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Bayer AG

Annual Report Apr 15, 2010

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Annual Report

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Bayer Aktiengesellschaft

Leverkusen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Zusammengefasster Lagebericht

2009: Operativ eines der stärksten Jahre

Bayer erfolgreich in schwierigem Umfeld

Optimistisch für die Zukunft

Konzern-Umsatz 31,2 Mrd € (-5,3 %)
EBITDA vor Sondereinflüssen mit 6,5 Mrd € (-6,6 %) weiter auf hohem Niveau
Konzernergebnis 1,4 Mrd € (-20,9 %)
Netto-Cashflow deutlich auf 5,4 Mrd € verbessert (+49,0 %)
Nettofinanzverschuldung um 4,5 Mrd € auf 9,7 Mrd € gesenkt
Unveränderte Dividende von 1,40 € vorgeschlagen
Ausblick 2010: Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um ca. 10 % erwartet

1. Umsatz, Ertrags- und Finanzlage im Überblick

Gesamtjahr 2009

Bayer war 2009 in einem schwierigen Umfeld erfolgreich. Mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA von 6,5 Mrd € erzielten wir den dritthöchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Unser ambitioniertes Ziel, den Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2008 auf ca. 5 % zu begrenzen, haben wir annähernd erreicht. Zudem steigerten wir unseren Netto-Cashflow um 49% auf den neuen Rekordwert von 5,4 Mrd €. Die Netto-Finanzverschuldung konnten wir damit deutlicher als geplant um 4,5 Mrd € auf nun 9,7 Mrd € senken.

HealthCare erzielte bei Umsatz und Ergebnis wiederum erfreuliche Zuwächse. CropScience erreichte trotz eines sich abschwächenden Marktumfelds einen leichten Umsatzanstieg, konnte jedoch beim Ergebnis nicht ganz an das Rekordniveau des Vorjahres anknüpfen. MaterialScience war durch den Einbruch der weltweiten Konjunktur stark belastet: Trotz einer Erholung des Geschäftes im Jahresverlauf blieben Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2009 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

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Umsatzveränderung [Tabelle 3.1]
2008

in %
2009

in %
--- --- ---
Menge 2,8 -2,9
Preis 1,6 -2,8
Währung -3,4 0,6
Portfolio 0,6 -0,2

Der Konzernumsatz sank um 5,3 % auf 31.168 Mio € (Vorjahr: 32.918 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) verzeichneten wir ein Minus von 5,7 %. Der Umsatz von HealthCare wuchs um 3,8 % (wpb. +3,8 %). Im CropScience-Geschäft stieg der Umsatz um 2,0 % (wpb. +2,5 %). Konjunkturbedingt war der Umsatz von MaterialScience mit -22,8 % (wpb. -24,7 %) deutlich rückläufig.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns lag mit 6.472 Mio € um 6,6 % unter dem Vorjahreswert von 6.931 Mio €. Hierbei wirken sich Währungsveränderungen besonders in den Schwellenländern mit rund 140 Mio € belastend aus. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging leicht auf 20,8 % (Vorjahr: 21,1 %) zurück.

HealthCare steigerte das EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,5% auf den Rekordwert von 4.468 Mio € (Vorjahr: 4.157 Mio €) und erzielte damit eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 27,9 % (Vorjahr: 27,0 %). Zu diesem Anstieg haben der erfreuliche Geschäftsverlauf sowie die Synergien aus der Integration des ehemaligen Schering-Geschäfts beigetragen. CropScience blieb mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA von 1.508 Mio € um 5,9 % unter dem sehr guten Ergebnis des Vorjahres (1.603 Mio €). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 23,2 % (Vorjahr: 25,1 %). Dieser Ergebnisrückgang beruht vor allem auf höheren Rohstoffkosten und negativen Währungseffekten, die nur teilweise durch Ergebnisbeiträge aus der Geschäftsausweitung ausgeglichen werden konnten. MaterialScience erreichte im schwierigen Jahr 2009 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 446 Mio € (Vorjahr: 1.088 Mio €). Ursächlich für das erheblich gesunkene Ergebnisniveau waren negative Preis- und Mengeneffekte infolge der konjunkturbedingt deutlich schwächeren Nachfrage. Das Ergebnis von MaterialScience konnte sich im Jahresverlauf jedoch wieder erholen und bereits im 3. Quartal an die Vorjahreswerte anknüpfen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 5,9 % (Vorjahr: 11,2 %).

Das EBIT vor Sondereinflüssen des Bayer-Konzerns lag mit 3.772 Mio € um 13,1 % unter dem Vorjahreswert von 4.342 Mio €. Das Geschäftsjahr 2009 war durch Sondereinflüsse in Höhe von insgesamt -766 Mio € belastet (Vorjahr: -798 Mio €). Hiervon entfielen -372 Mio € auf HealthCare, -219 Mio € auf CropScience und -140 Mio € auf MaterialScience. Die Sondereinflüsse betrafen insbesondere Restrukturierungsmaßnahmen (-354 Mio €; Vorjahr: -215 Mio €) und die Integration bzw. den Erwerb von Schering (-87 Mio €; Vorjahr: -365 Mio €). Damit wurden die laufenden Restrukturierungsprogramme abgeschlossen. Darüber hinaus entfielen -225 Mio € auf Rechtsfälle (Vorjahr: -106 Mio €), -68 Mio € auf den erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein deutscher Unternehmen aufgrund des historisch hohen Schadensvolumens aus Insolvenzen sowie -32 Mio € auf außerplanmäßige Abwertungen (Vorjahr: -98 Mio €). Das EBIT des Bayer-Konzerns ging um 15,2 % auf 3.006 Mio € (Vorjahr: 3.544 Mio €) zurück.

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -1.136 Mio € (Vorjahr: -1.188 Mio €) betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern 1.870 Mio € (Vorjahr: 2.356 Mio €). Das Finanzergebnis beinhaltet insbesondere ein Zinsergebnis von -548 Mio € (Vorjahr: -702 Mio €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 436 Mio € (Vorjahr: 300 Mio €) sowie ein Kursergebnis von -92 Mio € (Vorjahr: -79 Mio €). Die Veränderung im Zinsergebnis ist u. a. auf den Abbau der Finanzverschuldung und gesunkene Zinssätze zurückzuführen. Für das Jahr 2009 ergab sich ein Steueraufwand von 511 Mio € (Vorjahr: 636 Mio €).

Nach Steuern erzielten wir ein Ergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft von 1.359 Mio € (Vorjahr: 1.720 Mio €).

Bayer erzielte ein Konzernergebnis von 1.359 Mio € (Vorjahr: 1.719 Mio €). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,70 € (Vorjahr: 2,22 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie verringerte sich auf 3,64 € (Vorjahr: 4,17 €); zur Berechnung siehe Kapitel 4.3 „Bereinigtes Ergebnis je Aktie“.

Infolge der schwachen Geschäftsentwicklung bei MaterialScience sank der Brutto-Cashflow des Konzerns im Vorjahresvergleich um 12,0 % auf 4.658 Mio € (Vorjahr: 5.295 Mio €). Der Netto-Cashflow stieg hingegen um 49,0 % auf 5.375 Mio € (Vorjahr: 3.608 Mio €). Hierzu haben insbesondere ein verbessertes Working-Capital-Management sowie niedrigere Ertragsteuerzahlungen beigetragen.

Die Nettofinanzverschuldung konnten wir im Geschäftsjahr 2009 deutlich verringern. Am 31. Dezember 2009 betrug sie 9,7 Mrd € (Vorjahr: 14,2 Mrd €). In dem Rückgang war die Wandlung der Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € enthalten. Die Netto-Pensionsverpflichtungen als Saldo von Pensionsverpflichtungen und Planvermögen stiegen im Vergleich zum 31. Dezember 2008 vor allem aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen um 0,4 Mrd € auf 6,4 Mrd €.

4. Quartal 2009

Der Konzernumsatz sank im 4. Quartal 2009 leicht um 0,6 % auf 7.872 Mio € (Vorjahr: 7.923 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) verzeichneten wir ein Wachstum von 3,4 %. Der Umsatz von HealthCare wuchs um 0,6 % (wpb. +5,9 %). Im CropScience-Geschäft stieg der Umsatz im 4. Quartal um 3,4 % (wpb. +6,2 %). Bei MaterialScience sank der Umsatz um 1,9 %, währungsbereinigt entspricht dies jedoch einem Wachstum von 1,0 %.

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Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick, 4. Quartal [Tabelle 3.2]
Umsatz 4. Quartal 2008

in Mio €
Umsatz 4. Quartal 2009

in Mio €
EBIT vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2008

in Mio €
EBIT vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2009

in Mio €
--- --- --- --- ---
HealthCare 4.140 4.164 759 775
Pharma 2.673 2.698 481 497
Consumer Health 1.467 1.466 278 278
CropScience 1.352 1.398 53 42
Crop Protection 1.124 1.177 52 42
Environmental Science/BioScience 228 221 1 0
MaterialScience 2.055 2.016 -86 59
Überleitung 376 294 -20 -59
Fortzuführendes Geschäft 7.923 7.872 706 817

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EBITDA vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2008

in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2009

in Mio €
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2008

in %
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 4. Quartal 2009

in %
HealthCare 1.095 1.154 26,4 27,7
Pharma 753 789 28,2 29,2
Consumer Health 342 365 23,3 24,9
CropScience 182 166 13,5 11,9
Crop Protection 158 149 14,1 12,7
Environmental Science/BioScience 24 17 10,5 7,7
MaterialScience 54 203 2,6 10,1
Überleitung 26 -10 6,9 -3,4
Fortzuführendes Geschäft 1.357 1.513 17,1 19,2

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg trotz negativer Währungseinflüsse von rund 80 Mio € im 4. Quartal um 11,5 % auf 1.513 Mio € (Vorjahr: 1.357 Mio €). HealthCare erzielte einen Zuwachs von 5,4 % auf 1.154 Mio € (Vorjahr: 1.095 Mio €). Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience sank um 8,8 % auf 166 Mio € (Vorjahr: 182 Mio €). MaterialScience konnte sein EBITDA vor Sondereinflüssen im Vergleich zum bereits durch die Wirtschaftskrise belasteten Vorjahresquartal annähernd vervierfachen und erzielte 203 Mio € (Vorjahr: 54 Mio €). Das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT des Konzerns stieg im 4. Quartal um 15,7 % auf 817 Mio € (Vorjahr: 706 Mio €). Die Sondereinflüsse betrugen insgesamt -451 Mio € (Vorjahr: -294 Mio €), davon entfielen auf HealthCare -312 Mio € (Vorjahr: -197 Mio €), auf CropScience -98 Mio € (Vorjahr: -62 Mio €) und auf MaterialScience -45 Mio € (Vorjahr: -35 Mio €). Im 4. Quartal erzielten wir somit ein EBIT von 366 Mio € (Vorjahr: 412 Mio €).

Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -248 Mio € (Vorjahr: -375 Mio €) belief sich das Ergebnis vor Ertragsteuern im 4. Quartal auf 118 Mio € (Vorjahr: 37 Mio €). Das Finanzergebnis beinhaltet ein Zinsergebnis von -94 Mio € (Vorjahr: -167 Mio €). Einschließlich eines Steuerertrags von 38 Mio € (Vorjahr: 65 Mio €) erreichten wir ein Ergebnis aus fortzuführendem Geschäft von 156 Mio € (Vorjahr: 102 Mio €).

Nach Anteilen anderer Gesellschafter betrug das Konzernergebnis im 4. Quartal 153 Mio € (Vorjahr: 106 Mio €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,18 € (Vorjahr: 0,16 €). Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,90 € (Vorjahr: 0,71 €).

Der Brutto-Cashflow lag im 4. Quartal 2009 mit 1.029 Mio € um 10,6 % unter dem Vorjahreswert von 1.151 Mio €. Insbesondere aufgrund einer deutlich niedrigeren Mittelbindung im Working Capital stieg der Netto-Cashflow um 84,5% auf 1.766 Mio € (Vorjahr: 957 Mio €).

2. Geschäft und Rahmenbedingungen

2.1 Konzernstruktur

Im Bayer-Konzern fungiert die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird in den drei Teilkonzernen HealthCare, CropScience und MaterialScience geführt.

Im Teilkonzern HealthCare führen wir unser weltweites Gesundheitsgeschäft, das in die Segmente Pharma und Consumer Health unterteilt ist. Im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf verschreibungspflichtige Produkte in den Gebieten Allgemeinmedizin (General Medicine), Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine), Frauengesundheit (Women´s Healthcare) und Diagnostische Bildgebung (Diagnostic Imaging). Das Segment Consumer Health besteht aus den Divisionen Consumer Care, Medical Care und Animal Health. In der Division Consumer Care konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. MedicalCare umfasst zum einen das Geschäft mit Blutzuckermesssystemen und zum anderen das mit Medizingeräten zum Einsatz in der kontrastmittel-unterstützten diagnostischen Bildgebung sowie mit mechanischen Systemen zur Behandlung verengter oder blockierter Gefäße. Unsere Produkte für Nutz- und Haustiere führen wir in der Division Animal Health.

CropScience ist auf dem Gebiet des chemischen Pflanzenschutzes, der Schädlings- und Unkrautbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie im Bereich Saatgutzüchtung und verbesserte Pflanzenmerkmale (Traits) tätig. Organisatorisch ist unser CropScience-Geschäft in die Segmente Crop Protection und Environmental Science/BioScience unterteilt. Dabei besteht das Segment Crop Protection entsprechend seinem Produktangebot aus den Geschäftsfeldern Herbizide (Herbicides), Fungizide (Fungicides), Insektizide (Insecticides) sowie Saatgutbehandlungsmittel (Seed Treatment). Das Segment Environmental Science/BioScience beinhaltet im Geschäftsbereich Environmental Science unsere Produkte zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen und im Geschäftsbereich BioScience unsere Aktivitäten auf den Gebieten Saatgut und Pflanzenmerkmale (Traits).

MaterialScience entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Produkte im Bereich Polyurethane, Polycarbonate sowie Lack- und Klebstoffrohstoffe. Ferner produziert und vermarktet MaterialScience ausgewählte anorganische Grundchemikalien. MaterialScience ist in die Business Units Polyurethanes, Polycarbonates und Coatings, Adhesives, Specialties sowie den Bereich Industrial Operations unterteilt.

Unsere Teilkonzerne werden durch Servicegesellschaften unterstützt. Die Servicegesellschaften Business Services, Technology Services und Currenta werden als „Alle sonstigen Segmente“ zusammen mit dem Corporate Center und den Konsolidierungseffekten in der Überleitung ausgewiesen.

Die Kommentierungen in diesem Bericht beziehen sich, sofern nicht ausdrücklich auf Discontinued Operations bzw. einen Gesamtwert Bezug genommen wird, ausschließlich auf das fortzuführende Geschäft. Im Geschäftsjahr 2009 wurden keine Discontinued Operations ausgewiesen.

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Kennzahlen nach Teilkonzernen und Segmenten im Überblick [Tabelle 3.3]
Umsatz 2008

in Mio €
Umsatz 2009

in Mio €
EBIT vor Sondereinflüssen* 2008

in Mio €
EBIT vor Sondereinflüssen* 2009

in Mio €
--- --- --- --- ---
HealthCare 15.407 15.988 2.764 3.012
Pharma 10.030 10.467 1.760 2.018
Consumer Health 5.377 5.521 1.004 994
CropScience 6.382 6.510 1.084 1.017
Crop Protection 5.339 5.424 962 875
Environmental Science/BioScience 1.043 1.086 122 142
MaterialScience 9.738 7.520 586 -126
Überleitung 1.391 1.150 -92 -131
Fortzuführendes Geschäft 32.918 31.168 4.342 3.772

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EBITDA vor Sondereinflüssen*

in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen*

in Mio €
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*

in %
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen*

in %
HealthCare 4.157 4.468 27 27,9
Pharma 2.920 3.193 29,1 30,5
Consumer Health 1.237 1.275 23 23,1
CropScience 1.603 1.508 25,1 23,2
Crop Protection 1.397 1.301 26,2 24
Environmental Science/BioScience 206 207 19,8 19,1
MaterialScience 1.088 446 11,2 5,9
Überleitung 83 50 6 4,3
Fortzuführendes Geschäft 6.931 6.472 21,1 20,8

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

Konzernstrukturänderungen

Im Geschäftsjahr 2009 haben wir folgende organisatorische Veränderungen umgesetzt, die seit dem 1. Januar 2009 nachstehende Auswirkungen auf unsere Segmentberichterstattung und damit auf die Darstellung innerhalb der Teilkonzerne hatten. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Im Teilkonzern HealthCare wurde das Dermatologie-Geschäft (Intendis) in die Division Consumer Care im Segment Consumer Health integriert und ist damit nicht mehr Bestandteil des Segments Pharma. Aus der Kombination der Division Diabetes Care mit unserem Medizingerätegeschäft Medrad, das zuvor im Segment Pharma in der Geschäftseinheit Diagnostic Imaging berichtet wurde, ist die Division Medical Care entstanden. Im Segment Pharma haben wir unser Geschäft nunmehr in den vier Geschäftseinheiten General Medicine (zuvor: Primary Care und Kardiologie), Specialty Medicine (zuvor: Spezial-Therapeutika, Onkologie und Hämatologie), Women´s Healthcare und Diagnostic Imaging gebündelt. MaterialScience stellen wir als ein Segment dar. Im Zuge der Auflösung der Business Unit Thermoplastic Polyurethanes (TPU) wurden der Bereich TPU-Granulate in die Business Unit Polyurethanes und der Bereich TPU-Folien in die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties (Functional Films) integriert. Ferner weisen wir aufgrund organisatorischer Änderungen die bisher im Bereich „Sonstige Systems“ berichteten Nebengeschäfte nun im Bereich Industrial Operations aus.

2.2 Wirtschaftliches Umfeld

Gesamtwirtschaft

Die Weltwirtschaft stand im Jahr 2009 im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise. In Folge der internationalen Finanzkrise ist die globale Konjunktur im Herbst 2008 eingebrochen. Dabei mussten die Industriestaaten besonders starke Einbußen hinnehmen. Die Schwellenländer wiesen ebenfalls zum Teil deutliche Rückgänge oder zumindest ein spürbar verringertes Wachstum auf.

Im Verlauf des 2. Quartals 2009 verlangsamte sich das Tempo des Abschwungs, in einigen Ländern sogar deutlicher als erwartet. Dazu haben die umfangreichen staatlichen Konjunkturprogramme maßgebend beigetragen. Aufgrund der massiven Interventionen der Notenbanken im Jahresverlauf kam es zu einer zunehmenden Stabilisierung an den Finanzmärkten. Der konjunkturelle Tiefpunkt wurde in den Sommermonaten durchschritten, sodass sich die Weltwirtschaft in der 2. Jahreshälfte langsam erholte. Das Konjunkturklima bei Unternehmen und Konsumenten verbesserte sich zunehmend, wodurch die Produktion in den Industrieländern wieder ausgeweitet wurde. Die Wirtschaft der Schwellenländer erreichte wieder höhere Wachstumsraten, wenngleich merklich unter denen des Vorjahres. Die weltweite Erholung zum Jahresende konnte den starken Einbruch zu Jahresbeginn aber bei Weitem nicht ausgleichen, sodass die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückging.

HealthCare

Der Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel erreichte im Jahr 2009 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. In den USA sowie in den großen europäischen Ländern verlangsamte sich das Wachstum. Ursächlich hierfür waren u. a. die restriktiveren gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die eine stärkere Kostenkontrolle forcieren und den Zugang zu bestimmten Behandlungen einschränken. In den Schwellenländern war ein anhaltendes Wachstum zu beobachten, da dort die Gesundheitsdienste für immer größere Teile der Bevölkerung verfügbar werden und der Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten für chronische Erkrankungen steigt.

Das weltweite Wachstum des Consumer-Health-Marktes schwächte sich im Jahr 2009 zwar etwas ab, erwies sich aber insgesamt wegen teilweiser Preissteigerungen als relativ stabil. Lageranpassungen im Handel wirkten sich in der 1. Jahreshälfte 2009 negativ aus. Das Marktwachstum in den Schwellenländern konnte die Wachstumsschwäche in den Industrieländern nicht vollständig ausgleichen.

CropScience

Nach der positiven Entwicklung im Jahr 2008 trübten sich die Marktbedingungen im globalen Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt im Laufe des Jahres2009deutlich ein. Rückläufige Preise für die wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen, ein geringerer Befallsdruck durch Insekten und Pflanzenkrankheiten und ungünstige Witterungsbedingungen führten insbesondere im 2. Halbjahr 2009 zu einem spürbaren Nachfragerückgang nach Pflanzenschutzmitteln.

Die wirtschaftliche Situation der Landwirte in Lateinamerika verschlechterte sich insgesamt vor dem Hintergrund einer extremen Trockenheit im 1. Halbjahr 2009. Darüber hinaus beeinträchtigten die ungünstige Wechselkursentwicklung zum US-Dollar sowie die Finanzkrise die Landwirtschaft in dieser Region. In Nordamerika führten dagegen vor allem überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen in der 1. Jahreshälfte und die deutlich gefallenen Erzeugerpreise zu einem Rückgang des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. In vielen europäischen Ländern trug ein vergleichsweise geringer Befall mit Schadinsekten und pilzlichen Erregern, z. B. in Getreide, Kartoffeln oder Weintrauben, zu einer niedrigeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln bei. Außerdem konnten viele landwirtschaftliche Betriebe in Osteuropa aufgrund mangelnder Liquidität als Folge der Finanzkrise weniger in Betriebsmittel investieren. Auch in der Region Asien/Pazifik waren die Marktbedingungen 2009 vor allem in den dortigen Wachstumsmärkten ungünstig. In China wurde ein niedriger Befallsdruck insbesondere im Reisanbau verzeichnet. Der unregelmäßige Monsun in der 2. Jahreshälfte beeinträchtigte vor allem das Wachstum in Indien. Die australische Landwirtschaft erholte sich hingegen leicht von der lang anhaltenden Trockenheit der Vorjahre.

MaterialScience

Die für MaterialScience wichtigen Abnehmerbranchen erlebten 2009 einen erheblichen Umsatzeinbruch, der in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark ausfiel. Besonders im 1. Quartal war eine massive Abschwächung der Nachfrage zu beklagen. Im weiteren Jahresverlauf konnte die schwierige wirtschaftliche Lage vor allem durch den weltweiten Einsatz umfassender staatlicher Konjunkturprogramme zunehmend verbessert werden.

In vielen Ländern hatten sich die Automobil-Märkte im Jahr 2009 aufgrund der staatlichen Konjunkturprogramme zunächst stabilisiert. Obwohl das Jahr mit einem erheblichen Produktionsrückgang endete, verhinderten diese Programme noch größere Einbrüche. Ein nachhaltiges Wachstum zeichnet sich zurzeit nur in China ab.

Die Elektro-/Elektronikindustrie, die als Zulieferindustrie mit allen übrigen Wirtschaftzweigen eng verflochten ist, verzeichnete 2009 einen weltweiten Produktionsrückgang im mittleren einstelligen Bereich. Regional zeigte sich ein sehr unterschiedliches Bild. Die Produktion in den Industrieländern ging stark zurück, während in den Schwellenländern weiterhin ein robustes Wachstum zu verzeichnen war.

Die Entwicklung der globalen Bauwirtschaft war 2009 erstmals seit Anfang der 90er-Jahre wieder rückläufig. Während es in den USA im Jahresverlauf deutliche Zeichen der Stabilisierung gab, brachen die westeuropäischen Märkte teilweise dramatisch ein. Andere große Märkte wie China und Indien wurden von der Krise weniger stark getroffen und konnten ihr Wachstum auf leicht reduziertem Niveau fortsetzen.

Die Möbelindustrie litt vor allem im 1. Halbjahr 2009 unter starken Umsatzeinbußen. In der 2. Jahreshälfte setzte allmählich eine Bodenbildung ein. Besonders in den USA und in einigen europäischen Ländern wirkte sich das schwächere Verbrauchervertrauen negativ auf die Nachfrage aus. Die asiatischen Märkte, die durch umfangreiche Konjunkturprogramme stabilisiert wurden, konnten durch einen gesteigerten Binnenkonsum einen Teil der Exportverluste auffangen.

2.3 Beschaffung und Produktion

Im Bereich Beschaffung sind einheitliche Konzernrichtlinien implementiert. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten sind die produktionsspezifische Beschaffung und die Produktion dezentral organisiert. Daneben ist die Beschaffung indirekter, nicht produktionsrelevanter Güter, wie Beratungsleistungen, Geschäftsreisen und Flottenmanagement, Hard-/ Software oder Labor-, Werkstatt-, Sicherheits- und Bürobedarf in unseren Service-Gesellschaften zentral organisiert.

HealthCare

In einem weltweiten Produktionsnetzwerk aus eigenen Standorten und Lohnherstellern steuert eine Organisationseinheit des Teilkonzerns HealthCare die gesamte Versorgungskette: vom Einkauf der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zur Auslieferung der Produkte. Dadurch wollen wir kontinuierliche Verbesserungen hinsichtlich unserer Kosten, der Flexibilität und der Lieferzuverlässigkeit erzielen und unseren Anspruch erfüllen, weltweit die hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Umweltschutz einzuhalten. Für die Herstellung von Arzneimitteln gelten außerordentlich strenge Qualitätsanforderungen. Sie werden unter dem Begriff „Good Manufacturing Practices“ (GMP) zusammengefasst. Ihre Einhaltung wird in regelmäßigen Abständen von internen Fachleuten, aber auch von Aufsichtsbehörden und externen Gutachtern auditiert.

– Produktionsnetzwerk schafft Vorteile –

Im Segment Pharma werden die Ausgangsstoffe für die Herstellung der Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Arzneimittel in der Regel von externen Lieferanten bezogen. Zur Vermeidung von Lieferengpässen und um größere Preisschwankungen zu reduzieren, kaufen wir diese Ausgangsstoffe sowie Zwischenprodukte, die wir nicht selbst herstellen, in der Regel auf Basis globaler Verträge und/oder von mehreren durch uns auditierten und genehmigten Lieferanten.

Die Herstellung unserer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente erfolgt vor allem an den Produktionsstandorten Wuppertal und Bergkamen (Deutschland) sowie Berkeley und Emeryville (USA). Die Wirkstoffe werden weltweit mit anspruchsvollen Technologien zu fertigen Arzneimitteln verarbeitet und verpackt. Dabei decken wir ein breites Spektrum verschiedener Arzneiformen ab: feste Darreichungen wie Tabletten, Dragees oder Pulver, halbfeste Salben und Cremes sowie flüssige Arzneimittel z. B. zur Anwendung in Injektionen oder Infusionen. Die hormonalen Verhütungsmittel werden außer zu Dragees oder Filmtabletten z. B. auch in Intrauterin-Systemen (Spiralen) verarbeitet. Diese Herstellungs- und Verpackungsaktivitäten erfolgen u. a. in Berlin, Leverkusen und Weimar (Deutschland), Garbagnate (Italien), Peking (China), São Paulo (Brasilien), Turku (Finnland) sowie an verschiedenen weiteren Standorten in Europa, Asien und Lateinamerika. In Berkeley (USA) wird Kogenate®, das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit, in einem biotechnologischen Verfahren produziert. In Emeryville (USA) wird Betaferon®/Betaseron® zur Therapie von Multipler Sklerose hergestellt.

Für die Division Consumer Care des Segments Consumer Health stellen wir bestimmte Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Clotrimazol konzernintern her. Die wichtigsten extern zugekauften Rohstoffe sind Naproxen, Zitronensäure, Ascorbinsäure und weitere Vitamine sowie Paracetamol. Zur Minimierung von geschäftlichen Risiken diversifizieren wir unsere Rohstoff-Bezugsquellen weltweit und schließen langfristige Lieferverträge ab. Die größten Produktionsstätten der Division befinden sich u. a. in Myerstown (USA), Cimanggis (Indonesien), Gaillard (Frankreich), Bitterfeld-Wolfen und Grenzach-Wyhlen (Deutschland) sowie Madrid (Spanien).

Ungefähr vier Fünftel der Diabetes-Care-Produkte (z. B. Blutzucker-Messgeräte) unserer Division Medical Care werden von Original-Equipment-Manufacturer-(OEM-)Lieferanten gefertigt. Preise und Verfügbarkeiten der Materialien sind überwiegend durch langfristige Verträge abgesichert und unterliegen daher keinen größeren Schwankungen. Um unsere Kunden konstant und zuverlässig beliefern zu können, halten wir strategische Reserven bestimmter Direktmaterialien oder Fertigerzeugnisse vor. Unser größter Produktionsstandort für Diabetes-Care-Produkte befindet sich in Mishawaka (USA). Auch für unser Medizingerätegeschäft wird der Hauptanteil der verarbeiteten Materialien von externen Lieferanten bezogen und die Verfügbarkeit, Qualität und Preisstabilität durch langfristige Verträge, eine sorgfältige Lieferantenauswahl sowie aktives Lieferantenmanagement gesichert. Unsere Medizingeräte stellen wir hauptsächlich in den Produktionsstätten bei Pittsburgh und in Coon Rapids (USA) her.

Die Division Animal Health bezieht die pharmazeutischen Wirkstoffe für ihre Tierarzneimittel sowohl konzernintern als auch weltweit von externen Lieferanten. Die Herstellung unserer weltweit vermarkteten Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit erfolgt hauptsächlich an den Standorten Kiel (Deutschland) und Shawnee (USA).

CropScience

CropScience bezieht den Großteil seiner Rohstoffe zur Fertigung von Pflanzenschutzmitteln extern. Dazu gehören vor allem Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge oder Schwefelsäure sowie Synthesebausteine. Die Kosten für einige Rohstoffe hängen von den Öl-, Energie- und Transportpreisen ab. Für Schlüsselprodukte erfolgt die Versorgung vorrangig über langfristige Lieferverträge. Die Diversifizierung von Rohstoffbezugsquellen und das Vorhalten strategischer Reserven für wichtige Rohstoffe reduzieren das Ausfallrisiko. Die vorrangige Nutzung von zertifizierten Lieferanten mit definierten Qualitätsstandards für deren Produktion und die zu beschaffenden Rohstoffe ist ein weiteres wichtiges Kriterium der Versorgung.

– Weltweites Produktionsnetzwerk für Agrarchemie-Produkte und Saatgut bei CropScience –

CropScience verfügt weltweit über 36 eigene Produktions- und Formulierungsstandorte zur Herstellung seiner Pflanzenschutz- und Environmental-Science-Produkte. Zu den größten Standorten gehören Dormagen und Frankfurt a. M. (Deutschland), Kansas City und Institute (USA) sowie Vapi (Indien). Neben einigen zentralen Standorten für die Wirkstoffherstellung ermöglichen zahlreiche dezentrale Formulier- und Abfüllstandorte ein schnelles Reagieren auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte. Dort werden die Wirkstoffe entsprechend den lokalen Anforderungen und der Anwendungsgebiete zu Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden, Saatgutbehandlungsmitteln und Environmental-Science-Produkten weiterverarbeitet. In unser weltweites Produktionsnetzwerk haben wir im Jahr 2009 weiter investiert und gezielt unsere Kapazitäten für wichtige Produkte wie beispielsweise das Herbizid Basta®/Liberty®/Ignite® sowie das Fungizid Proline®/Input®/Prosaro® erweitert.

Im Geschäftsbereich BioScience produzieren wir das Saatgut kundennah in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Die Saatgutzucht für Raps, Baumwolle, Reis und Gemüse erfolgt in eigenen Zuchtzentren oder über Vertragsanbau auf einer Fläche von mehr als 90.000 Hektar.

MaterialScience

Grundrohstoffe unserer MaterialScience-Produkte sind petrochemische Rohstoffe wie beispielsweise Benzol, Toluol und Phenol. Diese erwerben wir auf den Beschaffungsmärkten in der Regel im Rahmen langfristiger Verträge. Ferner wird zum Betrieb unserer Produktionsanlagen in größerem Umfang Energie benötigt, größtenteils in Form von Strom und Dampf. Energiekosten bilden daher einen signifikanten Kostenblock für das MaterialScience-Geschäft. Um das Preisänderungsrisiko zu minimieren, setzen wir bei der Dampferzeugung auf eine ausbalancierte Diversifikation der Brennstoffe sowie beim Strom auf einen Mix von externem Einkauf und Eigenerzeugung. Ferner schließen wir auch Warenswaps und Warenoptionen ab. Diese Instrumente werden u. a. bei längerfristigen Lieferverträgen mit Preisbindungen eingesetzt.

Die größten Produktionsstandorte von MaterialScience sind in Europa in Dormagen, Krefeld, Brunsbüttel (Deutschland), Antwerpen (Belgien) sowie Tarragona (Spanien), in Nordamerika in Baytown (USA) sowie im asiatisch-pazifischen Raum Map Ta Phut (Thailand) und Shanghai (China). Im Bereich der Commodities (Standard-Produkte mit großem Absatzvolumen) setzen wir dabei zur Kostensenkung auf technisch größtmögliche Produktionsanlagen (World-Scale), welche eine länderübergreifende Marktversorgung ermöglichen. Darüber hinaus betreiben wir im Rahmen unserer differenzierten Geschäfte eine größere Anzahl von Produktionsanlagen marktnah in 17 Ländern. In diesen Anlagen erfolgt die Abmischung und Bereitstellung von kundenindividuellen Polyurethan-Systemen („Systemhäuser“) unter der Bezeichnung BaySystems®, die kundennahe Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten unter der Bezeichnung MakroColor® und die Herstellung von Halbzeugen (Polycarbonat-Platten). Ferner gibt es regionale Produktionsstätten für funktionale Folien aus Polycarbonat und thermoplastischen Polyurethanen.

2.4 Produkte, Vertrieb und Märkte

Die Vertriebsaktivitäten innerhalb des Bayer-Konzerns sind aufgrund des diversifizierten Geschäftsportfolios dezentral organisiert.

HealthCare

Um den Bedürfnissen von Patienten und Verbrauchern in den verschiedenen Märkten gerecht zu werden, stellt HealthCare mehr als 20.000 Artikel bereit. Die hohe Anzahl beruht auf der Größe des Sortiments sowie auf verschiedenen Darreichungsformen, Dosierungen, Packungsgrößen und unterschiedlichen Sprachversionen einzelner Produkte und ihrer Verpackungen.

– mehr als 20.000 Artikel weltweit –

In unserem Segment Pharma bieten wir verschreibungspflichtige Arzneimittel auf den Gebieten Allgemeinmedizin (General Medicine), Spezialpharmazeutika (Specialty Medicine), Frauengesundheit (Women´s Healthcare) und Diagnostische Bildgebung (Diagnostic Imaging) an. Im Bereich der Allgemeinmedizin haben wir Produkte wie z. B. Adalat® gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten und Avalox®/Avelox® gegen Infektionskrankheiten. Auf dem Gebiet der Spezialpharmazeutika bieten wir u. a. Betaferon®/Betaseron® zur Behandlung der Multiplen Sklerose, Kogenate® zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A und Nexavar® gegen Krebserkrankungen an. Zur Frauengesundheit gehören Produkte zur Empfängnisverhütung, z. B. Yaz®/Yasmin®/Yasminelle® und Mirena® sowie zur Hormonersatztherapie wie Angeliq®. Kontrastmittel, die in der diagnostischen Bildgebung eingesetzt werden, sind z. B. Ultravist® und Magnevist®. Im Pharma-Markt belegen wir global einen Rang unter den größten 15 Unternehmen nach Umsatzanteil.

– Vertriebsoptimierung durch Kooperationen –

Unsere Pharma-Produkte vertreiben wir primär über Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser. Promotions- und Co-Marketing-Vereinbarungen dienen der Optimierung unseres Vertriebs. So sichert das Abkommen über die gemeinsame Weiterentwicklung und Vermarktung des Blutgerinnungshemmers Xarelto® mit der Johnson & Johnson-Tochter Ortho-McNeil die optimale Entwicklung und bietet beiden Partnern die Chance, durch regionale Vermarktungsrechte am erwarteten Erfolg teilzuhaben. Ein weiteres Beispiel ist die strategische Allianz mit Schering-Plough (nun Merck & Co., Inc., USA). In deren Rahmen erfolgt der Vertrieb ausgewählter Primary-Care-Produkte durch Merck & Co., Inc. in den USA. Außerdem vermarkten wir Zetia®, ein Produkt von Merck & Co., Inc., in Japan gemeinsam.

Im Segment Consumer Health bieten wir im Wesentlichen verschreibungsfreie Produkte an. Die Division Consumer Care hat Medikamente in den meisten OTC-Bereichen im Angebot, z. B. Aspirin® und Aleve® als Schmerzmittel sowie Canesten® im Bereich der Dermatologie-Produkte. Das Produktsortiment umfasst auch Nahrungsergänzungsmittel wie Supradyn® und One-A-Day®, Antacida gegen Magenübersäuerung, Hautpflegeprodukte wie Bepanthen®/Bepanthol® sowie Erkältungsmittel. Wir gehören zu den führenden Anbietern im OTC-Markt. Darüber hinaus bieten wir auch verschreibungspflichtige Dermatologieprodukte an. Die Verkaufs- und Vertriebskanäle der Division Consumer Care außerhalb Europas sind in der Regel Supermarktketten, Drogerien und andere Großanbieter. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken.

In der Division Medical Care vermarkten wir konsumentenfreundliche Blutzucker-Messsysteme wie Contour® mit Einmal-Teststreifen oder Breeze® mit Multi-Teststreifen. Diese Produkte vertreiben wir außerhalb Europas in der Regel über Apotheken, Drogerien, Handelsketten, Krankenhäuser und Großhändler. In Europa erfolgt der Vertrieb vor allem über Apotheken. Im Markt für Blutzucker-Messsysteme gehören wir zu den führenden drei Unternehmen. Darüber hinaus bieten wir Medizingeräte, wie Kontrastmittel-Injektionssysteme für die Diagnose und Therapie zur Anwendung in der Computertomographie, der Magnetresonanztomographie und der molekularen Bildgebung sowie mechanische Systeme zur Behandlung verengter oder blockierter Gefäße. Diese vermarkten wir über eine weltweite Direktvertriebsorganisation, die in verschiedenen Regionen durch lokale Distributoren ergänzt wird, an Kardiologen, Radiologen sowie Gefäßchirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Versorgungszentren. Im Bereich der Kontrastmittel-Injektionssysteme sind wir globaler Marktführer.

Die Division Animal Health ist im Bereich der Gesundheit von Haus- und Nutztieren, für die wir Arzneimittel und Pflegeprodukte im Sortiment haben, tätig. Größte Produktlinie ist Advantage® gegen Flohbefall bei Hunden und Katzen, gefolgt von Baytril® gegen Infektionskrankheiten, Drontal® und Drontal Plus® als Entwurmungsmittel sowie Baycox® zur Behandlung der Kokzidiose bei Schweinen. Wir nehmen führende Positionen in einzelnen Ländern und Produktsegmenten ein und sind gemessen am Umsatz global das viertgrößte Unternehmen. Je nach nationalen Rechtsvorschriften sind Tierarzneimittel für die Endanwender auf tierärztliche Verordnung oder rezeptfrei im Einzelhandel, in Drogerien und Apotheken erhältlich.

CropScience

Das CropScience-Geschäft unterliegt der Saisonalität der verschiedenen Anbaukulturen und den entsprechenden Vertriebszyklen.

– Integriertes, nachhaltiges Produktportfolio mit Lösungen von der Aussaat bis zur Ernte –

Unser Pflanzenschutz-Geschäft (Crop Protection) stützt sich auf ein breites, ausgewogenes Portfolio an hochwirksamen Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Saatgutbehandlungsmitteln. Unsere Innovationsstärke und unsere langjährige Erfahrung mit Produkten gegen Schädlinge begründen unsere weltweit führende Stellung im Insektizidmarkt. Fungizide verhindern oder beseitigen durch Pilzbefall hervorgerufene Krankheiten, die die Ernteerträge und -qualität erheblich beeinträchtigen können. Im Fungizidmarkt ist CropScience die weltweite Nr. 2. Im weltweiten Markt der Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) einschließlich der Wachstumsregulatoren, haben wir eine gute 3. Position. Unser Bereich Seed Treatment umfasst die Anwendung von Pflanzenschutzsubstanzen, die speziell auf den Schutz von Saatgut und Keimlingen abgestimmt sind. Mit einer breiten, ausgewogenen Palette an Insektiziden, Fungiziden und Kombinationsprodukten ist CropScience das umsatzstärkste Unternehmen auf dem Gebiet der Saatgutbehandlung. Unsere Pflanzenschutz-Produkte vermarkten wir in Abhängigkeit von den lokalen Marktbedingungen über ein zwei- oder dreistufiges Vertriebssystem. Der Vertrieb erfolgt entweder über Großhändler oder direkt über den Einzelhandel.

Die Produkte unseres Geschäftsbereichs Environmental Science basieren auf unseren Pflanzenschutzwirkstoffen und sind speziell auf den Einsatz außerhalb der Landwirtschaft abgestimmt. Bayer zählt gemessen am Umsatz zu den weltweit führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. In unserem Geschäftsfeld Consumer Products vermarkten wir Produkte zur Pflanzenpflege und Mittel für Rasen, Garten und Haushalt speziell an private Kunden, während unser Geschäftsfeld Professional Products Lösungen für den professionellen Anwender in den Gebieten Landschaftspflege, Schädlingsbekämpfung und Kontrolle von Krankheitsüberträgern (Vektorenkontrolle) bietet. Die Environmental-Science-Produkte werden über verschiedene Vertriebskanäle vermarktet. Produkte für Haus und Garten vertreiben wir über Großhändler und den Facheinzelhandel an den Endverbraucher. Erzeugnisse für professionelle Anwender verkaufen wir direkt oder über Großhändler. Insbesondere im Bereich Vektorenkontrolle erfolgt ein Großteil des Geschäfts über Ausschreibungen von Regierungs- und nichtstaatlichen Organisationen.

Im Geschäftsbereich BioScience konzentrieren sich unsere Aktivitäten auf Saatgut in den vier Kernkulturen Baumwolle, Raps, Reis und Gemüse. Hier vertreiben wir hochwertiges Saatgut aus unserer eigenen Forschung und Züchtung. In diesen vier Kulturen haben wir starke Marktpositionen erreicht und sind weltweit vertreten. Unser Rapssaatgut vermarkten wir vor allem in Nordamerika, Baumwollsaatgut in Nord- und Lateinamerika, Indien und Südeuropa, Hybridreissaatgut in Asien sowie seit 2009 auch in den USA. Mit unseren Gemüsesorten sind wir in mehr als 100 Ländern weltweit repräsentiert. Der Vertrieb unseres Saatguts erfolgt an Landwirte, Züchter, Fachhändler und die verarbeitende Industrie. Die mithilfe moderner Züchtungsmethoden und der Pflanzenbiotechnologie entwickelten Pflanzeneigenschaften („Traits“) integrieren wir entweder in unsere eigenen Saatgutsorten oder vertreiben diese durch Auslizenzierung an Saatgutunternehmen, die sie in ihr Saatgut einbringen. In einigen Fällen stellen wir die Traits auch anderen Unternehmen für Forschungszwecke zur Verfügung.

MaterialScience

MaterialScience gehört zu den weltweit größten Herstellern und Anbietern von Polyurethanen, Polycarbonaten sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. In diesen Produktgruppen nimmt MaterialScience in allen regionalen Märkten führende Wettbewerbspositionen ein. Ferner produzieren und vermarkten wir ausgewählte anorganische Grundchemikalien wie Chlor, Natronlauge, Wasserstoff, Salzsäure, Salpetersäure und Kohlenmonoxid. Diese dienen entweder als Einsatzstoffe (beispielsweise Chlor) für unsere Hauptprodukte oder entstehen als Nebenprodukte (wie etwa Natronlauge) und werden an externe Kunden verkauft.

Unsere Hauptprodukte finden hauptsächlich Anwendung in der Automobil-, der Bau-, der Elektroindustrie/Datentechnik, der Möbel- und Holzindustrie, der chemischen Industrie, der Sport- und Freizeit- sowie der Textilindustrie, der Medizintechnik und der verarbeitenden Industrie. Unsere Polyurethanrohstoffe wie Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) und Polyether bzw. die aus ihnen bestehenden am Markt angebotenen Polyurethan-Systeme werden z. B. bei der Produktion von Matratzen, Kühlschrankisolationen, Stoßfängern und Schuhsohlen verarbeitet. Unsere Polycarbonate, die wir u. a. unter den Marken Makrolon®, Bayblend® oder Makroblend® vertreiben, kommen z. B. bei Gehäusen für Elektrogeräte, CDs/DVDs, Autoscheinwerfern, Stadiondächern und Wasserflaschen für Wasserspender zum Einsatz. Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties produziert Rohstoffe für Lacke und Klebstoffe, die z. B. für Automobil- und Großfahrzeuglacke sowie als Klebstoffe für Schuhe verwendet werden.

Die Vermarktung unserer Produkte erfolgt meist über regionale und lokale Vertriebskanäle. Dabei setzen wir im Bereich der Auftragsabwicklung zunehmend auf E-Commerce-Plattformen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Handelshäusern und lokalen, für das Geschäft mit Kleinabnehmern zuständigen Distributoren zusammen. Weltweit operierende Großkunden werden von unseren Key Account Managern direkt betreut.

3. Geschäftsentwicklung nach Teilkonzernen, Segmenten und Regionen

3.1 HealthCare

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Kennzahlen HealthCare [Tabelle 3.4]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 15.407 15.988 3,8
Pharma 10.030 10.467 4,4
Consumer Health 5.377 5.521 2,7
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 6.379 6.344 -0,5
Nordamerika 4.512 4.634 2,7
Asien/Pazifik 2.278 2.677 17,5
Lateinamerika/Afrika/Nahost 2.238 2.333 4,2
EBITDA* 3.692 4.148 12,4
Sondereinflüsse -465 -320
EBITDA vor Sondereinflüssen* 4.157 4.468 7,5
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 27,00% 27,90%
EBIT* 2.181 2.640 21
Sondereinflüsse -583 -372
EBIT vor Sondereinflüssen* 2.764 3.012 9
Brutto-Cashflow** 3.045 3.153 3,5
Netto-Cashflow** 2.259 3.431 51,9

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

Der Umsatz unseres Teilkonzerns HealthCare stieg im Berichtsjahr 2009 um 3,8 % auf 15.988 Mio € (Vorjahr: 15.407 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt wuchs der Umsatz ebenfalls um 3,8 %. Hierzu hat insbesondere die positive Geschäftsentwicklung in den Schwellenländern beigetragen. Das Umsatzwachstum basiert mit jeweils 1,9 Prozentpunkten auf positiven Preis- und Mengeneffekten.

HealthCare steigerte das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA im Berichtsjahr 2009 um 7,5% auf 4.468 Mio € (Vorjahr: 4.157 Mio €). Mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 27,9 % erreichten wir trotz erheblich negativer Währungseinflüsse unser Margenziel. Das Ergebniswachstum beruhte im Wesentlichen auf dem positiven Geschäftsverlauf sowie gesunkenen Vertriebs- und Verwaltungskosten. Diese Einsparungen basierten auf realisierten Synergien aus der Schering-Integration und auf weiteren Kostensenkungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkten sich sowohl höhere Herstellungskosten als auch gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 9,0 % auf 3.012 Mio € (Vorjahr: 2.764 Mio €). Die Sondereinflüsse von -372 Mio € (Vorjahr: -583 Mio €) standen insbesondere im Zusammenhang mit Rechtsfällen, der Schering-Integration sowie Restrukturierungsmaßnahmen, einer außerplanmäßigen Abwertung und erhöhten Beiträgen zum Pensionssicherungsverein. Das EBIT stieg deutlich um 21,0 % auf 2.640 Mio € (Vorjahr: 2.181 Mio €).

Pharma

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Kennzahlen Pharma [Tabelle 3.5]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 10.030 10.467 4,4
General Medicine 3.208 3.463 7,9
Specialty Medicine 3.050 3.159 3,6
Women´s Healthcare 2.873 2.946 2,5
Diagnostic Imaging 899 899 0
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 4.181 4.107 -1,8
Nordamerika 2.646 2.712 2,5
Asien/Pazifik 1.805 2.136 18,3
Lateinamerika/Afrika/Nahost 1.398 1.512 8,2
EBITDA* 2.500 2.912 16,5
Sondereinflüsse -420 -281
EBITDA vor Sondereinflüssen* 2.920 3.193 9,3
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 29,10% 30,50%
EBIT* 1.222 1.696 38,8
Sondereinflüsse -538 -322
EBIT vor Sondereinflüssen* 1.760 2.018 14,7
Brutto-Cashflow** 2.092 2.186 4,5
Netto-Cashflow** 1.547 2.280 47,4

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

In unserem Segment Pharma konnten wir den Umsatz im Jahr 2009 um 4,4 % auf 10.467 Mio € steigern (Vorjahr: 10.030 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte erhöhte sich der Umsatz um 4,8%. Dabei hat sich unser Geschäft in den Regionen Asien/Pazifik (wb. 9,1 %) und Lateinamerika/Afrika/Nahost (wb. 12,7 %) erfreulich entwickelt, sodass wir den leichten Rückgang in Nordamerika (wb. -1,9 %) mehr als ausgleichen konnten.

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Umsatzstärkste Pharma-Produkte [Tabelle 3.6]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
Veränderung währungsbereinigt

in %
--- --- --- --- ---
YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® (Women's Healthcare) 1.222 1.278 4,6 4,7
Betaferon®/Betaseron® (Specialty Medicine) 1.144 1.214 6,1 5,7
Kogenate® (Specialty Medicine) 848 888 4,7 3,2
Adalat® (General Medicine) 626 633 1,1 -3,6
Nexavar® (Specialty Medicine) 462 604 30,7 27,9
Mirena® (Women's Healthcare) 462 490 6,1 4,9
Avalox®/Avelox® (General Medicine) 462 460 -0,4 -1,7
Levitra® (General Medicine) 341 360 5,6 4,5
Cipro®/Ciprobay® (General Medicine) 338 331 -2,1 -3,6
Glucobay® (General Medicine) 304 315 3,6 -0,9
Aspirin® Cardio (General Medicine) 270 315 16,7 14,9
Ultravist® (Diagnostic Imaging) 261 262 0,4 2,4
Magnevist® (Diagnostic Imaging) 241 219 -9,1 -13,4
Iopamiron® (Diagnostic Imaging) 199 199 0 -11,7
Kinzal®/Pritor® (General Medicine) 144 164 13,9 14,5
Summe 7.324 7.732 5,6 3,9
Anteil am Pharma-Umsatz 73% 74%

Der Umsatz des Geschäftsfelds General Medicine wuchs um 7,9 % auf 3.463 Mio € (Vorjahr: 3.208 Mio €). Währungsbereinigt (wb.) betrug die Steigerung 5,7 %. Hierzu hat vor allem die erfreuliche Geschäftsentwicklung in der Region Asien/Pazifik beigetragen. So erhöhte sich der Umsatz von Aspirin® Cardio insbesondere aufgrund der deutlichen Zuwächse in China um 14,9 % (wb.). Mit dem Cholesterinsenker Zetia® haben wir in Japan einen Umsatz von 87 Mio € erzielt. Darüber hinaus trugen weitere neue Produkte zum Wachstum bei. Die Umsätze unseres Mittels gegen erektile Dysfunktion Levitra® (wb. +4,5 %) und unseres Bluthochdruckmittels Kinzal®/Pritor® (wb. +14,5 %) entwickelten sich ebenfalls erfreulich. Letzteres konnte durch die Indikationserweiterung zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren. Der Umsatz von Adalat® gegen Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten fiel dagegen um 3,6 % (wb.). Die Umsätze des Antiinfektivums Cipro®/Ciprobay® gingen trotz der positiven Effekte aus dem im Jahr 2008 abgeschlossenen Regierungsgeschäft in den USA auch aufgrund des generischen Wettbewerbs in Europa um 3,6 % (wb.) zurück. Darüber hinaus blieben auch die Umsätze des oralen Antidiabetikums Glucobay® (wb. -0,9 %) unter Vorjahr.

Im Geschäftsfeld Specialty Medicine konnten wir den Umsatz um 3,6 % auf 3.159 Mio € erhöhen (Vorjahr: 3.050 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einer Steigerung von 6,7 %. Den Umsatz unseres Krebsmedikaments Nexavar® konnten wir vor allem aufgrund weiterer Markteinführungen sowie der Zulassungserweiterung um die Indikation Leberkrebs in Japan deutlich steigern (wb. +27,9 %). Ferner erzielten wir eine erfreuliche Entwicklung bei unserem Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon®/Betaseron® (wb. +5,7 %), das seinen Umsatz insbesondere in den USA steigerte. Der Umsatz unseres Blutgerinnungsmittels Kogenate® erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund einer deutlichen Steigerung in Lateinamerika um 3,2 % (wb.).

Im Berichtsjahr stieg der Umsatz in unserem Geschäftsfeld Women’s Healthcare um 2,5 % auf 2.946 Mio € (Vorjahr: 2.873 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte wuchs das Geschäft um 3,6 %. Der Umsatz unserer oralen Kontrazeptiva YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® setzte insbesondere aufgrund der Zuwächse von YAZ® in den USA und Europa seine positive Entwicklung fort (wb. +4,7 %). Damit konnte die generikabedingte Abschwächung der Umsätze mit Yasmin® in den USA mehr als ausgeglichen werden. Der Umsatz unserer Hormonspirale Mirena® wuchs nach einem starken Vorjahr erneut (wb. +4,9 %).

Im Geschäftsfeld Diagnostic Imaging lag der Umsatz mit 899 Mio € auf Vorjahresniveau (+0,0 %). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem leichten Rückgang (-1,5 %). Der Umsatz von Magnevist® sank um 13,4 % (wb.). Dies war teilweise auf die Umstellung auf Gadovist® zurückzuführen, dessen Umsatz - insbesondere in Europa - deutlich wuchs (wb. +31,5 %). Unser Geschäft mit Ultravist® konnten wir weiter ausbauen (wb. +2,4 %). Bei Iopamiron® mussten wir einen Umsatzrückgang von 11,7 % (wb.) hinnehmen, der hauptsächlich durch die Generika-Konkurrenz in Japan bedingt war.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen unseres Segments Pharma verbesserte sich im Berichtsjahr 2009 um 9,3 % auf 3.193 Mio € (Vorjahr: 2.920 Mio €). Zu dieser Steigerung trugen insbesondere die positive Geschäftsentwicklung sowie gesunkene Vertriebs- und Verwaltungskosten bei. Diese Einsparungen basierten zum einen auf realisierten Synergien aus der Schering-Integration und zum anderen auf Kostensenkungsmaßnahmen. Höhere Herstellungskosten wirkten sich dagegen belastend auf das Ergebnis aus. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um 5,9 % gesteigert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 14,7 % auf 2.018 Mio € (Vorjahr: 1.760 Mio €). Die Sondereinflüsse in Höhe von -322 Mio € resultierten aus Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen, der Schering-Integration, erhöhten Beiträgen für den Pensionssicherungsverein sowie der außerplanmäßigen Abwertung unseres einlizenzierten Entwicklungsprojektes Recothrom. Das EBIT stieg deutlich um 474 Mio € auf 1.696 Mio € (Vorjahr: 1.222 Mio €).

Consumer Health

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Kennzahlen Consumer Health [Tabelle 3.7]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 5.377 5.521 2,7
Consumer Care 3.020 3.080 2
Medical Care 1.394 1.464 5
Animal Health 963 977 1,5
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 2.198 2.237 1,8
Nordamerika 1.866 1.922 3
Asien/Pazifik 473 541 14,4
Lateinamerika/Afrika/Nahost 840 821 -2,3
EBITDA* 1.192 1.236 3,7
Sondereinflüsse -45 -39
EBITDA vor Sondereinflüssen* 1.237 1.275 3,1
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 23,00% 23,10%
EBIT* 959 944 -1,6
Sondereinflüsse -45 -50
EBIT vor Sondereinflüssen* 1.004 994 -1
Brutto-Cashflow** 953 967 1,5
Netto-Cashflow** 712 1.151 61,7

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

Unser Segment Consumer Health erzielte im Berichtsjahr 2009 eine Umsatzsteigerung von 2,7 % auf 5.521 Mio € (Vorjahr: 5.377 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Zuwachs von 2,1 %, zu dem alle Divisionen beitrugen. Die Entwicklung basierte im Wesentlichen auf deutlichen Umsatzsteigerungen in Russland und China, denen eine schwächere Geschäftsentwicklung in den USA entgegenstand.

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Umsatzstärkste Consumer-Health-Produkte [Tabelle 3.8]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
Veränderung währungsbereinigt

in %
--- --- --- --- ---
Contour® (Medical Care) 554 601 8,5 7,3
Aspirin®* (Consumer Care) 449 400 -10,9 -9,3
Advantage®-Produktlinie (Animal Health) 329 336 2,1 0,2
Aleve®/Naproxen (Consumer Care) 220 217 -1,4 -4
Canesten® (Consumer Care) 200 188 -6 -3
Bepanthen®/Bepanthol® (Consumer Care) 173 186 7,5 10,3
One-A-Day® (Consumer Care) 138 153 10,9 5,6
Baytril® (Animal Health) 152 149 -2 -4,7
Breeze® (Medical Care) 145 138 -4,8 -7,4
Supradyn® (Consumer Care) 140 136 -2,9 1
Summe 2.500 2.504 0,2 -0,2
Anteil am Consumer-Health-Umsatz 46% 45%

* Der Aspirin®-Umsatz inklusive der bei Pharma ausgewiesenen Umsätze mit Aspirin® Cardio betrug im Gesamtjahr 715 Mio € (Vorjahr: 719 Mio €).

In der Division Consumer Care erhöhten wir den Umsatz um 2,0 % auf 3.080 Mio € (Vorjahr: 3.020 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte betrug die Steigerung 2,5 %. Die Auswirkungen der Konjunkturschwäche in den etablierten Märkten wurden durch ein solides Wachstum in den Schwellenländern mehr als ausgeglichen. Umsatzsteigerungen erzielten wir insbesondere bei den Nahrungsergänzungsmitteln Redoxon® (wb. +19,1%) und Berocca® (wb. +13,6 %). Darüber hinaus entwickelten sich unsere Hautpflegemittel Bepanthen®/Bepanthol® (wb. +10,3 %) insbesondere in Europa erfreulich. Bei unserem Schmerzmittel Aspirin® mussten wir allerdings einen Umsatzrückgang von 9,3 % (wb.) hinnehmen. Grund hierfür waren Lageranpassungen im Handel sowie ein verstärkter Wettbewerb.

Der Umsatz der Division Medical Care wuchs um 5,0 % auf 1.464 Mio € (Vorjahr: 1.394 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt betrug der Anstieg 2,1 %. Dieser basierte hauptsächlich auf höheren Umsätzen der Blutzucker-Messsysteme. Unsere Produktlinie Contour® (wb. +7,3 %) entwickelte sich in Europa besonders gut. Teilweise war dieses Wachstum auf die Substitution unseres älteren Elite®-Systems (wb. -30,5 %), das 2009 einen Umsatz von 83 Mio € generierte, zurückzuführen. Der Umsatzrückgang bei unserem Multi-Test-System Breeze® (wb. -7,4 %) beruhte auf einer konjunkturell bedingt verringerten Nachfrage in den USA.

Der Umsatz der Division Animal Health erhöhte sich um 1,5 % auf 977 Mio € (Vorjahr: 963 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte betrug die Steigerung 1,0 %. Unser Mittel gegen Parasiten Baycox® konnte im Wesentlichen aufgrund der Markteinführung in Japan ein Umsatzplus von 15,6 % (wb.) auf 48 Mio € erzielen. Der Umsatz der Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel unserer Advantage®-Produktlinie blieb auf Vorjahresniveau. Der positiven Entwicklung in Großbritannien und Australien standen Umsatzrückgänge in den USA gegenüber. Die Generika-Konkurrenz in Europa wirkte sich belastend auf den Umsatz unseres Breitbandantibiotikums Baytril® aus (wb. -4,7 %).

Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments Consumer Health wuchs um 3,1 % auf 1.275 Mio € (Vorjahr: 1.237 Mio €). Dieser Ergebnisanstieg beruhte auf dem erzielten Geschäftswachstum sowie verringerten Vertriebskosten. Gegenläufig wirkten währungsbedingt höhere Herstellungskosten. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 1,0 % auf 994 Mio € (Vorjahr: 1.004 Mio €). Nach Sondereinflüssen in Höhe von -50 Mio €, die hauptsächlich im Zusammenhang mit der Schließung einer Produktionsanlage in Brasilien standen, sank das EBIT um 1,6 % auf 944 Mio € (Vorjahr: 959 Mio €).

3.2 CropScience

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Kennzahlen CropScience [Tabelle 3.9]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 6.382 6.510 2
Crop Protection 5.339 5.424 1,6
Environmental Science/BioScience 1.043 1.086 4,1
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 2.625 2.540 -3,2
Nordamerika 1.396 1.529 9,5
Asien/Pazifik 964 1.028 6,6
Lateinamerika/Afrika/Nahost 1.397 1.413 1,1
EBITDA* 1.450 1.311 -9,6
Sondereinflüsse -153 -197
EBITDA vor Sondereinflüssen* 1.603 1.508 -5,9
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 25,10% 23,20%
EBIT* 918 798 -13,1
Sondereinflüsse -166 -219
EBIT vor Sondereinflüssen* 1.084 1.017 -6,2
Brutto-Cashflow** 1.192 1.043 -12,5
Netto-Cashflow** 736 745 1,2

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

CropScience konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um 2,0 % auf 6.510 Mio € (Vorjahr: 6.382 Mio €) steigern. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Wachstum bei 2,5 %. Hierzu trugen höhere Verkaufspreise mit 1,3 Prozentpunkten und gesteigerte Absatzmengen mit 1,2 Prozentpunkten bei.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 5,9 % auf 1.508 Mio € (Vorjahr: 1.603 Mio €). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 23,2 %. Dieser Ergebnisrückgang beruht vor allem auf höheren Rohstoffkosten und negativen Währungseffekten, die nur teilweise durch die positiven Ergebnisbeiträge aus der Geschäftsausweitung kompensiert werden konnten. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 6,2 % auf 1.017 Mio €. Sonderausgaben wurden für unser aktuelles Kostenstrukturprogramm, für die Restrukturierung unseres Produktionsstandorts in Institute, USA, sowie für erhöhte Beiträge für den Pensionssicherungsverein berücksichtigt. Darüber hinaus fielen Sonderaufwendungen für Verteidigungskosten im Zusammenhang mit den in den USA anhängigen Klagen wegen gentechnisch verändertem Reis an. Nach Sondereinflüssen von insgesamt -219 Mio € erzielten wir ein EBIT von 798 Mio € (Vorjahr: 918 Mio €).

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Umsatzstärkste CropScience-Produkte* [Tabelle 3.10]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
Veränderung währungsbereinigt

in %
--- --- --- --- ---
Confidor®/Gaucho®/Admire®/Merit®(Insecticides/Seed Treatment/Environmental Science) 599 606 1,2 -0,3
Flint®/Stratego®/Sphere®/Nativo®(Fungicides) 365 400 9,6 8
Basta®/Liberty®/Rely®/Ignite® (Herbicides) 235 323 37,4 34,3
Proline®/Input®/Prosaro® (Fungicides) 246 267 8,5 12,3
Atlantis® (Herbicides) 244 231 -5,3 -3
Folicur®/Raxil® (Fungicides/Seed Treatment) 242 210 -13,2 -12
Poncho® (Seed Treatment) 223 183 -17,9 -17,4
Decis®/K-Othrine® (Insecticides/Environmental Science) 175 170 -2,9 -0,9
Puma® (Herbicides) 203 167 -17,7 -14,5
Fandango® (Fungicides) 132 146 10,6 13,7
Summe 2.664 2.703 1,5 1,9
Anteil am CropScience-Umsatz 42% 42%

* Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Hauptwirkstoffgruppe. Aus Gründen der Übersichtlichkeit führen wir nur die Hauptmarken und wesentlichen Geschäftsfelder auf.

Crop Protection

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Kennzahlen Crop Protection [Tabelle 3.11]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 5.339 5.424 1,6
Herbicides 1.856 1.986 7
Fungicides 1.565 1.564 -0,1
Insecticides 1.275 1.234 -3,2
Seed Treatment 643 640 -0,5
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 2.277 2.206 -3,1
Nordamerika 979 1.081 10,4
Asien/Pazifik 818 862 5,4
Lateinamerika/Afrika/Nahost 1.265 1.275 0,8
EBITDA* 1.252 1.161 -7,3
Sondereinflüsse -145 -140
EBITDA vor Sondereinflüssen* 1.397 1.301 -6,9
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 26,20% 24,00%
EBIT* 804 713 -11,3
Sondereinflüsse -158 -162
EBIT vor Sondereinflüssen* 962 875 -9
Brutto-Cashflow** 1.026 924 -9,9
Netto-Cashflow** 653 591 -9,5

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“

Der Umsatz im Segment Crop Protection stieg im Jahr 2009 um 1,6 % auf 5.424 Mio € (Vorjahr: 5.339 Mio €). Bereinigt um Währungseffekte wuchs der Umsatz um 2,3 %. Trotz eines insgesamt rückläufigen Marktumfelds mit gesunkenen Erzeugerpreisen und ungünstigen Witterungsbedingungen in wichtigen landwirtschaftlichen Märkten konnten wir insbesondere unser Herbizidgeschäft deutlich ausbauen. Überdurchschnittliches Wachstum zeigten dabei einmal mehr unsere jungen Produkte. Das Umsatzziel von 2 Mrd € mit Produkten auf Basis unserer Wirkstoffe, die ab dem Jahr 2000 in den Markt eingeführt wurden, haben wir im Jahr 2009 erreicht.

In der Region Europa sank der Umsatz um 3,1 % auf 2.206 Mio € (Vorjahr: 2.277 Mio €). Währungsbereinigt entspricht dies jedoch einer moderaten Steigerung von 0,9 %. Die Umsätze unserer Herbizide und Insektizide konnten wir leicht verbessern, während das Fungizidgeschäft vor allem aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen und einem geringen Krankheitsbefall leicht rückläufig war. Insbesondere unsere jungen Produkte wie die Insektizide Biscaya®/Proteus®, das Maisherbizid Laudis®, das Fungizid Fandango® sowie das Saatgutbehandlungsmittel Poncho® entwickelten sich sehr erfreulich.

Die Umsatzerlöse unseres Pflanzenschutzgeschäfts in Nordamerika erhöhten sich deutlich um 10,4 % auf 1.081 Mio € (Vorjahr: 979 Mio €). Bereinigt um Wechselkurseffekte verzeichneten wir einen Anstieg von 6,8 %. Diese Verbesserung basierte im Wesentlichen auf der hervorragenden Entwicklung unseres Herbizidportfolios mit den jungen Unkrautbekämpfungsmitteln Corvus®/VelocityTM, Laudis®, Infinity®/Wolverine® und Balance® flexx sowie dem Herbizid Ignite® zum Einsatz in gentechnisch veränderten Kulturen. Unser Saatgutbehandlungs-Geschäft verringerte sich hingegen aufgrund des starken Wettbewerbsumfelds in den USA. Hiervon war insbesondere der Umsatz unseres Maissaatgutbehandlungsmittels Poncho® betroffen.

In der Region Asien/Pazifik steigerten wir den Umsatz von 818 Mio € im Vorjahr um 5,4 % auf 862 Mio €. Währungsbereinigt entspricht dies einer Erhöhung um 3,5 %. Insbesondere in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent konnten wir den Umsatz durch die sehr gute Entwicklung unserer Fungizid- und Herbizidprodukte deutlich ausbauen. Darüber hinaus wuchs der Herbizidumsatz in Japan und Australien sehr erfreulich und konnte Umsatzrückgänge unserer Insektizide in China und Japan aufgrund eines niedrigen Schädlingsbefalls mehr als ausgleichen.

Der Umsatz in der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost stieg um 10 Mio € auf 1.275 Mio € (+0,8 %). Bereinigt um Währungseffekte entspricht dies einem Zuwachs von 0,4 %. In Lateinamerika erreichten wir das Vorjahresniveau. Niedrigere Umsätze unserer Insektizide und Fungizide aufgrund der extrem trockenen Witterung in Argentinien und Südbrasilien zu Jahresbeginn kompensierten wir durch erfreuliche Umsatzsteigerungen mit Saatgutbehandlungsmitteln, Herbiziden und Fungiziden in der 2. Jahreshälfte. Besonders erfolgreich entwickelten sich dabei das Saatgutbehandlungsmittel CropStar®, das junge Maisherbizid Soberan® sowie die Fungizide Nativo® und Sphere® Max. Unser Geschäft in Afrika wuchs vor allem aufgrund höherer Insektizidumsätze, während wir in der Region Nahost leichte Rückgänge verzeichneten.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Crop Protection sank um 6,9 % auf 1.301 Mio € (Vorjahr: 1.397 Mio €). Ursächlich hierfür waren vor allem gestiegene Rohstoffkosten und ungünstigere Wechselkurse, die durch höhere Verkaufspreise in Europa sowie Absatzmengensteigerungen in Nord- und Lateinamerika nur teilweise ausgeglichen werden konnten. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich um 9,0 % auf 875 Mio €. Sondereinflüsse wurden in Höhe von -162 Mio € im Rahmen unseres im Jahr 2006 initiierten Kostenstrukturprogramms, für die Restrukturierung unseres Produktionsstandorts in Institute, USA, sowie für den erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein berücksichtigt. Das EBIT lag mit 713 Mio € um 11,3 % unter dem Vorjahreswert von 804 Mio €.

Environmental Science/BioScience

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Kennzahlen Environmental Science/BioScience [Tabelle 3.12]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 1.043 1.086 4,1
Environmental Science 591 583 -1,4
BioScience 452 503 11,3
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 348 334 -4
Nordamerika 417 448 7,4
Asien/Pazifik 146 166 13,7
Lateinamerika/Afrika/Nahost 132 138 4,5
EBITDA* 198 150 -24,2
Sondereinflüsse -8 -57
EBITDA vor Sondereinflüssen* 206 207 0,5
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 19,80% 19,10%
EBIT* 114 85 -25,4
Sondereinflüsse -8 -57
EBIT vor Sondereinflüssen* 122 142 16,4
Brutto-Cashflow** 166 119 -28,3
Netto-Cashflow** 83 154 85,5

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

Der Umsatz im Segment Environmental Science/BioScience wuchs im Jahr 2009 um 4,1 % auf 1.086 Mio € (Vorjahr: 1.043 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einer Steigerung von 4,0 %.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Environmental Science verringerte sich um 1,4 % auf 583 Mio €. Währungsbereinigt sank der Umsatz um 2,4 %. Hierfür waren im Wesentlichen rückläufige Umsätze mit Produkten für professionelle Anwender im Bereich der Landschaftspflege in den USA verantwortlich. Hingegen konnten wir unser Geschäft mit Produkten für private Konsumenten unter der Marke „Bayer Advanced“ in Nordamerika erfreulich steigern und damit rückläufige Umsätze in unserem „Bayer Garten“-Portfolio in Europa ausgleichen. Darüber hinaus erhöhten wir die Umsätze mit Spezialwirkstoffen für die weiterverarbeitende Industrie.

Im Geschäftsbereich BioScience steigerten wir unseren Umsatz deutlich um 11,3 % auf 503 Mio € (Vorjahr: 452 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte erzielten wir einen Umsatzanstieg von 12,3 %. Ein wesentlicher Wachstumstreiber war unser Rapssaatgutgeschäft in Nordamerika unter der Marke InVigor®. Auch die Umsätze mit dem Hybrid-Reissaatgut Arize® konnten wir weiter erhöhen, während unser Baumwollsaatgutgeschäft bei weltweit deutlich kleineren Baumwollanbauflächen auf Vorjahresniveau lag. Die Umsätze unseres Gemüsesaatgutgeschäfts wuchsen in Europa, Asien und im Nahen Osten sehr erfreulich.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Environmental Science/BioScience lag mit 207 Mio € auf Vorjahresniveau (206 Mio €). Niedrigere Ergebnisbeiträge resultierten aus dem Geschäftsrückgang bei Environmental Science sowie gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich BioScience. Diese Effekte konnten durch höhere Verkaufspreise in beiden Bereichen, Mengensteigerungen bei BioScience sowie Kosteneinsparungen bei Environmental Science ausgeglichen werden. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 20 Mio € auf 142 Mio € (+16,4 %). Sonderaufwendungen fielen in Höhe von insgesamt 57 Mio € u. a. für Verteidigungskosten im Zusammenhang mit den in den USA anhängigen Klagen wegen gentechnisch verändertem Reis sowie für Restrukturierungsmaßnahmen an. Das EBIT verringerte sich um 25,4 % auf 85 Mio € (Vorjahr: 114 Mio €).

3.3 MaterialScience

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Kennzahlen MaterialScience [Tabelle 3.13]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 9.738 7.520 -22,8
Polyurethanes 5.069 3.783 -25,4
Polycarbonates 2.372 1.873 -21
Coatings, Adhesives, Specialties 1.648 1.364 -17,2
Industrial Operations 649 500 -23
Umsatzerlöse nach Regionen
Europa 4.267 3.054 -28,4
Nordamerika 2.108 1.536 -27,1
Asien/Pazifik 2.098 1.951 -7
Lateinamerika/Afrika/Nahost 1.265 979 -22,6
EBITDA* 1.041 341 -67,2
Sondereinflüsse -47 -105
EBITDA vor Sondereinflüssen* 1.088 446 -59
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen* 11,20% 5,90%
EBIT* 537 -266 .
Sondereinflüsse -49 -140
EBIT vor Sondereinflüssen* 586 -126 .
Brutto-Cashflow** 850 319 -62,5
Netto-Cashflow** 782 849 8,6

Vorjahreswerte angepasst

* Zur Definition siehe Kapitel 4.2 „Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen“.

** Zur Definition siehe Kapitel 4.5 „Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern“.

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2009 von MaterialScience war durch die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Während zu Jahresbeginn weltweit extreme Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren, erholte sich das Geschäft im Jahresverlauf deutlich. Im Geschäftsjahr 2009 ging der Umsatz unseres MaterialScience-Geschäfts um 22,8% auf 7.520 Mio € (Vorjahr: 9.738 Mio €) zurück. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte betrug der Rückgang 24,7 %. Dabei entfielen 12,3 Prozentpunkte auf niedrigere Verkaufspreise und 12,4 Prozentpunkte auf geringere Absatzmengen.

In der Business Unit Polyurethanes sank der Umsatz um 25,4 % auf 3.783 Mio € (Vorjahr: 5.069 Mio €). Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einer Veränderung von -27,4 %. Dieser Rückgang betraf alle Polyurethan-Produktgruppen (Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), Toluylen-Diisocyanat (TDI) sowie Polyether) und resultierte sowohl aus gesunkenen Verkaufspreisen wie aus verringerten Absatzmengen. Im asiatisch-pazifischen Raum gelang es uns jedoch, die Absatzmengen erfreulich auszubauen.

Unsere Business Unit Polycarbonates verfehlte den Vorjahreswert von 2.372 Mio € um 21,0 % (wb. 22,8 %) und erzielte einen Umsatz von 1.873 Mio €. Während insgesamt die Mengen rückläufig waren, konnten wir in der Region Asien/Pazifik eine leichte Steigerung erzielen. In unserem Granulatgeschäft verringerte sich der Umsatz sowohl durch geringere Verkaufsmengen als auch durch niedrigere Verkaufspreise. In unserem Geschäft mit Halbzeugen (Polycarbonat-Platten) gingen bei konstanten Preisen die Absatzmengen zurück.

In der Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties reduzierte sich der Umsatz um 17,2 % auf 1.364 Mio € (Vorjahr: 1.648 Mio €). Währungs- und portfoliobereinigt betrug der Rückgang 19,5 %. Dies war bei leichten Preisverlusten zum Großteil auf rückläufige Absatzmengen zurückzuführen, die alle Produktgruppen sowie Absatzregionen betrafen.

Im Bereich Industrial Operations erreichten wir einen Umsatz von 500 Mio € und lagen um 23,0 % (wb. 23,6 %) unter dem Wert des Vorjahres von 649 Mio €. Dabei verloren wir in Europa bei leicht höheren Verkaufspreisen deutlich an Verkaufsmengen. In den USA mussten wir im Vergleich zu dem sehr hohen Umsatzniveau des Vorjahres vor allem Preisrückgänge hinnehmen.

Das Ergebnis von MaterialScience war im Geschäftsjahr 2009 stark rückläufig. Nach einem sehr schwachen 1. Quartal hat sich die Ergebnislage allerdings sukzessive wieder deutlich verbessert. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank im Gesamtjahr auf 446 Mio € (Vorjahr: 1.088 Mio). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging auf 5,9 % zurück. Ursächlich hierfür waren niedrigere Verkaufspreise und Absatzmengen. Ergebnisverbessernd wirkten sich hingegen niedrigere Rohstoff- und Energiekosten sowie Einsparungen aus unserem Restrukturierungsprogramm aus. Darüber hinaus haben wir auf die konjunkturell schlechten Marktverhältnisse mit weiteren Sparmaßnahmen reagiert.

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag bei -126 Mio € (Vorjahr: 586 Mio €). Zu diesem Rückgang trugen auch erhöhte planmäßige Abschreibungen aufgrund der Inbetriebnahme von Anlagen am Standort Shanghai im 4. Quartal des Vorjahres bei. Im Jahr 2009 waren Sondereinflüsse in Höhe von -140 Mio € (Vorjahr: -49 Mio €) zu verzeichnen. Diese betrafen zum größten Teil unser im Jahr 2007 gestartetes Restrukturierungsprogramm. Ferner wirkten sich erhöhte Beiträge für den Pensionssicherungsverein ergebnisbelastend aus. Das EBIT betrug -266 Mio € (Vorjahr: 537 Mio €).

3.4 Geschäftsentwicklung nach Regionen

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Umsatzerlöse nach Regionen und Segmenten (nach Verbleib) [Tabelle 3.14]
Europa
--- --- --- --- ---
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Vj.

in %
Vj. wb.

in %
--- --- --- --- ---
HealthCare 6.379 6.344 -0,5 2,5
Pharma 4.181 4.107 -1,8 1
Consumer Health 2.198 2.237 1,8 5,4
CropScience 2.625 2.540 -3,2 0,5
Crop Protection 2.277 2.206 -3,1 0,9
Environmental Science/BioScience 348 334 -4 -2
MaterialScience 4.267 3.054 -28,4 -28,4
Fortzuführendes Geschäft (inkl. Überleitung) 14.549 12.968 -10,9 -8,8

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Nordamerika
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Vj.

in %
Vj. wb.

in %
--- --- --- --- ---
HealthCare 4.512 4.634 2,7 -1,8
Pharma 2.646 2.712 2,5 -1,9
Consumer Health 1.866 1.922 3 -1,7
CropScience 1.396 1.529 9,5 5,9
Crop Protection 979 1.081 10,4 6,8
Environmental Science/BioScience 417 448 7,4 3,9
MaterialScience 2.108 1.536 -27,1 -30,7
Fortzuführendes Geschäft (inkl. Überleitung) 8.026 7.705 -4 -8,1

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Asien/Pazifik
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Vj.

in %
Vj. wb.

in %
--- --- --- --- ---
HealthCare 2.278 2.677 17,5 9,5
Pharma 1.805 2.136 18,3 9,1
Consumer Health 473 541 14,4 11,3
CropScience 964 1.028 6,6 5,1
Crop Protection 818 862 5,4 3,5
Environmental Science/BioScience 146 166 13,7 13,8
MaterialScience 2.098 1.951 -7 -12,4
Fortzuführendes Geschäft (inkl. Überleitung) 5.385 5.712 6,1 0,3

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Lateinamerika/Afrika/Nahost
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Vj.

in %
Vj. wb.

in %
--- --- --- --- ---
HealthCare 2.238 2.333 4,2 9,3
Pharma 1.398 1.512 8,2 12,7
Consumer Health 840 821 -2,3 3,6
CropScience 1.397 1.413 1,1 1,2
Crop Protection 1.265 1.275 0,8 0,4
Environmental Science/BioScience 132 138 4,5 9,6
MaterialScience 1.265 979 -22,6 -20,2
Fortzuführendes Geschäft (inkl. Überleitung) 4.958 4.783 -3,5 -0,6

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Fortzuführendes Geschäft
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Vj.

in %
Vj. wb.

in %
--- --- --- --- ---
HealthCare 15.407 15.988 3,8 3,2
Pharma 10.030 10.467 4,4 3,3
Consumer Health 5.377 5.521 2,7 3,2
CropScience 6.382 6.510 2 2,6
Crop Protection 5.339 5.424 1,6 2,3
Environmental Science/BioScience 1.043 1.086 4,1 4,1
MaterialScience 9.738 7.520 -22,8 -24,4
Fortzuführendes Geschäft (inkl. Überleitung) 32.918 31.168 -5,3 -5,9

Vorjahreswerte angepasst

Vj. = Vorjahr; wb. = währungsbereinigt

4. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer-Konzern

4.1 Ertragslage Bayer-Konzern

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Gewinn- und Verlustrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.15]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 32.918 31.168 -5,3
Herstellungskosten 16.456 15.135 -8
Vertriebskosten 8.105 7.923 -2,2
Forschungs- und Entwicklungskosten 2.653 2.746 3,5
Allgemeine Verwaltungskosten 1.649 1.623 -1,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge -511 -735 -43,8
EBIT (Operatives Ergebnis) 3.544 3.006 -15,2
Finanzergebnis -1.188 -1.136 4,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.356 1.870 -20,6
Ertragsteuern -636 -511 -19,7
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortzuführendem Geschäft 4 0
Ergebnis nach Steuern 1.724 1.359 -21,2
davon auf andere Gesellschafter entfallend 5 0
davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend (Konzernergebnis) 1.719 1.359 -20,9

Der Umsatz des Bayer-Konzerns sank - insbesondere aufgrund des Umsatzeinbruchs bei MaterialScience in den ersten drei Quartalen des Jahres 2009 - gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % bzw. 1.750 Mio € auf 31.168 Mio €. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Rückgang von 5,7 %.

Die Herstellungskosten sanken um 8,0 % auf 15.135 Mio €. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die deutlich gesunkenen Herstellungskosten bei MaterialScience, die insbesondere aus den geringeren Absatzmengen sowie den im Jahresdurchschnitt niedrigeren Rohstoff- und Energiepreisen resultierten. Der Anteil der Herstellungskosten am Gesamtumsatz betrug 48,6 % (Vorjahr: 50,0 %). Unsere Vertriebskosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % auf 7.923 Mio €, was einem Vertriebskostenanteil von 25,4 % (Vorjahr: 24,6 %) entspricht. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben wir auch im Jahr 2009 erneut gesteigert. Sie wuchsen um 3,5 % auf 2.746 Mio €. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich daraus eine Quote von 8,8 % (Vorjahr: 8,1 %). Die allgemeinen Verwaltungskosten konnten wir hingegen um 1,6 % auf 1.623 Mio € (Vorjahr: 1.649 Mio €) senken. Hierzu trugen u. a. Synergien aus der Schering-Integration sowie Maßnahmen im Rahmen unseres Restrukturierungsprogramms bei MaterialScience bei. Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen in Höhe von 735 Mio € resultierte im Wesentlichen aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration von Schering, Restrukturierungen, Rechtsfällen, dem erhöhten Beitrag zum Pensionssicherungsverein sowie außerplanmäßigen Abwertungen.

Das EBIT des Jahres 2009 betrug 3.006 Mio € (Vorjahr: 3.544 Mio €). Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von -766 Mio € (Vorjahr: -798 Mio €) sank das EBIT um 13,1 % auf 3.772 Mio € (Vorjahr: 4.342 Mio €).

Das Finanzergebnis verbesserte sich um 52 Mio € auf -1.136 Mio €. Darin waren u. a. ein deutlich verbessertes Zinsergebnis von -548 Mio € (Vorjahr: -702 Mio €), Aufwendungen für die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen von 436 Mio € (Vorjahr: 300 Mio €), ein Beteiligungsergebnis von -59 Mio € (Vorjahr: -70 Mio €) sowie ein Kursergebnis von -92 Mio € (Vorjahr: -79 Mio €) enthalten. Die Veränderung im Zinsergebnis ist u. a. auf den Abbau der Finanzverschuldung und gesunkene Zinssätze zurückzuführen. Der Anstieg des Zinsaufwandes im Zusammenhang mit Pensionen und sonstigen Rückstellungen beruht insbesondere auf einem Rückgang der Erträge aus dem Pensionsvermögen, die mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen saldiert ausgewiesen werden.

Für das Jahr 2009 haben wir einen Steueraufwand von 511 Mio € (Vorjahr: 636 Mio €) berücksichtigt. Das Ergebnis nach Steuern, das in diesem Jahr dem Konzernergebnis entspricht, lag bei 1.359 Mio €. Im Vorjahr haben wir ein Ergebnis aus dem nicht fortzuführenden Geschäft in Höhe von 4 Mio € und einen Anteil anderer Gesellschafter am Ergebnis in Höhe von 5 Mio € ausgewiesen, sodass für 2008 das Konzernergebnis 1.719 Mio € betrug.

4.2 Ermittlung des EBIT(DA) vor Sondereinflüssen

Für den Bayer-Konzern bedeutende Kennzahlen sind das EBIT vor Sondereinflüssen, das EBITDA vor Sondereinflüssen und die hierzu korrespondierende EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen. Um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, wurden die Kennzahlen EBIT und EBITDA - wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt - um Sondereinflüsse bereinigt. Sondereinflüsse sind einmalige bzw. in ihrer Art oder Höhe nicht regelmäßig wiederkehrende Effekte. „EBITDA“, „EBITDA vor Sondereinflüssen“ und „EBIT vor Sondereinflüssen“ stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Daher sollten sie nur als ergänzende Informationen angesehen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen eine geeignetere Kennzahl für die Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit darstellt, da es weder durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen noch durch Sondereinflüsse belastet ist. Das Unternehmen glaubt, dem Leser mit dieser Kennzahl ein Bild der Ertragslage zu vermitteln, das im Zeitablauf vergleichbarer und zutreffender informiert. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, die sich aus der Relation von EBITDA vor Sondereinflüssen zu Umsatzerlösen ergibt, dient als relative Kennzahl zum internen und externen Vergleich der operativen Ertragskraft.

Die Abschreibungen des Jahres 2009 stiegen um 3,2 % auf 2.809 Mio € (Vorjahr: 2.722 Mio €). Diese setzen sich zusammen aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1.537 Mio € (Vorjahr: 1.550 Mio €) und aus Abschreibungen auf materielle Vermögenswerte von 1.272 Mio € (Vorjahr: 1.172 Mio €). In den Abschreibungen waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 149 Mio € enthalten, von denen 109 Mio € in den Sondereinflüssen berücksichtigt wurden.

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Überleitung Sondereinflüsse [Tabelle 3.16]
EBIT* 2008

in Mio €
EBIT* 2009

in Mio €
EBITDA** 2008

in Mio €
EBITDA** 2009

in Mio €
--- --- --- --- ---
Nach Sondereinflüssen 3.544 3.006 6.266 5.815
HealthCare 583 372 465 320
Schering PPA-Effekte*** 208 0 208 0
Schering-Integration 157 87 111 79
davon Veräußerungsertrag -69 -114 -69 -114
Außerplanmäßige Abwertung 98 32 26 0
Restrukturierung 0 47 0 35
Rechtsfälle 106 180 106 180
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein 0 26 0 26
Sonstige 14 0 14 0
CropScience 166 219 153 197
Restrukturierung 166 177 153 155
Rechtsfälle 0 35 0 35
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein 0 7 0 7
MaterialScience 49 140 47 105
Restrukturierung 49 130 47 95
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein 0 10 0 10
Überleitung 0 35 0 35
Rechtsfälle 0 10 0 10
Erhöhter Beitrag Pensionssicherungsverein 0 25 0 25
Summe Sondereinflüsse 798 766 665 657
Vor Sondereinflüssen 4.342 3.772 6.931 6.472

* EBIT: operatives Ergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung.

** EBITDA: EBIT zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

*** Im Rahmen der Einbeziehung des Schering-Geschäfts ist der gezahlte Kaufpreis gemäß den Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden zu verteilen (Purchase Price Allocation). Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit mit zukünftigen Ergebnissen wird bei der Ableitung des um Sondereinflüsse bereinigten EBIT bzw. EBITDA auf langfristig zu erwartende Ergebniseffekte abgestellt. Vorübergehende, nicht zahlungswirksame Effekte der Purchase Price Allocation werden dagegen eliminiert und als Sonderaufwand bei der Ermittlung des bereinigten EBIT erfasst.

4.3 Bereinigtes Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS wird sowohl durch Effekte aus der Kaufpreisaufteilung für Akquisitionen als auch durch weitere Sondersachverhalte beeinflusst. Um die Vergleichbarkeit unserer Performance im Zeitablauf zu erhöhen, ermitteln wir ein Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft, das um sämtliche Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, außerplanmäßige Abschreibungen (inklusive eventueller Impairments) sowie Sondereinflüsse auf das EBITDA inklusive Steuereffekten bereinigt ist.

Basierend auf diesem bereinigten Ergebnis weisen wir analog zum Ergebnis je Aktie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie aus, das wir als Basis für unsere Dividendenpolitik verwenden. Die Höhe der Dividende soll in der Bandbreite von 30 bis 40 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie liegen.

Im Geschäftsjahr 2009 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 3,64 € (Vorjahr: 4,17 €). Die vorgeschlagene Dividende von 1,40 € entspricht damit 38,5 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie (Vorjahr: 33,6 %).

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Ermittlung des "Core EBIT" und "Core EPS" [Tabelle 3.17]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
--- --- ---
EBIT gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 3.544 3.006
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.550 1.537
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 88 88
Sondereinflüsse (ohne Abschreibungen) 665 657
"Core EBIT" 5.847 5.288
Finanzergebnis (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -1.188 -1.136
Ertragsteuern (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -636 -511
Steueranpassung -691 -685
Ergebnis nach Steuern auf andere Gesellschafter entfallend (gemäß Gewinn- und Verlustrechnung) -5 0
Bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft 3.327 2.956
Finanzierungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Pflichtwandelanleihe bereinigt um den Steuereffekt 112 47
Angepasstes bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft 3.439 3.003

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in Stück in Stück
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Stammaktien 764.342.029 801.050.237
Effekt aus der (potenziellen) Wandlung der Pflichtwandelanleihe 59.893.122 24.955.936
Angepasste gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Stammaktien 824.235.151 826.006.173
Bereinigtes Ergebnis je Aktie "Core EPS" (in €) 4,17 3,64

Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IFRS stellen wir im Konzernabschluss, Anhangsangabe [16] dar. Das (angepasste) bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft, das bereinigte Ergebnis je Aktie („Core EPS“) sowie das „Core EBIT“ stellen Kennzahlen dar, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind.

4.4 Wertorientierte Konzernsteuerung

Cash Value Added als Grundkonzept

Ein vorrangiges Ziel des Bayer-Konzerns ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäfte haben wir daher bereits im Jahr 1994 als eines der ersten Unternehmen in Deutschland ein Wertmanagementsystem entwickelt und Anfang 1997 konzernweit eingeführt. Unsere primäre wertorientierte Steuerungsgröße ist der Unterschieds-Brutto-Cashflow (UBCF), englisch Cash Value Added (CVA). Der UBCF gibt an, inwieweit sowohl die Eigen- und Fremdkapitalkosten als auch der Werteverzehr, d. h. die Abnutzung der Anlagen, verdient werden konnten. Ist er positiv, so hat das Unternehmen bzw. die jeweilige Geschäftseinheit Unternehmenswert geschaffen. Ist er negativ, konnten die erwarteten Kapitalkosten sowie der Werteverzehr nicht erwirtschaftet werden. Brutto-Cashflow und UBCF sind einperiodische Renditekennziffern. Für eine dynamische, d. h. mehrperiodische Betrachtung, setzen wir daher den Delta-Unterschieds-Brutto-Cashflow (DUB), englisch Delta-CVA, ein. Der DUB gibt die Veränderung des UBCF gegenüber der Vorperiode an. Ist er positiv, so konnte die Wertschaffung verbessert werden.

Kapitalkostenbestimmung

Die Kapitalkosten werden bei Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Die Eigenkapitalkosten werden als Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir die Finanzierungskonditionen einer zehnjährigen Unternehmensanleihe zugrunde.

Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen unserer Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen wir für unsere Teilkonzerne individuelle Kapitalkostensätze nach Ertragsteuern. Sie betrugen für HealthCare 8,0 % (Vorjahr: 8,0 %), für CropScience 7,5 % (Vorjahr: 7,5 %) sowie für MaterialScience 7,0 % (Vorjahr: 7,0 %). Für den Konzern ergab sich für das Jahr 2009 ein Verzinsungsanspruch von insgesamt 7,8 % (Vorjahr: 7,5 %).

– Kapitalkostensatz für den Konzern 7,8 % –

Brutto-Cashflow, Cash Flow Return on Investment und Unterschieds-Brutto-Cashflow als Erfolgsmaßstäbe

Der Brutto-Cashflow ist das Maß für unsere Innenfinanzierungskraft und leitet sich direkt aus der Kapitalflussrechnung ab. Bayer hat sich für den Einsatz einer Cashflow-Größe entschieden, da auf diese Weise bilanzielle Einflüsse reduziert werden und sich so die Aussagekraft der Kennzahl zur Performance-Messung erhöht.

Die Rentabilität des Konzerns bzw. der einzelnen Geschäftseinheiten wird anhand des Cash Flow Return on Investment (CFRoI) gemessen. Er berechnet sich als Verhältnis des Brutto-Cashflow zum eingesetzten Kapital, dem sogenannten Investitionswert. Der Investitionswert ist aus der Bilanz abgeleitet und setzt sich grundsätzlich aus unseren betriebsnotwendigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten zu Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie unserem Working Capital nach Abzug von zinslosem Fremdkapital (z. B. kurzfristigen Rückstellungen) zusammen. Um Schwankungen des Investitionswerts einzubeziehen, ermitteln wir für unsere Renditeberechnung einen Durchschnittswert für das jeweilige Jahr.

Unter Berücksichtigung der Kapitalkosten und der Reproduktion des abnutzbaren Anlagevermögens ermitteln wir die Brutto-Cashflow-Hurdle. Wird die Brutto-Cashflow-Hurdle erreicht oder übertroffen, ist die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Anlagen-Reproduktion sichergestellt. Für das Geschäftsjahr 2009 lag die CFRoI-Mindestverzinsung bei 10,4 % (Vorjahr: 10,1 %), die entsprechende Brutto-Cashflow-Hurdle bei 4.431 Mio € (Vorjahr: 4.049 Mio €).

Mit einem Brutto-Cashflow von 4.658 Mio € haben wir die Brutto-Cashflow-Hurdle um 5,1 % übertroffen. Die Kapitalkosten und die Reproduktion konnten wir somit im abgelaufenen Jahr vollständig verdienen. Der positive UBCF von 227 Mio € besagt darüber hinaus, dass Bayer im abgelaufenen Geschäftsjahr Wert geschaffen hat. Bei einem UBCF im Geschäftsjahr 2008 von 1.246 Mio € ergibt sich im Konzern ein negativer Delta-Unterschieds-Brutto-Cashflow von 1.019 Mio €, damit ging die Wertschaffung im Vorjahresvergleich stark zurück. Die Konzernrendite (CFRoI) erreichte im Jahr 2009 10,9 % (Vorjahr: 13,0 %).

– positiver UBCF = Wertschaffung –

HealthCare und CropScience haben den Verzinsungsanspruch einschließlich Reproduktion übertroffen. MaterialScience hingegen konnte im Krisenjahr 2009 – anders als in den Vorjahren – die Brutto-Cashflow-Hurdle nicht erreichen. Der CFRoI von HealthCare betrug 13,6 % (Vorjahr: 13,6 %). CropScience lag mit einem CFRoI von 11,6 % unter Vorjahr (14,1 %). MaterialScience erzielte einen CFRoI von nur 3,7 % (Vorjahr: 10,1 %).

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Wertmanagement-Kennzahlen pro Teilkonzern [Tabelle 3.18]
HealthCare 2008

in Mio €
HealthCare 2009

in Mio €
CropScience 2008

in Mio €
CropScience 2009

in Mio €
--- --- --- --- ---
Brutto-Cashflow-Hurdle 2.387 2.589 906 902
Brutto-Cashflow* (BCF) 3.045 3.153 1.192 1.043
Unterschieds-Brutto-Cashflow (UBCF) 658 564 286 141
Delta Unterschieds-Brutto-Cashflow (DUB) 663 -94 264 -145
CFRoI-Hurdle 10,90% 11,10% 10,80% 10,60%
Cash Flow Return on Investment (CFRoI) 13,60% 13,60% 14,10% 11,60%
ø Investitionswert (ø IW) 22.380 23.261 8.471 8.967

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MaterialScience 2008

in Mio €
MaterialScience 2009

in Mio €
Konzern 2008

in Mio €
Konzern 2009

in Mio €
Brutto-Cashflow-Hurdle 696 775 4.049 4.431
Brutto-Cashflow* (BCF) 850 319 5.295 4.658
Unterschieds-Brutto-Cashflow (UBCF) 154 -456 1.246 227
Delta Unterschieds-Brutto-Cashflow (DUB) -450 -610 497 -1.019
CFRoI-Hurdle 8,70% 8,70% 10,10% 10,40%
Cash Flow Return on Investment (CFRoI) 10,10% 3,70% 13,00% 10,90%
ø Investitionswert (ø IW) 8.442 8.686 40.862 42.811

* Zur Definition siehe Kapitel 4.5 "Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern".

4.5 Finanzlage und Investitionen Bayer-Konzern

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Kapitalflussrechnung Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.19]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
--- --- ---
Brutto-Cashflow* 5.295 4.658
Veränderung Working Capital/Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge -1.687 717
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 3.608 5.375
Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit -3.089 -1.126
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit -873 -3.621
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit -354 628
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 2.531 2.094
Veränderung aus Wechselkurs-/Konzernkreisänderungen -83 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 2.094 2.725

* Brutto-Cashflow: Ergebnis nach Steuern aus fortzuführendem Geschäft zuzüglich Ertragsteueraufwand zuzüglich Finanzergebnis abzüglich gezahlter bzw. geschuldeter Ertragsteuern zuzüglich Abschreibungen zuzüglich bzw. abzüglich Veränderungen der Pensionsrückstellungen abzüglich Gewinne bzw. zuzüglich Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen sowie zuzüglich nicht zahlungswirksamer Effekte aus der Neubewertung übernommener Vermögenswerte. Die Position Veränderung der Pensionsrückstellungen umfasst sowohl die Korrektur nicht zahlungswirksamer Effekte im operativen Ergebnis als auch Auszahlungen aufgrund unserer Pensionsverpflichtungen.

Zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)

Der Brutto-Cashflow des Jahres 2009 verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund des geringeren operativen Ergebnisses um 12,0 % auf 4.658 Mio € (Vorjahr: 5.295 Mio €). Dabei konnte HealthCare basierend auf der kontinuierlichen Geschäftsausweitung den Brutto-Cashflow leicht verbessern. Bei CropScience und MaterialScience führte ein Rückgang im operativen Ergebnis zu einem niedrigeren Brutto-Cashflow. Der Netto-Cashflow des Konzerns stieg hingegen um 49,0 % auf 5.375 Mio € (Vorjahr: 3.608 Mio €). Dies ist vor allem auf ein verbessertes Working-Capital-Management zurückzuführen. Auch deutlich niedrigere Ertragsteuerzahlungen (2009: 500 Mio €; Vorjahr: 1.073 Mio €) haben hierzu beigetragen.

Zu-/Abfluss aus investiver Tätigkeit

Im Jahr 2009 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 1.126 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 3.089 Mio €). Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte verringerten sich um 10,5 % auf 1.575 Mio € (Vorjahr: 1.759 Mio €). Davon entfielen auf HealthCare 528 Mio € (Vorjahr: 567 Mio €), auf CropScience 341 Mio € (Vorjahr: 299 Mio €) und auf MaterialScience 504 Mio € (Vorjahr: 672 Mio €). Hierin sind u. a. Ausgaben für den Ausbau unseres chinesischen Standorts in Shanghai für die Herstellung von Polymer-Produkten sowie für Vermarktungsrechte im Pharmabereich enthalten. Die Ausgaben für Akquisitionen in Höhe von 354 Mio € entfielen im Wesentlichen auf den Erwerb der Athenix Corp., USA, im November 2009, für den Mittel in Höhe von 247 Mio € abgeflossen sind. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 u. a. zwei Produktlinien von SkinMedica, Inc., USA, sowie den restlichen 10-%-Anteil der Bayer Polymers Shanghai erworben. Der Vorjahreswert in Höhe von 1.617 Mio € umfasste u. a. Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der restlichen Anteile an der Bayer Schering Pharma AG, Deutschland, dem Erwerb der Possis Medical, Inc., USA, dem Kauf des osteuropäischen OTC-Geschäfts von Sagmel, Inc., dem Erwerb des OTC-Geschäfts der chinesischen Top-Sun-Gruppe sowie dem Erwerb der Direvo Biotech AG, Deutschland. Für ausführlichere Informationen siehe Konzernabschluss, Anhangsangabe [6.2]. Im Geschäftsjahr 2009 sind insbesondere Zins- und Dividendeneinnahmen in Höhe von 477 Mio € (Vorjahr: 553 Mio €) zugeflossen.

Die wesentlichen, strategisch relevanten Investitionen in Sachanlagen der operativen Segmente des Bayer-Konzerns der vergangenen zwei Jahre sind in folgender Tabelle dargestellt:

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Investitionen in Sachanlagen [Tabelle 3.20]
Segment Investitionen 2009 Beschreibung
--- ---
Pharma Erweiterung der Kontrastmittel-Produktion in Bergkamen, Deutschland
Erweiterung / Modernisierung der Kogenate®-Produktion in Berkeley, USA
Erweiterung der Produktionskapazität für Produkte der YAZ®-Familie in Berlin, Deutschland
Erweiterung der Produktionskapazität in Jakarta, Indonesien
Consumer Health Erweiterung der Produktion von Vitamin-Produkten in Myerstown, USA
Neubau Distributionslager zur Konsolidierung der auf Mexiko verteilten Lagerkapazitäten in Lerma, Mexiko
Crop Protection Ausbau der Herbizid-Produktionskapazität in Frankfurt a. M. und Knapsack, Deutschland, und Muskegon, USA
Erweiterung der Fungizid-Produktionskapazität in Dormagen, Deutschland und Kansas City, USA
Ausbau der Produktionskapazität für hochaktive Herbizide in Kansas City, USA
Erweiterung der Formulierkapazität für Nicht-Herbizide in Belford Roxo, Brasilien
Ausbau der Fungizid-Produktionskapazität in Muttenz, Schweiz
BioScience Kapazitätsausbau der Produktion von Gemüsesaatgut in Parma, USA
Erweiterung des BioScience-Forschungslabors in Gent, Belgien
MaterialScience Errichtung eines „world-scale“-TDI-Produktionskomplexes in Shanghai, China
Polyisocyanat-Produktionsanlage in Ankleshwar, Indien
Roll-to-Roll Coating Line in Leverkusen, Deutschland
Errichtung eines Systemhauses in Guangzhou, China
Lachgas-Reduktion bei der Salpetersäure-Produktion in Dormagen, Deutschland
Errichtung einer Pilotanlage zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in Leverkusen, Deutschland
EcoCommercial Building in Noida, Indien
Investitionen 2008
Pharma Optimierung der Steroidproduktion in Bergkamen, Deutschland
Neue Verpackungslinien in Weimar und Berlin, Deutschland, und in Gaillard, Frankreich
Erweiterung des Produktionsstandortes in Peking, China
Erweiterung der Produktionskapazität in Jakarta, Indonesien
Crop Protection Erweiterung der Herbizid-Produktionskapazität in Frankfurt a. M. und Knapsack, Deutschland
Konsolidierung der Formulierungsaktivitäten in Kansas City, USA
Erweiterung der Formulierkapazität für Nicht-Herbizide in Belford Roxo, Brasilien
Neue Formulieranlage für Insektizide in Hangzhou, China
Umbau einer Herbizid-Produktionsanlage in Ankleshwar, Indien
BioScience Errichtung von Gewächshäusern, Zuchtkammern und Laboreinheiten für die Raps-Saatgutzüchtung in Saskatoon, Kanada
MaterialScience Bau eines World-Scale-Produktionsverbundes für MDI in Shanghai, China
Erhöhung der Polyether-Produktionskapazitäten in Dormagen, Deutschland und in Santa Clara, Mexiko
Errichtung einer Pilotanlage zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in Leverkusen, Deutschland
Errichtung eines Polyurethan-Systemhauses in Noida, Indien
Errichtung des MacroColor-Centers in Noida, Indien
Anlagenmodifikation zur Herstellung von hoch reinem Polycarbonat in Antwerpen, Belgien

Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind im Geschäftsjahr 2009 Mittel in Höhe von 3.621 Mio € abgeflossen (Vorjahr: 873 Mio €). Hierin enthalten sind Netto-Kreditrückzahlungen in Höhe von 1.442 Mio €, die insbesondere die Tilgung der variabel verzinslichen EMTN-Anleihe in Höhe von 1.600 Mio € im 2. Quartal 2009 umfassen. Die Zinsausgaben sanken um 5,2 % auf 1.206 Mio € (Vorjahr: 1.272 Mio €). Die Auszahlungen für „Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer“ beliefen sich auf 973 Mio € (Vorjahr: 1.126 Mio €). Diese beinhalteten die im Mai 2009 ausgezahlte Dividende der Bayer AG in Höhe von 1.070 Mio € sowie Kapitalertragsteuer-Rückerstattungen für konzerninterne Dividendenausschüttungen von 101 Mio €.

Flüssige Mittel und Nettofinanzverschuldung

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Nettofinanzverschuldung [Tabelle 3.21]
31.12.2008

in Mio €
31.12.2009

in Mio €
--- --- ---
Anleihen 10.729 8.301
davon Hybridanleihe 1.245 1.267
davon Pflichtwandelanleihe 2.296 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.438 3.251
Leasingverbindlichkeiten 535 550
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 612 578
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 333 178
- Positive Marktwerte aus der Sicherung bilanzieller Risiken 454 426
Finanzverschuldung 16.193 12.432
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente* 2.037 2.725
- Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 4 16
Nettofinanzverschuldung 14.152 9.691

* Nach Abzug von 0 Mio € (31.12.2008: 57 Mio €) der auf Sonderkonten hinterlegten Liquidität.

Die Nettofinanzverschuldung des Bayer-Konzerns reduzierte sich um 4,5 Mrd € und lag damit am 31. Dezember 2009 bei 9,7 Mrd €. Hierzu hat die Wandlung der 2006 begebenen Pflichtwandelanleihe in neue Aktien 2,3 Mrd € beigetragen. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2009 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2,7 Mrd €. Am Bilanzstichtag belief sich unsere Finanzverschuldung auf 12,4 Mrd €. Darin enthalten ist die im Juli 2005 begebene nachrangige Hybridanleihe mit 1,3 Mrd €. Bei der Beurteilung der Nettofinanzverschuldung ist zu berücksichtigen, dass die Hybridanleihe von Moody’s zu 75 % und von Standard & Poor’s zu 50 % als Eigenkapital bewertet wird. Verglichen mit klassischem Fremdkapital werden die ratingspezifischen Verschuldungskennziffern des Konzerns daher mit der Hybridanleihe deutlich entlastet. Zum 31. Dezember 2009 beliefen sich unsere langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 11,5 Mrd €.

4.6 Vermögenslage und Kapitalstruktur Bayer-Konzern

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Bilanz Bayer-Konzern (Kurzfassung) [Tabelle 3.22]
31.12.2008

in Mio €
31.12.2009

in Mio €
Veränderung

in %
--- --- --- ---
Langfristige Vermögenswerte 35.351 34.049 -3,7
Kurzfristige Vermögenswerte 17.152 16.993 -0,9
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und nicht fortzuführendes Geschäft 8 0 .
Summe kurzfristige Vermögenswerte 17.160 16.993 -1
Gesamtvermögen 52.511 51.042 -2,8
Eigenkapital 16.340 18.951 16
Langfristiges Fremdkapital 22.336 23.118 3,5
Kurzfristiges Fremdkapital 13.822 8.973 -35,1
Rückstellungen und Verbindlichkeiten in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und nicht fortzuführendem Geschäft 13 0 .
Summe kurzfristiges Fremdkapital 13.835 8.973 -35,1
Fremdkapital 36.171 32.091 -11,3
Gesamtkapital 52.511 51.042 -2,8

Die Bilanzsumme verringerte sich im Geschäftsjahr 2009 um 1,5 Mrd € auf 51,0 Mrd €. Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 1,3 Mrd auf 34,0 Mrd €. Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus der planmäßigen Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte. In den langfristigen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte von 8,7 Mrd € (Vorjahr 8,6 Mrd €) enthalten, die im Wesentlichen aus der Schering-Akquisition resultieren. Der Bilanzwert der kurzfristigen Vermögenswerte nahm gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mrd € auf 17,0 Mrd € ab.

Das Eigenkapital stieg um 2,6 Mrd € auf 19,0 Mrd €. Erhöhend wirkte dabei insbesondere die Kapitalerhöhung von 2,3 Mrd € durch die Pflichtwandelanleihe, das Konzernergebnis von 1,4 Mrd € sowie positive Währungseffekte von 0,3 Mrd €. Gegenläufig wirkten u. a. die Dividendenausschüttung in Höhe von 1,1 Mrd € sowie die ergebnisneutrale Erhöhung der Pensionsverpflichtungen nach Steuern in Höhe von 0,3 Mrd €. Unsere Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2009 bei 37,1 % (Vorjahr: 31,1 %).

Das Fremdkapital sank gegenüber dem 31. Dezember 2008 um 4,1 Mrd € auf 32,1 Mrd €. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich deutlich um 4,0 Mrd € auf 12,9 Mrd €. In dem Rückgang war die Wandlung der Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € enthalten.

Netto-Pensionsverpflichtungen

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Netto-Pensionsverpflichtungen [Tabelle 3.23]
31.12.2008

in Mio €
31.12.2009

in Mio €
--- --- ---
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.347 6.517
- Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen 351 100
Netto-Pensionsverpflichtungen 5.996 6.417

Im Geschäftsjahr 2009 erhöhten sich die Netto-Pensionsverpflichtungen insbesondere aufgrund gesunkener langfristiger Kapitalmarktzinsen von 6,0 Mrd € auf 6,4 Mrd €. Dabei stiegen die Rückstellungen für Pensions- und ähnliche Verpflichtungen von 6,3 Mrd € auf 6,5 Mrd €. Die Forderungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, die in der Bilanz unter der Position „Sonstige Forderungen“ ausgewiesen werden, betrugen 0,1 Mrd € (Vorjahr: 0,4 Mrd €).

Bilanz- und Finanzkennzahlen

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2008 2009
Herstellungskostenquote (%) Herstellungskosten

Umsatzerlöse
50,0 48,6
Forschungskostenquote (%) Forschungs- u. Entwicklungskosten

Umsatzerlöse
8,1 8,8
Umschlagshäufigkeit der Vorräte Herstellungskosten

Vorräte
2,5 2,5
Umschlagshäufigkeit der Forderungen Umsatzerlöse

Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen
5,5 5,1
EBIT-Marge vor Sondereinflüssen (%) EBIT vor Sondereinflüssen

Umsatzerlöse
13,2 12,1
EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen (%) EBITDA vor Sondereinflüssen

Umsatzerlöse
21,1 20,8
Anlagenintensität (%) Sachanlagen + Immaterielle Vermögenswerte

Gesamtvermögen im fortzuführenden Geschäft¹
61,1 60,6
Finanzierungsquote (%) Planmäßige Abschreibungen²

Investitionen²
129,7 159,4
Fremdkapitalstruktur³ (%) Kurzfristiges Fremdkapital

Fremdkapital
38,2 28,0
Gearing Nettoverschuldung + Pensionsrückstellungen

Eigenkapital
1,3 0,9
Free-Operating-Cashflow (in Mio €) Netto-Cashflow - Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1.849 3.800
Eigenkapitalquote³ (%) Eigenkapital

Gesamtkapital
31,1 37,1
Eigenkapitalrendite³ (%) Ergebnis nach Steuern

Ø Eigenkapital
10,4 7,7
Gesamtkapitalrendite (%) Ergebnis vor Steuern und Zinsaufwendungen

Ø Vermögen laut Segmenttabelle
7,0 6,1

¹ Gesamtvermögen im fortzuführenden Geschäft = Langfristige und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich der Bilanzposition: "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und nicht fortzuführendes Geschäft"

² Sachanlagevermögen = immateriellen Vermögenswerte

³ Kennzahlen beziehen sich auf das fortzuführende und nicht fortzuführende Geschäft

5. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Bayer AG

Die Bayer AG ist Mutterunternehmen und strategische Management-Holding des Bayer-Konzerns. Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung des Holding-Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanz-Management. Die Lage der Bayer AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg des Konzerns bestimmt.

Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Erstmalig kamen dabei die in 2009 in Kraft getretenen Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) zur Anwendung.

5.1 Ertragslage Bayer AG

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Gewinn- und Verlustrechnung Bayer AG nach HGB [Tabelle 3.25]
2008

in Mio €
2009

in Mio €
--- --- ---
Beteiligungsergebnis 2.711 2.984
Zinsergebnis -1.092 -683
Übriges finanzielles Ergebnis -84 276
Sonstige betriebliche Erträge 209 169
Allgemeine Verwaltungskosten 194 177
Sonstige betriebliche Aufwendungen 266 142
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/ Gewinn vor Ertragsteuern 1.284 2.427
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -123 -201
Jahresüberschuss 1.161 2.226
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -91 -1.068
Bilanzgewinn 1.070 1.158
Vorjahreswerte angepasst

Die Ertragslage der Bayer AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträgen aus Maßnahmen der Konzernfinanzierung bestimmt.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein Beteiligungsergebnis von 2.984 Mio € (Vorjahr: 2.711 Mio €) erzielt. Hierzu haben die Bayer Schering Pharma AG mit 2.349 Mio € (Vorjahr: 564 Mio €), die Bayer CropScience AG mit 604 Mio € (Vorjahr: 725 Mio €) sowie die Bayer MaterialScience AG mit -234 Mio € (Vorjahr: -80 Mio €) beigetragen. Dabei ist jeweils zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse im Vorjahr mit Aufwendungen aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen belastet waren. Der Ergebnissprung der Bayer Schering Pharma AG ist u. a. auf den Gewinn in Höhe von 608 Mio € im Zusammenhang mit der Vereinbarung mit Genzyme Corp., USA, zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis im Vorjahr enthielt zudem u. a. einen Einmalertrag von 1.348 Mio € im Zusammenhang mit einer bei der Bayer MaterialScience AG durchgeführten Kapitalherabsetzung.

Das Zinsergebnis von -683 Mio € hat sich gegenüber dem Vorjahr um 409 Mio € verbessert. Hierzu trug die rückläufige Finanzverschuldung, vor allem aber das deutlich gesunkene Zinsniveau bei. Der bessere Zinssaldo wurde in Höhe von 117 Mio € mit Dritten und in Höhe von 292 Mio € mit Gesellschaften des Konzerns erzielt.

Der Saldo aus übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen, im Vorjahr mit -84 Mio € negativ, ist im Geschäftsjahr 2009 in einen Nettoertrag von 276 Mio € umgeschlagen. Diese Verbesserung (+360 Mio €) resultierte im Wesentlichen aus einem erhöhten Ergebnis aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie aus Währungsderivaten.

In Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Holdinggesellschaft fielen sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen von per saldo 27 Mio € (Vorjahr: -57 Mio €) sowie allgemeine Verwaltungskosten in Höhe von 177 Mio € (Vorjahr: 194 Mio €) an. Die Verbesserung bei diesen Aufwands- und Ertragspositionen gegenüber dem Vorjahr von insgesamt 101 Mio € ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Vorjahresergebnis mit dem Aufwand von 108 Mio € aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen der Holding-Mitarbeiter belastet war.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 1.143 Mio € auf 2.427 Mio €. Der Steueraufwand betrug 201 Mio € (Vorjahr: 123 Mio €). Nach Abzug der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 2.226 Mio €, der mit 1.068 Mio € den anderen Gewinnrücklagen zugeführt wurde und mit 1.158 Mio € als Bilanzgewinn ausgewiesen wird.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 30. April 2010 vor, den Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 1,40 € je Aktie (826.947.808 Stück) auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 Mio € zu verwenden.

– Dividendenvorschlag 1,40 € –

5.2 Finanz- und Vermögenslage Bayer AG

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Bilanz Bayer AG nach HGB (Kurzfassung) [Tabelle 3.26]
31.12.2008

in Mio €
31.12.2009

in Mio €
--- --- ---
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 381 395
Finanzanlagen 34.532 34.594
34.913 34.989
Umlaufvermögen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.697 1.928
Übrige Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 624 400
Kassenbestände, Bankguthaben, Wertpapiere 1.306 1.862
3.627 4.190
Gesamtvermögen 38.540 39.179
Passiva
Eigenkapital 10.782 14.391
Rückstellungen 3.547 3.258
Verbindlichkeiten
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.378 7.029
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.110 13.965
Übrige Verbindlichkeiten 723 536
24.211 21.530
Gesamtkapital 38.540 39.179

Die Vermögenssituation der Bayer AG ist maßgeblich geprägt durch ihre Holdingfunktion, d. h. durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten. Dies drückt sich vor allem in der Höhe des Beteiligungsbesitzes sowie der gegenüber Konzerngesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus.

Das Gesamtvermögen der Bayer AG erhöhte sich um 0,7 Mrd € auf 39,2 Mrd €. Der Vermögenszuwachs resultierte mit 0,6 Mrd € nahezu ausschließlich aus einem Anstieg der flüssigen Mittel.

Die Finanzanlagen enthalten Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 34,1 Mrd € (Vorjahr: 34,1 Mrd €). Dies entspricht einem Anteil am Gesamtvermögen von 87,1 % (Vorjahr 88,4 %), Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich auf 1,9 Mrd € (Vorjahr: 1,7 Mrd €) bzw. 14,0 Mrd € (Vorjahr: 15,1 Mrd €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 4,9 % bzw. 35,6 %.

Das Gesamtvermögen zum 31. Dezember 2009 von 39,2 Mrd € (Vorjahr: 38,5 Mrd €) ist mit 14,4 Mrd € (Vorjahr: 10,8 Mrd €) durch Eigenkapital finanziert. Die Eigenkapitalquote stieg somit von 28,0% auf 36,7%. Zur Erhöhung des Eigenkapitals um 3,6 Mrd € hat die Wandlung der im Jahr 2006 durch die Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, begebenen Pflichtwandelanleihe mit 2,3 Mrd € beigetragen. Der Jahresüberschuss führte zu einem Zuwachs von 2,2 Mrd €. Dem stand ein Abgang von 1,1 Mrd € aufgrund der Dividendenzahlung für 2008 gegenüber. Weitere 0,2 Mrd € resultierten aus der Auflösung von Rückstellungen, die aufgrund der erstmaligen BilMoG-Anwendung ergebnisneutral in die Gewinnrücklagen eingestellt wurden.

Im Jahresverlauf gingen die Rückstellungen um 0,3 Mrd € auf 3,3 Mrd € zurück. Der Rückgang betrifft die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und entfällt mit 0,2 Mrd € auf die bereits erwähnte erstmalige BilMoG-Anwendung.

Die Verbindlichkeiten verringerten sich zum 31. Dezember 2009 um 2,7 Mrd € auf 21,5 Mrd €. Dabei wurden insbesondere die externen Finanzschulden um 1,5 Mrd € zurückgeführt. Davon entfallen 1.600 Mio € auf die Rückzahlung von Anleihen, 369 Mio € auf Bankverbindlichkeiten und 110 Mio € auf ein nicht mehr in Anspruch genommenes Commercial-Paper-Programm. Neu aufgenommen wurden Schuldscheindarlehen von 620 Mio €.

6. Übernahmerelevante Angaben

Bericht gemäß §§ 289 Absatz 4, 315 Absatz 4 HGB

Das Grundkapital der Bayer AG zum 31. Dezember 2009 betrug 2.117 Mio € (Vorjahr: 1.957 Mio €) und war eingeteilt in 826.947.808 (Vorjahr: 764.343.225) nennbetragslose Stückaktien, die auf den Namen lauten. Jede Aktie hat ein Stimmrecht.

Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme bestehen teilweise zeitliche Verfügungsbeschränkungen für eine geringe Zahl von Aktien, z. B. im Fall von Haltefristen.

Hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen am Kapital der Bayer AG, die 10 % übersteigen, sind uns im Geschäftsjahr 2009 drei Meldungen der Capital Research and Management Company, USA, zugegangen. Die Gesellschaft teilte uns zunächst mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 25. September 2009 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte unterschritten habe und an diesem Tag 9,9 % betragen habe. In einer weiteren Meldung informierte uns die Gesellschaft, dass ihr Stimmrechtsanteil am 30. September 2009 die Schwelle von 10 % überschritten habe und an diesem Tag 10,04 % betragen habe. Schließlich ging uns die Meldung der Gesellschaft zu, ihr Stimmrechtsanteil am 26. November 2009 habe die Schwelle von 10 % der Stimmrechte wieder unterschritten und an diesem Tag 9,97 % betragen.

- Stimmrechtsmitteilungen veröffentlichen wir unter http://www.investor.bayer.de/aktie/aktionaersstruktur/stimmrechtsanteile/ -

Gemäß § 84 Absatz 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Da die Bayer AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gem. § 31 Absatz 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gem. § 31 Absatz 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Absatz 1 der Satzung der Bayer AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen. Werden mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, kann der Aufsichtsrat gemäß § 84 Absatz 2 AktG bzw. § 6 Absatz 1 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden ernennen.

Änderungen der Satzung bedürfen gemäß § 179 Absatz 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Absatz 2 AktG eine Mehrheit von Dreivierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals erfordert. Soweit die Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Bayer AG macht in § 17 Absatz 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Absatz 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst werden können.

Im Handelsregister der Bayer AG sind Satzungsbestimmungen zu einem Genehmigten Kapital I und einem Genehmigten Kapital II eingetragen. Durch das Genehmigte Kapital I ist der Vorstand bis zum 27. April 2011 berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 465 Mio € zu erhöhen. Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 370 Mio € erfolgen dürfen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Verwendung des Genehmigten Kapitals I ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Durch das Genehmigte Kapital II ist der Vorstand bis zum 26. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmal oder mehrmals gegen Bareinlage um bis zu 195 Mio € zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht zu gewähren, das der Vorstand jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann, soweit die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt, die 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet.

Die Hauptversammlung hat im Jahr 2008 im Zusammenhang mit zwei Ermächtigungen zur Ausgabe von Options- oder Wandelanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (zusammen „Schuldverschreibungen“) in Höhe eines Nennbetrags von insgesamt 6 Mrd € für beide Ermächtigungen ein bedingtes Kapital von jeweils 195.584.000 € beschlossen. Das den Aktionären grundsätzlich eingeräumte Recht zum Bezug der Schuldverschreibungen kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, sofern u. a. der anteilige Betrag der zur Bedienung vorgesehenen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt; auf diese Grenze von 10 % sind andere Ausgaben von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 Aktiengesetz anzurechnen. Außerdem hat der Vorstand in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2009 die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals erhalten. Die Ermächtigung ist bis zum 11. November 2010 befristet.

Als wesentliche Vereinbarung der Bayer AG, welche unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) steht, ist der von der Bayer AG am 23. März 2006 über 7 Mrd € aufgenommene syndizierte Kredit zu nennen. Nach den Regelungen des Kreditvertrags haben die kreditgewährenden Banken das Recht, die Vereinbarung im Falle eines Kontrollwechsels zu kündigen und den noch ausstehenden Kreditbetrag fällig zu stellen. Der Kredit valutierte zum 31. Dezember 2009 – im Vergleich zum Vorjahr – unverändert bei 1,25 Mrd €. Eine Tochtergesellschaft der Bayer AG hat jedoch im Geschäftsjahr Forderungen unter der syndizierten Kreditlinie in Höhe von 365 Mio € aufgekauft. Des Weiteren besteht eine am 31. März 2005 mit der Bayer AG und deren US-Tochtergesellschaft Bayer Corporation vereinbarte syndizierte Kreditlinie über 3,5 Mrd € mit einer Laufzeit bis 2012. Bayer hat diesen Kredit bislang nicht in Anspruch genommen. Die kreditgewährenden Banken könnten die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels bei Bayer kündigen und alle bis dahin unter dieser Kreditlinie gegebenenfalls in Anspruch genommenen Darlehen fällig stellen.

Schließlich sehen auch die Anleihebedingungen der in den Jahren 2006 bis 2009 unter dem bestehenden Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm von Bayer begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 4,0 Mrd € (Stand: 31. Dezember 2009) eine Change-of-Control-Klausel vor. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen steht für den Fall eines Kontrollwechsels und einer sich innerhalb von 120 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Bayer AG das Recht zu, von der Bayer AG den Rückkauf der Schuldverschreibungen zu verlangen.

Für Mitglieder des Vorstands, deren Dienstverträge vor Inkrafttreten der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen wurden, bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Bayer AG folgende Vereinbarungen:

Für diese Mitglieder des Konzernvorstands gilt als Ergänzung der im Vergütungsbericht dargestellten Absicherungsklausel ein Zusatz für den Fall eines definierten Kontrollwechsels bei der Bayer AG. Die Vereinbarung kommt wie die Absicherungsklausel nur zum Tragen, wenn der Kontrollwechsel vor Vollendung des 60. Lebensjahres des jeweils betroffenen Vorstandsmitglieds mit einer Beendigung des Vorstandsvertrags und einem Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern verbunden ist. Die möglichen Leistungen entsprechen denen der Absicherungsklausel.

Diese Klausel ist nur noch von eingeschränkter und auslaufender Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Empfehlung des im Juni 2008 geänderten Deutschen Corporate Governance Kodex zur Begrenzung von Abfindungszahlungen bei neuen Vertragsabschlüssen zu folgen. Nur noch bei zwei bestehenden Vorstandsverträgen kann die Klausel zum Tragen kommen. Bei den übrigen Verträgen spielt die Klausel entweder wegen Überschreitens des 60. Lebensjahres keine Rolle mehr oder es wurde vertraglich vereinbart, dass die dann entstehenden Zahlungsansprüche der Höhe nach begrenzt sind. Die für den Fall des Kontrollwechsels vorgesehenen Zahlungsansprüche einschließlich Nebenleistungen wurden bei diesen Verträgen auf den Wert von drei Jahresvergütungen limitiert und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrages vergüten. Für die Bestimmung der Jahresvergütung ist auf die Summe von Festeinkommen und Zielwert der variablen Einkommenskomponente des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls des laufenden Jahres abzustellen.

7. Corporate-Governance-Bericht

Zugleich Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex

7.1 Erklärung zur Unternehmensführung*

* nicht Teil des geprüften Lageberichts

Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Bayer AG

zum Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 gemäß § 161 AktG

§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Bayer AG jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die Erklärung nach § 161 AktG ist den Aktionären dauerhaft zugänglich zu machen. Die letzte jährliche Erklärung wurde im Dezember 2008 abgegeben.

Für die Vergangenheit bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 6. Juni 2008. Für die gegenwärtige und künftige Corporate Governance Praxis der Bayer AG bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Empfehlungen des Kodex in seiner Fassung vom 18. Juni 2009.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bayer AG erklären hiermit, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ seit Abgabe der letzten jährlichen Entsprechenserklärung im Dezember 2008 entsprochen wurde und mit der im folgenden dargestellten Ausnahme entsprochen wird.

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats besteht eine D&O-Versicherung mit einem angemessenen Selbstbehalt, dessen Höhe allerdings nicht der Empfehlung in Kodex Ziff. 3.8 Absatz 2 entspricht.

Bei der D&O-Versicherung handelt es sich um eine Gruppenversicherung für eine Vielzahl von Personen, bei der derzeit kein Selbstbehalt in der empfohlenen Höhe vereinbart ist. Es ist vorgesehen, für den Vorstand mit der nächsten turnusmäßigen Erneuerung der Versicherung zum 1. April 2010 einen Selbstbehalt nach den Regelungen im Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) zu vereinbaren und im Zuge dessen auch für den Aufsichtsrat einen entsprechenden Selbstbehalt vorzusehen, so dass der Kodex-Empfehlung ab diesem Zeitpunkt entsprochen wird.

Leverkusen, im Dezember 2009

Für den Vorstand

Wenning

Kühn

Für den Aufsichtsrat

Dr. Schneider

BAYER IM EINKLANG MIT KODEX-EMPFEHLUNGEN

Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Bayer seit jeher einen hohen Stellenwert. Das wird auch in Zukunft so sein. So hat das Unternehmen im Jahr 2009 erneut die Erklärung abgeben können, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in vollem Umfang in der Vergangenheit entsprochen zu haben und ihnen in Zukunft mit einer vorübergehenden Ausnahme wieder voll entsprechen zu wollen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst, insbesondere auch mit den durch die Kodex-Änderung vom 18. Juni 2009 neu aufgenommenen Empfehlungen. Als Ergebnis konnte die oben wiedergegebene Entsprechenserklärung vom Dezember 2009 abgegeben werden. Sie ist auf der Internetseite von Bayer (http://www.bayer.de/de/Corporate-Governance.aspx) ebenso veröffentlicht wie vorhergehende Erklärungen.

ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Der Vorstand leitet das Unternehmen, eine strategische Holdinggesellschaft, in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen.

– Unternehmensleitung durch den Vorstand –

Für den Konzern, seine Teilkonzerne und Servicegesellschaften legt der Vorstand die langfristigen Ziele sowie die Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten. Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ergibt sich aus einem schriftlich fixierten Aufgabenverteilungsplan.

Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen.

Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Sie werden durch den Vorstandsvorsitzenden einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung verlangen. Sofern nicht Einstimmigkeit gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.

Gemäß Geschäftsordnung und Aufgabenverteilungsplan des Vorstands obliegt dem Vorstandsvorsitzenden insbesondere die Führung und Koordinierung des Konzernvorstands. Er repräsentiert Gesellschaft und Konzern gegenüber Dritten und der Belegschaft in Angelegenheiten, die nicht nur Unternehmens- oder Konzernteile betreffen. Darüber hinaus hat er eine besondere Verantwortlichkeit für bestimmte Corporate-Center-Bereiche und deren Tätigkeitsgebiete.

Auch den weiteren drei im Jahr 2009 amtierenden Mitgliedern des Vorstands – dem Vorstandsmitglied zuständig für Strategie und Personal, dem Vorstandsmitglied verantwortlich für Finanzen und dem Vorstandsmitglied zuständig für Innovation, Technologie und Umwelt – sind über den Ressortverteilungsplan besondere fachliche Aufgabengebiete und Zuständigkeiten zugewiesen. In Ergänzung hierzu betreut jedes dieser Mitglieder des Vorstands bestimmte Regionen.

Angesichts der geringen Anzahl von Vorstandsmitgliedern und der Funktion der Gesellschaft als strategischer Holding sind keine Ausschüsse des Vorstands eingerichtet.

AUFSICHTSRAT: FÜHRUNGS- UND KONTROLLARBEIT

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er besteht aus 20 Mitgliedern, die gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus Kreisen der Aktionäre und der Arbeitnehmer stammen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie.

– Überwachung der Unternehmensleitung durch den Aufsichtsrat –

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der Aufsichtsrat stimmt der Jahresplanung und dem Finanzierungsrahmen zu und billigt die Jahresabschlüsse der Bayer AG und des Bayer-Konzerns sowie den zusammengefassten Lagebericht unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Es bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:

Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören zwei Vertreter der Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang.

Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers.

Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich.

Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.

Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und einem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium.

Der Bericht des Aufsichtsrats (siehe unten) informiert über die Einzelheiten der Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.

PERSÖNLICHE VERPFLICHTUNGEN STATT SELBSTBEHALT

Die im Deutschen Corporate Governance Kodex definierte Empfehlung hinsichtlich des Selbstbehalts bei einer Directors & Officers-Versicherung (D&O) hat die Gesellschaft im Berichtsjahr in der Weise eingehalten, dass Bayer persönliche Verpflichtungserklärungen der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eingeholt hat. Diesen zufolge tragen Vorstandsmitglieder, die der Gesellschaft oder Dritten durch ihre Tätigkeit nach Maßstäben des deutschen Rechts grob fahrlässig Schaden zufügen, diesen Schaden bis zur Höhe der Hälfte ihrer jeweiligen Gesamtvergütung im Jahr der Verursachung des Schadens. Für Mitglieder des Aufsichtsrats gilt, dass diese einen nach Maßstäben des deutschen Rechts grob fahrlässig verursachten Schaden aufgrund ihrer Tätigkeit selbst bis zur Höhe des variablen Anteils ihrer jeweiligen Vergütung als Aufsichtsrat im Jahr der Schadensverursachung tragen. Für vorsätzliche Pflichtverletzungen besteht kein Versicherungsschutz.

Die Gesellschaft beabsichtigt, bei der für den 1. April 2010 geplanten Verlängerung der D&O-Versicherung für die Mitglieder des Vorstands einen Selbstbehalt in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe vorzusehen. Weiter ist beabsichtigt, der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend auch für die Mitglieder des Aufsichtsrats ab dem 1. April 2010 einen Selbstbehalt in der empfohlenen Höhe vorzusehen. Damit werden die vorstehend beschriebenen Selbstverpflichtungserklärungen ab dem 1. April 2010 hinfällig. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben sie in Kraft.

AKTIENGESCHÄFTE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahe stehende Personen sind nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der Bayer AG offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 5.000 € erreicht oder übersteigt. Bayer veröffentlicht Angaben zu den Geschäften unverzüglich auf der Internetseite und übersendet der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen entsprechenden Beleg; die Information wird dem Unternehmensregister zur Speicherung übermittelt.

Der Bayer AG wurden für das Geschäftsjahr 2009 keine derartigen Geschäfte gemeldet.

Nach Mitteilung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an die Gesellschaft ist deren Gesamtbesitz an Aktien der Bayer AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente am Abschlussstichtag kleiner als 1 % der ausgegebenen Aktien.

SYSTEMATISCHE KONTROLLE VON TRANSAKTIONEN

Mittels eines speziellen Managementsystems ist das Unternehmen in der Lage, etwaige geschäftliche und finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Dieses Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe und korrekte Bilanzierung aller geschäftlichen Prozesse gewährleistet ist und dass kontinuierlich zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen.

Bei Akquisitionen ist vorgesehen, die internen Kontrollprozeduren der erworbenen Einheiten zügig an die im Bayer-Konzern geltenden Standards anzupassen.

Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten.

CORPORATE COMPLIANCE

Unser unternehmerisches Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen der verschiedenen Länder und Regionen, aus denen sich für den Bayer-Konzern und seine Mitarbeiter im In- und Ausland vielfältige Pflichten ergeben. Bayer führt das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.

Bayer erwartet von allen Mitarbeitern rechtlich und ethisch einwandfreies Handeln im geschäftlichen Alltag. Denn jeder Mitarbeiter beeinflusst durch sein berufliches Verhalten das Ansehen des Unternehmens. Im regelmäßigen Dialog mit den Vorgesetzten sowie in Schulungen unter Mitwirkung der zuständigen Compliance Officer sollen die Mitarbeiter mit den vielfältigen gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Regeln der Länder, in denen die Mitarbeiter tätig sind und die für sie relevant sind, vertraut gemacht werden. Hierdurch wird die Grundlage gelegt, das Geschäft verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Recht zu führen.

Der Konzernvorstand hat die Themenbereiche, bei denen die Verletzung des geltenden Rechts für das Unternehmen als Ganzes, aber auch für den einzelnen Mitarbeiter im besonderen Maße erhebliche negative Folgen haben kann, in der „Corporate Compliance Policy“ zusammengestellt. Die dort verankerten Prinzipien sollen die Mitarbeiter bei ihrem geschäftlichen Handeln leiten und sie vor möglichem Fehlverhalten schützen. Kernbotschaften der „Corporate Compliance Policy“ sind u. a.:

die Einhaltung der kartellrechtlichen Regelungen,
das Gebot der Integrität im Geschäftsverkehr,
das Bekenntnis zum Prinzip der Nachhaltigkeit,
die strikte Trennung der beruflichen von den privaten Interessen sowie
die Verpflichtung zu fairen und respektvollen Arbeitsbedingungen im Unternehmen.

Zur Unterstützung und Beratung bei Fragen zum rechtlich korrekten Verhalten in bestimmten geschäftlichen Situationen stehen jedem Mitarbeiter sowohl sein Vorgesetzter als auch ein lokaler Compliance Officer zur Verfügung.

Jede operativ tätige Konzerngesellschaft hat mindestens einen lokalen Compliance Officer; in ausländischen Gesellschaften gibt es teilweise mehrere lokale Compliance Officer mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten für bestimmte Geschäftseinheiten innerhalb der jeweiligen Gesellschaft. Zu den Hauptverantwortlichkeiten jedes lokalen Compliance Officer gehören u. a.:

Beratung der operativen Geschäftseinheiten,
Risikoeinschätzung,
Durchführung bzw. Organisation von Compliance-Schulungsmaßnahmen,
Untersuchung von gemeldeten potenziellen Compliance-Verstößen inklusive Einleitung angemessener Korrekturmaßnahmen sowie
Erfüllung der konzernintern festgelegten Berichtspflichten gegenüber den Chief Subgroup Compliance Officers der Konzernführungsgesellschaften.

Diese berichten ihrerseits an den vom Konzernvorstand AG ernannten Group Compliance Officer. Dieser stellt gemeinsam mit dem Leiter der Konzernrevision mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats eine Übersicht über festgestellte Compliance-Verstöße zur Verfügung.

Künftig wird das Thema „Compliance“ in den Zielvereinbarungen mit den Konzernführungskräften fest verankert. Denn aufgrund ihrer Stellung im Unternehmen sind diese besonders verpflichtet, Vorbild für ihre Mitarbeiter zu sein, die Compliance-Botschaft verstärkt in die Organisation zu tragen sowie deren Durchsetzung durch geeignete organisatorische Maßnahmen sicherzustellen. Ab 2010 kann eine Konzernführungskraft die Verpflichtung zur Rückzahlung des variablen Vergütungsanteils für maximal fünf zurückliegende Jahre treffen. Das ist dann der Fall, wenn es in einem oder mehreren Jahren systematische Verstöße gegen das geltende Gesetzesrecht mit finanziellem Schaden für Bayer gegeben hat, die durch Mitarbeiter begangen wurden, die der betreffenden Konzernführungskraft direkt unterstellt waren. Weiterhin ist Voraussetzung, dass die aufgedeckten systematischen Gesetzesverstöße durch angemessene Präventivmaßnahmen hätten verhindert werden können.

GEMEINSAME WERTE UND FÜHRUNGSPRINZIPIEN

In Ergänzung der „Corporate Compliance Policy“ hat Bayer ein Konzern-Leitbild erarbeitet, das als Richtschnur für die Unternehmensstrategie dient. Es verdeutlicht Aktionären, Kunden, Öffentlichkeit und Mitarbeitern den Rahmen für unser unternehmerisches Denken und Handeln. Gemeinsame Werte und Führungsprinzipien werden als Basis für das tägliche Handeln aller Mitarbeiter gesehen. Dazu zählen der Wille zum Erfolg, der engagierte Einsatz für unsere Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiter und die Gesellschaft, Integrität, Offenheit und Ehrlichkeit, der Respekt gegenüber Mensch und Natur sowie die Nachhaltigkeit unseres Handelns. Damit diese Handlungsgrundsätze eingehalten werden, erfolgt die Beurteilung leitender Mitarbeiter nach Führungsprinzipien, die auf den dargestellten Werten beruhen. Zum Konzern-Leitbild siehe auch http://www.bayer.de/de/Leitbild.aspx.

AUSFÜHRLICHE BERICHTERSTATTUNG

Um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterrichten wir unsere Aktionäre, die Finanzanalysten, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen. Damit entspricht die Berichterstattung unseres Unternehmens den im Kodex definierten Regelungen: Bayer informiert seine Aktionäre vier Mal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie über dessen Risiken.

Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, dass nach bestem Wissen der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln.

Der Jahresabschluss der Bayer AG, der Konzernabschluss für den Bayer-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres werden Anteilseigner und Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch Quartalsfinanzberichte unterrichtet. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht durch den auch für diesen Zweck durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer unterzogen.

- Ausführliche Informationen zum Unternehmen unter www.bayer.de -

Darüber hinaus veröffentlicht Bayer Informationen auch in den Presse- und Analystenkonferenzen. Als stets aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Bayer auch das Internet. Auf der Internetseite des Konzerns besteht Zugriff auf die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen wie Geschäftsbericht, quartalsweise Finanzberichte (Aktionärsbriefe) oder Hauptversammlung.

Dem Prinzip des „Fair Disclosure“ folgend, behandeln wir alle Aktionäre und wesentlichen Zielgruppen bei Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen stellen wir unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diesen zeitnahen Zugriff haben Aktionäre auch auf Informationen, die Bayer im Ausland aufgrund der jeweiligen kapitalmarktrechtlichen Vorschriften veröffentlicht.

Neben der regelmäßigen Berichterstattung informieren wir in Ad-hoc-Mitteilungen über nicht-öffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, im Falle ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Bayer-Aktie erheblich zu beeinflussen.

7.2 Vergütungsbericht

Vergütung des Vorstands

Die Gesamtvergütung des Vorstands setzte sich bis zum 31. Dezember 2009 im Wesentlichen aus vier Komponenten zusammen: einer jährlichen Festvergütung, einer kurzfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf ein Geschäftsjahr bezieht, einer langfristigen variablen Vergütung, die sich als Zielvergütung auf drei Geschäftsjahre bezieht, sowie einer betrieblichen Altersversorgung mit nach Dienstjahren wachsenden Pensionsanwartschaften. Hinzu kommen Sachbezüge und sonstige Leistungen wie z. B. Firmenfahrzeug mit Privatnutzung oder Kostenerstattung einer Gesundheitsvorsorgeuntersuchung.

Die Festvergütung besteht aus zwei Teilen: einer festen Jahresvergütung und einer festen Konzernzulage.

Die kurzfristige variable Vergütung für das Jahr 2009 bemisst sich an der um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA-Marge für den Konzern und am gewichteten Durchschnitt der Zielerreichung der Teilkonzerne HealthCare, CropScience und MaterialScience. Die so ermittelte variable Vergütung kann der Aufsichtsrat in Abhängigkeit von der individuellen Leistung anpassen. Die Zielerreichung der Teilkonzerne ist im Wesentlichen gekoppelt an die Planerreichung in Bezug auf das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA. Zudem fließt eine qualitative Bewertung gegenüber Markt und Wettbewerb ein.

Im Jahr 2009 betrug die direkt geleistete Vergütung (erfolgsunabhängige Vergütung, kurzfristige variable Vergütung) für alle aktiven Vorstandsmitglieder 8.830 T€ (Vorjahr: 8.813 T€), davon entfielen 2.156 T€ (Vorjahr: 2.105 T€) auf die feste Jahresvergütung, 1.067 T€ (Vorjahr: 1.042 T€) auf die feste Konzernzulage und 5.442 T€ (Vorjahr: 5.498 T€) auf die kurzfristige variable Vergütung, die 2010 zur Auszahlung kommen wird. In der Summe enthalten sind zudem Sachbezüge und sonstige Leistungen in Höhe von 165 T€ (Vorjahr: 168 T€), die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien zu berücksichtigenden Werten für Sachleistungen und Sonstiges bestehen.

Die Vorstandsmitglieder nehmen an dem langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogramm Aspire I (jährliche Tranchen 2007 bis 2009) teil. Im Rahmen dieses Programms werden Beträge ausgezahlt, sofern die Kursentwicklung der Bayer-Aktie (absolut und relativ zum EURO STOXX 50 als Vergleichsindex) in einem Zeitraum von drei Jahren definierte Performance-Kriterien erfüllt. Weitere Einzelheiten zu diesem Programm sind im Konzernabschluss, Anhangsangabe [26.6] aufgeführt. Der beizulegende Zeitwert des im Jahr 2009 gewährten Programms zum Zeitpunkt seiner Gewährung wird – wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich - in die Berechnung der Gesamtbezüge einbezogen, obwohl dieser zum Teil zum Bilanzstichtag noch nicht erdient war.

Die Vergütung der einzelnen im Jahr 2009 tätigen Vorstandsmitglieder ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

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Vorstandsvergütung/Gesamtbezüge [Tabelle 3.27]
Werner Wenning

in T€
Klaus Kühn

in T€
Wolfgang Plischke

in T€
Richard Pott

in T€
Gesamt

in T€
--- --- --- --- --- --- ---
Feste Jahresvergütung 2009 812 448 448 448 2.156
Feste Jahresvergütung 2008 794 437 437 437 2.105
Feste Konzernzulage 2009 353 344 185 185 1.067
Feste Konzernzulage 2008 344 336 181 181 1.042
Festeinkommen 2009 1.165 792 633 633 3.223
Festeinkommen 2008 1.138 773 618 618 3.147
Sachbezüge/Sonstige Leistungen 2009 36 41 49 39 165
Sachbezüge/Sonstige Leistungen 2008 61 36 38 33 168
Summe erfolgsunabhängige Vergütung 2009 1.201 833 682 672 3.388
Summe erfolgsunabhängige Vergütung 2008 1.199 809 656 651 3.315
Kurzfristige variable Vergütung 2009 2.158 1.264 1.010 1.010 5.442
Kurzfristige variable Vergütung 2008 2.105 1.305 1.044 1.044 5.498
Summe direkt geleisteter Vergütung 2009 3.359 2.097 1.692 1.682 8.830
Summe direkt geleisteter Vergütung 2008 3.304 2.114 1.700 1.695 8.813
Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung 2009 208 84 151 151 594
Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung 2008 352 240 191 191 974
Gesamtbezüge (nach HGB) 2009 3.567 2.181 1.843 1.833 9.424
Gesamtbezüge (nach HGB) 2008 3.656 2.354 1.891 1.886 9.787

Die im Jahr 2009 erdienten Ansprüche – sowohl aus dem im Jahr 2009 neu gewährten Programm als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen, die in Teilen noch nicht erdient waren – sind in folgender Tabelle separat ausgewiesen. Die Wertänderungen von bisher bestehenden Ansprüchen aus den langfristigen aktienbasierten Programmen, die vor 2009 erworben wurden, sind hier ebenfalls gesondert gezeigt. Sie ergeben sich aus der Entwicklung des Kurses der Bayer-Aktie im Jahr 2009. In Höhe des im Jahr 2009 bereits erdienten Anteils ist der beizulegende Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung in der Zeile „Langfristige variable Vergütung“ enthalten. Durch die teilweise Berücksichtigung ein und desselben Anspruchs in den verschiedenen Darstellungen können die Werte der folgenden Tabelle nicht zu den Gesamtbezügen hinzugerechnet werden.

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Vorstandsvergütung/aktienbasierte Vergütung [Tabelle 3.28]
Werner Wenning

in T€
Klaus Kühn

in T€
Wolfgang Plischke

in T€
Richard Pott

in T€
Gesamt

in T€
--- --- --- --- --- --- ---
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 2009 587 398 319 319 1.623
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 2008 569 364 267 309 1.509
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung 2009 390 265 212 212 1.079
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung 2008 -195 -135 -97 -106 -533

Die derzeit tätigen Mitglieder des Vorstands sind grundsätzlich berechtigt, nach Ausscheiden aus dem Bayer-Konzern Pensionsleistungen zu beziehen, jedoch nicht vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Der jährliche Pensionsanspruch beträgt mindestens 30 % der letzten Festvergütung. Dieser Prozentsatz wächst über die Zeit in Abhängigkeit von der Anzahl der Dienstjahre als Mitglied des Vorstands, je nach Vertragsbeginn bei den vor 2006 bestellten Vorstandsmitgliedern auf maximal 80 %, bei den nach diesem Zeitpunkt bestellten Vorstandsmitgliedern auf maximal 60 %. Die sich hieraus ergebende Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 % dieses Pensionsniveaus.

Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht. Als Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB) werden mit der im Geschäftsjahr erfolgten Umstellung auf die Bestimmungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes laufender Dienstzeitaufwand sowie ggf. aus Neuzusagen oder der Änderung bestehender Zusagen resultierender nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand erfasst. Die Beträge für das Vorjahr wurden entsprechend angepasst. Da die Berechnung der Pensionsrückstellungen nach den Rechnungslegungsvorschriften von HGB und IFRS unterschiedlich vorzunehmen ist, finden sich in der folgenden Tabelle sowohl die Werte, die im nach HGB erstellten Jahresabschluss der Bayer AG als auch die Werte, die im nach IFRS erstellten Konzernabschluss berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Darstellungen jeweils ein und derselben Pensionszusage.

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Pensionszusagen [Tabelle 3.29]
Werner Wenning

in T€
Klaus Kühn

in T€
Wolfgang Plischke

in T€
Richard Pott

in T€
Gesamt

in T€
--- --- --- --- --- --- ---
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) 2009 - 985 181 198 1.364
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (IFRS) 2008 - 505 182 197 884
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)* 2009 14.675 6.335 5.577 5.478 32.065
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (IFRS)* 2008 14.271 4.902 4.743 4.770 28.686
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB)** 2009 4 1.090 200 223 1.517
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen (HGB)** 2008 2 575 626 223 1.426
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB)** 2009 15.128 6.597 5.794 5.728 33.247
Barwert der Pensionszusagen zum Bilanzstichtag (HGB)** 2008 16.608 6.069 5.770 5.999 34.446

* nach Abzug von Planvermögen

** Vorjahreswerte gem. BilMoG angepasst

Die Vorstandsvergütung nach IFRS umfasst nicht den beizulegenden Zeitwert der neu gewährten aktienorientierten Entlohnung, sondern die im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung zuzüglich der Wertänderung bisheriger noch nicht ausgezahlter Ansprüche aus aktienorientierter Entlohnung. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen hinzuzurechnen.

Die nachfolgende Tabelle fasst die Komponenten der Vorstandsvergütung zusammen:

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Vorstandsvergütung nach IFRS [Tabelle 3.30]
2008

in T€
2009

in T€
--- --- ---
Summe direkt geleisteter Vergütung 8.813 8.830
Langfristige variable Vergütung (im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 1.509 1.623
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung -533 1.079
Aufwendungen für im laufenden Jahr erdiente Pensionszusagen 884 1.364
Gesamtvergütung (nach IFRS) 10.673 12.896

Für aktive Vorstandsmitglieder, deren Dienstverträge vor Inkrafttreten der Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex im Juni 2008 abgeschlossen wurden, gilt eine generelle Absicherungsklausel bei einer unternehmensseitig veranlassten Vertragsbeendigung vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit folgenden Grundprinzipien:

Falls einem Vorstand bei Auslaufen seines bestehenden Vertrags nicht die Verlängerung seines Dienstvertrags angeboten wird, weil er nicht als Vorstand wieder berufen wurde, oder falls seine Bestellung zum Mitglied des Vorstands während der Vertragslaufzeit vorzeitig widerrufen wurde, ohne dass ein Grund für eine fristlose Kündigung bestand, erhält er (im letzteren Fall neben einer „Auszahlung“ der Restlaufzeit, allerdings reduziert auf die Höhe der jährlichen Festvergütung und die Zielgröße für die kurzfristige variable Zahlung, wenigstens für 12 Monate) monatliche Überbrückungsbezüge in Höhe von 80 % der letzten Festvergütung für einen maximalen Zeitraum von 60 Monaten abzüglich der Monate, für die er als Vorstand bezahlt freigestellt war oder entschädigt wurde. Anderweitiger Verdienst aus einer neuen Tätigkeit wird angerechnet. Bei unternehmensseitig veranlasstem vorzeitigen Ausscheiden können in bestimmten Situationen weitere Dienstjahre, maximal bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, bei der Vorstandspension berücksichtigt werden.

Diese Klausel ist nur noch von eingeschränkter und auslaufender Bedeutung. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Empfehlung des im Juni 2008 geänderten Deutschen Corporate Governance Kodex zur Begrenzung von Abfindungszahlungen bei neuen Vertragsabschlüssen zu folgen. Nur noch bei einem bestehenden Vorstandsvertrag kann die Klausel zum Tragen kommen. Bei den übrigen Verträgen spielt die Klausel entweder wegen des bevorstehenden Ausscheidens oder dem Überschreiten des 60. Lebensjahres keine Rolle mehr oder es wurde vertraglich vereinbart, dass Zahlungsansprüche nur für den Fall einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch die Gesellschaft ohne wichtigen Grund entstehen können und der Höhe nach begrenzt sind. Die Zahlungen einschließlich Nebenleistungen sind in diesem Fall auf den Wert von zwei Jahresvergütungen limitiert (Abfindungs-Cap) und dürfen nicht mehr als die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags vergüten. Für die Berechnung des Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung (Festvergütung zuzüglich Zielwert der kurzfristigen variablen Vergütung) für das abgelaufene Geschäftsjahr und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Jahr abzustellen.

Mit den Mitgliedern des Vorstands sind nachvertragliche Wettbewerbsverbote vereinbart, die eine von der Gesellschaft zu zahlende Entschädigung für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von zwei Jahren vorsehen. Diese Entschädigung beträgt für die im Jahr 2009 amtierenden Vorstandsmitglieder 50 % der durchschnittlichen vertraglichen Leistung der letzten 3 Jahre. Für die zum 1. Januar 2010 neu bestellten Vorstandsmitglieder beträgt diese Entschädigung 50 % der Festvergütung. Die Entschädigung wird auf etwaige Leistungen der Gesellschaft aus der Altersversorgung angerechnet.

Vorstandsmitgliedern, die vor dem 01. Januar 1979 in das Unternehmen eingetreten sind, steht – wie allen angestellten Mitarbeitern mit einem vor diesem Stichtag liegenden Eintrittsdatum – ein 6-monatiger Pensionsurlaub zu, der unter bestimmten Bedingungen abgegolten werden kann. Diese Regelung betrifft zurzeit nur Herrn Wenning.

Darüber hinaus bestehen Regelungen für den Fall eines Kontrollwechsels, siehe dazu Kapitel "Übernahmerelevante Angaben".

Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

Aktuell erhalten ehemalige und pensionierte Mitglieder des Vorstands monatliche Pensionsleistungen auf Basis eines 80-prozentigen Versorgungsgrads. Pensionsleistungen an frühere Vorstände bzw. ihre Hinterbliebenen werden ab dem 1. Januar 2009 jährlich überprüft und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Diese Pensionsleistungen werden in Ergänzung zu Ansprüchen aus früheren Arbeitnehmerpensionszusagen gezahlt. Die Vorstandspensionsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 11.273 T€ (Vorjahr: 11.697 T€). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe betrugen nach IFRS 107.223 T€ (Vorjahr: 107.863 T€) und nach HGB 110.069 T€ (Vorjahr: 121.557 T€).

Vergütungssystem für den Vorstand ab 2010

Das Vergütungssystem des Vorstands hat bereits in der Vergangenheit die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie viele Forderungen des neuen Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) von August 2009 erfüllt:

Die kurzfristige variable Vergütung ist so konzipiert, dass die Auszahlungen mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens nach oben und nach unten variieren.
Zusätzlich sind für Auszahlungen der kurz- und langfristigen variablen Vergütung bereits seit vielen Jahren Obergrenzen (Caps) implementiert.
Die Vergütungskomponente der langfristigen variablen Vergütung (LTI) ist durch das langfristige Vergütungsprogramm für Mitglieder des Vorstands sowie für die obere Führungsebene (Aspire I) näher ausgestaltet. Die Regelungen dieses Programms sehen u. a. vor, dass ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien Voraussetzung für die Teilnahme ist und die Messung des Erfolgs auch anhand der Outperformance der Bayer-Aktien gegenüber einem Vergleichsindex (EURO STOXX 50) sowie anhand von Durchschnittskursen erfolgt.
Auch die Durchgängigkeit der Vergütungssysteme vom Vorstand bis zum unteren Management mit identischen Vergütungselementen und -strukturen sowie Erfolgsgrößen ist bei Bayer bereits seit vielen Jahren gelebte Praxis.

Damit Bayer auch in Zukunft bei der Vergütung des Vorstands die Anforderungen des neuen VorstAG und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex voll erfüllt, hat der Aufsichtsrat im Dezember 2009 Anpassungen beschlossen. Im Folgenden werden die Grundzüge dieser Anpassungen dargestellt:

Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur weiter zu erhöhen, wird die bisherige kurzfristige variable Vergütung (STI) der Vorstände aufgeteilt. 50 % werden weiterhin - wie bei allen STI-berechtigten Mitarbeitern des Bayer-Konzerns - im Folgejahr ausgezahlt. Die übrigen 50 % werden in eine neue aktienbasierte Langfristvergütungskomponente überführt. Konkret werden dabei 50 % der STI-Auszahlung in Form von virtuellen Bayer-Aktien gewährt, die einer 3-jährigen Sperrfrist unterliegen. Der Wert dieser Aktien hängt dann von der Entwicklung der Bayer-Aktie während der Sperrfrist ab. Durch diese Stärkung der Langfristkomponente wird insgesamt ein Verhältnis der drei Vergütungselemente von ca. 30 % (Festeinkommen), 30 % (STI) und 40 % (LTI) erreicht.
Die heutigen Aspire-Pläne (Aspire I und II) werden dahingehend verändert, dass die Performance-Periode bzw. Sperrfrist von drei auf vier Jahre erhöht wird. Gleichzeitig werden die Performance-Hürden nach oben angepasst. Die bereits erwähnten bewährten Elemente wie Obergrenzen, Outperformance und Durchschnittskurse werden beibehalten.

Ferner hat sich der Bayer-Vorstand freiwillig verpflichtet, die erweiterten Haltevorschriften für Aktien (Share Ownership Guidelines) zu erfüllen. Die neuen Haltevorschriften sehen vor, dass der Vorstandsvorsitzende in Zukunft 150 % (vorher 40 %) eines jährlichen Festeinkommens und ordentliche Vorstandsmitglieder 100% (vorher ebenfalls 40 %) eines jährlichen Festeinkommens in Aktien halten werden.

Die beschriebenen Anpassungen gelten für alle Vorstände (mit Ausnahme der im Jahr 2010 ausscheidenden Vorstände) ab dem 01. Januar 2010.

Es ist beabsichtigt, auf der Hauptversammlung 2010 einen Konsultativbeschluss der Aktionäre zur Billigung des Vergütungssystems für die Vorstände herbeizuführen.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats richtet sich nach den entsprechenden Satzungsbestimmungen, die seit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 29. April 2005 nicht mehr geändert wurden. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Aufwendungen eine feste und eine variable Vergütung. Die jährliche feste Vergütung beträgt 60.000 €. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und richtet sich nach dem Brutto-Cashflow des Geschäftsjahres, der im Konzernabschluss ausgewiesen ist. Für je angefangene 50 Mio €, um die der Brutto-Cashflow den Betrag von 3,1 Mrd € übersteigt, beträgt der variable Teil 2.000 €, insgesamt jedoch höchstens 30.000 €.

Gemäß den Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden Vorsitz und stellvertretender Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen gesondert berücksichtigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache des sogenannten einfachen Satzes. Mitgliedern von Ausschüssen steht ein zusätzliches Viertel und Ausschussvorsitzenden ein weiteres Viertel des einfachen Satzes zu. Insgesamt ist die Vergütung jedoch auf das Dreifache des einfachen Satzes begrenzt. Für die Mitgliedschaft im Nominierungsausschuss wird einvernehmlich keine zusätzliche Vergütung gewährt. Veränderungen im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen während des Geschäftsjahres führen zu einer zeitanteiligen Vergütung. Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden nicht gewährt. Daneben hat die Gesellschaft zugunsten der Aufsichtsratsmitglieder eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit abdeckt.

Über die Aufsichtsratsvergütung hinaus erhalten die Arbeitnehmervertreter, die Arbeitnehmer im Bayer-Konzern sind, Entgeltleistungen, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für den Aufsichtsrat stehen. In Summe erhielten die Arbeitnehmervertreter aus solchen Tätigkeiten 605 T€ (Vorjahr: 591 T€).

Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

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Aufsichtsratsvergütung 2009 der Bayer AG [Tabelle 3.31]
Feste Vergütung

in T€
Variable Vergütung

in T€
Gesamt

in T€
--- --- --- ---
Dr. Paul Achleitner 75 38 113
André Aich 60 30 90
Willy Beumann 60 30 90
Dr. Clemens Börsig 60 30 90
Karl-Josef Ellrich 75 38 113
Dr.-Ing. Thomas Fischer 75 38 113
Peter Hausmann 75 38 113
Prof. Dr.-Ing. e.h. Hans-Olaf Henkel 75 38 113
Reiner Hoffmann 60 30 90
Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld 60 30 90
Petra Kronen 75 38 113
Dr. rer. nat. Helmut Panke 60 30 90
Hubertus Schmoldt 75 38 113
Dr. Manfred Schneider (Vorsitzender) 180 90 270
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz 60 30 90
Dr. Klaus Sturany 90 45 135
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Jürgen Weber 75 38 113
Thomas de Win 120 60 180
Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Ludwig Winnacker 60 30 90
Oliver Zühlke 60 30 90

8. Forschung und Entwicklung

Unser Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ unterstreicht die Überzeugung des Bayer-Konzerns: Innovationen leisten wichtige Beiträge, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Innovationen sind wesentliche Treiber für das zukünftige Wachstum unseres Unternehmens. Wir verfügen über die notwendigen Ressourcen, um durch Forschung und Entwicklung weitere Zukunftschancen zu generieren. Im Jahr 2009 wurden 2.746 Mio € (Vorjahr: 2.653 Mio €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 8,8 % bezogen auf den Umsatz. Eine besondere Bedeutung hat die fokussierte Entwicklung von neuen, das Kerngeschäft stärkenden Produkten. Um unser angestrebtes Wachstum zu ermöglichen, arbeiten wir an einer stetigen Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios sowie an einer Optimierung der Produktionsprozesse. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten orientieren sich eng an den Marktbedürfnissen und unterliegen dementsprechend einem kontinuierlichen Anpassungsprozess. Unsere eigenen Aktivitäten werden durch ein internationales Netzwerk von führenden Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Partnerfirmen ergänzt. Wir wollen somit durch Bündelung von Know-how neue Geschäftsideen zügig in Produkterfolge umsetzen. Die gezielte Förderung von Mitarbeitern in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen ist eine weitere Maßnahme zur Unterstützung unserer Aktivitäten.

– 2,75 Mrd € für Forschung und Entwicklung –

HealthCare

In die Forschung und Entwicklung (F&E) der beiden Segmente Pharma und Consumer Health haben wir im Jahr 2009 1.847 Mio € (Vorjahr: 1.742 Mio €) investiert, um das Fundament für weitere innovative Produkte im Gesundheitsbereich zu legen. Dies entspricht 67,3 % der gesamten Forschungsaufwendungen des Konzerns und einer Forschungskostenquote von 11,6 %.

– 1.847 Mio € für Forschung und Entwicklung bei HealthCare –

Bei der Wirkstofffindung im Segment Pharma konzentrieren wir uns auf die Bereiche Kardiologie, Onkologie, Frauengesundheit und Diagnostische Bildgebung. Die Forschungsaktivitäten und -kapazitäten sind an den drei Standorten Berlin und Wuppertal (Deutschland) sowie Berkeley (USA) gebündelt. An den Standorten Berlin und Wuppertal konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf die Identifizierung von molekularen Zielstrukturen, um Leitsubstanzen zu entwickeln und zu optimieren. Außerdem werden hier Untersuchungen zum Arzneimittelstoffwechsel, zur Pharmakokinetik, Toxikologie und klinischen Pharmakologie unternommen. Berkeley ist ein wichtiges Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem die proteinbasierte biologische Wirkstoffforschung und die biotechnologische Herstellung von Kogenate® erfolgen.

Zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf haben wir im Verlauf des Jahres 2009 mit mehreren Arzneimittelkandidaten aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline klinische Studien durchgeführt. Zudem stellten wir für einige dieser Arzneimittelkandidaten nach Abschluss aller notwendigen Studien Anträge auf Zulassung bzw. auf Erweiterung der bestehenden Zulassung bei einer oder mehreren Zulassungsbehörden. Die wichtigsten noch im Zulassungsprozess befindlichen Arzneimittelkandidaten sind:

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Einreichungen [Tabelle 3.32]
Indikation
--- ---
Rivaroxaban/Xarelto® USA, Prävention von venösen Thromboembolien nach geplanten Hüft- und
Kniegelenkersatz-Operationen
Qlaira® (E2V/DNG) USA, Orale Empfängnisverhütung und Behandlung von starken und/oder
verlängerten Regelblutungen
Levitra® Erektile Dysfunktion, Schmelztabletten
YAZ® Plus, Yasmin® Plus Orale Empfängnisverhütung, kombiniertes Kontrazeptivum mit Folat
Valette® Plus EU, Orale Empfängnisverhütung, kombiniertes Kontrazeptivum mit Folat

In der nachfolgenden Tabelle sind unsere wichtigsten Arzneimittelkandidaten der klinischen Prüfungsphasen III und II dargestellt:

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Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Phase III und II)* [Tabelle 3.33]
Indikation Status
--- --- ---
Alemtuzumab Multiple Sklerose Phase III
AlpharadinTM Behandlung von Knochenmetastasen bei hormon-resistentem Prostatakrebs Phase III
Angeliq® low-low Hormonersatztherapie Phase III
Bonefos® Prävention von Knochenmetastasen bei Brustkrebs Phase III
FC Patch low Empfängnisverhütung Phase III
Florbetaben Alzheimer-PET-Diagnostik Phase III
Gadovist® Magnetresonanztomographie Phase III
LCS (ULD LNG Contraceptive System) Empfängnisverhütung Phase III
Nexavar® Schilddrüsenkrebs Phase III
Nexavar® Nicht kleinzelliger Lungenkrebs Phase III
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertonie (CTEPH) Phase III
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertonie (PAH) Phase III
Rivaroxaban/Xarelto® Thromboseprophylaxe bei immobilisierten Patienten aufgrund medizinischer Indikationen Phase III
Rivaroxaban/Xarelto® Behandlung von venösen Thromboembolien Phase III
Rivaroxaban/Xarelto® Schlaganfall-Prophylaxe bei Vorhofflimmern Phase III
Rivaroxaban/Xarelto® Sekundärprophylaxe des akuten koronaren Syndroms / Herzinfarkt Phase III
VEGF Trap-Eye Altersabhängige Makula-Degeneration Phase III
VEGF Trap-Eye Verschluss der zentralen Netzhautvene Phase III
YAZ® Flex Orale Empfängnisverhütung Phase III
AlpharadinTM Behandlung von Knochenmetastasen bei Brustkrebs Phase II
Amikacin Inhale Lungeninfektion Phase II
Cinaciguat (sGC Aktivator) Akute Herzinsuffizienz Phase II
Ciprofloxacin Inhale Lungeninfektion Phase II
E2 + DRSP Orale Empfängnisverhütung Phase II
L19-SIP Lungenkrebs, Gehirnmetastasen Phase II
Nexavar® Brustkrebs Phase II
Nexavar® Dickdarmkrebs Phase II
Nexavar® Eierstockkrebs Phase II
Nexavar® Weitere Indikationen Phase II
Regorafenib (DAST Inhibitor) Krebs Phase II
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertension (COPD) Phase II
Riociguat (sGC Stimulator) Pulmonale Hypertension (ILD) Phase II
Sagopilone (ZK-EPO) Lungen-/Eierstock-/Prostatakrebs Phase II
VEGF Trap-Eye Diabetisches Makula-Ödem Phase II
ZK 245186 Atopische Dermatitis Phase II

* Stand: 15. Februar 2010

PAH = pulmonale arterielle Hypertonie; CTEPH = chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie

COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung; ILD = interstitielle Lungenerkrankung; PET = Positronen-Emissionstomographie

Das Wesen der Arzneimittelforschung und -entwicklung bedingt, dass nicht alle Wirkstoffe das jeweils festgelegte Projektziel erreichen werden.

Es besteht die Möglichkeit, dass einige oder alle der hier aufgeführten Projekte aufgrund wissenschaftlicher und/oder wirtschaftlicher Erwägungen abgebrochen werden und somit nicht zu einem marktfähigen Produkt führen. Zudem ist es möglich, dass die für diese Wirkstoffe erforderliche Zulassung als Arzneimittel durch die Food and Drug Administration (FDA), die European Medicines Agency (EMEA) oder eine andere Zulassungsbehörde nicht erteilt wird.

Wir überprüfen unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline regelmäßig, um die aussichtsreichsten Pharma-Projekte mit Priorität voranzutreiben. Zu unseren wichtigsten Entwicklungskandidaten zählt u. a. unser innovatives Krebsmedikament Nexavar®, das zusammen mit Onyx Pharmaceuticals, Inc., USA, entwickelt wurde. Nexavar® greift sowohl die Krebszellen als auch das Gefäßsystem des Tumors an. In präklinischen Modellen beeinflusste Nexavar® zwei Kinase-Klassen, die am Zellwachstum und an der Angiogenese (Neubildung von Blutgefäßen) mitwirken. Dies sind zwei wichtige Prozesse, die ein Krebswachstum ermöglichen. Der vielversprechende Wirkstoff, an dem wir noch weiter forschen, wird derzeit weltweit in den Indikationen des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms und des Leberzellkarzinoms vermarktet. Die Untersuchungen zum Einsatz bei anderen Tumorarten befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen der klinischen Entwicklung (siehe auch Tabelle 3.33).

Unser neuartiger Gerinnungshemmer Xarelto®, ein als Tablette einzunehmender direkter Faktor-Xa-Inhibitor, kam im September 2008 zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operationen auf den Markt. Zulassungen wurden von mehr als 80 Ländern weltweit erteilt, darunter die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Australien, China, Kanada und Mexiko. Xarelto® wird inzwischen in mehr als 60 Ländern vermarktet. Aufgrund des umfangreichen klinischen Studienprogramms ist der Wirkstoff der zurzeit am intensivsten untersuchte orale, direkte Faktor-Xa-Inhibitor weltweit. Insgesamt sollen mehr als 65.000 Patienten an dem Entwicklungsprogramm teilnehmen, in dem Xarelto® für die Thromboseprophylaxe und -therapie in einem breiten Spektrum von Indikationen geprüft wird (siehe auch Tabelle 3.33).

Auf dem Gebiet der Frauengesundheit forschen wir auch daran, das Spektrum an Möglichkeiten zur Verhütung auszuweiten. Im April 2009 wurden Phase-III-Studien zur klinischen Prüfung eines Verhütungspflasters gestartet. Es ist transparent und soll das kleinste und am niedrigsten dosierte Verhütungspflaster auf dem Markt werden. Im Bereich der oralen Verhütungsmittel wurden YAZ® Plus und Yasmin® Plus in Europa und den USA zur Zulassung eingereicht. Bei diesen Produkten werden die Verhütungsmittel der YAZ®-Produktfamilie mit einem Folat in einer Tablette kombiniert. Im Mai 2009 haben wir das in Europa unter dem Namen Qlaira® vermarktete orale Verhütungsmittel in den USA zur Zulassung eingereicht. Neben der Indikation Empfängnisverhütung wurde hier auch die Indikation zur Behandlung von starken und/oder verlängerten Regelblutungen beantragt. Qlaira® enthält eine Kombination mit Estradiolvalerat, das im Körper sehr schnell in Estradiol umgewandelt wird. Mit diesem Produkt entsteht eine neue Klasse der oralen Verhütungsmittel, deren Östrogenbestandteil auf Estradiol basiert – dem gleichen Östrogen, das der weibliche Körper produziert.

Aufgrund vielversprechender Phase-II-Ergebnisse mit Riociguat (sGC Stimulator) haben wir im Dezember 2008 ein Phase-III-Programm gestartet. Riociguat ist das erste Präparat einer neuen Klasse von gefäßerweiternden Substanzen – den Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC). Der als Tablette einzunehmende Wirkstoff wird derzeit als neuer Therapieansatz bei verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks untersucht.

Die Aktivitäten im Bereich der Diagnostischen Bildgebung fokussieren sich auf die Entwicklung von Positronen-Emissionstomographie (PET)-Markern (Tracer), die in Zukunft eine frühere und präzisere Diagnose ermöglichen könnten. Dies geschieht in den drei Indikationsfeldern Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Onkologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Mit der Entwicklung von Florbetaben möchten wir zukünftig zu einer früheren und präziseren Diagnose der Alzheimer-Erkrankung beitragen. Die im Juli 2009 vorgestellten Phase-II-Daten mit dem neuen PET-Tracer Florbetaben unterstreichen dessen Potenzial als wichtige bildgebende Ergänzung zu bestehenden klinischen Methoden, die derzeit zur Diagnose von Demenz eingesetzt werden. Zusätzliche Phase-II-Studien laufen noch. Im November 2009 startete das globale Phase-III-Programm von Florbetaben.

Wir ergänzen unser Produkt-Portfolio aus eigener Forschung und Entwicklung durch Einlizenzierungen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. In der Kooperation mit der Genzyme Corp., USA, entwickeln wir den humanisierten monoklonalen Antikörper Alemtuzumab, der derzeit in zwei globalen Phase-III-Studien in der Indikation Multiple Sklerose (MS) getestet wird. Die Zusammenarbeit mit Genzyme Corp. wurde im Berichtsjahr neu strukturiert, wobei die gemeinsame Entwicklung fortgesetzt wird. Die Lizenz zur weltweiten Vermarktung hat Bayer an Genzyme Corp., USA, zurückgegeben und erhält im Gegenzug Lizenzgebühren sowie Co-Promotionsrechte.

Für unser gemeinsames Entwicklungsprojekt VEGF Trap-Eye mit Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, laufen zwei Phase-III-Studien in der Indikation altersabhängige Makula-Degeneration und eine Phase-II-Studie bei Patienten mit diabetischem Makulaödem. Darüber hinaus wurden 2009 zwei Phase-III-Studien gestartet, die den Einsatz in der Indikation Verschluss der zentralen Netzhautvene (Central Retinal Vein Occlusion/CRVO) untersuchen. VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) ist ein natürlicher Wachstumsfaktor, der die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt. VEGF Trap-Eye blockiert diese Wachstumsfaktoren spezifisch und mit hoher Wirksamkeit, wodurch die abnorme Bildung neuer Blutgefäße, die zu Blutungen neigen, verhindert wird. Das Präparat wird lokal ins Auge appliziert. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer das Präparat außerhalb der USA vermarkten. In den USA hält Regeneron Pharmaceuticals, Inc., USA, die alleinigen Rechte an VEGF Trap-Eye.

Für das rekombinante Thrombin haben wir die Vereinbarungen mit ZymoGenetics, Inc., USA, geändert. Wir beschränken uns auf die Vermarktung in Kanada. Dort haben wir im Dezember 2009 die Zulassung erhalten und werden das Produkt voraussichtlich im Februar 2010 auf den Markt bringen.

Im April 2009 wurde eine Lizenzierungsvereinbarung mit Ardea Biosciences, Inc., USA, zur Entwicklung und Vermarktung von niedermolekularen Mitogen-aktivierten ERK-Kinasen-Inhibitoren (MEK-Inhibitoren) zur Behandlung von Tumoren vereinbart. Diesen Kinasen wird eine bedeutende Rolle bei der Vermehrung von Krebszellen, der Selbstzerstörung der Zellen und bei der Metastasierung zugeschrieben.

Mit AlpharadinTM, einem Alpha-Strahlung freisetzenden radiopharmazeutischen Wirkstoff, wurde im September 2009 ein Krebstherapeutikum von Algeta ASA, Norwegen, zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung einlizenziert. Derzeit befindet sich die Substanz in einer weltweiten Phase-III-Studie bei Patienten mit Prostatakrebs, die auf eine Hormonbehandlung nicht mehr ansprechen und bei denen sich Knochenmetastasen gebildet haben.

Um das Spektrum möglicher Anwendungsbereiche von bereits vermarkteten Produkten zu erweitern, investieren wir in ein kontinuierliches Lebenszyklus-Management. Wir wollen so neue Indikationen identifizieren und verbesserte Darreichungsformen entwickeln.

In unserem Segment Consumer Health richten sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Consumer Care in den Zentren für Produktentwicklung in Morristown (USA) und Gaillard (Frankreich) auf die Identifizierung, Entwicklung und Markteinführung von rezeptfreien Produkten. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung sowohl bestehender als auch neuer Marken durch die Umsetzung produktbezogener, klinischer und regulatorischer Entwicklungsstrategien. Diese bieten die Möglichkeit, neue Technologien, Indikationserweiterungen bestehender Arzneimittel und die Neueinstufung von bislang verschreibungspflichtigen Medikamenten als freiverkäufliche Produkte erfolgreich zu nutzen. Im Jahr 2009 konnte eine Reihe neuer Produktlinienerweiterungen in verschiedenen Märkten eingeführt werden.

In der Division Medical Care forschen wir insbesondere auf den Gebieten der Blutzuckermessung als auch in der Weiterentwicklung medizinischer Geräte, die in der Diagnose und Therapie diverser Erkrankungen eingesetzt werden. Im Forschungs- und Entwicklungszentrum im Bereich Diabetes Care in Tarrytown (USA) arbeiten wir sowohl an der Stärkung unserer Kernproduktlinien als auch an der weiteren Expansion in attraktive Segmente des Diabetesmarkts. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir verschiedene innovative Produkte auf den Markt gebracht. Darunter Contour® USB, Didget® und A1cNow® SelfCheck, die den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes gerecht werden. Im Bereich unseres Medizingerätegeschäfts fokussieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die kontinuierliche Verbesserung der marktführenden Injektionsgeräte für die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie sowie der Systeme für den Einsatz bei Gefäßeingriffen. Darüber hinaus setzen wir auf eine Ausweitung in weitere attraktive Segmente wie z. B. medizinische Datenmanagementsysteme. Unser Forschungs- und Entwicklungszentrum hierfür befindet sich in der Nähe von Pittsburgh, USA.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Division Animal Health am Standort Monheim (Deutschland) konzentrieren sich auf die Bereiche Antibiotika und Parasitizide sowie Wirkstoffe zur Behandlung nicht-infektiöser Krankheiten bei Tieren. Neben der Entwicklung neuer Produkte gegen Parasiten bei Haus- und Nutztieren wird im Bereich der Organerkrankungen bei Hunden und Katzen insbesondere der Aufbau von Produktportfolios im Bereich chronischer Nieren-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen betrieben. Im Berichtsjahr wurde Profender® (Emodepsid und Praziquantel), ein neues Mittel gegen Wurmbefall bei Hunden, in den europäischen Markt eingeführt.

CropScience

Mit Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 653 Mio € (Vorjahr: 649 Mio €) entfielen 23,8 % der Aufwendungen des Bayer-Konzerns für Forschung und Entwicklung im Jahr 2009 auf CropScience. Dies entspricht einer Forschungskostenquote von 10,0 % des erzielten Umsatzes des Teilkonzerns.

– 653 Mio € für Forschung und Entwicklung bei CropScience –

CropScience verfügt über ein weltweites Netz von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, in denen nahezu 4.000 Mitarbeiter tätig sind. Unsere größten Standorte zur Erforschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln sind Monheim und Frankfurt a. M. (Deutschland) sowie Lyon (Frankreich). Im Bereich BioScience, der sich auf die Saatguttechnologie und -züchtung konzentriert, befinden sich unsere bedeutendsten Forschungszentren in Gent (Belgien) und Haelen (Niederlande).

Während die Forschungstätigkeiten auf einige zentrale Standorte konzentriert sind, finden die Entwicklungsaktivitäten sowie die Saatgutzüchtung sowohl in zentralen Einrichtungen als auch in zahlreichen Feldversuchsstationen weltweit statt, um die Prüfung der zukünftigen Produkte unter den regionalen klimatischen Bedingungen zu gewährleisten.

Im Rahmen eines integrierten Forschungsansatzes arbeiten unsere Wissenschaftler aus den Bereichen Agrarchemie und Saatguttechnologie zunehmend enger zusammen, um die Fachkompetenzen aus der chemischen, biologischen und genetischen Forschung und Feldentwicklung optimal zu bündeln und auf unsere langfristigen Forschungsziele und Geschäftsstrategien in den einzelnen Anbaukulturen auszurichten.

Im Bereich Crop Protection erforschen und entwickeln wir innovative, sichere und nachhaltige Produkte für den Einsatz als Insektizide, Fungizide und Herbizide in der Landwirtschaft. Darüber hinaus arbeiten wir indikationsübergreifend in neuen zukunftsweisenden Forschungsprojekten, beispielsweise auf den Gebieten Pflanzengesundheit und Stresstoleranz. Hierbei stehen uns zusätzlich zur klassischen Chemie, Biologie und Biochemie moderne Technologien wie Genomik, Hochdurchsatz-Screening und Bioinformatik für die Identifizierung neuer Leitstrukturen zur Verfügung. Kooperationen mit externen Partnern ergänzen unsere eigenen Aktivitäten.

Wir erweitern den Einsatzbereich unserer Wirkstoffe durch Saatgutbehandlungslösungen, neue Mischungen oder die Entwicklung innovativer Formulierungen für bereits vermarktete Produkte, um deren Anwendbarkeit auf andere Kulturpflanzen zu erweitern oder um deren Handhabung zu verbessern.

Die Wirkstoffpipeline von Crop Protection enthält derzeit 20 Entwicklungsprojekte, davon 10 Projekte in der fortgeschrittenen Entwicklung sowie 10 weitere Projekte in einem frühen Entwicklungsstadium. Rund 45 weitere Projekte befinden sich in der frühen Forschungsphase.

Im Jahr 2009 haben wir mit der Vermarktung unseres Wirkstoffs Thiencarbazone-methyl in Verbindung mit unserem neuen Safener Cyprosulfamid begonnen. Thiencarbazone-methyl (Hauptmarken: Adengo®, Corvus®) ist ein neuer Wirkstoff zur Bekämpfung von Unkräutern im Mais- und Getreideanbau. Die Substanz aus der chemischen Klasse der Sulfonyl-Amino-Carbonyl-Triazolinone (SACT) ist eine ideale Ergänzung zu unserem bereits vermarkteten Wirkstoff Isoxaflutol und sorgt durch die Kombination zweier Wirkmechanismen in Verbindung mit dem neuen Safener Cyprosulfamid für eine besonders hohe Kulturverträglichkeit. Safener sind spezielle Substanzen, die Herbiziden beigefügt werden, um die Nutzpflanzen vor der potenziell schädigenden Wirkung des Wirkstoffs zu schützen.

Im Zeitraum 2010 bis 2012 stehen, die erfolgreiche Registrierung vorausgesetzt, sechs weitere vielversprechende neue Wirkstoffe zur Markteinführung an:

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Geplante Markteinführungen [Tabelle 3.34]
Wirkstoff Indikation Geplante Markteinführung
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Isotianil Fungizid 2010
Fluopyram Fungizid 2010/2011
Bixafen Fungizid 2010/2011
Bacillus firmus Biologische Schädlingskontrolle zur Saatgutbehandlung 2010/2011
Indaziflam Herbizid 2011
Penflufen Fungizid zur Saatgutbehandlung 2011/2012

Für die Gruppe der vier bereits seit 2008 neu in den Markt eingeführten Wirkstoffe sowie der vorgenannten sechs weiteren Substanzen, die bis zum Jahr 2012 Marktreife erlangen sollen, erwartet CropScience ein Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt 1,25 Mrd €.

Mit Isotianil (Hauptmarke: Routine®) aus der chemischen Klasse der Isothiazole planen wir die Einführung eines neuen Reisfungizids, das unser Portfolio in Asien verstärken wird. Der Wirkstoff aus unserer Forschungspipeline wurde in einer Partnerschaft mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Chemical Co., Ltd. weiter entwickelt. Isotianil schützt Reis gegen den Pilz Pyricularia, dem Verursacher der Reisbräune, indem die natürlichen Abwehrmechanismen der Pflanzen stimuliert werden.

Fluopyram (Hauptmarke: Luna®) wurde zur effektiven Bekämpfung von verschiedenen hartnäckigen Pflanzenkrankheiten entwickelt, die durch Pilzerreger hervorgerufen werden. Der Wirkstoff aus der neuen Substanzklasse der Pyridinyl-ethyl-benzamide soll weltweit in der Blattapplikation und Saatgutbehandlung in mehr als 70 Kulturen zum Einsatz kommen. Wichtige Vorteile sind die verbesserte Lagerfähigkeit und die längere Haltbarkeit der Erntegüter.

Bixafen (Hauptmarke: Aviator® XproTM) ist ein neues Getreidefungizid mit einem ertragssteigernden Effekt aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie. Der Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrazole ist speziell für die Blattanwendung gegen Blattdürre (Septoria tritici) und Braunrost entwickelt worden. Als Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe eignet sich Bixafen sehr gut als Baustein im Resistenzmanagement.

Bacillus firmus (Hauptmarke: Votivo®) ist ein Mittel zur biologischen Schädlingsbekämpfung in der Saatgutbehandlung, mit der wir unser klassisches Portfolio im Saatgutbehandlungsmarkt gegen Nematoden – im Boden lebende Fadenwürmer – erweitern.

Indaziflam ist ein neues Alkylazin-Herbizid. Der Wirkstoff zeichnet sich durch seine langanhaltende Wirkungsdauer aus und erfasst ein breites Spektrum schwer bekämpfbarer Ungräser und Unkräuter. Indaziflam ist für den Einsatz in landwirtschaftlichen Spezialkulturen – beispielsweise im Obst- und Weinbau – wie auch in einer großen Anzahl nicht-landwirtschaftlicher Märkte vorgesehen, u. a. zur Rasenpflege auf Golf- und Sportplätzen.

Penflufen ist ein neues Pyrazolfungizid zur Saatgutbehandlung in vielen unterschiedlichen Kulturen, z. B. Kartoffeln, Raps, Sojabohnen, Mais und Baumwolle. Neben der Wirkung gegen verschiedene samenbürtige Pathogene zeichnet sich diese Substanz durch besondere Stärke und Wirkungsbreite gegenüber Rhizoctonia spp. aus. Aufgrund seiner guten Saatgutverträglichkeit trägt Penflufen zur besonders kräftigen Jungpflanzenentwicklung bei.

Die im Bereich Crop Protection entwickelten Substanzen werden auch von Environmental Science für eine mögliche Anwendung außerhalb der Landwirtschaft getestet und beurteilt. Gleichzeitig werden Wirkstoffe von Fremdfirmen geprüft und im Erfolgsfall zugekauft. Zu den aktuellen Entwicklungsprojekten gehören Gele und Köder gegen Schadinsekten, neue Herbizide und Fungizid-Wirkstoffmischungen sowie biologische Lösungen. Im Bereich der Vektorenkontrolle forschen wir verstärkt an insektiziden Produkten zur Behandlung von Materialien, wie z. B. an der Weiterentwicklung von imprägnierten Moskitonetzen, die gegen die Übertragung von Malaria eingesetzt werden können. In diesem Rahmen arbeiten wir auch intensiv mit dem Innovative Vector Control Consortium (IVCC) in Liverpool, Großbritannien, zusammen, um eine neue Insektizid-Forschungsplattform aufzubauen und neue resistenzbrechende Wirkstoffe zur Bekämpfung von Malaria-Überträgern zu finden.

Im Jahr 2009 haben wir in unserem Bereich Environmental Science zahlreiche neue Produkte mit einfacher, bedienerfreundlicher Handhabung auf den Markt gebracht. In den USA konnten wir beispielsweise mit Triton® SG eine neue Fungizidformulierung auf Basis von Triticonazole einführen. Unser „Bayer Advanced“-Portfolio für Endverbraucher in den USA haben wir u. a. durch mehrere neue Fungizide und Insektizide verstärkt. In Europa wurde unser „Bayer Garten“-Angebot vor allem durch neue Herbizide und ein neues Produkt gegen Schnecken erweitert. Auch 2010 planen wir die Markteinführung von mehreren neuen Produkten. Dazu zählen Unkrautbekämpfungsmittel zum Einsatz in der Landschaftspflege, innovative Fungizide mit der StressGard-Technologie, die nicht nur gegen pilzliche Erreger wirken, sondern auch die Pflanzengesundheit stärken, sowie neue Produktreihen auf biologischer Basis für private Konsumenten.

Im Bereich BioScience forschen wir an der Optimierung von Pflanzeneigenschaften und entwickeln neue Sorten in unseren Kernkulturen Baumwolle, Raps und Reis sowie im Gemüsesaatgutbereich. Im Jahr 2009 haben wir unsere Forschungsaktivitäten auch auf Getreide und Sojabohnen als neue Kernkulturen ausgedehnt. Im Fokus unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stehen die agronomischen Eigenschaften dieser Kulturen. Unsere Forscher arbeiten u. a. an der Entwicklung von Pflanzen, die eine hohe Resistenz gegenüber Stressfaktoren wie extremen Temperaturen und Trockenheit aufweisen. Darüber hinaus wollen wir die Ertragskraft von Nutzpflanzen steigern und die Pflanzenqualität erhöhen - z. B. durch veränderte Rapsölprofile oder optimierte Baumwoll-Faserqualitäten. Weitere Schwerpunkte bestehen darin, neue Herbizidtoleranzen auf der Basis alternativer Wirkmechanismen zu entwickeln sowie die Resistenz gegenüber Insekten und Pflanzenkrankheiten zu verbessern. Die verwendeten Technologien umfassen sowohl moderne Züchtungsverfahren als auch Methoden, die auf der Pflanzenbiotechnologie basieren. Unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline enthält gegenwärtig mehr als 50 vielversprechende Leitprojekte und wird durch über 80 laufende Forschungsvereinbarungen mit öffentlichen und privaten Partnern ergänzt.

– Kontinuierlicher Ausbau unserer F&E-Aktivitätenim Bereich BioScience –

Das Geschäftswachstum im Bereich BioScience wurde 2009 durch die Einführung neuer Sorten unterstützt. Beispielsweise haben wir gemeinsam mit namhaften Saatgutherstellern in den USA erstmalig unsere LibertyLink®-Herbizidtoleranz-Technologie in Sojabohnensaatgut vermarktet. Im Jahr 2011 ist die Markteinführung von mehreren Saatgutinnovationen vorgesehen, darunter z. B. Baumwolle mit unserer eigenen Glyphosat-Herbizidtoleranz-Eigenschaft sowie ein Baumwollsaatgut mit der Toleranz gegen Glyphosat und Glufosinat-Ammonium.

Um die Innovationskraft von CropScience weiter zu stärken, wollen wir die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten vor allem im Bereich Saatgut und Pflanzenmerkmale sukzessive erhöhen. Mit dem im November 2009 abgeschlossenen Erwerb der Athenix Corp., USA haben wir unser Technologieportfolio durch eine umfangreiche Entwicklungsplattform von Pflanzeneigenschaften aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz erweitert. Unser Netzwerk an Forschungs- und Entwicklungsstandorten bauen wir dazu weiter aus. So soll mit der Einweihung eines neuen Biotechnologie-Forschungszentrums in Morrisville, USA, im Frühjahr 2010 unsere Präsenz im wichtigen nordamerikanischen Markt gestärkt werden.

MaterialScience

Im Jahr 2009 wandte MaterialScience 207 Mio € (Vorjahr: 221 Mio €) für Forschung und Entwicklung (ohne Einbeziehung von gemeinsamen Entwicklungsprojekten mit Kunden) auf, um als globaler Anbieter von hochwertigen, maßgeschneiderten Material- und Systemlösungen seine führende Position im Markt und in der Prozesstechnik weiter auszubauen. Damit entfielen rund 7,5 % der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungskosten auf MaterialScience. Für den Teilkonzern lag die Forschungskostenquote bei 2,8 % vom Umsatz.

– 207 Mio € für Forschung und Entwicklung bei MaterialScience –

In den Business Units von MaterialScience werden modernste Technologien und Produktionsverfahren eingesetzt, um in Kooperation mit unseren Kunden und anderen externen Partnern neue Produkte und Anwendungen zu realisieren.

In unserer Business Unit Polyurethanes richten sich die Aktivitäten in der Produktentwicklung auf die Erweiterung der Anwendungsgebiete sowie die Eigenschaftsoptimierung unserer Polyurethansysteme. Beispielsweise dienen unsere Polyurethane in der Bauindustrie als Basis für hocheffizientes Dämmmaterial und leisten dort einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. So lässt sich mit Polyurethan-Hartschaum über den gesamten Produktlebenszyklus rund 70-mal so viel Energie einsparen, wie zu dessen Herstellung benötigt wird. Im Rahmen des Bayer-Nachhaltigkeitsprogramms wird mit der Gründung regionaler „Center Of Excellence“ ein von Bayer entwickeltes Eco-Commercial-Building-Concept in den Markt eingeführt. Dabei wird sowohl die eigene Kompetenz im Bereich der Hightech-Baumaterialien eingebracht, als auch ein Partnerschaftsnetzwerk erschlossen, das Zulieferer, Baufirmen, Architekten und Bauherren umfasst. Ziel ist es, maßgeschneiderte moderne Konzepte zum Bau energieoptimierter kommerzieller und öffentlicher Gebäude anzubieten.

– Eco-Commercial-Building-Programm: Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen zum Bau energieoptimierter Gebäude –

Auch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe spielt eine wichtige Rolle bei unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. So haben wir Polyole entwickelt, die bis zu einem Gewichtsanteil von 70 % auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und beispielsweise in Matratzen, Autositzen oder zur Isolation von Kühlschränken eingesetzt werden können. Ein weiteres Beispiel zukunftsweisender Anwendungen sind Rahmen aus Polyurethan im weiter stark wachsenden Marktsegment der Solarzellen. Sie ermöglichen die Erstellung kompletter Solarsysteme in deutlich kürzeren Produktionszyklen als bislang. Darüber hinaus bieten sie einen deutlich höheren Grad an Designfreiheit und lassen sich beispielsweise plan in bestehende Hausdächer integrieren.

Innovationsschwerpunkte im Bereich der Prozessentwicklung sind gegenwärtig Verfahrensentwicklungen zur Herstellung neuer und verbesserter Rohstoffe und Rezepturen sowie die Optimierung von Fertigungsprozessen für Polyether-Polyole und aromatische Isocyanate. In unserer TDI-Anlage (250.000 Tonnen Jahreskapazität) in Shanghai, China, die 2010 fertiggestellt, und voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2011 mit der Produktion beginnen wird, kommt mit der Gasphasenphosgenierung ein Prozess zum Einsatz, der den Energieverbrauch im Vergleich zu einer World-Scale-Anlage gleicher Größe und herkömmlicher Technologie um bis zu 60 % reduziert. Zugleich werden die Kohlendioxidemissionen mit diesem innovativen Prozess um bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr reduziert.

– Erschließung neuer Anwendungen durch Entwicklung maßgeschneiderter Produkte –

In der Business Unit Polycarbonates ist es unser Ziel, durch die Entwicklung maßgeschneiderter Produkte neue Kundenbedürfnisse zu befriedigen und damit neue Anwendungen zu erschließen. Darüber hinaus arbeiten wir an einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produktionsprozesse. Die Bereitstellung innovativer Lösungen für globale Trends und Bedürfnisse in der Gesellschaft ist ein wesentlicher Geschäftstreiber. Ermöglicht wird dies durch die Produktentwicklung, die Entwicklung neuer Polymerlegierungen (Polycarbonat Blends und Compounds), die Entwicklung modifizierter Basismaterialien für Polycarbonatplatten sowie die Modifizierung von Polycarbonatoberflächen mithilfe verschiedener Beschichtungstechniken. Auch im Bereich der Halbzeuge entwickeln wir die Einsatzfelder für Polycarbonatplatten, u. a. im architektonischen Bereich, weiter. Beispiele hierfür sind Überdachungen mit maximaler Designfreiheit, hocheffektive und optisch ansprechende Schallschutzwände oder Verscheibungen für große Fensterflächen.

Zu den wichtigsten Entwicklungsfeldern gehören beispielsweise LED-Licht-Management, gewichtsreduzierte Materialien für den Transportbereich (wie etwa Autoscheiben aus Polycarbonat), kostengünstige Systemlösungen für den automobilen Innenraum sowie design-orientierte Anwendungen. Wir entwickeln hierbei zusammen mit unseren Kunden Lösungsansätze, die sich auf die zunehmenden globalen Herausforderungen im Hinblick auf Mobilität, Lebensqualität, Umwelt sowie Kostenoptimierung in der Herstellung konzentrieren.

– Entwicklung funktionaler Folien für Hightech-Anwendungen –

Die Forschung und Entwicklung unserer Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties konzentriert sich auf die Entwicklung von Polyurethan-Rohstoffen für die Formulierung hochwertiger Lacke, Kleb- und Dichtstoffe, z. B. aliphatische und aromatische Polyisocyanate und Harzkomponenten. Wichtige Schwerpunkte sind Rohstoffe für wasserbasierte und UV-härtende Systeme, die durch die Vermeidung organischer Lösemittel bzw. die Verkürzung der Lacktrocknung modernen Marktanforderungen entsprechen und damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. In der neuen strategischen Geschäftseinheit Functional Films and Specialties forschen und entwickeln wir in den Gebieten „innovative Oberflächen“ sowie „Trägermaterialien“. Dabei beschäftigen wir uns beispielsweise mit Elektrolumineszenzfolien, verformbaren beschichteten Folien für Elektro- und Automobilanwendungen, Makrofol®-Folien, die zur Sicherheit von Ausweisen beitragen können, und mit Hologrammen als Sicherheitsmerkmal z. B. auf Scheckkarten und Ausweisdokumenten. Darüber hinaus arbeiten wir auf den Gebieten Kosmetik und Materialien für medizinische Anwendungen an der Erschließung weiterer neuer Anwendungsgebiete. Ferner sind wir im Bereich der Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Baytubes®) als einer der weltweit führenden Hersteller im Industriemaßstab etabliert. Im Jahr 2009 wurde dazu der Bau der weltgrößten Pilotanlage mit einer Jahreskapazität von 200 Tonnen fertig gestellt.

Im Bereich New Business werden bei MaterialScience ständig neue Technologie- und Markttrends aufgespürt und bewertet. Die aussichtsreichsten Ideen werden in Forschungs- und Entwicklungsprojekte überführt und sollen neue profitable Geschäftsfelder erschließen oder vorhandene Technologieplattformen erweitern.

Bayer Technology Services

Bei technologischen Lösungen, insbesondere in den Bereichen der Prozesstechnologie, dem Anlagenbau, der Automatisierung und der Produktentwicklung, arbeiten alle Bayer-Teilkonzerne weltweit eng mit Bayer Technology Services zusammen. Die Servicegesellschaft entwickelt z. B. zusammen mit MaterialScience neue, energie- und rohstoffeffiziente Produktionsverfahren und unterstützt somit den Teilkonzern, seine Technologie- und Kostenführerschaft zu sichern. Die zentrale Weiterentwicklung von teilkonzernübergreifenden Querschnittstechnologien – wie z. B. der Nano- und Biotechnologie oder des Know-how auf dem Gebiet der mathematischen Simulation und der statistischen Datenanalyse – helfen HealthCare und CropScience, die Entwicklungszeiten für neue Produkte zu verkürzen. Ein weiteres strategisches Kernelement ist dabei die internationale Beschaffung von Know-how. Es reicht von landesspezifischem Wissen bei der Abwicklung von Investitionsprojekten bis zur weltweiten Erschließung von Innovationen.

– Bayer Technology Services unterstützt alle Bayer-Teilkonzerne mit Technologieplattformen –

Bayer Innovation

Innovationsthemen, die am Rande der Kernaktivitäten der Teilkonzerne liegen, werden von der Bayer Innovation erarbeitet, bewertet und zu tragfähigen neuen Geschäften für den Bayer-Konzern weiterentwickelt. Ein Arbeitsgebiet ist die Herstellung von Medikamenten in Pflanzen. Im Jahr 2009 wurde der Antrag für eine klinische Studie eines personalisierten Krebsimpfstoffs zur Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA angenommen. Im Bereich Medizintechnik befindet sich eine innovative Wundauflage aus bioresorbierbaren Kieselgelfasern zur Behandlung von chronischen Wunden in der klinischen Erprobung. Im Gebiet Landwirtschaft sind neuartige Hybrid-Konzepte basierend auf Polymertechnologien und Pflanzenschutzmitteln in der Entwicklung. Das volle Potenzial dieser Technologien wird in enger Kooperation mit den Teilkonzernen sowie mit externen Partnern evaluiert.

– Bayer Innovation erarbeitet neue Geschäfte am Rande der Kernaktivitäten der Teilkonzerne –

Triple-i: Inspirationen, Ideen, Innovationen

Die Innovationsoffensive „Triple-i: Inspiration, Ideen, Innovationen“ motiviert alle Bayer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter weltweit, Ideen für neue Produkte einzureichen und somit einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft des Unternehmens zu leisten. Erste Produkte konnten bereits erfolgreich im Markt eingeführt werden.

9. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Werte und Führungsprinzipien. Um entsprechend unserem Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften, wollen wir ökonomischen Erfolg auf Basis solider Geschäftsmodelle in Einklang bringen mit den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter und der Gesellschaft sowie dem Schutz der Umwelt. Um dieses Selbstverständnis zu unterstreichen haben wir uns internationalen Nachhaltigkeitsinitiativen wie dem „UN Global Compact“ und der „Responsible Care Global Charter“ verpflichtet.

Mit innovativen Lösungen wollen wir helfen, globalen Herausforderungen wie der nachhaltigen Gesundheitsversorgung, der weltweiten Nahrungsversorgung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimawandel und der Ressourcenknappheit wirksam zu begegnen. Unsere Kerngeschäfte sollen sich daher noch konsequenter als bisher an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. 2009 wurde dazu das „Bayer-Nachhaltigkeitsprogramm“ - zunächst mit acht Leuchtturmprojekten - gestartet. Schwerpunkte bilden die Allianzen für nachhaltige Gesundheitsversorgung, innovative Partnerschaften für mehr hochwertige Nahrungsmittel sowie neue Lösungen für Klimaschutz und Ressourcennutzung. Mehr über das neue Bayer-Nachhaltigkeitsprogramm erfahren Sie unter: www.nachhaltigkeitsprogramm.bayer.de.

Verantwortlich für unsere konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie sind Konzerngremien unter der Leitung des Vorstandes für Innovation, Technologie und Umwelt. Im Rahmen der Strategie „Nachhaltigkeit im Einkauf“ haben wir Standards zu den Bereichen Ethik, Umgang mit Mitarbeitern, Gesundheitsschutz, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität sowie Managementsystemen zu einem Verhaltenskodex für unsere Lieferanten zusammengestellt. Dieser Verhaltenskodex wird seit Ende 2009 zur Auswahl und Evaluierung von Lieferanten eingesetzt.

Zur Steuerung unserer Nachhaltigkeits-Performance haben wir sowohl für den Konzern als auch für die Teilkonzerne und Servicegesellschaften für die Handlungsfelder Innovation, Produktverantwortung, exzellente Unternehmensführung, gesellschaftliche Verantwortung und Verantwortung für die Umwelt konkrete Ziele und Indikatoren bis 2010 definiert. In Bereichen, in denen wir erhöhten Handlungsbedarf sehen, wie z. B. dem Klimaschutz, werden diese durch zusätzliche, auch über 2010 hinausgehende Ziele ergänzt.

In Anlehnung an die Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ (GRI), Anwendungsebene A+, veröffentlichen wir jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht. Den Nachhaltigkeitsbericht finden Sie unter: www.bayer.de/de/Nachhaltigkeitsbericht.aspx.

9.1 Mitarbeiter

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Mitarbeiter-Kennzahlen [Tabelle 3.35]
31.12.2008

in FTE
31.12.2009

in FTE
--- --- ---
Mitarbeiter pro Region
Europa 55.500 54.500
Nordamerika 17.000 16.300
Asien /Pazifik 20.800 21.600
Lateinamerika/Nahost/Afrika 15.300 16.000
Mitarbeiter nach Funktion
Produktion 49.100 47.800
Vertrieb 38.000 38.900
Forschung und Entwicklung 12.300 12.400
Verwaltung 9.200 9.300
Gesamt 108.600 108.400
davon Auszubildende 2.900 2.700

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in % in %
Prozentsatz an Frauen im oberen Management des Bayer-Konzerns 4,7 5,5
Anzahl der Nationalitäten im oberen Management des Bayer-Konzerns 23 22
Anteil Vollzeitmitarbeiter mit vertraglich festgelegter Arbeitszeit von maximal 48 h/Woche 100 100
Anteil Mitarbeiter mit Krankenversicherung 97 95
Anteil Mitarbeiter mit Zugangsberechtigung zu einer betrieblichen Altersversorgung oder einer unternehmensfinanzierten Altersversorgung 76 74
Anteil Mitarbeiter, die durch Kollektivvereinbarungen erfasst werden, insbesondere hinsichtlich Löhnen und Arbeitsbedingungen 57 56

Die Anzahl der Mitarbeiter (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitbeschäftigte (FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.

Belegschaftsentwicklung

Am 31. Dezember 2009 beschäftigte der Bayer-Konzern weltweit 108.400 Mitarbeiter (Vorjahr: 108.600). Damit ist die Mitarbeiterzahl auch im Krisenjahr 2009 nahezu konstant geblieben. In Deutschland hatten wir 36.700 Mitarbeiter (Vorjahr: 37.400), dies entspricht einem Anteil von 33,9 % am Gesamtkonzern.

Die Beschäftigtenzahl von HealthCare lag bei 53.400 (Vorjahr: 53.100). CropScience beschäftigte 18.700 (Vorjahr: 18.300) Mitarbeiter und MaterialScience 14.300 (Vorjahr: 15.100). Die weiteren 22.000 Mitarbeiter (Vorjahr: 22.100) sind überwiegend in den Service-Gesellschaften sowie 600 (Vorjahr: 600) davon in der Bayer AG beschäftigt.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Jahr 2009 um 3,8 % auf 7.776 Mio € (Vorjahr: 7.491 Mio €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Wechselkurseffekte sowie die erhöhten Beiträge für den Pensionssicherungsverein zurückzuführen.

Nachhaltige Personalpolitik

Bayer verfolgt eine nachhaltig angelegte Personalpolitik, die auf Vielfalt und Chancengleichheit, persönliche und fachliche Entwicklung unserer Beschäftigten sowie auf soziale Absicherung setzt. Als Ausdruck unserer sozialen Verantwortung haben konzernweit 74 % der Beschäftigten Zugang zu einer Form der betrieblichen Altersvorsorge. Zusätzlich sind nahezu sämtliche unserer Mitarbeiter weltweit entweder gesetzlich krankenversichert oder können entsprechende Angebote des Unternehmens nutzen. Hohe soziale Standards, eine leistungs- und marktgerechte Vergütung mit vielen Zusatzleistungen und vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten machen Bayer für unsere Beschäftigten zu einem attraktiven Arbeitgeber – die Fluktuationsrate betrug 2009 konzernweit 7 %.

Der partnerschaftliche Dialog mit den Arbeitnehmervertretern ist ein weiteres Merkmal unserer Unternehmenspolitik. So sind die Arbeitsbedingungen von mehr als 55 % unserer weltweiten Mitarbeiter durch kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen festgelegt. Eine Öffnungsklausel im Chemietarifvertrag erlaubte es MaterialScience, den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise für die Beschäftigten in Deutschland entgegenzuwirken. So konnte mit einer von Februar bis Ende Oktober 2009 befristeten Arbeitszeit- und Entgeltreduzierung Kurzarbeit vermieden werden. Im Dezember 2009 wurde überdies die bestehende Vereinbarung über den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in den deutschen Konzerngesellschaften um drei weitere Jahre verlängert.

Vielfalt und Flexibilität

Die Mitglieder des Konzernführungskreises, der obersten Managementebene im Bayer-Konzern, stammen aus 22 verschiedenen Nationen. Der Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft betrug im Berichtsjahr weltweit 35 %.

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Mitarbeiterstruktur des Bayer-Konzerns [Tabelle 3.36]
2009
--- ---
Obere Führungskräfte 1%
Management 27%
Fachkräfte 69%
Auszubildende 3%

Durch eine Vielzahl von Angeboten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenkommen, bietet Bayer seinen Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld. Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen vielen Beschäftigten, ihre Tätigkeit weitgehend individuell zu gestalten. Unser Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter erweiterten wir im November 2009 mit der Eröffnung einer neuen Kindertagesstätte am Standort in Monheim.

Vergütung und Mitarbeiterbeteiligung

Eine weitgehend einheitliche Vergütungssystematik für alle Mitarbeitergruppen und die regelmäßige Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg sind seit langem feste Bestandteile der Bayer-Personalpolitik. Im Rahmen des konzernweiten Short-Term-Incentive-Programms sind für das Geschäftsjahr 2009 über 460 Mio € an variablen Einmalzahlungen an unsere Beschäftigten vorgesehen. Die individuelle Höhe dieser Erfolgsbeteiligung, die im Frühjahr 2010 ausgezahlt wird, wird für das Berichtsjahr erstmals nach einer neuen Systematik ermittelt. Sie ermöglicht, die persönliche Leistung der rund 25.000 Teilnehmer noch stärker und nachvollziehbarer zu honorieren.

– Mitarbeiterbeteiligung über 460 Mio € –

Verschiedene Aktienbeteiligungsprogramme ermöglichen unseren Beschäftigten den vergünstigten Erwerb von Unternehmensanteilen. Sie ergänzen in zahlreichen Ländern unsere umfangreichen Zusatzleistungen und bieten den Beschäftigten eine weitere Möglichkeit, am Unternehmen und seinem wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Für das obere und mittlere Management bestehen mit den „Aspire“-Programmen bereits seit 2005 konzernweit einheitliche aktienbasierte Vergütungsprogramme, die sich durch anspruchsvolle Renditeziele und – soweit die Konzernführungskräfte betroffen sind - ein angemessenes Eigeninvestment auszeichnen.

Ausbildung und Nachwuchsgewinnung

Ausbildung und Nachwuchsförderung besitzen angesichts des demographischen Wandels und eines vielerorts erwarteten Fachkräftemangels für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens entscheidende Bedeutung. Bayer bekräftigt daher sein traditionell großes Engagement für die Berufsausbildung junger Menschen. Allein an unseren deutschen Standorten starteten im Jahr 2009 abermals mehr als 900 Jugendliche ihre Ausbildung in einem von über 20 Berufen; 156 davon erhielten in unserem Starthilfe-Programm die Chance, schulische Defizite auszugleichen und einen Einstieg ins Berufsleben zu finden. Doch auch in vielen anderen Ländern bieten wir jungen Menschen regelmäßig eine qualifizierte Berufsausbildung an - in Mexiko beispielsweise begannen im Berichtsjahr 16, in Argentinien 30 und in China 35 Jugendliche bei Bayer eine duale Berufsausbildung.

Bayer will mit seinen vielfältigen beruflichen Möglichkeiten junge Talente begeistern und frühzeitig für das Unternehmen gewinnen. Im Jahr 2009 vergaben die Gesellschaften des Bayer-Konzerns daher weltweit wieder insgesamt mehr als 1.230 anspruchsvolle Berufspraktika an Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen. Das studienbegleitende Engagement unseres Unternehmens trug dazu bei, dass wir im Jahr 2009 konzernweit rund 5.000 Akademiker als Fach- und Führungskräfte für Bayer rekrutieren konnten. Die meisten Neueinstellungen akademisch ausgebildeter Mitarbeiter entfielen mit rund 1.500 auf China, gefolgt von den USA mit 965 und Indien mit 525.

Weiterbildung und Wissenserhalt

Im Jahr 2009 waren unsere Beschäftigten weltweit im Durchschnitt 41 Jahre alt. Die Mitarbeiter aller Altersgruppen kontinuierlich fortzubilden, ist ein zentrales Element innerhalb unserer Strategie zur Begegnung des demographischen Wandels. So haben wir im Berichtsjahr allein in Deutschland mehr als 60 Mio € investiert, um die beruflichen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter zu erweitern und an veränderte Anforderungen anzupassen. Zusammen mit unseren Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement leisten wir damit einen wichtigen Beitrag, um erfahrene Mitarbeiter möglichst lange an das Unternehmen zu binden und das Wissen unserer Beschäftigten auf einem konstant hohen Niveau zu erhalten.

Neuausrichtung der Personalfunktion

Bayer setzte im Jahr 2009 die weltweite Neuausrichtung seiner Personalfunktion im Zuge des Projekts „Transforming Human Resources“ fort. Ziel der Neuorganisation ist es, den Wertbeitrag der Personalfunktion zum operativen Geschäft zu erhöhen sowie die Qualität und Effizienz der konzernweiten Personalprozesse zu verbessern. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Transformation in Deutschland zu Jahresbeginn führten im weiteren Verlauf des Berichtsjahres die Landesorganisationen in Spanien, Belgien, Mexiko und Brasilien das neue Funktionsmodell ein.

9.2 Umweltschutz, Klimaschutz und Sicherheit

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Key-Performance-Indikatoren [Tabelle 3.37]
Kategorie Key-Performance-IndikatorenGesundheit, Sicherheit und Umwelt 2008 2009
--- --- --- ---
Gesundheit und Sicherheit Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern mit Ausfalltagen(MAQ*-Wert) 2,2 2
Berichtspflichtige Arbeitsunfälle von Bayer-Mitarbeitern (MAQ*-Wert) 3,6 3,1
Bedeutende Umweltereignisse 9 13
Transportunfälle 10 10
Emissionen Direkte Treibhausgas-Emissionen (CO2-Äquivalente in Mio t)** 5,09 4,57
Indirekte Treibhausgas-Emissionen (CO2-Äquivalente in Mio t)** 3,57 3,53
Flüchtige organische Verbindungen in 1.000 t/a 3,16 2,59
Gesamt-Phosphor im Abwasser in 1.000 t/a 0,78 0,74
Gesamt-Stickstoff im Abwasser in 1.000 t/a 0,67 0,63
Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff in 1.000 t/a 1,59 1,34
Abfälle Erzeugter gefährlicher Abfall in Mio t/a 0,37 0,38
Deponierter gefährlicher Abfall in Mio t/a 0,08 0,09
Ressourceneinsatz Wassereinsatz in Mio m3/d 1,2 1,11
Energieeinsatz in Petajoule (10^15 Joule)/a 82,79 77,33

Vorjahreswerte angepasst

a = Jahr; d = Tag

* MAQ = Millionen-Arbeitsstunden-Quote, d. h. Anzahl der Unfälle pro einer Million Arbeitsstunden

** Nach Greenhouse Gas Protocol

Umweltschutz, Sicherheit und Produktverantwortung

Bayer misst dem Umwelt- und Ressourcenschutz seit langem große Bedeutung bei. Wir streben kontinuierlich nach Lösungen, um den Ressourceneinsatz sowie den Ausstoß von Emissionen und die Erzeugung von Abfällen vom wirtschaftlichen Wachstum abzukoppeln. Wir fühlen uns verpflichtet, unsere Kompetenzen sowohl im Bereich der Technologien und Prozessoptimierungen als auch bei unseren innovativen Produkten zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas einzusetzen. So entwickelt Bayer eine Methodik, die den Einsatz von Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffe ganzheitlich analysiert und Maßnahmen zur Minimierung des Verbrauchs ableitet. Dieser auf dem „Bayer Climate Check“ basierende Ressourceneffizienz-Check wird zurzeit in Pilotprojekten getestet.

Um ein hohes und einheitliches Niveau in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Qualität (Health, Safety, Environment and Quality – HSEQ) zu gewährleisten, wurden in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften HSEQ-Managementsysteme eingerichtet, die sich an anerkannten internationalen Standards orientieren. 87 % aller Bayer-Produktionsstandorte verfügten 2009 über ein auditiertes HSE-Managementsystem. Diese Audits wurden nach einem Bayer-intern festgelegten Standard durchgeführt. Fast 40 % unserer Produktionsstandorte sind extern nach international anerkannten Regelwerken, wie z. B. ISO 14001, EMAS, OHSAS 18001, auditiert. Die jeweiligen Qualitätsmanagementsysteme sind an die branchenspezifischen Qualitätsstandards und -normen angepasst.

Im Jahr 2009 konnten die Werte fast aller Key-Performance-Indikatoren verbessert werden. Die Arbeitsunfallquote reduzierte sich erneut. Damit haben wir unser Ziel einer Quote von < 2,0 nahezu erreicht. Auch die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), Phosphor, Stickstoff und organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) konnten gesenkt werden. Der Ressourceneinsatz reduzierte sich im Berichtsjahr aufgrund einer niedrigeren Produktionsmenge. Durch die Optimierung unserer Erfassungssysteme für Energieeinsatz ergab sich eine Reduktion gegenüber dem im Geschäftsbericht 2008 publizierten Wert von 88,5 auf 82,8 Petajoule/Jahr.

– Konzernregelungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz –

Wir mussten im Jahr 2009 einen Anstieg der Umweltereignisse verzeichnen. Hierbei berichten wir gemäß unserer internen Selbstverpflichtung bereits kleinste Produktaustritte. Umweltereignisse und Transportunfälle lassen sich trotz unserer umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen und -trainings leider nicht völlig verhindern. Ereignisse und Unfälle werden detailliert analysiert und bewertet, um zur künftigen Vermeidung entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Engagements in den Bereichen Gesundheitsschutz und Sicherheit haben wir im Jahr 2009 eine neue Konzernregelung zur Transportsicherheit implementiert und die Konzernregelungen zur Arbeitssicherheit, Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Verfahrens- und Anlagensicherheit aktualisiert.

Nachhaltigkeit fördern heißt für uns auch, Risiken, die durch die Herstellung, Anwendung oder Entsorgung unserer Produkte entstehen können, konsequent zu vermeiden. Sicherheit und Verträglichkeit unserer Produkte haben daher in allen Bereichen und Ländern, in denen wir tätig sind, höchste Priorität. Wir überprüfen alle Bayer-Produkte in uns bekannten Anwendungen und überwachen sie hinsichtlich möglicher Risiken für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität (HSEQ). Hierbei berücksichtigen wir die Wertschöpfungskette.

Mit unserem Bekenntnis zur Produktverantwortung unterstützen wir auch das Ziel der EU-Chemikalienpolitik (REACH), die Sicherheit aller Beteiligten entlang der Produktkette sowie Verbrauchersicherheit und Umweltschutz weiter zu verbessern. Wie in der EU-Verordnung vorgeschrieben, hat Bayer bis Ende 2009 bereits 817 Stoffe bei der Chemikalienagentur (ECHA) vorregistrieren lassen. Bis Ende November 2010 folgt nun die Erarbeitung von Registrierdossiers für die Stoffe, die in besonders großen Mengen benötigt werden. Bayer hat für die Registrierung vieler dieser Stoffe Konsortien mit Wettbewerbern gebildet, um den Datenaustausch zu fördern und zusätzliche Tierversuche zu vermeiden.

– REACH: Implementierung im Plan –

Klimaschutz

Mit dem 2007 veröffentlichten "Bayer-Klimaprogramm", einer wesentlichen Säule des neuen Bayer-Nachhaltigkeits-Programms, stellt sich Bayer einer der großen globalen Herausforderungen: dem Klimawandel. Wir wollen mit dem Klimaprogramm Lösungen für den Klimaschutz und für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels aufzeigen. 2009 wurden wir aufgrund unserer transparenten Berichterstattung über Klimastrategie und Treibhausgas-Emissionen als weltweit bestes Unternehmen in den Carbon Disclosure Leadership Index aufgenommen.

Eine wichtige Maßnahme zur Verminderung der eigenen Treibhausgas-Emissionen ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Mit dem Analyseinstrument „Bayer Climate Check“ suchen wir nach CO2-Einsparpotenzialen in unseren Produktionsanlagen. Über 140 Produktionsanlagen und Gebäude (= mehr als 85 % des produktionsbedingten CO2-Ausstoßes) sollen bis Mitte 2010 untersucht werden. Diese Analysen weisen in der Produktion der Teilkonzerne und Bayer-Servicegesellschaften auf ein Energie-Reduktionspotenzial bis 2013 von 10 % gegenüber 2008 hin. Die Umsetzung der ermittelten Reduktionspotenziale erfolgt durch ein systematisches Energie-Effizienz-Programm, was zu einer Einsparung bei den jährlichen Treibhausgas-Emissionen um 350.000 Tonnen führen soll. Ein weiterer Schwerpunkt zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen sind Prozess-Innovationen. Ein Beispiel ist ein von Bayer mit Partnern entwickeltes neuartiges klimafreundliches Verfahren zur Chlorherstellung, das mit rund 30 % weniger Energieeinsatz auskommt. Diese Technologie soll zukünftig nicht nur bei Bayer zum Einsatz kommen, sondern auch extern vermarktet werden.

Daneben stellt Bayer Lösungen für den Klimaschutz bereit. Weltweit verursacht der Energieverbrauch in Gebäuden fast 20 % der Treibhausgas-Emissionen. Das vor zwei Jahren gestartete Leuchtturmprojekt „EcoCommercial Building"(ECB) für Null- bzw. Niedrigemissions-Gebäude soll dazu beitragen, diese Emissionen zu verringern. Das ECB wurde zu einem Komplettprogramm weiterentwickelt. Es soll sämtliche Partner der Wertschöpfungskette zusammenbringen, um bei gewerblichen und öffentlichen Bauvorhaben ein integriertes Angebot für nachhaltiges Bauen zu ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich unter: www.klima.bayer.de und www.nachhaltigkeit2008.bayer.de.

Mit Maßnahmen wie dem Programm „ECO-Fleet“ zur Reduktion der durch Dienstfahrzeuge verursachten Emissionen, dem Einsatz neuer Telekommunikationstechniken zur Verminderung von Geschäftsreisen sowie der Steigerung der Energieeffizienz im IT-Umfeld setzt Bayer im Klimaprogramm zusätzliche Akzente.

Bei der Berichterstattung der Treibhausgas-Emissionen richtet sich Bayer nach dem internationalen Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocols. Bayer strebt an, die Emissionen des Konzerns bis 2020 trotz Produktionswachstums auf dem Niveau von 2007 zu halten. Im Berichtszeitraum 2009 gingen die direkten Treibhausgas-Emissionen im Wesentlichen aufgrund von Verfahrensverbesserungen und der allgemeinen Wirtschaftslage um 10,2 % zurück. Die energiebedingten indirekten Treibhausgas-Emissionen sanken lediglich um 1,1 %, im Wesentlichen weil sich die Umrechnungsfaktoren für den deutschen Strommix deutlich verschlechterten. Die Summe der direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen reduzierte sich um 6,5 %, bedingt durch eine insgesamt niedrigere Produktionsmenge, insbesondere bei MaterialScience.

Der im Geschäftsbericht 2008 angegebene Wert der direkten Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2008 erhöhte sich von 4,0 auf 5,1 (jeweils CO2 -Äquivalente in Mio t). Diese Änderung ist u. a. auf den Erwerb einer Salpetersäureanlage im Jahr 2009 in den USA zurückzuführen, die aufgrund der Vorgaben aus dem GHG Protocol rückwirkend bilanziert wird.

Jeder Bayer-Teilkonzern hat für den Zeitraum von 2005 bis 2020 eigene ambitionierte Klimaziele. Um die Transparenz bei der Verfolgung der Zielerreichung zu erhöhen, berichten wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht ausführlich über die Emissionsentwicklung.

9.3 Gesellschaftliche Verantwortung

Gesellschaftliche Verantwortung ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie und Unternehmenspolitik von Bayer. Das Unternehmen versteht sich als Teil der Gesellschaft und fühlt sich verpflichtet, verantwortungsbewusst als „Good Corporate Citizen“ zu handeln. Das „Corporate Social Responsibility“ (CSR)-Engagement von Bayer wird dokumentiert in zahlreichen Projekten, die das Unternehmen zum Teil seit Jahren in vielen Regionen der Welt organisiert oder unterstützt. Dafür stellte der Konzern im Jahr 2009 rund 44 Mio € zur Verfügung. Schwerpunkte setzt Bayer in den Bereichen Bildung und Forschung, Umwelt und Natur, Soziales und Gesundheit sowie Sport und Kultur. Die CSR-Ausgaben entfielen rund zur Hälfte auf das vielfältige Engagement des Konzerns für Sport und Kultur, gefolgt von Aufwendungen für die Förderung von Gesundheit, Bildung und Umweltschutz. Wir entwickeln unsere Projekte kontinuierlich inhaltlich weiter bzw. dehnen sie auf zusätzliche Länder aus.

– 44 Mio € für gemeinnützige Zwecke –

Wir sind davon überzeugt, dass ein nachhaltiges CSR-Engagement auf diesen Gebieten einen bedeutenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten kann und zugleich langfristig unsere unternehmerischen Rahmenbedingungen und unseren Unternehmenserfolg fördert.

Bildung und Forschung

Bayer legt traditionell großen Wert auf die Förderung von Bildung und Forschung. Als Erfinder-Unternehmen sind wir im Besonderen auf sehr gut ausgebildete Nachwuchskräfte angewiesen.

– Unterstützung für junge Talente und Top-Wissenschaftler –

Die „Bayer Science & Education Foundation“ vergab im Jahr 2009 Fördergelder an herausragende Wissenschaftler, an exzellente Studierende, an engagierte Schüler sowie an Schulen für innovative Unterrichtsprojekte. Der mit 50.000 € dotierte Familie-Hansen-Preis ging 2009 an Prof. Dr. Patrick Cramer für seine Forschungsergebnisse über molekulare Mechanismen der Gen-Transkription, die helfen können, neue Therapieansätze zur Bekämpfung von Krankheiten zu finden und biotechnologische Verfahren zu verbessern. Zudem vergab die Bayer-Stiftung 2009 erstmals den neu gegründeten und mit jeweils 10.000 € dotierten „Bayer Early Excellence in Science Award“ an drei Nachwuchswissenschaftler: an Dr. Jürgen Groll von der RWTH Aachen für das Gebiet „Materialien“, Dr. Noriyuki Nishimura von der University of California, San Diego, USA, in der Kategorie „Biologie“ und Dr. Tobias Ritter von der Harvard University, Cambrigde, USA, für „Chemie“.

Mit insgesamt 151.000 € unterstützte die Bayer-Stiftung in 2009 insgesamt 34 begabte und engagierte Studierende im Bereich der Naturwissenschaften und der Medizin mit Stipendien bei der Umsetzung besonderer Studienvorhaben. Mit insgesamt rund 491.000 € nahm die Stiftung 51 neue Projekte an Schulen und weiteren Bildungsinstitutionen in das Bayer-Schulförderprogramm auf. In diesem Programm werden Bildungsprojekte im Einzugsgebiet unserer Standorte unterstützt, die das Ziel haben, den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht innovativer und attraktiver zu gestalten. Zusätzlich vergab die Stiftung im Rahmen des Bayer-Klimaprogramms 7 Schüler-Stipendien für die Teilnahme an einem internationalen Nachhaltigkeits-Seminar in Pittsburgh, USA. Dem Bayer-Bildungsprogramm „Making Science Make Sense“ schloss sich im Jahr 2009 mit Brasilien ein weiteres Teilnehmerland an. So profitieren mittlerweile Schüler in 12 Ländern vom ehrenamtlichen Einsatz der Bayer-Mitarbeiter, die u. a. in Schulen die Faszination und den Nutzen der Naturwissenschaften in anschaulichen Experimenten demonstrieren.

Umwelt und Natur

Umwelt- und Naturschutz haben bei Bayer seit langem eine sehr hohe Bedeutung. Als international produzierendes Unternehmen sehen wir es als wesentlichen Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, uns für den sorgfältigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie den Schutz von Umwelt und Natur zu engagieren. Bayer ehrte 2009 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, für seine Leistungen auf dem Gebiet der Energieeffizienz mit dem erstmals vergebenen „Bayer Climate Award“. Dies ist der erste internationale Preis für Grundlagenforschung in den Klimawissenschaften. Die Bayer Science & Education Foundation vergibt die Auszeichnung als Teil des Konzern-Klimaprogramms alle zwei Jahre.

Auch im Jahr 2009 organisierten Bayer und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) wieder ein Dutzend Umweltprojekte für Jugendliche und Kinder im Rahmen ihrer globalen Partnerschaft zur Bildung in Umweltfragen. Im Mittelpunkt stand die internationale Kinder- und Jugendumweltkonferenz mit insgesamt 600 Teilnehmern aus rund 100 Ländern in Daejeon, Korea. Der jedes Jahr gemeinsam organisierte Kinder-Malwettbewerb verzeichnete dank einer besonders starken Beteiligung in China die Rekordmarke von 2,4 Millionen Einreichungen aus 89 Ländern. Zudem organisierte Bayer im Rahmen der Partnerschaft das interdisziplinäre Wissenschafts-Forum „Eco-Minds“ mit Studierenden aus 9 Ländern der Region Asien/Pazifik in Auckland, Neuseeland.

– Junge Menschen in Angelegenheiten des Umweltschutzes einbinden –

Das Bayer-Umweltbildungsprogramm „Junge Umweltbotschafter“ wurde um Chile auf nun 19 Teilnehmerländer erweitert. Im Jahr 2009 unterstützte Bayer die Projekte im Rahmen der UNEP-Partnerschaft mit insgesamt 1,2 Mio €.

Ein spezielles Umweltschutzprogramm startete Bayer in China unter dem Titel „Seeding for Green“ (sinngemäß: „Grundlage für eine grüne Zukunft“), mit dem das Unternehmen junge Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, unterstützt und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung stärken will. Bestandteile sind u. a. ein Umwelt-Medienpreis und ein Kinderbuch über die Erderwärmung.

Gesundheit und Soziales

Bayer engagiert sich in vielen Regionen der Welt für die Verbesserung der sozialen Verhältnisse und der Gesundheitsversorgung. Dadurch wollen wir zu einem sozial stabilen Umfeld an unseren Unternehmensstandorten beitragen und helfen, globale Gesundheitsaufgaben zu lösen.

Das Unternehmen vereinbarte in 2009 mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, jährlich 400.000 Tabletten seines Wirkstoffs Nifurtimox kostenlos bereitzustellen. Ziel ist es, eine neue Therapie gegen die Afrikanische Schlafkrankheit zu entwickeln.

Zudem starteten wir im Rahmen unseres Familienplanungsprogramms gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ein einzigartiges Projekt in Uganda. Mit einem "Youth Truck“ werden Teenager auf direktem Wege aufgesucht, um sie zu grundlegenden Fragen der Sexual- und Gesundheitserziehung sowie Schwangerschaftsverhütung zu informieren. Auch Eltern und Lehrer werden einbezogen. Zudem wird Frauen, die verhüten möchten, in Kooperation mit Organisationen wie der United States Agency for International Development (USAID) und dem United Nations Population Fund (UNFPA) der kostenfreie Zugang zu Kontrazeptiva ermöglicht.

Die „Bayer Cares Foundation“, unsere Stiftung für das soziale Engagement, unterstützte insgesamt 42 gemeinnützige Ehrenamtsprojekte im Umfeld der Unternehmensstandorte in Deutschland und erstmals auch in Lateinamerika mit der Gesamtsumme von rund 104.000 €. Damit honorierte die Bayer-Stiftung das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern und Bürgern als zentrales Element eines lebendigen Gemeinwesens.

Die Stiftung hat 2009 den „Aspirin Sozialpreis“ neu ins Leben gerufen, der innovativen Hilfs- und Beratungsangeboten im Gesundheitsbereich in Deutschland gewidmet ist. Die „Bayer Cares Foundation“ will damit konkrete Leistungen honorieren, der sozialen Arbeit im Gesundheitswesen eine breitere Öffentlichkeit verschaffen und soziale Innovationen in diesem Bereich fördern. Die Auszeichnung ist mit 30.000 € dotiert und wird ab 2010 jedes Jahr verliehen.

Sport und Kultur

Im Bereich der Sportförderung engagieren wir uns bereits seit über 100 Jahren. Die drei Säulen sind der Breiten-, der Jugend- und der Behindertensport mit einer vielfältigen Vereinslandschaft.

Die Kulturförderung hat bei Bayer ebenfalls eine über 100-jährige Tradition. Über das breite Angebot der Bayer-Kulturabteilung sowie unsere Unterstützung für Vereine und Ensembles leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben und zur Attraktivität unserer Standorte.

10. Nachtragsbericht

Seit dem 01. Januar 2010 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bayer-Konzerns erwarten.

11. Prognosebericht

11.1 Chancen- und Risikobericht

Chancen- und Risikomanagement

Jedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Chancen und Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist ein wirksames Management von Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswerts.

Im Bayer-Konzern ist die Steuerung von Chancen und Risiken integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung und nicht Aufgabe einer bestimmten organisatorischen Einheit. Zentrale Bestandteile des Chancen- und Risikomanagementsystems sind der Planungs- und Controllingprozess, das konzerninterne Regelwerk und das Berichtswesen.

– Chancen- und Risikomanagement: integraler Bestandteil der Unternehmensführung –

In regelmäßigen Konferenzen zur Geschäftsentwicklung werden die Chancen und Risiken, die in den Strategien der strategischen Geschäftseinheiten und der Regionen qualitativ und quantitativ bewertet werden, aktualisiert und Ziele und Steuerungsmaßnahmen vereinbart.

Grundlage des Chancenmanagements des Bayer-Konzerns ist die detaillierte Beobachtung und Analyse der individuellen Märkte sowie die frühzeitige Erkennung und Bewertung von Trends, aus denen sich die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder lokale Entwicklungen einbezogen. Zu den Aufgaben der Teilkonzerne und Strategischen Geschäftseinheiten gehört es, strategische Chancen auf den Märkten wahrzunehmen, in denen sie tätig sind. Auf Konzernebene wird hierfür der strategische Rahmen gesetzt und die Finanzierung sowie die Liquidität gesichert. Zudem werden chancenorientierte Projekte, die mehrere Teilkonzerne betreffen, zentral koordiniert und verantwortet.

Die Grundsätze des Risikomanagements des Bayer-Konzerns sind in einer Richtlinie dokumentiert. In den Teilkonzernen, den Servicegesellschaften und den Einheiten der Holding wurden Risikoverantwortliche auf Leitungsebene und Risikomanagementkoordinatoren benannt, um ein effizientes Risikomanagementsystem zu gewährleisten.

Die Konzernrevision ist verantwortlich für die Koordination der konzernweiten Erfassung und Dokumentation von Risikofeldern und für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems.

Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystemswird in regelmäßigen Abständen von der Konzernrevision geprüft. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung das Risikomanagementsystem und erstattet Konzernvorstand und Aufsichtsrat regelmäßig hierüber Bericht. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen finden im kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung unseres Risikomanagementsystems Berücksichtigung.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB)

Bayer verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Dies ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Rechnungslegungsvorschriften und der internen Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich ist. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien und Systemen angepasst.

Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Trennung von Funktionen sowie die Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt bei der Bayer AG durch den Zentralbereich Group Accounting and Controlling.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal bzw. unter Nutzung konzerneigener Shared Service Center und übermitteln sie über ein konzernweit einheitlich definiertes Datenmodell, das der Konzernrichtlinie zur Rechnungslegung unterliegt. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Die in den Konzernrechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die lokalen Gesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert, die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollten. Dabei dienen die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert.

Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen, bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch eine spezielle Konsolidierungsabteilung. Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich gibt es auf jeder Ebene zumindest ein 4-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Für spezielle fachliche Fragestellungen und komplexe Sachverhalte besteht darüber hinaus eine vom Erstellungsprozess getrennte Grundsatzabteilung.

Das interne Kontrollsystem der Finanzberichterstattung des Bayer-Konzerns basiert auf dem COSO (Committee of the Sponsoring Organisations of the Treadway Comission)-Rahmenwerk. Für die IT-Prozesse wurde eine Überleitung zum COBIT (Control Objectives for Information and related Technology)-Rahmenwerk hergestellt. Die konzernweit verbindlichen Internal-Control-System- (ICS-) Standards wurden daraus abgeleitet, zentral vorgegeben und in den Konzerngesellschaften umgesetzt. Das Management in den Gesellschaften des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des lokalen ICS. In einem konzernweit genutzten System werden alle ICS-relevanten Geschäftsprozesse, deren Risiken und Kontrollen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene transparent dargestellt.

Die Interne Revision als zentrale Einheit prüft u. a. die Zuverlässigkeit des Rechnungswesens der in- und ausländischen Gesellschaften. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt:

Einhaltung der gesetzlichen Auflagen sowie von Vorstandsdirektiven, sonstigen Richtlinien und internen Anweisungen,
formelle und materielle Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und der darauf aufbauenden Berichterstattung,
Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit interner Kontrollsysteme zur Vermeidung von Vermögensverlusten,
Ordnungsmäßigkeit der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze.

Die Bayer AG verfügt über ein konzernweit standardisiertes Verfahren zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems. Dieses Verfahren ist konsequent an den Risiken einer möglichen Fehlberichterstattung im Konzernabschluss ausgerichtet und basiert auf den strengen US-amerikanischen Kapitalmarktanforderungen der Section 404 des Sarbanes-Oxley-Acts.

Die Wirksamkeitsbeurteilung des rechnungslegungsbezogenen ICS erfolgt auf Grundlage von kaskadierten Selbstbeurteilungen beginnend bei den Prozessbeteiligten über die wesentlichen Verantwortungsträger im Rechnungslegungsprozess bis zum Konzernvorstand. Die Interne Revision nimmt eine unabhängige, stichprobenhafte Prüfung der Selbstbeurteilungen vor.

Der Vorstand der Bayer AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems auf Grundlage des COSO-Rahmenwerkes und dessen Kriterien beurteilt. Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem für das Geschäftsjahr 2009 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird vom Prüfungsausschuss der Bayer AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden.

Chancen

Bayer als internationaler Konzern ist mit seinen drei Tätigkeitsfeldern verschiedensten Entwicklungen auf den unterschiedlichen nationalen und internationalen Märkten unterworfen. Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und der Unternehmenslage ergeben sich innerhalb der vorliegenden Rahmenbedingungen verschiedene Risiko- und Chancenpotenziale.

In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wollen wir auch in Zukunft die sich uns eröffnenden Chancen optimal nutzen. Die Evaluierung weiterer Chancenpotenziale erfolgt kontinuierlich in allen Bereichen und ist ein elementarer Teil unserer Strategie, die wir im Kapitel 11.2 „Strategie“ ausführlich darstellen.

Wesentliche Chancenpotenziale bietet der Bereich Forschung und Entwicklung. Besonders hier arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Produkte zu finden sowie bestehende Produkte weiterzuentwickeln. Unsere diesbezüglichen Aktivitäten sind ausführlich im Kapitel 8. "Forschung und Entwicklung" dargestellt.

Verschiedenen - insbesondere finanzwirtschaftlichen - Risiken, die wir im folgenden Abschnitt als Risiken beschrieben haben, stehen bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancen gegenüber.

Risiken

Risikolage

Als international tätiges Unternehmen mit heterogenem Portfolio ist der Bayer-Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Um die finanziellen Auswirkungen eines möglichen Schadens gering zu halten, werden soweit verfügbar und wirtschaftlich vertretbar Versicherungen abgeschlossen. Umfang und Höhe dieser Versicherungen werden laufend überprüft.

Für den Bayer-Konzern wesentliche Risiken werden in den folgenden Abschnitten beschrieben, wobei deren Reihenfolge keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadensausmaßes impliziert.

Rechtliche Risiken

Wir sind zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir aktuell beteiligt sind oder die sich in der Zukunft ergeben könnten. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können.

Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken befindet sich im Konzernabschluss, Anhangsangabe [32].

Branchenrisiken

Die Preise pharmazeutischer Produkte sind auf vielen Märkten staatlicher Kontrolle und Regulierung ausgesetzt, einige Regierungen nehmen sogar direkt Einfluss auf die Preisbildung. Des Weiteren sind große Anbieter im Gesundheitswesen in einigen Absatzmärkten in der Lage, erheblichen Druck auf die Marktpreise auszuüben. Preisregulierungen und Preisdruck durch Generika-Anbieter, induziert durch staatliche Erstattungssysteme, die preisgünstigere Generika Markenprodukten vorziehen, schmälern die Renditen unserer pharmazeutischen Produkte und könnten im Einzelfall die Markteinführung eines neuen Produkts unrentabel machen. Wir gehen davon aus, dass das jetzige Ausmaß der Preisregulierung und des Preisdrucks weiter bestehen oder sich sogar vergrößern wird.

Veränderungen des regulatorischen Umfelds in unseren Hauptabsatzmärkten werden fortlaufend analysiert. Je nach Ausmaß der staatlichen Regulierung kann es notwendig sein, unser Geschäftsmodell anzupassen.

Die Umsatzerlöse des Bayer-Konzerns unterliegen saisonalen Schwankungen. Insbesondere gilt dies für unser CropScience-Geschäft, welches darüber hinaus auch witterungsbedingten Einflüssen unterliegt. Die Konjunkturzyklen der Abnehmerbranchen beeinflussen die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns MaterialScience. Ein konjunktureller Abschwung, gekennzeichnet durch schwache Nachfrage und Überkapazitäten, führt zu erhöhtem Preisdruck und intensiverem Wettbewerb.

Das frühzeitige Erkennen sich abzeichnender Entwicklungen im gesetzlichen und wirtschaftlichen Umfeld sowie ein aktives Portfoliomanagement sind wichtige Bestandteile der Geschäftssteuerung. Sowohl die gegenwärtige weltweite Konjunkturlage als auch die mittelfristigen Wirtschaftsentwicklungen werden quartalsweise analysiert und zur operativen Geschäftsplanung herangezogen. Allerdings bieten auch unsere detaillierten Analysen keine Gewähr dafür, dass ein massiver konjunktureller Abschwung wie in den vergangenen zwei Jahren vorhergesehen werden kann.

– Ganzheitliches Portfoliomanagement –

Eine Kurzfassung unserer Einschätzung ist im Kapitel 11.3 „Konjunkturausblick“ verfügbar.

Wenn es uns unter strategischen Gesichtspunkten vorteilhaft erscheint, akquirieren wir Unternehmensteile oder auch ganze Unternehmen. Der Anteil des Goodwill und der sonstigen immateriellen Vermögenswerte im Bayer-Konzernabschluss hat durch die Akquisitionen der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Eine nicht erfolgreiche Geschäftsintegration bzw. unerwartet hohe Integrationskosten können die Realisierung der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele wie beispielsweise Synergien gefährden und das Ergebnis negativ beeinflussen.

Unsere Akquisitionen werden von Integrationsteams begleitet. Für die Steuerung der Integrationsprozesse werden entsprechende Ressourcen bereitgestellt.

Produktentwicklungsrisiken

Da die Wettbewerbsposition sowie die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Bayer-Konzerns in signifikanter Weise von der Entwicklung kommerziell erfolgreicher Produkte und Produktionstechnologien abhängen, investiert der Bayer-Konzern beträchtliche finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung. Aufgrund langwieriger Entwicklungsprozesse, technologischer Herausforderungen, regulatorischer Vorgaben und starken Wettbewerbs ist jedoch nicht sichergestellt, dass alle Produkte, die sich zukünftig oder derzeit in unserer Entwicklungspipeline befinden, ihre geplante Marktreife erreichen und sich auf dem Markt kommerziell erfolgreich behaupten werden.

Darüber hinaus können mögliche Nebenwirkungen unserer Produkte, die trotz vorheriger intensiver Prüfungen erst nach der Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, zu einer teilweisen oder kompletten Rücknahme vom Markt führen. Ein solcher Vertriebsstopp kann freiwillig oder aber auch durch rechtliche und behördliche Schritte begründet sein. Auch Gerichtsverfahren und damit verbundene Schadenersatzforderungen wegen möglicher Nebenwirkungen unserer Produkte können das Ergebnis erheblich belasten.

Um eine effektive und effiziente Verwendung der in die Forschung und Entwicklung investierten Mittel zu gewährleisten, hat der Bayer-Konzern eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation mit Fachabteilungen, Arbeitskreisen und Reportingstrukturen zur Überwachung von Entwicklungsprojekten implementiert.

Regulatorische Risiken

Insbesondere der Life-Science-Bereich ist strengen behördlichen Vorgaben hinsichtlich der durchzuführenden Studien sowie der Herstellung und Vermarktung einer Vielzahl seiner Produkte unterworfen. In einigen Ländern hat das Ausmaß an regulatorischen Kontrollen stark zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend besonders in den USA und der EU fortsetzt. Steigende Prüfanforderungen, z. B. an klinische oder (öko-)toxikologische Studien, können die Produktentwicklungskosten erhöhen und die Zeit bis zur (Re-)Registrierung verlängern.

Potenziellen Risiken aus gesetzlichen und sonstigen Vorgaben wird dadurch Rechnung getragen, dass wir unsere Entscheidungen und die Gestaltung unserer Geschäftsprozesse auf eine umfassende rechtliche Beratung durch interne und externe Fachleute stützen. In eigens aufgesetzten Projekten wird die Umsetzung neuer Regularien koordiniert und versucht, eventuelle Nachteile für die Geschäftstätigkeit zu verringern.

Patentrisiken

Ein Großteil unserer Produkte, insbesondere im Life-Science-Bereich, unterliegt dem Patentschutz. Wir sind derzeit in Gerichtsverfahren involviert, um den Patentschutz für unsere Produkte durchzusetzen. Insbesondere Generika-Anbieter versuchen, Patente vor ihrem Ablauf anzugreifen. Teilweise wird sogar die generische Version eines Produkts auf den Markt gebracht - eine sogenannte „at-risk“ Markteinführung - bevor ein rechtskräftiges Patenturteil vorliegt.

– Erhöhter Wettbewerbsdrucknach abgelaufenem Patentschutz –

Läuft ein Patent aus oder können wir ein Patent nicht erfolgreich verteidigen, ist in der Regel mit verstärktem Wettbewerb und dem damit verbundenen Preisdruck durch den Markteintritt von Generika-Anbietern zu rechnen. Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang stehenden Rechtsstreitigkeiten verweisen wir auf die Beschreibung der Rechtsrisiken im Konzernabschluss, Anhangsangabe [32].

In einzelnen Bereichen müssen wir uns des Weiteren gegen Klagen Dritter aufgrund von Verletzung von Patenten oder sonstiger Schutzrechte verteidigen. Dies könnte die Entwicklung oder Herstellung bestimmter Produkte behindern oder gar stoppen und uns zu Schadenersatz- oder Lizenzzahlungen an Dritte verpflichten.

Insbesondere unsere Life-Science-Bereiche verfügen über ein umfassendes Produkt-Lebenszyklus-Management. Darüber hinaus prüft unsere Patentabteilung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen operativen Abteilungen regelmäßig die aktuelle Patentlage und beobachtet mögliche Patentverletzungsversuche, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten.

Produktions-, Beschaffungsmarkt- und Umweltschutzrisiken

- Absicherung der Rohstoffpreisrisiken über langfristige Lieferverträge -

Die Produktionskapazitäten an einigen unserer Standorte könnten z. B. durch technisches Versagen, Naturkatastrophen, regulatorische Rahmenbedingungen oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten, z. B. durch die Abhängigkeit von einem Lieferanten, beeinträchtigt werden. Wegen des sehr komplexen Herstellungsverfahrens gilt dies in besonderem Maße für unsere biotechnologischen Produkte. Gelingt es uns in diesen Fällen nicht, mit der Produktion auf andere Standorte auszuweichen oder die Nachfrage aus Vorräten zu bedienen, wird es zu einem Umsatzrückgang kommen.

Die Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen wird soweit möglich über langfristige Verträge und / oder mit verschiedenen Lieferanten gesichert. Zusätzlich unterliegen sämtliche Schritte der Produktionskette sowie die verwendeten Materialien einer ständigen Kontrolle durch die entsprechenden Fachfunktionen.

Die Herstellung von chemischen Produkten birgt Risiken, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen verbunden sind. Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen zur Folge haben.

Darüber hinaus kann das Auftreten von ungewollten Kreuz-Kontaminationen unserer Pflanzenschutzmittel untereinander und von Spuren unerwünschter gentechnisch modifizierter Organismen in landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Lebensmitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Produkt- und Umweltschutzrisiken begegnen wir mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen. So gewährleisten wir Prozesssicherheit durch ein integriertes Qualitäts-, Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement. Weiterhin engagieren wir uns im Rahmen der internationalen Initiative „Responsible Care“ der chemischen Industrie, treiben unser Nachhaltigkeits- und Klimaprogramm voran und berichten regelmäßig über unser Nachhaltigkeitsmanagement, welches auch die Themen Umwelt und Sicherheit einschließt.

IT-Risiken

Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne bzw. externe Kommunikation des Bayer-Konzerns basieren zunehmend auf Informationstechnologien. Eine wesentliche Störung oder gar ein Ausfall der globalen und regionalen Geschäftssysteme kann zu einem Datenverlust und einer Beeinträchtigung der Geschäfts- und Produktionsprozesse führen.

Mit der Etablierung einer umfassenden Organisation für das IT-Risikomanagement, der Verabschiedung eines Regelwerks mit der Festlegung entsprechender Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Implementierung eines periodischen Berichtssystems wurden die Grundlagen für ein kontinuierliches und nachhaltiges Risikomanagement-System für diesen Bereich gelegt. In Zusammenarbeit mit unserem internen IT-Dienstleister wurden technische Vorkehrungen, wie beispielsweise Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne, entwickelt.

Kapitalmarktentwicklungen als Risiko für Pensionsverpflichtungen

Der Bayer-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, z. B. Zinssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich macht oder infolge der unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital zu verrechnenden versicherungsmathematischen Verluste zu einem niedrigeren Eigenkapital führen kann. Ein Großteil der Pensionsverpflichtungen ist durch das Planvermögen gedeckt, welches aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen besteht. Rückläufige oder gar negative Erträge aus diesen Anlagen können sich ungünstig auf den zukünftig beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken und somit die Entwicklung des Eigenkapitals negativ beeinflussen und / oder zusätzliche Beiträge des Unternehmens notwendig machen. Einzelheiten hierzu werden im Konzernabschluss, Anhangsangabe [25] erläutert.

Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens begegnen wir durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken im Hinblick auf unsere weltweiten Pensionsverpflichtungen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Management von Finanz- und Rohstoffpreisrisiken

Als weltweit agierender Konzern ist Bayer im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie verschiedenen Marktpreisrisiken ausgesetzt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.

Unternehmenspolitik ist es, die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Marktpreisrisiken durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu eliminieren bzw. zu begrenzen. Derivative Finanzinstrumente werden dabei fast ausschließlich zur Absicherung von gebuchten und geplanten Transaktionen abgeschlossen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt strengen internen Kontrollen, die im Rahmen zentral festgelegter Mechanismen und einheitlicher Richtlinien erfolgen. Es werden vor allem außerhalb der Börse (d. h. OTC) gehandelte Devisentermin- und -optionsgeschäfte, Zinsswaps sowie Zins-/Währungsswaps, Warenswaps und Warenoptionen mit Banken, denen wir bonitätsabhängige Kontrahentenlimite zuteilen, abgeschlossen.

Im Folgenden wird auf die einzelnen Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten sowie deren Management eingegangen.

Kreditrisiken

Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Verpflichtungen zur Bezahlung oder sonstigen Erfüllung nicht nachkommen. Da der Bayer-Konzern mit seinen Kunden keine Master-Netting-Vereinbarungen abschließt, stellen der Gesamtbetrag der finanziellen Vermögenswerte und eine Nichtrückzahlung des von der Bayer-Pensionskasse VVaG in Anspruch genommenen Gründungsstocks das maximale Ausfallrisiko dar. Aufgrund eines umfassenden Forderungsmanagements ist bis jetzt trotz der aktuellen Situation an den Finanzmärkten ein nur leicht erhöhtes Ausfallrisiko von Forderungen im Bayer-Konzern zu verzeichnen.

Zur effektiven Steuerung der Kreditrisiken aus offenen Handelsforderungen hat Bayer einen einheitlichen Risikomanagementprozess etabliert und eine entsprechende konzernweite Richtlinie verfasst. Es erfolgen regelmäßig Bonitätsanalysen der Kunden, Sicherheiten liegen für einen Teil dieser Forderungen vor. Für alle Kunden werden Kreditlimite festgelegt. Darüber hinaus werden alle Limite für Schuldner mit einem Gesamtrisikoexposure von 10 Mio € und mehr sowohl vom operativen Kreditmanagement beurteilt als auch dem konzernweiten Risiko-Komitee Finanzen vorgelegt.

Zur Minimierung der Kreditrisiken werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limite mit Banken und Partnern, die eine erstklassige Bonität aufweisen, getätigt. Die Risikolimite werden auf Basis von methodischen Modellen entwickelt und laufend beobachtet.

Die Länderrisiken aus Warenlieferungen und Konzernkrediten werden kontinuierlich beobachtet, methodisch bewertet und zentral gesteuert.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko, d. h. das Risiko, aufgrund einer unzureichenden Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, wird im Bayer-Konzern zentral gesteuert. Zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit werden liquide Mittel bereitgehalten, um konzernweit sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Diese bestehen sowohl in operativen Zahlungsströmen als auch in der Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus wird eine Reserve für ungeplante Mindereingänge oder Mehrausgänge vorgehalten. Hierfür werden auf Basis historischer Zeitreihen, adjustiert um Veränderungen in der Geschäftsstruktur, Plan-Ist-Abweichungsanalysen durchgeführt. Daraus wird die Liquiditätsreserve ermittelt, die mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit eine negative Abweichung von den geplanten Zahlungsströmen abdecken kann. Die Höhe dieser Reserve wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Liquidität wird hauptsächlich in Form von Tages- und Termingeldanlagen vorgehalten. Darüber hinaus stehen Bankkreditlinien, insbesondere eine nicht in Anspruch genommene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3,5 Mrd €, zur Verfügung.

Die im Jahr 2010 fälligen Anleihen wollen wir aus der Liquidität und dem Free-Operating-Cashflow bedienen.

Marktrisiken

Das Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen das Währungsrisiko, das Zinsrisiko und das sonstige Preisrisiko (insbesondere das Rohstoffpreisrisiko).

Die Sensitivitätsanalyse ist ein weitverbreitetes Verfahren zur Risikomessung. Sie ermöglicht die Abschätzung potenzieller Verluste künftiger Erträge, beizulegender Zeitwerte oder von Cashflows marktrisiko-sensitiver Instrumente, die sich aus einer oder mehreren ausgewählten hypothetischen Veränderungen der Zinssätze, Wechselkurse, Rohstoffpreise und sonstiger relevanter Marktsätze oder Preise in einem bestimmten Zeitraum ergeben. Wir nutzen die Sensitivitätsanalyse, da sie angemessene Risikoschätzungen auf der Grundlage direkter Annahmen (z. B. einer Zinserhöhung) gestattet. Bei den nachfolgenden Risikoschätzungen wird Folgendes zugrunde gelegt:

eine gleichzeitige, parallele Veränderung der Wechselkurse in Form einer Abwertung des Euro gegenüber sämtlichen Fremdwährungen um 10 %;
eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurven aller Währungen um 100 Basispunkte; und
ein gleichzeitiger Rückgang der Preise aller relevanten Rohstoffe, auf die wir Derivate halten, um 20 %.

Wir nutzen Marktinformationen und zusätzliche Analysedaten, um unsere Risiken zu steuern und die Einschränkungen unserer Sensitivitätsanalyse abzuschwächen. Die Sensitivitätsanalyse hat sich als nützliches Instrument zum Erreichen einiger unserer risikospezifischen Managementziele erwiesen. Sie bietet eine leicht verständliche Risikoschätzung und vermittelt damit einen ungefähren Eindruck davon, welche Auswirkungen eine Veränderung der Marktbedingungen auf unser Geschäft haben könnte. Zudem gestattet die Sensitivitätsanalyse unserem Management, auf dieser Basis die erforderlichen Schritte einzuleiten, um derartigen Risiken zu begegnen.

Wir verfeinern unsere Verfahren zur Risikomessung und -berichterstattung kontinuierlich; dies beinhaltet u. a. eine regelmäßige Überprüfung der zugrundeliegenden Annahmen und verwendeten Parameter.

Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Sensitivitätsanalysen stellen den hypothetischen Verlust von Cashflows aus Finanzinstrumenten und derivativen Finanzinstrumenten dar, die wir zum 31. Dezember 2009 sowie zum 31. Dezember 2008 gehalten haben. Das Spektrum der Sensitivitäten, das wir für diese Analysen ausgewählt haben, spiegelt unsere Sicht der Veränderungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen wider, die in einem Zeitraum von einem Jahr und unter Zugrundelegung angemessener Maßstäbe möglich sind.

Währungsrisiken

Da der Bayer-Konzern einen signifikanten Anteil seines Geschäfts außerhalb der Euroländer tätigt, können Währungsschwankungen das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten bestehen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in der funktionalen Währung einer Gesellschaft bestehen. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist im Bayer-Konzern insbesondere für den US-Dollar, den japanischen Yen, den kanadischen Dollar und den chinesischen Renminbi bedeutsam.

Die Währungsrisiken werden systematisch zentral erfasst, analysiert und gesteuert. Der Umfang der Absicherung wird regelmäßig evaluiert und im Rahmen einer Richtlinie festgelegt. Dabei wird das gebuchte Fremdwährungsexposure aus operativer Geschäftstätigkeit und aus finanziellen Positionen, d. h. aus Forderungen und Verbindlichkeiten resultierend, in der Regel in voller Höhe währungskursgesichert.

Das in den nächsten 12 Monaten zu erwartende Fremdwährungsexposure aus geplanten Geschäften wird gemäß den zwischen Holdingvorstand, Konzernfinanzen und operativen Einheiten abgestimmten Vorgaben gesichert. Die Absicherung für einen wesentlichen Teil der vertraglichen und vorhersehbaren Währungsrisiken erfolgt vor allem durch die Nutzung von Devisentermingeschäften und Devisenoptionen.

Der Vorstand hat klare Leitlinien festgelegt, wie die Cashflow-Risiken, die aus diesem Ansatz resultieren, zu begrenzen und zu überwachen sind.

Zur Ermittlung der Sensitivitäten haben wir eine hypothetische ungünstige Veränderung der Wechselkurse um 10 % zugrunde gelegt und sind dabei von einer gleichzeitigen Abwertung des Euros gegenüber allen Währungen, basierend auf den Jahresendkursen dieser Währungen, ausgegangen. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus derivativen und nicht-derivativen Finanzinstrumenten würde zum 31. Dezember 2009 -188 Mio € betragen (2008: -293 Mio €). Von diesen -188 Mio € beziehen sich -88 Mio € auf den US-Dollar, -21 Mio € auf den japanischen Yen, -25 Mio € auf den kanadischen Dollar und -54 Mio € auf andere Währungen. -190 Mio € des geschätzten hypothetischen Verlusts in Höhe von -188 Mio € stammen aus Derivaten, die zur Absicherung unseres antizipierten Exposures aus geplanten Umsätzen in Fremdwährung eingesetzt wurden. Diese Transaktionen erfüllen die Voraussetzungen für das Hedge-Accounting, die entsprechenden Wertveränderungen werden im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) ausgewiesen. Die Gegenposition von 2 Mio € ist im Wesentlichen nicht abgesicherten, eingebetteten Währungsderivaten aus Lieferverträgen zuzuordnen. Die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf unsere geplanten Umsätze in Fremdwährung sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.

Zinsrisiken

Ein Zinsrisiko liegt für den Bayer-Konzern vor allem bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Aus dem Risiko sich verändernder Kapitalmarktzinsen resultiert bei festverzinslichen Finanzinstrumenten (z. B. festverzinsliche Anleihen) ein Fair-Value-Risiko, da die beizulegenden Zeitwerte in Abhängigkeit von Zinssätzen schwanken. Bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten besteht ein Cashflow-Risiko, da die Zinszahlungen zukünftig zunehmen könnten.

Das Zinsrisiko des Bayer-Konzerns wird zentral analysiert und durch den Konzernbereich Finanzen gesteuert. Maßgabe hierfür ist die vom Management festgelegte Duration, die implizit auch das Verhältnis zwischen festverzinslicher und variabel verzinslicher Verschuldung beinhaltet. Die Duration unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung. Um die angestrebte Zielstruktur des Portfolios zu erhalten, werden Derivate abgeschlossen, bei denen es sich vorwiegend um Zins- bzw. Zinswährungsswaps sowie Zinsoptionen handelt.

Die Finanzverbindlichkeiten einschließlich Derivaten beliefen sich zum 31. Dezember 2009 auf 12.858 Mio € (31. Dezember 2008: 16.647 Mio €). Die Sensitivitätsanalyse wurde auf Basis unserer variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2009 sowie unter Berücksichtigung der Zinssätze, die für unsere Verbindlichkeiten in allen wesentlichen Währungen relevant sind, durchgeführt. Eine hypothetische Erhöhung dieser Zinssätze ab 1. Januar 2009 um 100 Basispunkte bzw. 1 Prozentpunkt pro Jahr (bei konstanten Wechselkursen) hätte zu einer Erhöhung unserer Zinsaufwendungen zum 31. Dezember 2009 in Höhe von 58 Mio € geführt (2008 auf Basis der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten zum Jahresende 2008: 75 Mio €).

Sonstige Preisrisiken (insbesondere Rohstoffpreisrisiken)

Der Bayer-Konzern benötigt signifikante Mengen an petrochemischen Rohstoffen und Energien für die verschiedenen Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energien können je nach Marktsituation erheblich schwanken. Wie schon in der Vergangenheit kann es Zeiten geben, in denen wir gestiegene Rohstoffkosten nicht über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergeben können. Dies trifft in besonderem Maße für das MaterialScience-Geschäft zu.

Zur Sicherung der Rohstoffpreise haben wir langfristige Verträge mit verschiedenen Lieferanten abgeschlossen. Zusätzlich werden in begrenztem Umfang Derivate (im Wesentlichen Warenswaps und -optionen) eingesetzt, um durch Änderungen der Energiepreise - insbesondere von Gas - hervorgerufene Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung langfristig zu glätten. Das operative Management der Rohstoffpreisrisiken liegt in der Verantwortung der Einkaufsabteilungen der Teilkonzerne und erfolgt im Rahmen von internen, zentral festgelegten Richtlinien und Limits, die einer ständigen Überprüfung unterliegen.

Wir haben eine hypothetische nachteilige Veränderung der Rohstoff- und Energiepreise um 20 % zugrunde gelegt, die einen gleichzeitigen Rückgang aller Rohstoff- und Energiepreise unterstellt. Der geschätzte hypothetische Verlust von Cashflows aus Derivaten würde zum 31. Dezember 2009 -31 Mio € betragen (Vorjahr: -30 Mio €). Von diesen -31 Mio € würden -4 Mio € direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und -27 Mio € aufgrund von Hedge Accounting als entsprechende Wertänderung im Eigenkapital (Other Comprehensive Income) gezeigt. Bei der Sensitivität für Warentermin- und Warenoptionsgeschäfte haben wir im geringen Umfang berücksichtigt, dass die Terminpreise nicht so volatil sind wie die Kassapreise. Für die Vertragsmengen im langfristigen Bereich haben wir daher eine etwas geringere Preisänderung unterstellt. Derivative Finanzinstrumente, die im Bayer-Konzern zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisänderungsrisikos eingesetzt werden, sind im Konzernabschluss, Anhangsangabe [30.3] erläutert.

Gesamtbeurteilung der Risiken

Die Risikolandschaft des Bayer-Konzerns hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand des Bayer-Konzerns gefährdenden Risiken, auch in Verbindung mit anderen Risiken, ab.

– Keine bestandsgefährdenden Risiken–

11.2 Strategie

Geschäftsstrategie

Der Bayer-Konzern fokussiert sich unter seinem Leitbild „Bayer: Science For A Better Life“ auf die wachstumsstarken und innovationsgetriebenen Bereiche Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Die strategische Ausrichtung auf diese attraktiven Märkte und die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen ermöglichen uns Investitionen in Wachstumsfelder und innovative Technologien. Wir beabsichtigen, führende Rollen einzunehmen bzw. die vorhandenen starken Marktpositionen auszubauen. Zusätzlich setzen wir unsere Anstrengungen zur Kosteneinsparung und Effizienzverbesserung fort, um den Unternehmenswert von Bayer weiter zu steigern. Dabei verfolgen wir eine langfristige Wachstumsstrategie mit dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftens.

HealthCare

Ziel von HealthCare ist es auch weiterhin, in allen Segmenten über dem Markt zu wachsen. HealthCare soll dabei weiter gestärkt und zu einem weltweit führenden diversifizierten Healthcare-Unternehmen ausgebaut werden. So wollen wir langfristig den Umsatz in den Consumer Health-Bereichen weiter stärken und den Fokus im Segment Pharma noch stärker auf Spezialpharmazeutika legen, insgesamt die Produktivität von Forschung und Entwicklung weiter erhöhen und den Schwellenländern ein noch stärkeres Gewicht beimessen.

Unser umsatzstärkstes HealthCare-Segment – Pharma – fokussiert seine Aktivitäten in der Geschäftseinheit General Medicine auf Arzneimittel, die in der Regel von Allgemeinmedizinern verschrieben werden. In den Geschäftseinheiten Specialty Medicine, Women´s Healthcare und Diagnostic Imaging konzentrieren wir uns auf Produkte, die vorwiegend von Fachärzten verschrieben werden.

Wir wollen uns auch in Zukunft verstärkt Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf zuwenden, bei denen große Chancen zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bestehen. Ein wichtiger Wachstumsmotor für unsere Pharma-Sparte ist daher Forschung und Entwicklung (F&E). Aus diesem Grund entfällt der größte Teil des entsprechenden F&E-Budgets im Teilkonzern HealthCare auf dieses Segment. Einlizenzierungen sowie Allianzen und Kooperationen sollen dabei unser Portfolio zusätzlich stärken und unsere eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ergänzen. Beispiele aus dem Berichtsjahr sind der MEK-Inhibitor RDEA-119 von Ardea Biosciences, Inc., USA und das Radiopharmazeutikum AlpharadinTM der norwegischen Algeta ASA, die beide zur Behandlung von Tumorerkrankungen entwickelt werden.

In vielen Schwellenländern hat Pharma bereits heute eine führende Stellung, insbesondere in China und Russland. Ein wesentliches Element der Pharma-Strategie ist der gezielte Ausbau unseres Geschäfts in den Schwellenländern. Die Einlizenzierung eines Insulin-Produkts der polnischen Bioton S. A. für den chinesischen Markt ist hierfür ein wichtiges Beispiel.

In unserem Segment Consumer Health konzentrieren wir uns auf verschreibungsfreie Medikamente, Dermatologie-Produkte, Produkte zur Blutzuckermessung, das Medizingerätegeschäft sowie auf den Bereich Tiergesundheit.

– Expansionskurs in Wachstumsregionen –

Ziel der Division Consumer Care ist es, unsere Position im weltweiten Markt für rezeptfreie Medikamente (OTC) weiter auszubauen. Dabei zielt die Strategie von Consumer Care darauf ab, das Wachstumspotenzial bewährter Marken (darunter Aspirin®, Aleve®, Canesten®, Bepanthen®, One-A-Day®, Supradyn®, Rennie® und Alka-Seltzer®) auszuschöpfen. Wir verfolgen einen klaren Expansionskurs in Wachstumsregionen wie Zentral- und Osteuropa sowie Asien/Pazifik und wollen unser Geschäft in neuen Wachstumssegmenten weiter ausbauen. Auch in Zukunft beabsichtigen wir, durch strategisch relevante Übernahmen und Einlizenzierungen externe Wachstumschancen zu verfolgen. Ein Beispiel für diese Wachstumschancen durch Einlizenzierung ist das exklusive Lizenzabkommen mit AstraZeneca PLC über die Vermarktung von Omeprazol (10 und 20 mg) als rezeptfreies Arzneimittel (OTC) unter dem Handelsnamen Antra® seit August 2009 in Deutschland. Den Bereich der verschreibungspflichtigen Dermatologie-Produkte haben wir im Herbst 2009 durch den Erwerb der US-amerikanischen Dermatologieprodukte Desonate® und NeoBenz® Micro von der amerikanischen SkinMedica, Inc. mit Sitz in Carlsbad, USA, verstärkt.

Ziel der Division Medical Care ist es, die Wettbewerbsposition in den Bereichen Blutzuckermessung, Diabetes-Management und Injektionssysteme für Kontrastmittel sowie Systeme zur Behandlung verengter oder verschlossener Gefäße (Thrombektomie) auszubauen. Darüber hinaus streben wir auch in Zukunft an, unser Portfolio durch Investitionen in zusätzliche Geschäftsfelder und geographische Regionen weiter zu verstärken und uns durch strategische Partnerschaften zu ergänzen. Wir beabsichtigen, neben einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte, auch Kostensenkungen und einen effizienteren Ressourcen-Einsatz zu erreichen. Unser Produktangebot wollen wir durch die Entwicklung neuer Blutzucker-Messsysteme sowie innovativer Lösungen weiter ausbauen, um Menschen mit Diabetes ein verbessertes Management ihrer Krankheit zu ermöglichen. In unserem Medizingeräte-Geschäft setzen wir im Bereich der Radiologie die Entwicklung unseres Basisgeschäftes fort und entwickeln darüber hinaus neue IT-basierte Services zur Verbesserung der Kontrastmitteldosierung sowie der klinischen Arbeitsabläufe in der Verarbeitung von Diagnosedaten und -bildern.

In der Division Animal Health wollen wir unsere starke Position im Haustiermarkt weiter ausbauen und der bevorzugte Hersteller und Partner im Bereich der Tiergesundheit sein. Unsere Strategie zielt darauf, organisches Wachstum durch eine Fokussierung auf Länder und Märkte mit nachhaltigem Umsatzpotenzial und ein erfolgreiches Lebenszyklus-Management vorhandener Kernmarken zu erreichen. Zusätzlich verfolgen wir externe Wachstumschancen durch Akquisitionen und Einlizenzierungen. Um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, wollen wir verstärkt auf eigene Neuentwicklungen von Produkten setzen. Daher hat die Division Animal Health ihren Innovationsprozess neu strukturiert, um in Zukunft die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten marktnäher auszurichten und sicherzustellen, dass eine frühzeitige und bessere Priorisierung unserer Entwicklungsprojekte erfolgt.

CropScience

CropScience richtet seine Unternehmensplanung an den langfristigen Trends der Agrarmärkte aus und verfolgt das Ziel, als ein führendes innovationsorientiertes Unternehmen Produkte und integrierte Lösungen für den zunehmenden Bedarf an kostengünstigen und hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln, Pflanzenfasern und Energiepflanzen anzubieten. Vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen, des voranschreitenden Klimawandels und einer stetig wachsenden Weltbevölkerung gilt es, die Ernteerträge zu sichern und weiter zu steigern. Wir führen unser Geschäft verantwortungsbewusst im Sinne unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung und mit dem Ziel, langfristig Wachstum mit attraktiven Renditen zu erzielen.

Wir sind bestrebt, unseren Kunden umfangreiche Komplettlösungen anzubieten und entwickeln aus diesem Grund aufeinander abgestimmte, nachhaltige Konzepte für einzelne Anbaukulturen in den unterschiedlichen Regionen, die von der Aussaat bis zur Ernte reichen. Unser integrierter Ansatz umfasst dabei sowohl Saatgut, optimierte Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutzmittel als auch begleitende Serviceleistungen und Partnerschaften entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette.

Innovation ist die Basis für die Wertschöpfung von CropScience. Die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Formulierungen sowie von qualitativ hochwertigem Saatgut bietet die Möglichkeit, Produkte mit verbessertem Leistungsspektrum, besserer Umweltverträglichkeit und Anwendersicherheit sowie höherem Mehrwert für den Kunden im Markt zu platzieren und ältere Produkte und Technologien zu ersetzen. Darüber hinaus tragen unsere neuen Produkte wesentlich zum Umsatzwachstum bei und bilden eine wichtige Voraussetzung für die Erzielung attraktiver Margen. Einen weiteren Beitrag leistet in diesem Zusammenhang unser striktes Kostenmanagement.

– Innovation als Basis für die Wertschöpfung –

Im größten Segment, Crop Protection, will CropScience seine führenden Positionen in den Geschäftsfeldern Herbicides, Fungicides, Insecticides sowie Seed Treatment durch eine breite regionale Präsenz und innovative, hochwirksame Produkte behaupten und weiter ausbauen. Dieses strategische Ziel versuchen wir zu erreichen, indem wir unseren Produktmix stetig verbessern. Dazu zählen neben der Markteinführung neuer Wirkstoffe und Produkte aus unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline und einem erfolgreichen Lebenszyklus-Management auch die Ergänzung durch einen komplementären Forschungsansatz mit den Bereichen Züchtung und Pflanzeneigenschaften (Traits) sowie die Verfolgung von Forschungsaktivitäten in neuen Wachstumsbereichen. So arbeiten wir derzeit in zukunftsorientierten Forschungsfeldern an neuen integrierten Methoden und Lösungen in den Bereichen Pflanzengesundheit und -qualität, Stresstoleranz sowie Nährstoffaufnahme, Diagnostik und biologische Schädlingskontrolle.

Der Bereich Environmental Science greift auf die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten sowie Wirkstoffinnovationen von Crop Protection zurück. Unsere Strategie ist es, unsere führende Marktstellung weiter auszubauen, indem wir innovative und nachhaltige Produktlösungen entwickeln und vermarkten, die auf die individuellen Bedürfnisse von privaten Konsumenten und professionellen Anwendern zugeschnitten sind. Diese sollen ein hohes Maß an Anwenderfreundlichkeit und sicherer Handhabung bieten und den wachsenden Ansprüchen unserer Gesellschaft in den Bereichen Pflanzenwachstum und -pflege sowie an ein gesundes, hygienisches Umfeld entsprechen.

Unser Bereich BioScience umfasst die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Saatgut und Lösungen, die auf modernen Züchtungsmethoden und der Pflanzenbiotechnologie basieren. Wir wollen die Aktivitäten im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften weiter ausbauen und den Umsatz von BioScience bis zum Jahr 2018 auf rund 1,4 Mrd € steigern. In unserem Saatgutgeschäft haben wir uns bisher auf die vier wachstumsstarken Kernkulturen Raps, Reis, Baumwolle und Gemüse konzentriert. Unsere bisher erreichten starken Marktpositionen in diesen Kulturen wollen wir durch die Einführung neuer Sorten und regionale Expansion weiter stärken. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2009 die Forschung an verbesserten Getreidesorten begonnen und die Sojabohne als weiteren Forschungsschwerpunkt etabliert. Ziele sind hier – wie auch in anderen Kulturen – u. a. eine Erhöhung der Erträge und eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen ungünstige Witterungsbedingungen. Des Weiteren vermarkten wir unsere Technologien nicht nur im eigenen Saatgut, sondern bieten diese verstärkt auch über Auslizenzierungen für weitere Kulturpflanzen an.

CropScience vermarktet seine Produkte weltweit in mehr als 120 Ländern. Insbesondere in den schnell wachsenden Märkten wie Osteuropa, Russland, Indien, China und Brasilien soll das Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. In diesen Märkten birgt die Landwirtschaft noch großes Potenzial, durch den Einsatz von innovativen Spitzentechnologien die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln decken zu können. Wir wollen in diesem Umfeld unser Geschäft kontinuierlich weiter ausbauen und die Landwirte mit umfassenden Lösungen vom Saatgut bis zur Ernte bei der Produktivitätssteigerung unterstützen.

MaterialScience

Kernelement der Strategie von MaterialScience ist es, die bestehende Wettbewerbsposition in den angestammten Märkten zu sichern, das Portfolio mit innovativen neuen Geschäften zu ergänzen und ein profitables, nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern zu erreichen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist eine große Herausforderung für unsere Kundenindustrien, vor allem in Nordamerika und Europa, auf die wir entsprechend reagiert haben. Die langfristigen Markttrends und die daraus resultierenden strategischen Ableitungen für das Geschäft bleiben aber aus unserer Sicht von der Krise unberührt.

Wir verfolgen das Ziel, unsere Marktposition bei den Isocyanaten zu behaupten und unsere Profitabilität weiter zu verbessern. Hierfür setzen wir auf kontinuierliche Effizienzsteigerungen in unseren Produktions- und Administrationsprozessen. Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten bewerten wir kontinuierlich vor dem Hintergrund einer sich ständig verändernden Marktlage. Ferner streben wir eine Stärkung unserer nachgelagerten Geschäftsaktivitäten, wie BaySystems in der Business Unit Polyurethanes und Compounding in der Business Unit Polycarbonats, an. Unser Ziel bleibt, den Umsatzanteil des differenzierten Geschäfts weiter auszubauen. Zusätzlich ergreifen wir auf Basis der Kompetenzen von MaterialScience aktiv neue Geschäftsmöglichkeiten. Dazu gehört die Entwicklung der jungen Geschäftsfelder Functional Films, Kohlenstoff-Nanoröhrchen sowie Medical Coatings & Adhesives, in denen wir uns als fokussierter Technologieführer positionieren.

In der Business Unit Polyurethanes ist es unser Ziel, bei den Isocyanaten unsere globale Marktführerschaft auszubauen und gleichzeitig die Kostenführerschaft in allen Bereichen langfristig zu sichern. 2010 werden wir unsere TDI-Anlage in Shanghai, China, mit einer Jahreskapazität von 250.000 Tonnen fertigstellen und voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2011 mit der Produktion beginnen. Damit wollen wir unser Wachstum in Asien nachhaltig unterstützen. Darüber hinaus wollen wir die Isocyanatproduktion in Europa konsolidieren und im Einklang mit der Marktentwicklung erweitern. Als komplementärer Teil unserer Kundenlösungen werden die Polyether-Polyole vorrangig das Wachstum im Isocyanatgeschäft stärken. Im Bereich BaySystems wollen wir profitables Wachstum generieren und unseren globalen Marktanteil weiter ausbauen. Hierzu werden wir unsere erfolgreiche Systemhaus-Strategie fortführen.

Die Polycarbonat-Industrie sieht sich momentan deutlichen Überkapazitäten auf dem Weltmarkt ausgesetzt. Wir begegnen dieser Entwicklung mit einer dualen Strategie. Zum einen setzen wir auf Kostenführerschaft durch World-Scale-Anlagen in allen Regionen. Zum anderen bieten wir als führender Entwicklungs- und Technologiepartner unseren Kunden differenzierte Lösungen rund um Polycarbonat-Anwendungen an.

Bei den Halbfertigerzeugnissen für Polycarbonatplatten bietet die Verwendung von Polycarbonat für LCD-Streuscheiben (Diffusor Sheets) bei großformatigen, flachen TV-Anwendungen ein besonderes Marktpotenzial. Zusätzlich beabsichtigen wir, die Performance der Business Unit Polycarbonate nachhaltig zu steigern, indem wir in Standardsegmenten Vertriebsaktivitäten effizienter gestalten, Forschungsaktivitäten fokussieren und unsere Kostenstrukturen weiter optimieren.

Die Business Unit Coatings, Adhesives, Specialties strebt an, ihre Marktstellung in der strategischen Geschäftseinheit Basis- und modifizierte Isocyanate zu verteidigen und selektiv auszubauen. Dazu werden wir der steigenden Nachfrage in den Wachstumsregionen mit einer Erweiterung unserer Produktionskapazitäten und dem Ausbau anwendungstechnischer Zentren Rechnung tragen. Die strategische Geschäftseinheit Resins strebt eine weitere Verbesserung der Profitabilität durch eine stärkere Fokussierung des Portfolios auf moderne Lack- und Klebrohstoffsysteme (wasserbasiert, UV-härtend) an. Im Bereich der konventionellen Systeme werden die Kostenstrukturen insbesondere durch die Konsolidierung von Produktionskapazitäten verbessert.

Unsere Aktivitäten hinsichtlich innovativer Oberflächen und Trägermaterialien haben wir in einer neuen strategischen Geschäftseinheit „Functional Films and Specialties“ zusammengeführt. Dazu gehören Anwendungen aus dem Bereich Kosmetik und Medizintechnik, Kohlenstoff-Nanoröhrchen zur Verbesserung der Eigenschaften von Kunststoffen und Metallen sowie die Aktivitäten des Bereiches Functional Films. Schwerpunkte dieses noch jungen Geschäftsfeldes bilden verformbare beschichtete Folien für Elektro- und Automobilanwendungen und fälschungssichere Makrofol®-Folien für Ausweise und Scheckkarten.

Finanzstrategie

Die finanzielle Steuerung des Konzerns erfolgt durch die strategische Management-Holding Bayer AG. Finanzmittel werden in der Regel als globale Ressource zentral beschafft und konzernintern verteilt. Eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit des Konzerns sind die wichtigsten Ziele des Finanzmanagements. Hierzu tragen die Optimierung der Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei. Die Steuerung von Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis- und Ausfallrisiken sorgt dabei für die Reduzierung der Ergebnisvolatilität.

Die von uns beauftragten Ratingagenturen stufen Bayer wie folgt ein:

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Rating [Tabelle 3.38]
Langfrist-Rating Ausblick Kurzfrist-Rating
--- --- --- ---
Standard & Poor’s A- negativ A-2
Moody’s A3 stabil P-2

Diese Bonitätseinstufung spiegelt die gute Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wider und gewährleistet den Zugang zu einer breiten Investorenbasis für die Finanzierung. Zum Erhalt der finanziellen Flexibilität bleibt das Erreichen und Bewahren von Finanzkennzahlen, die ein Rating in der „A“-Kategorie unterstützen, unser Ziel. Dementsprechend sollen Cashflows aus dem operativen Geschäft auch zur Reduzierung der Nettofinanzverschuldung beitragen.

Wir verfolgen eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogen gestalteten Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf einem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Notes-Programm, syndizierten Kreditfazilitäten, bilateralen Kreditverträgen sowie einem Global-Commercial-Paper-Programm.

Risiken aus dem operativen Geschäft und aus Finanztransaktionen sichern wir durch Finanzderivate ab. Dabei werden grundsätzlich keine Kontrakte ohne zugrundeliegendes Basisgeschäft eingegangen. Grundsätzlich wird durch die Auswahl erstklassiger Handelspartner das Ausfallrisiko reduziert. Sämtliche Transaktionen werden nach konzernweiten Richtlinien vorgenommen und zeitnah überwacht.

Für eine genauere Darstellung unserer Risikomanagementziele und -methoden zur Absicherung aller wichtigen Arten von Transaktionen, die im Rahmen der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfasst werden, sowie der Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, jeweils in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten, verweisen wir auf die Erläuterung im Kapitel 11.1 „Chancen- und Risikobericht“.

11.3 Konjunkturausblick

Die weltweite konjunkturelle Erholung dürfte sich im Jahr 2010 fortsetzen. Die Auswirkungen des Einbruchs der Weltwirtschaft im Jahr 2009 werden aber noch längere Zeit zu spüren sein. Somit ist nicht damit zu rechnen, dass die Weltwirtschaft bereits im Jahr 2010 ein ähnliches Niveau wie in den Jahren vor der Krise erreichen wird.

Die Aussichten für den Konjunkturverlauf im Jahr 2010 sind mit hoher Unsicherheit behaftet. Risiken für einen nachhaltigen Aufschwung bleiben vorerst bestehen. So dürfte sich angesichts weltweiter Überkapazitäten und anhaltender Probleme auf den internationalen Finanzmärkten die Zurückhaltung bei Investoren und Konsumenten auch im Jahr 2010 zunächst noch fortsetzen. Zudem werden die Wirkungen fiskalpolitischer Impulse in den meisten Branchen auslaufen. Die wirtschaftliche Expansion dürfte deshalb in Europa, aber auch in den USA, zunächst nur verhalten verlaufen. In den Schwellenländern – insbesondere in Asien und in Lateinamerika – ist dagegen mit einer stärkeren Erholung zu rechnen. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2010 ein moderates Wachstum der Weltkonjunktur.

HealthCare

Für den Pharmamarkt erwarten wir im Jahr 2010 ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dieses Wachstum dürfte zunehmend von Ländern wie China, Brasilien, Mexiko, Südkorea, Indien und Russland ausgehen. In den klassischen Märkten wie den USA und den großen europäischen Ländern hingegen rechnen wir aufgrund der Patentabläufe führender Produkte verschiedener Pharmaunternehmen, des Rückgangs an Neueinführungen und des zunehmenden Kostendrucks von Seiten der Gesundheitsinstitutionen mit einem Wachstum im unteren einstelligen Bereich. Auch vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld dürften keine großen Wachstumsimpulse für den Pharmamarkt ausgehen.

Für den Consumer-Health-Markt rechnen wir mit einem weiterhin moderaten Wachstum für das Jahr 2010. Dabei dürfte die Marktentwicklung von einem im Vergleich zu 2009 leicht besseren wirtschaftlichen Umfeld in Westeuropa und Nordamerika gestützt werden.

CropScience

Für den Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt erwarten wir im Jahr 2010 insgesamt eine Erholung. Obwohl weiterhin mit schwankenden Preisen für landwirtschaftliche Kulturen und Energie sowie mit Unwägbarkeiten auf den Finanzmärkten zu rechnen ist, gehen wir von einer Intensivierung der Landwirtschaft aus. Diese ist hauptsächlich auf die langfristig wirkenden Kräfte auf den Weltagrarmärkten zurückzuführen, wie die stetig steigende Nachfrage nach Nahrungs- oder Futtermitteln vor dem Hintergrund begrenzter Anbauflächen.

Unter der Voraussetzung normaler Witterungsbedingungen erwarten wir für das Jahr 2010 ein weltweites währungsbereinigtes Marktwachstum in Höhe von etwa 3 % für Agrarchemikalien sowie mehr als 5 % für hochwertiges Saatgut und Pflanzenmerkmale (Traits). Wir gehen davon aus, dass dieser Zuwachs sowohl auf steigenden Preisen als auch auf positiven Mengeneffekten beruhen wird. Hierbei sehen wir gegenüber dem sehr starken 1. Quartal 2009 zunächst eine Abschwächung und im Rest des Jahres eine Erholung. Regional betrachtet, erwarten wir dabei den größten Impuls in Lateinamerika, wo vor allem der Anbau von Sojabohnen gegenüber dem Vorjahr deutlich steigen dürfte. Auch in der Region Asien/Pazifik wird mit einer Ausweitung der Pflanzenproduktion gerechnet. Dies betrifft vor allem Reis und Getreide, aber auch Spezialkulturen wie Obst und Gemüse. Für die Pflanzenschutzmärkte in den industrialisierten Regionen prognostizieren wir für 2010 hingegen eine stagnierende (Westeuropa) oder gar leicht rückläufige Entwicklung (Nordamerika).

MaterialScience

Die Wachstumserwartungen der Hauptabnehmerbranchen von MaterialScience sind für 2010 verhalten optimistisch. Dabei hängt der Grad der wirtschaftlichen Erholung besonders von einer nachhaltigen Nachfragesteigerung in Nordamerika und Europa sowie von weiterem Wachstum in Asien ab.

Die Automobilbranche dürfte im Jahr 2010 von starken regionalen Unterschieden geprägt sein. Westeuropa könnte am stärksten von der Absatzflaute betroffen sein, da in allen großen Produktionsländern massive Konjunkturprogramme den Absatz im Jahr 2009 gestützt haben und somit die Automobilnachfrage teilweise gesättigt sein dürfte. In Nordamerika ist nach einem extrem schwachen Jahr für 2010 eine Erholung zu erwarten. Wir rechnen damit, dass das Produktionsniveau vor der Krise jedoch in absehbarer Zeit nicht wieder erreicht wird. Asien sollte auch weiterhin der Wachstumsmotor der Automobilindustrie sein, mit China an der Spitze. Die staatlichen Stützungsprogramme laufen dort noch weiter und sind sehr stark auf die chinesische Produktion ausgerichtet.

Die Elektro-/Elektronikindustrie sollte wegen ihrer großen Vielfalt an unterschiedlichen Sparten schnell wieder aus der Krise kommen. Für ein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren sprechen der weiterhin hohe Bedarf an moderner Infrastruktur vor allem in den Schwellenländern, der intensive Innovationswettbewerb in der Branche, die Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel und der Ausbau der regenerativen Energien.

Für die Bauindustrie erwarten wir für das Jahr 2010 auf globaler Basis eine leichte Erholung, nicht zuletzt als Folge der massiven staatlichen Konjunkturprogramme. Die anhaltend robuste Entwicklung in China und Indien sowie eine sich verbessernde Situation in Osteuropa sollten die Rückkehr zu positiven Wachstumsraten unterstützen. Dagegen erwarten wir eine zögerliche Belebung der Bauinvestitionen in Westeuropa, Nordamerika und Japan.

Wir gehen davon aus, dass sich die Möbelindustrie im Laufe des Jahres 2010 nach einer Phase der Marktschrumpfung im Vorjahr zunehmend stabilisieren wird. In vielen Ländern, die von der Wirtschaftskrise stark betroffen waren, werden allerdings nur geringe Wachstumsraten zu erwarten sein. Die Branche dürfte in den Folgejahren von einer nachhaltigen Markterholung profitieren. Besonders die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien, Osteuropa und Lateinamerika sollten Entwicklungspotenzial aufweisen.

11.4 Umsatz- und Ergebnisprognose

Auf der Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale die folgenden Prognosen.

Bayer-Konzern

Der Bayer-Konzern blickt zuversichtlich in das Jahr 2010. Wir wollen den Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um mehr als 5% erhöhen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen planen wir in Richtung 7 Mrd € zu steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS; zur Berechnung siehe Kapitel 4.3) erwarten wir einen Anstieg um etwa 10 %. Unseren Einschätzungen liegt ein Euro-US-Dollar-Kurs von 1,40 zugrunde (Durchschnittskurs 2009: 1,39).

Wir rechnen für 2010 nicht mit Sonderaufwendungen aus Restrukturierungsprogrammen.

Für Sachanlageinvestitionen haben wir ein Budget von 1,4 Mrd € vorgesehen. Die planmäßigen Abschreibungen beziffern wir auf etwa 2,6 Mrd €, davon 1,3 Mrd € auf immaterielle Vermögenswerte. Für Forschung und Entwicklung planen wir Aufwendungen von ca. 2,9 Mrd €.

Nachdem wir unsere bisherigen Margenziele weitgehend erreicht haben, liegt unser zukünftiger Schwerpunkt in der Wertschaffung durch profitables Wachstum. Hierbei wollen wir insbesondere in die Forschungs- und Entwicklungspipeline, in BioScience und in den Schwellenländern weiter investieren. Dabei rechnen wir bis zum Jahr 2012 für den Bayer-Konzern mit einem kontinuierlichen währungs- und portfoliobereinigten Umsatzwachstum von etwa 5 % jährlich. In diesem Zeitraum wollen wir das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA auf eine Größenordnung von 8 Mrd € steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie streben wir einen jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 10 % und damit einen Anstieg in die Größenordnung von 5 € je Aktie an.

HealthCare

HealthCare plant für das Jahr 2010, zumindest mit dem Markt zu wachsen. Dies entspricht einem währungs- und portfoliobereinigten Anstieg um ca. 5 %. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir ebenfalls steigern.

Auch bis 2012 wollen wir weiterhin zumindest mit dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA kontinuierlich verbessern.

CropScience

Bei CropScience rechnen wir für 2010 mit einem Wachstum leicht über dem Markt. Dies entspricht einem währungs- und portfoliobereinigten Anstieg um ca. 4 %. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA planen wir leicht zu steigern. Allerdings gestaltet sich das Geschäftsumfeld derzeit schwieriger als erwartet.

Bis 2012 wollen wir zumindest mit dem Markt wachsen und das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA weiter verbessern.

MaterialScience

In unserem MaterialScience-Geschäft gehen wir von einer weiteren konjunkturellen Erholung aus. Vor diesem Hintergrund planen wir für 2010, den Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um mehr als 10 % zu erhöhen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir erheblich steigern.

Im 1. Quartal 2010 erwarten wir gegenüber dem 4. Quartal 2009 leicht höhere Umsätze. In Anbetracht weiter steigender Rohstoffkosten rechnen wir mit einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im 1. Quartal 2010 in der Größenordnung des 4. Quartals 2009.

Bis 2012 erwarten wir - eine fortdauernde konjunkturelle Erholung vorausgesetzt -, beim Umsatz das Vorkrisenniveau von mehr als 10 Mrd € wieder zu erreichen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wollen wir weiter deutlich steigern.

Bayer AG

Als Obergesellschaft des Konzerns erhält die Bayer AG Erträge insbesondere von ihren Beteiligungsgesellschaften. Durch die Anbindung der großen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland über Gewinnabführungsverträge werden deren Ergebnisse direkt bei der Bayer AG vereinnahmt. Die zuvor beschriebene positive Erwartung in Bezug auf die Geschäftsentwicklung im Konzern dürfte sich auch auf das Ergebnis der Bayer AG auswirken. Zudem sollte sich das Zinsergebnis aufgrund der gesunkenen Finanzverschuldung weiter verbessern. Wir gehen somit davon aus, auch zukünftig einen Jahresüberschuss zu erzielen, der eine angemessene Dividendenausschüttung zulässt.

Gewinn- und Verlustrechnung

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(Mio €) Anhang 2008 2009
Beteiligungsergebnis (1) 2.711 2.984
Zinsergebnis (2) -1.092 -683
Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge (3) -84 276
Sonstige betriebliche Erträge (4) 209 169
Allgemeine Verwaltungskosten -194 -177
Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -266 -142
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/ Gewinn vor Ertragsteuern 1.284 2.427
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (6) -123 -201
Jahresüberschuss 1.161 2.226
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -91 -1.068
Bilanzgewinn 1.070 1.158

Bilanz

AKTIVA

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(Mio €) Anhang 31.12.2008 31.12.2009
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände (12) 26 24
Sachanlagen (13) 355 371
Finanzanlagen (14) 34.532 34.594
34.913 34.989
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 19 19
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.697 1.928
Sonstige Vermögensgegenstände (16) 581 361
(17) 2.297 2.308
Wertpapiere (18) 4 0
Kassenbestände, Bankguthaben (19) 1.302 1.862
3.603 4.170
Rechnungsabgrenzungsposten (20) 24 20
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (21) 0 .
38.540 39.179
Passiva
Eigenkapital (22)
Gezeichnetes Kapital 1.957 2.117
Kapitalrücklage 4.037 6.176
Andere Gewinnrücklagen 3.718 4.940
Bilanzgewinn 1.070 1.158
10.782 14.391
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (23) 3.158 2.869
Andere Rückstellungen (24) 389 389
3.547 3.258
Verbindlichkeiten
Anleihen, Schuldscheindarlehen (25) 7.117 6.137
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.261 892
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (26) 40 17
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (27) 15.110 13.965
Sonstige Verbindlichkeiten (28) 681 517
(29) 24.209 21.528
Rechnungsabgrenzungsposten 2 2
38.540 39.179

Anhang

Grundlagen

Der Jahresabschluss der Bayer AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. In Anwendung von Artikel 66 Absatz 3 Satz 6 EGHGB wurde von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Regelungen des am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) schon für das Geschäftsjahr 2009 anzuwenden, ein Jahr vor der pflichtgemäßen Anwendung. Soweit sich durch das BilMoG Änderungen bei Ansatz und Bewertung von Bilanzpositionen ergeben haben, wurden die Vorjahresbeträge nicht an die geänderten Ansatz- und Bewertungsmethoden angepasst. Änderungen im Ausweis der Vorjahresbeträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung fallweise vorgenommen; dies ist bei den betreffenden Positionen jeweils erwähnt. In erstmaliger Anwendung der BilMoG-Bestimmungen bzw. der entsprechenden Übergangsregelungen wurde ein Betrag von 154 Mio € ergebnisneutral in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Positionen zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung zusammengefasst; sie werden im Anhang gesondert erläutert. Aufwendungen und Erträge des Finanzbereichs, deren Ausweis nicht durch einen gesetzlich vorgeschriebenen Posten gedeckt ist, sind unter den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen erfasst.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Zur Hervorhebung des Holdingcharakters der Bayer AG sind die zusammengefassten Posten des finanziellen Ergebnisses vorangestellt.

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht worden. Sie steht auf http://www.bayer.de/de/Corporate-Governance.aspx zum Download bereit.

Der Lagebericht der Bayer AG für das Jahr 2009 wurde in Anwendung von § 315 Absatz 3 HGB i.V.m. § 298 Absatz 3 HGB mit dem Lagebericht des Bayer-Konzerns zusammengefasst.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, im Falle abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Dabei kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Bewegliche Sachanlagen werden, soweit sie bis 2007 zugegangen sind, mit den steuerlich zulässigen Höchstsätzen degressiv abgeschrieben. Der Wechsel zur linearen Abschreibungsmethode erfolgt in diesen Fällen, sobald diese zu höheren jährlichen Abschreibungen führt. Folgende Nutzungsdauern sind den Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen zugrunde gelegt worden:

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Nutzungsdauer der Sachanlagen
Fabrik-, Geschäfts- und Wohnbauten 25 bis 50 Jahre
Übrige Bauten 10 bis 20 Jahre
Betriebsvorrichtungen 7 bis 20 Jahre
Fahrzeuge 5 Jahre
EDV-Anlagen 3 bis 4 Jahre

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 150 Euro nicht übersteigen. Entsprechende Anlagegegen-stände mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten zwischen 150 Euro und 1.000 Euro werden seit 2008 jahresweise in einem Sammelposten zusammengefasst, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.

Die Herstellungskosten der selbst erstellten Sachanlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, mit den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Unverzinsliche oder gering verzinsliche Ausleihungen sind mit dem Barwert, die übrigen Ausleihungen mit dem Nennwert bilanziert. Die ebenfalls unter den Ausleihungen ausgewiesenen, der Bayer Pensionskasse VVaG, Leverkusen, gewährten Genussrechtskapitalien sowie Inanspruchnahmen aus einem nachträglichen Gründungsstock sind zum Nennwert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert nach Abzug erforderlicher Wertberichtigungen bilanziert. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko. Forderungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr sind mit dem abgezinsten Wert angesetzt.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung sowie aus Arbeitszeitguthaben der Mitarbeiter sind entsprechende Mittel in Spezialfonds angelegt. Sie werden vom Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, treuhänderisch für die Bayer AG verwaltet und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Die Bewertung erfolgt von 2009 an zum beizulegenden Zeitwert; dieser wird mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Wertpapiere die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ auf der Aktivseite der Bilanz. Im Vorjahr wurden die Spezialfonds mit ihren Anschaffungskosten bilanziert und unsaldiert unter den Wertpapieren ausgewiesen.

Unterschiede zwischen Rückzahlungs- und niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten werden aktiviert und durch planmäßige Abschreibungen über die Laufzeit der Verbindlichkeiten getilgt.

Latente Steuern werden ab 2009 für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden bei der Bayer AG nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die Bayer AG als Gesellschafter beteiligt ist. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Bayer AG von aktuell 31,11%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Abweichend hiervon werden latente Steuern aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes ermittelt, der lediglich Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag beinhaltet; dieser beträgt derzeit 15,83%. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer.

Die Neubildung von Sonderposten mit Rücklageanteil ist nach BilMoG nicht mehr zulässig. Im Vorjahr bestanden keine Sonderposten, so dass das Wahlrecht zur Beibehaltung nicht zum Tragen kommt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei gehen wir derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,50% (Vorjahr: 3,00%) bei den Entgelten und von 1,75% (Vorjahr: 2,00%) bei den Renten aus. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31.12.2009 auf 5,25%; es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Vorjahr wurde der Rechnungszins von 4,75% aus dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre für auf Euro lautende Festzinsswaps mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeleitet.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Durch die erstmalige Anwendung der Bestimmungen des BilMoG hat sich bei der Bewertung der Rückstellungen zum 01.01.2009 ein Auflösungsbetrag von 154 Mio € ergeben. Dieser wurde in Anwendung der Bestimmung in Artikel 67 Absatz 1 Satz 3 EGHGB ergebnisneutral in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert. Handelt es sich um Rentenverpflichtungen, sind diese zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Geschäftsjahre angesetzt.

Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie von Devisentermingeschäften und anderen Währungsderivaten erfolgt nach der Methode der eingeschränkten Marktbewertung. Hierzu werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit den Kassakursen und die zu ihrer Kurssicherung abgeschlossenen Währungsderivate mit den Marktterminkursen zum Abschlussstichtag bewertet. Aus der Bewertung resultierende Gewinne und Verluste werden je Währung miteinander verrechnet. Für Verlustüberhänge werden Drohverlustrückstellungen gebildet; Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen.

Kassenbestände und Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Garantien für fremde Verbindlichkeiten entsprechen den am Bilanzstichtag in Anspruch genommenen Kreditbeträgen bzw. Verpflichtungen der Begünstigten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Beteiligungsergebnis

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2008

Mio €
2009

Mio €
Erträge aus Beteiligungen 291 141
- davon aus verbundenen Unternehmen 141 Mio € (Vorjahr: 291 Mio €)
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen 1.856 3.312
Aufwendungen aus Verlustübernahmen von verbundenen Unternehmen -778 -456
Abschreibungen auf Beteiligungen -3 -15
Gewinne aus dem Abgang von Beteiligungen 1.348 2
Verluste aus dem Abgang von Beteiligungen -3 -
2.711 2.984

Zur Entwicklung des Beteiligungsergebnisses wird auf die entsprechenden Erläuterungen im zusammengefassten Lagebericht von Bayer AG und Bayer-Konzern verwiesen.

Abschreibungen auf Beteiligungen wurden im Berichtsjahr mit 15 Mio € auf die Beteiligung an der ZAO Bayer, Russische Föderation, vorgenommen.

Die Bayer MaterialScience AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayer AG, hatte im Vorjahr ihr Grundkapital um 3.722 Mio € herabgesetzt und an die Bayer AG zurückgezahlt. In diesem Zusammenhang wurde der Buchwert der Anteile an der Gesellschaft um 2.374 Mio € auf 110 Mio € vermindert. Der die Buchwertminderung übersteigende Betrag von 1.348 Mio € wurde ergebniswirksam vereinnahmt und war unter den Gewinnen aus dem Abgang von Beteiligungen erfasst.

(2) Zinsergebnis

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2008

Mio €
2009

Mio €
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 7 -
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 868 504
- davon aus verbundenen Unternehmen 89 Mio € (Vorjahr: 391 Mio €)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.823 -1.035
- davon an verbundene Unternehmen -313 Mio € (Vorjahr: -907 Mio €)
Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen (netto) -144 -152
-1.092 -683

Erläuterungen zur Entwicklung des Zinsergebnisses finden sich im zusammengefassten Lagebericht von Bayer AG und Bayer-Konzern.

Erstmals im Zinsergebnis erfasst sind Aufwendungen aus der Abzinsung von Forderungen sowie aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen. Bei letzteren handelt es sich um den Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen aus der Vermögensanlage des Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen. Die beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus Pensionen und Arbeitszeitguthaben; sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Nach den BilMoG-Bestimmungen (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB) wurden die Vermögenserträge mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung wie folgt verrechnet:

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2008

Mio €
2009

Mio €
Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen (brutto) -144,2 -152,9
Vermögenserträge Bayer Pension Trust - 0,6
Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen Personalrückstellungen (netto) -144,2 -152,3

Der Aufwand aus der Aufzinsung der Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen war bis zum Vorjahr unter den übrigen finanziellen Aufwendungen erfasst; er wurde nach Änderung durch das BilMoG (§ 277 Absatz 5 Satz 1 HGB) umgegliedert und im Zinsergebnis gesondert gezeigt. Die Darstellung für das Vorjahr wurde angepasst.

(3) Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge

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2008

Mio €
2009

Mio €
Veränderung von Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen (ohne Zinsanteil) -609 72
An Tochtergesellschaften weiterbelasteter Aufwand aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen 622 77
Aufwendungen aus der Währungsumrechnung
- Realisierte Kursverluste -2.081 -1.492
- Unrealisierte Aufwendungen aus der Bewertung -3 -54
Erträge aus der Währungsumrechnung
- Realisierte Kursgewinne 1.948 1.666
- Unrealisierte Erträge aus der Bewertung - 1
Sonstige finanzielle Aufwendungen -5 -11
Sonstige finanzielle Erträge 44 17
-84 276

Zuführungen zu den Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen wurden 2009, soweit sie aus der Aufzinsung der Rückstellungen resultieren, erstmals im Zinsergebnis erfasst. Bis 2008 erfolgte der Ausweis unter den übrigen finanziellen Aufwendungen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde der Ausweis für das Vorjahr angepasst. Weiterhin unter den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen ausgewiesen sind sonstige, nicht zinsbedingte Veränderungen von Pensionsrückstellungen, soweit sie Mitarbeiter betreffen, die vor der Ausgliederung der Arbeitsgebiete und Servicebereiche in den Jahren 2002 und 2003 aus dem Unternehmen als Rentner oder mit unverfallbaren Anwartschaften ausgeschieden sind. Derartige Rückstellungsveränderungen ergeben sich im Falle sich ändernder versicherungsmathematischer Bewertungsgrundlagen. Im Vorjahr war zudem ein Betrag von 545 Mio € aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen enthalten.

Der Aufwand aus Rückstellungszuführungen für die vor 2002 bzw. 2003 ausgeschiedenen Rentner und Anwärter wird anteilig an die ausgegliederten Tochtergesellschaften weiterbelastet. Die Kostenweitergabe an die Gesellschaften war in den jeweiligen Ausgliederungsverträgen vereinbart worden. Hieraus resultierte im Geschäftsjahr ein Ertrag von 77 Mio €. Der Rückgang resultiert mit 434 Mio € im Wesentlichen aus der anteiligen Weiterbelastung des Effekts aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen im Vorjahr.

Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung, im Vorjahr noch saldiert angegeben, werden aufgrund der BilMoG-Bestimmungen (§ 277 Absatz 5 Satz 2 HGB) nunmehr jeweils einzeln aufgeführt. Es handelt sich um Verluste und Gewinne aus der Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie aus entsprechenden Derivaten. Insgesamt ergibt sich im Geschäftsjahr aus der Währungsumrechnung ein Gewinn von 121 Mio €, nach einem Verlust im Vorjahr von 136 Mio €.

Die sonstigen finanziellen Aufwendungen entfallen mit 11 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) im Wesentlichen auf Bankgebühren. Von den sonstigen finanziellen Erträgen betreffen 6 Mio € (Vorjahr: 11 Mio €) Zahlungseingänge auf ein zuvor abgeschriebenes, der Bayer AB, Schweden, gewährtes Darlehen. Gewinne von 2 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €) stammen aus dem Verkauf bzw. der Ausübung von Aktienoptionen, die der Absicherung von Kursrisiken aus den aktienbasierten Vergütungsprogrammen des Unternehmens dienten. Für gewährte Garantien wurden Gebühren von 6 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €) vereinnahmt. Im Vorjahr war zudem ein Ertrag von 13 Mio € aus der Auflösung einer nach dem Squeeze-out bei der Bayer Schering Pharma AG nicht mehr benötigten Rückstellung für die Zahlung einer Garantiedividende an deren Minderheitsaktionäre enthalten.

(4) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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2008

Mio €
2009

Mio €
Erträge aus Immobilienvermietung 106 82
Erträge aus Dienstleistungen 88 78
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 9 7
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 4 -
Übrige 2 2
209 169

Die Erträge aus der Vermietung des der Bayer AG gehörenden Immobilienvermögens sind im Wesentlichen mit der Currenta GmbH & Co. OHG (bis 31. Juli 2008) bzw. der Bayer Real Estate GmbH (ab 1. August 2008) entstanden. Über diese Gesellschaften erfolgt im Konzern die Weitervermietung an die operativ tätigen Teilkonzern- und Servicegesellschaften. Den Mieterträgen stehen als Aufwendungen vor allem die Abschreibungen des Immobilienvermögens gegenüber, die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst sind.

Die Erträge aus Dienstleistungen betreffen Leistungen der Corporate-Center-Bereiche der Bayer AG insbesondere für ihre Tochtergesellschaften. Die für die Erbringung der Leistungen angefallenen Aufwendungen sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil – im Vorjahr mit 4 Mio € ausgewiesen – können ab 2009 nicht mehr auftreten, da der Sonderposten zum Jahresende 2008 vollständig auf Ersatzwirtschaftsgüter übertragen war und eine Neubildung nach den erstmals angewandten BilMoG-Regelungen nicht mehr möglich ist.

(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Einzelnen folgende Posten:

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2008

Mio €
2009

Mio €
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Immobilienvermietung 64 63
Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen 71 62
Aufwendungen für Konzernwerbung 10 10
Aufwendungen aus der Übertragung von Sonderposten mit Rücklageanteil 4 -
Aufwendungen aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen 108 -
Übrige 9 7
266 142

Dem Sonderposten mit Rücklageanteil wurde im Vorjahr ein Betrag von 4 Mio € entnommen und bei den Anschaffungskosten neu erworbener Vermögensgegenstände gekürzt. Dies führte zu einem entsprechenden Aufwand. Ihm stand ein gleich hoher Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens gegenüber, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst war. Da zum Jahresende 2008 der Sonderposten mit Rücklageanteil vollständig übertragen war und eine Neubildung nach den BilMoG-Bestimmungen nicht mehr möglich ist, wird von 2009 an ein entsprechender Aufwand nicht mehr auftreten.

Die Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen führte im Vorjahr zu einem einmaligen Sonderaufwand. Dieser belief sich auf insgesamt 653 Mio € und betraf mit 108 Mio € Pensionsverpflichtungen gegenüber den derzeitigen Mitarbeitern der Bayer AG sowie gegenüber ehemaligen Mitarbeitern, die seit der Umwandlung der Bayer AG in eine Holdinggesellschaft in den Jahren 2002 und 2003 als Rentner oder mit unverfallbaren Anwartschaften aus dem Unternehmen ausgeschieden waren. Soweit der Umstellungsaufwand vor diesem Zeitpunkt ausgeschiedene Mitarbeiter betraf, war er unter den übrigen finanziellen Aufwendungen erfasst.

(6) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Ertragsteueraufwendungen werden Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag und im Ausland entrichtete Ertragsteuern ausgewiesen.

Latente Steuern sind im Steueraufwand nicht enthalten. Insgesamt erwartet die Bayer AG zum 31.12.2009 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden - sowohl eigenen als auch solchen bei Gesellschaften des steuerlichen Organkreises und Personengesellschaften - sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen eine zukünftige Steuerentlastung von 444 Mio €. Die Ermittlung dieses Betrags erfolgte auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 31,11% (Bayer AG und Organgesellschaften) bzw. 15,83% (Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft; Steuersatz berücksichtigt nur Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag).

Passive Steuerlatenzen resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Wertansätzen von Pensionsrückstellungen sowie von Anteilen an Kapital- und Personengesellschaften. Die Unterschiede bei den Pensionsrückstellungen sind im Wesentlichen in der nach BilMoG vorgeschriebenen Saldierung von Verpflichtungen mit zugrundeliegendem Planvermögen begründet, die für steuerliche Zwecke nicht zulässig ist. Aus den Pensionsverpflichtungen vor Saldierung ergibt sich aufgrund der höheren Verpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber den steuerlichen Wertansätzen eine aktive Steuerlatenz. Weitere aktive Latenzen resultieren aus für steuerliche Zwecke nicht ansetzbaren Rückstellungen u.a. für drohende Verluste und für Pensionsurlaub, ferner aus wertmäßigen Unterschieden u.a. bei Rückstellungen für Altersteilzeit und für Mitarbeiterjubiläen. Zudem besteht eine latente Steuerforderung aufgrund bislang nicht genutzter steuerlicher Verlustvorträge. Insgesamt werden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen bei weitem überkompensiert. In Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB wurde für den Überhang aktiver Steuerlatenzen eine aktive latente Steuer nicht bilanziert.

(7) Sonstige Steuern

Soweit die sonstigen Steuern dem Bereich der allgemeinen Verwaltung zugeordnet werden konnten, sind sie in den entsprechenden Funktionskosten, im Übrigen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Insgesamt beliefen sie sich auf 9 Mio € (Vorjahr: 8 Mio €).

(8) Materialaufwand

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2008

Mio €
2009

Mio €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren 3 1
Aufwendungen für bezogene Leistungen 4 3
7 4

(9) Personalaufwand/Mitarbeiter

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2008

Mio €
2009

Mio €
Entgelte 92 90
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 7 7
Aufwendungen für Altersversorgung 114 7
213 104

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind im Zinsergebnis erfasst.

Die im Vorjahr angefallenen Aufwendungen für Altersversorgung enthielten einen einmaligen Sonderaufwand von 108 Mio € aus der Bewertungsänderung für die Pensionsverpflichtungen.

Im Jahresdurchschnitt waren bei der Bayer AG 653 Mitarbeiter (Vorjahr: 642 Mitarbeiter) beschäftigt. In diesen Angaben sind auf Teilzeitbasis beschäftigte Mitarbeiter entsprechend ihrem Beschäftigungsgrad berücksichtigt. Die Angaben zum Vorjahr wurden entsprechend angepasst.

(10) Aktienbasierte Vergütung

Seit dem Jahr 2000 gewährt die Bayer AG ihren Mitarbeitern als zusätzlichen Vergütungsbestandteil längerfristig angelegte aktienbasierte Vergütungsprogramme. Sie sind nach Mitarbeitergruppen differenziert und jeweils als Kollektivzusagen ausgestaltet.

Für Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene wurde in den Jahren 2000 bis 2004 ein Programm aufgelegt, welches in Grundzügen einem Aktien-Optionsprogramm (AOP) mit variablen, aktienbasierten Ausschüttungen entspricht. Für dieses Programm ist ein Barausgleich vorgesehen. Für das mittlere Management und die weiteren Mitarbeiter wurden in diesem Zeitraum ein Aktien-Incentiveprogramm (AIP) bzw. ein Aktien-Beteiligungsprogramm (ABP) begeben.

Seit dem Jahr 2005 besteht für die Vorstandsmitglieder und Führungskräfte das Programm „Aspire“ in zwei unterschiedlichen Ausprägungen. Für das übrige Management sowie die Tarifmitarbeiter wurde nach jährlich neu erfolgender Vorstandsentscheidung von 2005 bis 2008 das „Aktien-Beteiligungsprogramm“ (ABP) als aktienbasiertes Vergütungsprogramm angeboten, bei dem das Unternehmen einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Aktien der Bayer AG gewährte. Im Jahr 2009 wurde das Programm auf alle Mitarbeiter ausgedehnt; es trägt den Namen „BayShare 2009“.

Allen zum Abschlussstichtag bestehenden Verpflichtungen, die sich aus den aktienbasierten Programmen ergeben, wird durch entsprechende Rückstellungen Rechnung getragen. Ihre Höhe bemisst sich zum einen am beizulegenden Wert (Fair Value) der jeweiligen Zusagen und zum anderen an der seit Auflegung vergangenen Zeitdauer im Verhältnis zur Gesamtdauer des jeweiligen Programms. Zuführungen zu den Rückstellungen werden aufwandswirksam erfasst.

Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtungen aus den aktienbasierten Vergütungsprogrammen wurde jeweils auf der Grundlage einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt, der folgende wesentliche Parameter zugrunde lagen:

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2008 2009
Dividendenrendite 3,80% 2,49%
Risikoloser Zinssatz 1,93% 1,57%
Volatilität Bayer-Aktie 31,56% 34,93%
Volatilität Dow Jones EURO STOXX 50SM 25,72% 29,46%
Korrelation Bayer-Kurs – Dow Jones EURO STOXX 50SM 0,68 0,68

Aspire I

Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der oberen Führungsebene sind zur Teilnahme an Aspire I berechtigt, soweit sie nach vorgegebenen Richtlinien eine individuell festgelegte Anzahl an Bayer-Aktien erwerben und dieses Eigeninvestment über die Programmlaufzeit halten. Bemessungsbasis für Aspire I ist ein individueller, positionsabhängiger Prozentwert vom jährlichen Grundgehalt (Aspire-Zielbetrag). In Abhängigkeit von der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie sowie von der relativen Performance im Vergleich zum Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50SM, jeweils bezogen auf eine dreijährige Performance-Periode, wird nach Ablauf des Programms an die Teilnehmer ein Betrag von maximal 200% des Aspire-Zielbetrags ausgezahlt.

Zu Beginn des Geschäftsjahrs lief die Aspire-Tranche aus dem Jahr 2006 aus und kam mit einem Prozentsatz von 150% der jeweiligen Zielbeträge zur Auszahlung. Die Tranche aus dem Jahr 2007 endete mit Ablauf des Geschäftsjahrs. Die Auszahlung von 200% erfolgte zu Beginn des Jahres 2010.

Aspire II

Für die übrigen Führungskräfte wird Aspire II angeboten. Es entspricht in seinen Grundzügen Aspire I. Im Gegensatz zu diesem ist ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien allerdings nicht erforderlich. Zudem wird die Performance ausschließlich an der absoluten Kursentwicklung der Bayer-Aktie gemessen. Der maximal erreichbare Ertrag ist auf 150% des Aspire-Zielbetrags begrenzt.

Die Teilnehmer an Aspire II erhielten zu Beginn des Geschäftsjahrs aus der ausgelaufenen Tranche des Jahres 2006 eine Zahlung von 100% der jeweiligen Zielbeträge. Die Tranche aus dem Jahr 2007 endete mit Ablauf des Geschäftsjahrs; die Auszahlung von 150% erfolgte zu Beginn des Jahres 2010.

BayShare 2009

Im Rahmen von BayShare 2009 (Vorjahr: Aktien-Beteiligungsprogramm 2008) gewährte Bayer den zur Teilnahme berechtigten Mitarbeitern einen Zuschuss zu einem Eigeninvestment in Bayer-Aktien. Die Höhe des Zuschusses, der jährlich neu festgelegt wird, belief sich auf 20% (Vorjahr: 15%) des Zeichnungsbetrags. Im Unterschied zum bis 2008 angebotenen Aktien-Beteiligungsprogramm gaben die Mitarbeiter anstatt einer bestimmten Stückzahl an Aktien einen festen Betrag an, für den sie Aktien zeichnen wollten. Je nach Position des Mitarbeiters war der Gesamtbetrag für den Aktienerwerb auf 2.500 € (Vorjahr: 5.000 €) bzw. 5.000 € (Vorjahr: 10.000 €) begrenzt. Die erworbenen Aktien werden in gesonderten Depots verwahrt und unterliegen einer Veräußerungssperre. Diese endet jeweils am 31. Dezember des Jahres, das dem Jahr des Aktienerwerbs folgt.

Aktien-Optionsprogramm AOP

Die bis 2004 angebotenen Aktien-Optionsprogramme für Mitglieder des Vorstands sowie für obere Führungskräfte waren jeweils auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt, wobei einer dreijährigen Sperrfrist eine zweijährige Ausübungsperiode folgte. Mit Ende der Ausübungsfrist im August 2009 wurden die letzten Optionen aus dem Programm des Jahres 2004 ausgeübt; das Aktien-Optionsprogramm ist damit abgeschlossen. Das Recht, die Optionen auszuüben, sowie der finanzielle Betrag, der jedem einzelnen Teilnehmer bei Ausübung seiner Optionsrechte zustand, hingen von der absoluten Performance der Bayer-Aktie sowie ihrer relativen Entwicklung im Vergleich mit dem Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50SM ab.

Zu Beginn einer jeden Programmtranche wurde in Abhängigkeit von der Position des jeweiligen Mitarbeiters individuell festgelegt, wie viele Aktien höchstens in das Programm eingebracht werden durften. Hierdurch wurde die Zahl der Optionen bestimmt. Beim Programm aus dem Jahr 2004 hatte jeder Teilnehmer bis zu drei Optionen pro eingebrachter Aktie erhalten; pro Option wurde nach Erreichen von Performance- und Outperformance-Zielen der Gegenwert einer Bayer-Aktie im Ausübungszeitpunkt und eine Outperformance-Prämie ausbezahlt.

Aktien-Incentiveprogramm AIP

Die Teilnehmer an den Aktien-Incentiveprogrammen erhalten zu definierten Zeitpunkten während der jeweils zehnjährigen Programmlaufzeit den Gegenwert einer bestimmten Anzahl von Bayer-Aktien. Für je zehn Aktien, die die Mitarbeiter als Eigeninvestment in das Programm eingebracht haben, sind dies nach zwei Jahren zwei Aktien, nach sechs und zehn Jahren jeweils vier weitere Aktien. Bedingung für die Incentivierung ist, dass die Programmteilnehmer die eingebrachten Aktien am betreffenden Incentivierungszeitpunkt in einem hierfür eingerichteten Mitarbeiter-Depot halten und der seit Programmauflegung erzielte prozentuale Kursanstieg der Bayer-Aktie über dem des Aktienindex Dow Jones EURO STOXX 50SM liegt. Anders als beim Aktien-Optionsprogramm können die durch die Mitarbeiter eingebrachten Aktien während der Programmlaufzeit verkauft werden, wobei die verkauften Aktien vom folgenden Incentivierungstermin an nicht mehr incentivierungsberechtigt sind. Die Zahl der Aktien, die vom einzelnen Mitarbeiter in das Programm eingebracht werden konnten, war wertmäßig auf die Hälfte seiner leistungsabhängigen Bonuszahlung für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr begrenzt.

Aktien-Beteiligungsprogramm ABP (bis 2004)

Das bis einschließlich 2004 geltende Aktien-Beteiligungsprogramm entspricht in seiner Struktur dem Aktien-Incentiveprogramm, wobei sich die Incentivierung ausschließlich an der Haltedauer der als Eigeninvestment der Mitarbeiter in das Programm eingebrachten Bayer-Aktien orientiert. Die Incentivierungsleistung ist gegenüber dem Aktien-Incentiveprogramm halbiert. Nach zwei Jahren Haltedauer wird je zehn Aktien Eigeninvestment der Gegenwert einer Bayer-Aktie gewährt, nach sechs bzw. zehn Jahren der Gegenwert jeweils zwei weiterer Aktien.

Für alle aktienbasierten Vergütungsprogramme der Bayer AG wurden im Berichtsjahr 9 Mio € (Vorjahr: 5 Mio €) aufgewendet; der Betrag ist Bestandteil des Personalaufwands. Die Rückstellungen für diese Programme beliefen sich zum 31.12.2009 auf 11 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €).

(11) Abschreibungen

Außerplanmäßige Abschreibungen wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung wurden im Geschäftsjahr mit 15 Mio € auf Anteile an verbundenen Unternehmen und mit 1 Mio € auf Gebäude vorgenommen. Im Jahr 2008 betrafen die außerplanmäßigen Abschreibungen von 3 Mio € Beteiligungen.

Erläuterungen zur Bilanz

(12) Immaterielle Vermögensgegenstände

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(Mio €) Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geleistete Anzahlungen Summe
Bruttowerte 31.12.2008 39 1 40
Investitionen 1 1 2
Umbuchungen 1 -1 -
Bruttowerte 31.12.2009 41 1 42
Abschreibungen 31.12.2008 14 - 14
Abschreibungen 2009 4 - 4
Abschreibungen 31.12.2009 18 - 18
Nettowerte 31.12.2009 23 1 24
Nettowerte 31.12.2008 25 1 26

(13) Sachanlagen

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(Mio €) Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten ein- schließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
Bruttowerte 31.12.2008 2.070 14 15 2.099
Investitionen 38 1 1 40
Abgänge -19 -1 - -20
Umbuchungen 15 - -15 -
Bruttowerte 31.12.2009 2.104 14 1 2.119
Abschreibungen 31.12.2008 1.737 7 - 1.744
Abschreibungen 2009 22 1 - 23
Abgänge -18 -1 - -19
Abschreibungen 31.12.2009 1.741 7 - 1.748
Nettowerte 31.12.2009 363 7 1 371
Nettowerte 31.12.2008 333 7 15 355

(14) Finanzanlagen

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(Mio €) Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Sonstige Ausleihungen Summe
Bruttowerte 31.12.2008 34.126 179 467 34.772
Zugänge 138 - - 138
Abgänge -57 -110 -1 -168
Bruttowerte 31.12.2009 34.207 69 466 34.742
Abschreibungen 31.12.2008 65 174 1 240
Abschreibungen 2009 17 - - 17
Abgänge -2 -107 - -109
Abschreibungen 31.12.2009 80 67 1 148
Nettowerte 31.12.2009 34.127 2 465 34.594
Nettowerte 31.12.2008 34.061 5 466 34.532

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen von 138 Mio € beinhalten 82 Mio € aus Kapitalerhöhungen bei Tochtergesellschaften, insbesondere 32 Mio € bei der ZAO Bayer, Russische Föderation, 20 Mio € bei der Bayer (China) Limited, und 18 Mio € bei der Bayer Sp.z.o.o., Polen. Für konzerninterne Anteilserwerbe wurden 30 Mio € ausgegeben, davon 21 Mio € für Anteile an der Schering ZAO, Russische Föderation, und 9 Mio € für Anteile an der Bayer S.A., Argentinien. Weitere 26 Mio € betreffen Zugänge infolge von Verschmelzungen von Konzerngesellschaften; ihnen stehen gleich hohe Abgänge gegenüber. Die übrigen Abgänge entfallen mit 21 Mio € auf die ZAO Bayer, Russische Föderation, und mit 9 Mio € auf die Bayer S.A., Argentinien. Abschreibungen wurden in Höhe von 15 Mio € auf die Beteiligung an der ZAO Bayer, Russische Föderation, vorgenommen.

Die Abgänge bei den Beteiligungen betreffen die Veräußerung von Anteilen an der CuraGen Corporation, USA, (Anschaffungskosten 93 Mio €, Abschreibungen 91 Mio €), der Avigen Inc., USA, (Anschaffungskosten und Abschreibungen jeweils 16 Mio €) sowie der Baywoge GmbH (Anschaffungskosten 1 Mio €).

Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes der Bayer AG ist unter Nummer 36 Bestandteil dieses Anhangs.

(15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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31.12.2008

Mio €
31.12.2009

Mio €
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 16 17
Forderungen gegen sonstige Kunden 3 2
19 19

(16) Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände von 361 Mio € (Vorjahr: 581 Mio €) beinhalten vor allem abgegrenzte Zinsen von 175 Mio € (Vorjahr: 195 Mio €), Steuerforderungen von 84 Mio € (Vorjahr: 275 Mio €) und für den Abschluss von Optionsgeschäften gezahlte Prämien von 78 Mio € (Vorjahr: 77 Mio €). Daneben ist eine Vielzahl weiterer Einzelposten enthalten, wie Forderungen aus der Entgeltabrechnung mit den Mitarbeitern, kurzfristige Darlehensforderungen, geleistete Anzahlungen sowie noch nicht abrechenbare Leistungen.

(17) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 2.308 Mio € (Vorjahr: 2.297 Mio €) hat ein Teilbetrag von 92 Mio € (Vorjahr: 60 Mio €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Er entfällt mit 84 Mio € (Vorjahr: 23 Mio €) auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen und mit 8 Mio € (Vorjahr: 37 Mio €) auf sonstige Vermögensgegenstände.

(18) Wertpapiere

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen und Guthaben aus Arbeitszeitkonten hat die Bayer AG im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements Mittel treuhänderisch beim Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, angelegt. Diese belaufen sich auf 5 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €); sie sind nahezu ausschließlich in Fondsanteilen angelegt. Die Mittel sind zweckgebunden und dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Bis zum Vorjahr wurden sie unter den sonstigen Wertpapieren erfasst. Ab 2009 werden sie in Anwendung der geänderten Regelungen des BilMoG (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB) mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet.

(19) Kassenbestände und Bankguthaben

In den Bankguthaben ist ein Betrag von 27 Mio € (Vorjahr: 57 Mio €) zur Regulierung zivilrechtlicher Schadenersatzansprüche wegen unerlaubter Preisabsprachen bei Kautschuk, Polyester-Polyolen und Urethanen in den USA und Kanada enthalten. Der Betrag ist bis zur Annahme der in diesem Zusammenhang angebotenen Vergleiche bzw. bis zu ihrer gerichtlichen Bestätigung auf einem in den USA verwalteten Treuhandkonto angelegt.

(20) Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält die noch nicht amortisierten Disagio-Beträge aus den von der Bayer AG im Zeitraum 2002 bis 2008 begebenen Anleihen. Sie belaufen sich zum 31. Dezember 2009 auf 18 Mio €. Der zu Jahresbeginn ausgewiesene Betrag von 23 Mio € hat sich durch Abschreibungen von 5 Mio € vermindert.

Bei den übrigen Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich um vorausgezahlte Betriebsversicherungsprämien sowie sonstige Kostenabgrenzungen.

(21) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten sind durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements treuhänderisch angelegt sind. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden nach den BilMoG-Bestimmungen (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB) im Geschäftsjahr erstmals mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Es handelt sich im Wesentlichen um Anteile an Spezialfonds, zu einem geringen Teil um Bankguthaben. Der in der nachstehenden Tabelle genannte beizulegende Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens wurde, soweit es sich um Fondsanteile handelt, aus den Börsenkursen des Fondsvermögens am Abschlussstichtag abgeleitet.

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31.12.2009

Mio €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten 0,9
Beizulegender Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens 1
Überschuss des Vermögens über die Verpflichtungen
aus Arbeitszeitkonten (Aktiver Unterschiedsbetrag) 0,1
Anschaffungskosten des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens 0,9

(22) Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2009 wie folgt entwickelt:

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Mio € 31.12.2008 Erstanwendung BilMoG Kapitalerhöhung Dividende für 2008 Jahresüberschuss 31.12.2009
Gezeichnetes Kapital 1.957 - 160 - - 2.117
Kapitalrücklage 4.037 - 2.139 - - 6.176
Andere Gewinnrücklagen 3.718 154 - - 1.068 4.940
Bilanzgewinn 1.070 - - -1.070 1.158 1.158
10.782 154 2.299 -1.070 2.226 14.391

Das gezeichnete Kapital der Bayer AG beläuft sich auf 2.116.986.388,48 € (Vorjahr: 1.956.718.656,00 €), ist aufgeteilt in 826.947.808 Stück (Vorjahr: 764.343.225 Stück) nennbetragslose Namensaktien und ist voll eingezahlt. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Im Geschäftsjahr erfolgte die verpflichtende Wandlung der im Jahr 2006 durch die Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, begebenen Pflichtwandelanleihe über 2,3 Mrd € in Eigenkapital. Nach der bereits im Vorjahr erfolgten Wandlung eines Teilbetrags von 50.000,00 € belief sich der noch ausstehende Anleihebetrag auf 2.299.950.000,00 €. Durch die Ausgabe von 62.604.583 neuen Aktien haben sich das gezeichnete Kapital um 160.267.732,48 € und die Kapitalrücklage um 2.138.518.507,96 € erhöht. Spitzenbeträge von insgesamt 1.163.759,56 € wurden den Anleihegläubigern als Barausgleich gewährt.

Durch die Hauptversammlung vom 28. April 2006 ist ein genehmigtes Kapital in Höhe von 465 Mio € beschlossen worden, das bis zum 27. April 2011 befristet ist. Es kann zur Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen verwendet werden, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auf einen Betrag von insgesamt 370 Mio € begrenzt sind (Genehmigtes Kapital I). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von diesem Bezugsrecht auszunehmen und es auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Gläubigern der von der Bayer AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Wandlungs- oder Optionsrechts bzw. nach Erfüllung einer Wandlungspflicht zustünde. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstiger Vermögensgegenstände erfolgt.

Ein weiteres genehmigtes Kapital ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. April 2007 geschaffen worden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 26. April 2012 durch Ausgabe neuer nennbetragsloser Namensaktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 195 Mio € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Der Beschluss der Hauptversammlung sieht vor, dass den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren ist. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei ein- oder mehrmaliger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals II bis zu einem Kapitalerhöhungsbetrag auszuschließen, der 10% des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung und des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht überschreitet, um die neuen Aktien gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag auszugeben, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Auf die vorgenannte 10-Prozent-Grenze werden Aktien angerechnet, die aufgrund einer Ermächtigung der Hauptversammlung erworben und gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 Satz 5 AktG i. V. m. § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung veräußert werden. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden.

Beide zuvor beschriebenen genehmigten Kapitalien wurden bislang nicht in Anspruch genommen.

Ein bedingtes Kapital von ursprünglich 186.880.000,00 €, entsprechend 73.000.000 Aktien, war durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2004 geschaffen worden (Bedingtes Kapital). Es wurde zwischenzeitlich in Höhe von 160.271.073,28 €, entsprechend 62.605.888 Aktien, zur Bedienung von Wandlungsrechten aus einer Pflichtwandelanleihe der Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande, vom 6. April 2006 genutzt. Der verbleibende Betrag von 26.608.926,72 € ist mit Streichung der entsprechenden Satzungsbestimmung, die am 22. Januar 2010 in das Handelsregister eingetragen wurde, erloschen.

Die Hauptversammlung vom 25. April 2008 hat Beschlüsse zu einem Bedingten Kapital 2008 I und zu einem Bedingten Kapital 2008 II gefasst und das Grundkapital um jeweils 195.584.000,00 € durch Ausgabe von jeweils 76.400.000 Aktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Aktien an die Inhaber von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) jeweils mit Options-/Wandlungsrechten/-pflichten, die aufgrund von Ermächtigungen der Hauptversammlung vom 25. April 2008 bis zum 24. April 2013 von der Bayer AG oder einer Konzerngesellschaft ausgegeben werden, an der die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 90% beteiligt ist. Diese Ermächtigungen zur Ausgabe der Instrumente sind auf einen Gesamtnennbetrag von insgesamt 6 Mrd € begrenzt. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Instrumente zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen, wenn die Ausgabe der Instrumente zu einem Kurs erfolgt, der den Marktwert der Instrumente nicht wesentlich unterschreitet. Die nach § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG sinngemäß geltende Grenze für Bezugsrechtsausschlüsse von 10% des Grundkapitals darf nicht überschritten werden. Auf diese Grenze werden sowohl Aktien als auch solche Instrumente angerechnet, die in direkter oder sinngemäßer Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.

Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen im Sinne des § 268 Absatz 8 HGB

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen und Guthaben aus Arbeitszeitkonten sind im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements Mittel zweckgebunden und insolvenzgeschützt in den Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, eingebracht worden. Sie sind in Anwendung von § 253 Absatz 1 Satz 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser beläuft sich zum Abschlussstichtag auf 4,9 Mio € und liegt damit um 0,6 Mio € über den Anschaffungskosten von 4,3 Mio €. Dem Mehrbetrag von 0,6 Mio € stehen frei verfügbare Gewinnrücklagen von 4.940 Mio € gegenüber. Eine Ausschüttungssperre in Bezug auf den Bilanzgewinn von 1.158 Mio € besteht daher nicht.

Angaben zum Bestehen einer Beteiligung

Hinsichtlich direkter und indirekter Beteiligungen am Kapital der Bayer AG, die 10 % übersteigen, sind uns im Geschäftsjahr 2009 drei Meldungen der Capital Research and Management Company, USA, zugegangen. Die Gesellschaft teilte uns zunächst mit, dass ihr Stimmrechtsanteil am 25. September 2009 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte unterschritten habe und an diesem Tag 9,9 % betragen habe. In einer weiteren Meldung informierte uns die Gesellschaft, dass ihr Stimmrechtsanteil am 30. September 2009 die Schwelle von 10 % überschritten habe und an diesem Tag 10,04 % betragen habe. Schließlich ging uns die Meldung der Gesellschaft zu, ihr Stimmrechtsanteil habe am 26. November 2009 die Schwelle von 10 % der Stimmrechte wieder unterschritten und an diesem Tag 9,97 % betragen.

(23) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitern ab.

Sie umfassen auch Ansprüche ehemaliger Mitarbeiter der mittlerweile rechtlich verselbstständigten Arbeitsgebiete und Servicebereiche, soweit die Mitarbeiter vor dem 1. Juli 2002 als Pensionäre oder mit unverfallbaren Anwartschaften ausgeschieden sind. Die hierfür anfallenden Aufwendungen werden der Bayer AG von den betreffenden Gesellschaften erstattet.

Darüber hinaus sind Verpflichtungen aus Frühruhestandsregelungen enthalten.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die beim Bayer Pension Trust e.V., Leverkusen, im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements treuhänderisch angelegt sind. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden nach den BilMoG-Bestimmungen (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB) im Geschäftsjahr erstmals mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Es handelt sich im Wesentlichen um Anteile an Spezialfonds, zu einem geringen Teil um Bankguthaben. Der in der nachstehenden Tabelle genannte beizulegende Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens wurde, soweit es sich um Fondsanteile handelt, aus den Börsenkursen des Fondsvermögens am Abschlussstichtag abgeleitet.

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31.12.2009

Mio €
Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 2.873,00
Beizulegender Zeitwert des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens 3,9
Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (Rückstellung) 2.869,10
Anschaffungskosten des beim Bayer Pension Trust angelegten Vermögens 3,4

(24) Andere Rückstellungen

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31.12.2008

Mio €
31.12.2009

Mio €
Steuerrückstellungen 216 198
Sonstige Rückstellungen 173 191
389 389

Die sonstigen Rückstellungen bestehen für Verpflichtungen aus Umweltschutzmaßnahmen, Urlaubsansprüchen, Altersteilzeit, Bonuszahlungen, Arbeitnehmerjubiläen, ferner für Kosten der Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten. Darüber hinaus sind drohende Verluste, beispielsweise aus Währungsderivaten, erfasst.

Für Verpflichtungen aus in den USA und Kanada erhobenen zivilrechtlichen Schadenersatzklagen wegen kartellrechtlicher Verstöße in den Bereichen Kautschuk, Polyester-Polyole und Urethane ist per 31.12.2009 ein Betrag von 33 Mio € (Vorjahr: 65 Mio €) zurückgestellt.

(25) Anleihen, Schuldscheindarlehen

Neben Schuldscheinen von insgesamt 620 Mio € bestehen zum 31.12.2009 Anleihen über 5.517 Mio € (Vorjahr: 7.117 Mio €). Sie setzen sich wie folgt zusammen:

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Nominalvolumen Nominalzins

%
Effektivzins

%
31.12.2008

Mio €
31.12.2009

Mio €
EMTN-Anleihe 2002/2012 2.000 Mio EUR 6 6,075 2.000 2.000
EMTN-Anleihe 2006/2009 1.600 Mio EUR variabel variabel 1.600 -
EMTN-Anleihe 2006/2013 1.000 Mio EUR 4,5 4,621 1.000 1.000
EMTN-Anleihe 2006/2018 250 Mio GBP 5,625 5,774 369 369
EMTN-Anleihe 2006/2018 (Aufstockung) 100 Mio GBP 5,625 5,541 148 148
EMTN-Anleihe 2007/2010 300 Mio EUR variabel variabel 300 300
EMTN-Anleihe 2007/2011 200 Mio EUR 4,375 4,464 200 200
Hybridanleihe 2005/2105* 1.300 Mio EUR 5,000** 5,155 1.300 1.300
EMTN-Anleihe 2008/2011 200 Mio EUR 4 4,038 200 200
7.117 5.517

* Ab 2015 vierteljährliche Kündigungsmöglichkeit

** Feste Verzinsung bis 2015, danach variable Verzinsung

Im Vorjahr wurde unter dem Multi-Currency-Euro-Medium-Term-Note-Programm (EMTN-Programm) eine Anleihe im Nominalwert von 200 Mio € begeben. Ihre Laufzeit endet am 27. Januar 2011; sie trägt einen Kupon von 4,000%.

(26) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

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31.12.2008

Mio €
31.12.2009

Mio €
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 28 7
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Lieferanten 12 10
40 17

(27) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich im Wesentlichen um Tagesgelder, die von den Tochterunternehmen bei der Bayer AG angelegt wurden.

(28) Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten bestehen ausschließlich gegenüber Dritten und betreffen mit 345 Mio € (Vorjahr: 452 Mio €) Zinsabgrenzungen und mit 96 Mio € (Vorjahr: 93 Mio €) erhaltene Prämien aus Optionsgeschäften. Zudem sind kurzfristige Geldanlagen bei der Bayer AG mit 5 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €) und noch abzuführende Lohn- und Kirchensteuer mit 4 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €) enthalten. Im Vorjahr waren zusätzlich 110 Mio € aus der Inanspruchnahme eines Commercial-Paper-Programms erfasst.

(29) Weitere Angaben zu den Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliedern sich nach Restlaufzeiten wie folgt:

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31.12.2008

Mio €
31.12.2009

Mio €
bis zu 1 Jahr über 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre bis zu 1 Jahr über 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
--- --- --- --- --- --- ---
Anleihen, Schuldscheindarlehen 1.600 3.700 1.817 300 3.900 1.937
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 1.256 1 2 890 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 40 - - 17 - -
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.086 24 - 13.600 365 -
Sonstige Verbindlichkeiten 655 26 - 416 101 -
17.385 5.006 1.818 14.335 5.256 1.937

Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten sind 347 Mio € (Vorjahr: 454 Mio €) für Verbindlichkeiten enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen. Es handelt sich nahezu ausschließlich um Zinsabgrenzungen.

SONSTIGE Erläuterungen

(30) Haftungsverhältnisse

Bürgschaftsverpflichtungen bestehen in Höhe von 110 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €). Sie betreffen mit 105 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €) Verpflichtungen verbundener Unternehmen.

Neben den Bürgschaften hat die Bayer AG für mehrere Konzerngesellschaften Garantien übernommen bzw. Patronatserklärungen abgegeben. Sie belaufen sich auf 4.344 Mio € (Vorjahr: 6.018 Mio €) und setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2008 Nominalbetrag 31.12.2008

Mio €
31.12.2009 Nominalbetrag 31.12.2009

Mio €
Garantien
Bayer Capital Corporation B.V., Niederlande
- Pflichtwandelanleihe 2.300 Mio EUR 2.300 - -
- EMTN Notes, fällig 2014 - - 1.300 Mio EUR 1.300
- Bankverbindlichkeiten 450 Mio EUR 450 450 Mio EUR 450
Bayer Corporation, USA
- 3,750% EMTN Notes, fällig 2009 460 Mio EUR 460 - -
- 7,125% Notes, fällig 2015 200 Mio USD 144 200 Mio USD 139
- 6,650% Notes, fällig 2028 350 Mio USD 251 350 Mio USD 243
- Bankverbindlichkeiten - - 79 Mio USD 55
- Sale-and-Lease-Back-Vereinbarung
Pass Through Trust 283 Mio USD 203 273 Mio USD 190
Bayer Holding Japan LLC, Japan
- 1,585% EMTN-Anleihe, fällig 2010 10 Mrd JPY 79 10 Mrd JPY 75
- variabel verzinsliche EMTN-Anleihe, fällig 2012 30 Mrd JPY 238 30 Mrd JPY 225
- 1,955% EMTN-Anleihe, fällig 2012 15 Mrd JPY 119 15 Mrd JPY 113
- variabel verzinsliche EMTN-Anleihe, fällig 2013 10 Mrd JPY 79 10 Mrd JPY 75
- 3,575% EMTN-Anleihe, fällig 2018 15 Mrd JPY 119 15 Mrd JPY 113
Bayer Polymers (Shanghai) Co. Ltd., China
- Bankverbindlichkeiten 2.359 Mio CNY 248 2.500 Mio CNY 254
Bayer Polyurethanes (Shanghai) Co. Ltd., China
- Bankverbindlichkeiten 5.910 Mio CNY 622 5.630 Mio CNY 572
Bayer Schering Pharma AG
- Bankverbindlichkeiten 200 Mio EUR 200 184 Mio EUR 184
- Bankverbindlichkeiten 263 Mio USD 189 - -
Bayer Türk Kimya Sanayi Limited Sirketi, Türkei
- Bankverbindlichkeiten 70 Mio EUR 70 42 Mio EUR 42
Currenta GmbH & Co. OHG
- Verbindlichk. ggü. Land Nordrhein-Westfalen - - 53 Mio EUR 53
Garantien für sonstige Konzerngesellschaften 70 61
Patronatserklärungen 177 200
6.018 4.344

Bürgschaften, Garantien und Patronatserklärungen wurden nahezu ausschließlich zugunsten von Tochtergesellschaften abgegeben. Die zugrundeliegenden Verpflichtungen können von den betreffenden Gesellschaften nach unseren Erkenntnissen in allen Fällen erfüllt werden; mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen.

Zusätzlich zu den vorstehend aufgeführten Haftungsverhältnissen hat die Bayer AG die Verpflichtung gegenüber der Bayer Antwerpen NV, Belgien, übernommen, auf deren Verlangen Darlehen über maximal 4 Mrd US-Dollar käuflich zu übernehmen, die diese der Bayer Corporation, USA, gewährt. Die Verpflichtung tritt ein, falls die Bayer Corporation entsprechend der mit der Bayer Antwerpen NV getroffenen Darlehensvereinbarung keine Rückzahlung der Darlehen leisten muss. Zum 31. Dezember 2009 bestanden entsprechende Darlehen in gegenüber dem Vorjahr unveränderter Höhe von 2,16 Mrd US-Dollar (umgerechnet 1,50 Mrd €; Vorjahr: 1,53 Mrd €).

Nach § 133 Umwandlungsgesetz haftet die Bayer AG gesamtschuldnerisch für die Verpflichtungen der zum 1. Juli 2004 abgespaltenen LANXESS AG. Die gesamtschuldnerische Haftung besteht für Verpflichtungen, die vor der Abspaltung begründet wurden. Sie endet fünf Jahre nach Bekanntmachung der Eintragung der Abspaltung in das Handelsregister der Bayer AG; diese erfolgte im Februar/März 2005. Im Abspaltungs- und Übernahmevertrag wurde geregelt, dass die Bayer AG und die LANXESS AG sich wechselseitig von jeglicher gesetzlich angeordneten Mithaftung für Verbindlichkeiten freistellen, für die sie gemäß Abspaltungs- und Übernahmevertrag Hauptschuldner sind. Bayer AG und LANXESS AG haben in einem Grundlagenvertrag weitere Regelungen zur allgemeinen Haftungsverteilung und Regelungen zur Verteilung der besonderen Haftung für Produkthaftungsverbindlichkeiten, für Umweltlasten und für Kartellverstöße im Verhältnis der Vertragsparteien zueinander getroffen.

(31) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Aus künftigen Leasing- und Mietzahlungen resultiert eine Verpflichtung von insgesamt 51 Mio € (Vorjahr: 101 Mio €). Hiervon entfallen 7 Mio € (Vorjahr: 54 Mio €) auf Mietverträge mit verbundenen Unternehmen. Diese bestehen mit der Bayer Real Estate GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Bayer AG, deren Gesellschaftszweck im Wesentlichen die Vermietung des Bayer-Immobilienbestands ist. Bis Juli 2008 wurde diese Aufgabe von der Currenta GmbH & Co. OHG wahrgenommen. Vom Gesamtbetrag der Leasing- und Mietverpflichtungen sind fällig:

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Mio €
2010 12
2011 6
2012 7
2013 4
2014 4
Nach 2014 18
51

Im Jahr 2008 war mit der Bayer-Pensionskasse die Einrichtung eines sogenannten Gründungsstocks vereinbart worden. Anlass für diesen Schritt war der Anstieg der gegenwärtigen und zukünftigen Lebenserwartung der Versicherten. Der Gründungsstock dient dazu, der Bayer-Pensionskasse bei Bedarf verzinsliche und rückzahlbare Darlehen zur Verfügung zu stellen. Nach einer im Jahr 2008 erfolgten Einzahlung von 310 Mio € besteht eine weitere Einzahlungsverpflichtung von 490 Mio €.

(32) Rechtliche Risiken

Als Obergesellschaft eines international tätigen Unternehmens mit einem heterogenen Portfolio ist die Bayer AG einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können.

Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar und sind nicht als abschließende Auflistung zu verstehen. Es handelt sich um Rechtsrisiken, denen die Bayer AG entweder unmittelbar ausgesetzt ist oder über Tochtergesellschaften, mit denen ein Gewinnabführungsvertrag besteht. Für weitergehende im Konzern bestehende Risiken wird auf den Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.

HealthCare

Produktbezogene Auseinandersetzungen

Lipobay/Baycol: Im Zuge der Auseinandersetzungen um Lipobay/Baycol sind mit Stand 1. Februar 2010 weltweit noch ca. 200 Klagen, davon ca. 175 in den USA, gegen Bayer anhängig, die Gesundheitsschäden und wirtschaftliche Schäden geltend machen. Uns sind derzeit in den usa weniger als fünf Fälle bekannt, in denen aus unserer Sicht noch ein Vergleich infrage kommt. Bayer hält die in den Lipobay/Baycol-Verfahren verbliebenen rechtlichen Risiken nicht mehr für wesentlich.

Magnevist ® : Am 1. Februar 2010 waren in den usa ca. 310 Klagen bezüglich des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels Magnevist® anhängig und Bayer zugestellt. Diese oder gleichgelagerte Klagen wurden auch gegen drei weitere Hersteller von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in den usa erhoben. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen.

Die Kläger machen geltend, dass Patienten infolge der Anwendung von Magnevist® bei bildgebenden diagnostischen Verfahren an nephrogener systemischer Fibrose (NSF) erkrankt seien. NSF ist eine seltene, schwere Erkrankung, die zu Lähmungen führen und in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Die Kläger behaupten insbesondere, das Produkt sei fehlerhaft, Bayer habe die mit Magnevist® verbundenen Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen und habe nicht angemessen vor diesen gewarnt. Sie verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und begründen dies u.a. mit einer Haftung unabhängig vom Vorliegen eines konkreten Verschuldens, aus Fahrlässigkeit sowie Gewährleistungsbruch.

Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (mdl) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Bayer hat mit ca. 140 Klägern ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche erzielt. Von Fall zu Fall wird Bayer eine vergleichsweise Beilegung von einzelnen Rechtsstreitigkeiten weiterhin in Betracht ziehen. Im Übrigen bleibt Bayer überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in den verbleibenden Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Bayer hat im Konzern bilanzielle Vorsorge getroffen.

Trasylol ® (Aprotinin) ist ein Medikament zur Kontrolle des Blutverlustes bei koronaren Bypass-Operationen. Am 1. Februar 2010 waren insgesamt ca. 1.600 in den usa erhobene Klagen sowie drei Sammelklagen aus Kanada zugestellt und anhängig. Die Kläger machen insbesondere geltend, die Verabreichung von Trasylol® habe zu Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Nierenversagen oder zum Tode und zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten u.a., Bayer habe diese Risiken gekannt oder hätte sie kennen müssen. Bayer hafte, da vor den Risiken bei der Verwendung von Trasylol® nicht angemessen gewarnt worden sei. Sämtliche vor US-Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen.

2006 und 2007 berichteten Beobachtungsstudien über eine mögliche Verbindung der Verabreichung von Trasylol® und schweren Nierenfunktionsstörungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen und einer gesteigerten Mortalität. 2007 setzte Bayer vorläufig die Vermarktung von Trasylol® weltweit aus, nachdem vorläufige Ergebnisse einer unabhängigen klinischen Studie in Kanada Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Mortalitätsrisiko von Trasylol®-Patienten gaben. Die Aussetzung der Vermarktung bleibt so lange in Kraft, bis abschließende Ergebnisse der kanadischen Studie analysiert wurden und das Nutzen-/Risiko-Profil von Trasylol® erneut gemeinsam mit den Arzneimittelbehörden beurteilt werden kann. In einigen Ländern, einschließlich der usa, bleibt Trasylol® weiterhin für bestimmte Patientengruppen mit einem begründeten medizinischen Bedarf verfügbar. Wir arbeiten eng mit den Arzneimittelbehörden zusammen, um die aufgeworfenen Fragen zu klären.

Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer im Konzern auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Yasmin ® / YAZ ®: Bis zum 15. Februar 2010 wurden Bayer ca. 1.100 in den USA anhängige Klagen bezüglich Bayers oraler Kontrazeptiva Yasmin® und YAZ® zugestellt. In den Klagen wird geltend gemacht, Yasmin®, YAZ® und/oder Ocella, eine von Barr Laboratories, Inc. in den USA vermarktete generische Version von Yasmin®, hätten bei Anwenderinnen zu Gesundheitsschäden geführt, in Einzelfällen auch mit Todesfolge. Die Kläger verlangen Schaden- und Strafschadenersatz und behaupten insbesondere, dass Bayer die angeblichen Risiken kannte oder hätte kennen müssen, und dass Bayer hafte, da Bayer die Risiken bei der Verwendung von Yasmin® und/oder YAZ® nicht offengelegt oder nicht angemessen vor diesen Risiken gewarnt habe. Außerdem wurden Bayer drei Verbraucher-Sammelklagen zugestellt. In diesen drei Klagen, die vom Gericht noch nicht als Sammelklagen zugelassen wurden, werden wirtschaftliche Schäden, in einer Klage auch körperliche Schäden, geltend gemacht. Sämtliche vor Bundesgerichten in den USA anhängige Verfahren wurden im Rahmen einer sogenannten Multidistrict Litigation (MDL) zur gemeinsamen vorprozessualen Koordinierung zusammengeführt. Zwei weitere Sammelklagen wurden Bayer in Kanada zugestellt. Mit zusätzlichen Verfahren ist zu rechnen. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen. Nach der zwischen den Parteien geschlossenen Liefer- und Lizenzvereinbarung ist Bayer in bestimmten Fällen auch für die Verteidigung von Barr verantwortlich. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer auf der Grundlage der vorliegenden Informationen im Konzern bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten zu Lipobay/Baycol, Magnevist®, Trasylol® und Yasmin®/YAZ® ist Bayer in industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert.

Wettbewerbsrechtliche Verfahren

Cipro ® : Gegen Bayer sind seit 2000 in den usa etwa 40 Sammelklagen und eine Einzelklage im Zusammenhang mit Cipro® anhängig gemacht worden, einem Medikament zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Kläger werfen Bayer und anderen ebenfalls beklagten Unternehmen vor, dass ein zwischen Bayer und der Firma Barr Laboratories, Inc. im Jahr 1997 geschlossener Vergleich zur Beendigung eines Patentrechtsstreits wettbewerbswidrig gewesen sei. Damit sei ab 1997 die Vermarktung von generischem Ciprofloxacin verhindert worden. Die Kläger beanspruchen insbesondere entsprechenden Schadenersatz, der nach amerikanischem Recht verdreifacht werden solle. Das betreffende Patent wurde nach dem Vergleich mit Barr durch das us-Patentamt nochmals überprüft und bestätigt und anschließend mehrfach erfolgreich in Verfahren vor us-Bundesgerichten verteidigt. Es ist inzwischen abgelaufen.

Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren wurden zur vorprozessualen Koordination an ein Bundesgericht in New York übertragen und von diesem 2005 abgewiesen. Die Abweisung der von indirekten Käufern von Cipro® erhobenen Klagen wurde von einem Berufungsgericht in Washington D.C. rechtskräftig bestätigt. Die Entscheidung in einem parallelen Berufungsverfahren vor einem Berufungsgericht in New York über die erstinstanzliche Abweisung der Schadenersatzklagen von direkten Käufern von Cipro® steht noch aus. Vor einigen bundesstaatlichen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen.

Patentrechtliche Auseinandersetzungen

Yasmin ® : 2005 hat Bayer vor einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Barr Pharmaceuticals, Inc. und Barr Laboratories, Inc. eingereicht. Darin wird Barr wegen seiner angestrebten generischen US-Version des oralen Verhütungsmittels Yasmin® von Bayer Patentverletzung vorgeworfen. 2008 hat das US-Bundesgericht Bayers Patent ’531 für Yasmin® für ungültig erklärt. Dieses Urteil hat das zuständige US-Berufungsgericht im August 2009 mit einer Zwei-zu-Eins-Entscheidung bestätigt. Bayer hat beim U.S. Supreme Court ein Rechtsmittel eingelegt.

Bayer und Barr Laboratories, Inc. haben 2008 eine Liefer- und Lizenzvereinbarung über Yasmin® für die USA unterzeichnet. Bayer beliefert Barr mit einer generischen Version von Yasmin®, die Barr ausschließlich in den USA vermarktet. Bayer erhält für die Produktlieferung einen feststehenden Prozent-Anteil an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen. Unabhängig davon führt Bayer das o. a. Rechtsmittel gegen die gerichtlich festgestellte Nichtigkeit von Bayers US-Patent ’531 zu Yasmin® fort. Sollte eine Entscheidung letztlich zugunsten von Bayer ausfallen, erhielte das Unternehmen einen höheren Anteil an den von Barr in den USA mit einer generischen Version von Yasmin® erzielten Umsätzen.

2008 hat Bayer zwei Mitteilungen über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application - "ANDA") erhalten, mit dem die Firmen Watson Laboratories Inc. und Sandoz Inc. jeweils die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Bayers oralem Kontrazeptivum Yasmin® in den Vereinigten Staaten verfolgen. Bayer hat deswegen vor einem US-Bundesgericht Patentverletzungsklage gegen Watson und Sandoz eingereicht. In ihren Klageerwiderungen behaupten Watson und Sandoz u.a., verschiedene Bayer-Patente seien unwirksam. Sandoz behauptet außerdem, dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden.

yaz ® : 2007 und 2008 erhielt Bayer Mitteilungen, dass Barr Laboratories, Inc., Watson Laboratories, Inc. und Sandoz Inc. jeweils ein ANDA-Zulassungsverfahren hinsichtlich einer generischen Version des oralen Verhütungsmittels YAZ® von Bayer in den USA eingeleitet haben. In allen drei Zulassungsanträgen wird behauptet, dass die Bayer Schering Pharma Patente ungültig seien und/oder nicht verletzt würden. Bayer hat vor US-Bundesgerichten Patentverletzungsklagen gegen Watson und Sandoz eingereicht, die die Verletzung bestimmter Bayer Schering Pharma Patente geltend machen. In der Klageerwiderung behauptet Sandoz u.a., dass Bayer und Barr Vereinbarungen getroffen haben, die wettbewerbswidrig seien und gegen US-amerikanisches Kartell- und Wettbewerbsrecht verstoßen würden. Wenn Bayer in dem Rechtsstreit mit Barr zu Yasmin® letztlich obsiegen sollte, würde Bayer seine Möglichkeiten prüfen, das Patent ’531 gegen Watson und Sandoz geltend zu machen.

2008 haben Bayer und Barr vereinbart, dass Bayer Barr die Lizenz erteilt, ab Juli 2011 in den USA eine generische Version von YAZ® vermarkten zu können. Bayer wird dafür das Medikament liefern. Sollte Bayer die Schutzrechte für YAZ® in den USA durch Gerichtsentscheid nach Patentklagen gegen andere Unternehmen verlieren, würde Barr bereits ab diesem Zeitpunkt mit der Vermarktung von generischem YAZ® in den USA beginnen und Bayer das Produkt an Barr liefern. Bayer erhält festgelegte Prozent-Anteile an den hiermit von Barr erzielten Umsätzen.

In den oben genannten patentrechtlichen Auseinandersetzungen ist Bayer überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.

Levitra ®: Im Juli 2009 reichte Bayer bei einem US-Bundesgericht eine Patentverletzungsklage gegen Teva Pharmaceuticals USA Inc. und Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ein. Im Mai 2009 hatte Bayer eine Mitteilung über einen abgekürzten Zulassungsantrag für ein neues Arzneimittel (Abbreviated New Drug Application – „ANDA“) erhalten, mit dem Teva die Genehmigung zur Vermarktung einer generischen Version von Levitra® vor Auslaufen des Patents in den Vereinigten Staaten verfolgt. Levitra® ist Bayers Arzneimittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion. Bayer beabsichtigt, seine Rechte mit Nachdruck zu verfolgen.

Weitere rechtliche Verfahren

Großhandelspreise in den USA: Bayer ist wie eine Reihe anderer Pharma-Gesellschaften in den usa in mehreren Verfahren auf Schadenersatz, Strafschadenersatz und Herausgabe von Gewinn verklagt worden. Die Klagen werden mit der angeblichen Manipulation bei der Angabe von Großhandelspreisen bzw. dem günstigsten Preis für verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte begründet. Kläger sind u. a. auch Bundesstaaten. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.

Verfahren mit ehemaligen Aktionären der Bayer Schering Pharma AG: 2008 wurde der Squeeze-out der ehemaligen Minderheitsaktionäre der Bayer Schering Pharma AG wirksam. Wie in solchen Fällen üblich, haben mehrere Aktionäre Spruchverfahren eingeleitet, um die Angemessenheit der von Bayer für die Übertragung der Aktien im Rahmen des Squeeze-out geleisteten Barabfindung gerichtlich prüfen zu lassen. Die Angemessenheit von Barabfindung und Ausgleich, die Bayer im Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der Bayer Schering Pharma AG aus dem Jahr 2006 gezahlt hat, wird ebenfalls gerichtlich geprüft.

Regorafenib: Im Mai 2009 hat die Firma Onyx Pharmaceuticals, Inc. vor einem Bezirksgericht in Kalifornien Klage eingereicht und behauptet, dass Onyx aus einem 1994 abgeschlossenen Kooperationsvertrag Rechte an einem bestimmten Wirkstoff (Regorafenib) habe, welchen Bayer in Krebs-Indikationen entwickelt. Unter der Vereinbarung von 1994 haben die Parteien gemeinsam Nexavar® entwickelt, ein Medikament gegen Nieren- und Leberkrebs. Bayer ist überzeugt, gute Argumente zu haben, und beabsichtigt, sich entschieden zur Wehr zu setzen.

Compliance Untersuchung: Bayer untersucht intern, ob eine frühere operative Einheit einer US-Tochtergesellschaft dem US-Gesetz gegen korrupte Praktiken im Ausland (Foreign Corrupt Practices Act) entsprochen hat. Dieses Gesetz verbietet u.a. Korruptionszahlungen von in den USA ansässigen Personen an Regierungsbeamte außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Einheit, die Bayers Geschäft mit Plasmaderivaten betrieben hatte, wurde 2005 verkauft. Ursprünglich lag der Schwerpunkt der internen Untersuchung auf Verkäufen dieser Einheit an bestimmte ost- und mitteleuropäische Länder. Um Bayers Compliance-Bemühungen zu bewerten, prüft Bayer auch Verkaufspraktiken in anderen Einheiten und Ländern. Bayer hat die US-Regierung freiwillig über die interne Untersuchung informiert. Die US-Regierung hat nicht mitgeteilt, ob und ggf. welche Maßnahmen sie gegen Bayer oder einzelne Personen ergreifen, oder ob sie ihre eigene Untersuchung einleiten will. Da die interne Untersuchung noch andauert, können noch keine Aussagen über die Ergebnisse und daraus eventuell für Bayer erwachsende Belastungen getroffen werden.

CropScience

Verfahren wegen gentechnisch veränderter Reispflanzen: Insgesamt waren Bayer am 1. Februar 2010 ca. 500 Klagen mit insgesamt rund 6.400 Reisfarmern und -händlern bekannt, die gegen verschiedene Bayer-Gesellschaften im Zusammenhang mit gentechnisch verändertem Reis in den USA anhängig sind. Die Kläger bringen vor, sie hätten wirtschaftliche Verluste erlitten, nachdem Spuren von gentechnisch verändertem Reis in Stichproben von konventionellem, in den usa angebautem Langkornreis festgestellt wurden. Dies habe zu zahlreichen wirtschaftlichen Nachteilen geführt, einschließlich des Verfalls der Preise für Langkornreis, Kosten aufgrund von Ein- und Ausfuhrbeschränkungen sowie Kosten aufgrund der Sicherstellung einer anderweitigen Belieferung. Sämtliche vor Bundesgerichten anhängige Verfahren sind 2006 zur Koordination an ein Bundesgericht in St. Louis, Missouri, verwiesen worden. Der Antrag der Kläger auf Zulassung einer Sammelklage wurde 2008 von diesem Gericht abgelehnt und eine Zwischenberufung der Kläger hiergegen vom Berufungsgericht nicht zugelassen.

Bei der Entwicklung des gentechnisch veränderten Reises wurden in Zusammenarbeit mit Dritten, darunter einem Institut für Züchtungsforschung in den usa, Freilandversuche durchgeführt. Der gentechnisch veränderte Reis wurde nie vermarktet.

Das US-Landwirtschaftsministerium usda und die US-Lebens- und Arzneimittelbehörde fda haben bestätigt, dass der gentechnisch veränderte Reis sicher für die Gesundheit, für den Einsatz in Nahrungs- und Futtermitteln wie auch für die Umwelt ist. Außerdem hat die usda 2007 einen Bericht über ihre Untersuchung darüber veröffentlicht, wie der gentechnisch veränderte Reis in die kommerzielle Reisversorgung gelangt sein könnte. Die usda konnte keine Ursache ermitteln und hat entschieden, dass sie keine rechtlichen Maßnahmen gegen Bayer CropScience oder andere Personen ergreifen werde.

In zwei Verfahren im Dezember 2009 und im Februar 2010 hat das jeweils mit Geschworenen besetzte Bundesgericht in St. Louis, Missouri, entschieden, dass Bayer fünf klagenden landwirtschaftlichen Betrieben für von diesen erlittene Verluste Schadenersatz in Höhe von insgesamt etwa 3,5 Mio. US-Dollar zahlen muss. Einen von diesen Betrieben verlangten Strafschadenersatz lehnten die Geschworenen hingegen ab. Bayer hält die Entscheidungen hinsichtlich des Haftungsgrundes und des zuerkannten Schadenersatzes für falsch. Bayer prüft geeignete Rechtsmittel und hat im ersten Verfahren bereits eine Wiederholung des Verfahrens beantragt.

Weitere Verfahren sollen im Laufe des Jahres 2010 verhandelt werden. Die Fakten und die Höhe des verlangten Schadenersatzes unterscheiden sich von Fall zu Fall erheblich. Das Ergebnis der in St. Louis verhandelten Fälle erlaubt nach Auffassung des Unternehmens keine unmittelbaren Rückschlüsse auf den Ausgang der weiteren Verfahren.

Bayer ist überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen diese Klagen zu haben, und beabsichtigt, sich weiterhin entschieden zur Wehr zu setzen. Für erwartete Verteidigungskosten hat Bayer im Konzern auf der Grundlage der vorliegenden Informationen bilanzielle Vorsorgemaßnahmen getroffen.

MaterialScience

Kartellverfahren Kautschukprodukte: Gegen Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind zivilrechtliche Schadenersatzklagen in Europa, den USA sowie Australien wegen angeblicher kartellrechtlicher Verstöße auf dem Gebiet verschiedener Kautschukprodukte anhängig. Die zugrundeliegenden Sachverhalte waren im Wesentlichen Gegenstand mittlerweile beendeter behördlicher Untersuchungen.

2008 hat eine vorwiegend aus Reifenherstellern bestehende Klägergruppe bei dem High Court of Justice in London Schadenersatzklage gegen Bayer und andere Hersteller von Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk erhoben. Die Kläger behaupten, es seien ihnen Schäden auf Grund angeblicher Verstöße gegen europäisches Wettbewerbsrecht auf den Märkten für Butadien-Kautschuk und Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk entstanden. In einem parallelen Verfahren vor einem Gericht in Mailand ist Bayer als Nebenintervenient beigetreten. Es ist noch unklar, ob das Mailänder Gericht zuständig ist.

In den USA hat The Goodyear Tire & Rubber Company 2008 Klage bei einem Bundesgericht eingereicht. Darin werden Bayer Kartellrechtsverstöße im Bereich Butadien-Kautschuk und Styrol-Butadien-Kautschuk vorgeworfen. Der Kläger verlangt u.a. dreifachen Schadenersatz.

In Australien wurde gegen Bayer im Jahr 2008 eine Sammelklage wegen angeblicher Kartellrechtsverstöße bei Kautschukchemikalien eingereicht. Die Klage wurde in erster Instanz abgewiesen. Die Kläger haben die Zulassung der Berufung beantragt.

Bayer verteidigt sich gegen die in Europa, den USA und in Australien anhängigen Klagen. Das finanzielle Risiko aus diesen Verfahren ist derzeit nicht bezifferbar, so dass insoweit eine bilanzielle Vorsorge nicht getroffen werden konnte.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere zivilrechtliche Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit früher berichteten, mittlerweile beendeten behördlichen Kartellverfahren erhoben werden.

Haftungserwägungen nach der Abspaltung von Lanxess

Für die Haftungssituation nach der Abspaltung des Teilkonzerns Lanxess spielen sowohl gesetzliche als auch vertragliche Bestimmungen eine Rolle. Nach dem deutschen Umwandlungsgesetz haften alle an einer Abspaltung beteiligten Einheiten für einen Zeitraum von fünf Jahren gesamtschuldnerisch für die vor dem Abspaltungsdatum begründeten Verbindlichkeiten der abgebenden Einheit. Diese Frist wird im März 2010 ablaufen. Bayer hält die verbliebenen Haftungsrisiken aus der Abspaltung von Lanxess nicht für wesentlich.

(33) Derivative Finanzinstrumente/Bewertungseinheiten

Bayer AG und Gesellschaften des Bayer-Konzerns sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungs-, Zins-, Kurs- und Preisrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte, Zinsoptionen, Zinsswaps, kombinierte Zins-/Währungsswaps und Aktienoptionen. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts des Konzerns sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Der Einsatz von Zinsoptionen und Zinsswaps erfolgt darüber hinaus zur Erreichung festgelegter Benchmarks bei den Zinskonditionen. Im Commodity-Bereich schließt die Bayer AG derivative Geschäfte mit externen Vertragspartnern ab, um Marktpreise von Rohstoffen und Energien abzusichern, die von Konzerngesellschaften zur Durchführung ihres operativen Geschäfts benötigt werden.

Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Wechselkursen, Zinssätzen, Aktienkursen und Marktpreisen zurückgehen.

Ein Preisänderungsrisiko derivativer Finanzinstrumente besteht aufgrund der Schwankungsmöglichkeit der zugrunde liegenden Basisgrößen wie Währungen, Zinssätze und Aktienkurse. Soweit Derivate zu Sicherungszwecken eingesetzt sind, wird die Möglichkeit von Wertverlusten aufgrund sinkender Preise durch gegenläufige Effekte aus den gesicherten Grundgeschäften kompensiert.

Für Derivate mit positivem Marktwert besteht ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko für den Fall, dass die jeweiligen Vertragspartner ihren Erfüllungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Minimierung dieses Risikos teilen wir Banken bonitätsmäßige Kontrahentenlimite zu.

Das Nominalvolumen der mit externen Vertragspartnern abgeschlossenen Derivate belief sich zum 31.12.2009 auf 22,3 Mrd € (Vorjahr: 20,4 Mrd €). Mit Konzerngesellschaften wurden gegenläufige Derivate von nominal 9,5 Mrd € (Vorjahr: 8,6 Mrd €) abgeschlossen. Insgesamt bestanden damit derivative Geschäfte im Nominalvolumen von 31,8 Mrd € (Vorjahr: 29,0 Mrd €). Hierin enthalten waren auch solche Geschäfte, die in Bewertungseinheiten einbezogen wurden. Die derivativen Finanzinstumente setzten sich wie folgt zusammen:

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Mio € Nominalwerte Beizulegende Zeitwerte Buchwerte
31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009
--- --- --- --- --- --- ---
Devisenterminkontrakte
– positive Marktwerte 8.335 8.117 584 268
– negative Marktwerte 6.759 8.083 -448 -304
15.094 16.200 136 -36 -3 -47
Devisenoptionen
– positive Marktwerte 51 284 1 9
– negative Marktwerte 64 316 -3 -9
115 600 -2 0 0 0
Zins-/Währungsswaps
– positive Marktwerte 1.101 1.118 114 52
– negative Marktwerte 1.701 1.512 -256 -190
2.802 2.630 -142 -138 0 0
Zinsswaps
– positive Marktwerte 4.790 6.390 191 354
– negative Marktwerte 4.003 3.513 -188 -283
8.793 9.903 3 71 -46 -40
Zinsoptionen
– positive Marktwerte 1.000 1.000 3 0
– negative Marktwerte 1.000 1.000 -3 0
2.000 2.000 0 0 -1 -2
Aktienoptionen
– positive Marktwerte 4 3 7 6
– negative Marktwerte 0 0 0 0
4 3 7 6 3 2
Warenkontrakte
– positive Marktwerte 102 296 293 113
– negative Marktwerte 102 158 -293 -113
204 454 0 0 0 0
29.012 31.790 2 -97 -47 -87

Derivative Finanzinstrumente zur Abdeckung von Währungsrisiken

Zur Absicherung von Währungsrisiken setzte die Bayer AG Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte sowie Zins-/Währungsswaps ein.

Einen Schwerpunkt der Sicherungsmaßnahmen stellte das bilanzielle Exposure dar. Zur Ab-deckung der Währungsrisiken aus Forderungen und Verbindlichkeiten der Bayer AG sowie der Konzernunternehmen schloss die Bayer AG Devisentermingeschäfte mit externen Vertragspartnern im Nominalvolumen von 5,4 Mrd € (Vorjahr: 4,8 Mrd €) ab; ihr beizulegender Zeitwert betrug -42 Mio € (Vorjahr: 23 Mio €). Die Geschäfte wurden teilweise an Konzerngesellschaften weitergereicht; diese internen Gegengeschäfte machten nominal 4,5 Mrd € (Vorjahr: 4,0 Mrd €) bei einem beizulegenden Zeitwert von 7 Mio € (Vorjahr: 113 Mio €) aus.

Soweit zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften abgeschlossene Devisentermingeschäfte über interne Geschäfte an die betroffenen Konzerngesellschaften weitergereicht wurden, erfolgte eine Zusammenfassung der sich gegenläufig verhaltenden Geschäfte zu Bewertungsportfolios. Hierin standen sich aus externen und internen Geschäften zum Abschlussstichtag beizulegende Zeitwerte von per Saldo -7 Mio € bzw. 7 Mio € gegenüber. Sie werden überwiegend im Jahr 2010 und im Übrigen spätestens im Jahr 2013 fällig. Sie waren bilanziell nicht erfasst.

Der negative beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung des bilanziellen Fremdwährungsexposures von Konzerngesellschaften dienten und denen keine korrespondierenden internen Gegengeschäfte gegenüberstanden, belief sich auf 47 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €). Er wurde als Drohverlustrückstellung unter den sonstigen Rückstellungen erfasst.

Weitere Bewertungseinheiten (Mikro-Hedges) wurden aus Währungsdarlehen, die die Bayer AG bei Konzernunternehmen aufgenommen hatte, und den zu ihrer Absicherung abgeschlossenen sich gegenläufig verhaltenden Devisentermingeschäften gebildet. Die gesicherten Darlehen hatten zum Abschlussstichtag einen Buchwert von 363 Mio €; das Währungsrisiko belief sich auf -7 Mio €. Die externen Devisenkontrakte wiesen einen beizulegenden Zeitwert von per Saldo 7 Mio € auf; sie sind jeweils im Jahr 2010 fällig und waren bilanziell nicht erfasst.

Zur Absicherung mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteter Geschäfte der Konzernunternehmen in Fremdwährung bestanden externe Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte im Nominalwert von 3,2 Mrd € (Vorjahr: 2,8 Mrd €) mit einem beizulegenden Zeitwert von 97 Mio € (Vorjahr: 50 Mio €). Ihnen standen gegenläufige Geschäfte mit Unternehmen des Konzerns von nominal 3,6 Mrd € (Vorjahr: 3,4 Mrd €) gegenüber; ihr beizulegender Zeitwert belief sich auf -97 Mio € (Vorjahr: -50 Mio €). Wertänderungen korrespondierender externer und interner Geschäfte verhalten sich jeweils gegenläufig und gleichen sich mit Fälligkeit im Jahr 2010 aus. Die Geschäfte waren in Bewertungsportfolios zusammengefasst und wurden bilanziell nicht erfasst.

Sonstige Devisentermingeschäfte machten auf Basis des Nominalvolumens 0,1 Mrd € (Vorjahr: 0,2 Mrd €) aus. Ihr Marktwert betrug bei saldierter Betrachtung 1 Mio € (Vorjahr: -2 Mio €). Gegengeschäfte mit Konzerngesellschaften bestanden im Geschäftsjahr nicht; im Vorjahr waren sie in den genannten Werten enthalten.

Zins-/Währungsswaps im Nominalwert von 0,4 Mrd € (Vorjahr: 0,5 Mrd €) wurden zur Absicherung der Zins- und Währungsrisiken aus den im Jahr 2006 begebenen GBP-Anleihen eingesetzt. Ihr negativer Marktwert betrug saldiert inklusive entsprechender Zinsabgrenzungen -138 Mio € (Vorjahr: -142 Mio €). Zins-/Währungsswaps und Anleihen wurden in einer Bewertungseinheit (Mikro-Hedge) zusammengefasst. Die Effektivität der Zins-/Währungsswaps wird prospektiv und retrospektiv überprüft, um sicherzustellen, dass sich gegenläufige Werte und Zahlungsströme jeweils ausgleichen. In Konsequenz wurden die Anleihen unverändert zu ihren ursprünglichen Anschaffungskosten von 517 Mio € bilanziert und die Zins-/Währungsswaps, die jeweils im Jahr 2018 fällig werden, im handelsrechtlichen Jahresabschluss nicht angesetzt.

Weitere Zins-/Währungsswaps mit einem Nominalwert von 1,1 Mrd € (Vorjahr: 1,2 Mrd €) wurden zur Absicherung von Konzerndarlehen abgeschlossen, die von der Bayer Antwerpen NV, Belgien, gewährt wurden. Durch gegenläufige Geschäfte mit Bayer Antwerpen NV über nominal 1,1 Mrd € (Vorjahr: 1,1 Mrd €) glichen sich die positiven und negativen Marktwerte innerhalb mehrerer Bewertungsportfolios aus, die entsprechend der unterschiedlichen Fälligkeiten der Zins-/Währungsswaps gebildet wurden. Die Zins-/Währungsswaps blieben bilanziell unberücksichtigt.

Derivative Finanzinstrumente zur Abdeckung von Zinsrisiken

Zinsswaps in der Form von Receiver-Swaps wurden u.a. zur Absicherung von Zinsrisiken aus den von der Bayer AG begebenen Euro-Anleihen abgeschlossen. Sie haben den Anleihen entsprechende Laufzeiten bis 2012 bzw. 2015. Auf sie entfiel ein Nominalvolumen von 2,5 Mrd € (Vorjahr: 1,7 Mrd €) und ein positiver Marktwert von netto 92 Mio € (Vorjahr: 39 Mio €). Sie standen in einer Sicherungsbeziehung (Mikro-Hedge) zu den bilanzierten Anleihen. Die Effektivität der Sicherungsbeziehung wird prospektiv und retrospektiv überprüft. Da sich die gegenläufigen Zahlungsströme jeweils ausgleichen, wurden die Zinsswaps nicht bilanziert.

Weitere, ursprünglich zur Absicherung zweier Anleihen abgeschlossene Zinsswaps wurden zwischenzeitlich durch den Abschluss entsprechender Gegengeschäfte wirtschaftlich geschlossen. Sie haben Laufzeiten bis 2012 bzw. 2015. Ihr Nominalwert beträgt 7,0 Mrd € (Vorjahr: 6,7 Mrd €), ihr Marktwert auf saldierter Basis -34 Mio € (Vorjahr: -50 Mio €). Für Geschäfte mit negativem Marktwert wurden Drohverlustrückstellungen in Höhe von -40 Mio € (Vorjahr: -46 Mio €) gebildet. Diese waren unter den sonstigen Rückstellungen erfasst.

Zur Erreichung festgelegter Zins-Benchmarks wurde ein weiterer Zinsswap mit einem Nominalwert von 0,4 Mrd € (Vorjahr: 0,4 Mrd €) eingesetzt, der wegen seines positiven Marktwerts von 13 Mio € (Vorjahr: 14 Mio €) bilanziell nicht angesetzt wurde.

Ebenfalls der Zinssteuerung dienten Zinsoptionen in Form von Caps. Wie im Vorjahr betrug das Nominalvolumen dieser Geschäfte 2,0 Mrd €. Es handelte sich um gegenläufige Geschäfte; positive und negative Marktwerte glichen sich in beiden Jahren aus. Die Geschäfte, die jeweils im Jahr 2010 auslaufen, wurden in Bewertungsportfolios zusammengefasst. Eine bilanzielle Abbildung der Geschäfte erfolgte in Höhe der jeweiligen Anschaffungskosten. Gezahlte Zinsoptionsprämien wurden mit 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert und erhaltene Zinsoptionen mit 3 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert.

Derivative Finanzinstrumente zur Abdeckung von Preisrisiken

Die Bayer AG und andere Gesellschaften des Konzerns haben für ihre Mitarbeiter verschiedene jeweils über mehrere Jahre laufende Aktienprogramme aufgelegt. Während der Laufzeit der Programme erhalten die Mitarbeiter bei Erfüllung bestimmter Bedingungen den Gegenwert von Aktien der Bayer AG. Eine der Bedingungen ist, dass die Mitarbeiter ein Eigeninvestment in Bayer-Aktien erbringen und dieses während der Laufzeit des Programms beibehalten. Mit dem Verkauf der Eigeninvestment-Aktien geht der Anspruch verloren. Zur Absicherung des Risikos von aus der Entwicklung des Aktienkurses resultierenden Kursschwankungen hatte die Bayer AG Kaufoptionen auf Aktien erworben. Bei abweichender tatsächlicher Entwicklung gegenüber den ursprünglich angenommenen Haltedauern in Bezug auf das Eigeninvestment erfolgten Glattstellungen durch entsprechende Kauf- bzw. Verkaufsoptionen. Ihr Marktwert belief sich zum 31.12.2009 auf netto 6 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €). Der Ausweis von Kauf- und Verkaufsoptionen auf Aktien erfolgte unter den sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten, ihre Bewertung nach dem Niederst- bzw. Höchstwertprinzip. Zum 31.12.2009 wurden die Aktienoptionen auf saldierter Basis mit 2 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) angesetzt.

Die externen Warenkontrakte, die Laufzeiten von ein bis drei Jahren haben, wurden mit unwesentlichen Ausnahmen spiegelbildlich an andere Konzerngesellschaften weitergegeben. Die Ergebnisse der bis zum Jahresende beendeten Geschäfte glichen sich aus. Zur Bewertung der noch offenen Geschäfte wurden jeweils Bewertungsportfolios gebildet, so dass auch insoweit per Saldo kein Ergebnis entstand.

Bewertungsmethoden

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Im Einzelnen gelten dabei folgende Grundsätze:

Devisenkontrakte werden einzeln mit ihrem Terminkurs am Abschlussstichtag bewertet. Die Terminkurse richten sich nach den Kassakursen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen.
Die Marktwerte von Zinsswaps werden durch Diskontierung der erwarteten zukünftigen Cashflows ermittelt. Die Diskontierung erfolgt anhand der marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Instrumente. Bei Zinsoptionen wird zur Bestimmung des Marktwerts ein Black-Scholes-Modell herangezogen.
Die Ermittlung des Marktwerts von Aktienoptionen erfolgt entweder unter Verwendung des Black-Scholes-Ansatzes (bei einfachen europäischen Optionen) oder mit klassischen Binomialverfahren (bei komplexeren amerikanischen Optionen).
Der Marktwert von Warenterminkontrakten wird auf Basis der von externen Datenprovidern bereitgestellten bzw. am Markt verfügbaren Terminpreise bestimmt. Bestimmte langfristige Commodity-Geschäfte werden aufgrund fehlender Marktdaten anhand von auf internen Fundamentaldaten beruhenden Bewertungsmodellen bewertet.

Zur Messung der Effektivität von Sicherungsbeziehungen wird im Regelfall die Dollar-Offset-Methode herangezogen, bei der die Fair Values von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenübergestellt werden.

(34) Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Nahe stehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Bayer AG Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Bayer AG unterliegen.

Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen werden insbesondere mit Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen abgeschlossen, ferner mit Versorgungsplänen. Es handelt sich vor allem um Miet-, Dienstleistungs- und Finanzierungsgeschäfte. Sofern für derartige Geschäfte ein entsprechender Markt besteht, werden sie regelmäßig zu auf dem jeweiligen Markt üblichen Konditionen abgeschlossen.

Gegenüber der Bayer-Pensionskasse hat sich die Bayer AG zur Bereitstellung eines Genussrechtskapitals in Höhe von 150 Mio € verpflichtet, das 2008 und 2009 jeweils in voller Höhe begeben war. Zudem war mit der Bayer-Pensionskasse im Jahr 2008 die Einrichtung eines sogenannten rückzahlbaren Gründungsstocks vereinbart worden. Dieser war zum Abschlussstichtag unverändert zum Vorjahr mit 310 Mio € in Anspruch genommen.

(35) Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte Vorschüsse und Kredite

Die Gesamtbezüge der im Geschäftsjahr tätigen Vorstandsmitglieder beliefen sich auf 9.424 T€ (Vorjahr: 9.787 T€). Sie setzen sich wie folgt zusammen:

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2008

T€
2009

T€
Feste Jahresvergütung 2.105 2.156
Feste Konzernzulage 1.042 1.067
Sachbezüge/Sonstige Leistungen 168 165
Summe erfolgsunabhängiger Vergütung 3.315 3.388
Kurzfristige variable Vergütung 5.498 5.442
Summe direkt geleisteter Vergütung 8.813 8.830
Beizulegender Zeitwert der neu gewährten aktienbasierten Vergütung zum Zeitpunkt der Gewährung 974 594
Gesamtbezüge 9.787 9.424

Mitglieder des Vorstands nehmen an aktienbasierten Vergütungsprogrammen teil. Es handelt sich hierbei jeweils um mehrjährige Programme, die während ihrer Laufzeit ratierlich erdient werden. Die beizulegenden Zeitwerte dieser Programme zum Zeitpunkt ihrer Gewährung sind Bestandteil der Gesamtbezüge und in der vorstehenden Übersicht enthalten. Die im Jahr 2009 erdienten Ansprüche – sowohl aus dem im Jahr 2009 neu gewährten Programm als auch aus den noch laufenden Vorjahresprogrammen, die in Teilen noch nicht erdient sind – sind in der nachstehenden Übersicht ausgewiesen. Dort werden zudem die Wertänderungen von bisher bestehenden Ansprüchen aus den langfristigen Aktienprogrammen, die vor 2009 erworben wurden, gezeigt.

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2008

T€
2009

T€
Langfristige variable Vergütung
(Im laufenden Jahr erdiente aktienbasierte Vergütung) 1.509 1.623
Wertänderung bisheriger Ansprüche aus aktienbasierter Vergütung -533 1.079

Aufwendungen für Pensionszusagen sind für die während des Geschäftsjahres tätigen Vorstandsmitglieder in Höhe von 1.517 T€ (Vorjahr: 1.426 T€) angefallen. Als Aufwendungen werden mit der im Geschäftsjahr erfolgten Umstellung auf die BilMoG-Bestimmungen laufender Dienstzeitaufwand sowie ggf. aus Neuzusagen oder der Änderung bestehender Zusagen resultierender nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand erfasst. Der Betrag für das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Die Pensionsrückstellungen für die am Jahresende tätigen Vorstandsmitglieder beliefen sich auf 33.248 T€ (Vorjahr: 34.447 T€).

Die Bezüge der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 11.273 T€ (Vorjahr: 11.697 T€). Die Pensionsrückstellungen für diese Personengruppe sind im Jahresabschluss der Bayer AG mit 110.069 T€ (Vorjahr: 121.557 T€) passiviert.

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich wie im Vorjahr auf 2.295 T€. Die hierin enthaltenen variablen Vergütungsbestandteile betragen unverändert 765 T€.

Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

Einzelheiten zu den Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats enthält der im zusammengefassten Lagebericht von Bayer-Konzern und Bayer AG dargestellte Vergütungsbericht.

(36) Aufstellung des Anteilsbesitzes

An den nachstehend aufgeführten Unternehmen hält die Bayer AG unmittelbar oder mittelbar mindestens 20% der Anteile (Angabe nach § 285 Nr. 11 HGB). Bei den angegebenen Werten für Eigenkapital und Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag handelt es sich jeweils um die Werte aus den auf Basis des jeweiligen Landesrechts erstellten Jahresabschlüssen; die Werte sind gerundet:

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Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

in %
Eigenkapital

Mio Euro
Jahresüberschuss Jahresfehlbetrag

Mio Euro
Europa
1. BCrSV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
2. BHCV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
Agreva GmbH Frankfurt am Main/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
AgrEvo Verwaltungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main/Deutschland 100,0 2,9 -0,9 *)
Alcafleu Management GmbH & Co. KG Schönefeld/Deutschland 99,9 559,1 -48,9 *)
Ausbildungsinitiative Rheinland GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *)
Axxam S.p.A. Mailand/Italien 24,5 3,4 0,1 *)
Baulé S.A.S. Romans-sur-Isère/Frankreich 50,0 34,7 3,2 *)
Bayer (Schweiz) AG Zürich/Schweiz 100,0 36,5 6,7 *)
Bayer 04 Immobilien GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 -2,3 *), **)
Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 56,4 -15,5 *), **)
Bayer 04 Leverkusen Sportförderung gGmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,8 0,3 *)
Bayer 04 Marketing GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,4 *), **)
Bayer 04 Mobilien GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,3 -1,0 *), **)
Bayer A/S Lyngby/Dänemark 100,0 28,4 -2,3 *)
Bayer AB Solna/Schweden 100,0 9,5 8,0 *)
Bayer AEH Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 14,0 0,0 *)
Bayer AGCO Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 79,3 -0,5 *)
Bayer Agriculture Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 110,8 4,4 *)
Bayer Animal Health GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 17,9 106,1 *), **)
Bayer Antwerpen NV Antwerpen/Belgien 100,0 4.121,5 186,2 *)
Bayer AS Oslo/Norwegen 100,0 3,8 1,3 *)
Bayer Austria Gesellschaft m.b.H. Wien/Österreich 100,0 18,4 5,4 *)
Bayer B.V. Mijdrecht/Niederlande 100,0 419,2 -3,4 *)
Bayer Beteiligungsverwaltung Goslar GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 501,4 7,1 *)
Bayer Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 1.268,0 12,9 *), **)
Bayer BioScience GmbH Potsdam/Deutschland 100,0 2,6 -9,6 *), **)
Bayer BioScience N.V. Gent/Belgien 100,0 96,9 11,6 *)
Bayer Bitterfeld GmbH Bitterfeld-Wolfen/Deutschland 100,0 236,0 6,2 *), **)
Bayer Bulgaria EOOD Sofia/Bulgarien 100,0 8,7 1,8 *)
Bayer Business Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 110,8 -16,0 *), **)
Bayer Capital Corporation B.V. Mijdrecht/Niederlande 100,0 15,2 1,0 *)
Bayer Chemicals AG Leverkusen/Deutschland 100,0 410,4 -16,8 *), **)
Bayer Consumer Care AG Basel/Schweiz 100,0 1.053,9 154,7 *)
Bayer CropScience (Portugal)-Produtos para a Agricultura, Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 10,8 2,9 *)
Bayer CropScience AG Monheim/Deutschland 100,0 3.163,1 604,3 **)
Bayer CropScience B.V. Mijdrecht/Niederlande 100,0 11,1 3,8 *)
Bayer CropScience Beteiligungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main/Deutschland 100,0 45,7 -0,1 *)
Bayer CropScience Deutschland GmbH Langenfeld/Deutschland 100,0 49,6 20,4 *)
Bayer CropScience France S.A.S. Lyon/Frankreich 100,0 159,1 31,9 *)
Bayer CropScience Holding SA Lyon/Frankreich 100,0 767,3 0,1 *)
Bayer CropScience Holdings Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 -7,7 0,0 *)
Bayer CropScience Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 20,5 6,2 *)
Bayer CropScience Norwich Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 23,5 3,1 *)
Bayer CropScience Nufarm SA Lyon/Frankreich 100,0 -3,5 -0,5 *)
Bayer CropScience S.r.l. Mailand/Italien 100,0 79,3 13,1 *)
Bayer CropScience SA Lyon/Frankreich 100,0 503,1 89,9 *)
Bayer CropScience SA-NV Diegem/Belgien 100,0 12,5 2,0 *)
Bayer CropScience Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 67,2 9,3 *)
Bayer CropScience, S.L. Valencia/Spanien 100,0 88,4 10,3 *)
Bayer d.o.o. Belgrad/Serbien 100,0 5,5 1,0 *)
Bayer d.o.o. Ljubljana/Slowenien 100,0 15,5 5,1 *)
Bayer d.o.o. Zagreb/Kroatien 100,0 1,2 0,6 *)
Bayer d.o.o. Sarajevo Sarajevo/Bosnien & Herzegowina 100,0 0,3 0,1 *)
Bayer Direct Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,3 0,5 *), **)
Bayer Environmental Science S.A.S. Lyon/Frankreich 100,0 43,3 2,9 *)
Bayer Gastronomie GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 5,9 -1,7 *), **)
Bayer Gesellschaft für Beteiligungen mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 2.830,9 219,1 *), **)
Bayer HealthCare AG Leverkusen/Deutschland 100,0 4,6 -135,2 *), **)
Bayer HealthCare Manufacturing S.r.l. Mailand/Italien 100,0 129,5 35,0 *)
Bayer Healthcare S.r.l. Mailand/Italien 100,0 0,0 0,0 *)
Bayer Hellas AG Athen/Griechenland 100,0 17,6 -4,8 *)
Bayer Hispania, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 1.075,5 41,4 *)
Bayer Hungaria Kft. Budapest/Ungarn 100,0 27,3 8,1 *)
Bayer Immobilier SAS Puteaux/Frankreich 100,0 1,7 0,1 *)
Bayer Innovation GmbH Düsseldorf/Deutschland 100,0 33,7 -23,3 *), **)
Bayer Innovation Ventures GmbH Düsseldorf/Deutschland 100,0 0,0 -0,1 *), **)
Bayer International S.A. Fribourg/Schweiz 100,0 153,5 -28,8 *)
Bayer International Service G.m.b.H. Leverkusen/Deutschland 100,0 0,4 0,3 *)
Bayer Limited Dublin/Irland 100,0 2,9 1,0 *)
Bayer Ltd. Kiew/Ukraine 100,0 8,8 2,7 *)
Bayer MaterialScience AG Leverkusen/Deutschland 100,0 152,1 -233,9 **)
Bayer MaterialScience Customer Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 6,5 1,2 *), **)
Bayer MaterialScience S.r.l. Mailand/Italien 100,0 46,8 3,7 *)
Bayer MaterialScience, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 120,1 10,4 *)
Bayer OÜ Tallinn/Estland 100,0 0,3 0,2 *)
Bayer Oy Espoo/Finnland 100,0 13,1 2,4 *)
Bayer Polyols S.N.C. Puteaux/Frankreich 100,0 25,7 7,0 *)
Bayer Polyurethanes B.V. Mijdrecht/Niederlande 100,0 63,4 5,8 *)
Bayer Portugal S.A. Lissabon/Portugal 100,0 26,6 8,1 *)
Bayer Public Limited Company Newbury/Großbritannien 100,0 181,4 26,4 *)
Bayer Real Estate GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 49,6 2,6 *), **)
Bayer S.A.S. Puteaux/Frankreich 100,0 1.833,9 219,9 *)
Bayer S.p.A. Mailand/Italien 100,0 392,0 108,3 *)
Bayer s.r.o. Prag/Tschechische Republik 100,0 15,9 3,1 *)
Bayer Santé Familiale SAS Gaillard/Frankreich 100,0 91,1 16,3 *)
Bayer Santé SAS Puteaux/Frankreich 100,0 152,0 -0,7 *)
Bayer SA-NV Diegem/Belgien 100,0 21,6 4,1 *)
Bayer Schering Pharma AG Berlin/Deutschland 100,0 5.828,4 2.348,8 **)
Bayer Schering Pharma Oy Turku/Finnland 100,0 982,6 209,7 *)
Bayer Sheet Europe GmbH Darmstadt/Deutschland 100,0 84,3 2,0 *)
Bayer Sheet Europe N.V. Tielt/Belgien 100,0 26,9 -0,1 *)
Bayer Sheet Europe S.p.A. Mailand/Italien 90,0 5,6 -0,1 *)
Bayer Sp.z.o.o. Warschau/Polen 100,0 40,6 10,8 *)
Bayer Technology Services GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 74,5 -11,3 *), **)
Bayer UK Limited Newbury/Großbritannien 100,0 0,3 0,0 *)
Bayer Verwaltungsgesellschaft für Anlagevermögen m.b.H. Leverkusen/Deutschland 100,0 12,5 -0,2 *), **)
Bayer Vital GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 98,8 61,8 *), **)
Bayer, spol. s.r.o. Bratislava/Slowakei 100,0 8,6 1,3 *)
Bayer-Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Leverkusen/Deutschland 100,0 14,0 -2,2 *), **)
Bayer-Unterstützungskasse GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 31,0 -0,4 *)
Bayfin GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 1.104,4 14,7 **)
Bayhealth Comercialização de Produtos Farmacêuticos Unipessoal Lda. Lissabon/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Bayhealth S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 0,1 0,1 *)
BayInvest GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
BaySecur GmbH Leverkusen/Deutschland 49,0 0,4 0,3 *)
BaySports-Travel GmbH Leverkusen/Deutschland 50,0 0,1 0,1 *)
BaySystems a.s. Prag/Tschechische Republik 100,0 2,9 0,0 *)
BaySystems B.V. Foxhol/Niederlande 100,0 7,4 1,8 *)
BaySystems GmbH & Co. KG Oldenburg/Deutschland 100,0 6,3 1,6 *)
BaySystems Italia S.p.A. Mussolente/Italien 100,0 9,1 3,8 *)
BaySystems Northern Europe A/S Otterup/Dänemark 100,0 4,1 6,7
BaySystems Verwaltungs-GmbH Oldenburg/Deutschland 100,0 0,0 0,0
BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch Berlin/Deutschland 20,0 0,3 0,2 *)
BCS Romania Srl Bukarest/Rumänien 100,0 0,0 0,0 *)
Berlex Especialidades Farmacêuticas Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Berlifarma Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Berlimed, S.A. Madrid/Spanien 100,0 23,4 0,6 *)
Berlimed-Especialidades Farmacêuticas Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Berlipharm B.V. Weesp/Niederlande 100,0 0,1 0,0 *)
Berlis AG Zürich/Schweiz 100,0 0,6 0,2 *)
Biogenetic Technologies BV Rotterdam/Niederlande 100,0 6,8 0,0 *)
CENTROFARMA-Indústria e Comércio de Prod. Farmaceuticos Unipessoal, Lda. Coimbra/Portugal 100,0 1,1 0,0 *)
Chemie-Beteiligungsaktiengesellschaft Glarus/Schweiz 100,0 12,8 55,4 *)
Chemion Logistik GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 10,6 -6,4 *), **)
CIS (U.K.) Limited Burgess Hill/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 *)
Currenta Geschäftsführungs-GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *)
Currenta GmbH & Co. OHG Leverkusen/Deutschland 60,0 78,3 15,4
Disalfarm, S.A. Barcelona/Spanien 33,3 2,9 0,2 *)
Drugofa GmbH Köln/Deutschland 100,0 34,2 -3,5 *), **)
Dynevo GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 1,8 -6,2 *), **)
Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH Wendelsheim/Deutschland 100,0 0,0 0,2 *), **)
EMP-Estrusione Materiali Plastici S.A. Stabio/Schweiz 42,1 5,8 -0,1 *)
Epurex Films Geschäftsführungs-GmbH Bomlitz/Deutschland 100,0 0,1 0,0 *)
Epurex Films GmbH & Co. KG Bomlitz/Deutschland 100,0 14,7 3,8 *)
Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 33,7 -15,6 *), **)
Euroservices Bayer GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 1,8 -0,6 *), **)
Euroservices Bayer, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 10,1 0,2 *)
Faserwerke Hüls GmbH Marl/Deutschland 50,0 0,8 0,0 *)
Fünfte Bayer VV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
Generics Holding GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 61,5 0,0 *), **)
GENUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. KG Düsseldorf/Deutschland 100,0 0,0 0,5 *)
GP Grenzach Produktions GmbH Grenzach-Wyhlen/Deutschland 100,0 27,5 5,9 *), **)
Hild Samen GmbH Marbach am Neckar/Deutschland 100,0 4,8 2,9 *), **)
HTV Gesellschaft für Hochtemperaturverbrennung mbH Bergkamen/Deutschland 100,0 0,0 0,0
Icon Genetics GmbH München/Deutschland 100,0 0,0 -5,1 *), **)
Indurisk Rückversicherung AG Luxemburg/Luxemburg 50,0 5,1 0,0 *)
Intendis Austria Handels GesmbH Wien/Österreich 100,0 1,5 0,2 *)
Intendis Derma, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 -0,2 0,0 *)
Intendis GmbH Berlin/Deutschland 100,0 16,0 28,4 *), **)
Intendis Manufacturing S.p.A. Mailand/Italien 100,0 31,3 3,6 *)
Intendis Polska Sp.z.o.o. Warschau/Polen 100,0 0,2 0,1 *)
Intendis Portugal Sociedade Unipessoal Lda. Mem Martins/Portugal 100,0 0,3 0,2 *)
Intendis S.p.A. Mailand/Italien 100,0 10,4 1,6 *)
Jenapharm GmbH & Co. KG Jena/Deutschland 100,0 95,0 71,6 *)
Job@ctive GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,1 1,5 *), **)
KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH Berlin/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *)
KOSINUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma OHG Berlin/Deutschland 100,0 17,0 2,1 *)
KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH Kiel/Deutschland 100,0 7,4 10,3 *), **)
Lilienthalstraße Nr. 4 GmbH Schönefeld/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *)
Lusal Produção Químico Farmacêutica Luso-Alemã, Lda. Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Lusalfarma-Especialidades Farmacêuticas, Lda Carnaxide/Portugal 100,0 0,0 0,0 *)
Lyondell Bayer Manufacturing Maasvlakte VOF Rotterdam/Niederlande 50,0 276,7 -61,1 *)
Marotrast GmbH Jena/Deutschland 100,0 0,0 -0,3 *), **)
MENADIER Heilmittel GmbH Berlin/Deutschland 100,0 79,8 0,8 *), **)
Nunhems B.V. Haelen/Niederlande 100,0 117,1 47,3 *)
Nunhems France S.A.R.L. Soucelles/Frankreich 100,0 2,3 1,0 *)
Nunhems Hungary Kft. Szolnok/Ungarn 100,0 0,8 0,1 *)
Nunhems Italy S.r.l. St. Agata Bolognes/Italien 100,0 10,1 1,1 *)
Nunhems Netherlands B.V. Haelen/Niederlande 100,0 61,8 17,0 *)
Nunhems Poland Sp.z.o.o. Poznan/Polen 100,0 0,5 0,3 *)
Nunhems Spain, S.A. Valencia/Spanien 100,0 8,8 4,4 *)
Pallas Versicherung AG Leverkusen/Deutschland 100,0 74,9 3,7 *)
pbi Home & Garden Limited Cambridge/Großbritannien 100,0 3,4 0,0 *)
PGS International N.V. Den Haag/Niederlande 100,0 152,9 -73,3 *)
Pharma-Verlagsbuchhandlung GmbH Berlin/Deutschland 100,0 1,1 0,0 *), **)
PYCO SA Mont de Marsan/Frankreich 47,0 0,1 0,0 *)
Química Farmacéutica Bayer, S.L. Sant Joan Despi/Spanien 100,0 148,8 32,6 *)
Sauerstoff- und Stickstoffrohrleitungsgesellschaft mbH Krefeld/Deutschland 50,0 0,3 0,0 *)
SC Bayer SRL Bukarest/Rumänien 100,0 8,5 1,5 *)
Schering AG Berlin/Deutschland 100,0 257,5 2,4 *), **)
Schering Agrochemicals Holdings Burgess Hill/Großbritannien 100,0 1,8 0,0 *)
Schering España, S.A. Madrid/Spanien 99,9 79,0 19,8 *)
Schering GmbH und Co. Produktions KG Weimar/Deutschland 100,0 38,2 5,9
Schering Health Care Limited Burgess Hill/Großbritannien 100,0 10,5 0,2 *)
Schering Holdings Ltd. Burgess Hill/Großbritannien 100,0 14,2 0,1 *)
Schering Industrial Products Burgess Hill/Großbritannien 100,0 2,7 0,0 *)
Schering Industrial Products Holdings Burgess Hill/Großbritannien 100,0 0,0 0,0 *)
Schering International Holding GmbH Berlin/Deutschland 100,0 220,3 4,4 *), **)
Schering Romania srl (in Liquidation) Bukarest/Rumänien 100,0 0,0 0,0 *)
Schering Verwaltungsgesellschaft mbH Weimar/Deutschland 100,0 0,1 0,0 *)
Schering-Kahlbaum Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin/Deutschland 100,0 28,3 0,4 *), **)
Sechste Bayer VV GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,0 0,0 *), **)
SIA Bayer Riga/Lettland 100,0 0,5 0,2 *)
Societé Immobilière de Gaillard d'Economie Mixte (SIGEM) Gaillard/Frankreich 48,0 15,1 -0,4 *)
Solavista GmbH & Co. KG (in Liquidation) Potsdam/Deutschland 50,0 0,0 -6,0
Solavista Verwaltungs-GmbH (in Liquidation) Potsdam/Deutschland 50,0 0,0 0,0
Sportrechte Vermarktungs- und Verwertungs-GmbH & Co. OHG Leverkusen/Deutschland 100,0 0,1 2,7 *)
tecpol Technologieentwicklungs GmbH für ökoeffiziente Polymerverwert. Hannover/Deutschland 28,5 1,9 -0,3 *)
TECTRION GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 7,0 -3,0 *), **)
TOO Bayer KAZ Astana/Kasachstan 100,0 3,2 2,4 *)
TravelBoard GmbH Leverkusen/Deutschland 100,0 0,4 0,7 *), **)
UAB Bayer Vilnius/Litauen 100,0 2,0 0,3 *)
Viverso GmbH Bitterfeld-Wolfen/Deutschland 100,0 0,3 1,7 *), **)
ZAO Bayer Moskau/Russische Föderation 100,0 108,6 36,3 *)
ZAO Rhone-Poulenc AO Moskau/Russische Föderation 100,0 0,1 0,0 *)
Zweite K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH Leverkusen/Deutschland 100,0 3.444,1 0,0 *), **)
Nordamerika
Bayer Corporation Pittsburgh/USA 100,0 2.822,4 179,5
mit folgenden wesentlichen Beteiligungen:
Athenix Corp. Research Triangle Park/USA 100,0 +)
Bayer Business and Technology Services LLC Pittsburgh/USA 100,0 +)
Bayer Canadian Holdings Inc. Toronto/Kanada 100,0 +)
Bayer Cotton Seed International Inc. Research Triangle Park/USA 51,0 +)
Bayer CropScience LLC Research Triangle Park/USA 100,0 +)
Bayer CropScience LP Research Triangle Park/USA 100,0 +)
Bayer Diagnostics Manufacturing Limited Bridgend/Großbritannien 100,0 +)
Bayer HealthCare LLC Tarrytown/USA 100,0 +)
Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc. Pine Brook/USA 100,0 +)
Bayer HealthCare Pharmaceuticals LLC Seattle/USA 100,0 +)
Bayer MaterialScience LLC Pittsburgh/USA 100,0 +)
Bayer Pharma Chemicals Inc. Pine Brook/USA 100,0 +)
Bayer Puerto Rico Inc. San Juan/Puerto Rico 100,0 +)
Baypo I LLC New Martinsville/USA 100,0 +)
Baypo II LLC New Martinsville/USA 100,0 +)
BAYPO Limited Partnership New Martinsville/USA 100,0 +)
BHCP Holdings LLC Wilmington/USA 100,0 +)
BIPPO Corporation New Martinsville/USA 100,0 +)
Collateral Therapeutics, Inc. San Diego/USA 100,0 +)
Cooper Land Company of New Jersey, Inc. Tarrytown/USA 100,0 +)
Deerfield Urethane, Inc. South Deerfield/USA 100,0 +)
Guidance Interactive Healthcare, Inc. Tarrytown/USA 100,0 +)
Imaxeon Pty. Ltd. Rydalmere/Australien 100,0 +)
iSense Corporation Wilsonville/USA 100,0 +)
iSense Development Corporation Wilsonville/USA 100,0 +)
Mediwest Norway AS Oslo/Norwegen 100,0 +)
Medrad Asia Pte. Ltd. Singapur/Singapur 100,0 +)
Medrad Belgium BVBA Antwerpen/Belgien 100,0 +)
Medrad Denmark ApS Glostrup/Dänemark 100,0 +)
Medrad do Brasil Ltda. Sao Paulo/Brasilien 100,0 +)
Medrad Europe B.V. Maastricht/Niederlande 100,0 +)
Medrad France S.A.R.L. Rungis/Frankreich 100,0 +)
Medrad Italia S.r.l. Cava Manara/Italien 100,0 +)
Medrad Medizinische Systeme GmbH Volkach/Deutschland 100,0 +)
Medrad Mexicana S. de R.L. de CV Mexiko City/Mexiko 100,0 +)
Medrad Saxonburg Inc. Saxonburg/USA 100,0 +)
Medrad Sweden AB Västra Frölunda/Schweden 100,0 +)
Medrad UK Limited Ely/Großbritannien 100,0 +)
Medrad, Inc. Indianola/USA 100,0 +)
MTFP Inc. Wilmington/USA 100,0 +)
Nihon Medrad K.K. Osaka/Japan 100,0 +)
NippoNex Inc. Springfield/USA 100,0 +)
NOR-AM Agro LLC Pine Brook/USA 100,0 +)
NOR-AM Land Company Pine Brook/USA 100,0 +)
Pallas North America Insurance Company, Inc. Burlington/USA 100,0 +)
SB Capital Corporation Pine Brook/USA 100,0 +)
Schering Berlin Inc. Pine Brook/USA 100,0 +)
Schering Berlin Venture Corporation Pine Brook/USA 100,0 +)
Stoneville Pedigreed Seed Company St. Louis/USA 100,0 +)
STWB Inc. Pittsburgh/USA 100,0 +)
Bayer CropScience Holding Inc. Research Triangle Park/USA 100,0 11,6 0,8
Bayer CropScience Holdings Inc. Calgary/Kanada 100,0 170,4 61,9 *)
Bayer CropScience Inc. Calgary/Kanada 100,0 242,6 57,6 *)
Bayer CropScience Inc. Research Triangle Park/USA 100,0 799,1 1,7
Bayer Inc. Toronto/Kanada 100,0 315,7 54,6 *)
BayOne Canada, Inc. Niagara Falls/Kanada 100,0 0,4 0,0 *)
BayOne Urethane Systems LLC St. Louis/USA 50,0 3,2 0,0
Berlex Canada, Inc. Pointe-Claire/Kanada 100,0 0,0 0,0 *)
Delinting and Seed Treating Company Maricopa/USA 100,0 0,0 0,0
ICON Genetics, Inc. Montmouth/USA 100,0 -3,2 -0,3 *)
Intendis Inc. Pine Brook/USA 100,0 9,8 5,7 *)
Nunhems USA, Inc. Morgan Hill/USA 100,0 15,5 0,0 *)
PO JV, LP Wilmington/USA 41,3 548,4 -32,5 *)
Schein Pharmaceutical Canada, Inc. Toronto/Kanada 50,0 0,0 0,0 *)
Technology JV, L.P. Wilmington/USA 33,3 0,0 0,0
The SDI Divestiture Corporation Cincinnati/USA 100,0 0,0 0,0
Viterion TeleHealthcare LLC Tarrytown/USA 100,0 -2,7 -0,1 *)
Fernost/Ozeanien
Bayer (Beijing) Sheet Company Limited Beijing/Volksrepublik China 100,0 6,4 0,9 *)
Bayer (China) Limited Beijing/Volksrepublik China 100,0 739,5 11,3 *)
Bayer (Malaysia) Sdn. Bhd. Petaling Jaya/Malaysia 100,0 3,8 0,5 *)
Bayer (Sichuan) Animal Health Co., Ltd. Chengdu/Volksrepublik China 70,0 8,5 3,1 *)
Bayer (South East Asia) Pte Ltd Singapur/Singapur 100,0 30,3 1,2 *)
Bayer Australia Limited Pymble/Australien 100,0 105,0 15,7 *)
Bayer BioScience Pvt. Ltd Hyderabad/Indien 100,0 23,9 4,6 *)
Bayer Co. (Malaysia) Sdn Bhd Petaling Jaya/Malaysia 100,0 7,0 1,9 *)
Bayer Coatings Systems Shanghai Co. Ltd. Shanghai/Volksrepublik China 100,0 80,8 13,2 *)
Bayer CropScience (China) Company Ltd. Hangzhou/Volksrepublik China 100,0 51,5 1,9 *)
Bayer CropScience (OHQ) (Malaysia) Sdn Bhd Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,0 0,0 *)
Bayer CropScience (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 5,0 2,1 *)
Bayer CropScience (Thailand) Company Limited Bangkok/Thailand 100,0 0,1 0,0 *)
Bayer CropScience Co., Ltd. Taipei/Taiwan 100,0 2,7 -0,2 *)
Bayer CropScience Holdings Pty Ltd East Hawthorn/Australien 100,0 17,3 0,0 *)
Bayer CropScience K.K. Tokio/Japan 100,0 206,3 10,3 *)
Bayer CropScience Limited Mumbai/Indien 71,1 67,3 13,7
Bayer CropScience Ltd. Dhaka/Bangladesch 60,0 3,6 0,7 *)
Bayer CropScience Ltd. Seoul/Republik Korea 100,0 23,8 3,0 *)
Bayer CropScience Pty Limited East Hawthorn/Australien 100,0 35,7 -0,4 *)
Bayer CropScience, Inc. Laguna/Philippinen 100,0 14,8 4,2 *)
Bayer DAS (Private) Limited Karachi/Pakistan 50,0 -0,5 0,0 *)
Bayer Far East Service Co. Ltd. Hong Kong/Hongkong 100,0 0,0 0,0 *)
Bayer Healthcare Co. Ltd. Beijing/Volksrepublik China 100,0 96,8 35,4 *)
Bayer HealthCare Limited Hong Kong/Hongkong 100,0 19,8 4,1 *)
Bayer Holding Ltd. Tokio/Japan 100,0 282,1 -13,0 *)
Bayer Jinling Polyurethane Co., Ltd. Nanjing/Volksrepublik China 55,0 9,8 1,4 *)
Bayer Korea Ltd. Seoul/Republik Korea 100,0 48,6 0,4 *)
Bayer MaterialScience Limited Hong Kong/Hongkong 100,0 56,8 15,2 *)
Bayer MaterialScience Ltd. Tokyo/Japan 100,0 18,1 5,6 *)
Bayer MaterialScience Private Limited Mumbai/Indien 100,0 17,0 -2,4
Bayer MaterialScience Pty Ltd Pymble/Australien 100,0 1,2 -1,1 *)
Bayer MaterialScience Trading (Shanghai) Company Limited Shanghai/Volksrepublik China 100,0 63,5 34,3 *)
Bayer New Zealand Limited Auckland/Neuseeland 100,0 13,7 0,4 *)
Bayer Pakistan (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 3,4 -0,2 *)
Bayer Pharmaceuticals Private Limited Mumbai/Indien 100,0 3,1 0,2
Bayer Philippines, Inc. Makati City/Philippinen 100,0 18,0 2,4 *)
Bayer Polymers (Shanghai) Co. Ltd. Shanghai/Volksrepublik China 100,0 -6,0 -23,3 *)
Bayer Polyurethanes (Shanghai) Co. Ltd. Shanghai/Volksrepublik China 100,0 347,0 -116,5 *)
Bayer Polyurethanes Taiwan Ltd. Taipei/Taiwan 94,9 29,2 3,6 *)
Bayer Sheet Korea Ltd. Kimhae-City/Republik Korea 100,0 10,6 5,0 *)
Bayer Taiwan Company Ltd. Taipei/Taiwan 100,0 22,9 3,2 *)
Bayer Technology and Engineering (Shanghai) Company Limited Shanghai/Volksrepublik China 100,0 5,2 0,0 *)
Bayer Thai Co., Ltd. Bangkok/Thailand 100,0 307,2 15,4 *)
Bayer TPU (Shenzhen) Co. Ltd. Shenzhen/Volksrepublik China 100,0 7,3 0,4 *)
Bayer Uretech Ltd. Yu Pu Village/Taiwan 100,0 8,5 1,0 *)
Bayer Vietnam Ltd. Bien Hoa City/Vietnam 100,0 14,3 4,4 *)
Bayer Yakuhin, Ltd. Osaka/Japan 100,0 93,4 38,8 *)
BCS (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 -2,1 0,0 *)
Bilag Industries Private Ltd. Vapi/Indien 100,0 111,4 35,1 *)
Chemdyes Pakistan (Private) Limited Karachi/Pakistan 100,0 0,3 0,0 *)
Cotton Growers Services Pty. Limited Wee Waa/Australien 50,0 4,1 0,0 *)
DIC Bayer Polymer Ltd. Tokio/Japan 50,0 6,5 0,7 *)
Guangzhou Bayer MaterialScience Company Limited Guangzhou/Volksrepublik China 100,0 8,6 -6,5 *)
Intendis K.K. Osaka/Japan 100,0 1,9 0,4 *)
Medipharm (Pvt) Ltd. Lahore/Pakistan 100,0 4,8 1,3 *)
Medrad Medical Equipment Trading Company Beijing/Volksrepublik China 100,0 -0,3 -0,8 *)
Myanmar Aventis CropScience Ltd. Yangon/Myanmar 100,0 0,1 0,0 *)
Nunhems Beijing Seeds Co. Ltd. Beijing/Volksrepublik China 95,0 3,5 0,3 *)
Nunhems India Private Limited Haryana/Indien 100,0 11,5 2,4 *)
PT. Bayer Indonesia Jakarta/Indonesien 99,8 82,7 14,8 *)
PT. Bayer MaterialScience Indonesia Jakarta/Indonesien 99,9 13,8 1,3 *)
Schering (Malaysia) Sdn Bhd Kuala Lumpur/Malaysia 100,0 0,2 0,0 *)
Schering Pty. Limited Alexandria/Australien 100,0 0,5 0,0 *)
Sumika Bayer Urethane Co., Ltd. Osaka/Japan 60,0 12,0 -30,8 *)
Teijin-Bayer Polytec Ltd. Tokio/Japan 50,0 0,5 0,0 *)
U I M Agrochemicals (Aust) Pty Ltd. East Hawthorn/Australien 100,0 1,6 0,0 *)
Lateinamerika/Afrika/Nahost
AgrEvo Middle East (Cyprus) Ltd. (in Liquidation) Limassol/Zypern 100,0 0,1 0,0
AgrEvo South Africa (Pty) Ltd. Isando/Südafrika 100,0 3,0 0,0 *)
Alimtec S.A. Santiago de Chile/Chile 40,0 1,8 -0,5 *)
Aventis CropScience Malawi Ltd. Blantyre/Malawi 100,0 0,1 0,0 *)
Bayer (Proprietary) Limited Isando/Südafrika 100,0 94,6 5,0 *)
Bayer Algerie S.P.A. Algier/Algerien 100,0 -0,1 0,0 *)
Bayer Boliviana Ltda Santa Cruz de la Sierra/Bolivien 100,0 0,7 0,2 *)
Bayer Central America Sociedad Anónima San José/Costa Rica 100,0 0,4 0,1 *)
Bayer Cropscience SA Bogotá/Kolumbien 100,0 61,4 2,7 *)
Bayer de México, S.A. de C.V. Mexiko City/Mexiko 100,0 171,9 59,4 *)
Bayer Distribuidora de Produtos Químicos e Farmacêuticos Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 0,4 0,0 *)
Bayer East Africa Ltd. Nairobi/Kenia 55,0 10,5 2,0 *)
Bayer IMSA, S.A. de C.V. Nuevo León/Mexiko 50,0 6,6 2,8 *)
Bayer Israel LTD. Hod Hasharon/Israel 100,0 1,9 1,6 *)
Bayer Middle East FZE Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 100,0 1,0 0,0 *)
Bayer Middle East Limited Liability Company Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 49,0 0,0 0,0
Bayer Parsian AG Teheran/Islamische Republik Iran 100,0 0,3 0,4 *)
Bayer S.A. Asunción/Paraguay 100,0 14,0 2,0 *)
Bayer S.A. Bogotá/Kolumbien 100,0 63,6 12,0 *)
Bayer S.A. Buenos Aires/Argentinien 100,0 130,9 25,0 *)
Bayer S.A. Caracas/Venezuela 100,0 40,2 0,8 *)
Bayer S.A. Casablanca/Marokko 100,0 25,2 3,7 *)
Bayer S.A. Colón/Panama 100,0 9,7 3,9 *)
Bayer S.A. Guatemala City/Guatemala 100,0 35,1 6,8
Bayer S.A. Lima/Peru 89,3 35,0 6,5 *)
Bayer S.A. Managua/Nicaragua 100,0 2,5 0,5 *)
Bayer S.A. Quito/Ecuador 100,0 12,4 2,1 *)
Bayer S.A. San José/Costa Rica 100,0 11,7 0,3 *)
Bayer S.A. Santiago de Chile/Chile 100,0 135,0 -13,7 *)
Bayer S.A. Santo Domingo/Dom. Republik 100,0 10,3 2,4
Bayer S.A. São Paulo/Brasilien 100,0 457,1 -0,3 *)
Bayer S.A. de C.V. Tegucigalpa/Honduras 100,0 4,3 1,0 *)
Bayer SA Montevideo/Uruguay 100,0 14,2 0,4 *)
Bayer Schering Pharma Moçambique, Lda Maputo/Mosambik 100,0 0,0 0,0 *)
Bayer Türk Kimya Sanayi Limited Sirketi Istanbul/Türkei 100,0 90,9 -3,3 *)
Bayer Zimbabwe (Private) Limited Harare/Simbabwe 100,0 0,3 0,0 *)
Bayer, S.A. San Salvador/El Salvador 100,0 13,2 2,4
BaySystems Pearl FZCO Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 51,0 8,9 3,1 *)
BaySystems Pearl Limited Liability Company Dubai/Vereinigte Arabische Emirate 49,0 0,0 0,0
Centro Estratégico Canada Latinoamerica S.A. de C.V. Mexiko City/Mexiko 100,0 1,9 0,0 *)
Comerciál Interamericana, S.A. Guatemala City/Guatemala 100,0 0,0 0,0
Coopers Environmental Health Pty Ltd. Pomona Gardens/Südafrika 26,0 1,3 0,2 *)
Corporación Bonima S.A. de C.V. Ilopango/El Salvador 99,8 29,1 1,7 *)
CROPSA S.A.C. Lima/Peru 100,0 1,6 0,4 *)
Farmaco Ltda. São Paulo/Brasilien 100,0 0,1 0,0 *)
Intendis do Brasil Farmacêutica Ltda. Itapevi/Brasilien 100,0 3,9 1,6 *)
Intendis Ilac Ticaret Limited Sirketi Istanbul/Türkei 100,0 5,9 -1,1 *)
Intendis Mexicana S.A. de C.V. Mexiko City/Mexiko 100,0 1,0 0,4 *)
Junta Comercializadora de Productos de Latinoamerica, S.A. de C.V. Mexiko City/Mexiko 100,0 0,0 0,0 *)
Laboratorio Berlimed S.A.. Santiago de Chile/Chile 100,0 0,0 0,0
Mediterranean Seeds Ltd. Einat/Israel 100,0 1,0 0,1 *)
Miles, S.A. Guatemala Branch Guatemala City/Guatemala 100,0 0,0 0,0
Nunhems Chile S.A. Santiago de Chile/Chile 100,0 2,3 0,7 *)
Nunhems do Brasil Comercio de Sementes Ltda Campinas/Brasilien 100,0 2,4 0,2 *)
Nunhems Mexico S.A. de C.V. Queretaro/Mexiko 99,0 -0,8 -0,3 *)
Nunhems Tohumculuk Limited Sirketi Antalya/Türkei 100,0 11,6 3,7 *)
Paltough Industries (1998) Ltd. Kibbuz Ramat Yochanan/Israel 25,0 46,3 5,0 *)
Polygal (Management) 1998 Ltd. Megiddo/Israel 25,7 0,0 0,0
Polygal (Marketing) Ltd. Limited Partnership Megiddo/Israel 25,0 1,2 0,5 *)
Polygal Plastics Industries Ltd. Kibbuz Ramat Yochanan/Israel 25,8 12,0 0,8 *)
PROQUINA Productos Químicos Naturales, S.A. de C.V. Orizaba/Mexiko 100,0 16,5 2,0 *)
Quíimicas Unidas S.A. Havanna/Kuba 100,0 0,0 0,0
Schering (Pty) Ltd. Midrand/Südafrika 100,0 17,0 0,0
Schering do Brasil Química e Farmacêutica Ltda. Sao Paulo/Brasilien 100,0 49,7 7,0 *)
Schering Peruana S.A. Lima/Peru 100,0 0,0 0,0 *)
Wenkem SA (Proprietary) Limited Midrand/Südafrika 24,9 1,4 -0,1

*) Vorläufiges Ergebnis

**) Ergebnis vor Übernahme

An folgenden großen Kapitalgesellschaften, die in der vorstehenden Aufstellung nicht enthalten sind, hält die Bayer AG zusätzlich unmittelbar oder mittelbar einen Stimmrechtsanteil von mehr als 5% (Angabe nach § 285 Nr. 11 HGB):

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Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

in %
Hokkai Sankyo Co. Ltd. Tokio/Japan 19,8
Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG Ahaus/Deutschland 10,0

Unbeschränkt haftender Gesellschafter ist die Bayer AG bei der Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen (Angabe nach § 285 Nr. 11a HGB).

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Hermann Josef Strenger

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG, Leverkusen

Mitglieder des Aufsichtsrats bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2009; bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während eines Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens):

Dr. Manfred Schneider

(geb. 21. 12. 1938)

Vorsitzender des Aufsichtsrats seit April 2002

Daimler AG
Linde AG (Vorsitz)
RWE AG (Vorsitz seit 1.5.2009)
TUI AG

Thomas de Win

(geb. 21. 11. 1958)

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Bayer

Vorsitzender des Betriebsrats Bayer – Standort Leverkusen

Bayer MaterialScience AG

Dr. Paul Achleitner

(geb. 28. 9. 1956)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Mitglied des Vorstands der Allianz SE

Allianz Deutschland AG
Allianz Global Investors AG
Henkel AG & Co. KGaA, Gesellschafterausschuss
RWE AG

André Aich

(geb. 17. 2. 1969)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied des Betriebsrats der Bayer Schering Pharma AG

Willy Beumann

(geb. 12. 4. 1956)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2007

Vorsitzender des Betriebsrats Bayer - Standort Wuppertal

Bayer Schering Pharma AG (seit 26.8.2009)

Dr. Clemens Börsig

(geb. 27. 7. 1948)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG

Daimler AG
Deutsche Bank AG (Vorsitz)
Emerson Electric Co. (seit Februar 2009)
Linde AG

Karl-Josef Ellrich

(geb. 5. 10. 1949)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2000

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats Bayer

Vorsitzender des Betriebsrats Bayer – Standort Dormagen

Bayer CropScience AG (stellv. Vorsitz)

Dr.-Ing. Thomas Fischer

(geb. 27. 8. 1955)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2005

Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses Bayer

Bayer MaterialScience AG

Peter Hausmann

(geb. 13. 2. 1954)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2006

Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein (bis 6.11.2009)

Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands

der IG Bergbau, Chemie, Energie (seit 13.10.2009)

Evonik Services GmbH

Prof. Dr.-Ing. e.h. Hans-Olaf Henkel

(geb. 14. 3. 1940)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2002

Honorarprofessor an der Universität Mannheim

Continental AG
Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG
EPG AG (bis 15.12.2009)
Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA (seit 9.3.2009)
Ringier AG
SMS GmbH

Reiner Hoffmann

(geb. 30. 5. 1955)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2006

Stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB)

Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie Nordrhein (seit 6.11.2009)

SASOL Germany GmbH

Dr. rer. pol. Klaus Kleinfeld

(geb. 6. 11. 1957)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005

Chief Executive Officer der ALCOA Inc.

Petra Kronen

(geb. 22. 8. 1964)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2000

Vorsitzende des Betriebsrats Bayer – Standort Uerdingen

Bayer MaterialScience AG (stellv. Vorsitz seit 7.12.2009)

Dr. rer. nat. Helmut Panke

(geb. 31. 8. 1946)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Microsoft Corporation
Singapore Airlines Limited (seit 1.9.2009)
UBS AG

Hubertus Schmoldt

(geb. 14. 1. 1945)

Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 1995

Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie, Hannover (bis 13.10.2009)

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Deutsche BP AG (stellv. Vorsitz)
Dow Olefinverbund GmbH (stellv. Vorsitz)
E.ON AG (stellv. Vorsitz)
RAG AG (stellv. Vorsitz)
RAG Deutsche Steinkohle AG (stellv. Vorsitz seit 13.5.2009)

Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz

(geb. 24. 7. 1941)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2005

Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG

AXA Konzern AG
MAN SE (stellv. Vorsitz)
RWE AG
ThyssenKrupp Elevator AG (seit 17.9.2009, Vorsitz seit 16.10.2009)
ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz) (bis 30.9.2009)
ThyssenKrupp Europe AG (vormals ThyssenKrupp Steel AG) (Vorsitz)
ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz) (bis 11.10.2009)

Dr. Klaus Sturany *

(geb. 23. 10. 1946)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte

Hannover Rückversicherung AG
Heidelberger Druckmaschinen AG
Österreichische Industrieholding AG
Sulzer AG (seit 18.8.2009)

* Unabhängiges und sachverständiges Mitglied im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e.h. Jürgen Weber

(geb. 17. 10. 1941)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2003

Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Lufthansa AG

Allianz Lebensversicherungs-AG
Deutsche Lufthansa AG (Vorsitz)
Loyalty Partner Holding GmbH (Vorsitz)
Tetra Laval Group
Voith AG
Willi Bogner GmbH & Co. KGaA

Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Ludwig Winnacker

(geb. 26. 7. 1941)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 1997

Generalsekretär des Human Frontier Science Program (seit 1.7.2009)

Medigene AG (Vorsitz)
Wacker Chemie AG

Oliver Zühlke

(geb. 11. 12. 1968)

Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2007

Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Bayer – Standort Leverkusen

Vorstand

Mitglieder des Vorstands bekleiden die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31.12.2009):

Werner Wenning

(geb. 21. 10. 1946)

Vorstandsvorsitzender, bestellt bis 30.9.2010

Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz) (bis 26.8.2009)
Deutsche Bank AG
E.ON AG
HDI V.a.G. (seit 1.10.2009)
Henkel AG & Co. KGaA, Gesellschafterausschuss
Talanx AG (seit 1.10.2009)

Werner Baumann

(geb. 6. 10. 1962)

Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2012

Bayer Business Services GmbH (bis 31.12.2009)
DIREVO Biotech AG (bis 31.3.2009)

Dr. Marijn E. Dekkers

(geb. 22. 9. 1957)

Mitglied des Vorstands seit 1.1.2010, bestellt bis 31.12.2014

President und Chief Executive Officer der Thermo Fisher Scientific Inc. (bis 15.10.2009)

Biogen Idec, Inc. (bis 31.12.2009)

Klaus Kühn

(geb. 11. 2. 1952)

Mitglied des Vorstands, bestellt bis 30.4.2010

Bayer Business Services GmbH (Vorsitz)
Bayer CropScience AG (Vorsitz)
Bayer Schering Pharma AG (bis 26.8.2009)

Dr. Wolfgang Plischke

(geb. 15. 9. 1951)

Mitglied des Vorstands, bestellt bis 28.2.2014

ARK Therapeutics, Non-Executive Director
Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz)
Bayer MaterialScience AG (Vorsitz)
Bayer Real Estate GmbH, Gesellschafterausschuss (Vorsitz) (seit 13.3.2009)
Bayer Technology Services GmbH (Vorsitz)

Dr. Richard Pott

(geb. 11. 5. 1953)

Arbeitsdirektor

Mitglied des Vorstands, bestellt bis 30.4.2012

Bayer Chemicals AG (Vorsitz)
Bayer HealthCare AG (Vorsitz)
Bayer Innovation GmbH, Gesellschafterausschuss
Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz) (seit 26.8.2009)
Currenta Geschäftsführungs-GmbH (Vorsitz)

Leverkusen, 15. Februar 2010

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Werner Wenning

Werner Baumann

Dr. Marijn E. Dekkers

Klaus Kühn

Dr. Wolfgang Plischke

Dr. Richard Pott

Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der im Geschäftsjahr 2009 erzielte Jahresüberschuss der Bayer AG beläuft sich auf 2.226 Mio €. Nach Einstellung eines Betrags von 1.068 Mio € in andere Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 1.158 Mio €. Zur Verwendung dieses Bilanzgewinns schlagen wir vor, eine Dividende von 1,40 € je Stückaktie (826.947.808 Stück) auf das für 2009 dividendenberechtigte Grundkapital von 2.117 Mio € zu zahlen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Leverkusen, 15. Februar 2010

Bayer Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Werner Wenning

Werner Baumann

Dr. Marijn E. Dekkers

Klaus Kühn

Dr. Wolfgang Plischke

Dr. Richard Pott

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Essen, den 24. Februar 2010

**PricewaterhouseCoopers

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Armin Slotta, Wirtschaftsprüfer

Anne Böcker, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2009 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands statt. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat stets informiert über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt.

Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung erforderlich war, prüften die Mitglieder des Aufsichtsrats – u. a. vorbereitet durch die Ausschüsse – die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie aufgrund von schriftlichen Informationen. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und der wichtigen Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland waren Gegenstand sorgfältiger Erörterung.

Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2009 zu vier Sitzungen zusammen. Des Weiteren fasste der Aufsichtsrat zwei Beschlüsse außerhalb von Sitzungen: in dem einen Fall über die Abgabe eines bindenden Angebots zum Erwerb der Athenix Corp. und im anderen Fall zu einer Vereinbarung mit Genzyme Corp. über eine Veränderung der bestehenden Kooperation zu Alemtuzumab und zur Übernahme von Blutkrebsmedikamenten durch Genzyme. Kein Mitglied des Aufsichtsrats nahm an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Alle Mitglieder des Vorstands nahmen an den Sitzungen des Aufsichtsrats regelmäßig teil.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Im Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats standen wiederum Fragen der Strategie und der Geschäftstätigkeit des Gesamtkonzerns und der Teilkonzerne sowie Personalentscheidungen im Zusammenhang mit der Nachfolgeplanung für Herrn Wenning und Herrn Kühn. Der Aufsichtsrat behandelte in seinen einzelnen Sitzungen folgende Themen: In seiner Sitzung im Februar erörterte der Aufsichtsrat ausführlich das Risiko-Managementsystem des Bayer-Konzerns. In seiner September-Sitzung bestellte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Marijn E. Dekkers zum Mitglied des Vorstands ab dem 1. Januar 2010 und mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 zum Vorstandsvorsitzenden. Des Weiteren bestellte er Herrn Werner Baumann zum Mitglied des Vorstands ab dem 1. Januar 2010 und fasste einen Beschluss über die Vorstandsverträge für die beiden neu bestellten Vorstandsmitglieder. In der Sitzung im Dezember 2009 passte der Aufsichtsrat die Systematik der Vorstandsvergütung an die neuen gesetzlichen Vorgaben an und beschloss erforderliche Änderungen der Vorstandsverträge. Darüber hinaus stellte der Vorstand in der Dezember-Sitzung seine operative Planung sowie die Finanz- und Bilanzplanung für die Jahre 2010 bis 2012 vor. Schließlich wurden in dieser Sitzung die Neufassung des Corporate Governance Kodex und die Corporate-Governance-Erklärung behandelt und Anpassungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgenommen.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Als Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen ein Präsidium, ein Prüfungsausschuss, ein Personalausschuss und ein Nominierungsausschuss.

Präsidium: Diesem Ausschuss des Aufsichtsrats gehören zwei Vertreter der Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung in diesem Zusammenhang.

Prüfungsausschuss: Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Vertretern der Anteilseigner und drei Arbeitnehmervertretern. Der im Berichtsjahr amtierende Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Klaus Sturany, erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Unabhängigkeit und Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung, die bei einem Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorliegen müssen. Der Prüfungsausschuss tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Zu seinen Aufgaben gehören u. a. die Prüfung der Rechnungslegung des Unternehmens sowie des vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschlusses, zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags zur Verwendung des Bilanzgewinns der Bayer AG sowie der Quartalsabschlüsse und Zwischenlageberichte des Bayer-Konzerns. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses von Bayer AG und Bayer-Konzern sowie des zusammengefassten Lageberichts erarbeitet der Prüfungsausschuss Vorschläge für die Billigung der Jahresabschlüsse durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers, bereitet die Erteilung des Prüfungsauftrags an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer vor, regt Prüfungsschwerpunkte an und legt die Vergütung des Abschlussprüfers fest. Ferner überwacht der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation, Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers.

Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens sowie mit den Verfahren zur Risikoerfassung, zur Risikokontrolle und zum Risikomanagement sowie mit dem internen Revisionssystem. Weiterhin ist der Prüfungsausschuss auch für Fragen der Compliance zuständig und behandelt bei jeder seiner Sitzungen neue Entwicklungen in diesem Bereich.

Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor, das über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegt jedoch beim Aufsichtsratsplenum, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.

Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Vertreter der Anteilseigner zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und einem weiteren Vertreter der Anteilseigner im Präsidium.

Arbeit der Ausschüsse

Das Präsidium des Aufsichtsrats fasste im Berichtsjahr zwei Beschlüsse über Anpassungen der Fassung der Satzung, die wegen der Ausgabe von Aktien zur Bedienung einer Wandelanleihe erforderlich geworden waren. In seiner Eigenschaft als Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste das Präsidium nicht zusammentreten.

Der Prüfungsausschuss tagte im Berichtsjahr in vier Sitzungen. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung der Gesellschaft und des Konzerns, dem Risiko-Management im Konzern, dem Internen Kontrollsystem und der Internen Revision sowie mit Fragen der Compliance. Weiterhin legte der Prüfungsausschuss das Budget für Leistungen des Abschlussprüfers fest und erörterte mit dem Abschlussprüfer Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2009. Der Abschlussprüfer nahm an allen Sitzungen des Prüfungsausschusses teil und berichtete ausführlich über die Prüfungstätigkeit und die prüferische Durchsicht der Quartalsabschlüsse.

Bei den Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden darüber hinaus folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt: In seiner Sitzung im Februar befasste sich der Prüfungsausschuss intensiv mit dem Risikobericht, der das Risiko-Managementsystem, Rechtsrisiken und Compliance, den Bericht über das Interne Kontrollsystem und den Bericht der Konzernrevision umfasste. Des Weiteren unterbreitete er in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung. Ein Schwerpunkt der April-Sitzung war der Bericht des Compliance-Officer. In der Sitzung im Oktober wurden schließlich neueste Änderungen der IFRS und deren Auswirkungen für den Bayer-Konzern behandelt.

Der Personalausschuss trat zu drei Sitzungen zusammen und fasste einen Beschluss im schriftlichen Verfahren. Gegenstand der Sitzungen sowie des schriftlichen Beschlusses waren überwiegend Fragen der Vorstandsvergütung. Bei seiner Sitzung im September befasste sich der Personalausschuss zudem mit dem im Jahr 2010 bevorstehenden Ausscheiden von Werner Wenning und Klaus Kühn sowie mit der vorgesehenen Bestellung von zwei neuen Vorstandsmitgliedern, Dr. Marijn E. Dekkers und Werner Baumann, und unterbreitete dem Gesamtaufsichtsrat entsprechende Beschlussempfehlungen. In seiner Sitzung im Dezember befasste sich der Personalausschuss intensiv mit den Auswirkungen des neu in Kraft getretenen Gesetzes über die Angemessenheit von Vorstandsvergütungen (VorstAG). Er empfahl dem Aufsichtsrat eine Anpassung der Systematik der Vorstandsvergütung sowie erforderlich gewordene Anpassungen von Vorstandsverträgen.

Die Mitglieder des Nominierungsausschusses erörterten im Berichtsjahr entsprechend ihrer Zuständigkeit bei einer Sitzung mögliche Kandidaten für zukünftige Wahlen der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Bayer AG.

Die Sitzungen und Entscheidungen der Ausschüsse wurden durch Berichte und andere Informationen des Vorstands vorbereitet; Mitglieder des Vorstands nahmen an den Ausschusssitzungen regelmäßig teil. Aus den Sitzungen der Ausschüsse wurde im Plenum berichtet.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen und berücksichtigte dabei die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex vom Juni 2009. Zur Umsetzung neuer Kodexempfehlungen und zur Anpassung an neue Gesetzesbestimmungen änderte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Dezember seine Geschäftsordnung. Im Dezember wurde von Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung abgegeben, die auf Seite 88 des Geschäftsberichts abgedruckt ist.

Jahres- und Konzernabschluss, Abschlussprüfung

Der Jahresabschluss der Bayer AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der zusammengefasste Lagebericht nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Bayer AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht geprüft. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass Bayer die Regeln des HGB, AktG bzw. die International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und Konzernabschluss haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats – in beiden Gremien in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers – ausführlich besprochen.

Den Jahresabschluss, den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht haben wir geprüft. Es bestanden keine Einwände. Wir stimmen daher dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigen wir. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit dem zusammengefassten Lagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens sind wir einverstanden. Dies gilt auch für die Dividendenpolitik und die Entscheidungen zu den Rücklagen in der Gesellschaft. Dem Gewinnverwendungsvorschlag, der eine Dividende von 1,40 Euro pro Aktie vorsieht, schließen wir uns an. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen im Geschäftsjahr 2009.

Leverkusen, im Februar 2010

Für den Aufsichtsrat

DR. MANFRED SCHNEIDER, Vorsitzender

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