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Daldrup & Söhne AG

Annual Report May 31, 2021

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Annual Report

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AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572 WKN: 783057 Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse Börsenkürzel: 4DS Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31. DEZEMBER 2020

  • 04 Vorwort des Vorstands
  • 06 Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2020
  • 10 Daldrup & Söhne AG Aktie 2020

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2020

  • 14 A. Daldrup-Konzern Geschäftstätigkeit, Wettbewerbsposition und Rahmenbedingungen
  • 38 B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns
  • 46 C. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
  • 48 D. Risiko- und Chancenbericht
  • 56 E. Prognosebericht
  • 63 F. Angaben zu eigenen Anteilen gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG
  • 63 G. Schlusserklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2020

  • 66 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • 68 Konzernbilanz
  • 70 Konzerneigenkapitalspiegel
  • 72 Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 74 Konzern-Anhang

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

101 Finanzkalender Investor Relations Kontakt Impressum

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die strategische Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells, die in Angriff genommenen Effizienzsteigerungen im Geschäftsbetrieb und eine effektivere Kostenkontrolle tragen sichtbar Früchte. Die operativen Ertragskennzahlen des Geschäftsjahres 2020 zeigen gegenüber dem Vorjahr durchgehend deutlich verbesserte Werte. Die Konzern-Gesamtleistung wurde erfreulich um 13,7 % auf 47,5 Mio. € gesteigert. Damit hat der Daldrup-Konzern die Prognose hinsichtlich der Gesamtleistung übertroffen. Ferner haben wir ein positives Konzern-EBIT in Höhe von 1,9 Mio. € erzielt nach einem EBIT-Verlust von 10,0 Mio. € im Vorjahr. Nicht operative Belastungen aus dem veräußerten Geysir Europe-Konzern führten dennoch zu einem Jahresfehlbetrag von 5,2 Mio. €, über den wir bereits im Februar dieses Jahres berichtet hatten. Die Eigenkapitalquote im Konzern beträgt komfortable 47,3 % der Bilanzsumme und übersteigt den im Februar 2021 prognostizierten Wert geringfügig.

So zeigt sich auch im Rückblick der Verkauf der Konzerntochter Geysir Europe GmbH inklusive ihrer Beteiligungen an den Geothermiekraftwerken Taufkirchen und Landau als richtiger Schritt. Den damit gewonnenen finanziellen und operativen Bewegungsspielraum nutzen wir aktiv zur Stärkung der Ressourcen im Bohrgeschäft. Im Berichtsjahr haben wir zudem die Vereinfachung der Gruppenstruktur vorangetrieben und die Implementierung eines neuen IT-Systems abgeschlossen. Der Ausbau des Management-Informations-Systems sowie des Projektund Auslastungscontrollings wurden initiiert und werden in den nächsten Quartalen im Fokus des Managements stehen.

Mit ihrem Know-how besetzt die Daldrup & Söhne AG wichtige Zukunftsmärkte. Dazu gehören insbesondere das Erschließen geothermischer Energie und die Erbringung hochwertiger Bohrdienstleistungen wie Erkundungsbohrungen für sichere Endlagerstätten. Aber auch die Wassergewinnung und der Umgang mit den Belastungen des Bergbaus sind langfristig attraktive Märkte. Wir werden sich zukünftig ergebene Chancen für ein Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an Geothermiekraftwerken zur Strom- oder Wärmegewinnung individuell

prüfen. Diese Beteiligungen müssen den mittelständischen Strukturen, der finanziellen Tragfähigkeit und dem Risikoprofil der Daldrup & Söhne AG entsprechen. Diese Beteiligungen können aus Bohraufträgen für Geothermieprojekte erwachsen oder an Bestandsanlagen erworben werden. Ziel des Portfolios ist es, neben dem eher volatilen Projektgeschäft kontinuierliche Cashflows zu generieren. Die Daldrup & Söhne AG ist mit der fokussierten Unternehmensstruktur in ihren Kernmärkten gut positioniert. Regional wird das Unternehmen den Tätigkeitsschwerpunkt auch weiterhin auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten richten.

Das Marktumfeld für die Daldrup & Söhne AG wird gerade in den vergangenen Monaten von einem sich rasch ändernden regulatorischen Umfeld auf Ebene der EU und auf Ebene der Nationalstaaten geprägt. Diese Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Monaten dynamisch zugunsten der erneuerbaren Energien weiterentwickelt. Mit umfassenden Maßnahmenprogrammen zur Erreichung von ambitionierten Zielvorgaben werden Investitionsanreize geschaffen, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu verringern und die Wärmewende voranzubringen. Die Geothermie kann ihre Vorteile für das Gelingen der Energiewende voll ausspielen, denn geothermische Elektrizität und Wärme werden nahezu CO2 -neutral erzeugt, sind grundlastfähig und werden dezentral, also von den Verbrauchern in der Region der Erzeugung abgenommen. Geothermie ist eine wesentliche Ergänzung der nicht grundlastfähigen Wind- und Solarkapazitäten im Energiemix der erneuerbaren Energien. Zudem sind wir für viele große Bohrprojekte im Rahmen gesicherter Budgets tätig. Denn die Investitionsentscheidungen für laufende und anstehende Bohrprojekte sind bereits Monate oder Jahre früher getroffen worden. Auch sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und von privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen vielfach zur Daseinsvorsorge. Aus diesen Gründen hatte der Daldrup-Konzern trotz der Corona-Pandemie weder einen Rückgang der Nachfrage noch Stornierungen von Aufträgen zu verzeichnen.

Der Vorstand ist zuversichtlich, die anhaltend hohe Nachfrage in weitere Aufträge in allen Geschäftsbereichen umsetzen zu können. Sei es für Erkundungsbohrungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland, sei es für die Sanierung von Schächten und Flächen im Ruhrgebiet aus dem Altbergbau. In den Niederlanden werden mit einem zielgerichteten staatlichen Förderrahmen die Möglichkeiten der Geothermie für die Wärmeversorgung für Gebäude und in der Landwirtschaft weiter aktiv vorangetrieben. Rund um München ist das Interesse auch an größeren Geothermieprojekten in der Molasse für die Strom- und Wärmeversorgung weiterhin hoch. Der Auftragsbestand von 24,3 Mio. € zu Ende April 2021 lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 rechnerisch bereits heute aus. Einzelne größere Aufträge reichen weit in das Geschäftsjahr 2022 hinein. Auch die Auftragspipeline von 94,6 Mio. € ist insgesamt positiv zu werten und signalisiert ein weiterhin vitales Interesse an den Dienstleistungen des Daldrup-Konzerns.

Ziel der Daldrup & Söhne AG ist es, die nationale und europäische Marktposition als Komplettanbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte und als Dienstleister für Spezialbohrungen zu stärken und die Ertragskraft dauerhaft zu steigern. Die zahlreichen Referenzen qualitativ hochwertiger und anspruchsvoller Bohrungen, die in der Geothermie erfahrenen Bohrteams, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die starke Marktposition in Mitteleuropa sind wichtige Wettbewerbsvorteile des Daldrup-Konzerns. Unseren Kunden bieten wir auf Wunsch maßgeschneiderte Lösungen. Aufgrund unserer Erfahrung sind wir bei Spezialbohrungen ein gefragter Ansprechpartner.

Mit Blick auf den Auftragsbestand von 24,3 Mio. € und die erwartete Entwicklung der Auftragssituation geht der Vorstand der Daldrup & Söhne AG bei plangemäßem Geschäftsverlauf für das laufende Geschäftsjahr 2021 von einer Konzern-Gesamtleistung von rund 43 Mio. € und einer operativ positiven EBIT-Marge zwischen 2 % bis 4 % aus.

Unser Dank gilt unseren Kunden und Investoren, den Zweckverbänden und Kommunen für ihr reges Interesse an unseren Produkten und Dienstleistungen. Ebenfalls danken wir unseren Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen und ihren Zuspruch zu unserem Unternehmen, den wir gerade in den vergangenen Monaten beobachten konnten.

Besonders danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Daldrup & Söhne AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihre Treue zum Unternehmen und ihren hohen persönlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Daldrup-Konzern trotz der Corona-bedingten Widrigkeiten das Geschäftsjahr 2020 insgesamt operativ erfolgreich abschließen konnte.

Mit freundlichen Grüßen & Glückauf!

Oberhaching, im Mai 2021

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstand)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

BERICHT DES AUFSICHTSRATS ZUM GESCHÄFTSJAHR 2020

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung und strategischen Ausrichtung des Unternehmens beraten und diesen bei der Führung der ihm obliegenden Geschäfte auf Basis aller bereitgestellten Informationen überwacht. Dazu hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über den Geschäftsgang in den vier Geschäftsbereichen, zur wirtschaftlichen Lage und zur Entwicklung, zur Risikolage der Daldrup & Söhne AG sowie des Konzerns, zum Fortgang der Verhandlung für den Verkauf des Geysir Europe-Konzerns und zu anderen aktuellen Themen unterrichten lassen. Dies erfolgte innerhalb und außerhalb der Aufsichtsratssitzungen durch schriftliche oder mündliche Berichte. Der Aufsichtsrat erhielt zu diesem Zweck Informationen oder Unterlagen über Planungen, wesentliche strategische Entscheidungen und über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Abweichungen von den aufgestellten Plänen wurden im Aufsichtsrat intensiv diskutiert. Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung waren regelmäßig Thema in den Beratungen des Aufsichtsrats. Gemäß den Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat war der Aufsichtsrat in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in Kontakt mit dem Vorstand und hat sich über wesentliche Entwicklungen, die für die Beurteilung der Lage sowie für die Leitung des Unternehmens und des Konzerns von Bedeutung waren, informiert.

Die Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat in allen Sitzungen des Berichtszeitraums waren: die Organisations- und Personalstrukturen der Daldrup-Gruppe, die operative Geschäftsentwicklung, die finanzielle Lage der Gesellschaft sowie die weitere Entwicklung des Daldrup-Geschäftsmodells. Dies schloss zu Beginn des Berichtsjahrs insbesondere Beratungen und Beschlussfassungen zum Verkauf der Geysir Europe-Gruppe als Teil-Konzern ein. Regelmäßig hat der Aufsichtsrat die Entwicklung der Auftragslage in den einzelnen Geschäftsbereichen und Projektfortschritte in den wesentlichen Tiefengeothermieprojekten erörtert.

SITZUNGEN UND THEMENSCHWERPUNKTE

Im Geschäftsjahr 2020 fanden sechs ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 27. März, 20. Mai, 28. Mai, 17. Juli, 24. September sowie am 26. November statt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie fanden die ersten drei Aufsichtsratssitzungen als Telefon-/Videokonferenz statt. An den Aufsichtsratssitzungen haben stets alle Aufsichtsratsmitglieder persönlich teilgenommen. Der Aufsichtsratssitzung am 20. Mai 2020 ging eine konstituierende Aufsichtsratssitzung zur Aufnahme von Josef Daldrup als ordentliches Mitglied voraus. Auf die Bildung von Ausschüssen wurde im Berichtsjahr aus Effizienzgründen verzichtet.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung am 27. März waren im Wesentlichen die Sachstandsberichte zu laufenden Bohrprojekten in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, die aktuelle wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Daldrup-Gruppe und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Baustellen und die Organisation des Schutzes der Mitarbeiter. Beschlüsse wurden nicht gefasst.

In der Aufsichtsratssitzung am 20. Mai erläuterte der Vorstand den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für die Daldrup & Söhne AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2019. An dieser Sitzung nahmen neben dem Vorstand die Abschlussprüfer teil. Sie erläuterten die wesentlichen Ergebnisse ihres vorläufigen Prüfungsergebnisses. Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern und einzelne Sachverhalte wurden intensiv und detailliert diskutiert. Es wurde der Beschluss gefasst, die Vorstellung des abschließend geprüften Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses und deren Feststellung in einer gesonderten Sitzung per Videokonferenz am 28. Mai 2020 zu erörtern respektive zu beschließen. In der Sitzung am 20. Mai 2020 diskutierte das Gremium ebenfalls die neue Geschäftsordnung für den Vorstand. Der Aufsichtsrat ließ sich über die laufenden Bohrprojekte in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz unterrichten und diskutierte mit dem Vorstand über die Personalentwicklung insbesondere für die Bohrteams, über den Investitionsbedarf im Maschinen- und Anlagenpark sowie über Änderungen in der Konzernstruktur.

An der Sitzung am 28. Mai 2020 nahmen neben dem Vorstand die Abschlussprüfer teil. Sie erläuterten die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung zum Jahres- und Konzernabschluss und der Lageberichte sowie des Abhängigkeitsberichts des Vorstands zum 31. Dezember 2019.

Der Aufsichtsrat nahm die Abschlüsse und Lageberichte zur Kenntnis und verständigte sich darauf, nach eingehender eigener Prüfung über den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für die Daldrup & Söhne AG respektive den Konzern für das Geschäftsjahr 2019 und den Abhängigkeitsbericht des Vorstands im Rahmen eines Umlaufbeschlusses am Folgetag zu entscheiden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats stellten fest, dass Einwendungen zu den Abschlüssen und Lageberichten nicht zu erheben sind, und billigten einstimmig mit Umlaufbeschluss vom 29. Mai 2020 die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahresabschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2019 sowie den Abhängigkeitsbericht des Vorstands. Der Jahresabschluss der Gesellschaft war damit festgestellt (§ 172 Aktiengesetz).

In der Sitzung am 17. Juli erörterten Aufsichtsrat und Vorstand die neue Geschäftsordnung für den Vorstand. Anschließend fasste der Aufsichtsrat den Beschluss, die Geschäftsordnung zu genehmigen. Darüber hinaus diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die Personalsituation und die Maßnahmen zur Personalrekrutierung. Der Vorstand stellte die laufenden Bohrprojekte vor und erläuterte die Auftragslage und die Auftragspipeline.

Am 24. September erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand den Halbjahres-Konzernabschluss zum 30. Juni 2020 und die Geschäftsentwicklung in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres. Der Vorstand erläuterte ausführlich den Stand einzelner Bohrprojekte in den Geschäftsbereichen in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden und die zu erwartende Entwicklung der Auftragslage in den nächsten Quartalen. Der Aufsichtsrat ließ sich auch über die Finanzlage der Gruppe unterrichten.

In der Sitzung am 26. November erörterten Aufsichtsrat und Vorstand die Finanzlage und die Liquiditätssituation der Gruppe. Der Vorstand gab einen Ausblick auf die Entwicklung der Auftragspipeline für das Jahr 2021 für alle Geschäftsbereiche und informierte über die laufenden Projekte in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Das Gremium diskutierte ebenfalls über den Verkauf eines Teils der Forderungen der AG gegenüber der IKAV an diese.

Interessenkonflikte traten bei Mitgliedern des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum nicht auf.

ORGANISATION DES AUFSICHTSRATS

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr bis zur ordentlichen Hauptversammlung 2020 die Herren Wolfgang Clement (Vorsitzender), Wolfgang Quecke (stellv. Vorsitzender) sowie ab dem 19. Mai 2020 der vom Amtsgericht München bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2020 bestellte Josef Daldrup an. Mit dem Ende der Hauptversammlung legte Wolfgang Clement auf eigenen Wunsch sein Aufsichtsratsmandat nieder. Die Hauptversammlung wählte Josef Daldrup und Heinrich Goßheger zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats. Alle drei Mitglieder des Aufsichtsrats sind für die Zeit bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung der Organmitglieder für das Geschäftsjahr 2021 beschließt, gewählt.

Auf der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats nach der ordentlichen Hauptversammlung wählten die Mitglieder des Aufsichtsrats Josef Daldrup zu ihrem Vorsitzenden, Wolfgang Quecke ist unverändert ihr stellvertretender Vorsitzende. Ausschüsse wurden seitens des Aufsichtsrats nicht gebildet.

Neu in den Vorstand ist mit Wirkung zum 20. Mai 2020 Bernd Daldrup für fünf Jahre bis zum 31. Mai 2025 bestellt worden. Er zeichnet verantwortlich für die Geschäftsbereiche Technik, Personal und das Projektmanagement in der tiefen und mitteltiefen Geothermie.

PRÜFUNG DES JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSES FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

Der Vorstand hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 der Daldrup & Söhne AG nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Die von der ordentlichen Hauptversammlung am 27. August 2020 zum Abschlussprüfer gewählte Warth & Klein Grant Thornton AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 der Daldrup & Söhne AG unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der für den Abschlussprüfer handelnden Personen überzeugt. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Diese Vorlagen wurden vom Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer, der über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtete und für Auskünfte und Erläuterungen zur Verfügung stand, in der Aufsichtsratssitzung am 27. Mai 2021 gebilligt.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 der Daldrup & Söhne AG ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht zum 31.12.2020 enthält gemäß der Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die vorgeschriebenen Angaben nach § 312 Abs. 1 AktG und kommt zu dem Ergebnis, dass die Daldrup & Söhne AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nicht benachteiligt wurde und eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Die Abschlussprüfer haben dazu den folgenden, uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat durchgeführten eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht zu erheben.

Das Geschäftsjahr 2020 war durch die COVID-Pandemie von besonderen Herausforderungen geprägt, die das Geschäft und die Arbeit auf den Baustellen sowie das gesellschaftliche Zusammenleben beeinflusst haben. Der Vorstand hat entschlossen, schnell und konsequent reagiert, so dass die Daldrup-Gruppe das Geschäftsjahr insgesamt robust gestalten konnte.

Danken möchten wir unserem langjährigen Mitglied und Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Wolfgang Clement. Er verstarb am 27. September 2020. Wolfgang Clement wurde im Jahr 2008 in den Aufsichtsrat der Daldrup & Söhne AG gewählt und übernahm im Jahr 2012 das Amt des Vorsitzenden. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat mit der ordentlichen Hauptversammlung am 27. August 2020 hat Wolfgang Clement die Entwicklung des Daldrup-Konzerns engagiert begleitet und als Impulsgeber mit Weitblick geprägt. Wir danken ihm für seinen außerordentlichen Einsatz. Die Daldrup & Söhne AG wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Wir danken dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Daldrup & Söhne AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihre stets engagierte Arbeit und den hohen persönlichen Einsatz.

Oberhaching, 28. Mai 2021

Josef Daldrup (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

AKTIE 2020 INSGESAMT SCHWÄCHER ALS DIE MARKT-INDICES ABER MIT STARKEM REBOUND IM 4. QUARTAL

Der Kurs der Daldrup-Aktie bezeichnete im Börsenjahr 2020 einen U-förmigen Verlauf. Die Aktie startete mit einer Notierung von 3,73 € in das Berichtsjahr und erreichte wenige Tage später mit 3,80 € ihren Jahreshöchstkurs. Bis Mitte Juli gab der Kurs bis auf den Jahrestiefstkurs von 1,95 € nach. Anfang Oktober setzte eine Gegenbewegung ein, die den Kurs bis Ende 2020 auf 3,23 € trieb. Damit fiel der Kurs auf Jahressicht um 13,4 % (Vorjahr: - 132 %).

Mit dem Verkauf des zweiten Anteilspaket (48,9 %) an der Geysir Europe GmbH an die IKAV-Gruppe Anfang 2020 veräußerte die Daldrup & Söhne AG auch die Gesellschaftsanteile an den Geothermiekraftwerken Taufkirchen und Landau. Das bedeutete einen Strategiewechsel von dem ursprünglich anvisierten Ziel eines mittelständischen Energieversorgungsunternehmen hin zur Fokussierung auf das Bohrdienstleistungsgeschäft. Mit der Anpassung des Geschäftsmodells änderten sich künftige Gewinneinschätzungen des Marktes, sichtbar an den um bis zu 48 % rückläufigen Kursen. Dazu drückten auf die Stimmung des Kapitalmarktes auch die Befürchtungen zu wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie von Ende Februar bis Mitte März.

Mit Vorlage des Halbjahresberichts im Herbst 2020 mit solideren operativen Ergebnissen und nach deutlichem Abbau der Konzernverschuldung fasste der Kapitalmarkt neues Vertrauen in die Strategie der Daldrup & Söhne AG und viele Investoren kauften zu. Untermauert wurde diese Entwicklung durch positive Unternehmensmeldungen zu Aufträgen beispielsweise von den Daldrup-Kunden Nagra, der deutschen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH oder zum Beispiel den Stadtwerken Schwerin. Vom Tiefstkurs machte die Daldrup-Aktie bis zum Jahresende rund 66 % an Boden gut.

Viele Börsenindices haben sich im Laufe des Jahres wieder deutlich von ihren Corona-bedingten Tiefstständen vom März erholt und schlossen über dem Vor-Corona-Niveau oder verzeichneten nur geringe Verluste. Der DAX30 gewann knapp 3,6 % (Vorjahr: 25,5 %) hinzu. Der TecDax kletterte um 6,6 % (Vorjahr: 22,3 %). Der für die Daldrup & Söhne AG sektorspezifische Index DAXsector All Industrial fiel um 2,2 % (Vorjahr: + 28,0 %), der DAXsubsector All Renewable Energies stieg hingegen um 77,5 % (Vorjahr: 71,3 %). Der Scale All Share Index, dem die Daldrup Aktie angehört, legte um 32,9 % (Vorjahr: 5,3 %) zu.

Die Umsätze in der Daldrup-Aktie auf den Handelsplattformen XETRA und tradegate sowie den Regionalbörsen lagen im Berichtszeitraum durchschnittlich täglich bei rund 11.700 Stück (2019: rund 9.265). Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresende bei rund 19 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €).

Die Bewertungen und Kursziele der Analystenhäuser Pareto Securities und SMC Research lagen Ende Februar 2021 bei 4,70 € respektive 5,60 €. Die Analysten stuften die Aktie mit "Halten" ein.

Zu den Schwerpunkten der Investor-Relations-Arbeit zählten im Berichtsjahr insbesondere Gespräche mit Investoren und Analysten zur Erläuterung der Neuausrichtung des Geschäftsmodells des Daldrup-Konzerns und der Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität im Rahmen von Einzelgesprächen und Kapitalmarktveranstaltungen wie dem Eigenkapitalforum der Deutsche Börse AG.

DIAGRAMM DALDRUP & SÖHNE AG – Kurs- und Stückumsatzentwicklung 2020 bis März 2021

Aktienkurs der Daldrup & Söhne AG Stückumsätze aller deutschen Regionalbörsen und Handelsplattformen

KONZERNLAGEBERICHT
für das Geschäftsjahr 2020
14 A. DALDRUP-KONZERN – GESCHÄFTSTÄTIGKEIT,
WETTBEWERBSPOSITION UND RAHMENBEDINGUNGEN
14 1. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
20 2. Markt, Wettbewerb und Kundenverbindungen
33 3. Strategie, Ziele und Konzern-Steuerung
34 4. Beteiligungen
34 5. Forschung und Entwicklung
35 6. Überblick über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
und den Geschäftsverlauf
38 B. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
DES KONZERNS
38 1. Ertragslage
40 2. Vermögenslage
44 3. Finanzlage
45 4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Daldrup-Konzerns
46 C. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
48 D. RISIKO- UND CHANCENBERICHT
48 1. Strategische Risiken
48 2. Operative Risiken
50 3. Allgemeine wirtschaftliche Risiken
51 4. Technologische Risiken
51 5. Rechtliche Risiken
52 6. Regulatorische und politische Risiken
52 7. Risiken in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie
54 8. Chancenbericht
54 9. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation
56 E. PROGNOSEBERICHT
56 1. Künftige Unternehmensausrichtung
57 2. Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
62 3. Erwartete Ertrags- und Finanzlage des Daldrup-Konzerns
63 F. ANGABEN ZU EIGENEN ANTEILEN
GEM. § 160 ABS. 1 NR. 2 AKTG
63 G. SCHLUSSERKLÄRUNG DES VORSTANDS
ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

KONZERNLAGEBERICHT

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020 DER DALDRUP & SÖHNE AKTIENGESELLSCHAFT, GRÜNWALD

A. DALDRUP-KONZERN – GESCHÄFTSTÄTIGKEIT, WETTBEWERBSPOSITION UND RAHMENBEDINGUNGEN

1. KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist in Deutschland und in Mitteleuropa ein gefragter und führender Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit der Daldrup & Söhne AG bestimmte auch im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Die Konzern-Geschäftstätigkeit ist im Berichtsjahr im Wesentlichen unverändert geblieben.

Der Daldrup-Konzern ist in den Geschäftsfeldern erneuerbare Energien, Trinkwasser und Rohstoffe tätig. Damit besetzt der Konzern Zukunftsthemen für nachfolgende Generationen. Das Geschäftsmodell findet aktuell positive Unterstützung durch konkrete Vorgaben des Gesetzgebers zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.

Die Marktposition der Daldrup & Söhne AG als Bohrdienstleistungsunternehmen und Geothermiespezialist ist in allen Geschäftsbereichen in den adressierten Märkten gefestigt. Der Daldrup-Konzern bewegt sich unverändert in einem insgesamt attraktiven, durch ein hohes Nachfrageniveau gekennzeichneten Umfeld.

Im Rahmen geothermischer Projekte bietet der Konzern elementare Leistungsbestandteile für die Nutzbarmachung geothermischer Energie in Wärme- und Stromprojekten.

Beteiligungen an Geothermie-Heizkraftwerken oder an Kraftwerken werden über Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen.

ANBIETER VON BOHRDIENSTLEISTUNGEN

Daldrup erbringt umfangreiche bohr- und umwelttechnische Dienstleistungen für zahlreiche Kunden aus Industrie, Versorger, kommunale/ staatliche Stellen sowie Privatkunden.

Geothermie
tiefe mitteltiefe flache
Wasser
gewinnung
Rohstoffe
&
Exploration
EDS
-------------------------------------------- --------------------- ------------------------------- -----

Bis zum 31.12.2019 besetzte der Daldrup-Konzern über den inzwischen veräußerten Konzernbereich II alle Positionen der Wertschöpfungskette geothermischer Projekte. In diesem Konzernbereich waren auch die Geothermie-Kraftwerke an den zwei Standorten Landau und Taufkirchen enthalten.

KONZERNSTRUKTUR ZUM 31.12.2020

GEOTHERMIE: EINE ERNEUERBARE, UNERSCHÖPFLICHE ENERGIEQUELLE

Im Geschäftsbereich Geothermie werden Bohrdienstleistungen sowohl für die oberflächennahe Geothermie für Bohrtiefen bis zu 400 Metern, die mitteltiefe Geothermie und die tiefe Geothermie von bis zu 6.000 Metern erbracht, um die so zugängliche Erdwärme für die Strom- und/oder Wärmegewinnung zu nutzen. Dieser Geschäftsbereich verfügt in der Strom-, aber vor allem in der Wärmeerzeugung als kleinster Bestandteil der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemix über einen intakten Auslastungspfad mit guter Perspektive.

Tätigkeitsschwerpunkte der Daldrup & Söhne AG im Inland liegen unverändert in den Hotspots der deutschen Geothermiemöglichkeiten: im bayerischen Molassebecken rund um die Stadt München, am Oberrheingraben sowie in der norddeutschen Tiefebene. In Europa konzentrierten sich die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2020 insbesondere auf Deutschland und die Niederlande. Allgemein richtet die Daldrup & Söhne AG ihre Aktivitäten in Mitteleuropa an Standorten mit geothermischem Potenzial und entsprechenden Absatzmöglichkeiten für Strom und Wärme aus.

Auch die direkte Nutzung der Geothermie zur Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland und in Teilen angrenzender EU-Länder bietet wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten. Dazu zählen die Wohnungswirtschaft sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung und die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie gewerbliche Anwendungen der Wärmenutzung wie in Gewächshäusern, Fischzuchten, Trocknungsprozessen etc.. Eine wärmegeführte Nutzung bietet sich bei Lagerstätten an, die Thermalwassertemperaturen von unter 110 °C aufweisen und die in der Regel Bohrtiefen von 1.000 bis 3.000 Metern erforderlich machen. In Deutschland ist zudem der gesetzliche Rahmen für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Benachbarte Länder wie die Niederlande gehen vergleichbare Wege, um bestehende Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern abzubauen.

Tiefenbohrungen bis in 6.000 Meter Tiefe stellen immer große Anforderungen an die Planung im Vorfeld und die Taktung zwischen den Beschäftigten, der Technik und den Zulieferern in der Bohrphase. Im Laufe der Firmengeschichte hat der Daldrup-Konzern mehr als 10.000 Bohrungen erfolgreich in unterschiedlichen geologischen Formationen ausgeführt. Davon hat sie über 50 Bohrungen für tiefe Geothermieprojekte niedergebracht.

Der Anteil des Geschäftsbereichs Geothermie am Konzern-Gesamtumsatz des Jahres 2020 erreichte 72 % (Vorjahr: 31 %).

ALTERNATIVE RISK TRANSFER (ART) KONZEPT DES DALDRUP-KONZERNS

Die Daldrup & Söhne AG hat gemeinsam mit namhaften Partnern der Versicherungswirtschaft ein inzwischen mehrfach erfolgreich umgesetztes Konzept zur Absicherung von Fündigkeitsrisiken bei der Erstellung von Tiefengeothermieprojekten entwickelt. Dieses exklusiv für die Kunden der Daldrup & Söhne AG zur Verfügung stehende Absicherungskonzept ermöglicht in vielen Fällen geothermische Bohr- und Energieprojekte für mittelständische Kunden der Daldrup & Söhne AG, da nun auch die Finanzierung von Geothermieprojekten mit einem hohen Fremdkapitalanteil begleitet werden können. Damit sind Geothermiebohrungen für Projektentwickler und Investoren bereits von Beginn an über Kreditinstitute finanzierbar. Daldrup tritt dabei weder als Finanzierer noch als Versicherer auf. Die Fündigkeitsrisiken werden von Dritten getragen. Das ART-Konzept ist daher ein Schlüsselinstrument der Kunden- und Projektakquise in Mitteleuropa und bildet im Segment tiefe Geothermie unverändert ein Alleinstellungsmerkmal für den Daldrup-Konzern.

ROHSTOFFE & EXPLORATION

Im Geschäftsbereich Rohstoffe & Exploration dienen die ausgeführten Bohrungen der Exploration und dem Aufschluss der Lagerstätten fossiler Energieträger sowie mineralischer Rohstoffe und Erze. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Erkundung und Sicherung des Baugrundes in Bergbaugebieten. Unter diesen Geschäftsbereich fallen im Geschäftsjahr 2020 zum Beispiel unsere Bohrtätigkeiten für die schweizerische Nagra. Der Anteil dieses Geschäftsbereiches am Umsatz des Daldrup Konzerns im Jahr 2020 beläuft sich auf 12 % (Vorjahr: 46 %).

WASSERGEWINNUNG

Der Geschäftsbereich Wassergewinnung bildet den unternehmerischen Ursprung des Konzerns. Er umfasst den Brunnenbau zur Gewinnung von Trink-, Brauch-, Heil-, Mineral-, Kesselspeise- oder Kühlwasser sowie Thermalsole. Neben der eigentlichen Bohrleistung kommt es bei der Wassergewinnung auf spezielle Techniken an, von der Edelstahl-Verrohrung zur Förderung von Trink- und Heilwasser über den professionellen Ausbau von Brunnenanlagen bis zur Montage moderner Filter- und Pumpenanlagen. Der Geschäftsbereich Wassergewinnung repräsentiert 14 % (Vorjahr: 7 %) des Konzern-Umsatzes im Jahr 2020.

ENVIRONMENT, DEVELOPMENT, SERVICE

Der Geschäftsbereich Environment, Development, Service (EDS) umfasst spezielle umwelttechnische Dienstleistungen wie etwa die hydraulische Sanierung von kontaminierten Standorten, die Errichtung von Gas-Absaugbrunnen zur Gewinnung von Deponiegas, die Erstellung von Grundwassergüte-Messstellen oder die Errichtung von Wasserreinigungsanlagen. Der Geschäftsbereich EDS erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Anteil von 2 % (Vorjahr: 16 %) am Umsatz des Daldrup-Konzerns.

Die Erfahrungen aus den vier Geschäftsbereichen stärken und sichern täglich die Weiterentwicklung des Bohr-Know-hows. Andererseits ist der Wachstumspfad des Konzerns limitiert durch den nach wie vor bestehenden Mangel an gut ausgebildeten und jungen Mitarbeitern. Daher werden Beschäftigungsschwankungen im Betrieb der Großanlagen durch Personalpooling abgefedert. Im Durchschnitt des Jahres 2020 werden unverändert 130 Mitarbeiter/-innen (Vorjahr: 149) im Konzern beschäftigt. Projektbedingt kommen bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzu, die im Wesentlichen der Daldrup & Söhne AG durch andere Unternehmen flexibel zur Verfügung gestellt werden.

2. MARKT, WETTBEWERB UND KUNDENVERBINDUNGEN

GEOTHERMISCHE ENERGIE IST UNERSCHÖPFLICH

Geothermische Energie ist die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Es ist inzwischen allgemein anerkannt, dass diese Energiequelle unerschöpflich ist. Die Energie steigt grundsätzlich mit zunehmender Bohrtiefe an. Dieser so genannte geothermische Gradient liegt in Deutschland im Mittel bei 3 °C pro 100 Meter. Geologen gehen davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5.000 °C bis 7.000 °C bestehen. Diese in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich, da aus dem Innern unseres Planeten ein ständiger Strom von Energie, der sogenannte terrestrische Wärmestrom, an die Oberfläche steigt. Damit ist die Geothermie eine regenerative Energiequelle. Die Erde strahlt täglich etwa viermal mehr Energie in den Weltraum ab, als wir Menschen derzeit an Energie verbrauchen1 .

Die Ressource Erdwärme kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Mit der oberflächennahen Geothermie, die die Erdwärme in den obersten 400 Metern bis zu einer Temperatur von ca. 20 °C nutzt, kann z. B. über Erdwärmesonden mit Wärmepumpen Wärme und Kälte gewonnen werden.

Der Tiefenbereich zwischen 400 und 1.500 Metern mit Temperaturen von 20 °C bis 60 °C wird als mitteltiefe Geothermie bezeichnet. Dieser Bereich ist besonders für die Energiespeicherung von größerem Interesse. Ab Temperaturen von 60 °C, d. h. ab Tiefen von 1.000 bis 1.500 Metern, ist eine direkte Nutzung der Erdwärme ohne Temperaturanhebung (durch Wärmepumpen, Wärmetransformation) möglich.

Mit der tiefen Geothermie erfolgt die Energiebereitstellung in der Regel über die sogenannte Fluidförderung. Realisiert wird meist ein Thermalwasserkreislauf durch eine mittels Tiefenbohrungen erstellte geothermische Dublette, bestehend aus einer Förder- und einer Injektionsbohrung. Angetrieben wird der Thermalwasserkreislauf durch eine Förderpumpe und (falls notwendig) durch zusätzliche Injektionspumpen2 . Bei der tiefen Geothermie kann neben Wärme ab einem Temperaturniveau von ca. 120 °C durch ein thermisches Kraftwerk − auch in einem parallelen Prozess − Strom produziert werden. Im Gegensatz zu der nur fluktuierend zur Verfügung stehenden Energie aus Wind und Sonne kann die Energie kontinuierlich und geregelt erzeugt werden und ist damit grundlastfähig.

Vorteile geothermischer Energie sind

  • die klimafreundliche, kohlendioxidarme Erzeugung von Elektrizität und Wärme
  • die auch über einen längeren Zeitraum gut kalkulierbaren fixen und variablen Kosten der Anlagen
  • die Energiebereitstellung am Ort des Verbrauchs (dezentral)
  • und eine landschafts- und umweltschonende Erschließung sowie
  • die Unabhängigkeit von (importierten) Rohstoffen und deren Schwankungen bei Preis und Verfügbarkeit

1 Bundesverband Geothermie, Positionspapier "Geothermie der Effizienzmeister für die Wärmewende", März 2020

2 Bundesverband Geothermie, "Stand der Forschung und Forschungsbedarf in der Geothermie", Dezember 2020

Quelle: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Wärmewende mit Geothermie, Juni 2019

Die Geothermie ist in Deutschland ein mit insgesamt guten Perspektiven ausgestatteter Nischenmarkt. In Deutschland ist nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie (BVG) im Jahr 2020 eine elektrische Leistung von 40,5 MW (Vorjahr: 37,1 MW) durch tiefengeothermische Kraftwerke installiert. Es befinden sich 38 (Vorjahr: 37) überwiegend hydrothermale Tiefengeothermiekraftwerke in Betrieb. Neben der elektrischen Leistung erzeugen sie eine thermische Leistung von 349,7 MW (Vorjahr: 336,5 MW). Weitere 34 (Vorjahr: 33) Tiefengeothermieprojekte befinden sich im Bau- oder Planungsstadium.

Anders als die Tiefengeothermie hat die oberflächennahe Geothermie (Bohrtiefe bis zu 400 Metern) bereits eine größere Marktdurchdringung erreicht. Der BVG schätzt, dass über 420.000 Anlagen (Vorjahr: rund 400.000) (z. B. als Erdwärmesonden oder -kollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen) in Betrieb sind und ca. 6.300 MW bereitstellen.

Insgesamt hat geothermische Energienutzung ein signifikantes Potenzial, mit dem sich der Energiebedarf Deutschlands rechnerisch um ein Vielfaches decken ließe. Derzeit ist die Stromerzeugung mittels tiefer Geothermie allerdings noch teurer als vergleichbare regenerative Energiequellen. Die Stromgestehungskosten für 1 kWh-Strom aus Geothermie belaufen sich im Mittel auf 37 ct/kWh3 . Daher ist eine EEG-Vergütung auf heutigem Niveau für den weiteren Ausbau der tiefen Geothermie zur Stromproduktion in Deutschland Voraussetzung. Insbesondere der kombinierte Anlagenbetrieb kann sich nach Ablauf der Vergütungsdauer weiterhin rechnen, da diese Anlagen dann ihre Betriebskosten allein über den Wärmeverkauf decken können. Das schließt die Kosten der Stromerzeugungsanlagen ein4 .

3 gec-co Global Engineering & Consulting-Company GmbH, Vorbereitung und Begleitung bei der Erstellung eines Erfahrungsberichts gemäß § 97 Erneuerbare-Energien-Gesetz, Teilvorhaben II b) Geothermie, im Auftrag des BMWi, Seite 1, Juni 2019

4 gec-co Global Engineering & Consulting-Company GmbH, Vorbereitung und Begleitung bei der Erstellung eines Erfahrungsberichts gemäß § 97 Erneuerbare-Energien-Gesetz, Teilvorhaben II b) Geothermie, im Auftrag des BMWi, Seite 4, Juni 2019

Die Produktion geothermischer Wärme hingegen ist bereits heute wirtschaftlich ohne Subventionierung für die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie für das Heizen von Gebäuden in der Breite möglich. Für eine hydrogeothermale Wärmegewinnung für die Versorgung größerer Nah- bzw. Fernwärmesysteme werden Aquifere benötigt, deren Tiefenwässer Temperaturen von mindestens 60 °C, besser mehr als 70 °C, sowie gute Speichereigenschaften aufweisen und damit hohe Zuflussraten ermöglichen. Die Wärmenutzung mittels tiefer Geothermie ist eine seit Jahrzehnten erprobte und bewährte Technik. Mit der gewonnen geothermischen Wärme können über einen Großteil (mehr als 8.000 Stunden = > 90 %) des Jahres zuverlässig Wärme und evtl. Kälte für Wohnbebauung, Fernwärmenetze, öffentliche Gebäude oder Prozesswärme für Industrie und Gewerbe bereitgestellt werden. Gebiete mit solchen geothermischen Ressourcen bei unterschiedlichen Temperaturniveaus in Deutschland zeigt die folgende Abbildung:

Quelle: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Wärmewende mit Geothermie, April 2018

Reine Wärmeprojekte sind aus finanzieller Sicht in erster Linie Nahbzw. Fernwärmeprojekte, da die Investitionskosten der Bohrungen und der Anlagentechnik (Heizwerk) im Gegensatz zu den Investitionen für elektrische Energie aus Geothermie relativ gering sind. Die Fern- und Nahwärmenetze sind meist in kommunaler Hand oder in der Hand großer Infrastrukturgesellschaften. Das Potenzial sowohl für eine

erweiterte Nutzung geothermischer Energie zur Wärmeversorgung als auch für eine Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist enorm. Laut Umweltbundesamt werden durch geothermische Anlagen pro Jahr knapp 1 Million Tonnen CO2 eingespart5 .

5 Bundesverband Geothermie, Positionspapier "Geothermie der Effizienzmeister für die Wärmewende", März 2020

EHRGEIZIGE ZIELE FÜR DEN KLIMASCHUTZ — MASSNAH-MEN ZUR DEKARBONISIERUNG ZUR BEGRENZUNG DER ERDERWÄRMUNG LENKEN VERMEHRT DAS WIRTSCHAFT-LICHE HANDELN

Die EU und Deutschland haben sich zu ehrgeizigen Klimazielen verpflichtet. Als Beitrag zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms im Klimaschutzgesetz im Dezember 2019 die verbindliche Reduzierung der THG-Emissionen um mindestens 55 % gegenüber den Werten von 1990 beschlossen. Die EU hat Ende 2020 ebenfalls eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 beschlossen.

So werden mit dem Gesetz für einen CO2 -Preis (BEHG) in Deutschland seit 1. Januar 2021 fossile Brennstoffe zum Fahren und Heizen besteuert. Es sieht einen Preis pro Tonne CO2 für Brennstoffe in den nicht vom EU-Emissionshandel abgedeckten Bereichen vor. Der Preis pro Tonnen CO2 startet 2021 bei 25 € und steigt bis 2025 auf 55 €.

Das Klimaschutzgesetz legt erstmals fest, wie viel Kohlendioxid jeder Sektor noch ausstoßen darf. Insbesondere im Sektor Gebäude sind ambitioniertere Maßnahmen erforderlich, um das Ziel von 70 Millionen Tonnen CO2 -Äquivalente zu erreichen. Das heißt, die THG-Emissionen müssen in der laufenden Dekade um 41 % gesenkt werden6 . Die Maßnahmen des Klimaprogramms im Gebäudesektor zielen vor allem auf die Reduktion der THG-Emissionen aus der fossilen Wärmebereitstellung durch eine Verbesserung der Förderung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Wärme ab. Dabei bieten die Raumwärme und Warmwasserbereitung in Wohngebäuden mit einem Anteil von über Zweidrittel das höchste Reduktionspotenzial.

Ein Gutachten7 im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt aber, dass die Maßnahmen und Instrumente des Klimaschutzprogramms 2030 nicht ausreichen werden, um das Gesamtminderungsziel 2030 sowie die einzelnen Sektorenziele zu erreichen. In einer Szenarioanalyse für den Gebäudesektor zeigen die Berechnungen, dass bereits ab 2020 die im Klimaschutzgesetz vorgegebenen Emissionsziele nicht eingehalten werden, und die Zielabweichung bis ins Jahr 2030 auf gut ein Fünftel wächst. Mit anderen Worten: Ohne zusätzliche Maßnahmen ist mit einer deutlichen Verfehlung der Reduktionsziele zu rechnen. Wie die Grafik "Treibhausgasemissionen pro KWh für verschiedene Wärmetechnologien" zeigt, sollte die Geothermie ein bevorzugtes Instrument zur Erreichung der Ziele für die THG-Emissionen im Gebäudesektor werden können.

Der Ausbau geothermisch gespeister Wärmenetze stellt eine Option dar, die schneller umgesetzt werden kann als die energetische Sanierung von Altbauten und die Errichtung von Neubauten, bei denen über eine höhere Energieeffizienz ein geringerer Wärmeverbrauch erreicht wird. Die Daldrup & Söhne AG ist an solchen Wärmeprojekten mit ihren Bohrdienstleistungen beispielsweise für die Stadtwerke München, die Stadtwerke Schwerin sowie für die Gemeinden Oberhaching und Taufkirchen regelmäßig beteiligt.

  • 6 https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele deutschlands: s. Tabelle "Klimaschutzgesetz: Emissionen der in die Zieldefinition einbezogenen Handlungsfelder für 2020 und 2030"
  • 7 Umweltbundesamt, "Abschätzung der Treibhausgasminderungswirkung des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung", Oktober 2020

ENTWICKLUNG UND ZIELERREICHUNG DER THG-EMISSIONEN IN DEUTSCHLAND IN DER ABGRENZUNG DER SEKTOREN DES KLIMASCHUTZPLANS 2050*

Quelle: www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands

VERGLEICH DER SEKTORZIELE DES BUNDES-KLIMASCHUTZGESETZES UND DER BERECHNETEN EMISSIONEN IM SZENARIO KLIMASCHUTZPROGRAMM 2030 (KSPR (JAN2020)) IM SEKTOR GEBÄUDE

JAHRESEMISSIONS
MENGE (Mio. t CO2
e)
2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
Gebäude-Ziel 118 113 108 103 99 94 89 84 80 75 70
KSPr (Jan 2020) 124,8 121,0 117,1 113,2 109,3 105,4 101,7 98,0 94,3 90,5 86,8
Abweichung 6,8 8,0 9,1 10,2 10,3 11,4 12,7 14,0 14,3 15,5 16,8

Quelle: Umweltbundesamt, "Abschätzung der Treibhausgasminderungswirkung des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung", Oktober 2020

GEOTHERMIE IST FÜR DIE WÄRMEGRUNDLAST ERSTE WAHL

Diese Szenarioberechnungen zeigen, dass signifikante, klimaschonende Veränderungen zunächst bei der Art der Wärmeerzeugung ansetzen sollten. Ohne eine Wärmewende, also ein Umstieg auf erneuerbare Energiequellen im Wärmesektor, ist die Energiewende nicht umsetzbar. Denn mit der Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteerzeugung liegt die größte Aufgabe noch vor der Staatengemeinschaft. Während beispielsweise der Nettostromverbrauch in Deutschland 2019 nur 21,7 % des gesamten Endenergieverbrauchs ausmachte, lag der Anteil von Wärme und Kälte bei 50,9 %, der Verkehr stand für 27,5 %8 .

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland ca. 1.217 TWh Wärme/Kälte9 verbraucht. Der Stromverbrauch über das Jahr betrug im Vergleich dazu nur etwa 518 TWh, sodass rund zweieinhalbmal mehr Energie für Wärme als für Strom benötigt wird – ein häufig unterschätzter Faktor bei der Förderung und Umstellung auf regenerative Wärme.

Der Anteil der erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch liegt nach 20 Jahren EEG bei 42 %, bei der Wärme aber nur bei rund 15 %. Aus welchen Energieträgern sich letztere zusammensetzen, zeigt die Abbildung10 "Wärme aus erneuerbaren Energien". Bezogen auf den Gesamtendenergieverbrauch stellt die erneuerbar erzeugte Wärme nur einen Anteil von 7,6 %, der erneuerbar erzeugte Strom einen Anteil von 10,1 % und der Verkehr gar nur einen Anteil von 1,5 %. Insgesamt beträgt also der regenerative Anteil am Endenergieverbrauch 19,2 % und erreicht nicht einmal ein Fünftel. In CO2 -Einsparungen ausgedrückt bedeutet das, dass im Jahr 2019 im Wärmesektor um den Faktor 4,4 weniger Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden wurden als im Stromsektor, obwohl der Energieverbrauch im Wärmesektor mehr als doppelt so hoch ist, wie die Abbildung "Vermiedene THG-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien" veranschaulicht.

9 Agentur für Erneuerbare Energien e.V., https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/endenergieverbrauch-strom-waerme-verkehr

10 https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/erneuerbare-energien-vermiedene-treibhausgase#undefined

8 Agentur für Erneuerbare Energien e.V., Endenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2019 nach Strom, Wärme und Verkehr, Stand März 2020; https://www.umweltbundesamt.de/ themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#ueberblick

VERMIEDENE TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN DURCH DIE NUTZUNG ERNEUERBARER ENERGIEN

Quelle: Umweltbundesamt, "Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien", November 2020

ENERGIEVERBRAUCH NACH ANWENDUNGSZWECKEN 2019

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Fraunhofer ISI, RWI - Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung u. TU München

WÄRMEVERBRAUCH1 NACH SEKTOREN2 UND ANWENDUNGSBEREICHEN 2019

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Anwendungsbilanzen zur Energiebilanz Deutschland, September 2020

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien, https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/ grafiken/waerme-erneuerbaren-energien, 2020

GEOTHERMIE IST EINE DER KLIMA- UND UMWELT-FREUNDLICHSTEN TECHNOLOGIEN

Erneuerbare Wärme wird in Deutschland bisher überwiegend aus Holz, biogenen Abfällen und Biogas gewonnen. Ähnlich wie bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehen dabei sowohl gesundheitsschädliche Emissionen, in erster Linie Feinstaub und Stickoxide, als auch Treibhausgasemissionen. Auch aus Gründen des hohen Flächenbedarfs und der Landnutzungskonkurrenz ist ein Ausbau der Verwendung dieser Input-Brennstoffe wenig wahrscheinlich.

Aufgrund der wetterbedingten Abhängigkeit ist mit Solarthermie allerdings eine ganzjährige Bereitstellung der Wärmegrundlast nicht realisierbar. Die Geothermie ist dagegen unabhängig von Wetterbedingungen und hat einen geringen Flächenbedarf. Das verleiht der Geothermie für die Wärmegrundlast eine sehr gute Position. Dass die Geothermie eine der klima- und umweltfreundlichsten Technologien zur Wärmebereitstellung ist, zeigt die Grafik "Feinstaub-, Stickoxid- und Treibhausgasemissionen pro kWh für verschiedene Wärme-Technologien".

Quelle: Umweltbundesamt, "Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2016", 2017

Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas können in vielen Bereichen der Wärmeerzeugung durch Geothermie substituiert werden. Als Beispiel ist die Stadt München zu nennen, die bis 2035 als erste deutsche Großstadt 100 % der Fernwärme aus erneuerbaren Energien bereitstellen will − die tiefe Geothermie spielt dabei aufgrund der günstigen geologischen Untergrundbedingungen eine zentrale Rolle. In der Norddeutschen Tiefebene bereiten einige Großstädte ähnliche Programme vor.

FÖRDERRAHMEN WIRD AUSGEWEITET UND ATTRAKTIVER GESTALTET

Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 hat die Regierung in Deutschland im Oktober 2019 einen Arbeitsplan zur Erreichung der Klimaziele 2030/2050 vorgelegt. Mit dem umfassenden Maßnahmenprogramm werden Anreize geschaffen, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu verringern. Die einzelnen Maßnahmen werden Schritt für Schritt mit Gesetzen und Förderprogrammen mit dem Fokus u. a. auf den Sektor Gebäude umgesetzt.

Dazu zählt zum Beispiel die Förderung der Herstellung von Anlagen der tiefen Geothermie zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung u. a. durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es ist seit 1. November 2020 in Kraft. Zum 1. Januar 2021 startete die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Sie ersetzt die bestehenden Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich.

Die im Dezember 2020 vorgelegte EEG-Novelle hat die Rahmenbedingungen für neue Geothermie-Projekte verbessert. So ist die Degression bei der Vergütung von Geothermiestrom um ein Jahr von 2021 auf 2022 verschoben, und die Vergütung wird pro Jahr um 0,5 % statt der bisher vorgesehenen 5 % abgesenkt.

Weitere Programme auch im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der Europäischen Kommission zielen auf Förderungen von regenerativer Wärme als Schlüssel für die beschleunigte Dekarbonisierung des Energiesystems.

Im Bereich der tiefen Geothermie spielt zudem die Forschungsförderung eine wichtige Rolle. Weitere Informationen dazu sind im Kapitel 5 "Forschung und Entwicklung" aufgeführt.

ERKUNDUNGSBOHRUNGEN FÜR ENDLAGERSUCHE WICHTI-GER MARKT

Die Daldrup & Söhne AG als Mutterunternehmen des Daldrup-Konzerns hat im Berichtsjahr erfolgreich für die Schweizer Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, zwei weitere Erkundungsbohrungen niedergebracht. Die Nagra sucht einen geeigneten Standort für ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Schweiz. Die Bohrungen sollen das geologische Gesamtbild der

potenziellen Standortregionen vervollständigen und so die Wahl des sichersten Standorts für ein Tiefenlager ermöglichen.

Von der deutschen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat Daldrup als Bohrdienstleister im Berichtsjahr ebenfalls einen Auftrag über eine bohrtechnische Erkundung auf dem Gelände der Schachtanlage Asse II bei Remlingen in Niedersachsen erhalten. Dabei sollen über die bereits von Daldrup hergestellte Bohrung bisher unbekannte Bereiche des Salzstockes erkundet werden. Es handelt sich um eine komplexe High-Tech-Bohrarbeit, die zur Gewinnung von Daten auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik dient.

Die von Daldrup niederzubringenden Bohrungen dienen der BGE zur Klärung der geologischen und geophysischen Gegebenheiten vor Ort. Laut BGE soll − nach derzeitigem Planungsstand − die Rückholung der Abfälle im Jahr 2033 beginnen. Bis dahin rechnet die BGE − einschließlich des Aufwands für die Offenhaltung und Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen der Notfallplanung − mit Kosten von rund 3,35 Milliarden €. Gemäß § 57b Atomgesetz besteht der gesetzliche Auftrag, dass die radioaktiven Abfälle vor der Stilllegung aus der Schachtanlage zurückgeholt werden sollen, sofern dies aus Sicherheitsgründen vertretbar ist.

Die Mittel und Ressourcen zeigen die gesellschaftliche und politische Bedeutung eines sicheren Endlagers. In Deutschland lagern laut BGE in Zwischenlagern und beauftragten Betrieben der Landessammelstellen derzeit mehr als 120.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle. Dieses Aufkommen wird durch die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke in den nächsten Jahren stark ansteigen11.

Ende September 2020 wurden im sogenannten Teilgebietsbericht der BGE Gebiete in Deutschland identifiziert, die möglicherweise für ein Endlager in Betracht kommen könnten. Nach einem definierten Verfahren werden Gebiete ausgewählt, die dann seismisch und mit Erkundungsbohrungen untersucht werden. So wird laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit eine Grundlage geschaffen, um im Jahr 2031 eine faktenbasierte Festlegung auf einen Endlagerstandort zu treffen. Für den Daldrup-Konzern öffnet sich ein neues, attraktives Marktsegment in dem Geschäftsfeld Rohstoffe & Exploration.

WETTBEWERBSINTENSIVER GEOTHERMIE-MARKT

Der Geothermie-Markt ist gekennzeichnet durch begrenzte Bohrkapazitäten und deren zumindest kurzfristig bis mittelfristig begrenzte Ausbaumöglichkeiten. Auch die eingeschränkte Verfügbarkeit von qualifizierten Bohrkapazitäten von Unternehmen mit ausreichender Bohrerfahrung im Geothermiesektor und die limitierte Anzahl an Bohrrechten in Deutschland begrenzen den Markt. Stabile Bohrpreise bei bisweilen jedoch hoher Wettbewerbsintensität sind die Folge.

Der Wettbewerb im Bereich der Tiefengeothermiebohrungen ist überwiegend durch mittelständische Unternehmensstrukturen und national eingehegte Tätigkeitsschwerpunkte geprägt. Neben den wenigen spezialisierten Geothermiebohrunternehmen nehmen auch Bohrunternehmen, die primär im Öl- und Gasgeschäft tätig sind, vereinzelt an Ausschreibungen von Geothermieprojekten teil. In Zeiten steigender Rohölpreise nimmt der Wettbewerb tendenziell ab, da geringere Bohrkapazitäten der Öl- und Gasindustrie im Markt angeboten werden. Der Marktzugang ist gekennzeichnet von hohen technischen, finanziellen und zunehmend behördlichen wie administrativen Markteintrittsbarrieren. Daldrup begegnet diesem Wettbewerbsumfeld mit seinem langjährigen Know-how, marktgerechten Preisen, erfahrenen Bohrteams und einem qualitativ hohen Leistungsniveau für die Planung und Ausführung der von Kunden beauftragten Projekte.

Die gute Wettbewerbsposition der Daldrup & Söhne AG leitet sich ab aus

  • jahrzehntelanger Erfahrung in der tiefen Geothermie mit über 50 Referenzprojekten
  • der erfolgreichen Tätigkeit in mehreren mitteleuropäischen Ländern (Benelux, Schweiz, Österreich, Deutschland)
  • einem umfangreichen Bohrgerätepark inklusive dreier Anlagen mit Bohrtiefen zwischen 2.500 bis 6.000 Metern
  • erfahrenen Bohrteams

Die guten Beziehungen zu unseren Kunden in den Kundensegmenten privatwirtschaftliche Unternehmen und Kommunen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten. Analog zum Vorjahr haben wir in den vergangenen zwölf Monaten Geschäftsbeziehungen zu neuen Kunden aus den vorgenannten Segmenten sowie zu Investoren für größere Geothermieprojekte aufgebaut. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden ist unverändert stabil.

Für den Daldrup-Konzern hat sich in den letzten drei Jahren mit den anspruchsvollen Bohrprojekten zur Erkundung fr atomarer Endlager in der Schweiz und in Deutschland ein neues Marktsegment entwickelt. Der Konzern verfügt über exakt die Kenntnisse und Erfahrungen, die dieser Markt erfordert. Daldrup ist eines der wenigen Unternehmen in Europa, das in hochwertiger Qualität Tief- und Kernbohrtechnik und Kernbohrtechnik kombinieren kann.

Der Daldrup-Konzern besitzt per Ende April 2021 einen komfortablen Auftragsbestand von 24,3 Mio. €, der planerisch die Bohrkapazitäten dieses Geschäftsjahres bereits auslastet. Einzelne größere Aufträge reichen weit in das Geschäftsjahr 2022 hinein.

Nach Meinung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG markieren insofern ein ausgeweiteter staatlicher Förderrahmen, örtliche Energieinitiativen in überwiegend urbanem Umfeld und ein heute bereits subventionsfreier Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen den intakten Wachstumspfad für die Daldrup & Söhne AG.

Dabei sorgt die Börsennotierung für ein hohes Maß an Transparenz für unsere Kunden, Finanzinstitute und Aktionäre.

3. STRATEGIE, ZIELE UND KONZERN-STEUERUNG

Zweck des Daldrup-Konzerns ist insbesondere der Ausbau der Geothermie mit dem eigenen Bohrgerätepark, den angestellten Bohrteams und dem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz zu Geothermieund Spezialbohrungen. Kommunen, Unternehmen und Verbraucher in Europa fragen dieses Know-how nach, um zum einen konkurrenzfähigen Zugang zu klimafreundlichen, geothermischen Energiequellen als Alternative zu den fossilen Primärenergieträgern aufzubauen, und zum anderen, um geologische Formationen für die sichere Lagerung von atomaren Abfällen erkunden zu können.

Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns besetzen mit ihren Geschäftsfeldern die Zukunftsthemen Energie, Trinkwasser und Rohstoffe bzw. Exploration und wollen unter den genannten Punkten in diesen Segmenten nachhaltig wachsen und die führende Marktstellung in Deutschland und Europa als erfahrener Bohrtechnik- und Geothermiespezialist weiter ausbauen. Dabei liegt kurz- und mittelfristig der Fokus auf dem operativen Bohrgeschäft und hochwertigen Bohrdienstleistungen. Besonders im Wärmemarkt in Mitteleuropa sieht das Unternehmen hohes Potenzial.

Mittel- und langfristig will sich der Konzern an wirtschaftlich sinnvollen geothermischen Wärmeprojekten mit regionalem, dezentralem Charakter als Minderheitsgesellschafter beteiligen. Für solche Beteiligungen kommen insbesondere geothermische Heizwerke und auch Kraftwerke in mittelständisch geprägten Größenordnungen in Frage. So könnten zu den volatileren Einnahmen aus dem projektgetriebenen Bohrgeschäft konstante Erlöse aus dem Verkauf von Wärme erzielt werden.

Für die Fortentwicklung des Konzerns ist es von besonderer Bedeutung, dass der eingeleitete Strategieprozess in vertrieblicher, projektorganisatorischer und finanzwirtschaftlicher Hinsicht weiter vorangetrieben wird. Der im Januar 2020 abgeschlossene, vollständige Verkauf der Geysir Europe-Gruppe mit den Geothermie-Kraftwerken Taufkirchen und Landau hat die Ertrags- und Liquiditätssituation des Konzerns in einem ersten Schritt deutlich entlastet und stabilisiert. Nennenswerte Mittelabflüsse früherer Geschäftsjahre in die Kraftwerksgesellschaften finden seit dem Verkauf nicht mehr statt. Auch in Zukunft werden organisatorische Veränderungen notwendig sein, um den Konzern zukunftsfest auszurichten. Dazu zählen beispielsweise die Optimierung interner Prozesse und die Steuerung und Überwachung der Bohrprojekte. Der Strategieprozess hat betriebswirtschaftlich zum Ziel, eine nachhaltig verbesserte Finanz- und Ertragskraft der Daldrup-Gruppe herzustellen und die Projektrisiken deutlich zu verringern. Mit einer entsprechend wirtschaftlichen Stabilität kann die Daldrup & Söhne AG in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld an dem strukturellen Wachstumsmarkt "Erzeugung geothermischer Wärme" und den übrigen Zukunftsthemen in Mitteleuropa erfolgreich partizipieren.

4. BETEILIGUNGEN

Die nach dem Verkauf der Kraftwerksaktivitäten verbleibenden Gesellschaften sind in den Regionen Schweiz und Österreich sowie Benelux operativ tätig. Sie festigen die jeweilige Marktpositionierung und betreiben das operative Bohrgeschäft in den genannten Regionen. Darüber hinaus sind strategische Kooperationen für die gezielte Bearbeitung von Marktnischen denkbar.

Der Daldrup-Konzern umfasst neben der Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2020 die folgenden operativ tätigen Beteiligungen:

Daldrup Bohrtechnik AG, Baar (Schweiz)

Die Daldrup Bohrtechnik AG agiert operativ eigenständig im nach wie vor interessanten Schweizer Markt mit teils langjährigen Geschäftsverbindungen und Kontakten. Neben Bohrungen zur Exploration und Aufsuchung von Erdwärme sind insbesondere Sonderbohrungen z. B. zur Solegewinnung und Tiefenlagerfindung nachgefragt. Die erforderliche Bohrtechnik einschließlich des qualifizierten Betriebspersonals wird bei Bedarf von der Daldrup & Söhne AG bereitgestellt.

GERF – Geothermal Energy Realisation and Financing B.V., Honselersdijk (Niederlande)

Die Nutzung der Erdwärme als ressourcenschonende Energiequelle erfährt eine hohe Akzeptanz bei den großen Gewächshausbetreibern (Gemüse-, Blumen-, Pflanzenanbau) in den Niederlanden. Das niederländische Wirtschaftsministerium und die Regionalprovinzen unterstützen diese Entwicklung mit einem Zuschussprogramm für Investitionen in autarke Geothermieheizwerke. Daher ist Daldrup bereits seit 2011 mit einer Repräsentanz in den Niederlanden, der GERF − Geothermal Energy Realisation and Financing B.V., vertreten.

Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg

Der Daldrup-Konzern hält sich weiter die Möglichkeit offen, die Geschäftsaktivitäten rund um die Wassergewinnung in die Daldrup Wassertechnik GmbH auszulagern. Derzeit ruhen entsprechende Pläne. Die Mitarbeiter der Gesellschaft sind daher im Wesentlichen für die Daldrup & Söhne AG tätig.

D&S Geothermie GmbH, Grünwald

Bisher wurden die Aktivitäten des Geysir-Teilkonzerns der Daldrup & Söhne AG in der D&S Geothermie GmbH gebündelt. Nach der Veräußerung des Teilkonzerns sollen denkbare Beteiligungen an mittelständischen Geothermie-Projekten über diese Gesellschaft gehalten werden.

Die Beteiligung der Daldrup & Söhne AG an der polnischen Przedsiębiorstwo Projektów Górniczych i Wierceń Geologicznych "DMM" Sp.zo.o., Kattowitz (Polen) bestand seit 2012. Die Gesellschaft war überwiegend im Rahmen von Explorationsprojekten der polnischen Steinkohleindustrie tätig.

Die Besonderheiten des polnischen Marktes in Verbindung mit dem altersbedingten Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers sowie der räumlichen Entfernung zum originären Geschäftsgebiet führten zu dem Entschluss, die Gesellschaft zu liquidieren. Die Liquidation wurde in 2020 abgeschlossen.

5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Laut Angaben des Bundesverbands Geothermie soll zukünftig verstärkt die Nutzung zur Wärme- und Kälteversorgung ausgebaut sowie saisonale Wärmespeicher initiiert werden. Forschungsprojekte sollen in erster Linie dazu beitragen, innovative Ansätze zu fördern, Risiken und Kosten zu reduzieren, Speichermöglichkeiten zu schaffen sowie Bekanntheit und Akzeptanz dieser Form von erneuerbarer Energie zu steigern. Das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Gebäude-Energien-Gesetz (GEG), die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderung Effiziente Wärmenetze (BEW) bilden dafür den politischen Rahmen. Im Jahr 2019 hat das BMWi im Schwerpunkt 94 laufende Vorhaben mit rund 13,2 Mio. € gefördert. 2019 hat das BMWi zudem 25 Forschungsprojekte mit einem Fördermittelansatz von rund 24,1 Mio. € neu bewilligt.

Die Weiterentwicklung des Technologiefeldes Geothermie ist nicht auf den nationalen Markt beschränkt, sondern bietet ein weites Betätigungsfeld auch im internationalen Kontext.

Generell werden im Bereich der Tiefengeothermie drei Arten der Wärmeentnahme aus dem Untergrund unterschieden:

• Tiefe Erdwärmesonden:

Geschlossener Kreislauf durch ein U-Rohr oder eine Koaxialsonde mit einem zirkulierenden Wärmeträgermedium (z. B. Geothermieprojekt der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich, Schweiz, im Triemli-Quartier).

• Hydrothermale Systeme:

Geschlossener Kreislauf, in dem Thermalwässer aus Förderbohrungen gepumpt und über Reinjektionsbohrungen wieder in natürliche Grundwasserleiter (Aquifere) eingeleitet werden.

• Petrothermale Systeme:

Mit hydraulischen Stimulationsmaßnahmen werden im trockenen Untergrund Risse und Klüfte erzeugt bzw. erweitert, durch die künstlich eingebrachtes/eingepresstes Wasser fließen kann.Während die beiden erstgenannten Systeme durch Daldrup mehrfach erfolgreich ausgeführt und die Projekte in Betrieb genommen wurden, gibt es in Europa keinen Regelbetrieb eines petrothermalen Geothermieprojektes.

Die Daldrup & Söhne AG wurde von der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen eines Forschungsvorhabens beauftragt, die Verbesserung des hydraulischen Anschlusses einer bereits bestehenden Geothermiebohrung an ein klüftiges Thermalwasserreservoir und dessen technische Machbarkeit aufzuzeigen. Mit petrothermalen Systemen kann gegebenenfalls die Erschließung geothermischer Energie in Regionen ermöglicht werden, die bisher für eine hydrothermale Erschließung ungeeignet scheinen. Die Ergebnisse einiger Forschungsprojekte in diesem Bereich werden helfen, die enormen Potenziale der Geothermie als konstante und grundlastfähige Technik zur Strom- und Wärmeproduktion effizienter zu nutzen.

6. ÜBERBLICK ÜBER DIE WIRTSCHAFTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN UND DEN GESCHÄFTSVERLAUF

In seiner Mitte Dezember 2020 vorgelegten Konjunkturprognose für Deutschland geht das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 5,2 % im Berichtsjahr (Vorjahr: + 0,6 %) aus. Die wirtschaftliche Entwicklung war im Winterhalbjahr merklich durch die im Zuge der zweiten Infektionswelle ergriffenen November- und Dezember-Maßnahmen beeinträchtigt. Dadurch wurde der Erholungsprozess unterbrochen. Allerdings ist dieser Rückschlag im konjunkturellen Erholungsprozess laut der Experten bei weitem nicht mit den ökonomischen Folgen des ersten Shutdowns im vergangenen Frühjahr zu vergleichen.

Ein ähnliches Bild zeichnen die Kieler Konjunkturforscher in ihrer Konjunkturprognose für Euroland. Nach dem historisch einmaligen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 15 % im ersten Halbjahr 2020 wurde die Wirtschaft in den Mitgliedsländern der Währungsunion schrittweise wieder hochgefahren. Die weitere Erholung im zweiten Halbjahr dürfte allerdings laut IfW weitaus schleppender verlaufen sein: Angesichts stark steigender Infektionszahlen in einigen Mitgliedsländern besteht große Unsicherheit über den Fortgang der Pandemie. So bleiben direkte Einschränkungen wohl vorerst überall dort ein bedeutender Belastungsfaktor, wo das Infektionsgeschehen regional vergleichsweise aktiv ist. Insgesamt dürfte das BIP im Euroraum im Berichtsjahr um 7,1 % (Vorjahr: + 1,3 %) zurückgegangen sein.

NACHFRAGE NACH GEOTHERMIEPROJEKTEN STEIGT EUROPAWEIT

Die Nachfrage nach Projekten für die Nutzung geothermischer Energie für die Strom- und Wärmeversorgung verlief in Mitteleuropa nach Einschätzung der Daldrup & Söhne AG in den letzten Quartalen − weitgehend unbeeinflusst von der Corona-Pandemie − lebhaft. Neben einem niedrigen Zinsniveau geben auch die Förderbedingungen in ausgewählten Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden Investoren wichtige Anreize und sichere Rahmenbedingungen.

Ein weiterer stabilisierender Faktor ist, dass das Unternehmen im Rahmen gesicherter Budgets tätig ist. Ursächlich ist, dass die Investitionsentscheidungen für die laufenden und anstehenden Bohrprojekte bereits Monate oder Jahre früher getroffen wurden. Zudem sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und von privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen vielfach zur Daseinsvorsorge. Insofern hat der Konzern weder einen Rückgang der Nachfrage durch die Corona-Pandemie feststellen müssen noch hat es Stornierungen von Aufträgen gegeben.

Der steigende Energiebedarf im Zuge der Energiewende wird Investitionen in klimafreundliche Wärme- und Stromerzeugung unabhängig von einer Pandemie weiter notwendig machen. Als Beispiele seien genannt: Dekarbonisierung der Energieversorgung von Gebäuden mit Raum- und Wasserwärme, Strom für Wärmepumpen, Ersatz für die Wärmeauskopplung der Kohlekraftwerke, Aufbau der E-Mobilität, Bereitstellung von Wasserstofferzeugung für die stromintensive Industrie.

Geothermiekraftwerke stellen unabhängig von Wetter und Tageszeiten planbare "grüne" Regelenergie zur Verfügung und erfüllen damit eine stabilisierende, netzdienliche Systemfunktion. Zudem fällt der regional hohe Strombedarf mit den tiefengeothermisch geeigneten Regionen im Oberrheingraben, dem Norddeutschen Becken und dem bayrischen Molassebecken zusammen. Strom aus der Geothermie, und geothermische Wärme können dort produziert werden, wo sie gebraucht werden und sind nicht auf neue überregionale Stromtrassen oder neue Fernwärmenetze angewiesen. Sie können auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und lassen sich leicht auch im Sinne der Sektorenkopplung integrieren.

Diese systemstabilisierende Rolle und das Treibhaugas reduzierende Potenzial wurden durch die EEG-Novelle 2020 und die neu aufgelegten Gesetze im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 wie dem Gebäudeenergiegesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude in Deutschland bestätigt. Für Investoren ist damit Planungs- und Rechtssicherheit für die nächsten Jahre gegeben. Gerade bei den typischerweise langen Realisierungszeiträumen von Geothermieprojekten ist für Investoren eine heute verlässlich geregelte Vergütung während der Betriebsphase ihrer Investitionen von existenzieller Bedeutung. Die Corona-Pandemie hat nach unseren Beobachtungen die Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten und institutionellen Finanzierern bei Projektfinanzierungen nicht beeinträchtigt. Auch zeigen Kommunen und Infrastrukturinvestoren weiterhin ein vitales Interesse an Wärmeprojekten, die sie von Daldrup auf Wunsch auch schlüsselfertig erwerben können.

In Deutschland trifft dies derzeit insbesondere in der Region um München und in Norddeutschland zu. Kommunen setzen vermehrt auf eine klimafreundliche, dezentrale Energieversorgung aus lokalen Ressourcen. In den Niederlanden konzentriert sich die privatwirtschaftliche Nachfrage auf die Errichtung von lokalen Nahwärmenetzen wie sie beispielsweise Gewächshausbetreiber als Ersatz für Erdgas als Energiequelle errichten. Die leistungsbegrenzenden Faktoren im Bohrund Projektgeschäft des Geschäftsjahres 2020 waren branchenüblich sowohl langwierige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren für Bohrprojekte wie auch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Bohrmannschaften und -gerät.

In diesem Marktumfeld erzielte der Daldrup-Konzern im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 26,2 Mio. € (Vorjahr: 24,8 Mio. €) und wies eine Gesamtleistung in Höhe von 47,5 Mio. € (Vorjahr: 41,8 Mio. €) aus. Die einzelnen Geschäftsbereiche des Konzerns hatten hier an folgende Umsatzanteile:

• Geothermie: 19,0 Mio. € (72 %)
• Wasserwirtschaft: 3,5 Mio. € (14 %)
• Rohstoffe & Exploration: 3,2 Mio. € (12 %)
• EDS: 0,5 Mio. € (2 %)

Die Umsatzerlöse des Daldrup-Konzerns im Geschäftsjahr 2020 wurden zu 51 % (Vorjahr: 32 %) in Deutschland und zu 49 % (Vorjahr: 68 %) in den europäischen Nachbarländern Niederlande und Schweiz erwirtschaftet. Die Auftragslage zum Geschäftsjahresende war im Bereich der Bohranlagen für mitteltiefe und Tiefengeothermiebohrungen gut. Tiefengeothermiebohrungen wurden von Daldrup in Deutschland und in den Niederlanden ausgeführt. In der Schweiz erbrachte Daldrup Tiefenerkundungen für die Endlagersuche.

KAPAZITÄTEN DES DALDRUP-KONZERNS IM GESCHÄFTSJAHR 2021 VOLLSTÄNDIG AUSGELASTET

Die Produktionskapazitäten des Daldrup-Konzerns entfallen überwiegend auf die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG. Für den Daldrup-Konzern war der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr geprägt von bestehenden, großen Bohraufträgen vor allem in Deutschland, in den Niederlanden und in der Schweiz. Auch die Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration und Wassergewinnung waren mit Aufträgen gut ausgelastet. Auch während der Hochphase der Corona-Pandemie wurden keine Aufträge seitens unserer Kunden storniert. Die Nachfragesituation ist anhaltend rege. Daldrup hat zudem weitere große Aufträge erhalten.

Alle Konzernbereiche haben einen insgesamt komfortablen Auftragsbestand. Der per Ende April 2021 vorhandene Auftragsbestand von 24,3 Mio. € entfällt im Wesentlichen auf die Daldrup & Söhne AG als wesentlichstem Unternehmen des Konzerns. Dieser Bestand lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 rechnerisch bereits heute aus. Einzelne größere Aufträge reichen weit in das Geschäftsjahr 2022 hinein. Darüber hinaus beträgt die Summe mit Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichteter, in Verhandlung befindlicher Aufträge per Ende April 2021 rund 96,8 Mio. € und signalisiert damit ein weiterhin vorhandenes, vitales Interesse an den Dienstleistungen des Daldrup-Konzerns.

B. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE DES KONZERNS

1. ERTRAGSLAGE

Die Gewinn- und Verlustrechnung des Daldrup-Konzerns wird durch im Zeitablauf schwankende Projektverläufe geprägt. Die alleinige Berücksichtigung der Umsatzerlöse aus beendeten und abgerechneten Aufträgen würde bei den teils mittelfristigen Projektverläufen ein nur unvollständiges Bild der insgesamt im Geschäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben und werden unter Berücksichtigung deutscher Rechnungslegungsvorgaben um die Bestandsveränderungen in Arbeit befindlicher Aufträge und kundenseitig beauftragter Leistungen in der Ertragslage berücksichtigt. Diese Bestandsveränderungen müssen dabei dem Vorsichtsprinzip folgend um Pauschalabschläge vom Leistungswert für den Gewinn und die Vertriebskosten korrigiert werden, die erst nach Fertigstellung, Abnahme und Schlussrechnung eines Projektes realisiert werden. Die Projekt- und Betriebskosten sind demgegenüber bereits direkt zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu erfassen. Hingegen werden bei den sogenannten "Day-Rate-Aufträgen" aufgrund des grundsätzlichen Dienstleistungscharakters dieser Aufträge oben genannte Pauschalabschläge nicht vorgenommen, sodass die Margenanteile sukzessive im Rahmen der vereinbarten Abrechnungssystematik Berücksichtigung in der Gesamtleistung finden.

Die so ermittelte Konzern-Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2020 steigt stark auf 47,5 Mio. € (Vorjahr: 41,8 Mio. €). Die Gesamtleistung des Konzerns setzt sich zusammen aus gegenüber dem Vorjahr sowohl nochmals spürbar gesteigerten Umsatzerlösen von 26,2 Mio. € (Vorjahr: 24,8 Mio. €) als auch Bestandserhöhungen aus in Arbeit befindlichen Aufträgen von 21,3 Mio. € (Vorjahr: 17,0 Mio. €), da ein Großprojekt nicht schlussgerechnet werden konnte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 4,3 Mio. € (Vorjahr: 9,8 Mio. €) oder 9,1 % (Vorjahr: 23,5 %) der Gesamtleistung. Im Wesentlichen handelt es sich um Erträge aus der Zuschreibung von Forderungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir Europe-Gruppe von 2,0 Mio. €, da der Grund für die Abwertung entfallen ist. Die Position enthält außerdem den Gewinn aus dem Abgang der Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen Geysir Europe GmbH in Höhe von 1,5 Mio. €. Ferner wurden Erträge aus Währungsumrechnungen von 0,3 Mio. € und Versicherungsentschädigungen von 0,2 Mio. € erzielt. Im Vorjahr war in den sonstigen betrieblichen Erträgen ein einmaliger Ertrag aus der Entkonsolidierung der Geysir-Unternehmen von 7,2 Mio. € enthalten.

Der Materialaufwand mit einem traditionell hohen Anteil an bezogenen Leistungen von spezialisierten Drittunternehmen (z. B. Bohrlochmessungen, Richtbohrservice, Spülungsservice und zugekaufte Personaldienstleistungen) steigt im Berichtszeitraum deutlich auf 25,3 Mio. € (Vorjahr: 20,8 Mio. €). Die hierin enthaltenen, von Drittunternehmen erworbenen Leistungen steigen signifikant auf 15,6 Mio. € (Vorjahr: 11,7 Mio. €) und stehen überwiegend im Zusammenhang mit den Großaufträgen in den Niederlanden und der Schweiz. Die Materialaufwandsquote, definiert als Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung, erreicht mit 53,4 % (Vorjahr: 49,7 %) ein noch zufriedenstellendes Niveau. Der Anstieg ist zudem zurück zu führen auf den wieder höheren Anteil nicht schlussgerechneter Aufträge an der Gesamtleistung.

Neben einer zielführenden und realistischen Planung sowie effizienten Ausführung aller Bohraufträge wird die Ertragslage des Daldrup-Konzerns maßgeblich durch eine möglichst zum Ende eines jeden Geschäftsjahres erfolgenden Abrechnung unserer Großaufträge bestimmt, da ansonsten Deckungsbeiträge aus unter kaufmännischer Umsicht bewerteten Aufträgen erst im Folgejahr Berücksichtigung finden. Aus den vorgenannten Gründen sinkt im Berichtsjahr trotz deutlich höherer Gesamtleistung der Rohertrag auf 26,5 Mio. € (Vorjahr: 30,8 Mio. €) bzw. 55,8 % (Vorjahr: 73,7 %) der Gesamtleistung.

Der Personalaufwand wurde trotz deutlich gestiegener Gesamtleistung konzernweit auf insgesamt 8,8 Mio. € (Vorjahr: 9,2 Mio. €) gesenkt.

Die planmäßigen Abschreibungen sinken auf 2,3 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen die zwei großen Bohranlagen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung der Daldrup & Söhne AG. Die Tiefbohranlagen der Daldrup & Söhne AG werden unverändert auf Basis einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren planmäßig abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2020 wurden rund 0,7 Mio. € in das Sachanlagevermögen investiert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden deutlich auf 13,5 Mio. € (Vorjahr: 28,7 Mio. €) gesenkt. Der sehr deutliche Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 28,7 Mio. € ist auf die umfangreiche Ausbuchung von Forderungen im Geschäftsjahr 2019 aus dem Verkauf des Geysir-Teilkonzerns zurück zu führen – auch weil die Forderungskorrekturen des Geschäftsjahres 2020 gegenüber den ehemaligen Gesellschaften des Geysir-Teilkonzerns nunmehr überwiegend in der Position Abschreibungen auf Finanzanlagen von 6,4 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) auszuweisen sind.

Das Finanzergebnis erreicht - 6,9 Mio. € (Vorjahr: - 2,3 Mio. €). Der Großteil dieses Teilergebnisses entfällt mit - 6,4 Mio. € (Vorjahr: - 0,8 Mio. €) auf die dauerhaften Abschreibungen der gegenüber dem Vorjahr in das Finanzanlagevermögen umgegliederten Nachrangforderungen gegenüber den Gesellschaften des veräußerten Geysir-Konzerns. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge belaufen sich unverändert auf 0,2 Mio. €. Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme von Betriebsmittel- und Avalkrediten bei Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften betragen 0,7 Mio. € (Vorjahr: 2,0 Mio. €) und liegen damit deutlich unterhalb des Vorjahreswertes.

Insgesamt ergibt sich ein gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 deutlich rückläufiger Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von 5,2 Mio. € nach einem Fehlbetrag von 12,3 Mio. € im Vorjahr.

Ausgehend von einem Ergebnis nach Steuern von - 5,2 Mio. € zuzüglich der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 0,2 Mio. € und bereinigt um das Finanzergebnis von - 6,9 Mio. € beläuft sich

das Konzern-EBIT des Berichtsjahres auf 1,9 Mio. € nach noch -10,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2019. Hierauf aufbauend wurde ein Konzern-EBITDA im Berichtsjahr von 4,2 Mio. € (Vorjahr: - 7,1 Mio. €) erzielt.

Der Daldrup-Konzern hat die im Mai 2020 prognostizierte Ziel-Gesamtleistung für das Geschäftsjahr 2020 von rund 40,0 Mio. € im Berichtsjahr mit insgesamt 47,5 Mio. € um 7,5 Mio. € und damit deutlich übertroffen. Das im Mai 2020 vor erneuten Forderungskorrekturen gegenüber den Gesellschaften der Geysir Europe-Gruppe prognostizierte Konzern-EBIT von 2 % bis 4 % der Gesamtleistung bzw. 0,8 Mio. € bis 1,6 Mio. € wurde leicht überschritten, insbesondere da die Nachrangforderungen gegenüber den Geysir-Unternehmen im Berichtsjahr in das Anlagevermögen umzuwidmen waren und die damit einhergehenden Ergebnisbelastungen aus den Abwertungen der Finanzanlagen in Höhe von insgesamt 6,4 Mio. € als Bestandteil des Finanzergebnisses nicht mehr in die Berechnung des EBIT einfließen.

DIE ERTRAGSLAGE DES DALDRUP-KONZERNS STELLT SICH IM ÜBERBLICK WIE FOLGT DAR:

ECKWERTE DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2020
TEUR
2019
TEUR
Umsatzerlöse 26.189 24.772
Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 21.300 17.000
Gesamtleistung 47.489 41.771
Sonstige betriebliche Erträge 4.337 9.805
Materialaufwand - 25.338 - 20.777
Personalaufwand - 8.833 - 9.170
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 2.308 - 2.919
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 13.456 - 28.708
Abschreibungen auf Finanzanlagen - 6.353 - 765
ERTRAGSKENNZAHLEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Konzernjahresergebnis - 5.204 - 12.327
Finanzergebnis - 6.892 - 2.345
EBIT 1.891 - 9.998
EBITDA 4.199 - 7.079

2. VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme des Daldrup-Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag 31.12.2020 38,5 Mio. € (Vorjahr: 46,4 Mio. €) und verringerte sich somit gegenüber dem Vorjahresstichtag um 7,9 Mio. €. Die Entwicklung der Konzernbilanz wird insofern maßgeblich von der erneuten Abschreibung auf die Nachrangdarlehen an die diversen Unternehmen des Geysir Europe-Konzerns, die planmäßigen Abschreibungen auf die großen Bohrgeräte, die gestiegenen Kundenforderungen aus Aufträgen sowie die Investitionen in das Kerngeschäft der Daldrup & Söhne AG geprägt.

Das Sachanlagevermögen wird planmäßig abgeschrieben und beträgt 8,5 Mio. € (Vorjahr: 10,2 Mio. €). Es umfasst vor allem den Bestand an Bohranlagen sowie den Fuhrpark und die erforderliche Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Veränderung resultiert aus Zugängen zum Anlagevermögen in Höhe von 0,7 Mio. € und Abschreibungen von 2,3 Mio. €. Betriebsnotwendige Investitionen in das Anlagevermögen erfolgten in Höhe von 0,7 Mio. €, diese beinhalten im Wesentlichen Investitionen zur Erneuerung der EDV-Infrastruktur von rund 0,2 Mio. €.

Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir Europe-Gesellschaften und dem beabsichtigten Technologiewechsel durch den neuen Betreiber des Kraftwerks Taufkirchen mussten entsprechende Forderungspositionen in einem ersten Schritt neu bewertet sowie danach von den sonstigen Vermögensgegenständen in die Finanzanlagen umgegliedert werden. Bei den sonstigen Ausleihungen von 11,8 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) handelt es sich im Wesentlichen um direkte Nachrangforderungen gegenüber den Gesellschaften des veräußerten Geysir Europe-Teilkonzerns.

Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als Teilposition der Vorräte hat sich zum Stichtag auf 4,7 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €) spürbar erhöht. Bei deutlich gestiegener Gesamtleistung entspricht die Höhe der Vorräte nach wie vor dem erforderlichen Vorratsbestand der operativen Bohrbetriebe.

Die nach kaufmännischer Vorsicht bewerteten unfertigen Leistungen erreichen am Bilanzstichtag einen Wert von 63,2 Mio. € (Vorjahr: 41,9 Mio. €), der wesentlich aus einem planmäßig bearbeiteten Großauftrag sowie aus einem Auftrag in den Niederlanden resultiert, die zum 31.12.2020 mit 41,0 Mio. € (Vorjahr: 39,0 Mio. €) bzw. 16,2 Mio. € bilanziert werden. Die erhaltenen Anzahlungen von insgesamt 66,5 Mio. € (Vorjahr: 41,4 Mio. €) wurden von den unfertigen Leistungen abgezogen. In den erhaltenen Anzahlungen sind Vorauskassen von insgesamt 3,4 Mio. € enthalten. Abschlagszahlungen für bereits im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden der Daldrup & Söhne AG erbrachten Leistungen belaufen sich auf insgesamt 63,1 Mio. €.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen steigen deutlich an und betragen zum Berichtsstichtag insgesamt 4,0 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €). Das Ausfallrisiko dieser Kundenforderungen beurteilt der Vorstand aufgrund der Verteilung auf eine Vielzahl von Kunden und deren Bonität als insgesamt sehr gering.

Auch die sonstigen Vermögensgegenstände entwickeln sich aufgrund der erforderlichen Umgliederung von Forderungen und der danach erfolgten Neubewertung von Forderungen gegenüber den Gesellschaften des Geysir-Konzerns deutlich rückläufig. In dieser Position sind im Wesentlichen ein Darlehen gegen die J.D. Apparate- und Maschinenbau GmbH von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €) sowie eine Kaufpreisforderung von 1,8 Mio. € aus dem Verkauf des Geysir Europe-Konzerns enthalten. In dieser Bilanzposition sind zudem Steuerforderungen gegenüber den niederländischen Finanzbehörden von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) berücksichtigt.

Die liquiden Mittel (Kasse/Bank) steigen erneut gegenüber dem Vorjahresstichtag an und betragen 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €).

Damit erhöhen sich die sehr liquiditätsnahen Bilanzpositionen bestehend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 4,0 Mio. € (2,4 Mio. €) sowie der liquiden Mittel von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) zum Berichtsstichtag auf insgesamt erfreuliche 7,0 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €).

ÜBERBLICK ZUR VERMÖGENSLAGE DES DALDRUP-KONZERNS

AKTIVA 31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
12.439,00 20,00
II. Sachanlagen 8.495.766,44 10.185.416,78
III. Finanzanlagen 11.845.326,40 12.221.095,04
20.353.531,84 22.406.531,82
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.701.632,07 4.284.873,73
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 63.173.544,02 41.873.605,35
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen - 66.515.996,27 - 41.405.792,63
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1.359.189,82 4.752.686,45
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.020.174,94 2.444.155,67
2. Sonstige Vermögensgegenstände 9.663.822,01 13.904.625,59
13.683.996,95 16.348.781,26
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.023.159,34 2.699.185,24
18.066.346,11 23.800.652,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten 45.757,56 32.867,53
D. Aktive latente Steuern 0,00 152.916,88
Bilanzsumme 38.465.635,51 46.392.969,18

Auf der Passivseite der Konzernbilanz reduziert sich das Eigenkapital zum 31.12.2020 auf insgesamt 18,2 Mio. € (Vorjahr: 23,3 Mio. €). Infolgedessen sinkt die Konzern-Eigenkapitalquote analog zur Mitteilung im Februar 2021 zum Stichtag leicht auf weiterhin sehr komfortable 47,3 % (Vorjahr: 50,3 %) der Konzernbilanzsumme.

Die sonstigen Rückstellungen reduzieren sich ebenfalls deutlich auf 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €). Die Details lassen sich dem Rückstellungsspiegel im Anhang entnehmen.

Mit insgesamt 19,0 Mio. € (Vorjahr: 21,2 Mio. €) konnten trotz des deutlich gesteigerten Geschäftsumfangs die Verbindlichkeiten des Konzerns gesenkt werden. Zinstragende Verbindlichkeiten wurden plangemäß deutlich reduziert: Kreditinanspruchnahmen bei unseren langjährigen Kernbanken wurden plangemäß reduziert und betragen noch 7,7 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €).

Noch deutlicher zeigt sich die fortgesetzte Entschuldung des Daldrup-Konzerns bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die trotz erfreulich ausgeweiteter Gesamtleistung zum Stichtag 31.12.2020 auf 5,2 Mio. € nach noch 6,9 Mio. € ein Jahr zuvor deutlich abgebaut wurden.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben gegenüber dem Vorjahresstichtag leicht auf 6,1 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €) zugenommen. Sie umfassen schwerpunktmäßig u. a. ein Darlehen zur Refinanzierung von Nachrangforderungen gegenüber den Geysir-Gesellschaften (1,9 Mio. €), Verbindlichkeiten aus einem zinslosen COVID-19-Programm der Niederlande sowie ein Verkäuferdarlehen aus einem seinerzeitigen Anteilskauf sowie Umsatzsteuerverbindlichkeiten aus abgerechneten Kundenaufträgen.

PASSIVA 31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.985.500,00 5.985.500,00
Eigene Anteile - 4.012,00 - 4.012,00
5.985.488,00 5.985.488,00
II. Kapitalrücklage 36.355.875,01 36.355.875,01
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 25.000,00 25.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 234.027,75 234.028,10
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung - 902.537,49 - 1.025.616,27
V. Konzernbilanzverlust - 23.496.133,88 - 18.272.205,88
VI. Anteile anderer Gesellschafter 0,00 19.934,79
18.201.719,39 23.322.503,75
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 36.750,16 829,19
2. Sonstige Rückstellungen 1.232.762,76 1.891.281,06
1.269.512,92 1.892.110,25
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.735.595,21 8.747.825,17
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.201.047,05 6.853.508,08
3. Sonstige Verbindlichkeiten 6.053.654,11 5.573.797,31
− davon aus Steuern: 1.965.161,02 EUR (Vj.: 1.214.000,00 EUR)
− davon im Rahmen der sozialen Gerechtigkeit: 51.759,39 EUR (Vj.: 83.368,49 EUR)
18.990.296,37 21.175.130,56
D. Rechnungsabgrenzungsposten 4.106,83 3.224,62
Bilanzsumme 38.465.635,51 46.392.969,18

3. FINANZLAGE

Die Finanzierung des Daldrup-Konzerns erfolgt über die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG, die konzernweit alle Finanzierungsaktivitäten nach Abstimmung mit den operativ tätigen Geschäftsführungen steuert.

Umfangreiche, vorbereitende Tätigkeiten für ein großes Projekt im Geschäftsfeld tiefe Geothermie der Daldrup & Söhne AG erforderten auch im Geschäftsjahr 2020 hohe monetäre Vorleistungen. Zur Finanzierung dieses Betriebsmittelbedarfs, zur Abfederung von Liquiditätsspitzen und Aval-Aufstellungen standen zum Bilanzstichtag Betriebsmittel-, Projektfinanzierungslinien und mittelfristige Finanzierungen deutscher Kreditinstitute und Versicherungsgesellschaften von insgesamt 23,4 Mio. € zur Verfügung. Die Zahlungsfähigkeit des Daldrup-Konzerns wurde laufend überwacht und fortgeschrieben und war unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen während des Geschäftsjahres 2020 gesichert. Der Saldo aus den liquiditätsnahen Aktiva von 7,0 Mio. € und den in der Regel zeitnah zu bedienenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von - 5,2 Mio. € beträgt zum Bilanzstichtag 1,8 Mio. €.

Daldrup hat sich auf das Bohrgeschäft in den oben genannten Ausprägungen und Geschäftsfeldern fokussiert und wird die in 2020 akquirierten Aufträge in diesen Geschäftsfeldern im Jahr 2021 plangemäß abarbeiten. Der Auftragsbestand von 24,3 Mio. € lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 bereits vollständig aus. Aus diesen Aufträgen unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen rechnet die Gesellschaft bei plangemäßer Abarbeitung mit regelmäßigen Konzernumsätzen sowie gut plan-baren Liquiditätszuflüssen aus dem Segment Tiefengeothermie sowie dem allgemeinen Bohrgeschäft. Auf dieser Basis war die Zahlungsfähigkeit des Daldrup-Konzerns im Geschäftsjahr 2020 jederzeit gesichert.

Auch für das Geschäftsjahr 2021 bestehen anspruchsvolle Pläne, die bis dato durch die COVID-19-Pandemie nicht gefährdet sind. Aufgrund des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe entfielen im Jahr 2020 erstmals nennenswerte Liquiditätsbelastungen insbesondere für die Fertigstellung und den Betrieb des veräußerten Kraftwerkes Taufkirchen. Die Werthaltigkeit der Nachrangdarlehen an die Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe wird laufend sowie bei Sachverhaltsänderungen bewertet, wobei ein weiteres Risiko in Abhängigkeit von zum Beispiel ggfs. eintretenden Strategieänderungen des Investors besteht. Die anspruchsvollen Pläne für das Geschäftsjahr 2020 und Folgejahre insbesondere in den Bereichen Projektsteuerung und Kostenmanagement müssen erfüllt werden, um die Situation des Konzerns nachhaltig zu verbessern, wobei nach 2019 auch in 2020 weitere Teilschritte umgesetzt wurden. Zudem ist dem Facharbeitermangel mit geeigneten Maßnahmen entgegen zu wirken.

4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE DES DALDRUP-KONZERNS

Die Corona-Pandemie verlangte der deutschen Wirtschaft Enormes ab. So sank die Wirtschaftsleistung in Deutschland gegenüber dem Jahr 2019 um 5 %. Diesem Marktumfeld konnte sich der Daldrup-Konzern, begleitet von stabilen politischen Rahmenbedingungen für die Geothermie und einem stabilen Auftragsumfeld deutlich entziehen. Die gute Auslastung aller Geschäftsbereiche, insbesondere jedoch der Betrieb von zwei der drei großen Bohranlagen, versetzten den Daldrup-Konzern im Berichtszeitraum wieder in eine wirtschaftlich insgesamt zufriedenstellende Lage.

Eintrübend wirkte erneut der bestehende Korrekturbedarf bei den Forderungen gegenüber den Unternehmen des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns. Aber auch hier konnte Daldrup einen deutlichen Fortschritt beim Abbau der Forderungen von ehemals rund 33 Mio. € auf nunmehr 10,8 Mio. € erzielen.

Insgesamt ist festzustellen, dass der operative Geschäftsverlauf und das Konzern-Ergebnis im Berichtsjahr durch das regulatorische Umfeld und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Zielmärkten Deutschland, Schweiz und den Benelux-Staaten positiv beeinflusst wurden. Zudem konnte der Daldrup-Konzern durch den Verkauf der Geysir Europe-Gesellschaften seinen operativen und finanziellen Handlungsspielraum ausbauen und die zum Ende des Jahres 2018 begonnene Re-Organisation der Konzernstruktur und der administrativen Bereiche insbesondere in der Daldrup & Söhne AG fortführen.

Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG war im Jahr 2020 direkt kaum von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Trotz temporärer Einreisebeschränkungen konnten Bohrungen in der Schweiz plangemäß beendet werden. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Rohstoffe bedient und häufig von langfristigen Investitionsüberlegungen zur Daseinsvorsorge geprägt werden.

Die Zulieferer- und Dienstleistungsketten des Daldrup-Konzerns funktionierten in 2020 und bis dato pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt laufend die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen insgesamt zu begrenzen.

Außerdem hat der Konzern mit einem für alle Unternehmen gültigen, eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Konzernleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglich zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.

C. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Die Daldrup & Söhne AG verpflichtet sich und die Konzernunternehmen zur Einhaltung hoher Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzstandards. Hierbei wird größter Wert auf die Einhaltung branchenüblicher Standards, der jeweils geltenden nationalen Gesetze sowie der einschlägigen Regularien bzgl. Sicherheit, des Gesundheitsund Umweltschutzes durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt. Das vom Vorstand der Daldrup & Söhne AG installierte und extern auditierte Management-, Informations- und Sicherheitssystem gewährleistet eine effektive Umsetzung dieser Standards innerhalb des Konzerns. Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren dienen nicht unmittelbar der Konzernsteuerung.

Die Grundlagen des täglichen Handelns werden u. a. durch das Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument nach den entsprechenden Rechtsvorschriften und Richtlinien der Europäischen Union sowie die internen Leitlinien der Daldrup & Söhne AG zur Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung, zur Suchtprävention und zur Instandhaltung und Wartung vorgegeben.

Ein hohes Qualitätsniveau über alle Konzernunternehmen ist ein entscheidender Faktor, um den Erfolg und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Die übliche SCC-Zertifizierung ist daher ebenso selbstverständlich wie die Erfüllung und regelmäßige Erneuerung des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001.

D. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentrales Element der Unternehmensführung der Daldrup & Söhne AG und ihrer Tochtergesellschaften. Zudem wird mit der Zunahme der Komplexität und Volatilität in der globalen Welt das Chancen- und Risikosystem regelmäßig validiert und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Das Risikosystem, das Risikoumfeld und die Gefährdungspotenziale für den Daldrup-Konzern stellen sich wie folgt dar:

1. STRATEGISCHE RISIKEN

Sich rasch wandelnde, volatilere Märkte, preisliche Risiken in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Öl- und Gasindustrie, der zunehmende Mangel an qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern sowie seit Jahrzehnten ein erstmals wieder bestehendes gesundheitliches Gefährdungspotenzial aus einer Pandemie lassen die Risiken des Geschäftsmodells des Daldrup-Konzerns insgesamt steigen. Integrationsmaßnahmen, laufende Optimierungen und eine rollierende Planung der Engpassfaktoren sind inzwischen integraler Bestandteil des Tagesgeschäftes.

Unternehmensbeteiligungen und Joint Ventures können sich integrationsbedingt durch Fehlinvestitionen und durch Fehleinschätzung von Chancen und Risiken erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken. Durch sorgfältige und intensive Prüfungen im Vorfeld derartiger Bindungen sollen diese unternehmerischen Risiken minimiert werden. Wenngleich durch den Verkauf der Geysir Europe-Gruppe diese Risiken in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt deutlich minimiert wurden, bestehen zum Bilanzstichtag Restrisiken in Form von Nachrangdarlehen und restlichen Kaufpreisforderungen.

Der Vorstand der Gesellschaft sowie die örtlichen Geschäftsführungen arbeiten teils mit Unterstützung in der Geothermie erfahrener Berater und Lieferanten an der Fertigstellung der Bohraufträge und der schlüsselfertig zu übergebenen Projekte.

2. OPERATIVE RISIKEN

Der Eintritt operativer Risiken führt mitunter zu deutlichen Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung und in Einzelfällen eventuell zu einer abrupten, aber vertraglich induzierten Beendigung des Auftrags. Eingetretene Risiken führen dann unmittelbar auch zu einer deutlichen Veränderung von Zahlungsflüssen und finanzwirtschaftlicher Leistungsparameter. Grundsätzlich gilt es, fünf Gefahren- bzw. Risikobereiche zu unterscheiden, die im Zusammenhang mit Tiefenbohrungen und im Projektgeschäft der Konzernunternehmen bestehen:

BAUGRUNDRISIKO

Das Baugrundrisiko, d. h. das Risiko bekannter und unvorhersehbarer, vom Baugrund ausgehender Wirkungen und Erschwernisse (alle untertägigen, geologischen Risiken) wird in der Bau(rechts-)praxis in den Verträgen zwischen den Parteien geregelt. In der Regel liegt es in der Sphäre des Auftraggebers. Die Daldrup & Söhne AG als häufigste Auftragnehmerin von Bohraufträgen trägt das Risiko für die bohrtechnischen Vorgänge. In den von Daldrup ausgeführten Tiefbohrungen kann dieses Risiko i. d. R. über projektbezogene Versicherungen aufgefangen werden. Im Rahmen der Eigenüberwachung mit geschultem/ zertifiziertem Personal, dem Einsatz moderner Bohrtechnik sowie in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden und Fremdüberwachern trifft der Daldrup-Konzern in der Praxis zudem aktive Risikovorsorge. Bei offen erkennbaren Risiken kommt Daldrup seiner Prüfungs-, Hinweis- bzw. Sorgfaltspflicht nach. Zusätzliche Sicherheit wird durch die Vergabe komplexer Planungs- und Ingenieurleistungen an entsprechend versicherte Dienstleister erreicht.

BETRIEBSGEWÖHNLICHE RISIKEN

Das Betriebs- und Umwelthaftpflichtrisiko sowie das Maschinenbruch- und Betriebsunterbrechungsrisiko sind im Rahmen sorgfältiger Abwägungen von Kosten-/Nutzenanalysen versicherbar. Für Personen-, Sach- und Umweltschäden besteht eine Deckung über die Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung einer namhaften Versicherungsgesellschaft. Eine gesonderte Maschinenversicherung (inklusive Lost-in-hole) sichert mögliche Schäden an den Tiefbohranlagen sowie an sämtlichen peripheren Maschinen und Geräten auf erstes Risiko ab. Für das Risiko einer Betriebsunterbrechung als Schadensfolge ist eine normale Versicherbarkeit gegeben. Blowout-Risiken sind grundsätzlich dem Baugrundrisiko zuzuordnen, können aber über erhöhte Deckungssummen im Einzelfall über die Betriebshaftpflichtversicherung mit abgedeckt werden. Die beste Versicherung gegen Blowout ist der Einsatz moderner und funktionsfähiger Blowout-Preventer, die von Daldrup regelmäßig eingesetzt werden.

Über das Maß betriebsgewöhnlicher Haftungsrisiken hinaus bestehen nach Ansicht des Vorstands und im Rahmen jährlicher Strategiegespräche mit unserem Industrieversicherungspartner keine besonderen Risikobereiche. Risiko- und Schadensvermeidung über ein konsequentes und zertifiziertes Qualitäts- und Sicherheitskonzept haben im operativen Geschäft der Daldrup-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die bestehenden Versicherungen und deren Umfang werden in jährlichen Strategiegesprächen überprüft und gegebenenfalls angepasst.

NICHTFÜNDIGKEIT EINES BOHRPROJEKTES

Spezialpolicen von Versicherungskonsortien decken im Rahmen des ART-Konzepts das Ausfallrisiko bei Nichterfolg einer Tiefenbohrung ab. Die Fündigkeitsparameter sind dabei eindeutig mit der Schüttungsmenge, der Temperatur und der Absenkung des Ruhewasserspiegels definiert. Bei der Beurteilung des Versicherungsrisikos, der Versicherbarkeit und der Prämienbemessung eines Projektes spielen die Erfahrungen und Referenzen des beauftragen Bohrunternehmens sowie die durch externe Gutachten belegten Fündigkeitswahrscheinlichkeiten eine entscheidende Rolle. Die Versicherbarkeit von Geothermieprojekten, die von und mit der Daldrup-Gruppe geplant, gebohrt und umgesetzt wurden, war regelmäßig und ist aktuell wirtschaftlich gegeben. Wenngleich das ART-Konzept zeitliche Verschiebungen bei Nichtfündigkeit und deren finanzwirtschaftliche Auswirkungen für die Daldrup & Söhne AG und die Konzernunternehmen nicht eliminieren kann, sorgt es für die Reduzierung des Fündigkeitsrisikos unserer Kunden, die bessere Umsetzbarkeit von tiefen Geothermieprojekten und unterstützt somit die Kundenakquise der Daldrup & Söhne AG in der Nische maßgeblich. Ob ein entsprechender Versicherungsschutz gewählt wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Projektauftraggebers.

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Die in Abhängigkeit vom beauftragten Bohrumfang schwankende Beschaffung von Anlagentechnik, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie der teilweise umfangreiche Bezug von Fremdleistungen haben sich bisher nicht negativ auf den Leistungsprozess der Daldrup-Gruppe ausgewirkt. Trotz der zu beobachtenden Konsolidierung im Öl- und Gassegment stehen in allen Geschäftsbereichen ausreichende Dienstleister- und Lieferantenstrukturen mit zufriedenstellenden Einkaufskonditionen und guten Qualitäten, die einer ständigen Überprüfung im Rahmen des Qualitäts-Management-Systems unterliegen. Das risikoorientierte Lieferantenmanagement versucht, durch die Diversifizierung der Geschäftspartner und einer Sondierung neuer Lieferanten und Dienstleister die Beschaffungsrisiken zu verringern bzw. auf einem geringstmöglichen Niveau zu stabilisieren. Dennoch bestehen in Teilbereichen der Leistungskette vereinzelt Lieferantenabhängigkeiten.

GENEHMIGUNGSRISIKEN

Jede Gewinnungsanlage und Bohrung zur Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen, sei es für Geothermie oder Wassergewinnung oder zur Rohstoffexploration, unterliegt im Vorfeld umfangreichen Genehmigungsverfahren durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Für die Genehmigung der unterschiedlichen Bohrungen und Anlagen zur Gewinnung, wie z. B. einem Heizwerksbau bzw. -betrieb, sind die Regelungen des Bundesberggesetzes (BBergG), des Abgrabungsgesetzes, die Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) bzw. die landesrechtlichen Wassergesetze und bauplanungs- bzw. bauordnungsrechtlichen Regelungen zu beachten. Die an die Daldrup-Gruppe hierbei gestellten Erfordernisse nehmen zu, sind daher regelmäßig auf den aktuellen Stand zu bringen und mit den Regierungspräsidien, Landesämtern für Geologie und Bergbau sowie den Wasserbehörden abzustimmen. Entsprechende Genehmigungsverfahren können sich aufwändiger und langwieriger erweisen als angenommen und Projekte deutlich verzögern und infolgedessen zu Stillstandskosten bei der Daldrup & Söhne AG und ihrer Tochtergesellschaften führen. Der Daldrup-Konzern ist aufgrund der jahrzehntelangen Tätigkeit in den bekannten Segmenten im Umgang mit den Genehmigungsverfahren und den Behörden geübt und kennt die Anforderungsprofile für die Genehmigungsdokumente. Ein kontinuierlicher Dialog mit den verschiedenen Behörden über die gesamte Projektphase und eine enge, lösungsorientierte Abstimmung helfen, ein schnelles, genehmigungsfähiges Einvernehmen herzustellen und längere Verzögerungen zu vermeiden.

3. ALLGEMEINE WIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

WETTBEWERBSRISIKEN

Neue, lukrative und wachsende Märkte könnten weitere Marktteilnehmer, zum Beispiel aus der Öl- und Gasindustrie anziehen. Die Bemühungen branchennaher Unternehmen zum Einstieg in den Geothermiemarkt sind trotz hoher Markteintrittsbarrieren feststellbar. Die zahlreichen Referenzen, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die Marktposition des Daldrup-Konzerns sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Weitere Risiken bestehen durch Abnahme der Nachfrage infolge von Marktveränderungen oder verlorener Ausschreibungen sowie dadurch, dass Gesetzesänderungen zu Projektverzögerungen bei unseren Kunden sowie Projektverschiebungen entstehen können.

PERSONALRISIKEN

Insbesondere die Daldrup & Söhne AG beschäftigt Schlüsselmitarbeiter (z. B. Projektleiter, Ingenieure und erfahrene Bohrgeräteführer), deren langjährige Kontakte und Fachwissen für den Unternehmenserfolg und den Erfolg des Konzerns wichtig sind. Der Verlust von Schlüsselmitarbeitern, z. B. durch Abwerbung, Krankheit, Unfall, könnte zumindest vorübergehend Lücken erzeugen. Der vorherrschende Mangel an zertifiziertem Fachpersonal für den Betrieb des umfangreichen Bohrgeräteparks hat sich weiter verschärft und ist auch durch eigene Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen nicht zu beheben. Daher werden strategische Beteiligungen, Akquisitionen und ggfs. Joint Ventures aufmerksam verfolgt und Chancen geprüft.

Zusätzliche Aufgabenbereiche im technischen und kaufmännischen Bereich entstehen, die Informations- und Kommunikationswege sowie die organisatorischen und personellen Ressourcen sind infolgedessen permanent an diese Erfordernisse anzupassen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN/ VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

Fremdwährungsrisiken werden durch Vertrags- und Preisverhandlungen auf Euro-Basis möglichst vermieden. Für geplante Auftragsabwicklungen und Beschaffungen in Fremdwährungen werden situativ Währungs-/ Kurssicherungsinstrumente sowie Devisentermingeschäfte mit Laufzeitoption und Devisenswaps genutzt. Es handelt sich jeweils um micro hedges. Diese derivativen Geschäfte schließt die Daldrup-Gruppe nur bei Vorhandensein eines zu sichernden Grundgeschäftes und ausschließlich mit Kreditinstituten sehr guter Bonität ab. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird durch die Verwendung jeweils identischer Parameter (critical terms) bei Grund- und Sicherungsgeschäft sichergestellt. Die Sicherungsbeziehungen werden im Abschluss als bilanzielle Bewertungseinheiten abgebildet. Trotz des Einsatzes derartiger Finanzinstrumente können negative Effekte auch in Verbindung mit Projektverschiebungen nicht gänzlich vermieden werden. Spekulative Zins-, Währungs- und/ oder Rohstoffgeschäfte wurden im Geschäftsjahr nicht abgeschlossen und sind analog zum Risikomanagementsystem auch nicht geplant. Zum Abschlussstichtag bestanden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung künftiger Wechselkursrisiken aus dem Bohrgeschäft in der Währung Schweizer Franken.

Bei Bedarf werden die im internationalen Geschäft üblichen Instrumente zur Absicherung von Bonitäts-, Zahlungs- und Lieferrisiken durch Garantien und Akkreditive eingesetzt. Zur Begrenzung von Schäden durch Zahlungsausfälle werden, wo möglich, Bürgschaften seitens unserer Kundschaft gefordert. Zahlungsrisiken im Bereich der Lieferantenrisiken begegnet der Daldrup-Konzern insbesondere durch die Vereinbarung individueller Lieferantenzahlungen. Im Lieferantenbereich kann eine Nichtlieferung zu Projektverzögerungen und Mehrkosten führen. Diesem Risiko begegnet die Daldrup & Söhne AG mit einer i. d. R. breiten Auswahl an möglichen Ersatzlieferanten und einer Überwachung kritischer Komponenten im Herstellungsprozess, u. a. durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen und Kontrolle des Herstellungsprozesses.

Im Rahmen des Verkaufs der Geysir-Gruppe bleiben nennenswerte Teile langjährig über die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH gewährter Darlehen als Nachrangdarlehen bestehen. Hier besteht das Risiko, dass diese Nachrangdarlehen von noch 11,2 Mio. € nicht vollständig zurückgezahlt werden und dann notwendig werdende Wertberichtigungen in Zukunft die Geschäftsergebnisse des Daldrup-Konzerns weiterhin nennenswert negativ beeinflussen könnten. Im Rahmen des Geysir-Verkaufs ist unter anderem bereits ein Kaufpreis von 2,5 Mio. € an die Daldrup & Söhne AG geflossen, dessen Verbleib an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Sollten diese nicht erreicht werden ist der Betrag gegen Rückgewähr der veräußerten Forderungen an den Erwerber der Forderungen zurück zu zahlen. Im Rahmen des Geysir-Verkaufs hat zudem die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH als Kaufpreiskomponente das Eigentum an Teilen der ehemaligen Komponenten des Kraftwerks Taufkirchen erhalten, die gutachterlich bewertet wurden. Diese gutachterlichen Werte und weitere vorstandsseitig vorgenommenen Abschläge sind in die Bewertung der Forderungen gegenüber der D&S Geothermie GmbH eingeflossen. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG rechnet mit nennenswerten Erlösen der D&S Geothermie aus dem Verkauf dieser Komponenten und der sukzessiven Rückführung vorgenannter Forderungen seitens der D&S Geothermie GmbH.

Hierbei besteht das Risiko, dass die gutachterlichen Werte nicht erreicht werden und in der Zukunft weitere Abschreibungen auf die Forderungen notwendig werden können. Die immer wieder aufkeimende Diskussion um die Bonität einzelner Länder der Eurozone sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie könnte analog zur Staatsschulden- bzw. Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 zu einer deutlich eingeschränkten Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten führen und die Realisierung zahlreicher bohrreifer Geothermieprojekte erschweren oder verhindern, da diese dann zunehmend wieder mit höher verzinslichen Anlageformen konkurrieren. Hierdurch könnten sich − wenn ggfs. auch nur temporär − Hemmnisse für das Wachstum des Geothermiemarktes insgesamt ergeben.

Zudem sind politische Szenarien denkbar, die dafür sorgen, dass für das tägliche Geschäft sowie in der Branche des Daldrup & Söhne-Konzerns übliche Avalabsicherungen aufgrund politischer Entscheidungen nicht mehr oder allenfalls eingeschränkt zur Verfügung gestellt werden.

Mit den langjährig geschäftlich mit der Daldrup & Söhne AG verbundenen Kreditinstituten und Avalkreditgebern wurde im Mai 2020 eine umfangreiche Vereinbarung zur Besicherung bilateral gewährter Betriebsmittelkreditlinien für Kontokorrent- und Avalkreditkredite getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel hinsichtlich eventueller Projektfinanzierungslinien, die durch jeweils projektindividuelle Sicherheiten – auch außerhalb der Vereinbarung − besichert werden können.

4. TECHNOLOGISCHE RISIKEN

Die verwendete Bohrtechnologie entspricht dem Stand der Technik und unterliegt keinem raschen technologischen Wandel, sodass kein besonderes Risikopotenzial besteht. Vernetzte Technologien spielen im operativen Bohrbetrieb eine noch untergeordnete Rolle.

Die IT-Systeme sind grundsätzlich ein Angriffspunkt von außen. Deshalb bestehen Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff. Es werden regelmäßige Datensicherungen vorgenommen. Bei technischen Updates und dem umgesetzten Ausbau der betriebsinternen IT-Systeme werden wir von externen Spezialisten begleitet.

5. RECHTLICHE RISIKEN

Rechtsstreitigkeiten können aufgrund des Leistungsprozesses und im Rahmen von Gewährleistungen sowie im Rahmen allgemein bestehender Verträge eintreten. Unterschiedliche Erwartungshaltungen oder Auslegungen von Projektverträgen können zu juristischen Streitigkeiten führen. Diese können auch ohne rechtliche Beratung erledigt werden. Bei einigen Sachverhalten sind zur berechtigten Wahrung der Interessen des Daldrup-Konzerns gerichtliche Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden. Unabhängig von der Art der Beilegung der juristischen Streitigkeiten werden externe Fachanwälte mit der Wahrnehmung der Interessen des Daldrup-Konzerns betraut. Bei Aktivprozessen besteht das Risiko, dass vor Gericht die eingeklagten Forderungen nicht durchgesetzt werden können und somit Wertberichtigungen erforderlich wären.

Insgesamt sind die Daldrup & Söhne AG und ihre Tochtergesellschaften als Beklagte oder sonstige Beteiligte regelmäßig in gerichtliche Klageverfahren sowie behördliche Verfahren eingebunden. Unternehmen des Daldrup-Konzerns sind aktuell in vier Fällen beklagt und verteidigen sich in sämtlichen Verfahren. Daldrup kann den Ausgang dieser Verfahren nicht endgültig abschätzen. Insbesondere sind in einem wesentlichen Verfahren anspruchsbegründende Umstände aus heutiger Sicht nicht oder nicht hinreichend dargetan, weshalb der Vorstand der Daldrup & Söhne AG eine Inanspruchnahme als unwahrscheinlich einstuft. Ein ungünstiger Ausgang in diesem Verfahren könnte erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG sowie des Konzerns besitzen. Eine Rückstellung für entstehende Prozesskosten wurde gebildet. Die übrigen Verfahren haben auf Basis des heutigen Kenntnisstandes keinen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Daldrup-Konzerns.

Bürgerinitiativen und -begehren, aber auch Technologiegegner können die Politik beeinflussen. Dies kann nachteilig in Genehmigungsverfahren sein und dazu führen, dass Gerichte angerufen werden müssen und sich Bohraufträge und Gesamtprojekte dadurch deutlich verzögern.

Das Vertragsmanagement ist soweit organisiert, dass unter juristischer, technischer und kaufmännischer Einbindung eine ausgewogene Chancen-Risiken-Verteilung für die Daldrup & Söhne AG besteht. Der aktuelle Auftragsbestand unterliegt diesen Gesichtspunkten des Vertragsmanagements.Die künftige Auslastung des Daldrup-Konzerns wird über die Kennzahl Auftragspipeline bewertet und veröffentlicht. Bei der Bewertung dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass ihr definitionsgemäß keine abgeschlossenen Verträge mit Kunden, sondern zwar sorgfältig abgewogene, aber schlussendlich subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten hinsichtlich einer möglichen Auftragserteilung zugrunde liegen. Diese Eintrittswahrscheinlichkeiten können in Abhängigkeit von der Entwicklung aktueller Gespräche schwanken bzw. bei zum Beispiel Vergabe an einen Wettbewerber entfallen.

Die Gesellschaft hat für die Vorstände, den Aufsichtsrat sowie für Geschäftsführer der Tochtergesellschaften eine D&O-Versicherung abgeschlossen und im Geschäftsjahr 2020 die Versicherungssumme analog zum Vorgehen vieler Unternehmen angepasst, um im Falle von Verstößen gegen Vorschriften der deutschen Börse oder bei anderen Verstößen ggf. Rückgriff nehmen zu können.

6. REGULATORISCHE UND POLITISCHE RISIKEN

Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns sehen sich politischen und regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten ausgesetzt. Der seit dem Jahr 2000 in vielen Ländern bestehende Trend zur aktiven Förderung von erneuerbaren Energien unterliegt in seiner Ausprägung je nach Land Schwankungen und Änderungen durch die Gesetzgebung der jeweiligen Regierung. Auch wirtschaftliche Krisen oder neue politische Machtkonstellationen können die Prioritäten beeinflussen.

Die Unsicherheiten oder die Komplexität in den gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung von Geothermiebohrungen und Geothermiekraftwerken und -heizwerken sowie die Änderung bzw. signifikante Kürzung der Förderungen der Elektrizitätserzeugung und Wärmelieferung aus geothermischer Energie können die Rentabilität geothermischer Projekte negativ beeinflussen und Investitionen verzögern, stoppen oder obsolet werden lassen.

Auch der Aktionismus von Bürgerinitiativen gegen Geothermieprojekte können die Projektentwicklung und Genehmigungsverfahren verzögern oder gefährden und Investoren abschrecken.

Eine enge Kommunikation mit Entscheidungsträgern in der Politik und aktive Maßnahmen wie die Teilnahme an Bürgeranhörungen, die öffentliche Vorstellung von Projekten und Gespräche mit den Medien zur Aufklärung über die Vorteile der Geothermie dienen als Instrumente zur präventiven Risikoabwehr. Durch Diversifikation hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte sollte eine Abschwächung potenzieller negativer Auswirkungen möglich sein. So ist der Daldrup-Konzern neben Deutschland regelmäßig in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, zukünftig gegebenenfalls in Italien tätig und trifft auf sehr unterschiedliche Förderregime. In den Niederlanden ist die Geothermie als thermische Energie zu konventionellen Energieträgern bereits ohne Förderung konkurrenzfähig.

Aus rechtlichen Veränderungen drohen immer auch Nachteile für das Unternehmen. Diese Veränderungen können auch in den anderen Ländern zu Verschiebungen bei der Nachfrage nach Geothermiebohrungen führen.

7. RISIKEN IN VERBINDUNG MIT DER COVID-19-PANDEMIE

Weltweit sind Unternehmen und die Bevölkerung von der COVID-19-Pandemie in ihrem Wirtschafts- und Erwerbsleben über erhebliche Einschränkungen direkt und indirekt betroffen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung auf breiter Front in allen Volkswirtschaften ist auf die zum Teil drakonischen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und die dadurch ausgelöste Unsicherheit, die ausbleibende Nachfrage, den Rückgang der Produktion in Teilen der Industrie, die Stilllegung von Dienstleistungsbetrieben und eine breite Investitionszurückhaltung zurückzuführen. Bis über die im Berichtsjahr und im laufenden Jahr zugelassenen Impfstoffe nicht eine Herdenimmunität erreicht ist, ist nicht auszuschließen, dass die radikalen Maßnahmen der Abschottung und Quarantäne je nach Infektionsgeschehen immer wieder die Nachfrage und Investitionsbereitschaft nachhaltig beeinträchtigen.

Die Daldrup & Söhne AG und ihre Tochterunternehmen sehen durch die COVID-19-Pandemie bei Fortführung der langfristigen Bohraufträge in erster Linie Risiken für die im Risiko- und Chancenbericht thematisierten Bereiche "Beschaffungsrisiken" und "Personal" und bewertet diese wie folgt:

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Die Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen für Bohrprojekte sieht die Daldrup & Söhne AG als bedingt gesichert an. Die Zulieferer arbeiten bis dato zuverlässig die Aufträge ab. Zudem kann das Unternehmen für fast alle Komponenten und Dienstleistungen auf alternative Zulieferer zurückgreifen und ist geografisch im Wesentlichen auf die DACH-Region und Benelux fokussiert, sodass auch logistische Risiken beherrschbar erscheinen. Die Abarbeitung des laufenden Auftragsbestands sieht Daldrup mit den vorhandenen Produkten und Komponenten nicht gefährdet. Der im Berichtsjahr niedrige Ölpreis eröffnete dem Unternehmen bei Zulieferern und Dienstleistern zudem einen Spielraum, auch antizyklisch Chancen in der Beschaffung zu nutzen. Die Kundenbasis ist breit diversifiziert: sie reicht von Privatpersonen in den Bereichen Brunnenbau und flache Geothermie über Unternehmen für Umwelt- und Erkundungsbohrungen bis hin zu Kommunen und Finanzinvestoren für Projekte der tiefen Geothermie.

PERSONALRISIKEN

Bereits im März 2020 hat die Daldrup & Söhne AG allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Handlungs- und Verhaltensempfehlungen zu COVID-19 für den beruflichen Alltag mit auf den Weg gegeben. Neben dem Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt der Fokus des Vorstands seitdem darauf, den Geschäftsbetrieb möglichst sicherzustellen und die Kundenaufträge zu erfüllen.

Der Vorstand führt regelmäßig Besprechungen zur Situation auf den Baustellen, im Vertrieb und in der Verwaltung durch und evaluiert die erlassenen Schutzmaßnahmen und die sich ändernden Verhältnisse, um schnell und flexibel reagieren zu können. Ziel ist es, die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kunden zu schützen und zu erhalten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens abzusichern.

Für die Daldrup & Söhne AG und die Tochtergesellschaften können sich aus der anhaltenden guten Auftragslage und -abwicklung und der über die Börsennotierung gegebenen langjährigen Transparenz sowie der etablierten Marktstellung in Mitteleuropa als verlässlicher Partner durchaus neue Chancen im Markt ergeben.

PROGNOSERISIKEN

Wenngleich der Daldrup-Konzern bis dato gut durch die COVID-19 bedingten Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens gekommen ist, ist die aufgrund der außergewöhnlichen Situation in Verbindung mit schwierigen und mit Unsicherheit behafteten Datenlage eine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 mit großer Unsicherheit verbunden. Die Höhe des Prognoserisikos korreliert mit dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie in den für Daldrup relevanten Märkten sowie den dagegen getroffenen Maßnahmen. Hieraus ggfs. resultierende Auftragsverschiebungen führen in der Regel auch zu einer Verschiebung von Zahlungsflüssen und den finanzwirtschaftlichen Leistungsparametern.

FINANZIERUNGSRISIKEN

Mit zunehmender Risikolage steigt auch das Risiko, dass einzelne oder eine Vielzahl unserer langjährigen Finanzierungspartner nicht mehr in bisheriger Weise und Umfang mit Betriebsmittelkrediten und Projektfinanzierungen sowie gerade im projektbezogenen Geschäft mit teils umfangreich notwendig werdenden Avalkrediten zur Verfügung stehen. Nicht gewährte Kreditlinien können die Abwicklung kompletter Projekte erschweren oder vollständig gefährden. Die Daldrup & Söhne AG begegnet diesem Risiko mit einer rechtzeitigen Ansprache möglicher Kreditgeber, der Schaffung einer umfassenden und zufriedenstellenden Informationslage rechtzeitig im Vorfeld zu treffender Kreditentscheidungen sowie dem Abschluss der vorerwähnten kreditvertraglichen Vereinbarungen hinsichtlich der Besicherung bilateral gewährter Kreditlinien bereits im Geschäftsjahr 2020.

Bis dato wurden weder COVID-19-Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Kreditprogramme regionaler Förderkreditinstitute noch COVID-19-Zuschüsse der Bundesländer beantragt bzw. in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit COVID-19- Förderungen nutzt lediglich die Tochtergesellschaft GERF B.V. ein Förderinstrument der niederländischen Finanzbehörden in untergeordnetem Maße.

8. CHANCENBERICHT

Die Geothermie gewinnt in der Strom- und Wärmeerzeugung unter den erneuerbaren Energien in Deutschland und global zunehmend an Bedeutung. Ihr Vorteil sind die Grundlastfähigkeit, die geringen THG-Emissionen und die dezentrale Energieerzeugung in der Region des Verbrauchs.

Speziell in Deutschland wird nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Wärme- und Kälteversorgung im Hochbau sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung gefördert. Der gesetzliche Rahmen ist in Deutschland für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Ein zentrales Ziel der Bundesregierung aus dem Klimaschutzprogramm ist es, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Darüber hinaus haben viele Städte inzwischen eigene Klimainitiativen gestartet und konkretisieren die politisch geforderten Anstrengungen. In geologisch geeigneten Gebieten in Süd- und Norddeutschland steigt dabei die Bedeutung geothermischer Wärme für die Nah- und Fernwärmenetze. Auch der Ausstieg aus der Kohleenergie wird Ersatzkapazitäten für Fernwärme erforderlich machen, die die Geothermie zum Teil bereitstellen kann.

Mit dem zum 18. Dezember 2020 in Kraft getretenen, novellierten EEG sind die Rahmenbedingungen für Investoren für Geothermie-Projekte verbessert worden und es besteht weiterhin Planungs- und Rechtssicherheit für die Auftraggeber und Betreiber. Davon kann die Daldrup-Gruppe als spezialisierter Bohrdienstleister entlang der Wertschöpfungskette für schlüsselfertige Geothermieheiz- und -kraftwerke profitieren. Denn das Unternehmen ist mit über 50 erfolgreichen Tiefengeothermiebohrungen einer der erfahrensten Wettbewerber im mitteleuropäischen Markt. Die mittelständischen Strukturen und die gut ausgebildeten Mitarbeiter erlauben darüber hinaus eine hohe Flexibilität und Lösungskompetenz gegenüber Kundenprojekten und den jeweiligen geologischen Formationen in großen Tiefen. Die Daldrup & Söhne AG geht trotz vorgenannter, teils zunehmender Risiken auch weiterhin von entsprechend günstigen Rahmenbedingungen, einer steigenden Nachfrage nach Bohrdienstleistungen für die Erstellung von Geothermieheiz- und -kraftwerken aus.

9. GESAMTAUSSAGE ZUR RISIKO- UND CHANCENSITUATION

Bei bewusster Risikostrategie mit dem Auge für unternehmerische Chancen, dem raschen Zugriff und der Bereitschaft zu Plananpassungen ist die Unternehmensführung auf organisatorische und finanzielle Stabilität ausgerichtet. Bestandsgefährdende Risiken bestehen derzeit nicht. Im Vergleich zu den möglichen Risiken überwiegen die unternehmerischen Chancen.

E. PROGNOSEBERICHT

1. KÜNFTIGE UNTERNEHMENSAUSRICHTUNG

Das Kerngeschäft des Daldrup-Konzerns ist das Erschließen geothermischer Energie und die Erbringung hochwertiger Bohrdienstleistungen. Der Fokus liegt mittelfristig auf dem operativen Bohrgeschäft. Insbesondere im Wärmemarkt sehen wir in Mitteleuropa aufgrund der noch umzusetzenden Wärmewende viel Potenzial für strukturelles Wachstum. Das gilt auch für den sich mittelfristig bildenden Markt für Tiefenerkundungen für die Suche von atomaren Endlagern. Beteiligungen an Heizwerken oder Kraftwerken werden langfristig nur als Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen. Somit wird der Daldrup-Konzern insbesondere in den Geschäftsfeldern flache und tiefe Geothermie, im Segment Wassertechnik sowie mit Dienstleistungen für den Altbergbau und die Rohstoff- und Lagerstättenerkundung aktiv sein. Regional wird das Unternehmen seinen Fokus weiter auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten legen. Ziel ist es, die nationale und europäische Marktposition als Komplettanbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und die Ertragskraft zu steigern.

Diese Entwicklung erfordert auch die Fortsetzung der Ende 2018 begonnenen Neuausrichtung der konzerninternen Strukturen sowie der Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Die Organisationsstruktur im Konzern, das Auftragscontrolling, die Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools sowie die Grundlagen des Geschäftsmodells werden sukzessive, die Anforderungen des Geschäftsmodells berücksichtigend, und mit Augenmaß umgestellt, um den Konzern verlässlich in die Zukunft führen zu können. Die diesbezüglich notwendigen personellen und organisatorischen Anpassungen betreffen neben den Bereich Finanzen und Controlling auch die Organisation des laufenden Bohrbetriebs.

Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG rechnet trotz der nicht abschließend abzuschätzenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auch in den kommenden Monaten mit einer weiterhin regen Nachfrage nach Bohraufträgen. Trotz der leichten Zinsanstiege in den vergangenen Monaten kann Expertenmeinungen zufolge das Zinsniveau im Euroraum auch in den kommenden Monaten und Jahren auf dem aktuell niedrigen Zinsniveau verharren. Insbesondere unter dieser Voraussetzung dürfte das unverändert hohe Interesse von Finanzinvestoren an geothermischen Kraft- und Heizwerksprojekten weiterhin gegeben sein.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN VON CORONA-PANDEMIE GEPRÄGT

In der Mitte Dezember 2020 veröffentlichten Konjunkturprognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gehen die Experten für die Jahre 2021 und 2022 zwar von einer wirtschaftlichen Erholung aus. Sie stellen dies aber unter den Vorbehalt des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie in Europa. Zwar habe die zweite Welle des Coronavirus die europäischen Länder voll erfasst und die Regierungen veranlasst, abermals weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Der konjunkturelle Rückgang dürfte aber bei weitem nicht so scharf ausfallen wie im Frühjahr 2020, als die Verunsicherung sichtlich größer und die Produktionseinschränkungen weitreichender waren. Das IfW geht davon aus, dass mit einer zunehmenden Verteilung von Impfstoffen die Kontrolle der Infektionszahlen immer besser gelingt, und weitreichende Beschränkungen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten im Verlauf des Sommers immer weniger notwendig sein werden. In diesem Fall würde die wirtschaftliche Aktivität wohl zügig wieder zurückkehren, zumal aufgestaute Kaufkraft der privaten Haushalte aus den zurückliegenden Monaten dann nachfragewirksam werden kann. Laut Konjunkturforschern werden sich im späteren Verlauf des Prognosezeitraums die Zuwächse dann wohl nicht mehr wesentlich vom Wachstum des Produktionspotenzials unterscheiden. Für das Jahr 2021 prognostiziert das IfW einen Anstieg des BIP um knapp 5 % und im Jahr 2022 um rund 4 %.

Auch für Deutschland schätzt das IfW die konjunkturelle Lage ähnlich ein. Die Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich, da das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie mit den wieder eingeführten Shutdown-Maßnahmen eine breite konjunkturelle Belebung unterbindet. Diese Situation werde laut der Experten jedoch nicht das negative Ausmaß vom Frühjahr 2020 erreichen. Zudem dürften die Exporte angesichts der vergleichsweise robusten Weltkonjunktur weiter aufwärts gerichtet bleiben. Infolge mangelnder Konsummöglichkeiten dürfte die Sparquote der privaten Haushalte noch bis Mitte 2021 deutlich über dem Normalniveau bleiben. Laut IfW hat sich so in den beiden Corona-Jahren eine Kaufkraft in Höhe von 200 Mrd. € aufgestaut. Insgesamt rechnet das IfW − sofern die Pandemie im Verlauf des ersten Halbjahres nachhaltig zurückgedrängt werde − für das Jahr 2021 mit einer Zuwachsrate des BIP von 3,1 %, für das Jahr 2022 von 4,5 %.

POSITIVER BRANCHENAUSBLICK TROTZ ANHALTENDER COVID-19-PANDEMIE

Die COVID-19-Pandemie hat in unserer Branche auf der einen Seite insgesamt nur zu geringen Projektverzögerungen insbesondere in den Ausführungsphasen geführt. Genehmigungsphasen verlängerten sich. Auf der anderen Seite treiben sowohl kommunale als auch private Auftraggeber die Planungen insbesondere für geothermische Wärmeprojekte weiter voran. In Deutschland verstärken die mit der EEG-Novelle verbesserten Rahmenbedingungen und die damit geschaffene Planungs- und Investitionssicherheit diese Tendenz. Die Daldrup & Söhne AG sowie ihre Tochterunternehmen haben bisher weder wesentliche negative Auswirkungen der Corona-Pandemie bezüglich des Auftragseingangs noch bezüglich des laufenden Bohrbetriebs auf den Baustellen verzeichnen müssen. Mit den in Abstimmung mit Kunden und Behörden für jede Baustelle festgelegten Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind wir zuversichtlich, die Aufträge weiterhin zügig abarbeiten zu können.

Auch unsere Zulieferer- und Dienstleistungsketten funktionieren bis dato weitestgehend pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt laufend und mit hoher Sorgfalt die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen zu begrenzen. Außerdem hat das Unternehmen mit einem eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Unternehmensleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglich zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.

Insgesamt ist zu beobachten, dass sich das regulatorische Umfeld für die Erschließung und Anwendung geothermischer Energie in Europa und in Deutschland weiter verbessert. Treibende Parameter innerhalb des Ziels der Energiewende sind die Dekarbonisierung aller Energieerzeugungsformen, also nicht nur die Stromerzeugung sowie die Sektorenkopplung. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung geht auch die ausgekoppelte Fernwärmeerzeugung zurück. In einer Studie von Agora Energiewende12 gehen die Forscher davon aus, dass der Markthochlauf bei neuen Wärmeerzeugern wie insbesondere der tiefen Geothermie, Wärmepumpen (inkl. Umweltwärme) und Solarthermie nach 2020 ins Rollen kommt. Von aktuell etwa 1 % Erzeugungsanteil steigt er laut Experten bis 2030 auf gut 20 %.

DEKARBONISIERUNG DER FERNWÄRMEERZEUGUNG

Quelle: Agora Energiewende, Klimaneutrales Deutschland, November 2020

Die EU-Richtlinie (EU) 2018/2001 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen vom 11.12.2018 (Renewable Energy Directive, nachfolgend: RED II) muss bis zum 30.06.2021 in nationales Recht umgesetzt werden. Die RED II zielt darauf, bis 2030 einen Gesamtanteil von Energien aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Transport von mindestens 32 % zu erreichen (Art. 3 Abs. 1 RED II). Dieses Ziel soll im Rahmen des Green Deal auf 38 % bis 40 % angehoben werden.

Damit wird die Energiewende ganzheitlich betrachtet. Mit dem Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung wird daher die Wärmeund Kälteversorgung ausdrücklich zum wesentlichen Bestandteil der Energiewende – ja sogar zu einem Hauptbestandteil (vgl. Erwägungsgrund 73 und Art. 23 RED II). Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, verlangt die RED II eine Reihe von Maßnahmen, die auf die Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien zielen.

Der Bundesverband Geothermie begrüßt, dass die Bundesregierung mit der BEG und dem GEG verschiedene Programme für die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudesektor zusammengeführt und erweitert hat. Der Gebäudebereich spielt für das Erreichen der Klima- und Energieeinsparziele eine zentrale Rolle. Eine deutliche Beschleunigung eines umweltfreundlichen Umbaus der Wärmeversorgung ist dringend nötig. Mit der oberflächennahen Geothermie und der tiefen Geothermie stehen zwei effiziente und umweltfreundliche, dekarbonisierende Technologien zur Verfügung, benötigen jedoch verbesserte Rahmenbedingungen. Erdwärme ist jederzeit und praktisch im gesamten Bundesgebiet nutzbar, unabhängig von Tages- und Jahreszeiten sowie Wetterereignissen. Die Wertschöpfung erfolgt regional. Darüber hinaus ist die Erdwärmenutzung in Kombination mit Wärmepumpen die aktuell effizienteste Methode der Sektorenkopplung. Damit erbringt Geothermie eine wichtige Systemdienstleistung und kann in absehbarer Zeit wirtschaftlich ohne Subventionen betrieben werden.

Der Bundesverband Geothermie positioniert sich klar: Die Nutzung der Geothermie muss verstärkt in den Fokus rücken, wenn eine dekarbonisierte Wärmeversorgung innerhalb der gesteckten Ziele gelingen soll. Der Beitrag durch Geothermie für die Wärmeversorgung kann bei geeigneten geologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen beachtlich sein. Der Regierungsentwurf vom 12.02.2021, mit dem u. a. das BBergG zur Umsetzung der RED II novelliert werden soll, stellt hierfür eine geeignete Grundlage dar. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geothermie können und sollten jedoch auch an anderer Stelle verbessert werden, um einen verstärkten Ausbau der Geothermie und damit ein Gelingen der "Wärmewende" zu erreichen. Die abgebildete Deutschlandkarte zeigt die geografische Kongruenz der Nutzung der Erdwärme als (Teil-)Ersatz für die noch bestehenden Kohlekraftwerke.

Quelle: Bundesverband Geothermie e.V., Pressemeldung Kohleausstieg: Geothermie als Ersatz für fossile Energie, 24. Januar 2020

Nach Angaben des Bundesverbands Geothermie wird in einigen Regionen Deutschlands aber auch in europäischen Ländern wie z. B. den Niederlanden, Schweden und Frankreich Erdwärme seit längerem flächendeckend genutzt. Insbesondere in Deutschland sei ein weiterer Ausbau der Nutzung der Geothermie aber angezeigt, um die CO2 -freie, erneuerbare Quelle Geothermie für die "Wärmewende" zu nutzen, so der Verband. Der Verband fordert, für den Umstieg auf erneuerbare Wärmeenergie den Strompreis für Wärmepumpen und für geothermische Tiefenpumpen (sogenanner Eigenstrom) spürbar zu senken. Gegenwärtig werde der Wärmepumpenstrom für die Nutzung oberflächennaher Geothermie mit bis zu 70 % durch Steuern und Abgaben belastet, wohingegen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl lediglich mit 25 % belastet würden. Für einen echten Wettbewerb auf dem Wärmemarkt wäre ein deutlich höherer CO2 -Preis nötig, der die externen Kosten der Klima- und Umweltbelastungen in den Preisen abbildet und Gas- bzw. Ölheizungen nicht künstlich subventioniert.

Das Leibniz-Institut für angewandte Geophysik hat in einem Positionspapier "60 % erneuerbare Wärme" 2018 ein langfristiges Szenario für die Geothermie in Deutschland modelliert. Obwohl bei der Nutzung der Geothermie jedes Projekt individuell geplant wird und die Unterschiede in der Wärmeleistung je nach Region groß sein können, geht das Institut von möglichen jährlichen Steigerungen der Bohrtätigkeit für Geothermieprojekte über die nächsten 30 Jahre aus. Dann stünden im Jahr 2050 etwa 104,5 TWh Wärme aus dem tiefen Untergrund pro Jahr zum Heizen, für Warmwasser oder als Prozesswärme zur Verfügung. Laut Daten vom Umweltbundesamt liegen die geothermisch erschließbaren Ressourcen in Deutschland um das 2,5 fache höher. Weitere Erläuterungen zum Positionspapier haben wir im Geschäftsbericht 2019 gegeben.

MÖGLICHE ENTWICKLUNG DES WÄRMEMIXES IN DEUTSCHLAND BIS 2050

Quelle: Leibniz-Institut für angewandte Geophysik, Die Rolle der Geothermie bei der Wärmewende, S. 11, April 2018

Insgesamt könnte laut Leibniz-Institut bis 2050 tiefe Geothermie rund 17 % des Wärmebedarfs in Deutschland decken.

Die in der Projektentwicklung und in der Technologie vorhandenen Kostensenkungspotenziale lassen sich durch die anstehenden zahlreichen Projekte und begleitende Forschung erschließen, sodass sich die Kosten der geothermischen Strom- und Wärmeerzeugung in den nächsten Jahren einem wirtschaftlich attraktiven Niveau zügig annähern werden. So testet die TU Bergakademie Freiberg derzeit ein neuartiges Werkzeug, mit den Bohrungen von mehreren Kilometern Tiefe deutlich effektiver als bisher hergestellt werden können. Statt mit einem rotierenden Bohrer arbeitet sich der Prototyp mit hydraulisch erzeugten Schlägen in die Tiefen des Untergrundes vor. Tiefbohrungen können so gegebenenfalls günstiger in der Herstellung werden, sodass die Nutzung von Erdwärme zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom wirtschaftlicher wird.

Geothermie ist in Deutschland längst eine sichere Form der Energieversorgung. Die Technik ist beherrschbar und planbar. Durch die eigene Kompetenz und Expertise demonstriert die Daldrup-Gruppe in vielen Projekten, dass dem hohen Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und der Genehmigungsbehörden entsprochen werden kann und wird.

3. ERWARTETE ERTRAGS- UND FINANZLAGE DES DALDRUP-KONZERNS

Das Bohr- und Projektgeschäft des Daldrup-Konzerns ist seit einigen Jahren durch eine hohe Auslastung und eine zufriedenstellende Auftragslage in allen vier Geschäftsbereichen gekennzeichnet. Dennoch ist das Bohrgeschäft dem Grunde nach mit Unwägbarkeiten und den skizzierten Risiken behaftet. Trotz sorgfältigster Planungen und Abstimmungen mit den Projektpartnern und den Behörden lassen sich aber beispielsweise zeitliche Verschiebungen bei Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren, sich ändernde juristische Anforderungen, Veränderungen bei den in der Regel besonderen Infrastrukturbedingungen und den Bedingungen bei Projektfinanzierungen sowie Unwägbarkeiten in der Geologie niemals ausschließen. Das liegt daran, dass die Erschließung geothermischer Energie ein noch relativ junges Gewerk ist. Zudem muss jedes Projekt individuell geplant werden, da die geologischen Verhältnisse im Untergrund sehr unterschiedlich sein können. Aufgrund vorgenannter Unwägbarkeiten sind Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Konzerns naturgemäß nicht auszuschließen und werden den Geschäftsgang des Konzerns auch zukünftig beeinflussen.

Der Daldrup-Konzern hat mit dem Verkauf der Geysir Europe GmbH und den Geothermie-Kraftwerken bis Anfang 2020 aber sein Risikoexposure und die Verpflichtungen aus Finanzverbindlichkeiten signifikant reduziert. Nennenswerte Liquiditätsabflüsse in die veräußerten Kraftwerksprojekte unterbleiben künftig. Damit ist das Unternehmen nach Auffassung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG auf dem richtigen Weg, die Risikopositionen und die Geschäftstätigkeit den mittelständisch geprägten Strukturen anzupassen. Im Februar 2021 hat die Daldrup & Söhne AG mit dem Käufer der Geysir-Gruppe in einer weiteren Vereinbarung über den bedingten Erwerb von Nachrangforderungen einen wichtigen Schritt dazu gemacht. Nach dem Abbau der Nachrangdarlehen und sonstiger Forderungen gegenüber den bisherigen Kraftwerksgesellschaften haben diese noch ein Volumen von noch 10,8 Mio. €, teils mit Laufzeiten bis Januar 2027. Im Zuge der Vereinbarung sind dem Konzern liquide Mittel von rund 2,9 Mio. € zugeflossen. Diese Mittel erhöhen die Liquidität und werden sukzessive u. a. in den Ausbau bzw. die Modernisierung der Bohrkapazitäten sowie in die Stärkung des Kerngeschäfts investiert.

Die wirtschaftliche Entwicklung 2021/2022 wird durch den Vorstand der Daldrup & Söhne AG mit Stand Ende Mai 2021 unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt.

Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG ist bisher in vernachlässigbarem Umfang von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Die drei Bohrungen in Luttelgeest wurden seitens der Daldrup & Söhne AG gegenüber der Auftraggeberin GERF B.V. beendet. Eine Schlussrechnung seitens der GERF gegenüber dem Kunden erfolgte noch nicht, sodass dieser Auftrag im Rahmen der skizzierten Vorgehensweise bewertet und in den unfertigen Erzeugnissen enthalten ist. Die bereits vierte Bohrung für die Nagra in der Schweiz wird aktuell planmäßig niedergebracht. Der Auftrag der Energieversorgung Schwerin wurde beendet. Ein ab Februar 2021 abzuarbeitender Auftrag für die BGE sowie eine Bohrung in Geretsried ab dem zweiten Quartal für ein Forschungsvorhaben der Ruhr-Universität Bochum runden die Auftragsbearbeitung ab. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns bedient neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Endlagersuche und ist damit grundsätzlich sowohl gegenüber konjunkturellen Schwankungen als auch gegenüber Schwankungen in Einzelmärkten robust aufgestellt. Zudem gehen einzelnen Projekten langjährige Planungszeiten voraus. D. h., die Investitionsentscheidungen sind vorher getroffen und die Budgets bereits bewilligt worden.

Insgesamt ist der Vorstand zuversichtlich, weitere Projekte in allen Geschäftsbereichen akquirieren zu können. Sei es für Erkundungsbohrungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland oder für die Sanierung von Schächten und Flächen im Ruhrgebiet aus dem Altbergbau. In den Niederlanden werden mit einem zielgerichteten staatlichen Förderrahmen die Möglichkeiten der Geothermie für die Wärmeversorgung für Gebäude und in der Landwirtschaft weiter aktiv vorangetrieben. Im bayerischen Molassebecken rund um die Stadt München, am Oberrheingraben sowie in der norddeutschen Tiefebene ist das Interesse auch an größeren Geothermieprojekten insbesondere für die Wärmeversorgung weiterhin hoch. Eine wieder zufriedenstellende Auftragssituation zeichnet sich auch bei der Schweizer Tochtergesellschaft ab. Der per Ende April bestehende Auftragsbestand von 24,3 Mio. € lastet die Produktionskapazitäten des Geschäftsjahres 2021 rechnerisch bereits heute aus. Einzelne größere Aufträge reichen weit in das Geschäftsjahr 2022 hinein. Auch die Auftragspipeline von 96,8 Mio. € ist positiv zu werten und signalisiert ein vitales Interesse an den Dienstleistungen des Daldrup-Konzerns.

Sofern weitere Wertkorrekturen hinsichtlich der im Geschäftsjahr 2020 nochmals deutlich abgebauten Nachrangforderungen gegenüber den Gesellschaften des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns nicht auszuschließen sind, dürften diese überwiegend im Konzern-Finanzergebnis und damit außerhalb des EBITs Berücksichtigung finden. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG geht daher unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte insgesamt davon aus, dass der Daldrup-Konzern im Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtleistung von rund 43,0 Mio. € bei einer positiven Marge des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 2,0 % und 4,0 % erreicht.

F. ANGABEN ZU EIGENEN ANTEILEN GEM. § 160 ABS. 1 NR. 2 AKTG

Die Angaben zu eigenen Anteilen nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG und § 289 Abs. 2 Satz 2 HGB sind im Anhang angegeben.

G. SCHLUSSERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Abschließend stellen wir fest, dass die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.

Oberhaching, den 27. Mai 2021

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstandssprecher)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2020

  • KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
  • KONZERNBILANZ
  • KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL
  • KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-ANHANG

  • Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss
  • Konsolidierungsmethoden
  • Fremdwährungsumrechnung
  • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
  • Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
  • 101 Sonstige Pflichtangaben

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020

01.01.2020 - 31.12.2020
EUR
01.01.2019 - 31.12.2019
EUR
1. Umsatzerlöse 26.188.532,54 24.771.844,26
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 21.299.948,67 16.999.621,39
3. Sonstige betriebliche Erträge
− davon aus der Währungsumrechnung: 301.276,35 EUR (i. Vj.: 439.081,98 EUR)
4.336.996,07 9.804.527,39
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 9.691.106,13 9.072.245,59
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 15.646.499,55 11.704.875,62
5. Personalaufwand 25.337.605,68 20.777.121,21
a) Löhne und Gehälter 7.350.615,71 7.731.326,80
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
− davon für Altersversorgung: 1.914,08 EUR (i. Vj.: 10.917,51 EUR)
1.482.588,74 1.438.600,55
8.833.204,45 9.169.927,35
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.308.061,61 2.919.115,03
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
− davon aus der Währungsumrechnung: 379.350,79 EUR (i.Vj.: 128.880,65 EUR)
13.455.642,82 28.707.609,26
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 285.872,98
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 182.210,06 182.319,29
10. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,00 0,00
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 6.352.682,37 764.597,87
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 721.362,63 2.048.544,74
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
− davon aus latenten Steuern: Aufwand 152.916,88 EUR (i. Vj.: Ertrag 18.649,55 EUR)
172.735,51 - 42.816,72
14. Ergebnis nach Steuern - 5.173.607,73 - 12.299.913,43
15. Sonstige Steuern 30.145,79 26.696,00
16. Konzernjahresfehlbetrag - 5.203.753,52 - 12.326.609,43
17. Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust - 20.174,48 103.317,08
18. Konzernverlustvortrag/-gewinnvortrag - 18.272.205,88 - 6.048.913,53
19. Konzernbilanzverlust - 23.496.133,88 - 18.272.205,88

KONZERNBILANZ

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020

AKTIVA 31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
12.439,00 20,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
5.962,00 127.469,95
2. Technische Anlagen und Maschinen 6.072.361,48 7.704.687,36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.220.653,50 2.353.259,47
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 196.789,46 0,00
8.495.766,44 10.185.416,78
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2,00 0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen 0,00 1,00
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0,00 11.600.000,00
4. Sonstige Ausleihungen 11.845.324,40 621.094,04
11.845.326,40 12.221.095,04
20.353.531,84 22.406.531,82
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.701.632,07 4.284.873,73
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 63.173.554,02 41.873.605,35
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen - 66.515.996,27 - 41.405.792,63
1.359.189,82 4.752.686,45
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.020.174,94 2.444.155,67
2. Sonstige Vermögensgegenstände 9.663.822,01 13.904.625,59
13.683.996,95 16.348.781,26
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.023.159,34 2.699.185,24
18.066.346,11 23.800.652,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten 45.757,56 32.867,53
D. Aktive latente Steuern 0,00 152.916,88
Bilanzsumme 38.465.635,51 46.392.969,18
PASSIVA 31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.989.500,00 5.989.500,00
Eigene Anteile - 4.012,00 - 4.012,00
5.985.488,00 5.985.488,00
II. Kapitalrücklage 36.355.875,01 36.355.875,01
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 25.000,00 25.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 234.027,75 234.028,10
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung - 902.537,49 - 1.025.616,27
V. Konzernbilanzverlust - 23.496.133,88 - 18.272.205,88
VI. Anteile anderer Gesellschafter 0,00 19.934,79
18.201.719,39 23.322.503,75
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 36.750,16 829,19
2. Sonstige Rückstellungen 1.232.762,76 1.891.281,06
1.269.512,92 1.892.110,25
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.735.595,21 8.747.825,17
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.201.047,05 6.853.508,08
3. Sonstige Verbindlichkeiten 6.053.654,11 5.573.797,31
− davon aus Steuern: 1.956.161,02 EUR (i. Vj.: 1.214.000,00 EUR)
− davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 51.759,39 EUR (i.Vj.: 83.368,49 EUR)
18.990.296,37 21.175.130,56
D. Rechnungsabgrenzungsposten 4.106,83 3.224,62
Bilanzsumme 38.465.635,51 46.392.969,18

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020

MUTTERUNTERNEHMEN
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital Rücklagen
Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
Summe Kapitalrücklage Gesetzliche
Rücklage
Andere
Gewinnrücklagen
Summe Summe
in EUR
Stand 01.01.2019 5.989.500 - 4.017 5.985.483 36.355.875 25.000 510.036 535.036 36.890.911
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0 0 0 0 0 0
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 5 5 0 0 - 276.008 - 276.008 - 276.008
Stand 31.12.2019 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 234.028 259.028 36.614.903
Stand 01.01.2020 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 234.028 259.028 36.614.903
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0 0 0 0 0 0
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2020 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 234.028 259.028 36.614.903
MUTTERUNTERNEHMEN
NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
Eigenkapitaldifferenz
aus der Währungs
umrechnung
Konzernbilanz
gewinn/
-verlust
Summe Nicht
beherrschende
Anteile vor
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Auf nicht
beherrschende
Anteile
entfallende
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Summe Konzern
Eigenkapital
- 1.248.059 - 6.048.914 35.579.421 19.366.432 - 158.928 19.207.504 54.786.925
0 - 12.223.292 - 12.223.292 - 103.317 0 - 103.317 - 12.326.609
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 - 20.021.768 0 - 20.021.768 - 20.021.768
222.442 0 222.442 0 158.928 158.928 381.370
0 0 0 - 280.886 0 - 280.886 - 280.886
0 0 - 276.003 1.059.473 0 1.059.473 783.470
- 1.025.617 - 18.272.206 23.302.568 19.935 0 19.935 23.322.503
- 1.025.617 - 18.272.206 23.302.568 19.935 0 19.935 23.322.503
0 - 5.223.928 - 5.223.928 20.175 0 20.175 - 5.203.753
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 - 40.110 0 - 40.110 - 40.110
123.079 0 123.079 0 0 0 123.079
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0
- 902.538 - 23.496.134 18.201.719 0 0 0 18.201.719

Geschäftsbericht 2020 Daldrup & Söhne AG 72 Konzern-Kapitalflussrechnung

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

01.01.-31.12.2020
EUR
01.01.-31.12.2019
EUR
1. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter - 5.203.753,52 - 12.326.609,43
Planmäßige Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.308.061,61 3.683.712,90
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen - 658.518,30 - 197.095,62
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 6.852.682,37 - 20.141.309,79
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
68.478,18 - 2.918.506,43
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
- 1.132.948,02 34.452.266,05
Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens - 1.519.578,05 - 14.799,69
Zinsaufwendungen 787.335,06 2.048.544,74
Zinserträge - 248.182,49 - 182.319,29
Sonstige Beteiligungserträge 0,00 - 285.872,98
Ertragsteueraufwand/-ertrag 172.735,51 - 42.816,72
Ertragsteuererstattungen/-zahlungen 188.837,51 - 16.133,19
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 1.615.149,86 4.059.060,55
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens und Sachanlagevermögens 151.209,47 52.084,19
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen -762.440,05 - 999.364,32
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 1.000.000,00 0,00
Erhaltene Zinsen 248.182,49 182.319,29
Erhaltene Dividenden 0,00 285.872,98
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 636.951,91 - 479.087,86
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens 0,00 0,00
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 232.250,08 28.757,26
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten - 1.615.762,24 - 4.076.082,01
Gezahlte Zinsen - 787.335,06 - 2.048.544,74
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter 0,00 - 280.885,50
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 2.170.847,22 - 6.376.754,99
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensummen 1 - 3) 81.254,55 - 2.796.782,30
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode - 128.562,33
- 2.702.148,68
- 193.244,80
287.878,42
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
- 2.749.456,46 - 2.702.148,68
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.023.159,34 2.699.185,24
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentverbindlichkeiten) - 5.772.615,80 - 5.401.333,92*
Finanzmittelfonds am Ende der Periode - 2.749.456,46 - 2.702.148,68

*Im Vergleich zur Kapitalflussrechnung des Vorjahres wurden die Werte für das Jahr 2019 dahingehend angepasst, dass ein Betrag in Höhe von TEUR 2.990 als Kontokorrentverbindlichkeit klassifiziert wurde. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wurde entsprechend angepasst.

KONZERN-ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERN-ABSCHLUSS

Die Daldrup & Söhne AG als Konzernmutterunternehmen mit Sitz in Grünwald ist ein Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen.

Die Daldrup & Söhne AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Münchens unter HRB 187005 eingetragen. Sie ist eine in Deutschland gegründete Aktiengesellschaft; die Geschäftsanschrift lautet: 82041 Oberhaching, Bajuwarenring 17a.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Konzernbilanz, in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz bzw. in der Gewinnund Verlustrechnung gewählt. Für den Konzernanlagenspiegel gilt, dass ein Ausweis auf der letzten Seite zum Konzernanhang erfolgt ist.

Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Der Konzernabschluss wird auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.

KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die unter der Kontrolle der Daldrup & Söhne AG stehen, einbezogen, sofern ihre Einbeziehung nicht von untergeordneter Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Jahresabschluss des Mutterunternehmens.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert.

KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss werden zum 31. Dezember 2020 neben dem Mutterunternehmen zwei inländische und zwei ausländische Tochtergesellschaften einbezogen. Zwei Tochtergesellschaften werden nicht in die Konsolidierung einbezogen. Insgesamt setzte sich der Konsolidierungskreis wie folgt zusammen:

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS Kapitalanteil
direkt
Kapitalanteil
indirekt
Art der
Einbeziehung
Muttergesellschaft:
Daldrup & Söhne AG, Grünwald V
Tochtergesellschaften:
Daldrup Bohrtechnik AG, Baar / Schweiz 100,00 V
D&S Geothermie GmbH, Oberhaching 100,00 V
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00 V
GERF B.V., Honselersdijk / Niederlande 100,00 V
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg 100,00 N
Geothermie Neuried GmbH & Co KG, Ascheberg 100,00 N

Die Einbeziehung der mit "V" dargestellten Tochtergesellschaften erfolgt im Wege der Vollkonsolidierung. Die mit "N" dargestellten Tochtergesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2020 ergaben sich folgende Änderungen im Konsolidierungskreis:

Die D&S Geothermie GmbH hat im Geschäftsjahr 2020 100 % Anteile an der Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Ascheberg, und Geothermie Verwaltungs GmbH, Ascheberg, erworben. Die Gesellschaften werden aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in die Konsolidierung mit einbezogen (§ 296 Abs. 2 HGB).

Die D&S Geothermie GmbH, Grünwald, hat am 10. Januar 2020 die restlichen 48,95 % Gesellschaftsanteile an dem assoziierten Unternehmen Geysir Europe GmbH, Grünwald, zum Kaufpreis von 1.500 TEUR an die IKAV GEIS S.á.r.l, Luxemburg veräußert (Ur. 102/2020). Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft keine Gesellschaftsanteile mehr an der Geysir Europe GmbH, Grünwald.

Die Przedsiebiorstwo Projektow Gorniczych i Wiercen Geologicznych "DMM" Sp. z o.o., Kattowitz/Polen, wurde liquidiert und eine auf den 16. November 2020 erstellte Liquidationsschlussbilanz aufgestellt. Anhand dieser Wertansätze wurde die Gesellschaft aus dem Konzernabschluss entkonsolidiert.

FREMDWÄHRUNGSUMRECHNUNG

Vermögensgegenstände und Schulden der ausländischen Tochtergesellschaften werden mit den Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die in die Kapitalkonsolidierung einzubeziehenden Teile des Eigenkapitals sowie der Gewinnund Verlustvortrag werden mit den historischen Kursen umgerechnet. Sofern sich hieraus in der Bilanz Unterschiedsbeträge ergeben, werden diese ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals als "Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung" erfasst.

FREMDWÄHRUNGS
UMRECHNUNG
Wechselkurs
1 € =
Jahresdurch
schnittskurs
zum
31.12.2020
Stichtagskurs
zum
31.12.2020
Schweizer Franken CHF 1,0705 1,0802

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

AKTIVA

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 250,00 € und 1.000,00 € werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter unter 150,00 € werden direkt als Aufwand erfasst.

Ausleihungen sind zum Nominalwert bilanziert. Falls erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden vorgenommen, soweit eine dauerhafte Wertminderung vorliegt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen aus Bohraufträgen erfolgt grundsätzlich retrograd vom Auftragswert unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades am Bilanzstichtag und eines pauschalen Abschlags in Höhe von 12,5 % für den noch nicht realisierten Gewinnanteil und die nicht aktivierungsfähigen Kosten. Aufträge, bei denen eine direkte Zuordnung der Herstellungskosten möglich ist, werden progressiv bewertet.

Die Bewertung von unfertigen Leistungen aus sogenannten "Day-Rate-Aufträgen", zu denen zum Bilanzstichtag auch ein Großauftrag gehört, der einen wesentlichen Tei der unfertigen Leistungen ausmacht, erfolgt dagegen entsprechend der tatsächlich angefallenen Aufwendungen zu festgelegten Kostensätzen. Ein Abschlag wird nicht vorgenommen. Mit dem Kunden, bei dem auch das Fertigstellungsrisiko liegt, ist eine entsprechende Abrechnungssystematik vereinbart. Die Abrechnungen erfolgen laufend. Bei diesen Aufträgen werden im Rahmen der Schlussrechnung regelmäßig keine zusätzlichen Margen erzielt. Entsprechend der Bilanzierungsrichtlinien des Daldrup-Konzerns werden "Day-RateAufträge" bis zum Abschluss des jeweiligen Projektes innerhalb der unfertigen Leistungen ausgewiesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Bei den Forderungen wurde den individuellen Risiken durch ausreichend bemessene Einzelwertberichtigungen und bei der Muttergesellschaft dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Pauschalabschläge von 1 % Rechnung getragen.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt. Guthaben in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Aufwand werden.

Latente Steueransprüche und -schulden werden grundsätzlich anhand der Steuersätze bemessen, die zum Bilanzstichtag gültig sind. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern am Bilanzstichtag materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind. Hierbei wird ein pauschaler Steuersatz von 30,0 % angewandt, der den einheitlichen Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, den Solidaritätszuschlag von 5,5 % und einen mittleren Gewerbesteuersatz von 14,2 % beinhaltet.

PASSIVA

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag angesetzt.

Der rechnerische Nennbetrag der erworbenen eigenen Anteile ist offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine laufzeitadäquate Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Ertrag werden.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

I. BILANZ

ANLAGEVERMÖGEN

Der Konzernanlagenspiegel zum 31.12.2020 ist in der Anlage I zum Anhang (Seite 94 dieses Geschäftsberichts) dargestellt.

Die Aufstellung des direkten und indirekten Anteilsbesitzes aller Beteiligungen ist in der Anlage II zum Anhang (Seite 96 dieses Geschäftsberichts) dargestellt.

ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Es bestehen folgende indirekte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden und daher als Anteile an verbundenen Unternehmen in der Konzernbilanz ausgewiesen werden:

*Werte zum 31.12.2019

SONSTIGE AUSLEIHUNGEN

Geysir Europe GmbH, Grünwald 9.882 TEUR
geox GmbH, Ascheberg 924 TEUR
GeoWeb Calefornie B.V., Niederlande 621 TEUR
Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG,
Grünwald 418 TEUR
Summe 11.845 TEUR

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Abschreibungen gegenüber der Geysir Europe GmbH in Höhe von 6.353 TEUR vorgenommen.

Die oben genannten Forderungen gegen die Geysir Europe GmbH, die Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG sowie die geox GmbH wurden im Geschäftsjahr 2020 von den sonstigen Vermögensgegenständen in die sonstigen Ausleihungen umgegliedert, da die Einschätzung des Vorstands ist, dass die Forderungen dem Geschäftsbetrieb dauerhaft dienen werden. Bezüglich der Forderung gegen die Geysir Europe GmbH wurden 2020 Zuschreibungen in Höhe von 2.000 TEUR vorgenommen, weil die Gründe für eine im Vorjahr vorgenommene Abschreibung insoweit entfallen sind. Diese Zuschreibungen wurden vor der Umgliederung in das Anlagevermögen erfasst, sodass der

Wert nach Zuschreibung als Zugang der Anschaffungskosten im Anlagespiegel gezeigt wird.

Die Ausleihungen gegen die Geysir Europe GmbH, die Taufkirchen Holding GmbH & Co. KG sowie die geox GmbH sind mit Rangrücktritten versehen: Die Daldrup & Söhne AG tritt mit dem Darlehensbetrag sowie den entstandenen Zinsen sowie allen daran haftenden Rechten hinter alle bestehenden, künftigen und bedingten Ansprüche aller aktuell bestehenden vorrangigen Gläubiger und der IKAV Invest S.a.r.l. (IKAV) und anderer Gesellschaften der IKAV-Gruppe sowie dem IKAV Investment bzgl. aller Forderungen, einschließlich Ausschüttungen, Zinsforderungen und Dividendenansprüche der IKAV gegenüber der Geysir-Gruppe zurück.

UMLAUFVERMÖGEN

VORRÄTE

Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.

FORDERUNGEN

Die Restlaufzeit der Forderungen beträgt, wie im Vorjahr, bis zu 1 Jahr.

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
ZUM 31.12.2020
IN TEUR
mit einer Restlaufzeit von mit einer Restlaufzeit von
Bezeichnung Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr Gesamtbetrag Vorjahr
1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen 6.526 6.526 0 7.286
2. Darlehensforderungen gegen Beteiligungsunternehmen 0 0 0 3.976
3. Kaufpreisforderung aus Geschäftanteilsverkauf 1.800 1.800 0 1.600
4. Umsatzsteuerforderungen 689 689 0 353
5. Übrige 649 649 0 689
Summe sonstige
Vermögensgegenstände
9.664 9.664 0 13.904

Unter 4. sind Vorsteuerforderungen enthalten, die in Höhe von 33 TEUR erst in 2021 entstehen.

Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen bestehen gegenüber der J.D. Apparate- und Maschinenbau GmbH, Ascheberg, in Höhe von 6.526 TEUR (Vorjahr: 7.286 TEUR). Analog zu den Vorjahren besteht ein Rangrücktritt hinter die Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft.

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE ZUM 31.12.2019 IN TEUR

mit einer Restlaufzeit von mit einer Restlaufzeit von
Bezeichnung Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr Gesamtbetrag Vorjahr
1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen 7.286 7.286 0 5.708
2. Darlehensforderungen gegen Beteiligungsunternehmen 3.976 0 3.976 0
3. Kaufpreisforderung aus Geschäftanteilsverkauf 1.600 1.600 0 0
4. Rückforderungsanspruch geleisteter Anzahlungen 0 0 0 1.643
5. Umsatzsteuerforderungen 353 353 0 364
6. Versicherungsentschädigungen 0 0 0 950
7. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherung 0 0 0 288
8. Noch abzurechnende Wärmelieferungen 0 0 0 960
9. Übrige 689 689 0 682
Summe sonstige
Vermögensgegenstände
13.904 9.928 3.976 10.595

EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt.

GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital beläuft sich auf 5.989,5 TEUR (31.12.2019: 5.989,5 TEUR), es ist aufgeteilt in 5.989.500 (31.12.2019: 5.989.500) auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Das genehmigte Kapital zum 31.12.2020 beträgt 2.994,75 TEUR (31.12.2019: 2.994,75 TEUR).

Eigene Anteile: Die Tochtergesellschaft Daldrup Bohrtechnik AG, Baar, hält 4.012 Aktien an der Daldrup & Söhne AG, dies entspricht 4.012 EUR des Grundkapitals beziehungsweise 0,1 % am Grundkapital.

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr 36.356 TEUR (31.12.2019: 36.356 TEUR).

GESETZLICHE RÜCKLAGE

Die gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 25 TEUR.

ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN

Die anderen Gewinnrücklagen belaufen sich auf 234 TEUR (31.12.2019: 234 TEUR).

KONZERNBILANZGEWINN

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand vor, den Jahresfehlbetrag der Daldrup & Söhne AG in Höhe von 5.204 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Für Ausschüttungszwecke steht grundsätzlich nicht der Konzernbilanzgewinn, sondern der Bilanzgewinn aus dem Einzelabschluss der Muttergesellschaft zur Verfügung. Der Bilanzverlust im Jahresabschluss der Daldrup & Söhne AG beläuft sich zum 31.12.2020 auf 22.921 TEUR.

Der Gesamtbetrag gemäß § 268 Abs. 8 HGB (sog. Ausschüttungssperre) beträgt 0 TEUR (31.12.2019: 153 TEUR). Er resultiert aus der Aktivierung latenter Steuerforderungen.

STEUERRÜCKSTELLUNGEN

Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf 37 TEUR (31.12.2019: 1 TEUR).

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

RÜCKSTELLUNGSSPIEGEL
ZUM 31.12.2020
IN TEUR
Bezeichnung 01.01.2020 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2020
Personalrückstellungen 1.306 1.060 86 471 631
Pauschale Rückstellung für Gewährleistungen 115 0 0 27 142
Übrige Rückstellungen 470 207 2 199 460
Summe sonstige Rückstellungen 1.891 1.267 88 697 1.233

Die pauschale Rückstellung für Gewährleistungen wurde mit 0,5 % des durchschnittlichen Umsatzes der letzten fünf Jahre gebildet.

Dabei wurde eine abweichende Gewichtung der einzelnen Jahre sowie eine Abzinsung berücksichtigt.

VERBINDLICHKEITEN

VERBINDLICHKEITENSPIEGEL
ZUM 31.12.2020
IN TEUR
mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit Gesamtbetrag
Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag von bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre von mehr als 5 Jahren Vorjahr
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 7.736 7.447 289 0 8.748
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.201 5.201 0 0 6.854
3. Verbindlichkeiten ggü. nahestehenden Unternehmen 1.911 303 1.214 394 1.910
4. Steuerverbindlichkeiten 1.956 1.956 0 0 1.214
5. Sonstige Verbindlichkeiten aus Gesellschaftsanteilskauf 1.379 154 616 609 1.545
6. Übrige sonstige Verbindlichkeiten 807 807 0 0 904
Summe Verbindlichkeiten 18.990 15.868 2.119 1.003 21.175
VERBINDLICHKEITENSPIEGEL
ZUM 31.12.2019
IN TEUR
Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag mit einer Restlaufzeit
von bis zu 1 Jahr
mit einer Restlaufzeit
von 1 bis 5 Jahre
mit einer Restlaufzeit
von mehr als 5 Jahren
Gesamtbetrag
Vorjahr
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 8.748 8.542 206 0 10.993
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 0 0 0 955
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.854 6.854 0 0 9.585
4. Verbindlichkeiten ggü. nahestehenden Unternehmen 1.910 324 1057 529 0
5. Verbindlichkeiten ggü. Minderheitsgesellschaftern 0 0 0 0 13.112
6. Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Versorgungswerken 0 0 0 0 9.371
7. Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Investitions-
gesellschaften
0 0 0 0 24.574
8. Steuerverbindlichkeiten 1.214 1.214 0 0 911
9. Sonstige Verbindlichkeiten aus Gesellschaftsanteilskauf 1.545 159 616 770 3.666
10. Übrige sonstige Verbindlichkeiten 904 904 0 0 2.109
Summe Verbindlichkeiten 21.175 17.997 1.879 1.299 75.276

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 7.297 TEUR aus der Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten und in Höhe von 439 TEUR bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Sachanlagevermögen.

Zugesagte Kontokorrent- und Avalkreditlinien der Berichtsgesellschaft belaufen sich auf insgesamt 21.500 TEUR. Mit den Kreditinstituten und Avalkreditgebern der Berichtsgesellschaft wurde im Mai 2020 eine Vereinbarung zu deren Besicherung durch Übereignung von Bohranlagen und Warenbeständen sowie Forderungszession getroffen. Die Vereinbarung umfasst auch eine Öffnungsklausel hinsichtlich künftiger Projektfinanzierungslinien.

In den Gesamtlinien ist die Avalkreditlinie eines Kreditgebers in Höhe von 5.000.000,00 € enthalten, die ebenfalls durch die Verpfändung eines Bankguthabens von 500.000,00 € besichert ist. Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine sukzessiv zu tilgende Projektfinanzierung in Höhe von noch 1.500.000,00 €.

Die Verbindlichkeiten ggü. nahestehenden Unternehmen betreffen die Gewährung eines Darlehens der GVG-Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, Erfurt, in Höhe von 1.850 TEUR zzgl. aufgelaufener Zinsen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt (357 TEUR), Verbindlichkeiten soziale Sicherheit (52 TEUR) und sonstige (398 TEUR).

II. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Umsatzerlöse des Konzerns untergliedern sich wie folgt:

UMSATZVERTEILUNG
NACH TÄTIGKEITS
BEREICHEN
IN TEUR
Geschäftsbereich
2020 Anteil
in %
2019 Anteil
in %
Geothermie 18.984 72 % 7.730 31 %
Rohstoffe/Exploration 3.152 12 % 11.315 46 %
Wasserwirtschaft 3.540 14 % 1.742 7 %
EDS 513 2 % 3.984 16 %
Gesamt 26.189 100 % 24.771 100 %
UMSATZVERTEILUNG
NACH GEOGRAPHISCH
BESTIMMTEN MÄRK
TEN IN TEUR
Geschäftsbereich
2020 Anteil
in %
2019 Anteil
in %
Inland 13.350 51 % 15.384 32 %
Ausland 12.839 49 % 9.387 68 %
Gesamt 26.189 100 % 24.771 100 %

Wegen der langfristigen Projektverläufe geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Geschäftsjahr erbrachten Leistung. Daher wird ergänzend die Gesamtleistung mit 18.360 TEUR (entsprechend 38,66 %) im Inland (Vorjahr: 25.851 TEUR/61,89 %) und mit 29.129 TEUR (61,34 %) im Ausland (Vorjahr: 15.920 TEUR/38,11 %) angegeben.

DIE SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGE SETZEN SICH
WIE FOLGT ZUSAMMEN: 2020 2019
Erträge aus Übergangskonsolidierung Geysir-Gruppe 0 TEUR 7.214 TEUR
Erträge aus Geschäftsanteilsverkauf Geysir-Gruppe 0 TEUR 573 TEUR
Erträge aus Zuschreibungen Forderungen Geysir-Gruppe 2.001 TEUR 0 TEUR
Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.500 TEUR 0 TEUR
Erträge Auflösung Verbindlichkeiten Tochtergesellschaften 0 TEUR 1.224 TEUR
Erträge aus Währungsdifferenzen 301 TEUR 192 TEUR
Versicherungsentschädigungen 233 TEUR 251 TEUR
Erträge aus Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 88 TEUR 53 TEUR
Übrige Erträge 214 TEUR 297 TEUR
Summe 4.337 TEUR 9.804 TEUR

Die Erträge aus der Zuschreibung auf Forderungen gegenüber der Geysir Gruppe (2.001 TEUR) sowie die Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (1.500 TEUR) stellen außergewöhnliche Erträge dar.

DIE SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN SETZEN SICH
WIE FOLGT ZUSAMMEN:
2020 2019
Einzelwertberichtigungen und Forderungsverluste 1.687 TEUR 17.600 TEUR
Versicherungen und Beiträge 1.586 TEUR 493 TEUR
Abraum- und Abfallbeseitigung 1.521 TEUR 1.689 TEUR
Mieten für bewegliches Vermögen 1.226 TEUR 1.177 TEUR
Werbung, Reisen, Unterbringung Mitarbeiter 1.015 TEUR 790 TEUR
Reparaturen und Instandhaltungen 846 TEUR 936 TEUR
Rechts- und Beratungskosten 749 TEUR 1.168 TEUR
Fahrzeugkosten 612 TEUR 571 TEUR
Raumkosten 572 TEUR 579 TEUR
Aufwendungen Währungsdifferenzen 379 TEUR 129 TEUR
Lizenzgebühren 350 TEUR 350 TEUR
Kosten Baustellen 286 TEUR 536 TEUR
Kosten Werkstatt 227 TEUR 146 TEUR
Sonstige 2.400 TEUR 2.544 TEUR
Summe 13.456 TEUR 28.708 TEUR

In der Position Einzelwertberichtigung und Forderungsverluste sind außergewöhnliche und periodenfremde Aufwendungen aus Forderungsverlusten in Höhe von 1.687 TEUR (Vorjahr: 17.600 TEUR) enthalten.

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen belaufen sich auf 6.353 TEUR (Vorjahr: 765 TEUR).

III. SONSTIGE ANGABEN

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Daldrup & Söhne AG hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 320 TEUR. Die Verpflichtungen haben in Höhe von 204 TEUR Laufzeiten bis zu einem Jahr und in Höhe von 116 TEUR Laufzeiten von einem bis fünf Jahren. Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus einem Lizenzvertrag in Höhe von 4.000 TEUR, von denen 350 TEUR innerhalb eines Jahres, 1.400 TEUR im Zeitraum zwischen 1 und 5 Jahren sowie 2.250 TEUR nach 5 Jahren fällig sind.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns beträgt somit 4.320 TEUR, davon fällig:

innerhalb eines Jahres: 554 TEUR

zwischen einem und fünf Jahren: 1.516 TEUR

nach fünf Jahren: 2.250 TEUR

NICHT IN DER BILANZ ENTHALTENE GESCHÄFTE

Die Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2016 ein Patent zur Förderverrohrung zur Verwendung bei einer Erdwärmesonde zur Gewinnung geothermischer Energie und Verfahren zum Einbau einer solchen Förderverrohrung für 5.400.000,00 € netto veräußert und mietet dieses seitdem für eine jährliche Lizenzgebühr von 350.000,00 € zurück. Die jährliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Das Patent hat eine Laufzeit bis Januar 2034. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

Mit Kauf- und Mietvertrag vom 30.06.2015 zwischen der Daldrup & Söhne AG (Verkäufer) und der J.D. Apparate & Maschinenbau GmbH (Käufer) wurde eine Bohranlage für netto 2.800.000,00 € veräußert. Mit gleichem Vertrag wird die Bohranlage zur wirtschaftlichen und betrieblichen Nutzung auf Basis einer festen Monatspauschale von 17.000,00 € zzgl. Mehrwertsteuer an die Daldrup & Söhne AG zurück vermietet. Die monatliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

ABSICHERUNG VON FREMDWÄHRUNGSRISIKEN/ BEWERTUNGSEINHEITEN

Gemäß Risikopolitik sind entstehende Fremdwährungsrisiken, die eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Berichtsgesellschaft besitzen, rechtzeitig im Vorfeld eines Vertragsschlusses, spätestens aber unverzüglich nach deren Entstehung in der selben Währung und Laufzeit, mindestens in Höhe von 90 % des Fremdwährungsrisikos durch geeignete Devisentermingeschäfte abzusichern.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden weitere Absicherungen von Fremdwährungsrisiken mit Kreditinstituten für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 vorgenommen. Zum 31.12.2020 bestanden drei Bewertungseinheiten mit folgenden Parametern:

Grundgeschäft/
Sicherungs
instrument
Risiko/Art
der Bewertungs
einheit
einbezogener
Betrag
Höhe des
abgesicherten
Risikos
Sicherungs
zeitraum
Zahlungseingänge
aus Bohraufträgen
im Drittland/
Devisentermin
geschäft mit
Laufzeitoption
Währungsrisiko/
micro hedge
TCHF 4.740 TCHF 4.740 02.02.2021
(frühester
Beginn)
30.07.2021
(spätestes
Ende)

Die gegenläufigen Zahlungsströme gemäß obiger Tabelle von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich voraussichtlich in vollem Umfang im Sicherungszeitraum aus, weil wesentliche Positionen in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/ Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

GESAMTHONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Das von dem Abschlussprüfer Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr 2020 berechnete Gesamthonorar beträgt 74 TEUR, davon betreffen 29 TEUR das Vorjahr. Es entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen.

ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG

Der Vorstand schlägt vor den Konzernbilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

NACHTRAGSBERICHT

Am 11.02.2021 hat die Daldrup & Söhne AG mit der IKAV Invest S.a.r.l. (IKAV) und weiteren beteiligten Parteien einen Vertrag über Regelungen im Hinblick auf einzelne Ansprüche aus dem Geschäftsanteilskauf- und Übertragungsvertrag vom 13.01.2020 und einem Dienstleistungsvertrag für das Projekt Landau geschlossen. Gegenstand des Vertrages war die Anpassung einzelner Reglungen aus dem Geschäftsanteilskauf- und Übertragungsvertrag sowie die Abfindung bestehender Forderungen der Daldrup & Söhne AG. Es wurde vor allem ein Erwerb von Nachrangforderungen durch die IKAV vereinbart, der zu einem Liquiditätszufluss von insgesamt 2,86 Mio. € im Daldrup-Konzern im Januar 2021 geführt hat. Ein Teilbetrag von 2,50 Mio. € wurde unter der Annahme des Eintritts bestimmter Bedingungen gezahlt und ist gegebenenfalls gegen Rückgewähr der veräußerten Forderungen bis August 2021 zurück zu zahlen, sofern diese Bedingungen nicht eintreten sollten. Zudem erfolgt mit vorgenanntem Vertrag die Zahlung offener Forderungen in Höhe von rund 0,36 Mio. € aus einem damit beendeten Dienstleistungsvertrag. Ende April 2021 erhielt die Daldrup & Söhne AG als Mitbeklagte eine Klage im Zusammenhang mit der Insolvenz einer Gesellschaft des im Januar 2020 veräußerten Geysir-Teilkonzerns. Die Daldrup & Söhne AG wird sich in diesem Verfahren verteidigen und kann derzeit den Ausgang dieses Verfahrens nicht abschätzen. Ein ungünstiger Ausgang in diesem Verfahren könnte erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG haben.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, ergaben sich nicht.

SONSTIGE PFLICHTANGABEN

NAMEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Name Funktion, ausgeübter Beruf
Josef Daldrup (bis 18.05.2020) Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation,
Personal und Recht)
Dipl. Ing. Bernd Daldrup (ab 01.06.2020) Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche tiefe Geothermie, Logistik/Warenwirtschaft und Einkauf)
Dipl.-Geologe Peter Maasewerd Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung, EDS,
oberflächennahe und mittlere Geothermie sowie die Ressorts EDV/IT, Vertrags- und
Nachtragsmanagement)
Andreas Tönies Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation, Personal
und Recht), Vorstandssprecher ab 17.07.2020.
Dipl.-Kfm. Stephan Temming Vorstandsmitglied (Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung)

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr folgende Personen an:

Name, Funktion Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate
bzw. Partnerstellungen
Josef Daldrup (ab 19.05.2020)
Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 27.08.2020)
Keine
Wolfgang Clement, Bundesminister a.D. †
Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 27.08.2020)
Mitglied in Aufsichtsräten folgender Gesellschaften:
· Mitglied des Aufsichtsrats der Exaring AG, München
· Mitglied des Aufsichtsrats der Media Broadcast GmbH, Köln
Dipl.-Ing. Wolfgang Quecke
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender
Mitglied und/oder Geschäftsführung folgender Gesellschaften:
· Geschäftsführer der terra-concept GmbH, Marl
Heinrich Goßheger (ab 27.08.2020) Keine

VERGÜTUNGEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich auf 1.327 TEUR.

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf 72 TEUR.

Es besteht ein Verrechnungskonto mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Josef Daldrup, welches zum 31.12.2020 eine Forderung von 104 TEUR ausweist. Die Verzinsung des Verrechnungskontos beträgt jährlich 6 %.

Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber den Vorstandsmitgliedern in Höhe von insgesamt TEUR 210 (Vorjahr: 0,00 €).

DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER WÄHREND DES LAUFENDEN JAHRES BESCHÄFTIGTEN ARBEITNEHMER

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahrs durchschnittlich im Unternehmen beschäftigt:

ARBEITNEHMERGRUPPEN 2020 2019
Arbeiter 109 125
Angestellte 20 22
geringfügig Beschäftigte 1 2
Insgesamt 130 149

Grünwald, 27. Mai 2021

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstandssprecher)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming

(Vorstand)

Anlage 1 zum Anhang

KONZERN-ANLAGESPIEGEL

KONZERN-ANLAGESPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Stand
01.01.2020
EUR
Währungs
umrechnung
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
Stand
31.12.2020
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 79.108,30 0,00 14.256,00 0,00 0,00 93.364,30
79.108,30 0,00 14.256,00 0,00 0,00 93.364,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
208.163,71 0,00 0,00 159.445,38 0,00 48.718,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.576.637,31 21,64 114.955,40 349.643,43 0,00 27.341.970,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung
13.523.091,20 0,00 436.439,19 186.666,88 0,00 13.772.863,51
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 196.789,46 0,00 0,00 196.789,46
41.307.892,22 21,64 748.184,05 695.755,69 0,00 41.360.342,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 2,00 0,00 0,00 2,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen 1,00 0,00 0,00 1,00 0,00 0,00
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 12.004.597,87 0,00 0,00 0,00 - 12.004.597,87 0,00
4. sonstige Ausleihungen 981.094,04 0,00 5.976.912,73 0,00 12.004.597,87 18.962.604,64
12.985.692,91 0,00 5.976.914,73 1,00 0,00 18.962.606,64
54.372.693,43 21,64 6.739.354,78 695.756,69 0,00 60.416.313,16
ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE
Stand
01.01.2020
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
Stand
31.12.2020
EUR
Stand
31.12.2020
EUR
Stand
31.12.2019
EUR
79.088,30 1.837,00 0,00 0,00 80.925,30 12.439,00 20,00
79.088,30 1.837,00 0,00 0,00 80.925,30 12.439,00 20,00
80.693,76 601,00 38.538,43 0,00 42.756,33 5.962,00 127.469,95
19.871.949,95 1.747.301,92 349.642,43 0,00 21.269.609,44 6.072.361,48 7.704.687,36
11.169.831,73 558.321,69 175.943,41 0,00 11.552.210,01 2.220.653,50 2.353.259,47
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 196.789,46 0,00
31.122.475,44 2.306.224,61 564.124,27 0,00 32.864.575,78 8.495.766,44 10.185.416,78
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,00
404.597,87 0,00 0,00 - 404.597,87 0,00 0,00 11.600.000,00
360.000,00 6.352.682,37 0,00 404.597,87 7.117.280,24 11.845.324,40 621.094,04
764.597,87 6.352.682,37 0,00 0,00 7.117.280,24 11.845.326,40 12.221.095,04
31.966.161,61 8.660.743,98 564.124,27 0,00 40.062.781,32 20.353.531,84 22.406.531,82

Anlage 2 zum Anhang

ANTEILSBESITZ

AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES GEM. § 285 NR. 11 HGB FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS
IN EUR
Kapitalanteil
direkt
Kapitalanteil
indirekt
Eigenkapital Jahresüberschuss (+) /
Jahresfehlbetrag (-)
Währung Jahr Kurs
31.12.2020
1 EUR =
Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz 100,00 1.257.626,58 151.136,10 CHF 2020 1,0802 CHF
D&S Geothermie GmbH, Grünwald 100,00 798.798,41 732.347,01 EUR 2020
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00 66.851,64 519,66 EUR 2020
GERF B.V., Honselersdijk/Niederlande 100,00 - 3.415.303,80 - 1.302.347,80 EUR 2020
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg 100,00 2.805,60 -3.697,18 EUR 2019
Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Ascheberg 100,00 - 99.316,51 - 22.810,89 EUR 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffen- des Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im

Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten übrigen Teile des Geschäftsberichts, aber nicht den Konzernabschluss, nicht den Konzernlagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Für den Bericht des Aufsichtsrats ist der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen – sobald sie verfügbar sind – zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben, sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 27. Mai 2021

Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marc A. Sahner Nicolai Ptack Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

FINANZKALENDER für die Daldrup & Söhne AG

31. Mai 2021: Konzernjahresbericht zum 31.12.2020
26. August 2021: Ordentliche Hauptversammlung
30. September 2021: Konzernhalbjahresbericht zum 30.06.2021
22.-24. November 2021: Eigenkapitalforum, Frankfurt

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