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BAWAG Group AG

Quarterly Report Jul 28, 2023

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Quarterly Report

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2

BAWAG GROUP HALBJAHRESFINANZBERICHT PER 30.06.2023

FINANZKENNZAHLEN

Erfolgsrechnung
(in Mio. €)
Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Veränderung
(%)
Nettozinsertrag 600,2 491,5 22,1
Provisionsüberschuss 152,9 159,2 -4,0
Operative Kernerträge 753,1 650,7 15,7
Sonstige Erträge1) -3,1 6,1 -
Operative Erträge 750,0 656,8 14,2
Operative Aufwendungen -240,1 -238,7 0,6
Ergebnis vor Risikokosten 509,9 418,1 22,0
Regulatorische Aufwendungen -38,3 -45,6 -16,0
Risikokosten -41,0 -50,6 -19,0
Periodengewinn vor Steuern 431,5 322,8 33,7
Steuern vom Einkommen -111,2 -78,1 42,4
Nettogewinn 320,3 244,6 30,9
Erfolgskennzahlen
(Werte auf Jahresbasis)
Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Veränderung
(%Pkt.)
Return on Common Equity 19,5% 14,7% 4,8
Return on Tangible Common Equity 23,2% 17,5% 5,7
Nettozinsmarge 2,81% 2,29% 0,52
Cost/Income Ratio 32,0% 36,3% -4,3
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,19% 0,23% -0,04
Jan-Jun Jan-Jun Veränderung
Aktienbezogene Kennzahlen 2023 2022 (%)
Periodengewinn vor Steuern je Aktie (in €)2) 5,23 3,62 44,5
Nettogewinn je Aktie (in €)2) 3,88 2,74 41,6
Buchwert je Aktie (in €) 40,62 37,65 7,9
Buchwert je Aktie abzgl. immaterieller Vermögenswerte (in €) 34,36 31,68 8,5
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 82.298.278 89.004.800 -7,5
Bilanz
(in Mio. €)
Jun
2023
Dec
2022
Veränderung
(%)
Jun
2022
Veränderung
(%)
Bilanzsumme 53.127 56.523 -6,0 55.029 -3,5
Zinstragende Vermögenswerte 42.144 43.330 -2,7 45.382 -7,1
Kundenkredite 34.295 35.763 -4,1 37.176 -7,7
Kundenbezogene Refinanzierung 44.214 43.435 1,8 40.694 8,6
Eigenkapital3) 3.343 3.215 4,0 3.351 -0,2
Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte3) 2.828 2.693 5,0 2.820 0,3
Risikogewichtete Aktiva 19.622 20.664 -5,0 21.326 -8,0
Bilanzkennzahlen Jun
2023
Dec
2022
Veränderung
(%Pkt.)
Jun
2022
Veränderung
(%Pkt.)
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded)4) 14,8% 13,5% 1,3 12,7% 2,1
Gesamtkapitalquote (fully loaded)4) 20,0% 18,5% 1,5 17,7% 2,3
Leverage Ratio (fully loaded)4) 6,1% 5,6% 0,5 5,6% 0,5
Liquidity Coverage Ratio (LCR) 207% 225% -18 184% 23
NPL Ratio 0,9% 0,9% - 1,4% -0,5

1) Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen.

2) Vor Abzug des AT1-Kupons.

3) Exkl. AT1-Kapital und zu erwartender Dividende. Juni 2022 abzgl. dem im 2. Halbjahr 2022 durchgeführten Aktienrückkaufes iHv. 325 Mio. €.

4) Juni 2022: abzgl. dem im 2. Halbjahr 2022 durchgeführten Aktienrückkaufes iHv. 325 Mio. €.

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 105-108.

INHALT

5 KONZERN-HALBJAHRESLAGEBERICHT

  • 6 Highlights
  • 7 Wirtschaftliche und Regulatorische Entwicklungen
  • 11 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 18 Geschäftssegmente
  • 23 Risikomanagement
  • 23 ESG
  • 25 Ausblick und Ziele

28 KONZERN-HALBJAHRESABSCHLUSS

  • 29 Konzernrechnung
  • 36 Anhang (Notes)
  • 83 Risikobericht
  • 104 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

105 DEFINITIONEN

Disclaimer:

Bestimmte der in diesem Bericht enthaltenen Aussagen können Darstellungen von oder Aussagen über zukünftige Annahmen oder Erwartungen sein, die auf gegenwärtigen Annahmen und der gegenwärtigen Sicht des Managements beruhen, und bekannte und unbekannte Risiken und Ungewissheiten beinhalten, die zu beträchtlichen Abweichungen von den tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können.

Tatsächliche Ergebnisse können von den prognostizierten wesentlich abweichen und berichtete Ergebnisse sollten nicht als Hinweis auf zukünftige Entwicklungen betrachtet werden.

Weder die BAWAG Group selbst noch irgendeines ihrer verbundenen Unternehmen sowie deren Berater oder Vertreter haften in irgendeiner Art und Weise (fahrlässig oder anderweitig) für irgendwelche Schäden jeglicher Art oder für Verluste, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Berichts oder der enthaltenen Inhalte oder anderweitig in Zusammenhang mit diesem Dokument entstehen.

Dieser Bericht stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zum Kauf oder Verkauf oder zur Zeichnung irgendwelcher Wertpapiere dar und seine Inhalte oder Teile davon dürfen keine Grundlage oder Vertrauensbasis irgendeines Vertrags oder irgendeiner Verpflichtung bilden.

Die Tabellen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen enthalten.

Sämtliche in diesem Bericht verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

KONZERN-HALBJAHRESLAGEBERICHT

HIGHLIGHTS H1 2023

Starke operative Ergebnisse im ersten Halbjahr 2023

BAWAG Group berichtete einen Nettogewinn in Höhe von 320 Mio. €, 3,88 € Ergebnis je Aktie und einen RoTCE in Höhe von 23,2% für das erste Halbjahr 2023.

Diese Ergebnisse waren dank unserer strategischen Transformation und der erheblichen Investitionen möglich, die wir in den vergangenen zehn Jahren getätigt haben. Im Rahmen dieser Transformation haben wir uns auf unsere lange und reiche Tradition als jene Bank besonnen, die für alle da ist – von Arbeitern, Angestellten über Pensionisten, Kunden mit unterschiedlichem Migrationshintergrund – eine reiche Geschichte und Tradition, die über 100 Jahre zurückreicht.

Antrag auf Aktienrückkauf in Höhe von 175 Mio. € gestellt … Durchführung in 2023 geplant

Im Hinblick auf Kapitalausschüttungen haben wir Anfang Juni einen Antrag zur Genehmigung eines Aktienrückkaufs in Höhe von 175 Mio. € gestellt. Wir erwarten, dass wir den Aktienrückkauf im zweiten Halbjahr 2023 durchführen werden (vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen). Mit einem Überschusskapital von 330 Mio. € (nach Berücksichtigung des geplanten Aktienrückkaufs und abgegrenzten Dividenden) halten wir Kapital für mögliche Zukäufe vor und werden zusätzliche Kapitalausschüttungen im Rahmen unserer routinemäßigen jährlichen Bewertung bei den Gesamtjahresergebnissen evaluieren.

Finanzziele für das Geschäftsjahr 2023 erhöht: Ergebnis vor Steuern > 875 Mio. €, Gewinn je Aktie > 8,20 € und Dividende pro Aktie > 4,50 €; Ertragsziele für 2023 & darüber hinaus: RoTCE >20% und Cost/Income-Ratio von <34%

In unserem Ausblick für 2023, erwarten wir ein Wachstum der Kernerträge um über 14% und einen Anstieg der operative Aufwendungen von rund 2%. Wir streben ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von über 875 Mio. € an. Im Hinblick auf Ertragsziele liegt die Zielquote bei einem RoTCE von über 20% und einer CIR von unter 34% für 2023 und darüber hinaus.

gegenüber 17,5% in H1 2022

32% CIR gegenüber 36% in H1 2022 ✓

Highlights H1 2023 Ertragsziele 2023 & darüber hinaus

> 20% RoTCE gegenüber 18,6% (bereinigt) in 2022

< 34% CIR gegenüber 35,9% in 2022

gegenüber 13,5% zum Jahresende 2022

WIRTSCHAFTLICHE UND REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

Makroökonomische Entwicklungen

Nach der starken wirtschaftlichen Dynamik im Jahr 2022 stellte das erste Halbjahr 2023 ein schwierigeres makroökonomisches Umfeld dar. Die Verbraucherpreisinflation in ganz Europa und den USA blieb mit Werten von 5,5% in der Eurozone (Juni-23), 7,8% in Österreich (Juni-23), 6,8% in Deutschland (Juni-23), 6,4% in den Niederlanden (Juni-23) und 3,0% in den USA (Juni-23) anhaltend hoch. Das Vorhandensein von Lohn-Preis-Spiralen-Effekten ist neben anderen Entwicklungen ein deutliches Zeichen für einen dauerhaften Inflationsdruck, der ein entschlossenes Handeln der Zentralbanken erfordert.

Die US-Notenbank hat die Zinssätze seit Anfang 2022 zehnmal erhöht, so dass sie im Juni 2023 in einer Spanne von 5,00 bis 5,25% liegen. Die EZB hat acht Zinserhöhungen im gleichen Zeitraum vorgenommen und der Einlagenzins lag im Juni 2023 bei 3,5%. Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank haben im Juli den Zinssatz um jeweils 25 Basispunkte erhöht. Gleichzeitig haben beide Zentralbanken Maßnahmen zur Verringerung ihrer Bilanzen ergriffen. Durch die Beendigung der zinsgünstigen Behandlung des TLTRO durch die EZB im letzten Jahr, gab es im ersten Halbjahr 2023 erhebliche Rückzahlungen dieser Fazilität.

Die Regierungen der Industrieländer haben Maßnahmen ergriffen, um den Auswirkungen der Inflation entgegenzuwirken, die auf die Unterstützung finanziell benachteiligter Haushalte ausgerichtet sind. Zu den in Österreich, Deutschland und den Niederlanden umgesetzten Maßnahmen gehören Pauschalzahlungen und Obergrenzen für die Kosten der Strom- und Gasrechnungen von Haushalten.

Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Verknappung von Gas, Strom und Treibstoff stellt keine unmittelbare Bedrohung für die Wirtschaftsleistung und den Lebensstandard dar. Neben dem bereits umsichtigeren Umgang mit Gas- und Brennstoffreserven wird Europa seine Gaslieferanten diversifizieren und seine Stromerzeugung generell diversifizieren, wobei erneuerbare Energien und grüne Energie als mittel- und langfristige Strategie vorgesehen sind.

Für 2023 erwartet die Europäische Zentralbank ein BIP-Wachstum von +0,5% in Österreich, -0,3% in Deutschland, +0,8% in den Niederlanden und +0,9% in der Eurozone.

Marktentwicklungen in Österreich1)

Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten war in Österreich trotz steigender Zinsen solide, mit Wachstumsraten von ca. 7,5% gegenüber dem Vorjahr, die im Einklang mit den Inflationsraten in Q1 2023 standen. Die Kredite an private Haushalte entwickelten sich hingegen weniger dynamisch mit einem Kreditwachstum von rund 1,4% gegenüber dem Vorjahr in Q1 2023, wobei die nachlassende Dynamik durch ein sinkendes Kreditvolumen in Q1 2023 unterstrichen wurde. Steigende Zinsen sowie eine Verschlechterung des Konsumklimas sind die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung.

Die Hauspreise in Österreich sind seit dem dritten Quartal 2022 rückläufig, wobei der nationale Index für Wohnimmobilien im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2 % gesunken ist. In den Niederlanden sanken die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2%.

Die Einlagen der österreichischen Haushalte gingen im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 um 0.8% zurück.

Ausblick

Vor allem bleiben die Aussichten außerordentlich unklar, da sich mehrere äußerst relevante Entwicklungen überlagern. Die Gefahr geldpolitischer Fehler in beide Richtungen bleibt bestehen, d. h. zu langsam zu reagieren und damit eine übermäßige Inflation zu verursachen oder zu drastisch zu reagieren und damit die wirtschaftliche Erholung zu bremsen. Dieses Risiko kann jedoch durch einen datengestützten und aufmerksamen Entscheidungsprozess, den die Zentralbanken in ihrer öffentlichen Kommunikation immer wieder betonen, beherrscht werden. Es wird erwartet, dass sowohl die EZB als auch die US-Notenbank die Situation in den Sommermonaten beobachten werden, um die Auswirkungen früherer Anhebungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation zu bewerten. Ein ausgewogener Ansatz, der zu einer weichen Landung führt, d. h. einem Rückgang der Inflation ohne ausgeprägte Rezession, bleibt das angestrebte Ziel der Geldpolitik.

Für 2024 erwartet die Europäische Zentralbank ein Wirtschaftswachstum von 1,6% in Österreich, 1,2% in Deutschland, 1,3% in den Niederlanden und 1,5% in der Eurozone.

Makroökonomische Daten in Kernmärkten (in %) Österreich Deutschland Niederlande Eurozone
Ausblick 2023 (EU Kommission)
BIP (% im Jahresvergleich) 0,5 (0,3) 0,8 0,9
Inflation (HICP) 7,4 6,0 4,2 5,4

Quelle: Europäische Zentralbank Juni 2023 Ausblick

REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihre direkte Aufsicht über die wichtigsten Kreditinstitute der Eurozone, einschließlich der BAWAG Gruppe, im Rahmen des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) fort.

Obwohl die EZB verschiedene Maßnahmen, die aufgrund der COVID-19-Pandemie erlassen worden waren, eingestellt hat, hat die EZB verschiedene andere prioritäre Maßnahmen umgesetzt, darunter die Verbesserung des Kreditrisikomanagements, eine angemessene Risikovorsorge im Zusammenhang mit IFRS 9, die digitale Transformation des Bankensektors oder die Berücksichtigung von Klima- und Umweltrisiken. Die BAWAG Gruppe nahm am ersten Stresstest zu Klima- und Umweltrisiken teil, bei dem die EZB bewertete, wie gut die Banken auf die Bewältigung von finanziellen und wirtschaftlichen Schocks vorbereitet sind, die sich aus Klimarisikoszenarien über einen Zeithorizont von 30 Jahren ergeben. Die BAWAG schloss den Test mit einer überdurchschnittlichen Gesamtbewertung ab (ca. 35 % der Banken), wobei alle bewerteten Elemente berücksichtigt wurden und die Auswirkungen von Klimarisiken auf unser Geschäftsmodell eher gering sind. Wir arbeiten jedoch weiterhin an der Entwicklung und dem Ausbau unseres Klima- und Umweltrisikomanagements und setzen die aus dieser Übung gewonnenen Erkenntnisse um.

Darüber hinaus legt die BAWAG Group Informationen zu ESG-Anforderungen offen und verfolgt die europäischen Anforderungen wie die EU-Verordnung 2019/2088 zu nachhaltigkeitsbezogenen Angaben, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie die erweiterten Offenlegungsanforderungen der Säule 3. Um den kommenden Anforderungen gerecht zu werden, wurden in der BAWAG Gruppe bereits Arbeitsgruppen eingerichtet.

Am 14. Dezember 2022 veröffentlichten das Europäische Parlament und der Rat die Verordnung (EU) 2022/2554 über die digitale operative Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors - Digital Operational Resilience Act (DORA), die ab dem 17. Januar 2025 gelten wird. Die Europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) müssen gemeinsame Entwürfe für Regulierungsstandards entwickeln, um die DORA-Anforderungen zu präzisieren. Am 11. Februar 2022 gab der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) eine Empfehlung für Österreich heraus, kreditnehmerbezogene Maßnahmen zu ergreifen, um den Aufbau von Systemrisiken aus Wohnimmobilienkrediten zu reduzieren. Das österreichische Finanzstabilitätsgremium (FMSG) ist dieser Empfehlung in seiner 31. Sitzung gefolgt und hat die Kriterien für Wohnimmobilienkredite an Konsumenten verschärft, die die FMA mit der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) beschlossen hat. Unter Berücksichtigung der gesunkenen Immobiliennachfrage aufgrund des geänderten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes empfiehlt das FMSG in seiner 35. Sitzung die Erleichterung der Anforderungen an die Zwischenfinanzierung von Immobilientransaktionen.

Am 27. Oktober 2021 verabschiedete die Europäische Kommission eine Überarbeitung der CRR und CRD. Mit diesem Paket wird die Umsetzung der internationalen Basel-III-Vereinbarung (auch als Basel IV bekannt) in der EU abgeschlossen, wobei die Besonderheiten des EU-Bankensektors berücksichtigt wurden. Die Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen über Legislativvorschläge - auch als "Trilog" bezeichnet - finden in Form von Treffen zwischen Parlament, Rat und Kommission statt. Im Juni 2023 befinden sich die Verhandlungen noch im europäischen Trilogprozess. Nichtsdestotrotz bleibt die Erwartung bestehen, dass die Richtlinie zum 1. Januar 2025 in Kraft treten wird, wobei Übergangsregeln über einen weiteren Zeitraum von fünf Jahren gelten werden.

Die wichtigsten Punkte des Bankenpakets bestehen vor allem aus bedeutenden Anpassungen der Messmethoden für das Kredit-, Markt- und operationelle Risiko. Die wichtigsten Elemente sind:

  • Einführung eines Output-Floors, der die Kapitalvorteile von Risikomodellen begrenzt
  • Aktualisierung des Standardansatzes für das Kreditrisiko
  • Änderungen des auf internen Ratings basierenden Ansatzes (IRB) für das Kreditrisiko
  • Ein neuer Rahmen für das operationelle Risiko
  • Änderungen des Marktrisikorahmens und der Berechnung von Kreditbewertungsanpassungen (CVA)

Wir werden die anstehenden regulatorischen Änderungen weiterhin proaktiv und regelmäßig beobachten und in unseren Geschäftsplänen entsprechend berücksichtigen. Die BAWAG-Gruppe sieht sich aufgrund ihrer starken Kapitalposition und ihres profitablen Geschäftsmodells gut auf die kommenden Anforderungen vorbereitet.

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

ERLÄUTERUNG DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND DER BILANZ

Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. € Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Veränderung Veränderung
(%)
Nettozinsertrag 600,2 491,5 108,7 22,1
Provisionsüberschuss 152,9 159,2 -6,3 -4,0
Operative Kernerträge 753,1 650,7 102,4 15,7
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und
sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen1)
-3,1 6,1 -9,2 -
Operative Erträge 750,0 656,8 93,2 14,2
Operative Aufwendungen1) -240,1 -238,7 -1,4 0,6
Ergebnis vor Risikokosten 509,9 418,1 91,8 22,0
Regulatorische Aufwendungen -38,3 -45,6 7,3 -16,0
Operatives Ergebnis 471,6 372,5 99,1 26,6
Risikokosten -41,0 -50,6 9,6 -19,0
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 0,9 0,9
Periodengewinn vor Steuern 431,5 322,8 108,7 33,7
Steuern vom Einkommen -111,2 -78,1 -33,1 42,4
Periodengewinn nach Steuern 320,3 244,7 75,6 30,9
Nicht beherrschende Anteile 0,0 -0,1 0,1 -
Nettogewinn 320,3 244,6 75,7 30,9

1)Gemäß IFRS umfassen die "Sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen" auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 36,0 Mio. € für das erste Halbjahr 2023. Die "Operativen Aufwendungen" enthalten ebenfalls regulatorische Aufwendungen in Höhe von 2,4 Mio. € für das erste Halbjahr 2023. Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im konsolidierten Zwischenlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Der Periodengewinn nach Steuern stieg im ersten Halbjahr 2023 um 75,6 Mio. € bzw. 30,9% auf 320,3 Mio. €. Die zugrunde liegende Entwicklung des operativen Geschäfts blieb im ersten Halbjahr 2023 stark, mit operativen Kernerträgen von 753,1 Mio. € und einem Ergebnis vor Risikokosten in Höhe von 509,9 Mio. €.

Der Nettozinsertrag stieg um 22,1% auf 600,2 Mio. €, was auf ein normalisiertes Zinsumfeld zurückzuführen ist.

Der Provisionsüberschuss sank um 4,0% auf 152,9 Mio. €, was vor allem auf geringere Erträge im Advisory Business aufgrund zurückhaltendem Kundenverhalten bedingt durch Inflationsdruck und allgemein verringerter Marktaktivität zurückzuführen ist.

Die Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen sanken im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9,2 Mio. € auf -3,1 Mio. €.

Die operativen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Halbjahr 2022 um 0,6% auf 240,1 Mio. € resultierend aus dem Abschluss des neuen Bankenkollektivvertrags. Andere Initiativen, die über die letzten Jahre hinweg umgesetzt wurden, kompensierten einen weiteren inflationsbedingten Anstieg.

Die regulatorischen Aufwendungen betrugen im ersten Halbjahr 2023 38,3 Mio. €, was einem Rückgang von 16,0% zum Vorjahr entspricht. Die regulatorischen Aufwendungen des ersten Halbjahres entsprechen rund 85% der für das Gesamtjahr 2023 erwarteten Aufwendungen.

Die Risikokosten reduzierten sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Mio. € oder 19,0% auf 41,0 Mio. €. Die Qualität unseres Kreditportfolios blieb während der ersten sechs Monate 2023 weiterhin stark. Der ECL Management Overlay, der dazu gebildet wurde, um wirtschaftliche Unsicherheiten zu adressieren, wurde bei 100 Mio. € belassen.

Aktiva

Jun Dez Veränderung Jun Veränderung
in Mio. € 2023 2022 (%) 2022 (%)
Barreserve 646 520 24,2 735 -12,1
Finanzielle Vermögenswerte
Handelsbestand 123 156 -21,2 194 -36,6
Zum Zeitwert über die GuV geführt 597 557 7,2 610 -2,1
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.759 2.743 0,6 2.851 -3,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 48.294 51.585 -6,4 49.723 -2,9
Kunden 34.295 35.763 -4,1 37.176 -7,7
Schuldtitel 3.293 3.167 4,0 2.653 24,1
Kreditinstitute 10.706 12.655 -15,4 9.894 8,2
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
-600 -619 3,1 -461 -30,2
Sicherungsderivate 172 338 -49,1 95 81,1
Sachanlagen 342 352 -2,8 377 -9,3
Immaterielle Vermögenswerte 515 522 -1,3 531 -3,0
Steueransprüche für laufende Steuern 20 21 -4,8 26 -23,1
Steueransprüche für latente Steuern 18 18 - 14 28,6
Sonstige Vermögenswerte 236 305 -22,6 334 -29,3
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte
5 25 -80,0 - >100
Summe Aktiva 53.127 56.523 -6,0 55.029 -3,5

Die Barreserve stieg leicht von 0,5 Mrd. € per Jahresende 2022 auf 0,6 Mrd. € per Ende Juni 2023.

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten sanken um 3,3 Mrd. € bzw. 6,4% im Vergleich zum Jahresende 2022 und betrug per Ende Juni 2023 48,3 Mrd. €. Das Kundenvolumen sank um 4,1% im selben Vergleichszeitraum aufgrund der allgemein reduzierten Kreditnachfrage.

Passiva

Jun Dez Veränderung Jun Veränderung
in Mio. € 2023 2022 (%) 2022 (%)
Verbindlichkeiten 49.137 52.532 -6,5 50.743 -3,2
Finanzielle Verbindlichkeiten
Zum Zeitwert über die GuV geführt 165 204 -19,1 214 -22,9
Handelsbestand 615 692 -11,1 611 0,7
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 47.100 50.669 -7,0 48.474 -2,8
Kunden 32.659 34.288 -4,8 33.524 -2,6
Eigene Emissionen 12.840 10.037 27,9 7.744 65,8
Kreditinstitute 1.601 6.344 -74,8 7.206 -77,8
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
398 394 1,0 391 1,8
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
-780 -891 12,5 -468 -66,7
Sicherungsderivate 313 245 27,8 263 19,0
Rückstellungen 282 284 -0,7 304 -7,2
Steuerschulden für laufende Steuern 128 43 >100 68 88,2
Steuerschulden für latente Steuern 82 95 -13,7 74 10,8
Sonstige Verbindlichkeiten 834 797 4,6 812 2,7
Verbindlichkeiten in Veräußerungsgruppen,
die zur Veräußerung gehalten werden
- - - - -
Gesamtkapital 3.990 3.991 -0,0 4.286 -6,9
Eigenkapital, das den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar ist
3.519 3.520 -0,0 3.810 -7,6
AT1-Kapital 471 471 - 471 -
Nicht beherrschende Anteile - - - 5 -100
Summe Passiva 53.127 56.523 -6,0 55.029 -3,5

Die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten sanken zum 30. Juni 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 um 3,6 Mrd. € bzw. 7,0% auf 47,1 Mrd. €. Der Rückgang ist vor allem auf die teilweise Rückzahlung des TLTRO (4,8 Mrd. €) im ersten Halbjahr 2023 zurückzuführen.

Das Gesamtkapital inklusive des Additional-Tier-1-Kapitals betrug zum 30. Juni 2023 4,0 Mrd. €.

KAPITAL- UND LIQUIDITÄTSPOSITION

Die CET1-Zielquote der BAWAG Group liegt bei 12,25% (unter Vollanwendung der CRR). Diese Zielkapitalquote berücksichtigt regulatorische Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.

2023
Säule-1-Minimumanforderung 4,5%
Säule-2-Anforderung (CET1-Anforderung; Anforderung gesamt 2,0%) 1,125%
Kapitalerhaltungspuffer 2,5%
Systemrisikopuffer 0,5%
O-SII-Puffer1) 0,75%
Antizyklischer Kapitalpuffer (basierend auf dem Exposure Juni 2023) 0,2577%
Kapitalanforderung 9,633%
Säule-2-Empfehlung (P2G) 0,75%
Kapitalanforderung inklusive Säule-2-Empfehlung 10,383%
CET1-Zielquote 12,25%
Management-Puffer zu Kapitalanforderung (in Basispunkten) 262
Management-Puffer zu Kapitalanforderung inklusive
Säule-2-Empfehlung (in Basispunkten)
187

1) Laut KP-VO 2022, beträgt der BAWAG-O-SII-Puffer ab 1.1.2023 auf konsolidierter Ebene 0,75% und ab 1.1.2024 0,90%.

Alle relevanten Kapitalgrößen übertreffen zum 30. Juni 2023 sowohl die Zielkapitalquote als auch die regulatorischen Mindestanforderungen. Diese Kapitalquoten berücksichtigen bereits den Abzug der Dividendenabgrenzung für die ersten sechs Monate 2023 in Höhe von 176 Mio. € basierend auf unserer Dividendenpolitik.

Juni 2023 Dezember 2022
CET1-Kapital (in Mio. €) 2.909 2.793
Risikogewichtete Aktiva (in Mio. €) 19.622 20.664
CET1-Quote (nach Abzug der Dividende) 14,8% 13,5%
Tier1-Quote (nach Abzug der Dividende) 16,9% 15,5%
Kapitalquote gesamt (nach Abzug der Dividende) 20,0% 18,5%

Der ausschüttungsfähige Höchstbetrag, basierend auf den Kapitalquoten zum 30. Juni 2023 (unter Vollanwendung der CRR) und unter Berücksichtigung der regulatorischen Kapitalanforderungen für 2023 (Säule-1-Anforderung, Säule-2-Anforderung und Kapitalpufferanforderungen), beträgt rund 1,0 Mrd. € (nach Berücksichtigung der Dividendenabgrenzung von 176 Mio. € für die ersten sechs Monate 2023). Die ausschüttungsfähigen Posten gem. Art. 4.1 (128) CRR auf Ebene der BAWAG Group AG betragen zum 30. Juni 2023 2,9 Mrd. €.

Kapitalausschüttungsstrategie

Eine starke Kapitalausstattung mit einem konservativen, über die regulatorischen Anforderungen hinausgehenden Puffer ist eine strategische Priorität für die BAWAG Group. Gleichzeitig wollen wir unseren Aktionären einen nachhaltigen und ausgeglichenen Ertrag bieten. Seit unserem Börsegang im Jahr 2017 haben wir 2,03 Mrd. € Kapital in Form von Dividenden (1,3 Mrd. €) und Aktienrückkäufen (725 Mio. €) an unsere Aktionäre ausgeschüttet. Zusätzlich haben wir 176 Mio. € an Dividendenabgrenzung für die ersten sechs Monate 2023 von unserem CET1 Kapital abgezogen. Unser Kapitalmanagementansatz ist wie folgt:

Dividenden – 55% Ausschüttung

Wir planen eine Dividendenausschüttungsquote in Höhe von 55% des Nettogewinns, vorbehaltlich unvorhersehbarer Umstände. Die Dividenden werden jährlich nach der Hauptversammlung gemäß dem Beschluss der Aktionäre ausgeschüttet. Die Dividendenausschüttung wird Einschränkungen aus aufsichtsrechtlichen bzw. unternehmensrechtlichen Vorgaben entsprechen und eventuelle Empfehlungen einer zuständigen Aufsichtsbehörde berücksichtigen.

Verwendung von Überschusskapital

Zusätzliches Kapital wird für Wachstum, M&A, Minderheitenbeteiligungen oder Investitionen in Plattformen verwendet.

Ausschüttung von Überschusskapital

Weiteres Kapital wird, vorbehaltlich unserer jährlichen Beurteilung, für Aktienrückkäufe und/oder Sonderdividenden vorgesehen. Wir haben Anfang Juni einen Antrag zur Genehmigung eines Aktienrückkaufs in Höhe von 175 Mio. € gestellt. Wir erwarten, dass wir den Aktienrückkauf im zweiten Halbjahr 2023 durchführen werden (vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen). Mit einem Überschusskapital von 330 Mio. € (nach Berücksichtigung des geplanten Aktienrückkaufs und abgegrenzten Dividenden) halten wir Kapital für mögliche Zukäufe vor und werden zusätzliche Kapitalausschüttungen im Rahmen unserer routinemäßigen jährlichen Bewertung bei den Gesamtjahresergebnissen evaluieren.

Entwicklungen in anderen Finanzierungsformen

Eine zentrale Rolle im Rahmen unserer Tätigkeit spielt die Transformation von Einlagen und anderen Formen der Refinanzierung in Darlehen. Kundeneinlagen bilden nach wie vor einen Grundpfeiler unserer Refinanzierungsstrategie. Zum 30 Juni 2023 wurden mehr als 90% unserer Kundenkredite über Kundeneinlagen refinanziert. Dies wird ergänzt durch verschiedene Formen der Refinanzierung über den Kapitalmarkt.

BAWAG Group war in den ersten sechs Monaten 2023 ein aktiver Emittent im Bereich der fundierten Bankschuldverschreibungen von insgesamt 2,1 Mrd. €. Zusätzlich wurde eine Senior-Benchmark-Emission von 500 Mio. € erfolgreich unter unserem Green-Finance-Framework begeben.

Die BAWAG Group nahm auch am TLTRO-III-Programm der EZB teil. Unter Ausnutzung der maximalen Zuteilung wurden 6,4 Mrd. € an Finanzierung aufgenommen, wovon per Juni 2023 0,6 Mrd. € ausstehend blieben. 5,8 Mrd. € wurden über die letzten Quartale zurückgezahlt (4,8 Mrd. € im ersten Halbjahr 2023).

Minimum requirement for own funds and eligible liabilities (MREL)

Im ersten Quartal 2023 erhielt BAWAG Group die neue MREL-Entscheidung vom Single Resolution Board ("SRB"). Die Entscheidung basiert auf einer Single-Point-of-Entry-Strategie mit BAWAG P.S.K. AG als Abwicklungseinheit. Die MREL-Anforderung (inkl. Combined-Buffer-Erfordernis1)) wurde darin auf 26,57% der RWA auf konsolidierter Ebene der BAWAG P.S.K. AG festgelegt. Diese finale Anforderung ist per 1. Jänner 2024 zu erfüllen. Die MREL-Entscheidung sieht auch ein verbindliches Interimsziel von 22,5% der RWA (inkl. Combined-Buffer-Erfordernis1)) vor, welches seit 1. Jänner 2022 einzuhalten ist. Die derzeitige MREL-Entscheidung beinhaltet kein Nachrangigkeitserfordernis. Zusätzlich zur MREL-Anforderung als Prozensatz von RWA beinhaltet die neue SRB-Entscheidung auch eine Anforderung als %-Satz der LRE (Leverage Ratio Exposure). Dieses wurde auf 5,9% auf konsolidierter Ebene der BAWAG P.S.K. AG festgelegt, anwendbar per 1. Jänner 2022.

Per 30. Juni 2023 verfügte die BAWAG über MREL-fähige Instrumente von 30,3%2) der RWA und 11,0% der LRE. Damit erfüllte die BAWAG bereits das verbindliche Interimsziel auf Basis der RWA und der LRE, gültig seit 1. Jänner 2022.

Liquiditätsmanagement

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 207% zum Juni 2023 widerspiegelt. Die BAWAG Group übertrifft damit deutlich die regulatorische LCR-Anforderung von 100%.

Credit Rating

Die Ratingagentur Moody's hat am 11. Juli 2023 das Long-Term Deposit-, Issuer- und Senior- Unsecured-Rating der BA-WAG P.S.K. von A2 auf A1 angehoben. Das Upgrade folgt einer Änderung von Moody's Annahme im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit einer Unterstützung durch Österreich, die von "niedrig" auf "moderat" gesetzt wurde. Dies ist nun in Übereinstimmung mit anderen Bankensystemen in der EU und ist – basierend auf der Mitteilung von Moody's - auch bei anderen österreichischen Banken berücksichtigt. Die Details sind auf der Website unter www.bawaggroup.com veröffentlicht.

WESENTLICHE QUARTALSKENNZAHLEN

Q2 Q1 Q4 Q3 Q2
in Mio. € 2023 2023 2022 20221) 2022
Nettozinsertrag 310,2 290,0 269,7 260,0 249,5
Provisionsüberschuss 76,7 76,2 75,0 75,0 77,8
Operative Kernerträge 386,8 366,3 344,7 335,0 327,3
Operative Erträge 383,1 366,9 330,9 336,3 331,4
Operative Aufwendungen -120,7 -119,4 -118,1 -118,0 -118,2
Ergebnis vor Risikokosten 262,4 247,5 212,8 218,3 213,2
Regulatorische Aufwendungen 2,6 -41,0 0,1 -3,4 -7,3
Risikokosten -20,5 -20,6 -36,2 -35,3 -30,3
Periodengewinn vor Steuern 245,1 186,4 177,3 180,8 176,5
Steuern vom Einkommen -64,3 -46,8 -45,4 -48,3 -42,8
Nettogewinn 180,8 139,6 131,9 132,4 133,7

(Werte auf Jahresbasis)

Return on Common Equity2) 21,8% 17,2% 16,4% 16,2% 16,0%
Return on Tangible Common Equity2) 25,9% 20,5% 19,6% 19,3% 19,0%
Nettozinsmarge 2,91% 2,72% 2,43% 2,31% 2,25%
Cost/Income Ratio 31,5% 32,5% 35,7% 35,1% 35,7%
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,19% 0,19% 0,33% 0,32% 0,27%
Steuerquote 26,2% 25,1% 25,6% 26,7% 24,2%

1) bereinigt um die Abschreibung der Forderung gegen die Stadt Linz in Höhe von 254 Mio. € (191 Mio. € nach Steuern)

2) 2022: abzgl. des Aktienrückkaufes

GESCHÄFTSSEGMENTE

RETAIL & SME

Im ersten Halbjahr 2023 erwirtschaftete das Segment Retail & SME einen Jahresüberschuss vor Steuern von 336,1 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 36,0%, die Cost/Income Ratio lag bei 30,8%. Während der ersten sechs Monate 2023 blieb die Kreditnachfrage zurückhaltender und das Beratungsgeschäft fiel niedriger aus, da das Kundensentiment weiterhin vorsichtig blieb und es auch signifikante Veränderungen in den Zinsen gab. Wir behielten unseren Fokus auf risikoadjustierte Erträge bei, um nachhaltig profitables Wachstum zu verfolgen. Die Qualität unserer Aktiva blieb im Jahr 2023 weiterhin stabil mit einer NPL-Quote von 1,7%. Die Kundenrefinanzierungen, die sich aus Kundeneinlagen sowie in Österreich hypothekarisch, besicherten AAA-Anleihen zusammensetzen, lagen bei 37,0 Mrd. € und somit um 5 % über dem Vorjahr. Zudem arbeiteten wir weiterhin an der Umsetzung unserer strategischen Initiativen, um unseren Kunden einfache, transparente und leistbare Finanzprodukte und Dienstleistungen anzubieten, die sie brauchen und die ihr finanzielles Wohlbefinden fördern.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 423,9 355,8 19,1
Provisionsüberschuss 135,1 144,1 -6,2
Operative Kernerträge 559,0 499,9 11,8
Sonstige Erträge 1) 2,3 1,4 64,3
Operative Erträge 561,3 501,5 11,9
Operative Aufwendungen -173,1 -171,9 0,7
Ergebnis vor Risikokosten 388,2 329,6 17,8
Regulatorische Aufwendungen -12,7 -18,5 -31,4
Risikokosten -39,4 -35,4 11,3
Periodengewinn vor Steuern 336,1 275,7 21,9
Steuern vom Einkommen -84,0 -68,9 21,9
Nettogewinn 252,1 206,8 21,9
Kennzahlen Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Vdg.
(%)
Return on Tangible Common Equity 2) 36,0% 31,8% 4,2
Nettozinsmarge 3,82% 3,29% 0,53
Cost/Income Ratio 30,8% 34,3% -3,5
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,36% 0,33% 0,03
NPL Ratio 1,7% 1,9% -0,2
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
Jun 2023 Dez 2022 Vdg.
(%)
Jun 2022 Vdg.
(%)
Zinstragende Aktiva 22.033 22.375 -1,5 22.353 -1,4
Zinstragende Aktiva (Durchschnitt) 3) 22.166 22.065 0,5 21.656 2,4
Risikogewichtete Aktiva 9.295 9.587 -3,0 9.452 -1,7
Eigene Emissionen 9.651 7.543 27,9 6.016 60,4
Kundeneinlagen 27.327 27.826 -1,8 28.045 -2,6
Kundeneinlagen (Durchschnitt) 3) 26.686 27.698 -3,7 27.949 -4,5
Kundenrefinanzierung 36.978 35.369 4,5 34.062 8,6
Kundenrefinanzierung
(Durchschnitt) 3)
36.799 34.598 6,4 33.842 8,7

1)Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen.

2)Exkl. AT1-Kapital und erwartender Dividende. Juni 2022 abzgl. dem im 2. Halbjahr 2022 durchgeführten Aktienrückkaufes iHv. 325 Mio. €.

3)Dez 2022: Durchschnitt bezogen auf Gesamtjahr.

Ausblick

Wir werden weiterhin unsere langfristige Strategie umsetzen, die sicherstellt, dass unseren Kunden die besten Produkte und Dienstleistungen effizient und reibungslos angeboten werden. Wir fördern dies durch erweiterte Kooperationen und M&A-Kompetenz in Österreich und unseren Nischenmärkten. Unser vereinfachtes Betriebsmodell und unser Fokus auf Effizienz bedeuten für uns einen Kostenvorteil, der es uns ermöglicht, in Märkten mit niedrigem Risiko, aber starker Konkurrenz erfolgreich zu sein und laufend zum Nutzen unserer Kunden und Aktionäre zu investieren. Obwohl die letzten Jahre von einem herausfordernden Umfeld geprägt waren, bleibt unser Versprechen gegenüber unseren Kunden gleich: Wir bieten unseren Kunden einfache, transparente und unkomplizierte Produkte, wann immer sie diese brauchen und unterstützen ihr finanzielles Wohlbefinden. Unser Service- und Beratungsmodell für Privatkunden wird weiter ausgebaut, wobei wir eine Kombination aus digitalen und Offline-Kanälen nutzen. Wir investieren weiterhin in direkte Vertriebskanäle für den Kundenservice und die täglichen Transaktionsanforderungen, während wir unser Verkaufspersonal auf die Kernkundenberatung konzentrieren. Im Einklang mit unserer strategischen Ausrichtung, ein niedriges Risikoprofil zu erhalten, werden wir umsichtig und konservativ bei der Kreditvergabe bleiben.

CORPORATES, REAL ESTATE & PUBLIC SECTOR

Das Segment Corporates, Real Estate & Public Sector erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten 2023 einen Jahresüberschuss vor Steuern von 115,4 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 22,6% bei einer Cost/Income-Ratio von 23,2%. Die Kernerträge stiegen um 12,3% im Jahr 2023 bei anhaltendem Fokus auf risikoadjustierte Erträge. Die Kundenkredite sanken um 7%. Die Kundenrefinanzierungen, die sich aus Einlagen des öffentlichen Sektors und Kommerzkunden sowie AAA besicherten Anleihen von österreichischen Körperschaften zusammensetzen, lagen bei 7,2 Mrd. € und somit um 5 % unter dem Vorjahr.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen Jan-Jun Jan-Jun Vdg.
(in Mio. €) 2023 2022 (%)
Nettozinsertrag 144,0 128,9 11,7
Provisionsüberschuss 18,6 15,9 17,0
Operative Kernerträge 162,6 144,8 12,3
Sonstige Erträge 1) -1,6 20,2 -
Operative Erträge 161,0 165,0 -2,4
Operative Aufwendungen -37,4 -36,5 2,5
Ergebnis vor Risikokosten 123,6 128,4 -3,7
Regulatorische Aufwendungen -8,2 -10,0 -18,0
Risikokosten 0,0 -11,6 >-100
Periodengewinn vor Steuern 115,4 106,8 8,1
Steuern vom Einkommen -28,9 -26,7 8,2
Nettogewinn 86,5 80,1 8,0
Kennzahlen Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Vdg.
(%)
Return on Tangible Common Equity 2) 22,6% 18,1% 4,5
Nettozinsmarge 2,01% 1,69% 0,32
Cost/Income Ratio 23,2% 22,1% 1,1
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,00% 0,15% -
NPL Ratio 0,7% 0,7% -
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
Jun 2023 Dez 2022 Vdg.
(%)
Jun 2022 Vdg.
(%)
Zinstragende Aktiva 14.742 14.503 -5,2 15.916 -13,7
Zinstragende Aktiva (Durchschnitt) 3) 14.349 15.275 -6,1 15.265 -6,0
Risikogewichtete Aktiva 6.988 7.502 -6,9 8.309 -15,9
Eigene Emissionen 524 534 -1,9 558 -6,1
Kundeneinlagen 5.540 5.907 -6,2 5.080 9,1
Kundeneinlagen (Durchschnitt) 3) 5.197 5.482 -5,2 5.449 -4,6
Kundenrefinanzierung 7.158 7.511 -4,7 6.230 14,9
Kundenrefinanzierung (Durchschnitt) 3) 6.864 6.732 2,0 6.633 3,5

1)Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen. 2)Exkl. AT1-Kapital und erwartender Dividende. Juni 2022 abzgl. dem im 2. Halbjahr 2022 durchgeführten Aktienrückkaufes iHv. 325 Mio. €. 3)Dez 2022: Durchschnitt bezogen auf Gesamtjahr.

Ausblick

Wir werden weiterhin diszipliniert und konservativ bei der Kreditvergabe bleiben und auf risikoadäquate Erträge achten, anstatt nur Geschäft für das Volumenwachstum zu machen. Wir gehen davon aus, dass dieses Jahr weiterhin durch größere Volatilität gekennzeichnet sein wird, da die Zentralbanken in unseren Kernmärkten weiterhin die Zinssätze erhöhen und ihre Bilanzen bereinigen werden. Dieser Prozess birgt sowohl Risiken als auch Chancen, aber wir sind vorsichtig optimistisch, dass dies letztendlich zu mehr Disziplin auf den Kreditmärkten und einer allgemeinen Neubewertung von Risiken führen wird.

CORPORATE CENTER AND TREASURY

Mit 30. Juni 2023 belief sich das Investmentportfolio auf 5,1 Mrd. € und die Liquiditätsreserve auf 9,9 Mrd. €. Die durchschnittliche Laufzeit des Anlageportfolios betrug 3,6 Jahre und umfasste zu fast 100% Wertpapiere mit Investment-Grade-Rating, von denen 70% in der Kategorie A oder höher geratet waren. Das Portfolio hat kein direktes Engagement in China und Russland. Das Engagement in Osteuropa ist nach wie vor moderat.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
Jan-Jun
2023
Jan-Jun
2022
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 32,3 6,7 >100
Provisionsüberschuss -0,8 -0,8 0,0
Operative Kernerträge 31,5 5,9 >100
Sonstige Erträge 1) -3,9 -15,5 74,8
Operative Erträge 27,7 -9,6 -
Operative Aufwendungen -29,6 -30,3 -2,3
Ergebnis vor Risikokosten -2,0 -39,9 95,0
Regulatorische Aufwendungen -17,4 -17,1 1,8
Risikokosten -1,6 -3,5 -54,3
Periodengewinn vor Steuern -20,0 -59,7 66,5
Steuern vom Einkommen 1,7 17,5 -90,3
Nettogewinn -18,3 -42,3 56,7
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
Jun 2023 Dez 2022 Vdg.
(%)
Jun 2022 Vdg.
(%)
Aktiva 17.352 19.645 -11,7 16.760 3,5
Risikogewichtete Aktiva 3.340 3.575 -6,6 3.566 -6,3
Eigenkapital 3.814 3.686 3,5 4.147 -8,0
Eigene Emissionen und sonstige
Verbindlichkeiten
4.596 4.689 -2,0 4.334 6,0

1)Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen.

Ausblick

Treasury wird sich weiterhin auf die Beibehaltung schlanker Prozesse und einfacher Produkte zur Unterstützung der operativen Kernaktivitäten und Kundenbedürfnisse der BAWAG Group konzentrieren. Wichtige Themen und Treiber der Finanzmärkte werden im kommenden Jahr die Maßnahmen der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation und die wirtschaftliche Entwicklung der industrialisierten Länder sein. Wir sind jedoch bestrebt, eine hohe Kreditqualität und hoch liquide Anlagen mit einer soliden Diversifizierung aufrechtzuerhalten.

RISIKOMANAGEMENT

Hinsichtlich der Erläuterungen der finanziellen und rechtlichen Risiken in der BAWAG Group sowie der Ziele und Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben im Anhang zum Konzernabschluss (Notes). Die Richtlinien zu unseren Anlagestandards im Lichte der ESG finden Sie auf unserer Website https://www.bawaggroup.com/BAWAGGROUP/IR/DE/ESG.

ERGEBNISSE DES STRESSTESTS 2023

Die EBA und EZB haben am 28. Juli 2023 die Ergebnisse des Stresstests 2023 veröffentlicht. Unter dem adversen Szenario würde die harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio) der BAWAG Group von 13,51% zum Jahresende 2022 nach drei Jahren um 90 Basispunkte auf 12,61% sinken. Obwohl im Stresstest 2023 schwerwiegendere Annahmen im Hinblick auf das wirtschaftliche Umfeld getroffen wurden, konnten in diesem Jahr die Ergebnisse im Vergleich zum Stresstest 2021 verbessert werden: Im adversen Szenario des Stresstests 2021 belief sich der Rückgang bei der CET1 Ratio auf 198 Basispunkte für die BAWAG Group. Aufgrund des diesjährigen starken Ergebnisses liegt die BAWAG Group – in Bezug auf die adverse Auswirkung auf die CET 1-Ratio – auf Platz 2 im Vergleich zu den 57 teilnehmenden Banken der Eurozone, und auf Platz 5 unter allen 70 Banken, die am EBA-Stresstest teilgenommen haben.

Die EBA und EZB führen diese Stresstests regelmäßig durch. Dabei werden einheitliche Methoden und Szenarien angewendet, um die Widerstandsfähigkeit der Finanzinstitute unter ihrer Aufsicht zu überprüfen. Die Annahmen des adversen Stresstestszenarios wurden für einen dreijährigen Zeitraum (2023-2025) festgelegt. Der Stresstest wurde auf Basis einer statischen Bilanz per Dezember 2022 durchgeführt. Die Annahmen im diesjährigen Stresstest waren mit einem kumulierten Rückgang des Bruttoinlandprodukts von 6% und einer Inflation von kumuliert +18% über den Prognosezeitraum schwerwiegender als in 2021. Zusätzlich wurde angenommen, dass – auf Basis von gewichteten Werten – die Preise von Gewerbeimmobilien um 29% zurückgehen und Hauspreise um 30 % sinken.

Für die BAWAG Group beläuft sich der negative Effekt auf die CET1 Ratio nach drei Jahren im diesjährigen Stresstest auf - 90 Basispunkte, während der negative Effekt im Stresstest 2021 bei -198 Basispunkten und in 2018 bei -240 Basispunkten lag. Trotz der Annahmen im Stressszenario fiel die Kapitalquote niemals unter die vom Management festgelegten Zielquote von 12,25%, die darüber hinaus auch einen ausreichenden Puffer zur regulatorischen Mindestanforderung darstellt. Die Bank bleibt im adversen Szenario in allen Jahren profitabel und die Dividendenzahlungen wurden im Einklang mit der Dividendenpolitik berücksichtigt.

ESG

Neben der Umsetzung unserer im Geschäftsbericht beschriebenen Initiativen im Hinblick auf ESG, haben wir – wie bereits im Vergütungsbericht 2022 angekündigt – die Rahmenbedingungen betreffend den Bonus von Vorstandsmitgliedern angepasst.

Für das Geschäftsjahr 2023 hat die BAWAG Group wesentliche Änderungen am jährlichen Bonusplan für die Vorstandsmitglieder vorgenommen. Die Änderungen erfolgten nach einer gründlichen Bewertung der Vergütungspraktiken bei den im Vergütungsbericht 2022 angeführten Vergleichsunternehmen und nach Gesprächen mit externen Vergütungsberatern sowie mit anderen Stakeholdern.

Nach einer Marktanalyse und infolge der Gespräche mit Investoren hat der Vergütungsausschuss folgende Aspekte des jährlichen Bonusplans neu gestaltet:

  • Stärkerer Fokus auf quantifizierbare KPIs und formelhafterer Ansatz zur Bestimmung von Bonuszahlungen.
  • Einführung von Bonus Entry Conditions als Eingangsschwelle.
  • Formalisierte und transparente Zielvorgaben und Bewertung der tatsächlichen Leistung im Vergleich zu den Zielen.
  • Beibehaltung einer Gesamtobergrenze im Hinblick auf den jährlichen Bonusplan.
  • Differenzierte Ausgestaltung des Bonusplans nach jeweiliger Funktion.

Der jährliche Bonusplan, der die Leistung von Vorstandsmitgliedern für das laufende Geschäftsjahr betrifft, wurde überarbeitet und besteht nun aus einem formelhaften, mehrheitlich auf objektive finanzielle Kriterien fokussierten Ansatz und ermöglicht eine differenzierte Ausgestaltung nach jeweiligen Funktionen durch zusätzliche Berücksichtigung von nichtfinanziellen Leistungen. Die variable Vergütung, die Vorstandsmitglieder aus dem jährlichen Bonusplan erhalten können, basiert auf Scorecards, die zu 80% nach finanziellen und zu 20% nach nicht-finanziellen Gruppenzielen gewichtet ist. Ausnahmen bilden der Chief Risk Officer (CRO) und der Chief Administrative Officer (CAO), deren mögliche Bonuszahlungen aufgrund der Art ihrer Funktionen auf der Grundlage von Scorecards basieren, die zu 100% nach nicht-finanziellen Kennzahlen gewichtet sind.

Die finanziellen Gruppenziele bestehen aus den folgenden finanziellen Kennzahlen: Return on tangible common equity (RoTCE), Cost/Income-Quote und Risikokosten-Quote. Die nicht-finanziellen Kennzahlen bestehen aus ESG-bezogene Kriterien, die Bewertung der Führungsqualitäten und für CRO / CAO aus individuellen Leistungen im Zusammenhang mit den jeweiligen Kernaufgaben.

Jede Kennzahl ist an einen Zielwert gebunden, wobei der Zielbonus nur dann ausgezahlt wird, wenn die jeweiligen Ziele für jede Kennzahl erreicht werden. Die finanziellen Kennzahlen sehen jeweils Spannen von +/- 25 % vom Zielwert vor, die das Ausmaß der Abweichung der konkreten Bonuszahlungen vom Zielbetrag festlegen. Die nicht-finanziellen Ziele werden auf der Grundlage einer ähnlichen, aber stärker qualitativ ausgerichteten Spanne bewertet.

Der Vergütungsbericht 2023 wird Angaben zu den Zielen, deren Gewichtung, Definitionen und den Spannen für jede finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahl enthalten. Der Vergütungsausschuss ist der Ansicht, dass diese signifikanten Änderungen einen Anreiz für das Management darstellen, relevante finanzielle und strategische Ziele zu verfolgen, und Stakeholdern ein klares und transparentes Verständnis darüber vermitteln, wie die variable Vergütung an die Performance der BAWAG gebunden ist.

Im Hinblick auf die Erweiterung unserer CO2-streben wir an, im Laufe des Jahres 2023 mit der Offenlegung der CO2-Emissionen unseres Kredit- und Investmentbuchs zu beginnen. Die größte Herausforderung bei der Berichterstattung über klimabezogene Themen betrifft hauptsächlich die Verfügbarkeit und Qualität der bereitgestellten Daten von Kunden, die CO2-Emissionen unseres Kreditbuchs umfassend zu berechnen

AUSBLICK UND ZIELE

2022 war das Jahr der unerwarteten Ereignisse. Wir haben eine erhöhte Marktvolatilität, eine signifikant gestiegene Inflation, steigende Zinssätze, einen geopolitischen Konflikt und eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der zweiten Jahreshälfte erlebt. Obwohl die Regierungen in ganz Europa Initiativen gesetzt haben, um die Gasreserven zu erhalten und alternative Gaslieferanten zu finden, wird der Energiemarkt voraussichtlich volatil bleiben. Daher gehen wir davon aus, dass die Marktvolatilität eine Konstante bleiben wird. Kein Unternehmen ist gegen diese Entwicklungen immun und wir gehen davon aus, dass die zweite Jahreshälfte 2023 aufgrund der anhaltenden Volatilität der Märkte ebenso herausfordernd sein wird.

Wir sind in das Jahr 2023 mit einem normalisierten Zinsumfeld mit historischen Zinssätzen und einer Rückkehr zu einer stärkeren marktgesteuerten Dynamik gestartet. Die erwartete Stagnation der Wirtschaft (Bruttoinlandsprodukt) und die Effekte der Inflation sowie der steigenden Zinsen werden Auswirkungen auf Kunden haben. Dies verlangt von uns eine größere Wachsamkeit beim Umgang mit diesen Risiken. Während die Inflation in den ersten sechs Monaten weniger ausgeprägt war als in 2022, gehen wir davon aus, dass die Kunden weiterhin davon betroffen sein werden. Trotz unserer starken Leistung in den letzten zehn Jahren mit einem durchschnittlichen RoTCE von ~15% haben wir in diesem Zeitraum, der von Negativzinsen geprägt war, weniger verdient. Wir haben die Möglichkeit, in den kommenden Jahren eine normalisierte Rendite zu erzielen. Allerdings sollten wir die durch ein normalisiertes Zinsumfeld ergebenden positiven Effekte und die kontinuierliche Umsetzung unserer Strategie stets auseinanderhalten. Unser Fokus auf Kostenmanagement und der Beibehaltung einer konservativen und disziplinierten Risikobereitschaft sind jetzt wichtiger als je zuvor. Unsere Möglichkeiten liegen darin, unsere Kostendisziplin aufrechtzuerhalten und uns auf risikoadjustierte Renditen zu fokussieren, während wir gleichzeitig die Vorteile eines normalisierten Zinsumfelds profitieren. Die Widerstandsfähigkeit unseres Konzerns bleibt durch unsere Fähigkeit erhalten, Ergebnisse über alle Zyklen hinweg zu liefern, da wir für alle Situationen gerüstet sind. In Zukunft werden wir in der Lage sein, eine kontinuierliche Erhöhung unserer operativen Ergebnisse zu demonstrieren, da wir höhere Umsatzwachstumschancen sehen, während wir gleichzeitig unsere Kosten kontrollieren. Unser Ansatz ist konsequent: Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir kontrollieren können, sind diszipliniert bei der Kreditvergabe, behalten eine konservative Risikobereitschaft bei und verfolgen ausschließlich profitables, langfristiges und nachhaltiges Wachstum, während wir darauf achten, die finanziellen Bedürfnisse unserer Kunden und lokalen Gemeinschaften zu erfüllen, unsere Mitarbeiter zu unterstützen und im Namen unserer Aktionäre zu handeln.

Wir haben unsere zu Beginn des Jahres kommunizierten Finanzziele auf ein Wachstum der Kernerträge von >14% mit einem Zinseinkommen von mehr als 1,2 Mrd. € erhöht. Der Anstieg der operativen Aufwendungen wird trotz des signifikanten Inflationsdrucks mit rund 2% begrenzt. Wir erhöhten zudem unser Ziel für das Ergebnis vor Steuern auf >875 Mio. €, Ergebnis je Aktie >8,20 € und eine Dividende je Aktie >4,50 €. Dies berücksichtigt bereits unseren geplanten Aktienrückkauf in Höhe von 175 Mio. € in 2023. Unsere Ertragsziele, auf Basis welcher wir unsere Bank steuern, liegen bei einem RoTCE >20% und einer CIR <34%.

Unser Ausblick bzw. unsere Ziele lauten wie folgt:

Ausblick 2023 Ausblick
aktualisiert
2023 Ausblick bisher 2022
Nettozinsertrag >1,2 Mrd. € >1,2 Mrd. € 1.021 Mio. €
Operative Kernerträge >14% Wachstum >12% Wachstum 1.330 Mio. €
Operative Aufwendungen ~2% Anstieg ~2% Anstieg 475 Mio. €
Risikokosten / zinstragende Aktiva 20–25 Basispunkte 20–25 Basispunkte 19 Basispunkte (zugrundeliegend*)
Finanzziele 2023 2023 2022 (angepasst**)
Ergebnis vor Steuern >875 Mio. € >825 Mio. € 681 Mio. €
Ergebnis je Aktie (nach geplantem Aktienrückkauf) >8,20 € >7,50 € 5,81 €
Dividende je Aktie (nach geplantem Aktienrückkauf) >4,50 € >4,10 € 3,70 €
Ertragsziele 2023 & darauf folgend 2023 & darauf folgend 2022
Return on Tangible Common Equity >20% >20% 18,6%
Cost/Income Ratio <34% <34% 35,9%

* zugrundeliegend: angepasst um die Abschreibung der Forderung gegen die Stadt Linz und bereinigt um die Bildung des Management-Overlays **Anmerkung: 2022 angepasst aufgrund des Falls der Stadt Linz, mit einer Abschreibung in Höhe von 254 Mio. € bzw. 190. Mio. € nach Steuern.

Unsere ESG-Ziele für 2025 sind wie folgt:

ESG-Ziele 2025
CO2 Emissionen >50% Reduktion
(eigene Scope-1&2-Emissionen***) vs. 2020
Frauenquote Basis 2020
- Aufsichtsrat 17% 33%
- Senior Leadership Team 15% 33%
Neugeschäftsvolumen "grüne"
Kreditvergabe
(EU-Taxonomie + an die EU-Taxonomie angepasster 0,8 Mrd. € >1,6 Mrd. €
Zweck außerhalb der EU)

Im Hinblick auf Dividenden planen wir eine Ausschüttungsquote von 55%. Unser Hauptfokus wird auf Wachstum, M&A, Minderheiten- oder Plattforminvestitionen liegen. Vorbehaltlich unserer jährlichen Beurteilung wird Überschusskapital für Aktienrückkäufe und/oder Sonderdividenden vorgesehen werden.

Der Vorstand zog für die ersten sechs Monate 2023 176 Mio. € an Dividenden vom CET1-Kapital basierend auf unserer Dividendenpolitik ab. Im Hinblick auf Kapitalausschüttungen haben wir Anfang Juni einen Antrag zur Genehmigung eines Aktienrückkaufs in Höhe von 175 Mio. € gestellt. Wir erwarten, dass wir den Aktienrückkauf im zweiten Halbjahr 2023 durchführen werden (vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen). Mit einem Überschusskapital von 330 Mio. € (nach Berücksichtigung des geplanten Aktienrückkaufs und abgegrenzten Dividenden) halten wir Kapital für mögliche Zukäufe vor und werden zusätzliche Kapitalausschüttungen im Rahmen unserer routinemäßigen jährlichen Bewertung bei den Gesamtjahresergebnissen evaluieren.

In den ersten sechs Monaten 2023 verfolgten wir weiterhin einen umsichtigen Ansatz im Hinblick auf die Bildung von Vorsorgen. Wir bereiten uns auf ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld in 2023 vor und haben unseren Management-Overlay mit 100 Mio. € beibehalten. Dies entspricht ungefähr einem Jahr an normalisierten Risikokosten. Wir werden weiterhin an unserer risikoarmen Strategie festhalten, die sich auf die DACH/NL-Region, Westeuropa und die Vereinigten Staaten konzentriert, und unseren Kunden einfache, unkomplizierte und verlässliche Finanzprodukte und -dienstleistungen anbieten, die den Bedürfnissen entsprechen und ihre finanzielle Solidität unterstützen.

  1. Juli 2023

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Guido Jestädt Mitglied des Vorstands

KONZERN-HALBJAHRES-ABSCHLUSS

KONZERNRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. € [Notes] Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Zinserträge 1.213,6 609,2
davon mittels Effektivzinsmethode ermittelt 984,5 494,7
Zinsaufwendungen -615,8 -132,6
davon mittels Effektivzinsmethode ermittelt -212,3 -57,0
Dividendenerträge 2,4 14,9
Nettozinsertrag 600,2 491,5
Provisionserträge 193,1 200,7
Provisionsaufwendungen -40,2 -41,5
Provisionsüberschuss [2] 152,9 159,2
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und
Schulden
[3] -4,6 -2,2
davon Gewinne aus der Ausbuchung von finanziellen
Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
0,0 0,0
davon Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen
Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
-1,4 -1,0
Sonstige betriebliche Erträge 32,2 40,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -66,6 -75,2
Operative Aufwendungen [4] -242,5 -241,3
davon Verwaltungsaufwand -210,3 -210,0
davon planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
-32,2 -31,3
Risikokosten [5] -41,0 -50,6
davon gemäß IFRS 9 -35,9 -45,4
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
0,9 0,9
Periodengewinn vor Steuern 431,5 322,8
Steuern vom Einkommen -111,2 -78,1
Periodengewinn nach Steuern 320,3 244,7
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,0 0,1
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 320,3 244,6

SONSTIGES ERGEBNIS

in Mio. € [Notes] Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Periodengewinn nach Steuern 320,3 244,7
Sonstiges Ergebnis
Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust
möglich ist
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus
leistungsorientierten Plänen
-3,5 51,0
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene Wertänderungen von zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten Aktien und anderen
Eigenkapitalinstrumenten
-33,7 -51,6
Änderung des Credit Spreads von finanziellen Verbindlichkeiten -1,0 5,9
Latente Steuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden
können
7,4 -3,5
Summe der Posten, bei denen keine Umgliederung in den
Gewinn/Verlust möglich ist
-30,8 1,8
Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust
möglich ist
Währungsumrechnung -2,1 13,3
Absicherung einer Nettoinvestition in ausländische
Geschäftsbetriebe
1,6 -11,0
Cashflow-Hedge-Rücklage 5,4 13,7
davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert1) 4,0 4,0
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene Wertänderungen von zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten Schuldinstrumenten
14,6 -124,8
davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert 10,0 8,8
Anteil der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und
Aufwendungen von assoziierten Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
7,6 0,3
Latente Steuern auf Posten, welche umgegliedert werden
können
-5,2 28,2
Summe der Posten, bei denen eine Umgliederung in den
Gewinn/Verlust möglich ist
21,9 -80,3
Sonstiges Ergebnis -8,9 -78,5
Gesamtergebnis nach Steuern 311,4 166,2
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,0 0,1
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 311,4 166,1

1) In den Nettozinsertrag.

BILANZ

Aktiva

in Mio. € [Notes] 30.06.2023 31.12.2022
Barreserve 646 520
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
[6] 597 557
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
[7] 2.759 2.743
Handelsaktiva [8] 123 156
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
[9] 48.294 51.585
Kunden 34.295 35.763
Kreditinstitute 10.706 12.655
Wertpapiere 3.293 3.167
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-600 -619
Sicherungsderivate 172 338
Sachanlagen 265 268
Vermietete Grundstücke und Gebäude 77 84
Geschäfts- und Firmenwerte 98 98
Markennamen und Kundenstöcke 237 242
Software und andere immaterielle Vermögenswerte 180 182
Steueransprüche für laufende Steuern 20 21
Steueransprüche für latente Steuern [10] 18 18
At-equity bewertete Beteiligungen 30 25
Sonstige Vermögenswerte 206 280
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
[11] 5 25
Summe Aktiva 53.127 56.523

Passiva

in Mio. € [Notes] 30.06.2023 31.12.2022
Verbindlichkeiten 49.137 52.532
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
[12] 165 204
Handelspassiva [13] 615 692
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
[14] 47.100 50.669
Kunden 32.659 34.288
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und
Ergänzungskapital
12.840 10.037
Kreditinstitute 1.601 6.344
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
398 394
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-780 -891
Sicherungsderivate 313 245
Rückstellungen [15] 282 284
Steuerschulden für laufende Steuern 128 43
Steuerschulden für latente Steuern [10] 82 95
Sonstige Verbindlichkeiten 834 797
Gesamtkapital 3.990 3.991
Eigenkapital, den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar
3.519 3.520
AT1-Kapital 471 471
Nicht beherrschende Anteile 0 0
Summe Passiva 53.127 56.523

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Andere
begebene
Eigenkapital
instrumente
Gewinnrücklagen Cashflow-Hedge
Rücklage nach
Steuern
Versiche
rungsma
thematische
Gewinne/
Verluste nach
Steuern
Im sonstigen
Ergebnis zum
beizulegenden
Zeitwert
ausgewiesene
Schuldinstru
mente nach
Steuern ohne
At-equity
Gesellschaften
in Mio. €
Stand 01.01.2022
89 1.148 471 2.706 -22 -103 93
Umgliederung aus dem
sonstigen Ergebnis
16
Transaktionen mit
Eigentümern
0 6 -267
Anteilsbasierte
Vergütungen
0 6
Dividenden -267
AT1-Kupon -12
Gesamtergebnis 245 101) 35 -932)
Stand 30.06.2022 89 1.154 471 2.688 -12 -68 0
Stand 01.01.2023 82 1.158 471 2.420 -19 -68 -4
Transaktionen mit
Eigentümern
0 4 -304
Anteilsbasierte
Vergütungen
0 4
Dividenden -304
Transaktionen mit nicht
beherrschenden
Anteilen
0
AT1-Kupon -12
Gesamtergebnis 320 3
1)
-3 112)
Stand 30.06.2023 82 1.161 471 2.424 -16 -71 8

1) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: +2,9 Mio. € (H1 2022: +3,0 Mio. €).

2) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: +7,8 Mio. € (H1 2022: +6,6 Mio. €).

Eigenkapital inkl.
nicht beherr
schender Anteile
Nicht
beherrschende
Anteile
Eigenkapital,
den
Eigentümern des
Mutterunter
nehmens
zurechenbar
Währungs
umrechnung
Absicherung
einer Netto
investition in
ausländische
Geschäfts
betriebe nach
Steuern
Änderung des
Credit Spreads
von finanziellen
Verbindlich
keiten nach
Steuern
Ergebnis
ausgewiesene
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete Aktien
und andere
Eigenkapital
instrumente
nach Steuern
Ergebnis zum
beizulegenden
Zeitwert
ausgewiesene
Schuldinstru
mente nach
Steuern aus At
equity
Gesellschaften
4.378 5 4.373 -9 7 -54 45 2
16 16
-261 -261
6 6
-267 -267
-12 -12
166 0 166 14 -11 4 -38
4.286 5 4.281 5 -4 -50 7 2
3.991 0 3.991 1 -2 -49 18 -16
-300 -300
4 4
-304 -304
0 0
-12 -12
311 0 311 -2 2 -2 -26 8
3.990 0 3.990 -1 0 -51 -8 -8

Im sonstigen

Im sonstigen

VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Jahresüberschuss (nach Steuern, vor nicht beherrschenden Anteilen) 320 245
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf
den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
1 -476
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile
-204 -1.185
Erhaltene Zinsen 1.088 600
Gezahlte Zinsen -559 -127
Erhaltene Dividenden 5 18
Ertragsteuerzahlungen -37 -131
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 614 -1.056
Einzahlungen aus der Veräußerung und Tilgung von
Finanzanlagen 426 1.030
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 16 6
Auszahlungen für den Erwerb von
Finanzanlagen -516 -827
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -16 -31
Cashflow aus Investitionstätigkeit -127 178
Dividendenzahlungen -304 -267
AT1-Kupon -12 -12
Auszahlungen aus Leasingverbindlichkeiten -15 -2
Auszahlungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten (inklusive erfolgswirksam zum -30
beizulegenden Zeitwert bewerteter Verbindlichkeiten)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -361 -281
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 520 1.894
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 614 -1.056
Cashflow aus Investitionstätigkeit -127 178
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -361 -281
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 646 735

ANHANG (NOTES)

Der verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss der BAWAG Group per 30. Juni 2023 wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt, soweit diese von der EU übernommen wurden.

Der vorliegende Konzern-Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2023 steht im Einklang mit IAS 34 ("Zwischenberichte").

Die bei der Erstellung des Konzern-Halbjahresabschlusses angewandten Bilanzierungsmethoden stimmen mit jenen des Konzern-Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 überein.

Der Halbjahresfinanzbericht per 30. Juni 2023 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

Die Berichtswährung ist Euro. Sofern nicht anders angegeben, werden die Zahlen auf Millionen Euro gerundet dargestellt. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.

Auf Fremdwährung lautende monetäre Bilanzwerte wurden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Bezüglich Details zu den Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage verweisen wir auf Note 20 im Risikobericht.

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten

Der Konzern-Halbjahressabschluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt wurden. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse auf Basis des derzeitigen Wissensstandes. Die Schätzungen und Beurteilungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen Ereignissen abgeglichen. In Bezug auf die aktuelle geopolitische Lage verweisen wir auf den Aufzählungspunkt zu IFRS 9.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse haben die Bewertung von Finanzinstrumenten und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem zur zukünftigen Zinsentwicklung. Die von der Bank verwendeten Parameter leiten sich im Wesentlichen aus den aktuellen Marktkonditionen zum Stichtag ab.

Für die Ermittlung von Fair Values für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, werden Bewertungsmodelle herangezogen. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, die selten gehandelt werden, sind Schätzungen in unterschiedlichem Maß erforderlich, abhängig von der Liquidität, der Unsicherheit der Marktfaktoren, Preisannahmen und sonstigen geschäftsspezifischen Risiken. Details zu den Bewertungsmodellen und Schätzunsicherheiten bei nicht beobachtbaren Inputfaktoren befinden sich in Note 17 Fair Value.

Die Beurteilung der Einbringlichkeit von langfristigen Krediten beruht auf Einschätzungen über die zukünftigen Cashflows des Kreditnehmers, mögliche Wertminderungen von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft. Im Hinblick auf die aktuelle geopolitische Lage (Russland-Ukraine-Konflikt, Konjunkturabschwächung, Turbulenzen im Bankensektor) sind Einschätzungen hinsichtlich der Bewertung einzelner finanzieller Vermögenswerte, der Festlegung der Transferlogik von Finanzinstrumenten von Stage 1 zu Stage 2, makroökonomischer Annahmen zur Festlegung der zukunftsgerichteten Informationen im Zuge der Kalkulation der erwarteten Kreditverluste sowie der Annahmen über die erwarteten Cashflows für ausfallsgefährdete Kredite basierend auf den aktuellsten uns vorliegenden Beobachtungen. Die langfristigen Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Entwicklung des Arbeitsmarktes und anderer branchenspezifischer Märkte sowie die innerhalb und außerhalb staatlicher oder branchenspezifischer Moratorien gewährten Zahlungsbefreiungen können sich im Nachhinein als über- oder unterschätzt erweisen. Bezüglich Details zu quantitativen Effekten der aktuellen geopolitischen Lage zum 30. Juni 2023 verweisen wir auf die Angaben im Risikobericht.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs) basiert auf Planungsrechnungen. Diese spiegeln naturgemäß eine Einschätzung des Managements wider, die einer gewissen Schätzunsicherheit unterworfen ist.

Der Konzern verwendet für die Bestimmung der auszuweisenden Beträge latenter Steuerforderungen historische Erkenntnisse zu Verwertungsmöglichkeiten von steuerlichen Verlustvorträgen und prognostizierte Geschäftsergebnisse auf Basis der vom Management der Tochtergesellschaften erstellten Mehrjahresplanung und des genehmigten Budgets für die Folgeperiode einschließlich Steuerplanung. Regelmäßig werden die Einschätzungen hinsichtlich der latenten Steuerforderungen einschließlich der Annahmen des Konzerns über die zukünftige Ertragskraft einer Neubewertung unterzogen. Details zu den latenten Steuern befinden sich in Note 10 Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen beruht auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Bei der Bewertung dieser Verpflichtungen sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Pensionsentwicklungstrend sowie die zukünftigen Sterberaten zu treffen. Veränderungen der Schätzannahmen von Jahr zu Jahr sowie Abweichungen von den tatsächlichen Jahreseffekten sind in den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten abgebildet.

Des Weiteren unterliegen folgende Sachverhalte der Beurteilung durch das Management:

  • Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten
  • die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen,
  • die Beurteilung von rechtlichen Risiken und Ausgang von Gerichtsverhandlungen, höchstgerichtlichen Entscheidungen und aufsichtsbehördlichen Überprüfungen sowie die Bildung diesbezüglicher Rückstellungen,
  • die Beurteilung der Laufzeit bei der Anwendung des IFRS-16-Leasing-Standards,
  • die Beurteilung, bei welchen Unternehmen es sich um strukturierte Unternehmen handelt und welches Engagement bei solchen Unternehmen auch tatsächlich einen Anteil darstellt
  • IFRS 9: Die Beurteilung des SPPI-Kriteriums kann Ermessensentscheidungen erfordern, um sicherzustellen, dass finanzielle Vermögenswerte in die entsprechende Bewertungskategorie eingeordnet werden.
  • die Ermittlung der Fair Values von nicht börsenotierten Finanzinstrumenten, bei denen einige für das Bewertungsmodell benötigte Paramater nicht am Markt beobachtbar sind (Level 3). Bezüglich Details zu Effekten der aktuellen geopolitischen Lage zum 30. Juni 2023 verweisen wir auf die Angaben in Note 17 Fair Value.

Sonstiges

Der Konsolidierungskreis umfasst alle wesentlichen – direkten und indirekten – Tochterunternehmen der BAWAG Group.

Der Konzern umfasst zum 30. Juni 2023 insgesamt 41 (31. Dezember 2022: 41) vollkonsolidierte Unternehmen und 2 (31. Dezember 2022: 2) Unternehmen, die at-equity einbezogen werden, im In- und Ausland.

Im ersten Quartal 2023 wurde ein Unternehmen entkonsolidiert, da die Voraussetzungen für eine Konsolidierung nach IFRS 10 nicht mehr erfüllt waren.

Im zweiten Quartal 2023 wurde ein Unternehmen neu gegründet und in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

DETAILS ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1 | Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33

Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. €) 320,3 244,6
AT1-Kupon (in Mio. €) -12,0 -12,0
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Abzug des
AT1-Kupons (in Mio. €)
308,3 232,6
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf 82.259.037 88.984.943
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 3,75 2,61
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 82.500.069 89.200.630
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 3,74 2,61

Zusätzliche Informationen zum Ergebnis nach Steuern je Aktie gemäß interner Definition der BAWAG Group (vor Abzug des AT1-Kupons; nicht dem IAS 33 entsprechend)

Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. €) 320,3 244,6
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 82.500.069 89.200.630
Ergebnis nach Steuern je Aktie – BAWAG-Definition 3,88 2,74

Veränderung der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien

Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Im Umlauf befindliche Aktien am Anfang der Periode 82.147.160 88.855.047
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 82.298.278 89.004.800
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf 82.259.037 88.984.943
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 82.500.069 89.200.630

Das Ergebnis je Aktie stellt das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Ergebnis der gewichteten durchschnittlichen Zahl der in der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Stammaktien gegenüber. Im Rahmen unseres langfristigen Incentivierungsprogramms werden den Mitarbeitern nach Erfüllung bestimmter Bedingungen Aktien zugeteilt. Für diese Aktien wurde ein potenzieller Verwässerungseffekt gerechnet.

2 | Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss gliedert sich wie folgt auf die einzelnen Segmente der BAWAG Group:

Jan–Jun 2023
in € million
Retail & SME Corporates, Real
Estate & Public
Sector
Treasury Corporate Center BAWAG Group
Provisionserträge 172,3 20,7 - 0,1 193,1
Zahlungsverkehr 95,4 20,7 - - 116,1
Beratungsdienstleistungen 50,1 - - 0,5 50,6
Wertpapier- und
Depotgeschäft
43,1 - - 0,5 43,6
Versicherung 7,0 - - - 7,0
Kreditgeschäft und
sonstige Dienstleistungen
26,8 - - -0,4 26,4
Kreditgeschäft 16,1 - - - 16,1
Factoring 9,6 - - - 9,6
Sonstige 1,1 - - -0,4 0,7
Provisionsaufwendungen -37,2 -2,1 -0,3 -0,6 -40,2
Zahlungsverkehr -30,3 -2,1 - - -32,4
Beratungsdienstleistungen -5,4 - - -0,1 -5,5
Wertpapier- und
Depotgeschäft
-5,4 - - -0,1 -5,5
Kreditgeschäft und
sonstige Dienstleistungen
-1,5 - -0,3 -0,5 -2,3
Kreditgeschäft -0,2 - - - -0,2
Factoring -1,3 - - - -1,3
Sonstige - - -0,3 -0,5 -0,8
Provisionsüberschuss 135,1 18,6 -0,3 -0,5 152,9
Jan–Jun 2022
in Mio. €
Retail & SME Corporates, Real
Estate & Public
Sector
Treasury Corporate Center BAWAG Group
Provisionserträge 182,9 17,7 - 0,1 200,7
Zahlungsverkehr 90,5 17,7 - - 108,2
Beratungsdienstleistungen 61,7 - - 0,7 62,4
Wertpapier- und
Depotgeschäft
54,4 - - 0,7 55,1
Versicherung 7,3 - - - 7,3
Kreditgeschäft und
sonstige Dienstleistungen
30,7 - - -0,6 30,1
Kreditgeschäft 19,2 - - - 19,2
Factoring 8,6 - - - 8,6
Sonstige 2,9 - - -0,6 2,3
Provisionsaufwendungen -38,8 -1,8 -0,4 -0,5 -41,5
Zahlungsverkehr -28,4 -1,8 - - -30,2
Beratungsdienstleistungen -7,0 - - -0,1 -7,1
Wertpapier- und
Depotgeschäft
-7,0 - - -0,1 -7,1
Kreditgeschäft und
sonstige Dienstleistungen
-3,4 - -0,4 -0,4 -4,2
Kreditgeschäft -1,9 - - - -1,9
Factoring -1,1 - - - -1,1
Sonstige -0,4 - -0,4 -0,4 -1,2
Provisionsüberschuss 144,1 15,9 -0,4 -0,4 159,2

Im Provisionsüberschuss ist ein Betrag aus Treuhandgeschäften in Höhe von 3,7 Mio. € (H1 2022: 1,0 Mio. €) enthalten. Erträge aus dem Zahlungsverkehr und aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft werden hauptsächlich zeitpunktbezogen erfasst. Erträge aus dem Kreditgeschäft werden hauptsächlich zeitraumbezogen erfasst. Sonstige Erträge werden unter Verwendung einer Mischung aus zeitpunktbezogen und zeitraumbezogen erfasst.

3 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Realisierte Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren -3,7 38,5
Gewinne/Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert -1,7 -12,9
Gewinne/Verluste aus der Bilanzierung von Fair-Value-Hedges -30,5 -23,0
Sonstige 31,3 -4,8
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden -4,6 -2,2

Der Posten Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden wird wesentlich von der Bewertung und den Verkäufen der Veranlagungen, der Bewertung von eigenen Emissionen und Derivaten beeinflusst.

4 | Operative Aufwendungen

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Personalaufwand -153,1 -145,1
Sonstiger Verwaltungsaufwand -57,2 -64,9
Verwaltungsaufwand -210,3 -210,0
Planmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -32,2 -31,3
Operative Aufwendungen -242,5 -241,3

5 | Risikokosten

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Wertberichtigungen und Veränderungen von Rückstellungen für Kreditrisiken -35,9 -45,4
Rückstellungen und Aufwendungen für operationelles Risiko -0,5 -1,0
Wertberichtigungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten
CDS-Prämien und Verbriefungskosten -4,6 -4,2
Risikokosten -41,0 -50,6

DETAILS ZUR KONZERNBILANZ

6 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
54 58
Forderungen an Kunden 54 58
Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
543 499
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 301 307
Forderungen an Kunden 176 78
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente 66 113
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 597 557

In der Kategorie "Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" werden jene Finanzinstrumente ausgewiesen, die aufgrund der Ausübung der Fair-Value-Option gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

Das maximale Ausfallsrisiko der Forderungen an Kunden entspricht dem Buchwert.

7 | Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Schuldtitel 2.629 2.578
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 2.629 2.578
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 2.580 2.494
Schuldtitel öffentlicher Stellen 49 83
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente 130 165
AT1-Kapital 18 16
Anteile an nicht konsolidierten beherrschten Unternehmen 9 10
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 0 0
Sonstige Anteile 103 139
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
2.759 2.743

8 | Handelsaktiva

in Mio. €
30.06.2023
31.12.2022
Derivate des Bankbuchs 123 156
Währungsbezogene Derivate 28 66
Zinsbezogene Derivate 95 90
Handelsaktiva 123 156

9 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" des Konzerns.

30.06.2023
in Mio. €
Buchwert vor
Abzug der
Wertberichtigun
gen
Wertberichtigun
gen Stage 1
Wertberichtigun
gen Stage 2
Wertberichtigun
gen Stage 3
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der
Wertberichtigun
gen)
Forderungen an Kunden 34.736 -33 -140 -269 34.295
Wertpapiere 3.295 -2 0 0 3.293
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
131 0 131
Schuldtitel anderer
Emittenten
3.164 -2 3.162
Forderungen an
Kreditinstitute
10.706 0 0 10.706
Summe 48.737 -35 -140 -269 48.294
Summe 52.015 -39 -131 -260 51.585
Forderungen an
Kreditinstitute
12.655 0 0 12.655
Schuldtitel anderer
Emittenten
3.028 -1 3.027
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
141 0 141
Wertpapiere 3.169 -2 3.167
Forderungen an Kunden 36.191 -37 -131 -260 35.763
31.12.2022
in Mio. €
Buchwert vor
Abzug der
Wertberichtigun
gen
Wertberichtigun
gen Stage 1
Wertberichtigun
gen Stage 2
Wertberichtigun
gen Stage 3
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der
Wertberichtigun
gen)

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der zum Stichtag bestehenden Forderungen an Kunden nach Kreditarten dargestellt:

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Kredite 31.326 32.401
Girobereich 998 1.036
Finanzierungsleasing 1.527 1.574
Barvorlagen 249 341
Geldmarktgeschäfte 195 411
Forderungen an Kunden 34.295 35.763

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten" nach den Segmenten des Konzerns:

30.06.2023
in Mio. €
Buchwert vor
Abzug der
Wertberichtigun
gen
Wertberichtigun
gen Stage 1
Wertberichtigun
gen Stage 2
Wertberichtigun
gen Stage 3
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der
Wertberichtigun
gen)
Retail & SME 21.870 -23 -78 -218 21.551
Corporates, Real Estate &
Public Sector
13.353 -12 -62 -50 13.229
Treasury 13.500 0 13.500
Corporate Center 13 0 13
Summe 48.737 -35 -140 -269 48.294
Retail & SME
Corporates, Real Estate &
Public Sector
22.312
14.116
-25
-13
-72
-59
-204
-56
22.011
13.988
Treasury 15.392 -1 0 15.391
Corporate Center 195 0 0 0 195

10 | Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern

Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund von temporären Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem steuerrechtlichen Ansatz folgender Bilanzposten:

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 65 60
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte 54 58
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 350 109
Handelsaktiva 106 201
Sicherungsderivate 6 11
Rückstellungen 23 35
Verlustvorträge 1 1
Sonstige 2
Latente Steueransprüche 607 475
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 70 12
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten 527 466
Selbsterstellte immaterielle Wirtschaftsgüter 19 20
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 53 54
Sachanlagen 2
Latente Steuerverpflichtungen 671 552
Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern -64 -77
Aktive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen1) 18 18
Passive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen 82 95

1) Entspricht den aktiven latenten Steuern von Unternehmen, die nicht Teil der Steuergruppe waren.

Pro Konzerngesellschaft wurden aktive und passive Steuerlatenzen gegenüber derselben lokalen Steuerbehörde saldiert und unter Steuerforderungen oder Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen.

Sowohl latente Steueransprüche als auch latente Steuerverpflichtungen haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

Per 30. Juni 2023 belaufen sich latente Steuerforderungen auf Verlustvorträge der BAWAG Group auf 1 Mio. € (31. Dezember 2022: 1 Mio.). Das Risiko, dass die aktuelle geopolitische Lage Auswirkungen auf die Verwertbarkeit von noch nicht verbrauchten Verlustvorträgen hat, ist daher als gering anzusehen. Wie in obiger Tabelle ersichtlich, zeigt die Bilanz eine Nettoverbindlichkeit für latente Steuern in Höhe von 64 Mio. € (31. Dezember 2022: 77 Mio. €). Ein erhöhtes Risiko, dass zukünftige steuerliche Gewinne nicht ausreichen, um latente Steuerforderungen zu verwerten, ist daher nicht gegeben.

11 | Angaben gemäß IFRS 5 – Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Die im zweiten Halbjahr 2022 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte klassifizierten Immobilien wurden im ersten Halbjahr 2023 teilweise verkauft. Der per 30. Juni 2023 verbleibende Buchwert beträgt 5 Mio. €. Diese zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte werden im Segment Corporate Center ausgewiesen.

12 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 160 199
Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten 61 68
Nachrangkapital 61 90
Kassenobligationen und nicht börsenotierte Private Placements 38 41
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5 5
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten 165 204

13 | Handelspassiva

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Derivate des Bankbuchs 615 692
Währungsbezogene Derivate 18 50
Zinsbezogene Derivate 596 639
Kreditderivate 1 3
Handelspassiva 615 692

14 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.601 6.344
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 32.659 34.288
Girobereich 16.865 17.709
Retail & SME 13.998 14.721
Corporates, Real Estate & Public Sector 2.849 2.967
Treasury 1 0
Corporate Center 17 21
Einlagen 15.794 16.579
Täglich fällige Einlagen 10.522 10.772
Retail & SME 10.075 10.404
Corporates, Real Estate & Public Sector 305 293
Treasury
Corporate Center 142 75
Termineinlagen 5.272 5.807
Retail & SME 2.891 2.615
Corporates, Real Estate & Public Sector 2.381 2.646
Treasury 546
Corporate Center
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 12.840 10.037
Begebene Schuldverschreibungen 11.220 8.678
Nachrangkapital 43 43
Ergänzungskapital 600 602
Andere verbriefte Verbindlichkeiten 977 714
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 47.100 50.669

Zum 30. Juni 2023 beträgt der ausstehende Betrag unter der TLTRO-III-Fazilität 0,6 Mrd. € (31. Dezember 2022: 5,4 Mrd. €). Im Jänner 2023 wurde ein Volumen von 2 Mrd. € vorzeitig rückgeführt. Im Juni 2023 erreichte ein Volumen von 2,8 Mrd. € das vertragliche Laufzeitende.

Der Zinsaufwand aus dem TLTRO-III-Programm in Höhe von 48,3 Mio. € (H1 2022: negativer Zinsaufwand in Höhe von 31,5 Mio. €) wird im Posten Zinsaufwand ausgewiesen (H1 2022: im Posten Zinsertrag).

Die ausstehende TLTRO-Fazilität wird zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert und unter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Die BAWAG Group verwendet den konkret anwendbaren Zinssatz, der für die jeweilige einzelne Zinsperiode des TLTRO III erwartet wird.

Auf Basis einer Analyse der für die BAWAG Group am Markt für vergleichbare besicherte Refinanzierungen beobachtbaren Konditionen ist die Bank zu der Auffassung gelangt, dass die Konditionen des TLTRO-III-Programmes für sie keinen wesentlichen Vorteil im Vergleich zum Markt bieten. Die Verbindlichkeiten wurden daher als Finanzinstrument gemäß IFRS 9 erfasst.

15 | Rückstellungen

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Sozialkapitalrückstellungen 261 260
hievon für Abfertigungen 65 65
hievon für Pensionen 175 174
hievon für Jubiläumsgeld 21 21
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 15 13
Kreditzusagen, Bürgschaften, Garantien 15 13
Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken 6 11
Rückstellungen 282 284

Rückstellungen für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method (dem Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Es wurde ein Rechenzinssatz von 3,8% verwendet (31. Dezember 2022: 3,9%). Darüber hinaus wurden auch die Bezugserhöhungen angepasst: Rentendynamik von 1,0%–2,5% p.a., Gehaltsdynamik Abfertigungen von 3,25% p.a. und Gehaltsdynamik Jubiläumsgeld von 2,0%–3,0% p.a. (31. Dezember 2022: Rentendynamik von 1,0%–2,95% p.a., Gehaltsdynamik Abfertigungen von 3,95% p.a. und Gehaltsdynamik Jubiläumsgeld von 2,0%–3,65% p.a.). Versicherungsmathematische Anpassungen führten zu einem Nettoaufwand in Höhe von 2,7 Mio. € im sonstigen Ergebnis und einem Nettoertrag von 0,0 Mio. € im Periodengewinn (H1 2022: Nettoertrag in Höhe von 35 Mio. € im sonstigen Ergebnis und Nettoertrag von 4 Mio. € im Periodengewinn).

16 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen dargestellt:

30.06.2023
in Mio. €
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaft
licher Führung
oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene,
nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 56 0 83
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 16 4 8
Wertpapiere 24
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
11 60
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 0
Gegebene Garantien 3
Zinserträge1
)
0,7 0,5 0,4
Zinsaufwendungen 0,0 0,5 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 6,1 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

31.12.2022
in Mio. €
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaft
licher Führung
oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene,
nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 59 0 84
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 14 14 7
Wertpapiere 24
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 3
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
14 77 1
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 0
Gegebene Garantien 3
Zinserträge1
)
0,8 0,3 0,2
Zinsaufwendungen 0,0 1,1 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 9,7 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaft
licher Führung
oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene,
nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
66 0 89
13 14 5
23
4
8 86 0
1
0,0 0,1 0,1
0,0 0,5
0,0 6,0 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

Angaben zu natürlichen Personen

Nachstehend werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen dargestellt, wobei es sich bei den Konditionen um branchen- und konzernübliche Mitarbeiterkonditionen beziehungsweise fremdübliche Marktkonditionen handelt.

Key Management
des Unternehmens
oder dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen1)
Key Management
des Unternehmens
oder dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen1)
in Mio. € 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022
Einlagen 11 0 8 1
Ausleihungen 35 0 36 2
Zinserträge 0,4 0,1 0,0
Zinsaufwendungen 0,1 0,0 0,0 0,0

1) Bezogen auf das Key Management.

Key
Management
des
Unternehmens
oder dessen
Mutterunter
nehmens
Sonstige
nahestehende
Personen2)
Summe Key
Management
des
Unternehmens
oder dessen
Mutterunter
nehmens
Sonstige
nahestehende
Personen2)
Summe
Anzahl der Aktien 30.06.2023 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Aktien der
BAWAG Group
AG1)
2.855.100 55.400 2.910.500 2.609.750 55.200 2.664.950

1) Key Management umfasst nahestehende Trusts.

2) Bezogen auf das Key Management.

Aktienbasierte Vergütungen

Im Jänner 2022 hat der Nominierungs- und Vergütungsausschuss der BAWAG ein neues langfristiges Incentivierungsprogramm ("BAWAG LTIP 2025") verabschiedet. Der Zweck des BAWAG LTIP 2025 ist es, einerseits Schlüsselkräfte zu halten und andererseits die Interessen der Teilnehmer effektiv mit der langfristigen Performance der BAWAG Group in Einklang zu bringen, dies unter Einbeziehung von BAWAGs mehrjährigen öffentlich kommunizierten Leistungszielen bis 2025. Der BAWAG LTIP 2025 Award wird, abhängig von konkreten Bedingungen, wie unten näher ausgeführt, in Form von Aktien der BAWAG Group (keine Phantom Shares) in den Jahren 2026 und 2027 zugeteilt.

Die Servicebedingungen setzen sich zusammen wie folgt:

  • Retention-Bedingung: Im Hinblick auf den Retention-Aspekt des BAWAG LTIP 2025 ist ein aufrechtes Vertragsverhältnis mit dem jeweiligen Teilnehmer am Beginn des Jahres 2026 erforderlich.
  • Leistungs-Bedingung: Leistungsziele wie unten im Detail angeführt.

Regulatorische Vesting-Voraussetzung: Einhaltung der anwendbaren regulatorischen Vesting-Vorschriften (z.B. kein Malus für den einzelnen oder alle Teilnehmer des BAWAG LTIP 2025, Vesting ist nachhaltig im Hinblick auf die Finanzund Risikosituation der BAWAG Group).

Um die Interessen der Teilnehmer des BAWAG LTIP 2025 effektiv mit der langfristigen Leistung der BAWAG Group in Einklang zu bringen, sind die Leistungsbedingungen an die mehrjährigen öffentlich kommunizierten Leistungsziele der BAWAG Group bis 2025 gebunden. Diese bestehen aus finanziellen sowie nichtfinanziellen/ESG-Zielen, die sich wie folgt aufteilen:

Finanzielle Ziele 70% Nichtfinanzielle / ESG Ziele 30%
Gewinn vor Steuern Ziel
("PBT") >750 Mio. €
30% CO2-Emissionsziel >50% Reduktion 10%
Earnings per share Ziel
("EPS") >7,25 €
20% Frauenzielquote 10%
Dividende pro Aktie Ziel
("DPS") >4,00 €
20% Aufsichtsrat (33%) 5%
Senior Leadership Team (33%) 5%
Green lending business Ziel 10%

Vorbehaltlich der oben angeführten Ausübungsbedingungen entsteht der Rechtsanspruch im Hinblick auf 88% des BAWAG LTIP 2025 Awards (Teil I) Anfang 2026 und im Hinblick auf 12% des BAWAG LTIP 2025 Awards (Teil II) Anfang 2027. Die zugeteilten Aktien unterliegen einer Sperrfrist unter Beachtung der regulatorischen Vorschriften, die derzeit ein Jahr beträgt (einjährige Sperrfrist). Die finanziellen bzw. nichtfinanziellen/ESG-Ziele gelten als erfüllt, wenn sämtliche finanziellen Ziele bzw. sämtliche nichtfinanziellen/ESG-Ziele am Ende eines Geschäftsjahres (somit zu Jahresende 2022/23/24) erreicht werden. Die Beurteilung, ob und in welchem Ausmaß die Ausübungsbedingungen (einschließlich der Leistungsziele) gemäß BAWAG LTIP 2025 erfüllt wurden, erfolgt durch den Vergütungsausschuss.

Darüber hinaus können Mitarbeiter einen sogenannten Special Bonus Award erhalten. Die Awards werden in Form von Stammaktien der BAWAG Group AG (keine Phantom Shares) unter der Voraussetzung eines aufrechten Dienstverhältnisses mit der BAWAG Group bis einschließlich 29. Februar 2028 zugeteilt. Für diesen Plan gilt keine Leistungsbedingung. Vorbehaltlich der oben angeführten Bedingungen wird die Zuteilung Anfang 2028 erfolgen, wobei die Aktien nach der Zuteilung einer Sperrfrist gemäß den geltenden regulatorischen Vorschriften, die derzeit ein Jahr beträgt, unterliegen (einjährige Sperrfrist).

Bilanzierung

Diese Programme stellen anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar und werden in Übereinstimmung mit IFRS 2 bilanziert. Die folgenden Aktien wurden im Rahmen des BAWAG LTIP 2025 zugeteilt:

Anzahl der Aktien Beizulegender
Zeitwert in
Millionen €
Beizulegender
Zeitwert je Aktie
zum
Gewährungs
zeitpunkt
Gewährt zum Stichtag 30.06.2023 678.632 24,7 36,47

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:

Summe 678.632 678.632
Leitende Angestellte 266.315 266.315
Andrew Wise 72.231 72.231
Enver Sirucic 70.224 70.224
Sat Shah 78.250 78.250
David O'Leary 62.199 62.199
Guido Jestädt 25.080 25.080
Anas Abuzaakouk 104.333 104.333
Mitglieder des Vorstands
Begünstigte Anzahl der
Aktien, die
gewährt wurden
Maximale Anzahl
an Aktien, die
tatsächlich
zugeteilt werden
Minimale Anzahl
an Aktien, die
tatsächlich
zugeteilt werden
Anzahl der
Aktien, die zum
Zeitpunkt der
Gewährung
tatsächlich
zugeteilt werden

Die folgenden Aktien wurden im Rahmen des Special Bonus zugeteilt:

Anzahl der Aktien Beizulegender
Zeitwert in
Millionen €
Beizulegender
Zeitwert je Aktie
zum
Gewährungs
zeitpunkt
Gewährt zum Stichtag 30.06.2023 193.792 6,4 33,00

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:

Bewertung

Die BAWAG Group verwendet den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, um den Wert der von den Mitarbeitern erhaltenen Leistungen zu bestimmen. Der beizulegende Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt basiert bei LTIP 2025 auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG-Aktie am 24. Jänner 2022, beim Special Bonus auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG-Aktie am 24. Jänner 2023. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurden Anpassungen für erwartete Dividenden vorgenommen. Für die Programme wurden keine Markt- und Nichtausübungsbedingungen vereinbart.

Nicht marktbezogene Leistungsbedingungen (einschließlich Dienstbedingungen und nicht marktbezogene finanzielle Leistungsbedingungen) werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Gewährungszeitpunkt nicht berücksichtigt. Diese werden durch Anpassung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die in die Bewertung der Transaktion einfließen, berücksichtigt.

Bilanzierung von Annulierungen

Wird ein durch Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten zu erfüllender Anspruch während des Erdienungszeitraums annulliert oder abgerechnet, wird die Annullierung oder Abrechnung als vorgezogene Ausübung bilanziert. Der Betrag, der andernfalls für den verbleibenden Erdienungszeitraum erfasst worden wäre, wird sofort erfolgswirksam erfasst. Jede Zahlung, die an den Mitarbeiter bei der Annullierung oder Abrechnung der Ansprüche geleistet wird, wird als Abzug vom Eigenkapital verbucht. Übersteigt die Zahlung den zum Beendigungszeitpunkt ermittelten beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, wird der übersteigende Betrag als Aufwand erfasst.

Im Konzernabschluss erfasste Beträge

Die Leistungen, die für eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten erbracht werden, werden im Zeitraum der Leistungserbringung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst mit, einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals.

Die folgenden Beträge wurden für das BAWAG LTIP 2025 in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in
Eigenkapitalinstrumenten
3,1 3,1
Davon betreffend
Mitglieder des Vorstands 1,9 1,9
Leitende Angestellte 1,2 1,2

Die folgenden Beträge wurden für den Special Bonus in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in
Eigenkapitalinstrumenten
0,6
Davon betreffend
Leitende Angestellte 0,6

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Grundlage für die Segmentierung ist die am 30. Juni 2023 gültige Konzernstruktur.

In der Segmentberichterstattung spiegeln sich die Resultate der in die BAWAG Group eingebundenen operativen Geschäftssegmente wider. Als Grundlage für die nachfolgenden Segmentinformationen dient IFRS 8 "Operating Segments", der dem "Management-Ansatz" folgt. Die Segmentinformationen werden auf Basis des internen Berichtswesens bestimmt, das dem Vorstand dazu dient, die Leistung der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen auf die Segmente zu treffen.

Die Aufspaltung des Zinsüberschusses und dessen Allokation auf die Segmente in der Managementberichterstattung beruhen auf den Grundsätzen der Marktzinsmethode unter zusätzlicher Berücksichtigung verrechneter Liquiditätskosten und prämien. Dieser Methodik folgend wird unterstellt, dass Aktiv- und Passivpositionen über entsprechend fristenkongruenter Geschäfte am Geld- und Kapitalmarkt refinanziert und demgemäß zinsrisikolos gestellt werden. Die aktive Steuerung des Zinsrisikos erfolgt im Aktiv-/Passiv-Management und wird erfolgsmäßig im Corporate Center dargestellt. Die restlichen Erlöskomponenten und die direkt zurechenbaren Kosten werden verursachungsgerecht den jeweiligen Unternehmensbereichen zugerechnet. Die Overheadkosten werden mittels Verteilungsschlüssel auf die einzelnen Segmente verteilt. Regulatorische Aufwendungen werden ebenso auf Basis verschiedener Inputparameter auf die Segmente verteilt.

Die BAWAG Group wird im Rahmen der folgenden vier Geschäfts- und Berichtssegmente gesteuert:

  • Retail & SME hierunter fallen Spar-, Zahlungsverkehrs-, Karten- und Finanzierungsprodukte, Anlage- und Versicherungsprodukte für unsere Privatkunden, KMU-Finanzierungen, das Factoring- & Leasinggeschäft sowie unserer Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus sowie Wohnbaubankanleihen und eigene Emissionen, die mit Retailkrediten besichert sind. Das Segment bedient inländische und internationale Privat- und KMU Kunden über ein zentral organisiertes Filialnetz, welches hohe qualitative Beratung und persönliche Betreuung bietet. Das Filialnetz wird durch Online-, Mobile- und Plattform- (Broker, Dealer) Kanäle und strategische Partnerschaften ergänzt. Die ausgebauten Kanäle fördern Neugeschäft und bietet unseren KundInnen gleichzeitig rund-um-die-Uhr Zugang zu unseren Dienstleistungen. Unsere online Produktpalette bietet unter anderem Sparen, Zahlungsverkehr, Wertpapiergeschäft, Karten- und Kreditgeschäft für Privatkunden und KMUs während unser Plattformgeschäft KFZ-, Mobilien- und Immobilienleasing sowie Konsum- und Hypothekarkredite anbietet. Weiters fällt darunter das Kreditgeschäft mit internationalen privaten Kreditnehmern in Westeuropa und den USA. Wir verfolgen unsere grenzüberschreitenden Aktivitäten mit einem Multikanal- und Mehrmarkenansatz und stets auf der Basis einer konservativen und sicheren Kreditvergabepolitik, was durch unser Plattformgeschäft in der DACH/NL Region, das primär auf die Vergabe besicherter Hypothekarkredite ausgerichtet ist, unterstützt wird.
  • Corporates, Real Estate & Public Sector beinhaltet unser Kreditgeschäft mit internationalen Kommerzkunden sowie das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft. Weiters umfasst das Segment die Unternehmensfinanzierung und sonstige Provisionsdienstleistungen mit Kommerzkunden und der öffentlichen Hand vorwiegend in Österreich. Eigenemissionen, die mit Kommerzkrediten oder Krediten der öffentlichen Hand besichert sind, bzw. direkte Refinanzierungen sind diesem Segment ebenso zugeordnet.
  • Treasury umfasst unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Handels- und Investitionsdienstleistungen und Aktiv-Passiv-Transaktionen (inklusive besicherter und unbesicherter Refinanzierung) und die Anlageergebnisse des Wertpapierportfolios der BAWAG Group.
  • Corporate Center stellt zentrale Funktionen für die gesamte Gruppe sicher wie Rechtsberatung, Risikomanagement und Aktiv-Passiv-Management sowie alle anderswo nicht zugehörigen Posten im Zusammenhang mit diesen Konzern-Support-Funktionen, Bilanzposten wie z.B. Marktwerte der Derivate, das Eigenkapital der Bank, Immobilien und Sachanlagen, nicht-zinstragende Aktiva und Passiva sowie bestimmte Aktivitäten und Ergebnisse von Tochterunternehmen, Beteiligungen und Überleitungspositionen.

Unsere Segmente sind auf unsere Geschäftsstrategie hin ausgerichtet und orientieren sich am Ziel, die Ergebnisse unserer Geschäftseinheiten und der gesamten Bank transparent auszuweisen. Dazu gehört auch die Minimierung finanzieller Auswirkungen und Aktivitäten im Corporate Center.

Darstellung der Segmente:

Jan-Jun 2023
in Mio. €
Retail & SME Corporates,
Real Estate &
Public Sector
Treasury Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 423,9 144,0 26,3 6,0 600,2
Provisionsüberschuss 135,1 18,6 -0,3 -0,5 152,9
Operative Kernerträge 559,0 162,6 26,0 5,5 753,1
1)
Sonstige Erträge
2,3 -1,6 -0,3 -3,6 -3,1
Operative Erträge 561,3 161,0 25,7 2,0 750,0
Operative Aufwendungen -173,1 -37,4 -20,0 -9,6 -240,1
Ergebnis vor Risikokosten 388,2 123,6 5,7 -7,7 509,9
Regulatorische Aufwendungen -12,7 -8,2 -5,8 -11,6 -38,3
Risikokosten -39,4 0,0 -1,8 0,2 -41,0
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 0,9 0,9
Periodengewinn vor Steuern 336,1 115,4 -1,9 -18,1 431,5
Steuern vom Einkommen -84,0 -28,9 0,5 1,2 -111,2
Periodengewinn nach Steuern 252,1 86,5 -1,4 -16,9 320,3
Nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0
Nettogewinn 252,1 86,5 -1,4 -16,9 320,3
Geschäftsvolumina
Aktiva 22.033 13.742 16.664 688 53.127
Verbindlichkeiten 36.978 7.739 3.472 4.938 53.127
Risikogewichtete Aktiva 9.295 6.988 1.828 1.511 19.622

1)Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen.

Jan-Jun 2022
in Mio. €
Retail & SME Corporates,
Real Estate &
Public Sector
Treasury Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 355,8 128,9 21,1 -14,3 491,5
Provisionsüberschuss 144,1 15,9 -0,4 -0,4 159,2
Operative Kernerträge 499,9 144,8 20,6 -14,6 650,7
Sonstige Erträge
1)
1,4 20,2 17,3 -32,8 6,1
Operative Erträge 501,5 165,0 37,9 -47,6 656,8
Operative Aufwendungen -171,9 -36,5 -19,6 -10,7 -238,7
Ergebnis vor Risikokosten 329,6 128,4 18,4 -58,3 418,1
Regulatorische Aufwendungen -18,5 -10,0 -6,4 -10,7 -45,6
Risikokosten -35,4 -11,6 -2,7 -0,9 -50,6
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 0,9 0,9
Periodengewinn vor Steuern 275,7 106,8 9,3 -69,0 322,8
Steuern vom Einkommen -68,9 -26,7 -2,3 19,8 -78,1
Periodengewinn nach Steuern 206,8 80,1 7,0 -49,2 244,7
Nicht beherrschende Anteile -0,1 -0,1
Nettogewinn 206,8 80,1 7,0 -49,3 244,6
Geschäftsvolumina
Aktiva 22.353 15.916 15.149 1.611 55.029
Verbindlichkeiten 34.062 12.486 3.099 5.382 55.029
Risikogewichtete Aktiva 9.452 8.309 1.616 1.949 21.326

1)Die "Sonstigen Erträge" beinhalten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen.

Da die interne und externe Berichterstattung der BAWAG Group vollständig harmonisiert ist, gibt es keine unterschiedlichen Bewertungen der Gewinne oder Verluste der berichtspflichtigen Segmente. Aus diesem Grund wird in der Segmenttabelle keine separate Spalte mit einer Überleitungsrechnung dargestellt.

Geographische Verteilung

Die unten angeführten Tabellen stellen die Geschäftssegmente in einer geografischen Verteilung, basierend auf der risikomäßigen Zuordnung der Einzelkunden zu einem Land, dar. Kundengruppen werden nicht aggregiert und einem einzelnen Land zugeordnet (z.B. dem Land der Muttergesellschaft), sondern auf Einzelgesellschaftsebene den jeweiligen Ländern zugeteilt.

Die folgenden Tabellen zeigen die operativen Kernerträge pro Segment und Geografie:

Jan-Jun 2023
in Mio. €
Retail & SME Corporates,
Real Estate &
Public Sector
Treasury Corporate
Center
Summe
DACH / NL 525,7 67,4 8,5 -1,2 600,4
davon Österreich 421,5 51,8 1,2 -0,6 473,9
davon Deutschland 78,7 14,5 4,9 -0,8 97,3
Westeuropa/USA 33,3 95,2 17,5 6,7 152,7
Summe 559,0 162,6 26,0 5,5 753,1
Summe 499,9 144,8 20,6 -14,6 650,7
Westeuropa/USA 26,2 92,0 16,8 13,6 148,6
davon Deutschland 57,3 13,9 2,2 -3,7 69,7
davon Österreich 395,5 37,5 -0,2 -24,6 408,2
DACH / NL 473,7 52,8 3,8 -28,2 502,1
Jan-Jun 2022
in Mio. €
Retail & SME Corporates,
Real Estate &
Public Sector
Treasury Corporate
Center
Summe

Das Segmentergebnis kann wie folgt auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übergeleitet werden:

in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Segmentbericht 1,6 8,3
Regulatorische Aufwendungen -36,0 -43,0
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
-34,4 -34,7
in Mio. € Jan–Jun 2023 Jan–Jun 2022
Operative Aufwendungen gemäß Segmentbericht -240,1 -238,7
Regulatorische Aufwendungen -2,4 -2,6
Operative Aufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -242,5 -241,3

KAPITALMANAGEMENT

Die regulatorischen Meldungen erfolgen auf Ebene der BAWAG Group. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der BAWAG Group inklusive Übergangsregelungen und deren Eigenmittelerfordernis zum 30. Juni 2023 und zum 31. Dezember 2022 gemäß CRR mit IFRS-Werten und auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises.

BAWAG Group
in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Grundkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken) 3.366 3.366
Abzug immaterielle Vermögenswerte -415 -414
Sonstiges Ergebnis -153 -144
Prudent valuation, aus der Zeitwertbilanzierung resultierende nicht realisierte
Gewinne, Gewinne aus zum Zeitwert bilanzierten Verbindlichkeiten, die aus
Veränderungen der eigenen Bonität resultieren, Cashflow-Hedge-Reserve
9 10
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen
diejenigen, die aus temporären Differenzen resultieren
-1 -0
Verbriefungspositionen, denen alternativ ein Risikogewicht von 1.250 % zugeordnet
werden kann
-3
Unzureichende Deckung notleidender Risikopositionen -2 -0
Zusätzliche, aufgrund von Artikel 3 CRR vorzunehmende Abzüge vom harten
Kernkapital
-30 -25
Hartes Kernkapital 2.772 2.793
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente 475 475
Abzug wesentliche Beteiligungen -69 -70
Zusätzliches Kernkapital 406 405
Tier I 3.178 3.197
Ergänzungskapital 585 592
Ergänzungskapital mit Übergangsbestimmungen 11 13
Überschuss IRB-Risikovorsorge 47 48
Abzug wesentliche Beteiligungen -24 -24
Ergänzungskapital – Tier II 619 628
Anrechenbare Eigenmittel (Gesamtkapital) 3.796 3.825

Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) ohne Übergangsbestimmungen

in Mio. € BAWAG Group
30.06.2023 31.12.2022
Kreditrisiko 17.523 18.642
Operationelles Risiko 2.100 2.022
Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) 19.622 20.664

Zusätzliche Informationen ohne Übergangsbestimmungen nach CRR

BAWAG Group
30.06.2023 31.12.2022
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 14,8% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 20,0% 18,5%

Kennzahlen gemäß CRR inklusive Übergangsbestimmungen

BAWAG Group
30.06.2023 31.12.2022
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 14,1% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 19,3% 18,5%

17 | Fair Value

Die folgenden Tabellen zeigen einen Vergleich der Buchwerte und Fair Values (beizulegende Zeitwerte) der einzelnen Bilanzposten:

Buchwert Fair Value Delta Fair
Value/Buch-wert
Buchwert Fair Value Delta Fair
Value/Buch-wert
in Mio. € 30.06.2023 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Aktiva
Barreserve 646 646 520 520
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete 54 54 58 58
finanzielle Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 54 54 58 58
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete 543 543 499 499
finanzielle Vermögenswerte
Wertpapiere 301 301 307 307
Forderungen an Kunden 176 176 78 78
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis und 66 66 113 113
andere Eigenkapitalinstrumente
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum beizulegenden 2.759 2.759 2.743 2.743
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Schuldtitel 2.629 2.629 2.578 2.578
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis und
130 130 165 165
andere Eigenkapitalinstrumente
Handelsaktiva 123 123 156 156
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten 48.294 47.002 -1.292 51.585 50.102 -1.483
Kunden 34.295 33.072 -1.223 35.763 34.374 -1.389
Kreditinstitute 10.706 10.701 -5 12.655 12.639 -16
Wertpapiere 3.293 3.229 -64 3.167 3.0891) -78
Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken abgesicherte -600 -600 -619 -619
Portfolien
Sicherungsderivate 172 172 338 338
Sachanlagen 265 n/a n/a 268 n/a n/a
Vermietete Grundstücke und
Gebäude 77 77 84 84
Immaterielle Vermögenswerte 515 n/a n/a 522 n/a n/a
Sonstige Vermögenswerte 274 n/a n/a 344 n/a n/a
Zur Veräußerung gehaltene
langfristige Vermögenswerte und 5 5 25 25
Veräußerungsgruppen
Summe Aktiva 53.127 56.523

1) Aufgrund eines technischen Fehlers angepasst.

Delta Fair Delta Fair
Buchwert Fair Value Value/Buch
wert
Buchwert Fair Value Value/Buch
wert
in Mio. € 30.06.2023 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Passiva
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert 165 165 204 204
bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Begebene
Schuldverschreibungen
und andere verbriefte
99 99 109 109
Verbindlichkeiten
Nachrang- und
Ergänzungskapital 61 61 90 90
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden 5 5 5 5
Handelspassiva 615 615 692 692
Finanzielle Verbindlichkeiten
zu fortgeführten 47.100 46.666 -434 50.669 50.289 -380
Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
1.601 1.584 -17 6.344 6.326 -18
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden 32.659 32.547 -112 34.288 34.148 -140
Begebene
Schuldverschreibungen,
Nachrang- und 12.840 12.535 -305 10.037 9.815 -222
Ergänzungskapital
Finanzielle Verbindlichkeiten
aus 398 398 394 394
Vermögensübertragungen
Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken
-780 -780 -891 -891
abgesicherte Portfolien
Sicherungsderivate 313 313 245 245
Rückstellungen 282 n/a n/a 284 n/a n/a
Sonstige Verbindlichkeiten 1.044 n/a n/a 935 n/a n/a
Eigenkapital 3.990 n/a n/a 3.991 n/a n/a
Nicht beherrschende Anteile 0 n/a n/a 0 n/a n/a
Summe Passiva 53.127 56.523

Der beizulegende Zeitwert von wesentlichen vermieteten Grundstücken und Gebäuden basiert auf externen und internen Bewertungen. Bei den sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Auf eine Angabe zum beizulegenden Zeitwert wurde daher verzichtet.

Zur Bestimmung des Fair Value von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden marktübliche Bewertungsmethoden verwendet. In Bezug auf Level-3-Aktiva und -Passiva, für die nicht beobachtbare Bewertungsparameter zur Bewertung verwendet werden, führt das aktuelle makroökonomische Umfeld zu einer erhöhten Unsicherheit in Bezug auf die Messung des Fair Value dieser Positionen.

Buchwertanpassungen von Grundgeschäften in einem Portfolio-Fair-Value-Hedge werden gemäß IFRS 9 in einem eigenen Bilanzposten (Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien) dargestellt. Um einen direkten Vergleich mit den Bilanzposten zu ermöglichen, werden Fair-Value-Änderungen, die sich auf das hier abgesicherte Zinsrisiko beziehen, ebenfalls in einer eigenen Zeile dargestellt.

In der nachfolgenden ökonomischen Darstellung wird der beizulegende Zeitwert von Kundeneinlagen durch Anwendung der Barwertmethode auf der Grundlage der in den verschiedenen Verträgen festgelegten und anschließend abgezinsten erwarteten Zahlungsströme ermittelt. Dabei wird ein internes Modell zur Schätzung der Laufzeiten von Girokonten und anderen Sichteinlagen verwendet, das auf Basis der verfügbaren internen historischen Informationen kalibriert wird. Dieses Modell berücksichtigt die Sensitivität der Vergütung zu Marktsätzen und die Dauerhaftigkeit der Kontosalden.

Buchwert Fair Value Delta Fair
Value/Buch
wert
Buchwert Fair Value Delta Fair
Value/Buch
wert
in Mio. € 30.06.2023 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Aktiva
Barreserve 646 646 520 520
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
54 54 58 58
Forderungen an Kunden 54 54 58 58
Erfolgswirksam verpflichtend
zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
543 543 499 499
Wertpapiere 301 301 307 307
Forderungen an Kunden 176 176 78 78
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis
und andere
Eigenkapitalinstrumente
66 66 113 113
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.759 2.759 2.743 2.743
Schuldtitel 2.629 2.629 2.578 2.578
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis
und andere
Eigenkapitalinstrumente
130 130 165 165
Handelsaktiva 123 123 156 156
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
48.294 47.002 -1.292 51.585 50.102 -1.483
Kunden 34.295 33.072 -1.223 35.763 34.374 -1.389
Kreditinstitute 10.706 10.701 -5 12.655 12.639 -16
Wertpapiere 3.293 3.229 -64 3.167 3.0891) -78
Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-600 -600 -619 -619
Sicherungsderivate 172 172 338 338
Sachanlagen 265 n/a n/a 268 n/a n/a
Vermietete Grundstücke und
Gebäude
77 77 84 84
Immaterielle
Vermögenswerte
515 n/a n/a 522 n/a n/a
Sonstige Vermögenswerte 274 n/a n/a 344 n/a n/a
Zur Veräußerung gehaltene
langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
5 5 25 25
Summe Aktiva 53.127 56.523

1) Aufgrund eines technischen Fehlers angepasst.

Delta Fair

Buchwert Fair Value Value/Buch
wert
Buchwert Fair Value Value/Buch
wert
in Mio. € 30.06.2023 30.06.2023 30.06.2023 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Passiva
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
165 165 204 204
Begebene
Schuldverschreibungen
und andere verbriefte
Verbindlichkeiten
99 99 109 109
Nachrang- und
Ergänzungskapital
61 61 90 90
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
5 5 5 5
Handelspassiva 615 615 692 692
Finanzielle Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungskosten
47.100 45.374 -1.726 50.669 48.731 -1.938
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
1.601 1.584 -17 6.344 6.326 -18
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
32.659 31.255 -1.404 34.288 32.590 -1.698
Begebene
Schuldverschreibungen,
Nachrang- und
Ergänzungskapital
12.840 12.535 -305 10.037 9.815 -222
Finanzielle Verbindlichkeiten
aus
Vermögensübertragungen
398 398 394 394
Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-780 -780 -891 -891
Sicherungsderivate 313 313 245 245
Rückstellungen 282 n/a n/a 284 n/a n/a
Sonstige Verbindlichkeiten 1.044 n/a n/a 935 n/a n/a
Eigenkapital 3.990 n/a n/a 3.991 n/a n/a
Nicht beherrschende Anteile 0 n/a n/a 0 n/a n/a
Summe Passiva 53.127 56.523

Delta Fair

Fair-Value-Hierarchie

Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Fair Values der bilanzierten Finanzinstrumente und der vermieteten Grundstücke und Gebäude auf Basis der im IFRS 13 definierten Fair-Value-Hierarchie. Die Aufgliederung umfasst die folgenden Gruppen:

  • Level 1: Finanzinstrumente werden unter Verwendung eines öffentlich zugänglichen Kurses ohne jegliche Kursmodifikation bewertet. Hierunter fallen Staatsanleihen und Schuldverschreibungen mit einem öffentlich zugänglichen Kurs sowie börsengehandelte Derivate.
  • Level 2: Falls keine aktuellen, liquiden Marktwerte zur Verfügung stehen, werden anerkannte und marktübliche "State of the Art"-Bewertungsmethoden angewendet. Dies gilt für die Kategorie "Verbriefte Verbindlichkeiten (eigene Emissionen)" und vereinzelt für das Sonstige Finanzumlaufvermögen im Nostroportfolio; bei "Plain Vanilla"-Wertpapieren erfolgt die Bewertung über die Zinskurve unter Berücksichtigung des aktuellen Credit Spreads. Die Bewertung basiert auf Inputfaktoren (Ausfallsquoten, Kosten, Liquidität, Volatilität, Zinssätze etc.), die aus beobachtbaren Marktpreisen (Level 1) abgeleitet sind. Das betrifft Kurse, die mittels eines internen Modells bzw. anhand von Bewertungsverfahren errechnet werden, sowie externe Quotierungen von Wertpapieren, die auf Märkten mit eingeschränkter Liquidität handeln, die nachweislich auf beobachtbaren Marktpreisen beruhen.

Diese Kategorie beinhaltet die Mehrzahl der OTC-Derivatkontrakte, Unternehmensanleihen und Schuldverschreibungen, bei denen kein öffentlich zugänglicher Kurs vorliegt, sowie einen Großteil der emittierten, zum Fair Value klassifizierten Schuldtitel des Konzerns.

Zur Bewertung von zum Fair Value bewerteten Kundenforderungen kommen marktübliche Bewertungsmodelle zum Einsatz, z.B. Discounted-Cashflow- und Standardoptionspreismodelle. Marktparameter wie Zinssätze, Wechselkurse oder Volatilitäten werden als Input für das Bewertungsmodell zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet. Die zur Bestimmung des reinen Zeitwerts verwendeten Diskontierungskurven enthalten nur Instrumente, die kein oder nur ein geringes Ausfallrisiko, wie zum Beispiel Swapsätze, aufweisen. Spread-Kurven, die die Refinanzierungskosten des zugrunde liegenden Schuldners widerspiegeln, werden entweder von ausstehenden Refinanzierungsinstrumenten, unterschieden nach Seniorität (besicherte, unbesicherte oder nachrangige Refinanzierungen), oder Benchmark-Zinskurven (z.B. Indizes) abgeleitet.

Bei linearen, derivativen Finanzinstrumenten, die keine optionalen Komponenten beinhalten (wie z.B. Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte), wird ebenso die Barwertmethode angewandt (Abzinsung zukünftiger Cashflows mit der entsprechenden Swapkurve, wobei bei Derivaten, mit deren Counterparty ein Credit Support Annex (CSA) besteht, die entsprechende RFR-Swapkurve (Risk Free Rate wie z.B. €STR) Basis der Diskontierung ist).

Für optionale Instrumente werden marktübliche Optionspreismodelle wie Black Scholes (Swaptions, Caps, Floors), Bachelier (Caps, Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen), Garman-Kohlhagen (Währungsoptionen) sowie das Hull-White-Modell (Swaps mit mehrfachen Kündigungsrechten) verwendet, die in den Front-Office-Systemen konsistent implementiert und angewandt werden.

Die den Modellen zugrunde liegenden Parameter (Zinskurven, Volatilitäten, FX-Kurse) werden unabhängig von den Treasury-Abteilungen vom Bereich Marktrisiko in die Front-Office-Systeme übertragen, wodurch eine Trennung von Markt und Marktfolge sichergestellt ist.

Bei komplexeren Derivaten, die zu Hedge-Zwecken abgeschlossen wurden und back to back geschlossen sind, wird auf eine externe Bewertung zurückgegriffen, die vom Bereich Marktrisiko eingeholt und zur korrekten Weiterverarbeitung in die Systeme übertragen wird.

Zur Evaluierung der Spreads der Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gewidmeten eigenen Emissionen werden marktübliche Anbieter wie Bloomberg und Markit herangezogen. Auf Basis der Termstructure der A Europe Financial Sektorkurve sowie der Quotes der internationalen BAWAG P.S.K.-Emissionen werden eine Senior-unsecured- sowie eine LT2-Spreadkurve ermittelt. Für fundierte Bankschuldverschreibungen wird die Spreadkurve direkt aus den Quotes mehrerer BAWAG P.S.K.-Benchmark-Anleihen ermittelt. Die Wertpapierkurse der BAWAG P.S.K.-Emissionen errechnen sich dann durch Diskontierung der um den Spread adaptierten Swapkurve.

Zum 30. Juni 2023 betrug der Anteil der Fair-Value-Änderung der eigenen Emissionen des BAWAG Group-Konzerns, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, -1,4 Mio. € (31. Dezember 2022: +6,9 Mio. €). Diese ist definiert als das Produkt des Creditspreadbasispunktwertes mit der jeweiligen Spreadveränderung, ergänzt um den Pull-to-Par-Effekt. Zum 30. Juni 2023 betrug die kumulierte Fair-Value-Änderung, die auf Bonitätsveränderungen zurückzuführen ist, +3,5 Mio. € (31. Dezember 2022: +4,9 Mio. €).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von -0,03 Mio. € (31. Dezember 2022: -0,04 Mio. €) ergeben.

Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, betrug zum 30. Juni 2023 0,2 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,2 Mio. €) und wird als Änderung des Spreads zwischen AT-Bund-Kurve und €-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt 0,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,2 Mio. €).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,03 Mio. € ergeben (31. Dezember 2022: +0,03 Mio. €).

Level 3: Im Rahmen der Bewertung werden nicht extern beobachtbare Inputfaktoren verwendet, die einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Marktwerts haben. Dies betrifft vorwiegend illiquide Fonds sowie Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank. Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels Discounted-Cashflow-Methode mit einer um den Credit Spread angepassten Swapkurve bewertet. Außerdem betrifft dies auch die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen, die entweder erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert oder im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, und Kundenverbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Der beizulegende Zeitwert von wesentlichen vermieteten Grundstücken und Gebäuden basiert auf externen und internen Bewertungen.

Für die Bestimmung des Credit Value Adjustment (CVA) für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten werden Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

30.06.2023
in Mio. €
Level 1 Level 2 Level 3 Summe
Aktiva
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
54 54
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2 24 517 543
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.604 42 113 2.759
Schuldtitel 2.604 25 2.629
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
17 113 130
Handelsaktiva 123 123
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-600 -600
Sicherungsderivate 172 172
Vermietete Grundstücke und Gebäude 77 77
Summe Aktiva 2.606 -185 712 3.133
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
141 24 165
Begebene Schuldverschreibungen und
andere verbriefte Verbindlichkeiten
75 24 99
Nachrang- und Ergänzungskapital 61 61
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5 0 5
Handelspassiva 615 615
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-780 -780
Sicherungsderivate 313 313
Verbindlichkeiten 289 24 313
31.12.2022
in Mio. €
Level 1 Level 2 Level 3 Summe
Aktiva
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
58 58
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2 24 473 499
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.427 167 149 2.743
Schuldtitel 2.427 151 2.578
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
16 149 165
Handelsaktiva 156 156
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-619 -619
Sicherungsderivate 338 338
Vermietete Grundstücke und Gebäude 84 84
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
25 25
Summe Aktiva 2.429 124 731 3.284
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
172 32 204
Begebene Schuldverschreibungen und
andere verbriefte Verbindlichkeiten
77 32 109
Nachrang- und Ergänzungskapital 90 90
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5 5
Handelspassiva 692 692
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
-891 -891
Sicherungsderivate 245 245
Verbindlichkeiten 218 32 250

Die BAWAG Group erfasst Transfers zwischen den einzelnen Levels mit Ende der Berichtsperiode, in der die Transfers stattgefunden haben.

Bewegungen zwischen Level 1 und Level 2

Im ersten Halbjahr 2023 wurden aufgrund von nachträglich entstandenen illiquiden Kursen im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete Wertpapiere mit einem Buchwert von 0 Mio. € (31. Dezember 2022: 28 Mio. €) von Level 1 in Level 2 umgegliedert. Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete Wertpapiere mit einem Buchwert von 100 Mio. € (31. Dezember 2022: 4 Mio. €) wurden aufgrund eines liquideren Marktes von Level 2 auf Level 1 umgegliedert.

Bewegungen nach und aus Level 3

Die dem Level 3 zugeordneten zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

Erfolgswirksam
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
in Mio. € Erfolgswirksam
verpflichtend
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Schuldtitel Unternehmen mit
Beteiligungsver
hältnis und
andere
Eigenkapital
instrumente
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2023 473 149 32
Bewertungsgewinne
(Verluste) im
Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
-16 -1
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
0
Bewertungsgewinne/-verluste
im Sonstigen Ergebnis
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
-35 0
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
Käufe/Zugänge 109 1 0
Tilgungen -46 -7
Verkäufe -0 0
Währungsumrechnung -2 -2
Änderung
Konsolidierungskreis
-1
Stand 30.06.2023 517 113 24

Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden

Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
in Mio. € Erfolgswirksam
verpflichtend
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Erfolgswirksam
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Schuldtitel Unternehmen mit
Beteiligungsver
hältnis und
andere
Eigenkapital
instrumente
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2022 460 147 40
Bewertungsgewinne
(Verluste) im
Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
12 -1 -1
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
-1
Bewertungsgewinne/-verluste
im Sonstigen Ergebnis
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
-4 1
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
Käufe/Zugänge 76 5
Tilgungen -24 -8
Verkäufe -56 -3
Währungsumrechnung 7 6
Änderung
Konsolidierungskreis
-1 -1
Stand 31.12.2022 473 149 32

Die Bewertungen (inklusive der Parametrisierungen der beobachtbaren Parameter) erfolgen durch einen vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich innerhalb des Risikoressorts auf monatlicher Basis. Aufgetretene Änderungen werden, soweit möglich, mit am Markt beobachtbaren Referenzen verglichen und plausibilisiert.

Quantitative und qualitative Informationen zur Bewertung von Level-3-Finanzinstrumenten

Der wesentliche, nicht direkt beobachtbare Inputfaktor bei den Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der ehemaligen IMMO-BANK ist der Spread-Aufschlag auf die Swapkurve, der zur Bestimmung der Risk-Adjusted Discount Curve herangezogen wird. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit der Risk-Adjusted Discount Curve. Der Brutto-Spread-Aufschlag für Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank ist

laufzeitabhängig und beträgt aktuell für 5 Jahre 101 Basispunkte (Mid) (31. Dezember 2022: 125 Basispunkte). Für Emissionen der ehemaligen IMMO-BANK hängen die Spreads vom Rang und von der Fälligkeit ab.

Grundsätzlich ist der angeführte Inputparameter von der generellen Marktentwicklung der Credit Spreads innerhalb des Bankensektors bzw. im Detail von der Bonitätsentwicklung der Wohnbaubanken abhängig, wobei eine Ausweitung der Spreads eine positive Auswirkung hat.

Fair-Value-Kredite werden grundsätzlich über die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) bewertet. Sind Ober- oder Untergrenzen oder einfache Kündigungsoptionen vorhanden, werden diese mittels Bachelier-Modell abgebildet. Der Discountfaktor, welcher in der DCF verwendet wird, setzt sich aus mehreren Parametern zusammen: der Funding-Kurve (abgeleitet aus einer Peergroup europäischer Banken mit demselben Rating wie die BAWAG P.S.K.) und einer kundenspezifischen Credit-Spread-Kurve (abgeleitet je nach Verfügbarkeit aus CDS- oder CDS-Markit-Sektor-Kurve; bei Retail und KMU aus intern abgeleiteter Ausfallswahrscheinlichkeit), welche um den jeweiligen Besicherungsgrad angepasst wird.

Bei den illiquiden Fonds, die nicht zeitnah zu den veröffentlichten Net Asset Values veräußert werden konnten, kommt als nicht direkt beobachtbarer Inputfaktor ein Abschlag zur Anwendung, der dem zu erwartenden Verkaufskurs Rechnung trägt. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge als Differenz des Net Asset Values und dieses Liquiditätsabschlags. Der Ausweis erfolgt unter Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte.

Der beizulegende Zeitwert von zwei nicht gehandelten Investmentfonds basiert auf den vom Fondsmanager bereitgestellten Marktpreisnotierungen.

Bei Immobilienfonds werden die zugrunde liegenden Investitionen mindestens jährlich von einem unabhängigen, vom Fondsmanager beauftragten Gutachter bewertet, der Net Asset Value (NAV) wird mindestens vierteljährlich ermittelt. Der Net Asset Value des Investmentfonds entspricht dem Überschuss des Wertes der Vermögenswerte des Investmentfonds über den Wert seiner Verbindlichkeiten.

Fonds, die in Kreditportfolios investieren, werden von einem unabhängigen externen Experten auf der Grundlage einer DCF-Methode bewertet, die eigene Ausfall- und Vorauszahlungsmodelle verwendet, um die erwarteten Cashflows abzuleiten, die zu einem Marktzinssatz diskontiert werden. Das Modell verwendet Kredit- und Leistungsindikatoren sowie makroökonomische Indikatoren, um die Cashflows für jeden Kreditpool, segmentiert nach Herkunft, Alter, Unterklasse und Laufzeit, zu prognostizieren. Der Fondswert wird auf monatlicher Basis berechnet.

Die Jahresabschlüsse des Fonds werden nach lokalen Vorschriften erstellt. Es erfolgt eine jährliche Prüfung der Fonds durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer, um die Richtigkeit der oben genannten Angaben zu gewährleisten.

Für die Bewertung eines signifikanten Teils der Eigenkapitalinstrumente werden die Dividend-Discount-Methode sowie die Discounted-Earnings-Methode verwendet. Ein kleinerer Teil wird auf Basis externer Preisangaben oder des anteiligen Eigenkapitals bewertet.

Erwartete Dividenden und Erträge sowie externe Preisindikationen berücksichtigen die aktuellsten Forecasts, einschließlich der beobachteten und erwarteten Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage auf die Rentabilität der betreffenden Unternehmen.

Die Ermittlung der Fair Values von Kundenverbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, erfolgt analog zu den Forderungen nach der Discounted-Cashflow-Methode und dem Bachelier-Modell.

Sensitivitätsanalyse der Fair-Value-Bewertung bei Änderungen der nicht beobachtbaren Parameter

Wenn der Wert eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Die aktuelle geopolitische Lage führt zu einer erhöhten Unsicherheit in Bezug auf nicht beobachtbare Parameter und die Messung des Fair Value dieser Positionen. Verbindlichkeiten in Level 3, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betreffen Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der ehemaligen IMMO-BANK und Kundenverbindlichkeiten der start:bausparkasse.

Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Eigenen Emissionen um 20 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 0,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. €) verbessert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der eigenen Emissionen um 20 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 0,0 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. €) verschlechtert.

Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, beträgt zum 30. Juni 2023 +1,1 Mio. € (31. Dezember 2022: +1,8 Mio. €) und wird als Änderung des Spreads über der Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt -0,7 Mio. € (zum 31. Dezember 2022: -0,2 Mio. €).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,07 Mio. € ergeben (31. Dezember 2022: +0,04 Mio. €).

Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 6,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 2,3 Mio. €) verschlechtert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 7,1 Mio. € (31. Dezember 2022: 2,6 Mio. €) verbessert.

Wenn man den Liquiditätsabschlag der illiquiden Fonds um 10 Prozentpunkte erhöht, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 0,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. €) verschlechtert. Wenn man den Liquiditätsabschlag der illiquiden Fonds um 10 Prozentpunkte vermindert, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2023 um 0,4 Mio. € (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. €) verbessert.

Für die Bewertung eines Teils der Eigenkapitalinstrumente sind die wesentlichen Inputparameter der Diskontierungsfaktor, Dividendenerträge bzw. Erträge und auch (möglicherweise) notwendige Kapitalmaßnahmen. Wenn der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte sinkt, würde der beizulegende Zeitwert um 3,8 Mio. € steigen (davon 1,9 Mio. € FVTOCI und 1,9 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 18,1 Mio. €; davon 14,3 Mio. € FVTOCI und 3,8 Mio. € FVTPL); steigt der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte, würde der beizulegende Zeitwert um 2,8 Mio. € sinken (davon 1,3 Mio. € FVTOCI und 1,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 14,3 Mio. €; davon 11,3 Mio. € FVTOCI und 3,0 Mio. € FVTPL). Wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% steigt, würde der beizulegende Zeitwert dieses Finanzvermögens um 1,2 Mio. € steigen (davon 0,5 Mio. € FVTOCI und 0,7 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 40,4 Mio. €; davon 34,2 Mio. € FVTOCI und 6,2 Mio. € FVTPL); wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% fällt, würde der beizulegende Zeitwert um 1,1 Mio. € fallen (davon 0,5 Mio. € FVTOCI und 0,6 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 39,4 Mio. €; davon 33,4 Mio. € FVTOCI und 6,0 Mio. € FVTPL).

Ein Teil der Eigenkapitalinstrumente wird auf Basis externer Preisangaben bewertet. Wenn diese Indikationen um 10% niedriger wären, würde der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 12,4 Mio. € fallen (8,9 Mio. € FVTOCI und 3,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 8,2 Mio. €; davon 2,0 Mio. € FVTOCI und 6,2 Mio. € FVTPL). Wären diese Indikationen um 10% höher, würde sich der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 12,4 Mio. € erhöhen (davon 8,9 Mio. € FVTOCI und 3,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 8,2 Mio. €; davon 2,0 Mio. € FVTOCI und 6,2 Mio. € FVTPL).

Der kleinste Teil wird auf Basis des anteiligen Eigenkapitals bewertet. Wäre das Eigenkapital um 10% niedriger, würde dies zu einem Rückgang um 2,3 Mio. € (davon 1,4 Mio. € FVTOCI und 0,9 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 3,3 Mio. €; davon 2,4 Mio. € FVTOCI und 0,9 Mio. € FVTPL) bzw. bei einem um 10% höheren Eigenkapital zu einem Anstieg um 2,3 Mio. € führen (davon 1,4 Mio. € FVTOCI und 0,9 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2022: um 3,3 Mio. €; davon 2,4 Mio. € FVTOCI und 0,9 Mio. € FVTPL).

Der beizulegende Zeitwert eines nicht gehandelten Investmentfonds basiert auf den vom Fondsmanager bereitgestellten Marktpreisnotierungen. Der eine Fonds hat, basierend auf der aktuellen Portfolioallokation, eine erwartete Zinssensitivität von etwa -0,2 Mio. € (31. Dezember 2022: -0,2 Mio. €) bei einem Anstieg der Zinssätze um 100 Basispunkte und eine Credit-Spread-Sensitivität von -0,2 Mio. € (31. Dezember 2022: -0,2 Mio. €) bei einer Ausweitung der Credit Spreads um 100 Basispunkte (und umgekehrt).

Für den anderen Fonds gilt: wenn der angegebene Marktwert um 10% steigen würde, würde der Konzern einen Gewinn von 18,9 Mio. € in der Gewinn- und Verlustrechnung ausweisen (31. Dezember 2022: 19,0 Mio. €). Wenn der angegebene Marktwert um 10% sinken würde, würde der Konzern einen Verlust von 18,9 Mio. € in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchen (31. Dezember 2022: 19,0 Mio. €).

Fair-Value-Veränderungen von Level-3-Aktiva bei alternativer Parametrisierung

Für Schuldverschreibungen, Ertragsfonds mit dem Risikofaktor Credit Spreads sowie Kredite werden zur Ermittlung der potenziellen Auswirkungen Credit Spreads herangezogen. Für diese wird in der Sensitivitätsanalyse der Wertebereich zwischen +100 bp und -50 bp verwendet. Eine Erhöhung (eine Verringerung) der Spreads führt zu einer Verringerung (einer Erhöhung) des jeweiligen Fair Value.

30.06.2023
in Mio. €
-50 bp +50 bp +100 bp
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
3,5 -3,4 -6,7
Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0
Forderungen an Kunden 3,4 -3,3 -6,5
Income Fonds 0,1 -0,1 -0,2
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
0,0 0,0 0,0
Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0
31.12.2022
in Mio. €
-50 bp +50 bp +100 bp
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
1,4 -1,3 -2,5
Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0
Forderungen an Kunden 1,3 -1,2 -2,3
Income funds 0,1 -0,1 -0,2
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
0,0 0,0 0,0

Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0

18 | Behandlung eines Day 1 gain

IFRS 9.B5.1.2A besagt, dass der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz normalerweise dem Transaktionspreis entspricht. Stellt das Unternehmen fest, dass zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz und dem Transaktionspreis eine Differenz besteht und der beizulegende Zeitwert nicht auf einer Bewertungstechnik basiert, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, so wird der Buchwert des Finanzinstruments beim erstmaligen Ansatz angepasst. Wenn der beizulegende Zeitwert eines Kreditportfolios nicht dem Transaktionspreis entspricht, so muss der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfolgen, allerdings angepasst um einen etwaigen Day 1 gain oder loss. Dies führt somit zu einem Buchwert des Kreditportfolios, der dem Transaktionspreis entspricht.

Im Fall des Kaufes von einigen Kreditportfolien wichen die Marktzinssätze zum Transaktionsdatum von den Marktzinssätzen zum Zeitpunkt der Preisverhandlungen ab. In den meisten Fällen wollte sich der Verkäufer aus dem entsprechenden Geschäftsfeld zurückziehen, weshalb der Transaktionspreis nicht dem beizulegenden Zeitwert der Kredite entsprach. Der Erstansatz der übernommenen Kredite und Forderungen erfolgte zum beizulegenden Zeitwert mittels DCF-Methode unter Berücksichtigung aktueller Marktbedingungen zum Erwerbszeitpunkt. Da der beizulegende Zeitwert und daher auch der Day 1 gain oder loss weder auf einer Marktpreisnotierung noch auf der Grundlage einer Bewertungstechnik basieren, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, darf der Day 1 gain oder loss nicht sofort realisiert, sondern muss abgegrenzt werden. Diese abgegrenzte Differenz darf nur in dem Umfang als Gewinn oder Verlust angesetzt werden, in dem sie aus einer Veränderung eines Faktors (einschließlich des Faktors Zeit) entsteht, den Marktteilnehmer bei einer Preisfestlegung beachten würden. In IFRS 9 finden sich keine Angaben darüber, wie diese Differenz nachfolgend zu bemessen ist.

Die IFRS liefern keine Hinweise hinsichtlich der Darstellung der Amortisierung von Day 1 gains oder losses. Die BAWAG Group weist die systematische Amortisation der Day 1 profits oder losses von nicht notleidenden Krediten unter dem Posten Zinserträge und jene von POCI-Krediten unter dem Posten Risikokosten aus. Die folgenden Differenzen werden in den nächsten Jahren in den Erträgen erfasst:

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Stand zu Beginn der Periode 67 14
Neue Transaktionen -5 77
Beträge, die in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden -16 -24
Währungseffekte 0 0
Stand am Ende der Periode 46 67

19 | Eventualforderungen, Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen

in Mio. €
30.06.2023
31.12.2022
Eventualverbindlichkeiten 156 166
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 156 166
Von Kunden nicht ausgenützte Kreditrahmen
9.162
9.267
hievon jederzeit fristlos kündbar
7.354
7.198
hievon nicht fristlos kündbar
1.808
2.069

RISIKOBERICHT

Die BAWAG Group ist eine Bank, die auf ein risikoarmes, einfaches und transparentes Geschäftsmodell fokussiert ist. Wir konzentrieren uns auf entwickelte Märkte mit starkem makroökonomischem Hintergrund sowie stabilen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, insbesondere in der DACH/NL-Region sowie in Westeuropa und den Vereinigten Staaten. Wir sind auf das Geschäft mit Privat- und KMU-Kunden spezialisiert und bieten unsere Kunden ein umfassendes Angebot von Spar-, Kredit-, Anlage- und Versicherungsprodukten. Unsere Liquidität wird hauptsächlich durch stabile Einlagen von Privatkunden bereitgestellt. Eine transparente und einfache Gestaltung unserer Produkte sowie operative Effizienz sind die Grundlage unserer Geschäftstätigkeit, bei der wir Prozesse durchgehend optimieren, um unseren Kunden attraktive und bedarfsgerechte Produkte zu bieten.

Neben unserem risikoarmen Geschäftsmodell sind das Risikomanagement und die aktive Steuerung von Risiken ein wesentlicher Bestandteil der Geschäftsstrategie des Konzerns. Die Aufrechterhaltung eines sicheren und soliden Risikoprofils ist ein zentraler Pfeiler unserer Strategie und es besteht die starke Verpflichtung in der gesamten Organisation, die Bank mit einem niedrigen Risikoprofil zu führen. Wir sind davon überzeugt, dass unser Risikomanagement-Ansatz ein Unterscheidungsmerkmal in unserem Markt darstellt und der Schlüssel zum Erreichen unserer strategischen und finanziellen Ziele sowie zur Schaffung von Mehrwert für unsere Aktionäre wie auch zum Schutz unserer Kunden ist.

Die Beibehaltung eines sicheren und soliden Risikoprofils ist der Eckpfeiler unserer Konzernstrategie und unserer Risikopolitik. Sie basieren auf den folgenden Grundsätzen:

  • Beibehaltung einer starken Kapitalposition, stabiler Privatkundeneinlagen und eines niedrigen Risikoprofils
  • Fokus auf etablierte, entwickelte und nachhaltige Märkte
  • Anwendung einer konservativen und disziplinierten Kreditvergabe in Märkten, die wir verstehen, mit dem Focus auf besichertes Geschäft
  • Aufrechterhaltung einer soliden Bilanz
  • Proaktives Management und Reduzierung von nichtfinanziellen Risiken

Zusammenfassung und wesentliche Entwicklungen im 1. Halbjahr 2023

  • Ergebnisse des 2023 Stresstest
  • Die EBA und EZB haben am 28. Juli 2023 die Ergebnisse des Stresstests 2023 veröffentlicht. Unter dem adversen Szenario würde die harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio) der BAWAG Group von 13,51% zum Jahresende 2022 nach drei Jahren um 90 Basispunkte auf 12,61% sinken..
  • Obwohl im Stresstest 2023 schwerwiegendere Annahmen im Hinblick auf das wirtschaftliche Umfeld getroffen wurden, konnten in diesem Jahr die Ergebnisse im Vergleich zum Stresstest 2021 verbessert werden: Im adversen Szenario des Stresstests 2021 belief sich der Rückgang bei der CET1 Ratio auf 198 Basispunkte für die BAWAG Group. Aufgrund des diesjährigen starken Ergebnisses liegt die BAWAG Group – in Bezug auf die adverse Auswirkung auf die CET 1- Ratio – auf Platz 2 im Vergleich zu den 57 teilnehmenden Banken der Eurozone, und auf Platz 5 unter allen 70 Banken, die am EBA-Stresstest teilgenommen haben.
  • Die Annahmen im diesjährigen Stresstest waren mit einem kumulierten Rückgang des Bruttoinlandprodukts von 6% und einer Inflation von kumuliert +18% über den Prognosezeitraum schwerwiegender als in 2021. Zusätzlich wurde angenommen, dass – auf Basis von gewichteten Werten – die Preise von Gewerbeimmobilien um 29% zurückgehen und Hauspreise um 30 % sinken.
  • Für die BAWAG Group beläuft sich der negative Effekt auf die CET1 Ratio nach drei Jahren im diesjährigen Stresstest auf -90 Basispunkte, während der negative Effekt im Stresstest 2021 bei -198 Basispunkten und in 2018 bei -240 Basispunkten lag. Trotz der Annahmen im Stressszenario fiel die Kapitalquote niemals unter die vom Management festgelegten Zielquote von 12,25%, die darüber hinaus auch einen ausreichenden Puffer zur regulatorischen Mindestanforderung darstellt. Die Bank bleibt im adversen Szenario in allen Jahren profitabel und die Dividendenzahlungen wurden im Einklang mit der Dividendenpolitik berücksichtigt.

Das makroökonomische Umfeld des 1. Halbjahres 2023 war von anhaltender Unsicherheit geprägt, die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Pandemie und des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine verursacht wurde. Die Inflation und die Verbraucherpreise stiegen auf unseren Märkten auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Niveau. Die Zentralbanken haben ihre seit langem verfolgte lockere Geldpolitik aufgegeben und die Zinssätze aggressiv angehoben, um die Konjunktur zu bremsen und die Inflation zu senken. Die Vereinigten Staaten begannen im Mai, die Zinsen auf mehr als 500 Basispunkte auf ein 16-Jahres-Hoch anzuheben. Auch die EZB erhöhte die Zinsen von - 0,5% im Jahr 2022 auf 3,5% im Juni. Die Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaften waren sichtbar und wurden durch die Bankenturbulenzen in den Vereinigten Staaten und der Schweiz noch verstärkt. In Kombination hat dies zu einem deutlich verlangsamten Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr 2023 und einer entsprechenden Verlangsamung der Kreditnachfrage vor allem im Retail & SME-Segment geführt, die auf einer geringeren Leistbarkeit von Krediten beruht.

Unsere Hauptmärkte in Österreich, Westeuropa und den USA werden durch ein stabiles Beschäftigungsniveau und eine starke finanzielle Position unserer Kunden gestützt. Dennoch sind die Abwärtsrisiken nach wie vor beträchtlich, da eine anhaltende Inflation oder eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen wirtschaftliche Schwachstellen aufdecken könnte, insbesondere bei Unternehmen oder Kunden mit hoher Verschuldung. Wir sind der Ansicht, dass unsere Position und unsere bisherige Kreditvergabe unsere Bank gut positioniert haben, um ungünstigen Entwicklungen standzuhalten. Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Ungewissheit sind wir durch Management-Overlays, ein hohes Kapital- und Liquiditätsniveau, das weit über den Anforderungen liegt, und hervorragende, stabile Finanzierungsquellen vorsichtig.

Die ECL-Reserven sind um 4% auf 187 Mio. € gestiegen (31.12.2022: 180 Mio. €), basierend auf der aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklung und unterstützt durch den unveränderten Management-Overlay.

Der über die modellbasierten Reserven hinausgehende Management-Overlay ist mit 100 Mio. € stabil geblieben (31.12.2022: 100 Mio. €). Die BAWAG Group wird die potenzielle wirtschaftliche Entwicklung angesichts der anhaltenden Unsicherheit weiterhin beobachten und die Annahmen und den Bedarf des Management-Overlays regelmäßig überprüfen.

Die hohe Qualität der Aktiva zeigt sich in der weiterhin stabilen Verteilung der Aktiva: 93% der Kundenforderungen sind in Stufe 1 (Performing) (31.12.2022: 93%), 5% in Stufe 2 (Performing, aber erhöhtes Kreditrisiko) (31.12.2022: 5%). Der weiterhin geringe Anteil der Stufe-2-Aktiva am Gesamtbestand spiegelt unsere disziplinierten Kreditvergabestandards wider.

Die NPL-Quote beträgt weiterhin 0,9% (31.12.2022: 0,9%) mit verbesserten NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote von 53% (31.12.2022: 52%) und einer stabilen NPL-Besicherungsquote von 82% (31.12.2022: 82%).

Die Risikokosten des 1. Halbjahres 2023 von 41 Mio. € (30.06.2022: 51 Mio. €) entsprechen einer Senkung von 19% auf 19 Basispunkte (30.06.2022: 23 Basispunkte).

Robuste Liquiditätsposition zum Halbjahresende mit einer LCR-Quote in Höhe von 207% (31.12.2022: 225%) und einer NSFR-Quote von 136% (31.12.2022: 127%). Beide Quoten sind damit deutlich über den regulatorischen Anforderungen.

Das Engagement in Branchen mit mäßig hohem bis hohem ESG-Risiko, einschließlich emissionsintensiver Branchen und Engagements im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen, bleibt gering (<2% des Gesamtvolumens). ESG-Risiken werden in den Risikosteuerungsrahmen, die Risikostrategie und die interne Kapitalallokation über alle Risikoarten und Risikomanagementrichtlinien hinweg einbezogen.

Kein direktes Engagement in Russland oder der Ukraine und nur ein minimales Engagement in Osteuropa, was unsere strategische Ausrichtung auf die DACH/NL-Region, Westeuropa und die Vereinigten Staaten in den letzten zehn Jahren widerspiegelt. Auch wenn unser Exposure an Kunden, die indirekt von der Krise betroffen sind (z.B. durch Lieferketten oder Vertriebsnetze), minimal ist, werden wir weiterhin vorsichtig bleiben, unsere Engagements streng überwachen und Kunden aktiv ansprechen, um sekundäre Auswirkungen daraus zu minimieren.

Entwicklung der wichtigsten Risikokennzahlen

Gesamtportfolio
in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 vvP
NPL Ratio 0,9% 0,9% 0,0pp
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 53,1% 52,3% 0,8pp
NPL-Besicherungsquote 81,8% 82,5% -0,7pp
Wertberichtigungen Stufe 1 und 2 187 179 8
Wertberichtigungen Stufe 3 272 263 9
LCR 207% 225% -18pp
NSFR 136% 127% 9pp

Risikopolitik und -strategie

Die Geschäftstätigkeit der BAWAG Group konzentriert sich vorwiegend auf das Privatkundengeschäft sowie auf das Firmenkundengeschäft und gewerbliche Immobilien in selektiven Märkten mit laufender Bewertung entsprechender Risiko-Ertrags-Profile. Damit geht die Bank Risiken ein, die mit dem Bankensektor und der Wirtschaft im Allgemeinen verbunden sind. Die BAWAG Group überwacht und steuert diese Risiken innerhalb eines strikten und umfassenden Risikomanagementregelwerks, mit der Absicht, solche Risiken zu vermindern und für deren Abdeckung angemessene Kapital- und Liquiditätsausstattung sicherzustellen.

Die BAWAG Group hat ein umfassendes und vorausschauendes Risikomanagementsystem entwickelt, das die Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäftsaktivitäten des Konzerns und die daraus resultierenden Risiken berücksichtigt. Die Steuerung und Überwachung des Risikomanagements der Gruppe basiert auf dem Verständnis der Risikotreiber, der Risikotypen und der Auswirkungen der Risiken. Die Grundsätze des Risikomanagements, des Risikoappetits und des Governance-Rahmenwerks blieben unverändert.

Die folgenden Bereiche überwachen die Umsetzung und Durchführung der risikobezogenen Richtlinien (Stand 30.06.2023):

  • Risk Modelling
  • Validation
  • Commercial Risk Management
  • Retail Risk Management
  • Group Data Warehouse (gemeinsame Berichtslinie an Risiko und Finanzen)

20 | Aktuelle geopolitische Situation – Auswirkungen auf das Risikomanagement

Das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiterhin unsicher und der wirtschaftliche Konsens prognostiziert für die kommenden Quartale eine Konjunkturabschwächung. In den letzten vier Jahren wurde der Bankensektor dreimal durch neue Krisen auf die Probe gestellt und die Banken mussten sich mit einzigartigen Risiken und volatilen Marktbedingungen auseinandersetzen. Die Pandemie, der Ausbruch des Krieges in Europa und Bankenturbulenzen in den USA und in der Schweiz eröffneten neue Fronten mit noch nie dagewesenen Ereignissen, die zu Spannungen auf den Kapitalmärkten, erheblichen wirtschaftlichen Veränderungen, die sich auf unsere Kunden auswirken und ungewissen wirtschaftlichen Folgen führten. Die laufende Evaluierung des überschüssigen Kapitals und der Liquidität sowie die Anpassung unseres umsichtigen und aktiven Risikomanagements standen im Mittelpunkt unserer Geschäftsstrategie. Das aktuelle Umfeld ist von folgenden Merkmalen gekennzeichnet:

Die Inflation befindet sich auf einem 40-Jahres-Hoch mit Auswirkungen auf das Realeinkommen durch gestiegene Lebenshaltungskosten und erhöhte Betriebsaufwendungen für Unternehmen – verursacht nicht nur durch hohe Lohnsteigerungen

Ukraine-Krieg: mangelnde Transparenz über die wirtschaftlichen Auswirkungen, die mögliche Ausbreitung und ein absehbares Ende

Gegenwind im Industriesektor und Produktionsrückgänge aufgrund von Lieferkettenproblemen und der Inflation

Straffung der Geldpolitik durch Beendigung der Ankäufe von Vermögenswerten durch die Zentralbanken und die Erhöhung der Leitzinsen

Verlangsamung der Retail-Kreditnachfrage – vor allen aufgrund steigender Zinssätze und deren Auswirkungen auf die Leistbarkeit

Erhöhte Kreditkosten auf allen Märkten, die sich auf die Zahlungsfähigkeit und die Bewertung der Vermögenswerte bei Fälligkeit auswirken

Rückgang in kommerziellen Immobilienfinanzierungen

Governance

Das Risikomanagement der BAWAG Group hat in den letzten Jahren bewiesen, sich bei der Evaluierung und Messung von Risiken schnell und effektiv auf die neuen und sich ständig ändernden Rahmenbedingungen einstellen zu können. Dabei konnte stets auf die etablierte Risiko-Infrastruktur (IT, Reporting, Analytik) und die etablierten Entscheidungsprozesse zurückgegriffen werden.

Das Management stützt sich auf einen äußerst proaktiven Ansatz für das Risikomanagement und setzt einen detaillierten Fokus auf die operative Steuerung des Betriebs. Verbesserte und häufigere Governance-Schritte wurden eingeführt, um die schnelle Umsetzung in den Stressbereichen, einheitliche Reaktionen in allen Geschäftsbereichen und datengesteuerte Entscheidungen zu gewährleisten. Dieser Aufbau ist einzigartig und entscheidend für den effektiven Umgang mit den Risiken auf allen unseren Märkten und Kanälen. Dazu wurden folgende Aktionen und Initiativen eingeführt oder fortgesetzt:

Wiederkehrende Steuerungsmeetings unter Einbeziehung des Vorstands und der relevanten Bereiche und Märkte, um eine gezielte Risikoanalyse, zeitnahe Entscheidungsfindung und Priorisierung für eine umgehende operative Umsetzung von Maßnahmen sicherzustellen

Regelmäßige Überwachung des Kundenverhaltens und damit verbundener Risikokennzahlen, die den gesamten Kreditrisikolebenszyklus abdecken (Neugeschäftsanträge, Auslastung von revolvierenden Linien, Betreibung von ausgefallenen Engagements und makroökonomische Entwicklung)

Gezieltes Kreditrisikoreporting und dementsprechende Preisgestaltung mit Überprüfungen bestimmter Portfolios im Segment Corporate & Public und intensivierter Austausch mit den jeweiligen Unternehmen und Management, um ihre aktuelle Wirtschaftslage nachvollziehen zu können

Erweitertes Risikoreporting, um die Entwicklung bestimmter Portfolios, Kundengruppen und Produkte, die von der aktuellen Krise betroffen sind, Marktpreisänderungen (Refinanzierung und Preisgestaltung) und Verlusterwartungen, gezielt zu überwachen.

Laufende Überprüfung der IFRS-9-Risikovorsorgen unter Berücksichtigung verschiedener makroökonomischer Szenarien

Tägliche Liquiditätsüberwachung

Kreditvergabe

Die Bank verfolgt bei der Kreditvergabe einen konservativen Ansatz mit klar definierten Vergaberichtlinien und dem Fokus auf ein hohes Maß an verfügbaren Kreditsicherheiten, ein angemessenes Schuldeneinkommen Verhältnis und auf risikoadjustierte Renditen. Die Kreditvergabeentscheidungen werden durch robuste quantitative Risikoanalysen unterstützt, die eine gezielte Risikobeurteilung unter Berücksichtigung des erwartet ungünstigen makroökonomischen Umfelds und die Durchführung entsprechender Maßnahmen während der letzten Jahre sicherstellen. Die gesamte Palette an Kreditprodukten wird

weiterhin angeboten, wobei die bereits 2019 eingeschlagene Strategie, das Neugeschäft vermehrt in Richtung besicherter Produkte zu verlagern, konsequent weiterverfolgt wurde.

Analyse der Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Situation

Anpassungen in der Kreditbox für Privatkunden und Hypothekarkrediten, um die steigenden Wohnkosten sowie die allgemeinen Auswirkungen von Inflation, Lieferkette und Zinssatz zu berücksichtigen

  • Corporate & Real Estate Buch:
    • Die Kommerz-Kreditvergabe-Richtlinien wurden angepasst und spiegeln die geänderten Limits, zusätzlichen Informationen und Analysen wider, um die Auswirkungen der aktuellen Krise bei der Übernahme von Einzelgeschäften zu bewerten
    • Die Mehrheit der Kunden mit gewerblicher Immobilienfinanzierung wurde vertraglich verpflichtet, das Zinsrisiko zu hedgen und mit Einlagen abzusichern und / oder Garantien der Sponsoren abzugeben
    • Zusätzliche Detailanalysen wurden durchgeführt, z.B. Stresstest in Bezug auf Zinserhöhungen angesichts der Marktvolatilität
    • Stresstest der Büroimmobilienfinanzierungen
    • Die Firmenkunden sind in der Lage, die Auswirkungen der gestiegenen (Energie)preise an ihre Kunden weiterzugeben, wobei nur ein geringer Teil der gesamten Aktiva auf energieintensive Industrien (z.B. Stahl, Zement, Chemikalien, Baustoffe) entfällt

ECL-Overlay in Höhe von 100 Mio. € – wobei bereits aktualisierte Basis- und pessimistische makroökonomische Szenarien in das Modell einbezogen wurden –, von dem die Bank erwartet, dass er die Auswirkungen eines Stagflationsszenarios mit hoher Inflation und einer aufkommenden Rezession abdeckt

  • Russland / Ukraine
    • Kein direktes Exposure weder gegenüber russischen oder ukrainischen Unternehmen (ultimative Risikobetrachtung) noch gegenüber sanktionierten Personen/Unternehmen, keine Handelsfinanzierung an Russland oder CEE-Länder
    • Strenge Überwachung der Entwicklungen und Sanktionen, um eine vollständige und unmittelbare Umsetzung in die Risikopolitik/Kreditvergabe-Richtlinien sicherzustellen
    • Weder Führung noch Pflege einer Wertpapiermakler-, Verwahrungs-, Abwicklungs- und Clearingbeziehung mit russischen/ukrainischen Counterparties oder entsprechenden Tochtergesellschaften
    • Gesamtengagement gegenüber Osteuropa (ultimative Risikobetrachtung) unter 1% der Bilanzsumme
    • Ein kleiner Anteil von Unternehmen mit einem Gesamtengagement von weniger als 1% der Bilanzsumme, die von russischen Märkten abhängig sind (Automobil, Holz, Gas), sei es mit lokalen Tochtergesellschaften, Kunden oder Lieferanten, die streng überwacht werden, aber derzeit keine Anzeichen für ein erhöhtes/nicht eindämmbares Risiko aufweisen

Gewerbliche Immobilien

Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien hat sich in den letzten Quartalen verlangsamt, was vor allem auf eine Abschwächung der Anlegerstimmung als Reaktion auf das derzeitige wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen ist. Höhere Zinssätze haben zu höheren Kapitalisierungsrateerwartungen (niedrigere Bewertungen) und einer geringeren Fähigkeit zur Erfüllung der Zinszahlungsanforderungen geführt. Darüber hinaus hat die Inflation die Betriebs- und Lebenshaltungskosten in die Höhe getrieben, was die Gewerbeimmobilienmärkte in den Vereinigten Staaten und Europa zusätzlich belastet. Büroimmobilien sind nach wie vor die am stärksten belastete Anlageklasse und das aufgrund der verbliebenen Auswirkungen der Pandemie, die zu einem Nachfragerückgang aufgrund der Umstellung auf Home-Office geführt hat. Dies hat sich auf Gebäude geringerer Qualität ausgewirkt (B- und C-Klasse, definiert durch veraltete Bauweise und mangelnde Ausstattung), während hochwertige Gebäude der A-Klasse weniger betroffen, aber dennoch recht anfällig für Marktanpassungen sind. Industrie- und Logistikimmobilien, Wohn- und Hotelimmobilien, die den Großteil des CRE-Portfolios ausmachen, entwickeln sich in einem Szenario mit moderater Konjunkturabschwächung entsprechend den Erwartungen.

Die BAWAG Group konzentriert sich auf vorrangig besicherte Kredite an erstklassige Kontrahenten und macht weder Mezzanin- noch reine Grundstücksfinanzierungen. Wir finanzieren in erster Linie granulare Multi-Asset-Portfolios, oft mit mehreren Sicherheitenarten. Die unterschiedlichen Klassen von Aktiva bieten eine zusätzliche Sicherheit. Während das Portfolio in erster Linie variabel verzinst ist, umfasst unser Underwriting-Ansatz mehrere risikomindernde Maßnahmen wie Anforderungen an das Hedging, Zinsreserven und Sponsorengarantien. Der geografische Schwerpunkt liegt nach wie vor in Westeuropa und den Vereinigten Staaten. Das Neugeschäft verlagerte sich seit 2020 vor allem auf Industrie-/Logistik- und Wohnimmobilien. Diese Anlageklassen weisen positive Fundamentaldaten auf und machen 65% des gesamten Gewerbeimmobilienportfolios aus, gegenüber 48% in 2020. Umgekehrt wurde die Neuvergabe von Krediten im Einzelhandel auf 6% (31.12.2020: 12%) und in Büroimmobilien auf 20% (31.12.2020: 29%) erheblich reduziert, da die durch das Online-Shopping und die Arbeit von zu Hause aus getriebenen Trends den Wert der Aktiva in diesen Klassen verringert haben. Diese Veränderung der Risikobereitschaft wurde bereits vor einigen Jahren vorgenommen, was uns heute mit einem begrenzten Engagement in den Bereichen Einzelhandel und Büro zugutekommt.

Unser Engagement in Immobilien in Vereinigten Staaten, das 44 % des gesamten Gewerbeimmobilienportfolios ausmacht, ist in den letzten Jahren gewachsen, vor allem durch Wohn-, Industrie- und Logistikanlagen. Auf diese Anlageklassen entfallen 72 % unseres Engagements in Gewerbeimmobilien in Vereinigten Staaten.

Risikovorsorge

Die BAWAG Group hat vor dem Hintergrund des geopolitischen Umfelds und der wirtschaftlichen Volatilität eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um eine rechtzeitige Identifizierung notleidender Schuldner und die Sicherstellung angemessener Risikovorsorgen in allen Kreditrisikostufen.

Die Bank verfügt über umfassende Methoden zur Ermittlung des erwarteten Kreditverlusts (ECL) nach IFRS 9, um zukünftige, noch nicht eingetretene Verluste unter Berücksichtigung makroökonomischer Faktoren, Kunden mit höherem Risikoprofil und letztlich Kunden mit erhöhter Ausfallswahrscheinlichkeit zu identifizieren. Die Kernkonzepte zur Beurteilung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos wurden dabei auch in diesem Umfeld beibehalten (für eine detailliertere Beschreibung wird auf den ECL-Abschnitt im Kreditrisikoteil des Halbjahresfinanzberichts verwiesen). In Anbetracht der aktuellen Unsicherheit hat die Bank zusätzlich Anpassungen in Form eines Management-Overlays vorgenommen, um ein angemessenes Niveau an Risikovorsorgen sicherzustellen. Zum 30. Juni 2023 hatte die BAWAG Group die ECL-Vorsorgen um 4% auf 187 Mio. € erhöht (31.12.2022: 179 Mio. €) einschließlich eines Management-Overlays von 100 Mio. €, der über die ECL-Berechnungsmodelle hinausgeht, um eine angemessene Rückstellung für mögliche unvorhergesehene negative wirtschaftliche Entwicklungen zu gewährleisten. Die BAWAG Group beobachtet die weitere makroökonomische Entwicklung der für sie relevanten Märkte genau. Eine Reduzierung des Management-Overlays wird geprüft, sobald Volatilität und die Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld zurückgegangen sind.

21 | Kreditrisiko

Die Definitionen des Kreditrisikos (einschließlich Ausfall, Forbearance-Maßnahmen, Unlikelyness to Pay), der Kreditrisiko-Governance, der Risikominderung (Sicherheiten und Bewertung), der Bonitätsbeurteilung, der Instrumente und Prozesse zur Messung des Kreditrisikos, Sondergestion und Betreibung einschließlich der Abwicklung und der Früherkennung von problembehafteten Exposures blieben im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 unverändert.

Die nachfolgenden Abschnitte geben einen Überblick über die Struktur und die Portfolioqualität in den einzelnen Segmenten.

30.06.2023
in Mio. €
Retail & SME Corporates, Real
Estate & Public
Sector
Treasury Corporate Center Gesamtportfolio
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
21.551 13.230 13.500 13 48.294
Vermögenswerte FVPL/FVOCI 163 388 2.518 112 3.181
Bilanzielle Geschäfte 21.714 13.618 16.018 125 51.475
Außerbilanzielle Geschäfte 4.170 1.986 1.204 694 8.054
Summe 25.884 15.604 17.222 819 59.529
davon besichert 16.882 5.970 669 148 23.669
davon NPL (Bruttosicht) 451 106 558
Wertberichtigungen Stufe 1 27 15 1 43
Wertberichtigungen Stufe 2 81 62 0 143
Wertberichtigungen Stufe 3 219 53 272
Summe der
Wertberichtigungen
327 130 1 458
Prudential Filter 13 11 24
31.12.2022
in Mio. €
Retail & SME Corporates, Real
Estate & Public
Sector
Treasury Corporate Center Gesamtportfolio
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
22.011 13.988 15.391 195 51.585
Vermögenswerte FVPL/FVOCI 63 387 2.474 119 3.043
Bilanzielle Geschäfte 22.074 14.375 17.865 314 54.628
Außerbilanzielle Geschäfte 4.328 2.045 1.157 792 8.322
Summe 26.402 16.420 19.022 1.106 62.950
davon besichert 17.138 5.902 809 302 24.151
davon NPL (Bruttosicht) 419 119 538
Wertberichtigungen Stufe 1 29 17 1 47
Wertberichtigungen Stufe 2 74 59 0 133
Wertberichtigungen Stufe 3 205 58 263
Summe der
Wertberichtigungen
307 134 1 442
Prudential Filter 9 10 19

Geografische Verteilung des Kredit- und des Wertpapierportfolios

Gemäß der Strategie der BAWAG Group, sich auf stabile Regionen und Währungen zu konzentrieren, verteilen sich 98% (31.12.2022: 98%) des Kreditportfolios1) und 92% (31.12.2022: 93%) des Wertpapierportfolios2) auf Westeuropa und Nordamerika.

1) Das DACH/NL Porfolio setzt sich wie folgt zusammen: Österreich (73%), Deutschland (14%) und Niederlande (12%) und Schweiz (1%). Das Westeuropa-Portfolio setzt sich hauptsächlich zusammen aus Irland (40%), Vereinigtes Königreich (37%) und Frankreich (13%).

2) Das DACH/NL Porfolio setzt sich wie folgt zusammen: Österreich (43%), Deutschland (35%) und Niederlande (13%) und Schweiz (9%). Das Westeuropa-Portfolio setzt sich hauptsächlich zusammen aus Irland (43%), Vereinigtes Königreich (21%) und Frankreich (19%).

Kreditportfolio und Wertpapiere nach Währungen

Konsistent mit der strategischen Ausrichtung der BAWAG Group ist der überwiegende Anteil der Finanzierungen in EUR. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere.

Buchwert in %
in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022
EUR 43.578 46.548 84,7% 85,2%
USD 5.500 5.547 10,7% 10,2%
GBP 1.077 1.093 2,1% 2,0%
CHF 844 902 1,6% 1,7%
Sonstige 476 538 0,9% 0,9%
Summe 51.475 54.628 100,0% 100,0%

Übersicht der Kreditqualität: Kredite, Wertberichtigungen, überfällige Forderungen und Sicherheiten

Die folgende Tabelle zeigt die NPL Ratio und die Besicherung des Kreditportfolios. Das niedrige Risikoprofil spiegelt sich in der niedrigen NPL Ratio, im niedrigen Volumen an überfälligen Forderungen und der guten Wertberichtigungs- und Besicherungsquote über das gesamte Portfolio wider. Mehr als 83% (31.12.2022: 85%) des Exposures können einem Investment-Grade-Rating zugeordnet werden, dies entspricht einem externen Rating zwischen AAA und BBB.

Buchwert1) in %
in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022
Zu fortgeführten Anschaffungskosten (brutto) 48.737 52.016 100,0% 100,0%
Wertberichtigungen 443 430 0,9% 0,8%
davon Stufe 1 35 39 0,1% 0,1%
davon Stufe 2 140 131 0,3% 0,3%
davon Stufe 3 269 260 0,6% 0,5%
Zu fortgeführten Anschaffungskosten (netto) 48.294 51.585 99,1% 99,2%
NPL Ratio 0,9% 0,9%
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 53,1% 52,3%
NPL-Besicherungsquote 81,8% 82,5%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

Die folgende Tabelle zeigt die NPL Ratio aufgegliedert in die Segmente Retail & SME und Corporates, Real Estate & Public Sector.

in Mio. € Retail & SME Corporates, Real Estate & Public
Sector
30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022
Summe 21.714 22.074 13.618 14.375
NPL Ratio 1,7% 1,6% 0,7% 0,7%
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 51,5% 50,9% 59,7% 57,5%
NPL-Besicherungsquote 76,0% 77,1% 100,0% 100,0%

In der folgenden Tabelle findet sich die Verteilung der Ratings für das Portfolio, welches weder in Verzug noch wertberichtigt ist. Das Risikoprofil ist stabil.

Gesamtportfolio Retail & SME Corporates, Real Estate &
Public Sector
in % Moody´s
Rating
Äquivalent
30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022 30.06.2023 31.12.2022
Ratingklasse 1 Aaa–Aa2 30,2% 31,6% 0,2% 0,2% 17,3% 15,1%
Ratingklasse 2 Aa3–A1 10,2% 10,1% 10,5% 9,8% 13,0% 15,0%
Ratingklasse 3 A2–A3 7,2% 7,5% 9,5% 10,5% 5,3% 6,3%
Ratingklasse 4 Baa1–Baa3 37,4% 35,5% 54,8% 53,1% 47,7% 46,2%
Ratingklasse 5 Ba1–B1 12,7% 13,1% 19,9% 21,8% 16,1% 16,1%
Ratingklasse 6 B2–Caa2 1,6% 1,4% 3,5% 2,7% 0,5% 1,1%
Ratingklasse 7 Caa3 0,7% 0,8% 1,6% 1,9% 0,1% 0,1%

Erhaltene Sicherheiten für das NPL-Portfolio

Die folgenden Zahlen beziehen sich auf das Brutto-NPL-Exposure (Stufe 3).

Summe 558 185 33 17 5
Außerbilanzielle Geschäfte 2 1 1 0 0
Wertpapiere 0 0
Kreditportfolio 556 184 32 17 5
30.06.2023
in Mio. €
NPL Exposure Pfandrechtliche
Kredit
sicherheiten
Sonstige Kredit
sicherheiten
Finanzgarantien Kredit
verbesserungen

Die dargestellten Sicherheiten sind Marktwerte.

Summe 538 179 36 18 23
Außerbilanzielle Geschäfte 6 1 2 0 0
Wertpapiere 0 0
Kreditportfolio 532 178 34 18 23
31.12.2022
in Mio. €
NPL Exposure Pfandrechtliche
Kredit
sicherheiten
Sonstige Kredit
sicherheiten
Finanzgarantien Kredit
verbesserungen

Die dargestellten Sicherheiten sind Marktwerte.

Impairment

Die Definitionen von Impairment, der ECL-Parameter (Exposure bei Ausfall, Ausfallwahrscheinlichkeit, Verlust bei Ausfall), der SICR-Kriterien (signifikanter Anstieg des Kreditrisikos) und der Stufen 1 bis 3 blieben im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 unverändert.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick für die Entwicklung der IFRS-Buchwerte (netto, abzüglich Wertberichtigungen) über die jeweiligen Stufen.

Überleitungsrechnung der Buchwerte je Stufe

Eröffnungs Erhöhungen
aufgrund von
Rückgänge Änderungen
an
30.06.2023
in Mio. €
bilanz Originierung
und Erwerb
aufgrund von
Ausbuchung
existierenden
Buchwerten
Schlussbilanz
Buchwerte für Wertberichtigungen der
Stufe 1 50.658 2.123 -1.550 -3.338 47.893
(ohne POCI)
Kreditportfolio 44.910 1.861 -1.501 -3.297 41.973
Wertpapiere 5.748 262 -49 -41 5.920
Buchwerte für Wertberichtigungen der
Stufe 2
(ohne POCI)
1.533 46 -181 100 1.498
Kreditportfolio 1.533 46 -181 100 1.498
Wertpapiere
Buchwerte für Wertberichtigungen der
Stufe 3 269 7 -22 25 279
(ohne POCI)
Kreditportfolio 269 7 -22 25 279
Wertpapiere
Summe POCI 50 0 -1 -3 46
Kreditportfolio 50 0 -1 -3 46
Wertpapiere
Summe 52.510 2.176 -1.754 -3.216 49.716

Nur IFRS-9-relevante Buchwerte werden gezeigt.

Überleitungsrechnung der Wertberichtigungen je Stufe

30.06.2023
in Mio. €
Eröffnungs
bilanz
Erhöhungen
aufgrund von
Originierung
und Erwerb
Rückgänge
aufgrund von
Ausbuchung
Änderungen
an
existierenden
Buchwerten
Schlussbilanz
Wertberichtigungen Stufe 1 (ohne POCI) 47 4 -2 -6 43
Kreditportfolio 37 4 -2 -6 33
Wertpapiere 3 0 -0 -0 3
Außerbilanzielle Geschäfte 7 0 -0 -0 7
Wertberichtigungen Stufe 2 (ohne POCI) 133 2 -20 28 143
Kreditportfolio 131 2 -20 27 140
Wertpapiere
Außerbilanzielle Geschäfte 2 0 -0 1 3
Wertberichtigungen Stufe 3 (ohne POCI) 253 4 -13 20 264
Kreditportfolio 250 4 -13 20 261
Wertpapiere
Außerbilanzielle Geschäfte 3 0 3
Summe POCI 10 -2 8
Kreditportfolio 10 -2 8
Wertpapiere
Außerbilanzielle Geschäfte
Summe 442 10 -35 41 458

Veränderung der Wertberichtigungen nach Finanzinstrumenten

30.06.2023
in Mio. €
Von Stufe 1 auf
Stufe 2
Von Stufe 1 auf
Stufe 3
Von Stufe 2 auf
Stufe 1
Von Stufe 2 auf
Stufe 3
Von Stufe 3 auf
Stufe 1
Von Stufe 3 auf
Stufe 2
Kreditportfolio 26 15 -10 14 -1 -6
Wertpapiere
Außerbilanzielle
Geschäfte
2 -0 -0 -0 0 0
Summe 28 15 -11 14 -1 -6

31.12.2022 Von Stufe 1 auf Von Stufe 1 auf Von Stufe 2 auf Von Stufe 2 auf Von Stufe 3 auf Von Stufe 3 auf

Summe 31 21 -28 15 -3 -9
Geschäfte
Außerbilanzielle 0 -0 -0 -0 0 0
Wertpapiere 0 -0 -0 -0
Kreditportfolio 30 21 -27 15 -3 -9
in Mio. € Stufe 2 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 2

Verteilung der Buchwerte je Wertberichtigungsstufe und Rating

Die folgenden Zahlen beziehen sich auf IFRS-Buchwerte (abzüglich der Vorsorgen für die Stufen 1 bis 3).

30.06.2023
in Mio. €
Rating
klasse 1
Rating
klasse 2
Rating
klasse 3
Rating
klasse 4
Rating
klasse 5
Rating
klasse 6
Rating
klasse 7
Rating
klasse 8
Gesamt
portfolio
Buchwerte für
Wertberichtigungen der
Stufe 1
14.956 5.130 3.323 18.183 5.815 405 81 47.893
(ohne POCI)
Kreditportfolio 12.117 3.694 2.596 17.362 5.718 405 81 41.973
Wertpapiere 2.839 1.436 727 821 97 5.920
Buchwerte für
Wertberichtigungen der
Stufe 2
5 8 99 634 403 349 1.498
(ohne POCI)
Kreditportfolio 5 8 99 634 403 349 1.498
Wertpapiere
Buchwerte für
Wertberichtigungen der 279 279
Stufe 3
(ohne POCI)
Kreditportfolio 279 279
Wertpapiere
Summe POCI 23 14 2 7 46
Kreditportfolio 23 14 2 7 46
Wertpapiere
Summe 14.956 5.158 3.331 18.282 6.449 822 432 286 49.716

Nur IFRS-9-relevante Buchwerte werden gezeigt.

31.12.2022
in Mio. €
Rating
klasse 1
Rating
klasse 2
Rating
klasse 3
Rating
klasse 4
Rating
klasse 5
Rating
klasse 6
Rating
klasse 7
Rating
klasse 8
Gesamt
portfolio
Buchwerte für
Wertberichtigungen der
Stufe 1
(ohne POCI)
16.278 5.364 3.866 18.331 6.308 375 136 50.658
Kreditportfolio 13.538 3.982 3.008 17.613 6.258 375 136 44.910
Wertpapiere 2.740 1.382 858 718 50 -0 5.748
Buchwerte für
Wertberichtigungen der
Stufe 2
(ohne POCI)
0 4 10 87 725 375 332 1.533
Kreditportfolio 0 4 10 87 725 375 332 1.533
Wertpapiere
Buchwerte für
Wertberichtigungen der
Stufe 3
(ohne POCI)
269 269
Kreditportfolio 269 269
Wertpapiere
Summe POCI 0 0 5 8 31 6 50
Kreditportfolio 0 0 5 8 31 6 50
Wertpapiere
Summe 16.278 5.368 3.876 18.418 7.038 758 499 275 52.510

Nur IFRS-9-relevante Buchwerte werden gezeigt.

Erwarteter Kreditverlust

Die erwarteten Kreditverluste der BAWAG Group basieren entsprechend den IFRS-9-Vorgaben auf wahrscheinlichkeitsgewichteten Verlusten: Die ECL-Schätzung erfolgt unter Anwendung von drei verschiedenen Szenarien, die auf Basis von Szenariogewichten aggregiert werden, um eine endgültige ECL-Schätzung zu bilden. Die makroökonomischen Szenarien setzten sich aus den Prognosen der wichtigsten makroökonomischen Parameter zusammen. Die Ableitung der zukunftsgerichteten Informationen, die in den ECL-Schätzungen der BAWAG Group berücksichtigt werden, erfolgt hauptsächlich auf Basis der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts, wobei zusätzliche Variablen, wie Inflation, Arbeitslosenquote oder Immobilienpreise, eine ergänzende Rolle spielen.

Die Aufteilung auf drei Szenarien (Basisszenario 40%, pessimistisches Szenario 30% und optimistisches Szenario 30%) ermöglicht es der Bank, den breiten Bereich der Zukunftserwartungen abzudecken, und wurde innerhalb des Industriestandards als am besten geeignet gewählt. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die BIP-Wachstumsannahmen und die Gewichtung der Szenarien, die zur Bestimmung des ECL verwendet werden.

Stufe 1: 12-Monats ECL

Der Horizont der Berechnung des erwarteten Kreditverlusts für Stufe 1 ist bis zu einem Jahr nach dem Stichtag, unter der Berücksichtigung der vorausschauenden Ausfallswahrscheinlichkeit, des Verlusts bei Ausfall und der Exposure-Struktur innerhalb dieser Periode.

Stufe 2: Lifetime ECL

Für Finanzinstrumente in Stufe 2 werden die erwarteten Kreditverluste bis zum Ende der Laufzeit berechnet.

Annahmen zum BIP-Wachstum der Eurozone nach Szenario

BIP-Wachstum 30.06.2023
in %
2022 2023 2024 2025
Optimistisch (30% Gewichtung) 3,5% 1,0% 1,5% 2,0%
Basislinie (40% Gewichtung) 3,5% 0,6% 0,0% 2,6%
Pessimistisch (30% Gewichtung) 3,5% -0,1% -3,6% 2,7%
BIP-Wachstum 31.12.2022
in %
2021 2022 2023 2024
Optimistisch (30% Gewichtung) 6,0% 1,0% 1,5% 2,6%
Basislinie (40% Gewichtung) 6,0% 0,9% -0,6% 3,5%

Sensitivitätsanalyse

Die folgende Tabelle veranschaulicht den gewichteten erwarteten Kreditverlust sowie die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse, bei der die ECLs unter jedem Szenario mit einer Gewichtung von 100% gemessen werden. Die Sensitivitätsanalyse basiert auf dem Baseline-ECL ohne Anwendung des Management-Overlays. Mit Ende des ersten Halbjahrs 2023 wird ein zusätzlicher ECL-Management-Overlay in Höhe von 100 Mio. € (31.12.2022: 100 Mio. €) gehalten, um die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu adressieren. Dieser Overlay würde den zusätzlichen Vorsorgebedarf im Falle des Eintretens des pessimistischen Szenarios vollständig abdecken.

Pessimistisch (30% Gewichtung) 6,0% 0,8% -4,8% 3,6%

30.06.2023 ECL Szenario Änderungen
in Mio. € ECL inkl.
Management
Overlay
ECL exkl.
Management
Overlay
100% Optimistic 100% Baseline 100% Pessimistic
Stufe 1 & Stufe 2
Wertberichtigungen
187 87 -5 5
31.12.2022 ECL Szenario Änderungen
in Mio. € ECL inkl.
Management
Overlay
ECL exkl.
Management
Overlay
100% Optimistic 100% Baseline 100% Pessimistic
Stufe 1 & Stufe 2
Wertberichtigungen
179 79 -5 0 5

Die BAWAG Group schätzt ECLs unter anderem anhand historischer Daten und Beziehungen, um Einschätzungen über zukünftige Entwicklungen zu treffen. Die Gruppe stellte fest, dass historische Beziehungen zwischen Schlüsselvariablen im gegenwärtigen makroökonomischen Umfeld nicht notwendigerweise bestehen, da es in der Vergangenheit keine vergleich baren wirtschaftlichen Bedingungen gegeben hat. Insbesondere sind die Auswirkungen von Lockdowns, hohen Inflationsraten und staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auf die makroökonomischen Faktoren und letztlich auf die Ausfallraten

noch nicht erkennbar. Dies zeigt sich in der Folge auch in der Sensitivität der jeweiligen Risikoparameter. Dies ist wiederum eine Folge der Tatsache, dass historische makroökonomische Parameter wie die Inflation keinen leicht quantifizierbaren Zusammenhang mit den Schwankungen der Ausfallraten aufweisen, d.h. während die Inflationsraten deutlich ansteigen, wurde in der Vergangenheit kein Zusammenhang mit Zahlungsausfällen beobachtet. Nach Hinzufügung der jüngsten Beobachtungen bleibt der Grad der Sensitivität der Risikoparameter in Bezug auf die strengen makroökonomischen Bedingungen gedämpft, da die derzeitigen ECL-Modelle nicht mit Blick auf diese Umstände konzipiert oder kalibriert wurden. Folglich überprüft die BAWAG Group derzeit ihre IFRS-9-Methoden und berücksichtigt in der Zwischenzeit Post-Model-Anpassungen (Management-Overlay, siehe Kapitel "Risikovorsorge und Management-Overlay") im Einklang mit der bewährten Praxis und den Erwartungen der Aufsichtsbehörden, wenn Risiken und Unsicherheiten in den bestehenden Modellen nicht angemessen berücksichtigt werden können.

22 | Marktrisiko

Die Definitionen des Marktrisikos (einschließlich der Instrumente und Verfahren für das Zins- und Credit-Spread-Risiko) und des Zinsrisikos im Bankbuch blieben im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 unverändert.

Die durch das SALCO vorgegebene Zielzinsrisikostruktur wird durch den Bereich Treasury & Markets implementiert. Die BAWAG Group verwendet Zinssteuerungsderivate zur:

  • Umsetzung der Zinsrisikostrategie im Rahmen der durch das SALCO definierten Vorgaben und Limite
  • Steuerung der Sensitivität des Bewertungsergebnisses und der Neubewertungsrücklage
  • Absicherung der ökonomischen Risikoposition unter Berücksichtigung der bilanziellen Abbildung

Die BAWAG Group wendet Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Derzeit werden folgende Fair-Value-Hedge-Accounting-Methoden zur Absicherung von Marktrisiken angewendet:

Micro Fair Value Hedge: Absicherung von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten gegen Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts.

Portfolio Fair Value Hedge ("EU-Carve-out"): Die BAWAG Group hat Sichteinlagen in Euro als ein Portfolio identifiziert, das gegen Zinsrisiken abgesichert werden soll. Diese Einlagen sind entsprechend den erwarteten Rückzahlungs- und Zinsanpassungsterminen in Laufzeitbänder unterteilt. Per 30.06.2023 waren fast 37% (31.12.2022: 39%) des Gesamtvolumens der Sichteinlagen dem Portfolio-Fair-Value-Hedge gewidmet.

Darüber hinaus werden vertraglich vereinbarte Zinsober- und/oder -untergrenzen, die in finanzielle Vermögenswerte (z.B. Darlehensforderungen oder Wertpapiere) und/oder Verbindlichkeiten (z.B. Spareinlagen) eingebettet sind, in eine Portfolio-Fair-Value-Hedge-Beziehung gewidmet, um diese Instrumente gegen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts aufgrund von Zinsänderungen abzusichern. Die Entscheidung über den Betrag, der in die Bilanzierung der Fair-Value-Hedge-Beziehung einbezogen werden soll, wird unter Anwendung eines Bottom-Layer-Ansatzes und im Kontext der Steuerung der Zinsrisikoposition unter Einhaltung der definierten Limite getroffen.

Das Zinsrisiko wird anhand von Sensitivitäten basierend auf dem PVBP-Konzept gemessen. Der PVBP, der aus der Duration zinstragender Finanzinstrumente abgeleitet ist, gibt die Veränderung des Nettobarwerts infolge einer parallelen Verschiebung der Zinskurven um einen Basispunkt nach oben (0,01%) an. Die folgende Tabelle stellt die Zinsrisikosensitivitäten des Konzerns zum 30. Juni 2023 anhand des PVBP-Konzepts dar:

Zinssensitivität

30.06.2023
in Tsd. €
<1J 1J-3J 3J-5J 5J-7J 7J-10J >10J Summe
EUR -41 247 -44 604 -533 -429 -195
USD 6 -27 -10 2 3 9 -17
CHF -34 7 6 -3 -5 -2 -31
GBP 4 3 0 1 2 1 11
Sonstige
Währungen
-2 15 -30 0 -2 0 -20
Summe -67 245 -78 604 -535 -421 -252
31.12.2022
in Tsd. €
<1J 1J-3J 3J-5J 5J-7J 7J-10J >10J Summe
EUR 1 82 -92 323 -380 -441 -507
USD 5 -29 2 -5 15 -3 -15
CHF -20 11 12 0 0 -3 0
GBP 3 11 9 5 4 2 34
Sonstige
Währungen
-3 -2 -1 0 0 0 -6
Summe -14 73 -70 323 -361 -445 -494

Zinssensitivität – Szenarioanalysen gesamtökonomische Risikoposition

Die Darstellung unten illustriert die Zinssensitivität der gesamtökonomischen Risikoposition unter Anwendung paralleler Zinsänderungen von +/- 200 Basispunkten.

30.06.2023
in Mio. €
-200bp -100bp -50bp -25bp +25bp +50bp +100bp +200bp
EUR 44 27 14 7 -6 -13 -25 -49
USD 1 1 1 0 0 -1 -2 -5
CHF 11 4 2 1 -1 -1 -3 -5
GBP -2 -1 0 0 0 0 1 2
Sonstige 2 1 0 0 0 0 -1 -1
Summe 56 32 17 8 -7 -15 -30 -58
31.12.2022
in Mio. €
-200bp -100bp -50bp -25bp +25bp +50bp +100bp +200bp
EUR 221 91 39 19 -18 -36 -74 -124
USD -6 -4 -2 -1 1 2 4 7
CHF 4 1 0 0 0 0 1 2
GBP -10 -5 -2 -1 1 2 5 10
Sonstige 2 1 0 0 0 0 -1 -1
Summe 211 83 35 17 -16 -31 -64 -107

Credit-Spread-Risiko im Bankbuch

Unter Credit-Spread-Risiko im Bankbuch wird das Risiko von fallenden Barwerten von Wertpapieren und Derivaten aufgrund einer Veränderung der Credit Spreads verstanden. Die Risikomanagement-Modelle in diesem Risikofaktor werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Credit-Spread-Risiko wird anhand von Sensitivitäten (PVBP-Konzept) gemessen. Der Credit-Spread-PVBP gibt die Veränderung des Nettobarwertes infolge einer parallelen Verschiebung der Credit Spreads um einen Basispunkt (0,01%) nach oben an. Die folgende Tabelle zeigt die gesamte Credit-Spread-Sensitivität der BAWAG Group sowie die Aufteilung nach den für die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Gesamtergebnis relevanten Bilanzkategorien:

Credit-Spread-Sensitivität

in Tsd. € 30.06.2023 31.12.2022
Gesamtportfolio -2.194 -2.192
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte -60 -7
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
-629 -670
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte -1.505 -1.515

Marktrisiko im Handelsbuch

Die BAWAG Group führt kein aktives Handelsbuch. Derzeit sind keine Handelsaktivitäten für die gesamte Gruppe geplant.

23 | Liquiditätsrisiko

Die Definition des Liquiditätsrisikos und der Rahmen, die Instrumente und die Prozesse für das Liquiditätsrisikomanagement blieben im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 unverändert.

Die Gesamtstrategie der BAWAG Group sieht eine ausdrückliche Verpflichtung zu einer einlagenbasierten Finanzierungsstrategie vor. Einlagen von Retail- und Firmenkunden bilden seit Jahren den Kern der Refinanzierungsstrategie der BAWAG Group und werden auch in Zukunft die wichtigste Refinanzierungsquelle der Bilanz darstellen. Ergänzt wird die Einlagenbasis durch diversifizierte Kapitalmarktrefinanzierungen. Die BAWAG Group hat dabei unbesicherte Anleihen und fundierte Bankschuldverschreibungen, die mit Hypotheken besichert sind, emittiert.

Im ersten Halbjahr 2023 setzen sich die Kundeneinlagen aus 27,3 Mrd. € Einlagen an Retail & SME Kunden (durchschnittliche Einlagenhöhe 12 Tsd. €), von denen rund 80 % durch ein Einlagensicherungssystem abgesichert sind, sowie aus 5,5 Mrd. € Einlagen von Corporate & Public Sector Kunden, in erster Linie um transaktionsbezogene Girokonten von Kunden des öffentlichen Sektors, zusammen. In den letzten Jahren hat die BAWAG Group das Fälligkeitsprofil ihrer Passivstruktur

verlängert und in erster Linie gedeckte Schuldverschreibungen (insgesamt 11 Mrd. EUR) begeben, um eine fristenkongruente Refinanzierung langfristiger Vermögenswerte (Hypothekarkredite) sicherzustellen.

Die BAWAG Group hält einen Liquiditätspuffer, um unerwartete Liquiditätsabflüsse in einem Stressszenario abzudecken. Der Liquiditätspuffer stellt daher eine vorbeugende Maßnahme gegen das Liquiditätsrisiko dar. Der Liquiditätspuffer besteht aus einem Portfolio liquider Aktiva, mit dem in Stresssituationen liquide Mittel generiert werden können, um die Illiquidität der Bank zu verhindern. Der Liquiditätspuffer der BAWAG Group beinhaltet nur Vermögenswerte, die innerhalb von 30 Tagen mit niedrigem Ausführungsrisiko liquidiert werden können. Die Marktliquidität des Liquiditätspuffers wird regelmäßig überprüft.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Liquiditätspuffers auf Basis von Marktwerten unbelasteter Aktiva nach Berücksichtigung eines komponentenspezifischen Haircuts.

Zusammensetzung des Liquiditätspuffers

in Mio. € 30.06.2023 31.12.2022
Bei der Notenbank eingelieferte Kreditforderungen 9.871 11.744
Für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassene Wertpapiere 2.590 1.059
Sonstige für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassene Aktiva 1.196 59
Kurzfristiger Liquiditätspuffer 13.657 12.862
Sonstige marktfähige Wertpapiere 2.275 2.142
Summe 15.932 15.003

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 207% zum 30. Juni 2023 (31.12.2022: 225%) widerspiegelt. Die BAWAG Group übertrifft damit signifikant die regulatorischen LCR-Anforderungen.Die Aktiva im Liquiditätspuffer sind sehr liquide, wobei die Bestände überwiegend als Einlagen bei Zentralbanken gehalten werden.

Das erste Halbjahr 2023 war durch eine solide Liquiditätsausstattung sowie weitgehend stabile Kernrefinanzierungsquellen und eine ausgewogene Finanzierungsstruktur geprägt. , Die seit dem ersten Halbjar 2022 stark steigendend Zinsen und die damit verbundene Neubewertung von Kundeneinlagen und Vermögenswerten hat im ersten Halbjahr 2023 zu Verwerfungen im Bankensektor geführt, wobei bei einigen Banken (US-Regionalbanken, Credit Suisse) erhöhte Liquiditätsabflüsse zu beobachten waren. Die Liquiditätsposition der BAWAG Gruppe war von diesen Entwicklungen nicht direkt betroffen, und die Kundeneinlagen haben sich in diesem herausfordernden Umfeld wiederholt als stabile Finanzierungsquelle erwiesen, auf die sich die Finanzierungsstrategie weiterhin konzentriert.

Zum 30. Juni 2022 beträgt der ausstehende Betrag unter der TLTRO-III-Fazilität 0,6 Mrd. € (nach Rückzahlung von 2,0 Mrd. € im Jänner und 2,8 Mrd. € im Juni 2023). Neben der stabilen Einlagenbasis hat die BAWAG Group im Laufe des Jahres 2023 erfolgreich hypothekarisch besicherte Wertpapiere im Wert von 2,1 Mrd. € (Jänner 870 Mio. €; 140 Mio. CHF im Februar; 180 Mio. CHF im April; 750 Mio. € und 125 Mio. CHF im Mai), 75 Mio. € öffentlicher Pfandbrief, 500 Mio. € Senior-Preferred-Anleihen und 200 Mio. € Senior-Unsecured-Anleihen platziert, was erneut den guten Kapitalmarktzugang der BAWAG Group und die positive Wahrnehmung bei den Investoren unter Beweis stellte.

24 | Operationelles Risiko

Die Definitionen des operationellen Risikos, der Governance, der Risikoidentifikation, -bewertung und -minderung sowie der Risikoquantifizierung blieben im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Jahresende 2022 unverändert.

25 | ESG-Risiko

Das Zusammenspiel von ESG-Risiken und anderen wesentlichen Risikoarten wird im Rahmen des bereichsübergreifenden Risk Self Assessment (RSA) bewertet. Innerhalb des Portfoliosteuerungsrahmens der BAWAG Group werden Sektoren und Länder mit hohem ESG-Risiko entsprechend begrenzt, da die Risikobereitschaft für Branchen mit hohem Transitionsrisiko z.B. Öl- und Gasindustrie, für die es ein geringes Risiko in den Büchern gibt und für die geringe politische oder soziale Risiken bestehen). Aufgrund des derzeit geringen Exposures gegenüber hohen ESG-Risiken sind die Auswirkungen auf die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2023 nicht signifikant.

Insbesondere das Management eingeschränkter und unzulässiger Branchen als Teil des Kreditvergabeprozesses ist in dieser Hinsicht von wesentlicher Bedeutung. Als Teil unseres stabilen Governance-Rahmens ist das ESG-Risikomanagement in unseren wichtigsten Richtlinien und Prozessen verankert und gewährleistet eine angemessene Berücksichtigung von ESG-Risiken im Rahmen des Outsourcing-Managements, bei Produkteinführungen usw.

Während ESG die Strategie der BAWAG Group unterstützt, verantwortungsbewusstes, nachhaltiges und profitables Wachstum voranzutreiben, gibt es bestimmte entscheidende Ergebnisse in Bezug auf den übergeordneten Rahmen, wobei die größte Herausforderung die Datenverfügbarkeit ist. Die aktuelle ESG-Position lässt sich wie folgt beschreiben:

In den letzten Monaten haben sich zahlreiche Anforderungen im Zusammenhang mit ESG entwickelt. Die regulatorischen Rahmenbedingungen in Bezug auf ESG sind umfangreich und es wird erwartet, dass ESG die umfassenden regulatorischen Anforderungen erfüllt. Die BAWAG Group ist bestrebt, die negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit nicht nur so gering wie möglich zu halten, sondern auch einen positiven Beitrag dazu zu leisten.

ESG-Integration in der Organisation: Eine definierte Organisationseinheit, die für ESG-Risiken verantwortlich ist, wird von nominierten ESG-SPoCs in relevanten Bereichen und allen Tochtergesellschaften unterstützt. Gremienstrukturen auf Aufsichtsrats- und Vorstandsebene sowie auf operativer Arbeitsebene wurden implementiert und im Jahr 2021 gestartet. Als Teil unseres stabilen Governance-Rahmens ist das ESG-Risikomanagement in unseren wichtigsten Richtlinien und Prozessen verankert und gewährleistet eine angemessene Berücksichtigung von ESG-Risiken im Rahmen des Outsourcing-Managements, bei Produkteinführungen usw. Die BAWAG Group stellt sicher, dass die erforderlichen Fähigkeiten und eine gute Unternehmensführung vorhanden sind.

Sensibilisierung und Schulung: Zahlreiche Aufklärungsmaßnahmen wie Großveranstaltungen, Newsletter, Selbstlernprogramme sowie regelmäßige Vorträge im Rahmen der BAWAG Academy und vieles mehr stellen sicher, dass die Strategie für das ESG-Risikomanagement in der gesamten Organisation anerkannt und praktiziert wird.

Definition einer allgemeinen ESG-Strategie mit konkreten Zielen für 2025: ESG-Ziele wurden in die Geschäfts- und Risikostrategie integriert. Ein separates ESG-Rahmenwerk und eine separate Richtlinie wurden beschlossen, und ESG-bezogene Überlegungen waren Teil der Geschäftsplanung. Eine weiter verbesserte ESG-Strategie wurde mit Jahresende 2022 definiert. Unsere Ziele sind die Reduktion unserer CO2-Emissionen (Scope 1&2) um mehr als 50%, Steigerung des Frauenanteils im Senior Leadership Team und im Aufsichtsrat sowie die Ausweitung unseres Green-Lending-Portfolios.

Internes Reporting: Funktion und Infrastruktur zur Datenerfassung wurden 2021 eingerichtet und werden seitdem ständig verbessert. Spezielle ESG-Berichte sind regelmäßiger Bestandteil des Non-Financial Risk & ESG-Committee, des ESG Steering Committee, Enterprise Risk Meeting, Supervisory Board und des Management Board. Die Berichte enthalten interne ESG-KPIs, laufende und zukünftige Projekte und deren Status.

Externes Reporting: Im ersten Halbjahr 2023 hat sich die BAWAG Group dem PCAF-Standard verpflichtet und wird Anfang 2024 ihre Scope 3 CO2-Emissionen für das Jahr 2023 nach diesem Standard berichten.

Risikomessung: Das Zusammenspiel von ESG-Risiken und anderen wesentlichen Risikoarten wird im Rahmen des übergreifenden Risk Self Assessment (RSA) bewertet. Internes Kapital wird dem ESG-Risiko in der ICAAP-Bewertung und im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung zugewiesen. Ein spezielles ESG-Risikoszenario mit makroökonomischen Parametern und portfoliospezifischen idiosynkratischen Schocks wird bei den internen Stresstests berücksichtigt. Innerhalb des Portfoliosteuerungsrahmens der BAWAG Group werden Sektoren und Länder mit hohem ESG-Risiko entsprechend begrenzt, wobei ein sehr geringes Engagement in ESG-Branchen mit hohem Risiko und ein geringes Engagement in der Ölund Gasindustrie aufrechterhalten wird.

  • Corporates, Real Estate & Public Sector: Branchenbezogenes ESG-Risiko getrieben hauptsächlich durch Übergangsrisiken, z.B. Branchen, die vor Herausforderungen stehen, sich an die Null-Emissions-Ziele anzupassen. Insgesamt ist das ESG-Branchenrisiko gering bis moderat, mit geringen risikoreichen Engagements. Die Engagements in eingeschränkten (E) und unzulässigen (U) Branchen sind sehr gering. Insbesondere die Bearbeitung eingeschränkter und unzulässiger Branchen als Teil des Kreditvergabeprozesses ist in dieser Hinsicht von wesentlicher Bedeutung. Unsere Risikobereitschaft für Branchen mit hohem Übergangsrisiko ist gering, was zu konstant niedrigen Engagements im Laufe der Jahre geführt hat (einschließlich des geringen Engagements im Energiekomplex).
Branchen Unzulässig (U) /
Eingeschränkt (E)
Exposure
Mio. € %
Glücksspiel E 172 0,29%
Ölgewinnung/Ölsande E 1 0,00%
Tierversuche (für nicht medizinische
Zwecke)
E 21 0,03%
Sonstiges U/E 0 0,00%
Gesamt 194 0,33%
  • Retail & SME: Die BAWAG Group ist in entwickelten Märkten mit hohen gesetzlichen und ökologischen Standards tätig. Nach der Emission des ersten Green Benchmark Bonds im Jahr 2021 wurde die Emissionstätigkeit von Green Bonds auch im Jahr 2022 und 2023 fortgesetzt. Die Emissionserlöse dieser Anleihen dienen der Finanzierung von energieeffizientem Wohnbau gemäß den in dem delegierten Rechtsakt zur EU-Taxonomie definierten Standards. Für Retail Mortgages werden vor allem ESG-relevante Daten mit einem neuen intern entwickelten Tool in einem laufenden Prozess gesammelt.

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, und dass der Konzern-Halbjahreslagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzern-Halbjahresabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres vermittelt."

  1. Juli 2023

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Guido Jestädt Mitglied des Vorstands

DEFINITIONEN

Key Performance
Indicator
Definition / Berechnung Erläuterung
Außerbilanzielle
Geschäfte
CCF-gewichtete außerbilanzielle
Geschäfte
Die außerbilanziellen Geschäfte beziehen sich auf Aktiva oder
Passiva, die nicht in der Bilanz des Konzerns enthalten sind, wie
z.B Kreditzusagen, Garantien. Das außerbilanzielle Geschäft wird
im Risikobericht mit einem Credit Conversion Faktor (CCF)
gewichtet.
Buchwert je Aktie Eigenkapital (exkl. AT1-Kapital
und Dividende)/ im Umlauf
befindliche Aktien
Der Buchwert je Aktie entspricht der Summe des den Eigentümern
des Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals (exkl. AT1-
Kapital und Dividende) dividiert durch die Anzahl der im Umlauf
befindlichen Aktien am Ende der Periode
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Kapital
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Die Definition und Berechnung des Common Equity Tier 1 Kapitals
erfolgt gemäß CRR. Es weist die höchste Kapitalqualität auf und
umfasst daher nur jene Kapitalinstrumente, die der Bank
uneingeschränkt und unmittelbar zur sofortigen Deckung von
Risiken oder Verlusten zur Verfügung stehen. Je höher das CET1
Kapital der Bank, desto höher ist die Belastbarkeit der Bank gegen
Risiken und Verluste.
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Quote
Common Equity Tier 1 (CET1)
Kapital / risikogewichtete Aktiva
Die CET1 Quote ist eine der wichtigsten regulatorischen Kennzahlen
und zeigt die Kapitalstärke einer Bank, als Maßstab, finanziellem
Stress standzuhalten. Die Kennzahl wird vom Management laufend
überwacht, um die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen
Mindesterfordernisse zu gewährleisten. Vor der Nutzung neuer
Geschäftsmöglichkeiten wird deren Auswirkung auf die CET1 Quote
bemessen.
Cost/Income Ratio
(CIR)
Operative Aufwendungen /
operative Erträge
Die Cost/Income Ratio zeigt die operativen Aufwendungen im
Verhältnis zu den operativen Erträgen und vermittelt ein klares Bild
über die operative Effizienz der Bank. Die BAWAG Group
verwendet diese Kennzahl als Effizienzmaßstab zur Steuerung der
Bank und zur einfachen Vergleichbarkeit der Effizienz mit anderen
Finanzinstituten.
Dividende je Aktie Ausschüttung / im Umlauf
befindliche Aktien inkl. LTIP
Tranchen
Die Dividende je Aktie zeigt den auszuschüttenden Gewinn pro
dividendenberechtigter Aktie. Als Basis für die
dividendenberechtigten Aktien wurden die im Umlauf befindlichen
Aktien plus der im darauffolgenden Jahr zugeteilten LTIP-Tranche
als Basis herangezogen.
Durchschnittliche
zinstragende Aktiva
Zinstragende Aktiva per
Monatsende / Anzahl der Monate
Durchschnitt der zinstragenden Aktiva per Monatsende innerhalb
eines Quartals bzw. am Jahresende; wird verwendet zur
Berechnung von Nettozinsmarge und Risikokostenquote (siehe
Kennzahlen)
Eigenkapital Eigenkapital, das den Eigentümern
des Mutterunternehmens
zurechenbar ist
Eigenkapital wie im Konzernabschluss dargestellt
Eigenkapital abzgl.
immaterieller
Vermögenswerte
Eigenkapital, vermindert um den
Buchwert der immateriellen
Vermögenswerte
Das Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte ist ein
weiterer Indikator für die Tragfähigkeit von Banken und ermöglicht
die Vergleichbarkeit der Banken in Bezug auf das Eigenkapital
ohne immaterielle Vermögenswerte. Es wird bei der Berechnung
des Return on Tangible Common Equity im Nenner verwendet
(siehe Kennzahl).
Ergebnis vor
Risikokosten
Operative Erträge, vermindert um
operative Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Gesamtkapital Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR
(BAWAG Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Das Gesamtkapital und die Gesamtkapitalquote sind regulatorische
Kennzahlen, welche auf dem CET1 Kapital, erweitert um weitere
Instrumente (z.B. Additional Tier 1 und Tier 2), die nicht unter die
enge Definition von Common Equity Tier 1 fallen, basieren. Die
Gesamtkapitalquote wird vom Management laufend überwacht,
Gesamtkapital
quote
Gesamtkapital / risikogewichtete
Aktiva
um die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse
zu gewährleisten. Allerdings ist das CET1 Kapital von größerer Be
deutung, da es auch Basis für aufsichtsrechtliche Mindesterforder
nisse wie z.B. die SREP-Anforderung darstellt. Daher orientiert sich
die BAWAG Group stärker am CET1 Kapital und der CET1 Quote.
Kundenkredite Kundenkredite zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Der Buchwert der Kundenkredite, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert werden.
Leverage Ratio Tier 1 Kapital / Gesamtexposure
(Berechnung nach CRR)
Die Leverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kenngröße und
drückt das Verhältnis zwischen dem Tier 1 Kapital und dem
Gesamtexposure aus. Das Gesamtexposure beinhaltet sowohl
bilanzielle als auch bestimmte außerbilanzielle Posten; hierbei
erfolgt keine Risikogewichtung. Sie zeigt den Verschuldungsgrad
der Bank. Je höher die Kennzahl, desto geringer der
Verschuldungsgrad und desto höher die Wahrscheinlichkeit für
der Bank, negativen Schocks standhalten zu können.
Liquidity Coverage
Ratio (LCR)
Liquide Aktiva / Netto-Liquiditäts
abflüsse (Berechnung nach CRR)
Die Liquidity Coverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kennzahl,
die vorsieht, dass Banken angemessene Liquiditätspuffer im Sinne
von ausreichend hochliquiden Aktiva halten, um kurzfristige
Schwankungen unter Stressbedingungen abdecken zu können.
Dabei muss die Bank einem möglichen Ungleichgewicht zwischen
Liquiditätszuflüssen und -abflüssen unter Stressbedingungen
während 30 Tagen standhalten können. Die Kennzahl wird vom
Management der Bank laufend überwacht, um die
aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse und kurzfristigen
Liquiditätsanforderungen zu erfüllen.
Nettogewinn Periodengewinn nach Steuern,
der den Eigentümern des
Mutterunternehmens
Diese Kenngröße für Rentabilität zeigt den Periodengewinn nach
Steuern in absoluten Zahlen für die jeweilige Periode gemäß dem
Konzernabschluss, der den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar ist.
Nettogewinn je
Aktie
zurechenbar ist
Nettogewinn / gewichtete
durchschnittliche verwässerte
Anzahl der Aktien im Umlauf
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie
(verwässert) am Nettogewinn nach Steuern.
Nettozinsmarge Nettozinsertrag / durchschnittliche
zinstragende Aktiva
Die Nettozinsmarge ist eine Erfolgskennzahl, bei welcher der
Zinsertrag aus Krediten und anderen Aktiva in einer Periode
abzgl. des Zinsaufwandes für Einlagen und sonstige
Verbindlichkeiten durch die durchschnittlichen zinstragenden
Aktiva dividiert wird. Die Kennzahl wird zum externen Vergleich
mit anderen Banken sowie als internes Maß zur Rentabilität von
Produkten und Segmenten verwendet.
Non-performing
loans (NPL)-Quote
Non-Performing Loans (NPLs) /
Exposure
Die NPL-Quote ist eine Kennzahl zur Darstellung des als notleidend
klassifizierten Kreditengagements im Verhältnis zum
Gesamtkreditrisikoexposure (bilanzielle und außerbilanzielle
Forderungen). Die Kennzahl spiegelt die Qualität des Kreditportfolios
und des Kreditrisikomanagements der Gruppe wider.
Non-performing
loans (NPL)-
Deckungsquote
Wertberichtigungen Stufe 3 inkl.
Prudential Filter und Sicherheiten /
ökonomisches NPL Exposure
Die NPL-Deckungsquote zeigt die Relation der Wertberichtigungen
der Stufe 3 inkl. Prudential Filter und Sicherheiten zum
ökonomischen NPL Exposure.
Non-performing
loans (NPL)-
Wertberichtigungs
deckungssquote
Wertberichtigungen Stufe 3 inkl.
Prudential Filter / ökonomisches
NPL Exposure
Die NPL-Wertberichtigungsdeckungsquote zeigt die Relation der
Wertberichtigungen der Stufe 3 inkl. Prudential Filter zum
ökonomischen NPL Exposure.
Operatives
Ergebnis
Operative Erträge, vermindert um
operative Aufwendungen und die
regulatorischen Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Operative Erträge Summe aus operativen
Kernerträgen, Gewinnen und
Verlusten aus
Finanzinstrumenten und den
sonstigen betrieblichen Erträgen
und Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Operative
Kernerträge
Summe aus Nettozinsertrag und
Provisionsüberschuss
Die operativen Kernerträge setzen sich aus den Einzelposten
Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss zusammen und zeigen
den Erfolg der Bank in ihren Kernaktivitäten.
Return on Common
Equity (RoCE)
Nettogewinn / durchschnittliches
Eigenkapital abzgl. AT1-Kapital
und abzgl. Dividende
Diese Kennzahlen stellen Messgrößen für die Ertragskraft der Bank
für das Management und Investoren dar. Es wird der Nettogewinn
aus der Gewinn- und Verlustrechnung entweder zu Eigenkapital oder
Return on Tangible
Common Equity
(RoTCE)
Nettogewinn / durchschnittliches
Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte, abzgl. AT1-
Kapital und abzgl. Dividende
zu Aktiva in Beziehung gesetzt. Der Return on Common Equity bzw.
Return on Tangible Common Equity zeigt die Effizienz der Bank in
Bezug auf das von den Eigentümern investierte Kapital und
dementsprechend den Erfolg ihres Investments. Die "Return on…"-
Kennzahlen vereinfachen die Vergleichbarkeit der Rentabilität
zwischen Banken. Die Zuteilung des Eigenkapitals auf die
Segmente basiert auf einem internen Modell unter
Berücksichtigung der risikogewichteten Aktiva und der
Bilanzsumme.
Risikogewichtete
Aktiva
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group, fully loaded)
Die Berechnung der risikogewichteten Aktiva ist in der CRR definiert.
Der Wert beschreibt den absoluten Betrag des Risikos einer Bank
und beinhaltet sowohl bilanzielle als auch außerbilanzielle Positionen.
Bei der Berechnung kann die Bank risikomindernde Elemente (z.B.
Sicherheiten) berücksichtigen und muss die aufsichtsrechtliche
Risikogewichtung für jede Position in Abhängigkeit vom (externen)
Rating der Gegenpartei bzw. des Kunden festlegen. Risikogewichtete
Aktiva stehen im Nenner der Formel für die Berechnung der CET1
Quote (siehe oben). "Fully Loaded" bedeutet die Vollanwendung der
CRR ohne Übergangsbestimmungen.
Risikokosten /
Zinstragende
Aktiva;
(Risikokosten
quote)
Risikokosten (Rückstellungen
und Kreditrisikovorsorgen,
außerplanmäßige
Abschreibungen sowie
operationelles Risiko) /
durchschnittliche zinstragende
Aktiva)
Diese Quote ist eine Kennzahl für die Qualität des Kreditrisiko
managements und des Kreditportfolios. Sie zeigt die Risikokosten in
einer Periode im Verhältnis zu den durchschnittlichen
zinstragenden Aktiva und ermöglicht ein Benchmarking mit
anderen Banken. Gründe für geringe Risikokosten können hohe
Sicherheiten und/oder eine laufende Überwachung der Ratings der
Kunden sein. Daraus ergibt sich, dass es nur zu geringen
Kreditausfällen kommt und nur ein geringer Bedarf für
Wertberichtigungen besteht.
RWA Density Risikogewichtete Aktiva /
Bilanzsumme
Die RWA Density ist eine Kennzahl für die durchschnittliche
"Risikogewichtung" der Bilanz einer Bank, also die gesamten
risikogewichteten Aktiva (siehe oben) im Verhältnis zur
Bilanzsumme. Die Kennzahl zeigt die durchschnittliche
Risikogewichtung der Aktiva basierend auf den aufsichts
rechtlichen Risikogewichtungen, welche durch die Qualität der
Aktiva, das Besicherungsniveau bzw. die angewandten Methoden
zur Einschätzung der Risikogewichte beeinflusst werden.
Unverwässertes
Ergebnis je Aktie
Nettogewinn abzüglich AT1-
Kupon / gewichtete
durchschnittliche Anzahl der
Aktien im Umlauf
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie
(unverwässert) am Nettogewinn nach Steuern (abzüglich AT1-
Kupon).
Verwässertes
Ergebnis je Aktie
Nettogewinn abzüglich AT1-
Kupon / gewichtete
durchschnittliche und
verwässerte Anzahl der Aktien im
Umlauf
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie
(verwässert) am Nettogewinn nach Steuern (abzüglich AT1-
Kupon).
Zinstragende Aktiva Finanzielle Vermögenswerte +
Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten –
Vermögenswerte bei
Zentralbanken
Die zinstragenden Aktiva ergeben sich aus der Summe der
finanziellen Vermögenswerte und der Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten vermindert um Vermögenswerte
bei Zentralbanken.

IMPRESSUM

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Investor Relations: [email protected]

Medien: [email protected]

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