Annual Report • Sep 22, 2021
Annual Report
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Finanzbericht: 28937678

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.
Die Daldrup & Söhne AG ist in Deutschland und in Mitteleuropa ein gefragter und führender Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Die Daldrup & Söhne AG ist in den Geschäftsfeldern erneuerbare Energien, Trinkwasser und Rohstoffe tätig. Damit besetzt der Daldrup-Konzern Zukunftsthemen für nachfolgende Generationen. Das Geschäftsmodell findet aktuell positive Unterstützung durch konkrete Vorgaben des Gesetzgebers zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.
Die Marktposition der Daldrup & Söhne AG als Bohrdienstleistungsunternehmen und Geothermiespezialist ist in allen Geschäftsbereichen in den adressierten Märkten gefestigt. Die Daldrup & Söhne AG bewegt sich unverändert in einem insgesamt attraktiven, durch ein hohes Nachfrageniveau gekennzeichneten Umfeld.
Im Rahmen geothermischer Projekte bietet die Daldrup & Söhne AG mit ihren Bohrgeräten und dem bohrtechnischen Know-how elementare Leistungsbestandteile für die Nutzbarmachung geothermischer Energie in Wärme- und Stromprojekten.
Beteiligungen an Geothermie-Heizkraftwerken oder an Kraftwerken werden über Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen.
Daldrup erbringt umfangreiche bohr- und umwelttechnische Dienstleistungen für zahlreiche Kunden aus Industrie, Versorger, kommunale/ staatliche Stellen sowie Privatkunden.
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| Geothermie tiefe | mitteltiefe | flache | Wassergewinnung | Rohstoffe & Exploration | EDS |
Bis zum 31.12.2019 besetzte der Daldrup-Konzern über den inzwischen veräußerten Konzernbereich II alle Positionen der Wertschöpfungskette geothermischer Projekte. In diesem Konzernbereich waren auch die Geothermie-Kraftwerke an den zwei Standorten Landau und Taufkirchen enthalten.
Im Geschäftsbereich Geothermie werden Bohrdienstleistungen sowohl für die oberflächennahe Geothermie für Bohrtiefen bis zu 400 Metern, die mitteltiefe Geothermie und die tiefe Geothermie von bis zu 6.000 Metern erbracht, um die so zugängliche Erdwärme für die Strom- und/ oder Wärmegewinnung zu nutzen. Dieser Geschäftsbereich verfügt in der Strom-, aber vor allem in der Wärmeerzeugung als kleinster Bestandteil der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemix über einen intakten Auslastungspfad mit guter Perspektive.
Tätigkeitsschwerpunkte der Daldrup & Söhne AG im Inland liegen unverändert in den Hotspots der deutschen Geothermiemöglichkeiten: im bayerischen Molassebecken rund um die Stadt München, am Oberrheingraben sowie in der norddeutschen Tiefebene. In Europa konzentrierten sich die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2020 insbesondere auf Deutschland und die Niederlande. Allgemein richtet die Daldrup & Söhne AG ihre Aktivitäten in Mitteleuropa an Standorten mit geothermischem Potenzial und entsprechenden Absatzmöglichkeiten für Strom und Wärme aus.
Auch die direkte Nutzung der Geothermie zur Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland und in Teilen angrenzender EU-Länder bietet wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten. Dazu zählen die Wohnungswirtschaft sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung und die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie gewerbliche Anwendungen der Wärmenutzung wie in Gewächshäusern, Fischzuchten, Trocknungsprozessen etc. Eine wärmegeführte Nutzung bietet sich bei Lagerstätten an, die Thermalwassertemperaturen von unter 110 °C aufweisen und die in der Regel Bohrtiefen von 1.000 Metern bis 3.000 Metern erforderlich machen. In Deutschland ist zudem der gesetzliche Rahmen für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Benachbarte Länder wie die Niederlande gehen vergleichbare Wege, um bestehende Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern abzubauen.
Tiefenbohrungen bis in 6.000 Meter Tiefe stellen immer große Anforderungen an die Planung im Vorfeld und die Taktung zwischen den Beschäftigten, der Technik und den Zulieferern in der Bohrphase. Im Laufe der Firmengeschichte hat die Daldrup & Söhne AG mehr als 10.000 Bohrungen erfolgreich in unterschiedlichen geologischen Formationen ausgeführt. Davon hat sie über 50 Bohrungen für tiefe Geothermieprojekte niedergebracht.
Der Anteil des Geschäftsbereichs Geothermie am Umsatz des Jahres 2020 der Daldrup & Söhne AG erreichte 49 % (Vorjahr: 27 %).
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| Tiefe und mitteltiefe Geothermie | Flache Geothermie | ||
|---|---|---|---|
| 1 Bentec 350-t-AC für tiefe Bohrungen bis 6.000 m | 4 Anlagen für Bohrtiefen von 2.000 m bis max. 4.000 m | 8 Anlagen für Bohrtiefen von 400 m bis 2.000 m | 27 Bohranlagen bis max. Bohrtiefe 400 m oder für Sonderbohrungen |
Die Daldrup & Söhne AG hat gemeinsam mit namhaften Partnern der Versicherungswirtschaft ein inzwischen mehrfach erfolgreich umgesetztes Konzept zur Absicherung von Fündigkeitsrisiken bei der Erstellung von Tiefengeothermieprojekten entwickelt. Dieses exklusiv für die Kunden der Daldrup & Söhne AG zur Verfügung stehende Absicherungskonzept ermöglicht in vielen Fällen geothermische Bohr- und Energieprojekte für mittelständische Kunden der Daldrup & Söhne AG, da nun auch die Finanzierung von Geothermieprojekten mit einem hohen Fremdkapitalanteil begleitet werden können. Damit sind Geothermiebohrungen für Projektentwickler und Investoren bereits von Beginn an über Kreditinstitute finanzierbar. Daldrup tritt dabei weder als Finanzierer noch als Versicherer auf. Die Fündigkeitsrisiken werden von Dritten getragen. Das ART-Konzept ist daher ein Schlüsselinstrument der Kunden- und Projektakquise in Mitteleuropa und bildet im Segment tiefe Geothermie unverändert ein Alleinstellungsmerkmal für den Daldrup-Konzern.
Im Geschäftsbereich Rohstoffe & Exploration dienen die von der Daldrup & Söhne AG ausgeführten Bohrungen der Exploration und dem Aufschluss der Lagerstätten fossiler Energieträger sowie mineralischer Rohstoffe und Erze. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Erkundung und Sicherung des Baugrundes in Bergbaugebieten. Unter diesen Geschäftsbereich fallen im Geschäftsjahr 2020 zum Beispiel unsere Bohrtätigkeiten für die schweizerische Nagra. Der Anteil dieses Geschäftsbereiches am Umsatz der Daldrup & Söhne AG im Jahr 2020 beläuft sich auf 41 % (Vorjahr: 48 %).
Der Geschäftsbereich Wassergewinnung bildet den unternehmerischen Ursprung der Daldrup & Söhne AG. Er umfasst den Brunnenbau zur Gewinnung von Trink-, Brauch-, Heil-, Mineral-, Kesselspeise oder Kühlwasser sowie Thermalsole. Neben der eigentlichen Bohrleistung kommt es bei der Wassergewinnung auf spezielle Techniken an, von der Edelstahl-Verrohrung zur Förderung von Trink- und Heilwasser über den professionellen Ausbau von Brunnenanlagen bis zur Montage moderner Filter- und Pumpenanlagen. Der Geschäftsbereich Wassergewinnung repräsentiert 9 % (Vorjahr: 7 %) des Umsatzes der Daldrup AG im Jahr 2020.
Der Geschäftsbereich Environment, Development, Service (EDS) umfasst spezielle umwelttechnische Dienstleistungen wie etwa die hydraulische Sanierung von kontaminierten Standorten, die Errichtung von Gas-Absaugbrunnen zur Gewinnung von Deponiegas, die Erstellung von Grundwassergüte-Messstellen oder die Errichtung von Wasserreinigungsanlagen. Der Geschäftsbereich EDS erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Anteil von 1 % (Vorjahr: 18 %) am Umsatz der Daldrup & Söhne AG.
Die Erfahrungen aus den vier Geschäftsbereichen stärken und sichern täglich die Weiterentwicklung des Bohr-Know-hows. Andererseits ist der Wachstumspfad der Daldrup & Söhne AG limitiert durch den nach wie vor bestehenden Mangel an gut ausgebildeten und jungen Mitarbeitern. Daher werden Beschäftigungsschwankungen im Betrieb der Großanlagen durch Personalpooling abgefedert. Im Durchschnitt des Jahres 2020 werden 104 Mitarbeiter/-innen (Vorjahr: 106) bei der Daldrup & Söhne AG beschäftigt. Projektbedingt kommen bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzu, die der Daldrup & Söhne AG durch andere Unternehmen flexibel zur Verfügung gestellt werden.
Geothermische Energie ist die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Es ist inzwischen allgemein anerkannt, dass diese Energiequelle unerschöpflich ist. Sie steigt grundsätzlich mit zunehmender Bohrtiefe an. Dieser so sogenannte geothermische Gradient liegt in Deutschland im Mittel bei 3 °C pro 100 Meter. Geologen gehen davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5.000 °C bis 7.000 °C bestehen. Diese in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich, da aus dem Innern unseres Planeten ein ständiger Strom von Energie, der sogenannte terrestrische Wärmestrom, an die Oberfläche steigt. Damit ist die Geothermie eine regenerative Energiequelle. Die Erde strahlt täglich etwa viermal mehr Energie in den Weltraum ab, als wir Menschen derzeit an Energie verbrauchen 1 .
Die Ressource Erdwärme kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Mit der oberflächennahen Geothermie, die die Erdwärme in den obersten 400 Metern bis zu einer Temperatur von ca. 20 °C nutzt, kann z. B. über Erdwärmesonden mit Wärmepumpen Wärme und Kälte gewonnen werden.
Der Tiefenbereich zwischen 400 Metern und 1.500 Metern mit Temperaturen von 20 °C bis 60 °C wird als mitteltiefe Geothermie bezeichnet. Dieser Bereich ist besonders für die Energiespeicherung von größerem Interesse. Ab Temperaturen von 60 °C, d. h. ab Tiefen von 1.000 Metern bis 1.500 Metern, ist eine direkte Nutzung der Erdwärme ohne Temperaturanhebung (durch Wärmepumpen, Wärmetransformation) möglich.
Mit der tiefen Geothermie erfolgt die Energiebereitstellung in der Regel über die sogenannte Fluidförderung. Realisiert wird meist ein Thermalwasserkreislauf durch eine mittels Tiefenbohrungen erstellte geothermische Dublette, bestehend aus einer Förder- und einer Injektionsbohrung. Angetrieben wird der Thermalwasserkreislauf durch eine Förderpumpe und (falls notwendig) durch zusätzliche Injektionspumpen 2 . Bei der tiefen Geothermie kann neben Wärme ab einem Temperaturniveau von ca. 120 °C durch ein thermisches Kraftwerk - auch in einem parallelen Prozess - Strom produziert werden. Im Gegensatz zu der nur fluktuierend zur Verfügung stehenden Energie aus Wind und Sonne kann die Energie kontinuierlich und geregelt erzeugt werden und ist damit grundlastfähig.
Vorteile geothermischer Energie sind
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| ― | die klimafreundliche, kohlendioxidarme Erzeugung von Elektrizität und Wärme, |
| ― | die auch über einen längeren Zeitraum gut kalkulierbaren fixen und variablen Kosten der Anlagen, |
| ― | die Energiebereitstellung am Ort des Verbrauchs (dezentral) |
| ― | und eine landschafts- und umweltschonende Erschließung sowie |
| ― | die Unabhängigkeit von (importierten) Rohstoffen und deren Schwankungen bei Preis und Verfügbarkeit. |
1 Bundesverband Geothermie, Positionspapier "Geothermie der Effizienzmeister für die Wärmewende", März 2020
2 Bundesverband Geothermie, "Stand der Forschung und Forschungsbedarf in der Geothermie, Dezember 2020
Die Geothermie ist in Deutschland ein mit insgesamt guten Perspektiven ausgestatteter Nischenmarkt. In Deutschland ist nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie (BVG) im Jahr 2020 eine elektrische Leistung von 40,5 MW (Vorjahr: 37,1 MW) durch tiefengeothermische Kraftwerke installiert. Es befinden sich 38 (Vorjahr: 37) überwiegend hydrothermale Tiefengeothermiekraftwerke in Betrieb. Neben der elektrischen Leistung erzeugen sie eine thermische Leistung von 349,7 MW (Vorjahr: 336,5 MW). Weitere 34 (Vorjahr: 33) Tiefengeothermieprojekte befinden sich im Bau- oder Planungsstadium.
Anders als die Tiefengeothermie hat die oberflächennahe Geothermie (Bohrtiefe bis zu 400 Metern) bereits eine größere Marktdurchdringung erreicht. Der BVG schätzt, dass über 420.000 Anlagen (Vorjahr: rund 400.000) (z. B. als Erdwärmesonden oder -kollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen) in Betrieb sind und ca. 6.300 MW bereitstellen.
Insgesamt hat geothermische Energienutzung ein signifikantes Potenzial, mit dem sich der Energiebedarf Deutschlands rechnerisch um ein Vielfaches decken ließe. Derzeit ist die Stromerzeugung mittels tiefer Geothermie allerdings noch teurer als vergleichbare regenerative Energiequellen. Die Stromgestehungskosten für 1 kWh-Strom aus Geothermie belaufen sich im Mittel auf 37 ct/kWh 3 . Daher ist eine EEG-Vergütung auf heutigem Niveau für den weiteren Ausbau der tiefen Geothermie zur Stromproduktion in Deutschland Voraussetzung. Insbesondere der kombinierte Anlagenbetrieb kann sich nach Ablauf der Vergütungsdauer weiterhin rechnen, da diese Anlagen dann ihre Betriebskosten allein über den Wärmeverkauf decken können. Das schließt die Kosten der Stromerzeugungsanlagen ein 4 .
3 gec-co Global Engineering & Consulting-Company GmbH, Vorbereitung und Begleitung bei der Erstellung eines Erfahrungsberichts gemäß § 97 Erneuerbare-Energien-Gesetz, Teilvorhaben II b) Geothermie, im Auftrag des BMWi, Seite 1, Juni 2019
4 gec-co Global Engineering & Consulting-Company GmbH, Vorbereitung und Begleitung bei der Erstellung eines Erfahrungsberichts gemäß § 97 Erneuerbare-Energien-Gesetz, Teilvorhaben II b) Geothermie, im Auftrag des BMWi, Seite 4, Juni 2019
Die Produktion geothermischer Wärme hingegen ist bereits heute wirtschaftlich ohne Subventionierung für die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie für das Heizen von Gebäuden in der Breite möglich. Für eine hydrogeothermale Wärmegewinnung für die Versorgung größerer Nah- bzw. Fernwärmesysteme werden Aquifere benötigt, deren Tiefenwässer Temperaturen von mindestens 60 °C, besser mehr als 70 °C, sowie gute Speichereigenschaften aufweisen und damit hohe Zuflussraten ermöglichen. Die Wärmenutzung mittels tiefer Geothermie ist eine seit Jahrzehnten erprobte und bewährte Technik. Mit der gewonnenen geothermischen Wärme können über einen Großteil (mehr als 8.000 Stunden = < 90 %) des Jahres zuverlässig Wärme und evtl. Kälte für Wohnbebauung, Fernwärmenetze, öffentliche Gebäude oder Prozesswärme für Industrie und Gewerbe bereitgestellt werden. Gebiete mit solchen geothermischen Ressourcen bei unterschiedlichen Temperaturniveaus in Deutschland zeigt die folgende Abbildung:
Reine Wärmeprojekte sind aus finanzieller Sicht in erster Linie Nah- bzw. Fernwärmeprojekte, da die Investitionskosten der Bohrungen und der Anlagentechnik (Heizwerk) im Gegensatz zu den Investitionen für elektrische Energie aus Geothermie relativ gering sind. Die Fern- und Nahwärmenetze sind meist in kommunaler Hand oder in der Hand großer Infrastrukturgesellschaften. Das Potenzial sowohl für eine erweiterte Nutzung geothermischer Energie zur Wärmeversorgung als auch für eine Reduzierung von THG-Emissionen ist enorm. Laut Umweltbundesamt werden durch geothermische Anlagen pro Jahr knapp 1 Million Tonnen CO 2 eingespart 5 .
5 Bundesverband Geothermie, Positionspapier "Geothermie der Effizienzmeister für die Wärmewende", März 2020
Die EU und Deutschland haben sich zu ehrgeizigen Klimazielen verpflichtet. Als Beitrag zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms im Klimaschutzgesetz im Dezember 2019 die verbindliche Reduzierung der THG-Emissionen um mindestens 55 % gegenüber den Werten von 1990 beschlossen. Die EU hat Ende 2020 ebenfalls eine Reduktion der THG-Emissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 beschlossen.
So werden mit dem Gesetz für einen CO 2 -Preis (BEHG) in Deutschland seit 1. Januar 2021 fossile Brennstoffe zum Fahren und Heizen besteuert. Es sieht einen Preis pro Tonne CO 2 für Brennstoffe in den nicht vom EU-Emissionshandel abgedeckten Bereichen vor. Der Preis pro Tonne CO 2 ist in den ersten Jahren fest, startet 2021 bei 25 € und steigt bis 2025 auf 55 €.
Das Klimaschutzgesetz legt erstmals fest, wie viel Kohlendioxid jeder Sektor noch ausstoßen darf. Insbesondere im Sektor Gebäude sind ambitioniertere Maßnahmen erforderlich, um das Ziel von 70 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente zu erreichen. D. h., THG-Emissionen müssen in der laufenden Dekade um 41 % gesenkt werden 6 . Die Maßnahmen des Klimaprogramms im Gebäudesektor zielen vor allem auf die Reduktion der THG-Emissionen aus der fossilen Wärmebereitstellung durch eine Verbesserung der Förderung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Wärme ab. Dabei bieten die Raumwärme und Warmwasserbereitung in Wohngebäuden mit einem Anteil von über Zweidrittel das höchste Reduktionspotenzial.
Ein Gutachten 7 im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt aber, dass die Maßnahmen und Instrumente des Klimaschutzprogramms 2030 nicht ausreichen werden, um das Gesamtminderungsziel 2030 sowie die einzelnen Sektorenziele zu erreichen. In einer Szenarioanalyse für den Gebäudesektor zeigen die Berechnungen, dass bereits ab 2020 die im Klimaschutzgesetz vorgegebenen Emissionsziele nicht eingehalten werden, und die Zielabweichung bis ins Jahr 2030 auf gut ein Fünftel wächst. Mit anderen Worten: Ohne zusätzliche Maßnahmen ist mit einer deutlichen Verfehlung der Reduktionsziele zu rechnen. Wie die Grafik "THG-Emissionen pro KWh für verschiedene Wärmetechnologien" zeigt, sollte die Geothermie ein bevorzugtes Instrument zur Erreichung der Ziele für die THG-Emissionen im Gebäudesektor werden können.
Der Ausbau geothermisch gespeister Wärmenetze stellt eine Option dar, die schneller umgesetzt werden kann als die energetische Sanierung von Altbauten und die Errichtung von Neubauten, bei denen über eine höhere Energieeffizienz ein geringerer Wärmeverbrauch erreicht wird. Die Daldrup & Söhne AG ist an solchen Wärmeprojekten mit ihren Bohrdienstleistungen beispielsweise für die Stadtwerke München, die Stadtwerke Schwerin sowie für die Gemeinden Oberhaching und Taufkirchen regelmäßig beteiligt.
6 https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands: s. Tabelle "Klimaschutzgesetz: Emissionen der in die Zieldefinition einbezogenen Handlungsfelder für 2020 und 2030"
7 Umweltbundesamt, "Abschätzung der Treibhausgasminderungswirkung des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung", Oktober 2020
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| (Mio. t CO 2 e) | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gebäude-Ziel | 118 | 113 | 108 | 103 | 99 | 94 |
| KSPr (Jan 2020) | 124,8 | 121,0 | 117,1 | 113,2 | 109,3 | 105,4 |
| Abweichung | 6,8 | 8,0 | 9,1 | 10,2 | 10,3 | 11,4 |
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| 2026 | 2027 | 2028 | 2029 | 2030 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Gebäude-Ziel | 89 | 84 | 80 | 75 | 70 |
| KSPr (Jan 2020) | 101,7 | 98,0 | 94,3 | 90,5 | 86,8 |
| Abweichung | 12,7 | 14,0 | 14,3 | 15,5 | 16,8 |
Quelle: Umweltbundesamt, "Abschätzung der Treibhausgasminderungswirkung des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung", Oktober 2020
Diese Szenarioberechnungen zeigen, dass signifikante, klimaschonende Veränderungen zunächst bei der Art der Wärmeerzeugung ansetzen sollten. Ohne eine Wärmewende, also ein Umstieg auf erneuerbare Energiequellen im Wärmesektor, ist die Energiewende nicht umsetzbar. Denn mit der Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteerzeugung liegt die größte Aufgabe noch vor der Staatengemeinschaft. Während beispielsweise der Nettostromverbrauch in Deutschland 2019 nur 21,7 % des gesamten Endenergieverbrauchs ausmachte, lag der Anteil von Wärme und Kälte bei 50,9 %, der Verkehr stand für 27,5 % 8 .
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland ca. 1.217 TWh Wärme/Kälte 9 verbraucht. Der Stromverbrauch über das Jahr betrug im Vergleich dazu nur etwa 518 TWh, sodass rund zweieinhalbmal mehr Energie für Wärme als für Strom benötigt wird - ein häufig unterschätzter Faktor bei der Förderung und Umstellung auf regenerative Wärme.
Der Anteil der erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch liegt nach 20 Jahren EEG bei 42 %, bei der Wärme aber nur bei rund 15 %. Aus welchen Energieträgern sich letztere zusammensetzen, zeigt die Abbildung "Wärme aus erneuerbaren Energien". Bezogen auf den Gesamtendenergieverbrauch stellt die erneuerbar erzeugte Wärme nur einen Anteil von 7,6 %, der erneuerbar erzeugte Strom einen Anteil von 10,1 % und der Verkehr gar nur einen Anteil von 1,5 %. Insgesamt beträgt also der regenerative Anteil am Endenergieverbrauch 19,2 % und erreicht nicht einmal ein Fünftel. In CO 2 -Einsparungen ausgedrückt bedeutet das, dass im Jahr 2019 im Wärmesektor um den Faktor 4,4 weniger Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden wurden als im Stromsektor, obwohl der Energieverbrauch im Wärmesektor mehr als doppelt so hoch ist, wie die Abbildung 10 "Vermiedene THG-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien" veranschaulicht.
8 Agentur für Erneuerbare Energien e.V., Endenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2019 nach Strom, Wärme und Verkehr, Stand März 2020;
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen ueberblick
9 Agentur für Erneuerbare Energien e.V., https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/endenergieverbrauch-strom-waerme-verkehr
10 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/erneuerbare-energien-vermiedene-treibhausgase undefined
Erneuerbare Wärme wird in Deutschland bisher überwiegend aus Holz, biogenen Abfällen und Biogas gewonnen, wie die vorgenannte Abbildung verdeutlicht. Ähnlich wie bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehen dabei sowohl gesundheitsschädliche Emissionen, in erster Linie Feinstaub und Stickoxide, als auch THG-Emissionen. Auch aus Gründen des hohen Flächenbedarfs und der Landnutzungskonkurrenz ist ein Ausbau der Verwendung dieser Input-Brennstoffe wenig wahrscheinlich. Aufgrund der wetterbedingten Abhängigkeit ist mit Solarthermie allerdings eine ganzjährige Bereitstellung der Wärmegrundlast nicht realisierbar. Die Geothermie ist dagegen unabhängig von Wetterbedingungen und hat einen geringen Flächenbedarf. Das verleiht der Geothermie für die Wärmegrundlast eine sehr gute Position. Dass die Geothermie eine der klima- und umweltfreundlichsten Technologien zur Wärmebereitstellung ist, zeigt die Grafik "Feinstaub-, Stickoxid- und THG-Emissionen pro kWh für verschiedene Wärme-Technologien".
Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas können in vielen Bereichen der Wärmeerzeugung durch Geothermie substituiert werden. Als Beispiel ist die Stadt München zu nennen, die bis 2035 als erste deutsche Großstadt 100 % der Fernwärme aus erneuerbaren Energien bereitstellen will - die tiefe Geothermie spielt dabei aufgrund der günstigen geologischen Untergrundbedingungen eine zentrale Rolle. In der Norddeutschen Tiefebene bereiten einige Großstädte ähnliche Programme vor.
Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 hat die Regierung in Deutschland im Oktober 2019 einen Arbeitsplan zur Erreichung der Klimaziele 2030/2050 vorgelegt. Mit dem umfassenden Maßnahmenprogramm werden Anreize geschaffen, den Ausstoß von klimaschädlichen THG zu verringern. Die einzelnen Maßnahmen werden Schritt für Schritt mit Gesetzen und Förderprogrammen mit dem Fokus u. a. auf den Sektor Gebäude umgesetzt.
Dazu zählt zum Beispiel die Förderung der Herstellung von Anlagen der tiefen Geothermie zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung u. a. durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es ist seit 1. November 2020 in Kraft. Zum 1. Januar 2021 startete die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Sie ersetzt die bestehenden Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich.
Die im Dezember 2020 beschlossene EEG-Novelle hat die Rahmenbedingungen für neue Geothermie-Projekte verbessert. So ist die Degression bei der Vergütung von Geothermiestrom um ein Jahr von 2021 auf 2022 verschoben, und die Vergütung wird pro Jahr um 0,5 % statt der bisher vorgesehenen 5 % abgesenkt.
Weitere Programme auch im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der Europäischen Kommission zielen auf Förderungen von regenerativer Wärme als Schlüssel für die beschleunigte Dekarbonisierung des Energiesystems.
Im Bereich der tiefen Geothermie spielt zudem die Forschungsförderung eine wichtige Rolle. Weitere Informationen dazu sind im Kapitel 5 "Forschung und Entwicklung" aufgeführt.
Die Daldrup & Söhne AG hat im Berichtsjahr erfolgreich für die schweizerische Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, zwei weitere Erkundungsbohrungen niedergebracht. Die Nagra sucht einen geeigneten Standort für ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Schweiz. Die Bohrungen sollen das geologische Gesamtbild der potenziellen Standortregionen vervollständigen und so die Wahl des sichersten Standorts für ein Tiefenlager ermöglichen.
Von der deutschen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat Daldrup als Bohrdienstleister im Berichtsjahr ebenfalls einen Auftrag über eine bohrtechnische Erkundung auf dem Gelände der Schachtanlage Asse II bei Remlingen in Niedersachsen erhalten. Dabei sollen über die bereits von Daldrup hergestellte Bohrung bisher unbekannte Bereiche des Salzstockes erkundet werden. Es handelt sich um eine komplexe High-Tech-Bohrarbeit, die zur Gewinnung von Daten auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik dient.
Die von Daldrup niederzubringenden Bohrungen dienen der BGE zur Klärung der geologischen und geophysischen Gegebenheiten vor Ort. Laut BGE soll - nach derzeitigem Planungsstand - die Rückholung der Abfälle im Jahr 2033 beginnen. Bis dahin rechnet die BGE - einschließlich des Aufwands für die Offenhaltung und Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen der Notfallplanung - mit Kosten von rund 3,35 Mrd. €. Gemäß § 57b Atomgesetz besteht der gesetzliche Auftrag, dass die radioaktiven Abfälle vor der Stilllegung aus der Schachtanlage zurückgeholt werden sollen, sofern dies aus Sicherheitsgründen vertretbar ist.
Die Mittel und Ressourcen zeigen die gesellschaftliche und politische Bedeutung eines sicheren Endlagers. In Deutschland lagern laut BGE in Zwischenlagern und beauftragten Betrieben der Landessammelstellen derzeit mehr als 120.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle. Dieses Aufkommen wird durch die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke in den nächsten Jahren stark ansteigen 11 .
Ende September 2020 wurden im sogenannten Teilgebietsbericht der BGE Gebiete in Deutschland identifiziert, die möglicherweise für ein Endlager in Betracht kommen könnten. Nach einem definierten Verfahren werden Gebiete ausgewählt, die dann seismisch und mit Erkundungsbohrungen untersucht werden. So wird laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit eine Grundlage geschaffen, um im Jahr 2031 eine faktenbasierte Festlegung auf einen Endlagerstandort zu treffen. Für die Daldrup & Söhne AG öffnet sich ein neues, attraktives Marktsegment in dem Geschäftsfeld Rohstoffe & Exploration.
11 Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH, https://www.bge.de/de/abfaelle/aktueller-bestand/
Der Geothermie-Markt ist gekennzeichnet durch begrenzte Bohrkapazitäten und deren zumindest kurzfristig bis mittelfristig begrenzte Ausbaumöglichkeiten. Auch die eingeschränkte Verfügbarkeit von qualifizierten Bohrkapazitäten von Unternehmen mit ausreichender Bohrerfahrung im Geothermiesektor und die limitierte Anzahl an Bohrrechten in Deutschland begrenzen den Markt. Stabile Bohrpreise bei bisweilen jedoch hoher Wettbewerbsintensität sind die Folge. Der Wettbewerb im Bereich der Tiefengeothermiebohrungen ist überwiegend durch mittelständische Unternehmensstrukturen und national eingehegte Tätigkeitsschwerpunkte geprägt. Neben den wenigen spezialisierten Geothermiebohrunternehmen nehmen auch Bohrunternehmen, die primär im Öl- und Gasgeschäft tätig sind, vereinzelt an Ausschreibungen von Geothermieprojekten teil. In Zeiten steigender Rohölpreise nimmt der Wettbewerb tendenziell ab, da geringere Bohrkapazitäten der Öl- und Gasindustrie im Markt angeboten werden. Der Marktzugang ist gekennzeichnet von hohen technischen, finanziellen und zunehmend behördlichen wie administrativen Markteintrittsbarrieren. Daldrup begegnet diesem Wettbewerbsumfeld mit seinem langjährigen Know-how, marktgerechten Preisen, erfahrenen Bohrteams und einem qualitativ hohen Leistungsniveau für die Planung und Ausführung der von Kunden beauftragten Projekte.
Die gute Wettbewerbsposition der Daldrup & Söhne AG leitet sich ab aus
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| ― | jahrzehntelanger Erfahrung in der tiefen Geothermie mit über 50 Referenzprojekten, |
| ― | der erfolgreichen Tätigkeit in mehreren mitteleuropäischen Ländern (Benelux, Schweiz, Österreich, Deutschland), |
| ― | einem umfangreichen Bohrgerätepark inklusive dreier Anlagen mit Bohrtiefen zwischen 2.500 Metern und 6.000 Metern, |
| ― | erfahrenen Bohrteams. |
Die guten Beziehungen zu unseren Kunden in den Kundensegmenten privatwirtschaftliche Unternehmen und Kommunen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten. Analog zum Vorjahr haben wir in den vergangenen zwölf Monaten Geschäftsbeziehungen zu neuen Kunden aus den vorgenannten Segmenten sowie zu Investoren für größere Geothermieprojekte aufgebaut. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden ist unverändert stabil.
Für die Daldrup & Söhne AG hat sich in den letzten drei Jahren mit den anspruchsvollen Bohrprojekten zur Erkundung atomarer Endlager in der Schweiz und in Deutschland ein neues Marktsegment entwickelt. Das Unternehmen verfügt über exakt die Kenntnisse und Erfahrungen, die dieser Markt erfordert. Daldrup ist eines der wenigen Unternehmen in Europa, das in hochwertiger Qualität Tief- und Kernbohrtechnik kombinieren kann.
Nach Meinung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG markieren insofern ein ausgeweiteter staatlicher Förderrahmen, örtliche Energieinitiativen in überwiegend urbanem Umfeld und ein heute bereits subventionsfreier Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen den intakten Wachstumspfad für die Daldrup & Söhne AG.
Dabei sorgt die Börsennotierung für ein hohes Maß an Transparenz für unsere Kunden, Finanzinstitute und Aktionäre.
Zweck der Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist insbesondere der Ausbau der Geothermie mit dem eigenen Bohrgerätepark, den angestellten Bohrteams und dem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz zu Geothermie- und Spezialbohrungen. Kommunen, Unternehmen und Verbraucher in Europa fragen dieses Know-how nach, um zum einen konkurrenzfähigen Zugang zu klimafreundlichen, geothermischen Energiequellen als Alternative zu den fossilen Primärenergieträgern aufzubauen und zum anderen, um geologische Formationen für die sichere Lagerung von atomaren Abfällen erkunden zu können.
Die Daldrup & Söhne AG besetzt mit ihren Geschäftsfeldern die Zukunftsthemen Energie, Trinkwasser und Rohstoffe bzw. Exploration und will unter den genannten Punkten in diesen Segmenten nachhaltig wachsen und die führende Marktstellung in Deutschland und Europa als erfahrener Bohrtechnik- und Geothermiespezialist weiter ausbauen. Dabei liegt kurz- und mittelfristig der Fokus auf dem operativen Bohrgeschäft und hochwertigen Bohrdienstleistungen. Besonders im Wärmemarkt in Mitteleuropa sieht das Unternehmen hohes Potenzial.
Mittel- und langfristig will sich das Unternehmen an wirtschaftlich sinnvollen geothermischen Wärmeprojekten mit regionalem, dezentralem Charakter als Minderheitsgesellschafter beteiligen. Für solche Beteiligungen kommen insbesondere geothermische Heizwerke und auch Kraftwerke in mittelständisch geprägten Größenordnungen in Frage. So könnten zu den volatileren Einnahmen aus dem projektgetriebenen Bohrgeschäft konstante Erlöse aus dem Verkauf von Wärme erzielt werden.
Für die Fortentwicklung des Konzerns ist es von besonderer Bedeutung, dass der eingeleitete Strategieprozess in vertrieblicher, projektorganisatorischer und finanzwirtschaftlicher Hinsicht weiter vorangetrieben wird. Der im Januar 2020 abgeschlossene, vollständige Verkauf der Geysir Europe-Gruppe mit den Geothermie-Kraftwerken Taufkirchen und Landau hat die Ertrags- und Liquiditätssituation des Konzerns in einem ersten Schritt deutlich entlastet und stabilisiert. Nennenswerte Mittelabflüsse früherer Geschäftsjahre in die Kraftwerksgesellschaften finden seit dem Verkauf nicht mehr statt. Auch in Zukunft werden organisatorische Veränderungen notwendig sein, um den Konzern zukunftsfest auszurichten. Dazu zählen beispielsweise die Optimierung interner Prozesse und die Steuerung und Überwachung der Bohrprojekte. Der Strategieprozess hat betriebswirtschaftlich zum Ziel, eine nachhaltig verbesserte Finanz- und Ertragskraft der Daldrup-Gruppe herzustellen und die Projektrisiken deutlich zu verringern. Mit einer entsprechend wirtschaftlichen Stabilität kann die Daldrup & Söhne AG in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld an dem strukturellen Wachstumsmarkt "Erzeugung geothermischer Wärme" und den übrigen Zukunftsthemen in Mitteleuropa erfolgreich partizipieren.
Die Beteiligungen sind in den Regionen Schweiz und Österreich sowie Benelux operativ tätig. Sie sondieren die regionalen Märkte und betreiben häufig das operative Bohrgeschäft in den genannten Regionen. Darüber hinaus sind strategische Kooperationen für die gezielte Bearbeitung von Marktnischen denkbar.
Die Daldrup & Söhne AG hält zum 31.12.2020 die folgenden direkten und indirekten operativ tätigen Beteiligungen:
Die Daldrup Bohrtechnik AG agiert operativ eigenständig im nach wie vor interessanten Schweizer Markt mit teils langjährigen Geschäftsverbindungen und Kontakten. Neben Bohrungen zur Exploration und Aufsuchung von Erdwärme sind insbesondere Sonderbohrungen z. B. zur Solegewinnung und Tiefenlagerfindung nachgefragt. Die erforderliche Bohrtechnik einschließlich des qualifizierten Betriebspersonals wird bei Bedarf von der Daldrup & Söhne AG bereitgestellt.
Die Nutzung der Erdwärme als ressourcenschonende Energiequelle erfährt eine hohe Akzeptanz bei den großen Gewächshausbetreibern (Gemüse-, Blumen-, Pflanzenanbau) in den Niederlanden. Das niederländische Wirtschaftsministerium und die Regionalprovinzen unterstützen diese Entwicklung mit einem Zuschussprogramm für Investitionen in autarke Geothermieheizwerke. Daher ist Daldrup bereits seit 2011 mit einer Repräsentanz in den Niederlanden, der GERF - Geothermal Energy Realisation and Financing B.V, vertreten.
Die Daldrup & Söhne AG hält sich weiter die Möglichkeit offen, die Geschäftsaktivitäten rund um die Wassergewinnung in die Daldrup Wassertechnik GmbH auszulagern. Derzeit ruhen entsprechende Pläne. Die Mitarbeiter der Gesellschaft sind daher im Wesentlichen für die Daldrup & Söhne AG tätig.
Bisher wurden die Aktivitäten des Geysir-Teilkonzerns der Daldrup & Söhne AG in der D&S Geothermie GmbH gebündelt. Nach der Veräußerung des Teilkonzerns sollen denkbare Beteiligungen an mittelständischen Geothermie-Projekten über diese Gesellschaft gehalten werden.
Die Beteiligung der Daldrup & Söhne AG an der polnischen Przedsiębiorstwo Projektow Górniczych i Wierceń Geologicznych "DMM" Sp.zo.o., Kattowitz (Polen) bestand seit 2012. Die Gesellschaft war überwiegend im Rahmen von Explorationsprojekten der polnischen Steinkohleindustrie tätig.
Die Besonderheiten des polnischen Marktes in Verbindung mit dem altersbedingten Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers sowie der räumlichen Entfernung zum originären Geschäftsgebiet führten zu dem Entschluss, die Gesellschaft zu liquidieren. Die Liquidation wurde 2020 abgeschlossen.
Laut Angaben des Bundesverbands Geothermie soll zukünftig verstärkt die Nutzung zur Wärme- und Kälteversorgung ausgebaut sowie saisonale Wärmespeicher initiiert werden. Forschungsprojekte sollen in erster Linie dazu beitragen, innovative Ansätze zu fördern, Risiken und Kosten zu reduzieren, Speichermöglichkeiten zu schaffen sowie Bekanntheit und Akzeptanz dieser Form von erneuerbarer Energie zu steigern. Das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Gebäude-Energien-Gesetz (GEG), die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderung Effiziente Wärmenetze (BEW) bilden dafür den politischen Rahmen. Im Jahr 2019 hat das BMWi im Schwerpunkt 94 laufende Vorhaben mit rund 13,2 Mio. € gefördert. 2019 hat das BMWi zudem 25 Forschungsprojekte mit einem Fördermittelansatz von rund 24,1 Mio. € neu bewilligt.
Die Weiterentwicklung des Technologiefeldes Geothermie ist nicht auf den nationalen Markt beschränkt, sondern bietet ein weites Betätigungsfeld auch im internationalen Kontext.
Generell werden im Bereich der Tiefengeothermie drei Arten der Wärmeentnahme aus dem Untergrund unterschieden:
Geschlossener Kreislauf durch ein U-Rohr oder eine Koaxialsonde mit einem zirkulierenden Wärmeträgermedium (z. B. Geothermieprojekt der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich, Schweiz, im Triemli-Quartier).
Geschlossener Kreislauf, in dem Thermalwässer aus Förderbohrungen gepumpt und über Reinjektionsbohrungen wieder in natürliche Grundwasserleiter (Aquifere) eingeleitet werden.
Mit hydraulischen Stimulationsmaßnahmen werden im trockenen Untergrund Risse und Klüfte erzeugt bzw. erweitert, durch die künstlich eingebrachtes/eingepresstes Wasser fließen kann. Während die beiden erstgenannten Systeme durch Daldrup mehrfach erfolgreich ausgeführt und die Projekte in Betrieb genommen wurden, gibt es in Europa keinen Regelbetrieb eines petrothermalen Geothermieprojektes.
Die Daldrup & Söhne AG wurde von der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen eines Forschungsvorhabens beauftragt, die Verbesserung des hydraulischen Anschlusses einer bereits bestehenden Geothermiebohrung an ein klüftiges Thermalwasserreservoir und dessen technische Machbarkeit aufzuzeigen. Mit petrothermalen Systemen kann gegebenenfalls die Erschließung geothermischer Energie in Regionen zu ermöglichen, die bisher für eine hydrothermale Erschließung ungeeignet scheinen. Die Ergebnisse einiger Forschungsprojekte in diesem Bereich werden helfen, die enormen Potenziale der Geothermie als konstante und grundlastfähige Technik zur Strom- und Wärmeproduktion effizienter zu nutzen.
In seiner Mitte Dezember 2020 vorgelegten Konjunkturprognose für Deutschland geht das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 5,2 % im Berichtsjahr (Vorjahr: + 0,6 %) aus. Die wirtschaftliche Entwicklung war im Winterhalbjahr merklich durch die im Zuge der zweiten Infektionswelle ergriffenen November- und Dezember-Maßnahmen beeinträchtigt. Dadurch wurde der Erholungsprozess unterbrochen. Allerdings ist dieser Rückschlag im konjunkturellen Erholungsprozess laut der Experten bei weitem nicht mit den ökonomischen Folgen des ersten Shutdowns im vergangenen Frühjahr zu vergleichen.
Ein ähnliches Bild zeichnen die Kieler Konjunkturforscher in ihrer Konjunkturprognose für Euroland. Nach dem historisch einmaligen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 15 % im ersten Halbjahr 2020 wurde die Wirtschaft in den Mitgliedsländern der Währungsunion schrittweise wieder hochgefahren. Die weitere Erholung im zweiten Halbjahr dürfte allerdings laut IfW weitaus schleppender verlaufen sein: Angesichts stark steigender Infektionszahlen in einigen Mitgliedsländern besteht große Unsicherheit über den Fortgang der Pandemie. So bleiben direkte Einschränkungen wohl vorerst überall dort ein bedeutender Belastungsfaktor, wo das Infektionsgeschehen regional vergleichsweise aktiv ist. Insgesamt dürfte das BIP im Euroraum im Berichtsjahr um 7,1 % (Vorjahr: + 1,3 %) zurückgegangen sein.
Die Nachfrage nach Projekten für die Nutzung geothermischer Energie für die Strom- und Wärmeversorgung verlief in Mitteleuropa nach Einschätzung der Daldrup & Söhne AG in den letzten Quartalen - weitgehend unbeeinflusst von der Corona-Pandemie - lebhaft. Neben einem niedrigen Zinsniveau geben auch die Förderbedingungen in ausgewählten Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden Investoren wichtige Anreize und sichere Rahmenbedingungen.
Ein weiterer stabilisierender Faktor ist, dass das Unternehmen im Rahmen gesicherter Budgets tätig ist. Ursächlich ist, dass die Investitionsentscheidungen für die laufenden und anstehenden Bohrprojekte bereits Monate oder Jahre früher getroffen wurden. Zudem sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und von privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen vielfach zur Daseinsvorsorge. Insofern hat die Daldrup & Söhne AG weder einen Rückgang der Nachfrage durch die Corona-Pandemie feststellen müssen noch hat es Stornierungen von Aufträgen gegeben.
Der steigende Energiebedarf im Zuge der Energiewende wird Investitionen in klimafreundliche Wärme- und Stromerzeugung unabhängig von einer Pandemie weiter notwendig machen. Als Beispiele seien genannt: Dekarbonisierung der Energieversorgung von Gebäuden mit Raum- und Wasserwärme, Strom für Wärmepumpen, Ersatz für die Wärmeauskopplung der Kohlekraftwerke, Aufbau der E-Mobilität, Bereitstellung von Wasserstofferzeugung für die stromintensive Industrie.
Geothermiekraftwerke stellen unabhängig von Wetter und Tageszeiten planbare "grüne" Regelenergie zur Verfügung und erfüllen damit eine stabilisierende, netzdienliche Systemfunktion. Zudem fällt der regional hohe Strombedarf mit den tiefengeothermisch geeigneten Regionen im Oberrheingraben, dem Norddeutschen Becken und dem bayrischen Molassebecken zusammen. Strom aus der Geothermie und geothermische Wärme können dort produziert werden, wo sie gebraucht werden, und sind nicht auf neue überregionale Stromtrassen oder neue Fernwärmenetze angewiesen. Sie können auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und lassen sich leicht auch im Sinne der Sektorenkopplung integrieren.
Diese systemstabilisierende Rolle und das Treibhaugas reduzierende Potenzial wurden durch die EEG-Novelle 2020 und die neu aufgelegten Gesetze im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 wie dem Gebäudeenergiegesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude in Deutschland bestätigt. Für Investoren ist damit Planungs- und Rechtssicherheit für die nächsten Jahre gegeben. Gerade bei den typischerweise langen Realisierungszeiträumen von Geothermieprojekten ist für Investoren eine heute verlässlich geregelte Vergütung während der Betriebsphase ihrer Investitionen von existenzieller Bedeutung. Die Corona-Pandemie hat nach unseren Beobachtungen die Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten und institutionellen Finanzierern bei Projektfinanzierungen nicht beeinträchtigt. Auch zeigen Kommunen und Infrastrukturinvestoren weiterhin ein vitales Interesse an Wärmeprojekten, die sie von der Daldrup & Söhne AG auf Wunsch auch schlüsselfertig erwerben können.
In Deutschland trifft dies derzeit insbesondere in der Region um München und in Norddeutschland zu. Kommunen setzen vermehrt auf eine klimafreundliche, dezentrale Energieversorgung aus lokalen Ressourcen. In den Niederlanden konzentriert sich die privatwirtschaftliche Nachfrage auf die Errichtung von lokalen Nahwärmenetzen, wie sie beispielsweise Gewächshausbetreiber als Ersatz für Erdgas als Energiequelle errichten. Die leistungsbegrenzenden Faktoren im Bohr- und Projektgeschäft des Geschäftsjahres 2020 waren branchenüblich sowohl langwierige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren für Bohrprojekte wie auch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Bohrmannschaften und -gerät.
In diesem Marktumfeld erzielte die Daldrup & Söhne AG im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 38,7 Mio. € (Vorjahr: 22,4 Mio. €) und wies eine Gesamtleistung in Höhe von 44,1 Mio. € (Vorjahr: 38,6 Mio. €) aus. Die einzelnen Geschäftsbereiche der Daldrup & Söhne AG hatten hieran folgende Anteile:
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| • Geothermie: | 19,0 Mio. € | (49 %) |
| • Rohstoffe & Exploration: | 15,7 Mio. € | (41 %) |
| • Wasserwirtschaft: | 3,5 Mio. € | (9 %) |
| • EDS: | 0,5 Mio. € | (1 %) |
Die Umsatzerlöse des Jahres 2020 wurden zu 35 % (Vorjahr: 59 %) in Deutschland und zu 65 % (Vorjahr: 41 %) in den europäischen Nachbarländern Niederlande und Schweiz erwirtschaftet. Die Auftragslage zum Geschäftsjahresende war im Bereich der Bohranlagen für mitteltiefe und Tiefengeothermiebohrungen gut. Tiefengeothermiebohrungen wurden von Daldrup in Deutschland und in den Niederlanden ausgeführt. In der Schweiz erbrachte Daldrup Tiefenerkundungen für die Endlagersuche.
Für die Daldrup & Söhne AG war der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr geprägt von bestehenden, großen Bohraufträgen vor allem in Deutschland, in den Niederlanden und in der Schweiz. Auch die Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration und Wassergewinnung waren mit Aufträgen gut ausgelastet. Auch während der Hochphase der Corona-Pandemie wurden keine Aufträge seitens unserer Kunden storniert. Die Nachfragesituation ist anhaltend rege. Daldrup hat zudem weitere große Aufträge erhalten.
Alle Geschäftsbereiche haben einen insgesamt komfortablen Auftragsbestand. Der per Ende April 2021 vorhandene Auftragsbestand der Daldrup & Söhne AG von 24,1 Mio. € lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 rechnerisch bereits heute aus. Einzelne größere Aufträge reichen weit in das Geschäftsjahr 2022 hinein. Darüber hinaus beträgt die Summe mit Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteter, in Verhandlung befindlicher Aufträge per Ende April 2021 rund 92,3 Mio. € und signalisiert damit ein weiterhin vorhandenes, vitales Interesse an den Dienstleistungen der Daldrup & Söhne AG.
Die Gewinn- und Verlustrechnung der Daldrup & Söhne AG wird durch im Zeitablauf schwankende Projektverläufe geprägt. Die alleinige Berücksichtigung der Umsatzerlöse aus beendeten und abgerechneten Aufträgen würde bei den teils mittelfristigen Projektverläufen ein nur unvollständiges Bild der insgesamt im Geschäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben. Daher werden unter Berücksichtigung deutscher Rechnungslegungsvorgaben die Bestandsveränderungen in Arbeit befindlicher und kundenseitig beauftragter Leistungen in der Ertragslage berücksichtigt. Diese Bestandsveränderungen müssen dabei dem Vorsichtsprinzip folgend um Pauschalabschläge vom Leistungswert für den Gewinn und die Vertriebskosten korrigiert werden, die erst nach Fertigstellung, Abnahme und Schlussrechnung eines Projektes realisiert werden. Die Projekt- und Betriebskosten sind demgegenüber bereits direkt zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu erfassen. Hingegen werden bei den sogenannten "Day-Rate-Aufträgen" aufgrund des grundsätzlichen Dienstleistungscharakters dieser Aufträge oben genannte Pauschalabschläge nicht vorgenommen, sodass die Margenanteile sukzessive im Rahmen der vereinbarten Abrechnungssystematik Berücksichtigung in der Gesamtleistung finden.
Die so ermittelte Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2020 aus der Perspektive der Daldrup & Söhne AG steigt erneut stark auf 44,1 Mio. € (Vorjahr: 38,6 Mio. €). Sie setzt sich zusammen aus gegenüber dem Vorjahr sowohl nochmals deutlich gesteigerten Umsatzerlösen aus schlussgerechneten Aufträgen und Projekten gegenüber den direkten Auftraggebern der AG von 38,7 Mio. € (Vorjahr: 22,4 Mio. €) als auch Bestandserhöhungen aus in Arbeit befindlichen Aufträgen von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 16,2 Mio. €). Die erfreuliche Entwicklung resultiert aus der plangemäß zum Ende des Geschäftsjahres 2020 erfolgten Schlussrechnung großer Bohrprojekte in der Schweiz und der drei Bohrungen in den Niederlanden gegenüber der Konzerngesellschaft GERF B.V als Auftraggeber.
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 2,7 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) oder 6,2 % (Vorjahr: 0,9 %) der Gesamtleistung. Im Wesentlichen handelt es sich um Erträge aus der Zuschreibung von Forderungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir-Gruppe (Vorjahr: 2,0 Mio. €) vor gebotener Umwidmung in das Anlagevermögen, da der Grund für frühere Abwertungen im Geschäftsjahr 2020 entfallen ist. Ferner wurden Erträge aus Währungsumrechnungen von 0,3 Mio. € sowie aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von 0,2 Mio. € erzielt.
Der Materialaufwand mit einem traditionell hohen Anteil an bezogenen Leistungen von spezialisierten Drittunternehmen (z. B. Bohrlochmessungen, Richtbohrservice, Spülungsservice und zugekaufte Personaldienstleistungen) steigt nahezu parallel zur Erhöhung der Gesamtleistung im Berichtszeitraum abermals deutlich auf 23,1 Mio. € (Vorjahr: 19,4 Mio. €) bzw. 52,5 % (Vorjahr: 50,4 %) der Gesamtleistung. Die hierin enthaltenen, von Drittunternehmen erworbenen Leistungen steigen signifikant auf 17,3 Mio. € (Vorjahr: 12,7 Mio. €) und stehen überwiegend im Zusammenhang mit Großaufträgen in den Niederlanden und der Schweiz.
Der Rohertrag steigt deutlich auf 23,7 Mio. € bzw. 53,8 % (Vorjahr: 50,6 %) der Gesamtleistung nach noch 19,5 Mio. € im Vorjahr.
Der Personalaufwand wächst unterproportional zur deutlichen Steigerung der Gesamtleistung auf insgesamt 7,2 Mio. € (Vorjahr: 7,0 Mio. €). Er beträgt 16,4 % (Vorjahr: 18,2 %) der Gesamtleistung und kompensiert damit die Steigerung der Materialaufwandsquote.
Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €) liegen auf dem Vorjahresniveau und betreffen im Wesentlichen die großen Bohranlagen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Tiefbohranlagen werden unverändert auf Basis einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2020 wurden rund 0,7 Mio. € in das Sachanlagevermögen investiert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich deutlich auf 12,2 Mio. € (Vorjahr: 25,7 Mio. €). Der deutliche Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert ist auf die Ausbuchung von Forderungen aus dem Verkauf des Geysir-Teilkonzerns im Jahresabschluss 2019 der Daldrup & Söhne AG zurück zu führen. Die Forderungskorrekturen des Geschäftsjahres 2020 gegenüber den ehemaligen Gesellschaften des Geysir-Teilkonzerns werden nunmehr in der Position Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 6,4 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) ausgewiesen.
Das Finanzergebnis erreicht - 6,8 Mio. € (Vorjahr: - 1,4 Mio. €). Der Großteil dieses Teilergebnisses entfällt mit - 6,4 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) auf die Abschreibungen der gegenüber dem Vorjahr in das Finanzanlagevermögen umgegliederten Nachrangforderungen gegenüber den Gesellschaften des Geysir-Konzerns. Im Vorjahr wurde unter anderem eine Dividendenzahlung der schweizerischen Tochtergesellschaft von rund 0,3 Mio. € vereinnahmt. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge belaufen sich auf 0,2 Mio. €. Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme von Betriebsmittel- und Avalkrediten bei Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften betragen 0,7 Mio. € und liegen damit auf dem Vorjahresniveau.
Insgesamt ergibt sich ein Jahresfehlbetrag in der Daldrup & Söhne AG in Höhe von rund 5,0 Mio. € nach einem Fehlbetrag in Höhe von 16,9 Mio. € im Vorjahr.
Ausgehend von einem Ergebnis vor Steuern von - 4,9 Mio. € (Vorjahr: - 16,9 Mio. €) und üblicher Eliminierung des Finanzergebnisses errechnet sich ein EBIT von + 2,0 Mio. € (Vorjahr: - 15,2 Mio. €). Hierauf aufbauend wurde ein EBITDA im Berichtsjahr von + 4,3 Mio. € (Vorjahr: - 12,7 Mio. €) erzielt.
Die Daldrup & Söhne AG hat die im Mai 2020 prognostizierte Ziel Gesamtleistung für das Geschäftsjahr 2020 von 38,0 Mio. € im Berichtsjahr mit insgesamt 44,1 Mio. € deutlich übertroffen. Das im Mai 2020 vor erneuten Forderungskorrekturen gegenüber den Gesellschaften der Geysir Europe-Gruppe prognostizierte EBIT zwischen 0,76 Mio. € und 1,52 € Mio. bzw. zwischen 2 % bis 4 % der Gesamtleistung wurde erreicht, insbesondere da die Nachrangforderungen gegenüber den Geysir-Unternehmen im Berichtsjahr in das Anlagevermögen umzuwidmen waren und die damit einhergehenden Ergebnisbelastungen aus den Abwertungen der Finanzanlagen in Höhe von insgesamt 6,4 Mio. € als Bestandteil des Finanzergebnisses nicht mehr in die Berechnung des EBIT einfließen.
Die Bilanzsumme der Daldrup & Söhne AG zum Bilanzstichtag 31.12.2020 beträgt 39,2 Mio. € (Vorjahr: 46,0 Mio. €) und verringerte sich somit gegenüber dem Vorjahresstichtag um 6,8 Mio. €. Das Sachanlagevermögen wird planmäßig abgeschrieben und beträgt 8,5 Mio. € nach 10,1 Mio. € im Vorjahr. Es umfasst vor allem den Bestand an Bohranlagen sowie den Fuhrpark und die erforderliche Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Veränderung resultiert aus Zugängen zum Anlagevermögen in Höhe von 0,7 Mio. € und Abschreibungen von 2,3 Mio. €. Die Zugänge beinhalten im Wesentlichen betriebsnotwendige Investitionen, insbesondere die Anschaffung einer neuen EDV-Infrastruktur von rund 0,2 Mio. €.
Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir Europe-Gesellschaften und dem beabsichtigten Technologiewechsel durch den neuen Betreiber des Kraftwerks Taufkirchen mussten entsprechende Forderungspositionen in einem ersten Schritt neu bewertet sowie danach von den sonstigen Vermögensgegenständen in die Finanzanlagen umgegliedert werden. In den Finanzanlagen von insgesamt 11,0 Mio. € (12,4 Mio. €) sind neben den Gesellschaftsanteilen an den Unternehmen des Daldrup-Konzerns überwiegend Forderungen gegenüber den Gesellschaften des veräußerten Geysir Europe-Teilkonzerns sowie der D&S Geothermie GmbH enthalten. Forderungen gegenüber der D&S Geothermie GmbH, welche diese als Nachrangdarlehen an diverse Gesellschaften des Geysir Europe-Teilkonzerns weitergereicht hatte, mussten infolge des Technologiewechsels auf 5,1 Mio. € (Vorjahr: 11,6 Mio. €) abgewertet werden. In der Position sonstige Ausleihungen von 5,7 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) sind überwiegend direkte Nachrangforderungen gegenüber den Gesellschaften des veräußerten Geysir Europe-Teilkonzerns von noch insgesamt 5,1 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) enthalten.
Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als Teilposition der Vorräte hat sich zum Stichtag auf 4,7 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €) spürbar erhöht. Der Anstieg der Vorräte korrespondiert mit dem Anstieg der Gesamtleistung.
Die nach kaufmännischer Vorsicht bewerteten unfertigen Leistungen erreichen am Bilanzstichtag einen Wert von 47,0 Mio. € (Vorjahr: 41,6 Mio. €), der wesentlich aus einem planmäßig bearbeiteten Großauftrag resultiert, der zum 31.12.2020 mit rund 41 Mio. € bilanziert wird. Die erhaltenen Anzahlungen von insgesamt 46,2 Mio. € (Vorjahr: 41,2 Mio. €) wurden von den unfertigen Leistungen abgezogen. In den erhaltenen Anzahlungen sind Vorauskassen von insgesamt 1,6 Mio. € enthalten; Abschlagszahlungen für bereits im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden der Daldrup & Söhne AG erbrachte Leistungen belaufen sich auf insgesamt 44,6 Mio. €.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen steigen deutlich an und betragen zum Berichtsstichtag 3,4 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €). Das Ausfallrisiko dieser Kundenforderungen beurteilt der Vorstand aufgrund der Verteilung auf eine Vielzahl von Kunden und deren Bonität als insgesamt sehr gering.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen wurden deutlich auf insgesamt 0,6 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) abgebaut.
Auch die sonstigen Vermögensgegenstände entwickeln sich aufgrund der erforderlichen Umgliederung von Forderungen und der danach erfolgten Neubewertung von Forderungen gegenüber den Gesellschaften des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns auf 7,7 Mio. € (Vorjahr: 11,8 Mio. €) und sind damit deutlich rückläufig. In dieser Bilanzposition sind zudem Steuerforderungen gegenüber den niederländischen Finanzbehörden von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) enthalten.
Die liquiden Mittel steigen nochmals gegenüber dem Vorjahresstichtag erfreulich an und betragen 2,7 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €).
Damit erhöhen sich die sehr liquiditätsnahen Bilanzpositionen bestehend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €) sowie der liquiden Mittel von 2,7 Mio. (Vorjahr: 2,4 Mio. €) zum Berichtsstichtag auf insgesamt erfreuliche 6,1 Mio. € (Vorjahr: 4,4 Mio. €).
Auf der Passivseite der Bilanz reduziert sich das Eigenkapital der Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2020 auf insgesamt 19,6 Mio. € nach noch 24,6 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2019. Die Eigenkapitalquote zum Stichtag 31.12.2020 beträgt dennoch weiterhin komfortable 49,9 % (Vorjahr: 53,5 %) der Bilanzsumme.
Die sonstigen Rückstellungen wurden deutlich auf 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) abgebaut. Die Details lassen sich dem Rückstellungsspiegel im Anhang entnehmen.
Die Verbindlichkeiten konnten auf insgesamt 18,7 Mio. € (Vorjahr: 19,9 Mio. €) gesenkt werden. Kreditinanspruchnahmen bei unseren langjährigen Kernbanken wurden plangemäß auf insgesamt 7,7 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €) reduziert.
Noch deutlicher zeigt sich die fortgesetzte Entschuldung der Daldrup & Söhne AG bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die trotz erfreulich ausgeweiteter Gesamtleistung zum Stichtag 31.12.2020 auf 4,5 Mio. € nach noch 6,5 Mio. € ein Jahr zuvor deutlich abgebaut wurden.
Zum Bilanzstichtag bestehende Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen hingegen stiegen auf 3,4 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) an.
Die sonstigen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahresstichtag mit 3,1 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €) nahezu konstant und umfassen im Wesentlichen die Refinanzierung eines Darlehens an die ehemalige Geysir Europe-Gruppe sowie überwiegend Umsatzsteuerverbindlichkeiten aus zum Ende des Geschäftsjahres 2020 schlussgerechneten Kundenaufträgen in Deutschland und der Schweiz.
Umfangreiche, vorbereitende Tätigkeiten für ein großes Projekt im Geschäftsfeld tiefe Geothermie erforderten auch im Geschäftsjahr 2020 hohe monetäre Vorleistungen der Daldrup & Söhne AG. Zur Finanzierung dieses Betriebsmittelbedarfs, zur Abfederung von Liquiditätsspitzen und Aval-Aufstellungen standen zum Bilanzstichtag Betriebsmittel-, Projektfinanzierungslinien und mittelfristige Finanzierungen bei deutschen Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften von insgesamt 23,4 Mio. € zur Verfügung. Die Zahlungsfähigkeit der Daldrup & Söhne wurde laufend überwacht und fortgeschrieben und war unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen während des Geschäftsjahres 2020 gesichert. Der Saldo aus den liquiditätsnahen Aktiva von 6,1 Mio. € und den in der Regel zeitnah zu bedienenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von - 4,5 Mio. € beträgt zum Bilanzstichtag + 1,6 Mio. €.
Die Daldrup & Söhne AG wird im Geschäftsjahr 2021 die größtenteils bereits in 2020 akquirierten Aufträge plangemäß abarbeiten. Der Auftragsbestand von 24,1 Mio. € lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 bereits vollständig aus. Aus diesen Aufträgen unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen rechnet die Gesellschaft bei plangemäßer Abarbeitung mit regelmäßigen Umsatzerlösen sowie gut planbaren Liquiditätszuflüssen aus dem Segment Tiefengeothermie sowie dem allgemeinen Bohrgeschäft. Auf dieser Basis ist die Zahlungsfähigkeit der Daldrup AG auch über das Geschäftsjahr 2020 hinaus gesichert.
Auch für das Geschäftsjahr 2021 bestehen anspruchsvolle Pläne, die bis dato durch die COVID-19-Pandemie nicht gefährdet sind. Aufgrund des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe entfallen auch in 2021 nennenswerte Liquiditätsbelastungen. Die Werthaltigkeit der Nachrangdarlehen an die Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe wird laufend sowie bei Sachverhaltsänderungen bewertet, wobei ein weiteres, nicht liquiditätsbelastendes Risiko in Abhängigkeit von zum Beispiel eintretenden Strategieänderungen des Investors besteht. Die anspruchsvollen Pläne für das Geschäftsjahr 2021 und Folgejahre insbesondere in den Bereichen Projektsteuerung und Kostenmanagement müssen erfüllt werden, um die Situation der Daldrup & Söhne AG nachhaltig zu verbessern, wobei nach 2019 auch in 2020 weitere Teilschritte umgesetzt wurden. Zudem ist dem Facharbeitermangel mit geeigneten Maßnahmen entgegen zu wirken.
Die Corona-Pandemie verlangte der deutschen Wirtschaft Enormes ab. So sank die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Jahr 2019 um 5 %. Diesem Marktumfeld konnte sich die Daldrup & Söhne AG, begleitet von stabilen politischen Rahmenbedingungen für die Geothermie und einem stabilen Auftragsumfeld, deutlich entziehen. Die gute Auslastung aller Geschäftsbereiche, insbesondere jedoch der Betrieb von zwei der drei großen Bohranlagen, versetzten die Daldrup & Söhne AG im Berichtszeitraum wieder in eine wirtschaftlich insgesamt zufriedenstellende Lage.
Eintrübend wirkte erneut der bestehende Korrekturbedarf bei den Forderungen gegenüber den Unternehmen des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns. Aber auch hier konnte die Daldrup & Söhne AG einen deutlichen Fortschritt bezüglich des Abbaus der Forderungen von ehemals rund 33 Mio. € auf nunmehr 10,8 Mio. € erzielen. Ergebnisbegrenzend wirkte sich auch im Jahr 2020 der Facharbeitermangel aus.
Insgesamt ist festzustellen, dass die Daldrup & Söhne AG durch den Verkauf ihren operativen und finanziellen Handlungsspielraum ausbauen und die zum Ende des Jahres 2018 begonnene Re-Organisation der Unternehmensstruktur und der administrativen Bereiche im Unternehmen fortführen konnte.
Der operative Geschäftsverlauf und das Ergebnis der Daldrup & Söhne AG im Berichtsjahr wurden durch das regulatorische Umfeld und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Zielmärkten Deutschland, Schweiz und den Benelux-Staaten positiv beeinflusst.
Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG war auch in 2020 kaum von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Trotz temporärer Einreisebeschränkungen konnten Bohrungen in der Schweiz plangemäß beendet werden. Gleiches gilt für die Bohrungen in den Niederlanden, die gegenüber der Auftraggeberin GERF B.V planmäßig abgerechnet werden konnten. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Rohstoffe bedient und häufig von langfristigen Investitionsüberlegungen zur Daseinsvorsorge geprägt werden.
Unsere Zulieferer- und Dienstleistungsketten funktionierten in 2020 und bis dato pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt dennoch laufend und mit hoher Sorgfalt die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen insgesamt zu begrenzen.
Außerdem hat das Unternehmen mit einem eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Unternehmensleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglich zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.
Die Daldrup & Söhne AG verpflichtet sich zur Einhaltung hoher Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzstandards. Hierbei legt die Daldrup & Söhne AG größten Wert auf die Einhaltung branchenüblicher Standards, der jeweils geltenden nationalen Gesetze sowie der einschlägigen Regularien bzgl. Sicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das vom Vorstand der Daldrup & Söhne AG installierte und extern auditierte Management-, Informations- und Sicherheitssystem gewährleistet eine effektive Umsetzung dieser Standards. Die nicht finanziellen Leistungsindikatoren dienen nicht unmittelbar der Unternehmenssteuerung.
Die Grundlagen des täglichen Handelns werden u. a. durch das Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument nach den entsprechenden Rechtsvorschriften und Richtlinien der Europäischen Union sowie die internen Leitlinien der Daldrup & Söhne AG zur Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung, zur Suchtprävention und zur Instandhaltung und Wartung vorgegeben.
Ein hohes Qualitätsniveau über alle Unternehmensbereiche der Daldrup & Söhne AG ist ein entscheidender Faktor, um den Erfolg und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Die übliche SCC-Zertifizierung ist daher ebenso selbstverständlich wie die Erfüllung und regelmäßige Erneuerung des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001.
Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentrales Element der Unternehmensführung der Daldrup & Söhne AG. Zudem wird mit der Zunahme der Komplexität und Volatilität in der globalen Welt das Chancen- und Risikosystem regelmäßig validiert und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Das Risikosystem, das Risikoumfeld und die Gefährdungspotenziale für den Daldrup-Konzern stellen sich wie folgt dar:
Sich rasch wandelnde, volatilere Märkte, preisliche Risiken in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Öl- und Gasindustrie, der zunehmende Mangel an qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern sowie seit Jahrzehnten ein erstmals wieder bestehendes gesundheitliches Gefährdungspotenzial aus einer Pandemie lassen die Risiken des Geschäftsmodells der Daldrup-Gruppe insgesamt steigen. Integrationsmaßnahmen, laufende Optimierungen und eine rollierende Planung der Engpassfaktoren sind inzwischen integraler Bestandteil des Tagesgeschäftes.
Unternehmensbeteiligungen und Joint Ventures können sich integrationsbedingt durch Fehlinvestitionen und durch Fehleinschätzung von Chancen und Risiken erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Daldrup & Söhne AG auswirken. Durch sorgfältige und intensive Prüfungen im Vorfeld derartiger Bindungen sollen diese unternehmerischen Risiken minimiert werden. Wenngleich durch den Verkauf der Geysir Europe-Gruppe diese Risiken in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt deutlich minimiert wurden, bestehen Restrisiken in Form bilanzierter Nachrangdarlehen und Kaufpreisforderungen.
Der Vorstand der Gesellschaft sowie die örtlichen Geschäftsführungen arbeiten teils mit Unterstützung geothermieerfahrener Berater und Lieferanten an der Fertigstellung der Bohraufträge und der schlüsselfertig zu übergebenen Projekte.
Der Eintritt operativer Risiken führt mitunter zu deutlichen Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung und in Einzelfällen eventuell zu einer abrupten, aber vertraglich induzierten Beendigung des Auftrags. Eingetretene Risiken führen dann unmittelbar auch zu einer deutlichen Veränderung von Zahlungsflüssen und finanzwirtschaftlicher Leistungsparameter. Grundsätzlich gilt es, fünf Gefahren- bzw. Risikobereiche zu unterscheiden, die im Zusammenhang mit Tiefenbohrungen der Berichtsgesellschaft und im Projektgeschäft der Konzernunternehmen bestehen:
Das Baugrundrisiko, d. h. das Risiko bekannter und unvorhersehbarer, vom Baugrund ausgehender Wirkungen und Erschwernisse (alle untertägigen, geologischen Risiken) wird in der Bau(rechts-)praxis in den Verträgen zwischen den Parteien geregelt. In der Regel liegt es in der Sphäre des Auftraggebers. Die Daldrup & Söhne AG als Auftragnehmerin von Bohraufträgen trägt das Risiko für die bohrtechnischen Vorgänge. In den von Daldrup ausgeführten Tiefbohrungen kann dieses Risiko i. d. R. über projektbezogene Versicherungen aufgefangen werden. Im Rahmen der Eigenüberwachung mit geschultem/zertifiziertem Personal, dem Einsatz moderner Bohrtechnik sowie in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden und Fremdüberwachern trifft der Daldrup-Konzern in der Praxis zudem aktive Risikovorsorge. Bei offen erkennbaren Risiken kommt Daldrup seiner Prüfungs-, Hinweis- bzw. Sorgfaltspflicht nach. Zusätzliche Sicherheit wird durch die Vergabe komplexer Planungs- und Ingenieurleistungen an entsprechend versicherte Dienstleister erreicht.
Das Betriebs- und Umwelthaftpflichtrisiko sowie das Maschinenbruch- und Betriebsunterbrechungsrisiko sind im Rahmen sorgfältiger Abwägungen Kosten-/Nutzenanalysen versicherbar. Für Personen-, Sach- und Umweltschäden besteht eine Deckung über die Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung einer namhaften Versicherungsgesellschaft. Eine gesonderte Maschinenversicherung (inklusive Lost-in-hole) sichert mögliche Schäden an den Tiefbohranlagen sowie an sämtlichen peripheren Maschinen und Geräten auf erstes Risiko ab. Für das Risiko einer Betriebsunterbrechung als Schadensfolge ist eine normale Versicherbarkeit gegeben. Blowout-Risiken sind grundsätzlich dem Baugrundrisiko zuzuordnen, können aber über erhöhte Deckungssummen im Einzelfall über die Betriebshaftpflichtversicherung mit abgedeckt werden.
Die beste Versicherung gegen Blowout ist der Einsatz moderner und funktionsfähiger Blowout-Preventer, die von Daldrup regelmäßig eingesetzt werden.
Über das Maß betriebsgewöhnlicher Haftungsrisiken hinaus bestehen nach Ansicht des Vorstands und im Rahmen jährlicher Strategiegespräche mit unserem Industrieversicherungspartner keine besonderen Risikobereiche. Risiko- und Schadensvermeidung über ein konsequentes und zertifiziertes Qualitäts- und Sicherheitskonzept haben im operativen Geschäft der Daldrup-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die bestehenden Versicherungen und deren Umfang werden in jährlichen Strategiegesprächen überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Spezialpolicen von Versicherungskonsortien decken im Rahmen des ART-Konzepts das Ausfallrisiko bei Nichterfolg einer Tiefenbohrung ab. Die Fündigkeitsparameter sind dabei eindeutig mit der Schüttungsmenge, der Temperatur und der Absenkung des Ruhewasserspiegels definiert. Bei der Beurteilung des Versicherungsrisikos, der Versicherbarkeit und der Prämienbemessung eines Projektes spielen die Erfahrungen und Referenzen des beauftragen Bohrunternehmens sowie die durch externe Gutachten belegten Fündigkeitswahrscheinlichkeiten eine entscheidende Rolle. Die Versicherbarkeit von Geothermieprojekten, die von und mit der Daldrup-Gruppe geplant, gebohrt und umgesetzt wurden, war regelmäßig und ist aktuell wirtschaftlich gegeben. Wenngleich das ART-Konzept zeitliche Verschiebungen bei Nichtfündigkeit und deren finanzwirtschaftliche Auswirkungen für die Daldrup & Söhne AG nicht eliminieren kann, sorgt es für die Reduzierung des Fündigkeitsrisikos unserer Kunden, die bessere Umsetzbarkeit von tiefen Geothermieprojekten und unterstützt somit die Kundenakquise der Daldrup & Söhne AG in der Nische maßgeblich. Ob ein entsprechender Versicherungsschutz gewählt wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Projektauftraggebers.
Die in Abhängigkeit vom beauftragten Bohrumfang schwankende Beschaffung von Anlagentechnik, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie der teilweise umfangreiche Bezug von Fremdleistungen haben sich bisher nicht negativ auf den Leistungsprozess der Daldrup-Gruppe ausgewirkt. Trotz der aktuell zu beobachtenden Konsolidierung im Öl- und Gassegment stehen in allen Geschäftsbereichen ausreichende Dienstleister- und Lieferantenstrukturen mit zufriedenstellenden Einkaufskonditionen und guten Qualitäten, die einer ständigen Überprüfung im Rahmen des Qualitäts-Management Systems unterliegen. Das risikoorientierte Lieferantenmanagement versucht, durch die Diversifizierung der Geschäftspartner und einer Sondierung neuer Lieferanten und Dienstleister die Beschaffungsrisiken zu verringern bzw. auf einem geringstmöglichen Niveau zu stabilisieren. Dennoch bestehen in Teilbereichen der Leistungskette vereinzelt Lieferantenabhängigkeiten.
Jede Gewinnungsanlage und Bohrung zur Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen, sei es für Geothermie oder Wassergewinnung oder zur Rohstoffexploration, unterliegt im Vorfeld umfangreichen Genehmigungsverfahren durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Für die Genehmigung der unterschiedlichen Bohrungen und Anlagen zur Gewinnung, wie z. B. einem Heizwerksbau bzw. -betrieb, sind die Regelungen des Bundesberggesetzes (BBergG), des Abgrabungsgesetzes, die Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) bzw. die landesrechtlichen Wassergesetze und bauplanungs- bzw. bauordnungsrechtlichen Regelungen zu beachten. Die an die Daldrup-Gruppe hierbei gestellten Erfordernisse nehmen zu, sind daher regelmäßig auf den aktuellen Stand zu bringen und mit den Regierungspräsidien, Landesämtern für Geologie und Bergbau sowie den Wasserbehörden abzustimmen. Entsprechende Genehmigungsverfahren können sich aufwändiger und langwieriger erweisen als angenommen und Projekte deutlich verzögern und infolgedessen zu Stillstandskosten bei der Daldrup & Söhne AG führen. Die Daldrup-Gruppe ist aufgrund der jahrzehntelangen Tätigkeit in den bekannten Segmenten im Umgang mit den Genehmigungsverfahren und den Behörden geübt und kennt die Anforderungsprofile für die Genehmigungsdokumente. Ein kontinuierlicher Dialog mit den verschiedenen Behörden über die gesamte Projektphase und eine enge, lösungsorientierte Abstimmung helfen, ein schnelles, genehmigungsfähiges Einvernehmen herzustellen und längere Verzögerungen zu vermeiden.
Neue, lukrative und wachsende Märkte könnten weitere Marktteilnehmer, zum Beispiel aus der Öl- und Gasindustrie anziehen. Die Bemühungen branchennaher Unternehmen zum Einstieg in den Geothermiemarkt sind trotz hoher Markteintrittsbarrieren feststellbar. Die zahlreichen Referenzen, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die Marktposition sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil der Daldrup & Söhne AG.
Die künftige Auslastung des Daldrup-Konzerns wird über die Kennzahl Auftragspipeline bewertet und veröffentlicht. Bei der Bewertung dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass ihr definitionsgemäß keine abgeschlossenen Verträge mit Kunden, sondern sorgfältig abgewogene, aber schlussendlich subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten hinsichtlich einer möglichen Auftragserteilung zugrunde liegen. Diese Eintrittswahrscheinlichkeiten können in Abhängigkeit von der Entwicklung aktueller Gespräche schwanken bzw. bei zum Beispiel Vergabe an einen Wettbewerber entfallen.
Weitere Risiken bestehen durch Abnahme der Nachfrage infolge von Marktveränderungen oder verlorener Ausschreibungen sowie dadurch, dass Gesetzesänderungen zu Projektverzögerungen bei unseren Kunden führen sowie Projektverschiebungen entstehen können.
Die Daldrup & Söhne AG beschäftigt über alle Unternehmensbereiche Schlüsselmitarbeiter (z. B. Projektleiter, Ingenieure und erfahrene Bohrgeräteführer), deren langjährige Kontakte und Fachwissen für den Unternehmenserfolg wichtig sind. Der Verlust von Schlüsselmitarbeitern, z. B. durch Abwerbung, Krankheit, Unfall, könnte zumindest vorübergehend Lücken erzeugen. Der vorherrschende Mangel an zertifiziertem Fachpersonal für den Betrieb des umfangreichen Bohrgeräteparks hat sich weiter verschärft und ist auch durch eigene Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen nicht zu beheben. Daher werden strategische Beteiligungen, Akquisitionen und ggfs. Joint Ventures aufmerksam verfolgt und Chancen geprüft.
Zusätzliche Aufgabenbereiche im technischen und kaufmännischen Bereich entstehen, die Informations- und Kommunikationswege sowie die organisatorischen und personellen Ressourcen sind infolgedessen permanent an diese Erfordernisse anzupassen.
Fremdwährungsrisiken werden durch Vertrags- und Preisverhandlungen auf Euro-Basis möglichst vermieden. Für geplante Auftragsabwicklungen und Beschaffungen in Fremdwährungen werden situativ Währungs-/Kurssicherungsinstrumente sowie Devisenterminge schäfte mit Laufzeitoption und Devisenswaps genutzt. Es handelt sich jeweils um micro hedges. Diese derivativen Geschäfte schließt die Daldrup-Gruppe nur bei Vorhandensein eines zu sichernden Grundgeschäftes und ausschließlich mit Kreditinstituten sehr guter Bonität ab. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird durch die Verwendung jeweils identischer Parameter (critical terms) bei Grund- und Sicherungsgeschäft sichergestellt. Die Sicherungsbeziehungen werden im Abschluss als bilanzielle Bewertungseinheiten abgebildet. Trotz des Einsatzes derartiger Finanzinstrumente können negative Effekte auch in Verbindung mit Projektverschiebungen nicht gänzlich vermieden werden. Spekulative Zins-, Währungs- und/ oder Rohstoffgeschäfte wurden im Geschäftsjahr nicht abgeschlossen und sind analog zum Risikomanagementsystem auch nicht geplant. Zum Abschlussstichtag bestanden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus dem Bohrgeschäft in der Währung Schweizer Franken.
Bei Bedarf werden die im internationalen Geschäft üblichen Instrumente zur Absicherung von Bonitäts-, Zahlungs- und Lieferrisiken durch Garantien und Akkreditive eingesetzt. Zur Begrenzung von Schäden durch Zahlungsausfälle werden, wo möglich, Bürgschaften seitens unserer Kundschaft gefordert. Zahlungsrisiken im Bereich der Lieferantenrisiken begegnet der Daldrup-Konzern insbesondere durch die Vereinbarung individueller Lieferantenzahlungen. Im Lieferantenbereich kann eine Nichtlieferung zu Projektverzögerungen und Mehrkosten führen. Diesem Risiko begegnet die Daldrup & Söhne AG mit einer i. d. R. breiten Auswahl an möglichen Ersatzlieferanten und einer Überwachung kritischer Komponenten im Herstellungsprozess, u. a. durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen und Kontrolle des Herstellungsprozesses.
Im Rahmen des Verkaufs der Geysir-Gruppe bleiben nennenswerte Teile langjährig über die D&S Geothermie GmbH gewährter Darlehen als Nachrangdarlehen bestehen. Hier besteht das Risiko, dass diese Nachrangdarlehen von noch 10,8 Mio. € nicht vollständig zurückgezahlt werden und dann notwendig werdende Wertberichtigungen in Zukunft die Geschäftsergebnisse des Daldrup-Konzerns weiterhin nennenswert negativ beeinflussen könnten.
Im Rahmen des Geysir-Verkaufs ist unter anderem bereits ein Kaufpreis von 2,5 Mio. € an die Daldrup & Söhne AG geflossen, dessen Verbleib an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Sollten diese nicht erreicht werden, ist der Betrag gegen Rückgewähr der veräußerten Forderungen an den Erwerber der Forderungen zurück zu zahlen. Im Rahmen des Geysir-Verkaufs hat zudem die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH als Kaufpreiskomponente das Eigentum an Teilen der ehemaligen Komponenten des Kraftwerks Taufkirchen erhalten, die gutachterlich bewertet wurden.
Diese gutachterlichen Werte und weitere vorstandsseitig vorgenommenen Abschläge sind in die Bewertung der Forderungen gegenüber der D&S Geothermie GmbH einflossen. Der Vorstand rechnet mit nennenswerten Erlösen der D&S Geothermie aus dem Verkauf dieser Komponenten und der sukzessiven Rückführung vorgenannter Forderungen seitens der D&S Geothermie GmbH. Hierbei besteht das Risiko, dass die gutachterlichen Werte nicht erreicht werden und in der Zukunft weitere Abschreibungen auf die Forderungen notwendig werden können.
Die immer wieder aufkeimende Diskussion um die Bonität einzelner Länder der Eurozone sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie könnte analog zur Staatsschulden- bzw. Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 zu einer deutlich eingeschränkten Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten führen und die Realisierung zahlreicher bohrreifer Geothermieprojekte erschweren oder verhindern, da diese dann zunehmend wieder mit höher verzinslichen Anlageformen konkurrieren. Hierdurch könnten sich - wenn ggfs. auch nur temporär - Hemmnisse für das Wachstum des Geothermiemarktes insgesamt ergeben.
Mit den langjährig geschäftlich mit der Daldrup & Söhne AG verbundenen Kreditinstituten und Avalkreditgebern wurde im Mai 2020 eine umfangreiche Vereinbarung zur Besicherung bilateral gewährter Betriebsmittelkreditlinien für Kontokorrent- und Avalkreditkredite getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel hinsichtlich eventueller Projektfinanzierungslinien, die durch jeweils projektindividuelle Sicherheiten - auch außerhalb der Vereinbarung - besichert werden können.
Die verwendete Bohrtechnologie entspricht dem Stand der Technik und unterliegt keinem raschen technologischen Wandel, sodass kein besonderes Risikopotenzial besteht. Vernetzte Technologien spielen im operativen Bohrbetrieb eine noch untergeordnete Rolle.
Die IT-Systeme sind grundsätzlich ein Angriffspunkt von außen. Deshalb bestehen Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff. Es werden regelmäßige Datensicherungen vorgenommen. Bei technischen Updates und dem beabsichtigen Ausbau der betriebsinternen IT-Systeme werden wir von externen Spezialisten begleitet.
Rechtsstreitigkeiten können aufgrund des Leistungsprozesses und im Rahmen von Gewährleistungen sowie im Rahmen allgemein bestehender Verträge eintreten. Unterschiedliche Erwartungshaltungen oder Auslegungen von Projektverträgen können zu juristischen Streitigkeiten führen. Diese können auch ohne rechtliche Beratung erledigt werden. Bei einigen Sachverhalten sind zur berechtigten Wahrung der Interessen des Daldrup-Konzerns gerichtliche Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden. Unabhängig von der Art der Beilegung der juristischen Streitigkeiten werden externe Fachanwälte mit der Wahrnehmung der Interessen des Daldrup-Konzerns betraut. Bei Aktivprozessen besteht das Risiko, dass vor Gericht die eingeklagten Forderungen nicht durchgesetzt werden können und somit Wertberichtigungen erforderlich wären.
Das Vertragsmanagement ist soweit organisiert, dass unter juristischer, technischer und kaufmännischer Einbindung eine ausgewogene Chancen-Risiken-Verteilung für die Daldrup & Söhne AG besteht. Der aktuelle Auftragsbestand unterliegt diesen Gesichtspunkten des Vertragsmanagements.
Die künftige Auslastung des Daldrup-Konzerns wird über die Kennzahl Auftragspipeline bewertet und veröffentlicht. Bei der Bewertung dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass ihr definitionsgemäß keine abgeschlossenen Verträge mit Kunden, sondern zwar sorgfältig abgewogene, aber schlussendlich subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten hinsichtlich einer möglichen Auftragserteilung zugrunde liegen. Diese Eintrittswahrscheinlichkeiten können in Abhängigkeit von der Entwicklung aktueller Gespräche schwanken bzw. bei zum Beispiel Vergabe an einen Wettbewerber entfallen.
Bürgerinitiativen und -begehren, aber auch Technologiegegner können die Politik beeinflussen. Dies kann nachteilig in Genehmigungsverfahren sein und dazu führen, dass Gerichte angerufen werden müssen und sich Bohraufträge und Gesamtprojekte dadurch deutlich verzögern.
Insgesamt sind die Daldrup & Söhne AG und ihre Tochtergesellschaften als Beklagte oder sonstige Beteiligte regelmäßig in gerichtliche Klageverfahren sowie behördliche Verfahren eingebunden. Die Daldrup & Söhne AG ist aktuell in drei Fällen beklagt und verteidigt sich in sämtlichen Verfahren. Daldrup kann den Ausgang dieser Verfahren nicht endgültig abschätzen. Insbesondere sind in einem wesentlichen Verfahren anspruchsbegründende Umstände aus heutiger Sicht nicht oder nicht hinreichend dargetan, weshalb der Vorstand eine Inanspruchnahme als unwahrscheinlich einstuft. Ein ungünstiger Ausgang in diesem Verfahren könnte erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG besitzen. Eine Rückstellung für entstehende Prozesskosten wurde gebildet. Die übrigen Verfahren haben auf Basis des heutigen Kenntnisstandes keinen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Daldrup & Söhne AG.
Die Gesellschaft hat für die Vorstände, den Aufsichtsrat sowie für Geschäftsführer rechtlich selbständiger Tochtergesellschaften eine D&O-Versicherung abgeschlossen und im Geschäftsjahr 2020 die Versicherungssumme analog zum Vorgehen vieler Unternehmen angepasst, um im Falle von Verstößen gegen Vorschriften der deutschen Börse oder bei anderen Verstößen ggf Rückgriff nehmen zu können.
Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns sehen sich politischen und regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten ausgesetzt. Der seit dem Jahr 2000 in vielen Ländern bestehende Trend zur aktiven Förderung von erneuerbaren Energien unterliegt in seiner Ausprägung je nach Land Schwankungen und Änderungen durch die Gesetzgebung der jeweiligen Regierung. Auch wirtschaftliche Krisen oder neue politische Machtkonstellationen können die Prioritäten beeinflussen.
Die Unsicherheiten oder die Komplexität in den gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung von Geothermiebohrungen und Geothermiekraftwerken und -heizwerken sowie die Änderung bzw. signifikante Kürzung der Förderungen der Elektrizitätserzeugung und Wärmelieferung aus geothermischer Energie können die Rentabilität geothermischer Projekte negativ beeinflussen und Investitionen verzögern, stoppen oder obsolet werden lassen.
Auch der Aktionismus von Bürgerinitiativen gegen Geothermieprojekte können die Projektentwicklung und Genehmigungsverfahren verzögern oder gefährden und Investoren abschrecken.
Eine enge Kommunikation mit Entscheidungsträgern in der Politik und aktive Maßnahmen wie die Teilnahme an Bürgeranhörungen, die öffentliche Vorstellung von Projekten und Gespräche mit den Medien zur Aufklärung über die Vorteile der Geothermie dienen als Instrumente zur präventiven Risikoabwehr. Durch Diversifikation hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte sollte eine Abschwächung potenzieller negativer Auswirkungen möglich sein. So ist die Daldrup-Gruppe neben Deutschland regelmäßig in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, zukünftig gegebenenfalls in Italien tätig und trifft auf sehr unterschiedliche Förderregime. In den Niederlanden ist die Geothermie als thermische Energie zu konventionellen Energieträgern bereits ohne Förderung konkurrenzfähig. Aus rechtlichen Veränderungen drohen immer auch Nachteile für das Unternehmen. Diese Veränderungen können auch in den anderen Ländern zu Verschiebungen bei der Nachfrage nach Geothermiebohrungen führen.
Weltweit sind Unternehmen und die Bevölkerung von der COVID-19-Pandemie in ihrem Wirtschafts- und Erwerbsleben über erhebliche Einschränkungen direkt und indirekt betroffen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung auf breiter Front in allen Volkswirtschaften ist auf die zum Teil drakonischen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und die dadurch ausgelöste Unsicherheit, die ausbleibende Nachfrage, den Rückgang der Produktion in Teilen der Industrie, die Stilllegung von Dienstleistungsbetrieben und eine breite Investitionszurückhaltung zurückzuführen. Bis über die im Berichtsjahr und im laufenden Jahr zugelassenen Impfstoffe nicht eine Herdenimmunität erreicht ist, ist nicht auszuschließen, dass die radikalen Maßnahmen der Abschottung und Quarantäne je nach Infektionsgeschehen immer wieder die Nachfrage und Investitionsbereitschaft nachhaltige beeinträchtigen.
Die Daldrup & Söhne AG sieht durch die COVID-19-Pandemie bei Fortführung der langfristigen Bohraufträge in erster Linie Risiken für die im Risiko- und Chancenbericht thematisierten Bereiche "Beschaffungsrisiken" und "Personal" und bewertet diese wie folgt:
Die Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen für Bohrprojekte sieht die Daldrup & Söhne AG als bedingt gesichert an. Die Zulieferer arbeiten bis dato zuverlässig die Aufträge ab. Zudem kann das Unternehmen für fast alle Komponenten und Dienstleistungen auf alternative Zulieferer zurückgreifen und ist geografisch im Wesentlichen auf die DACH-Region und Benelux fokussiert, sodass auch logistische Risiken beherrschbar erscheinen. Die Abarbeitung des laufenden Auftragsbestands sieht die Daldrup & Söhne AG mit den vorhandenen Produkten und Komponenten nicht gefährdet. Der im Berichtsjahr niedrige Ölpreis eröffnete dem Unternehmen bei Zulieferern und Dienstleistern zudem einen Spielraum, auch antizyklisch Chancen in der Beschaffung zu nutzen. Die Kundenbasis ist breit diversifiziert: sie reicht von Privatpersonen in den Bereichen Brunnenbau und flache Geothermie über Unternehmen für Umwelt- und Erkundungsbohrungen bis hin zu Kommunen und Finanzinvestoren für Projekte der tiefen Geothermie.
Bereits im März 2020 hat die Daldrup & Söhne AG ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Handlungs- und Verhaltensempfehlungen zu COVID-19 für den beruflichen Alltag mit auf den Weg gegeben. Neben dem Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt der Fokus des Vorstands seitdem darauf, den Geschäftsbetrieb möglichst sicherzustellen und die Kundenaufträge zu erfüllen.
Der Vorstand führt regelmäßig Besprechungen zur Situation auf den Baustellen, im Vertrieb und in der Verwaltung durch und evaluiert die erlassenen Schutzmaßnahmen und die sich ändernden Verhältnisse, um schnell und flexibel reagieren zu können. Ziel ist es, die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kunden zu schützen und zu erhalten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens abzusichern.
Für die Daldrup & Söhne AG können sich aus der anhaltenden guten Auftragslage und -abwicklung und der über die Börsennotierung gegebenen langjährigen Transparenz sowie der etablierten Marktstellung in Mitteleuropa als verlässlicher Partner durchaus neue Chancen im Markt ergeben.
Wenngleich der Daldrup-Konzern bis dato gut durch die COVID-19-bedingten Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens gekommen ist, ist die aufgrund der außergewöhnlichen Situation in Verbindung mit schwierigen und mit Unsicherheit behafteten Datenlage eine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 mit großer Unsicherheit verbunden. Die Höhe des Prognoserisikos korreliert mit dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie in den für Daldrup relevanten Märkten sowie den dagegen getroffenen Maßnahmen. Hieraus ggfs. resultierende Auftragsverschiebungen führen in der Regel auch zu einer Verschiebung von Zahlungsflüssen und den finanzwirtschaftlichen Leistungsparametern
Mit zunehmender Risikolage steigt auch das Risiko, dass einzelne oder eine Vielzahl unserer langjährigen Finanzierungspartner nicht mehr in bisheriger Weise und Umfang mit Betriebsmittelkrediten und Projektfinanzierungen sowie gerade im projektbezogenen Geschäft mit teils umfangreich notwendig werdenden Avalkrediten zur Verfügung stehen. Nicht gewährte Kreditlinien können die Abwicklung kompletter Projekte erschweren oder vollständig gefährden. Die Daldrup & Söhne AG begegnet diesem Risiko mit einer rechtzeitigen Ansprache möglicher Kreditgeber, der Schaffung einer umfassenden und zufriedenstellenden Informationslage rechtzeitig im Vorfeld zu treffender Kreditentscheidungen sowie dem Abschluss der vorerwähnten kreditvertraglichen Vereinbarungen hinsichtlich der Besicherung bilateral gewährter Kreditlinien.
Bis dato wurden weder COVID-19-Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Kreditprogramme regionaler Förderkreditinstitute noch COVID-19-Zuschüsse der Bundesländer beantragt bzw. in Anspruch genommen.
Die Geothermie gewinnt in der Strom- und Wärmeerzeugung unter den erneuerbaren Energien in Deutschland und global zunehmend an Bedeutung. Ihr Vorteil sind die Grundlastfähigkeit, die geringen THG-Emissionen und die dezentrale Energieerzeugung in der Region des Verbrauchs.
Speziell in Deutschland wird nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Wärme- und Kälteversorgung im Hochbau sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung gefördert. Der gesetzliche Rahmen ist in Deutschland für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Ein zentrales Ziel der Bundesregierung aus dem Klimaschutzprogramm ist es, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Darüber hinaus haben viele Städte inzwischen eigene Klimainitiativen gestartet und konkretisieren die politisch geforderten Anstrengungen. In geologisch geeigneten Gebieten in Süd- und Norddeutschland steigt dabei die Bedeutung geothermischer Wärme für die Nah- und Fernwärmenetze. Auch der Ausstieg aus der Kohleenergie wird Ersatzkapazitäten für Fernwärme erforderlich machen, die die Geothermie zum Teil bereitstellen kann.
Mit dem zum 18. Dezember 2020 in Kraft getretenen, novellierten EEG sind die Rahmenbedingungen für Investoren für Geothermieprojekte verbessert worden und es besteht weiterhin Planungs- und Rechtssicherheit für die Auftraggeber und Betreiber. Davon kann die Daldrup-Gruppe als spezialisierter Bohrdienstleister entlang der Wertschöpfungskette für schlüsselfertige Geothermieheiz- und -kraftwerke profitieren. Denn das Unternehmen ist mit über 50 erfolgreichen Tiefengeothermiebohrungen einer der erfahrensten Wettbewerber im mitteleuropäischen Markt. Die mittelständischen Strukturen und die gut ausgebildeten Mitarbeiter erlauben darüber hinaus eine hohe Flexibilität und Lösungskompetenz gegenüber Kundenprojekten und den jeweiligen geologischen Formationen in großen Tiefen. Die Daldrup & Söhne AG geht trotz vorgenannter, teils zunehmender Risiken auch weiterhin von entsprechend günstigen Rahmenbedingungen, einer steigenden Nachfrage nach Bohrdienstleistungen für die Erstellung von Geothermieheiz- und -kraftwerken aus.
Bei bewusster Risikostrategie mit dem Auge für unternehmerische Chancen, dem raschen Zugriff und der Bereitschaft zu Plananpassungen ist die Unternehmensführung auf organisatorische und finanzielle Stabilität ausgerichtet. Bestandsgefährdende Risiken bestehen derzeit nicht. Im Vergleich zu den möglichen Risiken überwiegen die unternehmerischen Chancen.
Das Kerngeschäft der Daldrup & Söhne AG ist das Erschließen geothermischer Energie und die Erbringung hochwertiger Bohrdienstleistungen. Der Fokus liegt mittelfristig auf dem operativen Bohrgeschäft. Insbesondere im Wärmemarkt sehen wir in Mitteleuropa aufgrund der noch umzusetzenden Wärmewende viel Potenzial für strukturelles Wachstum. Das gilt auch für den sich mittelfristig bildenden Markt für Tiefenerkundungen für die Suche nach atomaren Endlagern. Beteiligungen an Heizwerken oder Kraftwerken werden langfristig nur als Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen. Somit wird die Daldrup-Gruppe insbesondere in den Geschäftsfeldern flache und tiefe Geothermie, im Segment Wassertechnik sowie mit Dienstleistungen für den Altbergbau und die Rohstoff- und Lagerstättenerkundung aktiv sein. Regional wird das Unternehmen seinen Fokus weiter auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten legen. Ziel ist es, die nationale und europäische Marktposition als Komplettanbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und die Ertragskraft zu steigern.
Diese Entwicklung erfordert auch die Fortsetzung der Ende 2018 begonnenen Neuausrichtung der konzerninternen Strukturen sowie der Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Die Organisationsstruktur im Konzern, das Auftragscontrolling, die Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools sowie die Grundlagen des Geschäftsmodells werden sukzessive, die Anforderungen des Geschäftsmodells berücksichtigend, und mit Augenmaß umgestellt, um den Konzern verlässlich in die Zukunft führen zu können. Die diesbezüglich notwendigen personellen und organisatorischen Anpassungen betreffen neben den Bereich Finanzen und Controlling auch die Organisation des laufenden Bohrbetriebs.
Der Vorstand der Gesellschaft rechnet trotz der nicht abschießend abzuschätzenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auch in den kommenden Monaten mit einer regen Nachfrage nach Bohraufträgen. Trotz der leichten Zinsanstiege in den vergangenen Monaten kann Expertenmeinungen zufolge das Zinsniveau im Euroraum auch in den kommenden Monaten und Jahren auf dem aktuell niedrigen Zinsniveau verharren. Insbesondere unter dieser Voraussetzung dürfte das unverändert hohe Interesse von Finanzinvestoren an geothermischen Kraft- und Heizwerksprojekten weiterhin gegeben sein.
In der Mitte Dezember 2020 veröffentlichten Konjunkturprognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gehen die Experten für die Jahre 2021 und 2022 zwar von einer wirtschaftlichen Erholung aus. Sie stellen dies aber unter den Vorbehalt des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie in Europa. Zwar habe die zweite Welle des Coronavirus die europäischen Länder voll erfasst und die Regierungen veranlasst, abermals weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Der konjunkturelle Rückgang dürfte aber bei weitem nicht so scharf ausfallen wie im Frühjahr 2020, als die Verunsicherung sichtlich größer und die Produktionseinschränkungen weitreichender waren. Das IfW geht davon aus, dass mit einer zunehmenden Verteilung von Impfstoffen die Kontrolle der Infektionszahlen immer besser gelingt, und weitreichende Beschränkungen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten im Verlauf des Sommers immer weniger notwendig sein werden. In diesem Fall würde die wirtschaftliche Aktivität wohl zügig wieder zurückkehren, zumal aufgestaute Kaufkraft der privaten Haushalte aus den zurückliegenden Monaten dann nachfragewirksam werden kann. Laut Konjunkturforschern werden sich im späteren Verlauf des Prognosezeitraums die Zuwächse dann wohl nicht mehr wesentlich vom Wachstum des Produktionspotenzials unterscheiden. Für das Jahr 2021 prognostiziert das IfW einen Anstieg des BIP um knapp 5 % und im Jahr 2022 um rund 4 %.
Auch für Deutschland schätzt das IfW die konjunkturelle Lage ähnlich ein. Die Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich, da das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie mit den wieder eingeführten Shutdown-Maßnahmen eine breite konjunkturelle Belebung unterbindet. Diese Situation werde laut der Experten jedoch nicht das negative Ausmaß vom Frühjahr 2020 erreichen. Zudem dürften die Exporte angesichts der vergleichsweise robusten Weltkonjunktur weiter aufwärts gerichtet bleiben. Infolge mangelnder Konsummöglichkeiten dürfte die Sparquote der privaten Haushalte noch bis Mitte 2021 deutlich über dem Normalniveau bleiben. Laut IfW hat sich so in den beiden Corona-Jahren eine Kaufkraft in Höhe von 200 Mrd. € aufgestaut. Insgesamt rechnet das IfW - sofern die Pandemie im Verlauf des ersten Halbjahres nachhaltig zurückgedrängt werde - für das Jahr 2021 mit einer Zuwachsrate des BIP von 3,1 %, für das Jahr 2022 von 4,5 %.
CORONA-PANDEMIE
Die COVID-19-Pandemie hat in unserer Branche auf der einen Seite insgesamt nur zu geringeren Projektverzögerungen insbesondere in den Ausführungsphasen geführt. Genehmigungsphasen verlängerten sich. Auf der anderen Seite treiben sowohl kommunale als auch private Auftraggeber die Planungen insbesondere für geothermische Wärmeprojekte weiter voran. In Deutschland verstärken die mit der EEGNovelle verbesserten Rahmenbedingungen und die damit geschaffene Planungs- und Investitionssicherheit diese Tendenz. Die Daldrup & Söhne AG hat bisher weder wesentliche negative Auswirkungen der Corona-Pandemie bezüglich des Auftragseingangs noch bezüglich des laufenden Bohrbetriebs auf den Baustellen verzeichnen müssen. Mit den in Abstimmung mit Kunden und Behörden für jede Baustelle festgelegten Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind wir zuversichtlich, die Aufträge weiterhin zügig abarbeiten zu können.
Auch unsere Zulieferer- und Dienstleistungsketten funktionieren bis dato weitestgehend pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt laufend und mit hoher Sorgfalt die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen zu begrenzen. Außerdem hat das Unternehmen mit einem eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Unternehmensleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglich zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.
Insgesamt ist zu beobachten, dass sich das regulatorische Umfeld für die Erschließung und Anwendung geothermischer Energie in Europa und in Deutschland weiter verbessert. Treibende Parameter innerhalb des Ziels der Energiewende sind die Dekarbonisierung aller Energieerzeugungsformen, also nicht nur die Stromerzeugung, und die Sektorenkopplung. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung geht auch die ausgekoppelte Fernwärmeerzeugung zurück. In einer Studie von Agora Energiewende 12 gehen die Forscher davon aus, dass der Markthochlauf bei neuen Wärmeerzeugern wie insbesondere der tiefen Geothermie, Wärmepumpen (inkl. Umweltwärme) und Solarthermie nach 2020 ins Rollen kommt. Von aktuell etwa 1 % Erzeugungsanteil steigt er laut Experten bis 2030 auf gut 20 %.
12 Agora Energiewende, "Klimaneutrales Deutschland", Seite 59, November 2020
Die EU-Richtlinie (EU) 2018/2001 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen vom 11.12.2018 (Renewable Energy Directive, nachfolgend: RED II) muss bis zum 30.06.2021 in nationales Recht umgesetzt werden. Die RED II zielt darauf, bis 2030 einen Gesamtanteil von Energien aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Transport von mindestens 32 % zu erreichen (Art. 3 Abs. 1 RED II). Dieses Ziel soll im Rahmen des Green Deal auf 38 % bis 40 % angehoben werden. Damit wird die Energiewende ganzheitlich betrachtet. Mit dem Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung wird daher die Wärme- und Kälteversorgung ausdrücklich zum wesentlichen Bestandteil der Energiewende - ja sogar zu einem Hauptbestandteil (vgl. Erwägungsgrund 73 und Art. 23 RED II). Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, verlangt die RED II eine Reihe von Maßnahmen, die auf die Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien zielen.
Der Bundesverband Geothermie begrüßt, dass die Bundesregierung mit der BEG und dem GEG verschiedene Programme für die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudesektor zusammengeführt und erweitert hat. Der Gebäudebereich spielt für das Erreichen der Klima- und Energieeinsparziele eine zentrale Rolle. Eine deutliche Beschleunigung eines umweltfreundlichen Umbaus der Wärmeversorgung ist dringend nötig. Mit der oberflächennahen Geothermie und der tiefen Geothermie stehen zwei effiziente und umweltfreundliche, dekarbonisierende Technologien zur Verfügung, benötigen jedoch verbesserte Rahmenbedingungen. Erdwärme ist jederzeit und praktisch im gesamten Bundesgebiet nutzbar, unabhängig von Tages- und Jahreszeiten sowie Wetterereignissen. Die Wertschöpfung erfolgt regional. Darüber hinaus ist die Erdwärmenutzung in Kombination mit Wärmepumpen die aktuell effizienteste Methode der Sektorenkopplung. Damit erbringt Geothermie eine wichtige Systemdienstleistung und kann in absehbarer Zeit wirtschaftlich ohne Subventionen betrieben werden.
Der Bundesverband Geothermie positioniert sich klar: Die Nutzung der Geothermie muss verstärkt in den Fokus rücken, wenn eine dekarbonisierte Wärmeversorgung innerhalb der gesteckten Ziele gelingen soll. Der Beitrag durch Geothermie für die Wärmeversorgung kann bei geeigneten geologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen beachtlich sein. Der Regierungsentwurf vom 1 2.02.2021, mit dem u. a. das BBergG zur Umsetzung der RED II novelliert werden soll, stellt hierfür eine geeignete Grundlage dar. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geothermie können und sollten jedoch auch an anderer Stelle verbessert werden, um einen verstärkten Ausbau der Geothermie und damit ein Gelingen der "Wärmewende" zu erreichen. Die abgebildete Deutschlandkarte zeigt die geografische Kongruenz der Nutzung der Erdwärme als (Teil-)Ersatz für die noch bestehenden Kohlekraftwerke.
Nach Angaben des Bundesverbands Geothermie wird in einigen Regionen Deutschlands aber auch in europäischen Ländern wie z. B. den Niederlanden, Schweden und Frankreich Erdwärme seit längerem flächendeckend genutzt. Insbesondere in Deutschland sei ein weiterer Ausbau der Nutzung der Geothermie aber angezeigt, um die CO 2 -freie, erneuerbare Quelle Geothermie für die "Wärmewende" zu nutzen, so der Verband. Der Verband fordert, für den Umstieg auf erneuerbare Wärmeenergie den Strompreis für Wärmepumpen und für geothermische Tiefenpumpen (sogenannter Eigenstrom) spürbar zu senken. Gegenwärtig werde der Wärmepumpenstrom für die Nutzung oberflächennaher Geothermie mit bis zu 70 % durch Steuern und Abgaben belastet, wohingegen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl lediglich mit 25 % belastet würden. Für einen echten Wettbewerb auf dem Wärmemarkt wäre ein deutlich höherer CO 2 -Preis nötig, der die externen Kosten der Klima- und Umweltbelastungen in den Preisen abbildet und Gas- bzw. Ölheizungen nicht künstlich subventioniert.
Das Leibniz-Institut für angewandte Geophysik hat in einem Positionspapier "60 % erneuerbare Wärme" 2018 13 ein langfristiges Szenario für die Geothermie in Deutschland modelliert. Obwohl bei der Nutzung der Geothermie jedes Projekt individuell geplant wird und die Unterschiede in der Wärmeleistung je nach Region groß sein können, geht das Institut von möglichen jährlichen Steigerungen der Bohrtätigkeit für Geothermieprojekte über die nächsten 30 Jahre aus. Dann stünden im Jahr 2050 etwa 104,5 TWh Wärme aus dem tiefen Untergrund pro Jahr zum Heizen, für Warmwasser oder als Prozesswärme zur Verfügung. Laut Daten vom Umweltbundesamt liegen die geothermisch erschließbaren Ressourcen in Deutschland um das 2,5fache höher. Weitere Erläuterungen zum Positionspapier haben wir im Geschäftsbericht 2019 gegeben.
13 Leibniz-Institut für angewandte Geophysik, Die Rolle der tiefen Geothermie bei der Wärmewende - wie Deutschland 60 % erneuerbare Wärme bis 2050 schaffen könnte, Seite 8 ff, 27. April 2018
Insgesamt könnte laut Leibniz-Institut bis 2050 tiefe Geothermie rund 17 % des Wärmebedarfs in Deutschland decken.
Die in der Projektentwicklung und in der Technologie vorhandenen Kostensenkungspotenziale lassen sich durch die anstehenden zahlreichen Projekte und begleitende Forschung erschließen, sodass sich die Kosten der geothermischen Strom- und Wärmeerzeugung in den nächsten Jahren einem wirtschaftlich attraktiven Niveau zügig annähern werden. So testet die TU Bergakademie Freiberg derzeit ein neuartiges Werkzeug 14 , mit den Bohrungen von mehreren Kilometern Tiefe deutlich effektiver als bisher hergestellt werden können. Statt mit einem rotierenden Bohrer arbeitet sich der Prototyp mit hydraulisch erzeugten Schlägen in die Tiefen des Untergrundes vor. Tiefbohrungen können so gegebenenfalls günstiger in der Herstellung werden, sodass die Nutzung von Erdwärme zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom wirtschaftlicher wird.
Geothermie ist in Deutschland längst eine sichere Form der Energieversorgung. Die Technik ist beherrschbar und planbar. Durch die eigene Kompetenz und Expertise demonstriert die Daldrup-Gruppe in vielen Projekten, dass dem hohen Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und der Genehmigungsbehörden entsprochen werden kann und wird.
14 https://idw-online.de/de/news763817
Das Bohr- und Projektgeschäft der Daldrup & Söhne AG ist seit einigen Jahren durch eine hohe Auslastung und eine gute Auftragslage in allen vier Geschäftsbereichen gekennzeichnet. Dennoch ist das Bohrgeschäft dem Grunde nach mit Unwägbarkeiten und den skizzierten Risiken behaftet. Trotz sorgfältigster Planungen und Abstimmungen mit den Projektpartnern und den Behörden lassen sich aber beispielsweise zeitliche Verschiebungen bei Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren, sich ändernde juristische Anforderungen, Veränderungen bei den in der Regel besonderen Infrastrukturbedingungen und den Bedingungen bei Projektfinanzierungen sowie Unwägbarkeiten in der Geologie niemals ausschließen. Das liegt daran, dass die Erschließung geothermischer Energie ein noch relativ junges Gewerk ist. Zudem muss jedes Projekt individuell geplant werden, da die geologischen Verhältnisse im Untergrund sehr unterschiedlich sein können. Aufgrund vorgenannter Unwägbarkeiten sind Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Konzerns naturgemäß nicht auszuschließen und werden den Geschäftsgang der Daldrup & Söhne AG auch zukünftig beeinflussen.
Die Daldrup & Söhne AG hat mit dem Verkauf der Geysir Europe GmbH und den Geothermie-Kraftwerken bis Anfang 2020 aber sein Risikoexposure und die Verpflichtungen aus Finanzverbindlichkeiten signifikant reduziert. Nennenswerte Liquiditätsabflüsse in die veräußerten Kraftwerksprojekte unterbleiben künftig. Damit ist das Unternehmen nach Auffassung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG auf dem richtigen Weg, die Risikopositionen und die Geschäftstätigkeit den mittelständisch geprägten Strukturen anzupassen. Im Februar 2021 hat die Daldrup & Söhne AG mit dem Käufer der Geysir-Gruppe in einer weiteren Vereinbarung über den bedingten Erwerb von Nachrangforderungen einen wichtigen Schritt dazu gemacht. Nach dem Abbau der Nachrangdarlehen und sonstiger Forderungen gegenüber den bisherigen Kraftwerksgesellschaften haben diese noch ein Volumen von noch 10,8 Mio. €, teils mit Laufzeiten bis Januar 2027. Im Zuge der Vereinbarung sind der Daldrup & Söhne AG liquide Mittel von rund 2,9 Mio. € zugeflossen, davon 2,5 Mio. € als Kaufpreis. Diese Mittel erhöhen die Liquidität und werden sukzessive u. a. in den Ausbau bzw. die Modernisierung der Bohrkapazitäten sowie in die Stärkung des Kerngeschäfts investiert.
Die wirtschaftliche Entwicklung 2021/2022 wird durch den Vorstand mit Stand Ende Mai 2021 unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt.
Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG ist bisher in vernachlässigbarem Umfang von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Die drei Bohrungen in Luttelgeest wurden seitens der Daldrup & Söhne AG gegenüber der Auftraggeberin GERF B.V beendet und schlussgerechnet. Die Fündigkeit der Bohrungen wird aktuell in Absprache mit dem Auftraggeber und der Versicherungsgesellschaft optimiert. Die bereits vierte Bohrung für die Nagra in der Schweiz wird aktuell planmäßig niedergebracht. Der Auftrag der Energieversorgung Schwerin wurde im Mai 2021 erfolgreich abgeschlossen. Ein ab Februar 2021 abzuarbeitender Auftrag für die BGE sowie eine Bohrung in Geretsried ab dem zweiten Quartal für ein Forschungsvorhaben der Ruhr-Universität Bochum runden die Auftragsbearbeitung ab. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Endlagersuche bedient und einzelnen Projekten langjährige Planungszeiten vorausgehen.
Insgesamt ist der Vorstand zuversichtlich, weitere Projekte in allen Geschäftsbereichen akquirieren zu können. Sei es für Erkundungsbohrungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland oder für die Sanierung von Schächten und Flächen im Ruhrgebiet aus dem Altbergbau. In den Niederlanden werden mit einem zielgerichteten staatlichen Förderrahmen die Möglichkeiten der Geothermie für die Wärmeversorgung für Gebäude und in der Landwirtschaft weiter aktiv vorangetrieben. Rund um München ist das Interesse auch an größeren Geothermieprojekten in der Molasse für die Strom- und Wärmeversorgung weiterhin hoch. Die Auftragspipeline entwickelt sich vor diesem Hintergrund positiv und erreicht zu Ende April 2021 einen Stand von rd. 92,3 Mio. €.
Wenngleich Wertkorrekturen der deutlich abgebauten Forderungen gegenüber den Gesellschaften des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns nicht auszuschließen sind, geht der Vorstand der Daldrup & Söhne AG unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte und den gut ausgelasteten Bohranlagenkapazitäten sowie der zufriedenstellenden Auftragslage, die rechnerisch eine Auftragsreichweite bis in das Jahr 2022 besitzt, sowie der bestehenden Auftragspipeline insgesamt davon aus, dass die Daldrup & Söhne AG im Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtleistung von rund 41 Mio. € bei einer Marge des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 2,0 % und 4,0 % der Gesamtleistung erreicht.
Die Angaben zu eigenen Anteilen nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG und § 289 Abs. 2 Satz 2 HGB sind im Anhang angegeben.
Abschließend stellen wir fest, dass die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.
Oberhaching, den 27. Mai 2021
Daldrup & Söhne AG
Der Vorstand
Andreas Tönies, Vorstandssprecher
Bernd Daldrup, Vorstand
Peter Maasewerd, Vorstand
Stephan Temming, Vorstand
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| 01.01.2020 - 31.12.20120 EUR |
01.01.2019 - 31.12.2019 EUR |
|
|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 38.735.570,96 | 22.422.848,58 |
| 2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen | 5.345.265,17 | 16.175.747,33 |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | 2.748.008,48 | 361.563,81 |
| - davon aus der Währungsumrechnung: 301.276,35 EUR (i. Vj.: 191.612,79 EUR) | ||
| 4. Materialaufwand | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 5.835.386,28 | 6.777.302,12 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | 17.290.976,57 | 12.663.220,71 |
| 5. Personalaufwand | 23.126.362,85 | 19.440.522,83 |
| a) Löhne und Gehälter | 6.041.080,15 | 5.962.115,05 |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 1.168.367,51 | 1.079.792,53 |
| - davon für Altersversorgung: 1.914,08 EUR (i. Vj.: 10.917,51 EUR) | ||
| 7.209.447,66 | 7.041.907,58 | |
| 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 2.304.852,50 | 2.265.804,94 |
| 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 12.208.740,78 | 25.667.897,87 |
| - davon aus der Währungsumrechnung: 379.350,79 EUR (i. Vj.: 128.880,65 EUR) | ||
| 8. Erträge aus Beteiligungen | 0,00 | 285.872,98 |
| - davon aus verbundenen Unternehmen: 0,00 EUR (i. Vj.: 285.872,98 EUR) | ||
| 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 0,00 | 227.110,33 |
| - davon aus verbundenen Unternehmen: 0,00 EUR (i. Vj.: 227.110,33 EUR) | ||
| 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 200.474,93 | 321.111,36 |
| - davon aus verbundenen Unternehmen: 38.652,76 EUR (i. Vj.: 192.179,92 EUR) | ||
| 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen | 6.369.380,89 | 1.584.408,39 |
| 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 658.622,53 | 671.890,77 |
| - davon an verbundene Unternehmen: 27.319,67 EUR (i. Vj.: 22.503,96 EUR) | ||
| 13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | - 152.916,35 | - 0,54 |
| 14. Ergebnis nach Steuern | - 5.001.004,02 | - 16.878.178,53 |
| 15. Sonstige Steuern | - 23.492,06 | - 5.814,46 |
| 16. Jahresfehlbetrag | - 5.024.496,08 | - 16.883.992,99 |
| 17. Verlustvortrag | - 17.896.642,60 | - 1.012.649,61 |
| 18. Bilanzverlust | - 22.921.138,68 | - 17.896.642,60 |
Aktiva
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| 31.12.2020 EUR |
31.12.2019 EUR |
|
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 12.439,00 | 20,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 5.962,00 | 6.563,00 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 6.058.297,00 | 7.702.828,50 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.219.027,50 | 2.349.815,50 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 196.789,46 | 0,00 |
| 8.480.075,96 | 10.059.207,00 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 116.024,03 | 197.741,72 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 5.106.802,59 | 11.600.000,00 |
| 3. Sonstige Ausleihungen | 5.739.521,81 | 621.094,04 |
| 10.962.348,43 | 12.418.835,76 | |
| 19.454.863,39 | 22.478.062,76 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 4.701.632,07 | 4.284.873,73 |
| 2. Unfertige Leistungen | 46.939.561,82 | 41.594.296,65 |
| 3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | - 46.206.568,27 | - 41.155.792,63 |
| 5.434.625,62 | 4.723.377,75 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.352.961,94 | 1.965.911,77 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 613.669,64 | 2.431.285,81 |
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 7.663.723,41 | 11.838.800,19 |
| 11.630.354,99 | 16.235.997,77 | |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 2.666.281,07 | 2.417.528,91 |
| 19.731.261,68 | 23.376.904,43 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 45.428,00 | 21.130,78 |
| D. Aktive Latente Steuern | 0,00 | 152.916,88 |
| Bilanzsumme | 39.231.553,07 | 46.029.014,85 |
| PASSIVA | ||
| 31.12.2020 EUR |
31.12.2019 EUR |
|
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 5.989.500,00 | 5.989.500,00 |
| II. Kapitalrücklage | 36.355.875,01 | 36.355.875,01 |
| III. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Gesetzliche Rücklage | 25.000,00 | 25.000,00 |
| 2. Andere Gewinnrücklagen | 140.574,51 | 140.574,51 |
| 165.574,51 | 165.574,51 | |
| IV. Bilanzverlust | - 22.921.138,68 | - 17.896.642,60 |
| 19.589.810,84 | 24.614.306,92 | |
| B. Rückstellungen | ||
| 3. Sonstige Rückstellungen | 938.317,61 | 1.477.054,00 |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.735.595,21 | 8.747.746,09 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.465.670,31 | 6.510.782,83 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.396.137,63 | 1.512.177,91 |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.106.021,47 | 3.166.947,10 |
| - davon aus Steuern: 559.125,94 EUR (i. Vj.: 719.673,19 EUR) | ||
| - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 41.995,19 EUR (i. Vj.: 65.844,05 EUR) | ||
| 18.703.424,62 | 19.937.653,93 | |
| Bilanzsumme | 39.231.553,07 | 46.029.014,85 |
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| Firmenname laut Registergericht: | Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft |
| Firmensitz laut Registergericht: | Grünwald |
| Registereintrag: | Handelsregister |
| Registergericht: | Amtsgericht München |
| Register-Nr.: | HRB 187005 |
Der Jahresabschluss wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Vorschriften für große Kapitalgesellschaften und der einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.
Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung gewählt. Der Anlagespiegel ist als Bestandteil des Anhangs auf der letzten Seite dargestellt.
Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Freiwillig hat sich die Gesellschaft entschlossen, Auskunft gemäß einer großen Kapitalgesellschaft zu leisten.
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| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 39.231.553,07 € | 46.029.014,85 € |
| Umsatzerlöse | 38.735.570,96 € | 22.422.848,58 € |
| Durchschnittliche Anzahl Arbeitnehmer | 104 | 106 |
Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 250,00 € und 1.000,00 € werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben. Vermögensgegenstände unter 250,00 € werden direkt als Aufwand erfasst.
Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten angesetzt.
Ausleihungen sind zum Nominalwert bilanziert.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.
Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt grundsätzlich retrograd vom Auftragswert unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades am Bilanzstichtag und eines pauschalen Abschlags in Höhe von 12,5 % für den noch nicht realisierten Gewinnanteil und die nicht aktivierungsfähigen Kosten. Gegebenenfalls erfolgte eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.
Die Bewertung von unfertigen Leistungen aus sogenannten "Day-Rate-Aufträgen", zu denen zum Bilanzstichtag auch ein Großauftrag gehört, der einen wesentlichen Teil der unfertigen Leistungen ausmacht, erfolgt dagegen entsprechend der tatsächlich angefallenen Aufwendungen zu festgelegten Kostensätzen. Mit dem Kunden, bei dem auch das Fertigstellungsrisiko liegt, ist eine entsprechende Abrechnungssystematik vereinbart. Die Abrechnungen erfolgen laufend. Aufgrund des Dienstleistungscharakters wird hier ein Pauschalabschlag nicht vorgenommen, sodass bei diesen Aufträgen anteilige Gewinnmargen sukzessive enthalten sind. Entsprechend der Bilanzierungsrichtlinien des Daldrup-Konzerns werden "Day-Rate-Aufträge" bis zum Abschluss des jeweiligen Projektes innerhalb der unfertigen Leistungen ausgewiesen. Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde den individuellen Risiken durch ausreichend bemessene Einzelwertberichtigungen und dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Pauschalabschläge von 1 % Rechnung getragen.
Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Aufwand werden.
Für Währungssicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten gebildet. Zu deren bilanzieller Abbildung wurde die Einfrierungsmethode verwendet.
Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag angesetzt.
Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine laufzeitadäquate Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze vorgenommen.
Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden im Rahmen der Zugangsbewertung mit dem Kurs am Tage des Geschäftsvorfalls bewertet. Verluste aus Kursänderungen bis zum Abschlussstichtag werden stets, Gewinne aus Kursänderungen nur bei Restlaufzeiten von einem Jahr oder weniger berücksichtigt. Im Übrigen verweisen wir auf die Hinweise unter dem Punkt Absicherung von Fremdwährungsrisiken / Bewertungseinheiten ab Seite 68.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.
Der Anlagespiegel zum 31.1 2.2020 ist als Bestandteil des Anhangs auf der letzten Seite enthalten.
Es bestehen folgende direkte und indirekte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen:
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| NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS | Beteiligungsquote % |
Währung | Eigenkapital | Ergebnis des letzten Geschäftsjahres |
|---|---|---|---|---|
| D&S Geothermie GmbH, Grünwald | 100,00 | TEUR | 799 | 732 |
| Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg | 100,00 | TEUR | 67 | 1 |
| Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz | 100,00 | TCHF | 1.258 | 0 |
| GERF B.V, Honselerdijk/Niederlande | 100,00 | TEUR | - 2.080 | - 787 |
| Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Ascheberg * | 100,00 | TEUR | - 99 | - 23 |
| Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg * | 100,00 | TEUR | 3 | - 4 |
* Werte zum 31.12.2019
Gegenüber dem verbundenen Unternehmen D&S Geothermie GmbH bestehen Ausleihungen von insgesamt 5.106.802,59 € (Vorjahr: 11.600.000,00 €). Nach einer Tilgung im Geschäftsjahr von 999.000,00 € wurde aufgrund einer dauerhaften Wertminderung eine Wertberichtigung in Höhe von 5.494.197,41 € vorgenommen. Die Ausleihungen werden mit 0,25 % p. a. verzinst.
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| GeoWeb Calefornie B.V, Niederlande | 621.094,04 € |
| Geysir Europe GmbH, Grünwald | 3.776.000,00 € |
| Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG, Grünwald | 418.427,77 € |
| Geox GmbH, Ascheberg | 924.000,00 € |
| Summe | 5.739.521,81 € |
Die Forderungen gegenüber der Geysir Europe GmbH, der Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG sowie der Geox GmbH wurden im Geschäftsjahr 2020 von den sonstigen Vermögensgegenständen in die sonstigen Ausleihungen umgegliedert, da die Forderungen nach Umwandlung in Nachrangdarlehen dem Geschäftsbetrieb dauerhaft dienen werden.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden Abschreibungen auf die sonstigen Ausleihungen gegenüber der Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG in Höhe von 818.341,37 € sowie gegenüber der Geox GmbH in Höhe von 40.143,59 vorgenommen. Bezüglich der Forderung gegenüber der Geysir Europe GmbH wurden in 2020 Zuschreibungen in Höhe von 2.000.490,73 € vorgenommen, weil die Gründe für eine im Vorjahr vorgenommene Abschreibung insoweit entfallen sind. Diese Zuschreibungen wurden vor der Umgliederung in das Anlagevermögen erfasst, sodass der Wert nach Zuschreibung als Zugang der Anschaffungskosten im Anlagespiegel gezeigt wird.
Die Ausleihungen gegenüber der Geysir Europe GmbH, der Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG sowie die Geox GmbH wurden im Zuge des Verkaufs des Geysir-Gruppe an eine Finanzierungsgesellschaft mit Rangrücktritten versehen: Die Daldrup & Söhne AG tritt mit dem Darlehensbetrag sowie den entstandenen Zinsen sowie allen daran haftenden Rechten hinter alle bestehenden, künftigen und bedingten Ansprüche aller aktuell bestehenden vorrangigen Gläubiger und der Finanzierungsgesellschaft und seiner Gesellschaften sowie hinter allen Forderungen, einschließlich Ausschüttungen, Zinsforderungen und Dividendenansprüche der Finanzierungsgesellschaft gegenüber der Geysir-Gruppe zurück.
Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.352.961,94 € (Vorjahr: 1.965.911,77 €) sowie die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 613.669,64 € (Vorjahr: 2.431.285,81 €) haben Laufzeiten bis zu einem Jahr. Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten in Höhe von 0,00 € (Vorjahr: 31.903,52 €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 613.669,64 € (Vorjahr: 2.399.382,29 €) Darlehensforderungen (sonstige Vermögensgegenstände).
auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden nicht vorgenommen (Vorjahr: 69.125,94 €).
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| Bezeichnung | Gesamtbetrag | mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr | mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|
| 1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen | 6.525.795,80 | 6.525.795,80 | 0,00 |
| 2. Umsatzsteuerforderungen Inland und Ausland | 678.739,73 | 678.739,73 | 0,00 |
| 3. Übrige | 459.187,88 | 459.187,88 | 0,00 |
| Gesamt 31.12.2020 | 7.663.723,41 | 7.663.723,41 | 0,00 |
| Gesamt Vorjahr | 11.838.800,19 | 7.862.376,19 | 3.976.424,00 |
Unter 2. sind Vorsteuerforderungen enthalten, die in Höhe von 32.608,77 € erst in 2021 entstehen.
DARLEHENSFORDERUNGEN GEGEN NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN bestehen gegenüber der J.D. Apparate- und Maschinenbau GmbH, Ascheberg, in Höhe von 6.525.795,80 € (Vorjahr: 7.286.339,86 €). Analog zu den Vorjahren besteht ein Rangrücktritt hinter die Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft.
Das Grundkapital beläuft sich auf 5.989.500,00 € (Vorjahr: 5.989.500,00 €), es ist aufgeteilt in 5.989.500 (Vorjahr: 5.989.500) auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Der rechnerische Wert für jede Stückaktie beläuft sich damit auf 1,00 EUR. Das genehmigte Kapital zum 31.12.2020 beträgt 2.994.750,00 € (Vorjahr: 2.994.750,00,00 €).
Die Tochtergesellschaft Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz, hält unverändert zum Vorjahr 4.012 Aktien an der Daldrup & Söhne AG, dies entspricht 4.012,00 € des Grundkapitals beziehungsweise 0,1 % am Grundkapital.
Die Kapitalrücklage ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert (36.355.875,01 €).
Die gesetzliche Rücklage ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert (25.000,00 €).
Die anderen Gewinnrücklagen sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert (140.574,51 €).
Der Verlustvortrag in Höhe von 17.896.642,60 € und der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 5.024.496,08 € werden auf neue Rechnung vorgetragen.
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| Bezeichnung | 01.01.2020 | Verbrauch | Auflösung | Zuführung | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Berufsgenossenschaft | 54.000,00 | 54.000,00 | 0,00 | 8.900,00 | 8.900,00 |
| Schwerbehindertenausgleichsabgabe | 5.280,00 | 5.280,00 | 0,00 | 5.720,00 | 5.720,00 |
| Aufsichtsratsvergütung | 80.000,00 | 80.000,00 | 0,00 | 51.500,00 | 51.500,00 |
| Rückstellung für Resturlaubstage | 817.932,17 | 817.932,17 | 0,00 | 284.065,70 | 284.065,70 |
| Pauschale Rückstellung für Gewährleistungen | 115.840,96 | 0,00 | 0,00 | 26.582,64 | 142.423,60 |
| Rückstellung für Abschluss und Prüfung | 52.850,00 | 52.850,00 | 0,00 | 45.000,00 | 45.000,00 |
| Archivierungskosten | 12.375,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 12.375,00 |
| Rechts- und Beratungskosten | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 100.000,00 | 100.000,00 |
| Tantiemen | 338.775,87 | 93.000,00 | 85.775,89 | 128.333,33 | 288.333,31 |
| Summe sonstige Rückstellungen | 1.477.054,00 | 1.103.062,17 | 85.775,89 | 650.101,67 | 938.317,61 |
Die pauschale Rückstellung für Gewährleistungen wurde mit 0,5 % des durchschnittlichen Umsatzes der letzten fünf Jahre gebildet.
Dabei wurde eine abweichende Gewichtung der einzelnen Jahre sowie eine Abzinsung berücksichtigt.
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| Art der Verbindlichkeit | Gesamtbetrag | mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr | mit einer Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahre | mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren |
|---|---|---|---|---|
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.735.595,21 | 7.446.634,87 | 288.960,34 | 0,00 |
| (Vorjahr) | (8.747.746,09) | (8.541.358,43) | (206.387,66) | (0,00) |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.465.670,31 | 4.465.670,31 | 0,00 | 0,00 |
| (Vorjahr) | (6.510.782,83) | (6.510.782,83) | (0,00) | (0,00) |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.396.137,63 | 3.396.137,63 | 0,00 | 0,00 |
| (Vorjahr) | (1.512.177,91) | (1.512.177,91) | (0,00) | (0,00) |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.106.021,47 | 1.355.430,58 | 1.356.853,92 | 393.736,97 |
| (Vorjahr) | (3.166.947,10) | (1.581.232,81) | (1.057.142,84) | (528.571,45) |
| Gesamt | 18.703.424,62 | 16.663.873,39 | 1.645.814,26 | 393.736,97 |
| (Vorjahr gesamt) | (19.937.653,93) | (18.145.551,98) | (1.263.530,50) | (528.571,45) |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 7.296.957,47 € aus der Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten und in Höhe von 438.637,74 € aus der Finanzierung von Sachanlagevermögen.
Zugesagte Kontokorrent- und Avalkreditlinien der Berichtsgesellschaft belaufen sich auf insgesamt 21.500.000,00 €. Mit den langjährigen Kreditinstituten und Avalkreditgebern der Berichtsgesellschaft wurde im Mai 2020 eine Vereinbarung zu deren Besicherung durch Übereignung von Bohranlagen und Warenbeständen sowie Forderungszession getroffen. Die Vereinbarung umfasst auch eine Öffnungsklausel hinsichtlich künftiger Projektfinanzierungslinien.
In den Gesamtlinien ist die Avalkreditlinie eines Kreditgebers in Höhe von 5.000.000,00 € enthalten, die ebenfalls durch die Verpfändung eines Bankguthabens von 500.000,00 € besichert ist. Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine sukzessiv zu tilgende Projektfinanzierung in Höhe von noch 1.500.000,00 €.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz, in Höhe von 1.168.704,08 € (Vorjahr: 827.503,66 €) und der GERF B.V Honselerdijk/ Niederlande, in Höhe von 1.814.064,34 € (Vorjahr: 260.830,44 €) aus der Abwicklung des laufenden Zahlungsverkehrs zwischen den Gesellschaften über ein Verrechnungskonto. Weiterhin bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber sonstigen Tochtergesellschaften in Höhe von 413.369,21 € (Vorjahr: 423.843,81 €).
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Darlehensverbindlichkeiten von 1.910.974,37 € (Vorjahr: 1.909.697,64 €), Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt von 299.496,62 € (Vorjahr: 399.732,22 €), Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer von 84.509,34 € (Vorjahr: 172.044,31 €), Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit von 41.995,19 € (Vorjahr: 65.844,05 €), Umsatzsteuerverbindlichkeiten von 559.125,94 € (Vorjahr: 619.628,88 €) und Darlehensverbindlichkeiten gegenüber drei Mitgliedern des Vorstands der Berichtsgesellschaft von insgesamt 210.000,00 € (Vorjahr: 0,00 €).
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Die einzelnen Geschäftsbereiche der Daldrup & Söhne AG hatten folgende Umsatzanteile:
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| Geschäftsbereich | 2020 | Anteil in % |
2019 | Anteil in % |
|---|---|---|---|---|
| Geothermie | 18.983.436,35 | 49 % | 6.036.681,86 | 27 % |
| Wasserwirtschaft | 3.539.602,05 | 9 % | 1.741.716,00 | 7 % |
| Rohstoffe/Exploration | 15.699.266,54 | 41 % | 10.660.353,72 | 48 % |
| EDS | 513.266,02 | 1 % | 3.984.097,00 | 18 % |
| Gesamt | 38.735.570,96 | 100 % | 22.422.848,58 | 100 % |
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| Geschäftsbereich | 2020 | Anteil in % |
2019 | Anteil in % |
|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 13.458.528,89 | 35 % | 13.653.631,53 | 59 % |
| EU | 12.807.333,89 | 33 % | 89.139,54 | 1 % |
| Drittland | 12.469.708,18 | 32 % | 8.680.077,51 | 40 % |
| Gesamt | 38.735.570,96 | 100 % | 22.422.848,58 | 100 % |
Die Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 38.735.570,96 € entfallen mit 13.458.528,89 € auf das Inland und mit 25.277.042,07 € auf das Ausland. Wegen der teils langfristigen Auftragsfertigung geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Geschäftsjahr erbrachten Leistung. Daher wird ergänzend die Gesamtleistung im Inland in Höhe von 18.737.492,96 € (42,51 %) und Ausland in Höhe von 25.343.343,17 € (57,49 %) angegeben.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (2.748.008,48 €) setzen sich wie folgt zusammen:
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| ZUSCHREIBUNG FORDERUNG | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Geysir Europe GmbH (außergewöhnlich) | 2.000.490,73 € | 0,00 € |
| Erträge aus Währungsumrechnungen | 301.276,35 € | 191.612,79 € |
| Versicherungsentschädigungen (periodenfremd) | 233.358,90 € | 0,00 € |
| Sachbezüge | 100.778,56 € | 93.442,10 € |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) | 85.775,89 € | 51.026,49 € |
| Sonstige | 26.328,05 € | 23.882,43 € |
| Summe | 2.748.008,48 € | 361.563,81 € |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 12.208.740,78 € setzen sich wie folgt zusammen:
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| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Versicherungen und Beiträge | 1.582.210,19 € | 326.016,83 € |
| Abraum- und Abfallbeseitigung | 1.520.543,19 € | 1.655.128,91 € |
| Forderungsverluste | 1.386.603,25 € | 10.072.172,22 € |
| Einstellung in die Einzelwertberichtigung auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 0,00 € | 6.303.388,52 € |
| Mieten für bewegliches Vermögen | 1.226.257,91 € | 1.133.708,52 € |
| Werbung und Reisekosten | 951.532,17 € | 732.133,63 € |
| Reparaturen und Instandhaltungen | 846.161,51 € | 919.388,03 € |
| Kfz-Kosten | 609.122,03 € | 571.680,87 € |
| Raumkosten | 534.924,54 € | 525.284,61 € |
| Beratung | 611.639,70 € | 840.880,92 € |
| Kraftstoffe Baustellen | 472.576,02 € | 535.720,53 € |
| Aufwendungen aus Währungsumrechnungen | 379.350,79 € | 128.880,65 € |
| Lizenzgebühren | 350.000,00 € | 350.000,00 € |
| Kosten Baustellen | 286.226,45 € | 302.596,85 € |
| Kosten Werkstatt | 226.646,23 € | 100.890,96 € |
| Telefon und Porto | 91.467,77 € | 97.364,99 € |
| Sonstige | 1.133.479,03 € | 1.072.660,83 € |
| Summe | 12.208.740,78 € | 25.667.897,87 € |
In den Positionen Forderungsverluste auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind außergewöhnliche und periodenfremde Aufwendungen aus Forderungsverlusten in Höhe von 1.386.603,25 € (Vorjahr: 16.375.560,74 €) enthalten.
Die in der Berichtsperiode vorgenommenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen beinhalten nur planmäßige Abschreibungen.
Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen belaufen sich auf 6.369.380,89 € (Vorjahr: 1.584.408,39 €).
Die Daldrup & Söhne AG hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 320.31 5,75 €. Die Verpflichtungen haben in Höhe von 204.290,28 € Laufzeiten bis zu einem Jahr und in Höhe von 116.025,47 € Laufzeiten zwischen einem und fünf Jahren. Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus einem Lizenzvertrag in Höhe von 4.000.000,00 € gegenüber einem nahestehenden Unternehmen, von denen 350.000,00 € innerhalb eines Jahres, 1.400.000,00 € im Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren sowie 2.250.000,00 € nach fünf Jahren fällig sind.
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt somit 4.320.315,75 €, davon fällig:
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| ― | innerhalb eines Jahres: 554.290,28 € |
| ― | zwischen einem und fünf Jahren: 1.516.025,47 € |
| ― | nach fünf Jahren: 2.250.000,00 € |
Die Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2016 ein Patent zur Förderverrohrung zur Verwendung bei einer Erdwärmesonde zur Gewinnung geothermischer Energie und Verfahren zum Einbau einer solchen Förderverrohrung für 5.400.000,00 € netto veräußert und mietet dieses seitdem für eine jährliche Lizenzgebühr von 350.000,00 € zurück. Die jährliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Das Patent hat eine Laufzeit bis Januar 2034. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.
Mit Kauf- und Mietvertrag vom 30.06.2015 zwischen der Daldrup & Söhne AG (Verkäufer) und der J.D. Apparate & Maschinenbau GmbH (Käufer) wurde eine Bohranlage für netto 2.800.000,- € veräußert. Mit gleichem Vertrag wird die Bohranlage zur wirtschaftlichen und betrieblichen Nutzung auf Basis einer festen Monatspauschale von 17.000,00 € zzgl. Mehrwertsteuer an die Daldrup & Söhne AG zurück vermietet. Die monatliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.
Gemäß Risikopolitik sind entstehende Fremdwährungsrisiken, die eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Berichtsgesellschaft besitzen, rechtzeitig im Vorfeld eines Vertragsschlusses, spätestens aber unverzüglich nach deren Entstehung in derselben Währung und Laufzeit, mindestens in Höhe von 90 % des Fremdwährungsrisikos durch geeignete Devisentermingeschäfte abzusichern. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden weitere Absicherungen von Fremdwährungsrisiken mit Kreditinstituten für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 vorgenommen. Zum 31.12.2020 bestanden drei Bewertungseinheiten mit folgenden Parametern:
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| Grundgeschäft/ Sicherungsinstrument | Risiko/Art der Bewertungseinheit | einbezogener Betrag | Höhe des abgesicherten Risikos | Sicherungszeitraum |
|---|---|---|---|---|
| Zahlungseingänge aus Bohraufträgen im Drittland/ Devisentermingeschäft mit Laufzeitoption | Währungsrisiko/ micro hedge | TCHF 4.740 | TCHF 4.740 | 02.02.2021 (frühester Beginn) 30.07.2021 (spätestes Ende) |
Die gegenläufigen Zahlungsströme gemäß obiger Tabelle von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich voraussichtlich in vollem Umfang im Sicherungszeitraum aus, weil wesentliche Positionen in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.
Das auf den Abschlussprüfer Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr 2020 entfallende Gesamthonorar beträgt 74.000,00 €, davon entfallen 29.000,00 € auf das Vorjahr. Es entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen.
Der Vorstand schlägt folgende Ergebnisverwendung vor: Der Bilanzverlust zum 31.12.2020 beläuft sich auf 22.921.138,68 € und setzte sich zusammen aus dem Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 5.024.496,08 € sowie dem Verlustvortrag in Höhe von 17.896.642,60 €. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.
Am 1 1.02.2021 hat die Daldrup & Söhne AG mit der IKAV Invest S.a.r.l. (IKAV) und weiteren beteiligten Parteien einen Vertrag über Regelungen im Hinblick auf einzelne Ansprüche aus dem Geschäftsanteilskauf- und Übertragungsvertrag vom 13.01.2020 und einem Dienstleistungsvertrag für das Projekt Landau geschlossen. Gegenstand des Vertrages war die Anpassung einzelner Regelungen aus dem Geschäftsanteilskauf- und Übertragungsvertrag sowie die Abfindung bestehender Forderungen der Daldrup & Söhne AG. Es wurde vor allem ein Erwerb von Nachrangforderungen durch die IKAV vereinbart, der zu einem Liquiditätszufluss von insgesamt 2,86 Mio. € im Daldrup-Konzern im Januar 2021 geführt hat. Ein Teilbetrag von 2,50 Mio. € wurde unter der Annahme des Eintritts bestimmter Bedingungen gezahlt und ist gegebenenfalls gegen Rückgewähr der veräußerten Forderungen bis August 2021 zurück zu zahlen, sofern diese Bedingungen nicht eintreten sollten. Zudem erfolgt mit vorgenanntem Vertrag die Zahlung offener Forderungen in Höhe von rund 0,36 Mio. € aus einem damit beendeten Dienstleistungsvertrag.
Ende April 2021 erhielt die Daldrup & Söhne AG als Mitbeklagte eine Klage im Zusammenhang mit der Insolvenz einer Gesellschaft des im Januar 2020 veräußerten Geysir-Teilkonzerns. Die Daldrup & Söhne AG wird sich in diesem Verfahren verteidigen und kann derzeit den Ausgang dieses Verfahrens nicht abschätzen. Ein ungünstiger Ausgang in diesem Verfahren könnte erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG haben.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, ergaben sich nicht.
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:
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| Name | Funktion, ausgeübter Beruf |
|---|---|
| Josef Daldrup (bis 18.05.2020) | Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation, Personal und Recht) |
| Andreas Tönies | Sprecher des Vorstands (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation, Personal und Recht) |
| Dipl. Ing. Bernd Daldrup (ab 01.06.2020) | Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche tiefe Geothermie, Logistik/Warenwirtschaft und Einkauf) |
| Dipl.-Geologe Peter Maasewerd | Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung, EDS, oberflächennahe und mittlere Geothermie sowie die Ressorts EDV/IT, Vertrags- und Nachtragsmanagement) |
| Dipl.-Kfm. Stephan Temming | Vorstandsmitglied (Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung) |
Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr folgende Personen an:
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| Name, Funktion | Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate bzw. Partnerstellungen |
|---|---|
| Josef Daldrup (ab 19.05.2020) Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 27.08.2020) | Keine |
| Wolfgang Clement, Bundesminister a.D. t Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 27.08.2020) | Mitglied in Aufsichtsräten folgender Gesellschaften: |
| • Mitglied des Aufsichtsrats der Exaring AG, München | |
| • Mitglied des Aufsichtsrats der Media Broadcast GmbH, Köln | |
| Dipl.-Ing. Wolfgang Quecke stellv. Aufsichtsratsvorsitzender | Mitglied und/oder Geschäftsführung folgender Gesellschaften: |
| • Geschäftsführer der terra-concept GmbH, Marl | |
| Heinrich Goßheger (ab 27.08.2020) | Keine |
Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich auf 1.326.642,41 €.
Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf 72.000,00 €.
Es besteht ein Verrechnungskonto mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und jetzigem Aufsichtsratsvorsitzendem Josef Daldrup, welches zum 31.12.2020 eine Forderung von 104.464,46 € ausweist. Die Verzinsung des Verrechnungskontos beträgt jährlich 6 %.
Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber den Vorstandsmitgliedern in Höhe von insgesamt TEUR 210 (Vorjahr: 0,00 €).
Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahres durchschnittlich im Unternehmen beschäftigt:
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| ARBEITNEHMERGRUPPEN | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Arbeiter | 84 | 87 |
| Angestellte | 19 | 17 |
| geringfügig Beschäftigte | 1 | 2 |
| Insgesamt | 104 | 106 |
Oberhaching, 27. Mai 2021
Der Vorstand
Andreas Tönies, Vorstandssprecher
Bernd Daldrup, Vorstand
Peter Maasewerd, Vorstand
Stephan Temming, Vorstand
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| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2020 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Stand 31.12.2020 EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 79.108,30 | 14.256,00 | 0,00 | 93.364,30 |
| 79.108,30 | 14.256,00 | 0,00 | 93.364,30 | |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 48.718,33 | 0,00 | 0,00 | 48.718,33 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 27.019.943,48 | 100.507,31 | 1,00 | 27.120.449,79 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 12.619.442,54 | 436.439,19 | 103.775,79 | 12.952.105,94 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 196.789,46 | 0,00 | 196.789,46 |
| 39.688.104,35 | 733.735,96 | 103.776,79 | 40.318.063,52 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 197.741,72 | 0,00 | 65.019,17 | 132.722,55 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 12.824.408,39 | 0,00 | 999.000,00 | 11.825.408,39 |
| 3. Sonstige Ausleihungen | 981.094,04 | 5.976.912,73 | 0,00 | 6.958.006,77 |
| 14.003.244,15 | 5.976.912,73 | 1.064.019,17 | 18.916.137,71 | |
| 53.770.456,80 | 6.724.904,69 | 1.167.795,96 | 59.327.565,53 |
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| ABSCHREIBUNGEN | ||||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2020 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Stand 31.12.2020 EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 79.088,30 | 1.837,00 | 0,00 | 80.925,30 |
| 79.088,30 | 1.837,00 | 0,00 | 80.925,30 | |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 42.155,33 | 601,00 | 0,00 | 42.756,33 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 19.317.114,98 | 1.745.037,81 | 0,00 | 21.062.152,79 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 10.269.627,04 | 557.376,69 | 93.925,29 | 10.733.078,44 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 29.628.897,35 | 2.303.015,50 | 93.925,29 | 31.837.987,56 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 16.698,52 | 0,00 | 16.698,52 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 1.224.408,39 | 5.494.197,41 | 0,00 | 6.718.605,80 |
| 3. Sonstige Ausleihungen | 360.000,00 | 858.484,96 | 0,00 | 1.218.484,96 |
| 1.584.408,39 | 6.369.380,89 | 0,00 | 7.953.789,28 | |
| 31.292.394,04 | 8.674.233,39 | 93.925,29 | 39.872.702,14 |
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| BUCHWERTE | ||
|---|---|---|
| Stand 31.12.2020 EUR |
Stand 31.12.2019 EUR |
|
| --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 12.439,00 | 20,00 |
| 12.439,00 | 20,00 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 5.962,00 | 6.563,00 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 6.058.297,00 | 7.702.828,50 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.219.027,50 | 2.349.815,50 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 196.789,46 | 0,00 |
| 8.480.075,96 | 10.059.207,00 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 116.024,03 | 197.741,72 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 5.106.802,59 | 11.600.000,00 |
| 3. Sonstige Ausleihungen | 5.739.521,81 | 621.094,04 |
| 10.962.348,43 | 12.418.835,76 | |
| 19.454.863,39 | 22.478.062,76 |
An die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald:
Wir haben den Jahresabschluss der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
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| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignis se oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben, sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Düsseldorf, den 27. Mai 2021
Warth & Klein Grant Thornton AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marc A. Sahner, Wirtschaftsprüfer
Nicolai Ptack, Wirtschaftsprüfer
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| 31. Mai 2021: | Konzernjahresbericht zum 31.12.2020 |
| 26. August 2021: | Ordentliche Hauptversammlung |
| 30. September 2021: | Konzernhalbjahresbericht zum 30.06.2021 |
| 22. - 24. November 2021: | Eigenkapitalforum, Frankfurt |
Daldrup & Söhne AG
Lüdinghauser Straße 42-46
59387 Ascheberg
Deutschland
Telefon + 49 (0)2593 / 95 93 29
Telefax + 49 (0)2593 / 95 93 60
www.daldrup.eu
Geschäftsadresse der Gesellschaft
Daldrup & Söhne AG
Bajuwarenring 17a
82041 Oberhaching
Deutschland
Sitz der Gesellschaft
Grünwald
Telefon + 49 (0)2593 / 95 93 0
Diesen Geschäftsbericht können Sie auch als Online-Version unter www.daldrup.eu einsehen.
Gestaltung und Satz
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