 16 Prozent der Umsatzerlöse von Clearstream verantwortlich. Es hängt stark von der Zahl der internationalen und im Inland durchgeführten Abwicklungstransaktionen ab, die Clearstream über börsliche und außerbörsliche (OTC-)Handelsplätze durchführt. Die Umsatzerlöse aus der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) – hierzu zählen die Bereiche Triparty Repo, GC Pooling, Wertpapierleihe und Management von Wertpapiersicherheiten (Collateral Management) – steuerten 9 Prozent zu den Umsatzerlösen des Segments bei. Sonstige Dienstleistungen wie Connectivity, Reporting und IT-Dienstleistungen hatten einen Anteil an den Umsatzerlösen von 16 Prozent. Zusätzlich zu den Umsatzerlösen erzielt Clearstream Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft für die meist über Nacht gehaltenen Kundenbareinlagen. Im Berichtsjahr konnte Clearstream die Umsatzerlöse in fast allen Geschäftsbereichen steigern, teilweise aufgrund des wieder günstigeren Marktumfelds und teilweise aufgrund des Markterfolgs neuer Dienstleistungen. So stiegen die Umsatzerlöse um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 760,7 Mio. € (2009: 742,7 Mio. €). Umsatzerlöse im Segment Clearstream Im Verwahrgeschäft nahm der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere 2010 um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 10,9 Bio. € (2009: 10,3 Bio. €) zu. Im Dezember 2010 stieg der Wert des im Kundenauftrag verwahrten Vermögens auf das neue Allzeithoch von 11,3 Bio. €. Der Wert des Verwahrvolumens erhöhte sich sowohl bei den internationalen als auch bei den inländischen Wertpapieren. Aufgrund des anhaltenden organischen Wachstums im internationalen Anleihegeschäft und Marktanteilsgewinnen steigerte Clearstream den durchschnittlichen Wert des verwahrten Vermögens um 7 Prozent auf 5,8 Bio. € (2009: 5,4 Bio. €). Der durchschnittliche Wert der verwahrten inländischen Wertpapiere stieg um 4 Prozent auf 5,1 Bio. € (2009: 4,9 Bio. €). Die Höhe des Verwahrvolumens wird im Wesentlichen vom Marktwert der auf dem deutschen Kassamarkt gehandelten Aktien, Fonds und strukturierten Produkte bestimmt, der sich im Berichtsjahr erholt hatte. Als Konsequenz der positiven Entwicklungen stiegen die Umsatzerlöse im Verwahrgeschäft 2010 um 2 Prozent auf 451,8 Mio. € (2009: 441,1 Mio. €). Die Zahl der von Clearstream durchgeführten Abwicklungstransaktionen nahm im Geschäftsjahr 2010 zweistellig um 14 Prozent auf 116,4 Mio. zu (2009: 102,0 Mio.). Der Grund für diese Zunahme der Abwicklungsvolumina ist die wieder höhere Handelsaktivität der Marktteilnehmer. Die Zahl internationaler Transaktionen stieg um 21 Prozent auf 37,1 Mio. (2009: 30,6 Mio.); dabei handelte es sich zu 74 Prozent um außerbörsliche Transaktionen, 26 Prozent waren Börsentransaktionen. Allerdings wuchs die Zahl der erfüllten Geschäfte im börslichen Handel stärker (plus 31 Prozent gegenüber 2009) als im außerbörslichen (plus 18 Prozent gegenüber 2009). Im inländischen deutschen Markt stiegen die Abwicklungstransaktionen um 11 Prozent auf 79,3 Mio. (2009: 71,4 Mio.). Hier ist die Aufteilung zwischen börslichem und außerbörslichem Geschäft umgekehrt: 67 Prozent waren Börsentransaktionen und 33 Prozent außerbörsliche Transaktionen. Wie im internationalen Geschäft legten die börslichen Transaktionen im Berichtsjahr jedoch stärker zu (plus 14 Prozent) als die außerbörslichen (plus 6 Prozent), vor allem aufgrund der wieder höheren Handelsaktivität deutscher Privatanleger. Trotz der deutlich höheren Abwicklungsaktivität stiegen die Umsatzerlöse in diesem Geschäftsbereich 2010 nur um 4 Prozent auf 118,4 Mio. € (2009: 114,2 Mio. €). Hauptursachen hierfür waren der niedrigere Anteil von Transaktionen auf höher bepreisten externen Verbindungen sowie die Senkung der Preise für die Abwicklung von deutschen Wertpapieren zum 1. Juli 2009. Zum Wachstum im Abwicklungs- und Verwahrgeschäft hat auch der Erfolg der Investment Funds Services beigetragen. Im Berichtsjahr verarbeitete Clearstream 5,1 Mio. Transaktionen, ein Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2009: 3,9 Mio.). Der Wert des im Kundenauftrag verwahrten Vermögens im Bereich Investment Funds Services erreichte im Dezember 2010 mit 212,4 Mrd. € einen neuen Rekordstand – ein Anstieg von 34 Prozent gegenüber Dezember 2009 (158,1 Mrd. €). In der globalen Wertpapierfinanzierung nahm das durchschnittlich ausstehende Volumen stark zu. Im zurückliegenden Geschäftsjahr betrugen die durchschnittlichen monatlichen Außenstände 521,6 Mrd. € (2009: 483,6 Mrd. €), ein Plus von 8 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Außenständen des Vorjahres. Auch in diesem Geschäftsbereich erreichte Clearstream im Dezember 2010 mit einem durchschnittlich ausstehenden Volumen von 572,4 Mrd. € einen neuen Rekordstand. Dieses Wachstum reflektiert die zunehmende Bedeutung besicherter Finanzierungen und den anhaltenden Trend, Sicherheiten in zentralen, internationalen Liquiditätspools zu bündeln. Die Dienste zur Sicherheitenverwaltung (Collateral Management Services) haben erheblich zu den Umsatzerlösen und zum Wachstum des ausstehenden Volumens beigetragen. Zum Beispiel verzeichnete der gemeinsam mit Eurex angebotene GC Pooling-Service mit einem Tagesdurchschnitt bei den Außenständen von 91,6 Mrd. € im Berichtsjahr eine weiterhin starke Zunahme des ausstehenden Volumens um 25 Prozent (2009: 73,0 Mrd. €). Die Umsatzerlöse im GSF-Geschäft gingen im Berichtsjahr trotz des allgemeinen Volumenanstiegs in der Wertpapierleihe um 1 Prozent auf 68,1 Mio. € zurück (2009: 68,6 Mio. €), vor allem infolge des im ersten Halbjahr zu beobachtenden Rückgangs der Marktpreise für die als Sicherheiten hinterlegten Wertpapiere. An deren Höhe bemessen sich die Umsatzerlöse von Clearstream in diesem Bereich. Betrachtet man das zweite Halbjahr für sich, ergibt sich jedoch eine Umkehr dieses Trends. Auch aufgrund der deutlich höheren Volumina im Wertpapierleihegeschäft (Automated Securities Lending, ASLplus und Lending Management System) sowie bei Collateral Management-Dienstleistungen stiegen die Umsatzerlöse in der zweiten Jahreshälfte um 7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Die durchschnittlichen Kundenbareinlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 6.933 Mio. € (2009: 6.369 Mio. €). Trotz höherer durchschnittlicher Barguthaben verringerten sich die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream um 39 Prozent auf 59,4 Mio. € (2009: 97,4 Mio. €). Der Rückgang ist auf das extrem niedrige Niveau bei den kurzfristigen Zinsen, das Auslaufen von Zinssicherungsgeschäften im Jahr 2009 sowie die Endfälligkeit von längerfristigen Anlagen im Berichtsjahr zurückzuführen. Kennzahlen des Segments Clearstream scroll Verwahrung (Custody) 2010 Mrd. € 2009 Mrd. € Veränderung % Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschnitt) 10.897 10.346 5 international 5.819 5.409 8 Inland 5.078 4.937 3 scroll Abwicklung (Settlement) Mio. Mio. % Wertpapiertransaktionen 116,4 102,0 14 international 37,1 30,6 21 Inland 79,3 71,4 11 scroll Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) Mrd. € Mrd. € % Monatlicher Durchschnitt 521,6 483,6 8 scroll Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand Mio. Mio. % Insgesamt 6.933 6.369 9 Euro 2.264 2.186 4 US-Dollar 3.288 2.833 16 andere Währungen 1.381 1.350 2 Die operativen Kosten des Segments nahmen im Berichtsjahr bedingt durch Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 45,5 Mio. € auf 375,0 Mio. € zu (2009: 343,2 Mio. €). Zudem hatte Clearstream im Jahr 2009 niedrigere Personalkosten durch die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von rund 14,3 Mio. €, die ursprünglich im Zusammenhang mit der Verlagerung von Geschäftsbereichen nach Prag gebildet worden waren. Die Kosten für Effizienzprogramme führten zusammen mit der Abnahme der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft zu einem Rückgang des EBIT des Segments Clearstream im Berichtsjahr auf 299,3 Mio. € (2009: 367,9 Mio. €). Wesentliche Kennzahlen Segment Clearstream scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 (bereinigt)1) Mio. € 2009 (bereinigt)1) Mio. € Umsatzerlöse 760,7 742,7 760,7 742,7 Gesamtkosten 540,1 511,1 494,6 523,6 Operative Kosten 375,0 343,2 329,5 355,7 EBIT 299,3 367,9 344,8 355,4 1) Bereinigt um Effekte der seit 2007 aufgelegten Effizienzprogramme in Höhe von –45,5 Mio. € (2009: 12,5 Mio. €) Die Abwicklung und Verwahrung von Eurobonds stellt das Hauptgeschäftsfeld von Clearstream dar. Auch wenn sich die Landschaft sowohl im Handel als auch im Nachhandelsgeschäft in den letzten Jahren nachhaltig verändert hat, ist und bleibt es das Ziel von Clearstream, den Nachhandelsbereich so einfach wie möglich zu gestalten. Erreicht wird dies, indem Kunden ein komplettes Dienstleistungsangebot aus einer Hand zur Verfügung gestellt wird. Clearstream wird die neu entstehende Marktinfrastruktur in Europa, z. B. im Kontext von TARGET2-Securities (T2S), für sich nutzen und seine Wettbewerbsfähigkeit im Geschäft mit grenzüberschreitenden Wertpapiertransaktionen – mit Hilfe einer höheren Interoperabilität und dem Eingehen weiterer Partnerschaften – weiter verbessern. Ein Projekt in diesem Zusammenhang ist REGIS-TR, eine gemeinsame Initiative des spanischen Börsenbetreibers Bolsas y Mercados Españoles (BME) und Clearstream Banking S.A. REGIS-TR ist ein europäisches Zentralregister, in dem alle Kontrakte in einer Vielzahl von außerbörslich gehandelten derivativen Finanzinstrumenten erfasst werden können. REGIS-TR reduziert den Administrationsaufwand und optimiert die operative Verwaltung solcher Transaktionen. Die Transaktionsdatenbank erfüllt alle neuen Vorschläge für aufsichtsrechtliche Anforderungen, die im Zusammenhang mit der von der Europäischen Kommission geplanten Verordnung über die europäische Marktinfrastruktur veröffentlicht wurden und die die Transparenz im OTC-Derivatemarkt erhöhen sollen. REGIS-TR hat im Dezember 2010 den Betrieb aufgenommen und erlaubt Kunden eine frühzeitige Einhaltung der bevorstehenden Verordnung. Damit Kunden die Anforderungen an ihr Collateral Management leichter erfüllen können, haben Clearstream und der in Lateinamerika im Bereich festverzinsliche Wertpapiere und OTC-Derivate führende brasilianische Zentralverwahrer CETIP eine Vereinbarung unterzeichnet: Sie wollen gemeinsam an der Entwicklung, der Vermarktung und dem Vertrieb von Dienstleistungen für das Triparty Collateral Management (Sicherheitenmanagement über drei Parteien) arbeiten. Damit wird der Weg für ein Insourcing-Angebot im Bereich Collateral Management in Echtzeit und über verschiedene Zeitzonen hinweg geebnet. Zugleich wird dem zu beobachtenden Trend hin zu einer globalen Konsolidierung von Sicherheitenmanagement-Aktivitäten Rechnung getragen. Mit diesem neuen Service erhalten CETIP-Kunden in ihrer eigenen Zeitzone Zugang zu den Sicherheitenmanagement-Diensten des Liquidity Hub von Clearstream. Um die Marktposition zu festigen, gehört es zu den Kernelementen der Strategie von Clearstream, die Zahl der angebundenen Märkte und angebotenen Produkte zu vergrößern. Im Berichtsjahr wurde das Netzwerk von Clearstream auf 49 Märkte weltweit ausgebaut: 32 in Europa, 5 in Nord- und Südamerika, 10 im asiatisch-pazifischen Raum und 2 im Nahen Osten und in Afrika. Als neue Märkte kamen Bulgarien, Rumänien, Lettland und Litauen hinzu. Clearstream verfügt damit über das größte Netzwerk eines internationalen Zentralverwahrers weltweit, Kontrahenten in lokalen Märkten können so Transaktionen mit zugelassenen Wertpapieren mit Hilfe der operativen Clearstream-Knotenpunkte in Luxemburg, Prag und Singapur effizient abwickeln. Zudem hat Clearstream die bestehende Verbindung nach Hongkong erweitert. Seit dem 27. September 2010 wird der chinesische Renminbi im System von Clearstream vollständig als Abwicklungswährung anerkannt, solange die Bestände außerhalb des chinesischen Festlands gehalten werden. Mit der Einführung des Renminbi als internationale Anlagewährung bei Clearstream haben Kunden jetzt die Möglichkeit, in Hongkong Positionen in Renminbi aufzubauen und zu halten. Hiermit wird eine neue Etappe in der kontinuierlichen Entwicklung der asiatischen Märkte im internationalen Finanzumfeld eingeläutet. Mit der Einführung von TARGET2-Securities, das von der Europäischen Zentralbank ab 2014 bereitgestellt werden soll, wird Luxemburg einen neuen Zentralverwahrdienst einführen. Daher haben Clearstream International S.A. und die Banque centrale du Luxembourg (BCL), die Zentralbank des Großherzogtums Luxemburg, gemeinsam LuxCSD, einen Zentralverwahrer mit Sitz in Luxemburg gegründet. LuxCSD soll die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen in Zentralbankgeld ermöglichen, wodurch sich das Risiko für die Finanzmarktteilnehmer verringert. LuxCSD ermöglicht zudem die Hinterlegung von Emissionen sowie die zentrale Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren aller Art, einschließlich Fondsanteilen. Der neue Zentralverwahrer ist ein Unternehmen von Clearstream und der BCL. Die Markteinführung ist für 2011 vorgesehen. Segment Market Data & Analytics Das Segment Market Data & Analytics erhebt und veredelt kapitalmarktrelevante Daten und makroökonomische Informationen und vertreibt sie an Kunden in 162 Ländern. Kapitalmarktteilnehmer und -interessenten abonnieren die Informationen, um sie selbst zu nutzen, sie weiterzuverarbeiten oder zu verteilen. Das Segment erzielt einen Großteil seiner Umsatzerlöse durch langfristige Kundenbindungen und ist dabei weitgehend unabhängig von den Handelsvolumina und der Volatilität an den Kapitalmärkten. Market Data & Analytics konnte die positive Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen und steigerte die Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 19 Prozent auf 224,6 Mio. € (2009: 188,5 Mio. €). Zu diesem Ergebnis steuerte STOXX Ltd., deren Erträge im Berichtsjahr erstmals berücksichtigt wurden, 30,9 Mio. € bei. Zudem wurde Need to Know News, LLC als strategische Akquisition von Market News International (MNI) im November 2009 zu 100 Prozent übernommen und wird seitdem konsolidiert. Die aggregierten Umsatzerlöse von MNI und Need to Know News beliefen sich im Berichtsjahr auf 13,0 Mio. €. Mit 59 Prozent (2009: 70 Prozent) erzielte Market Data & Analytics den größten Teil der Umsatzerlöse durch den Vertrieb von Lizenzen für Echtzeitdaten. Trotz des anhaltenden Kostendrucks im Finanzsektor konnte das Segment die mit Kursinformationen und Finanznachrichten in Echtzeit erzielten Umsatzerlöse insgesamt leicht steigern. Das liegt u. a. daran, dass neue Lizenznehmer für die rein maschinenlesbare Nutzung (Non-Display-Nutzung) dieser Daten durch automatisierte Handelsapplikationen akquiriert wurden. Beispielsweise konnte das Segment für den im März 2010 gestarteten Datenfeed AlphaFlash® zahlreiche Kunden gewinnen. AlphaFlash ist das erste gemeinsame Produkt von Market Data & Analytics mit den US-Nachrichtenagenturen MNI und Need to Know News und der derzeit schnellste maschinenlesbare Datenstrom für makroökonomische Indikatoren aus den USA, Kanada und Europa. Die beiden US-Nachrichtenagenturen haben direkten Zugang zu den Freigabestellen („lock-up rooms“) relevanter Behörden und supranationaler Institutionen, wie der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, und damit auch zu deren Veröffentlichungen mit Sperrfrist. Zu den makroökonomischen Daten zählen Zentralbank-entscheidungen, Beschäftigungszahlen, Verbraucherpreisindizes und das Bruttoinlandsprodukt. Diese Daten werden so aufbereitet, dass sie dem geschwindigkeitssensitiven algorithmischen Handel über das Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Börse mit geringster Latenz zur Verfügung stehen. Deshalb können sie bereits unmittelbar nach Freigabe von den Handelsanwendungen verarbeitet werden. Im vierten Quartal führte Market Data & Analytics AlphaFlash im asiatisch-pazifischen Markt ein und reicherte ihn mit Kennzahlen aus China, Japan und Australien an. Nach einer Testphase wurde das Produkt in diesen Märkten Anfang 2011 offiziell gelauncht. Zudem startete das Segment im Juni 2010 den AlphaFlash® Monitor, der den Datenfeed über ein webbasiertes Anzeigemedium für die Nutzer in Echtzeit sichtbar macht. Banken und Fondsgesellschaften dienen die Indizes der Deutschen Börse als Basiswerte (Underlyings) für Finanzinstrumente, die sie auf dem Kapitalmarkt anbieten. Mit ihnen können Emittenten strukturierte Produkte für alle Marktlagen und Handelsstrategien entwickeln. Nach der Finanzkrise ist die Zahl der Emissionen von strukturierten Produkten wieder leicht gestiegen. Im Indexgeschäft profitierte Market Data & Analytics zudem von der wachsenden Zahl börsengehandelter Indexfonds und dem leichten Anstieg des verwalteten Vermögens, das für die Lizenzerlöse maßgeblich ist. Auch zehn Jahre nach der Einführung von Exchange Traded Funds (ETFs), damals zuerst auf den EURO STOXX 50-Index, wächst das ETF-Segment. Zum 1. Januar 2010 änderte Market Data & Analytics sein Gebührenmodell und stellt seitdem – wie im internationalen Indexgeschäft üblich – die aktuellen detaillierten Parameter zur Zusammensetzung eines Index ausschließlich regist-rierten Kunden zur Verfügung. Das Geschäft von Market Data & Analytics mit Back Office-Daten hängt am stärksten von der Handelsaktivität ab. Da auf den Plattformen der Gruppe Deutsche Börse im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr gehandelt wurde, konnte das Segment die Umsatzerlöse im Back Office-Geschäft steigern. Vor allem die Nachfrage nach TRICE® stieg im Berichtsjahr. Mit diesem Service unterstützt die Deutsche Börse Wertpapierfirmen bei der Erfüllung ihrer Meldepflichten für Wertpapiergeschäfte. Zudem baute das Segment den Vertrieb von Referenzdaten aus, die direkt aus den Systemen der Gruppe Deutsche Börse stammen. Wesentliche Kennzahlen Segment Market Data & Analytics scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 (bereinigt)1) Mio. € 2009 (bereinigt)1) Mio. € Umsatzerlöse 224,6 188,5 224,6 188,5 Gesamtkosten 142,7 105,1 133,3 105,2 Operative Kosten 121,7 84,6 112,3 84,7 EBIT 128,0 120,5 137,4 120,4 1) Bereinigt um Effekte der seit 2007 aufgelegten Effizienzprogramme in Höhe von –9,4 Mio. € (2009: 0,1 Mio. €) Im Zuge der Fokussierung der Aktivitäten des Segments Market Data & Analytics auf handelbare Informationen wie Indizes, Benchmarks und Handelssignale verkaufte die Deutsche Börse ihre 77-Prozent-Beteiligung an Avox Ltd. an das US-amerikanische Unternehmen Depository Trust & Clearing Corporation. Die Transaktion führte zu einem ergebniswirksamen Entkonsolidierungseffekt in Höhe von 10,7 Mio. €. Die operativen Kosten des Segments nahmen bedingt durch die Effizienzprogramme und Konsolidierungseffekte auf 121,7 Mio. € zu (2009: 84,6 Mio. €). Trotz dieser Effekte konnte das Segment sein EBIT insgesamt auf 128,0 Mio. € steigern (2009: 120,5 Mio. €). Positiv auf das Ergebnis wirkten sich die höheren Umsatzerlöse aufgrund der erstmaligen vollständigen Berücksichtigung der STOXX Ltd. und Need to Know News sowie die Veräußerung der Beteiligung an Avox Ltd. aus. Eine Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte der Infobolsa S.A. hingegen beeinflusste das EBIT negativ. Entwicklung der Rentabilität Die Konzerneigenkapital-Rentabilität verringerte sich im Berichtsjahr auf 14,1 Prozent (2009: 17,9 Prozent), vor allem aufgrund des niedrigeren Ergebnisses und des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der ISE sowie der Kosten für Effizienzprogramme. Ohne diese außerordentlichen Effekte lag die Eigenkapitalrendite bei 24,4 Prozent. Die Konzerneigenkapital-Rentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2010 durchschnittlich zur Verfügung stand. Der gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern belief sich im Berichtsjahr auf 6,9 Prozent (2009: 7,0 Prozent). Die Eigenkapitalkosten orientieren sich am Ertrag aus einer risikofreien Alternativanlage zuzüglich einer Marktrisikoprämie. Sie berücksichtigen das spezifische Risiko der Aktie Deutsche Börse im Vergleich zum Markt, das so genannte Beta. Die Fremdkapitalkosten stellen die Finanzierungskonditionen der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG dar. Kapitalkosten der Deutschen Börse scroll 2010 % 2009 % Risikofreier Zinsfuß1) 2,8 3,3 Marktrisikoprämie 5,5 5,5 Beta2) 1,1 1,2 Eigenkapitalkosten3) (nach Steuern) 8,9 9,8 Fremdkapitalkosten4) (vor Steuern) 5,9 5,6 Tax Shield5) 1,6 1,5 Fremdkapitalkosten (nach Steuern) 4,3 4,1 Eigenkapitalquote6) (im Jahresdurchschnitt) 55,9 51,1 Fremdkapitalquote7) (im Jahresdurchschnitt) 44,1 48,9 Gewichtete Kapitalkosten (vor Steuern) 7,6 7,7 Gewichtete Kapitalkosten (nach Steuern) 6,9 7,0 1) Durchschnittliche Rendite zehnjähriger Bundesanleihen 2) Statistisches Maß für die Schwankung des Kurses einer einzelnen Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt. Ein Faktor von 1,0 bedeutet, dass der Kurs der Aktie sich statistisch genau parallel zum verglichenen Gesamtmarkt entwickelt. Ein Faktor >1 zeigt eine größere Schwankung an, ein Faktor <1 eine geringere Schwankung. 3) Risikofreier Zinsfuß + (Marktrisikoprämie x Beta) 4) Zinssatz auf die von der Deutsche Börse AG begebenen kurz- und langfristigen Unternehmensanleihen 5) Bezeichnet und quantifiziert den Entlastungseffekt, der mit der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen für aufgenommenes Fremdkapital verbunden ist und in die Ermittlung der Kapitalkosten einfließt 6) 1 – Fremdkapitalquote 7) (Summe langfristige Schulden + Steuerrückstellungen + Sonstige kurzfristige Rückstellungen + Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten + Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen + Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht) / (Bilanzsumme – Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG – Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft – Bardepots der Marktteilnehmer); Basis: durchschnittliche Bilanzposten im Geschäftsjahr Finanzlage Cashflow Die Gruppe Deutsche Börse erzielte 2010 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 943,9 Mio. € (2009: 801,5 Mio. €). Der unverwässerte und verwässerte Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 5,07 € (2009: 4,31 € je Aktie, unverwässert und verwässert). Der Anstieg des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen auf folgende Posten zurückzuführen: • Rückgang des Jahresüberschusses auf 395,1 Mio. € (2009: 471,2 Mio. €) • Stichtagsbezogener Mittelzufluss von 50,4 Mio. € (2009: Mittelabfluss von 42,6 Mio. €) aufgrund der Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte. Dies liegt im Wesentlichen am Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 37,6 Mio. € sowie der Forderungen aus Steuern um 27,0 Mio. €. Die Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte im Vorjahr ist in erster Linie bedingt durch einen deutlichen Anstieg der Forderungen nach der Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden. • Mittelzufluss von 152,7 Mio. € (2009: Mittelabfluss von 2,3 Mio. €) aufgrund der Zunahme der kurzfristigen Schulden. Der Zufluss resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten um 63,0 Mio. €, der kurzfristigen Rückstellungen um 66,3 Mio. € sowie der um 27,8 Mio. € gestiegenen Steuerrückstellungen. Der Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten ist maßgeblich auf den Anstieg der Verbindlichkeiten aus dem CCP-Geschäft zum Bilanzstichtag zurückzuführen. • Mittelabfluss von 2,9 Mio. € (2009: Mittelzufluss von 19,3 Mio. €) aufgrund des Rückgangs der langfristigen Rückstellungen; von diesen entfällt mit –8,8 Mio. € ein wesentlicher Anteil auf die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Kompensiert wurde dieser Rückgang durch den Anstieg der sonstigen langfristigen Rückstellungen um 6,1 Mio. €. Der Mittelzufluss im Vorjahr war insbesondere auf die Zunahme der Pensions-rückstellungen um 14,8 Mio. € zurückzuführen. Die Posten „Abschreibung und Wertminderungsaufwand“ und „Latente Ertragsteuererträge“ wurden maßgeblich durch den Wertminderungsaufwand für die sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit der International Securities Exchange (ISE) bzw. die daraus resultierende Steuergutschrift beeinflusst. Aus Investitionstätigkeit flossen Mittel in Höhe von 520,1 Mio. € ab (2009: 1.082,7 Mio. €). Die Differenz zum Vorjahr ergibt sich im Wesentlichen aus der Veränderung der folgenden Posten: • Mittelabfluss von 771,0 Mio. € (2009: 1.113,9 Mio. €) für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente aus dem Bankgeschäft der Clearstream Banking S.A. • Mittelabfluss von 133,9 Mio. € (2009: 172,3 Mio. €) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CAPEX); der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte der STOXX Ltd. im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile des Schweizer Indexanbieters durch die Deutsche Börse AG am 29. Dezember 2009 in Höhe von rund 74,0 Mio. € zurückzuführen. • Mittelabfluss von 12,4 Mio. € (2009: Mittelzufluss von 165,6 Mio. €) durch die Zunahme der kurzfristigen Forderungen, Wertpapiere und Verbindlichkeiten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten aus dem Bankgeschäft der Clearstream Banking S.A. • Mittelzufluss von 393,5 Mio. € im Wesentlichen durch die Veräußerung von langfristigen Finanzinstrumenten im Rahmen des Bankgeschäfts der Clearstream Banking S.A. (2009: 88,7 Mio. €) Aus Finanzierungstätigkeit flossen Mittel in Höhe von 587,9 Mio. € ab (2009: Mittelabfluss von 454,9 Mio. €). Der negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung der folgenden Posten: • Mittelabfluss von 390,5 Mio. € (2009: 390,2 Mio. €) aufgrund der Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2009 • Mittelabfluss von 103,7 Mio. € (2009: 811,2 Mio. €) maßgeblich aus der Rückzahlung von kurzfristigen Anleihen im Rahmen des Commercial Paper-Programms der Deutsche Börse AG • Mittelabfluss von 97,2 Mio. € (2009: 3,9 Mio. €) überwiegend aus dem Rückkauf von nominal insgesamt 89,0 Mio. € der 2008 emittierten Hybridanleihe Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum Ende des Berichtsjahres auf –445,5 Mio. € (2009: –285,4 Mio. €). Der Free Cashflow, der den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen abbildet, lag mit 810,0 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (2009: 629,2 Mio. €), insbesondere wegen des höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund des positiven Cashflows, ausreichender Kreditlinien sowie ihrer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme erwartet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2011 wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe. Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 943,9 801,5 Cashflow aus Investitionstätigkeit - 520,1 - 1.082,7 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 587,9 - 454,9 Finanzmittelbestand zum 31. Dezember - 445,5 - 285,4 Operating Leasing-Verträge Die Gruppe Deutsche Börse nutzt Operating Leasing, und zwar in erster Linie für das neue Bürogebäude in Eschborn, das die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte 2010 bezogen hat, und für die Gebäude der Clearstream International S.A. in Luxemburg (Details siehe Erläuterung 44 des Konzernanhangs). Kapitalstruktur Die Grundsätze der Gruppe Deutsche Börse zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur sind auch im Geschäftsjahr 2010 unverändert geblieben: Generell strebt die Gruppe eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses an und setzt Aktienrückkäufe ein, um den Aktionären Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung der Gruppe nicht benötigt werden. Diese Grundsätze berücksichtigen den Kapitalbedarf, der sich aus rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie aus Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die Liquidität des Unternehmens ableitet. Das Unternehmen strebt an, das starke „AA“ Kredit-Rating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des Segments Clearstream sicherzustellen, das in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätig ist. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG ein starkes Kreditprofil der Deutsche Börse AG. Die Kunden erwarten, dass ihre Dienstleister über konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade verfügen und so ihre guten Kredit-Ratings beibehalten. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt daher weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme, die im Rahmen des Programms zur Steigerung der operativen Effizienz entstanden sind, hat die Gruppe Deutsche Börse dieses Ziel im Berichtsjahr mit einem Zinsdeckungsgrad von 16,8 erreicht. Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 72,8 Mio. € und ein EBITDA, bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme, von 1.221,2 Mio. € zugrunde. Um den Zinsdeckungsgrad zu stärken, hat die Gruppe bis zum 31. Dezember 2010 insgesamt 93 Mio. € nominal der 2008 emittierten Hybridanleihe am Markt zurückgekauft, den größten Teil davon im zweiten Quartal 2010. Diese Maßnahme reduziert die Zinsbelastung und verbessert den Zinsdeckungsgrad. Für die Berechnung der Zinsdeckung werden u. a. die Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen der als Finanzinstitute qualifizierten Konzerngesellschaften. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Aus der Zinsdeckung herausgerechnet werden Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung stehen. Nicht bei der Berechnung der Zinsdeckung berücksichtigt werden 50 Prozent der Zinsaufwendungen auf die 2008 begebene Hybridanleihe, entsprechend dem angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybridanleihe. Zinsdeckungsgrad der Gruppe Deutsche Börse scroll Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit Emissionsvolumen 2010 Mio. € 2009 Mio. € Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. € 33,0 33,0 Hybridanleihe 550 Mio. € 18,31) 20,41) Privatplatzierung in US$ 460 Mio. US$ 21,3 19,6 Commercial Paper 35 Mio. € (2010)/172 Mio. € (2009)2) 0,2 3,3 Summe Zinsaufwendungen (inkl. 50 % des Hybrid-kupons) 72,8 76,3 EBITDA 1.221,2 1.206,9 Zinsdeckung3) 16,8 15,8 1) Um den angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybridanleihe zu berücksichtigen, fließen nur 50 Prozent der Zinsaufwendungen für diese Anleihe in die Ermittlung der Zinsdeckung ein. Die gesamten Zinsaufwendungen für die Hybridanleihe betrugen 36,6 Mio. € für 2010 bzw. 40,9 Mio. € für 2009. 2) Jahresdurchschnitt 3) EBITDA / Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit (enthält nur 50 Prozent der Zinsen der Hybridanleihe) Die Deutsche Börse AG hat darüber hinaus öffentlich ihre Absicht erklärt, bestimmte weitere Kenngrößen einzuhalten, die nach ihrer Einschätzung mit einem Rating von AA vereinbar sind. So soll das so genannte Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) der Clearstream International S.A. einen Wert von 700 Mio. € nicht unterschreiten, das der Clearstream Banking S.A. einen Wert von 250 Mio. €. Von der Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegebene Genussrechte in Höhe von 150 Mio. € sollen beibehalten werden. Im Clearstream-Teilkonzern soll, sofern Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestehen, ein Zinsdeckungsgrad von mindestens 25 aufrechterhalten werden. Relevante Kenngrößen scroll 2010 2009 Tangible Equity Clearstream International S.A. (zum Bilanzstichtag) Mio. € 798,5 798,0 Tangible Equity Clearstream Banking S.A.1) (zum Bilanzstichtag) Mio. € 676,2 640,0 1) Inkl. 150,0 Mio. € durch Genussrechte, die die Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegeben hat Dividende und Aktienrückkäufe Nachdem die Gruppe Deutsche Börse seit Auflage des Programms im Jahr 2005 bis Ende 2009 insgesamt rund 3,3 Mrd. € in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an ihre Aktionäre ausgekehrt hatte, schüttete sie 2010 eine Dividende in Höhe von 390,5 Mio. € für das Geschäftsjahr 2009 aus. Von den in den Jahren 2005 bis 2008 zurückgekauften rund 38,7 Mio. Aktien zog das Unternehmen insgesamt rund 28,6 Mio. Aktien ein. Weitere 1,0 Mio. Aktien erwarben Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (siehe Erläuterung 45 des Konzernanhangs). Die verbleibenden rund 9,1 Mio. Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2010 im Eigenbestand des Unternehmens. Für das Geschäftsjahr 2010 schlägt die Deutsche Börse AG der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 2,10 € je Stückaktie zu zahlen (2009: 2,10 €). Gemäß diesem Vorschlag beträgt die Ausschüttungsquote, bereinigt um die Kosten für Effizienzprogramme und den ISE-Wertminderungsaufwand, 54 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses (2009: 56 Prozent, bereinigt um den ISE-Wertminderungsaufwand). Bei 185,9 Mio. ausstehenden Aktien, die zum Ende des Geschäftsjahres 2010 dividendenberechtigt waren, ergäbe sich damit eine Ausschüttungssumme von 390,7 Mio. € (2009: 390,5 Mio. €). Finanzierung der Übernahme der ISE Zur Langfristfinanzierung der ISE-Übernahme hatte die Gruppe Deutsche Börse im April 2008 eine Senior-Benchmarkanleihe in Höhe von 500 Mio. € begeben. Diese Anleihe wurde im Juni 2008 um 150 Mio. € aufgestockt. Im Rahmen einer Privatplatzierung in den USA wurde im Juni 2008 eine weitere Anleihe über 460 Mio. US$ emittiert. Ebenfalls im Juni 2008 emittierte die Deutsche Börse AG eine Hybridanleihe in Höhe von 550 Mio. €. Von dieser wurden 89 Mio. € im Berichtsjahr zurückgekauft. Kredit-Ratings Die Deutsche Börse AG lässt ihre Kreditwürdigkeit regelmäßig von der Rating-Agentur Standard & Poor’s, die der Clearstream Banking S.A. von den Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor’s überprüfen. Beide Rating-Agenturen bestätigten die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Geschäftsjahres. Die Deutsche Börse AG war per 31. Dezember 2010 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein „AA“ Rating der Agentur Standard & Poor’s verfügten. Ratings der Deutsche Börse AG scroll Langfristig Kurzfristig Standard & Poor’s AA A–1 + Ratings der Clearstream Banking S.A. scroll Langfristig Kurzfristig Fitch AA F1+ Standard & Poor’s AA A–1+ Vermögenslage Zum 31. Dezember 2010 beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse auf 5.069,5 Mio. € (2009: 5.251,0 Mio. €). Der größte Posten waren hier die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.059,6 Mio. € (2009: 1.987,3 Mio. €). Die Veränderung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem 31. Dezember 2009 beruht maßgeblich auf dem Rückgang der anderen immateriellen Vermögenswerte aufgrund des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der International Securities Exchange (ISE). Ihr Wert ging auf 914,9 Mio. € zurück (2009: 1.333,7 Mio. €). Positiv auf die langfristigen Vermögenswerte wirkten sich die Zunahme der langfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die die Gruppe Deutsche Börse als Finanzanlage hält, sowie der auf Fremdwährungseffekten beruhende Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte aus. Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2010 auf 143.781,0 Mio. € (2009: 156.109,5 Mio. €). Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte ergaben sich in erster Linie bei folgenden Faktoren: • Anstieg der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung auf 6.185,8 Mio. € (2009: 4.745,6 Mio. €) aufgrund höherer Sicherheitsleistungen der Clearingmitglieder, die diese bei der Eurex Clearing AG erbringen müssen. Diese sind aufgrund der höheren Geschäftsaktivität wieder gestiegen. • Anstieg der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 7.585,3 Mio. € (2009: 7.192,4 Mio. €) • Anstieg des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben auf 797,1 Mio. € (2009: 559,7 Mio. €) • Rückgang der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent (CCP) für Kassa- und Terminmärkte auf 128.823,7 Mio. € (2009: 143.178,4 Mio. €) • Rückgang der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte auf 141,4 Mio. € (2009: 167,1 Mio. €), in erster Linie bedingt durch die Beendigung einer gruppenweiten Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden im Vorjahr. Dieser Rückgang wurde teilweise kompensiert durch höhere Forderungen aus dem CCP-Geschäft zum Bilanzstichtag sowie höhere Steuerforderungen. Den Vermögenswerten standen Eigenkapital in Höhe von 3.410,3 Mio. € (2009: 3.338,8 Mio. €) sowie Schulden in Höhe von 145.440,2 Mio. € gegenüber (2009: 158.021,7 Mio. €). Folgende Faktoren bestimmten die Veränderung des Eigenkapitals gegenüber dem 31. Dezember 2009 maßgeblich: • Anstieg der angesammelten Gewinne auf 1.971,0 Mio. € (2009: 1.886,8 Mio. €) • Rückgang des Ausgleichspostens für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter auf 458,9 Mio. € (2009: 472,6 Mio. €), in erster Linie aufgrund der Anteile der Fremdgesellschafter am ISE-Wertminderungsaufwand Die langfristigen Verbindlichkeiten gingen zurück auf 1.870,4 Mio. € (2009: 2.093,5 Mio. €), vor allem aufgrund der mit 297,7 Mio. € niedrigeren latenten Steuerschulden (2009: 442,0 Mio. €), die sich im Zuge der ISE-Wertminderung reduziert haben. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 143.569,8 Mio. € (2009: 155.928,2 Mio. €). Wesentliche Veränderungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergaben sich bei folgenden Posten: • Anstieg der Bardepots der Marktteilnehmer auf 6.064,2 Mio. € (2009: 4.741,5 Mio. €) bedingt durch höhere Sicherheitsleistungen der Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG. Diese sind aufgrund der höheren Geschäftsaktivität wieder gestiegen. • Anstieg der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft von Clearstream auf 7.822,0 Mio. € (2009: 7.221,0 Mio. €) • Anstieg der Steuerrückstellungen auf 345,0 Mio. € (2009: 316,8 Mio. €) aufgrund von erwarteten Steuerzahlungen auf Einkommen und Ertrag aus den Vorjahren • Rückgang der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG im Rahmen ihrer Funktion als zentraler Kontrahent für Kassa- und Terminmärkte auf 128.823,7 Mio. € (2009: 143.178,4 Mio. €) • Rückgang der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 245,9 Mio. € (2009: 284,9 Mio. €), da zum Bilanzstichtag keine kurzfristigen Anleihen (Commercial Paper) ausstanden Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG scroll Typ Emissionsvolumen ISIN Laufzeit Fälligkeit Kupon p.a. Listing Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 650 Mio. € XS0353963225 5 Jahre April 2013 5,00 % Luxemburg/Frankfurt Schuldverschreibung Serie A 170 Mio. US$ Privatplatzierung 7 Jahre Juni 2015 5,52 % nicht notiert Schuldverschreibung Serie B 220 Mio. US$ Privatplatzierung 10 Jahre Juni 2018 5,86 % nicht notiert Schuldverschreibung Serie C 70 Mio. US$ Privatplatzierung 12 Jahre Juni 2020 5,96 % nicht notiert Hybridanleihe 550 Mio. € XS0369549570 30 Jahre1) Juni 2038 7,50 %2) Luxemburg/Frankfurt 1) Vorzeitiges Kündigungsrecht nach 5 bzw. 10 Jahren sowie in jedem Jahr danach 2) Bis Juni 2013: festverzinslich 7,50 Prozent p.a.; von Juni 2013 bis Juni 2018: festverzinslich Swapmitte + 285 Basispunkte; ab Juni 2018: variable Verzinsung (Euro Interbank Offered Rate für 12-Monats-Einlagen in Euro (EURIBOR), zuzüglich einer Marge von 3,85 Prozent p.a.) Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 133,9 Mio. € (2009: 172,3 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CAPEX) und damit 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte der STOXX Ltd. im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile des Schweizer Indexanbieters in Höhe von 74,0 Mio. € zurückzuführen. Die Investitionen betrafen alle Segmente der Gruppe Deutsche Börse. Die größten Investitionen tätigte das Unternehmen im Berichtsjahr im Segment Eurex, z. B. in die neue Handelsinfrastruktur der ISE. Betriebskapital (Working Capital) Das Betriebskapital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen und Commercial Paper. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 389,1 Mio. € (2009: 433,4 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen unmittelbar nach Monatsende einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Umsatzerlösen mit 212,1 Mio. € zum 31. Dezember 2010 (31. Dezember 2009: 207,4 Mio. €) relativ gering. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich auf 839,8 Mio. € (2009: 687,4 Mio. €). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von –450,7 Mio. € (2009: –254,0 Mio. €). Im Wesentlichen beruht dieser Rückgang auf dem Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen sowie dem Rückgang der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte. Stichtagsbedingte Bilanzpositionen Die Bilanzpositionen „Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ sowie „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ sind stichtagsbedingte Positionen, die im Berichtsjahr stark korreliert zwischen etwa 7 und 11 Mrd. € (2009: zwischen 7 und 10 Mrd. €) geschwankt haben. Diese Beträge stellen im Wesentlichen Kundensalden des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream dar. Die Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG“ entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG: Da sie als zentraler Kontrahent für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agiert, werden ihre Finanz-instrumente zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG sind ausführlich im Risikobericht und in den Erläuterungen 3, 18 und 42 des Konzernanhangs dargestellt. An den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen belief sich der Wert dieser Finanzinstrumente in Summe auf 128 bis 165 Mrd. € (2009: 122 bis 162 Mrd. €). Die an das Clearinghaus der Eurex angeschlossenen Marktteilnehmer erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bardepots, die täglich angepasst werden. Das Geld wird von der Eurex Clearing AG über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“ bilanziert. Der Wert der Bardepots an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen variierte im Berichtsjahr zwischen 4 und 6,5 Mrd. € und lag damit unter den Werten des Vorjahres (2009: zwischen 5 und 10 Mrd. €). Die Sicherheitsleistungen sind im Jahresverlauf aufgrund der niedrigeren Volatilität gefallen. Risikobericht Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Führung und Kontrolle innerhalb der Gruppe Deutsche Börse. Ein wirksames und effizientes Risikomanagement sichert deren Fortbestand und trägt nachhaltig zum Erreichen der Unternehmensziele bei. Die Gruppe hat dazu ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert, in dem Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert sind und das für alle Mitarbeiter und organisatorischen Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist. Mit ihrem Risikomanagementsystem stellt die Gruppe sicher, dass alle Führungsausschüsse der Gruppe Deutsche Börse das Risikoprofil des gesamten Konzerns oder einzelner juristischer Einheiten sowie spezifische materielle Risiken zeitnah kontrollieren können. Ziel ist, Entwicklungen, die die Interessen der Gruppe gefährden könnten, rechtzeitig identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dieser Risikobericht wurde für die Gruppe Deutsche Börse verfasst und berücksichtigt nicht den angestrebten Unternehmenszusammenschluss der Deutsche Börse AG und NYSE Euronext, der am 15. Februar 2011 bekannt gegeben wurde. Risikostrategie Die Risikostrategie der Gruppe Deutsche Börse basiert auf ihrer Geschäftsstrategie und gibt für die operationellen, die finanzwirtschaftlichen, die Geschäftsrisken und das Gesamtrisiko der Gruppe das Höchstmaß des zu übernehmenden Risikos als Limit vor. Dies geschieht durch entsprechende Vorgaben für Risikomanagement, -kontrolle und -begrenzung. Die Gruppe stellt sicher, dass geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Übertragung von Risiken bzw. zur bewussten Risikoübernahme getroffen werden. Die Risikostrategie ermöglicht die zeitnahe und adäquate Kontrolle von Risiken. Informationen, die notwendig sind, um die Risiken zu steuern, werden erfasst und mittels strukturierter und konsistenter Verfahren bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung werden in einem Reporting-System zusammengeführt, mittels dessen die Risiken systematisch beurteilt und kontrolliert werden können. Risikoberichte werden sowohl auf regelmäßiger Basis erstellt als auch ad hoc; sie umfassen bestehende eben-so wie potenzielle Risiken. Die Gruppe Deutsche Börse verwendet in der gesamten Gruppe, einschließlich der nicht der Regulation durch Aufsichtsbehörden unterliegenden Einheiten, einen standardisierten Ansatz für die Messung und Berichterstattung aller Risiken: den „Value at Risk“ (VaR, Details zur Ermittlung siehe Abschnitt „Instrumente der Risikosteuerung“ dieses Konzernlageberichts). Mit dem VaR kann das allgemeine Risikoprofil umfassend dargestellt und gesteuert werden; außerdem erleichtert er die Priorisierung der Risikomanagementmaßnahmen. Er beziffert bestehende und potenzielle Risiken und stellt, bezogen auf das angegebene Konfidenzniveau, die Obergrenze der kumulierten Verluste dar, die der Gruppe Deutsche Börse entstehen können, wenn bestimmte Verlustereignisse innerhalb eines festgelegten Zeitraums eintreten. Neben den VaR-Berechnungen führt die Gruppe regelmäßig Stresstestberechnungen für alle wesentlichen Risiken durch. Seit diesem Jahr berechnet die Gruppe Deutsche Börse als Hauptinstrument des Risikomanagements das Ökonomische Kapital. Es wird neben weiteren Kenngrößen benutzt, um das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital zu bestimmen, damit auch extreme und unerwartete Verluste abgedeckt werden können. Das Ökonomische Kapital wird mittels einer VaR-Methode für einen Zeitraum von einem Jahr auf einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent berechnet. Für die Gruppe Deutsche Börse dient als Risikodeckungsmasse des Ökonomischen Kapitals das bilanzierte Eigenkapital nach IFRS, korrigiert um einen Betrag, der dem Risiko Rechnung trägt, dass immaterielle Vermögenswerte in einer Stresssituation nicht zum Buchwert liquidiert werden können. Für die Clearstream Holding-Gruppe wird als Risikodeckungsmasse des Ökonomischen Kapitals das Regulatorische Kapital verwendet (Details siehe Erläuterung 23 des Konzernanhangs). Die Gruppe Deutsche Börse berechnet das Ökonomische Kapital auch auf Ebene der Einzelrisiken, vergleicht es mit einem Limit, das einen für jedes Einzelrisiko definierten Prozentsatz der Risikodeckungsmasse darstellt, und berichtet das Ergebnis monatlich an den Vorstand. Durch dieses Vorgehen wird gewährleistet, dass die vom Vorstand in der Risikostrategie vorgegebenen Risikolimits kontrolliert und nachhaltig eingehalten werden. Organisation des Risikomanagements Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist für das gruppen-weite Risikomanagement verantwortlich. Die Geschäftsbereiche identifizieren Risiken und melden diese zeitnah an Group Risk Management (GRM), einen zentralen Funktionsbereich mit gruppenweiten Kompetenzen. Die Geschäftsbereiche übernehmen außerdem das Risikocontrolling, informieren ihr jeweiliges Management über die Entwicklung risikorelevanter Kennzahlen und verbessern stetig die Qualität der Risikomanagementprozesse. GRM stellt sicher, dass das oben beschriebene ganzheitliche Risikomanagementsystem angewandt wird und dass es in allen Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse den gleichen Standards entspricht. GRM bewertet alle bestehenden und neuen Risiken und berichtet monatlich sowie ggf. ad hoc an den Vorstand. Darüber hinaus berichtet GRM regelmäßig an den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG. Der Gesamtaufsichtsrat wird über die Inhalte dieser Berichte schriftlich informiert. Die Funktion Internal Auditing stellt durch unabhängige Prüfungen sicher, dass die Risikocontrolling- und Risikomanagementfunktionen angemessen organisiert sind und ihre Aufgaben erfüllen. Durch die beschriebene Organisationsstruktur sowie die mit ihr verbundenen Abläufe und Verantwortlichkeiten stellt die Gruppe Deutsche Börse sicher, dass im gesamten Konzern ein ausgesprochenes Risikobewusstsein besteht. Risikomanagementsystem Das Risikomanagementsystem der Gruppe Deutsche Börse dient zur Umsetzung der vom Vorstand verantworteten Risikostrategie. Dazu müssen alle potenziellen Verluste rechtzeitig erkannt, zentral erfasst, bewertet (d. h. so weit wie möglich finanziell quantifiziert) und einschließlich Empfehlungen an den Vorstand berichtet und kontrolliert werden. Der Risikomanagementprozess der Gruppe Deutsche Börse umfasst somit fünf Stufen (siehe auch die Grafik unten): Stufe 1: Identifizierung von Risiken In diesem ersten Schritt werden alle Gefahren und Ursachen für Verluste oder Betriebsstörungen aufgedeckt. Risiken können als Folge interner Aktivitäten oder aufgrund externer Faktoren entstehen. Alle Vorfälle, die erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse haben könnten oder das Risikoprofil ändern würden, müssen so früh wie möglich erkannt werden. Für die Identifizierung dieser potenziellen Risiken sind alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter verantwortlich. Stufe 2: Meldung von Risiken Alle Geschäftsbereiche müssen GRM regelmäßig und in akuten Fällen ad hoc über die Risiken informieren, die sie identifiziert und quantifiziert haben. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass alle potenziellen Risiken und Gefahren zentral erfasst werden. Stufe 3: Bewertung von Risiken Auf Basis der verfügbaren Informationen bewertet GRM das Gefährdungspotenzial qualitativ und quantitativ. Bei der quantitativen Bewertung eines potenziellen Risikos wird die Value at Risk (VaR)-Methode angewandt (siehe Abschnitt „Instrumente der Risikosteuerung“ dieses Konzernlageberichts). Stufe 4: Kontrolle von Risiken Alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter sind für die Risikokontrolle und die Einführung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung verantwortlich. Die Handlungsalternativen lauten: Risikominderung, bewusste Akzeptanz des Risikos, externer Risikotransfer oder Risikovermeidung. Die Geschäftsbereiche bestimmen, welche Alternative jeweils am geeignetsten ist und setzen diese um. Stufe 5: Bericht über die Risiken Die verantwortlichen Vorstandsmitglieder und Gremien werden über erhebliche Risiken, deren Bewertung und mögliche sofortige Gegenmaßnahmen informiert; ggf. erhalten sie weitere Empfehlungen, damit sie geeignete Schritte veranlassen können. Risikostruktur Fünftstelliges Risikomanagementsystem mit zentraler und dezentraler Verantwortung Die Gruppe Deutsche Börse unterscheidet operationelle, finanzwirtschaftliche, Geschäfts- und Projektrisiken. Bei den operationellen Risiken werden Verfügbarkeitsrisiken, Fehlverarbeitungen, Schäden an materiellen Gütern sowie rechtliche Risiken und Risiken der Geschäftspraxis unterschieden. Die finanzwirtschaftlichen Risiken gliedert die Gruppe Deutsche Börse in Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus der Nichteinhaltung regulatorischer Kennziffern. Die Geschäfts- und Projektrisiken werden nicht weiter untergliedert. Instrumente der Risikosteuerung Die Gruppe ermittelt den VaR in drei Schritten: Schritt 1: Bestimmung der Verlustverteilung für jedes einzelne Risiko Auf Basis historischer Daten (beispielsweise Marktdaten, bisherige Ausfälle, geltend gemachte Ansprüche oder Betriebsunterbrechungen) oder anhand von Risikoszenarien wird für jedes einzelne Risiko eine Verlustverteilung ermittelt. Diese Verteilung kann z. B. eine Lognormalverteilung (wird häufig für das Risiko von Fehlverarbeitungen verwendet) sein oder eine Bernoulli-Verteilung (wird z. B. zur Simulation von Kontrahentenausfällen im Kreditrisiko verwendet). Schritt 2: Simulation der Verluste anhand der Monte-Carlo-Methode Mit einer Monte-Carlo-Simulation werden möglichst viele Verlustereignisse gemäß den getroffenen Verteilungsannahmen simuliert, um eine stabile VaR-Berechnung zu erreichen. Das Ergebnis ist eine Verteilung der möglichen Gesamtverluste. Schritt 3: Berechnung des VaR auf Basis der Monte-Carlo-Simulation Die Verluste der Monte-Carlo-Simulation werden nach ihrer Größe in absteigender Reihenfolge sortiert; auf den vorgegebenen Konfidenzniveaus werden die entsprechenden Verluste bestimmt. Neben dem Hauptinstrument des Ökonomischen Kapitals berechnet die Gruppe Deutsche Börse den VaR auf weiteren Konfidenzniveaus. In Ergänzung zu den VaR-Berechnungen führt die Gruppe Stresstestberechnungen für operationelle sowie für Liquiditäts- und Kreditrisiken durch. Um Kreditrisikokonzentrationen zu ermitteln, führt die Gruppe für relevante organisatorische Einheiten Analysen durch. Damit sollen eventuelle Häufungen von Kreditrisiken bei einzelnen Kontrahenten aufgedeckt werden. Regulatorische Anforderungen Nach der Genehmigung durch die luxemburgische Aufsichtsbehörde CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) wenden die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG seit dem 1. Januar 2008 und die Clearstream Holding AG auf Gruppenebene nach Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seit dem 7. Oktober 2010 den fortgeschrittenen Messansatz an (Advanced Measurement Approach, AMA), um die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken nach der Solvabilitätsverordnung (SolvV, Verordnung über die angemessene Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen) auf Basis der so genannten „Basel II“-Richtlinie zu ermitteln. Die Eurex Clearing AG verwendet den Basisindikatoransatz für die Bemessung der Eigenkapitalanforderungen bezogen auf operationelle Risiken. Für Kredit- und Marktrisiken wird gruppenweit der Standardansatz verwendet. Risikostruktur der Gruppe Deutsche Börse Die Clearstream Holding-Gruppe, die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG erfüllen die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). Wesentliche Punkte der Neufassung der MaRisk, die bis zum 31. Dezember 2011 in vollem Umfang umgesetzt werden müssen, werden bereits heute erfüllt. Dies betrifft insbesondere die Anforderungen an die Risikoinventur, das Risikotragfähigkeitskonzept, die Geschäfts- und Risiko-strategien sowie die Risikokonzentration. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt die Entwicklung des regulatorischen Umfelds hinsichtlich Risikomanagement, insbesondere die Überarbeitung der Capital Requirements Directive (CRD) der EU und des Regelwerks des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel III-Regeln), sehr genau und bleibt bestrebt, diesbezügliche regulatorische Anforderungen frühzeitig umzusetzen. Detaillierte Angaben zu relevanten regulatorischen Entwicklungen und – soweit bereits heute abschätzbar – potenziellen Auswirkungen auf die Gruppe oder einzelne Tochtergesellschaften werden im Abschnitt „Regulatorisches Umfeld“ dieses Konzernlageberichts gemacht. Beschreibung und Bewertung der Risiken Operationelle Risiken Die wesentlichen operationellen Risiken liegen für die Gruppe Deutsche Börse in einer Nichtverfügbarkeit ihrer Handels-, Clearing- und Abwicklungssysteme (Verfügbarkeitsrisiko) sowie in einer fehlerhaften Verarbeitung von Kundenaufträgen im Verwahrgeschäft (Fehlverarbeitungen). Verfügbarkeitsrisiko Das Verfügbarkeitsrisiko ergibt sich dadurch, dass Betriebsmittel, die für das Leistungsangebot der Gruppe Deutsche Börse unabdingbar sind, ausfallen könnten, sodass Dienstleistungen nicht oder nur mit Verzögerung erbracht werden. Dieses Risiko stellt für die Gruppe Deutsche Börse das größte operationelle Risiko dar. Risiken ergeben sich hier z. B. durch den Ausfall von Hard- und Software, Bedien- und Sicherheitsfehler sowie Beschädigungen an den Rechenzentren. Fehlverarbeitungen Diese Kategorie umfasst Risiken, die entstehen können, wenn eine Dienstleistung für Kunden der Gruppe Deutsche Börse mangelhaft erbracht wird, z. B. aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln oder fehlerhaft durchgeführten Prozessen und Fehlern bei manuellen Eingaben – denn trotz aller Automatisierungen und Bemühungen, ein so genanntes Straight-through Processing zu erreichen, sind weiterhin manuelle Arbeiten notwendig. Daher ist die Gruppe Deutsche Börse in bestimmten Geschäftssegmenten, z. B. im Verwahrgeschäft, weiterhin dem Risiko ausgesetzt, dass Aufträge von Kunden fehlerhaft bearbeitet werden. Außerdem muss in speziellen Fällen per Hand in die Markt- und Systemsteuerung eingegriffen werden. Schäden an materiellen Gütern In diese Kategorie fallen Risiken infolge von Unfällen oder Naturkatastrophen sowie Terrorismus und Sabotage. Rechtliche Risiken und Risiken der Geschäftspraxis Rechtliche Risiken umfassen Verluste, die sich daraus ergeben, dass neue oder bestehende Gesetze nicht eingehalten oder nicht angemessen beachtet werden, Verluste aus unzulänglichen Vertragsbedingungen oder aus Rechtsprechungen, die im Rahmen des üblichen Geschäftsbetriebs unzureichend berücksichtigt werden, sowie Verluste aufgrund von Betrug. Risiken der Geschäftspraxis umfassen z. B. Verluste infolge von Geldwäsche sowie von Verstößen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen oder gegen das Bankgeheimnis. Aufgrund einer Sammelklage gegen die Islamische Republik Iran („Iran“) erlangten die Kläger im September 2007 vor einem amerikanischen Gericht ein Versäumnisurteil gegen den Iran. Im Juni 2008 leiteten die Kläger aus diesem Urteil ein Vollstreckungsverfahren ein, bei dem sie bestimmte Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. („Clearstream“) in den USA einfrieren ließen. Clearstream verteidigte sich gegen diese Zwangsverfügung, indem sie einen Antrag einreichte, diese Verfügung aus verschiedenen Gründen aufzuheben. Dieser Antrag ist vor Gericht noch anhängig. Im Oktober 2010 leiteten die Kläger ein Übertragungsverfahren ein, die zurückgehaltenen Positionen an die Kläger zu übergeben. Eine von den Klägern ergänzte Klageschrift hat Clearstream am 7. Januar 2011 erhalten. Diese Klage ist direkt gegen Clearstream gerichtet und beläuft sich auf einen Schadenersatz von 250 Mio. US$ in Verbindung mit einem angeblich betrügerischen Transfer eingefrorener Positionen. Clearstream beabsichtigt, sich im Falle der Übertragung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Im Berichtsjahr sind keine nennenswerten Verluste aus operationellen Risiken entstanden. Maßnahmen zur Reduzierung operationeller Risiken Die Gruppe Deutsche Börse widmet der Risikominderung der zuvor genannten operationellen Risikoarten besondere Aufmerksamkeit mit dem Ziel, die Häufigkeit und Höhe potenzieller finanzieller Verluste aus entsprechenden Risikofällen zu reduzieren. Hierzu werden verschiedene Qualitäts- und Kontrollmaßnahmen ergriffen mit dem Ziel, den gruppenweiten Geschäftsbetrieb gegen jegliche Art von Betrug und gegen operationelle Geschäftsausfälle abzusichern. Neben der Einhaltung internationaler Qualitätsstandards gehört dazu die sorgfältige Analyse von eingetretenen operationellen Risikofällen, um Schritte festlegen zu können, die die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens dieser Fälle reduzieren. Zusätzlich hat die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Business Continuity-Maßnahmen definiert, die erst beim Auftreten eines Notfalls oder im Anschluss daran ergriffen werden. Darüber hinaus hat die Gruppe Deutsche Börse Versicherungsverträge abgeschlossen, um die finanziellen Folgen von Schadenereignissen zu reduzieren. Ein weiteres Mittel der Risikoprävention ist das Interne Kontrollsystem (IKS), das der Vorstand für die Gruppe Deutsche Börse eingerichtet hat (Details siehe Abschnitt „Strategie und Konzernsteuerung“ dieses Konzernlageberichts). Es soll den effektiven und effizienten Geschäftsbetrieb der Gruppe sicherstellen, Vermögensschäden verhindern bzw. aufdecken und somit das gesamte Geschäftsvermögen schützen. Es umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen. Das IKS ist integraler Bestandteil des Risikomanagementsystems und wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, sobald sich Rahmenbedingungen ändern. Um operationelle Risiken – speziell das Verfügbarkeitsrisiko der Gruppe – zu vermindern, werden zudem internationale Qualitätsstandards (etwa Zertifizierung nach ISO 9001/TickIT und ISO/IEC 20000) eingehalten. Die Gruppe Deutsche Börse ist bestrebt, ihre Produkte und Services mit größtmöglicher Zuverlässigkeit zu erbringen. Der Aufrechterhaltung ihres Geschäftsbetriebs und der Notwendigkeit, diesen gegen Notfälle und Katastrophen abzusichern, kommt daher höchste Bedeutung zu. Da die Nichtverfügbarkeit der Kernprozesse und -ressourcen ein substanzielles Risiko für die Gruppe Deutsche Börse und ein potenzielles Systemrisiko für die Finanzmärkte im Allgemeinen darstellt, hat die Gruppe Deutsche Börse im gesamten Konzern ein Business Continuity Management (BCM) etabliert. Das BCM umfasst sämtliche vorsorglich geplanten Abläufe, die den fortlaufenden Betrieb auch im Krisenfall sicherstellen, und verringert somit das Verfügbarkeitsrisiko erheblich. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Systeme, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Lieferanten/ Dienstleister), einschließlich der redundanten Auslegung aller kritischen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur sowie Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen in allen wichtigen operativen Zentren. Beispiele für diese Vorkehrungen sind in der Grafik „Business Continuity-Maßnahmen“ aufgeführt. Innerhalb der Gruppe wurde ein Notfall- und Krisenmanagementprozess implementiert, der bei einem Notfall sowohl zügiges Reagieren als auch koordiniertes Vorgehen sicherstellt. Der Prozess dient dazu, die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse und den Markt zu minimieren sowie eine rasche Rückkehr zum regulären Geschäftsbetrieb zu unterstützen. In allen Geschäftsbereichen wurden Notfallmanager als zentrale Kontaktstellen und Verantwortliche bei eventuellen Notfällen oder Krisen ernannt. Die Notfallmanager informieren und/oder alarmieren den Vorstand (abhängig von der Schwere des Vorfalls). Im Falle einer Krise agiert das zuständige Vorstandsmitglied eines Bereichs als Krisenmanager. Die Business Continuity-Maßnahmen werden regelmäßig durch realitätsnahes Simulieren von Notfallsituationen getestet. Diese Tests werden in der Regel unangekündigt durchgeführt. GRM berichtet aufgetretene Probleme sowie seine Testbewertungen und Empfehlungen an den Vorstand. Die Testergebnisse werden nach den folgenden Kriterien bewertet: Business Continuity - Maßnahmen • Funktionale Wirksamkeit – die Maßnahmen müssen technisch funktionieren. • Ausführungsfähigkeit – die Mitarbeiter müssen mit den Notfallprozeduren vertraut sein und sie ausführen können. • Wiederanlaufzeit – die Notfallmaßnahmen müssen innerhalb der vorgesehenen Zeit den Wiederanlauf des Betriebs sicherstellen. Weiterhin hat die Gruppe Deutsche Börse die Funktion Group Compliance eingerichtet, die die Aufgabe hat, die Gruppe vor möglichen Schäden aus Verstößen gegen geltende Gesetze, Verordnungen oder Standards guter Unternehmensführung zu schützen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den folgenden Themen: • Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung terroristischer Aktivitäten • Einhalten des Berufs- und Bankgeheimnisses • Verhinderung von Insidergeschäften • Verhinderung von Marktmanipulation • Verhinderung von betrügerischen Handlungen • Verhinderung von Interessenkonflikten und Korruption • Datenschutz Verbleibende operationelle Risiken, die die Gruppe Deutsche Börse nicht selbst tragen will und die zu einem angemessenen Preis versicherbar sind, werden durch den Abschluss von Versicherungsverträgen übertragen. Alle Versicherungsverträge werden zentral koordiniert, womit sichergestellt ist, dass für die gesamte Gruppe Deutsche Börse jederzeit ein einheitlicher Versicherungsschutz mit einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht. Die risikorelevanten Verträge des Versicherungsportfolios werden einzeln überprüft und vom Finanzvorstand der Deutsche Börse AG genehmigt. Darüber hinaus führt die Gruppe Deutsche Börse für das operationelle Risiko Stresstestberechnungen in der Clearstream Holding-Gruppe sowie in der Eurex Clearing AG durch. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer operationeller Verluste bzw. eine Häufung großer operationeller Verluste in einem Jahr. Da die Gruppe bislang keine großen operationellen Schäden erlitten hat, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche operationelle Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenzielle Schadenshöhe, wobei Letztere von internen Experten der jeweiligen Geschäftsbereiche geschätzt werden. Für den Stresstest werden auf Basis dieser Risikoszenarien folgende extreme Verlustsituationen simuliert und mit der Risikodeckungsmasse für operationelle Risiken verglichen: • das Risikoszenario mit dem größten geschätzten maximalen Verlust, unabhängig von der erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit • die Kombination der zwei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf ein Ereignis in 100 Jahren oder häufiger geschätzt wird • die Kombination der drei größten Maximalschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils auf ein Ereignis in 20 Jahren oder häufiger geschätzt wird Im Geschäftsjahr haben die Stresstests des operationellen Risikos keine Notwendigkeit ergeben, die Risikodeckungsmasse für die Clearstream Holding-Gruppe sowie die Eurex Clearing AG zu erhöhen. Finanzwirtschaftliche Risiken Die verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken werden durch effektive Kontrollmaßnahmen begrenzt. Kreditrisiko Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Kontrahent ausfällt und in der Folge seine Verbindlichkeiten gegenüber der Gruppe Deutsche Börse nicht oder nicht vollständig erfüllt. Kreditrisiken bestehen in der Gruppe Deutsche Börse vor allem in Unternehmen der Clearstream Holding-Gruppe und in der Eurex Clearing AG. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe Deutsche Börse mit einem Kreditrisiko behaftet. Clearstream Holding-Gruppe: Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG vergeben an ihre Kunden Kredite oder vermitteln Wertpapierleihegeschäfte. Dieses Kreditgeschäft unterscheidet sich jedoch grund-legend vom klassischen Kreditgeschäft. Zum einen werden die Kredite ausschließlich sehr kurzfristig vergeben; zum anderen werden sie nur zum Zwecke der Erhöhung der Effizienz in der Wertpapierabwicklung sowie weit überwiegend besichert und an Kunden mit hoher Bonität vergeben. Darüber hinaus sind eingeräumte Kreditlinien jederzeit widerrufbar. Die Clearstream Banking S.A. ist ferner dem Ausfallrisiko im Rahmen des strategischen Wertpapierleihegeschäfts (ASLplus) ausgesetzt. Als Entleiher sind nur ausgewählte Banken tätig. Alle Leihetransaktionen sind vollständig besichert. Zur Besicherung sind ausschließlich ausgewählte Anleihen zugelassen. Als Mindest-Rating für diese Emissionen gilt A+ bei Standard & Poor’s bzw. ein entsprechend hohes Rating bei anderen Agenturen. Für Emittenten kurzlaufender Wertpapiere ohne Emissions-Rating gilt ein Mindest-Rating von A–1. Vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung wird die Bonität potenzieller Kunden bewertet. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG definieren kundenspezifische Kreditlinien sowohl auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung als auch im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG legen Sicherheitsabschläge für Wertpapiersicherheiten risikoadäquat fest und überprüfen ihre Angemessenheit fortlaufend. Emittenten aus den so genannten PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien), die als zu risikoreich eingestuft wurden, wurden mit einem zusätzlichen Sicherheitenabschlag versehen oder von den zulässigen Sicherheiten ausgeschlossen. Eurex Clearing AG: Die Eurex Clearing AG schließt gemäß ihren Clearingbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte ab. Das Clearing bezieht sich auf Wertpapiere, Rechte, Derivate und Emissionsberechtigungen, die an der Eurex Deutschland und der Eurex Zürich („Eurex-Börsen“), der Eurex Bonds, der Eurex Repo, der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), der Irish Stock Exchange sowie der European Energy Exchange (EEX) gehandelt werden und bei denen die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent in die angebahnten oder abgeschlossenen Geschäfte eintritt. Daneben kann die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent für außerbörslich (OTC) abgeschlossene Derivategeschäfte eintreten, soweit diese Geschäfte inhaltlich den Derivategeschäften an relevanten oben erwähnten Märkten entsprechen und die Clearingmitglieder sich für börsliches Clearing ihrer außerbörslichen Derivategeschäfte entscheiden. In diesem Kontext erbringt die Eurex Clearing AG für ihre Clearingmitglieder Clearingdienstleistungen für die an einzelnen Märkten oder OTC abgeschlossenen Geschäfte. Dies geschieht teilweise auch im Zusammenwirken mit einem anderen Clearinghaus (Link-Clearinghaus) und auf Basis einer gesonderten Vereinbarung (Clearinglink-Vereinbarung). Jedes Clearingmitglied muss ein haftendes Eigenkapital mindestens in der von der Eurex Clearing AG für deren Clearingtätigkeit an den verschiedenen Märkten fest-gelegten Höhe nachweisen, wobei die Höhe des Eigenkapitals vom Risiko abhängt. Um das Risiko der Eurex Clearing AG abzusichern, dass ein Clearingmitglied vor Erfüllung der offenen Geschäfte ausfällt, verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen in ihrer jeweils gültigen Fassung zu täglichen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) – und darüber hinaus ggf. auch untertägigen Sicherheitsnachschüssen – in einer von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Die Margins werden für Eigenkonten der Clearingmitglieder und Konten ihrer Kunden getrennt berechnet. Der Gewinn und Verlust, der während des Tages aus Wertveränderungen der Finanzinstrumente entstanden ist, wird dabei zwischen den Kontrahenten entweder in Geld ausgeglichen (Variation Margin) oder vom Verkäufer als Sicherheitsleistung aufgrund des veränderten Gegenwertes der Position bei der Eurex Clearing AG hinterlegt (Premium Margin). Im Falle von Anleihe-, Repo- oder Aktiengeschäften wird die Margin entweder vom Käufer oder vom Verkäufer erhoben (Current Liquidating Margin) – je nachdem, wie sich der Kaufpreis gegenüber dem aktuellen Wert der Finanzinstrumente verhält. Über diesen Ausgleich von Gewinnen und Verlusten hinaus soll das Risiko der Glattstellungskosten eines Kontos über die angenommene Liquidationsperiode abgesichert werden, und zwar unter der Annahme der ungünstigsten möglichen Wertentwicklung der im Konto enthaltenen Positionen (Additional Margin). Die Methode zur Berechnung der Additional Margin wird als „Risk-based Margining“ bezeichnet und ist im Wesentlichen ein VaR-Ansatz. Die maximalen Glattstellungskosten werden zunächst für jedes Produkt einzeln ermittelt. Anschließend werden gegenläufige Positionen des gleichen Risikomusters verrechnet, wenn über längere Zeiträume eine hohe Korrelation zwischen ihnen bestand. Das angestrebte Konfidenzniveau für die Additional Margin beträgt mindestens 99,0 Prozent. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die Margins dem geforderten Konfidenzniveau entsprechen. Der Ansatz der Eurex Clearing AG zur Absicherung von Risiken gewährleistet auch, dass unmittelbar zwischen zwei Parteien abgeschlossene und bilateral ausgehandelte Geschäfte erfüllt werden, insbesondere außerbörsliche Derivategeschäfte wie Credit Default Swaps. Bei diesem so genannten Kreditclearing tragen die Sicherungsmechanismen den besonderen Risiken der Credit Default Swaps durch spezifische Margin-Komponenten für Sicherungsgeber und -nehmer Rechnung. Für die Teilnahme am Kreditclearing ist eine eigene Clearinglizenz erforderlich. Zur Abdeckung der Margin-Verpflichtungen lässt die Eurex Clearing AG ausschließlich ausgewählte Sicherheiten mit hoher Bonität zu. Die Eurex Clearing AG überprüft die zulässigen Sicherheiten fortlaufend und setzt Sicherheitsabschläge zur Abdeckung des Marktrisikos der Wertpapiersicherheiten auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Prozent fest. Auch hier wurden Emittenten aus den PIIGS-Staaten, die als zu risikoreich eingestuft wurden, mit einem zusätzlichen Sicherheitenabschlag versehen oder von den zulässigen Sicherheiten ausgeschlossen. Die Risikoparameter zur Bestimmung der Sicherheitsabschläge werden regelmäßig überprüft, und die Sicherheitsabschläge werden für jedes Wertpapier auf täglicher Basis neu berechnet. Über die Entrichtung von Margins für laufende Transaktionen hinaus muss jedes Clearingmitglied abhängig von seinem individuellen Risiko Beiträge in einen Clearingfonds einzahlen. Dieser haftet solidarisch für die finanziellen Folgen eines Verzugs oder Ausfalls von Clearingmitgliedern, soweit diese nicht durch die individuellen Margins der betroffenen Clearingmitglieder gedeckt werden. Für das Kreditclearing hat die Eurex Clearing AG einen separaten Clearingfonds eingerichtet. Die Eurex Clearing AG führt Stresstests durch, um zu überprüfen, ob der Clearingfonds risikoadäquat ist. Hierzu werden alle laufenden Transaktionen der Clearingmitglieder sowie deren Sicherheiten Marktpreisschwankungen auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Pro-zent unterworfen. Um potenzielle Verluste ermitteln zu können, die über die individuellen Margins eines Clearing-mitglieds hinausgehen, wird die Auswirkung eines potenziellen Ausfalls auf den Clearingfonds simuliert. Die Eurex Clearing AG hat Limits definiert, bei deren Überschreitung sie unverzüglich Maßnahmen zur Anpassung des Umfangs des Clearingfonds treffen kann. Für den Fall, dass ein Clearingmitglied seinen Verpflichtungen gegenüber der Eurex Clearing AG nicht nachkommt, stehen ihr die folgenden Verteidigungslinien zur Verfügung: 1. Zunächst können die offenen Positionen und Geschäfte des betreffenden Clearingmitglieds saldiert und/oder risikotechnisch durch das Eingehen entsprechender Gegengeschäfte geschlossen oder bar abgerechnet werden. 2. Für die Deckung eines eventuell anfallenden offenen Betrags, der sich bei einer solchen Glattstellung bzw. Barabrechnung ergeben könnte, sowie für Kosten im Zusammenhang mit der Glattstellung oder Barabrechnung würde zunächst die vom betreffenden Clearingmitglied erbrachte Sicherheitsleistung herangezogen. Zum 31. Dezember 2010 waren zugunsten der Eurex Clearing AG Sicherheiten in Höhe von 32,1 Mrd. € gestellt. 3. Nachfolgend würde der vom betreffenden Clearingmitglied geleistete Beitrag zum Clearingfonds zur Deckung herangezogen. 4. Eine danach eventuell verbleibende Unterdeckung würde zunächst durch die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG abgesichert. Die Gewinnrücklagen der Eurex Clearing AG hatten zum 31. Dezember 2010 einen Wert von 6,4 Mio. € vor Einstellung. 5. Anschließend würden die von allen anderen Clearingmitgliedern in den Clearingfonds geleisteten Beiträge anteilig verwertet. Der Clearingfonds der Eurex Clearing AG hatte zum 31. Dezember 2010 ein Volumen von 1.480,7 Mio. €. Nach vollständigem Verzehr kann die Eurex Clearing AG von den Clearingteilnehmern Nachschüsse einfordern. Geldanlagen: Weitere Kreditrisiken entstehen bei der Anlage von Geldern der Deutsche Börse AG und ihrer Tochterunternehmen. Die Gruppe Deutsche Börse reduziert dieses Risiko, indem sie Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert und überwiegend kurzfristig sowie, wenn möglich, besichert anlegt. Auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen legt die Gruppe Deutsche Börse Höchstgrenzen für die Anlage fest. Stresstestberechnung: Bei den Stresstestberechnungen für das Kreditrisiko hat die Gruppe drei verschiedene Szenarien implementiert: Diese simulieren eine milde Rezession, eine weltwirtschaftliche Depression sowie den Ausfall des größten Kontrahenten und werden für jeden Geschäftstag quantifiziert. Die in den Stresstests ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teil der Risikodeckungsmasse definiert sind. Kreditrisikostresstests werden auf Ebene der Gruppe Deutsche Börse, der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG berechnet. Im Geschäftsjahr wurden anhand der Stresstestberechnungen des Kreditrisikos keine wesentlichen Risiken identifiziert. Zur Berechnung von Kreditrisikokonzentrationen führt die Gruppe darüber hinaus auf Ebene der Gruppe Deutsche Börse, der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG VaR-Analysen durch, um eventuelle Häufungen von Risiken bei einzelnen Kontrahenten zu identifizieren. Dazu werden VaRs des Kreditrisikos auf Einzelkontrahentenebene berechnet und mit den Gesamt-VaRs des Kreditrisikos verglichen. Bedingt durch ihr Geschäftsmodell sind die Unternehmen der Gruppe beinahe vollständig auf Kunden des Finanzsektors konzentriert. Es bestehen allerdings keine nennenswerten Konzentrationen des Kreditrisikos auf einzelne Kontrahenten. Marktpreisrisiko Marktpreisrisiken können in Form von Zins- oder Währungsrisiken im operativen Geschäft durch die Vereinnahmung von Nettoerlösen in Fremdwährung sowie bei der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen entstehen. Die Gruppe vermeidet, wo dies möglich ist, offene Währungspositionen. Kundeneinlagen in Fremdwährungen sind durch währungskongruente Nostropositionen abgedeckt. Erlösen in Fremdwährung stehen teilweise Kosten in Fremdwährung gegenüber. Verbleibende Währungsrisiken wurden in der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2010 zum großen Teil durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Hierbei wurden geplante Währungspositionen auf den Termin des erwarteten Zahlungseingangs zu einem im Voraus fixierten Kurs verkauft. Die Wirksamkeit dieser Absicherung wird durch eine laufende Überprüfung gewährleistet. Zinsrisiken ergeben sich für die Deutsche Börse AG, die Clearstream Holding-Gruppe und die Eurex Clearing AG aus der Anlage von Geldern. Zinsrisiken werden durch ein Limitsystem beschränkt, das Fristentransformation nur in geringem Umfang zulässt. Die Deutsche Börse AG ist zudem Zinsrisiken bei einer möglichen Refinanzierung ausstehender Schuldtitel ausgesetzt. Durch Swapgeschäfte sowie Optionsgeschäfte hat sich die Deutsche Börse AG bereits 2010 einen festen Zinssatz bzw. das Recht auf einen festen Zinssatz für einen Teil eventuell zu refinanzierender Beträge gesichert. Weitere Marktpreisrisiken können im Rahmen eines so genannten Contractual Trust Arrangements (insolvenzgesichertes Fondsvermögen zur Rückdeckung bestehender Versorgungspläne der Gruppe Deutsche Börse) entstehen. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass nicht genügend Liquidität für die Erfüllung der täglichen Zahlungsverpflichtungen vorhanden sein könnte oder im Falle von Liquiditätsengpässen erhöhte Refinanzierungskosten anfallen könnten. Group Treasury überwacht die tägliche und untertägige Liquidität für die Gruppe und ihre Einzelgesellschaften (mit Ausnahme der Clearstream Holding-Gruppe, für die Clearstream Treasury zuständig ist) und steuert sie mit Hilfe eines Limitsystems. Zur Absicherung gegen extreme Situationen stehen umfangreiche Kreditlinien zur Verfügung; Details hierzu finden sich in Erläuterung 42 des Konzernanhangs. Darüber hinaus betreibt die Gruppe operatio-nelles und strategisches Liquiditätsmanagement. Während operativ sichergestellt wird, dass die erwarteten Zahlungsausgänge der jeweils folgenden drei Monate gedeckt sind, ist das strategische Liquiditätsmanagement auf die längerfristige Planung und Sicherstellung der Liquidität sowie die Finanzierung von Projekten und Investitionen ausgerichtet. Für die Eurex Clearing AG existieren aufgrund ihrer Eigenschaft als zentraler Kontrahent strenge interne Liquiditätsvorgaben. Die Anlagepolitik ist entsprechend konservativ. Regelmäßige Analysen stellen die Angemessenheit dieser Liquiditätsvorgaben sicher. Clearstream Treasury gewährleistet die Liquidität der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe. Die Anlagestrategie zielt darauf ab, die Kundeneinlagen jederzeit zurückzahlen zu können. Die zur Steuerung verwendeten Liquiditätslimits gehen über regulatorische Anforderungen hinaus. Zur zusätzlichen Absicherung stehen umfangreiche weitere Finanzierungsformen zur Verfügung. Im Berichtsjahr verfügten die Gruppe Deutsche Börse, die Clearstream Holding-Gruppe sowie alle Einzelgesellschaften stets über ausreichend Liquidität. Stresstestberechnung: Für das Liquiditätsrisiko werden Stresstestberechnungen in der Clearstream Holding-Gruppe sowie in der Eurex Clearing AG durchgeführt. Zu diesem Zweck haben die Clearstream Holding-Gruppe und die Eurex Clearing AG jeweils drei Szenarien implementiert, die quartalsweise berechnet werden. In den Szenarien werden sowohl die Liquiditätsquellen als auch die Liquiditätsverwendungen einem Stresstest unterzogen, wobei neben historischen auch hypothetische Szenarien durchgerechnet werden. Im Ergebnis kann sowohl der Clearstream Holding-Gruppe als auch der Eurex Clearing AG eine komfortable Liquiditätssituation attestiert werden. Risiko aus regulatorischen Kennziffern Das Risiko aus regulatorischen Kennziffern umfasst Verluste, die daraus entstehen könnten, dass vorgegebene Kennzahlenwerte nicht erreicht werden. Die Clearstream Holding-Gruppe, die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG erfüllen die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen aus „Basel II“. Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG erfüllen die regulatorischen Liquiditätsanforderungen der jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden. Geschäftsrisiken Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Anpassungen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Dieses Risiko wird bezogen auf das EBIT dargestellt. Geschäftsrisiken können sich auf Umsatz und Kostenentwicklung auswirken, indem z. B. der Umsatz im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen zurückgeht oder die Kosten steigen. Darüber hinaus können sich externe Faktoren wie Entwicklung und Volatilität der Aktienmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Regulatorische Maßnahmen stellen ein wesentliches Geschäftsrisiko dar. Sie können einerseits die Wettbewerbsposition der Gruppe Deutsche Börse negativ beeinflussen, andererseits aber auch die Geschäftsmodelle der Kunden der Gruppe Deutsche Börse tangieren und die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Gruppe Deutsche Börse reduzieren. Innerhalb des Risikos eines veränderten wettbewerblichen Umfelds kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse wegen des intensiven Wettbewerbs um Marktanteile in einzelnen Geschäftsbereichen verschlechtert. Dies könnte unter Umständen dazu führen, dass immaterielle Vermögenswerte im Rahmen einer Werthaltigkeitsprüfung ganz oder teilweise abzuschreiben sind. Für die einzelnen Geschäftsbereiche der Gruppe werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Die Gruppe Deutsche Börse überwacht diese Entwicklungen sehr genau, um frühzeitig risikomindernde Maßnahmen einzuleiten. Projektrisiken Projektrisiken können sich aus der Umsetzung laufender Projekte (Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Systeme) ergeben, die wesentliche Auswirkungen auf eine der drei anderen Risikokategorien (operationelle, finanzwirtschaftliche und Geschäftsrisiken) haben könnten. Die Projektrisiken werden von Group Risk Management bewertet und bereits in der Anfangsphase wesentlicher Projekte berücksichtigt. Kein Projekt, das 2010 geplant und umgesetzt wurde, verursachte eine wesentliche Änderung des Gesamtrisikoprofils der Gruppe Deutsche Börse. Risiken im Zusammenhang mit der Umsetzung von Projekten, z. B. das Budgetrisiko, Qualitäts-/Umfangsrisiko oder Terminrisiko, werden dezentral überwacht und an die entsprechenden Kontrollgremien berichtet. Zusammenfassung Im abgelaufenen Geschäftsjahr erkannte die Gruppe Deutsche Börse alle neu aufgetretenen Risiken frühzeitig und konnte geeignete Maßnahmen treffen, um ihnen zu begegnen. Auf Basis dieser Maßnahmen hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse nicht wesentlich geändert. Im Geschäftsjahr standen den Risiken der Gruppe Deutsche Börse stets Risikodeckungsmassen in ausreichender Höhe gegenüber. Das Ökonomische Kapital der Gruppe Deutsche Börse betrug zum 31. Dezember 2010 486 Mio. €, die Risikodeckungsmasse 2.540 Mio. €. Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist von der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems überzeugt. Ausblick Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand eine signifikante Änderung der Risikosituation und somit eine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe nicht erkennbar. Dieser Risikobericht wurde für die Gruppe Deutsche Börse verfasst und berücksichtigt nicht den angestrebten Unternehmenszusammenschluss der Deutsche Börse AG und NYSE Euronext, der am 15. Februar 2011 bekannt gegeben wurde. Auch für 2011 sind Weiterentwicklungen der Risikomanagementsysteme vorgesehen. Beispielsweise ist geplant, die gruppenweiten Stresstests zu erweitern und die IT-Infrastruktur für das Risikomanagement weiter zu stärken. Nachtragsbericht Deutsche Börse AG und NYSE Euronext haben am 15. Februar 2011 nach Zustimmung ihrer jeweiligen Aufsichtsgremien bekannt gegeben, dass sie eine Verein-barung über einen Unternehmenszusammenschluss unterzeichnet haben. Durch diesen Zusammenschluss wird die weltweit führende Börsenorganisation entstehen. Das neue Unternehmen wird globaler Marktführer im Derivatehandel und Risikomanagement sowie der bekannteste und größte Börsenplatz für Aktienplatzierungen und Aktien-handel sein. Die neue Börsenorganisation wird ihren Kunden globale Reichweite, innovative Produkte, operative Effizienz, Kapitaleffizienz sowie eine erweiterte Bandbreite an Technologie- und Marktinformationslösungen bieten. Mit einem gemeinsamen Umsatz von 4,1 Mrd. € und einem EBITDA von 2,1 Mrd. € – jeweils auf Basis des Jahres 2010 – wird die neue Gruppe gemessen an Umsatz und EBITDA das größte Börsenunternehmen der Welt sein. Auf Basis der Umsätze des Jahres 2010 wird das gemeinsame Unternehmen 37 Prozent seiner Erlöse im Handel und Clearing von Derivaten, 29 Prozent im Kassamarkt (Börsennotierungen, Handel und Clearing), 20 Prozent im Bereich Abwicklung und Verwahrung sowie 14 Prozent im Geschäft mit Marktdaten, Indizes und IT-Dienstleistungen generieren. Das Unternehmen wird zwei Hauptstandorte haben, im neu errichteten Green Tower der Deutsche Börse AG in der Nähe von Frankfurt am Main und in New York, 11 Wall Street. Das Unternehmen wird von einem aus 17 Mitgliedern bestehenden Verwaltungsrat geführt: Dieser setzt sich aus 15 Mitgliedern sowie dem Chairman und dem Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Officer, CEO) zusammen. Neun der 15 unabhängigen Mitglieder werden von der Deutsche Börse AG bestimmt und sechs von der NYSE Euronext. Als Chairman wird Reto Francioni fungieren, der zusätzlich für die Unternehmensstrategie und die weltweiten Geschäftsbeziehungen (Relationship Management) der Gesellschaft nach außen zuständig ist. Duncan Niederauer wird CEO und leitet das Executive Committee, das sich zu gleichen Teilen aus heutigen Vorständen der Deutsche Börse AG und der NYSE Euronext zusammensetzt. Die vier Vorstandsmitglieder der NYSE Euronext sind Duncan Niederauer als CEO mit Sitz in New York, Dominique Cerutti als Leiter Technology Services & IT mit Sitz in Paris, Lawrence Leibowitz als Leiter Cash Trading and Listings und John K. Halvey als General Counsel, beide mit Sitz in New York. Von der Deutsche Börse AG kommen hinzu: Andreas Preuß als Leiter des Derivategeschäfts mit Sitz in Frankfurt am Main, Jeffrey Tessler als Leiter Settlement & Custody mit Sitz in Luxemburg, Frank Gerstenschläger als Leiter Market Data & Analytics und Gregor Pottmeyer als Finanzvorstand des gemeinsamen Unternehmens, beide mit Sitz in Frankfurt am Main. Andreas Preuß übernimmt die Funktionen eines President und des stellvertretenden CEO. Lawrence Leibowitz wird Chief Operating Officer (COO). Der Zusammenschluss birgt jährliche Synergiepotenziale in Höhe von rund 300 Mio. € im Kostenbereich, vorwiegend in den Bereichen IT, Clearing und Market Operations sowie in der Verwaltung und den Support-Funktionen. Bezüglich der Handelsinfrastruktur haben die Vertragsparteien vereinbart, nach erfolgreichem Unternehmenszusammenschluss die Handelssysteme zu harmonisieren. Abhängig vom Zeitpunkt einer Entscheidung könnte für die Gruppe Deutsche Börse die Notwendigkeit von Abschreibungen auf die bestehende Handelsinfrastruktur entstehen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Zusammenschluss zu jährlichen Umsatzsynergien von mindestens 100 Mio. € führen wird. Diese werden durch Cross-Selling- und Vertriebsmöglichkeiten, steigende Umsätze dank des gemeinsamen Liquiditätspools, neue Produkte, die progressive Einführung der Clearingkapazitäten der Gruppe Deutsche Börse sowie den erweiterten Spielraum für Angebote bei Technologiedienstleistungen und Marktdaten erreicht. Das jährliche Potenzial der Kostensynergien soll zu 25 Prozent zum Ende des ersten Jahres, zu 50 Prozent zum Ende des zweiten Jahres und zu 100 Prozent zum Ende des dritten Jahres nach Abschluss der Transaktion realisiert werden. Die Umsetzungs- und Restrukturierungskosten dürften sich auf das rund 1,5- bis 2-Fache der erwarteten jährlichen Kostensynergien belaufen. Bereinigt wird die Transaktion sofort einen positiven Ergebnisbeitrag für die Aktionäre der NYSE Euronext und der Deutsche Börse AG leisten. Im Rahmen der Transaktion werden NYSE Euronext und Deutsche Börse AG unter dem Dach einer neu gegründeten niederländischen Holding zusammengeführt, die an den Börsen in Frankfurt, New York und Paris gelistet sein soll. Auf Seiten von NYSE Euronext erfolgt dies über eine Fusion von NYSE Euronext mit einer US-Tochter der neuen Holding. Jede NYSE Euronext-Aktie wird in 0,47 Aktien der neuen Holding getauscht werden. Auf Seiten der Deutsche Börse AG wird die neue Holding den Aktionären der Deutsche Börse AG ein öffentliches Übernahmeangebot für den Umtausch von deren Aktien in eine gleiche Anzahl neu auszugebender Aktien der Holding unterbreiten. Nach Abschluss der Transaktion werden die früheren Aktionäre der Deutsche Börse AG einen Anteil von 60 Prozent und die früheren Aktionäre der NYSE Euronext einen Anteil von 40 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, auf voll verwässerter Basis und unter der Voraussetzung, dass alle Aktien der Deutsche Börse AG umgetauscht werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Mehrheit der Aktionäre der NYSE Euronext sowie einer Annahme des Übernahmeangebots durch die Aktionäre der Deutsche Börse AG mit einer Quote von 75 Prozent. Außerdem müssen die zuständigen Kartell- und Finanzbehörden, Börsenaufsichten und weitere Regulatoren in den USA und Europa zustimmen sowie weitere marktübliche Bedingungen eingehalten werden. Ein Abschluss der Transaktion wird für Ende des Jahres 2011 erwartet. Zwischen der Deutsche Börse AG und NYSE Euronext wurde für den Fall eines konkurrierenden Übernahmeangebots für eine der beiden Gesellschaften, unter bestimmten vertraglich definierten Voraussetzungen, eine Abfindung (Break-up Fee) in Höhe von 250 Mio. € vereinbart. Aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG liegt ein strategischer Zusammenschluss zwischen der Deutsche Börse AG und NYSE Euronext im Unternehmensinteresse der Deutsche Börse AG und im Interesse ihrer Aktionäre. Daher haben beide Gremien entschieden, dass sie – vorbehaltlich der Erfüllung aller ihrer rechtlichen Pflichten im Zusammenhang mit der Prüfung der Angebotsunterlage – den Aktionären der Deutsche Börse AG nach § 27 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) empfehlen werden, das Angebot der niederländischen Holding anzunehmen und im Rahmen des Angebots ihre Aktien zu tauschen. Am 23. Februar 2011 gab die Gruppe Deutsche Börse bekannt, dass die Eurex Zürich AG, Zürich, Schweiz, neuer Mehrheitsaktionär der European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, Deutschland, wird. Nach einer im Dezember 2010 geschlossenen Vereinbarung zwischen der Eurex Zürich AG und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) über die Übernahme des kompletten LBBW-Anteils in Höhe von 22,96 Prozent hatte die LBBW die Anteile gemäß vertraglich vereinbartem Andienungsrecht auf einer Pro-Rata-Basis auch den anderen EEX-Aktionären angeboten. Nach Abschluss der ersten Runde des Andienungsverfahrens hatten 31 von 40 EEX-Aktionären ihren Verzicht auf einen entsprechenden anteiligen Erwerb erklärt. Die derzeitige EEX-Beteiligung der Eurex Zürich AG wird von 35,2 Prozent auf über 50 Prozent steigen. Der genaue Anteil kann erst nach Ablauf der zweiten Runde des Andienungsverfahrens bestimmt werden. Mit der Erlangung der Aktienmehrheit durch die Eurex Zürich AG steht auch der endgültige Preis für die zu erwerbenden Anteile fest: Der Preis von 7,75 € je erworbener Aktie setzt sich aus einem Basisanteil von 7,15 € und einer Prämie von 0,60 € für das Erreichen der Aktienmehrheit zusammen. Die Zustimmungen zur Transaktion durch den Aufsichtsrat der EEX sowie durch weitere regulatorische Gremien stehen noch aus. Die Zustimmung der Gremien der LBBW sowie der sächsischen Börsenaufsicht und des deutschen Bundeskartellamts liegen vor. Prognosebericht Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse in den Geschäftsjahren 2011 und 2012. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollte eines der Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen. Dieser Prognosebericht wird für die Gruppe Deutsche Börse verfasst und berücksichtigt nicht den angestrebten Unternehmenszusammenschluss der Deutsche Börse AG und NYSE Euronext, der am 15. Februar 2011 bekannt gegeben wurde. Entwicklung der Rahmenbedingungen Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft infolge der Finanzkrise im Jahr 2009 hat sich die Wirtschaft im Jahr 2010 wesentlich besser erholt als erwartet, insbesondere in Deutschland. Auch haben weit reichende Maßnahmen zur Stabilisierung von Banken und Unternehmen durch Zentralbanken und Regierungen in den Jahren 2008 und 2009 dazu beigetragen, das Vertrauen in die Finanzmärkte wieder herzustellen. Dennoch waren die Finanzmärkte im Berichtsjahr weiterhin von phasenweise hoher Volatilität und Unsicherheit geprägt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Geschäftsaktivität der Gruppe im Berichtsjahr gegenüber 2009 leicht verbessert. Für den Prognosezeitraum erwartet die Gruppe Deutsche Börse einen weiteren Aufschwung des wirtschaftlichen Umfelds. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihren ersten Prognosen für das Jahr 2011 von einem Wirtschaftswachstum von 1,3 bis 1,5 Prozent in der Eurozone und von 2,2 bis 2,5 Prozent in Deutschland aus. Die Differenz zwischen der Eurozone und Deutschland ergibt sich durch das erwartete niedrigere Wachstum bzw. sogar eine erneute Kontraktion in einigen südeuropäischen Ländern. Treffen die Prognosen ein, wäre das deutsche Bruttoinlandsprodukt Mitte des Jahres 2011 wieder auf dem Niveau vor der Rezession 2009. Aktuellen Schätzungen zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone und Deutschland 2012 in ähnlicher Größenordung wachsen wie 2011. Für Großbritannien und die USA liegen die Erwartungen etwas über denen für die Eurozone. Für Großbritannien wird ein Wachstum der Wirtschaft von 2,0 Prozent im Jahr 2011 und 2,3 Prozent im Folgejahr erwartet. Für die USA wird mit einem Anstieg von 2,2 bis 3,0 Prozent im Jahr 2011 und von 2,7 bis 3,1 Prozent im Jahr darauf gerechnet. Das mit Abstand größte Wirtschaftswachstum – zwischen 8 und 10 Prozent – wird in Erwartung der hohen Binnennachfrage für die asiatischen Länder, ins-besondere China und Indien, prognostiziert. Als Folge der sehr unterschiedlichen Schätzungen für die verschiedenen Wirtschaftsräume wird für das Jahr 2011 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,3 bis 4,4 Prozent prognostiziert. Für das Jahr 2012 gehen die Wirtschaftsinstitute davon aus, dass sich das Wachstum fortsetzen und sogar noch leicht auf 3,6 bis 4,6 Prozent verstärken wird. Um den Finanzsektor zu stabilisieren und künftig Finanzkrisen in dem erlebten Ausmaß zu verhindern, streben Regierungen und Zentralbanken derzeit eine stärkere Regulierung des Finanzmarktes an. Das Spektrum der geplanten und zum Teil bereits angestoßenen Maßnahmen reicht von der Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Bankgeschäfte und Eigenkapitalanforderungen bis hin zur Verbesserung der Finanzmarktaufsicht (Details siehe Abschnitt „Regulatorisches Umfeld“ dieses Konzernlageberichts). Die Gruppe Deutsche Börse plant für den Prognosezeitraum keine wesentliche Änderung ihres integrierten Geschäftsmodells mit den Schwerpunkten Handel, Clearing, Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren und Derivaten. Auf Basis dieses erfolgreichen Geschäftsmodells, das die gesamte Prozesskette für Finanzmarkttransaktionen und die wichtigsten Anlageklassen abdeckt, wird die Deutsche Börse weiterhin die Trends an den Finanzmärkten weltweit beobachten und diese für die Weiterentwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen nutzen. Das vorrangige strategische Ziel des Unternehmens dabei ist, alle Kunden mit hervorragenden Leistungen zu bedienen. Mit ihren skalierbaren elektronischen Plattformen sieht sich die Deutsche Börse auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Handels- und Abwicklungsservices weiterhin sehr gut positioniert. Entwicklung der Ertragslage Ausgehend von der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen im Prognosezeitraum positiv entwickeln werden und insbesondere das Vertrauen in die globalen Finanzmärkte weiter zunimmt, sieht sich die Gruppe Deutsche Börse gut aufgestellt, die Umsätze im Prognosezeitraum gegenüber dem Berichtsjahr zu steigern. Abhängig von der Entwicklung der Rahmenbedingungen, der Ausprägung sowohl der zyklischen als auch der strukturellen Wachstumstreiber und dem Erfolg neuer Produkte und Funktionalitäten erwartet die Gruppe Deutsche Börse für 2011 Umsatzerlöse in einer Bandbreite von rund 2,1 bis 2,3 Mrd. €. Dies würde einem Anstieg gegenüber dem Berichtsjahr von bis zu 10 Prozent entsprechen. Sollten sich die Rahmenbedingungen wider Erwarten nicht in dem beschriebenen Maße verbessern bzw. sich nicht entsprechend auf die Kunden der Gruppe auswirken, erachtet das Unternehmen auch einen Rückgang der Umsatzerlöse 2011 auf ein Niveau von rund 2,0 Mrd. € oder in äußerst negativen Szenarien sogar unterhalb dieses Wertes für möglich. In jedem Fall sieht sich das Unternehmen aufgrund seines integrierten Geschäftsmodells sowie der durchgeführten und im Folgenden beschriebenen Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin in einer guten Lage, sein Geschäft profitabel zu betreiben. Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet das Unternehmen einen Anstieg der Umsatzerlöse in einer ähnlichen Größenordnung wie 2011. Um sich frühzeitig auf den strukturellen Wandel an den Finanzmärkten und auf veränderte Kundenanforderungen einzustellen sowie vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds hat der Vorstand der Deutsche Börse AG im ersten Quartal 2010 weitere Maßnahmen verabschiedet, um operative Prozesse und Kostenstrukturen zu optimieren. Die Deutsche Börse hat beschlossen, operative Funktionen innerhalb der Gruppenstandorte neu zu verteilen, die IT-Infrastruktur weiter zu harmonisieren, ihre Führungsstruktur zu verschlanken und den Fokus noch intensiver auf ihre Kernaktivitäten zu richten (Programm „Excellence“). In der Gruppe Deutsche Börse wird durch dieses Programm die Kosteneffizienz erheblich verbessert: Aus den beschlossenen Maßnahmen ergeben sich in Summe Einsparungen von rund 150 Mio. € jährlich ab 2013. Nachdem 2010 bereits 25 Mio. € der für 2011 geplanten 85 Mio. € eingespart wurden, rechnet das Unternehmen für 2011 mit einem Einsparvolumen von rund 60 Mio. €. 2012 wird dieser Wert auf insgesamt rund 115 Mio. € steigen. Die Maßnahmen ergänzen die seit 2007 aufgelegten Programme zur Erhöhung der Effizienz der Gruppe. Die Aufwendungen für diese Effizienzmaßnahmen werden sich auf insgesamt unter 180 Mio. € belaufen. 2010 wurden Kosten in Höhe von 110,7 Mio. € für Effizienzprogramme erfasst, hauptsächlich bei den Personalkosten in allen Segmenten der Gruppe. Die übrigen Kosten werden maßgeblich in den Jahren 2011 und 2012 anfallen. Für 2011 rechnet die Gesellschaft mit operativen Kosten in Höhe von 925 Mio. € (2010: 936,2 Mio. €). Diese Erwartung berücksichtigt die durch eine weitere Verbesserung der operativen Effizienz erzielten Einsparungen im Umfang von rund 60 Mio. €. Dem gegenüber stehen eine erwartete Kostensteigerung durch Inflation in Höhe von rund 20 Mio. € und eine weitere Erhöhung der Ausgaben für organische Wachstumsinitiativen und Infrastruktur um rund 30 Mio. € auf etwa 120 Mio. €. Bei den volumenabhängigen Kosten, die maßgeblich von der Geschäftsaktivität im internationalen Abwicklungs- und Verwahrgeschäft bei Clearstream beeinflusst werden, rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg auf rund 235 bis 255 Mio. € (2010: 210,9 Mio. €), insbesondere aufgrund des erwarteten Wachstums in diesem Segment. Damit ergibt sich für 2011 in Summe eine Gesamtkostenprognose von rund 1.160 bis 1.180 Mio. € vor Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von rund 30 Mio. € und anderen möglichen Sondereffekten. Abhängig von der Entwicklung der Umsatzerlöse rechnet das Unternehmen mit einem EBIT in einer Bandbreite von rund 1,05 bis 1,25 Mrd. €. Neben den Umsatzerlösen und Kosten hängt das EBIT noch von der Entwicklung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft ab. Die Deutsche Börse geht davon aus, dass die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im laufenden Geschäftsjahr ungefähr auf dem Niveau des Berichtsjahres liegen werden. Im Falle von früher und höher als erwartet ausfallenden Zinserhöhungen, könnte der EBIT-Beitrag durch die Nettozinserträge höher ausfallen als erwartet. Sollten sich die Umsatzerlöse oder die Nettozinserträge nicht wie erwartet entwickeln, könnte das EBIT auf ein Niveau von rund 1,0 Mrd. € fallen – oder sogar deutlich darunter, im Falle einer äußerst negativen Entwicklung. Prognosen für die Entwicklung der Ertragslage scroll 2010 (bereinigt)1) Mio. € Prognose 2011 Mio. € Umsatzerlöse 2.106,3 ~2.100 bis ~2.300 Gesamtkosten 1.147,1 ~1.160 bis ~1.180 davon volumenabhängige Kosten 210,9 ~235 bis ~255 davon operative Kosten 936,2 ~925 EBIT 1.091,0 ~1.050 bis ~1.250 1) Bereinigt um ISE-Wertminderung und Kosten für Effizienzprogramme Im Juni 2008 zog rund die Hälfte der in Frankfurt-Hausen beschäftigten Mitarbeiter in das benachbarte Eschborn um. Entsprechend konnte die Steuerquote für 2009, bereinigt um die Steuerentlastungen aufgrund des Wertminderungsaufwands im Zusammenhang mit der International Securities Exchange (ISE), auf 26,9 Prozent gesenkt werden. In der zweiten Jahreshälfte 2010 ist der überwiegende Teil der restlichen Belegschaft von Frankfurt-Hausen in ein neues Bürogebäude nach Eschborn gezogen. Für den Prognosezeitraum rechnet die Gruppe daher mit einer weiteren Verbesserung der Steuerquote auf rund 26 Prozent. Segment Xetra Im Kassamarktsegment Xetra werden die Umsatzerlöse auch künftig von der Entwicklung der Aktienmärkte, deren Volatilität sowie von strukturellen, aber auch zyklischen Veränderungen im Handelsgeschehen abhängen. Strukturelle Veränderungen des Aktienmarktes ergeben sich zum größten Teil aus dem zunehmenden Einsatz vollständig rechnergestützter Handelsstrategien, dem so genannten algorithmischen Handel. Für den Prognosezeitraum rechnet das Unternehmen nach wie vor mit einem hohen Anteil des algorithmischen Handels am Xetra-Handelsvolumen. Mit Ausnahme des zweiten Quartals 2010 hat die Volatilität der Aktienmärkte seit ihrem Höchststand im zweiten Halbjahr 2008 stetig abgenommen. Im Jahresdurchschnitt 2010 lag sie auf einem leicht niedrigeren Niveau als 2009. Eine hohe Volatilität kann dem Segment Xetra grundsätzlich zusätzliche kurzfristige Wachstumsimpulse geben, weil in solchen Marktphasen der Handel besonders lebhaft ist. Für nachhaltiges Wachstum ist allerdings eine gemäßigte Volatilität vorteilhafter, da dies in der Regel zu einem höheren Investorenvertrauen führt. Neben der Weiterentwicklung des Kassamarktes verfolgt das Unternehmen weiterhin aufmerksam Veränderungen im wettbewerblichen Umfeld der europäischen Kassamärkte. Das Unternehmen sieht sich gut positioniert, um Marktführer im Handel deutscher Bluechip-Aktien zu bleiben und den Kunden weltweit ein attraktives Spektrum von Produkten und Services für den Kassahandel in deutschen und europäischen Aktien sowie das Aktienclearing anzubieten. Wegen des gestiegenen Wettbewerbs im Kassamarkt ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Marktanteile aller Wettbewerber weiter verschieben werden. Der Vorstand geht im Prognosezeitraum aufgrund der erwarteten weiteren Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds und des damit verbundenen steigenden Vertrauens der Investoren von einer Belebung der Geschäftsaktivität am Kassamarkt aus. Trotz des intensiven Wettbewerbs erwartet das Unternehmen daher ein Wachstum der Handelsaktivität gegenüber 2010. Gleichzeitig wird ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Umsatzerlöse pro Transaktion erwartet. In Summe rechnet das Unternehmen daher mit stabilen Umsatzerlösen im Jahr 2011. Aufgrund des erwarteten Rückgangs der Kosten im Segment Xetra geht die Gruppe für das Geschäftsjahr 2011 von einem Anstieg des EBIT aus. Segment Eurex In den Jahren 2009 und teilweise 2010 haben zyklische Einflussfaktoren wie der Rückgang des Handelsvolumens von Aktien, historisch niedrige Zinssätze und das geringe Investorenvertrauen die Entwicklung der Handelsaktivität an den Terminmärkten der Eurex dominiert. Trotzdem geht die Gruppe Deutsche Börse davon aus, dass strukturelle Wachstumsfaktoren grundsätzlich weiterhin wirken und das Handelsvolumen in allen Produktsegmenten positiv beeinflussen werden. Die strukturellen Wachstumstreiber stellen sich wie folgt dar: • Traditionelle Investmentfonds setzen als Folge der europäischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sich auf bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren beziehen (OGAW III), zunehmend auch Derivate in ihren Portfoliostrategien ein. • Aufgrund der hohen Bedeutung des Risikomanagements werden verstärkt auch außerbörslich getätigte Geschäfte zur Verrechnung auf Eurex Clearing verlagert, um durch ein zentrales Clearing das Kontrahentenrisiko zu eliminieren. • Die Nachfrage von Investoren und Handelshäusern aus dem außereuropäischen Ausland wie Asien nach Eurex-Produkten wächst. • Banken und Investoren wenden vermehrt vollständig rechnergestützte Handelsstrategien an (vergleichbar mit dem algorithmischen Handel auf Xetra). Bei der zur Eurex gehörenden US-Aktienoptionsbörse International Securities Exchange (ISE) hat sich die Wettbewerbssituation im Jahresverlauf 2010 etwas stabilisiert. Dennoch wurden ihre Marktanteile im zweiten Halbjahr 2010 nach wie vor durch die Förderung von Dividendengeschäften an einigen amerikanischen Optionsbörsen beeinflusst. Um solche Geschäfte auf die eigene Plattform zu ziehen, schaffen manche Börsenbetreiber große wirtschaftliche Anreize für die Handelsteilnehmer. Die Strategie der ISE ist jedoch auf die Kenngrößen Umsatz und Profitabilität ausgerichtet, statt Marktanteile um jeden Preis zu gewinnen. Für den Prognosezeitraum rechnet die Gruppe Deutsche Börse mit einem Wachstum der Kontraktvolumina und trotz des anhaltend hohen Wettbewerbs mit einer weiteren Stabilisierung der Marktanteile. Neben der erwarteten positiven Entwicklung des US-Aktienoptionsmarktes begründet sich diese Einschätzung auch durch die verschiedenen Initiativen zur Weiterentwicklung des Produktangebots und der Handelsinfrastruktur. Beispielsweise hat die Deutsche Börse gemeinsam mit der ISE ein neues elektronisches Handelssystem entwickelt, das 2011 in Betrieb genommen wird. Zudem erhielt die ISE am 24. Februar 2011 von der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) die Zulassung für den Handel mit gewissen Ordertypen. Dies soll den Wettbewerbsnachteil des vollelektronischen Optionshandels gegenüber dem Parketthandel ausgleichen, der seit dem zweiten Quartal 2009 besteht. Im Prognosezeitraum wird Eurex auch verstärkt in die Weiterentwicklung der Technologie und des Angebots für die europäischen Produkte investieren. Die zusammen mit der ISE entwickelte neue Handelsinfrastruktur wird das bestehende Handelssystem der Eurex ablösen. Zudem liegt der Schwerpunkt der Investitionen auf dem Ausbau des Risikomanagements. Zum Beispiel plant das Segment Eurex die Einführung eines portfoliobasierten Risikoma-nagements, das Kunden die Möglichkeit bieten wird, börsliches und außerbörsliches (OTC-) Geschäft gegeneinander aufzurechnen. Diese Neuerung ist u. a. auch Bestandteil der funktionalen Vorbereitungen, um in Zukunft verstärkt Clearingdienstleistungen für außerbörslich gehandelte Derivate anbieten zu können. Insgesamt sieht sich Eurex im Wettbewerbsumfeld gut aufgestellt und erwartet für den Prognosezeitraum ein Wachstum des Geschäfts sowohl in europäischen Produkten als auch in US-Aktienoptionen. Neben den erwarteten positiven zyklischen Einflussfaktoren beruht diese Einschätzung insbesondere auf den zugrunde liegenden strukturellen Geschäftstreibern. Auf dieser Basis rechnet das Unternehmen 2011 mit einem Anstieg der Umsatzerlöse bei gleichzeitig sinkenden Kosten. In Summe geht die Gruppe von einem Anstieg des EBIT im Segment Eurex im laufenden Geschäftsjahr aus. Segment Clearstream Das Segment Clearstream erzielte seine Umsatzerlöse im zurückliegenden Jahr in erster Linie mit der Abwicklung und Verwahrung internationaler Anleihen. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein. Die Deutsche Börse erwartet auch künftig einen stärkeren Anstieg der Volumina der international begebenen Anleihen verglichen mit national begebenen festverzinslichen Wertpapieren. In Bezug auf die Kundenstruktur geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass sich die Konsolidierung in der Finanzbranche fortsetzen wird und sich Kunden im nationalen und internationalen Geschäft von Clearstream zusammenschließen werden. Die dann größeren Kunden profitieren von höheren Rabatten, was zu einem Rückgang der durchschnittlichen Entgelte führen könnte. Die Deutsche Börse steht im Bereich der Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen in einem besonders intensiven Wettbewerb, rechnet für den Prognosezeitraum aber nicht mit größeren Auswirkungen des Wettbewerbs auf ihre Umsatzerlöse bzw. einem Verlust von Marktanteilen. Im Zuge der Weiterentwicklung des Produkt- und Dienstleistungsportfolios im Segment Clearstream plant das Unternehmen, im Prognosezeitraum die zentralen Funktionalitäten und Produkte zum Liquiditäts- und Risikomanagement im Rahmen der Dienstleistungen für die globale Wertpapierfinanzierung weiter auszubauen. Dazu gehören beispielsweise die Erweiterung der hinterlegbaren Sicherheiten um die Anlageklasse der Aktien und die Ausdehnung des Produktangebots im Geschäftsfeld GC Pooling. Zudem wird sich Clearstream in Zukunft noch stärker als Anbieter von Dienstleistungen positionieren, die für Kunden einen Mehrwert schaffen. Ziel ist es, diese Dienstleistungen in Zukunft über allgemein nutzbare Verbindungen, etwa das geplante zentrale Abwicklungssystem der Europäischen Zentralbank (TARGET2-Securities) auch an Kunden der anderen Anbieter von Nachhandelsdienstleistungen zu vertreiben. Die Deutsche Börse geht weiterhin davon aus, dass die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im laufenden Geschäftsjahr ungefähr auf dem Niveau des Berichtsjahres liegen werden. Eine nachhaltige Erhöhung der Erträge erwartet das Unternehmen erst mit einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Europa und den USA. Dieser Einschätzung liegt die Annahme zugrunde, dass sich die relevanten kurzfristigen Zinsen in den Hauptwährungen Euro und US-Dollar entgegen der ursprünglichen Planung auch 2011 weitestgehend auf sehr niedrigem Niveau bewegen werden. Mit einer deutlichen Erhöhung der kurzfristigen Zinsen rechnet die Gesellschaft erst im Jahr 2012. Insgesamt verfügt Clearstream aufgrund seines diversifizierten Produkt- und Dienstleistungsportfolios über eine starke Position im Wettbewerbsumfeld und erwartet für den Prognosezeitraum einen Anstieg der Geschäftsaktivität in allen Geschäftsbereichen. Infolgedessen rechnet die Gruppe mit einem weiteren Wachstum der Umsatzerlöse und einer entsprechenden Verbesserung des EBIT 2011. Segment Market Data & Analytics Die Umsatzerlöse des Segments Market Data & Analytics hängen zum größten Teil von der Nachfrage nach Marktdaten im Finanzsektor ab. Nachdem sich die Nachfrage im Kerngeschäft von Market Data & Analytics, dem Vertrieb von Datenpaketen für Kassa- und Terminmarkt, als Folge der Finanzkrise leicht abgeschwächt hat, erwartet das Unternehmen in diesem Geschäftsbereich für 2011 eine stabile Entwicklung. Trotzdem rechnet die Gruppe mit einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse und des EBIT bei Market Data & Analytics, da das Segment in allen Bereichen eine kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette um neue Datenangebote anstrebt. Weiterentwicklung der Preismodelle Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse weiterhin mit anhaltendem Preisdruck in einigen ihrer Geschäftsbereiche. Das Ziel des Unternehmens ist dabei, den Preisdruck über die kontinuierliche Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen sowie über selektive Anreize für preiselastisches Geschäft abzufedern. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen im Kassamarktsegment Xetra die Preise für das Aktienclearing gesenkt. Ziel des Unternehmens ist hier, die Position des Kassamarktes als zentralen und größten Liquiditätspool im Handel mit deutschen Bluechips weiter zu festigen. Aus diesem Grund behält sich das Unternehmen weiterhin strategische Preisanpassungen im Segment Xetra vor. Im Segment Eurex wurden im Berichtjahr Änderungen des Entgeltmodells beschlossen, die mit Wirkung zum 1. Februar 2011 eingeführt wurden. Hauptziel ist es, die Attraktivität des Eurex-Handelsplatzes zu steigern. Hierzu werden Preisanreize auf Basis der bereitgestellten Marktqualität gesetzt sowie Volumenrabatte gewährt und zusätzlich bei ausgewählten Produkten die Entgelte gesenkt. Mit der Einführung des neuen Preismodells wird ein Anstieg der Handelsaktivität und somit ein neutraler Effekt auf die Umsatzerlöse erwartet. Langfristig gesehen ist weiterhin damit zu rechnen, dass die durchschnittlichen Umsatzerlöse pro angerechneter Einheit in allen Bereichen des Unternehmens zurückgehen. Dies resultiert aus den gestaffelten Preismodellen, die bei einem Wachstum der Geschäftsaktivität der Kunden dazu führen, dass der Ertrag pro Einheit zurückgeht. Regulatorisches Umfeld Als eine Folge der globalen Finanzmarktkrise wird auf internationaler Ebene in den verschiedensten Bereichen an Regulierungsvorhaben gearbeitet, die ein transparenteres und stabileres Finanzsystem schaffen sollen. Dabei stehen insbesondere Regelungen für die Verbesserung der Aufsichtsstrukturen, für die Finanzmarktinfrastruktur, für die Abwicklung von Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Finanzinstrumenten sowie für die Banken im Fokus. Verbesserung der Aufsichtsstrukturen Zur Verbesserung der Aufsichtsstrukturen wurden neue europäische Aufsichtsbehörden etabliert. Die Europäische Aufsichtsbehörde für Wertpapiermärkte (European Securities and Markets Authority, ESMA) wird für die Gruppenunternehmen künftig eine wesentliche Rolle bei der direkten Beaufsichtigung von Dienstleistern in der Wertpapierbranche oder der Entwicklung von Leitlinien für deren Beaufsichtigung spielen. Dies gilt sowohl für den Kassa-markthandel (Segment Xetra) als auch für den Handel von Derivaten und die Funktionen des zentralen Kontrahenten (Segment Eurex) sowie das Wertpapierabwicklungsgeschäft (Segment Clearstream). Zudem wird die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA) eine wichtige Rolle für das regulatorische Umfeld der Gruppe spielen, da einerseits einige Gruppenunternehmen der Regulierung von Banken unterliegen und andererseits Banken zu den wichtigsten Kunden der Gruppe gehören. Regulierung der Marktinfrastruktur Im Zuge der Veränderungen des regulatorischen Rahmens sind für die Gruppe vor allem drei Initiativen auf europäischer Ebene von Relevanz: die geplante Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID), die geplante Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) und die geplante Regulierung für Wertpapierzentralverwahrer (Central Securities Depositories, CSD-Regulierung). Die EU-Kommission hat im Jahr 2011 eine Überarbeitung der MiFID gestartet. Ziel ist es, die Transparenz und Inte-grität der Märkte weiter zu erhöhen und den Investorenschutz auch im Lichte der Finanzmarktkrise weiter zu stärken. Mit einer Umsetzung auf nationaler Ebene ist 2013 zu rechnen. Die geplante Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister strebt ein harmonisiertes Regelwerk für den Betrieb und die Beaufsichtigung von zentralen Kontrahenten (CCPs) an, das bereits 2011 in Kraft treten soll. Der Entwurf der Verordnung wurde im September 2010 von der EU-Kommission vorgelegt und befindet sich aktuell im politischen Abstimmungsprozess. Die Verordnung strebt u. a. den regulatorischen Zwang zur verstärkten Abwicklung von Derivategeschäften über zentrale Kontrahenten an. Ferner enthält die Verordnung die Einführung einer Registrierungspflicht für OTC-abgewickelte Derivate in einem zentralen Transaktionsregister (so genannte Trade Repositories). Auch die Überwachung von Trade Repositories (durch die ESMA) ist Bestandteil der geplanten Verordnung. Im Rahmen der CSD-Regulierung will die EU-Kommission die europäische Settlement-Landschaft reformieren und damit erstmals ein einheitliches europäisches Regelwerk für Wertpapierzentralverwahrer schaffen. Die Verabschiedung der Maßnahmen wird im Laufe des Jahres 2011 erwartet. Ergänzt werden diese Regulierungsvorhaben durch die Richtlinie zum europäischen Wertpapierrecht (Securities Law Directive, SLD) und die beabsichtigte Regulierung von Leerverkäufen auf EU-Ebene. Ferner werden von politischer Seite Maßnahmen im Hinblick auf die Regulierung von High Frequency Trading und die mögliche Einführung einer Finanztransaktionssteuer diskutiert. Auf nationaler und internationaler Ebene werden weitere regulatorische Änderungen erörtert, um die Stabilität des Finanzmarktes sicherzustellen. Beispiele sind der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und die neuen europäischen Aufsichtsbehörden (ESMA, EBA und Europäischer Rat für Systemrisiken). Auf nationaler Ebene bringen die beabsichtigten Änderungen der Insolvenzordnung sowie das Restrukturierungsgesetz bzw. die darin enthaltene Bankenabgabe teilweise Implikationen für die Gruppe Deutsche Börse mit sich. Regelungen für Banken Im Kontext der Bankenregulierung, die die Gruppe sowohl direkt als auch indirekt betrifft, zeichnen sich eine Reihe von Änderungen sowohl des internationalen Regelwerks (Regeln des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht) als auch der darauf aufbauenden europäischen Vorschriften (Capital Requirements Directive, CRD) und nationalen Vorschriften ab. Teilweise wurden diese im Jahr 2010 bereits umgesetzt oder verabschiedet. Dabei sind zunächst Anpassungen am so genannten Basel II-Regelwerk und die darauf aufbauenden Überarbeitungen der CRD zu nennen. Hierbei wurden in mehreren Schritten (u. a. CRD II und CRD III) im Wesentlichen Änderungen des Regelwerks für Marktpreisrisiken, Großkreditvorschriften und die Kapitalunterlegung von Verbriefungen beschlossen sowie die Einführung von umfassenden Vorschriften für Vergütungssysteme verabschiedet. Nach ihrer Umsetzung in nationales Recht sind die aus der CRD II resultierenden Änderungen am 31. Dezember 2010 in Kraft getreten und in der Deutschen Börse fristgerecht umgesetzt worden. Auf die regulierten Gesellschaften der Gruppe wirken sich aus der CRD II lediglich die Großkreditvorschriften aus. Durch entsprechende Regelungen für das spezifische Geschäft trat jedoch kein nennenswerter Effekt für die betroffenen Gruppenunternehmen ein. Die Regelungen aus der CRD III machen eine Anpassung der Vergütungssysteme notwendig. Die maßgeblichen Regelungen waren teilweise im Vorgriff auf die CRD III-Regelungen und entsprechende Auslgungsrichtlinien des Committee of European Banking Supervisors (Vorgängerinstitution der EBA) bereits 2010 in nationales Recht in Deutschland (Instituts-Vergütungsverordnung) bzw. Luxemburg umgesetzt worden. Die Anforderungen im Rahmen der Instituts-Vergütungsverordnung werden derzeit bei den betroffenen Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse umgesetzt. Im Jahr 2009 hat der Basler Ausschuss eine umfassende Änderung des bisherigen Regelwerks (Basel II) angestoßen und eine Überarbeitung und Ergänzung als neues Regelwerk „Basel III“ auf den Weg gebracht. Basel III setzt sich insbesondere mit der Eigenkapitaldefinition, zusätzlichen Risikopuffern für erwartete Verluste, der Einführung von antizyklischen Kapitalpuffern, der Einführung einer so genannten Leverage Ratio (Verschuldungshebel, vereinfacht: ein Mindestverhältnis von Eigenkapital zur ungewichteten Summe aus Bilanzsumme und außerbilanziellen Risiko-positionen) sowie dem Liquiditätsmanagement (insbesondere Einführung von zwei quantitativen Mindestquoten für kurz- und mittelfristige Liquidität) auseinander. Die Vorschläge des Basler Ausschusses werden zwecks Übernahme in der EU auch als Änderungspaket zur CRD diskutiert und sollen als CRD IV umgesetzt werden. Der Basler Ausschuss hat im Dezember 2010 die Basel III-Regeln im Kern verabschiedet und veröffentlicht. Dabei ist eine stufenweise Einführung bis 2018 geplant. Innerhalb dieses Übergangsprozesses sind Überprüfungen und ggf. Anpassungen bestimmter Teilbereiche vorgesehen. Das Basel III-Paket enthält auch eine generelle Überarbeitung der Eigenkapitalunterlegungspflichten für Positionen gegen-über zentralen Kontrahenten. Dabei ergeben sich einerseits Interdependenzen mit den zukünftigen Regelungen für zentrale Kontrahenten selbst (CPSS-IOSCO Regelungen/EMIR), andererseits sollen nach den Beschlüssen der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten Geschäfte über zentrale Kontrahenten gegenüber bilateralen (OTC-)Geschäften privilegiert werden, um Risiken zu reduzieren und die Finanzmärkte generell zu stabilisieren. Aufgrund der Vielschichtigkeit des Themas hat der Basler Ausschuss diesen Komplex vom veröffentlichten Teil des Basel III-Rahmenwerks ausgenommen und im Dezember einen ersten Regelungsvorschlag zur Konsultation gestellt. Das Ergebnis der Konsultation soll noch im ersten Halbjahr 2011 in eine neue Regelung münden, die dann den Basel III-Regeln hinzugefügt wird. Die EU wird den Basel III-Prozess einschließlich der Regelungen zu den Eigenkapitalunterlegungspflichten für Positionen gegenüber zentralen Kontrahenten im Laufe des Jahres 2011 in der weiteren Diskussion der CRD IV-Regelungen aufnehmen und somit in EU-Recht transformieren. Während sich die Basel III-Regelungen unmittelbar nur an global agierende internationale Geschäftsbanken richten, greifen die EU-Regelungen für alle in der EU agierenden Banken. Die CRD IV wird daher sowohl auf regionale oder größenabhängige Besonderheiten eingehen als auch spezifische bzw. modifizierte Regelungen für bestimmte Geschäftsarten vorsehen. In diesem Kontext ist auch das künftige Zusammenspiel von EMIR, CSD-Regulierung, MiFID und CRD und insbesondere seine Auswirkungen auf die regulierten Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse teilweise noch nicht abschätzbar. Die Gruppe Deutsche Börse hat den gesamten Basel III-bzw. CRD IV-Prozess ebenso wie die Entwicklung der anderen Gesetzesverfahren (insbesondere EMIR/CSD-Regulierung) intensiv begleitet. Auch den weiteren Prozess einschließlich der Umsetzung in nationales Recht in den nächsten Jahren wird die Gruppe aktiv begleiten, um eine möglichst angemessene Berücksichtigung ihrer Geschäftsaktivitäten zu erreichen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Diskussionsstands zu den CRD IV-Regelungen erwartet die Gruppe keinen materiellen Einfluss auf die Eigenkapitalausstattung ihrer regulierten Gesellschaften. Bedingt durch die derzeit noch offenen Detailfragen, u. a. zur konkreten Anwendbarkeit der Regelungen im Bereich Leverage Ratio und Liquiditätskennziffern, und das ebenso unklare künftige Zusammenspiel der unterschiedlichen Regelungen lassen sich die Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten noch nicht endgültig einschätzen. Alle erwähnten politischen und regulatorischen Prozesse und Initiativen begleitet die Gruppe Deutsche Börse sehr intensiv. Sie nimmt aktiv an den Konsultationen teil und legt gegenüber den politischen Entscheidungsträgern direkt die potenziellen negativen Konsequenzen für den Markt als Ganzes und die betroffene Gesellschaft im Besonderen dar. Die Gruppe Deutsche Börse bezieht darüber hinaus zu den genannten politischen Initiativen angemessen Stellung. So wirkt die Deutsche Börse unverhältnismäßigen Auswirkungen auf die Gruppe oder eines ihrer Tochterunternehmen entgegen. Entwicklung der Finanzlage Das Unternehmen erwartet weiterhin einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Die Deutsche Börse plant, im Prognosezeitraum rund 120 Mio. € pro Jahr als Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Der Anstieg gegenüber den Vorjahren ergibt sich hauptsächlich aus erhöhten Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement. Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur wird die Deutsche Börse flexibel auf ein sich änderndes Marktumfeld im Prognosezeitraum reagieren. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Die generell angestrebte Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses sowie Aktienrückkäufe stehen unter dem Vorbehalt von Anforderungen an die Kapitalstruktur, von Investitionsbedürfnissen sowie von generellen Liquiditätserwägungen. Erklärung zur Unternehmensführung Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG berichten in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch über folgende Inhalte: Nach der gesetzlichen Regelung ist zunächst die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz in diese Erklärung aufzunehmen. Anschließend werden relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, beschrieben und schließlich die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen ausführlich dargestellt. Beide Organe sehen in einer verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Unternehmensführung die Basis für den nachhaltigen Erfolg der Deutsche Börse AG. Die Berichterstattung folgt somit den Anforderungen des Handelsgesetzbuches. Die Erklärung zur Unternehmensführung wird über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in den Konzernlagebericht aufgenommen. Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG haben am 10. Dezember 2010 gemeinsam die aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz abgegeben. Vorstand und Aufsichtsrat erklären darin, dass die Gesellschaft auch künftig wieder weitestgehend die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 26. Mai 2010, die am 2. Juli 2010 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht und damit wirksam wurde, erfüllen wird. Die Entsprechenserklärung wurde auf der Internetseite der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht und wird im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben: Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex Nach § 161 Aktiengesetz (AktG) haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG haben sich entschlossen, nicht nur Abweichungen von den im Kodex enthaltenen Empfehlungen, sondern auch Abweichungen von den im Kodex enthaltenen Anregungen offen zu legen, ohne dass insoweit eine Rechtspflicht bestünde. Für den Zeitraum seit der letzten Entsprechenserklärung vom 17. Dezember 2009 bis zum 1. Juli 2010 bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 18. Juni 2009. Seit dem 2. Juli 2010 bezieht sich die Erklärung auf die Anforderungen des Kodex in seiner neuen Fassung vom 26. Mai 2010, die am 2. Juli 2010 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Die neue Fassung des Kodex vom 26. Mai 2010 enthält einige neue Empfehlungen, die sich insbesondere mit dem Thema der Vielfalt (Diversity) bei der Besetzung von Organ- und sonstigen Führungsfunktionen befassen. In diesem Zusammenhang steht auch die neue Empfehlung in Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Kodex, die dem Aufsichtsrat einer Gesellschaft empfiehlt, konkrete Ziele für seine Zusammensetzung zu benennen. Unmittelbar nach Inkrafttreten des Kodex wurden Schritte für die Umsetzung der neuen Empfehlung in Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Kodex eingeleitet, sodass nach Beschluss des Aufsichtsrats über die Zielsetzung im nächsten Corporate Governance-Bericht – wie vom Kodex empfohlen – berichtet werden wird. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ im Übrigen mit wenigen Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen werden wird (s. dazu I.). Gleiches gilt für die Anregungen des Kodex (s. dazu II.). I. Abweichungen von den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex 1. Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung (Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex) Der Empfehlung nach Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex, in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat einen Selbstbehalt zu vereinbaren, ist die Gesellschaft nicht gefolgt. Die von der Deutsche Börse AG abgeschlossene D&OVersicherung schließt einen Schutz für vorsätzliche Pflichtverletzungen ohnehin aus. Ein Selbstbehalt in Fällen von Fahrlässigkeit ist in anderen Ländern bis heute eher unüblich. Es bestand deshalb die Befürchtung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts das Ziel der Gesellschaft beeinträchtigen könnte, ihre Gremien mit herausragenden Persönlichkeiten aus dem Ausland zu besetzen, die über große unternehmerische Erfahrung verfügen. Da diese Befürchtung nach wie vor besteht, wird der Empfehlung zur Vereinbarung eines Selbstbehalts in der D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat auch in Zukunft zunächst nicht entsprochen werden. In der D&O-Versicherung, die die Gesellschaft für Mitglieder des Vorstands abgeschlossen hat, ist jedoch ein Selbstbehalt gemäß § 93 Abs. 2 S. 3 AktG in seiner neuen Fassung vereinbart. 2. Vereinbarung von Abfindungs-Caps bei Abschluss von Vorstandsverträgen und von Change of Control- Klauseln (Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Kodex) Den Empfehlungen zur Vereinbarung von Abfindungs-Caps nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex und zur Limitierung von Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex wurde bislang nicht durchgängig entsprochen. Der Aufsichtsrat hielt es für sinnvoller, die Umsetzung der Empfehlungen abhängig vom jeweiligen Einzelfall zu prüfen und dann gegebenenfalls die Empfehlungen umzusetzen, um bei Vertragsverhandlungen flexibler agieren zu können. Vor dem Hintergrund der Änderungen des Aktiengesetzes durch das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und der Anpassungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Jahr 2009 hat der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG das gesamte Vergütungssystem für den Vorstand überarbeitet und ein neues Vergütungssystem für den Vorstand mit Wirkung zum 1. Januar 2010 implementiert. In Bezug auf die Empfehlungen zur Vereinbarung von Abfindungs-Caps und zur Vereinbarung von Change of Control-Klauseln gilt nun künftig Folgendes: Vorzeitiges Ausscheiden: Endet für Mitglieder des Vorstands das Vorstandsamt vor Ablauf der regulären Bestelldauer, sollen möglicherweise zu gewährende Abfindungen und sonstige Zahlungen den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als den Wert der Restlaufzeit des Dienstvertrags betragen. Grundsätzlich werden in einem solchen Fall Zahlungen an das vorzeitig ausscheidende Vorstandsmitglied nur dann gewährt, wenn das Vorstandsmitglied sein vorzeitiges Ausscheiden nicht selbst zu vertreten hat und der Aufsichtsrat entsprechend Beschluss fasst. Somit soll bei Zahlungen im Falle eines vorzeitigen Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds der von Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex empfohlene Abfindungs-Cap regelmäßig eingehalten werden. Der Aufsichtsrat behält sich allerdings vor, von der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex abzuweichen, wenn ein außergewöhnlicher Fall ein Abweichen aus Sicht des Aufsichtsrats erfordert. Ausscheiden im Falle eines Kontrollwechsels: Bei einem vorzeitigen Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern im Falle eines Kontrollwechsels können an das Vorstandsmitglied geleistete Abfindungszahlungen auf 150 Prozent der Abfindung erhöht werden, wie es die Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex vorsieht. Diese Regelung gilt bereits für alle Neubestellungen im Vorstand seit Juli 2009 sowie alle Wiederbestellungen seit 1. Januar 2010. Für sonstige Vorstandsverträge bleibt die individuelle Regelung zum Kontrollwechsel bis zum Ende der laufenden Bestellungsperiode bestehen. II. Abweichungen von den Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex 1. Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien (Ziffer 2.3.4 des Kodex) Die Aktionäre der Deutsche Börse AG konnten die Hauptversammlung 2010 der Gesellschaft vollständig im Internet verfolgen, so wie es auch die Anregung in Ziffer 2.3.4 des Kodex vorsieht. Die Reden der Verwaltung zu Beginn einer Hauptversammlung werden auch bei der Hauptversammlung 2011 wieder im Internet übertragen werden. Die Entscheidung über eine vollständige Übertragung der Hauptversammlung 2011 im Internet wurde jedoch noch nicht getroffen. 2. Getrennte Vorbereitungstreffen der Anteilseignervertreter und der Arbeitnehmervertreter (Ziffer 3.6 Abs. 1des Kodex) Der Anregung getrennter Vorbereitungstreffen von Anteilseignervertretern und Arbeitnehmervertretern wurde und wird nicht gefolgt. Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG hat beschlossen, in Abweichung zu Ziffer 3.6 Abs. 1 des Kodex nicht standardmäßig getrennte Vorbereitungstreffen vor den Aufsichtsratssitzungen abzuhalten, sondern nur nach Bedarf. Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken Die globale Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse setzt verbindliche Richtlinien und allseits anerkannte Verhaltensstandards voraus, die an jedem ihrer 19 Standorte auf der Welt gelten. Ihre Leitlinien für den Umgang der Mitarbeiter untereinander und mit externen Dienstleistern zielen insbesondere auf Respekt und gegenseitige Wertschätzung ab. Diese Leitlinien sind auch bei der Umsetzung des Geschäftsmodells von Belang. Als voll integriertes Börsenunternehmen organisiert die Gruppe Deutsche Börse Finanzmärkte und stellt die Infrastruktur für alle Bereiche des Wertpapier und Termingeschäfts – vom Handel über die Verrechnung und Abwicklung von Geschäften, die Bereitstellung von Marktdaten bis zur Verwahrung und dem Management der Wertpapiere. Ihre Kommunikation mit Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit basiert auf zeitnaher Information und Transparenz. Neben wirtschaftlichem Handeln sind anerkannte soziale Standards die Grundlage für die Führung des Unternehmens Deutsche Börse. Gruppenweit gültiger Verhaltenskodex Einwandfreies Verhalten und Handeln basieren auf einem von allen Mitarbeitern geteilten Werteverständnis. Daher führte die Gruppe Deutsche Börse im Jahr 2009 auf Initiative des Vorstands einen einheitlichen Verhaltenskodex ein. Diese ethischen und rechtlichen Standards gelten im gesamten Konzern: Der Kodex ist für Mitglieder des Vorstands und die einzelnen Leitungsebenen ebenso verbindlich wie für alle weiteren Mitarbeiter der Unternehmensgruppe. Neben konkreten Vorgaben gibt er allgemeine Hinweise, wie Mitarbeiter dazu beitragen können, die festgelegten Wertmaßstäbe lebendig werden zu lassen. Ziel des Verhaltenskodex ist es, Leitlinien für die tägliche gemeinsame Arbeit im Unternehmen zu schaffen und als Richtschnur bei Konflikten zu dienen. Der Kodex soll helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen und ist unter www.deutsche-boerse.com > Über uns > Corporate Responsibility abrufbar. Lieferantenrichtlinie Hohe Standards und Maßstäbe einzuhalten verlangt die Gruppe Deutsche Börse nicht nur von sich und ihren Mitarbeitern, sondern auch von ihren Zulieferern. Sie hat eine Richtlinie verabschiedet, die von Lieferanten und anderen Dienstleistern fordert, Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu achten sowie weitere Mindestvorschriften zu berücksichtigen. Ein Großteil der Lieferanten hat diesen Bedingungen zugestimmt; weitere Geschäftspartner verfügen über Selbstverpflichtungen, die die genannten Punkte berücksichtigen oder in ihrer Ausgestaltung noch übertreffen. Auch beim Abschluss neuer Verträge wird die Übereinstimmung mit der Lieferantenrichtlinie zu einem wesentlichen Vertragsbestandteil. Die Leitlinien werden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Die Lieferantenrichtlinie kann abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com > Über uns > Corporate Responsibility. Wertmaßstäbe Das Handeln der Gruppe Deutsche Börse orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen Staaten, in denen das Unternehmen aktiv ist. Aus diesen rechtlichen und ethischen Vorgaben ergeben sich für die Gruppe und ihre Mitarbeiter vielfältige Pflichten. Diese sind wiederum in verschiedenen internen Regelungen festgeschrieben. Das Verständnis von Wertemanagement des Unternehmens schlägt sich zudem in der Kooperation mit internationalen Institutionen nieder: Besonders durch den Beitritt zu Initiativen und Organisationen, die allgemein anerkannte ethische Standards vertreten, verdeutlicht die Gruppe, welche Wertvorstellungen für sie von Bedeutung sind. Relevante Mitgliedschaften sind im Folgenden aufgeführt: • United Nations Global Compact (www.globalcompact.de bzw. www.unglobalcompact.org): Der United Nations Global Compact ist ein weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und der UNO. Mit dem Beitritt hat sich das Unternehmen verpflichtet, soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. • Charta der Vielfalt (www.charta-der-vielfalt.de): Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt verpflichtet sich die Deutsche Börse AG, die Vielfalt ihrer Belegschaft, Kundschaft und Geschäftspartner anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern – unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Identität. • International Labour Organisation (www.ilo.org): Die UN-Agentur ist die international verantwortliche Organisation zur Ausarbeitung und Beaufsichtigung weltweiter Gewerkschaftsstandards; sie bringt Regierungsvertreter, Angestellte und Arbeitgeber an einen Tisch, um gemeinsam Richtlinien und Programme auszuarbeiten. Branchenspezifische Richtlinien Die zentrale Rolle der Gruppe Deutsche Börse in der Finanzbranche verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Marktstellung und den daraus resultierenden Kenntnissen. Deshalb gilt bei der Gruppe eine Reihe von Regelungen, die den bewussten und verantwortungsvollen Umgang der Mitarbeiter mit sensiblen Informationen, Daten und Fakten sicherstellen. Diese Regeln befolgen sowohl rechtliche Vorgaben als auch spezielle, für das jeweilige Branchensegment geltende Richtlinien. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Marktsysteme der Gruppe allen rechtlichen Vorschriften entsprechen und stets transparent arbeiten. Alle hierfür geltenden unternehmensinternen Leitlinien werden regelmäßig überprüft und geändert, sofern allgemeine oder branchenspezifische Entwicklungen dies erfordern. Hinweisgebersystem Im August 2010 hat die Gruppe Deutsche Börse ein Hinweisgebersystem (Whistleblowing) eingeführt. Das Hinweisgebersystem ist ein Angebot der Gruppe Deutsche Börse, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Dienstleistern die Möglichkeit gibt, nicht regelkonformes Verhalten zu melden. Damit soll frühzeitig jeglicher Form von Wirtschaftskriminalität vorgebeugt werden. Die Gruppe Deutsche Börse hat Deloitte & Touche beauftragt, als so genannter externer Ombudsmann die Hinweise der Arbeitnehmer per Telefon oder E-Mail entgegenzunehmen. Die Anonymität der Hinweisgeber gegenüber dem Arbeitgeber bleibt dabei stets gewahrt. Richtlinien zum Risiko- und Kontrollmanagement Funktionsfähige Kontrollsysteme sind wesentlicher Bestandteil stabiler Geschäftsprozesse. Die Deutsche Börse hat gruppenweit Kontrollsysteme eingeführt, die in ein Gesamtkonzept eingebettet sind, das unter anderem die gesetzlichen Vorschriften, die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, europäische Regelungen und Empfehlungen und weitere unternehmensspezifische Richtlinien berücksichtigt. Die zuständigen Verantwortlichen für die einzelnen Elemente des Kontrollsystems stehen untereinander sowie mit dem Vorstand in engem Kontakt und berichten regelmäßig an den Aufsichtsrat bzw. dessen Ausschüsse. Gleichermaßen hat die Gruppe ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten umfasst und das für alle Mitarbeiter und organisatorische Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist. Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit eigenständigen Kompetenzen ausstattet. Grundlage des Handelns der Organe und Gremien der Deutsche Börse AG ist das Prinzip der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Governance). Corporate Governance soll die langfristige Wertschöpfung unterstützen und mit Transparenz und werteorientiertem Handeln einen nachhaltigen Beitrag leisten, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern: Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen der Anleger, Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und der Finanzmärkte. Gemäß der Empfehlung des Corporate Governance Kodex hinsichtlich der Vielfalt (Diversity) im Aufsichtsrat, Vorstand und in sonstigen Führungsfunktionen streben die beiden Organe Vorstand und Aufsichtsrat künftig eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an, insbesondere beim Wahlvorschlag der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat. Vorstand der Deutsche Börse AG Der Vorstand leitet die Gesellschaft eigenverantwortlich und führt deren Geschäfte unter Berücksichtigung der Interessen von Anlegern und Mitarbeitern sowie im Sinne einer langfristigen Wertschöpfung. Derzeit umfasst der Vorstand sechs Mitglieder. Die Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat für eine Dauer von drei bis fünf Jahren bestellt; ein Mitglied ernennt der Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Vorstands. Die Mitgliedschaft im Vorstand endet grundsätzlich mit dem 60. Lebensjahr. Es wird darauf geachtet, Erstbestellungen auf drei Jahre zu beschränken. Die Vorstandsmitglieder sind allein dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Sie alle unterliegen während der Dauer ihrer Tätigkeit einem umfassenden Wettbewerbsverbot und haben darauf zu achten, rechtlich gebotene Offenlegungspflichten hinsichtlich Interessenkonflikten und Geschäften mit Unternehmensanteilen sowie allen weiteren Vorschriften und Empfehlungen unverzüglich nachzukommen. Der Arbeitsweise des Vorstands liegen folgende rechtliche Vorgaben zugrunde: • die für eine Aktiengesellschaft gültigen Gesetze • die von der Hauptversammlung beschlossene Satzung • die Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats • der Geschäftsverteilungsplan • die jeweiligen Dienstverträge Auf dieser Grundlage fasst der Vorstand – entsprechend seiner Geschäftsordnung, die er vom Aufsichtsrat erhält – Beschlüsse als Gesamtvorstand. Den einzelnen Vorstandsmitgliedern obliegt die Verantwortung für die ihnen zugewiesenen Ressorts, in denen sie schwerpunktmäßig geschäftsführungsbefugt sind. Die Zuständigkeiten der einzelnen Mitglieder ergeben sich aus dem Geschäftsverteilungsplan. Dieser wird vom Vorsitzenden des Vorstands unter Berücksichtigung der jeweiligen Dienstverträge vorgeschlagen, einstimmig vom Gesamtvorstand beschlossen und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gegeben. Der Vorstand kann zur Durchführung von Prüfungen und zur Vorbereitung von Vorstandsbeschlüssen zeitlich befristete Vorstandsausschüsse bilden sowie Beiräte bestellen, wovon er im Geschäftsjahr 2010 jedoch keinen Gebrauch machte. Die personelle Zusammensetzung des Vorstands sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder im Geschäftsjahr 2010 sind auf den Seiten 30 bis 31 dieses Geschäftsberichts dargestellt. Weitere Informationen zum Vorstand können abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand. Enge Kooperation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Sie erfüllen ihre Aufgaben zum Wohl des Unternehmens und mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertsteigerung. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte in Kenntnis zu setzen. Darüber hinaus informiert der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig über alle Fragen der Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie der Kontrollsysteme im Unternehmen. In allen Angelegenheiten, die von besonderem Gewicht für das Unternehmen sind, hat der Vorsitzende des Vorstands unverzüglich mündlich und schriftlich Bericht an den Aufsichtsrat zu erstatten. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert und abgestimmt und ihre Umsetzung in regelmäßigen Abständen diskutiert. Insbesondere die Vorsitzenden der beiden Gremien halten regelmäßig Kontakt und beraten über die Strategie, die Geschäftsentwicklung sowie das Risikomanagement des Unternehmens. Zudem kann der Aufsichtsrat jederzeit vom Vorstand einen Bericht verlangen, wenn es eine Angelegenheit der Gesellschaft erfordert, die auf ihre Lage von erheblichem Einfluss sein kann. Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er unterstützt ihn bei wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und steht ihm bei Fragen von strategischer Bedeutung zur Seite. Der Aufsichtsrat setzt sich zu zwei Dritteln aus Anteilseignervertretern und zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Derzeit umfasst er 18 Mitglieder. Der amtierende Aufsichtsrat wurde im Jahr 2009 von der Hauptversammlung gewählt. Zur Wahl sollen Personen vorgeschlagen werden, die das 70. Lebensjahr nicht vollendet haben. Der Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und mindestens einen Stellvertreter. Seine aktuelle Amtsperiode beträgt drei Jahre und läuft bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2012, wobei die Amtsperioden der Vertreter der Anteilseigner und die der Arbeitnehmervertreter identisch sind. Maximal zwei ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG dürfen dem Aufsichtsrat beitreten; derzeit sind keine ehemaligen Vorstandsmitglieder der Gesellschaft in deren Aufsichtsrat vertreten. Dem Gremium gehört eine ausreichende Zahl unabhängiger Mitglieder an, die keine geschäftlichen oder persönlichen Beziehungen zur Gruppe Deutsche Börse oder zu den Mitgliedern des Vorstands unterhalten. Unter anderem gehören dem Aufsichtsrat Experten in Finanz- und Prüfungsangelegenheiten an. Generell verfügen alle Mitglieder des Gremiums über die Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen, die das ordnungsgemäße Wahrnehmen ihrer Aufgaben erfordert. Es ist weiter sichergestellt, dass der Aufsichtsrat zu jedem Zeitpunkt in seiner Gesamtheit über genügend Expertise verfügt, um seine Aufgaben umfassend auszufüllen. Die Arbeitsweise des Aufsichtsrats richtet sich grundsätzlich nach den gesetzlichen Vorgaben. Das Gremium hat sich dafür eine Geschäftsordnung gegeben. Seine Zustimmung ist vom Vorstand bei wichtigen unternehmerischen Entscheidungen nach Maßgabe von dessen Geschäftsordnung im Vorhinein einzuholen: Der Vorstand muss die strategische Planung und Entwicklung mit dem Aufsichtsrat abstimmen und, falls erforderlich, besonders gewichtige Maßnahmen billigen lassen. Auch für Dienstverträge und Vergütung der Vorstandsmitglieder ist der Aufsichtsrat zuständig: Bei der Vereinbarung der Dienstverträge beschließt das Aufsichtsratsplenum auf Vorschlag des Personalausschusses die wesentlichen Vertragselemente und das Vergütungssystem einschließlich der individuellen Vergütung für jedes Vorstandsmitglied. Die Struktur und Höhe des Vergütungssystems überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig und passt es insbesondere der jeweils aktuellen Gesetzgebung an. Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder im Geschäftsjahr 2010 werden auf den Seiten 32 bis 33 dieses Geschäftsberichts dargestellt. Ausführungen zur Behandlung von potenziellen Interessenkonflikten finden sich auf Seite 41. Da die Erklärung zur Unternehmensführung auch Teil des Lageberichts des Einzelabschlusses der Deutsche Börse AG sein wird, ist der Verweis auf die Darstellung der Mitglieder des Aufsichtsrats und ihrer weiteren Mandate im Einzelabschluss entsprechend anzupassen. Weitere Informationen zum Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen können abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat. Die Ausschüsse des Aufsichtsrats und ihre Arbeitsweise Mit den Ausschüssen verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, die Effizienz seiner Arbeit zu steigern, indem komplexe Sachverhalte in kleineren Gruppen bearbeitet und für den Gesamtaufsichtsrat vorbereitet werden. Sie werden vom Ausschussvorsitzenden einberufen. Gemäß gesetzlicher Vorgaben und geschäftlicher Interessenlage hat das Gremium sechs Ausschüsse gebildet. Die jeweiligen Zuständigkeiten und die Verfahrensregeln für die Beschlussfassungen sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat festgelegt; eine eigene Geschäftsordnung für die Ausschüsse gibt es nicht. Die Verfahrensregeln entsprechen denen des Aufsichtsratsplenums. Die Aufgaben und Zusammensetzungen der einzelnen Ausschüsse sind im Folgenden dargestellt. Finanz- und Prüfungsausschuss Der Finanz- und Prüfungsausschuss behandelt Fragen zur Aufstellung des jährlichen Budgets, des Risikomanagements, der Kontrollsysteme, der Rechnungslegung, des Berichtswesens und weitere damit zusammenhängende Themen. Der Ausschuss erörtert und prüft die Abschlussunterlagen und den Bericht des Abschlussprüfers zum Konzern- und Jahresabschluss eingehend, berichtet dem Aufsichtsrat über die Prüfung und empfiehlt ihm die Billigung von Jahresabschluss und Konzernabschluss. Dem Ausschuss gehören in der Regel vier Mitglieder an, die vom Aufsichtsrat gewählt werden. Der Vorsitzende des Ausschusses verfügt über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von internationalen Rechungslegungsgrundsätzen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist kein Mitglied des Finanz- und Prüfungsausschusses. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Dr. Erhard Schipporeit (Vorsitzender) • Friedrich Merz • Thomas Neiße • Johannes Witt Personalausschuss Der Personalausschuss befasst sich mit Fragen zu den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder, zur Struktur und Höhe ihrer Bezüge, zu Personalentwicklung und Nachfolgeplanung und zur Übernahme von Vorstands-, Aufsichtsrats-, Beirats- und ähnlichen Mandaten, Ehrenämtern und Nebentätigkeiten sowie weiteren damit zusammenhängenden Themen. Dem Personalausschuss gehören in der Regel vier Mitglieder an, die vom Aufsichtsrat gewählt werden. Darunter haben ein Arbeitnehmervertreter und der Vorsitzende des Aufsichtsrats zu sein, der den Personalausschuss leitet. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) • Hans-Peter Gabe • Richard M. Hayden • Gerhard Roggemann Nominierungsausschuss Die zentrale Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Dem Nominierungsausschuss gehören in der Regel drei Mitglieder – ausschließlich Anteilseignervertreter – an, die zugleich als Anteilseignervertreter im Personalausschuss vertreten sind. Der Vorsitzende des Personalausschusses ist auch Vorsitzender des Nominierungsausschusses. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) • Richard M. Hayden • Gerhard Roggemann Ausschuss für Strategieangelegenheiten Der Ausschuss berät den Vorstand in Angelegenheiten mit strategischer Bedeutung für die Gesellschaft. Dem Ausschuss gehören der Aufsichtsratsvorsitzende und mindestens fünf weitere Mitglieder an, die vom Aufsichtsrat gewählt werden. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) • Herbert Bayer • Birgit Bokel • Dr. Joachim Faber • Richard M. Hayden • Friedrich Merz • Gerhard Roggemann Ausschuss für Technologiefragen Der Ausschuss für Technologiefragen berät den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG in allen Fragen der Informatikentwicklung und Datenverarbeitungsorganisation der Deutsche Börse AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen. Der Ausschuss besteht in der Regel aus vier Mitgliedern, die vom Aufsichtsrat gewählt werden. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Craig Heimark (Vorsitzender) • Richard Berliand (seit 23. März 2010) • Dr. Joachim Faber (bis 31. März 2010) • David Krell • Roland Prantl Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement Der Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement berät den Aufsichtsrat bei der Beurteilung maßgeblicher regulatorischer Trends auf nationaler und europäischer Ebene sowie bei der Einschätzung der Auswirkungen dieser Trends auf die Gruppe Deutsche Börse. Der Ausschuss besteht in der Regel aus vier Mitgliedern, die vom Aufsichtsrat gewählt werden. Die Mitglieder des Ausschusses im Berichtsjahr waren: • Dr. Konrad Hummler (Mitglied seit 23. März 2010, Vorsitzender seit 31. März 2010) • Richard Berliand (Mitglied bis 25. März 2010) • Dr. Joachim Faber (Mitglied seit 23. März 2010) • Hermann-Josef Lamberti (Mitglied und Vorsitzender bis 30. März 2010) • Thomas Neiße (seit 23. März 2010) • Norfried Stumpf Weitere Informationen zu den Ausschüssen des Aufsichtsrats können auf der Internetseite der Deutsche Börse AG unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Ausschüsse abgerufen werden. Details zu den Tätigkeiten und Sitzungen im Berichtsjahr können dem Bericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 34 bis 41 dieses Geschäftsberichts entnommen werden. Effizienzprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats Dank der regelmäßigen Überprüfung der Aufsichtsratsarbeit können Prozesse stetig verbessert und neue Impulse zur Weiterentwicklung seiner Effizienz gegeben werden. Der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend und in Erfüllung der Selbstverpflichtung in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats wird seine Tätigkeit jährlich evaluiert. Für das Jahr 2010 bewertete die Effizienzprüfung die Arbeit insgesamt als ausgewogen. Positiv hervorgehoben wurden die Kommunikation innerhalb des Gremiums, die Rolle des Vorsitzenden sowie die generelle Organisation der Aufsichtsratsarbeit. Die Ergebnisse der Prüfung wurden in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im Berichtsjahr erörtert: Verbesserungsvorschläge wurden unter Berücksichtigung der Prüfungsergebnisse vorangegangener Geschäftsjahre diskutiert und mit weiteren Anregungen zur Umsetzung empfohlen. Vergütungsbericht Der folgende Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts. Die Berichterstattung folgt sowohl den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) als auch dem Deutschen Rechnungslegungs Standard (DRS) 17 „Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder“. Des Weiteren enthält der Bericht die Angaben, die nach den Erfordernissen des Handelsgesetzbuches (HGB) beziehungsweise der International Financial Reporting Standards (IFRS) zu berücksichtigen sind. Prüfung und Anpassung des Vergütungssystems für den Vorstand Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung werden auf Empfehlung des Personalausschusses durch den Aufsichtsrat festgelegt. Im vergangenen Jahr hat der Aufsichtsrat mit Unterstützung eines unabhängigen, externen Beraters Struktur und System der Vorstandsvergütung umfassend geprüft. Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung wurden sowohl im vertikalen als auch im horizontalen Vergleich, d.h. innerhalb der Deutsche Börse AG und gegenüber vergleichbaren Unternehmen überprüft und teilweise neu festgelegt. Nach intensiven Beratungen im Personalausschuss und eingehenden Gesprächen mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat ein neues Vergütungssystem beschlossen, das den neuen Anforderungen des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und des DCGK entspricht. Die Verträge aller Vorstandsmitglieder wurden, unabhängig von ihrer Vertragslaufzeit, einvernehmlich mit Wirkung ab dem 1. Januar 2010 auf das neue Vorstandsvergütungssystem umgestellt. Die Vergütungen sind aufgrund der durchgeführten Vergleiche als angemessen zu bezeichnen. Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand Im Folgenden wird das seit dem 1. Januar 2010 geltende Vergütungssystem für Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG beschrieben. Es hat zum Ziel, die Vorstandsmitglieder gemäß ihrem Tätigkeits- und Verantwortungsbereich sowie im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben angemessen zu vergüten und Leistungsanreize auf der Basis mehrjähriger Bemessungszeiträume und ohne Anreize für unvertretbare Risiken zu geben. Die Vergütung umfasst sowohl erfolgsunabhängige als auch erfolgsabhängige Komponenten. Die wesentlichen strukturellen Veränderungen sind die Neuaufteilung auf die verschiedenen Vergütungskomponenten sowie die Neugestaltung der Bemessungszeiträume und Anreizkriterien bei der variablen Bar- und Aktienvergütung. Die Gesamtzielvergütung im alten und neuen Vergütungssystem bleibt im Wesentlichen gleich. Erfolgsunabhängige Vergütungskomponenten Die erfolgsunabhängige Vergütung umfasst sowohl die monatlich ausbezahlte feste Grundvergütung als auch die Gewährung vertraglicher Nebenleistungen. Grundvergütung Die Mitglieder des Vorstands erhalten ein festes Grundgehalt, das monatlich in zwölf gleichen Teilbeträgen ausbezahlt wird. Dieses Grundgehalt umfasst ca. 30 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres. Es wird regelmäßig, spätestens alle zwei Jahre, vom Aufsichtsrat überprüft. Vertragliche Nebenleistungen Über die Grundvergütung hinaus stehen den Mitgliedern des Vorstands bestimmte vertragliche Nebenleistungen zu. Die wichtigste Zusatzleistung ist die Zusage einer betrieblichen Altersversorgung, die für neu bestellte Vorstandsmitglieder seit Januar 2009 beitragsorientiert (Defined Contribution), für früher bestellte Vorstandsmitglieder leistungsorientiert (Defined Benefit) gestaltet ist (für Einzelheiten zu den Bedingungen siehe den Abschnitt „Altersruhegeld“). Eine weitere Nebenleistung ist das Bereitstellen eines angemessenen Dienstwagens zur dienstlichen und privaten Nutzung. Der aus der privaten Nutzung entstehende geldwerte Vorteil ist durch das Vorstandsmitglied zu versteuern. Weiterhin erhalten die Vorstandsmitglieder steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung. Die Gesellschaft schließt ferner eine Unfallversicherung sowie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) für sie ab. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt von 10 Prozent des Schadens vor, wobei der Aufsichtsrat als Obergrenze des Selbstbehalts pro Jahr das 1,5-Fache der festen Jahresgrundvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds festgelegt hat. Erfolgsabhängige Vergütungskomponenten Die erfolgsabhängige Vergütung untergliedert sich in eine Bar- und eine Aktienkomponente. Die Barkomponente beträgt ca. 45 Prozent und die Aktienkomponente ca. 25 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres. Als Bezugszeiträume für die Performance-Messung ergeben sich im neuen, seit 2010 geltenden Vergütungsmodell für die variable Barvergütung die Jahre 2008 bis 2010 und für die variable Aktienvergütung die Jahre 2010 bis 2012. Das alte System hatte dagegen nur einen einjährigen Bezug für die Erfolgsmessung mit teilweisem Auszahlungsverzug (Deferral). Variable Barvergütung Der Aufsichtsrat legt für jedes Vorstandsmitglied den 100-Prozent-Zielwert der variablen Barvergütung in Euro fest. Nach Ablauf des Geschäftsjahres ermittelt der Aufsichtsrat den tatsächlichen Zielerreichungsgrad und entscheidet über die variable Barvergütung. Zur Ermittlung des Zielerreichungsgrades sind zwei Erfolgsparameter relevant: Erreichen des Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss: Zwei Drittel der variablen Barvergütung ergeben sich aus dem Erreichen eines vorgegebenen Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss und damit ein entsprechender Return on Equity. Dabei werden nicht nur der Konzern-Jahresüberschuss des aktuellen Geschäftsjahres, sondern auch die Konzern-Jahresüberschüsse der beiden vorausgegangenen Geschäftsjahre berücksichtigt. Für jedes der drei Geschäftsjahre wird ein Zielerreichungsgrad ermittelt, wobei ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich ist. Der sich daraus ergebende durchschnittliche Zielerreichungsgrad bestimmt zu zwei Dritteln die variable Barvergütung für das aktuelle Geschäftsjahr. Für die Jahre 2008 und 2009 ermittelte der Aufsichtsrat auf Grundlage der Vorstandsleistung in diesen Jahren einen Zielerreichungsgrad für die Vorstandsmitglieder, die in beiden Geschäftsjahren durchgängig im Amt waren. Für neu hinzukommende Vorstandsmitglieder gilt, dass der Zielerreichungsgrad für die vergangenen Jahre, in denen sie noch nicht im Amt waren, bei 100 Prozent angenommen wird. Bei der Ermittlung des Zielerreichungsgrades für das jeweilige Bezugsjahr prüft der Aufsichtsrat jeweils, ob und in welchem Umfang außergewöhnliche Einmaleffekte den Konzern-Jahresüberschuss beeinflusst haben. Sofern diese Einmaleffekte auf nicht vom Vorstand zu verantwortende Entwicklungen oder Einflüsse zurückgehen, wird der Aufsichtsrat dies bei der Ermittlung des Zielerreichungsgrades berücksichtigen. Erreichen von individuellen Zielen: Ein Drittel der variablen Barvergütung ergibt sich aus der individuellen Zielerreichung jedes einzelnen Vorstandsmitglieds in dem Geschäftsjahr, für das die Bartantieme gewährt wird. Hierzu werden zu Beginn des Jahres individuelle Ziele mit jedem Vorstandsmitglied vereinbart. Nach Abschluss des Jahres wird die Zielerreichung bewertet, wobei ebenfalls ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich ist. Variable Aktienvergütung Der Aufsichtsrat legt ebenfalls für jedes Vorstandsmitglied einen 100-Prozent-Zielwert der variablen Aktienvergütung als Eurobetrag fest. Entsprechend diesem Zielwert wird für jedes Vorstandsmitglied zu Beginn eines Geschäftsjahres die Anzahl virtueller Deutsche Börse-Aktien errechnet. Dazu wird der Eurobetrag durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra®-Schlusskurs) der letzten zwei Kalendermonate vor der Festlegung des Zielwertes dividiert. Die virtuellen Deutsche Börse-Aktien unterliegen einer Performance-Frist von drei Jahren (Vesting Period: Gewährungsjahr und zwei Folgejahre). Ein Anspruch auf eine variable Aktientantieme wird in bar ausgezahlt. Er entsteht erst mit Ablauf des Performance-Zeitraums (Vesting). Die Aktientantieme ist in zweierlei Hinsicht variabel: Die Anzahl der virtuellen Deutsche Börse-Aktien variiert, abhängig von der Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) der Deutsche Börse-Aktie im Vergleich zum TSR des STOXX® Europe 600 Financials Index. Entwickelt sich der durchschnittliche TSR der Deutsche Börse AG in diesem Zeitraum parallel zum durchschnittlichen TSR des Referenzindex, so bleibt die Anzahl der virtuellen Aktien unverändert. Beträgt der TSR der Deutsche Börse AG 50 Prozent oder weniger des TSR des Index, so reduziert sich die Aktienanzahl auf null. Ist der TSR der Aktie der Deutsche Börse AG mindestens doppelt so hoch wie der des Index, so verdoppelt sich die Aktienanzahl. Die folgende Tabelle gibt das Verhältnis von TSR-Entwicklung und Aktienanzahl wieder: scroll Durchschnittlicher TSR der Deutsche Börse AG im Vergleich zum TSR des STOXX® Europe 600 Financials % Anzahl virtueller Aktien nach Ablauf der Performance-Frist (im Vergleich zur ursprünglich zugeteilten Aktienanzahl) % - 50 0 - 40 50 0 100 40 140 50 150 100 200 Die zweite Variable ist der Aktienkurs. Die am Ende der Performance-Frist ermittelte Aktienanzahl wird mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Aktienkurs (Durchschnittskurs/ Xetra-Schlusskurs der Deutsche Börse-Aktie der letzten beiden vorausgegangenen vollen Kalendermonate) multipliziert. Dies ergibt den Wert der variablen Aktienvergütung. Als Obergrenze für die variable Aktienvergütung hat der Aufsichtsrat einen Wert von 250 Prozent des ursprünglichen Zielwertes festgelegt. Da das oben beschriebene Modell der variablen Aktienvergütung erstmalig für 2010 angewandt wird, erhalten die Mitglieder des Vorstands daraus erstmalig eine mögliche Aktientantieme im Jahr 2013. Für die Jahre 2008 und 2009 erhalten die Vorstandsmitglieder noch eine variable Aktienvergütung nach dem bisherigen Aktientantiemeprogramm (ATP), sofern sie in den Jahren 2008 und 2009 durchgängig im Amt waren. Entsprechend diesem Aktientantiemeprogramm wurde sowohl im Jahr 2008 als auch 2009 ein Drittel der variablen Vergütung in Form von virtuellen Aktien gewährt. Diese unterliegen einer zweijährigen Sperrfrist und werden im Frühjahr 2011 bzw. Frühjahr 2012 an die Vorstandsmitglieder ausbezahlt, wobei der Aufsichtsrat ein Wahlrecht hat, den Anspruch in bar oder in Aktien zu erfüllen. Der Aufwand im Berichtsjahr, der sich aus der variablen Aktienvergütung ergibt, ist in den folgenden Tabellen zusammen mit dem Buchwert zum Bilanzstichtag dargestellt. Siehe auch Erläuterung 45 des Konzernanhangs. Aufwand 2010 für die neu eingeführte aktienbasierte Vergütung scroll Erfasster Aufwand (Zuteilung 2010) T€ Buchwert zum Bilanzstichtag Tranche 2010 T€ Reto Francioni 225,9 225,9 Andreas Preuß 187,4 187,4 Frank Gerstenschläger 115,5 115,5 Michael Kuhn 147,0 147,0 Gregor Pottmeyer1) 124,9 124,9 Jeffrey Tessler 148,1 148,1 Summe 948,8 948,8 Gewährung 2010 mit einem Performance-Zeitraum von drei Jahren und Auszahlung im Jahr 2013 1) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Aufwand 2010 aus den noch ausstehenden Tranchen des alten Aktientantiemeprogramms scroll Erfasster Aufwand Tranchen 2007-2009 T€ Buchwert zum Bilanzstichtag Tranche 2007-2009 T€ Reto Francioni 510,3 1.398,8 Andreas Preuß 359,5 1.016,8 Frank Gerstenschläger 235,1 642,7 Michael Kuhn 313,5 892,8 Gregor Pottmeyer1) 0 0 Jeffrey Tessler 335,8 930,5 Summe 1.754,2 4.881,6 Zuteilung 2007 bis 2009 mit Auszahlung in den Jahren 2010 bis 2012 1) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Aufwand 2010 für die neue aktienbasierte Vergütung und die noch ausstehenden Tranchen des alten Aktientantiemeprogramms – Kurzfassung (Vorjahreszahlen in Klammern) scroll Erfasster Aufwand (Gesamt) T€ Buchwert zum Bilanzstichtag (Gesamt) T€ Reto Francioni 736,2 1.624,7 (542,9) (1.354,7) Andreas Preuß 546,9 1.204,2 (347,4) (1.101,5) Thomas Eichelmann1) 0 0 (- 227,4) - Frank Gerstenschläger 350,6 758,2 (246,6) (558,3) Michael Kuhn 460,5 1.039,8 (335,2) (921,0) Gregor Pottmeyer2) 124,9 124,9 (0) (0) Jeffrey Tessler 483,9 1.078,6 (354,9) (938,3) Summe 2.703,0 5.830,4 (1.599,6) (4.873,8) 1) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden 2) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Für die Bewertung der Aktienbezugsrechte aus der variablen Aktienvergütung 2010 (Vorjahr: Tranche 2009) wurde ein modifiziertes Black-Scholes-Optionspreismodell (Merton-Modell) angewandt. Dieses Modell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte wurde unter Berücksichtigung der relativen Entwicklung des Total Shareholder Return zur Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG zum Bilanzstichtag ermittelt. Die folgenden Bewertungsparameter liegen diesem Modell zugrunde: Bewertungsparameter scroll Aktienvergütung 2010 Tranche 20091) Tranche 20081) Laufzeit2) 3 Jahre 2 Jahre 2 Jahre Risikoloser Zins % 0,87 1,19 1,37 Volatilität % 37,36 55,48 - 56,95 52,62 – 59,49 Aktienkurs Deutsche Börse AG € 51,80 47,35 - 54,88 40,03 – 49,35 Dividendenrendite % 4,92 4,21 - 4,88 4,68 – 5,77 Beizulegender Zeitwert € 46,86 43,21 - 50,70 36,11 – 45,37 Relativer Total Shareholder Return % - 3,27 - - 1) Die Bewertungsparameter sind auf den Tag der Festlegung des Bonusbetrags berechnet. 2) Die Laufzeit beginnt mit dem Tag der Gewährung. Anzahl der virtuellen Aktien 2010 (neu) scroll Anzahl der virtuellen Aktien 2010 zum Gewährungsstichtag1) Anpassung der Anzahl der virtuellen Aktien für 20102) Anzahl der virtuellen Aktien 2010 zum 31.12.20102) Reto Francioni 16.448 - 672 15.776 Andreas Preuß 13.645 - 558 13.087 Thomas Eichelmann3) 0 0 0 Frank Gerstenschläger 8.411 - 344 8.067 Michael Kuhn 10.704 - 437 10.267 Gregor Pottmeyer4) 9.097 - 372 8.725 Jeffrey Tessler 10.783 - 441 10.342 Summe 69.088 - 2.824 66.264 1) Ab 2010 erfolgt die variable Aktienvergütung nach dem neuen Vergütungsmodell mit einer Laufzeit von drei Jahren bis 2012. 2) Die Anpassung und Anzahl der virtuellen Aktien zum Gewährungsstichtag ergibt sich aus dem Ergebnis des Performance-Vergleichs für 2010 (Vergleich Total Shareholder Return zur Peer Group) und ist indikativ für 2010. Die Anzahl kann sich durch den Performance-Vergleich auf Basis des Total Shareholder Return in den Jahren 2011 und 2012 verändern. 3) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden 4) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Anzahl der Aktienbezugsrechte für die ATP-Tranchen 2007, 2008 und 2009 (alt)1) scroll Stand am 31.12.2009 Anpassung der Anzahl der Aktienbezugsrechte für 2009 im Jahr 20102) Erfüllung in ATP-Aktien3) Summe Reto Francioni 40.092 0 8.298 31.794 Andreas Preuß 32.372 - 1.178 7.907 23.287 Thomas Eichelmann4) 0 0 0 0 Frank Gerstenschläger 17.398 0 2.683 14.715 Michael Kuhn 27.129 - 813 6.082 20.234 Gregor Pottmeyer5) 0 0 0 0 Jeffrey Tessler 27.841 - 595 6.117 21.129 Summe 144.832 - 2.586 31.087 111.159 1) Ab 2010 erfolgt die variable Aktienvergütung nach dem neuen Vergütungsmodell. 2) Wegen abweichender Gewährungsstichtage der verantwortlichen Aufsichtsgremien 3) Erfüllung aus Tranche 2007, die Auszahlung erfolgte im Februar 2010. 4) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden 5) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Leistungen im Fall der Beendigung der Tätigkeit Für die Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG sind zwei verschiedene Ruhegeldsysteme zu unterscheiden: Vorstandsmitglieder, die vor dem 1. Januar 2009 erstmalig bestellt wurden, erhalten ein leistungsorientiertes Ruhegeld (Defined Benefit). Vorstandsmitglieder, die nach diesem Zeitpunkt erstmalig bestellt wurden, erhalten ein beitragsorientiertes Ruhegeld (Defined Contribution). Vertragliche Neuerungen und Anpassungen von Ruhegeldvereinbarungen Die bisherige Verbindung zwischen der Grundvergütung und der Höhe des Versorgungssatzes zur Ermittlung des ruhegeldfähigen Einkommens wurde aufgelöst. Die Höhe des ruhegeldfähigen Einkommens wird ab 2010 regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft. Die Ruhegeldvereinbarungen der Vorstände wurden im Rahmen der Neuordnung der Vorstandsvergütung teilweise neu geregelt und überarbeitet. Herr Pottmeyer erhielt in diesem Zuge einen Pensionsvertrag nach dem unten beschriebenen beitragsorientierten Ruhegeldsystem. Darin wurden ebenfalls die Regelungen zu „Leistungen im Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod“ und zu „Übergangszahlungen“ aufgenommen. Änderungen an bestehenden Ruhegeldvereinbarungen erfolgten insofern, dass für Herrn Dr. Francioni und Herrn Tessler die Vereinbarung einer Übergangszahlung gemäß den Ausführungen im Abschnitt „Übergangszahlungen“ in deren Pensionsverträge einbezogen wurde. Höhe der Vorstandsvergütung Die folgenden Übersichten zeigen die für die Geschäftsjahre 2010 und 2009 gewährte Vergütung je Vorstandsmitglied. Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2010 (neu) scroll Erfolgsunabhängige Vergütung T€ Sonstige Bezüge aus vertraglichen Nebenleistungen1) T€ Variable Barvergütung T€ Variable Aktienvergütung2) Gesamt- vergütung T€ Anzahl der virtuellen Aktien Stück Wert zum Gewährungs- stichtag3) T€ Reto Francioni 1.100,0 22,8 1.695,7 16.448 839,0 3.657,5 Andreas Preuß 800,0 26,7 1.407,3 13.645 696,0 2.930,0 Frank Gerstenschläger 580,0 26,8 826,7 8.411 429,0 1.862,5 Michael Kuhn 650,0 20,5 1.055,1 10.704 546,0 2.271,6 Gregor Pottmeyer4) 600,0 46,7 877,8 9.097 464,0 1.988,5 Jeffrey Tessler 698,6 31,6 1.177,0 10.783 550,0 2.457,2 Summe 4.428,6 175,1 7.039,6 69.088 3.524,0 15.167,3 1) Die sonstigen Bezüge umfassen Gehaltsbestandteile wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, steuerpflichtige Telefonpauschale/Wohnkosten sowie Dienstwagenregelungen. 2) Zum Gewährungsstichtag 2010 ergibt sich die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus der Division des Aktientantieme-Zielwertes durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra-Schlusskurs) der Deutsche Börse-Aktie der Kalendermonate Januar und Februar 2010 (51,01 €). Die Anzahl der virtuellen Aktien ist für 2010 indikativ. Die Anzahl kann sich durch den Performance-Vergleich auf Basis des Total Shareholder Return in den Jahren 2011 und 2012 verändern. Die Auszahlung erfolgt im Jahr 2013. 3) Entspricht dem 100-Prozent-Zielwert für die virtuelle Aktientantieme 2010. Eine Auszahlung gemäß der Performance-Messung 2010-2012 für die variable Aktienvergütung erfolgt im Jahr 2013. 4) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2009 (alt) scroll Erfolgsunabhängige Vergütung T€ Sonstige Bezüge aus vertraglichen Nebenleistungen1) T€ Variable Barvergütung T€ Variable Aktienvergütung2) Gesamt- vergütung T€ Anzahl der Aktienbezugsrechte Stück Wert zum Gewährungs- stichtag T€ Reto Francioni 1.000,0 14,8 1.000,0 10.560 456,3 2.471,1 Andreas Preuß 600,0 26,9 883,3 8.150 408,9 1.919,1 Thomas Eichelmann3) 183,3 17,0 - - - 200,3 Frank Gerstenschläger 500,0 26,2 486,7 5.139 222,0 1.234,9 Michael Kuhn 500,0 20,5 700,0 6.579 322,6 1.543,1 Gregor Pottmeyer4) 125,0 18,0 250,0 - - 393,0 Jeffrey Tessler 575,5 38,6 716,7 6.973 329,3 1.660,1 Summe 3.483,8 162,0 4.036,7 37.401 1.739,1 9.421,6 1) Die sonstigen Bezüge umfassen Gehaltsbestandteile wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, steuerpflichtige Telefonpauschale/ Wohnkosten sowie Dienstwagenregelungen 2) Die Berechnung der Anzahl der Aktienbezugsrechte und des Wertes zum Gewährungsstichtag für 2009 erfolgte auf Basis des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Festlegung des Bonusbetrags. 3) Mit Ablauf des 30. April 2009 aus dem Vorstand ausgeschieden 4) Zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Altersversorgung scroll Versorgungssatz Barwert / Defined Benefit Obligation Aufwand für Pensionen Ruhegeldfähiges Einkommen1) 2010 T€ zum 31.12.2010 % zum 31.12.2009 % zum 31.12.2010 T€ zum 31.12.2009 T€ 2010 T€ 2009 T€ Leistungsorientiertes System Reto Francioni 35,0 35,0 8.188,9 7.233,6 204,9 0 1.000,0 Andreas Preuß 40,0 40,0 3.296,0 1.772,0 752,7 455,0 600,0 Frank Gerstenschläger 40,0 35,0 4.650,1 3.170,8 652,5 661,1 500,0 Michael Kuhn 50,0 45,0 5.243,3 3.554,6 574,1 167,4 500,0 Jeffrey Tessler 35,0 35,0 4.415,5 3.591,0 14,2 146,9 577,8 Summe 25.793,8 19.322,0 2.198,4 1.430,4 3.177,8 Beitragsorientiertes System Gregor Pottmeyer2) 48,03) - 385,5 - 346,8 - 500,0 1) Das ruhegeldfähige Einkommen richtet sich seit 2010 nicht mehr nach der Grundvergütung, sondern wird durch den Aufsichtsrat überprüft und festgelegt. 2) Der Abschluss der Pensionsvereinbarung mit Herrn Pottmeyer erfolgte im Rahmen der Neugestaltung der Vorstandsvergütung 2010. 3) Der jährliche Versorgungsbeitrag beträgt 48 Prozent der Bemessungsgrundlage im beitragsorientierten System. Altersruhegeld Die Mitglieder des Vorstands haben mit Erreichen des 60. bzw. 63. Lebensjahres Anspruch auf ein Altersruhegeld, sofern sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in den Diensten der Deutsche Börse AG stehen. Gemäß den Bestimmungen der Satzung der Deutsche Börse AG endet die Mitgliedschaft im Vorstand grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Diese Altersgrenze kann jedoch in Einzelfällen bei Vorliegen eines entsprechenden Unternehmensinteresses überschritten werden. Leistungsorientiertes Ruhegeldsystem Mitglieder des Vorstands, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten nach Erreichen der vertraglich vereinbarten Altersgrenze von 60 oder 63 Jahren einen bestimmten Prozentsatz (Versorgungssatz) auf ihr individuelles ruhegeldfähiges Einkommen als Altersruhegeld ausbezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Vorstandsmitglied mindestens drei Jahre im Amt war und mindestens einmal wiederbestellt wurde. Das ruhegeldfähige Einkommen wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Der Versorgungssatz beträgt zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent und erhöht sich mit jeder Wiederbestellung um fünf Prozentpunkte auf maximal 50 Prozent. Die Versorgungsleistung wird dabei grundsätzlich als monatliche Rente gewährt. Die Auszahlung in Form einer einmaligen Kapitalleistung oder in fünf Teilzahlungen ist möglich, sofern der Aufsichtsrat einen entsprechenden Beschluss auf Antrag des Vorstandsmitglieds fasst. Beitragsorientiertes Ruhegeldsystem Für Mitglieder des Vorstands, auf die das beitragsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, stellt die Gesellschaft in jedem Kalenderjahr der Vorstandstätigkeit einen jährlichen Versorgungsbeitrag in Form eines Kapitalbausteins zur Verfügung. Dieser Versorgungsbeitrag ergibt sich aus der Anwendung eines individuellen Versorgungssatzes auf das ruhegeldfähige Einkommen. Wie auch im leistungsorientierten Ruhegeldsystem wird das ruhegeldfähige Einkommen vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Die so ermittelten jährlichen Kapitalbausteine verzinsen sich entsprechend dem für die Bewertung von Altersversorgungsverpflichtungen in der deutschen Handelsbilanz der Gesellschaft verwendeten Zinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB, mindestens jedoch mit 3 Prozent jährlich. Auch im beitragsorientierten System wird die Versorgungsleistung grundsätzlich als monatliche Rente gewährt. Die Auszahlung in Form einer einmaligen Kapitalleistung oder in fünf Teilzahlungen ist möglich, sofern der Aufsichtsrat einen entsprechenden Beschluss auf Antrag des Vorstandsmitglieds fasst. Vorgezogenes Ruhegeld Vorstandsmitglieder, die über ein leistungsorientiertes Ruhegeldsystem verfügen, haben Anspruch auf ein vorgezogenes Ruhegeld, sofern die Gesellschaft ihren Vorstandsvertrag nicht mehr verlängert – es sei denn, hierfür liegen Gründe vor, die das Vorstandsmitglied zu verantworten hat und die eine fristlose Kündigung des Vorstandsvertrages rechtfertigen würden. Die Höhe des vorgezogenen Ruhegeldes ergibt sich, wie beim Altersruhegeld, aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen. Voraussetzung ist ebenfalls eine mindestens dreijährige Vorstandstätigkeit und mindestens einmalige Wiederbestellung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Bei einem Vorstandsmitglied ist zudem das Erreichen einer Altersgrenze von 55 Jahren Voraussetzung für den Bezug von vorgezogenem Ruhegeld. Vorstandsmitglieder, die über ein beitragsorientiertes Ruhegeldsystem verfügen, erhalten kein vorgezogenes Ruhegeld. Leistungen im Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod Für den Fall, dass ein Vorstandsmitglied der Deutsche Börse AG dauerhaft arbeitsunfähig wird, hat die Gesellschaft das Recht, dieses Vorstandsmitglied in den Ruhestand zu versetzen. Eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn das Vorstandsmitglied länger als sechs Monate außer Stande ist, seiner Tätigkeit nachzugehen und eine Wiederherstellung seiner Arbeitsfähigkeit innerhalb weiterer sechs Monate nicht zu erwarten ist. Vorstandsmitglieder, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten in diesem Fall den Betrag, der sich aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen ergibt. Vorstandsmitglieder mit einem beitragsorientierten Ruhegeldsystem erhalten das bei Eintritt des Versorgungsfalls erworbene Versorgungskapital, das sich jedoch noch um einen Zurechnungsbetrag erhöht. Dieser Zurechnungsbetrag entspricht dem vollen jährlichen Versorgungsbeitrag, der im Jahr des Ausscheidens fällig gewesen wäre, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die zwischen dem Zeitpunkt des Eintritts des Versorgungsfalls und der Vollendung des 59. Lebensjahres liegen. Für den Fall, dass das Vorstandsmitglied stirbt, erhält die Witwe 60 Prozent und jedes versorgungsberechtigte Kind 10 Prozent (Vollwaisen 25 Prozent) des oben genannten Betrags. Übergangszahlungen Die leistungsorientierten Ruhegeldvereinbarungen der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sehen für den Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit zusätzlich zu den oben genannten Leistungen noch eine Übergangszahlung vor. Die Höhe dieser Zahlung entspricht der Höhe des Zielwertes der variablen Vergütung (Bar- und Aktientantieme) in dem Jahr, in dem der Versorgungsfall eintritt, und wird in zwei Tranchen in den beiden Folgejahren ausbezahlt. Im Falle des Todes eines Vorstandsmitglieds erhält dessen Witwe 60 Prozent der Übergangszahlung. Die Regelung einer Übergangszahlung ist nur für leistungsorientierte Ruhegeldvereinbarungen vorgesehen. Abfindungen Im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund dürfen etwaige an das Vorstandsmitglied geleistete Zahlungen nicht mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten und gleichzeitig den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten (Abfindungs-Cap). Maßgeblich für die Berechnung dieser Zahlung ist die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch die voraussichtliche Gesamtvergütung des laufenden Geschäftsjahres. Der Aufsichtsrat kann in außerordentlichen, begründeten Fällen diese Obergrenze überschreiten. Kontrollwechsel (Change of Control) Sofern ein Vorstandsmitglied im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von sechs Monaten abberufen wird, hat es Anspruch auf eine Abfindung in Höhe von zwei Jahresgesamtvergütungen, bzw. in Höhe des Wertes der Restlaufzeit seines Dienstvertrags, sofern diese weniger als zwei Jahre beträgt. Dieser Anspruch kann auf 150 Prozent der Abfindung erhöht werden. Sofern das Vorstandsmitglied innerhalb von sechs Monaten nach Eintritt des Kontrollwechsels sein Amt mit der Begründung niederlegt, dass seine Stellung als Vorstandsmitglied durch den Kontrollwechsel erheblich beeinträchtigt wird, liegt es im Ermessen des Aufsichtsrats, ob eine solche Abfindung in der oben genannten Höhe gewährt wird. Diese Regelung gilt für alle Neuverträge und bei Wiederbestellungen von Vorstandsmitgliedern der Deutsche Börse AG seit dem 1. Juli 2009. Für vor dem 1. Juli 2009 abgeschlossene Verträge gilt die bisherige vertragliche Regelung – längstens jedoch bis zur nächsten Wiederbestellung – weiter, wonach sowohl im Falle einer Abberufung als auch im Falle einer Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied innerhalb von sechs Monaten nach einem Kontrollwechsel ein Anspruch des Vorstandsmitglieds auf eine Abfindung besteht. Diese setzt sich aus der Abgeltung der bestehenden Restlaufzeit des Vertrags sowie einer zusätzlichen Abfindung von bis zu zwei Jahresbezügen zusammen, wobei die Summe aus Abgeltung und Abfindung nicht mehr als fünf Jahresbezüge betragen darf. Sonstiges Nebentätigkeiten Die Übernahme von weiteren Mandaten und Nebentätigkeiten einzelner Vorstandsmitglieder bedarf der Zustimmung des Gesamtvorstands und des Vorsitzenden des Aufsichtsrats oder, in bestimmten Fällen, des gesamten Aufsichtsrats, der die Erteilung der Zustimmung auf den Personalausschuss delegiert hat. Sofern ein Vorstandsmitglied für die Ausübung eines Mandats in einem mit der Deutsche Börse AG verbundenen Unternehmen eine Vergütung erhält, erfolgt eine Anrechnung auf die Vergütungsansprüche des Vorstandsmitglieds gegenüber der Deutsche Börse AG. Darlehen an Vorstandsmitglieder Im Geschäftsjahr 2010 wurden seitens der Gesellschaft keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands gewährt. Zahlungen an ehemalige Mitglieder des Vorstands Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1,3 Mio €. Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen betrug im Berichtsjahr zum Bilanzstichtag 32,6 Mio €. Bezüge des Aufsichtsrats Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2010 eine zeitanteilige fixe Vergütung, abhängig von der Dauer ihrer Zugehörigkeit im Berichtsjahr. Das jährliche Fixum für die Mitgliedschaft betrug 96 T€ für den Vorsitzenden, für den stellvertretenden Vorsitzenden 72 T€ und 48 T€ für jedes andere Mitglied. Zusätzlich wird die Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen (Strategie-, Technologie-, Personal-, Nominierungs-, Clearing- und Settlement- sowie Finanz- und Prüfungsausschuss) vergütet: Sie beträgt ebenfalls unverändert 30 T€ jährlich für den Vorsitzenden jedes Ausschusses (bzw. 40 T€ jährlich für den Vorsitzenden des Finanz- und Prüfungsausschusses) und 20 T€ jährlich für jedes andere Ausschussmitglied. Daneben erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Jahresvergütung, für deren Ausschüttung zwei unterschiedliche, vom Unternehmenserfolg abhängige Ziele definiert sind. Ziel 1: Die Konzern-Eigenkapitalrendite nach Steuern der Gruppe Deutsche Börse muss im Vergütungsjahr den Durchschnitt der von der Deutschen Bundesbank monatlich ermittelten durchschnittlichen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von über neun bis einschließlich zehn Jahren um mindestens fünf Prozentpunkte übersteigen. Ziel 2: Das Konzernergebnis je Aktie muss in den beiden zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahren je 8 Prozent oder mehr über dem Konzernergebnis pro Aktie des jeweils entsprechenden Vorjahres liegen. Für jedes erreichte Ziel erhalten die Aufsichtsratsmitglieder eine variable Jahresvergütung in Höhe von jeweils 16 T€. Aufsichtsratsvergütung1)2) scroll Mitgliedschaft Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsbezogene Vergütung 2010 T€ 2009 T€ 2010 T€ 2009 T€ 2010 T€ 2009 T€ Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) ganzjährig ganzjährig 186,0 189,3 16,0 16,0 Gerhard Roggemann (stellv. Vorsitzender) ganzjährig ganzjährig 132,0 127,0 16,0 16,0 Herbert Bayer ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 16,0 Udo Behrenwaldt3) - 01.01.–20.05. 0 28,3 0 6,7 Richard Berliand ganzjährig ganzjährig 69,7 68,0 16,0 16,0 Birgit Bokel ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 16,0 Dr. Joachim Faber4) ganzjährig 20.05.–31.12. 89,7 58,7 16,0 10,7 Hans-Peter Gabe ganzjährig ganzjährig 68,0 69,7 16,0 16,0 Richard M. Hayden ganzjährig ganzjährig 108,0 108,0 16,0 16,0 Craig Heimark ganzjährig ganzjährig 78,0 78,0 16,0 16,0 Dr. Konrad Hummler ganzjährig ganzjährig 76,3 68,0 16,0 16,0 David Krell ganzjährig ganzjährig 68,0 61,3 16,0 16,0 Hermann-Josef Lamberti ganzjährig ganzjährig 55,5 78,0 16,0 16,0 Friedrich Merz ganzjährig ganzjährig 88,0 81,3 16,0 16,0 Friedrich von Metzler3) - 01.01.–20.05. 0 36,7 0 6,7 Thomas Neiße5) ganzjährig 21.01.–31.12. 84,7 66,3 16,0 16,0 Roland Prantl ganzjährig ganzjährig 68,0 61,3 16,0 16,0 Sadegh Rismanchi3) - 01.01.–20.05. 0 28,3 0 6,7 Dr. Erhard Schipporeit ganzjährig ganzjährig 88,0 88,0 16,0 16,0 Norfried Stumpf4) ganzjährig 20.05.–31.12. 68,0 45,3 16,0 10,7 Dr. Herbert Walter3) - 01.01.–20.05. 0 28,3 0 6,7 Otto Wierczimok3) - 01.01.–20.05. 0 28,3 0 6,7 Johannes Witt ganzjährig ganzjährig 68,0 68,0 16,0 16,0 Summe 1.531,8 1.602,1 288,0 310,9 1) Zu den Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung siehe Erläuterung 45 im Konzernanhang. 2) Der Empfänger der Vergütung wird individuell durch die Mitglieder des Aufsichtsrats festgelegt. 3) Am 20. Mai 2009 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden 4) Zum 20. Mai 2009 in den Aufsichtsrat berufen 5) Zum 21. Januar 2009 in den Aufsichtsrat berufen Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 scroll Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € Umsatzerlöse 4 2.106,3 2.061,7 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 5 59,4 97,4 Sonstige betriebliche Erträge 6 61,0 130,6 Gesamterlöse 2.226,7 2.289,7 Volumenabhängige Kosten - 210,9 - 250,3 Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten 2.015,8 2.039,4 Personalaufwand 7 - 502,0 - 394,3 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 13,14 - 583,5 - 569,1 Sonstige betriebliche Aufwendungen 8 - 414,7 - 433,4 Operative Kosten - 1.500,2 - 1.396,8 Beteiligungsergebnis 10 12,2 - 4,8 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 527,8 637,8 Finanzerträge 11 24,0 51,0 Finanzaufwendungen 11 - 132,2 - 130,7 Ergebnis vor Steuern (EBT) 419,6 558,1 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12 - 24,5 - 86,9 Jahresüberschuss 395,1 471,2 davon Anteilseigner der Muttergesellschaft (Konzern-Jahresüberschuss) 417,8 496,1 davon nicht beherrschende Gesellschafter - 22,7 - 24,9 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 40 2,25 2,67 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 40 2,24 2,67 Darstellung des Gesamtertrags und –aufwands für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 scroll Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 395,1 471,2 Währungsdifferenzen1) 23 102,9 - 38,5 Neubewertung der Cashflow-Hedges 8,1 - 9,4 Aufdeckung stiller Reserven aus Fair Value-Bewertung 0 103,7 Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente - 9,3 11,8 Latente Steuern 23 - 29,9 11,0 Im Eigenkapital erfasste Gewinne 71,8 78,6 Gesamtertrag für die Periode 466,9 549,8 davon Anteilseigner der Muttergesellschaft 470,4 581,6 davon nicht beherrschende Gesellschafter - 3,5 - 31,8 1) In den Währungsdifferenzen sind 6,1 Mio. € (2009: –2,9 Mio. €) enthalten, die im Rahmen des Beteiligungsergebnisses neutral in der Position „Angesammelte Gewinne“ erfasst wurden. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 Aktiva scroll Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte 13 Software 50,2 84,5 Geschäfts- oder Firmenwerte 2.059,6 1.987,3 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 65,2 26,0 Andere immaterielle Vermögenswerte 914,9 1.333,7 3.089,9 3.431,5 Sachanlagen 14 Einbauten in Gebäuden 39,0 23,1 Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 70,2 61,5 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 29,0 14,8 138,2 99,4 Finanzanlagen 15 Anteile an assoziierten Unternehmen 172,6 152,5 Andere Beteiligungen 64,7 60,0 Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.555,6 1.468,2 Sonstige Wertpapiere 12,1 29,0 Sonstige Ausleihungen1) 1,0 0 1.806,0 1.709,7 Sonstige langfristige Vermögenswerte 16 27,7 5,6 Aktive latente Steuerforderungen 12 7,7 4,8 Summe langfristige Vermögenswerte 5.069,5 5.251,0 KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Forderungen und sonstige Vermögenswerte Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 128.823,7 143.178,4 Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 19 7.585,3 7.192,4 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 212,1 207,4 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 5,6 8,6 Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4,4 1,5 Forderungen aus Ertragsteuern2) 25,6 48,8 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21 141,4 167,1 136.798,1 150.804,2 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 22 6.185,8 4.745,6 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 797,1 559,7 Summe kurzfristige Vermögenswerte 143.781,0 156.109,5 Summe Aktiva 148.850,5 161.360,5 Passiva Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € EIGENKAPITAL 23 Gezeichnetes Kapital 195,0 195,0 Kapitalrücklage 1.247,0 1.247,0 Eigene Aktien - 586,5 - 587,8 Neubewertungsrücklage 124,9 125,2 Angesammelte Gewinne 1.971,0 1.886,8 Konzerneigenkapital 2.951,4 2.866,2 Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 458,9 472,6 Summe Eigenkapital 3.410,3 3.338,8 LANGFRISTIGE SCHULDEN Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 21,3 30,1 Sonstige langfristige Rückstellungen 26, 27 86,6 80,5 Latente Steuerschulden 12 297,7 442,0 Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 28 1.455,2 1.514,9 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 9,6 26,0 Summe langfristige Schulden 1.870,4 2.093,5 KURZFRISTIGE SCHULDEN Steuerrückstellungen (davon Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: 302,1 Mio. €; 2009: 307,3 Mio €) 26, 29 345,0 316,8 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 26, 30 134,8 67,4 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 128.823,7 143.178,4 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft2) 31 7.822,0 7.221,0 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20,1 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96,5 95,1 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 4,0 9,2 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13,6 13,9 Bardepots der Marktteilnehmer 32 6.064,2 4.741,5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 33 245,9 284,9 Summe kurzfristige Schulden 143.569,8 155.928,2 Summe Schulden 145.440,2 158.021,7 Summe Passiva 148.850,5 161.360,5 1) Davon 1,0 Mio. € (2009: null) Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 2) Davon 14,1 Mio. € (2009: 14,8 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr aus Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 Abs. 5 Körperschaft- steuergesetz (KStG) 1) Davon 11,2 Mio. € (2009: 11,2 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2) Davon 0,1 Mio. € (2009: 198,0 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 scroll Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € Jahresüberschuss 395,1 471,2 Abschreibung und Wertminderungsaufwand 13,14 583,5 569,1 (Abnahme)/Zunahme der langfristigen Rückstellungen 36 - 2,9 19,3 Latente Ertragsteuererträge 12 - 205,8 - 219,9 Übrige nicht zahlungswirksame (Erträge)/Aufwendungen 36 - 1,0 5,9 Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: Abnahme/(Zunahme) der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 36 50,4 - 42,6 Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden 36 152,7 - 2,3 (Abnahme)/Zunahme der langfristigen Verbindlichkeiten - 12,6 0,3 (Nettogewinn)/Nettoverlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten - 15,5 0,5 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 36 943,9 801,5 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - 133,9 - 172,3 Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente - 771,0 - 1.113,9 Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen - 6,8 - 1,4 Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0,11) - 51,0 Effekte aus dem Abgang von (Anteilen an) Tochterunternehmen abzüglich abgegebener Zahlungsmittel 10,4 - 5,9 Einzahlungen aus der Veräußerung von Anteilen an assoziierten Unternehmen 0 7,5 (Nettozunahme)/Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen, Wertpapiere und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten - 12,4 165,6 Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten 393,5 88,7 Cashflow aus Investitionstätigkeit 37 - 520,1 - 1.082,7 Mittelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien 0 4,2 Mittelzufluss von nicht beherrschenden Gesellschaftern 4,0 20,4 Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung - 97,2 - 3,9 Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 0 11,12) Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung - 103,73) - 811,2 Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 0 715,14) Zahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen - 0,5 - 0,4 Ausschüttung an Aktionäre - 390,5 - 390,2 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 38 - 587,9 - 454,9 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands - 164,1 - 736,1 Übertrag zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands - 164,1 - 736,1 Einfluss von Währungsdifferenzen5) 4,0 2,5 Finanzmittelbestand am Anfang der Periode6) - 285,4 448,2 Finanzmittelbestand am Ende der Periode6) 39 - 445,5 - 285,4 Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert und verwässert) (€) 5,07 4,31 Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge7) 21,4 50,8 Erhaltene Dividenden7) 7,4 11,4 Gezahlte Zinsen7) - 105,9 - 144,7 Ertragsteuerzahlungen - 178,6 - 181,7 1) Im Rahmen des Erwerbs der Tradegate Exchange GmbH zu einem Kaufpreis von 0,4 Mio. € wurden Zahlungsmittel in Höhe von 0,5 Mio. € erworben. 2) Mittelzufluss durch Darlehensaufnahme von einem nicht beherrschenden Gesellschafter 3) Davon 3,7 Mio. € aus Darlehensrückzahlung an einen nicht beherrschenden Gesellschafter 4) Davon 3,7 Mio. € durch Darlehensaufnahme von einem nicht beherrschenden Gesellschafter 5) Enthält im Wesentlichen die aus der Umrechnung des Teilkonzerns ISE entstandenen Währungsdifferenzen 6) Ohne Bardepots der Marktteilnehmer 7) Zins- und Dividendenzahlungen sind dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zugeordnet. Konzern-Eigenkapitalentwicklung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 scroll Konzernanhang 2010 Mio. € 2009 Mio. € davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode 2010 Mio. € 2009 Mio. € Gezeichnetes Kapital Bilanz zum 01.01 195,0 195,0 Bilanz zum 31.12 195,0 195,0 Kapitalrücklage Bilanz zum 01.01 1.247,0 1.247,0 Bilanz zum 31.12 1.247,0 1.247,0 Eigene Aktien Bilanz zum 01.01 - 587,8 - 596,4 Verkäufe im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms 1,3 8,6 Bilanz zum 31.12 - 586,5 - 587,8 Neubewertungsrücklage 23 Bilanz zum 01.01 125,2 29,3 Neubewertung der Cashflow-Hedges 8,1 - 9,4 8,1 - 9,4 Aufdeckung stiller Reserven aus Fair Value-Bewertung 0 103,7 0 103,7 Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente - 9,3 11,8 - 9,3 11,8 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 1,4 - 10,8 0 0 Latente Steuern auf die Neubewertung der Finanzinstrumente 12 2,3 0,6 2,3 0,6 Bilanz zum 31.12 124,9 125,2 Angesammelte Gewinne 23 Bilanz zum 01.01 1.886,8 1.779,4 Ausschüttung an Aktionäre 24 - 390,5 - 390,2 0 0 Konzern-Jahresüberschuss 417,8 496,1 417,8 496,1 Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 89,1 - 8,9 83,7 - 31,6 Latente Steuern 12 - 32,2 10,4 - 32,2 10,4 Bilanz zum 31.12 1.971,0 1.886,8 Konzerneigenkapital zum 31.12 2.951,4 2.866,2 470,4 581,6 Übertrag Konzerneigenkapital 2.951,4 2.866,2 470,4 581,6 Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter Bilanz zum 01.01 472,6 324,0 Veränderung aus Kapitalmaßnahmen - 10,5 180,6 0 0 Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften - 22,7 - 24,9 - 22,7 - 24,9 Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 19,5 - 7,1 19,2 - 6,9 Bilanz zum 31.12 458,9 472,6 - 3,5 - 31,8 Summe Eigenkapital zum 31.12 3.410,3 3.338,8 466,9 549,8 Konzernanhang Grundlagen und Methoden 1. Allgemeine Grundsätze Die Deutsche Börse AG („die Gesellschaft“) ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main. Der Konzernabschluss 2010 wurde unter Anwendung von § 315a Handelsgesetzbuch (HGB), Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards, im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die nach § 315a Abs. 1 HGB erforderlichen Angaben wurden im Konzernanhang und im Vergütungsbericht (siehe Kapitel „Corporate Governance-Bericht“), der Bestandteil des Konzernlageberichts ist, dargestellt. Der Konzernabschluss orientiert sich auch an den vom Rechnungslegungs Interpretations Committee (RIC) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) beschlossenen Interpretationen, solange keine gegenteilige Regelung vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) oder dem IASB beschlossen wird. Auswirkungen neuer Rechnungslegungsstandards – im Berichtsjahr umgesetzt Die folgenden vom IASB veröffentlichten, zum 1. Januar 2010 in Kraft getretenen und von der EU-Kommission übernommenen Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2010 angewandt Änderungen aus dem „Annual Improvements Project“ (April 2009) Dieser Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS bewirkt Änderungen bei Darstellung, Ansatz und Bewertung sowie Begriffs- oder redaktionelle Änderungen mit minimalen Auswirkungen auf die Bilanzierung. Die meisten Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Anpassungen IFRS 2 „Aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich im Konzern“ (Juni 2009) Die Änderungen dienen der Klarstellung des Anwendungsbereichs von IFRS 2 und dessen Zusammenwirken mit anderen Standards. Die Änderungen sind retrospektiv auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Überarbeiteter IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und Anpassungen IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse nach IFRS“ (Januar 2008) Die Anpassungen betreffen in erster Linie die Bewertung von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter im Rahmen eines Unternehmenserwerbs. Künftig kann bei Akquisitionen von unter 100 Prozent der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) voll aufgedeckt werden, d. h. inklusive des Anteils des Geschäfts- oder Firmenwertes, der auf den nicht beherrschenden Gesellschafter entfällt (Full Goodwill Method). Weitere wesentliche Änderungen betreffen den sukzessiven Anteilserwerb. Sofern sich die Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Kontrolle über das Unternehmen ändert, müssen die Änderungen erfolgsneutral erfasst werden. Anschaffungsnebenkosten des Erwerbs sind künftig in voller Höhe als Aufwand zu erfassen. Der neue Standard und die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“ (November 2008) Die Interpretation legt die Bilanzierung von Sachdividenden an Eigentümer eines Unternehmens fest, die Änderungen sind spätestens auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Oktober 2009 beginnen. IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden“ (Januar 2009) Die Interpretation legt fest, wie die Übertragung von Sachanlagen oder von Zahlungsmitteln für den Bau oder Erwerb einer Sachanlage durch einen Kunden zu bilanzieren ist. Die Änderungen sind spätestens auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Oktober 2009 beginnen. Neue Rechnungslegungsstandards – bisher nicht umgesetzt Folgende Standards und Interpretationen, die die Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2010 nicht vorzeitig anwendet, wurden bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts vom IASB veröffentlicht und teilweise von der EU-Kommission anerkannt. Die Angaben in Klammern beziehen sich auf das Datum der Veröffentlichung durch den IASB. IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (November 2009) Mit IFRS 9 werden neue Regeln für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten eingeführt. Sie sehen vor, dass alle finanziellen Vermögenswerte, die bisher im Anwendungsbereich von IAS 39 sind, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen. Überarbeiteter IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“ (November 2009) Die überarbeitete Fassung des Standards befreit regierungsverbundene Unternehmen teilweise von Angabepflichten und die Definition eines nahe stehenden Unternehmens oder einer nahe stehenden Person wird präzisiert. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Anpassungen IAS 32 „Einstufung von Bezugsrechten“ (Oktober 2009) Die Anpassungen betreffen die Bilanzierung von ausgegebenen Bezugsrechten (Rechte, Optionen oder Optionsscheine), die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung des Emittenten notiert sind. Diese Bezugsrechte sind künftig als Eigenkapital zu klassifizieren, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Änderungen aus dem „Annual Improvements Project“ (Mai 2010) Die Änderungen betreffen sechs Standards sowie eine Interpretation. Die meisten Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die Änderungen wurden bisher nicht von der EU übernommen. Anpassung IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben – Übertragung von finanziellen Vermögenswerten“ (Oktober 2010) Die Anpassung führt zu erweiterten Anhangangaben bei Transaktionen, die zu einer Übertragung von finanziellen Vermögenswerten führen. Mit der Änderung wird das Ziel verfolgt, eine höhere Transparenz für Risiken zu schaffen, die beim Übertragenden verbleiben. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen; eine frühere Anwendunge ist zulässig. Anpassung IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (Oktober 2010) Die Anpassung ergänzt den Standard „Finanzinstrumente“ um Vorschriften zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten. Sofern für finanzielle Verbindlichkeiten die Fair Value Option angewandt wird, sind Neuerungen beim Erfassen der Veränderung des eigenen Kreditrisikos zu berücksichtigen: Eine Änderung des Kreditrisikos ist nun im Eigenkapital und nicht länger in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig, sofern auch die Bilanzierungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte angewandt werden. Anpassung IAS 12 „Latente Steuern“ (Dezember 2010) Latente Steuern auf Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert nach IAS 40 bewertet werden, sollen grundsätzlich die steuerlichen Konsequenzen abbilden, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung der entsprechenden Vermögenswerte ergeben. Die Anpassung des Standards schafft eine Ausnahmeregelung zu diesem Grundsatz und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen. IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“ (November 2009) IFRIC 19 liefert Leitlinien für die Bilanzierung von Eigenkapitalinstrumenten, die ein Schuldner nach Neuaushandlung der Konditionen einer finanziellen Verbindlichkeit zu deren vollständiger oder teilweiser Tilgung ausgibt. Die Interpretation ist spätestens für Geschäftsjahre, die nach dem 30. Juni 2010 beginnen, anzuwenden. Anpassung IFRIC 14 „Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen“ (November 2009) Die Anpassung soll unbeabsichtigte Folgen von IFRIC 14 beseitigen. Besteht für einen leistungsorientierten Plan eine Mindestdotierungsverpflichtung, muss diese Vorauszahlung nach der vorliegenden Änderung als Vermögenswert bilanziert werden. Die Interpretation ist spätestens für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2010 beginnen, anzuwenden. Aus der Anwendung der neuen IFRS, der überarbeiteten IAS/IFRS und der neuen Interpretationen erwartet die Gruppe Deutsche Börse (mit Ausnahme des IFRS 9) keine wesentlichen Auswirkungen auf ihren Konzernabschluss. 2. Konsolidierungskreis Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2010 geht aus den folgenden Tabellen hervor. Die Finanzinformationen stehen, soweit nicht anders angegeben, im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften des Landes, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat. Tochterunternehmen, die voll in den Konsolidierungskreis einbezogen wurden scroll Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital am 31.12.2010 unmittelbar (mittelbar) % Clearstream Holding AG Deutschland 100,00 Clearstream International S.A. Luxemburg (100,00) Clearstream Banking S.A. Luxemburg (100,00) Clearstream Banking Japan, Ltd. Japan (100,00) REGIS-TR S.A. Luxemburg (50,00) Clearstream Banking AG Deutschland (100,00) Clearstream Services S.A. Luxemburg (100,00) Clearstream Operations Prague s.r.o. Tschechien (100,00) LuxCSD S.A. Luxemburg (50,00) Deutsche Börse Systems AG Deutschland 100,00 Deutsche Boerse Systems Inc. USA (100,00) Deutsche Gesellschaft für Wertpapierabwicklung mbH Deutschland 100,00 Eurex Zürich AG Schweiz 50,003) Eurex Frankfurt AG Deutschland (50,00)3) Eurex Bonds GmbH Deutschland (39,72)4) Eurex Clearing AG Deutschland (50,00)3) Eurex Repo GmbH Deutschland (50,00)3) Eurex Services GmbH Deutschland (50,00)3) U.S. Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)3) International Securities Exchange Holdings, Inc. USA (50,00)3) ETC Acquisition Corp. USA (50,00)3) International Securities Exchange, LLC USA (50,00)3) Longitude LLC USA (50,00)3) Finnovation S.A. Luxemburg 100,00 Infobolsa S.A.5) Spanien 50,00 Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. Portugal (50,00) Infobolsa Deutschland GmbH Deutschland (50,00) Market News International Inc. USA 100,00 Need to Know News, LLC USA (100,00) Risk Transfer Re S.A. Luxemburg 100,00 STOXX Ltd. Schweiz 50,10 Tradegate Exchange GmbH Deutschland 75,00 Xlaunch GmbH Deutschland 100,00 Deutsche Börse Services s.r.o. Tschechien (100,00) 1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvortrag sowie Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. weitere Bestandteile nach den jeweils geltenden nationalen Rechnungslegungsvorschriften 2) Vor Gewinnabführung oder Verlustübernahme 3) Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis: 85 Prozent 4) Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis: 67,52 Prozent 5) Beherrschung aufgrund von IAS 27.13 (d) (Möglichkeit, die Mehrheit der Stimmen im Leitungsorgan zu bestimmen) scroll Währung Grundkapital Tsd. Eigenkapital1) Tsd. Bilanzsumme Tsd. Umsatz 2010 Tsd. Jahresergebnis 2010 Tsd. Erstkonsolidierung € 101.000 2.115.314 2.232.996 0 115.0032) 2007 € 25.000 798.633 821.268 74.692 180.503 2002 € 57.808 526.636 9.015.727 494.026 126.002 2002 JPY 6.500 18.431 67.155 54.096 6.447 26.03.2009 € 3.600 3.587 3.602 0 - 13 09.12.2010 € 25.000 233.879 1.073.882 344.559 77.790 2002 € 30.000 43.743 110.012 206.570 8.613 2002 CZK 35.200 78.069 167.303 229.465 35.481 2008 € 6.000 5.995 6.003 0 - 5 21.07.2010 € 2.000 62.261 138.196 318.171 59.846 1993 US$ 400 3.747 4.129 9.866 440 2000 € 25 22 34 0 - 10 2006 CHF 10.000 213.097 228.824 303 3.381 1998 € 6.000 864.411 1.480.609 0 - 148.3992) 1998 € 3.600 4.593 5.888 3.689 507 2001 € 25.000 112.976 6.318.521 0 7222) 1998 € 100 550 7.486 8.456 5.6382) 2001 € 25 1.182.469 1.216.469 0 - 479.9372) 2007 US$ 1.000 88.252 1.820.555 0 - 918.689 2003 US$ 0 1.771.888 2.533.752 0 - 411.042 2007 US$ 0 2.931 2.931 990 990 2007 US$ 0 214.831 303.135 227.561 59.870 2007 US$ 0 78 174 0 - 258 2007 € 62.400 49.539 55.016 0 - 2.545 2008 € 331 11.592 13.027 8.091 301 2002 € 50 105 156 250 66 2002 € 100 1.171 1.202 85 46 2003 US$ 9.911 15.015 20.448 14.687 - 479 26.01.2009 US$ 0 4.484 5.453 2.494 337 20.11.2009 € 1.225 1.225 8.751 1.393 0 2004 CHF 1.000 87.678 134.192 79.754 13.564 29.12.2009 € 500 573 809 964 72 08.01.2010 € 25 713 725 0 - 12 2006 CZK 200 15.692 77.259 251.651 17.352 2006 Veränderungen im Konsolidierungskreis scroll Deutschland Ausland Summe Zum 01.01.2010 12 21 33 Zugänge 1 2 3 Abgänge - 1 - 1 - 2 Zum 31.12.2010 12 22 34 Mit Wirkung zum 8. Januar 2010 erwarb die Deutsche Börse AG zum Kaufpreis von 0,4 Mio. € einen Anteil von 75,0 Prozent an der Tradegate Exchange GmbH, Berlin, Deutschland. Aus der zum Berichtszeitpunkt abgeschlossenen Kaufpreisallokation ergibt sich kein Geschäfts- oder Firmenwert. Die Gesellschaft wurde im ersten Quartal 2010 erstmals voll in den Konzernabschluss einbezogen. Die bisher voll in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaft Avox Ltd., Wrexham, Großbritannien, an der die Deutsche Börse AG mit 76,82 Prozent beteiligt war, wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2010 veräußert. Der Verkaufspreis belief sich auf einen Betrag von 11,3 Mio €. Am 21. Juli 2010 gründeten die Clearstream International S.A., Luxemburg, und die Banque centrale du Luxembourg die Gesellschaft LuxCSD S.A., Luxemburg, an der die Clearstream International S.A. mit 50,0 Prozent beteiligt ist. Da die Clearstream International S.A. über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, das zudem mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen. Die Tochtergesellschaft wird seit dem vierten Quartal voll in den Konzernabschluss einbezogen. Mit Wirkung zum 9. Dezember 2010 gründeten die Clearstream Banking S.A., Luxemburg, und die Sociedad de Géstion de los Sistemas de Registro, Compensación y Liquidación de Valores S.A.U., Madrid, Spanien, das Unternehmen REGIS-TR S.A., Luxemburg, an dem die Clearstream Banking S.A. 50,0 Prozent hält. Da die Clearstream Banking S.A. über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, das zudem mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen. Die Tochtergesellschaft wird seit dem vierten Quartal 2010 voll in den Konzernabschluss einbezogen. Am 31. Januar 2011 erwarb die Infobolsa S.A., Madrid, Spanien, einen Anteil von 62 Prozent an der Open Finance S.L., Valencia, Spanien, zu einem Kaufpreis von 3,5 Mio. €. Das Unternehmen wird zum 31. Januar 2011 voll in den Konzernabschluss einbezogen. Die Kaufpreisallokation war zum Zeitpunkt der Freigabe dieses Konzernabschlusses noch nicht abgeschlossen. Für die Kaufpreisallokation der STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, die zum Bilanzstichtag des Vorjahres vorläufig war, haben sich im Laufe des Berichtsjahres keine Änderungen ergeben. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die zum 31. Dezember 2010 gemäß IAS 28 bzw. IAS 31 nach der Equity-Methode bilanziert wurden, sind der folgenden Tabelle zu entnehmen: Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen scroll Gesellschaft Segment1) Anteil am Kapital am 31.12.2010 unmittelbar (mittelbar) % Grundkapital T€ Vermögenswerte2) T€ Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland Xetra 16,20 1.000 1.707.613 Direct Edge Holdings, LLC, USA Eurex (15,77) 233.1833)4) 283.8353) European Energy Exchange AG, Deutschland5) Eurex (17,62) 40.050 64.140 ID’s SAS, Frankreich Eurex 9,50 8 2.218 Link-Up Capital Markets, S.L., Spanien Clearstream (26,27) 5 10.807 Scoach Holding S.A., Luxemburg5)6) Xetra 50,01 100 30.046 Indexium AG, Schweiz Market Data & Analytics 49,90 1007) 5.7487) Phineo gAG, Deutschland Xetra 25,00 50 1.545 The Options Clearing Corporation, USA Eurex (10,00) 6003) 3.194.4883) Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Deutschland8) Xetra 5,00 24.282 37.318 scroll Gesellschaft Schulden2) T€ Umsatz 20102) T€ Jahresergebnis 20102) T€ Assoziiert seit T€ Deutsche Börse Commodities GmbH, Deutschland 1.705.868 3.458 816 2007 Direct Edge Holdings, LLC, USA 50.6513) 566.4583) 24.6303) 2008 European Energy Exchange AG, Deutschland5) 6.513 43.212 16.408 1999 ID’s SAS, Frankreich 726 547 - 23 04.11.2010 Link-Up Capital Markets, S.L., Spanien 4.004 998 - 2.739 2008 Scoach Holding S.A., Luxemburg5)6) 8.183 50.609 7.456 31.12.2009 Indexium AG, Schweiz 4.8087) 1.2497) 6607) 29.12.2009 Phineo gAG, Deutschland 108 63 730 12.03.2010 The Options Clearing Corporation, USA 3.178.2583) 134.5433) - 1.0613) 2007 Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Deutschland8) 3.659 65.706 4.368 08.01.2010 1) Für Beteiligungen im Segment Eurex stellen die ausgewiesenen Zahlen 50 Prozent des Kapitalanteils des Eurex-Teilkonzerns dar. Der Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis beträgt jeweils 85 Prozent des Kapitalanteils des Eurex-Teilkonzerns. 2) Vorläufige Zahlen 3) T US$ 4) Wert des Eigenkapitals 5) Teilkonzernzahlen 6) Es liegt keine Beherrschung vor. 7) T CHF 8) Der beizulegende Zeitwert der börsennotierten Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 6,7 Mio. €. Die Deutsche Börse AG erwarb mit Wirkung zum 8. Januar 2010 zum Kaufpreis von 2,5 Mio. € einen Anteil von 5,0 Prozent an der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, Deutschland, die 25,0 Prozent an der voll konsolidierten Tradegate Exchange GmbH, Berlin, Deutschland, hält. Da die Deutsche Börse AG maßgeblichen Einfluss im Sinne des IAS 28 ausübt, wird die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank als assoziiert eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert. Am 19. August 2010 veräußerte die Eurex Frankfurt AG, Frankfurt am Main, Deutschland, ihren Anteil von 66,0 Prozent an der BSP Regional Energy Exchange LLC, Ljubljana, Slowenien. Am 4. November 2010 erwarb die Deutsche Börse AG einen Anteil von 9,5 Prozent an der ID’s SAS, Paris, Frankreich, zu einem Kaufpreis von 1,9 Mio. €. Da die Deutsche Börse AG maßgeblichen Einfluss im Sinne des IAS 28 ausübt, wird das Unternehmen seitdem als assoziiert eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert. Die bisher nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene U.S. Futures Exchange LLC, Chicago, USA, an der die U.S. Exchange Holdings, Inc., Chicago, USA, mit einem Anteil von 27,71 Prozent beteiligt war, wurde mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 liquidiert. 3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen die im Folgenden dargestellten konzernweiten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze auf der Basis von IFRS zugrunde. Die Einzelabschlüsse der assoziierten Unternehmen wurden aus Wesentlichkeitsgründen nicht an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsregeln angepasst. Erfassung von Erlösen und Aufwendungen Die Handels-, Clearing- und Settlemententgelte werden am Handelstag als Umsatzerlöse erfasst und monatlich abgerechnet. Depotverwahrungserlöse sowie Erlöse für die Systementwicklung und den Systembetrieb werden grundsätzlich zeitanteilig erfasst und monatlich abgerechnet. Kursvermarktungserlöse werden monatlich abgerechnet. Entgelte, die den Handelsteilnehmern in Zusammenhang mit Aufwendungen der International Securities Exchange, LLC für die Regulierung durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) weiter belastet werden, werden am Erfüllungstag verbucht. Die International Securities Exchange, LLC erzielt Marktdatenumsätze aus dem Vertrieb von Handels- und Quotierungsinformationen für Optionspapiere über die US-amerikanische Options Price Reporting Authority, LLC (OPRA, Regulierungsbehörde, die für die Verteilung von Umsatzerlösen aus Marktdaten unter den US-Optionsbörsen zuständig ist). Nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen der SEC sind US-Börsen verpflichtet, der OPRA Informationen über Handelsumsätze und Quotierungen bereitzustellen. Gemäß ihrem Anteil an qualifizierten Handelsumsätzen in Optionspapieren bezieht die International Securities Exchange, LLC einen Teil des Ertrags des Branchenverbands der US-Optionsbörsen. Die Erlöse werden am jeweiligen Handelstag ermittelt und quartalsweise eingezogen. Erlösschmälerungen werden grundsätzlich von den Umsatzerlösen abgesetzt. Sofern sie die zugehörigen Umsatzerlöse übersteigen, werden sie als Aufwand im Posten „volumenabhängige Kosten“ erfasst. Der Posten umfasst zudem Aufwendungen, die von der Anzahl bestimmter Handels- und Abwicklungstransaktionen, vom Verwahrvolumen oder vom Volumen im Rahmen der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) abhängig sind oder die aus „Revenue Sharing“-Vereinbarungen resultieren. Die Prämieneinnahmen und zugehörigen Abschlusskosten der Risk Transfer Re S.A. aus Rückversicherungsverträgen werden über die Laufzeit der Verträge erfasst. Die Aktivitäten dieser Gesellschaft sind für den Konzernjahresabschluss der Deutsche Börse AG nicht wesentlich. Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des jeweiligen Finanzinstruments erfasst. Zinserträge werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinsaufwendungen werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Zinserträge und -aufwendungen aus dem Bankgeschäft werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung saldiert und in Erläuterung 5 gesondert ausgewiesen. Dividendenerträge werden im Beteiligungsergebnis erfasst, wenn der Anspruch auf Zahlung rechtlich entstanden ist. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuwendungen werden in der Konzernbilanz als passivischer Abgrenzungsposten dargestellt. Sie werden über die Abschreibungsperiode des Vermögenswertes als Ertrag erfasst. Erfolgsbezogene Zuwendungen, die nicht auf Investitionen bezogen sind, werden als Reduktion der entsprechenden Aufwendungen erfolgswirksam in den Zeiträumen erfasst, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendung kompensiert werden sollen. Sofern der Zahlungszeitpunkt für die Zuwendungen der öffentlichen Hand den zu kompensierenden Aufwendungen nachgelagert ist und hinsichtlich der Voraussetzungen für den Erhalt der Zuwendungen ausreichend Sicherheit besteht, werden die Zuwendungen bei Anfall der entsprechenden Aufwendungen erfolgswirksam erfasst. Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden als laufender Aufwand in der Periode ihrer Entstehung gebucht. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern sie die in IAS 38 aufgeführten Ansatzkriterien erfüllen. Diese Entwicklungskosten enthalten direkt zurechenbare Kosten für Arbeitnehmer, bezogene Dienstleistungen und Arbeitsplatzumgebung, inklusive anteiliger indirekter Kosten, die der Vorbereitung zur Nutzung des Vermögenswertes direkt zugeordnet werden können, wie die Kosten der Infrastruktur zur Softwareentwicklung. Seit 1. Januar 2010 werden aktivierte Eigenleistungen nicht mehr gesondert als Ertrag ausgewiesen. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit internen Entwicklungstätigkeiten angefallen sind, umfassen seitdem nur noch die nicht aktivierbaren Beträge. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Entwicklungskosten, die die Voraussetzungen einer Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Die Zinsaufwendungen, die nicht einer der jeweiligen Entwicklungen direkt zugerechnet werden konnten, werden im Berichtsjahr erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen erfasst und nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Sofern eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht möglich ist, werden die Ausgaben erfolgswirksam in der Periode ihrer Entstehung erfasst. Immaterielle Vermögenswerte Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt der Softwarenutzung über deren voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer für selbst erstellte Software wird grundsätzlich mit fünf Jahren angenommen. Entgeltlich erworbene Software wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des Nutzungsrechts. Nutzungsdauer Software scroll Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer Standardsoftware linear 3 bis 10 Jahre Erworbene Individualsoftware linear 3 bis 6 Jahre Selbst erstellte Individualsoftware linear 3 bis 5 Jahre Bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, werden die immateriellen Vermögenswerte ausgebucht. Die Abschreibungsperiode für immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Sofern sich die erwartete Nutzungsdauer von vorangegangenen Schätzungen unterscheidet, wird die Abschreibungsperiode entsprechend angepasst. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft. Bei den im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen anderen immateriellen Vermögenswerten entsprechen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Sofern die Vermögenswerte eine begrenzte Laufzeit haben, werden sie um planmäßige Abschreibungen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer gemindert. Nutzungsdauer anderer immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen scroll Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer Börsenlizenz der ISE k.A. k.A. Teilnehmerbeziehungen linear 30 Jahre Kundenbeziehungen linear 12, 30 Jahre Markenname ISE linear 10 Jahre Markenname STOXX k.A. k.A. Historische Daten linear 5 Jahre Wettbewerbsbeschränkungen linear 1 bis 3 Jahre Da die Börsenlizenz der ISE eine unbegrenzte Laufzeit hat und die ISE davon ausgeht, diese als Teil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie beizubehalten, wird die Nutzungsdauer dieses Vermögenswertes als unbegrenzt eingeschätzt. In jeder Berichtsperiode wird überprüft, ob die Ereignisse und Umstände es weiterhin rechtfertigen, die Nutzungsdauer für die Lizenz als unbegrenzt einzuschätzen. Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Es bestehen keine Hinweise darauf, dass der Markenname STOXX eine zeitlich begrenzte Nutzungsdauer aufweist. Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten wurden im Berichtsjahr nicht angesetzt, da sie keiner bestimmten Herstellung direkt zugerechnet werden konnten. Nutzungsdauer Sachanlagen scroll Vermögenswert Abschreibungsmethode Abschreibungsdauer Computerhardware linear 3 bis 5 Jahre Büroausstattung linear 5 bis 25 Jahre Einbauten in gemieteten Immobilien linear nach Mietvertragsdauer Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand gebucht. Sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe ein mit einer Sachanlage verbundener, künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können, werden nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum Zeitpunkt ihres Anfallens als Buchwert-Zugang erfasst. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Finanzanlagen Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen sowie die im Abschnitt „Finanzinstrumente“ dargestellten finanziellen Vermögenswerte. Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an anderen assoziierten Unternehmen. Sie werden grundsätzlich beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt und im Rahmen der Folgebewertung nach der Equity-Methode bilanziert. Gemeinschaftsunternehmen oder andere assoziierte Unternehmen, die für den Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung sind, werden nicht at Equity bewertet, sondern zu Anschaffungskosten bilanziert. Überprüfung auf Wertminderung Gemäß IAS 36 werden bestimmte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte auf Wertminderung überprüft. An jedem Bilanzstichtag wird eingeschätzt, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der Buchwert dem erzielbaren Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten) gegenübergestellt, um die Höhe der gegebenenfalls vorzunehmenden Wertminderung zu ermitteln. Der Nutzungswert wird auf Basis der abgezinsten geschätzten künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes und aus seiner letztendlichen Veräußerung vor Steuern geschätzt. Zu diesem Zweck werden die Abzinsungssätze auf Grundlage der gültigen gewichteten Kapitalkosten geschätzt und um Steuereffekte bereinigt. Wenn für einen Vermögenswert kein erzielbarer Betrag ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit ermittelt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte jährlich auf Wertminderung überprüft. Wenn der geschätzte erzielbare Wert niedriger ist als der Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst und der Nettobuchwert des Vermögenswertes auf seinen geschätzten erzielbaren Wert verringert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden den identifizierbaren Gruppen von Vermögenswerten (Zahlungsmittel generierende Einheiten) oder Gruppen von Zahlungsmittel generierenden Einheiten, die Synergien aus der jeweiligen Erwerbstransaktion ziehen, zugeordnet. Diese Ebene entspricht der niedrigsten Stufe, auf der die Gruppe Deutsche Börse den Geschäfts- oder Firmenwert überwacht. Sofern der Buchwert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, einschließlich dieses Geschäfts- oder Firmenwertes höher ist als der erzielbare Betrag dieser Gruppe von Vermögenswerten, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der Wertminderungsaufwand wird zuerst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und danach den anderen Vermögenswerten im Verhältnis ihrer Buchwerte. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine im Vorjahr vorgenommene Wertminderung für langfristige Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) nicht mehr zutreffend ist. In diesem Fall wird der Buchwert des Vermögenswertes erfolgswirksam erhöht. Der Höchstbetrag dieser Zuschreibung ist begrenzt auf den Buchwert, der sich ergeben hätte, ohne dass eine Wertminderung in Vorperioden erfasst worden wäre. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte werden in Einklang mit IAS 36 nicht vorgenommen. Finanzinstrumente Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte sind für die Gruppe Deutsche Börse insbesondere andere Beteiligungen, Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, sonstige Wertpapiere und sonstige Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie Bankguthaben. Finanzielle Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen verzinsliche Verbindlichkeiten, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG, die Bardepots der Marktteilnehmer sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Erfassung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine Konzerngesellschaft Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Handelstag erfasst. Kredite und Forderungen aus dem Bankgeschäft, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aus dem Bankgeschäft sowie Kassamarktgeschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten (d. h. die Eurex Clearing AG) werden zum Erfüllungstag erfasst. Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und im Falle eines finanziellen Vermögenswertes, der in Folgeperioden nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einschließlich der Transaktionskosten bewertet. Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten erfolgt anhand der im Folgenden erläuterten Kategorien, denen sie nach IAS 39 zugeordnet werden. Die Gruppe Deutsche Börse macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ zuzuordnen, im Berichtsjahr wie in den Vorjahren keinen Gebrauch. Darüber hinaus verzichtet die Gruppe auf die Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu designieren (Fair Value-Option). Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Derivate, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind, sowie die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (siehe hierzu weiter unten) werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierunter fallen neben den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG insbesondere Zinsswaps, Währungsswaps und Devisentermingeschäfte. Der beizulegende Zeitwert dieser Derivate wird auf der Grundlage der beobachtbaren aktuellen Marktpreise ermittelt. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden, sofern sie aus dem Bankgeschäft resultieren, unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ bzw., sofern sie außerhalb des Bankgeschäfts anfallen, im Posten „Finanzerträge“ bzw. „Finanzaufwendungen“ erfasst. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Als „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die nicht den Kategorien „Kredite und Forderungen“ und „zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte“ zuzuordnen sind. Diese Vermögenswerte umfassen in den Posten „andere Beteiligungen“ und „sonstige Wertpapiere“ ausgewiesene Eigenkapital- bzw. Schuldinstrumente sowie in den kurz- und langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft ausgewiesene Schuldinstrumente. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf einem aktiven Markt beobachtbar ist. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Posten „Neubewertungsrücklage“ erfasst. Hiervon ausgenommen sind Wertminderungen und Effekte aus der Währungsumrechnung von monetären Posten; diese Effekte werden erfolgswirksam erfasst. Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt existiert, werden – sofern verfügbar – auf Grundlage aktueller vergleichbarer Markttransaktionen bewertet. Wird ein Eigenkapitalinstrument nicht auf einem aktiven Markt gehandelt und sind alternative Bewertungsmethoden für dieses Eigenkapitalinstrument nicht anwendbar, wird es vorbehaltlich eines Wertminderungstests zu Anschaffungskosten bilanziert. Realisierte Gewinne und Verluste werden grundsätzlich als Finanzerträge oder Finanzaufwendungen erfasst. Zinserträge im Zusammenhang mit Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts werden nach der Effektivzinsmethode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft“ erfasst. Sonstige realisierte Gewinne und Verluste werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ bzw. „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. Falls es sich bei Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts um gesicherte Grundgeschäfte im Rahmen von Marktwert-Absicherungsgeschäften (Fair Value Hedges) handelt, wird für die Anpassung des beizulegenden Zeitwertes Hedge Accounting angewendet; siehe Abschnitt „Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)“. Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen umfassen insbesondere lang- und kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Forderungen. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von gegebenenfalls notwendigen Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Agios und Disagios sind in den fortgeführten Anschaffungskosten des entsprechenden Instruments enthalten und werden nach der Effektivzinsmethode ab- bzw. zugeschrieben und sind, sofern sie das Bankgeschäft betreffen, im Posten „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft“ bzw. in den Posten „Finanzerträge“ oder „Finanzaufwendungen“ enthalten. Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte an den Cashflows erlöschen oder wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglich festgelegten Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind. Die Clearstream Banking S.A. tritt im Zusammenhang mit dem Wertpapierleihesystem ASLplus als Vertragspartner bei der Wertpapierleihe auf. Dabei tritt sie rechtlich zwischen Ver- und Entleiher, ohne wirtschaftlicher Vertragspartner zu werden (durchlaufender Posten). Bei diesen Transaktionen stimmen die entliehenen und die verliehenen Wertpapiere überein. Folglich werden diese Transaktionen nicht in der Konzernbilanz erfasst. Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden miteinander verrechnet und nur der Nettobetrag wird in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Gruppenunternehmen gegenwärtig über ein einklagbares Recht zur Verrechnung der erfassten Beträge verfügt und entweder beabsichtigt, auf Nettobasis abzurechnen oder den finanziellen Vermögenswert zu realisieren und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu erfüllen. Wertminderung finanzieller Vermögenswerte Zu jedem Bilanzstichtag wird für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, überprüft, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Eine spätere Wertaufholung ist maximal bis zum Buchwert, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte, zu erfassen. Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert (nicht börsennotiertes Eigenkapitalinstrument), der zu Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit einem aktuellen Marktzins. Eine spätere Wertaufholung ist nicht zulässig. Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten ermittelt sich die Wertminderung als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert. Eine gegebenenfalls bereits im Eigenkapital erfasste Verringerung des beizulegenden Zeitwertes ist bei Feststellung der Wertminderung erfolgswirksam umzubuchen. Eine spätere Wertaufholung ist nur bei Fremdkapitalinstrumenten erfolgswirksam zu erfassen, wenn der Grund für die ursprünglich vorgenommene Abschreibung entfallen ist. Finanzverbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Finanzverbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken dienen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Diese Verbindlichkeiten enthalten emittierte Anleihen und Privatplatzierungen (so genannte Private Placements). Die im Zusammenhang mit der Platzierung der Finanzverbindlichkeiten angefallenen Finanzierungskosten werden, soweit sie direkt zurechenbar sind, berücksichtigt. Disagien werden periodisch abgegrenzt; sie verringern den Buchwert der Verbindlichkeiten. Finanzverbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Finanzinstrumente, die den Inhaber zur Rückgabe an den Emittenten gegen flüssige Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte berechtigen („kündbares Instrument“), stellen gemäß IAS 32.18 (b) finanzielle Verbindlichkeiten dar und werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Gruppe Deutsche Börse weist zum Bilanzstichtag keine kündbaren Instrumente aus; im Vorjahr waren die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Avox Ltd. als kündbare Instrumente klassifiziert. Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung des Zins- oder Währungsrisikos eingesetzt, das mit den Aktivitäten des Konzerns verbunden ist. Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der Marktwert von Zinsswap-Vereinbarungen wird auf Grundlage von beobachtbaren aktuellen Markt-Zinssätzen ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes von Devisentermingeschäften bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit. Hedge Accounting wird bei derivativen Finanzinstrumenten angewendet, die Teil einer Sicherungsbeziehung sind, die gemäß IAS 39 als hoch wirksam eingestuft ist und für die die Voraussetzungen des IAS 39.88 erfüllt sind. Zahlungsfluss-Absicherungsgeschäfte (Cashflow-Hedges) Der als hoch wirksam eingestufte Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument wird erfolgsneutral bilanziert. Dieser Gewinn oder Verlust passt letztlich den Wert des abgesicherten Zahlungsflusses an, d. h. dass der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument erfolgswirksam erfasst wird, soweit das gesicherte Grundgeschäft in der Bilanz berücksichtigt oder erfolgswirksam ist. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst. Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges) Der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument wird zusammen mit dem Gewinn oder Verlust des gesicherten Vermögenswertes bzw. der gesicherten Verbindlichkeit (Underlying), der dem abgesicherten Risiko zuzurechnen ist, sofort erfolgswirksam erfasst. Bei Gewinn oder Verlust des gesicherten Underlying wird sein Buchwert angepasst. Absicherungen von Nettoinvestitionen (Hedges of a Net Investment) in einen ausländischen Geschäftsbetrieb Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsgeschäft, das als hoch wirksame Absicherung eingestuft wird, wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst. Er wird zum Zeitpunkt der Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst. Derivative Finanzinstrumente, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind Gewinne oder Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die nicht Teil einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung sind, werden sofort in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) Die Eurex Clearing AG fungiert als zentraler Kontrahent und garantiert die Erfüllung aller Geschäfte mit Futures und Optionen an den Eurex-Börsen (Eurex Deutschland und Eurex Zürich AG). Ferner gewährleistet sie als zentraler Kontrahent die Erfüllung aller Geschäfte auf Eurex Bonds (Handelsplattform für Anleihen) und auf Eurex Repo (Handelsplattform für Pensionsgeschäfte) sowie die Erfüllung bestimmter in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) abgeschlossener Börsengeschäfte und bestimmter Kassamarktgeschäfte der Irish Stock Exchange. Des Weiteren garantiert die Eurex Clearing AG auch die Erfüllung aller OTC-Geschäfte („over the counter“, d. h. außerbörslich), die in das Handelssystem der Eurex-Börsen, Eurex Bonds, Eurex Repo, der FWB sowie der Irish Stock Exchange eingegeben werden. Die Geschäfte kommen hierbei nur zwischen der Eurex Clearing AG und einem Clearingmitglied zustande. Kassageschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten werden gemäß IAS 39.38 zum Erfüllungstag angesetzt und zeitgleich ausgebucht. Für Produkte, die nach dem Mark-to-Market-Verfahren abgerechnet werden (Futures und Optionen auf Futures), bucht die Eurex Clearing AG börsentäglich Gewinne und Verluste aus offenen Positionen der Clearingteilnehmer. Durch die so genannte Variation Margin werden Gewinne und Verluste der offenen Futures-Positionen, die durch Marktpreisveränderungen entstehen, täglich ausgeglichen. Der Unterschied zu anderen Margin-Arten besteht darin, dass es sich hier nicht um eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung, sondern um einen täglichen Gewinn- und Verlustausgleich in bar handelt. Aus diesem Grund werden Futures gemäß IAS 39.17 (a) und IAS 39.39 nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen. Bei Optionen auf Futures (Future-Style-Optionen) muss die Optionsprämie in voller Höhe erst am Ende der Laufzeit oder bei Ausübung bezahlt werden. Die Optionsprämie wird in der Konzernbilanz als Forderung und Verbindlichkeit zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Handelstag ausgewiesen. So genannte klassische Optionen, für die der Optionskäufer die Optionsprämie in voller Höhe beim Kauf der Option entrichten muss, werden zum beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise werden auch Credit Default Swaps mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forward-Geschäfte in Anleihen mit festgelegten Zinssätzen werden bis zum Erfüllungstag als Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Variation Margins sowie in Geld zu erbringende Sicherheitsleistungen, die am Bilanzstichtag ermittelt worden sind und erst am Folgetag gezahlt werden, werden mit ihrem Nominalwert in der Konzernbilanz ausgewiesen. Die in der Konzernbilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte basieren auf den täglichen Abrechnungspreisen, die die Eurex Clearing AG nach in den Kontraktspezifikationen festgelegten Regeln bestimmt und veröffentlicht (siehe auch die Clearingbedingungen der Eurex Clearing AG). Sicherheiten der Eurex Clearing AG in Geld oder Wertpapieren (Collateral) Da die Eurex Clearing AG die Erfüllung aller gehandelten Kontrakte garantiert, hat sie ein mehrstufiges Sicherheitssystem etabliert. Die zentrale Stütze des Sicherheitssystems ist die Ermittlung des Gesamtrisikos je Clearingmitglied (Margin), das durch Hinterlegung von Sicherheiten in Barmitteln oder Wertpapieren (Collateral) abgedeckt wird. Dabei werden die auf Basis aktueller Kurse errechneten Verluste und künftige mögliche Kursrisiken bis zum Zeitpunkt der nächsten Sicherheitsleistung abgedeckt. Über diese täglich zu erbringenden Sicherheitsleistungen hinaus muss jedes Clearingmitglied Beiträge zum Clearingfonds leisten (siehe hierzu den Risikobericht im Konzernlagebericht). Sicherheiten in Geld werden in der Konzernbilanz unter der Position „Bardepots der Marktteilnehmer“ ausgewiesen, die korrespondierenden Beträge unter „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“. Sicherheiten in Wertpapieren werden nach IAS 39.20 (b) in Verbindung mit IAS 39.37 nicht beim übertragenden Clearingmitglied ausgebucht, da die Übertragung der Wertpapiere nicht die Bedingungen für eine Ausbuchung erfüllt. Eigene Aktien Die zum Bilanzstichtag im Bestand der Deutsche Börse AG befindlichen eigenen Aktien werden direkt vom Konzerneigenkapital abgesetzt. Aus eigenen Aktien resultierende Gewinne oder Verluste werden gemäß IAS 32.33 ergebnisneutral ausgewiesen. Die mit dem Erwerb direkt in Zusammenhang stehenden Transaktionskosten werden als Abzug vom Konzerneigenkapital (gemindert um alle damit verbundenen Ertragsteuervorteile) bilanziert. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Forderungen, sonstige Vermögenswerte und liquide Mittel werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung umfassen Bardepots von Marktteilnehmern, die größtenteils über Nacht im Wesentlichen im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements bei Banken angelegt werden. Ferner werden unter diesem Posten liquide Mittel, die dem Clearstream-Teilkonzern zuzurechnen sind, aus Mindestreserveverpflichtungen bei Zentralbanken ausgewiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet. Dabei werden die Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Die unter Berücksichtigung steigender Löhne und Gehälter zu erwartenden Versorgungsleistungen werden über die restliche Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt. Als Berechnungsgrundlage dienen die allgemein anerkannten Richttafeln. In Deutschland werden die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten „Richt-tafeln 2005 G“ (Generationstafeln) zugrunde gelegt, modifiziert um Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung aus den Jahren 2006 bis 2008. Die Gruppe Deutsche Börse erfasst gemäß IAS 19.92 einen Teil der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste als Ertrag bzw. Aufwand, wenn die kumulierten nicht ergebniswirksamen versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste je Gesellschaft und Plan am Ende des vorausgegangenen Berichtszeitraums per Saldo höher waren als 10 Prozent des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen vor Abzug des Planvermögens oder 10 Prozent des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens überstiegen. Der so erfasste Teil der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste entspricht dem zuvor ermittelten Unterschiedsbetrag, dividiert durch die voraussichtliche durchschnittlich verbleibende Dienstzeit der Teilnehmer an den Altersversorgungsplänen. Die Altersversorgung für Mitarbeiter im Konzern ist durch verschiedene Altersversorgungspläne sichergestellt, deren Einsatz in den einzelnen Ländern variiert. Für die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland besteht seit dem 1. Juli 1999 ein Leistungsplan („Deferred Compensation“). Seit Einführung wurden Neuzusagen grundsätzlich nur auf Grundlage dieses Leistungsplans getätigt; die zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Altersversorgungswerke wurden zum 30. Juni 1999 für neue Mitarbeiter geschlossen. Mitarbeitern mit Pensionszusagen auf Grundlage der alten Versorgungsordnung wurde die Möglichkeit eingeräumt, unter Umwandlung ihrer alten Pensionsansprüche an der Deferred Compensation teilzunehmen. Für Mitglieder der Vorstände von Konzerngesellschaften bestehen Einzelzusagen. Leitenden Angestellten in Deutschland wurde im Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 30. Juni 2006 die Teilnahme an folgendem Altersversorgungssystem angeboten, das auf sog. Kapitalbausteinen beruht: Basis der Versorgung ist ein jährlich zufließendes Einkommen aus Jahresfixgehalt und gezahlter variabler Vergütung. Die teilnehmenden Unternehmen stellen jedes Jahr einen Beitrag in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes dieses versorgungsfähigen Einkommens zur Verfügung. Der Beitrag wird mit einem vom Alter abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert und ergibt so den jährlichen Kapitalbaustein. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt des Versorgungsfalls in eine lebenslange Rente umgerechnet wird. Die Mitarbeiter des Clearstream-Teilkonzerns in Luxemburg nehmen an separaten leistungsorientierten Pensionsplänen teil. Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter des Teilkonzerns Clearstream wird durch Barzahlungen an eine „association d’épargne pension“ (ASSEP) gemäß luxemburgischem Recht finanziert. Die Beiträge müssen nicht die gesamten Rückstellungen gemäß IAS 19 abdecken, wohl aber die Pensionsrückstellungen nach luxemburgischem Recht. Die Gruppe Deutsche Börse bedient sich zur Deckung der Pensionsverpflichtungen teilweise externer Fonds. Der jährliche Nettoversorgungsaufwand wird mit den erwarteten Erträgen des Planvermögens der Fonds verrechnet. Die leistungsorientierten Verpflichtungen werden mit dem Marktwert des Planvermögens unter Berücksichtigung noch nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste sowie noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands verrechnet. Ferner sind die Pensionsverpflichtungen der Gruppe Deutsche Börse zum Teil durch eine Rückdeckungsversicherung abgesichert. Der Rückkaufswert dieser Rückdeckungsversicherung ist unter „Sonstige langfristige Vermögenswerte“ ausgewiesen. Die Mitarbeiter der STOXX Ltd. und der Eurex Zürich AG nehmen an separaten leistungsorientierten Pensionsplänen teil. Die Mitarbeiter sind in einer Versorgungskasse der SIX Swiss Exchange AG bei der PREVAS Sammelstiftung, Zürich, versichert. Das auf die Mitarbeiter der STOXX Ltd. bzw. der Eurex Zürich AG entfallende Vermögen dieser Versorgungskasse ist als Planvermögen gemäß IAS 19 berücksichtigt. Für Mitarbeiter, die in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz, Tschechien, Großbritannien oder den USA arbeiten, bestehen beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Pension Plans“). Zudem werden Zuschüsse zu den privaten Rentenversicherungsfonds der Mitarbeiter bezahlt. Andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer und Vorstände (Erwerbsunfähigkeitsrente, Übergangsgelder und Hinterbliebenenversorgung) werden ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden gemäß IAS 19.127 in voller Höhe sofort erfasst. Sonstige Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe dieser Verpflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die nötig ist, um die Verpflichtung zum Bilanzstichtag zu erfüllen. Eine Rückstellung für Restrukturierung wird nur dann angesetzt, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies kann durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile den Betroffenen gegenüber erfolgen. Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht angesetzt; es sind jedoch ergänzende Angaben erforderlich, sofern die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan), Aktienoptionsprogramm und Aktientantiemeprogramm (ATP) Der Group Share Plan, das Aktienoptionsprogramm und das Aktientantiemeprogramm werden gemäß IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ bilanziert. Group Share Plan Im Rahmen des Group Share Plan werden Aktien zu einem Abschlag gegenüber dem Marktpreis gewährt. Die Aufwendungen für diesen Abschlag werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. 2010 hat die Gesellschaft für die GSP-Tranchen 2004 bis 2006 einen Beschluss zum Barausgleich getroffen. Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse seit dem genannten Beschluss die GSP-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Barausgleich. Die Aufwendungen für die Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und im Personalaufwand erfasst. Die Kosten der GSP-Aktien, die den Mitarbeitern der US-amerikanischen Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. mit einem Abschlag angeboten werden, werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten GSP-Aktien gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die GSP-Aktien werden mit dem Fair Value zum Gewährungsstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von drei Jahren erfolgswirksam erfasst, wobei das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht wird. Aktienoptionsprogramm Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Kosten der Optionen werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Aktientantiemeprogramm (ATP) Für die ATP-Aktien gelten grundsätzlich die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich oder Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. 2009 hatte die Gesellschaft erstmals beschlossen, die im Geschäftsjahr 2010 fällige ATP-Tranche in bar zu begleichen. Im Jahr 2010 wurde für die im Geschäftsjahr 2011 fällige Tranche ebenfalls der Beschluss eines Barausgleiches gefasst. Vor diesem Hintergrund ergibt sich gemäß IFRS 2 eine gegenwärtige Annahme, dass alle ATP-Aktien durch Barausgleich beglichen werden. Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse die ATP-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Kosten der Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Für den Vorstand der Deutsche Börse AG wurde seit dem Geschäftsjahr 2010 eine gesonderte variable Aktienvergütung vereinbart. Ausgehend von dem zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegten 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme wird für jedes Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl an virtuellen Aktien auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der Deutsche Börse AG-Aktie der vorangegangenen zwei Monate ermittelt. Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme bemisst sich in Abhängigkeit von der Entwicklung der relativen Shareholder Returns und der Entwicklung des Kurses der Deutsche Börse AG-Aktie. Die Begleichung der Ansprüche aus diesem Aktientantiemeprogramm erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Performance-Zeitraums durch Barausgleich. Latente Steuern Die latenten Steuern werden entsprechend IAS 12 auf Basis der bilanzorientierten Methode ermittelt. Temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz und dem Wertansatz nach IFRS, die bei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerung von Aktiva oder bei der Erfüllung von Verbindlichkeiten zu steuerlichen Be- oder Entlastungen führen, werden der Ermittlung der latenten Steuern zugrunde gelegt. Auf Differenzen, die aus dem Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes entstehen, werden latente Steuern nur gebildet, soweit der Geschäfts- oder Firmenwert derivativ erworben wurde. Die Abgrenzungen werden mit den Steuersätzen berechnet, die bei Umkehr der zeitlich befristeten Unterschiede nach heutigen Verhältnissen zu erwarten sind und die bis zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Leasing Leasingverträge werden entweder als Operating-Leasingverhältnis oder als Finanzierungs-Leasingverhältnis klassifiziert. Als Finanzierungs-Leasingverhältnis wird ein Vertrag beurteilt, wenn alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen des Vermögenswertes vom Leasinggeber auf den Leasingnehmer übertragen werden. In den übrigen Fällen handelt es sich um Operating-Leasingverhältnisse. Leasinggegenstände und die zugehörigen Verbindlichkeiten werden mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingraten angesetzt, sofern die Voraussetzungen für Finanzierungsleasing vorliegen. Der Leasinggegenstand wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer bzw. die kürzere Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. In den Folgeperioden wird die Verbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode bewertet. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Operating-Leasingverträgen anfallen, werden in der Periode ihres Anfalls linear erfolgswirksam erfasst. Währungsumrechnung Gemäß IAS 21 werden Transaktionen in einer Fremdwährung mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Wechselkurs umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Bilanzposten in Fremdwährung zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet und nicht monetäre Bilanzposten, die zu ihren historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert werden, zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Nicht monetäre, mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertete Bilanzposten werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes gültig ist. Währungsdifferenzen werden, sofern keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen werden, als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag in der Periode erfasst, in der sie entstanden sind. Gewinne und Verluste aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden erfolgsneutral in die Position „Angesammelte Gewinne“ eingestellt. Konsolidierung In den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG werden alle Tochterunternehmen einbezogen, die von der Deutsche Börse AG direkt oder indirekt beherrscht werden. Diese Voraussetzung ist grundsätzlich erfüllt, wenn die Deutsche Börse AG unmittelbar oder mittelbar über mehr als die Hälfte der Stimm-rechte verfügt oder auf andere Weise die Finanz- und Geschäftspolitik des anderen Unternehmens bestimmen kann. Die erstmalige Einbeziehung von Tochterunternehmen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens werden zu ihren zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als Geschäftswert bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäftswert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Transaktionen werden miteinander verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert, ebenso die innerhalb der Gruppe ausgeschütteten Dividenden. Steuern auf Konsolidierungsvorgänge werden dann abgegrenzt, wenn sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht. Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital werden unter dem „Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter“ im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern sie als „kündbares Instrument“ einzustufen sind, werden sie als Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die funktionale Währung der Deutsche Börse AG ist der Euro. Beteiligungen an Tochterunternehmen außerhalb der EWU sowie das Eigenkapital der Beteiligungsunternehmen werden zu historischen Wechselkursen umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden aus Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. In Übereinstimmung mit IAS 21 werden die Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu durchschnittlichen Wechselkursen umgerechnet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral in der Position „Angesammelte Gewinne“ eingestellt. Zum Zeitpunkt der Veräußerung eines Tochterunternehmens werden die kumulativen Währungsdifferenzen, die auf dieses Tochterunternehmen entfallen und in den angesammelten Gewinnen erfasst wurden, im Konzernergebnis in der gleichen Periode erfasst, in der auch der Gewinn oder Verlust aus der Entkonsolidierung erfasst wird. Folgende für die Gruppe Deutsche Börse wesentliche Wechselkurse zum Euro wurden angewandt: Umrechnungskurse scroll Durchschnittlicher Kurs 2010 Durchschnittlicher Kurs 2009 Schlusskurs am 31.12.2010 Schlusskurs am 31.12.2009 Schweizer Franken CHF 1,3338 1,5094 1,2499 1,4858 US-Dollar USD (US$) 1,3153 1,4092 1,3342 1,4413 Tschechische Kronen CZK 25,2213 26,2347 25,0554 26,4224 Geschäfts- oder Firmenwerte, die mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs in Zusammenhang stehen, sowie jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus der Erstkonsolidierung stammen, werden in der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs angegeben und zum Stichtagskurs umgerechnet. Schätzungen, Bewertungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen Im Rahmen der Anwendung von Bilanzierungsgrundsätzen, beim Bilanzausweis und der Erfassung von Erträgen und Aufwendungen muss der Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen vornehmen. Anpassungen in diesem Zusammenhang werden in der Periode der Änderung sowie gegebenenfalls in folgenden Perioden berücksichtigt. Erläuterung 13 enthält Informationen zu den getroffenen Annahmen im Rahmen der jährlichen Wertminderungsprüfung der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer. Hierbei dienen die jeweiligen Unternehmensplanungen als Basis für die Beurteilung der Wertminderung. Im Rahmen dieser Planungen werden Annahmen über die künftige Ertrags- und Aufwandsentwicklung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten getroffen. Sofern die tatsächliche Entwicklung von diesen Annahmen abweicht, können sich Anpassungen ergeben. Im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen müssen bestimmte versicherungsmathematische Annahmen (z. B. Diskontierungszinssatz, Fluktuationsrate) getroffen werden, um deren Wert zu ermitteln (siehe auch weiter oben). Erläuterung 25 zeigt die Barwerte der Verpflichtungen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Diese Werte können sich z. B. aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erheblich ändern und damit einen wesentlichen Effekt auf die bisher gebildeten Rückstellungen haben. Dieser Effekt wird jedoch durch die Anwendung der Korridormethode gemildert. Die Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Solche Rechtsstreitigkeiten können zu Zahlungen durch Unternehmen der Gruppe führen. Wenn ein Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist, werden Rückstellungen angesetzt, die auf einer Schätzung des wahrscheinlichsten Betrags basieren, der notwendig ist, um der Verpflichtung nachzukommen. Das Management der Gesellschaft muss beurteilen, ob die mögliche Verpflichtung aus Ereignissen der Vergangenheit resultiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses evaluieren sowie dessen Höhe einschätzen. Da der Ausgang eines Rechtsstreits immer unsicher ist, wird die Beurteilung kontinuierlich überprüft. Erläuterung 45 enthält Angaben zum Bewertungsmodell für die Optionen und Bezugsrechte. Sofern die Schätzungen der eingehenden Bewertungsparameter von den tatsächlichen Werten abweichen, die zum Zeitpunkt der Ausübung der Optionen und Bezugsrechte vorliegen, sind Anpassungen erforderlich, die bezogen auf die aktienbasierten Vergütungstransaktionen mit Barausgleich in der jeweiligen Berichtsperiode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Ferner wird im Rahmen der Bildung von Drohverlustrückstellungen für Mietaufwendungen die wahrscheinliche Inanspruchnahme geschätzt (siehe Erläuterung 27). Bei der Bildung von personalbezogenen Restrukturierungsrückstellungen wurden bestimmte Annahmen, z. B. über Fluktuationsrate, Diskontierungssatz und Gehaltstrends, getroffen. Sofern die tatsächlichen Werte von diesen Annahmen abweichen, können sich Anpassungen ergeben. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 4. Umsatzerlöse Zusammensetzung der externen Umsatzerlöse pro Segment scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Xetra Xetra-Handelserlöse 102,5 93,0 Clearing- und Abwicklungserlöse 45,2 47,8 Parkett-Handelserlöse 23,4 21,4 Connectivity 20,5 17,9 Scoach-Handelserlöse 0 46,3 Sonstige Umsatzerlöse 30,7 24,6 Zugeordnete IT-Erlöse 40,0 41,1 262,3 292,1 Eurex Erlöse aus Aktienindexderivaten 378,9 358,9 Erlöse aus Zinsderivaten 182,0 149,9 Erlöse aus US-Optionen (ISE) 112,9 153,7 Erlöse aus Aktienderivaten 45,6 41,8 Sonstige Umsatzerlöse 110,2 99,7 Zugeordnete IT-Erlöse 29,1 34,4 858,7 838,4 Clearstream Depotverwahrungserlöse 451,8 441,1 Transaktionserlöse 118,4 114,2 Erlöse aus Global Securities Financing 68,1 68,6 Sonstige Umsatzerlöse 102,2 96,9 Zugeordnete IT-Erlöse 20,2 21,9 760,7 742,7 Market Data & Analytics Kursvermarktungserlöse 142,9 141,1 STOXX 30,9 0 Sonstige Umsatzerlöse 50,8 47,4 224,6 188,5 Summe 2.106,3 2.061,7 Die Umsatzerlöse von Xetra und Eurex bestehen hauptsächlich aus Handels- und Clearingerlösen, die bei Xetra als Entgelt pro ausgeführter Order und abhängig vom Orderwert bzw. bei Eurex pro Kontrakt in Rechnung gestellt werden. Die Handels- und Clearingerlöse des Segments Eurex entsprechen vertragsgemäß 85 Prozent der von der Eurex Clearing AG in Rechnung gestellten Transaktionsentgelte. Die verbleibenden 15 Prozent werden an die SIX Swiss Exchange AG weitergeleitet und sind nicht im Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse enthalten. Die Umsatzerlöse im Segment Xetra betrugen 262,3 Mio. € (2009: 292,1 Mio. €); das entspricht einem Anstieg um 7 Prozent, bereinigt um den Effekt der Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. Ursache für diese positive Entwicklung war der Anstieg der Handelsvolumina auf Xetra und dem Frankfurter Parkett um 17 Prozent. Durch Preissenkungen, die 2009 und 2010 umgesetzt wurden, wurde der Anstieg der Handelsvolumina teilweise kompensiert. Der Anstieg der Umsatzerlöse um 2 Prozent auf 858,7 Mio. € (2009: 838,4 Mio. €) im Segment Eurex erklärt sich aus den um 21 Prozent auf 182,0 Mio. € gestiegenen Erlösen aus Zinsprodukten (2009: 149,9 Mio. €) und den um 6 Prozent auf 378,9 Mio. € gestiegenen Erlösen aus Indexprodukten (2009: 358,9 Mio. €), die zusammen die negative Entwicklung der Optionserlöse bei der ISE (–27 Prozent auf 112,9 Mio. €; 2009: 153,7 Mio. €) kompensieren konnten. Der Anstieg der Zinsprodukte resultiert aus der um 23 Prozent auf 574,8 Mio. gestiegenen Zahl der gehandelten Kontrakte (2009: 465,7 Mio. gehandelte Kontrakte). Das Wachstum bei Indexprodukten ist auf die Verschiebung von Aktienindexoptionen (niedrigerer Durchschnittspreis) zu Aktienindex-Futures (höherer Durchschnittspreis) sowie eine starke Steigerung der Index Dividend Produkte (um 77 Prozent gegenüber 2009) zurückzuführen. Die Umsatzerlöse des Segments Clearstream lagen mit 760,7 Mio. € (2009: 742,7 Mio. €) um 2 Prozent über denen des Vorjahres. Die Erlöse aus dem Verwahrgeschäft stiegen um 2 Prozent auf 451,8 Mio. € (2009: 441,1 Mio. €). Dies resultiert aus dem um 5 Prozent auf 10.897,4 Mrd. € (2009: 10.345,7 Mrd. €) gestiegenen durchschnittlichen Verwahrvolumen. Die Transaktionserlöse stiegen nur um 4 Prozent auf 118,4 Mio. € (2009: 114,2 Mio. €); die Transaktionen stiegen hingegen um 14 Prozent auf 116,4 Mio. (2009: 102,0 Mio. €). Gründe hierfür waren zum einen die Preissenkungen für die Abwicklung von deutschen Wertpapieren zum 1. Juli 2009 und zum anderen der gesunkene Anteil von Transaktionen auf höher bepreisten externen Verbindungen. Im vergangenen Jahr stiegen die Umsatzerlöse von Market Data & Analytics um 19 Prozent auf 224,6 Mio. € (2009: 188,5 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die seit dem 1. Januar 2010 voll konsolidierte STOXX Ltd. (30,9 Mio. €) zurückzuführen. 5. Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft Zusammensetzung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Kredite und Forderungen 101,8 133,9 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 66,0 - 86,4 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 27,4 44,7 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten: Zinserträge 7,1 8,4 Zinsaufwendungen - 7,1 - 13,1 Zinserträge – Zinsswaps – Cashflow-Hedges 0 16,9 Zinserträge – Zinsswaps – Fair Value Hedges 0,9 2,3 Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Cashflow-Hedges 0 - 3,8 Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Fair Value Hedges - 4,7 - 5,5 Summe 59,4 97,4 Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft sanken um 39 Prozent auf 59,4 Mio. €. Die Nettozinserträge aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten resultieren aus zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten. 6. Sonstige betriebliche Erträge Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Erträge aus Geschäftsbesorgung 23,7 27,7 Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen 10,7 7,0 Erträge aus Währungsdifferenzen 6,6 10,1 Erträge aus dem Verkauf von Anleihen 6,0 0 Mieterträge aus Untervermietung 4,1 5,3 Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden 0 66,7 Übrige 9,9 13,8 Summe 61,0 130,6 Die Erträge aus Geschäftsbesorgung stammen überwiegend aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG. Die Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen in Höhe von 10,7 Mio. € (2009: 7,0 Mio. €) resultieren aus dem Verkauf der 77-Prozent-Beteiligung an Avox Ltd. Anfang Juli 2010 (2009: Verschmelzung von The Clearing Corporation Inc. mit der ICE U.S. Trust Holding Company LP). Zu den Mieterträgen aus Untervermietung siehe Erläuterung 44. Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u. a. Kooperations- und Schulungserlöse, den Mitarbeiteranteil für Firmenwagen sowie Bewertungskorrekturen. 7. Personalaufwand Zusammensetzung des Personalaufwands scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Löhne und Gehälter 403,6 328,0 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 98,4 66,3 Summe 502,0 394,3 Der Aufwand für Löhne und Gehälter stieg im Jahr 2010 um 23 Prozent auf 403,6 Mio. € (2009: 328,0 Mio. €). Hierin sind Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 77,6 Mio. € (2009: -16,2 Mio. €) enthalten. Bereinigt um diese Kosten sank der Aufwand für Löhne und Gehälter um 5 Prozent. Der Rückgang resultiert in erster Linie aus der im Vorjahr enthaltenen Abfindung für den ehemaligen Chief Financial Officer in Höhe von 5,8 Mio. €, in die ein Ausgleich für die nicht mehr erfolgte Gewährung einer variablen Vergütung für das Jahr 2008 sowie für den Zeitraum bis 30. April 2009 eingeflossen ist. Weitere Ursachen für den gesunkenen Aufwand sind der Rückgang der aktienbasierten Vergütung um 6,2 Mio. €, einer erhöhten Kapitalisierung und Einsparungen aufgrund der Effizienzprogramme. Dem-gegenüber stehen die erstmals im Geschäftsjahr 2010 enthaltenen Löhne und Gehälter für Mitarbeiter der STOXX Ltd. in Höhe von 5,6 Mio. €. Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung sind um 48 Prozent auf 98,4 Mio. € (2009: 66,3 Mio. €) gestiegen. Sie enthalten Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 23,9 Mio. € (2009: null). Bereingt um diese Kosten stieg der Aufwand für soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung um 12 Prozent. Davon entfielen 24,2 Mio. € (2009: 24,1 Mio. €) auf Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne. Die Pensionsaufwendungen für leistungsorientierte Versorgungspläne sind auf 23,9 Mio. € gestiegen (2009: 17,8 Mio. €). Für Details zu den leistungsorientierten Versorgungsplänen siehe Erläuterung 25. 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 124,6 114,2 EDV-Kosten 81,4 91,9 Raumkosten 72,6 93,8 Nicht abzugsfähige Vorsteuer 34,3 33,6 Werbe- und Marketingkosten 16,6 19,2 Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 15,5 15,6 Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 14,9 22,2 Versicherungen, Beiträge und Gebühren 11,6 12,1 Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 8,8 5,8 Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen 8,6 10,0 Vergütung des Aufsichtsrats 4,5 5,1 Übrige 21,3 9,9 Summe 414,7 433,4 Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Eine Analyse der Entwicklungskosten ist in Erläuterung 9 ausgewiesen. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten. Das Gesamthonorar für den Abschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen: Zusammensetzung der Abschlussprüferhonorare scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Abschlussprüfung 1,8 2,2 Steuerberatungsleistungen 1,2 0,5 Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 0,2 0,2 Sonstige Leistungen 0,8 1,2 Summe 4,0 4,1 Raumkosten betreffen hauptsächlich die Kosten für das Bereitstellen von Büroflächen. Darin enthalten sind Mieten, Instandhaltung, Bewachung, Energie, Reinigung sowie sonstige Raumkosten. Der Rückgang resultiert größtenteils aus der niedrigeren Rückstellung für Drohverluste und Rückbau für die Neue Börse am Standort Frankfurt am Main (2010: –5,1 Mio. €; 2009: 18,9 Mio. €). EDV-Betriebskosten enthalten die Kosten für Miete, Leasing und Wartung von Hard- und Software sowie die Kommunikationskosten (Netzwerkkosten). Der Rückgang um 11 Prozent im Berichtsjahr basiert auf Mehraufwendungen für Systemumstellungen im Bereich Bürokommunikation, dem Betrieb des ISE-Systems und auf einer Drohverlustrückstellung für das System Eurex Credit Clear im Vorjahr. Die nicht abzugsfähige Vorsteuer ist im Wesentlichen eine Folge der umsatzsteuerfreien Handels- und Clearingentgelte aus dem Segment Eurex sowie der umsatzsteuerfreien Dienstleistungsentgelte im Zahlungsverkehr. Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen enthalten die Kosten der SIX Swiss Exchange AG, die Dienstleistungen für den Teilkonzern Eurex und die Scoach Schweiz AG erbringt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Entkonsolidierung der Scoach Schweiz AG. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen u. a. aus Lizenzentgelten, Spenden, Nebenkosten des Geldverkehrs, Kosten aus Fehlbearbeitung, Aufwendungen für Instandhaltung, Fremdarbeiten sowie Verlusten aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten. 9. Forschungs- und Entwicklungskosten Die Aufwendungen betreffen ausschließlich Entwicklungskosten für selbst erstellte Software. Es handelt sich in den einzelnen Segmenten um folgende Systeme oder Projekte: Forschungs- und Entwicklungskosten scroll Gesamtaufwand für Softwareerstellung davon aktiviert 2010 Mio. € 20091) Mio. € 2010 Mio. € 20091) Mio. € Xetra Xetra-Software 2,9 3,9 1,2 1,7 Neue Handelsplattform Xetra/Eurex 1,1 0 0 0 CCP-Releases 4,3 4,9 1,0 3,1 8,3 8,8 2,2 4,8 Eurex Eurex-Software 10,0 13,8 0 5,9 Neue Handelsplattform Xetra/Eurex 5,0 0 1,9 0 Neue Handelsplattform ISE 26,1 15,7 20,7 12,3 41,1 29,5 22,6 18,2 Clearstream Collateral Management and Settlement 28,7 25,1 14,5 8,1 Custody 9,9 14,0 3,4 1,3 Connectivity 4,1 2,4 0 0,2 Investmentfonds 4,3 4,1 1,5 0 47,0 45,6 19,4 9,6 Market Data & Analytics CEF Daten-Feeds 1,6 4,0 0,1 0 Andere 0,5 0,3 0,4 0,3 2,1 4,3 0,5 0,3 Forschungsaufwand 0,4 1,0 0 0 0,4 1,0 0 0 Summe 98,9 89,2 44,7 32,9 1) Mit der Umstellung der Segmentberichterstattung (siehe Erläuterung 41) entfallen die Gewinnaufschläge auf Anwendungsentwicklung. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. 10. Beteiligungsergebnis Zusammensetzung des Beteiligungsergebnisses scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € At-Equity-Ergebnis assoziierter Unternehmen Scoach Holding S.A. 7,2 0 Direct Edge Holdings, LLC 4,1 - 19,4 European Energy Exchange AG 4,0 9,3 Tradegate AG Wertpapierhandelsbank 0,2 0 Deutsche Börse Commodities GmbH 0,1 0,1 STOXX Ltd. 0 10,2 Summe Erträge aus At-Equity-Bewertung 15,6 0,2 Link-Up Capital Markets, S.L. - 1,0 - 0,4 Andere - 0,3 - 1,7 Summe der negativen Erfolgsbeiträge1) aus At-Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen - 1,3 - 2,1 Ergebnis assoziierter Unternehmen 14,3 - 1,9 Ergebnis anderer Unternehmen - 2,1 - 2,9 Beteiligungsergebnis 12,2 - 4,8 1) Einschließlich Wertminderungen (siehe Erläuterung 15) Im Ergebnis assoziierter Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2010 keine Wertminderungsaufwendungen (2009: 27,4 Mio. €) erfasst. Aufgrund der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind im Berichtsjahr Dividenden in Höhe von 6,2 Mio. € (2009: 11,1 Mio. €) zugeflossen. Das Ergebnis anderer Unternehmen enthält Dividenden in Höhe von 1,1 Mio. € (2009: 0,4 Mio. €) sowie Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 3,2 Mio. € (2009: 3,3 Mio. €) für Beteiligungen, die zur Veräußerung verfügbar gehalten werden. 11. Finanzergebnis Zusammensetzung der Finanzerträge scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Zinsen aus Reverse Repurchase Agreements der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 16,6 40,2 Zinsähnliche Erträge aus zu Sicherungszwecken gehaltenen Derivaten 2,1 0,7 Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 1,0 6,6 Zinsähnliche Erträge aus der Bewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten 0,5 0,3 Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0,3 0,3 Sonstige Zinsen und zinsähnliche Erträge 3,5 2,9 Summe 24,0 51,0 Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der rückläufigen durchschnittlichen Volumina der angelegten Gelder sind die Zinserträge aus Reverse Repurchase Agreements im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent gesunken (2009: um 76 Prozent gesunken). Neben der fortgeführten konservativen Anlagepolitik der Gruppe Deutsche Börse führten auch diese Faktoren zu einem Rückgang der Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie „Kredite und Forderungen“. Zusammensetzung der Finanzaufwendungen scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Zinsen auf langfristige Ausleihungen1) 95,8 93,4 Zinsen auf Steuern 22,5 0 Auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlte Zinsen 3,9 26,6 Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten1) 2,6 4,0 Folgebewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten 2,2 2,6 Transaktionskosten für langfristige Verbindlichkeiten1) 1,9 1,6 Zinsähnlicher Aufwand aus Währungsdifferenzen aus Verbindlichkeiten1) 0,8 0 Zinsähnliche Aufwendungen für zu Sicherungszwecken gehaltene Derivate 0 0,6 Sonstige Kosten 2,5 1,9 Summe 132,2 130,7 1) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Aus den oben genannten Gründen sind auch die auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlten Zinsen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Die Zinsen auf Steuern betreffen erwartete Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Steuernachzahlungen und steuerlichen Außenprüfungen. Die sonstigen Kosten enthalten Bereitstellungsprovisionen für Kreditlinien. 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Zusammensetzung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Hauptbestandteile) scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Tatsächliche Ertragsteuern auf das Ergebnis: des laufenden Jahres 249,3 288,2 aus früheren Jahren - 18,9 18,6 Latenter Steuerertrag auf temporäre Differenzen - 205,9 - 219,9 Summe 24,5 86,9 Um die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften zu berechnen, wurden im Berichtsjahr Steuersätze von 26 bis 31 Prozent (2009: 26 bis 32 Prozent) verwendet. Diese berücksichtigen die Gewerbeertragsteuer mit Hebesätzen von 280 bis 460 Prozent (2009: 280 bis 460 Prozent) auf den Steuermessbetrag von 3,5 Prozent (2009: 3,5 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 15 Prozent (2009: 15 Prozent) und den Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (2009: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer. Für die luxemburgischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz von 28,59 Prozent (2009: 28,59 Prozent) verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit einem Satz von 6,75 Prozent (2009: 6,75 Prozent) und die Körperschaftsteuer mit einem Satz von 22 Prozent (2009: 22 Prozent). Für die Gesellschaften in Großbritannien, Portugal, Singapur, der Schweiz, Spanien, Tschechien und den USA wurden Steuersätze von 17 bis 45 Prozent (2009: 20 bis 45 Prozent) angewandt. Die folgende Übersicht weist die Wertansätze der aktiven und passiven Bilanzposten für latente Steuern sowie die damit im Zusammenhang stehenden erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Steueraufwendungen aus. Zusammensetzung der latenten Steuern scroll Latente Steueransprüche Latente Steuerschulden Währungsdifferenzen 2010 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 15,4 12,3 0 0 - 0,2 Sonstige Rückstellungen 15,1 20,5 0 0 - 1,0 Verzinsliche Verbindlichkeiten 0 0 - 1,1 - 1,6 0 Immaterielle Vermögenswerte 0 0 - 7,0 - 11,5 0 Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation 0 0 - 275,8 - 450,1 30,0 Langfristige Vermögenswerte 0 0 - 2,4 - 3,3 0 Wertpapiere 0 0 - 2,4 - 5,9 0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 0 0 - 2,6 - 0,6 0 Sonstige 0 0 0 0 0 Währungsdifferenzen 0 3,0 - 29,2 0 0 Bruttowert 30,5 35,8 - 320,5 - 473,0 28,8 Saldierung der latenten Steuern - 22,8 - 31,0 22,8 31,0 - Summe 7,7 4,8 - 297,7 - 442,0 28,8 scroll Latenter Steueraufwand/ (-ertrag) Erfolgsneutraler Steueraufwand/ (-ertrag) 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen - 2,9 - 3,3 0 0 Sonstige Rückstellungen 6,4 - 9,8 0 0 Verzinsliche Verbindlichkeiten - 0,5 - 0,4 0 0 Immaterielle Vermögenswerte - 4,5 0,1 0 0 Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation - 204,31) - 206,11) 0 0 Langfristige Vermögenswerte - 0,9 0,7 0 0 Wertpapiere 0,5 - 0,6 - 4,02) - 0,62) Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,3 - 0,6 1,72) 0 Sonstige 0 0,1 0 0 Währungsdifferenzen 0 0 32,23) - 10,43) Bruttowert - 205,9 - 219,9 29,9 - 11,0 Saldierung der latenten Steuern - - - - Summe - 205,9 - 219,9 29,9 - 11,0 1) Davon –190,4 Mio. € (2009: –175,5 Mio. €) aus Wertminderungen für andere immaterielle Vermögenswerte der ISE 2) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Neubewertungsrücklage“ 3) Separater Ausweis in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung unter „Angesammelte Gewinne“ Die erfolgsneutralen Änderungen betreffen latente Steuern auf Änderungen in der Bewertung von Finanzanlagen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (siehe auch Erläuterung 23). 15,4 Mio. € (2009: 12,3 Mio. €) der latenten Steueransprüche und 278,4 Mio. € (2009: 450,7 Mio. €) der latenten Steuerschulden haben eine voraussichtliche Restlaufzeit von über einem Jahr. Für Steuern auf künftige Dividenden, die unter Umständen aus den Gewinnrücklagen von Tochter- und assoziierten Unternehmen gezahlt werden, wurden keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Gemäß § 8b Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG) sind 5 Prozent aller Dividenden und ähnlichen Einkünfte bei deutschen Kapitalgesellschaften als steuerpflichtig zu behandeln. Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Abgeleitete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern 117,4 161,8 Veränderung steuerlich nicht aktivierter Verlustvorträge 14,7 - 14,2 Steuermehrungen aufgrund sonstiger steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 5,3 3,9 Auswirkungen aufgrund unterschiedlicher Steuersätze - 22,7 - 23,3 Steuerminderung aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen - 42,1 - 49,8 Währungsdifferenzen - 28,8 - 9,6 Sonstige - 0,4 - 0,5 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das laufende Jahr 43,4 68,3 Ertragsteuern aus früheren Jahren - 18,9 18,6 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24,5 86,9 Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Steuern mit dem für das Jahr 2010 in Deutschland angenommenen Gesamtsteuersatz der Gruppe von 28 Prozent (2009: 29 Prozent) multipliziert. Zum Ende des Berichtsjahres bestanden aufgelaufene, noch nicht genutzte steuerliche Verluste von 54,7 Mio. € (2009: 16,6 Mio. €), für die keine aktiven latenten Steuerabgrenzungen gebildet wurden. 2010 wurden steuerliche Verluste in Höhe von 0,7 Mio. € (2009: 37,4 Mio. €) geltend gemacht. Die Verluste können in Deutschland unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung, in Luxemburg nach derzeitigem Recht zeitlich unbefristet vorgetragen werden. Die Verluste in sonstigen Ländern können bis zu 20 Jahre lang vorgetragen werden. Erläuterungen zur Konzernbilanz 13. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte scroll Erworbene Software Mio. € Selbst erstellte Software Mio. € Geschäfts- oder Firmenwerte Mio. € Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau1) Mio. € Andere immaterielle Vermögenswerte Mio. € Summe Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2009 283,3 731,8 1.984,5 17,5 1.388,2 4.405,3 Änderungen im Konsolidierungskreis2) 0,7 0 32,7 0 468,0 501,4 Zugänge 28,0 8,8 0 24,1 0,4 61,3 Abgänge - 13,6 0 0 0 0 - 13,6 Umgliederungen 0,5 14,8 0 - 15,3 0 0 Währungsdifferenzen - 0,2 - 0,6 - 22,4 - 0,3 - 33,8 - 57,3 Anschaffungskosten zum 31.12.2009 298,7 754,8 1.994,8 26,0 1.822,8 4.897,1 Änderungen im Konsolidierungskreis3) - 2,3 0 0 0 0 - 2,3 Zugänge 12,0 1,6 4,3 43,1 0 61,0 Abgänge - 2,3 - 0,8 0 - 0,1 0 - 3,2 Umgliederungen - 0,7 5,1 0 - 4,4 0 0 Währungsdifferenzen 0,8 1,8 71,2 0,6 108,7 183,1 Anschaffungskosten zum 31.12.2010 306,2 762,5 2.070,3 65,2 1.931,5 5.135,7 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2009 254,7 659,3 7,5 0 37,3 958,8 Planmäßige Abschreibung 17,5 31,6 0 0 38,0 87,1 Wertminderungsaufwand 15,0 5,0 0 0 415,6 435,6 Abgänge - 13,6 0 0 0 0 - 13,6 Währungsdifferenzen - 0,1 - 0,4 0 0 - 1,8 - 2,3 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2009 273,5 695,5 7,5 0 489,1 1.465,6 Änderungen im Konsolidierungskreis3) - 2,3 0 0 0 0 - 2,3 Planmäßige Abschreibung 18,8 24,7 0 0 35,6 79,1 Wertminderungsaufwand 1,1 7,5 3,2 0 453,1 464,9 Abgänge - 2,4 0 0 0 0 - 2,4 Währungsdifferenzen 0,7 1,4 0 0 38,8 40,9 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2010 289,4 729,1 10,7 0 1.016,6 2.045,8 Buchwert zum 01.01.2009 28,6 72,5 1.977,0 17,5 1.350,9 3.446,5 Buchwert zum 31.12.2009 25,2 59,3 1.987,3 26,0 1.333,7 3.431,5 Buchwert zum 31.12.2010 16,8 33,4 2.059,6 65,2 914,9 3.089,9 1) Die Zugänge geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen sich im Berichtsjahr ausschließlich auf selbst erstellte Software. 2) Hierbei handelt es sich ausschließlich um Zugänge im Zuge des Erwerbs der Market News International Inc., der STOXX Ltd. und der Need to Know News, LLC sowie den Abgang aus der Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. 3) Hierbei handelt es sich ausschließlich um Abgänge im Zuge der Veräußerung der Avox Ltd. Software und geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Die Zugänge und Umgliederungen bei Software betreffen im Wesentlichen die Entwicklung von Softwareprodukten für das Segment Clearstream sowie den Ausbau der elektronischen Handelssysteme Xetra und Eurex. Die Änderungen im Konsolidierungskreis (siehe Erläuterung 2) sind auf den Abgang der Avox Ltd. zurückzuführen. In der Position „Erworbene Software“ sind gemietete Vermögenswerte enthalten, die dem wirtschaftlichen Eigentum des Konzerns gemäß IAS 17 zuzurechnen sind. Der Nettobuchwert der Leasingobjekte belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 0,2 Mio. € (2009: 0,8 Mio. €). Der Wertminderungsaufwand für selbst erstellte Software betrifft mit 6,6 Mio. € die Releases 9.0 bis 12.0 des Eurex-Handelssystems und mit 0,2 Mio. € das System Longitude im Segment Eurex sowie mit 0,7 Mio. € die Systeme Reference Data Factory und X-List im Segment Clearstream (2009: System Converter im Segment Clearstream und System Longitude im Segment Eurex). Da der Terminhandel im Jahr 2013 vom Handelssystem Eurex auf eine neu entwickelte Handelsplattform überführt werden soll und sich damit die künftig zu erwartenden Zahlungsströme für die Eurex-Releases verringern werden, wurde im Geschäftsjahr 2010 eine Wertminderung auf die Eurex-Releases 9.0 bis 12.0 vorgenommen (6,6 Mio. €). Die Restnutzungsdauer der Eurex-Releases 11.0 und 12.0, die bisher bis 2013 bzw. 2014 geschätzt wurde, wurde verkürzt und endet nun mit dem Zeitpunkt der erwarteten Migration auf das neue System. Der Wertminderungsaufwand, der 2010 im Segment Clearstream erfasst wurde, ist maßgeblich durch eine Anpassung der erwarteten Mittelzuflüsse für das System X-List bedingt. Auch für das System Reference Data Factory entstand im Geschäftsjahr 2010 ein Wertminderungsaufwand, da ursprünglich geplante Kostenersparnisse im Bereich Netzwerk nicht mehr erreicht werden konnten. Der Wertminderungsaufwand in den Segmenten Eurex und Clearstream wurde auf Basis des Nutzungswertes des jeweiligen Vermögenswertes ermittelt, indem Diskontierungssätze in der Bandbreite von 6,0 bis 12,9 Prozent im Segment Eurex bzw. von 10,5 bis 14,3 Prozent im Segment Clearstream angewandt wurden. Die Abschreibung und der Wertminderungsaufwand auf Software und andere immaterielle Werte sind in der Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand“ in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen sich auf selbst entwickelte Software. Buchwerte und Restabschreibungsdauer von Software-Anwendungen scroll Buchwert zum Restabschreibungsdauer zum 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € 31.12.2010 Jahre 31.12.2009 Jahre Xetra Software Xetra Release 9.0 3,0 4,3 2,3 3,3 Xetra Release 10.0 2,4 3,1 3,5 4,5 CCP 5.0 1,9 2,8 3,8 4,8 CCP 4.0 1,0 1,4 2,6 3,6 8,3 11,6 Anlagen im Bau Xetra International Market (XIM) 1,0 0 1,0 0 Eurex Software Eurex Release 10.0 2,4 4,3 1,9 2,9 Eurex Release 12.0 2,2 4,7 1,9 4,9 4,6 9,0 Anlagen im Bau Neue Handelsplattform ISE 41,3 23,6 OCC Link 1,6 1,6 42,9 25,2 Clearstream Software Collateral Management 3,3 5,6 2,0 2,8 Equities on CmaX 3,3 0 4,0 k.A. Central Facility for Funds (CFF) 2,1 3,2 2,0 3,2 X-List 1,4 2,1 3,9 4,9 10,1 10,9 Anlagen im Bau Dienstleistungen für Verwahrung/Abwicklung/Liquidität 20,0 0 20,0 0 Sonstige Software1) 10,5 27,8 Sonstige Anlagen im Bau 1,2 0,8 Summe 98,6 85,3 1) Jeweils mit einem Buchwert von weniger als 1,0 Mio. € zum 31. Dezember 2010 Geschäfts- oder Firmenwerte Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte scroll Eurex Mio. € Clearstream Mio. € Market Data & Analytics (STOXX Ltd.) Mio. € Market Data & Analytics (Sonstige) Mio. € Summe Geschäfts- oder Firmenwerte Mio. € Stand zum 01.01.2010 880,1 1.063,8 28,5 14,9 1.987,3 Währungsdifferenzen 70,7 0 0 0,5 71,2 Zugänge 0 0 3,0 1,3 4,3 Wertminderungsaufwand 0 0 0 - 3,2 - 3,2 Stand zum 31.12.2010 950,8 1.063,8 31,5 13,5 2.059,6 Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen der Übernahme der ISE erworbene Börsenlizenz sowie der erworbene Markenname der STOXX Ltd. sind immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Die erzielbaren Beträge der Zahlungsmittel generierenden Einheiten, auf die der Geschäfts- oder Firmenwert aufgeteilt wird, basieren grundsätzlich auf ihren Nutzungswerten. Nur sofern der Nutzungswert den Buchwert nicht übersteigt, wird der Veräußerungswert abzüglich Veräußerungskosten als Basis für den erzielbaren Betrag ermittelt. Da kein aktiver Markt für die Geschäfts- oder Firmenwerte vorliegt, wurde sowohl für die Ermittlung des Nutzungs- als auch des Veräußerungswertes eine Discounted-Cashflow-Methode zugrunde gelegt. Die wesentlichen Annahmen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags sind abhängig von der jeweiligen Zahlungsmittel generierenden Einheit. Annahmen zu Preisen oder Marktanteilen basieren auf Erfahrungswerten oder Daten aus der Marktforschung. Andere wesentliche Annahmen basieren hauptsächlich auf externen Faktoren. Wichtige gesamtwirtschaftliche Kennzahlen sind z. B. die Stände und Volatilitäten von Aktienindizes sowie Zinssätze, Wechselkurse, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquoten und die Staatsverschuldung. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz in Höhe von 3,0 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 5,0 Prozent. Ausgehend hiervon werden für jede Zahlungsmittel generierende Einheit individuelle Diskontierungssätze ermittelt, die die Beta-Faktoren, den Steuersatz sowie die Kapitalstruktur der jeweiligen Vergleichsgruppe berücksichtigen. Eurex Der aus der Übernahme der ISE resultierende Geschäfts- oder Firmenwert ist einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten im Segment Eurex zugeordnet. Da der Geschäfts- oder Firmenwert der ISE in US-Dollar ermittelt wurde, ergibt sich für 2010 eine Währungsdifferenz in Höhe von 70,7 Mio. € (2009: –22,0 Mio. €). Zur Bestimmung des Nutzungswertes mit Hilfe der Discounted-Cashflow-Methode wurden Annahmen, die aus externen Quellen abgeleitet wurden, zu den Volumina in Index- und Zinsderivaten sowie zu den Volumina auf dem US-amerikanischen Aktienoptionsmarkt als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden sowohl für die europäischen als auch für die amerikanischen Aktivitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2011 bis 2015). Cashflows über diesen Zeitraum hinaus wurden unter Annahme einer 1,0-prozentigen Wachstumsrate (2009: 4,0 Prozent für die europäischen und 5,0 Prozent für die amerikanischen Aktivitäten) fortgeschrieben. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 13,1 Prozent (2009: 12,0 Prozent). Clearstream Der Geschäfts- und Firmenwert „Clearstream“ ist der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream zugeordnet. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des Nutzungswertes mit der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Zur Bestimmung des Nutzungswertes wurden Annahmen zum verwahrten Vermögen, den Transaktionsvolumina und den Marktzinssätzen als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von drei Jahren geplant (2011 bis 2013). Über das Jahr 2013 hinaus wurde eine ewige Rente von 2,5 Prozent (2009: 4,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern wurde auf Basis des Eigenkapitalkostensatzes ermittelt und beträgt 14,9 Prozent (2009: gewichtete Kapitalkosten 11,6 Prozent). Market Data & Analytics Der im Rahmen des Erwerbs von STOXX Ltd. im Jahr 2009 entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wurde einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten im Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Er ist im Wesentlichen durch die starke Position begründet, die STOXX bei europäischen Indizes einnimmt, sowie durch die Wachstumsaussichten in der Produktion und dem Vertrieb von Tickdaten für Indizes, die Entwicklung, Pflege und Weiterentwicklung von Formeln für Indizes sowie das Customising von Indizes. Der Geschäfts- oder Firmenwert, der im Rahmen der Übernahme der Market News International Inc. (MNI), New York, USA, durch die Deutsche Börse AG im Jahr 2009 entstanden war (7,9 Mio. US$), wurde dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet und ist dem Zugang zu globalen handelsrelevanten Informationen, wie Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen zuzurechnen. Der im Rahmen des 100-prozentigen Anteilserwerbs der MNI an der Need to Know News, LLC, Chicago, USA, entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,9 Mio. US$ wurde ebenfalls dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Der Veräußerungswert abzüglich Veräußerungskosten des Segments Market Data & Analytics wurde zum Bilanzstichtag bestimmt. Als wesentliche Annahmen wurden insbesondere die erwartete Entwicklung der künftigen Daten- und Lizenzeinnahmen sowie des Kundenstammes berücksichtigt; die Annahmen beruhen auf externen Informationsquellen sowie internen Erwartungen, die den Budgetwerten für das Jahr 2011 entsprechen. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente von 2,5 Prozent (2009: 4,0 Prozent) angenommen wurde. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 10,8 Prozent (2009: 12,7 Prozent). Andere immaterielle Vermögenswerte Entwicklung der anderen immateriellen Vermögenswerte scroll Börsenlizenz der ISE Mio. € Teilnehmerbeziehungen der ISE Mio. € Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Mio. € Markenname ISE Mio. € Stand zum 01.01.2010 206,2 612,3 35,0 11,3 Planmäßige Abschreibung 0 - 24,0 - 1,4 - 1,6 Wertminderungsaufwand - 111,2 - 318,4 - 18,2 - 5,3 Währungsdifferenzen 16,5 49,5 2,9 0,9 Stand zum 31.12.2010 111,5 319,4 18,3 5,3 Restabschreibungsdauer (Jahre) - 27 27 7 scroll Markenname STOXX Mio. € Kundenbeziehungen der STOXX Ltd. Mio. € Sonstige immaterielle Vermögenswerte Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2010 420,0 37,0 11,9 1.333,7 Planmäßige Abschreibung 0 - 3,1 - 5,5 - 35,6 Wertminderungsaufwand 0 0 0 - 453,1 Währungsdifferenzen 0 0 0,1 69,9 Stand zum 31.12.2010 420,0 33,9 6,5 914,9 Restabschreibungsdauer (Jahre) - 11 Andere immaterielle Vermögenswerte: ISE Zum Jahresende wurden die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Bei der Ermittlung der für diese Vermögenswerte erzielbaren Beträge wurde der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheit ISE, die dem Segment Eurex zuzuordnen ist, zugrunde gelegt. Die Zahlungsmittel generierende Einheit des ISE-Teilkonzerns ist die US-Optionsbörse International Securities Exchange, LLC. Die wesentlichen Annahmen, die sich auch auf Einschätzungen von Analysten stützen, beruhen auf den zu erwartenden Volumina und den Transaktionspreisen auf dem US-amerikanischen Optionsmarkt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2011 bis 2015). Über das Jahr 2015 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 2,5 Prozent (2009: 5,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 15,7 Prozent (2009: 10,4 Prozent). Der Eintritt neuer Wettbewerber in den US-amerikanischen Optionsmarkt im Jahr 2010 und die durch die globale Wirtschaftskrise bedingte anhaltende Unsicherheit an den Finanzmärkten haben zu einem erheblichen Rückgang der Liquidität und der Handelsvolumina auf Seiten der ISE geführt. Damit verbunden ist im Vergleich zum Vorjahr auch ein Rückgang der zu erwartenden künftigen Handelsvolumina. Darüber hinaus beschränkt der im Juli 2010 durch das US-amerikanische Repräsentantenhaus und den Senat verabschiedete Dodd-Frank Act Banken und Finanzdienstleister in den Möglichkeiten, Optionen am Finanzmarkt zu handeln, indem lediglich begrenzte Anlagen in Hedgefonds und in Private Equity zugestanden werden. Die durch dieses neue Gesetz bedingten Restriktionen wirken sich ebenfalls negativ auf die Anzahl der Transaktionen an der US-Optionsbörse aus. Da die oben beschriebenen Effekte zu einer negativeren Einschätzung des Marktwertes der Zahlungsmittel generierenden Einheit des ISE-Teilkonzerns für den Planungszeitraum 2011 bis 2015 führen, wurde im Geschäftsjahr 2010 ein Wertminderungsaufwand für die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE erfasst. Börsenlizenz der ISE Im Rahmen der Kaufpreisallokation im Dezember 2007 wurde der Fair Value der Börsenlizenz ermittelt. Die im Jahr 2000 von der U.S. Securities and Exchange Commission gewährte Börsenlizenz gestattet dem ISE-Teilkonzern den Betrieb einer regulierten Wertpapierbörse in den USA. Die Nutzungsdauer der Börsenlizenz des ISE-Teilkonzerns wird als unbestimmt angesehen, weil die Lizenz selbst keine zeitlich begrenzte Geltungsdauer hat und die Eurex-Unternehmensführung erwartet, dass sie die Lizenz als Bestandteil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie aufrechterhalten wird. Die Börsenlizenz erzeugt keine Cashflows, die weitgehend unabhängig von denjenigen des ISE-Teilkonzerns insgesamt sind. Deshalb ist die Börsenlizenz dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Für die Börsenlizenz der ISE wurde zum Bilanzstichtag ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 111,2 Mio. € (2009: 99,1 Mio. €) erfasst. Teilnehmerbeziehungen und Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Fair Values für die Teilnehmer- und die Kundenbeziehungen ermittelt. Beide Vermögenswerte werden über einen Zeitraum von 30 Jahren linear abgeschrieben. Sowohl aus den Teilnehmer- als auch aus den Kundenbeziehungen ergeben sich keine Cashflows, die unabhängig von denjenigen des gesamten ISE-Teilkonzerns wären. Deshalb sind beide Positionen dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Für die Teilnehmer- und Kundenbeziehungen der ISE wurde zum Bilanzstichtag ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 318,4 Mio. € bzw. 18,2 Mio. € (2009: 294,3 Mio. € bzw. 16,8 Mio. €) erfasst. Markenname ISE Der Markenname ISE ist als Markenname registriert und entspricht daher dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Der Vermögenswert wird gemäß Ergebnis der Kaufpreisallokation vom Dezember 2007 über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Da auch hier keine vom ISE-Teilkonzern unabhängigen Mittelzuflüsse erzeugt werden, ist auch der Markenname dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet. Zum Bilanzstichtag wurde für den Markennamen der ISE ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 5,3 Mio. € (2009: 5,4 Mio. €) erfasst. Andere immaterielle Vermögenswerte: STOXX Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden der Markenname STOXX, die Kundenbeziehungen des Unternehmens sowie Vereinbarungen über Wettbewerbsverbote (so genannte Non-Compete-Vereinbarungen) und sonstige immaterielle Vermögenswerte identifiziert, die der Zahlungsmittel generierenden Einheit STOXX Ltd. zugeordnet wurden, da sie keine eigenständigen Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaften. Die Zahlungsmittel generierende Einheit STOXX Ltd. wird dem Segment Market Data & Analytics zugerechnet. Der Wertminderungstest erfolgte auf Basis des Veräußerungswertes abzüglich der Veräußerungskosten und unter Berücksichtigung der erwarteten Entwicklung der Lizenz- und Vertriebsentgelte für Indizes und Daten. Markenname STOXX Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Da der Marken-name registriert ist, entspricht er dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Aufgrund der Historie des Markennamens STOXX und seinem Bekanntheitsgrad im Markt ist von einer unbegrenzten Nutzungsdauer auszugehen. Kundenbeziehungen STOXX STOXX Ltd. verfügt über Beziehungen zu Kunden. Diese Kundenbeziehungen basieren auf unterschriebenen Verträgen und erfüllen somit das Ansatzkriterium der Identifizierbarkeit getrennt vom Geschäfts- oder Firmenwert. Non-Compete-Vereinbarungen STOXX Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden mit dem Veräußerer Wettbewerbsverbote für eine bestimmte Zeitspanne vereinbart. Diese Vereinbarungen führen zu einem Wettbewerbsvorteil für STOXX, da sie es dem Erwerber erlauben, für einen begrenzten Zeitraum zu agieren, ohne dass der Veräußerer Indizes dupliziert und in einen direkten Wettbewerb tritt. In Abhängigkeit von der vereinbarten Zeitspanne werden die so erzielten immateriellen Vermögenswerte, die in der Position „Andere immaterielle Vermögenswerte“ ausgewiesen sind, planmäßig abgeschrieben. 14. Sachanlagen Sachanlagen scroll Einbauten in Gebäuden Mio. € Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung Mio. € Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Mio. € Summe Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2009 64,4 317,8 4,0 386,2 Änderungen im Konsolidierungskreis1) 0 0,4 0 0,4 Zugänge 3,1 21,7 12,2 37,0 Abgänge - 3,2 - 68,4 0 - 71,6 Umgliederungen 0,8 0,6 - 1,4 0 Währungsdifferenzen - 0,2 - 0,1 0 - 0,3 Anschaffungskosten zum 31.12.2009 64,9 272,0 14,8 351,7 Änderungen im Konsolidierungskreis2) 0 - 0,3 0 - 0,3 Zugänge 12,9 38,4 26,4 77,7 Abgänge - 2,5 - 10,3 0 - 12,8 Umgliederungen 11,6 0,5 - 12,1 0 Währungsdifferenzen 0,8 0,4 - 0,1 1,1 Anschaffungskosten zum 31.12.2010 87,7 300,7 29,0 417,4 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2009 34,5 242,8 0 277,3 Planmäßige Abschreibung 10,4 36,0 0 46,4 Abgänge - 3,0 - 68,1 0 - 71,1 Währungsdifferenzen - 0,1 - 0,2 0 - 0,3 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2009 41,8 210,5 0 252,3 Änderungen im Konsolidierungskreis2) 0 - 0,3 0 - 0,3 Planmäßige Abschreibung 9,2 30,3 0 39,5 Abgänge - 2,5 - 10,0 0 - 12,5 Währungsdifferenzen 0,2 0 0 0,2 Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2010 48,7 230,5 0 279,2 Buchwert zum 01.01.2009 29,9 75,0 4,0 108,9 Buchwert zum 31.12.2009 23,1 61,5 14,8 99,4 Buchwert zum 31.12.2010 39,0 70,2 29,0 138,2 1) Betrifft im Wesentlichen die Market News International Inc. 2) Betrifft im Wesentlichen die Entkonsolidierung von Avox Ltd. 15. Finanzanlagen Finanzanlagen scroll Anteile an assoziierten Unternehmen Mio. € Andere Beteiligungen Mio. € Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft Mio. € Sonstige Wertpapiere und Ausleihungen Mio. € Anschaffungskosten zum 01.01.2009 168,7 64,4 748,6 8,0 Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,4 0 0 0 Zugänge 24,6 16,1 1.078,6 21,2 Abgänge - 26,1 - 12,3 0 0 Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio 0 0 - 1,0 0 Umgliederungen 0,7 0 - 369,31) - 0,7 Währungsdifferenzen - 1,4 - 1,7 - 8,0 0 Anschaffungskosten zum 31.12.2009 166,1 66,5 1.448,9 28,5 Zugänge 6,8 0,9 769,1 1,0 Abgänge - 9,8 0 - 336,8 - 5,7 Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio 0 0 0,1 - 0,3 Umgliederungen - 0,2 0,2 - 338,01) - 12,3 Währungsdifferenzen 7,6 1,1 7,4 1,8 Anschaffungskosten zum 31.12.2010 170,5 68,7 1.550,7 13,0 Neubewertung zum 01.01.2009 - 12,1 - 11,6 7,7 - 1,2 Abgänge Wertberichtigungen 9,2 5,2 0 0 Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 14,5 0 0 0 Erfolgswirksame Währungsumrechnung - 0,6 0 0 0 Erfolgsneutrale Währungsumrechnung - 0,7 0 0 0 Sonstige erfolgswirksame Neubewertung3) - 27,4 - 3,5 0 - 0,1 Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung 3,64) 0 0 0 Erfolgsneutrale Marktpreisänderung 0 3,4 10,6 1,7 Erfolgswirksame Marktpreisänderung5) 0 0 2,1 0 Umgliederungen - 0,1 0 - 1,11) 0,1 Neubewertung zum 31.12.2009 - 13,6 - 6,5 19,3 0,5 Abgänge Wertberichtigungen 9,8 0 0 - 0,1 Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) 8,1 0 0 0 Erfolgsneutrale Währungsumrechnung - 1,5 0 0 0 Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung - 0,5 0 0 0 Sonstige erfolgswirksame Neubewertung 0 0 - 0,1 0 Erfolgsneutrale Marktpreisänderung 0 4,6 - 13,4 - 0,3 Erfolgswirksame Marktpreisänderung 0 - 2,3 - 0,5 0 Umgliederungen - 0,2 0,2 - 0,41) 0 Neubewertung zum 31.12.2010 2,1 - 4,0 4,9 0,1 Buchwert zum 01.01.2009 156,6 52,8 756,3 6,8 Buchwert zum 31.12.2009 152,5 60,0 1.468,2 29,0 Buchwert zum 31.12.2010 172,6 64,7 1.555,6 13,16) 1) Umgegliedert in kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 2) Im Beteiligungsergebnis enthalten 3) Davon 30,7 Mio. € im Beteiligungsergebnis ausgewiesen und 0,3 Mio. € in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst 4) In den angesammelten Gewinnen erfasst 5) In den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft enthalten 6) Davon Bestandteil einer Pfandfreigabe- und Verpfändungsvereinbarung mit der IHK Frankfurt am Main: 4,0 Mio. € Zu den erfolgsneutralen Neubewertungen und Marktpreisänderungen siehe auch Erläuterung 23. Die anderen Beteiligungen umfassen zur Veräußerung verfügbare Aktien. Im Berichtsjahr wurden erfolgswirksame Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 3,0 Mio. € (2009: 30,8 Mio. €) erfasst, von denen 0,9 Mio. € (2009: 3,3 Mio. €) auf börsennotierte Eigenkapitalinstrumente entfallen und 2,1 Mio. € (2009: null) auf nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente. Wie im Vorjahr waren im Berichtsjahr keine Wertminderungsaufwendungen auf die Wertpapiere aus dem Bankgeschäft und die sonstigen Wertpapiere zu erfassen. Zusammensetzung der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Festverzinsliche Wertpapiere von staatlichen Emittenten 112,4 243,3 von multilateralen Banken 521,0 354,7 von anderen Kreditinstituten 586,5 338,2 von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften 160,7 332,0 Sonstige Forderungen1) 175,0 200,0 Summe 1.555,6 1.468,2 1) Durch Total Return Swaps gesichert In den Wertpapieren aus dem Bankgeschäft sind börsennotierte Finanzinstrumente in Höhe von 1.380,6 Mio. € (2009: 1.268,2 Mio. €) enthalten. 16. Sonstige langfristige Vermögenswerte Zusammensetzung der sonstigen langfristigen Vermögenswerte scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Cashflow-Hedges 10,6 0 Überschuss aus leistungsorientierten Pensionsplänen 10,2 1,6 Sicherheitsleistung 3,6 0 Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen 3,2 3,4 Übrige 0,1 0,6 Summe 27,7 5,6 Die Derivate werden in Erläuterung 17, die leistungsorientierten Pensionspläne in Erläuterung 25 näher dargestellt. Von den Rückdeckungsansprüchen gegenüber Versicherungen sind 0,4 Mio. € (2009: 0,6 Mio. €) an die IHK Frankfurt am Main verpfändet. 17. Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte Die Gruppe Deutsche Börse setzt derivative Finanzinstrumente grundsätzlich zur Absicherung bestehender oder geplanter, sehr wahrscheinlicher Grundgeschäfte ein. Die Finanzinstrumente werden in den Positionen „Sonstige langfristige Vermögenswerte“, „Sonstige kurzfristige Vermögenswerte“ bzw. „Sonstige langfristige Verbindlichkeiten“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ sowie in den Positionen „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ bzw. „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ ausgewiesen. Derivative Finanzinstrumente (Fair Value) scroll Konzernanhang Vermögenswerte Konzernanhang Verbindlichkeiten 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Fair Value Hedges langfristig 16 0 0 - 5,0 - 5,9 kurzfristig 0 0 31 0 0 Cashflow-Hedges langfristig 16 10,6 0 0 - 0,4 kurzfristig 19, 21 0 0 31, 33 - 0,7 - 0,8 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate langfristig 16 0 0 0 0 kurzfristig 19, 21 2,7 18,8 31, 33 - 16,0 - 0,9 Summe 13,3 18,8 - 21,7 - 8,0 In der Position „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ werden auf US-Dollar lautende Privatplatzierungen ausgewiesen, die zur Absicherung der Nettoinvestition in die ISE gegen Währungsrisiken designiert wurden. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Absicherungen einer Nettoinvestition (Hedges of a Net Investment)“ weiter unten. Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges) Zinsswap-Vereinbarungen, gemäß denen ein fester Zinssatz bezahlt und ein variabler Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung bestimmter festverzinslicher zur Veräußerung verfügbarer Anlageinstrumente (so genannte Marktwert-Absicherungsgeschäfte). Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den am 31. Dezember 2010 mittels Marktwert-Absicherungsgeschäften positionierten Nennbetrag und die entsprechend gewichteten durchschnittlichen Zinssätze: Offene Positionen Fair Value Hedges scroll 31.12.2010 31.12.2009 Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € 112,3 112,3 Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps Mio. € - 5,0 - 5,9 Durchschnittlich bezahlter Zinssatz in der Berichtsperiode % 4,12 4,09 Durchschnittlich erhaltener Zinssatz in der Berichtsperiode % 0,77 1,78 Die Gewinne und Verluste aus den durch Marktwert-Absicherungsgeschäfte abgesicherten Positionen und aus dem Einsatz von Sicherungsinstrumenten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen: Gewinne/Verluste aus Fair Value Hedges scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Verlust/Gewinn aus abgesicherten Positionen - 0,5 2,1 Gewinn/Verlust aus Sicherungsinstrumenten 0,5 - 2,1 Netto-Sicherungsineffektivität 0 0 Cashflow-Hedges Die Deutsche Börse AG hatte einen Teil der erwarteten US-Dollar-Zahlungseingänge im Berichtsjahr durch den Einsatz von Devisentermingeschäften gegen eine US-Dollar-Abwertung abgesichert. Hierbei wurden zwei vormals zu Handelszwecken gehaltene Devisentermingeschäfte in Höhe von jeweils 20,0 Mio. US$ gegen den Empfang von Euro designiert. Bis zur Entkonsolidierung von Avox Ltd. im Juli 2010 bestanden Devisentermingeschäfte (2009: Nennbetrag in Höhe von 7,8 Mio. US$) zur Absicherung der funktionalen Währung britisches Pfund gegen eine Abwertung gegenüber dem US-Dollar. Da das gesicherte Grundgeschäft nicht mehr existiert, erfüllen die Devisentermingeschäfte seit diesem Zeitpunkt nicht mehr die Kriterien für Hedge Accounting und wurden daher in die Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ („held for trading“) umgegliedert. 2013 werden im Umlauf befindliche Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG fällig. Um mögliche künftige Refinanzierungen teilweise abzusichern, wurden ein Festzins-Zahl-Swap und eine Festzins-Zahl-Swaption abgeschlossen, um das gegenwärtige als attraktiv eingeschätzte (Termin-)Zinsniveau (bedingt) festzuschreiben. Offene Positionen Zinsswaps scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps 150,0 0 Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps 5,2 0 Offene Positionen Swaptions scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps 150,0 0 Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps 5,4 0 Zusammensetzung der offenen Positionen scroll Währung Nennbetrag Mio. € Laufzeit Gezahlter Zinssatz % von bis Zinsswaps 150 01.04.2013 01.04.2018 2,804 Swaption1) 150 01.04.2013 01.04.2018 3,000 1) Konditionen des zugrunde liegenden Zinsswaps; die Swaption läuft am 27. März 2013 aus. Im Oktober 2010 schloss der Clearstream-Teilkonzern zwölf Devisentermingeschäfte mit einem Volumen von jeweils 2,6 Mio. US$ (September 2009: 2,2 Mio. US$) ab, die im Zeitraum von Januar 2011 bis Dezember 2011 jeweils zum Ende jeden Monats fällig werden (2009: Januar 2010 bis Dezember 2010). Die Geschäfte dienen der Absicherung eines Teils der erwarteten Euro-Zahlungseingänge aus US-Dollar-Umsatzerlösen, die dem Risiko eines sinkenden US-Dollar-Wechselkurses unterliegen. Die Geschäfte hatten zum 31. Dezember 2010 einen negativen Marktwert von 0,7 Mio. € (2009: negativer Marktwert von 0,4 Mio. €) und wurden wie im Vorjahr unter der Position „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ ausgewiesen, siehe Erläuterung 31. Entwicklung der Cashflow-Hedges scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Cashflow-Hedges zum 01.01. - 1,2 7,3 Während des Geschäftsjahres erfolgsneutral erfasster Betrag 10,0 - 8,8 Während des Geschäftsjahres erfolgswirksam erfasster Betrag - 1,0 10,1 Erfolgswirksam erfasster ineffektiver Betrag1) 0 3,6 Gezahlte Optionsprämien 2,9 0 Realisierte Verluste - 0,8 - 13,4 Cashflow-Hedges zum 31.12. 9,9 - 1,2 1) Ausgewiesen unter „Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft“ (0,0 Mio. €; 2009: 3,6 Mio. €) Zinsswap-Vereinbarungen, bei denen ein variabler Zinssatz bezahlt und ein fester Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung eines Teils der erwarteten Zuflüsse aus der Anlage von Guthaben aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft (Cashflow-Hedges). Am 30. September 2009 hatte der Clearstream-Teilkonzern die Sicherungsbeziehung aufgehoben. Daher wurden diese zuvor als Sicherungsgeschäfte klassifizierten Zinsswaps der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ zugeordnet. In der jeweiligen Hedging-Periode bis September 2009 betrug der durchschnittlich bezahlte Zinssatz 0,86 Prozent gegenüber einem durchschnittlich erhaltenen Zinssatz von 3,24 Prozent. Absicherungen einer Nettoinvestition (Hedges of a Net Investment) Zur Sicherung der Nettoinvestition in den Teilkonzern ISE gegen Fremdwährungsrisiken aus der Umrechnung der ausländischen funktionalen Währung US-Dollar in Euro wurden die Schuldverschreibungen der Serien A bis C im Rahmen der Privatplatzierungen in den USA als Sicherungsinstrumente designiert. Zusammensetzung der Privatplatzierungen1) scroll Typ Emissionsvolumen Mio. US$ Gegenwert Laufzeit zum 31.12.2010 Mio. € zum 31.12.2009 Mio. € zum Zeitpunkt der Emission Mio. € von bis Serie A 170,0 127,4 117,9 110,2 12.06.2008 10.06.2015 Serie B 220,0 164,9 152,6 142,7 12.06.2008 10.06.2018 Serie C 70,0 52,5 48,6 45,4 12.06.2008 10.06.2020 Summe 460,0 344,8 319,1 298,3 1) In der Position „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Siehe den Abschnitt „Finanzierung der Übernahme der ISE“ im Konzernlagebericht. Effektive Währungsdifferenzen aus den Privatplatzierungen fließen wie die Währungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften in die Position „Angesammelte Gewinne“. 46,2 Mio. € (2009: 20,6 Mio. €) wurden erfolgsneutral in dieser Position erfasst. 2010 und 2009 ergaben sich keinerlei Ineffektivitäten aus den Net Investment Hedges. Zu Handelszwecken gehaltene Derivate (Derivatives held for trading) Zum 31. Dezember 2010 bestanden Währungsswaps mit Fälligkeit unter drei Monaten mit einem Nennbetrag in Höhe von 3.131,7 Mio. € (2009: 2.241,1 Mio. €) und einem positiven beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2,2 Mio. € und einem negativen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 15,1 Mio. € (2009: positiver beizulegender Zeitwert von 18,5 Mio. €). Diese Swaps wurden abgeschlossen, um erhaltene Fremdwährungsbeträge aus begebenen Commercial Paper aus dem Bankgeschäft in Euro umzuwandeln und um auf Fremdwährung lautende kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro wirtschaftlich abzusichern. Sie werden als kurzfristige Vermögenswerte unter der Position „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“ und „Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft“ (2009: unter der Position „Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft“) in der Bilanz ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen 19 und 31). Zinsswaps wurden bis zum 30. September 2009 den Cashflow-Hedges zugeordnet; für den Zeitraum danach wurde diese Zuordnung aufgehoben. Die Transaktionen galten nicht mehr als hoch wirksam gemäß IAS 39, sodass sie in die Bewertungskategorie „zu Handelszwecken gehalten“ („held for trading“) umgegliedert wurden. Die durchschnittlich bezahlten und erhaltenen Zinssätze beziehen sich auf den Zeitraum im Jahr 2009, in dem die Instrumente als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wurden. Der durchschnittlich bezahlte Zinssatz der Zinsswaps betrug 0,50 Prozent gegenüber dem erhaltenen Zinssatz von 3,31 Prozent. Zum 31. Dezember 2010 bestanden zwei Devisentermingeschäfte in US-Dollar, die als „held for trading“ klassifiziert waren, da sie die Voraussetzungen für Hedge Accounting zum Bilanzstichtag nicht erfüllten. Diese Transaktionen sollen in Zukunft als wirtschaftliche Sicherung einer zum Bilanzstichtag noch nicht entstandenen Fremdwährungsforderung innerhalb des Konzerns dienen. Die zum 31. Dezember 2009 offenen Geschäfte wurden seit dem 1. Januar 2010 als Cashflow-Hedges designiert. Sie waren im Verlauf des Jahres 2010 fällig. Offene Positionen Devisentermingeschäfte in US$ gegen € scroll 31.12.2010 31.12.2009 Nennbetrag der Devisentermingeschäfte Mio. US$ 20,0 40,0 Beizulegender Zeitwert der Devisentermingeschäfte Mio. € - 0,4 - 0,6 Zusammensetzung der offenen Positionen scroll Währung Nennbetrag Mio. Gegenwert Laufzeit Vereinbarter Währungskurs 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € von bis US$ 10,0 7,3 - 04.10.2010 01.08.2011 1,3672 US$ 10,0 7,3 - 04.10.2010 30.12.2011 1,3658 US$ 20,0 - 13,6 17.09.2009 03.08.2010 1,4720 US$ 20,0 - 13,6 17.09.2009 30.12.2010 1,4723 Im Juli 2010 veräußerte die Deutsche Börse AG ihre Tochtergesellschaft Avox Ltd. Die offenen Devisentermingeschäfte zur Absicherung der funktionalen Währung Pfund Sterling der ehemaligen Tochtergesellschaft werden weiter als zwei Derivate gehalten, die aufgrund des nicht mehr bestehenden Grundgeschäfts jetzt als „held for trading“ klassifiziert sind. Die Kontrakte mit gegenläufigen Effekten hatten zum 31. Dezember 2010 jeweils einen Nennbetrag in Höhe von 3,9 Mio. US$ und einen positiven beizulegenden Zeitwert von 0,5 Mio. € und einen negativen beizulegenden Zeitwert von –0,5 Mio. € (2009: gesamter beizulegender Zeitwert in Höhe von –0,8 Mio. €). Die Beträge sind unter der Position „Sonstige kurzfristige Vermögenswerte“ und „Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. 18. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Zusammensetzung der Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Optionen 19.099,8 23.816,7 Forward-Geschäfte in Anleihen und Repo-Geschäfte 109.597,1 119.279,1 Sonstige 126,8 82,6 Summe 128.823,7 143.178,4 Aufrechenbare Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber einem Clearingmitglied werden saldiert ausgewiesen. Zu den hinterlegten Sicherheiten im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG siehe Erläuterung 42. 19. Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft Neben den langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft, die den Finanzanlagen zugeordnet sind (siehe hierzu Erläuterung 15), bestanden zum 31. Dezember 2010 den kurzfristigen Vermögenswerten zuzurechnende Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die ausschließlich den Clearstream-Teilkonzern betreffen. Zusammensetzung der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Kredite an Banken und Kunden Reverse Repurchase Agreements 4.491,1 2.955,8 Geldmarktgeschäfte 971,0 1.598,7 Guthaben auf Nostrokonten 1.287,6 1.475,9 Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 248,6 405,7 6.998,3 6.436,1 Festverzinsliche Anlageinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind – Geldmarktinstrumente 0 272,0 Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind 570,3 448,1 Zinsforderungen 14,5 17,7 Devisentermingeschäfte1) 2,2 18,5 Summe 7.585,3 7.192,4 1) Siehe Erläuterung 17. Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft sind kurzfristige Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Tagen, die in der Regel durch Sicherheiten gedeckt sind. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken wird durch Kontrahenten-Kreditlimits überwacht (siehe hierzu Erläuterung 42). Restlaufzeit der Kredite an Banken und Kunden scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 6.998,3 6.436,1 Summe 6.998,3 6.436,1 Alle Wertpapiere, die zum 31. Dezember 2010 und 2009 gehalten wurden, waren börsennotiert und von staatlichen oder staatlich garantierten Emittenten begeben worden. Die Restlaufzeit der Geldmarktinstrumente zum 31. Dezember 2009 betrug nicht mehr als drei Monate. Restlaufzeit der Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 242,3 213,1 3 Monate bis 1 Jahr 328,0 235,0 Summe 570,3 448,1 20. Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zum 31. Dezember 2010 bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Wertberichtigungskonto scroll Mio. € Stand zum 01.01.2009 10,8 Zuführung 1,5 Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,1 Inanspruchnahme - 0,4 Auflösung - 0,6 Stand zum 31.12.2009 11,2 Zuführung 2,5 Inanspruchnahme - 5,2 Auflösung - 1,4 Stand zum 31.12.2010 7,1 Im Berichtsjahr wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von 0,2 Mio. € (2009: 0,1 Mio. €) aus-gebucht, für die zuvor keine Wertberichtigungen gebildet worden waren. 21. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Sonstige Forderungen aus dem CCP-Geschäft 72,2 56,2 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 19,3 11,0 Steuerforderungen (ohne Ertragsteuer) 18,5 9,6 Schatzanweisungen 17,2 5,2 Inkassogeschäft der Deutsche Börse Systems AG 6,5 5,6 Zinsforderungen 0,5 0,4 Zinsswaps 0,5 0,3 Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden 0 66,7 Übrige 6,7 12,1 Summe 141,4 167,1 Zu den in den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Derivaten siehe Erläuterung 17. Die übrigen sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten ein Geldmarkt-Zertifikat (Certificate of Deposit) in Höhe von 1,9 Mio. €, das als Sicherheitsleistung für zwei Mietavale (Letter of Credit) dient. 22. Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung Beträge, die auf der Passivseite als Bardepots von Marktteilnehmern gesondert ausgewiesen werden, sind verfügungsbeschränkt. Diese Mittel in Höhe von 6.064,2 Mio. € (2009: 4.741,5 Mio. €) sind im Wesentlichen mittels bilateraler oder Triparty Reverse Repurchase Agreements und in Form von Tagesgeldanlagen bei Banken angelegt (Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung). Als Sicherheit für die Reverse Repurchase Agreements sind staatliche oder staatlich verbürgte Schuldverschreibungen, Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen mit einem externen Kredit-Rating von mindestens AA– zugelassen. Liquide Mittel in Höhe von 121,6 Mio. € (2009: 4,1 Mio. €), die dem Clearstream-Teilkonzern zuzurechnen sind, unterliegen einer Verfügungsbeschränkung aufgrund von Mindestreserve-Verpflichtungen. 23. Eigenkapital Die Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ersichtlich. Zum 31. Dezember 2010 waren 195.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Deutsche Börse AG begeben (31. Dezember 2009: 195.000.000). Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen: Zusammensetzung des genehmigten Kapitals scroll Betrag in € Datum der Ermächtigung Hauptversammlung Ablauf der Ermächtigung Bestehende Bezugsrechte von Aktionären können für Spitzen-beträge ausgeschlossen werden und/oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien: Genehmigtes Kapital I 5.200.000 24.05.2006 23.05.2011 • gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögenswerten erfolgt. Genehmigtes Kapital II 27.800.000 27.05.2010 26.05.2015 • gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt, der den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet, wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigen darf. • an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei ein anteiliger Betrag des Grundkapitals von bis zu 3 Mio. €nicht überschritten werden darf. • gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögenswerten erfolgt. Genehmigtes Kapital III 19.500.000 27.05.2010 26.05.2015 k.A. Genehmigtes Kapital IV 6.000.000 11.05.2007 10.05.2012 • an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei nicht mehr als 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr ausgegeben werden dürfen. Zusätzlich zum genehmigten Kapital I, II, III und IV besteht ein bedingtes Kapital I, das für die Ausgabe von bis zu 6.000.000 Aktien zur Erfüllung von Aktienbezugsrechten aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan) geschaffen wurde. Siehe hierzu Erläuterung 45. Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2010 noch zum 31. Dezember 2009 vorhanden. Neubewertungsrücklage Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Neubewertung von Wertpapieren und sonstigen kurz- und langfristigen Finanzinstrumenten zu ihrem Marktwert nach Abzug latenter Steuern sowie aus dem Wert der Aktienoptionen des Group Share Plan, für die am Bilanzstichtag kein Barausgleich vorgesehen war. Siehe hierzu Erläuterung 45. Weiterhin wurden in dieser Position Reserven aus einer schon bestehenden Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Zukauf von weiteren Anteilen aufgedeckt wurden, da das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt voll in den Konzernabschluss einbezogen wurde. Neubewertungsrücklage scroll Aufdeckung stiller Reserven aus Fair-Value-Bewertung Mio. € Andere Beteiligungen (Finanzanlagen) Mio. € Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (Finanzanlagen) Mio. € Sonstige Finanzinstrumente (Finanzanlagen) Mio. € Stand zum 01.01.2009 0 0,2 3,2 - 1,2 Marktbewertung 103,7 3,4 10,6 1,7 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0 Erfolgswirksame Auflösung 0 - 0,7 - 1,1 0 Latente Steuern 0 0 - 3,1 0 Stand zum 31.12.2009 103,7 2,9 9,6 0,5 Marktbewertung 0 4,6 - 13,4 - 0,3 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0 Erfolgswirksame Auflösung 0 0,9 0,2 0 Umgliederung 0 0 - 0,4 0 Latente Steuern 0 - 0,1 3,9 0 Stand zum 31.12.2010 103,7 8,3 - 0,1 0,2 scroll Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (kurzfristig) Mio. € Cashflow-Hedges Mio. € Aktienoptionen GSP und ATP Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2009 1,8 8,5 16,8 29,3 Marktbewertung - 3,5 2,4 0 118,3 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 - 10,8 - 10,8 Erfolgswirksame Auflösung 1,4 - 11,8 0 - 12,2 Latente Steuern 1,0 2,7 0 0,6 Stand zum 31.12.2009 0,7 1,8 6,0 125,2 Marktbewertung - 1,3 11,4 0 1,0 Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 - 1,4 - 1,4 Erfolgswirksame Auflösung 0 - 3,3 0 - 2,2 Umgliederung 0,4 0 0 0 Latente Steuern 0,2 - 1,7 0 2,3 Stand zum 31.12.2010 0 8,2 4,6 124,9 Insgesamt sind in der Neubewertungsrücklage latente Steuern in Höhe von –2,7 Mio. € (2009: –5,0 Mio. €) erfasst. Angesammelte Gewinne In der Position „Angesammelte Gewinne“ sind Währungsdifferenzen in Höhe von 57,6 Mio. € (2009: –26,1 Mio. €) enthalten. Im Berichtsjahr wurden 109,3 Mio. € aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften zugeführt (2009: –39,6 Mio. €) und 25,6 Mio. € im Zusammenhang mit einem Net Investment Hedge entnommen, der die Nettoinvestition in die ISE gegen Fremdwährungsrisiken absichert (2009: –8,0 Mio. €). Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG sowie die aufsichtsrechtliche Clearstream-Gruppe unterliegen der Solvenzaufsicht durch die deutsche bzw. luxemburgische Bankenaufsicht (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, bzw. Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF). Alle Gesellschaften, die dieser Aufsicht unterliegen, qualifizieren sich als Nichthandelsbuchinstitute. Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungsposition. Aufgrund des spezifischen Geschäfts dieser Gesellschaften sind die Risikoaktiva starken Schwankungen unterworfen; entsprechend volatil ist die Solvabilitätskennzahl. Die Eigenkapitalanforderungen unterliegen den nationalen Vorschriften der jeweiligen Gesellschaften. Diese basieren auf der EU-Banken- und der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie und letztlich auf den so genannten Basel II-Vorschriften. Im Bereich des Adressenausfallrisikos wenden die betreffenden Unternehmen einheitlich den Standardansatz an. Für das operationelle Risiko wird bei der Eurex Clearing AG der Basisindikatoransatz eingesetzt, während für die Clearstream-Gesellschaften der AMA-Ansatz (Advanced Measurement Approach) Verwendung findet. Die Gesellschaften, die der Solvenzaufsicht unterliegen, verfügen nur in sehr geringem Umfang über aufsichtsrechtliches Ergänzungskapital. Für die Solvabilitätskennzahl gilt eine Mindestgröße von 8 Prozent. Die Eigenkapitalausstattung der einzelnen Unternehmen trägt der Schwankung der Risikoaktiva ausreichend Rechnung. Im Rahmen von Stressüberlegungen werden die benötigten Eigenmittel für erwartete Spitzen ermittelt und ergänzende Reserven für unerwartete Ereignisse hinzuaddiert. Die so ermittelte Soll-Eigenmittelausstattung wird im Rahmen der Eigenkapitalausstattung bereitgestellt. Da die konkreten Eigenmittelanforderungen unter den erwarteten Spitzenwerten liegen und diese in der Regel weit unterschreiten, kann dies – insbesondere stichtagsbezogen – zu einer sehr hohen Solvabilitätskennzahl führen. Am 9. Juli 2009 wurden aufgrund konzerninterner Umstrukturierungen 51 Prozent der Anteile an der Clearstream International S.A. von der Deutsche Börse AG mittels einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage in die Clearstream Holding AG eingebracht. Infolgedessen ist die Clearstream Holding AG seitdem als Finanzholding-Gesellschaft im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) eingestuft und bildet gemeinsam mit den anderen Clearstream-Gesellschaften eine Finanzholding-Gruppe nach deutschem Recht. Diese Clearstream Holding-Gruppe unterliegt seitdem grundsätzlich der Solvenzaufsicht der BaFin auf zusammengefasster Basis. Im Gegenzug entfällt die Solvenzaufsicht der CSSF auf die bisherige ClearstreamGruppe. Da die Clearstream Holding AG als reine Holding-Gesellschaft für die Beteiligung an der Clearstream International S.A. fungiert und somit nicht über zusätzliche Risikopositionen in materiellem Umfang verfügt, haben die beiden beteiligten Aufsichtsbehörden zugestimmt, für das Jahr 2009 die bisherigen Berichtswege beizubehalten und die neuen Berichtspflichten erst im Laufe des Jahres 2010 umzusetzen. Die Änderung bei der Ermittlung der Solvabilitätskennziffern erfolgte dabei zum 31. Dezember 2010. Die Tabelle zu den aufsichtsrechtlichen Quoten stellt daher die Zahlen für die Clearstream Holding-Gruppe nach deutschen Vorschriften zum 31. Dezember 2010 den Zahlen der Clearstream International-Gruppe nach luxemburgischen Vorschriften zum 31. Dezember 2009 gegenüber. Die deutschen Vorschriften basieren dabei grundsätzlich auf den Bilanzierungsvorschriften des HGB, während den luxemburgischen Vorschriften Bilanzansätze gemäß IFRS zugrunde liegen. Weitere Abweichungen ergeben sich im Detail: So basieren die Angaben nach luxemburgischen Vorschriften auf Zahlen, die gemäß IFRS konsolidiert wurden; die Zahlen für die Clearstream Holding-Gruppe folgen hingegen den Zusammenfassungsvorschriften von § 10a Abs. 6 KWG. Bedingt durch diese Zusammenfassung kommt es auch zu geringfügigen Abweichungen hinsichtlich der einbezogenen Unternehmen. So wird beispielsweise die REGIS-TR S.A. nicht in die Zusammenfassung nach KWG einbezogen. Darüber hinaus lassen die deutschen Vorschriften u. a. nicht die Einbeziehung von – außerhalb Deutschlands durchaus üblichen – Gewinnvorträgen in die Eigenkaptialdefinition zu. Im Ergebnis sind die Zahlen der Clearstream Holding-Gruppe mit denen des Vorjahres der Clearstream International-Gruppe nur eingeschränkt vergleichbar. Am 20. Dezember 2010 hat die Deutsche Börse AG die verbleibenden 49 Prozent der Anteile an der Clearstream International S.A. im Wege einer Sachkapitalerhöhung in die Clearstream Holding AG eingebracht. Damit ist die Clearstream Holding AG nunmehr alleiniger Aktionär der Clearstream International S.A. Zum 31. Dezember 2010 sind zudem modifizierte Vorschriften gemäß der so genannten Capital Requirements Directive (CRD) II – im Wesentlichen aus der EU-Richtlinie 2009/111/EU – nach nationalem Gesetz in Kraft getreten. Die CRD II hat jedoch keine materielle Auswirkung auf die Solvabiliätskennziffern der betroffenen Gesellschaften. Die mit diesen Vorschriften modifizierten Großkreditregeln haben jedoch umfangreiche materielle Auswirkungen, die allerdings aufgrund von Ausnahmeregelungen für Geldforderungen aus dem Kerngeschäft von Clearstream und der Eurex Clearing AG grundsätzlich nicht zu einer Verletzung der erlaubten Höchstwerte geführt haben oder auf absehbare Zeit führen werden. Die Eigenmittelanforderungen der Clearstream-Gesellschaften sind einerseits durch deutlich gesunkene Kapitalanforderungen für das operative Risiko und andererseits durch geänderte Sicherheitenanforderungen im Bereich der Wertpapierleihe als Principal bei der Clearstream Banking S.A., Luxemburg, sowie optimierte aufsichtsrechtliche Sicherheitenanrechnungen stark rückläufig. Die Änderungen des Eigenkapitals bei der Clearstream Banking AG sind auf geringfügige Thesaurierungen im Kontext der BilMoG-Umstellung zurückzuführen. Der Eigenkapitalanstieg bei der Clearstream Banking S.A. resultiert im Wesentlichen aus Effekten im Zusammenhang mit Zwischengewinnen und Interimsdividenden sowie einer Thesaurierung von Gewinnen aus dem Geschäftsjahr 2009 in Höhe von rund 25 Mio. €. Im vierten Quartal 2008 hatten die Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG aufgrund der gestiegenen Volatilität und der Situation an den Geldmärkten infolge der globalen Finanzkrise deutlich höhere Geldsicherheiten als zuvor üblich hinterlegt. Daraufhin erhöhte die Eurex Clearing AG das Eigenkapital um insgesamt 60 Mio. €. Im Verlauf des Jahres 2009 sanken die hinterlegten Geldsicherheiten wieder deutlich (siehe hierzu auch Erläuterung 42). Darüber hinaus führte die Eurex Clearing AG erfolgreich mehrere Maßnahmen zur Optimierung der Geldanlagepolitik durch, die neben einer Reduktion der Kredit- und Kontrahentenrisiken auch zu einer Reduktion der Eigenmittelanforderung geführt haben. Infolge dessen liegt die Solvabilitätskennzahl der Eurex Clearing AG derzeit weit über dem geforderten Minimum. Aufsichtsrechtliche Quoten scroll Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Solvabilitätskennzahl 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € 31.12.2010 % 31.12.2009 % Clearstream-Gruppe Clearstream Holding-Gruppe 211,0 k.A. 763,0 k.A. 28,9 k.A. Clearstream International-Gruppe k.A. 354,3 k.A. 799,4 k.A. 18,1 Clearstream Banking S.A. 173,3 278,0 450,9 402,8 20,8 11,6 Clearstream Banking AG 77,3 86,7 157,1 149,8 16,3 13,8 Eurex Clearing AG 13,7 15,3 110,1 97,1 64,2 50,6 Die Eurex Clearing AG ist von der britischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Services Authority, FSA) als Recognised Overseas Clearing House (ROCH) anerkannt. Die FSA erwartet, dass ein regulatorisches Eigenkapital vorgehalten wird, das mindestens der Hälfte des Verwaltungsaufwands des Vorjahres entspricht; die sich ergebende regulatorische Mindesteigenkapitalgröße nach den Vorgaben der FSA betrug 18,5 Mio. € zum 31. Dezember 2010 (2009: 22,5 Mio. €). Die gesetzlichen Mindestanforderungen wurden von allen Gesellschaften während des Berichtsjahres und bis zur Aufstellung des Abschlusses zu jeder Zeit eingehalten. Diese Aussage berücksichtigt für die Clearstream-Gruppe die mit den Aufsichtsbehörden vereinbarten Übergangsregelungen. 24. Eigenkapital und Gewinnverwendung der Deutsche Börse AG Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2010 gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Jahresüberschuss von 278,8 Mio. € (2009: 453,1 Mio. €) und ein Eigenkapital von 2.073,0 Mio. € (2009: 2.185,8 Mio. €) aus. Aufgrund der Umsetzung des Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (BilMoG) wurden den Gewinnrücklagen im abgelaufenen Jahr 2,4 Mio. € belastet. Der im Vorjahresvergleich gesunkene Jahresüberschuss lässt sich im Wesentlichen damit erklären, dass eine erneute Abschreibung auf die Genussscheine der Eurex Frankfurt AG vorgenommen werden musste, die im Zusammenhang mit der Finanzierung der US-Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. (ISE) übernommen wurden. Die Ursache hierfür war eine von der ISE durchgeführte Überprüfung der Werthaltigkeit ihrer immateriellen Vermögenswerte, als deren Ergebnis eine Wertminderung festgestellt und gebucht wurde. Dem gegenüber stand die Übertragung der restlichen Anteile an der Clearstream International S.A. von der Deutsche Börse AG an die Clearstream Holding AG, die zu einem sonstigen betrieblichen Ertrag in Höhe von 444,2 Mio. € führte. Gewinnverwendungsvorschlag scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Jahresüberschuss 278,8 453,1 Entnahme aus Gewinnrücklagen 121,2 0 Einstellung in Gewinnrücklagen im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses 0 - 53,1 Bilanzgewinn 400,0 400,0 Vorschlag des Vorstands: Ausschüttung einer Dividende von 2,10 €je Stückaktie bei 186.043.003 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2010 aus dem Ergebnis des Jahres 2009: 2,10 €) 390,7 390,5 Einstellung in Gewinnrücklagen 9,3 9,5 Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2010 entspricht einer Ausschüttungsquote von 93,5 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses (2009: 78,7 Prozent). Dividendenberechtigte Stückaktien scroll Stück Begebene Aktien zum 31. Dezember 2010 195.000.000 Zum Einzug vorgesehene Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms erworben wurden - 9.057.199 Zahl der Aktien, die sich zum 31. Dezember 2010 im Umlauf befanden 185.942.801 Aktien, die im Rahmen des Group Share Plan bis zum Tag der Bilanzerstellung abgegeben wurden 100.202 Summe 186.043.003 Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien oder deren Veräußerung die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 2,10 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet. 25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen für die Pensionspläne wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt: Versicherungsmathematische Annahmen scroll 31.12.2010 31.12.2009 Deutschland % Luxemburg % Schweiz % Deutschland % Luxemburg % Schweiz % Diskontierungszins 4,90 4,90 2,50 5,30 5,30 3,25 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen1) 3,89 4,42 4,00 4,60 4,30 4,00 Gehaltssteigerung 3,50 3,50 2,00 3,50 3,50 2,00 Rentensteigerung 1,75 1,75 0,25 1,75 1,75 0,25 Fluktuationsrate 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 1) Die Rendite wurde unter Berücksichtigung des Aktienanteils des Planvermögens aus marktorientierten Parametern abgeleitet. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen („defined benefit obligations“, DBO) kann wie folgt auf die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen übergeleitet werden: Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Ungedeckte leistungsorientierte Verpflichtungen 0,6 0,6 Ganz oder teilweise fondsfinanzierte leistungsorientierte Verpflichtungen 227,6 183,7 Leistungsorientierte Verpflichtungen 228,2 184,3 Marktwert des Planvermögens - 172,7 - 123,2 Nicht erfasste versicherungsmathematische Nettoverluste - 44,4 - 32,6 Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 Nettoschuld 11,1 28,5 Bilanzausweis Sonstige langfristige Vermögenswerte - 10,2 - 1,6 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 21,3 30,1 Nettoschuld 11,1 28,5 Entwicklung der leistungsorientierten Verpflichtungen scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Stand zum 01.01. 184,3 147,6 Laufender Dienstzeitaufwand 14,0 11,5 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2,4 1,9 Zinsaufwand 9,7 9,2 Veränderung versicherungsmathematischer Verluste 16,6 18,0 Ausgezahlte Versorgungsleistungen - 5,0 - 5,3 Beiträge zum Plan 6,4 0 Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,2 1,4 Stand zum 31.12 228,2 184,3 Die im Personalaufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen pensionsbezogenen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: Zusammensetzung des gebuchten Aufwands scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Laufender Dienstzeitaufwand 14,0 11,5 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2,4 2,7 Zinsaufwand 9,7 9,2 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen - 5,7 - 6,0 Versicherungsmathematischer Nettoverlust 3,5 0,4 Summe 23,9 17,8 Die voraussichtlichen Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne für das Geschäftsjahr 2011 betragen etwa 24,1 Mio. € (für 2010: 19,4 Mio. €). Marktwertentwicklung des Planvermögens scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Stand zum 01.01. 123,2 104,5 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 5,7 6,0 Versicherungsmathematische Erträge aus Planvermögen 1,3 13,6 Beiträge zum Plan 47,5 3,0 Ausgezahlte Versorgungsleistungen - 5,0 - 5,3 Änderungen im Konsolidierungskreis 0 1,4 Stand zum 31.12. 172,7 123,2 Die tatsächlichen Gewinne aus Planvermögen betrugen im Berichtsjahr 7,0 Mio. € (2009: Gewinn von 19,6 Mio. €). Bei der Berechnung der erwarteten Erträge aus Planvermögen waren Renditen in Höhe von 4,0 bis 4,6 Prozent (2009: 5,25 bis 5,85 Prozent) zugrunde gelegt worden. Zusammensetzung des Planvermögens scroll 31.12.2010 % 31.12.2009 % Rentenpapiere 45,0 48,0 Anteile an Investmentfonds 44,0 44,0 Sonstige 11,01) 8,02) Summe 100,0 100,0 1) 5,3 Prozent Barmittel 2) 7,9 Prozent Barmittel Das Planvermögen umfasst weder eigene Finanzinstrumente des Konzerns noch von ihm genutzte Immobilien oder sonstige Vermögenswerte. Die folgende Tabelle zeigt die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens aufgrund von Erfahrungswerten: Anpassungen der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2008 Mio. € 2007 Mio. € 2006 Mio. € Versicherungsmathematischer Barwert der Pensionsverpflichtungen 228,2 184,3 147,6 154,5 149,0 Marktwert des Planvermögens - 172,7 - 123,2 - 104,5 - 132,1 - 115,2 Unterdeckung 55,5 61,1 43,1 22,4 33,8 Anpassungen basierend auf Erfahrungswerten 1,0 - 16,0 47,7 - 0,8 - 2,4 davon bezogen auf Planschulden 2,3 - 2,4 - 3,4 - 2,3 - 1,9 davon bezogen auf Planvermögen - 1,3 - 13,6 51,1 1,5 - 0,5 26. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen Entwicklung der sonstigen Rückstellungen scroll Sonstige langfristige Rückstellungen Mio. € Steuerrückstellungen Mio. € Sonstige kurzfristige Rückstellungen Mio. € Summe Mio. € Stand zum 01.01.2010 80,5 316,8 67,4 464,7 Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 0,1 0,1 Umgliederung - 28,31) - 6,9 35,2 0 Inanspruchnahme - 6,4 - 31,3 - 51,4 - 89,1 Auflösung - 5,2 - 20,2 - 16,9 - 42,3 Zuführung 46,0 86,6 100,4 233,0 Stand zum 31.12.2010 86,6 345,0 134,8 566,4 1) Überwiegend Umgliederung der Rückstellungen für Drohverluste und der Rückstellungen für das Aktientantiemeprogramm von den langfristigen in die kurzfristigen Rückstellungen 27. Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige langfristige Rückstellungen haben eine Laufzeit von über einem Jahr. Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Rückstellung für Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen 55,1 17,6 Rückstellung für IHK-Schuldbeitritt 9,4 9,1 Rückstellung für Aktientantiemeprogramm 8,4 17,6 Rückstellung für Vorruhestand 3,2 4,5 Drohverlustrückstellungen 4,7 23,5 Übrige 5,8 8,2 Summe 86,6 80,5 davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1 Jahr und 5 Jahren 73,5 68,4 davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre 13,1 12,1 In den Rückstellungen für Restrukturierung sind Rückstellungen in Höhe von 11,2 Mio. € (2009: 16,4 Mio. €) für das im September 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm sowie 40,8 Mio. € für das im Jahr 2010 beschlossene Programm zur Optimierung der operativen Effizienz enthalten. Für Details siehe den Abschnitt „Konzernsteuerung“ im Konzernlagebericht. Rückstellungen für IHK-Schuldbeitritte werden auf Basis der Zahl der berechtigten Mitarbeiter angesetzt. Rückstellungen für Vorruhestand werden auf Basis der betroffenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiter ermittelt. Für Details zum Aktientantiemeprogramm siehe Erläuterung 45. In den Drohverlustrückstellungen waren zum 31. Dezember 2010 Rückstellungen für Drohverluste aus Mietaufwendungen in Höhe von 14,8 Mio. € (2009: 29,8 Mio. €) enthalten. Davon wurden 10,1 Mio. € (2009: 4,4 Mio. €) den kurzfristigen Rückstellungen zugeordnet. Für den als langfristig ausgewiesenen Teil der Rückstellungen ist mit einer Inanspruchnahme voraussichtlich erst ab 2012 zu rechnen. Auf Basis bestehender Mietverträge wurde der jeweilige Rückstellungsbedarf je Gebäude ermittelt. Der Abzinsungsfaktor wurde je nach Restlaufzeit der Rückstellung mit 1,01 Prozent bzw. 1,85 Prozent angesetzt (2009: 2,40 Prozent). Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 0,1 Mio. € (2009: 0,3 Mio. €) vorwiegend aus der Zinssatzänderung (2009: 0,2 Mio. €). 28. Verbindlichkeiten Die unter „Verzinsliche Verbindlichkeiten“ ausgewiesenen Euro- und US-Dollar-Schuldverschreibungen sowie eine in Euro notierte Hybridanleihe haben einen Buchwert von 1.444,0 Mio. € (2009: 1.503,7 Mio. €) und einen Marktwert von 1.537,3 Mio. € (2009: 1.596,5 Mio. €). Für weitere Details siehe den Abschnitt „Finanzierung der Übernahme der ISE“ im Konzernlagebericht. Unter den „Verzinslichen Verbindlichkeiten“ ist ein Darlehen der SIX Group AG in Höhe von 11,2 Mio. € (2009: 11,2 Mio. €) ausgewiesen, das diese der STOXX Ltd. gewährt hat. Die bilanzierten Verbindlichkeiten wurden weder zum 31. Dezember 2010 noch zum 31. Dezember 2009 durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert. 29. Steuerrückstellungen Zusammensetzung der Steuerrückstellungen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: laufendes Jahr 45,6 42,2 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Vorjahre 256,5 265,1 Vermögensteuer und Umsatzsteuer 42,9 9,5 Summe 345,0 316,8 Die geschätzte Restlaufzeit der Steuerrückstellungen liegt unter einem Jahr. 30. Sonstige kurzfristige Rückstellungen Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Rückstellung für Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen1) 43,4 23,2 Zinsen auf Steuern 26,9 0 Regress-, Prozess- und Zinsrisiken 22,1 15,2 Rückstellung für Aktientantiemeprogramm 20,6 7,3 Drohverlustrückstellungen 10,1 6,3 Miete und Mietnebenkosten 4,2 1,1 Übrige 7,5 14,3 Summe 134,8 67,4 1) Davon Rückstellungen für das im Jahr 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in Höhe von 3,4 Mio. € (2009: 4,5 Mio. €) und in Höhe von 34,1 Mio. € für das im Jahr 2010 beschlossene Programm zur Steigerung der operativen Effizienz (für Details siehe den Abschnitt „Konzernsteuerung“ im Konzernlagebericht) Für Details zur aktienbasierten Vergütung siehe Erläuterung 45. Für Details zu den langfristigen Droh-verlustrückstellungen siehe Erläuterung 27. 31. Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft bestehen ausschließlich für den Clearstream-Teilkonzern. Zusammensetzung der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Kundeneinlagen aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 7.390,6 6.096,9 Ausgegebene Commercial Paper 202,3 180,0 Geldmarktgeschäfte 185,3 910,6 Überziehungen auf Nostrokonten 25,0 30,3 Devisentermingeschäfte – zu Handelszwecken gehalten 15,1 0 Zinsverpflichtungen 3,0 2,8 Devisentermingeschäfte – Cashflow-Hedges 0,7 0,4 Summe1) 7.822,0 7.221,0 1) Davon entfallen 0,1 Mio. € auf assoziierte Unternehmen (2009: 197,9 Mio. €), siehe Erläuterung 48. Restlaufzeit der Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Nicht mehr als 3 Monate 7.820,1 7.220,7 Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 1,9 0,3 Summe 7.822,0 7.221,0 32. Bardepots der Marktteilnehmer Zusammensetzung der Bardepots der Marktteilnehmer scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen, die Clearingmitglieder an die Eurex Clearing AG geleistet haben 6.060,1 4.737,0 Verbindlichkeiten aus Bardepots von Marktteilnehmern am Aktienhandel 4,1 4,5 Summe 6.064,2 4.741,5 33. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Verbindlichkeiten gegenüber Eurex-Teilnehmern 68,3 37,0 Sonderzahlungen und Tantiemen 46,1 36,2 Zinsverbindlichkeiten 42,0 45,7 Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 30,0 21,8 Earnout-Komponente 14,2 0 Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und Überstundenguthaben 12,6 12,1 Derivative Finanzinstrumente 0,9 1,3 Begebene Commercial Paper 0 99,9 Kündbare Instrumente 0 2,21) Übrige 31,8 28,7 Summe 245,9 284,9 1) Siehe Erläuterung 35. 34. Fälligkeitsanalyse – Finanzinstrumente Zum Bilanzstichtag zugrunde liegende vertragliche Fälligkeiten der Finanzinstrumente scroll Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine 2010 Mio. € Über Nacht 2009 Mio. € Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verzinsliche Verbindlichkeiten1) 0 0 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Geschäften (brutto) 0 0 Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 7.600,1 7.036,9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 15,1 0 Bardepots der Marktteilnehmer 6.064,2 4.741,5 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20,1 0 Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, brutto 13.699,5 11.778,4 abzüglich nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte: Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 0 0 Sonstige langfristige Finanzinstrumente und sonstige Ausleihungen 0 0 Sonstige nicht derivative langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft - 4.048,8 - 3.498,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und sonstige kurzfristige Vermögenswerte - 72,1 0 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung - 5.237,1 - 2.751,2 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben - 325,4 - 366,4 Summe nicht derivative finanzielle Vermögenswerte - 9.683,4 - 6.616,5 Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, netto 4.016,1 5.161,9 Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der Eurex Clearing AG 14.823,5 32.382,4 abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG - 14.823,5 - 32.382,4 Mittelzufluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges 0 0 Fair Value Hedges 0 0,1 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 2.003,3 1.110,8 Mittelabfluss – Derivate und Hedges Cashflow-Hedges 0 0 Fair Value Hedges 0 0 Zu Handelszwecken gehaltene Derivate - 1.999,6 - 1.098,9 Summe Derivate und Hedges 3,6 12,0 1) In den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten und in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten 2) Enthält die klassischen Optionen in Höhe von 19.099,8 Mio. € (2009: 23.816,7 Mio. €). Die verschiedenen Serien haben unterschiedliche maximale Laufzeiten: 36 Monate bei Single-Stock-Futures, 60 Monate bei Aktienoptionen, 9 Monate bei Indexfutures und 119 Monate bei Indexoptionen. Da die Optionen auf der Vermögensseite und auf der Schuldenseite immer fristenkongruent sind, wurde aus Wesentlichkeitsgründen keine Aufteilung auf die einzelnen Laufzeiten vorgenommen und der Gesamtbetrag einem Fälligkeitstermin von nicht mehr als 3 Monaten zugeordnet. scroll Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine Nicht mehr als 3 Monate Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre Über 5 Jahre 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 0 0 91,3 91,7 1.476,5 1.499,7 253,2 348,0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,2 0 0,4 0 0 0 0 207,6 180,7 1,3 0 0 0 0 0 202,9 353,9 0,3 45,7 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 410,5 534,8 92,9 137,8 1.476,5 1.499,7 253,2 348,0 - 16,2 - 4,3 - 44,6 - 18,4 - 1.021,7 - 896,3 - 729,2 - 660,0 0 0 0 - 0,1 - 5,2 - 4,1 0 - 16,5 - 3,6 0 0 0 0 0 0 0 - 3.224,0 - 3.438,3 - 334,2 - 247,1 0 0 0 0 - 233,8 - 384,6 0 0 0 0 0 0 - 948,1 - 1.994,4 0 0 0 0 0 0 - 472,0 - 193,3 0 0 0 0 0 0 - 4.897,7 - 6.014,9 - 378,8 - 265,6 - 1.026,9 - 900,4 - 729,2 - 676,5 - 4.487,2 - 5.480,1 - 285,9 - 127,8 449,6 599,3 - 476,0 - 328,5 98.448,32) 98.676,62) 15.551,9 12.119,4 0 0 0 0 - 98.448,32) - 98.676,62) - 15.551,9 - 12.119,4 0 0 0 0 5,8 4,5 17,5 13,5 18,0 0 27,0 0 1,3 0,1 3,4 0,7 6,0 2,1 0 0 1.331,8 1.148,6 20,4 0 0 0 0 0 - 5,7 - 4,6 - 17,1 - 14,2 - 25,8 - 0,4 - 31,6 0 - 0,3 - 1,3 - 0,8 - 3,4 - 1,2 - 10,5 0 0 - 1.320,8 - 1.142,1 - 20,0 - 0,6 0 0 0 0 12,2 5,2 3,4 - 4,0 - 3,0 - 8,8 - 4,6 0 scroll Überleitung auf Buchwert Buchwert 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € - 365,8 - 424,5 1.455,2 1.514,9 4,6 0 4,6 0 0 - 0,1 0 0,5 - 2,8 3,0 7.806,2 7.220,6 140,4 0 358,7 399,6 0 0 6.064,2 4.741,5 0 0 20,1 0 - 223,6 - 421,6 15.709,0 13.877,1 256,1 110,8 - 1.555,6 - 1.468,2 - 72,6 - 68,3 - 77,8 - 89,0 - 13,5 - 5,6 - 17,1 - 5,6 6,7 10,4 - 7.600,3 - 7.173,9 - 39,5 0 - 345,4 - 384,6 - 0,6 0 - 6.185,8 - 4.745,6 0,3 0 - 797,1 - 559,7 136,9 47,3 - 16.579,1 - 14.426,6 - 86,7 - 374,3 - 870,1 - 549,5 0 0 128.823,7 143.178,4 0 0 - 128.823,7 - 143.178,4 35. Klassifikation der Finanzinstrumente nach IAS 39 Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Finanzinstrumente in der Konzernbilanz gemäß ihrer Klassi-fikation nach IAS 39 sowie die entsprechenden Buchwerte: Klassifikation der Finanzinstrumente scroll Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) Konzernanhang Kategorie Wertmaßstab Buchwert 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Andere Beteiligungen 15 AFS1) Anschaffungskosten 47,0 46,9 AFS1) Beizulegender Zeitwert 17,7 13,1 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 15 AFS1) Beizulegender Zeitwert 1.380,6 1.268,2 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 175,0 200,0 Sonstige Wertpapiere 15 AFS1) Beizulegender Zeitwert 12,1 29,0 Sonstige Ausleihungen 15 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 1,0 0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 16, 17 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 10,6 0 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 3,7 0 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 18 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 128.823,7 143.178,4 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 19 AFS1) Beizulegender Zeitwert 570,3 720,1 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 7.012,8 6.453,8 Derivate zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 2,2 18,5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 212,1 207,4 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 5,6 8,6 Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 4,4 1,5 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 17, 21 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0,5 0,3 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 83,2 131,3 AFS1) Beizulegender Zeitwert 17,2 5,2 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 22 Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 6.185,8 4.745,6 Kassenbestand und sonstige Bankguthaben Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 797,1 559,7 Verzinsliche Verbindlichkeiten (ohne Finanzierungsleasing) 28 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1.110,4 1.195,8 Net Investment Hedge2) Fortgeführte Anschaffungskosten 344,8 319,1 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 0,4 Fair Value Hedges Beizulegender Zeitwert 5,0 5,9 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 128.823,7 143.178,4 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 31 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 7.806,2 7.220,6 Derivate zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 15,1 0 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0,7 0,4 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 40 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 20,1 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 96,5 95,1 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 4,0 9,2 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 13,6 13,9 Bardepots der Marktteilnehmer Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 6.064,2 4.741,5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 17 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 0,4 33 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 129,2 195,9 Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 0 2,2 Derivate zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0,9 0,9 1) Zur Veräußerung verfügbare („available for sale“, AFS) finanzielle Vermögenswerte 2) Hierbei handelt es sich um die Privatplatzierungen, die im Rahmen eines Net Investment Hedge designiert wurden (siehe Erläuterung 17). 3) Hierbei handelte es sich um kündbare Eigenkapitalinstrumente nach IAS 32.18b, die dem nicht beherrschenden Gesellschafter zuzurechnen und zum Fair Value zum jeweiligen Stichtag zu bewerten waren. Bei den sonstigen Ausleihungen, den kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sowie den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurz- und langfristigen Forderungen aus dem Bankgeschäft, den Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung sowie dem Kassenbestand und den sonstigen Bankguthaben entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Unter der Position „Andere Beteiligungen“, die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden, sind nicht notierte Eigenkapitalinstrumente ausgewiesen, deren bei-zulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert im Berichtsjahr dem Buchwert nahe kommt. Die in den verzinslichen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Anleihen weisen einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.174,2 Mio. € aus (2009: 1.258,0 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen zum 31. Dezember 2010. Der beizulegende Zeitwert der Privatplatzierungen beläuft sich auf 363,1 Mio. € (2009: 327,3 Mio. €). Der Wert wurde als Barwert der mit den Privatplatzierungen zusammenhängenden Cashflows auf Basis der Marktparameter ermittelt. Für die kurzfristigen Verbindlichkeiten und die Bardepots der Marktteilnehmer stellt der Buchwert jeweils eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar. Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zu Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt als Preise oder indirekt aus Preisen abgeleitet beobachtbar sind. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird. Zum 31. Dezember 2010 sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizu-legenden Zeitwert bewertet werden, folgenden Hierarchieebenen zugeordnet: Fair Value-Hierarchie scroll Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2010 Mio. € davon entfallen auf: Ebene 1 Mio. € Ebene 2 Mio. € Ebene 3 Mio. € VERMÖGENSWERTE Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 128.823,7 128.823,7 0 0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 10,6 0 10,6 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2,7 0 2,7 0 Summe 128.837,0 128.823,7 13,3 0 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Eigenkapitalinstrumente Andere Beteiligungen 17,7 13,3 4,4 0 Summe 17,7 13,3 4,4 0 Fremdkapitalinstrumente Sonstige Wertpapiere 12,1 12,1 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 570,3 570,3 0 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 17,2 17,2 0 0 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.380,6 1.380,6 0 0 Summe 1.980,2 1.980,2 0 0 Summe Vermögenswerte 130.834,9 130.817,2 17,7 0 VERBINDLICHKEITEN Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 128.823,7 128.823,7 0 0 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 5,0 0 5,0 0 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,9 0 0,9 0 Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 15,8 0 15,8 0 Summe Verbindlichkeiten 128.845,4 128.823,7 21,7 0 Die zum 31. Dezember 2009 bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeiwert bewertet wurden, waren im Vergleich dazu den Hierarchieebenen wie folgt zu-geordnet: Fair Value-Hierarchie scroll Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2009 Mio. € davon entfallen auf: Ebene 1 Mio. € Ebene 2 Mio. € Ebene 3 Mio. € VERMÖGENSWERTE Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 143.178,4 143.178,4 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 18,5 0 18,5 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,3 0 0,3 0 Summe 143.197,2 143.178,4 18,8 0 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Eigenkapitalinstrumente Andere Beteiligungen 13,1 9,3 3,8 0 Summe 13,1 9,3 3,8 0 Fremdkapitalinstrumente Sonstige Wertpapiere 29,0 29,0 0 0 Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 720,1 720,1 0 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 5,2 5,2 0 0 Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft 1.268,2 1.268,2 0 0 Summe 2.022,5 2.022,5 0 0 Summe Vermögenswerte 145.232,8 145.210,2 22,6 0 VERBINDLICHKEITEN Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Derivate Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 143.178,4 143.178,4 0 0 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0,9 0 0,9 0 Kündbare Instrumente Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2,2 0 0 2,2 Summe Verbindlichkeiten 143.181,5 143.178,4 0,9 2,2 Der Hierarchieebene 3 waren im Vorjahr ausschließlich kündbare Eigenkapitalinstrumente zugeordnet. Im Zusammenhang mit der Bewertung dieser Instrumente zum beizulegenden Zeitwert wurden im Vorjahr 0,8 Mio. € in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 36. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Nach Bereinigung des Jahresüberschusses um nicht zahlungswirksame Bestandteile ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 943,9 Mio. € (2009: 801,5 Mio. €). Der Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit (unverwässert) beläuft sich auf 5,07 €, der verwässerte auf 5,07 € (2009: unverwässerter und verwässerter Cashflow je Aktie aus laufender Geschäftstätigkeit 4,31 €). Die Zahlungsströme aus dem Nettofinanzergebnis (Zins- und Beteiligungsergebnis) werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet. Die langfristigen Rückstellungen reduzierten sich im Berichtsjahr um 2,9 Mio. € (2009: Anstieg um 19,3 Mio. €). Maßgeblich hierfür ist der Rückgang der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von 8,8 Mio. € (siehe Erläuterung 25). Gegenläufig entwickelten sich die sonstigen langfristigen Rückstellungen, die sich um 5,9 Mio. € erhöhten. Der Anstieg in der Position „Abschreibung und Wertminderungsaufwand“ um 14,4 Mio. € (2009: Zunahme um 432,0 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus dem höheren Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte der ISE in Höhe von 453,3 Mio. € (2009: 415,6 Mio. €). Diesem Anstieg steht ein Rückgang der übrigen Wertminderungsaufwendungen von 8,4 Mio. € sowie der planmäßigen Abschreibungen von 14,9 Mio. € gegenüber. Die Reduzierung der latenten Ertragsteuern in Höhe von 14,1 Mio. € (2009: Zunahme um 190,4 Mio. €) erklärt sich im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen für latente Steuern auf Ebene der ISE im Vergleich zum Vorjahr. Die übrigen nicht zahlungswirksamen (Erträge)/Aufwendungen ergeben sich aus den folgenden Positionen: Zusammensetzung der übrigen nicht zahlungswirksamen (Erträge)/Aufwendungen scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Fair Value-Bewertung Devisentermingeschäfte Clearstream 18,5 - 18,2 At Equity-Bewertungen - 6,3 10,9 Erträge aus dem Abgang von Tochtergesellschaften und Beteiligungen 0 - 16,5 Sonstige - 13,2 29,7 Summe - 1,0 5,9 Die Abnahme der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 50,4 Mio. € resultiert insbesondere aus dem Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 37,6 Mio. € und der Steuerforderungen um 27,0 Mio. €, bedingt durch Steuererstattungen. Gegenläufig entwickelten sich die sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die sich um 11,5 Mio. € erhöhten. Im Vorjahr waren die kurzfristigen Vermögenswerte im Wesentlichen durch die Forderung aus der Beendigung der Haftpflichtversicherung für Vermögensschäden geprägt; diese wurde im Jahr 2010 erfüllt. Die Zunahme der kurzfristigen Schulden um 152,7 Mio. € ist im Wesentlichen auf den Anstieg der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 63,0 Mio. €, der kurzfristigen Rückstellungen um 66,3 Mio. € sowie der Steuerrückstellungen um 27,8 Mio. € zurückzuführen. Dabei ist der Anstieg der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten insbesondere durch stichtagsbezogen höhere CCP-Positionen verursacht, während die Rückstellungen insbesondere bedingt durch das im Jahr 2010 implementierte Restrukturierungs- und Effizienzprogramm sowie Zuführungen zu Rückstellungen für Zinsen auf Steuern stiegen. 37. Cashflow aus Investitionstätigkeit Zusammensetzung der Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte (ohne sonstige langfristige Vermögenswerte) scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 56,2 135,3 Investitionen in Sachanlagen 77,7 37,0 Summe Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 133,9 172,3 Investitionen in langfristige Finanzinstrumente 771,0 1.113,9 Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen 6,8 1,4 Summe 911,7 1.287,6 Der Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften hatte im Jahr 2009 zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 51,0 Mio. € geführt. Er betraf den Erwerb von Anteilen an der STOXX Ltd., der Market News International Inc. sowie der Need to Know News, LLC. Im Jahr 2010 wurden keine Anteile an Tochtergesellschaften erworben. Auszahlung für den Erwerb von Tochterunternehmen scroll 2009 Mio. € Kaufpreis 97,9 davon noch ausstehende Earnout-Komponenten - 18,0 abzüglich erhaltener Zahlungsmittel - 28,9 Anschaffungskosten 51,0 Immaterielle Vermögenswerte - 394,7 Sonstige langfristige Vermögenswerte - 1,0 Forderungen und sonstige Vermögenswerte - 16,7 Kurzfristige und langfristige Schulden 92,6 Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, Neubewertungsrücklage 288,5 Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden - 31,3 Korrektur passivierter Earnout-Komponenten 18,0 Verbleibender Unterschiedsbetrag 37,7 Im Jahr 2010 wurde die Avox Ltd. veräußert. Im Vorjahr wurde die Scoach Holding S.A. entkonsolidiert und als assoziiertes Unternehmen eingestuft. Effekte aus dem Abgang von Tochtergesellschaften, abzüglich abgegebener Zahlungsmittel scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Veräußerungspreis 11,3 0 abzüglich abgegebener Zahlungsmittel - 0,9 - 5,9 Einzahlungen aus der Veräußerung von (Anteilen an) Tochterunternehmen und Beteiligungen abzüglich abgegebener Zahlungsmittel 10,4 - 5,9 abzüglich veräußerter Vermögenswerte und Schulden Sonstige langfristige Vermögenswerte - 0,4 - 1,8 Forderungen und sonstige Vermögenswerte - 2,6 - 14,1 Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 0 14,3 Kurzfristige Schulden 3,0 7,5 Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen 10,4 0 Die Nettozuflüsse aus dem Verkauf von langfristigen Finanzinstrumenten, die zur Veräußerung vefügbar sind, betrugen 393,5 Mio. € (2009: 88,7 Mio. €). Die Zuflüsse für das Jahr 2010 resultierten im Wesentlichen aus fälligen Wertpapieren, der Veräußerung von Wertpapieren sowie der Erfüllung verzinslicher, besicherter Forderungen. 38. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Die Mittelabflüsse aus langfristiger Finanzierung betreffen den Rückkauf der im Jahr 2008 begebenen Hybridanleihe in Höhe von 94,3 Mio. € (2009: 3,9 Mio. €). Zudem nutzt die Deutsche Börse AG ein Commercial Paper-Programm, um eine angemessene Liquiditätsausstattung sicherzustellen. Zum 31. Dezember 2010 waren keine Commercial Paper (31. Dezember 2009: 100,0 Mio. €) im Umlauf. Die Mittelzuflüsse von nicht beherrschenden Gesellschaftern stehen im Zusammenhang mit der Gründung der Gesellschaften REGIS-TR S.A. und LuxCSD S.A. Die Mittelzuflüsse von nicht beherrschenden Gesellschaftern standen im Vorjahr im Zusammenhang mit dem Erwerb der STOXX Ltd.; im Rahmen dieser Transaktion wurden 20,4 Mio. € in die Rücklagen der Gesellschaft eingezahlt. Als Bestandteil der Transaktion hatte die STOXX Ltd. langfristige Darlehen in Höhe von 11,1 Mio. € und kurzfristige Mittel in Höhe von 3,7 Mio. € von nicht beherrschenden Gesellschaftern aufgenommen. Die kurzfristigen Mittel wurden im Jahr 2010 zurückgeführt. Im Jahr 2010 wurde eine Dividende von 390,5 Mio. € für das Geschäftsjahr 2009 (im Jahr 2009 für 2008: 390,2 Mio. €) ausgeschüttet. 39. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Kassenbestand und Bankguthaben 6.982,9 5.305,3 abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 20,1 0 6.962,8 5.305,3 Überleitung zum Finanzmittelbestand Kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft 7.585,3 7.192,4 abzüglich Kredite an Banken und Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten - 537,1 - 272,4 abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind - 570,3 - 448,1 abzüglich festverzinslicher Geldmarkt-Anlageinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten, die zu Veräußerungszwecken gehalten werden 0 - 82,0 abzüglich derivativer Anlageinstrumente 0 - 18,5 Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft - 7.822,0 - 7.221,0 abzüglich derivativer Anlageinstrumente 0 0,4 Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer - 6.064,2 - 4.741,5 - 7.408,3 - 5.590,7 Finanzmittelbestand - 445,5 - 285,4 Der Finanzmittelbestand umfasst insbesondere den Kassenbestand und die Bankguthaben, sofern diese nicht im Zusammenhang mit der Anlage verfügungsbeschränkter Gelder von Marktteilnehmern stehen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten werden im Cashflow aus Investitionstätigkeit abgebildet, Posten mit einer ursprünglichen Laufzeit von drei Monaten oder weniger sind im Finanzmittelbestand enthalten. Gemäß IAS 7 „Kapitalflussrechnungen“ werden Zahlungsströme, die aus Transaktionen in Fremdwährung entstehen, in der funktionalen Währung des Unternehmens erfasst. Dazu wird der Fremdwährungsbetrag mit dem zum Zahlungszeitpunkt gültigen Umrechnungskurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung in die funktionale Währung des jeweiligen Unternehmens umgerechnet. Wenn die funktionale Währung der Zahlungsströme eines Tochterunternehmens von der des Mutterunternehmens abweicht, werden die Zahlungsströme um die nicht zahlungswirksamen Währungsdifferenzen bereinigt, die sich aus der Umrechnung in die funktionale Währung Euro ergeben. Die Auswirkungen von Währungsdifferenzen auf Finanzmittel, die in Fremdwährung gehalten werden, werden in der Kapitalflussrechnung gesondert erfasst, um den Bestand an Finanzmitteln zu Beginn und am Ende der Periode abzustimmen. Für das Geschäftsjahr 2010 ergibt sich ein Effekt aus Währungsdifferenzen bezogen auf den Finanzmittelbestand von 4,0 Mio. € (2009: 2,5 Mio. €). Die Position „Kassenbestand und Bankguthaben“ enthielt zum 31. Dezember 2010 Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung in Höhe von 6.185,8 Mio. € (2009: 4.745,6 Mio. €); siehe hierzu ausführlich Erläuterung 22. Sonstige Erläuterungen 40. Ergebnis je Aktie In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der Jahresüberschuss, der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (Konzern-Jahresüberschuss), durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aktienanzahl wurden die für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP) zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien in der Berechnung zeitanteilig berücksichtigt. Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen des Aktientantiemeprogramms (ATP) bzw. des ISE Group Share Plan (siehe auch Erläuterung 45) erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden die Aktien aus Tranche 2008 des ATP und die Tranchen des GSP im Berichtsjahr nicht mehr als potenziell verwässernd eingestuft, da die Gesellschaft für diese Tranchen die Erfüllung in bar beschlossen hat. Die Ermittlung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien für das Jahr 2009 wurde entsprechend angepasst. Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird – unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 – angenommen, dass alle ATP-Tranchen, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden. Zum 31. Dezember 2010 gab es folgende ausstehende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können: Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien scroll Tranche Ausübungspreis € Angepasster Ausübungspreis nach IAS 33 € Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte 2010 Durchschnittskurs für die Periode1) € Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien zum 31.12.2010 20082) 0 0,97 105.994 51,59 104.001 20093) 0 14,95 181.479 51,59 128.890 20104) 0 32,54 179.103 51,59 66.135 Summe 299.026 1) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie Deutsche Börse auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 2) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf GSP-Aktien der ISE. 3) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des Aktientantiemeprogramms für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte sowie um Bezugsrechte auf GSP-Aktien der ISE. Die Bezugsrechte auf ATP-Aktien der ISE (69.357 Stück) sind zum 31. Dezember 2010 nicht verwässernd. 4) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf ATP-Aktien für leitende Angestellte der Gruppe Deutsche Börse sowie der ISE. Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranchen 2008 bis 2010 lag, gelten diese Bezugsrechte im Sinne von IAS 33 als verwässernd. Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie scroll 20101) 20092) Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 185.922.690 185.790.599 Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 185.942.801 185.922.690 Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 185.937.908 185.859.470 Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 299.026 219.700 Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 186.236.934 186.079.170 Konzern-Jahresüberschuss (Mio. €) 417,8 496,1 Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 2,25 2,67 Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 2,24 2,67 1) Die GSP-Tranchen sowie die ATP-Tranchen 2007 und 2008 wurden aufgrund des beschlossenen Barausgleichs nicht mehr in der Berechnung der potenziell verwässernden Stammaktien berücksichtigt. 2) Um die Vergleichbarkeit mit den Angaben für das Berichtsjahr zu erhöhen, wurde die Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien entsprechend bereinigt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie hat sich für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2009 infolge dieser Bereinigung nicht verändert. 41. Segmentberichterstattung Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Organisations- und Berichtsstruktur, die nach Märkten in die folgenden vier Segmente eingeteilt ist: Interne Organisations- und Berichtsstruktur scroll Segment Geschäftsfelder Xetra • Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra und dem Präsenzhandel • Zentraler Kontrahent für Aktien • Wertpapierzulassung Eurex • Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex • Elekronische Optionshandelsplattform ISE • OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds und Eurex Repo • Zentraler Kontrahent für Anleihen, Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) Clearstream • Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren • Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung • Dienstleistungen für Investmentfonds Market Data & Analytics • Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen • Indexentwicklung und -vermarktung Gemäß IFRS 8 sind die Informationen zu den Segmenten auf Basis der internen Berichterstattung dargestellt (so genannter Management Approach). Im Berichtsjahr erfolgte die Umstellung der internen Berichterstattung auf vier Marktsegmente mit dem Ziel, die Kostentransparenz zu erhöhen: Die externen Kosten der Servicesegmente Information Technology und Corporate Services werden seitdem den Marktsegmenten über die Menge der jeweiligen Nutzung (z. B. über Stundenschreibung) bzw. über Zuteilungsschlüssel (z. B. Gebäudekosten auf Basis genutzter Flächen) als Primärkosten, d. h. ohne Gewinnaufschlag, zugeteilt. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Vorjahreswerte ebenfalls in die Struktur der vier Marktsegmente überführt. Die Umsatzerlöse werden getrennt nach Erlösen mit fremden Dritten und mit anderen Segmenten („Innenumsätze“) ausgewiesen. Leistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von bewerteten Mengen oder zu Festpreisen verrechnet (z. B. die Datenlieferung von Eurex an Market Data & Analytics). Aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Segmentberichterstattung werden die Positionen „Finanzerträge“ und „Finanzaufwendungen“ zum Finanzergebnis zusammengefasst. Segmentberichterstattung scroll Xetra Eurex Clearstream 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Umsätze mit fremden Dritten 262,3 292,1 858,7 838,4 760,7 742,7 Innenumsätze 0 0 0 0 7,1 8,9 Summe Umsatzerlöse 262,3 292,1 858,7 838,4 767,8 751,6 Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 0 0 0 0 59,4 97,4 Sonstige betriebliche Erträge 7,8 39,3 32,5 51,3 13,2 30,4 Gesamterlöse 270,1 331,4 891,2 889,7 840,4 879,4 Volumenabhängige Kosten - 10,5 - 25,8 - 14,3 - 36,1 - 165,1 - 167,9 Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten 259,6 305,6 876,9 853,6 675,3 711,5 Personalaufwand - 79,1 - 58,5 - 161,1 - 135,1 - 213,0 - 166,1 Abschreibung und Wertminderungsaufwand - 14,8 - 17,0 - 520,6 - 502,4 - 30,6 - 43,0 Sonstige betriebliche Aufwendungen - 68,8 - 86,3 - 205,1 - 195,9 - 131,4 - 134,1 Operative Kosten - 162,7 - 161,8 - 886,8 - 833,4 - 375,0 - 343,2 Beteiligungsergebnis 8,2 - 3,5 5,3 - 11,1 - 1,0 - 0,4 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 105,1 140,3 - 4,6 9,1 299,3 367,9 Finanzergebnis - 4,3 - 0,8 - 100,6 - 78,5 - 1,8 0 Ergebnis vor Steuern (EBT) 100,8 139,5 - 105,2 - 69,4 297,5 367,9 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 14,4 11,9 69,7 52,0 43,5 31,2 Mitarbeiter (am 31.12.) 504 503 911 927 1.701 1.757 EBIT-Marge (%) 40,1 48,0 - 0,5 1,1 39,3 49,5 1) In der Überleitung wird die Eliminierung von konzerninternen Umsätzen und Zwischengewinnen gezeigt. 2) Ohne Investitionen in immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Übernahme der STOXX Ltd. (74,0 Mio. €) scroll Market Data & Analytics Summe aller Segmente Überleitung1) Konzern 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 224,6 188,5 2.106,3 2.061,7 0 0 2.106,3 2.061,7 31,1 9,9 38,2 18,8 - 38,2 - 18,8 0 0 255,7 198,4 2.144,5 2.080,5 - 38,2 - 18,8 2.106,3 2.061,7 0 0 59,4 97,4 0 0 59,4 97,4 15,3 17,0 68,8 138,0 - 7,8 - 7,4 61,0 130,6 271,0 215,4 2.272,7 2.315,9 - 46,0 - 26,2 2.226,7 2.289,7 - 21,0 - 20,5 - 210,9 - 250,3 0 0 - 210,9 - 250,3 250,0 194,9 2.061,8 2.065,6 - 46,0 - 26,2 2.015,8 2.039,4 - 48,8 - 34,6 - 502,0 - 394,3 0 0 - 502,0 - 394,3 - 17,5 - 6,7 - 583,5 - 569,1 0 0 - 583,5 - 569,1 - 55,4 - 43,3 - 460,7 - 459,6 46,0 26,2 - 414,7 - 433,4 - 121,7 - 84,6 - 1.546,2 - 1.423,0 46,0 26,2 - 1.500,2 - 1.396,8 - 0,3 10,2 12,2 - 4,8 0 0 12,2 - 4,8 128,0 120,5 527,8 637,8 0 0 527,8 637,8 - 1,5 - 0,4 - 108,2 - 79,7 0 0 - 108,2 - 79,7 126,5 120,1 419,6 558,1 0 0 419,6 558,1 6,8 3,2 134,4 98,3 0 0 134,4 98,32) 374 413 3.490 3.600 0 0 3.490 3.600 57,0 63,9 25,1 30,9 k.A. k.A. 25,1 30,9 Im Segment Eurex fiel ein Wertminderungsaufwand für immaterielle Vermögenswerte der ISE in Höhe von 453,3 Mio. € an (2009: 415,6 Mio. €). Des Weiteren gab es einen außerplanmäßigen Wertminderungsaufwand im Segment Eurex für Eurex Releases in Höhe von 6,6 Mio. € (2009: 15,3 Mio. € für Eurex Credit Clear und ISE-Software) sowie im Segment Clearstream in Höhe von 1,4 Mio. € für Business Process Optimisation und 0,3 Mio. € für X-List (2009: 4,6 Mio. € für Converter). Zahlungsunwirksame Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen stammen aus folgenden Segmenten: Aufteilung der Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Xetra 0 0,6 Eurex 0,2 0,4 Clearstream 0 0 Market Data & Analytics 0,9 0 Summe 1,1 1,0 Das Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse und aller ihrer Segmente ist auf einen international agierenden Teilnehmerkreis ausgerichtet; die Preise werden nicht nach der Herkunft der Teilnehmer differenziert. Deshalb ist es aus Preis-, Margen- und Risikogesichtspunkten unwesentlich, ob Umsatzerlöse mit nationalen oder internationalen Teilnehmern erwirtschaftet werden. Die Risiken und Erträge aus den Aktivitäten der Tochtergesellschaften innerhalb des wirtschaftlichen Umfelds der Europäischen Währungsunion (EWU) unterscheiden sich auf Basis der zu berücksichtigenden Faktoren zur Bestimmung von Informationen über geografische Regionen nach IFRS 8 nicht wesentlich voneinander. Daher hat die Gruppe Deutsche Börse folgende Segmente identifiziert: Eurozone, übriges Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den einzelnen Regionen erfolgt nach Sitz des Kunden, während Investitionen und langfristige Vermögenswerte nach Sitz des Unternehmens und die Mitarbeiter je nach Standort den Regionen zugeordnet werden. Informationen über geografische Regionen scroll Umsatzerlöse Investitionen Langfristige Vermögenswerte Anzahl Mitarbeiter 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Eurozone 1.054,21) 1.015,31) 103,0 86,1 1.331,62) 1.303,32) 2.639 2.760 Übriges Europa 765,21) 699,61) 0,1 5,3 523,42) 524,62) 445 436 Amerika 252,91) 302,11) 31,1 5,4 1.544,32) 1.854,02) 326 341 Asien/Pazifik 72,2 63,5 0,2 1,5 1,4 1,5 80 63 Summe aller Regionen 2.144,5 2.080,5 134,4 98,33) 3.400,7 3.683,4 3.490 3.600 Überleitung - 38,2 - 18,8 - - - - - - Konzern 2.106,3 2.061,7 134,4 98,33) 3.400,7 3.683,4 3.490 3.600 1) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse generiert wurden: Großbritannien (2010: 593,3 Mio. €; 2009: 534,7 Mio. €), Deutschland (2010: 560,0 Mio. €; 2009: 571,3 Mio. €) und USA (2010: 242,4 Mio. €; 2009: 295,3 Mio. €) 2) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der langfristigen Vermögenswerte bestehen: USA (2010: 1.544,3 Mio. €; 2009: 1.854,0 Mio. €), Deutschland (2010: 1.240,1 Mio. €; 2009: 1.231,2 Mio. €) und die Schweiz (2010: 520,5 Mio. €; 2009: 521,9 Mio. €) 3) Ohne Investitionen in immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Übernahme der STOXX Ltd. (74,0 Mio. €) 42. Finanzrisikomanagement Im Konzernlagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht, der Teil des Konzernlageberichts ist) beschreibt die Gruppe Deutsche Börse ausführlich die gemäß IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus Finanzinstrumenten sowie Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken. Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse hauptsächlich in Form von Kreditrisiken und in einem sehr geringen Umfang in Form von Marktpreisrisiken auf. Sie werden mittels des ökonomischen Kapitalkonzepts quantifiziert (siehe detaillierte Angaben hierzu im Risikobericht). Das ökonomische Kapital wird mit einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent für eine Haltedauer von einem Jahr beurteilt. Das ökonomische Kapital wird mit dem Haftungskapital der Gruppe nach Berücksichtigung immaterieller Vermögenswerte verglichen, um ihre Fähigkeit zu ermitteln, extreme unerwartete Verluste aufzufangen. Das ökonomische Kapital für finanzwirtschaftliche Risiken wird jeweils zum Ende eines jeden Monats berechnet und lag zum 31. Dezember 2010 bei 136 Mio. €. Es wird hauptsächlich durch das Kredit-risiko bestimmt. Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt. Die Gruppe evaluiert fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand keine signifikante Änderung der Risikosituation und somit keine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe erkennbar. Kreditrisiken Kreditrisiken entstehen in der Gruppe Deutsche Börse aus den folgenden Positionen: Klassifizierung der Finanzinstrumente scroll Segment >Konzernanhang Buchwerte – maximale Risikoposition Sicherheiten Betrag zum 31.12.2010 Mio. € Betrag zum 31.12.2009 Mio. € Betrag zum 31.12.2010 Mio. € Betrag zum 31.12.2009 Mio. € Besicherte Geldanlagen Tagesgeld gegen Sicherungsübereignung von Wertpapieren Eurex1) 250,0 499,7 447,2 782,7 Verzinsliche Forderungen Clearstream 15 175,0 200,0 166,7 190,0 Reverse Repurchase Agreements Eurex1) 4.926,6 3.797,3 4.985,3 3.816,6 Clearstream 19 4.491,1 2.955,8 4.521,52) 2.945,52) Gruppe1) 407,7 193,3 410,4 194,3 10.250,4 7.646,1 10.531,1 7.929,1 Unbesicherte Geldanlagen Geldmarktgeschäfte – Zentralbanken Eurex1) 984,7 492,9 0 0 Clearstream 19 0 1.197,0 0 0 Geldmarktgeschäfte – andere Kontrahenten Eurex1) 51,5 40,3 0 0 Clearstream 19 971,0 401,7 0 0 Gruppe1) 110,0 157,5 0 0 Guthaben auf Nostrokonten Clearstream 19 1.287,6 1.475,9 0 0 Gruppe1) 125,0 120,2 0 0 Zentralbankguthaben mit Verfügungsbeschränkung Clearstream 22 121,6 4,1 0 0 Festverzinsliche Wertpapiere – Geldmarktinstrumente Clearstream 19 149,9 272,0 0 0 Sonstige festverzinsliche Wertpapiere Clearstream 15, 19 317,6 711,5 0 0 Variabel verzinsliche Anleihen Clearstream 15, 19 1.483,4 1.004,8 0 0 Gruppe 15 4,0 4,0 0 0 Schatzanweisungen Eurex1) 15, 21 17,2 21,7 0 0 5.623,5 5.903,6 0 0 Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen Technische Überziehungskredite Clearstream 19 248,6 405,7 k.A.3) k.A.3) Automatisierte Wertpapier- ausfallfinanzierung4) Clearstream 642,3 750,7 1.126,0 1.136,1 ASLplus-Wertpapierleihe4) Clearstream 20.510,2 17.595,5 21.279,6 18.452,6 21.401,1 18.751,9 22.405,6 19.588,7 Zwischensumme 37.275,0 32.301,6 32.936,7 27.517,8 Sonstige Forderungen Sonstige Ausleihungen Gruppe 1,0 0 0 0 Sonstige Vermögenswerte Gruppe 86,9 131,3 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gruppe 212,1 207,4 0 0 Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Gruppe 5,6 8,6 0 0 Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Gruppe 4,4 1,5 0 0 Zinsforderungen Clearstream 19 14,5 17,7 0 0 324,5 366,5 0 0 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) 33.013,05) 36.240,15) 47.049,06) 53.439,86) Derivative Finanzinstrumente 17 13,3 18,8 0 0 Summe 70.625,8 68.927,0 79.985,7 80.957,6 1) In den Positionen „Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung“ sowie „Kassenbestand und sonstige Bankguthaben“ ausgewiesen 2) Summe des Marktwertes von erhaltenen Sicherheitsleistungen in Barmitteln (41,1 Mio. €; 2009: 30,9 Mio. €) und in Wertpapieren (4.480,4 Mio. €; 2009: 2.914,6 Mio. €) aus Reverse Repurchase Agreements 3) Der Bestand an hinterlegten Sicherheiten ist nicht direkt einer Inanspruchnahme zugeordnet, sondern wird im Rahmen der gesamten Geschäftsbeziehung und der eingeräumten Limits bestimmt. 4) Nicht in der Bilanz abgebildete Positionen 5) Nettowert aller Margin-Anforderungen von Geschäften, die am Bilanzstichtag abgeschlossen waren. Diese Zahl stellt die risikoorientierte Betrachtung der Eurex Clearing AG dar, während der Buchwert der Bilanzposition „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG“ den Bruttobetrag der offenen Trades gemäß IAS 32 zeigt. 6) Beizulegender Zeitwert von als Sicherheitsleistung verwahrten Barmitteln und Wertpapieren, der den Nettowert aller Margin-Anforderungen abdeckt Geldanlagen Die Gruppe Deutsche Börse ist Kreditrisiken im Zusammenhang mit der Anlage liquider Finanzmittel ausgesetzt. Die Gruppe beugt solchen Risiken durch eine – soweit möglich – besicherte Anlage kurzfristiger Gelder vor, z. B. in Form von Reverse Repurchase Agreements. Gemäß den Treasury-Richtlinien gelten als Sicherheiten ausschließlich Anleihen mit einem Mindestrating von AA–, die von Regierungen, supranationalen Institutionen oder Banken begeben werden. Nach einer Verschärfung der Zulassungskriterien im Zuge der Finanzkrise sind nunmehr ausschließlich Staatspapiere oder staatlich garantierte Papiere zugelassen. Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen Wertpapiere (Teil-konzern Clearstream, Eurex Clearing AG und Deutsche Börse AG) belief sich auf 7.180,4 Mio. € (2009: 7.708,2 Mio. €). Der Clearstream-Teilkonzern ist berechtigt, die erhaltenen Wertpapiere an Zentralbanken weiterzuverpfänden. Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen und an Zentralbanken weiterverpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 1.337,6 Mio. € (2009: 2.914,6 Mio. €). Die Vertragsbedingungen basieren auf anerkannten bilateralen Rahmenverträgen. Unbesicherte Geldanlagen sind nur bei Kontrahenten mit einwandfreier Bonität im Rahmen eingeräumter Kontrahentenlimits bzw. in Form von Anlagen in Geldmarktfonds sowie in US-Staatsanleihen oder Kommunalobligationen mit Laufzeiten von weniger als zwei Jahren zulässig. Der Clearstream-Teilkonzern bewertet die Bonität der Kontrahenten mit Hilfe eines internen Rating-Systems. Die übrigen Gruppengesellschaften verwenden extern verfügbare Ratings. Gruppengesellschaften, die keinen Bankstatus haben, können im Rahmen von vorab definierten Kontrahentenlimits Gelder auch bei Kontrahenten anlegen, die nicht extern bewertet werden, dafür aber einem Einlagensicherungssystem angeschlossen sind. Die entsprechenden Kontrahentenlimits liegen dabei stets deutlich unterhalb der Haftungsgrenzen der jeweiligen Sicherungssysteme. Ein Teil der von Clearstream als zur Veräußerung verfügbar gehaltenen festverzinslichen Anlageinstrumente und Anleihen mit variablem Zinssatz ist an Zentralbanken verpfändet und dient als Sicherheit für die erhaltenen Settlement-Kreditlinien. Der Marktwert der verpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 2.879,6 Mio. € (2009: 1.748,7 Mio. €). Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen Clearstream räumt den Kunden technische Überziehungskredite ein, um die Effizienz des Settlement zu maximieren. Diese Settlement-Kreditlinien unterliegen gruppeninternen Bonitätsprüfungen. Die Kreditlinien können nach Ermessen der Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns jederzeit widerrufen werden und sind zum weit überwiegenden Teil besichert. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2010 auf 101,2 Mrd. € (2009: 93,7 Mrd. €). Hierin enthalten sind 3,0 Mrd. € (2008: 2,8 Mrd. €), die unbesichert sind; bei diesem Teil handelt es sich hauptsächlich um Linien mit Zentralbanken und anderen staatlich garantierten Stellen. Die effektiven Außenstände am Ende jedes Geschäftstages stellen in der Regel einen kleinen Teil der Kreditlinien dar und beliefen sich zum 31. Dezember 2010 auf 248,6 Mio. € (2009: 405,7 Mio. €); siehe Erläuterung 19. Ferner verbürgt Clearstream die Risiken, die durch das von Clearstream den Kunden angebotene „Automated Securities Fails Financing“-Programm entstehen. Dies gilt jedoch nur für besicherte Risiken. Sind keine Sicherheiten vorhanden, wird das Risiko von Dritten abgesichert. Zum 31. Dezember 2010 beliefen sich die im Rahmen dieses Programms erbrachten Garantien auf 642,3 Mio. € (2009: 750,7 Mio. €). Zum 31. Dezember 2010 belief sich das Volumen der von verschiedenen Kontrahenten im Rahmen des Wertpapierleihesystems ASLplus an die Clearstream Banking S.A. ausgeliehenen Wertpapiere auf 20.510,2 Mio. € (2009: 17.595,5 Mio. €). Diese Wertpapiere sind vollständig an andere Kontrahenten weitergegeben. Die Sicherheitsleistungen, die die Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang mit diesen Ausleihungen erhalten hat, betrugen 21.279,6 Mio. € (2009: 18.452,6 Mio. €). Im Jahr 2009 beendete die Clearstream Banking AG ihr Angebot, Kunden ohne eigenes TARGET2-Konto im Rahmen des nationalen Wertpapierabwicklungsprozesses Kredite gegen Sicherheiten zu gewähren. 2009 und 2010 kam es bei keiner der beschriebenen Geschäftsarten zu Verlusten aus Kreditgeschäften. Sonstige Forderungen Handels-, Abwicklungs- und Depotentgelte werden in der Regel per Lastschrift zeitnah eingezogen. Entgelte für andere Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Daten und Informationen werden überwiegend per Überweisung beglichen. Infolge des Ausfalls von Kunden sind Forderungen, die Handelsentgelte sowie Bereitstellungsentgelte für Daten und IT-Dienstleistungen in Höhe von 2,5 Mio. € (2009: 1,5 Mio. €) betreffen, voraussichtlich uneinbringlich. Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent) Zur Absicherung des Risikos der Eurex Clearing AG für den Fall eines Ausfalls eines Clearingmitglieds verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen zu täglichen bzw. untertägigen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in der von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Darüber hinausgehende Sicherheitsmechanismen der Eurex Clearing AG sind detailliert im Risikobericht erläutert. Die Summe der eingeforderten Margins aus den getätigten Geschäften betrug (nach Sicherheitsabschlag) zum Bilanzstichtag 33.013,0 Mio. € (2009: 36.240,1 Mio. €). Tatsächlich wurden Sicherheiten in einer Gesamthöhe von 42.325,5 Mio. € (2009: 47.987,7 Mio. €) hinterlegt. Zusammensetzung der Sicherheiten der Eurex Clearing AG scroll Sicherheitenwert zum 31.12.2010 Mio. € Sicherheitenwert zum 31.12.2009 Mio. € Marktwert zum 31.12.2010 Mio. € Marktwert zum 31.12.2009 Mio. € Sicherheiten in Geld (Bardepots) 6.060,1 4.737,0 6.060,1 4.737,0 Sicherheiten in Wertpapieren und Wertrechten 36.265,4 43.250,7 40.988,9 48.702,8 Summe 42.325,5 47.987,7 47.049,0 53.439,8 Zusätzlich bestanden zum Jahresende Drittbankgarantien für Clearingmitglieder der Eurex Clearing AG über 79,0 Mio. € und 15,3 Mio. CHF (2009: 122,5 Mio. € und 15,3 Mio. CHF). Im Gegensatz zur risikoorientierten Nettobetrachtung der Transaktionen über den zentralen Kontrahenten werden in der Bilanz die Bruttobeträge ausgewiesen, da die Regelungen von IAS 32 zur Saldierung nicht erfüllt werden. Zur detaillierten Zusammensetzung dieser Bilanzposition siehe „Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)“ in Erläuterung 3. Für eine Analyse des Buchwertes in Höhe von 128.823,7 Mio. € (2009: 143.178,4 Mio. €) zum 31. Dezember 2010 siehe Erläuterung 18. Kreditrisikokonzentrationen Aufgrund des Geschäftsmodells der Gruppe Deutsche Börse und der sich daraus ergebenden Geschäftsbeziehungen zu einem großen Teil des Finanzsektors konzentrieren sich die Kreditrisiken auf den Finanzsektor. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken auf einzelne Kontrahenten wird durch Kreditlimits für Kontrahenten verhindert. Die gesetzlichen Anforderungen, etwa die der Großkredit- und Millionenkreditverordnung (GroMiKV) in Deutschland, und die entsprechenden Vorschriften in Luxemburg gemäß dem novellierten CSSF-Rundschreiben 06/273 werden eingehalten. Die Bestimmungen in Deutschland und Luxemburg basieren auf den EU-Richtlinien 2006/48/EC und 2006/49/EC (zusammen als „Capital Requirements Directive“, CRD, bezeichnet). Die Vorschriften der CRD wurden 2009 durch drei Richtlinien überarbeitet (als CRD II bezeichnet) und sind in dieser novellierten Fassung seit dem 31. Dezember 2010 in Kraft. Es gelten strengere Regeln. So wurde die Vorzugsbehandlung von Banken gegenüber anderen Gesellschaften abgeschafft und die Besicherungsvorschriften wurden verschärft (z. B. durch die Einführung derselben Sicherheitsmargen wie für Solvenzzwecke). Zu den regulatorischen Kapitalanforderungen siehe Erläuterung 23. Zur Aufdeckung von Kreditkonzentrationsrisiken führt die Gruppe Deutsche Börse VaR-Berechnungen durch. Im Jahr 2010 wurden keine nennenswerten Kreditkonzentrationen festgestellt. Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt und betrug 135 Mio. € zum 31. Dezember 2010. Marktpreisrisiken Im Zuge der Jahresplanung werden die Treasury-Richtlinien der Gruppe Deutsche Börse in der Form umgesetzt, dass alle Risiken aus Fremdwährungen im Nettoertrag durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden müssen, sofern das unbesicherte Risiko 10 Prozent des Konzern-EBIT übersteigt. Fremdwährungsrisiken, die weniger als 10 Prozent des EBIT betragen, können ebenfalls abgesichert werden. Im Jahresverlauf wird das tatsächliche Fremdwährungsrisiko anhand der jeweils aktuellen EBIT- Prognose überwacht. Für den Fall eines Überschreitens der 10-Prozent-Schwelle wird der übersteigende Betrag abgesichert. Darüber hinaus sehen die Richtlinien vor, dass unterjährig auftretende offene Nettopositionen in Fremdwährungen geschlossen werden, sofern sie 15,0 Mio. € übersteigen. Wie im Vorjahr wurden diese Richtlinien eingehalten; es gab zum 31. Dezember 2010 keine bedeutenden Nettobestände in Fremdwährungen. Fremdwährungsrisiken resultieren für die Gruppe überwiegend aus betrieblichen Erlösen und Aufwendungen in US-Dollar sowie aus auf US-Dollar lautenden Bilanzpositionen der ISE. Hinzu kommt jener Teil der Umsatzerlöse und Zinserträge abzüglich Aufwendungen von Clearstream, welche direkt oder indirekt in US-Dollar erwirtschaftet werden. Zum 31. Dezember 2010 betrug der Anteil der ISE-Umsatzerlöse am Segment Eurex 19 Prozent. Zudem generiert das Segment Clearstream Umsatzerlöse und Zinserträge (9 Prozent; 2009: 9 Prozent), die mittelbar oder unmittelbar in US-Dollar erzielt werden. Eurex vereinnahmt Zinsen auf in US-Dollar geleistete Intraday Margin Calls. Diese werden teilweise durch betriebliche Aufwendungen in US-Dollar kompensiert. Unternehmenstransaktionen, bei denen aus der Zahlung des Kaufpreises Fremdwährungsrisiken resultieren, werden grundsätzlich abgesichert. Ihre Beteiligung an der ISE sichert die Gruppe mittels festverzinslicher, auf US-Dollar lautender Schuldtitel teilweise gegen Fremdwährungsrisiken ab. Diese Beteiligung (besichertes Grundgeschäft) stellt eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb dar. Zu ihrer Absicherung wurden auf US-Dollar lautende Wertpapiere im Nennwert von 460,0 Mio. US$ ausgegeben, die als Sicherungsinstrumente designiert sind. Zinsrisiken entstehen darüber hinaus aus der Fremdfinanzierung von Unternehmenstransaktionen. Die Akquisition der ISE wurde durch vorrangiges Fremdkapital und Hybridinstrumente finanziert. Das vorrangige Fremdkapital resultiert aus der Emission von auf Euro und US-Dollar lautenden, über die Laufzeit festverzinslichen Schuldtiteln mit Fälligkeiten zwischen fünf und zwölf Jahren. Die ausgegebenen Hybridinstrumente weisen für die ersten fünf Jahre eine feste Verzinsung auf. Sofern keine Kündigung erfolgt, wird der Kupon neu festgesetzt. Aktienkursrisiken ergeben sich in begrenztem Umfang aus Contractual Trust Arrangements (CTAs). Zudem bestehen Aktienkursrisiken aufgrund von strategischen Beteiligungen an anderen Börsenbetreibern. Für Marktpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zins- und Währungsschwankungen sowie durch die Absicherung von Unternehmenstransaktionen entstehen können, wird das ökonomische Kapital zum Ende jedes Monats ermittelt. Zum 31. Dezember 2010 lag das ökonomische Kapital für Marktpreisrisiken bei 1 Mio. €. Für strategische Beteiligungen, die nicht in den VaR für Marktpreisrisiken einbezogen sind, wurden im Geschäftsjahr 2010 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 3,2 Mio. € (2009: 3,3 Mio. €) erfolgswirksam erfasst. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken bestehen aufgrund möglicher Schwierigkeiten, fällige Schuldtitel wie Commercial Paper und bilaterale und syndizierte Kredite zu erneuern. Zudem stellen möglicherweise erforderliche Finanzierungen unerwarteter Ereignisse ein Liquiditätsrisiko dar. Die Gruppe betreibt überwiegend kurzfristige Geldanlage, um bei Bedarf Liquidität zu gewährleisten. Liquiditätsrisiken entstehen aus möglichen Zahlungsschwierigkeiten im Hinblick auf aktuelle und künftige Cashflows sowie aus erforderlichen Sicherheiten für die Abwicklungsaktivitäten von Clearstream-Kunden. Sie werden gesteuert durch die Fristenkongruenz von Geldanlagen und Verbindlichkeiten, die Beschränkung von Anlagen in potenziell illiquide oder hoch volatile Anlageinstrumente, die Berechtigung des Clearstream-Teilkonzerns zur Verpfändung erhaltener Wertpapiere an Zentralbanken sowie durch die Sicherung ausreichender Finanzierungsmöglichkeiten zum Ausgleich einer unerwarteten Nachfrage nach Liquidität. Die Gruppe betreibt überwiegend kurzfristige Geldanlage. Bei der Eurex Clearing AG sind Kundenbarguthaben und Anlagen überwiegend fristenkongruent, während der Clearstream-Teilkonzern Kundengelder für maximal sechs Monate anlegen darf (siehe Erläuterung 34 für einen Überblick über die Fälligkeitenstruktur). Die Eurex Clearing AG kann in begrenztem Umfang Beträge mit Laufzeiten von bis zu einem Monat investieren. Vetraglich vereinbarte Kreditlinien scroll Gesellschaft Kreditlinienzweck Währung Betrag zum 31.12.2010 Mio. Betrag zum 31.12.2009 Mio. Deutsche Börse AG operativ1) - interday € 605,0 605,0 Eurex Clearing AG Geschäftsabwicklung - interday € 670,0 370,0 Geschäftsabwicklung - intraday € 700,0 700,0 Geschäftsabwicklung - interday CHF 200,0 200,0 Clearstream Banking S.A. operativ1) - interday US$ 1.000,0 1.000,0 1) Von der operativen Kreditlinie der Deutsche Börse AG sind 400,0 Mio. € eine Unterlinie aus der operativen Kreditlinie der Clearstream Banking S.A. über 1,0 Mrd. US$. Zur Besicherung der täglichen Wertpapierlieferungen zwischen Euroclear und Clearstream verfügt die Clearstream Banking S.A. über eine von einem internationalen Konsortium gestellte Bankgarantie („Letter of Credit“) zu Gunsten der Euroclear Bank S.A./N.V. Zum 31. Dezember 2010 betrug diese Garantie 3,0 Mrd. US$ (2009: 3,0 Mrd. US$). Die Euroclear Bank S.A./N.V. stellt ebenfalls eine entsprechende Garantie zu Gunsten von der Clearstream Banking S.A. Des Weiteren besteht zur Maximierung der Abwicklungseffizienz ein technischer Überziehungskredit der Eurex Clearing AG bei der Euroclear Bank S.A./N.V. in Höhe von 2,1 Mrd. US$. Das von der Deutsche Börse AG aufgelegte Commercial Paper-Programm bietet flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen. Zum Jahresende waren keine Commercial Paper im Umlauf (2009: 100,0 Mio. €). Die Clearstream Banking S.A. hat ebenfalls ein Commercial Paper-Programm im Umfang von 1,0 Mrd. € aufgelegt, das zur Beschaffung zusätzlicher kurzfristiger Liquidität dient. Zum 31. Dezember 2010 waren Commercial Paper im Nennwert von 202,4 Mio. € emittiert (2009: 180,0 Mio. €). Zum 31. Dezember 2010 stufte Standard & Poor’s das langfristige Kredit-Rating der Deutsche Börse AG wie im Vorjahr mit AA ein. Das Commercial Paper-Programm der Deutsche Börse AG wurde unverändert mit dem bestmöglichen kurzfristigen Rating von A–1+ versehen. Die langfristigen Kredit-Ratings von Fitch und Standard & Poor’s für die Clearstream Banking S.A. wurde jeweils ebenfalls unverändert zum Vorjahr mit AA eingestuft. Wie im Vorjahr wurde das Commercial Paper-Programm der Clearstream Banking S.A. von Fitch mit F1+ und von Standard & Poor’s mit A–1+ eingestuft. 43. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Konzernaufwendungen für langfristig abgeschlossene Verträge belaufen sich in den kommenden Geschäftsjahren für Wartungsverträge sowie für sonstige Verträge auf 149,9 Mio. € (2009: 127,2 Mio. €). Aufteilung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Bis 1 Jahr 79,5 80,9 1 bis 5 Jahre 49,8 37,4 Länger als 5 Jahre 8,7 8,9 Summe 138,0 127,2 Aus Versicherungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2011 Verpflichtungen in Höhe von 5,1 Mio. € (2010: 5,0 Mio. €). Mit der SIX Group AG hat die Deutsche Börse AG eine Investitionsschutzvereinbarung getroffen. Diese verpflichtet die Deutsche Börse AG, im Falle einer Reduzierung des indirekten Anteils der SIX Group AG am Gewinn der Eurex-Gesellschaften einen Ausgleich für die Reduzierung des indirekten Anteils an der International Securities Exchange Holdings, Inc. an die SIX Group AG zu leisten. Im Zusammenhang mit dem Kooperationsvertrag zwischen der SIX Swiss Exchange AG und der Deutsche Börse AG bezüglich der Beteiligung beider Parteien an der Scoach Holding S.A. hat die Deutsche Börse AG bei Beendigung der Kooperation nach Ablauf bzw. Kündigung des Vertrags das Recht und die Verpflichtung, die Holding als alleinige Aktionärin zu behalten. Aus dieser Verpflichtung ergibt sich eine Eventualverpflichtung der Deutsche Börse AG gegenüber der SIX Swiss Exchange AG, die von dieser an der Holding gehaltenen Aktien zu übernehmen, ohne dass eine Fair Value-Ermittlung durchgeführt wird. Darüber hinaus muss die Deutsche Börse AG eine Ausgleichszahlung leisten, sofern die Nettofinanz-verbindlichkeiten und die nicht betriebsnotwendigen Aktiva der dem SIX-Konzern zugerechneten Scoach Schweiz AG und der der Gruppe Deutsche Börse zugerechneten Scoach Europa AG nicht gleich hoch sind. Eurex Zürich AG und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben am 23. Dezember 2010 eine Vereinbarung abgeschlossen, die die Übernahme der bisher von der LBBW gehaltenen Anteile an der European Energy Exchange AG durch die Eurex Zürich AG zum Gegenstand hat. Die Anteile sollen für einen Preis von 7,15 € je Anteil plus einer Prämie von 0,60 € im Fall der Erlangung der Aktienmehrheit durch die Eurex Zürich AG auf diese übergehen. Sofern Eurex alle Anteile der LBBW erwerben würde, läge der maximale Kaufpreis für die Anteile bei 71,3 Mio. €. Gemäß den in der Konsortialvereinbarung festgelegten Vorkaufsrechten ist die LBBW jedoch verpflichtet, ihre Anteile auch anderen Aktionären der European Energy Exchange AG auf einer Pro-rata-Basis anzubieten. Daher wird die Eurex Zürich AG aus diesem Prozess mindestens 10,7 Prozent der Anteile für einen Kaufpreis von 30,7 Mio. € erwerben. Für weitere Informationen siehe Erläuterung 51. 44. Leasingverhältnisse Finanzierungsleasing-Verhältnisse Finanzierungsleasing-Verhältnisse betrafen IT-Hardwarekomponenten, die die Gruppe Deutsche Börse operativ eingesetzt hatte und die nicht untervermietet waren. Mindest-Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Bis 1 Jahr 0 0,6 1 bis 5 Jahre 0 0 Summe 0 0,6 Abzinsung 0 - 0,1 Barwert der Mindest-Leasingzahlungen 0 0,5 Bedingte Zahlungen waren im Rahmen der abgeschlossenen Leasinggeschäfte nicht vorgesehen. Die entsprechenden Vereinbarungen enthielten keinerlei Zahlungsanpassungsklauseln. Operating-Leasingverhältnisse (als Leasingnehmer) Neben den Finanzierungsleasing-Verträgen sind Mietverträge abgeschlossen worden, die von ihrem wirtschaftlichen Inhalt her als Operating-Leasingverhältnisse zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Gebäude sowie IT-Hard- und -Software. Mindest-Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Bis 1 Jahr 75,4 72,1 1 bis 5 Jahre 194,1 190,7 Länger als 5 Jahre 223,7 207,9 Summe 493,2 470,7 Im Berichtsjahr wurden Mindest-Leasingzahlungen in Höhe von 71,1 Mio. € (2009: 79,3 Mio. €) als Aufwand erfasst. Die Operating-Leasingverträge für Gebäude, die zum Teil untervermietet werden, laufen nach einem bis 15 Jahren aus. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Für einige Verträge bestehen Mietverlängerungsoptionen. Erwartete Erträge aus Untermietverträgen scroll 31.12.2010 Mio. € 31.12.2009 Mio. € Bis 1 Jahr 2,1 2,9 1 bis 5 Jahre 0,6 0,9 Summe 2,7 3,8 45. Aktienoptionsprogramm, Aktientantiemeprogramm und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Aktienoptionsprogramm Zum Börsengang am 5. Februar 2001 hatte die Deutsche Börse AG ein virtuelles Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte der Deutsche Börse AG und deren Tochterunternehmen aufgelegt, das letztmalig 2006 angewandt wurde. Für die Ermittlung des Optionswertes gemäß IFRS 2 wurde ein angepasstes Exchange Options-Modell (Spread Option-Modell) angewandt. Für alle im Rahmen des virtuellen Aktienoptionsprogramms gewährten Optionen wird das gleiche Bewertungsmodell angewandt. Der ermittelte Wert spiegelt den Wert für die erhaltenen Dienstleistungen am besten wider. Die fiktiven Optionen haben eine Laufzeit von maximal fünf Jahren und eine Sperrfrist von drei Jahren. Die Ausübung der Optionen ist in jedem Quartal der nachfolgenden zwei Jahre in jeweils 14-tägigen Ausübungsfenstern möglich. Falls Optionen am letztmöglichen Ausübungstag nicht ausgeübt wurden, wird der Inhaber so gestellt, als hätte er ausgeübt. Die Höhe der Barauszahlung ist abhängig von der relativen (dividendenbereinigten) Entwicklung der Aktie der Deutsche Börse AG gegenüber dem STOXX® Europe 600 Technology Index als Referenzindex (1,00 € pro 1 Prozent Outperformance). Bewertungsparameter der Aktienoptionen scroll zum 31.12.2010 zum 31.12.20091) 60-Tage-Durchschnitt der Aktie der Deutsche Börse AG € 49,90 56,71 60-Tage-Durchschnitt des STOXX 600 Europe Technology Punkte 272,78 239,42 Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG2) % 15,42 17,81/47,27 Volatilität des STOXX 600 Europe Technology3) % 9,13 11,49/28,89 Korrelation4) % 58,48 46,37/59,54 1) Vergleichswerte für die Tranchen 2005 und 2006 zum 31. Dezember 2009 2) Für die Tranche 2006 betrug die zugrunde gelegte Volatilität 15,42 Prozent (2009: 47,27 Prozent). 3) Die Volatilität des Index betrug 9,13 Prozent (2009: 28,89 Prozent) für Tranche 2006. 4) Die Korrelation betrug 58,48 Prozent (2009: 59,54 Prozent) für Tranche 2006. Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden und geht von der maximalen Haltedauer aus. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen. Bewertung der Aktienoptionen scroll Anzahl zum 31.12.2010 Stück Anfangswert Aktie € Anfangswert Index Punkte Innerer Wert/Option € Optionswert/ Option € Auszahlungs- verpflichtung Mio. € Rückstellung zum 31.12.2010 Mio. € Tranche 20061) 12.829 41,55 365,27 45,42 45,42 0,6 0,6 Summe 12.829 0,6 0,6 1) Zum 31. Dezember 2010 war die Tranche 2006 ausübungsfähig. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2010 wurden kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 0,6 Mio. € (2009: 4,5 Mio. €) ausgewiesen, von denen keine auf Mitglieder des Vorstands (2009: keine) und keine auf Mitglieder des Aufsichtsrats (2009: keine) entfielen. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Outperformance entstand im Berichtsjahr ein Ertrag in Höhe von 0,5 Mio. € (2009: 2,6 Mio. €). Entwicklung der Anzahl der zugeteilten Aktienoptionen scroll Stand zum 31.12.2009 Zugeteilte Optionen Ausgeübte Optionen Verwirkte Optionen Stand zum 31.12.2010 An leitende Angestellte 52.594 0 39.765 0 12.829 Summe zugeteilte Aktienoptionen 52.594 0 39.765 0 12.829 Der durchschnittliche Ausübungspreis betrug im Berichtsjahr 85,35 € (2009: 75,47 €) für die 39.765 (2009: 353.758) ausgezahlten Aktienoptionen. Aktientantiemeprogramm (ATP) Als Komponente mit längerfristiger Anreizwirkung hatte die Gesellschaft im Jahr 2007 für die Mitglieder des Vorstands und für leitende Angestellte ein Aktientantiemeprogramm eingeführt und damit das virtuelle Aktienoptionsprogramm der vergangenen Jahre abgelöst. Im Berichtsjahr legte die Gesellschaft eine weitere Tranche des ATP-Programms auf. Ferner wurde gemäß dem Beschluss des Compensation Committee der ISE auch für die US-amerikanische Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. das ATP-Programm im Jahr 2007 eingeführt. Um am ATP-Programm teilzunehmen, muss ein Berechtigter einen Bonus erdient haben. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte für leitende Angestellte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten ATP-Bonusbetrag für das Geschäftsjahr und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis der Gesellschaft (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Weder der umgerechnete ATP-Bonus noch die Aktienbezugsrechte werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen üblicherweise zwei Jahre nach ihrer Gewährung (so genannte Wartezeit). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Die aus dem ATP resultierenden Ansprüche der Berechtigten werden am ersten Börsenhandelstag, der auf den letzten Tag der Wartezeit folgt, ermittelt. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenkurs (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert. Für die ATP-Tranchen 2008 und 2009 werden die Aktienbezugsrechte sowohl für die leitenden Angestellten als auch für den Vorstand nach dem eben beschriebenen Verfahren ermittelt; lediglich für die im Geschäftsjahr 2010 neu aufgelegte ATP-Tranche 2010 wird für die Ermittlung der Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand rückwirkend seit dem 1. Januar 2010 ein abweichendes Verfahren angewandt, das im Folgenden erläutert wird. Um die Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand im Rahmen der ATP-Tranche 2010 zu ermitteln, legt der Aufsichtsrat zu Beginn jedes Geschäftsjahres den 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme für jedes Vorstandsmitglied als Eurobetrag fest. Aus dem vom Aufsichtsrat zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres festgelegten 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme ergibt sich für jedes Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl virtueller Aktien aus der Division des Aktientantieme-Zielwertes durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra-Schlusskurs) der Deutsche Börse AG der letzten zwei Kalendermonate vor dem Monat, in dem der Aufsichtsrat den Beschluss über den Aktientantieme-Zielwert trifft. Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach einem PerformanceZeitraum von drei Jahren. Dabei wird das Jahr, in dem der 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme festgelegt wird, als erstes Performance-Jahr gewertet. Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme für den Vorstand bemisst sich nach der Entwicklung von zwei Erfolgsparametern während des Performance-Zeitraums: zum einen der relativen Entwicklung des Total Shareholder Return der Aktie der Deutsche Börse AG im Vergleich zum Total Shareholder Return des STOXX Europe 600 Financials Index als Peer Group und zum anderen der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG. Dieser wird zur Ermittlung der Aktientantieme mit der Anzahl der virtuellen Aktien am Ende der Performance-Periode multipliziert. Der für die Ermittlung der Barzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder aus der Aktientantieme relevante Aktienkurs ergibt sich als Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG (Xetra-Schlusskurs) der letzten beiden vollen Kalender-monate vor Ablauf des Performance-Zeitraums. Die Gesellschaft hat für die Aktientantieme der leitenden Angestellten aus den Tranchen 2008 bis 2010 sowie für die Aktientantieme des Vorstands aus den Tranchen 2008 und 2009 generell ein Wahlrecht, ob sie den Anspruch eines Berechtigten in Aktien oder bar erfüllt; für die im Jahr 2011 fälligen Ansprüche aus der Tranche 2008 hat die Gesellschaft im Berichtsjahr die Erfüllung in bar beschlossen. Für die Aktientantieme des Vorstands aus der neu aufgelegten ATP-Tranche 2010 sowie für alle künftig für den Vorstand aufgelegten Aktientantiemen besteht die Verpflichtung zu einer Erfüllung der Ansprüche in bar. Für die Ermittlung des Fair Value der Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell). Bewertungsparameter der ATP-Aktienbezugsrechte scroll Tranche 2010 Tranche 2009 Tranche 2008 Laufzeit bis 31.01.2013 31.01.2012 31.01.2011 Risikoloser Zins % 0,87 0,56 0,45 Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 37,36 25,96 15,42 Dividendenrendite % 4,92 4,46 4,05 Ausübungspreis € 0 0 0 Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen. Bewertung der ATP-Aktienbezugsrechte scroll Anzahl zum 31.12.20101) Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2010 € Innerer Wert/ Bezugsrecht2) € Beizulegender Zeitwert/ Bezugsrecht2) € Erfüllungs- verpflichtung2) Mio. € Rückstellung zum 31.12.2010 Mio. € Tranche 2008 409.781 51,80 51,80 51,62 21,2 20,6 Tranche 2009 175.767 51,80 51,80 49,40 8,7 5,5 Tranche 2010 199.2373) 51,80 51,80 46,86 9,3 2,9 Summe 784.785 39,2 29,0 1) Am 31. Dezember 2010 gab es keine ausübungsfähigen ATP-Aktienbezugsrechte. 2) Zum Bilanzstichtag 3) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2010 erst im Geschäftsjahr 2011 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern. Im Berichtsjahr war erstmals eine Ausübung der Aktienbezugsrechte des Aktientantiemeprogramms möglich. Der durchschnittliche Ausübungspreis für die Tranche 2007 betrug 48,74 €. Für die ATP-Tranchen 2008 bis 2010 wurden im Berichtsjahr im Rahmen von Abfindungen ATP-Stücke an ausgeschiedene Mitarbeiter ausgezahlt. Der durchschnittliche Ausübungspreis betrug 52,95 € für die Tranche 2008, 51,96 € für die Tranche 2009 und 48,65 € für die Tranche 2010. Der Rückstellungsbetrag für das Aktientantiemeprogramm ergibt sich aus der Bewertung der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem Fair Value des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag und dessen ratierlicher Erfassung über den Erdienungszeitraum. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 wurden Rückstellungen in Höhe von 29,0 Mio. € ausgewiesen (31. Dezember 2009: 24,9 Mio. €). Davon sind 8,4 Mio. € langfristig; 5,8 Mio. € entfielen auf Mitglieder des Vorstands (2009: 4,9 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 10,6 Mio. € (2009: 16,1 Mio. €). Davon entfiel auf zum Bilanzstichtag aktive Mitglieder des Vorstands ein Aufwand von 2,7 Mio. € (2009: Aufwand von 3,1 Mio. € sowie Ertrag von 1,4 Mio. €, der aus der im Jahr 2009 getroffenen Entscheidung für den Barausgleich resultierte und in die Gewinnrücklagen eingestellt wurde). Zur Anzahl der Aktienbezugsrechte, die Vorstandsmitgliedern zugeteilt wird, siehe auch den Vergütungsbericht im Kapitel „Corporate Governance-Bericht“ dieses Geschäftsberichts. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ATP-Aktienbezugsrechte scroll Stand zum 31.12.2009 Abgänge Tranche 2008 Zugänge Tranche 2009 Zugänge Tranche 2010 Ausgeübte Bezugsrechte Verwirkte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2010 An Vorstandsmitglieder 138.113 0 4.133 66.264 - 31.087 0 177.423 An leitende Angestellte 581.550 - 15.127 8.301 132.973 - 100.335 0 607.362 Summe 719.663 - 15.127 12.434 199.2371) - 131.422 0 784.785 1) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2010 erst im Geschäftsjahr 2011 gewährt werden, kann sich die für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP) Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse, die nicht dem Vorstand und den oberen Führungsebenen angehören, hatten in der Vergangenheit im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms die Möglichkeit, Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Abschlag auf den Ausgabepreis von 30 bzw. 40 Prozent zu zeichnen. Dieser Nachlass ist von der Leistungsbeurteilung und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der betreffenden Mitarbeiter abhängig. Im Rahmen der GSP-Tranche für das Jahr 2009 konnten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter bis zu 200 Aktien der Gesellschaft erwerben. Die erworbenen Aktien müssen mindestens zwei Jahre gehalten werden. Im laufenden Geschäftsjahr hat die Gesellschaft nach dem Beschluss der Hauptversammlung am 27. Mai 2010 keine weitere Tranche für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgelegt. In den Jahren 2004 bis 2006 erhielten GSP-Teilnehmer für jede erworbene GSP-Aktie zusätzlich eine Aktienoption, die sie nach zwei Jahren mit einem festen Aufschlag auf den Ausgabepreis ausüben konnten. Der Ausübungspreis für diese Optionen setzt sich zusammen aus dem Basispreis, der dem durchschnittlichen volumengewichteten Kurs der Aktie in den Schlussauktionen im Xetra-Handel der letzten zehn Handelstage vor dem Datum der Zuteilung der Aktienoptionen entspricht, mindestens jedoch dem Schlusskurs am Tag der Zuteilung der Aktienoptionen, und einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Basispreis. Die Optionen konnten während der ersten beiden Jahre nicht ausgeübt werden und verfallen ohne Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie nicht innerhalb von sechs Jahren ausgeübt werden. Die Optionen der Tranche 2004 sind im Berichtsjahr ausgelaufen. Jede einzelne Option berechtigt den Inhaber – nach der 2007 durchgeführten Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln – zum Bezug von zwei Deutsche Börse-Aktien, sofern die Deutsche Börse AG nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch macht, den Anspruch in bar auszugleichen. Infolge der im Berichtsjahr getroffenen Entscheidung, alle GSP-Tranchen in bar auszugleichen, wurde ein Gesamtbetrag in Höhe von 1,8 Mio. € für die Anzahl der Optionen aller Tranchen gemäß IFRS 2 in die Rückstellungen umgegliedert. Da der Erdienungszeitraum für alle Tranchen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms bereits erfüllt ist, ergibt sich der Rückstellungsbetrag aus der Bewertung der Anzahl der Optionen mit dem vollen Fair Value des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag, der dem inneren Wert der Option entspricht. Der Fair Value für die GSP-Tranche 2005 betrug 11,60 € zum 31. Dezember 2010; die GSP-Tranche 2006 wurde zum 31. Dezember 2010 mit einem Fair Value von 0 € bewertet, da der Ausübungspreis der Option über dem Schlussauktionspreis der Deutsche Börse Aktie lag. Die Differenz zwischen dem Fair Value des Aktienpreises zum Gewährungsstichtag und dem Fair Value des Aktienpreises zum Zeitpunkt des Entstehens der Verpflichtung zum Barausgleich wurde für die Tranchen aus denen sich eine Auflösung ergab, erfolgsneutral in die Gewinnrücklagen eingestellt und für die Tranchen, aus denen sich eine Zuführung ergab, im Personalaufwand ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurde für alle GSP-Optionen ein Aufwand von insgesamt 1,0 Mio. € (2009: Nettoertrag von 0,2 Mio. €) im Personalaufwand ausgewiesen. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten GSP-Optionen scroll Stand zum 31.12.2009 Ausgeübte Optionen Verwirkte Optionen Stand zum 31.12.2010 Tranche 2004 13.872 12.972 900 0 Tranche 2005 33.365 1.555 200 31.610 Tranche 2006 50.792 0 1.280 49.512 Summe1) 98.029 14.527 2.380 81.122 1) Ausübungsfähig zum 31. Dezember 2010: insgesamt 81.122 Optionen aus den Tranchen 2005 und 2006 (2009: 98.029 aus den Tranchen 2004 bis 2006) Der durchschnittliche gewichtete Aktienkurs für die ausgeübten Optionen betrug im Berichtsjahr 49,87 € (2009: 53,58 €). ISE Group Share Plan Als Vergütungskomponente mit längerfristiger Anreizwirkung legte das Unternehmen in der Vergangenheit auch für Mitarbeiter des US-amerikanischen Teilkonzerns ISE jährlich eine neue Tranche des Group Share Plan auf. Die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter hatten im Rahmen dieser neu aufgelegten Tranchen des ISE Group Share Plan die Möglichkeit, eine auf Basis ihres erdienten Bonus zuzüglich einer persönlichen Zuzahlung ermittelte Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG zu erwerben. Die Zahlung des um 90 Prozent ermäßigten Kaufpreises der Aktie erfolgte aus dem gewährten GSP-Bonus und einer Zuzahlung durch den Berechtigten. Für die Aktienbezugsrechte der Tranchen 2008 und 2009 ist eine Wartezeit von drei Jahren vereinbart. Weder der GSP-Bonus noch die GSP-Aktienanzahl werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen nach zwei Jahren für die Tranchen 2008 und 2009, ab dem Zeitpunkt ihrer Gewährung. Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Im Geschäftsjahr 2010 hat die Gesellschaft keine weitere Tranche für den ISE Group Share Plan auf-gelegt. Die Leistung im Rahmen des Group Share Plan erfolgt in Form einer Aktienzuteilung spätestens 45 Tage nach Ablauf der Wartezeit. Die Aktien werden jeweils am Markt gekauft. Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem reduzierten Zeichnungspreis wird im Personalaufwand ausgewiesen. Für die Ermittlung des Fair Value der GSP-Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell). Bewertungsparameter der ISE GSP-Aktienbezugsrechte scroll Tranche 2008 Tranche 2009 Laufzeit bis 31.01.2011 31.01.2012 Risikoloser Zins % 1,37 0,93 Volatilität der Aktie der Deutsche Börse AG % 56,83 56,15 Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2010 € 51,80 51,80 Dividendenrendite % 5,48 4,99 Ausübungspreis € 0 0 Beizulegender Zeitwert € 34,62 42,12 Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen. Bewertung der ISE GSP-Aktienbezugsrechte scroll Unterstellte Anzahl zum 31.12.20101) Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2010 € Innerer Wert/ Bezugsrecht2) € Beizulegender Zeitwert/ Bezugsrecht2) € Erfüllungs- verpflichtung3) Mio. € Rücklagen zum 31.12.2010 Mio. € Tranche 2008 100.482 51,80 38,35 34,62 3,1 3,0 Tranche 2009 74.101 51,80 46,25 42,12 2,8 1,6 Summe 174.583 5,9 4,6 1) Am 31. Dezember 2010 gab es keine ausübungsfähigen ISE GSP-Aktienbezugsrechte. 2) Zum Gewährungsstichtag 3) Zum Endfälligkeitstermin Gemäß IFRS 2 wird der Gesamtbetrag für die Anzahl der ISE GSP-Aktienbezugsrechte mit dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungsstichtag bzw. zum Bilanzstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von drei Jahren erfolgswirksam erfasst. Dabei wird das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 wurden Rücklagen in Höhe von 4,6 Mio. € ausgewiesen (2009: 4,1 Mio. €). Davon sind 1,6 Mio. € langfristig (2009: 2,9 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Anzahl der ISE GSP-Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 1,9 Mio. € (2009: 3,5 Mio. €) und entfiel in voller Höhe auf aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ISE GSP-Aktienbezugsrechte scroll Stand zum 31.12.2009 Zugänge Ausgeübte Bezugsrechte Verwirkte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2010 Tranche 2007 19.727 0 19.727 0 0 Tranche 2008 110.963 0 0 10.481 100.482 Tranche 2009 52.633 29.132 0 7.664 74.101 Summe 183.323 29.132 19.727 18.145 174.583 Der Aktienkurs der im Berichtsjahr ausgeübten 19.727 Bezugsrechte der Tranche 2007 betrug 48,95 €. 46. Organe Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft sind in den Kapiteln „Vorstand“ und „Aufsichtsrat“ dieses Geschäftsberichts aufgeführt. 47. Corporate Governance Am 10. Dezember 2010 haben Vorstand und Aufsichtsrat die neueste Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht (siehe Kapitel „Erklärung zur Unternehmensführung“ dieses Geschäftsberichts). 48. Beziehungen zu nahe stehenden Personen Nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 sind die Organmitglieder der Deutsche Börse AG, assoziierte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden. Die Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind im Kapitel „Corporate Governance-Bericht“ und dort im Vergütungsbericht individualisiert ausgewiesen. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts. Vorstand 2010 betrug die fixe und variable Vergütung für die Mitglieder des Vorstands einschließlich im Geschäftsjahr gewährter Sachbezüge insgesamt 15,2 Mio. € (2009: 9,4 Mio. €). 2010 fielen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung keine Aufwendungen für einmalige Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsverhältnisses an (2009: 5,8 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern belief sich am 31. Dezember 2010 auf 26,2 Mio. € (31. Dezember 2009: 19,3 Mio. €). Es wurden Aufwendungen in Höhe von 2,5 Mio. € (2009: 1,4 Mio. €) als Zuführung zu den Pensionsrückstellungen berücksichtigt. Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen Für ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen beliefen sich die Bezüge 2010 auf 1,3 Mio. € (2009: 1,3 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen belief sich am 31. Dezember 2010 auf 32,6 Mio. € (31. Dezember 2009: 28,7 Mio. €). Aufsichtsrat Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 1,8 Mio. € (2009: 1,9 Mio. €) erhalten. Sonstige wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen Die beiden folgenden Tabellen zeigen die sonstigen wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen. Alle Geschäfte kamen zu marktgerechten Preisen zustande. Wesentliche Beziehungen zu assoziierten Unternehmen scroll Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Darlehen von der Scoach Holding S.A. an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings 0 k.A.1) - 3,4 0 Dienstleistungen der Deutsche Börse AG für die Scoach Europa AG 6,1 k.A.1) 2,8 - 5,5 Darlehen der Deutsche Börse AG an die Indexium AG 0 0 1,0 0 Betrieb der Handels- und Clearingsoftware für die European Energy Exchange AG und verbundene Unternehmen durch die Deutsche Börse Systems AG 10,3 11,6 1,7 2,1 IT-Dienstleistungen und Infrastruktur durch die International Securities Exchange, LLC für die Direct Edge Holdings, LLC 2,7 5,1 0 0 Entwicklung und Betrieb des Systems Link Up Converter durch die Clearstream Services S.A. für die Link-Up Capital Markets, S.L. 2,5 6,5 0,9 0,5 Geldmarktgeschäfte der European Commodity Clearing AG mit der Clearstream Banking S.A. und hierfür gezahlte Zinsen2) - 0,4 - 1,0 - 0,1 - 197,9 Lizenzentgelte von der Eurex Frankfurt AG an die STOXX Ltd. k.A.3) - 20,5 k.A.3) 0 Bereitstellung von Kursdaten der STOXX Ltd. für die Deutsche Börse AG k.A.3) - 3,9 k.A.3) 0 Administrative Dienstleistungen sowie Dienstleistungen im Rahmen der Indexberechung der Deutsche Börse AG für die STOXX Ltd. k.A.3) 0,6 k.A.3) 0 Sonstige Beziehungen zu assoziierten Unternehmen - - - 0,4 1,5 Summe 2,5 - 199,3 1) Die Scoach Holding AG und die Scoach Europa AG wurden mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 entkonsolidiert und als assoziierte Unternehmen eingestuft. Folglich werden in der Spalte „Betrag der Geschäftsvorfälle“ für 2009 keine Werte gezeigt. 2) Die European Commodity Clearing AG ist eine Tochtergesellschaft der European Energy Exchange AG, die als assoziiert eingestuft ist. 3) Die STOXX Ltd. wurde mit Wirkung zum 29. Dezember 2009 voll in den Konsolidierungskreis einbezogen. Folglich werden in den Spalten „Betrag der Geschäftsvorfälle“ und „Ausstehende Salden“ jeweils für 2010 keine Werte gezeigt. Wesentliche Beziehungen zu sonstigen nahe stehenden Unternehmen scroll Betrag der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden 2010 Mio. € 2009 Mio. € 2010 Mio. € 2009 Mio. € Büro- und administrative Dienstleistungen der Eurex Zürich AG für die SIX Swiss Exchange AG 22,5 27,0 5,1 3,5 Im Rahmen der Akquisition bereitgestelltes Darlehen der SIX Group AG für die STOXX Ltd. und hierfür angefallene Zinsen - 0,5 k.A.1) - 11,2 - 15,2 Büro- und administrative Dienstleistungen von der SIX Group AG für die STOXX Ltd. - 4,5 k.A.1) - 1,4 0 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Zürich AG - 8,1 - 7,4 - 1,2 - 0,8 Betrieb und Entwicklung von Eurex-Software durch die Deutsche Börse Systems AG für die SIX Swiss Exchange AG 17,5 15,4 2,8 1,5 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Frankfurt AG - 5,8 - 6,7 - 0,1 - 0,8 Erlösweiterleitung der Eurex-Entgelte von der Eurex Zürich AG an die SIX Swiss Exchange AG k.A. k.A. - 15,2 - 12,0 Betrieb und Entwicklung von Xontro durch die Deutsche Börse Systems AG für die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH 15,7 16,6 1,6 1,6 Betrieb des Parketthandelssystems durch die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Deutsche Börse AG - 8,8 - 8,7 - 0,9 - 0,9 Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Scoach Schweiz AG k.A.2) - 9,0 k.A.2) 0 Betrieb des Parketthandelssystems durch die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Scoach Europa AG k.A.2) - 1,7 k.A.2) 0 Sonstige Beziehungen zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - - 0,1 0,2 Summe - 20,4 - 22,9 1) Die STOXX Ltd. wurde mit Wirkung zum 29. Dezember 2009 voll in den Konsolidierungskreis einbezogen. Folglich werden in der Spalte „Betrag der Geschäfts- vorfälle“ für 2009 keine Werte gezeigt 2) Die Scoach Schweiz AG und die Scoach Europa AG wurden mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 entkonsolidiert und als assoziierte Unternehmen eingestuft. Folglich werden in den Spalten „Betrag der Geschäftsvorfälle“ und „Ausstehende Salden“ jeweils für 2010 keine Werte gezeigt. 49. Anteilseigner Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, Deutschland, hatte am 30. September 2008 eine Erklärung gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) veröffentlicht, nach der ihr Anteil an eigenen Aktien an der Deutsche Börse AG am 26. September 2008 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte überschritten hatte und an diesem Tag 3,05 Prozent (5.950.653 Stimmrechte) betragen hatte. Franklin Mutual Advisers, LLC, Short Hill, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 25. Juni 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,01 Prozent (5.871.225 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Franklin Mutual Advisers, LLC nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc., Boston, USA, Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC, Wellesley Hills, USA, Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc., Wellesley Hills, USA, und Sun Life Assurance Company of Canada – U.S. Operations Holdings, Inc., Wellesley Hills, USA, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,07 Prozent (5.990.617 Stimmrechte) betrage. Die Stimmrechte der in diesem Absatz genannten Gesellschaften werden allen Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Sun Life Global Investment Inc., Toronto, Canada, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,34 Prozent (6.518.717 Stimmrechte) betrage. 3,07 Prozent der Stimmrechte (5.990.617 Stimmrechte) werden Sun Life Global Investment Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG und 0,27 Prozent der Stimmrechte (528.100 Stimmrechte) werden Sun Life Global Investment Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. Sun Life Financial Inc., Toronto, Canada, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. September 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,34 Prozent (6.518.717 Stimmrechte) betrage. 3,07 Prozent der Stimmrechte (5.990.617 Stimmrechte) werden Sun Life Financial Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG und 0,27 Prozent der Stimmrechte (528.100 Stimmrechte) werden Sun Life Financial Inc. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. Massachusetts Financial Services Company (MFS), Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. Septem- ber 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 3,07 Prozent (5.990.617 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Massachusetts Financial Services Company (MFS) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. BlackRock Investment Management (UK) Limited, London, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von BlackRock Advisors Holdings, Inc., New York, USA, an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten habe und an diesem Tag 3,35 Prozent (6.526.163 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden BlackRock Advisors Holdings, Inc., nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Fidelity Investment Trust, Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 7. Mai 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 2,87 Prozent (5.588.129 Stimmrechte) betrage. Zuvor hatte Fidelity Investment Trust, Boston, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 29. April 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 3,0008 Prozent (5.851.729 Stimmrechte) betragen hatte. BlackRock Group Limited, London, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 13. Mai 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 2,48 Prozent (4.840.213 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden BlackRock Group Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte BlackRock Group Limited, London, Großbritannien, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 6. Mai 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 3,73 Prozent (7.268.984 Stimmrechte) betragen hatte. BlackRock Financial Management, Inc., New York, USA, und BlackRock Holdco 2, Inc, Delaware, USA, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 13. Mai 2010 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 4,83 Prozent (9.410.599 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden den beiden Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatten BlackRock Financial Management, Inc., New York, USA, und BlackRock Holdco 2, Inc, Delaware, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 6. Mai 2010 die Schwelle von 5 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 6,06 Prozent (11.824.316 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte waren den beiden Gesellschaften an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet worden. BlackRock, Inc., New York, USA hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 18. Februar 2011 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 4,99 Prozent (9.724.997 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden der Gesellschaft nach § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte BlackRock, Inc., New York, USA der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 2. Februar 2011 die Schwelle von 5 Pro-zent überschritten hatte und an diesem Tag 5,02 Prozent (9.785.949 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte waren der Gesellschaft an diesem Tag nach § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet worden. BlackRock International Holdings Inc., New York, USA, und BR Jersey International Holdings L.P., St Helier, Jersey, Großbritannien, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 13. Mai 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag jeweils 2,90 Prozent (5.648.476 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden den beiden Gesellschaften nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatten BlackRock International Holdings Inc., New York, USA, und BR Jersey International Holdings L.P., St Helier, Jersey, Großbritannien, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. Dezember 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag jeweils 3,27 Prozent (6.381.063 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte waren den beiden Gesellschaften an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet worden. Die Fidelity Management & Research Company, Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 17. Mai 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 2,97 Prozent (5.792.105 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden Fidelity Management & Research Company nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte die Fidelity Management & Research Company, Boston, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 14. August 2009 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und 3,11 Prozent (6.070.149 Stimmrechte) betragen hatte. Die FIL Investments International, Hildenborough, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 18. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 2,95 Prozent (5.762.011 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden der FIL Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte die FIL Investments International, Hildenborough, Großbritannien, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 4. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und 3,11 Prozent (6.058.880 Stimmrechte) be-tragen hatte. FIL Limited, Hamilton, Bermuda, und FIL Investment Management Limited, Hildenborough, Großbritannien, haben der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 18. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag jeweils 2,95 Prozent (5.762.011 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden der FIL Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG und der FIL Investment Management Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG in Verbindung mit § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatten FIL Limited, Hamilton, Bermuda, und FIL Investment Management Limited, Hildenborough, Großbritannien, der Deutsche Börse AG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 4. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und jeweils 3,11 Prozent (6.058.880 Stimmrechte) betragen hatte. Die FIL Holdings Limited, Hildenborough, Großbritannien, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 18. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 2,95 Prozent (5.762.011 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden FIL Holdings Limited nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte die FIL Holdings Limited, Hildenborough, Großbritannien, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 4. Juni 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und 3,11 Prozent (6.058.880 Stimmrechte) betragen hatte. Capital Research and Management Company, Los Angeles, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 16. August 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und an diesem Tag 2,94 Prozent (5.734.478 Stimmrechte) betrage. Zuvor hatte Capital Research and Management Company, Los Angeles, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. Januar 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und an diesem Tag 3,03 Prozent (5.915.000 Stimmrechte) betragen hatte. Alle Stimmrechte werden der Gesellschaft nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. Die FMR LLC, Boston, USA, hat der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 1. Oktober 2010 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten habe und der Anteil der Stimmrechte an diesem Tag 2,92 Prozent (5.703.685 Stimmrechte) betrage. Alle Stimmrechte werden FMR LLC (Fidelity Management & Research) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zugerechnet. Zuvor hatte die FMR LLC, Boston, USA, der Deutsche Börse AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Deutsche Börse AG am 8. Juli 2010 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hatte und 3,03 Prozent (5.908.305 Stimmrechte) betragen hatte. 50. Mitarbeiter Mitarbeiter scroll 2010 2009 Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 3.539 3.549 Am Bilanzstichtag beschäftigt 3.490 3.600 Von den im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmern gehörten 9 (2009: 9) zu den Managing Directors (ohne Vorstand), 422 (2009: 437) zählten zu den sonstigen leitenden Angestellten und 3.108 (2009: 3.103) zu den Mitarbeitern. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.300 (2009: 3.333). Hierzu wird im Übrigen auf den Abschnitt „Mitarbeiter“ im Konzernlagebericht verwiesen. 51. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Deutsche Börse AG und NYSE Euronext haben am 15. Februar 2011 nach Zustimmung ihrer jeweiligen Aufsichtsgremien bekannt gegeben, dass sie eine Vereinbarung über einen Unternehmenszusammenschluss unterzeichnet haben. Das neue Unternehmen wird globaler Marktführer im Derivatehandel und Risikomanagement sowie der größte Börsenplatz für Aktienplatzierungen und Aktienhandel sein. Das Unternehmen wird zwei Hauptstandorte haben, in der Nähe von Frankfurt am Main und in New York. Im Rahmen der Transaktion werden NYSE Euronext und Deutsche Börse AG unter dem Dach einer neu gegründeten niederländischen Holding zusammengeführt, die an den Börsen in Frankfurt, New York und Paris gelistet sein soll. Auf Seiten von NYSE Euronext erfolgt dies über eine Fusion von NYSE Euronext mit einer US-Tochter der neuen Holding. Jede NYSE Euronext-Aktie wird in 0,47 Aktien der neuen Holding getauscht werden. Auf Seiten der Deutsche Börse AG wird die neue Holding den Aktionären der Deutsche Börse AG ein öffentliches Übernahmeangebot für den Umtausch von deren Aktien in eine gleiche Anzahl neu auszugebender Aktien der Holding unterbreiten. Nach Abschluss der Transaktion werden die früheren Aktionäre der Deutsche Börse AG einen Anteil von 60 Prozent und die früheren Aktionäre der NYSE Euronext einen Anteil von 40 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, auf voll verwässerter Basis und unter der Voraussetzung, dass alle Aktien der Deutsche Börse AG umgetauscht werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Mehrheit der Aktionäre der NYSE Euronext sowie einer Annahme des Übernahmeangebots durch die Aktionäre der Deutsche Börse AG mit einer Quote von 75 Prozent. Außerdem müssen die zuständigen Kartell- und Finanzbehörden, Börsenaufsichten und weitere Regulatoren in den USA und Europa zustimmen sowie weitere marktübliche Bedingungen eingehalten werden. Ein Abschluss der Transaktion wird für Ende des Jahres 2011 erwartet. Am 23. Februar 2011 gab die Gruppe Deutsche Börse bekannt, dass die Eurex Zürich AG, Zürich, Schweiz, neuer Mehrheitsaktionär der European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, Deutschland, wird. Nach einer im Dezember 2010 geschlossenen Vereinbarung zwischen der Eurex Zürich AG und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) über die Übernahme des kompletten LBBW-Anteils in Höhe von 22,96 Prozent hatte die LBBW die Anteile gemäß vertraglich vereinbartem Andienungsrecht auf einer Pro-Rata-Basis auch den anderen EEX-Aktionären angeboten. Nach Abschluss der ersten Runde des Andienungsverfahrens hatten 31 von 40 EEX-Aktionären ihren Verzicht auf einen entsprechenden anteiligen Erwerb erklärt. Die derzeitige EEX-Beteiligung der Eurex Zürich AG wird von 35,2 Prozent auf über 50 Prozent steigen. Der genaue Anteil kann erst nach Ablauf der zweiten Runde des Andienungsverfahrens bestimmt werden. Mit der Erlangung der Aktienmehrheit durch die Eurex Zürich AG steht auch der endgültige Preis für die zu erwerbenden Anteile fest: Der Preis von 7,75 € je erworbener Aktie setzt sich aus einem Basisanteil von 7,15 € und einer Prämie von 0,60 € für das Erreichen der Aktienmehrheit zusammen. Die Zustimmungen zur Transaktion durch den Aufsichtsrat der EEX sowie durch weitere regulatorische Gremien stehen noch aus. Die Zustimmung der Gremien der LBBW sowie der sächsischen Börsenaufsicht und des deutschen Bundeskartellamts liegen vor. 52. Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat den Konzernabschluss am 3. März 2011 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid) Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Frankfurt am Main, 03. März 2011 Deutsche Börse AG Reto Francioni Andreas Preuß Frank Gerstenschläger Michael Kuhn Gregor Pottmeyer Jeffrey Tessler Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Darstellung des Gesamtertrags und -aufwands, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Frankfurt am Main, 04. März 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Becker, Wirtschaftsprüfer Bors, Wirtschaftsprüfer Jahresabschluss der Deutsche Börse AG – Kurzfassung Es folgt eine Zusammenfassung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches vorbereiteten Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG. Gemäß § 328 Abs. 2 HGB handelt es sich dabei nicht um eine der gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung. Eine Kopie des vollständigen Abschlusses kann bei der Deutsche Börse AG, Investor Relations, 60485 Frankfurt am Main, bestellt werden. Eine pdf-Version finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com/hv in der Rubrik Hauptversammlung bei den „Unterlagen zur Hauptversammlung 2011“. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Umsatzerlöse 1.056,6 975,8 Sonstige betriebliche Erträge 597,4 196,5 Gesamtkosten - 683,9 - 643,4 Erträge aus Beteiligungen 211,7 233,1 Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 115,0 0 Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 - 0,2 Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens - 784,7 - 80,9 Finanzergebnis - 103,6 - 68,8 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 408,5 612,1 Steuern - 117,8 - 159,0 Außerordentliche Erträge 0,1 0 Außerordentliche Aufwendungen - 12,0 0 Außerordentliches Ergebnis - 11,9 0 Jahresüberschuss 278,8 453,1 Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 - 53,1 Entnahme aus den Gewinnrücklagen 121,2 0 Bilanzgewinn 400,0 400,0 Bilanz zum 31. Dezember Aktiva scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Anlagevermögen 3.426,2 3.758,0 Umlaufvermögen 827,9 586,0 Summe Aktiva 4.254,1 4.344,0 Passiva 2010 Mio. € 2009 Mio. € Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 186,0 185,9 (davon Nennbetrag der zur Einziehung erworbenen Aktien: – 9,1 Mio. €; i.Vj.: – 9,2 Mio. €) Kapitalrücklage 1.284,3 1.284,3 Andere Gewinnrücklagen 202,7 315,6 Bilanzgewinn 400,0 400,0 2.073,0 2.185,8 Rückstellungen 283,4 268,8 Verbindlichkeiten 1.897,7 1.889,4 2.181,1 2.158,2 Summe Passiva 4.254,1 4.344,0 Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand schlägt vor, den im Jahresabschluss der Deutsche Börse AG ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 400,0 Mio. € (2009: 400,0 Mio. €) wie folgt zu verwenden: Gewinnverwendungsvorschlag scroll 2010 Mio. € 2009 Mio. € Ausschüttung einer Dividende von 2,10 €je Stückaktie bei 186.043.003 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2010 aus dem Ergebnis des Jahres 2009: 2,10 €) 390,7 390,5 Einstellung in Gewinnrücklagen 9,3 9,5 Bilanzgewinn 400,0 400,0 Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien (mit und ohne anschließende Einziehung der erworbenen Aktien) oder durch die Veräußerung eigener Aktien die Zahl der dividendenberechtigten Aktien vermindern oder erhöhen. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 2,10 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss --bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Darstellung des Gesamtertrags und -aufwands, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung und Konzernanhang-- sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Frankfurt am Main, 04. März 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Becker, Wirtschaftsprüfer Bors, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens befasst und dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder den Geschäftsordnungen geboten war, hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst. Der Aufsichtsrat hat insgesamt acht Sitzungen abgehalten, davon drei außerordentliche. Zusätzlich hat der Aufsichtsrat zwei Strategieworkshops durchgeführt. In seinen Sitzungen wurde er vom Vorstand ausführlich, zeitnah, schriftlich und mündlich sowie den gesetzlichen Vorgaben entsprechend über den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements) sowie über die Strategie und Planung des Unternehmens unterrichtet. Sämtliche für das Unternehmen bedeutende Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte des Vorstands im Plenum und in den Aufsichtsratsausschüssen ausführlich erörtert. Durch die dichte zeitliche Frequenz sowohl der Plenums- als auch der Ausschusssitzungen fand ein intensiver Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt. Auch in der Zeit zwischen den Sitzungen wurden Einzelfragen in schriftlicher Form vom Vorstand berichtet und in Gesprächen erörtert. Der Vorstandsvorsitzende hat den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber hinaus fortlaufend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen sowie langfristige Perspektiven und Überlegungen zu möglicherweise sich anbahnenden Entwicklungen informiert und mit ihm erörtert. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Jahr 2010 an mindestens der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen teilgenommen. Die durchschnittliche Teilnahmequote lag bei 90 Prozent. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle zustimmungspflichtigen Maßnahmen korrekt vorgelegt und der Aufsichtsrat hat diesen Maßnahmen zugestimmt. Auch im Übrigen hat sich der Aufsichtsrat von der Rechtmäßigkeit des Handelns des Vorstands überzeugt. Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit In den Aufsichtsratssitzungen hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des CEO-Reports sowie von den für die einzelnen Geschäftsbereiche zuständigen Vorstandsmitgliedern kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen und Initiativen informieren lassen. Dabei wurden sowohl für das Unternehmen relevante Projekte als auch Marktentwicklungen und regulatorische Veränderungen erörtert. Besonderes Augenmerk wurde im Berichtsjahr auf Effizienz- und Kostensenkungsinitiativen (Programm „Excellence“) gelegt. Regelmäßig wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung der Aktie der Deutsche Börse AG – auch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern – informiert. Ferner berichtete der Vorstand über die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse mit ihren Beteiligungsgesellschaften, insbesondere der International Securities Exchange (ISE). Weiterhin hat der Aufsichtsrat über die Wachstumsstrategie und strategische Weiterentwicklungen der Gruppe Deutsche Börse beraten. Das gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat getragene Ziel besteht weiterhin darin, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, aus eigener Kraft profitabel zu wachsen, ohne jedoch Akquisitionen und andere Konsolidierungsmaßnahmen auszuschließen. Der Aufsichtsrat hat sich außerdem intensiv mit den rechtlichen Vorgaben zur Verbesserung der Stabilität und Sicherheit der Finanzmärkte in der Europäischen Union auseinandergesetzt. Dazu gehören insbesondere der Entwurf zur Regulierung der OTC-Derivatemärkte (European Market Infrastructure Regulation, EMIR), die Überarbeitung der Finanzmarktrichtlinie (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID) sowie die Reform der europäischen Finanzaufsicht. Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat auf nationaler Ebene intensiv mit dem Verbot von Leerverkäufen, den Steuern auf Finanztransaktionen und den verschärften Eigenkapitalanforderungen (Basel III) beschäftigt. In den Sitzungen und Strategieworkshops des Aufsichtsrats standen im Berichtszeitraum insbesondere folgende Themen im Vordergrund: In seiner ersten ordentlichen Sitzung im Berichtszeitraum, die am 16. Februar 2010 stattfand, hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit den vom Vorstand initiierten Programmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung (Projekt Excellence und Optimierung der Managementstruktur) beschäftigt und deren umgehende Realisierung befürwortet. Zudem hat der Aufsichtsrat die Erklärung zur Unternehmensführung einschließlich des Corporate Governance-Berichts beschlossen. Darüber hinaus diskutierte er eingehend den Vergütungsbericht und die Darstellung des neuen Vergütungssystems für den Vorstand der Deutsche Börse AG und beschloss über die Höhe der variablen Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2009. In der Bilanzsitzung am 23. März 2010 hat sich der Aufsichtsrat in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend mit dem Jahresabschluss der Gesellschaft und dem Konzernabschluss 2009 sowie den entsprechenden Lageberichten befasst. Der Jahres- und der Konzernabschluss 2009 wurden gebilligt. Damit ist der Aufsichtsrat der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gefolgt, der die Unterlagen bereits zuvor einer intensiven Prüfung unterzogen hatte. Zudem wurden das überarbeitete und weiterentwickelte Vergütungssystem für den Vorstand der Deutsche Börse AG rückwirkend zum 1. Januar 2010 sowie die Zielvergütung des Vorstands 2010 nach eingehender Diskussion durch den Aufsichtsrat beschlossen. Weitere Schwerpunkte waren der Aufbau des zentralen Kontrahenten für den Markt der außerbörslich gehandelten Kreditderivate (Projekt OTC CCP) sowie die Verabschiedung der Tagesordnung für die Hauptversammlung 2010 und des Berichts des Aufsichtsrats für 2009. Weiterhin wurden Änderungen in der personellen Zusammensetzung des Ausschusses für Fragen von Clearing und Settlement sowie in der Zusammensetzung des Ausschusses für Technologiefragen beschlossen. In seinem ersten Strategieworkshop am 11. Mai 2010 hat sich der Aufsichtsrat über organische Wachstumsoptionen und sonstige Entwicklungsmöglichkeiten informiert. Schwerpunkte der Diskussion bildeten die intensive Wettbewerbssituation und vor diesem Hintergrund die Wachstumsoptionen des Kassamarktes auf europäischer und internationaler Ebene, insbesondere das aktuelle Produktangebot auf den Handelsplattformen der Deutschen Börse (Handel von DAX ®- und Midcap-Werten, strukturierte Produkte, Exchange Traded Funds), sowie der außerbörsliche Handel. Unmittelbar vor der Hauptversammlung hat der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung am 27. Mai 2010 Herrn Jeffrey Tessler als Mitglied des Vorstands mit Wirkung zum 1. Januar 2011 für fünf Jahre wiederbestellt. Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat über die bevorstehende Hauptversammlung aktuell informieren lassen sowie eine Anpassung des Beschlussantrags zu Punkt 2 der Tagesordnung (Verwendung des Bilanzgewinns) beschlossen. Die geringfügige Anpassung des Gewinnverwendungsvorschlags war wegen einer marginalen Änderung der Anzahl eigener Aktien der Gesellschaft nach Veröffentlichung der Einberufung der Hauptversammlung notwendig geworden. In der Sitzung am 14. Juni 2010 stand die Erhöhung des Budgets 2010 anlässlich der anfallenden Restrukturierungskosten für die Implementierung des Programms Excellence und die Optimierung der Managementstruktur sowie der Erwerb weiterer Anteile an der STOXX Ltd. im Vordergrund. Nach intensiver Diskussion fasste der Aufsichtsrat die notwendigen Beschlüsse. Ferner beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit den Kapitalreserven unter dem Gesichtspunkt der Kapitaloptimierung der Gruppe Deutsche Börse. In seiner außerordentlichen Sitzung am selben Tag hat der Aufsichtsrat einen detaillierten Statusbericht zur International Securities Exchange (ISE) erhalten. In der ordentlichen Sitzung am 21. September 2010 befasste sich der Aufsichtsrat mit strategischen Initiativen des Geschäftsbereichs Clearstream und des Segments Xetra sowie ausführlich mit der vom Vorstand vorgestellten „New Landscape“-Strategie der Gruppe Deutsche Börse bis 2013. Die „New Landscape“ beschreibt die infolge der Finanzkrise veränderte Kapitalmarktlandschaft und die Chancen, die sich daraus für die Gruppe Deutsche Börse ergeben. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit den Merger & Acquisition (M&A)-Aktivitäten des Vorstands befasst. Der Aufsichtsrat hat sich zudem vom Vorstand über das Risikomanagementsystem informieren lassen und es erörtert. Weiterer Tagesordnungspunkt war die Vorbereitung der jährlichen Effizienzprüfung des Aufsichtsrats. In seinem zweiten Strategieworkshop am 5. Oktober 2010 hat sich der Aufsichtsrat detailliert mit dem globalen Marktumfeld sowie den künftigen Geschäftsfeldern der Eurex beschäftigt. Hier informierte sich der Aufsichtsrat über die erfolgreiche Weiterentwicklung des Geschäftsmodells, insbesondere in den Kerngeschäftsbereichen Vertrieb, Clearing, Technologie, sowie über neue Produkte und Dienstleistungen. In der ordentlichen Sitzung am 10. Dezember 2010 hat der Aufsichtsrat das Budget für das Geschäftsjahr 2011 verabschiedet. Ferner hat er sich über den aktuellen Stand des Programms Excellence informieren lassen. Weiterhin stimmte der Aufsichtsrat nach eingehender Erörterung zu, dass die Deutsche Börse AG ihre Anteile an der Clearstream International S.A. an die Clearstream Holding AG zum steuerlichen Buchwert gegen Gewährung von Aktien an der Clearstream Holding AG überträgt. Er erörterte Dividendenüberlegungen für 2010. Weiterhin beschloss der Aufsichtsrat, den Anspruch aus dem Aktientantiemeprogramm (ATP) aus der ATP Tranche 2008 für alle Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG in Form einer Barzahlung zu begleichen. Weitere Tagesordnungspunkte waren die Maßnahmen zur Umsetzung der jüngsten Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, insbesondere die Festlegung konkreter Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, die Verabschiedung der Entsprechenserklärung für das Jahr 2010, die Vorstellung der Ergebnisse der jährlichen Effizienzprüfung sowie die Entscheidung über Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Aufsichtsratsarbeit auf der Grundlage von Ergebnissen der Effizienzprüfung. In der außerordentlichen Sitzung, die am selben Tag stattfand, erörterte der Aufsichtsrat den nicht zahlungswirksamen Wertminderungsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der ISE und den Umsetzungsstand der neuen Handelsplattform der ISE, die als Grundlage für die Entwicklung einer einheitlichen Plattform für die Handelssysteme der Gruppe Deutsche Börse dienen soll. Arbeit der Ausschüsse Die insgesamt sechs Ausschüsse des Aufsichtsrats haben die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für das Plenum vorzubereiten. Soweit gesetzlich zulässig, wurden auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. In den Aufsichtsratssitzungen berichteten die Ausschussvorsitzenden jeweils ausführlich über die Ausschussarbeit. Die personelle Zusammensetzung und die genaue Arbeitsweise der einzelnen Ausschüsse kann der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch (HGB) auf den Seiten 48 bis 49 entnommen werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt den Vorsitz im Personalausschuss, im Nominierungsausschuss sowie im Ausschuss für Strategieangelegenheiten. Im Berichtsjahr ist der Personalausschuss sieben Mal zusammengetreten. Nach gründlicher Erörterung wurde das Konzept der neuen Vorstandsvergütung in mehreren Sitzungen überarbeitet und dem Aufsichtsrat empfohlen, es in der Sitzung im März 2010 zusammen mit der empfohlenen Struktur und Höhe der Zielvergütungen für 2010 zu beschließen. Zu Beginn des Jahres wurde die Höhe der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Jahr 2009 sowie die Struktur und die Höhe der Zielvergütungen für 2010 vor dem Hintergrund der Neuordnung der Vorstandsvergütung ausführlich diskutiert. Der Personalausschuss hat sich zudem für die Wiederbestellung von Herrn Jeffrey Tessler als Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG ausgesprochen. nFerner hat der Ausschuss eine Richtlinie zur Erstattungsfähigkeit von Aufwendungen von Vorständen der Deutsche Börse AG erörtert und beschlossen. Darüber hinaus befasste sich der Ausschuss intensiv mit den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Jahr 2010, insbesondere mit der Unterstützung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen der Aufsichtsratsmitglieder durch die Gesellschaft sowie dem Anforderungsprofil für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Schwerpunkt der Diskussion bildete das Thema Vielfalt („Diversity“), insbesondere die angemessene Berücksichtigung von Frauen, die internationale Besetzung des Aufsichtsrats sowie die Beachtung von Diversity bei der Besetzung des Vorstands der Deutsche Börse AG sowie von weiteren Führungspositionen in der Gruppe Deutsche Börse. Der Personalausschuss schloss sich der Empfehlung des Nominierungsausschusses an, dem Aufsichtsrat die Verabschiedung eines Anforderungsprofils für seine Zusammensetzung zu empfehlen. In seinen letzten Sitzungen im Jahr 2010 hat der Ausschuss Vorschläge für die Festlegung der Ziele der Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2011 zur Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat erarbeitet, die Höhe der Vorstandsvergütung und ihrer Komponenten sowie des pensionsfähigen Einkommens überprüft und im Ergebnis empfohlen, diese Größen für 2011 unverändert zu lassen. Weiter hat er den Ziel-Konzernjahresüberschuss für 2011 als wesentliches Kriterium für die Ermittlung der variablen Barvergütung des Vorstands zur Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat festgelegt und die individuellen Ziele für den Vorstand verabschiedet. Der Ausschuss für Strategieangelegenheiten hat im Berichtszeitraum vier Sitzungen abgehalten. Der Ausschuss behandelte den Status strategischer Projekte im Detail und erörterte dabei mögliche Wachstumsinitiativen. Der Schwerpunkt der Beratungen lag auf der Erörterung strategischer Clearstream- und ISE-Initiativen sowie der mittel- und langfristigen Planung strategischer Vorhaben. Ein Schwerpunkt dabei waren die geplanten regulatorischen Veränderungen aufgrund der Finanzmarktkrise und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum acht Sitzungen ab. In Gegenwart des Abschlussprüfers erörterte er den Jahres- und Konzernabschluss einschließlich der entsprechenden Lageberichte und den Prüfbericht für das Geschäftsjahr 2009. Des Weiteren beschäftigte er sich mit den Zwischenberichten für das erste und dritte Quartal sowie dem Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr 2010. Er holte die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers ein, bereitete den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung im Mai 2010 zur Wahl des Abschlussprüfers vor und vereinbarte das Honorar für den Abschlussprüfer. Der Abschlussprüfer unterstützte den Finanz- und Prüfungsausschuss bei allen wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und der regelmäßigen Überwachungstätigkeit. Bedeutende Themen waren zudem das Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse, die Weiterentwicklung des Compliance-Systems und die Compliance-Berichte, Berichte über das interne Kontrollsystem und der Revisionsbericht. Die Mitglieder des Ausschusses haben sich über diese Themen einschließlich der angewandten Methoden und Systeme sowie deren Effizienz und Angemessenheit über den gesamten Berichtszeitraum hinweg unterrichten lassen und diese eingehend erörtert. Als weitere Themen wurden im Ausschuss Berichte zum finanziellen Status der ISE sowie zum Verlauf der Effizienz- und Kostensenkungsprogramme der Gruppe Deutsche Börse erörtert. Ferner wurden die Prüfungsschwerpunkte für 2010 festgelegt und die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie die Entsprechenserklärung intensiv diskutiert. In seiner letzten Sitzung im Berichtszeitraum beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Budget für das Jahr 2011, der Einbringung der Anteile an der Clearstream International S.A. von der Deutsche Börse AG in die Clearstream Holding AG zu steuerlichen Buchwerten sowie den Dividendenüberlegungen für das Geschäftsjahr 2010. Der Ausschuss für Technologiefragen befasste sich in vier Sitzungen im Berichtszeitraum mit den Weiterentwicklungen der Handelssysteme Xetra ® und Eurex ® im Rahmen der Einführung neuer Versionen (Releases) im Jahr 2010. Darüber hinaus ließ sich der Ausschuss eingehend über die IT-Strategien und Releases im Segment Clearstream und bei der Eurex Clearing AG unterrichten. Der Ausschuss begleitete das Projekt OptimISE zur Entwicklung einer neuen Handelsplattform für die ISE. Ferner nahm das Gremium eine Bewertung der für die Gruppe Deutsche Börse relevanten Entwicklungen im IT-Markt vor und beschäftigte sich mit der gruppenweiten IT-Architektur. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres wurde das IT-Budget 2011 der Gruppe Deutsche Börse detailliert besprochen. Der Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement erörterte in zwei Sitzungen im Berichtsjahr die Clearingund Nachhandelsstrategie der Gruppe Deutsche Börse. Der Ausschuss informierte sich detailliert über die globale Strategie „Clearstream 2013“ und die zugehörigen Einzelprojekte. Weiterhin befasste sich der Ausschuss intensiv mit der Beurteilung regulatorischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Clearstream und das Clearinggeschäft. Einen weiteren Schwerpunkt stellten Projektberichte aus dem Clearingbereich, insbesondere OTC CCP, XIM (Xetra International Market), Client Asset Protection (Maßnahmen zum Schutz von durchgeleiteten Kundensicherheiten) und Multiple Clearing-Verbindungen, dar. Der Nominierungsausschuss erörterte in zwei Sitzungen im Berichtsjahr die wesentlichen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Schwerpunkt der Beratungstätigkeit war die Erstellung eines Anforderungsprofils für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Ferner wurde die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und die Nachfolgeplanung für die Anteilseignerseite des Aufsichtsrats diskutiert. Corporate Governance und Entsprechenserklärung Die neuen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie ihre mögliche Umsetzung wurden in den Sitzungen des Aufsichtsrats, des Personalausschusses, des Nominierungsausschusses und des Finanz- und Prüfungsausschusses diskutiert. Eingehend erörtert wurden dabei insbesondere jene Empfehlungen, die sich mit konkreten Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats befassen, insbesondere im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung von Frauen. Weiterhin wurde die ergänzte Empfehlung im Kodex zur Höchstzahl gleichzeitig ausgeübter Mandate durch Änderung der Geschäftsordnung entsprechend umgesetzt. Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärung öffentlich zugänglich. In der Entsprechenserklärung nimmt die Gesellschaft nicht nur zu den Empfehlungen, sondern auch zu den Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex Stellung. Die Erklärung zu den Kodexanregungen erfolgt auf freiwilliger Basis. Detailliertere Ausführungen zur Corporate Governance in der Gruppe Deutsche Börse sind dem von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedeten Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 50 bis 69 sowie der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB auf den Seiten 42 bis 49 zu entnehmen. Jahres- und Konzernabschlussprüfung Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Berlin (KPMG) hat den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG, ihren Konzernabschluss sowie die entsprechenden Lageberichte für das am 31. Dezember 2010 beendete Geschäftsjahr unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Ebenfalls wurden der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht als Teil des Halbjahresfinanzberichts für das erste Halbjahr 2010 einer prüferischen Durchsicht durch die KPMG unterzogen. Die Abschlussunterlagen und Berichte der KPMG wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Einsicht und Prüfung ausgehändigt. Der Abschlussprüfer hat sowohl an den entsprechenden Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses als auch an der Bilanzsitzung des gesamten Aufsichtsrats teilgenommen. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung; insbesondere hat er Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns abgegeben und für ergänzende Auskünfte zur Verfügung gestanden. Der Abschlussprüfer berichtete auch darüber, dass ihm keine wesentlichen Erkenntnisse über Schwächen des Kontroll- und des Risikomanagementsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess vorlagen. Dies galt ebenso für die Eignung des Risikofrüherkennungssystems sowie für die Funktionen Compliance und interne Revision. Ohne Beanstandung waren insbesondere die Prüfungsschwerpunkte wie Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen sowie das Umzugsprojekt nach und in Eschborn. Die KPMG informierte über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht wurden. Umstände, die eine Befangenheit des Abschlussprüfers befürchten lassen, lagen nicht vor. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Berichte der KPMG intensiv mit dem Abschlussprüfer erörtert und einer eigenen sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Berichte insbesondere den gesetzlichen Anforderungen aus §§ 317, 321 HGB genügen. Über die Prüfung hat der Ausschuss dem Aufsichtsrat berichtet und ihm die Billigung von Jahresabschluss und Konzernabschluss empfohlen. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und der entsprechenden Lageberichte hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zugestimmt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss in der Sitzung vom 17. März 2011 entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Finanz- und Prüfungsausschuss insbesondere vor dem Hintergrund der Liquidität der Gesellschaft und ihrer Finanzplanung sowie der Berücksichtigung der Aktionärsinteressen eingehend mit dem Vorstand diskutiert. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat sich nach dieser Diskussion und eigener Prüfung für den Vorschlag des nVorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ausgesprochen. Auch der Aufsichtsrat hat sich nach eigener Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinnsangeschlossen. Personalia Im Berichtszeitraum haben sich in zwei Ausschüssen des Aufsichtsrats personelle Änderungen ergeben: • Aufgrund des Risikos von Interessenkonflikten haben die Herren Richard Berliand und Hermann-Josef Lamberti ihre Mandate als Mitglieder des Ausschusses für Fragen von Clearing und Settlement mit Wirkung zum 25. bzw. 30. März 2010 niedergelegt. Herr Hermann-Josef Lamberti legte dabei gleichzeitig auch den Ausschussvorsitz nieder. • Herr Dr. Konrad Hummler übernahm mit Wirkung zum 31. März 2010 den Vorsitz im Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement. Herr Dr. Joachim Faber und Herr Thomas Neiße traten mit Wirkung zum 23. März 2010 als neue Mitglieder in den Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement ein. • Herr Dr. Joachim Faber legte sein Mandat im Ausschuss für Technologiefragen mit Wirkung zum 31. März 2010 nieder. • Herr Richard Berliand wurde mit Wirkung zum 23. März 2010 als neues Mitglied in den Ausschuss für Technologiefragen gewählt. Die jeweils für die personellen Änderungen erforderlichen Beschlüsse wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23. März 2010 gefasst. Im Berichtszeitraum hat sich im Vorstand folgende Wiederbestellung ergeben: Herr Jeffrey Tessler wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 27. Mai 2010 mit Wirkung zum 1. Januar 2011 für fünf Jahre wiederbestellt. Seine Amtszeit endet damit zum 31. Dezember 2015. Umgang mit Interessenkonflikten in Einzelfällen Neben ihrem Mandat im Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement waren im Berichtszeitraum Herr Hermann-Josef Lamberti gleichzeitig Vorstandsmitglied der Deutsche Bank AG und Herr Richard Berliand gleichzeitig Managing Director (geschäftsführender Direktor) bei J.P. Morgan Securities Ltd. und J.P. Morgan Futures Inc. Sowohl die Deutsche Bank als auch J.P. Morgan vertreten beim Clearing von Kreditderivaten über einen zentralen Kontrahenten eigene Positionen. Daraus ergab sich das Risiko von latenten Interessenkonflikten. Beide Herren haben deshalb ihre Mandate im Ausschuss für Fragen von Clearing und Settlement im März 2010 einvernehmlich niedergelegt. Weiterer Maßnahmen bedurfte es nicht. Der Aufsichtsrat dankt den hier genannten Aufsichtsratsmitgliedern für ihr großes Engagement und die Weiterentwicklung der Deutsche Börse AG sowie der Gruppe Deutsche Börse insgesamt. Sie haben auch im Rahmen der Ausschussarbeit viel geleistet beziehungsweise neue Verpflichtungen übernommen. Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit in einem zunehmend international ausgerichteten Marktumfeld. Frankfurt am Main, 17. März 2011 Für den Aufsichtsrat: Dr. Manfred Gentz, Vorsitzender des Aufsichtsrats
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