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Compleo Charging Solutions AG

Annual / Quarterly Financial Statement Oct 15, 2020

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Annual / Quarterly Financial Statement

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Finanzbericht: 26758714

Compleo Charging Solutions AG (vormals: Compleo Charging Solutions GmbH)

Dortmund (vormals: Lünen)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Geänderter Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

I. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Die Compleo Charging Solutions GmbH (kurz: "Compleo") ist ein Entwickler und Hersteller von Ladesäulen für Elektroautos. Compleo befähigt ihre Kunden mit AC- und DC-Ladesäulen zur Elektromobilität und bietet neben der Hardware auch komplementäre Dienstleistungen wie Projektierung, Installation und auch Service und Wartung an.

Wesentliche Produkte sind die AC-Ladesäulen der Advanced Serie mit 11 KW bzw. 22 KW Leistung für die öffentliche bzw. halb-öffentliche Nutzung sowie DC-Ladesäulen.

Hauptabsatzmarkt ist in Deutschland. Compleo ist auch im Europäischen Ausland tätig und beliefert seit Jahren insbesondere Kunden in den Niederlanden und Skandinavien. Zu den wichtigsten Großkunden zählen Stadtwerke, Energieversorger, Betreiber von Ladesäulen und Unternehmen, die im Bereich der Elektromobilität tätig sind.

Im Geschäftsjahr 2019 standen weiteres Wachstum, der Ausbau der Geschäftstätigkeit und die Entwicklungstätigkeit der neuen Cito-Linie und Erweiterung des Produktportfolios durch umfangreiche Entwicklungstätigkeiten und der weitere Aufbau der Entwicklungsteams im Fokus.

Die Gesellschaft hat Ihren Sitz in Lünen und betreibt ihr Geschäft am Standort in Dortmund, Oberste-Wilms-Straße 15a, welcher Anfang 2019 bezogen wurde. Im Jahr 2019 ist weiterhin eine Umfirmierung von EBG compleo GmbH auf Compleo Charging Solutions GmbH erfolgt.

Die Gesellschaft hat eine Zweigniederlassung am Standort Dortmund.

Forschung und Entwicklung

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Tätigkeit der Gesellschaft ist die Entwicklung der Technologie von Ladesäulen. In zahlreichen unterschiedlichen Projekten werden neue Produkte, Produktverbesserungen und neue Produkteigenschaften entwickelt. Es werden auch einige dieser Entwicklungen im Rahmen von Förderprojekten des Bundes gefördert.

Zum Stichtag 2019 beschäftigte Compleo in den Entwicklungsteams Elektronik, Leistungselektronik, Prototyp und Software/​Hardware insgesamt 25 Mitarbeiter. Das Unternehmen investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 2,3 Mio. Euro in die Forschung und Entwicklung. Compleo ist Inhaber zahlreicher Patente im Bereich der Elektromobilität.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Wandel der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität ist im vollen Gange und hat auch im Jahr 2019 maßgeblich die Nachfrage nach Ladesäulen gefördert. Die Anzahl von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybride Fahrzeuge (PHEV) betrug per Ende 2019 rund 220.000 Fahrzeuge. Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte gemäß Bundesnetzagentur hat sich in Geschäftsjahr 2018 von 16.165 Ladepunkten auf 21.299 im Jahr 2019 gesteigert; der Zuwachs von AC-Ladestationen betrug +32% im Vergleichszeitraum 2018 zu 2019.

Die Bundesregierung in Deutschland hat einen Masterplan Ladeinfrastruktur veröffentlicht und plant bis zum Jahr 2030 einen Anstieg auf 10 Millionen Elektroautos und 1 Million öffentlich zugängliche Ladepunkte. Konkret geht es um gezielte Förderungen, verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen und eine aktive Koordination zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Industrie.

Die politischen Rahmenbedingungen fördern aktuell im starken Maße den Ausbau der Elektromobilität. Die Anforderungen für die Co2-Grenzen der Autohersteller verlangen einen höheren Anteil an emissionsfreien Fahrzeugen. Weiterhin werden EU-Regularien wie die Europäische Gebäuderichtlinie (EPDB), welche in nationales Gesetz umgesetzt werden muss, Anforderungen an Immobilieneigentümer stellen und diese zur Errichtung einer Ladeinfrastruktur verpflichten.

Um den politischen Willen umzusetzen, wurden auf regionaler, Landes- und Bundesebene zahlreiche Förderprogramme aufgesetzt, die sowohl den Erwerb und Betrieb von Elektrofahrzeugen begünstigen. Zudem wurden Fördergelder für Aufbau und Installation von Ladeinfrastruktur bereitgestellt.

Es ist stark damit zu rechnen, dass die EU in den nächsten Jahren Maßnahmen und Subventionen für den weiteren flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur als notwendige Voraussetzung zum Hochlauf der E-Mobilität beschleunigen und weitere neue Förderprogramme auflegen wird.

Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung und verbesserte Rahmenbedingungen der Branche machen es Compleo unverändert möglich sich auf die Rolle des Befähigers in Deutschland, zunehmend auch in Europa zu fokussieren, um mit Ladeinfrastruktur und Dienstleistungen rund um die Hardware optimal positioniert zu sein.

AC-Ladepunkte machten mit 93 Prozent unverändert zu Vorjahren den größten Anteil aus. Der Rest (7%) entfällt auf DC-Ladepunkte. Dennoch ist dieser Anteil in den letzten 10 Jahren signifikant angestiegen. Bis Ende 2019 wurden bereits 1.486 öffentlich zugängliche DC-Ladepunkte installiert. Compleo geht in den nächsten Jahren von einer weiteren Verschiebung des Produktmix zugunsten der DC-Ladesäulen aus und erwartet bereits in 2020 durch den Verkauf der neuen Cito-Serie einen Anteil verkaufter DC-Ladesäulen von 20 Prozent.

Die Gesellschaft strebt eine Verdoppelung des DC-Umsatzes an und erwartet einen Umsatz von mehr als 6 Mio. Euro im Jahr 2020 und wird weitere 5 Mio. Euro in die Forschung und Entwicklung investieren.

Geschäftsverlauf und Lage

Im Geschäftsjahr 2019 stand der weitere Ausbau der Geschäftstätigkeit im Fokus. Die Umsatzerlöse konnten insgesamt auf 14,9 Mio. Euro erhöht werden, was eine Steigerung von 1,3 Mio. Euro (+10%) gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft insbesondere in die Produktentwicklung und den Aufbau der Produktion und Verwaltungsplattform investiert. Im zweiten Halbjahr erfolgte das Rebranding auf Compleo Charging Solutions. Ende 2019 wurde die Struktur der Anteilseigner durch einen Management-Buy-Out geändert.

Mit einer Vergrößerung der Geschäftsführung und neuem Mehrheitsgesellschafter wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt und die Liquiditätssituation nachhaltig verbessert, um zukünftig für weiteres Wachstum gerüstet zu sein.

Ertragslage

Die Gesellschaft schloss das Geschäftsjahr 2019 mit einem Rohergebnis von 6,1 Mio. Euro ab. Gegenüber dem Vorjahr 2018 reduzierte sich das Rohergebnis damit um 1,7 Mio. Euro (-21,7%). Der Rückgang ist im Wesentlichen aufgrund gestiegener Aufwendungen für bezogene Leistungen zurückzuführen (+1,5 Mio. Euro).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 verschlechterte sich die Materialeinsatzquote gegenüber dem Vorjahr um 6,9%-Punkte auf 63,5%. Dies ist im Wesentlichen auf den höheren Anteil von Projektumsätzen zurückzuführen, mit denen Compleo traditionell geringere Margen realisiert.

Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber 2018 um 1,8 Mio. Euro auf insgesamt 5,8 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 35 Mitarbeiter auf 93 Mitarbeiter zum Jahresende 2019. Neueinstellungen wurden insbesondere in den Bereichen Fertigung, Vertrieb und in der Verwaltung vorgenommen.

Der Jahresumsatz entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr über den Erwartungen und über Vorjahr (+1,3 Mio. EUR). Dieser positive Effekt wurde durch die geringere Rohrertragsmarge und höhere Personalkosten überkompensiert und führte nach Abzug von Abschreibungen von Entwicklungskosten (-2,3 Mio. Euro) zu einem negativen Jahresergebnis (-4,1 Mio. Euro).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 gegenüber Vorjahr um 2,0 Mio. Euro gesunken. Dies ist dadurch begründet, dass bisher aus Vorjahren aktivierte Eigenleistungen in Höhe von TEUR 2.288 aufwandswirksam in laufender Rechnung 2019 erfasst wurden. Compleo sieht die Voraussetzungen für eine Aktivierung nach § 248 Abs. 2 HGB als nicht hinreichend erfüllt.

Mit dem Bezug neuer Geschäftsräume in Dortmund wurde im Laufe 2019 in den Bereichen Betriebs- und Geschäftsausstattung, Fuhrpark und in neue Werkzeuge investiert.

Das Vorratsvermögen ist durch Erhöhung der Mindestbestände im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 1,2 Mio. Euro auf 2,5 Mio. Euro im Vergleich zu Vorjahr angestiegen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind von 0,4 Mio. Euro auf 1,5 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr begründet ist.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um 0,7 Mio. Euro auf 2,1 Mio. Euro gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Mindestbestände zum Bilanzstichtag zurückzuführen, um Produktionsverschiebungen entgegenzuwirken und den im ersten Halbjahr 2020 offenen Auftragsbestand aus 2019 termingerecht ausliefern zu können.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Darlehens- und Liefer- und Leistungsbeziehungen mit der Elektro-Bauelemente GmbH.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 35,7% und hat sich gegenüber Vorjahr um rund 3-Prozentpunkte verschlechtert (Vorjahr: 38,7%). Die Verschlechterung ist im Wesentlichen durch die Sonderabschreibung bisher aktivierter Entwicklungskosten aus Vorjahren in Höhe von 2,3 Mio. Euro zurückzuführen.

Finanzlage

Die Finanzlage ist durch die erfolgte Kapitalerhöhung und damit einhergehende Einzahlung in Höhe von insgesamt 6,0 Mio. Euro geprägt.

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht gezogene Kontokorrentlinien in Höhe von 0,5 Mio. Euro.

Compleo betreibt ein Factoring und hat wesentliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Factoring-Unternehmen verkauft.

Das Finanzmanagement ist ausgerichtet die laufenden Verbindlichkeiten und Forderungen innerhalb der vertraglichen fixierten Zahlungsfristen zu zahlen bzw. zu vereinnahmen. Die Finanzlage wird insgesamt als gut eingeschätzt.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Unser Fokus bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt im Wesentlichen auf der Umsatzentwicklung und der Anzahl verkaufter Ladesäulen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Management ein Berichtswesen (Cockpit) implementiert, um tagesaktuelle Analysen über Auftragseingänge, Umsätze und Produktionskennzahlen als Managementinformationssystem für Steuerungszwecke einzusetzen.

Nicht - Finanzielle Leistungsindikatoren

Compleo führt regelmäßig Sicherheitsunterweisungen durch und informiert die Belegschaft aktiv über Ersthelfer, Brandschutzhelfer und Sicherheitsbeauftragte.

Das Unternehmen will mit seinen Produkten auch den Co2-neutralen Verkehr fördern und wird unverändert in ihren Geschäftstätigkeiten der Nachhaltigkeit gerecht werden.

Die Gesellschaft war bis 2017 über das Schwesterunternehmen EBG-Elektro zertifiziert und hat seine Erstzertifizierung in den Bereichen ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement) und ISO 14001:2015 (Umweltmanagement) am 29. Mai 2017 unter der Normvariante 9001:2015 bzw. 14001:2015 mit Gültigkeit bis 28. Mai 2020 erlangt und unterliegt einem jährlichen Audit.

Seit dem 02. August 2019 ist Compleo mit ihrem integrierten Managementsystem zusätzlich zu den Bereichen ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement) und ISO 14001:2015 (Umweltmanagement) als eines der ersten Unternehmen im Großraum Dortmund auch nach ISO 45001:2018 (Arbeitsschutz) im Rahmen einer Erstzertifizierung zertifiziert. Diese hat eine Gültigkeit bis zum 01. August 2022.

Am 09. Mai 2020 erfolgte die Re-Zertifizierung für den Bereich ISO 9001:2015 und 14001:2015, die eine Gültigkeit bis zum 28. Mai 2023 hat und ebenfalls einem jährlichen Überwachungsaudit unterliegt.

Im Bereich der Eichrechtskonformität erlangte Compleo die Anerkennung eines Qualitätssicherungssystems nach Modul D am 06. September 2018. Diese hat eine Gültigkeit bis zum 05. September 2021 und unterliegt auch einem jährlichen Audit.

Gesamtaussage

Trotz erwirtschaftetem Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 schätzt die Geschäftsführung die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft unverändert als gut ein.

Compleo erwartet im Geschäftsjahr 2020 noch ein negatives Jahresergebnis (-1,8 Mio. Euro), erwartet aber eine nachhaltig positive Umsatzentwicklung, vor allem angesichts der aktuellen positiven Branchenentwicklung.

Zur nachhaltigen Stärkung der Finanzkraft ist im 4. Quartal 2020 ein Börsengang mit erforderlichem Rechtsformwechsel geplant.

III. Chancen- und Risikobericht

Risiken aus operativer Tätigkeit

Der zukünftige Geschäftsverlauf hängt von der künftigen konjunkturellen Entwicklung und dem Wachstum der Elektromobilität ab. Nicht vorhersehbare Umsatz- und Kostenentwicklungen können das Ergebnis der Gesellschaft in der Zukunft beeinflussen. Insbesondere können Marktrisiken in dem relativ jungen Markt der Elektromobilität durch den Einstieg anderer Marktteilnehmer und durch einen verstärkten Wettbewerb und dem damit einhergehenden Preisdruck auftreten.

Die technische Entwicklung in der Elektromobilität ist rasant und es liegen entsprechende Technologierisiken vor. Compleo ist Inhaber zahlreicher Patente und hat eine umfangreiche und starke Entwicklungsmannschaft, die ständig die Entwicklung und Verbesserung von Produkten vorantreibt. Die Weiterentwicklung von Ladesäulen oder die Beeinträchtigung von Patenten im Markt können die künftige Produktion sowie Nachfrage nach Ladesäulen beeinflussen.

Compleo bezieht wesentliche Teile für die Ladesäulen von externen Lieferanten und der Geschäftserfolg ist abhängig von der zuverlässigen Steuerung der Lieferkette und der rechtzeitigen und ausreichenden Verfügbarkeit von Materialien. Es besteht ein Lieferantenrisiko, dass es durch Veränderung der Marktsituation von Lieferanten, Lieferengpässe, Abhängigkeiten von Lieferanten und Preisveränderungen zu Versorgungsengpässen kommt mit dem entsprechenden Einfluss auf die Produktion, den Absatz sowie auf die Marge.

Weiterhin bestehen Produktrisiken aus Gewährleistung und Haftung. Fehlerhafte Produkte können zu Gewährleistungs- und Garantiefällen und einem Rückruf führen, welches die künftige Ertragslage beeinflussen und zu einer reduzierten Nachfrage führen kann.

Es besteht eine Abhängigkeit von Schlüsselkunden. Compleo tätigt den Großteil seines Umsatzes mit wenigen Kernkunden, mit denen entsprechende Rahmenvereinbarungen abgeschlossen sind. Zwar wird die Abhängigkeit von großen Kunden mit fortschreitendem Wachstum kontinuierlich vermindert, aber der Verlust eines oder mehrerer Großkunden stellt ein Risiko für die Gesellschaft dar.

Es bestehen Produktionsrisiken, dass aufgrund von Kapazitätsengpässen, dem nicht rechtzeitigen Aufbau der Produktion und der Projekt- und Service-Teams oder einem Stillstand in der Produktion aufgrund externer Faktoren, der Auftragsbestand nicht oder nicht zeitnah abgearbeitet werden kann.

Liquiditätsrisiken bestehen aus der Vorfinanzierung der Waren und der künftigen Finanzierung der Entwicklungs- und Produktionskapazitäten. Wenn Kunden ihre Zahlungsziele nicht einhalten oder ganz ausfallen, kann sich dies negativ auf die künftige Geschäftstätigkeit auswirken. Bis dato gab es keine nennenswerten Ausfälle von Kundenforderungen.

Die Geschäftstätigkeiten waren im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Corona-Pandemie nicht beeinflusst. In vielen Bereichen konnten Tätigkeiten im Home-Office fortgeführt werden. Durch die Ausdehnung des Schichtbetriebes und unter Einhaltung von geforderten Sicherheitsabständen wurden eingeplante Stückzahlen ohne nennenswerte Verzögerungen termingerecht gefertigt.

Dennoch sieht die Geschäftsführung ein inhärentes Risiko bei einer anhaltenden Pandemie für das kommende Geschäftsjahr. Sofern Lieferketten von längerer Dauer unterbrochen werden, könnten Aufträge nicht rechtzeitig oder gar nicht fertiggestellt werden.

Chancen

Das Management sieht die Marktentwicklung für die Elektromobilität für die kommenden Jahre sehr positiv und geht davon aus, dass es weiterhin durch die Veränderung in der Automobilindustrie hin zu Elektroautos, durch die staatliche Förderung und dem gesellschaftlichen Druck zu einer Energie- und Verkehrswende kommen wird.

Compleo verfügt aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Markt der Ladeinfrastruktur über die hinreichenden Voraussetzungen und technologischen Erfahrungen, um von dieser Entwicklung langfristig zu profitieren.

Große Chancen werden vor allem in der Weiterentwicklung der aktuellen Produkte und in der Entwicklung neuer Produkte gesehen. Anfang des Geschäftsjahres 2020 hat Compleo mit der Cito-Serie eine eichrechtskonforme DC-Ladesäule auf den Markt gebracht. Weitere Produkte im AC-Bereich befinden sich bereits auf der Entwicklungs-Roadmap. Die Geschäftsführung geht davon aus im neuen Geschäftsjahr erstmals die Grenze von 500 verkauften DC-Ladesäulen zu erreichen.

Chancen liegen auch im weiteren Ausbau der Auslandsaktivitäten. Auch wenn der Großteil des Umsatzes bis dato in Deutschland erzielt wird, sieht das Management ein großes Wachstumspotenzial im Markteintritt und in der Expansion in andere europäische Länder. Bereits in den letzten Jahren wurden Ladesäulen erfolgreich in zahlreichen anderen europäischen Märkten verkauft und installiert. Compleo wird auch zukünftig die bewährte Strategie der selektiven Auslandsexpansion weiterverfolgen und vorhandene Marktchancen nutzen.

Die Geschäftsführung erwartet bei der Fortsetzung der Geschäftsaktivitäten insgesamt für das kommende Jahr mehr Chancen als Risiken. Die Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit werden als beherrschbar angesehen. Bestandsgefährdende Risiken sind aktuell nicht ersichtlich. Die Dynamik im Markt der E-Mobilität wird das zukünftige Wachstum von Compleo maßgeblich bestimmen. Um dem weiterhin gerecht zu werden, wird das Management die bereits begonnene technologische und organisatorische Ausrichtung und Weiterentwicklung unverändert fortsetzen.

IV. Prognosebericht

Compleo ist ein Hersteller von Ladesäulen und ein Anbieter für Komplettlösungen für Ladeinfrastruktur mit über 10 Jahren Erfahrung und hat den Anspruch der Qualitätsführerschaft und die besten Ladesäulen zu bauen.

Jüngste Untersuchungen von McKinsey aus 2019 lassen einen deutlichen Anstieg in der Anzahl öffentlicher und halb-öffentlicher Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in den nächsten Jahren bis 2022 erwarten. Es wird sogar eine mehr als Verdoppelung in den nächsten zwei Jahren auf mehr als 87.000 Ladepunkte im Jahr 2022 prognostiziert.

Die Untersuchungen zeigen auch eine signifikante Zunahme des Anteils bei den benötigten Ladestationen in den Europäischen Union. 2018 lag die Anzahl noch bei 100.000 Ladestationen. So werden im Jahre 2030 bereits 3,6 Mio. Ladestationen benötigt.

Es wird in den kommenden Jahren ein weiteres starkes Wachstum von Elektroautos und damit auch von Ladesäulen ausgegangen. Tesla als einziger namhafter Hersteller, der ausschließlich Elektroautos herstellt, baut seine Marktposition weltweit weiter stark aus und auch weitere große Autohersteller haben für 2020 den Ausbau der Elektroauto-Flotten vorgesehen. Volkswagen hat sogar die Verabschiedung komplett vom Verbrennungsmotor beschlossen.

Das wird künftig in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern zu einem weiteren Ausbau der Elektromobilität führen. Es gibt andere Länder in Europa, wie z. B. Norwegen, die schon früher als Deutschland auf Elektromobilität gesetzt haben. Hier liegt die Neuzulassung von E-Fahrzeugen schon im Jahr 2019 bei 42,4 %. In Deutschland dagegen beträgt der Anteil an den neu zugelassenen E-Autos bzw. PHEV nur bei 2,4%.

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2019 wurden wesentliche Schritte unternommen, um in sämtlichen Bereichen der Firma das Wachstum künftig auch managen zu können. Dies beinhaltet den Aufbau von Personal einschließlich des Ausbaus der Geschäftsführung, die Verbesserung und der Aufbau von IT-Systemen und weiteren Prozessen für die künftige Skalierung und die Wachstumsfähigkeit.

Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2019 den Abschluss wesentlicher Rahmenverträge realisieren und den Auftragsbestand 2020 damit weiter positiv ausbauen. Compleo wird in den nächsten Jahren seine Innovationsführerschaft kontinuierlich hin zur Marktführerschaft in Europa ausbauen.

Seit Anfang 2020 verkauft Compleo die neue Cito-Serie mit 24kw und 50kw und hat mit der ersten eichrechtkonforme DC-Ladesäule einen klaren Wettbewerbsvorteil im Markt, welcher zu einem weiteren nachhaltigen Umsatztreiber werden wird.

Die Gesellschaft erwartet im neuen Geschäftsjahr einen deutlich gestiegenen Absatz und in etwa eine Verdopplung des Vorjahresumsatzes 2019. Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet die Gesellschaft mit einem weiteren deutlichen Umsatzwachstum.

V. Änderung des Lageberichts

Der bisherige Lagebericht vom 17. August 2020 wurde im Abschnitt "IV. Prognosebericht" bzgl. der Erwartungen für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 korrigiert.

Lünen, 17. August 2020 /​ 2. September 2020

Compleo Charging Solutions GmbH

Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

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31.12.2019

EUR
31.12.2018

EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht und Werte 0,00 2.288.109,70
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 56.252,28 82.875,95
56.252,28 2.370.985,65
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grund und Boden 15.950,00 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.219,90 8.905,19
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 872.175,71 616.065,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 84.288,12 0,00
979.633,73 624.970,99
III. Finanzanlagen
1. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 3.000,00 0,00
2. Sonstige Ausleihungen 19.898,00 19.898,00
22.898,00 19.898,00
1.058.784,01 3.015.854,64
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.805.982,00 837.416,00
2. Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 423.271,95 170.112,00
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 242.085,00 244.199,00
2.471.338,95 1.251.727,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.484.749,25 444.525,21
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 14.019,95 0,00
davon gegen Gesellschafter EUR 14.019,95 (Vj. EUR 0,00)
3. Sonstige Vermögensgegenstände 741.856,51 142.961,22
2.240.625,71 587.486,43
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 3.509.425,54 465.138,03
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 71.207,55 30.546,45
davon Disagio EUR 0,00 (Vj.: EUR 24.453,00)
D. AKTIVE LATENTE STEUERN 1.669.729,11 0,00
11.021.110,87 5.350.752,55
Passiva
31.12.2019

EUR
31.12.2018

EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00
II. Sonderposten
Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlage 4.688,00 0,00
III. Kapitalrücklage 6.695.312,00 700.000,00
IV. Gewinnvortrag/​Verlustvortrag 0,00 780.263,93
V. Jahresüberschuß/​Jahresfehlbetrag 0,00 566.550,33
VI. Bilanzgewinn/​Bilanzverlust -2.790.691,28 0,00
3.934.308,72 2.071.814,26
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 0,00 412,00
2. Sonstige Rückstellungen 706.914,14 345.100,00
706.914,14 345.512,00
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 425.545,35 479.764,16
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 950.075,56 0,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.120.803,72 1.445.321,26
davon gegenüber Gesellschaftern EUR 0,00 (Vj. EUR 196.409,47)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 180.000,00
davon gegenüber Gesellschaftern EUR 0,00 (Vj. EUR 180.000,00)
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 902.730,75 0,00
davon gegenüber Gesellschaftern EUR 902.730,75 (Vj. EUR 0,00)
6. Sonstige Verbindlichkeiten 1.942.730,29 362.002,26
davon gegenüber Gesellschaftern EUR 0,00 (Vj. EUR 89.210,09)
davon aus Steuern EUR 98.244,12 (Vj. EUR 143.858,66)
6.341.885,67 2.467.087,68
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 38.002,34 14.017,60
E. PASSIVE LATENTE STEUERN 0,00 452.321,01
11.021.110,87 5.350.752,55

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2019

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2019

EUR
2018

EUR
1. Umsatzerlöse 14.876.700,19 13.533.264,81
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 251.045,95 -59.902,64
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 1.416.657,43
davon aus Entwicklungskosten EUR 0, 00 (Vj . EUR 1.416.657 ,43)
4. Sonstige betriebliche Erträge 466.804,70 623.480,83
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -5.078.974,84 -4.822.918,31
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -4.367.332,07 -2.842.401,71 *
-9.446.306,91 -7.665.320,02
Rohergebnis 6.148.243,93 7.848.180,41
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -4.944.422,78 -3.402.136,20
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -893.950,85 -587.714,83
davon für Altersversorgung EUR 11.931,05 (Vj . EUR 4.939,65)
-5.838.373,63 -3.989.851,03
7. Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2.473.739,41 -251.508,28
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.908.881,57 -2.581.074,03 *
Betriebsergebnis -6.072.750,68 1.025.747,07
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, 0,00 32.409,22
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (Vj . EUR 30.034,73)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 7.287,38 0,00
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 4.833,33 (Vj .: EUR 0,00)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -190.739,81 -193.505,99
davon an verbundene Unternehmen EUR 61.156,24 (Vj .: EUR 153.064,83)
Finanzergebnis -183.452,43 -161.096,77
-6.256.203,11 864.650,30
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.122.050,07 -296.353,78
davon für latente Steuern EUR 2.122.050,07 (Vj .: EUR 295.942,27)
Ergebnis nach Steuern -4.134.153,04 568.296,52
13. Sonstige Steuern -3.352,50 -1.746,19
14. Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag (-) -4.137.505,54 566.550,33

* Es wird auf die Erläuterungen im Anhang verwiesen

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeine Angaben

Die Compleo Charging Solutions GmbH ist in das Handelsregister des Amtsgerichts Dortmund unter der HRB 18110 eingetragen. Die Gesellschaft firmierte bis zum 27.09.2019 unter der Firma EBG Compleo GmbH. Sitz des Unternehmens ist Lünen. Die Gesellschaft ist als mittelgroße Kapitalgesellschaft zu deklarieren.

Mit Gesellschafterversammlung vom 17.12.2019 hat die Gesellschaft eine Erhöhung des Stammkapitals beschlossen.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände (Software) werden zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden planmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis sieben Jahren linear pro rata temporis verrechnet.

Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten, im Falle abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Es kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Folgende voraussichtliche Nutzungsdauern sind den Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen zu Grunde gelegt worden:

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Bauten einschl. Bauten auf fremdem Grund und Boden (Mietereinbauten) 15 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 8 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre

Geringwertige Vermögensgegenstände bis jeweils EUR 250,00 Einzelwert werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben, gleichzeitig wird ihr Abgang unterstellt. Zugegangene Vermögensgegenstände mit einem Einzelwert von EUR 250,00 bis EUR 1.000,00 werden im Rahmen von Sammelposten zusammengefasst und über eine Laufzeit von fünf Jahren linear abgeschrieben.

Finanzanlagen

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren werden zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht ein niedrigerer Wertansatz zum beizulegenden Wert am Bilanzstichtag geboten ist.

Erzeugnisse werden zu aktivierungspflichtigen Herstellungskosten angesetzt. In den Herstellungskosten werden Materialeinzelkosten, die Fertigungseinzelkosten und die Sondereinzelkosten der Fertigung sowie die Materialgemeinkosten, die Fertigungsgemeinkosten und der Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit er durch die Fertigung veranlasst ist, berücksichtigt. Bestandsrisiken aus der Lagerdauer und aus geminderter Verwertbarkeit wird durch Abschreibungen in angemessenem Umfang Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt zum Nominalwert unter Berücksichtigung aller erkennbaren Einzelrisiken und, soweit unverzinslich, bei Restlaufzeiten von über einem Jahr auf den Bilanzstichtag abgezinst. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung von den Forderungen abgesetzt.

Flüssige Mittel und Rechnungsabgrenzungsposten

Flüssige Mittel und Rechnungsabgrenzungsposten werden zum Nennwert bewertet.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden aus den unterschiedlichen Wertansätzen in Handelsbilanz und Steuerbilanz aus den körperschafts- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen ermittelt. Die Bewertung der Latenzen erfolgt mit einem Steuersatz von 32,98 %.

Eigenkapital

Die Bewertung des gezeichneten Kapitals erfolgt zum Nennwert.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten

Der Ausweis erfolgt in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrages.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagenspiegel

Der Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2019 ist als Anlage beigefügt.

2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Factoring

Die Gesellschaft hat Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.723 (Vorjahr: TEUR 2.725) an ein Factoring-Unternehmen verkauft. Es verbleibt kein nennenswertes Risiko zum Bilanzstichtag, da die Risken mit dem Verkauf abgegangen sind (echtes Factoring).

3. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Vorausbezahlte Beträge für verschiedene IT-Leistungen, Ausbildungs- und Messekosten wurden aktivisch in Höhe von TEUR 71 als Abgrenzungskosten angesetzt.

4. Eigenkapital

Die Gesellschafterversammlung vom 17.12.2019 hat eine Änderung des Gesellschaftsvertrages und Stammkapitals beschlossen. Das Stammkapital wurde um TEUR 5 auf TEUR 30 erhöht. Die Einlage auf die beschlossene Kapitalerhöhung erfolgte am 18. und 19.12.2019, die Eintragung im Handelsregister am 09.01.2020.

Die Kapitalrücklage wurde um TEUR 5.995 auf insgesamt TEUR 6.695 erhöht (Vorjahr: TEUR 700).

Es besteht eine Ausschüttungssperre für aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.670.

5. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen für ausstehende Rechnungen TEUR 80 (Vorjahr: TEUR 0), Tantiemen TEUR 134 (Vorjahr: TEUR 170), Urlaubsverpflichtungen TEUR 76 (Vorjahr: TEUR 47) sowie Abschluss- und Prüfungskosten TEUR 120 (Vorjahr: TEUR 12).

6. Verbindlichkeitenspiegel

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Bilanzausweis

EUR
bis zu 1 Jahr

EUR
mehr als 1 Jahr

EUR
mehr als 5 Jahre

EUR
davon gesichert

EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 425.545,35 143.256,95 282.288,40 0,00 368.068,86
(Vorjahr) 479.764,16 85.913,85 393.850,31 0,00 479.764,16
2. Erhaltene Anzahlungen 950.075,56 950.075,56 0,00 0,00 0,00
(Vorjahr) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.120.803,72 2.120.803,72 0,00 0,00 0,00
(Vorjahr) 1.445.321,26 1.445.321,26 0,00 0,00 0,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
(Vorjahr) 180.000,00 180.000,00 0,00 0,00 0,00
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 902.730,75 386.966,86 515.763,89 0,00 0,00
6. Sonstige Verbindlichkeiten 1.942.730,29 1.665.829,27 276.901,02 0,00 0,00
(Vorjahr) 362.002,26 309.509,52 52.492,74 0,00 0,00
6.341.885,67 5.266.932,36 1.074.953,31 0,00 368.068,86
(Vorjahr) 2.467.087,68 2.020.744,63 446.343,05 0,00 479.764,16

Die gewährten Sicherheiten bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen Bürgschaften.

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren im Vorjahr Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 200 enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Vorjahr beinhalten Finanzverbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 387 und aus Finanzverbindlichkeiten in Höhe TEUR 515.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betrafen im Vorjahr in Höhe von TEUR 89 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

7. Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die Gesellschaft erbringt gemäß bestehender Service- und Wartungsverträge Serviceleistungen an Ladesäulen. Im Berichtsjahr wurden von verschiedenen Kunden erhaltene Zahlungen für Servicedienstleistungen für Folgejahre abgegrenzt.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Entwicklungskosten /​ Aufwendungen und Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung

Im Zuge der Umstellung und der Einführung der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS wurden die Voraussetzungen für die Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände gemäß § 248 Abs. 2 HGB erneut überprüft.

Entgegen bisheriger Bilanzierung kam die Gesellschaft zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen nicht hinreichend erfüllt sind und hat daher die aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände aus Vorjahren in laufender Rechnung 2019 in Höhe von TEUR 2.288 ergebniswirksam erfasst und darauf entfallende passive latente Steuern in Höhe von TEUR 755 ergebniswirksam aufgelöst.

Ausweisänderungen

Die Gesellschaft zeigt erstmals die Aufwendungen für Fremdarbeit (Personalumlage für gewerbliche EBG-Mitarbeiter) in Höhe von TEUR 1.334 (Vorjahr: TEUR 1.224) als Aufwendungen für bezogene Leistungen (bisher: sonstige betriebliche Aufwendungen), da die Fremdleistung als wesentlicher Teil in die Unternehmensleistung eingeht. Die Vorjahresbeträge wurden angepasst.

Darüber hinaus wurden Kaufpreiseinbehalte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag unter den sonstigen Vermögensgegenständen (TEUR 304) ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter den Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 312), die Vorjahresbeträge wurden beibehalten.

Gewinnverwendung

Die Gesellschafter haben am 14.08.2020 beschlossen den Jahresabschluss unter Gewinnverwendung aufzustellen und den sich ergebenden Jahresfehlbetrag (TEUR 4.138) mit dem Gewinnvortrag (TEUR 1.347) zum Bilanzverlust (TEUR 2.791) zusammenzufassen.

Haftungsverhältnisse

Zur Sicherung der Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen des vormaligen Gruppenverbundes der EBG-Gruppe bestehen zum Stichtag gesamtschuldnerische Mitverpflichtungserklärungen vom 18.02.2019 und 26.03.2019 in Höhe von insgesamt TEUR 141. Aufgrund hinreichender Finanzkraft des primär Verpflichteten ist nicht von einer Inanspruchnahme auszugehen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 2.059.

Konzernbeziehungen

Die Gesellschaft wird seit 15.10.2019 in den Konzernabschluss der Obotritia Capital KGaA mit Sitz in Potsdam einbezogen und macht keinen Gebrauch von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB i. V. m. § 264b HGB. Die Konzernmuttergesellschaft wird im Handelsregister Potsdam unter HRB 27672 P geführt. Der Konzernabschluss ist im Bundesanzeiger ersichtlich.

Nachtragsbericht

Die am 17.12.2019 vorgenommene Kapitalerhöhung wurde am 09.01.2020 in das HR Dortmund eingetragen. Das Stammkapital beträgt seit diesem Zeitpunkt TEUR 30.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 17.12.2019 ist Georg Griesemann mit Wirkung zum 01.01.2020 zum Geschäftsführer bestellt worden.

Corona - Pandemie

Negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben sich aus der Corona-Pandemie nicht ergeben. Wir verweisen auf die Angaben im Lagebericht.

Es bestehen Darlehens-, Liefer- und Leistungsbeziehungen zu nahestehenden Personen zu marktüblichen Konditionen.

V. Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Geschäftsführer sind:

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Checrallah Kachouh, Ingenieur, Co-CEO und CTO,
Dag Hagby, Kaufmann, CEO (bis zum 30.11.2019),
Caroline Hagby, Kauffrau, CSO (01.04.2019 bis zum 30.11.2019),
Jens Stolze, Jurist, COO (seit 01.12.2019),
Georg Griesemann, Kaufmann, Co-CEO und CFO (seit 01.01.2020)

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 549. Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen für Abfindungen an ausgeschiedene Geschäftsführer in Höhe von TEUR 120.

Beschäftigte

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 81 Arbeitnehmer beschäftigt.

Lünen, den 17. August 2020

Georg Griesemann, Geschäftsführer

Checrallah Kachouh, Geschäftsführer

Jens Stolze, Geschäftsführer

Anlagenspiegel zur Bilanz zum 31. Dezember 2019

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
Umbuchungen

EUR
31.12.2019

EUR
--- --- --- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte (Entwicklungskosten) 2.456.327,03 0,00 2.456.327,03 0,00 0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten (Software) 134.285,01 6.391,23 0,00 0,00 140.676,24
2.590.612,04 6.391,23 2.456.327,03 0,00 140.676,24
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grund und Boden 0,00 16.500,00 0,00 0,00 16.500,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 10.863,97 0,00 0,00 0,00 10.863,97
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 720.635,43 370.394,86 19.363,08 46.332,43 1.117.999,64
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 130.620,55 0,00 -46.332,43 84.288,12
731.499,40 517.515,41 19.363,08 0,00 1.229.651,73
III. Finanzanlagen
1. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 0,00 3.000,00 0,00 0,00 3.000,00
2. Sonstige Ausleihungen 19.898,00 0,00 0,00 0,00 19.898,00
19.898,00 3.000,00 0,00 0,00 22.898,00
Gesamt 3.342.009,44 526.906,64 2.475.690,11 0,00 1.393.225,97

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kumulierte Abschreibungen
01.01.2019

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
31.12.2019

EUR
--- --- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte (Entwicklungskosten) 168.217,33 2.288.109,70 2.456.327,03 0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten (Software) 51.409,06 33.014,90 0,00 84.423,96
219.626,39 2.321.124,60 2.456.327,03 84.423,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grund und Boden 0,00 550,00 0,00 550,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.958,78 1.685,29 0,00 3.644,07
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 104.569,63 150.379,52 9.125,22 245.823,93
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
106.528,41 152.614,81 9.125,22 250.018,00
III. Finanzanlagen
1. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
Gesamt 326.154,80 2.473.739,41 2.465.452,25 334.441,96

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Buchwerte
31.12.2019

EUR
31.12.2018

EUR
--- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte (Entwicklungskosten) 0,00 2.288.109,70
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten (Software) 56.252,28 82.875,95
56.252,28 2.370.985,65
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grund und Boden 15.950,00 0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.219,90 8.905,19
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 872.175,71 616.065,80
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 84.288,12 0,00
979.633,73 624.970,99
III. Finanzanlagen
1. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 3.000,00 0,00
2. Sonstige Ausleihungen 19.898,00 19.898,00
22.898,00 19.898,00
Gesamt 1.058.784,01 3.015.854,64

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Compleo Charging Solutions AG, Dortmund

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Compleo Charging Solutions AG, Dortmund (bis zum 3. September 2020: Compleo Charging Solutions GmbH, Lünen), - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Compleo Charging Solutions AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hinweis zur Nachtragsprüfung

Diesen Bestätigungsvermerk erteilen wir zu dem Jahresabschluss und dem geänderten Lagebericht aufgrund unserer pflichtgemäßen, am 20. August 2020 abgeschlossenen Prüfung und unserer am 18. September 2020 abgeschlossenen Nachtragsprüfung, die sich auf die Änderung der Prognoseberichterstattung im Lagebericht bezog. Auf die Darstellung der Änderung durch die gesetzlichen Vertreter im geänderten Lagebericht in den Kapiteln "IV. Prognosebericht" und "V. Änderung des Lageberichts" wird verwiesen.

Essen, den 20. August 2020 /​

begrenzt auf die im Hinweis zur Nachtragsprüfung genannte Änderung: 18. September 2020

PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bernhard Klinke, Wirtschaftsprüfer

ppa. Joachim Möglich, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2019 wurde am 07.10.2020 festgestellt.

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